LaibllchelWMtlmg. Nr. 3». Planumeiatlonsprci«: Im Eomptoii ganzj. ft. il, halbj. si. 5.50. ssllr dieZ»stcNii,!!i i,i« Haus halüj.üulr. Mit dcl Post aaiizj. ft. 15, halbl.st.?.5o. Samstag, l6. Februar Inscrti onsgebi'I^r bls in Zellen : lmal «« lr., Lm.«olr.. 3m. l si.; sonft pr.^cile Im. «ilr., Lm.Ntl., 3»!. iU lr. u. s. w. (lilscvtiousslempcl jedcom. 30ti. 1887. Aintlichcr Theil. Veroldnung dcs I»sti»!l«nistcril»N!! v«m 14lcn /el»nmr 18U7 über die Aufstellung von reiuen Bezirksgerichten im Hcrzogthnmc Krain. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben cms Anlaß der Reform der pulitischcn Behörden ini Hcrzogthllinc Krain in gleichzeitiger Dnrchfilhrling der mil Aller-höchstein Handschreiben vom 20. October I860 angeordneten Trennung der Instiz nnd Vc'rwaltnng mit Allerhöchster Entschließung vom 12. Februar 18. in Wcixclburg alls den gleichnamigen Bezirk mit Ausschluß der dem Sprengel des städtisch-delegirtcu Bezirksgerichtes Laibach znzuwciscudcu Gcnicindc Ilova-gora erstrecken. II. Das städtisch-dclcgirtc Bezirksgericht in Laibach, welches übrigens so wie jenes in Rndolfswcrth dnrch diese Verordnung nicht berührt wird, hat seine Amts-Wirksamkeit künftighin anf die ans dein Bezirke Wcixcl-bnrg dahin zuzuweisende Gemeinde Ilovagora anszn-dchncn. III. Das Personale dieser Bezirksgerichte hat ans Vcznksrichtcrn, Gcrichtsadjuncten nnd Actnarcn, aus ic euicm ^anzcllisten als Mauipulalionsleiter nnter Bei> gcbnng der erforderliche Dinrnislcn nnd Diener, endlich nach Bedarf ans Grnndbnchsführcru zn bestehen. Dasselbe bildet mit Ausnahme der Gerichtsadjnnctcn, welche mit jenen des Obcrlaudcsgerichtssprcugels Graz ln einen Slatns zn reihen sind, kategoricuwcisc einen abgesoudertcu Eouceulralstatus. IV. Beamte oder Diener, welche ohne ihr Verschulden bei den Provisorischen Bezirksgerichten mit einer geringeren als der dermaligcn Besoldung angestellt werden, haben nntcr Beibehaltung ihres Dieuslranges anf clnc bei der allfälligen Pcusiouiruug anrechenbare Pcr-soualzulage bis zur Höhe des dcrmaligeu Gehaltes An< sprnch, welche jedoch nach Maßgabe der Vorrnckung wic< der einziehen ist. V. Mit den. Beginne der Wirksamkeit dieser Bc. zirksgcrichtc tritt für deren innere Einrichtung und Geschäftsordnung , dann die Diseiplinarbehandlnng ihrer Bediensteten das kaiserliche Patent vom 3. Mai' 1853, RGB. Nr. 81, in Wirksamkeit. VI. Der Beginn der Amtswirlsamkeit obiger 2l> Bezirksgerichte hat mit 10. März Ix<;7 zu erfolgen nnd die Bezirksamts haden mit diesem Tage ihre Thätigkeit als Gerichte einzustellen. Der Instizministcr hat für die im Hcrzogthumc Krain zn errichtenden reinen Bezirksgerichte zn Bezirks-richtern ernannt die Bczirtsvorstehcr: Franz Omachen für Treffen, Georg Lewisit für Lack, Joseph Log er für Littai, Johann Noth für Egg ob Podpctsch, Johann Lappaine für Nasseufuß, Johann Log er für Tschernembl, Valentin S ch n st c r s ch i tz für Ncifniz, Joseph Wcrdowaz für Laas, Vinccnz Icnnitcr für Adclsbcrg, Franz Schulter für Mottling, Johann Elsncr für Stein, Lndwig Semen für Wcixellmrg, Johann Hkofchir für Gottschce nnd Josef Päncr für Idria. Nichtauitlicher Theil. Laibach, 10. Fcbrnar. Die Ncngcstaltnng der Monarchie anf der Grnnd» lagc, jedoch nnter in Aussicht stehender theilweiser Mo-difieation jener constitutioncllen Institutionen, in deren Folge bereits dnrch einen Zeitraum von sechs Jahren die gesetzlichen Vertretungen der Königreiche nnd Länder sowie des Gesammtreiches tagten, wird sich nnn in kür-ster Zeit znm gedeihlichen Wohlc des Ganzen vollziehen, nnd aus den schweren Schicksalsfchlägcn des letzten Sommers wird Oesterreich als nener Phönir verjüngt nnd kräftig auferstehen. Von wohlthuender Wirkung ist für nns gegenüber einem gewissen Skepticismus, dem man hie nnd da im Auslande begegnet, welches nns theil-weise sicherlich verkennt, ein Artikel der „A. A. Ztg.," der gleichfalls dieser nnserer Anschannng Ansdrnck gibt nnd dem wir hier einige Stellen entnehmen: Für eine kräftige Natnr wird ein erlittenes großes Unglück eine Läuterung, möglicherweise eine Erhebung. Oesterreich steht im Begriff, fowohl den Frenndcn als den Gegnern den Beweis zn liefern, daß es zn den kräftigen Natnrcn gehört. Der Tag von Königgrätz, könnte man glauben, habe entnervend gewirkt; statt dessen sehen wir dic Ent» wicklnngeu cincr frischen Lebenstraft vor nns, nnd der Staatskörper, wie man nach überwundener Krisis zn sagen pflegt, ist „gesünder als vorher." Auch das ist ein beachtenswerther Baustein für die Zukuust, daß in Oesterreich sich ein Bestandtheil der Aristokratie hervorhob, der das Verständniß der englischen für ein Verfasfnngslcbcn hat. In mehreren Kronlän« dern hat der Großgrnndbcsitz gänzlich im Sinne der constitutiouelleu Richtung gewählt; in anderen war die Minderheit der Gleichgesinnten nnr nm wenige Stimmen von der Mehrheitsziffer entfernt. Erstere Mehrheit und letztere Miudcrheit siud aus Mitgliedern zn-sammengcsctzt, die man in England Whigs oder liberale Tories nennen würde. Wenn man noch mehr dcntsche Länder ausweist, wo der große Grundbesitz in gleichem Zahlenvcrhältniß und mit gleicher Energie für eine bc- 'smilktml. Griechische Märchen." 2. Das Mädchen im Krieg. (AuS Kapchowo in <.!aguri.) ES war einmal ein König, der hatte drei Töcbter und wurde cmcs Tages aufgcbotcu, um in den N zu zleheu. Da er aber schon alt nnd schwäcblick ^ ? s° betrübte ihn das sehr, uud er saß TagcV '", ! darnbn- nachzusinnen, was er thnn solle. "' '" Was ,mst"'^^"7 ""'ltc Tochter zn ihm nnd fragte« ,Waö hast Dn, Hcrr, daß Dn so tranrig bist>'^ ' MgF ^" ^'^ ""its an, packe Dich Deiner und gehe nicht Was soll ich Dir sagen, mein armes Mädchen? Man hat nnch znm Kr.cge anfgcdotcn, nnd icl, l,i, !.. alt, um mitzuziehen." ^ ^'" ^l „O weh! Ich glanbtc, Dn zerbrächst Dir d?>, Kopf, wie Du mich endlich nntcr die Hmchc drina könntest," ricf das Mädchen trotzig nnd verließ den Drauf kam die zweite uud sprach: ..Was ist Dir Väterchen, daß Dn so tranrig bist?" ^ ..Das geht Dich uichtö an, packe Dich Deiner Hiege!" ..