Nr. 135. Samstag, l3. Juni iWd. 127. Jahrgang. Mbacher Zeitung »ll X, halbjährig 1, X. ssür die Zuftrllmig °l>r>l> > «. - Iustft<«ntlllcbilhr. <,,ür llcxn In,rrnc>!ii läglich. mil «iilnadmc t>rr Tonn- und ^frifNllgc. lie Nbm>« lU Uhr dlrmiNag^. Unfranlicrlc Vrirse werden nelcher sich gailz entschieden für dieVereillignng Istrieirs nnd Dalmatieus soloi^ die okkupierten Provinzeil mit Kroatien ansspricht. Die Fiiimaner Hlesolution, welche die kroatische graste anf die Tagesoordnling brachte, habe nicht ^iebe oder Synlpathie gegeil die Magvaren '>n slandegebracht, sondern die Mißstimmung gegeil Oesterreich. Das „Dentsche Volksblatt" apostrophiert die deutsche Studentenschaft, nicht zu vergessen, daß ihr Platz nicht an der Seite der Iudeu und Slaven sein kann, weil ein Znsammengehen mit diesen deren Stellung an der Wiener Universität festigen nnd deren deutschen Charakter sin- imüncr zei-stören lmirde. Wenn die deutschen bürgerlichen Parteien des ?lbsteordnetenHauses das Bedürfnis nnd den Drang in sich gefühlt haben, sich zllsannnenzuschlie ßen zn> gemeinsamer Abwehr ji'ldischer, slavischer lind sozialdemokratischer ^lngriffe, so bestehe fiir die >ireise, lvesche die Hochschule repräsentieren, dieselbe Notweildigkeit. Politische Ueberficht. Laib ach. 12. Inm. (5s steht nlnnnehr, loic lnml ans Paris berichtet, fest, das; der Vesnch des Präsidenten der französischen Nepnblik, ^a l litres, beim .«aiser 3?ikolans l ^ l. ,licht in Tt. Peteisburci, son- dern gleichfalls in den Geloässern von Neval stattfinden wird. — Voll einer bereits ill Aussichj stehenden VecMnnnq des dent s ch c il >t aisers mit dem >l' a is e r v o il A 'i s^ l a il d hat man an nnter-richteteil französischen stellen bisher keine >tennt-ins; die speziellen Aimaben. daß sie im !^anfe des nächsten ^ioilats in d<'n schivedischcn bewässern stattfinden solk', stoßen an diesen Stellen anf Zweifel. Die „3lorddeutsche Allqelll^iile Zeitung" schrcibt zu der H e r r s ch e r b c q e g n u ll q i il N eval: „Die ans Neva! vorliegenden Nachrichten über den Besuch des >tönia,5 Ednard lassen erkennen, daß die Begegnung mit dein >iaiser Nikolaus in herzlichen formen verläuft, die den nahen Beziehungen zwischen dein russischen nnd dem englische .verrschcr-hanse entsprechen. Anch die vorgestern gewechselten Trinlspriiche sind gekennzeichnet durch den, ^lii5druck warmer Zuneigung, den die beiden Herrscher in ihre Worte gclegt haben. Politisch bemerkenowert erschein nen, zunächst die naclidrücklichen Hinweise anf die Bedeutnng, die das innerasiatische Mkommen fiir die 'Annäherung der beiden Länder s,cwonnen hat nnd noch den Worten dcs Königs noch für die ^ie^ gelnng einiger lvichtiger fragen gewinnen soll. Vielleicht ist hier eine Hindenlnng ans den bcvm-stehen-deil, Abschluß der englisch-rlisfischen Verhandlungen über neue Nefornworschläge fiir Mazedonien sowie auf Aufgaben zu erblicken, die der russischen unid der englischen Diplomatie in der Ausgleichung der Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage in Persien gestellt sind. Vor allem haben beide Herrscher in ihren Irinksprüchen als gemeinsames Ziel die Aufrechterhaltung des Weltfriedens hingestellt. Der ruhige und aufrichtige Ton in den Neden der beiden Herrscher stimmt init den (Besinnungen überein, die ill dem emsten Teile der englischen lind der rnssischcn Presse gegenüber den Vei-snchen znm Anodruck gekommen sind, der Nevaler Znsammenkunft eine lin-freundliche Tpike gegeil Deutschland zu geben." Tagesneuigleiten. — (Ueber eine halbe Million Zoll fiir einPerlenhlllsband.) Der Pariser Juwelier Zitroen Hai die Schärfe dcr amerikanischen Zollgesetzgebung in ihrer ganzen Wucht kennen leinen müssen. Eine seiner Kundinnen aus Mtv Ioil, Frau William Leeds, eine belannte Schönheit, hatte bei ihm in Paris ein Perlenhalsband gesehen, das er für eine russische Großfürstin angefertigt hatte. Sie bestellte bei ihm die genaue Nachbildung des Schmuses, und vor einigen Tagen traf Zitroen mit dem Halsband in New Jorl ein, um das lostbare Schmuckstück seiner Kundin persönlich zu überbringen. Zitroen zahlte bei der An-lunft einen Zoll von rund 22.000 Dollar auf das Halsband. Die Zollbehörde erklärte jedoch, dah das Schmuckstück bedeutend wertvoller sei, und verurteilte Zitroen zu einem Zusatzzoll von weiteren 110.000 Dollar. Im ganzen mußte dcr Pariser Juwelier also mehr als 560.000 Mart Zoll bezahlen. Der Preis des wunderbaren Schmuckes beträgt mit Zoll annähernd zwei Millionen Marl. — (Die lustige Witwe in London.) Äm Pfingstmontag war es genau ein Jahr, dah in Dalys Theater in London die „Lustige Witwe" ununterbrochen aufgeführt worden ist. Allen Besuchern wurde zur Feier dieses Jahrestages von der Direktion des Theaters ein besonders schön und künstlerisch ausgeführtes Andenken überreicht. Das Haus war wie gewöhnlich vollständig ausverkauft und für Wochen sind vorläufig keine .Uarten mehr zu haben, so daß sich die Direktion wohl nicht verrechnen dürfte, wenn sie annimmt, daß die erfolgreiche Operette noch mindestens ein volles Jahr ununterbrochen auf dem Repertoire bleiben wild. — (Zusammenstoß eines Dampfers mit Eisbergen.) Aus Newycncl wird telegraphiert: Der Schnelldampfer „Kronprinz Wilhelm", der hier am 7. d. eintreffen sollte, ist mit ganz langsamer Fahrt am 11. d. hier eingelaufen. Er war am Sonntag bei heftigem Sturm und dichtem Nebel mit Eisbergen zusammengestoßen und hatte dabei eine Schraube verloren. Zwischen fünf Nergen eingekeilt, wurde er aus dem Kurse getrieben. Der Heizer Wilhelm Elshardt wurde irrsinnig und stürzte sich ins Meer. Feuilleton. Klans Groth. Skizze von (^org Kiegc'l, Schleswig. (Schluß.) 5llau6 öffuete die Angeu, nud seiu Blick fiel Mif sciil iüugstes (^lnck, deu neueu <>llaus Groth. Weich ulld ,;ä'ttlich, wie mau es dein harten Besicht nicht zugetraut hätte, liebkoste er mit deu Augeir sei neu 3tolz. Doch schmerzvoll und traurig wurden seiue Mg<', als er sich seinem kranken Wcibe zuwendete, das jeht im Fieber zu sprechen begann. >taren richtete sill) im Vetw anf nnd sah sich »n't ängstlich wirrem Vlick im Zimmer um, als könne sie nicht begreifen, wo sie wäre. >llmi5 ver lichte die kranke zu beruhigen, sie wieder hinzulegen ^-ie aber stich ihn oon sich, sah ihn erschrocken au, als Ware er ihr fremd. Ihre kippen stammelten Worte, erst undeutlich, zusammenhanglos, dauir immer lauter, flies;ender, als wollte sie eiu lang bewahrtes (^eheimuio iu die ülix'lt hinausrufen oder schreiend eim' qualvolle Beichte ablegen. Das Kind erwachte davon uud weiute äugstlich. Aber Klans M'hteie nicht daralüf. Teiil (Besicht war fahl gewor-^eil. ^eine Augen quollen hervor und seim' bleiche 2tirn wurde von dicken, roten Adern durchzogen. Immer weiter redek' das irre Weib, bis es "schöpft in die Kissen sank. Klans stand bewegungslos da; nur sein<' Hände krampfteil sich zusammen, als wollte cr sich "llf Karen stürzen, sie zu erwürgen. To stand ei- lange, wie erstarrt da. Tann fuhr >er sich nlit seiner derben, abgearbeiteten Hand, nlit der er so froh für sein Weib und Mld geschafft hatte, über die Ttirn. Noch einmal sah er, wie entsetzt nach der Wiege, riß das Kind an sich — und krachend fiel die Tür, ins Schloß. Die kranke war allein. Klans eilte dem Strande zu. Dort band er sein ^ieblingsboot, los, legte, das wimmernde Kind auf den Boden, und mit mächtigen ^uderschlägen trieben sein<' sehnigen Arme da5 Boot hinaus iu die See. Seinen Blick hielt er ius Leere gerichtet, die Aligen entscht aufgerissen, als sähe er etwas furchtbares. Ihm, war, wirr im Kopf, er vermochte nicht klar zu denken; aber eines »mißte er, daß er betrogen, nm sein ganzes ^ebensglück gebracht war. Die ^ieberworte seines Weibes hatten es ihm verraten. O, dieser Elen,de, jener Badegast, den er im vorigen ^ommer arglos ill seinem Hause aufgenommen hatte! Das Kind zu seinen Füßen, welches er so zärtlich geliebt, auf das er stolz war imd das seinen ehrlichen, alteil, Nanien weiiertragen sollte, flößte ihm jetzt Abscheu ein. Was gaen zur glücklichen Heimfahrt. Hellte leuchtete es zum letzten Male — zum Tode. III! nx-item Bogen warf er die Nuder von sich Er uahm das Kind in seine Arme, trat auf die Kante des Bootes. Es schlug, um. Em kurzes Mr-aeln des Wafers, dann war alles wie vorher — Immer größer werdende, in der Ferne sich zerschlagende Kreise zeigten an einer Stelle für weulge Miuuteu an, daß dort etwas die heilige stille des Wasserspiegels unterbrochen hatte Em Boot trieb kieloben auf der See Wellen sprangen au ihm empor, als wollten sie den Namen abwinwl, der so trotzig vou dem oimtlen Unter-gründe abstach: Klaus l^roth Laibacher Zeimng Nr. 135. 1274 13. Juni 1908 w Mm Ml-WMlOscstzuz. Wien, 12. Juni. In der imposantesten, glanzvollsten Weise fand heute der Kaiser-Huldigungsfestzug statt. Damit haben die aus Anlaß des Regierungsjubiläums Seiner Majestät in diesem Iah« veranstalteten Festlichkeiten ihven Höhepunkt erreicht. Nicht nur ganz Wien war Zeuge dieses erhebenden historischen Schauspieles, sondern ganz Oesterreich- denn, abgesehen von den Angehörigen der Königreiche und Länder, die in dem Festzuge selbst mitwirkten, waren zu vielen Tausenden Neugierige aus allen Teilen des Reiches gekommen, um die großartigste Huldigung für Seine Majestät mit eigenen Augen sehen zu können. Außerordentlich groß war auch der Fiemdenzufluh. Von überall waren Fremde herbeigeströmt, so daß die Hotels die Gäste nicht fassen konnten und eine sehr große Zahl bei Privaten Unterkunft suchen muhte. Zu beiden Seiten des nahezu zehn Kilometer langen Festweges waren große Tribünen errichtet, d« in den ausgedehnten Straßenzügen enganeinanber gereiht standen, im ganzen gegen ZOO mit einem Fassungsraum für 100 000 Personen. Außerdem sahen teils im Prater, teils zwischen den Tribünen oder hinter dem Spalier von Militär und Polizei mehrere hunderttausend Menschen den Festzug vorüberziehen. Angesichts dieser großen Zahl don Zuschauern waren auch die Vorsichtsmaßnahmen für das Publikum die weitgehendsten. 1700 Ordner, von Polizei und Militär unterstützt, sorgten für den ruhigen Verlauf des Huldigungsaltcs. 150 Trinlstationen und zahlreiche Rettungsstationen waren auf der ganzen Strecke verteilt. Drei ambulante, vom Eisenbahn- und Telegraphenregiment errichtete und bediente Telegraphenlinien verbanden die einzelnen Rettungsstationen sowie die vier Hauptquartiere des Festzuges untereinander. Der ganze Festzug ist als eine Huldigung der Vergangenheit und Gegenwart für den Kaiser gedacht und setzt sich aus 22 Gruppen zusammen, die in eine historische Abteilung, in eine Abteilung, darstellend die Huldigung der Genossenschaften, und in eine Abteilung, darstellend die Huldigung der Kronländer Oesterreichs, zerfallen. Das historische Moment ist in dem Festzuge vorherrschend. Die Hauptalteure in sämtlichen historischen Gruppen sind Mitglieder hoher Adelsgeschlechter. und zwar zumeist Nachkommen jener Geschlechter, die in der Geschichte Oesterreichs eine große Rolle gespielt haben, mit der Geschichte des Hauses Habsburg innig verbunden sind und in den einzelnen Gruppen in Erscheinung treten. Die historische Abteilung, der erste Haupttcil, besteht aus folgenden 19 Gruppen: (5rstc Gruppe: König Rudolf von Habsburg mit dem deutschell Heerbann. An der spitze reiten acht Fanfarenbläser, die den Festzug und die Gruppe Rudolfs einleiten. Diese Gruppe entwarf Maler H o 11 i tz e r. Zweite Gruppe: Zeit des Königs Albrecht I. Auszug von Winner Bürgern zur Belagerung einer Raubritter-bürg. Gruppe von Professor Leflcr entworfen. Dritte Gruppe: Rudolf IV. der Stifter. Maler G c y ° ling gab den historischen Augenblick wieder, da Herzog Rudolf nach der Grundsteinlegung der Stcphanstirche mit seinem Gefolge in die Burg zurückkehrte. 