„ „Nein, nein! Du mußt es mir sagen, ich will es wlsscu!" ' Vgl. Nr. 33. „Ich sage Dirs nicht, denn sonst antwortest Dn mir wie die andere." „Nein, das thnc ich gewiß nicht!" „Nnn so höre. mein Kind! Man bietet mich anf zum Kriege, nnd ich bin zn alt dazu nnd kann nicht mitgehen." „O Unheil! ich glanbtc, Dn zerbrächst Dir den Kopf, wie Dn mich nntcr die Haube bringen könntest," rief das Mädchen nnd ging seiner Wege. Drauf kam die jüngste nnd fragte: „Was ist Dir, Vater, daß Dn so tranrig bist?" „Das geht Dich nichts au, packe Dich Deiner Wege! Denn sonst antwortest Du mir wie die beiden andern. ..Nein, nein! das thue ich gewiß nicht; sage cö^ mir, ich beschwöre Dich! „Also, mein Töchtcrchcn! Dn willst wchen, warum ich so tranrig bin? Man h"t mich zum Kriege aufgeboten, nnd ich bin alt geworden nnd kann nicht mitziehen." „Und das kümmert Dich so sehr? Weißt Du was! Laß mir schöne Mannstleidcr machen uud gib mir ciu gutes Pferd, nud ich will statt Deiner in den Krieg ziehen." ..Ach, geh' doch! Du bist ciu Mädchen, nnd willst in den Krieg ziehen?" ..Das laß Dich nicht kümmern! Ich will nicht blos hingehen, sondern auch sicgcu." „Nuu dcuu, in Gottes Namen!" sagte der König ließ ihr Mannstlcidcr machen nnd gab 'ihr ciu gntcs Pferd. Das Mädchen zog in den Krieg nnd überwand die Feinde. Bei diefem Fcldzugc war anch ein Prinz ans einem andcru Königreiche; und als sie zusammen nach Hanse zogen, kehrten sie in dem Schlosse dieses Prinzen ein, nnd da kam cs ihm yor, als ob scin Gast kein Manu wäre. Er ging also zn seiner Mntter nnd sprach: „Ich glaube, das ist ein Mädchen, Mutter!" Die wuudertc sich sehr über diese Rede und sagte: „Wie kann das sein, mciu Sohu? Wie kauu eiu Mädchen in deu Krieg ziehen?" Er aber blieb bei seiner Meinung, nnd nm ins Klare zn kommen, rieth ihm die Mutter: „Führe sie in den Wald und schlafe mit ihr zusammen alls dem Grase, und wonn Dn beim Anfstehen siehst, daß der Platz, wo Dn gelegen, frischer ist, dann ist es ein Mädchen." Da gingen sie zusammen in den Wald nnd schliefen anf dem Grase. Als aber der Prinz eingeschlafn: war, da fchlich sich das Mädchen weg uud schlief an Wler audcreu Stelle und kehrte crst kurz vor Tagesanbruch au seinen ersten Platz znrück. Als sie anfgcstan-den waren, nntersuchte der Prinz die Plätze nnd sah, daß der, wo die Prinzessin gelegen, grüner war als der seine; und bei der Rückkehr gestand er seiner Mutter, daß scin Platz am dürrsten gewesen sei. Da erwiderte diese: „Hab ich Dir's nicht gesagt, daß es ein Mann sei?" Er aber blieb bei seiner Meinnng. Als nnn das Mädchen Abschied nahm, nm in seiu Reich znrückznkchren, uud ans der Stadt hinansgcritten war, da rief es: „Ein Mädchen im Kriege? Als Mädchen bin ich in den Krieg gezogen znr Schande dcö Efcls von König!,, Als das dcr Prinz hörte, sagte er zn seiner Mnttcr: „Siehst Dn, Mnttcr. daß ich Recht hatte, nud daß cs ein Mädchen war! Aber ich will hinziehen in ihr Reich und sie znr Frau nehmen." Dcr Prin; zog also alte Kleider au, kaufte sich eine Anzahl Spindeln, Kunkeln nnd Halsbänder, ging 254 drohte Vcrfassuua eiuzustehcn bereit ist, so wüuschen wir > Glück dazu. Häufig gcuug findet man statt dcfscn ein ' Vorurtheil, das sich mit fast unritterlicher Scheu vor! ciilcm weiten und freien Spielraum öffentlichen Lebens zu fürchten fcheint. Milcht eine solche Acngstlichkeit zu Pflegen, sondern die Freiheit eonservatiu und den Con-servatismns freisinnig helfen zu macheu, das ist in uu» > streu Zeiten der Beruf uud die Aufgabe einer wahren Aristokratie. Im Idhrc 18W hatte sich, uach einem denkwürdigen Anssprnch, die Freiheit unter die Fahnen Oesterreichs gcflüchtct. Es war die strcngstc Wahrheit. So ^ weit die Herrschaft Napoleons 1. reichte, staud damals alles nnter einem glrichnMisicu Druck; das Wort nnd ^ die Prefsc waren ssefesselt; lanm konnte mau audcrs> athmen, als wie cs der „Mouiteur" befahl, l^rst 1>ü:i erfolgte der Sien,; in dem ciucm wie iu dem audcrcu Jahre galt der 5kampf nicht nur der Bcfrciuug vou eincin änßercn, sondern anch von einem inneren Druck. Es ist keine Neuerung für Oesterreich, wcnu man cs für, eine zeitgemäße Freiheit eintreten sieht. ^ Damals förderte die Freiheit auch die Macht; im, rechten Verständniß wird cs auch jetzt uicht audcrs sciu. Stoße nian sich nicht au den Besonderheiten für Un-, gärn. „Oesterreich kaun nicht ohne Ungarn bestehen/' ^ sagt Dcak, aber er sagt ebenso: „Ungarn kaun nicht, bestehen ohne Oesterreich." Blicken wir znrück: Oesterreich ist eine Großmacht gewesen und hat als solche eingegriffen in die Geschicke Europa's, während die Verbindung mit Ungarn fast cine bloße Pcrsonal-Union' war. Auf jenem Dogma Dcnks aber beruht eine gci^ stigc Annäherung der Voller; diesc hatte mau vor"! inals nicht. ! Vollzieht sich dieselbe, uud wir habcu au dem den, österreichischen Völkern innewohnenden Bewußtsein der! Zufaumtcngchürigkeit nie gezweifelt, danu habeu wir! jenes starke einige Oesterreich, das alle seine Völker ersehnen. Das Wnijwiml! Nicasoli ist, wie ein aus Florenz eingctroffenes Telegramm! meldet, plötzlich ins Wanken gerathen. Obwohl nun die! Stellung dieses Ministeriums keiuc gesicherte mehr war, seitdem dic neuu Bureaux der Abgeordnetenkammer die Verwerfung des Gesetzes bezüglich der Freiheit der katholischen Kirche nnd der Liquidation der Kirchengütcr beschlossen hatten, so konnte mau doch glanbeu, daß die! Miuislcrkrisis erst bei Vcrathuug des obcu erwähnten, Gesetzes im Plcnnm des Abgcordnrlcnhanses zum Ans Vorgatti gerichtet, sondern das ganze Ministerium nm-! fassend. Es handelt sich diesmal um die Interpretation! eines Gesetzes oder vielmehr einer Vcrfassnngsbcslimmnug.! Das Äiinislerinm hielt sich für berechtigt, iu Vcnczicn,^ die Abhaltung »on Meetings zu untcrsagcu, während! die Majorität der Kammer in diesem Verfahren der 3ic-! gicrnng die Behinderung iu der Ausübung des cousti« ^ tutioucllen Ncchteö der Versamlulungssrcihcit sieht. Es! handelt sich also, wie gesagt, nur um die Auslegung eiucr Versassuugsbcstimmung. Eigenthümlicher Weife hat aber weder Ricasoli uoch Mauciui eiuc sachliche Illlcr« pretation versucht. Nicasoli begnügte sich nnt der Au» führuug uou Opportuuitale>gründen uud Mauciui vcr ließ nicht das Bereich der im coustitutioucllcu Rechte überhaupt liegenden Motive. Wenn alfo trotzdem die Kammer die motivirte Tagesordnllng Mancini's guthieß, obwohl mit nicht fchr grußer Ätajorität, so muß die daraus rcsultircudc Mi» uistcrkrisis doch auf die durch das Kirchcngesctz geschaffene politische Sitnatiou zurückgeführt werdeu, wie auch die iuhibirteu Vcrsamiuluilgcn iu Venezieu diesem