1<> Mann traben das Modell der Kirche. Ten glänzenden Mittelpunkt der Gruppe bildet Rudolf IV. mit Gemahlin und Gefolge. Vierte Gruppe: Zeit Kaiser Friedrichs lll. Dicfc Gruppe stellt einen 'Aufzug zum Turnier dar mit Turnier-musil und turniercnden Reitern, die zum „deutschen Gc-stech" in hoher Rüstung reiten. Fiinftc Gruppe: Doppelhochzeit der Enkel Kaiser Maximilians l. in Wien, vom Maler G o I tz arrangiert. Kaiser Maximilian wird in einer Sänfte getragen, Hofhcrrcn in malerischen Kostümen lind Landsknechte umgeben ihn. König Vladislav von Böhmen nnd Ungarn folgte in einer Sänfte, dann Sönig Sigismund von Polen zu Pferde, dann kam der Puntwagen, in dein die beiden bräullichen Prinzessinnen Anna von Ungarn und Maria von Oesterreich sitzen. Schulkunden, in Weis; gekleidet, folgen mit den Wappen der Länder Österreich, Böhmen und Ungarn. .Herren und Damen zu Pferde, Abgesandte von Venedig und Handwerker in ihren altertümlichen Trachten bilden den Schluß. Sechste Gruppe: Erste Belagerung Wiens durch die Türken, vom Maler GoItz entworfen. Diese Gruppe zeigt Landstnechttypen, an ihrer Spitze dic Helden, die sich um die Verteidigung der Stadt verdient machten. Siebente Gruppe: Hecreszng Ende des 16. Jahrhunderts. Im Mittelpunkte steht Feldhanptmann Lazarus von Schwendi. der unter Vorantritt von Pfeifern, Trommlern und Fahnenschwingern mit seinem Stabc in Wien einzieht. Am Schlüsse der Trotz mit Proviant- und Bagagewagen und fahrenden Leuten, Gauklern, Quacksalbern und Marodeuren. Die Bedeckung der Heerführer bildet ein Fähnlein Landsknechte, sechs schwere Geschütze und ein Fähnlein Khcvcnhüllerscher Reiter. Achte Gruppe: Der Dreißigjährige Kr^ey. Zwei Szenen: 1. Der Einmarsch der Dampierrcküra^i«re in Wien; 2. Kaiserliche, kurbayrische und spanische Truppen auf dem Marsche. Neunte Gruppe: Zweite Belagerung Wiens durch die Türken. Diese Gruppe stellt den Zug Kaiser Leopolds I. nach Wien vor. um den Verteidigern seinen Dank auszu-sprcchcn. Nach den historischen Regimentern. Bundcsfürstcn. bewaffneten Studenten ziehen die wehrhaften Bürgerinnen »Freikorps! mit ihren Fahnen, die Fleischhauer, Bäcker und Schuhmacher, die bei der Verteidigung tapfer mithalfen, hernach der Magistrat und das Stadtgericht, 25 polnische Reiter mit Eobiesli an der Spitze. polnisck>c Soldaten, ein mit Ochsen bespanntes Geschütz, schließlich der Troß und Wiener Voltstypen der damaligen Zeit. Zehnte Gruppe: Zeit »arls Vl. Prinz Eilgen und ie,nc Truppen. Dn'se Gruppe zeigt den Helden, umgeben von Stali und Truppen, darunter befinden sich die Tavoyen- dragoncr, die Hcrbcrstcintürassierc u. a. Drei Stück schwere Geschütze mit Bedienung, Trommlern und Dudelsackpfeifern beschließen den Zug. Elfte Gruppe: Zeit der Kaiserin Maria Theresia — drei Bilder. Das erste stellt die Einbringung des Erz-herzogshutes in die Wiener Hofburg am 21. November 1740 dar. Der in Klostcrncubnrg aufbewahrte Erzherzogshut wird, um bei der Erbhuldigung der nicdcrösterrcichi-schcn Stände verwendet zu werden, in feierlichem Zuge in einer Sänfte in die Hofburg überführt. — Das zweite Bild führt Hoffestc in Schönbrunn aus der Zeit 174A — 175», vor Augen, und zwar eine Auffahrt der Herren und Damen des Hofes, die Insassen dargestellt von Mitgliedern des Hochadels, darunter im achten Wagen die Gräfin Josefa Windischgractz von der Enkelin des Kaisers Fürstin Elisabeth Windischgraetz; sodann Schäfcrspiel und Hofballctt, dargestellt von Mitgliedern des Hofburgthcaters. — Das dritte Bild kennzeichnet die Episode, da Oberstleutnant Freiherr von Vetcs vom Regiment Erzherzog Karl die Siegesnachricht von Kolin der Kaiserin am 20. Juni 1757 nach Schönbrunn überbringt. Er reitet, von drei Postmeistern und 22 Postillonen begleitet, durch die Stadt. Die Gruppe ist vom Maler Heinrich Lcfler entworfen. Zwölfte Gruppe: Feldherren und Truppen aus der Zeit des Siebenjährigen Krieges. Maler 5iarl H o l l i tz e r. An der Spitze des Zuges, den Fanfarenbläser lind Heer» Pauker eröffnen, reitet Feldmarschall Laudon mit Suite, dargestellt zumeist von Nachkommen damaliger Generale. Dann ziehen Vertreter der Regimenter vorüber, die sich zu jener Zeit ausgezeichnet haben: Trautmannsdorff-Kü-rassicrc (heute Drag.-Reg. 7), Deligne-Dragoner > heute Nr. 14), Drag.-Rcg. Läwcnstein (heute Ulanen Nr. 7), Hoch- und Deutschmeister, Grenadiere vom Reg. Wallis »heilte Infant.-Rcg. !1). das Regimeut Esterhazy, das sich gleich den Deutschmeistern bei Kolin ausgezeichnet hat, die Trcnckschen Pandurcn shente Infant.-Reg. 53). Dreizehnte Gruppe: Zeit Kaiser Josefs li. Ein ländliches Fest mit Ernte lind Weinlese, gestellt von Maler Bcrthold Löfflcr. Zeit: Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft. Vierzehnte Gruppe: Zeit Kaiser Franz' I. — Krieg gegen die französische Republik. — Maler Hollitzcr stellt die Truppen dar. die an den Kriegen vor der Rückkehr Bonaparles aus Acgypten ruhmvoll teilgenommen haben: zuerst Infanterieregiment Wenckheim »heute 35), dann das Bussy-Freitorps, aufgestellt und gebildet von französischeil Emigranten, das O Donnclsche Freikorps, geführt von einem Nachkommen O'Tonncls, die Karaiczay-Dragoncr »heute Siebener Ulanen), das Infanterieregiment Eallcn-berg »heute 54); — Geschütz: ein Zwölfpfündcr in der Grüße der modernen Feldgeschütze, nnr etwas plumper lind massiver. FUnfzehntc Gruppe (gleichfalls vom Maler Hol-litzcr entworfen >.- Erzherzog Karl. Er reitet an der Spitze von Vertretern der Truppen, die er zum Siege führte, und zwar: Infanterieregiment Erbach »heute 42). /.nfanterieregiment Zach »hellte 15,, mit dessen Fahne der Erzherzog an der Spitze des Regimentes gegen den Feind stürmte; das Kerpenregimcnt »hellte 40 >, die Helden der Schwarzen Lacken-Au; die Frisch-Grenadiere (hellte Nr. 1), die bei Wagram sich ruhmvoll hervortaten; das Wiener Freiwilligen-Bataillon, die glorreichen Verteidiger der Brücke bei Ebelsberg a. d. Traun. Sodanil folgen: Sachse»,->Nirassicre »heute Dragoner Nr. 3, geführt von Offizieren dieses Regiments), die Liechtenstein-Kürassiere (heute Dragoner Nr. l>>. Klenau - EhevanZ'legers »heute Dragoner Nr. 10, geführt von Offizieren des Regiments), die Mer-vcldt-UInnen »heute Einser-Ulanen), Fürst Tchwarzcnberg-Ulanen lheute Zweier», schließlich Artillerie, gestellt vom 2. Fcldartilleriercgiment, mit historischen Geschützen von 1«09. Sechzehnte Gruppe: Der Tiroler Landsturm 1K00. Maler v. Z w i ck l e stellt ein Bild aus jener Zeit. Die meisten Teilnehmer an dieser Grnppc sind Tiroler Bauern in Originalgewnndern, mit Schmieden und anderen Han!