Gesetze gclteu sollten. Hicdurch gcwiuut aber die Üliinistcr-krisis eine weittragende Bedcntuug uud die Vösuug derselben wird auch cutscheideud sein über die Haltuilg, die Italieu dcmuächst 9toiu gegeuüber einzunehmen gedenkt. Es tauu uicht geleuguct wcrdeu, daß die jetzige italienische Regierung seit dem Perfectwcrdcu der Scptembereouvc»' liou und der Rnumnng Roms von den Frnuzoseu, sich Nom gegenüber einer sehr loyalen Haltung befleißigte. Wcuu aber, wie es jetzt den Anschein hat, die entschiedeneren Elemente ans Staatsrudcr tommeu sollteu, weuu selbst Männer wie Nicasoli, der doch dnrchans uicht zu dcu principiellen Freunden Roms gezählt werden darf, uuhaltbar gcwordcu siud, danu steht zu befürchteil, daß in einer nicht zu stlneu Zukuuft schou die Bahncu eiuer wciscu nnd gemäßigten Politik verlassen und die von dem Beifillc Europa's begleiteten Bemühuugcu Toncllo's in der Kirchenstadt rcsnltatlos bleiben konnten. Und dies ist eben der Puukt, wo die Wichtigkeit der italienischen Minislerkrisis für die europäische Politik zu Tage tritt. Weitere Euujecturcn uud Eombiuatioueu vermeidend, wollen wir nur uoch bemerken, daß die endgiltige Enl^ schciduug, die in den Händen des Königs Victor Emmanuel liegt, noch uicht getroffcu wurde. Möge sic so ausfallcu, wie dies deu Iutcresseu Italicus uud des europäischen Friedens eutspricht. Vielleicht gelaugt die Kammer, die bei der gestrigen Abslimmuug uichts weniger als voll' zählig war, noch im letzteu Augenblicke zn der Ueber» zcuguug, daß in diesem Momente kein italienischer Staats» mann rcgicruugsfähigcr sei, als Ricasoli. (Dcb.) Oesterreich. Wien, 14. Februar. Das „N. Frdbl." schreibt: Die Gerüchte, welche iu den letzten Tageu mit raffiuirter Erfiuduugsgabc von ncucu Schwierigkeiten spra° chcu , welche die Erncuuuug ciucs u u gar i scheu M i n istcri unts wieder in Zweifel gestellt hätten, werdeu uus als uuwahr bezeichnet. Die Ernennung wird bis nächsten Samstag uoltzogeu seiu. ' Die Erucnunng wllrdc ganz begreiflich dadnrch verzögert, daß cs doch nicht thnulich ist, Miuister zu crueunen, wo uoch kein Ministerinn' bcstcht. Es mußten erst k. Verorduuugcu getroffcu werden, woniit diejenigen Aemter aufgehoben wnrdcn, die dnrch die Hcrstcllnng von Alini-stcrien überflüssig uud unmöglich geworden, wie z. B. die ungarische Hoffan;lci uud Statthalterci. Die ucucu Miuistericu selbst mußten znoor orgauisirt uud dcrcu erste Bcaiuteu crununt werden. Dazu tamcn die Vcr-haudluugcu über Details der Durchführung nnd Abgrenzung des Wirkungskreises der beiderseitigen Länder-Ministerien. Bei diesen Arbeiten haben die tüuftigeu Miuister Uugarus bereits mitgewirkt. Uuscrc bereits gemachte Mittheilung, daß das cislcithanische Ministerium vor Eröffnnng des Ncichsrathes keine Veränderung erfahren soll, wird nns aufs Neue bestätigt. — Die „Deb." schreibt: Eine Corresponds»; der „Breslauer Zcituug" aus Wcstgalizien weiß von einer Note zu erzählen, die das P e t c r s b u r g c r E a -biuet au die ö st er re i ch i sch c Regie r u n g gerichtet habeil soll uud die Beschwerde führt über die Auhäufuug vou pcluischcn Flüchtlingen in Galizien. Der betreffende Eorrespondent geht sogar nocli weiter nnd versichert auf das Bestimmteste, daß die östcrreichisclic Rcgicrnug, in Berücksichtigung der russischcrseits geällßertcn Wüusche, die Ausweisung mehrerer Flüchtlinge angeordnet habe. In Wiener gnt unterrichteten Kreisen ist vou der Existenz der in Rede stehenden Note nichts bekannt, nnd damit dürften fich auch die weitcrcu uou dem westgali-zischcn Eorrefpondeuten mitgetheilten Details als unbe-g r ü udct erweiseu. ^ftcst. Der gestern von uus reprodncirtcn Erklä-ruug des Clubs der Viukcn der ungarischen Deputirten-tafcl widnlct das Organ dieser Fraction „Hon" nachfolgenden telegraphisch signalisirteu Eommcutar: „Dnrch diese Erklärung weist die Viut'e jede Solidarität mit dcu augeblicheu Gegcndcmonstrationsabsichtcn zurück, welche, wie gcrüchtweisc vcrlalltct, gegen das ungarische Mini' stcrium im Plauc geführt werden. Was an diesen Gegen-dcntonflrationsabsichtcn Wahres ist oder nicht, wissen wir nicht. Von nnscrer Seite, als Vertreter der Presse, sind wir jedoch gehalten, offen nnd nunmwuudcu ansznsprcchcn, daß wir diese Gcgcudemonstrationsabsicht uicht vcrstchcu uud uicht billigen. Bei einem constitutioncllen uugarischcu Ä^iuisterium erlangt die Presse vollkommene Freiheit, eröffueu sich die Eomilawsäle uud überdies steht dic Reduer-lribüue des Abgeordncleuhanses frei. An allen drei Orten kann die öffentliche Meinuug sich frei uud kühn änßcrn, ebenso die Sondermcinnng. — Die entgegengesetzten Ansichten könncu einander kritisircu und bekämpfen. Die Opposition kann dcu Regicruugspriucipicu offen, männlich, Ang iu Auge oppouircu uud bedarf kciucr gchcnucu Presse, lciuer Aufwieglung ans dem Verstecke hervor. Der Voltsdcmoustrationcu pflegt mau sich blos gcgcu die Unterdrücker des freicu Wortes zu bcdieucu; iu den Zeiten der freien Rednertribüne uud Presse bcdieut sich ihrer blos die Reactiou. Deshalb werdcu wir unsere politischen Principien auch weiter verthcidigcu, sowohl auf dem Boden der Presse als der gesetzlichen Berathungen nnd fordern jene, die unsere Priucipieu befolgen, auf diesem Gebiete zur Ausdauer uud zum Anschlüsse auf. Zugleich aber bittcu wir eiuige unserer, vielleicht ans Ucbercifer erregten Patrioten, kleinlichen gcgendcmonstrationcllcn Absichten zn entsagen, nachdem dies für unsere Partei schad-lich, für das gemeinsame Vaterland gefährlich, für jene aber, die dies bezwecken, vollkommen unnütz ist." — Ilj. ^elirnar. „Hon" weist daranf hin, daß mit dem uugarischeu Ministerium die Presse frei wird, die Eomitatsfäle sich öffucu uud die ^audtagstribiiue ohnehiu bereit steht. Die beabsichtigten Dcmoustratioucn gcgen das Ministcrinm haben daher keinen Sum und seien zn mißbilligen Die gewiß nur aus Ucbereifcr aufgeregten Patrioten mögen sich kleinlicher Dcmonstrll'' tiousabsichteu cuthalten, da dies für die Partei schädlich, für das Vaterlaud gefährlich und für die Urheber vollkommen nutzlos ist. Trieft, 14. Februar. Der „Osscrv. tr." veröffentlicht folgeudcs für die gcfürstctc Grafschaft Görz uud GradiSca wirksame Gesetz, wodurch die §§ 13 und 15 nach der Stadt der Priuzessin uud bot seiuc Waaren dort feil indem er schrie: „Spindeln, Kuukclu, Halsbänder für den goldenen Zahn!" Denn er wußte, daß die Priuzcssiu einen Zahn verloren uud dafür cincu goldenen eingesetzt hatte. Als das die Mägde der Prinzessin hörten, sprachen sie zu ihr: „Höl'st Du uicht, Herriu, was dieser Lump ruft?" „Laßt ihn schreien!" antwortete diese. „Wollen wir denn uichts von ihm kaufen?" „Kauft was ihr wollt!" Als sie nun den Kaufmann hercuifgerufen, fragte ihn die Prinzessin: Wie viel Thaler er fnr ein Halsband verlange? Der aber antwortete: „Ich verlange lein Geld, sondern ein Maaß voll Erbsen." Als das die Mägde hörten, lachtcn sie lant. Die Priuzessin aber befahl, dcm Kanfmann die Erbsen zu geben. Und wie er sie nuu iu sciucu Sack schütten wollte, ließ er sie auf die Erde fallen uud setzte sich dauu hin, um sie Stück für Stück aufzulesen, bis cS Nacht wurde. Da sprachcu die Mägde: „Warum hast Dn nns nicht nm ein audcrcs Maaß Erbsen gebeten, statt hier zn sitzen und die anf;nlcscn?" „Nein, das geht nicht," sagte dieser, „denn das ist mein erster Handel. Statt dessen aber bitte ich Ench, mir ein Kämmerchen zu zeigen, wo ich die Nacht schlafen kann." Die Mägde gingen znr Prinzessin uud crhielteu von ihr dic Erlaubniß dazu. Da legte sich der Priuz ans die ^ancr nud cutdeckte so den Ort, wo die Schlüssel lagen, mit denen die Prinzessin eingesperrt lvnrdc. Und in der Nacht nahm er die Schlüssel, össuetc das schlaf, gemach, warf ein Schlafkrant nuf die Prinzessin, das er deshalb bei sich führte, nahm sie anf die Schultern nnd trng sie in seine Heimat. Als die Prinzessin aufwachte, fcmd sie sich au einem frcmdcu Orte und sprach drci Iahrc lang gar nicht. Da vcrlor die Mutter dcs Prinzen endlich die Geduld uud sagte zu ihm: „Du bist wirklich ciu Narr, daß Du einen so weiten Wcg gemacht und so mcl ausgestanden hast, nm Dir eine stnmmc Frau zu holcu! Werde doch eiumal tlng und laß sie sitzen nnd nimm eine andere." Sie stellten also eine große Hochzeit an, uud als cs zur Trauuug dcs ucucu Brautpaares giug uud alle Gäste Kcrzcu crhiclteu, gabcu sie der Stummen auch eiuc nnd wie die Feier zu Eudc war, da warf ste die Kcr;e uicht weg gleich dcu audcru, soudcrn behielt sie iu der Nand, uud alle Welt sagte zu ihr: „Du ver-breuust "Dciuc Hand, Stumme!" Sie aber that als lwrtc sie uicht. Da kam der Bräutigam selb,t nnd sagte n ihr: „Stumme, dn verbrennst Dir die Hand!' Sie aber that als hörte sic's nicht. Dranf sprach der Vrän-tigam: „Laßt auch die Braut ihr Mcdeu! Uud d.c Braut sprach: „Stumme, Dn verbrennst Dir dlc Hand! Da rief dicfe plötzlich! „Stnmm sollst Dn selbst wcrdcn nnd dahin gehen, wo Dn hcrgckcmmcn bist! Ich habe zum Prinzen c i n Wort gesprochen uud bin deswegen drei Iahrc stnmm gewesen, lind Dn Brant, hast noch eine Krone auf uud schiltst mich ciuc Stumme?" Als der Priuz hörte, daß die Stumme wieder sprach, da verstieß er die ncnc Brant nnd nahm die alte nnd lebte mit ihr glücklich und in Frcudcu. Literatur. 6« liegen uns daZ 5. u»d 6. Heft der in Arnold Hilberg's Verlag in Wien erscheinenden Monatscbnft: „Internationale 3tevn t" vor. Diese beiden Hefte rcchtfeltigtn das günstige Urtheil, da« die früheren in der gesammten literarisckcn Welt grfimden, in vollstem Maße. Wir hoben eine Moiiatschiift vor uns, welche in Wahrheit da5 gesummte grillige Leben und Streben der cnlfteldeutschen CliltlMvelt zur Anschauung dlingt. Schon die Namen der Mitarbeiter, eines Aur. Vuddeus, W. u. Nüstow, Vicloire Tnret, Herman Kurz, Hugo Del ff, Ludwig Gantter u.v.a. lassen Vorzügliches erwarten, und die Lecture ist eine so eigenthümlich fesselnde, dah der denkende Kopf, der sich ül^r auheroeutsches Cnlturleben unterrichte« will, diese Hefte vielbändigen Werken vorziehen wird, dc> er hier die reichste Velchrnng n> gedrängter, aus eigener nnnnt' ielbarer Anschauung beruhender Darstellung sindet. W>l Heden auS dem reichen Inhalte der vorliegenden beiden Heste beispielsweise hervor: Die türkische Civilisation und die orientalische Frage — Dora d'Istria über Griechenland, von Th. Kind, zwei Altilel, welche die wichtigsten AufllÜ« rungen zum Velstündnih der brennenden orientalischen Frage bringen: Zusammenhang der englischen, französischen unl> deutschen Aufklärung, von Th. Lau: das Heerwesen del wichligslen europäischen Staaten außer Deutschland, von 23' u. 3t ü slow: die galizischcn Nüssen, ein Culturdild vo" L. u. Sa cher - Mas och: die Centralisation und die Z"' tunft Frankreichs, von L. Trauttwein von Velle. anhcrdem die aMvollen socialen Schilderungen in den Pa rise und englischen Vriefen vun Pcrsone», welche inmitte dcr socialen Strömungen leben : die gelungenen Uebeischnngt englischer Dichter u. s. w. Vci der Gediegenheit deö ^ botenen, bei der alle Nichtungcn befriedigenden Reicbbaltig'" lölmen wir dcm Unternehmen, das sich so ,chnell allgl'""" Anerlennuug erworben hat, nur noch die wcitesle ^'^ « tnug in allen Kreisen des gebildeten Publicums "iln'He , > deren es auch durch den vcrhültlühmahig billigen P">s » ,......,...„ ^ 255 der Landtags'Wahlordnung abgeändert werden: Mit Zustimmung des Landtages Meiner gefürslctcn Graf« schaft Oörz nnd (^radisca finde Ich zu verordnen, wie folgt: Die tztz 13 nnd I'i der ^andtags'Wahlordnnng vom 2<>. Fcbrliar 1^<>1 haben in ihrer gegenwärtigen Fassnng anßcr. Wirksamkeit zu treten und künftig zn lauten: tz 13. Die Abgeordneten dcr im tz 3 anfgefnhr-tcn Städte, Vtärktc nnd Indlislrialorte sind durch di-recle Wahl aller jener, nach dem besondern Gemeinde« statute oder dem Gcmcindcgesctzc vom 7, April 1^64 zur Wahl der Ocincindevertrctnng dcr einen Wahlbezirk bildenden Städte, Märkte nnd Indnstrialortc berechtigten und nach ^18 dcr Landtags-Wahlordnnng vom Wahlrechte nicht ausgeschlossenen ^emcindeglicdcr zu wählen, welche zum ersten nnd zweiten Wahlkörpcr gehören und im drit-ten Wahllörpcr mindestens zehn Gulden an directcn Steuern entrichten. 