> wertern ans Nord- lind Südtirol in ihren alten Kostümen, bewaffnet mit Büchsen, Aer,ten. Sensen, geschart lim die echte historisch berühmte Originalfahne der Passeirer, die auch uuter Andreas Hofer die Schlachten 180!) mitmachte; auch die Waffen sind Originalwaffen. Siebzehnte Gruppe: Pralertorso alls der Zeit des Wiener >wngresscs. »Maler Oswald Roux.) Reiter und Reiterinnen in Empirctrncht, und reichgcsch muckte vier- und zweispännige Galawagcn, mit Läufern, livrierteil Dienern; die Wagen sind echt. nur renoviert. Achtzehnte Gruppe: Straßenleben und Fuhrwerk 18A0 bis 184») »gleichfalls vom Maler R our.). Folgende Bilder: Eine Baucrngrnppe. vom Markte heimkehrend. — Zwei Postwagen »,it berittenen Postillonen, Extrapost mit Damen und Herren im Rcisetostüm, alles wahrheitsgetreu. — Der Wiener Fiaker, der erste Omnibus, der Zeiserlluagen, der erste Komfortabel. Ein Komüdiantcnwagcn mit Musitanten und Komödianten aller Art. — Eine Szene aus Nobel-Wien »drei Iagdwagen mit Herren in Iagdlostüm). Ein Ritt ins Krapfenwaldl (Damen auf Eseln nnd Ponnies». Neunzehnte Gruppe: Die Armee Radctztys 1848 -Hauptmann S u ß man n. Die Gruppe führt die markantesten soldatischen Typen der damaligen Armee und einige, Männer aus Radetzkys Umgebung vor. Zeit: 1848/184l> »Custoza, Novara usw.). Voran die von den Picmontcscn gefürchtctcn 5crc« xancr, dann Patrouillen von Dragonern, Ulanen, weiße Kürassiere lind Husaren, die Stabsdragouer, gegründet von Radetzky aus den besten Leuten nnd Pferden aller Kavallerieregimenter, weiße, weite Mäntel. Der General» stab Radctztys, seine Suite, Flügeladjnlanten, Offiziere des Gencralquarticrmcistcrstabes und aller Waffengattungen. Den Marschall selbst stellt sein Urenkel Graf Josef Ra-detzty dar. Im Gefolge befindet sich unter anderen der Dichter Hackländer, dargestellt von seinem Sohne, Major a. D., und der berühmte Kopal vom 10. Iägcrbataillon. dargestellt von seinem Neffen, Obersten Frcihcrru von Ko-pal, der mit drei Hauptleuten eine Abteilung Zchncrjägcr führt. ^ Eine Ncgimcntstapclle, gefolgt von einer Infanteriekompanie in feldmäßigcr Ausrüstung, spielt den Radetzlhmarsch. Dann folgen ungarische Grenadiere (mit hohen Bären« mutzenj uud Wiener Freiwillige »später 24. Fcldjäger-bataillon, das 188,'i im 01. Infanterieregiment aufging» ; die betanuten Sleircr Schützen. Freiwilligenbataillonc, dann die Grenzer. Dann folgen pwei dröhnende Vierpfünder, be- gleitet von Artillerie. Den Schluß bildet der Troß, zwei-rädcrige italienische Karreil, die speziell beim Transport von Verona nach Mailand »1848) verwendet wurden. Ordonnanzen, Marketenderinnen, Verwundete beschließen die Gruppe. Znianziliste Gruppe: Huldigung der Bürgerschaft Wiens. (Die Deputationen der Wiener Genossenschaften mit Bannern, Fahnen, Innungsabzcichen unter Führung der Vorsteher.) Diese Gruppe bildet den zweiten Hauptteil des Fest-zugcs. Den briiten Hauptteil des Fcstzugcs bildet die Huldigung der Kronländer Österreichs, eine Völlerschau im Reichsmitlclpunkte. Die meisten Länder sind in Gruppe» vertreteil, deren jede einzelne die furtgeerbten Eigentümlich-leiteil, die nationalen Eigenarten in Tracht und Gebaren zeigt. Die Gruppe Böhmen zeigt das alte Voltsleben, wie es sich noch in den Wäldern und Bergen des deutschen Böhmerwaldcs erhalten hat, wozu auch die Bndweiser Sprachinsel zu zählen ist, woher eine Grnppe von Land-leutcn zum Festzuge gekommen ist, die einen Hochzeitszug lind einen Zug vun Schnittern zeigt. Ferner sieht man Holzarbeiter. Holzflößer und Torfstecher. Gruppe Tnlmnticn: Vertreter aus allen Teilen des Landes in ihren originellen Trachten. Voran ein Fahnenträger, dann Alcaris zu Pferde mit ihren Schildträgern und dem Eapitano. Die Alcaris sind Bürger der Stadt Sinj; sie bilden einen Verein, der zum Andenken an die Verteidigung ihrer Feste gegen die Türken alljährlich am 1K. August ein Fest mit Ringelstechen veranstalte!, an dem die Bevölkernng der Umgebung sich beteiligt. Es folgen Bewohner zahlreicher anderer Städte lind Orte, alle in Nationaltracht, begleitet vun einer nationalen Musitbande. Den Schluß bildet die „Marinerczza", eine militärisch organisierte Art von Territorialmiliz. (830 Personen, zwölf Pferde. > Grnppc Gnlizien: Mannigfaltige Volkstrachten. Am prächtigsten die Huzulen Ostgaliziens, eil» urwüchsiges Reitervöltchen. Die Gruppe zeigt eine Erntefeier ill Po° dolieu, dann eine Hochzeitsfeier bei den Huzulen und schließlich Lemberger Schützen mit Musik. »500 Personen, 50 Pferde und U Wagen.) Gruppe Niederösterrcich: Alpenländler bayrischen nnd fränkischen Ursprungs und die Wachauer Gruppe mit Mäd-chen und Schiffer» aus Krems, Landleuten ans Spitz. (5<> Personen.) Gruppe Oberöstcrrcich, bestehend ans einer Gruppe, die ein vollkommenes Bild der kaiserlichen Hofjagd zeig!, und einer zweiten, die eine goldene Bauernhochzeit darstellt. Das Jubelpaar, Ballern aus Hart bei Linz, feiert tatsächlich kurze Zeit nachher seinen 50. Hochzeitstag. Daran schließt sich das bunte Bild einer grünen Hochzeit. Den Abschluß bilden die Glückler, eine Voltseigeulümlichteil des Salz-tammergntes. (:j70 Personen. !j<> Pferde, 8 Wagen.) Grnppe zlrntau: Das Bild zeigt eine Bauernhochzeit mit Musik, den Abschluß bildet ein Reilerbanderinm voll Banern, Hornisten und Bannerträgern. (800 Personen, 100 Pferde. !0 Wagen.) Gruppe Snlzlmrn: Fahncntragcnde Reiter in ihren ländlichen Kostümen eröffnen den Zug, dann ei» historisches Bild ans 1848. ,5i70 Personell. !tti Pferde. 15 Wage».! Grnftpe Etcicrmnrk: Zncrst ein Oberlandler Hoch-zeitszng. dann Moostirchncr Mnsilwagen, ein Jagdzug und als historische Untergruppe Bergknappen aus alter Zeit mit ihrer Kapelle. Gruppe Nnrntcn: Znerst Schützen aus dem Gailtal. dann eine Banernhochzeit. ein Jagdzng, eine große Trach-tengruppe ans alleil Tälern des Landes, schließlich Bürger-garde» von Mettnitz bei St. Veit. (550 Personen, «»»Pferde, 4 Wagen.» Gruppe Krnin: Fanfarenbläser in Nationaltracht, ein Vnndcrinm, dann als Untergruppe „der grüne Juri", Wiedergabe eiues alten heidnische» Voltsbrauches; danu eine Weißkraincr Hochzeit, ein Trachtenbild, Jagd- nnd Fischergruppen. (700 Personen, 40 Pferde, !0 Nagen.) Grnppe Schlesien: Herrenreiter mit Fahnen nnd Wappen, dann eine deutsche Bauernhochzeit, Bergleute, ein Banderium voll Goralcn aus dem ustschlesischen Gebirge und 40 Jazygen in den alten Trachte» der Stadt Jablun-lau. (500 Personen. 80 Pferde, 4 Wagen.) Grnftpe Vulowinn: Vertreter aller Nationen des Kl'Mllandcs. An der Spitze Reiter mit den Landesfahnen, dann Rnmänen, magyarische Ansiedler, Dentsche, Polen und Lippowaner. Jede Gruppe zeigt ein typisches nationales Bild. Schließlich ein Erntefest und eine Hochzeit bei den Rnthenen der Berge, den Huzulen. (l>00 Personen, 200 Pferde. 