8 15. Die Wahlmänncr jeder Ge» meindc sind durch jene nach dem Gemcindegesctze vom 7. April 1864 znr Wahl dcr Gemcindcvcrtretnng berechtigten und nach H 18 der ^andtags«Wahlordnung vom Wahlrechte nicht aufgeschlossenen Gcmcindegliedcr zu wählen, welche dcn ersten nud zweiten Wahllörpcr bildcn. Wien, an, 26. Jänner 1867. Franz Joseph in. p. Ausland. Frankfurt. Cm hiesiges, von Zeit zn Zeit zu ofsieiüscn Mittheilungen benutztes Vlatt bringt folgende Notiz: Die Bcrösfentlichnng dcr Depesche des Herrn Ministcrpräsideuten Grafen v. Bismarck an dcn Herrn Staatsmiuistcr a. D. Frcihcrru v. Patow uom 5). d. Vc,, woriu dcr Empfang dcr Deputation dcr Stadt Frank» fürt vou Sr. Majestät crst nach dem 12. d. M. zuge« sagt wird, hat zu dem Mißverstäuduiß Anlaß gegeben, als ob vor dem Empfange der Deputation zuuächst dcr Ausfall der Wahlcu iu Frankfllrt abgewartet werden solle. Aus sicherer Qnclle kann znr Aufklärnng dieses Mißverständnisses berichtet werden, daß sogleich bei der Anmeldung der Deputation dnrch Herrn v. Patow dcr Antrag dahin gestellt war, dcn Empfang, wenn derselbe nicht noch vov dein 12. d. M. ermöglicht werden könnte, erst nach den: 12. d. M. festzusetzen, lediglich in der Absicht, damit die Mitglieder dcr Depntation in dcr Ausübung ihres Wahlrechts am 12. d. M nicht behindert würdeit. Alls diesen Antrag giebt die Depesche Antwort, uud ist daher gar kein Grund zn Deutung, welche mau ihr in dcr Presse, sei es absichtlich odcr mißverständlich, gegeben hat. München. Die „Bcncr. Ztg." bringt folgendes Dementi: „Durch einen Artikel dcr Angöbnrger „Mg. Ztg." vom '.). Jänner 1,^7 wnrdc die Nachricht ver breitet, die vaierisch- Negicrnng sei im vorigen Frühjahre durch eiucu Bericht ihres Gesandten zu Florenz, wonach die italienische Regierung nicht rüste nud kein Heichen einer Theilnahme au dem bevorstehenden itriegc gebe irregeleitet wurden. Iu Folge einer von dcr t. Gcsandd schaft zn Floren; hicgcgcu eingelegten Bcrwahrnng wird auf Grund der Acten bestätigt, daß jcnc Nachricht dcr thatsächlichen Begründung gänzlich entbehrt." Aus Vcucolss, ^».Februar, wird berichtet: Sichc-rcm Vernehmen nacl» hielte,, Gencrallicutcuant Graf dc Neuel uuo Generalmajor Hl örin g am ,^. die Schluß, sitzuug über ihre ^elhaüdlliugeu. Swölf Äcillioue» Fraucs beträgt >>ic Schuloforderuug der laiserlicheu Nc gicruug vci der königlichen für das überlafseue'.viaterial welches stüctwelse üoei geben uud überiwmnieu wlirce.' Ni.:,,t bloo n»oerlljalt>, foxeern zwcl u»o einc l,u!be Mllliou Francs ül'ersleigt der Erlös a»ö >,eu Prlvat-ucrkaufen, uuo uicht l'loo 13<^. son.ern uiehr alo 1ur Abschieds-begrüßllüg des General Möring an Vord gesandt halte. Man meldet der „Agence Havas" ans Nvm unterm <>. d. M., daß das römische Nationalconlit»;, odcr vielmehr das Count.» dcr Aetionsparlci, mit allcu ihiu zu Gebote stehenden Mitteln daranf hinwirkt, die Theater Apollo uud Argcutiua schließen zu lasseu. Um zu diesem Zweck zn gelangen, werden nicht allein die das Theater bcsnchenden Personen bedroht nnd insnltirt, sondern sogar auch die Säuger und Tänzer dieser Theater. Vorgestern schlenderte man steine gegen dcn Wagen"dcs Fürsten nnd der Fürstin Bardcrini, als sie aus dem Theater kamen; dasselbe widerfnhr dcr ersten Tänzerin des Apollo-Theaters, Frl. Eonti; gestern warf man Uurath auf den Wagen des ersten Sängers; man ist sogar so weit gegangen, das Gcstcht emcs jungen Mannes, der jeden Tag in's Thcatcr geht, uut itoth zu bedecken und das in cmcr dcr belebtesten Straßen. Alle diese Ucbelthäter erschrecken das Publmlm, so daß viele Leute sich des Ocsnchs des Theaters enthalten. Dennoch aber gibt es tinigc ^cnle, dic sich nicht abschrecken lassen. Dic Polizei läßt Patrouillen zu Mdc nnd zn Fuß 'u den Straßen, welche beiden Theatern benachbart stud, circnlirc». Ungeachtet allcr Anstrengungen der Actions-Partes gelangt sie doch nicht dazn, die Thcatcr schließen zn lassen. Die Vcvölkeruug im allgemeinen ermuntert keineswegs die Bestrebungen dcr Actionspartci. London. In einem Artikel über dic Thronrede (mit der fast alle Blätter mehr oder weniger zufrieden waren) bemerkt der „Spectator": „Mau nimmt anf dem Eontincnt an, daß England in beinahe formet» lcr Weise vou seiner Stellung als Beschützer des osma-nischen Reichs zurückgetreten sei und eine Politik strenger Nichteinmischnng beobachten werde. Lord Stanley aber, das scheint klar, hat sich zn Gunsten dcr Kreter eingemischt, ttcmt der Thronrede betrachtet die Negicrnng die Schöpfnng cincs erblichen Hospodariats in Nnmä-nicn als eine „glückliche" Beendigung früherer Schwie. rigkeitcn. Wenn in Numänien,' warum uicht auch iu 5ireta odcr ciucr audern türkischen Provinz, wo die Ehristcn in der Mehrzahl nud einer Organisation fähig sind? Die Thronrede klingt ominös für dcn Sultan, wcnn er sie auszulegen weiß, denn sie zeigt, daß die Principien ^ord Palmcrstons, jene Theorien, die nils zwangen, dic Herrschaft einer brutalen asiatischen Horde über christliche Racen aufrechtznhaltcn, damit nicht jemand dereinst Judicn bedrohe mit ^ord Palmerston gc-storbcn sind. Ja, wir sind nicht ganz gewiß, daß England nlcht eine gerade entgegengesetzte Politik einschlagen w.rd, oder schon eingeschlagen hat." Stockholm, 4. ssebrnar Das königliche Dicta-men in Actrcsf dcs schwedischen Bcrthcidignngswesens lautet folgendermaßen: „Die neueren politischen Ereignisse haben unzweideutig die Gefahr gezeigt, von welcher dk Selbstständigkeit der kleineren Staaten bedroht ist. Sie enthalten daher eine bcdcutuugsvollc Warnnng für die vereinigten Ncichc, welche znsammcn ans 6 Millionen Einwohnern bestehen. Durch die Bereinigung Schwc-dcns nnd 'Norwegens unter einem Könige ist die nordi schc Halbinsel anch von auswärts als Staat angeschcu worden, dcr, umgeben von natürlichen Grenzen, von einem König regiert wird, dessen Anfgabc darin besteht, die Brudervölker sich selbststäudig, jcdes für sich, frei entwickeln zn lassen nnd ihre sociale und materielle Stellung zn veredeln und zu verbessern. Ohne Wnnsch, Mich an politischen Neguugen zu bcthciligen, lvclche das übrige Eliropa in Alifruhr versetze» oder versetzcu köuueu, uährc Ich die gewiß begründete Hoffnnng, die vereinigten Reiche noch lange den Segen des Friedens genießen zn sehen. Ich kann aber nicht unbeachtet lassen, daß es die Noth-wcudigleit jetzt mehr als jemals gebietet, daß sich die Reiche ciue hinreichend große nud zweckmäßig orgcnn-sirte Kriegsmacht, den Zcilverhältnissen angemessen, anschaffen müssen, so daß "dieselben ohne freinde Hilsc ihre Selbständigkeit vertheidigen können. Diese Bedingimg wird schwere Opfer erfordern, cwcr Ich nähre die Ueber> zeugling, daß alle lieber dieses Opfer tragen werden, als lhre Selbständigkeit zu verlieren. Die Opfer brauchen auch uicht größer zn fein, als daß sie ein Bolt tragen laun, welches, soweit die Erinnerung reicht, seiuc Frci-lM als seiu Heiligstes betrachtet Hal." Aus Vcl,p-ad, tt. Februar, schreibt mau der ,."l. A. Ztg." Wie ich höre, wird die serbische Regie-U'ng auf die Eonecssioncn der h. Pforte, deren wesentlicher Iuhalt ist, daß zwar die tleincn Forts geräumt, aber iu der Belgrader Festung eine türtische Garnison bleiocn sollte, damit antworten, daß sie absolut darauf bcsteheu muss , daß auch iu der Hauptstadt des Fürsleu-thumö ke,u türkischer Soldat und keine türkische Kanone verbleie, i^ie Iläiiuiilng Belgrads wird also vou Seile Sermeno als nuerläßllche Be^inglmg jedes Ausgleicho lUisgeslellt werden. Die ^euöck.riiüg d>.s Vaudeo n>ird ganz gew>ß mit Freuden diesen Entschluß il,res ^legen^ ten beglüßeu. — Man sagt, daß mau hier bereits daran deukc, dcn Gcueralstab der Armee zu urgnuisirc». As Obcrseldhecr dcr gcsammten Streitlräftc wird der Fürst selbst flingiren, lu dessen Hände» auch jctzt die obcrste A.rmeeleituug ruht. In Nisch hat die Pforte einige taufend Rediss uud nahczil 2(«»n den Alcanas ^ «Wivthshällscrn) einquartiert. — Iu Thcssal.cn speichert die Pforte bedentendc Gclrcidcvorräthc ans. Wie man dcr „Judep." ans lkonstantiuopcl meldet, ist dcr ncuc Eommissär, welcheu d>e Pforte nach Kreta geseudct hat, Server Effeudi, in seinen Ber,öh-l'ungsvcrsuchen nicht glücklicher gewesen, als seine Vorgänger Die Pforte scheint demnach jetzt geneigter, dcu christliche», Bevölkerungen dic verlangten Eoncessioucu zn machen. Mittheilungen, welche dem Brüsseler Blatte aus Wien zntommen, gehen noch weiter. Danach üben die Mächte in Eoustautiuopcl eine immer mehr ansge^ sprochcnc Pression und soll selbst in Franlreichs Haltung ein völliger Umschwung zn Gunsten Griechenlands nnd der Ehristen dcr Türkei staltgcfnnden habe». Das Tuilericncabiuet dringt, wie es heißt, bei dcr Pforte anf radieale Maßregeln, welche auf eine Einverleibnng Greta's uud felbst Thessaliens nnd Epirus' iu Griechenland hinanslaufcu würden. Bor Kurzem machte in den Zcitnugcu die Nachricht die Runde, daß eine gegen das ^ebcn dcs Vice-lön igs vou Egypteu gcrichtetc Berschwöruug cutdeckt wordcu sci. Wie mau nun der ..Ind. bclgc"! aus A lcran dr i cu schreibt, wurden die Verschworenen, l ohne daß übrigens irgend etwas von ihrem Pla»c zur! Ausführung gelangte, bereits bestraft. Eutsprcchcud dcr türkischen Iustizpraz-iS wurden einige derselben todt iu ihren Wohnnngcn gesunden; die andern befinden sich auf dem Weg nach dcm „Fogoglu", dem egyptischen Eaycnne, vou wo cS kciuc Nückkehl- mehr gibt. Zu dcu Eomftro-luittirteu gehören anch einige Agenten "nud Diener dcs Prinzen H a lim > Pa s ch a , Onkel des Bieelönigs. Mit Beschlag belegte Briefe, die au einige arabische Hänpt» linge gerichtet lind init dciu Siegel HaliM'Pascha's verschen waren, zogen anch ^etztcrn ill die Untersuchung, doch gelang es. ihm vollständig seine Unschnld zu beweisen. Es fehlt aber iu Egypteu nicht au Lenten, die behaupten, daß diese Verschwörung gar nie cristirt habe nnd u»r erfnnden worden sei, um Halim.Pascha cinznschüchtcrn lind ihn zu nöthigen, daß er das ^aud verlasse. Auf diesem Wege hofft dcr Bicctöuig fich von dcu Pcrwand-tcu zu befreien, die ihm in dcr Bildung einer ncncu Dynastie hinderlich sein könnten. — Telegramme, die von Anhängern dcs Juarez stammen, mcldcu, daß die republicauische Armee mit etwa 18,000 Manu die Hauptstadt Mexico bedrohe. Es genügt zu bemcrkcu, daß angcnblicklich noch 25x bis 30,000 Mann französischer Trnppcn sich in Mexico befinden, um das Falsche dieser Nachricht darzuthu». Gagesneuisskeiten. — (Militärisches.) Eine Verordnung des Armee-Obcrcommaudo gibt dem Vernehmen nach den Backenbart in derselben Art frei, wie solder vou den Marine Osficieren getragen zu werden pflegt. Nur soll im wohlocrslcmdcneu Interesse des Dienstes eine Länge desselben, welche die Dic sünclionszcichen unsichtbar mochen würde, vermieden werden. — (Frühling in Salzburg.) Tie „Ealzbnrger Chronil" schreibt: Von der Milde unserer Witterung mag außer den schon mehrmals in diesem Winter vorgekommenen Alicen und Donnern anch die Thalseche zeigen, das; mcm an den südlichen Abhängen des Kapuziner- und Münchs-berges schon seit vierzehn Tagen Frühlingsblumen trifft. Schreiber dieses hat selbst ein ganze) Aunquct von )^0M-ticil, trilopo gepflückt n»d von wohlriechenden Veilchen. — (Nossiui's Kops.) Ein Wiener Pseisenschncider, welcher slin Geschäft nicht ohne Glnct in Paris betreibt, kam anf dic Idee, snr die Anvslellnng »inen groften Meerschaum-lopf zu fertigen, welcher die Züge Rossini's trägt. (§r wandle sich, wie ihn das Geselj dazu verpflichtet, an den Meisler mit der Anfrage, ob er gegen die Ausstellung dieses Porträts etwas einzuwenden bade. „6i gewitz," entgeg-nete dl^r greise Meister lachend, „Sie tonnen doch nicht vcr« langen, dab icd nn'ch dem Publicum aller fünf Welttheile als cincn Hodllopf vorstellen lasse." Es versteht sich von fclbft, daß di'i Einiprnch nicht ernst gemeint war und dcr HMe Kophf des ^onlpooislen de-5 „Aalbiere" ans der Aus-stlllnng sigulircn wirl». — (Oest erreich ischeö Vier in Paris.) Man schreibt auö Paris unter dem 10. d.: „Es dürfte Ihnen nicht uninteressant sein, zn el fahn'N, daß gestern, an, 9. d., im Zlli-)!lellli"g5geliände >» der österreichischen Abtheilung (^llc^rili ä(.'s ^Iiem^nd» bereits djltrreichisckes Vicr ere-dl'nzt worden ist. In dieser Galerie befindet sick das Vusfet, weleb's die i.'ilsl»ger u»o Hnlteldorier Brauerei.'» für die l3z^osi!ion im »pll'ndiden nnd eleganten 2lnl beriichten lassen. N,iebl?lM u»ler ce« u"g>f^hr 30 Nsstanrants, welche sich im A^stl'lllin.is.'Ham'n befi"dlN, diesem Vnsftt (odsclwn Oe!l«>r« r.ick c>m Irrten sich enlscdloft, di^ Äuöülllüiig zu bliä'icten) das »,U>! in l>er ^a^e »rar, dem P»l'lilnm »in Gla? autes Vili' zu off 'ire„ , w i> alle anderen ReNmirants niit iliren Alberen >,och »icbt so weil vorgiseb'iüen sind, fo liat sowohl d>l> fsanM'cbe Speciai^mmiisio,', a>s aucl) da^ ollerniclmchc A,!?s<,!l»Nl^eonm>!!!.ui^ d»m Untern.l'Mer diesem Ä!,ff,ts seine l.'eso»d u > ^ von e!n>M Thurm'.) Am l^. d. Nacklmttag ftüizle i» Muneben der Glaserleh'Iing Ludwig Goloüci,,, welcher behufs F^flerrkparatmen anf dem P,t^lS' Thnrüie zu ll>n„ balle, in Folge rioci Unooisichiigleil an« c>>i Ho!"' d>'r Ul>r heiub n»o fand ans de, E>,lle s.inen Tod. — ((5 