12 Wagen.) Gruppe Mähren: Ein Bandcrium mit Wappen, da»» ein Schnitterfest, das „Fest der Pfingstlönigin" im Znaimcr Kreise, Iglauer Hochzeitszng uud goldene, Hochzeit im Kuh-ländchen. Schließlich Kroatenzug alls deutschen Ortschaften bei Nitulsbnrg. »500 Personen, 70 Pferde. 1!i Wagen.) Gruppe Istrien lind Trieft: Eine Fülle von Type" und Trachten: sluvenische lind italienische Fischer, Jäger, Hulzschläger usw. Dann eine Friauler Hochzeit, ferner ein Rudcrklnb mit Bannerträgern ans Trieft, Kroaten aus Ecrc, Lussin. Nevcsinjc, Slovcnen aus dem Gebiete von Trieft, Brotvcrläuferinncn anf Eseln ans Dolinn, Tatschen aus Groß-Mune und Zcjnne als Kohlen- lind Ess'N' Verkäufer. (500 Personen. 50 Esel. 40 Pferde. 8 Wagen.) Gruppe Tirol: Tiroler Hochzcitszug auS Kastelruth, Hnldignngswagen der Tiroler Kinder, Schützengruppe.' dic Andreas-Hofer-Fahnc mit dem Ehrengelei! ans Passeier, die II Schildhüfe in Passcicr, deren Besitzer mit dem Abzeichen ihrer alten Stellung erschienen. Die Slurmfahne, welche die Inntalcr Sturmmasse in der Schlacht bei Spingcs (17l>7) mit sich führte. Dann Schützenmnsil aus Matrei nnd !20 Deputatiouen vu» je vier Man» der Tiroler Schützenlompanicn. (720 Personen, 100 Pferde, .'i Wagen.) Insgesamt nahmen 12.000 Personen als Mitwirken^ am Festzuge teil. Von der Rotunde brach die erste Gruppe um 7 Uhr 30 Min. früh auf und erreichte den Pralerstern um zirka acht Uhr. In der Zwischenzeit hatten sich die übrigen Gruppen formiert und angeschlossen. Dci Zug. vo" 20 berittenen Ordnern eröffnet, nahm seinen Neg durch we Pratersticiße über die Aspernbrücle, Stubenring. Parlring, Kulowratring, Kärntner-, Opern- und Vurgiing zu dem vor Laibachcr Zcitum; Nt. l^5. 12?5 13. Juni 1 W8. dem äußeren Burgtor befindlichen Kaiscrfestplatz. Dieser Platz zwischen dem äußeren Nurgtor und den beiden Hofmuseen war in besonders glanzvoller Weise ausgestattet: Vor dem Burgtor erhebt sich der tolossale Kaiserpavillon, für den Kaiser und die Mitglieder des Hofes bestimmt, bestehend aus einem Vorsaale, einem Sticgenhause, einem Icrllcraume, dem Kaiseisalon und einer verglasten Loge für den Kaiser, die auf eine offene Terrasse hinausführt. Ueberdacht ist der Pavillon von einer goldenen Kuppel in Gestalt der Kaiserkrone. Von der Kuppel hängt ein schweres, goldenes Velum über die Terrasse. Alle Räume sind mit großer Pracht ausgestattet. Herrliche Gobelins schmücken den Vorraum. Der Zcrllesaal ist in rotem Domast mit blauen Glockcndlnmcn-Girlanben gehalten, die Loggien mit Trcillagcn und hellblauen Blumen, der Kaisersalon mit weihe Seidenmoin-ausgeschlagcn. An den Wänden hängen Altwicner Stiche und prachtvolle Seidcnteppiche. Die Ausstattung ist im Niedermeierstil. Rechts und links vom Kaiserpavillon befinden sich. harmonisch in den Haupttralt, den Kaiseipavillon, eingefügt, die Tribünen für die Hof- und Staatswürdenträger. Militär und Geistlichkeit, die Vertreter der auswärtigen Gäste und die Mitglieder der Presse. Unterhalb der Tribünen auf blumengeschmückten Sesseln sitzen die Patronesscn. Im entgegengesetzten Halbrund des Kaiserfcstplatzes baut sich das große Amphitheater auf mit der Patroncsscnestrade beginnend, hinter welcher die Ehrengäste, die Mitglieder des diplomatischen Korps, des Landtages, der Wiener Gemeindevertretung und die Spitzen der Gesellschaft sich zusammengefunden haben. Die Rückwand der Tribüne bilden Loggien, Mische» denen sich zwölf 24 Meter hohe Säulen mit reichem Fahnenschmuck erheben. Den goldenen Grund der Fahnen ziert das alte Wappen Oesterreichs und der Habsburger. Auf dem Kaiserfestplah fpielen zwei Negimentslapellen. Der Eingang zum Festplatz sowie der Ausgang sind flankiert von je vier hochragenden Pylonen, welche goldene Riesen, rciter und Löwen tragen. Die Türme der Pylonen sind mit plastischen Figuren und Blumenkränzen geschmückt, 1l> Kriegerfiguren halten an den äußeren Türmen Wache. Die Tete des Fcstzuges, voran die Oberleitung, erreichte den Kaiserfestplatz um ^10 Uhr. Hier machic der Zug Halt. Der Ehrenpräsident des Festzugslomitees Graf Wil -c;cl hielt an den Kaiser eine Ansprache, worin er dem überschwenglichen Jubel Ausdruck gab, der heute allenthalben herrsche. Er dankte dem Kaiser, dah er die AblMung des Festzuges gestattete und sagte: Die Nachkommen jener Geschlechter, welche seit Rudolf von Habsburg für die glorreichen Vorfahren Enrcr Majestät kämpften, sprechen Enrer Majestät den untertänigsten Dank dafür ans. daß ihnen gestaltet wurde, bei Darstellungen großer Momente aus Oesterreichs ruhmvoller Geschichte neben den erhabenen Gestalten des erlauchten Herrscherhauses auch die Gestalten ihrer eigenen Ahnen gleichsam wiederbelebt vertreten zu dürfen, um für sie und für sich Eurer Majestät huldigen zu können. Alle Nationalitäten Oesterreichs danken Eurer Majestät, daß sie laut jubelnd in langer Reihe vorüberziehen dürfen, im Bewußtsein, ein einiges östcrreichisck)es Voll zu bilden und die treuen Untertanen eines unerschöpflich gütigen Herrn und Kaisers zu sein, welcher uns durch N0 Jahre so liebevolle, so gnadenreiche Fürsorge angcdeihen ließ. Gott schütze, Gott segne, Gott erhalte Eure Majestät! Der Präsident des Festzugslomitees. Stadtrat Doktor ttlohberg, machte hierauf Seiner Majestät die Meldung, daß der Zug gestellt sei, und hielt an den Kaiser folgende Ansprache: „Der Festzug, der die Geschichte Eurer Majestät ruhmvollen Hauses in lebende» Bildern zeigt und der Eurer Majestät Vertreter der Völker Oesterreichs vorführt, die Eurer Majestät in Treue und Verehrung zujubeln wollen, soll nach unserem Wunsche der höchste und schönste Ausdruck der Huldigung sein. die Oesterreich Eurer Majestät im heurigen Jahre darbringen kann. Er soll Eurer Majestät und der ganzen Welt zeigen, mit nxlch begeisterter Liebe Oesterreich an seinem erhabenen Hcrrscherhause hängt, er soll Gnrer Majestät zur Freude und zum Ruhme, unserer geliebten, großen und herrlichen Vaterstadt zur Ehre gereichen. Ich bitte Eure Majestät um die Erlaubnis, das Zeichen zum Vorlximarsch des Festzuges geben zu dürfen. Auf Befehl des Kaifers und ein Zeichen des Ober-'ttrcmonienincisters setzte sich nun der Zug wieder in Bewegung. Vorerst zogen die historischen Gruppen a» dem Monarchen vorüber. Hierauf trat eine lurze Pause ein. ^ach der Panse folgte der Vorbeimarsch der Deputationen der Gewerbegenossenschaften und der Nationalitätengruppen. Nun zogen drei Züge Kavallerie vorüber, von denen der erste und der zweite Zug hinter den Nationalitätengruppen den Abschluß bildete, während der dritte Zug die Ringstraße lxi den Pylonen absperrte. Hierauf zog eine Sänaer-ftruppe. gebildet vom niedcrösterrcichischcn Sängerbünde, auf dcm Fcstplatz gegenüber der Kaiscrtcrrasse auf. Die Sänger brachten dem Monarchen ihre Huldigung dar, die mit einer Ansprache des Bürgermeisters Dr. Lueger schloß. Bei den letzten Worten des Bürgermeisters verständigte c>»e vom Kaiscrfestplahe aus zu bctätigcndc. mit sämtlichen Kirchenliirmen in Verbindung gesetzte elektrische Leitung ourch ein vereinbartes Signal von bicscm Moment alle Türmer. Es setzten nun alle Glocken ein, um mit dem Hoch des Bürgermeisters und der Vollsmassen sowie dem „Gott erhalte" der Sänger einen mächtigen Schlußatlorb zu bilden. Der Festzug setzte seinen Weg über den Burgling und den Franzcnbring fort, wo vor dem Parlament auf einer großen Tribüne die Mitglieder des Herrenhauses und des Abgeordnetenhauses Platz genommen hatten. Auf dem Dache des Parlaments saßen auf einer Tribüne die Beamte» des Parlamentes und eine große Anzahl von Ministcrialbeamien. Bei der Universität machte der Zug eine Schwenkung, zog an der Votivlirche vorbei durch einen Teil der Wfthringer-straße zum Ring zurück, sodann über den Franz Ioscfs-Kai, Afpernbrücke, Tadorstraße. Kaiser Iosefs-Straße, Ausstel-lungsstrahe zurück in ben Prater, wo er sich bei der Ro-tundc w^ocr auflöste. Wien, 12. Juni. Auf den Tribünen zu beiden Seiten des Kaiserpavillons und der gegenüberliegende», amphi-theatralisch aufsteigenden Tribüne hatten sich eingcfunde» die Minister, das diplomatische Korp». die Hoswüroenträger. die Generalität, die hohe Geistlichkeit. Mitglieder der hohen Aristokratie, die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden, die Patronessen und die Ehrengäste. Auf der Terrasse des Kaiserpavillons plazierte,' sich die Mitglieder delrcichte dem Kaiser eine aus Anlaß des Festzuges geprägte Plaquette in Gold. Gleich darauf erklangen die eisten Fanfaren, welche den Festzug und dessen erste Gruppe aus der Zeit Rudolfs von .Habsburg eröffneten. Ununterbrochen folgten die Gruppen dieses durch die malerischen Kostüme ausgezeichneten Teiles der Huldigung. Namentlich die in d>,, "ckzog. erschollen neuerlich stürmische Hochrufe. Nunmehr fingen sämtliche Kirchcnglockc» zl, muien an. während der Festzug seinen Weg. über dc» 5«mg bis in den Prater furtsetzte, wo er sich bei der Rotunde auflöste. Der ganze Fcstzug, der cl'/. Stunden brauchte, um beim Kaiserpavillon vorüberzugehen, verlief bei herrlichstem Wetter und. soweit bisher bekannt, ohne Störung. Wien, 12. Ium. Der Fcstzug ist in jeder Hinsicht glänzend verlaufe». Tie Teilnahme des Publikums war musterhaft und es herrschte vollkommene Nuhe und Ordnung. Das prachtvolle Wetter begünstigte die Veranftal» tuna,, ohne datz die Tonne allzu drückend fühlbar war. Tas polizeiliche Tanitätsdepartcmcnt verzeichnete bis '/^ Uhr, wo der Fcstzug schon fast beendet war und das Publikum zum größte» Teile sich zerstreut hatte, nur 400 Krantcn-meldungen, durchwegs Ohlimachlsanfällc leichter Natur, u»d zwei Knochenbrüchc. Die Festesstimmling dauert ungetrübt an. W i c », 12. Juni. Die malerische Gruppe des Herzogtums Steiermarl fand bei dc», Publilum lebhaften Anklang und reiche,, Beifall. Auch der Kaiser zeigte lebhaftes Interesse und dankte, wiederholt salutierend, für die stürmischen Hochrufe der Gruppentcilnchmcr. Ebenso gefiel die Gruppe des Herzogtums Kärntcn, welche eine Bauernhochzeit und einen Iagdzug darstellte und deren Schluß die Bürgergarde von Mettnitz bildctc, dic lebhaftes Interesse im Publikum erregte. Tas buntfarbige Bild der Gruppe K r ai i, mit dc» typischen althergebrachten Nationaltrachten, namentlich der Iagdzug mit Stimmungsmotiven ans der Alpensage „Zlntorog" sowie der Weihlrainer Herzog wurde vom Publikum begeistert aufgenommen. Die Gruppentcil-nchmer brachten lebhafte Tivio- und Hoch°Nufe auf den Kaiser alls, welcher unermüdlich dankte. Besonders stürmisch wurden die Landlcutc und Jäger aus der Gottschcer Gegend begrüßt, die dcn Zug bcschlosscn. Dic lebhafte,, Heil-Rufe der Gottschecr wlirde» vom Publikum herzlichst erwidert. Wien, 12. Juni. Auf die Ansprache des Grafen Nilczck bei dein heutigen Feftzugc dankte der Kaiser den Herren des Komitees und allen Teilnehmern des Festzuges, ganz besonders den Herren und Damen der historischen Geschlechter, ebenso dcn Mitgliedern dcr Nationali-tätcngruppen. Auf dic Ansprache des Bürgermeisters Doktor Lueger sprach der Kaiser allen, die an diesem Feste beteiligt waren, seinen herzlichsten Tank für das schöne und patriotische Fest aus, das ih» sel,r erfreut habe. ?olal- und Provinziell-Nachrichten. Aus mcincn Wanderungen durch Ärain. II. Durch das Auersperger Kar st Plateau. (Fortsetzung.) Nachdem wir verschiedene trichterförmige Dolmen — die typischen Erscheinungen des Karstes — hier im weiten Bogen, dort dicht am Rande umgangen, erreichen wir das im Gesenke liegende Fabrilsgebäude der bereits erwähnten neuen Dampfsäge in Vodice. Zu einer näheren Besichtigung dieses neuen Industriewerles hoch oben zwischen steilen Bergwänden mangelt es uns leider an Zeit; so nehmen wir denn in der Kantine nur eine kleine Erfrischung und verfolgen dann die Drahtleitung tiefer hinab zum kleinen See, dessen (zur Zeit seichtes) Wasser die Technik in den Dienst des Dampfbetriebes und Erzeugung der elektrischen Beleuchtung zu stellen verstand. Am Golec s?09 Meter) vorübergehend, haben wir in einer halben Stunde unser Hauptzic Golo erreicht. War die Aussicht von Ku-re^el auf Laibach und aufs Laibacher Moor lohnend, so verdient sie von hier aus als eine treffliche bezeichnet zu werden. Auch unserem Gegenüber, den, Achatiusberge s?5i) Meter), den wir von Kure.