l n <^ > e >l,' d G oetl) e' ö.) Mr. He^ny C r a b l) lliobinson, eine durch srinc la»gl> und inlim^ Frenodschaft mil Gosche n»d a,ider>ü oeulsche» Schri!l»elll>s!i bctanitte Perjönliedteit, nielcder sich auch nicht unbedeutende Vlroienfte um dic Forderung der cinhcimüche» Literatur und schönen H<ü,,slc erwolbcn I-at, ist i,l dc,n hohcn Alten von 91 Iah« ren i,l London oeisloiben. Lr gehörte zn den wenigen Engländer», mit denen Goelbe bis zu seinem Tode ill lebhaftem Arieswcchscl gestanden hat, und steht zu ccwattcn, das; durch die Herausgabe desselben die deutsche Literatur neue uud scMenswerthe Veiträ'gc zur Charatlerislil des großen Dichters erhallen wird. — (Gefährliche V i s it t a r t e ».) Seit einiger Zeit werden Visittarten auf schimmerndem sogenannten Äril-lanlpapier angefertigt. Der Wiener Stadlphysicus Dr. Inn-haufer, wclchctn cine Nolle von diesem Papier eingesendet wurde, hat die „Arillantuung" einer Analyse unterzogen und gesunden, daß dieselbe auZ ciiur Lösung von essigsaurem Älei beslehe, welche cincn süßlichen Geschmack habe und deshalb für Kinder sehr gefährlich fei; auch blättere sich diese Vrillantirung sehr leicht vom Papier ab. — (W le christlich !) Herr Louis Veuillot, Versasser der „Odeurs de Paris," kündigt ein unpolitische? Blatt an, in dem ta-glicl) Irgendeinen! etwas N''angenehme-; gesagt werden soll. Locales. — (La nd c L umlage.) Se. Majestät der Kaiser haben mit a. h. Entschlichung vom 31. v. M. die von dem Landtage fl!r das Jahr 18L7 beschlossene Landeöumlage von 40 Procent der directcn Steuer mit Ausschluß des Kneg-5zuschlaa.es uud von 20 Procent der Verzehruugssleuer von Wli», Wein» uud leftmost, dann von Fleisch zu gcuel> migen geruht. Aus der Sitzung des Gemeinderathes vom l4. Februar. (Schluß.) GR. Aürgcr refenlt sohln über die i>i der letzten Sitzung (vergleiche „Laibachcr Zeitung" Nr. 22 vom 20ten Jänner) beantragte Nachtragslieferuug vou 80 Haufen Tolmnitscholter und ebensoviel Dolomitsand. Es wuiden ^ in Folge des vom Gcmcinderathe gefaßten Beschlusses drei Schotterliefcranten vorgeladen und aufgesordcrl, sich über die möglichste Limitiruog des Prciscö zu erllären i dieselben er» Ilülten jedoch, nicht weiter unter denselben hinabgehen zu lönncn. Lö entspann sich nunmehr ln Folge einer Anfrage des GN. Pleschlo, ob die Unternehmer bei der Lieferung an einen bestimmten Steinbruch gebunden seien, cine Debatte, an welcher sich die GM. Stedry und Schwentncr belheiligte», Neserent Bürger die Lrtlarung abgab, daß selbstverständlich die Unternehmer an leinen Steinbruch ge< bunden, wohl aber znr Lieferung qualiiatmas'iger Waare verpflichtet seien, uud Vicebürgermeister Dr. Orel schließlich beanttagle, die Lieferung nach dem Antrage der Secnon mil dem Beisätze zu genehmigen, daß der magislralische Bau-inspeclor eingeladen werde, sich vou der Güle der gelieferteu Waare zu überzeugen, welcher Antrag auch angenommen wurde. Das Referat über die weiteren Gegenstände der Tagesordnung: Sichelstellung der Kugelslrinli^serung pro !8(>7; Liauidiruüg der Schotlerlieserung pio 180t): Holzrechnung vom December 186N, endlich der Vorlrag der Vll. Seclioil über die Realschulrechnung von den Jahren 1804 und 1805, welches übrigens dmchglhends »ach den grslelllcn Antragen seine Eiledigung fand, lonnte in seinen Details aus dem Tische des Benchterslatleis dicseö Älaltes "ichl fifiit werden, weil hiezu — mehr Licht nothwendig gewesen Ware, woran es wegcn Versagenö der Gasleitung und an>chli« nenden Mangels eines Eisahmitlels Lasur fehlte. Zum Schlüsse referirte GR. Dr. Su p ft a n über einen Incideuzsall in Betrefj des im Jahre 18V5 den Laibacher Stadtarm cn angefallenen Iiialia Pauscheg'schen N .1 ch I a < jeö , bestehend in 2900 fl. Die,er Nachlaß war ' nämlich von der Armcncoinmissioil als Stillung bel>achtet, in Obligationen angilegt und diese der h. Laudeörcgicluug . zur Veranlassung der Vülculiruxg vorgelegt wordc». Diese erlannle jedoch aus dem Wortlaute des bezügl>cheu Teua-! menls, daß der Fall einer Stiftung mcyt o^rhandeü, ! sonder» das Vlrmvgcu zur sogleich eu Vertl! eilung gewidmet sci, welchen Sachorrhalc der Gemeinderalh zur Kenntniß nahm. Nach Schluh der üf sentlichen wurde eine geheime Sitzung abgehalten. Eingesendet. Im Interesse des geselligen Vergnügens, mit Rücksicht auf die »och bruori!»hc»t>en Maö!»»balle inl Ned^uleniaale, sind wir ubeizeugl, der rfsrnUichen !i)leinung Ausoruct zu leihen, wenn wir d»n Wunich ausipreche»,, daß die Masten« balloidnung nicht nur gedruckt, — ^'norlil allch gchauekabl werdc, um der großen Mchlzahl de« Publi.umö, welche un< schickliches Benehmen — auch in der Pierrol-Maste — a»-widrrt, den Besuch nicht zu verleiden. Das Tadatrauchen auch in de» Ncbkulo'.alitäteu und auf der Gallerie zu unterlassen, ist eine dem schönen Geschlechte schuldige Rücksicht und wegen obwaltender Feuers gefahr eiu Gebot der Nothwendigkeit. So sehr wir hicmit die Ausrechlhaltung der Maskenball' Ordnung — im allgemciuen — beanspruchen, mochten wir den § 8 derselben, dem zufolge es nur in Wagen und Trag» fesseln gestaltet ist, mit der Larve vor dem Gesichte auf der Gasse zu erscheinen, mit Rücksicht aus dic ge'ingc Anzahl und den Kostenpul-.lt dieser Transportmittel, als slüreud bezeichnen und constllliren, daß in dem benachbarten Trieft in der Carnevalszeit Hundcrtc von Masten mit Larven vor dem Gesichte die Straßen durchziehen, Kasfcc- und Gasthäuser ^ besuchen und ungestört ihrem Vergnügen nachgehen. Bedauern müssen wir, daß bei Einrichtung der Gas« beleuchwng im Nedonlensaalc auf Vcrmchruug der Flammen nach Bedarf Uinc Rücksicht genommen wurde, deren Anzahl um so ungenügender erscheint, als die Grundfarbe de5 Saales dessen Erhellung wesentlich beeinträchtigt. Die Lrlcuchtung — Überlassen wir getrost der Zukunft — für die Gegenwart aber haben wir nur noch den bescheidenen Wunsch, daß dem suhlbarcn Mangel an Banken uud Sesseln im Saale abgeholfen werde. Mehrere Maökcnballbcsuchcr. Zur gcMigcn Nachricht. Eingetretener Hindernisse wegen wird die Vollversammlung des Veamtenvereins, welche morgen stattfinden sollte, auf unbestimmte Zeit vertagt. Wcr LocallNlsschuß. Telegramme. (Original'Telegramm der „Laibacher Zeitung.") Mien, »H.Februar, Abends. Der Mi» uisterpräsideut Freiherr v. Vcust empfing heute einige Führer des im „Hotel zum