^l aus beinahe vergessen haben zollen wir pflichtschuldig in doppelter Bewunderung unseren Tribut. Wjährend wir uns an der wunderschönen Nah- und Fernsicht weiden, soll die bereits auf dem Kure^l ang«. beutete Glorienerscheinung von Golo erklärt werden. Die ..Glorie" (regenbogenfarbige Nebelerscheinung) ist ein höchst interessantes Naturphänomen, das man bisher in Krain nur in Golo beobachtet hat. Tritt man im Spätherbst, Winter oder im Frühjahre, bei klarem Himmel jedoch zu der Zeit. da aus der unterhalb liegenden Talmulde Draga während des Sonnenaufganges der Nebel aufsteigt, am Plateaurand von Golo dicht an die Kirche, so daß die Sonne den Rücken des Beobachters bescheint, so erblickt man seinen eigenen Schatten deutlich in 30 bis 40 Meter weit oben abgeschnittenen dichten Nebel versenkt. Der Schatten ahmt jede Bewegung des Beobachters getreulich nach. ist dem Umfange nach enger als der Körper des Beobachters, im übrigen aber kürzer oder länger, je nach der Bewegung des Nebels zum oder vom Beobachter. Di Laibacher Zeitung Nr. 185. 1276 13. Juni 1908. spiegelnder lichter Bogen, etwas dichter und lichter al- der ihn umgebende Nebel. Eigentümlich bei dieser Erscheinung ist es, daß von mehreren Beobachtern jeder einzelne nur seinen eigenen Schatten beobachten kann. während er den seines nächsten Nachbars nicht sieht. Dieses Phänomen wurde zum erstenmale vom Pfarrer Lovro Mencinger etwa im Jahre 1870 beobachtet. Aehnliche Erscheinungen kommen zumeist auf einzelnen Nergspitzen oberhalb des Meeresstrandes oder auch in Luftballonen vor. Die Norddeutschen benennen es „Vrockengespenst" (nach dem Brocken im Harzgebirge). Auch den Spaniern ist diese Erscheinung bekannt. Und nun mit frischem Schritt hinab nach ^elimlje, in eine kleine allerliebste Ortschaft im gleichnamigen und ebenfalls allerliebsten Tale, das Herr Pfarrer Fr. Fin -5 gar, der Dichter des „Divji lovec" und auch sonst als schaffenseifriger Schriftsteller bekannt, vor einigen Monaten verlieh. Seinem segensreichen Wirten und Schaffen begegnen wir auch m praktischen Werken und Taten allseits auf unserem Wege. Sind wir schon im Lelimlje-Tale, so stehen wir vor einer neuerlichen Wahl: entweder links auf der geraden am Rande des Laibacher Morastes bis zur Bahnstation Ktofljica hinführenden Bezirlsstratze (Gottschee). oder rechts die Weiterreise auf derselben Straße durch das 2elimlje-Tal nach Auersperg; hier wieder: links auf der oberen Gottscheer Straße, diese bei Loonil verlassend, auf den Achatiusbercj und denselben Weg zurück und weiter auf der Straße über Pijava Gorica, Gubni^öe, Klanec nach ^lofljica. also wieder der Heimloeg; oder aber rechts über RaZica (Geburtsort des slov. Reformators Primus Trubar) nach Grohlaschitz auf die Bahnstation, respektive unterhalb RaiUca links abbiegend über Ponilve nach der Bahnstation Gutenfeld. Wir, die ausdauernderen, wählen diese letztere Variante und sobald wir sie näher kennen gelernt haben, beschließen wir vorderhand unsere Wanderung durch das Auersperger Karstplateau. (Schluß folgt.) — (UeberdieKrainerGruppeimKaiser-Iubiläumsfestzuge) schreibt das „Neue Wiener Tagblatt" in einem Berichte über die Generalprobe vor der Rotunde: . . . Weil wir gerade von Weiß sprechen, sieh da, eine der entzückendsten Gruppen in dem Bilde: ein ureinfacher Krainer — Nauernzug, Aber wieviel Originalität steckt in diesem Zug! Voran alte Männer und junge Knaben, die die Hirtenflöte blasen, nach ihnen weißgekleidete Landmädchen, sie tragen ein Brett und darauf eine Brautausstattung. Und hinter ihnen ein Mann, ganz einen Mantel aus Schilf übergeworfen, dann ein kleiner Junge, vom Kopf bis zu Füßen in einer Hülle aus Blättern verschwindend, von der Girlanden abzweigen; und die vier Girlanden-ranken halten vier Gleichaltrige. Und darauf der Bräutigam allein, sodann die Braut, die Vrautlrone auf dem Haupte, ebenfalls — zum letztenmal — allein den Weg als Mädchen zurücklegend; und zum Schlüsse etwas, was gar nicht schließen will: fünfzig — sechzig — hundert — nein, hundertfünfzig und noch mehr Burschen in schlohweißen Gewändern und Mädchen mit einfachen weißen Tüchern auf den Köpfen, und je mehr man von diesem Weiß sieht, desto weniger monoton kommt es einem vor. und desto erquickender erscheint es in seiner liebenswürdigen Wirkung . . . — (Die Kaiserhuldigung der Schulkinder.) Gestein vormittag versammelten sich vollzählig die Schulkinder der städtischen, sowie der privaten deutschen Volks- und Bürgerschulen, ferner der beiden deutschen Kindergärten in der festlich geschmückten Tonhalle, um einer vom Vezirlsschulinspeltor Prof. A. Nelar veranstalteten Vorführung von Projeltionsbildern aus dem Leben unseres Kaisers beizuwohnen. Auch von feiten der auswärtigen deutschen Schulen war die Beteiligung eine rech^t anschauliche, von diesen waren die Schulen von Zi^la, Iosefstal. Dom-5ale und Aßling unter Führung ihrer Lehrer vertreten. Die Bildervorführung machte einen tiefen, nachhaltigen Eindruck auf alle Anwesenden, angesichts des historisch denkwürdigen Tages, an welchem bekanntlich alle Völker der Monarchie dem hohen Jubilar ihre Huldigung entgegenbrachten. Die improvisierte Feier nahm einen sehr würdigen Verlauf und die helle Begeisterung der Schüler erreichte am Schlüsse ihren Höhepunkt, als das Jüngste der Jungen in schlichten Worten Segenswünsche auf den hohen Jubilar ausbrachte, worauf alle Festteilnehmer an der Kaiserbüste vorüberzogen, um durch sinnige Blumenspenden ihrer Huldigung Ausdruck zu verleihen. — Ein ausführlicher Bericht folgt. — (Die Elisabeth-Wohlfahrtsmarke.) Der unter dem Allerhöchsten Protektorate Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. stehende ..Viribus unitis"-Hilfs-verein für Lungenkranke in den österreichischen Königreichen und Ländern emittierte mit Genehmigung der zuständigen Behörde eine Huldigungs- und Wohlfahrtsmarke, die mit Erlaubnis des Allerhöchsten Proteltors mit dem Bildnisse weiland Ihrer Majestät der K a i se r i n E l i sa be t h geschmückt ist und den Titel Kaiserin Elisabeth-Marke führt. Die Marke, die im hohen Maße den Beifall des Publikums aefunden. erschien soeben in weiteren zwei Farben. Die Nachfrage ist derart, daß die Marke, die von Sammlern z auch im Auslande sehr gesucht wird. in der kürzesten Zeit vollkommen vergriffen sein dürfte. Die Marke wird sortiert, in drei Farben, in Serien von 25 Stück durch das Vertriebst bureau, Wien, VI/2, Stumpergasse 47. gegen Voreinsendung des Gegenwertes von 1 X in Briefmarken und Beischluß des Rückportos per Vriefpost an Interessenten zugesendet. Einzelne Marken sind bei Briefmarken-, Buch- und Kunsthändlern sowie in einschlägigen Spezialgeschäften und in den größeren Tabaktrafiken zu haben. " (E r n t e u r l a u be.) Das l. l. Ministerium für Landesverteidigung hat auf Grund einer