österreichischen Hof" tagenden Slaven-Kongresses. — Pratobevera wurde vom Kaiser zum ilaudmar-schall vou Vtiedcrösterreich ernannt. Pest, 14. Februar. (Frobl.) Das Abendblatt der „Pester Correspondent meldet: Die Ministcrcandioatcn schlössen gestern die Conferenzcn mit einer Nachtsitzilng ^ciln Hofkanzlcr. Hellte Morgens erschien Hicajlath iin ! Hotel „zum Erzherzog Karl", nm dem Grasen'Andrassy ^ anzuzeigen, Sc. Majestät der Kaiser empfange hcnte nin hald ^ Uhr die Herren einzeln. Morgen wohnen die Ministcrcandioatcn cincin großen Ministerconscilc l>ci. Die Borfragcn sind hie mit erledigt. Das Rescript ergeht sofort, welches, die Adressen beantwortend, kundgibt: Andrassy habe den Auftragz ur formellen Con stit n ir n ng des Ministeriums erhalten, worauf der Min istcrpräs ioen t letzteres dem Hause vorstellen wird. Pest, 14. Fcbrnar. Der Vürgerausschuß hält inorgen eine Sitzuug, uin das Programni der Festlichkeiten fastzuftclleu, welche ans Anlaß der Erucnunng des AiinistcrinmS und eventuell anläßlich der Ankuuft Sr. Äiajeslät in Pest veranstaltet werden sollen. Trieft, 14. Februar. In der hcntigen Sitzung des Stadtrathes wurde der beantragte Protest gegen die Hccrcscrgänznngsverordnnng vom ^8. December mit allen gegen 7 Stimmen abgelehnt, dagegen wiederholt die Ueberzeugung ausgesprochen, daß Trieft vermöge seiner alten Rechte die Immunität gebühre. Verli«, 14. Februar. Der „Staatö-Anzeiger" cuthält das Patent, durch welches der Reichstag des Norddeutschen Bundes am 24. Februar uach Berlin einberufen wird. Die „Breslaucr Ztg." meldet aus Warschan: Die Rcgieruug beschloß, die Statlhaltcrei-schaft vou Poleu mit 1. April aufzuhcdcu uud das Königreich als Warschauer Militärlrcis ciuem General-gouvernenr zn unterstellen. Verlin, 14. Februar. (Frdbl.) Die „Kreuzzeitung" ist äußerst ungehalten üder das Resultat der Parla-mcntswahlcn; sie beschuldigt Berlin, statt der dotir-ten 5lönig^lrencn iu's 9tcichoparla,ncnt jüdische Dein otratc >t gewählt zn habe». Auf Berlin könne die Köuigspartci nicht zahlcn. Vrrliu, 14. Februar. (N. Fr. Pv.) Durch eine Cabiuets-Ordre wird iu deu neucu ^andestheilcn Jünglingen von Bildung behufs Eintritts in das Heer zur Leistung der einjährigen freiwilligen Milttärpfllcht bis 187(.» der Nachwels einer wissenschaftlichen Ausbildung erlassen. Hamburg, 14. Fedrnar. (Frddl.) Die Gruud-uig partci iu Kopenhagen bcrcitct eine Adresse an die NcictMäude vor, damit diese die Negieruug iu dringender Weise anfforderu sollen, sich an die Großmächte behnfs der Rcalisirung der Abstimmung in Nordschlcswig zu wenden. ilch>n W.K». — Silber 120 — London 127. — K. l. Dilcaten 0.01 Verstorbene. Dcn 9. F c l> r n a r. Der Frau Iohaiiiia Grstri», liiirgell. Tilchschctt'criüvitlu»,', ihre Tochtrr Äiaria, alt 31 Inhrr, ill der Stadt M. 25)5), au dcr Liuilil'utiilil'rcillosc. — Dcm Hcn» Gustav Töilnir^, billc^'rl Hniii!- und Ncalitälsiibesitzcr, sein ^i»d Hcaria, alt <'> Tags, in drr KapnziiiN'Uorsladt Nr. 84, am itinndack!,'!!-lrampsc. — Hcrr Iuh. ^liep. Wolla, ftsiis, l. l. Stanlt'lulchhal-lnnM'l,'a,istra!ur und lZrpl'ditor, all ^4 Jahre, in drr Kapuziurr. uurstadt Nr. 24, an dcr Lähmung dcr llntcrlcibdrinssüwcid,'. -Dem Herrn Josef Dole»,;, (haslgeker und Hailüdesiljrl, sein Kind Johann», alt 5 Jahr?, in der KralauUlllstadt Nr. 6, nnd Anna Dolinöel, ^)>agd, a!t 22 Jahre, im Ciuilspilal. lieidc an der ^nn^'niähinnng, — MarsM'elha iUlartinz, Auflecjeri'wil».'!', alt 84 Ilihre, in der Kralnnuolstadt Nr. 51, an der Eulllnjlnüg, — Änlon Zaucl'-lnil, Schns!^, alt 4«) Jahre, im CiuÜspüal. an der ^nngcimttzündimcj. — Dem Frail; PodtraiHet, Ausleger, sein Kind Veopold, alt 4 Munate, in der öt Petrrouorstadt Nr. 04, am Zehrfielier. Deii 1 <>. F e l> >. li a r, Dorothea Gorz, Grundbes!l>eröwilws, alt 70 Iah,e. in der St. Peteröiiorstadt Nc. 129, an der Nt'la-gernng deö Krantheilostofse^ an der Paritii«. — Dem Johann Schindler, Tnchmachergesille, srin Kind Eduard, all 4 Jahre, in der Karlslädtervorslndt Nr. 14, am Croup. Dcn 1 l. Fclirua r. Josef Kaijeö, Instilntöarmcr, u,lspita>, an dcr Lnngrnlähmnng. — Fräulein ÄNlznilma Hudouernig, Prioale, alt 36 Jahre, iu der Stadt Nr. 276, au der Gi'Inrnlähmnnll,, — Herr Jafoli InNic, Dinrnist, alt 40 Jahre, in der Slaol Nr. lO7, und dem Heiru Johann Kuß, Wirtl,, se,ue Tochier Fraucic«.'«, alt 13 Jahre, iu der Siadt Nr. 145), deide an der ^uugeuiuuelclilose. D r u > 2, F e b r u a r. Den, Herrn 'Andreas ssovac, Krämer und Hani'kcsih.'r, seine Oauiu Maria, all 5>1 Jahre, ini Huhuerdovfe Nr. l2. au der Wllssersuäu. Theresia Wache, ! Juiliohneri», all 75) Jahre, in der Hi»alauuorsladt Nr, 42, an ! Erschöpfung der Kräfte. — Dem Herrn Andrea? KotaÜ, Ober' realschuloicner, seine Oattiu Theresia, alt .^ Jahre, m der St. Petcrcvursiadt Nr. l>0, an der ^ugeululieiculvse. 5 en 13 F e d r u a r. Dem Herrn Thomas Eemazar, Krämcl uud Hau^li, scher, seine Gaili» Nlaria, all 07 Jahre, in del Stadt Nr. 218, am Leucrlnl,«, Hcrr Jusef Pleiweisj, Handelomauu »nd Han^desil^er, all 51 Jahre, i,i der Sladt Nr. 2<^2, niu Nerueuschlag. — Gertraud F>»k. Inwohnerin, alt 5)0 Jahre, im C>u lspn»!, an d>r Vnug^nlähml,ng — Joseia Sager, Bäcl^rowiül'l, all 4»> Jahre, ini ^iuilspüal, au Erschopfunss der Kläfte Deni Herru Äudreai! Kola l, Ouerrxllschuidttucr, sein Kino Ludwig, alt ? i'nuiate, >u der St. 't,^ler>^!.'orstaot Nr. !-X>, au o^r Tubercnlos,. Den 14. F e d r u a r Dein Johann ü)cozi»a, Schniild, sein Kind Karl, all 2 Jahre und 21 Tage, in der GraoischlN'or-slaot Nr. 22, an der häluigeu Äränne. Angekommene Fremde. Am 14. Fcliruar. Stadt ?^tt».«, Die Herren: Nitlcr v, Szadel, von Odcrgurt. — Dl'ornis, von Hiunlendors. - Ilg, Kansm., uou Irlaud. — Titz, Jugeuieur, und Fran Baronin AicheNmrg. von Wien- (flrpliant. Dic Herren: Pasch»;, Demscher, Nea>iläl!i!^>es,, »>^ Zelcn, Bürgermeister, von Seuoselsch. — Osana, ^^irlh, v^ü Präwald. -- Eandnso und ^)iarccir>ro, Haudel^Ieule, von Trieft. — Koblcr. Haudeldm., und Olilat, Bezirt^arzt, U">l ^.'illai — Stempihar, Kansm., von Wien -- Aasiliiu. Mg. 332 18 — l « windstill, Nebel 15. 2 „ N. 331,.t7 -l- <;» l luindNill heiter """ 10 „ Ab. 331,.-,5 -l^ ^-e windstill heiler Morgcuö starker Frost. Nachmittag Ausheitcrung. M'" ' wolleulose'r Nachmillag. Grosse Klarheit der ^,'nft.______. «crantwortllchcr Vtedactcur: Iguaz v. Kleium ° N ^