Mitteilung des l. t. Finanzministeriums den Landesstellen im Nachhange zu den früheren Erlässen eröffnet, daß für förmliche schriftliche Gesuche der Angehörigen eines Soldaten um Erteilung eines Ernteurlaubes ein gesetzlicher Gebührenbefreiungsgrund nicht gegeben wäre, daß dagegen Fragebogen, lvelche nach dem hinausgegebenen Muster aufzulegen und von den Angehörigen ohne Beifügung eines Petites auszufüllen wären, kein Objekt einer Stempelabgabe bilden würden. Es können daher an Stelle der in dem erwähnten Erlasse bezogenen Gesuche, welche vor allem die Grundlage für die von Amts wegen über die Bedürftigkeit des Urlaubswerbers, bezw. seiner Angehörigen zu pflegenden Erhebungen bilden sollten, diese Fragebogen treten, die ohne Rücksicht darauf, ob der Mann seine Bitte um einen Ernteurlaub beim Rapporte bereits gestellt hat. der weiteren Amtshandlung zu unterziehen sind. Wie aus der — auf der Rückseite des Fragebogens ersichtlichen — Vorschreibung der Note an den Standeslörper des Mannes zu ersehen ist, haben die Partei-angaben des Fragebogens stets den Gegenstand von amtlichen Erhebungen zu bilden und ist erst auf Grund derselben eventuell der Einsichtnahme in dem Fragebogen sohin nicht beizuschließendeil Dokumente (Grundbesitzbogen :c.) das Gutachten der politischen Behörde zu formulieren. Da diese Fragebogen nur wenige Rubriken der Vorschreibung enthalten, dürfte es vielfach genügen, den Parteien oder Gemeinden das Formular behufs Darnachachtung mitzuteilen; nötigenfalls wären solche Fragebogen bei den politischen Bezirksbehörden aufzulegen. —r. * (Studienreise der Frequentanten der l, u. l. Kriegsschule.) Wie man uns mitteilt, werden die Frequentanten des II. Jahrganges der Kriegsschule auf der taltischen Studienreise in Kram im nächsten Monate in nachbenannten Orten nächtigen, und zwar: die 3. Abteilung (Abteilungsiommandant Herr Oberstleutnant .Karl Gerabel) am 15.. 17., 18.. 19. und 20, Juli in Adelsberg; die 3. Abteilung (Abteilungskommandant Herr Major Gottlieb Kraloweh von Hohenrccht) am 15.. 16.. 17.. 18.. 19. und 20. Juli in St. Peter; die 8. Abteilung (Abteilungslomman-dant Herr Major Karl Korzer) am 6. Juli in Kronau und am 19. Juli in Prawalb; die 2. Abteilung (Abteilungs-lommandant Herr Oberstleutnant Alex. Ritter Wasserthal von Zuccari) am 15. Juli in Rakel, am 16., 17. und 18. Juli in Gottschee und am 19. Juli in Reifnitz; die 6. Abteilung (Abteilungslommandant Herr Major Josef Ritter Schilhawsly v. Nahnbrück) am 16.. 17. und 18, Juli in Rubolfswert und am 19. Juli in Treffen; die 4. Abtei, lung (Abtcilungskommandant Herr Oberstleutnant Heinrich von Droffa) am 6. und 7. Juli in Weißcnfels und am 8. Juli in Feistrih; die 7. Abteilung (Abteilungslommandant Herr Major Richard Nertolas) am 9. Juli in Aßling. Die einzelnen Reiseabteilungen bestehen aus zirka 10 Offizieren und 11 Mann. Den borgenannten Reiseabteilungen werden von den Ortsbehörden die tatsächlich erforderliche Transenaluntertunft, Durchzugslost für die Mannschaft und die etwa notwendigen Vsrspannsfuhren, die von den Leitern der Uebungspartien rechtzeitig angesprochen werden, beizustellen sein. —l. — (Von der Laibacher Studenten- und Volksküche.) In seiner am 11. d. M. abgehaltenen Sit. ;ung hat sich der Ausschuh der Laibacher Studenten- und Volksküche folgendermaßen konstituiert: Kanonikus Professor A. Kr5i<" Obmann; Prof. Dr. Josef Korn Obmann-stcllvertreter; Kanonikus Dr. Ferdinands e l a l Schrift-führer; Prof. Dr. Johann Peöjal Schriftführer-Stellvertreter; Vezirlshauptmann i. R. Gustav Del Lott Oclonom; Prof. Dr. Johann Svetina Oelonom-Stell-vertreter; Augustin Zajc Kassier; K. A ch t s ch i n Kassier-Stellvertreter. Küchenborsteherin ist Frau Anna Math i a n . deren Stellvertretern Frau Helena S ch i f f r e r. — (Hymen.) Der l. l. Ingenieur der lrainischen Landesregierung Herr Karl P i ck feiert, wie man uns mitteilt, am 18. d. M. seine Vermählung mit Fräulein Grete Mautner, Tochter des Herrn, Dr. Jg. Mautner zu Trautenau in Böhmen. — (Verein der Aerzte in K r a i n.) Die nächste ordentliche Monatsversammlung findet Samstag den 20. d. M. um 5 Uhr abends im Lehrsaale der geburtshilflichen Abteilung des Landesspitals statt. "' (Industrielles.) Ueber Ansuchen des .Herrn Martin Zdravje. Besitzers in Vrunnborf. um Bewilligung zur Errichtung einer Lohgerbereianlage mit maschinellem Netrieb, findet am 22. d. M. um halb 10 Uhr vormittags die Lotalverhandlung an Ort und Stelle statt. Dabei wird ein Maschinentechniker der l. k. Landesregierung intervenieren. — (Die zweite Schülerproduliion der Zöglinge der „Glasbena Matic a") findet heute abend um 8 Uhr im großen Saale des Hotels „Union" mit folgendem Programm statt: 1. n) Gerbiö: Arie des Peter aus der Oper „Kres"; d) Meyerbeer: Arie des Nelusto aus der „Afrilanerin", Gesangsvorträge des .Herrn Rudolf Tro.^t (Schule Gerbiö). 2. l>) Schubert: I'ot v ,'"6-5<-inI.i>; d) Mozart: Arie des Sarastro aus der „Zauberflöte", Gesangsvorträge des Herrn Josef Kri5aj (Schule Hubad); 3.») Swendsen: „Romanze"; l>) Drdla: Serenade in A-Dur, Violinvorträge des Herrn Ivan T r o st (Schule Vcdral). 4, u) Nicolai: Arie der Anna aus „Die lustigen Werber von Windsor"; K) Meyerbeer: Arie des Pagen aus den „Hugenotten". Gesangsvorträge des Fräuleins Josefine Kuster;i5 (Schule Hubad). 5.) Liszt: Legend-'. Klaviervortrag des Herrn Nilo Ktritof (Schule Pro-chlizka). 6. u) Marschner: Arie der „Anna" aus „Hans Helling"; K) Golbmarl: „Studenöel", Gesanqsvorträge der Frau Ieannette von Foedransperg (Schule Hubad). 7. ll) Smetana: Arie des Ianlo aus der „Verkauften Braut"; d) Gounod: Arie des Faust aus „Faust", Gesangsvorträge des .Herrn Dr. Paul Kozina (Schule Gerbi<>). 8, a) Mozart: Terzett aus der „Zauberflöte": Frau Ieannette von Foedransperg, Herr Leopold K o v a <> und Herr Josef Krixaj; K) Smetana: Sextett aus der „Verkauften Braut": Frau Ieannette von Foedransperg, Fräulein Josefine K u st e r 5 i 5 , Fräulein Mira Zupanc. ,Herr Leopold K o v a 5 . Herr Vladimir Ktamcar und ,herr Josef K r i 5 a j (Schule Hubad). — (Die Friseurgehilfen in Laibach) haben an ihre Meister folgende Forderungen gestellt: Ab-türzung der Arbeitszeit. Erhöhung der Löhnungen, sech? Normatage im Jahre und eine einstünbige Mittagspause. Im Falle der Ablehnung dieser Forderungen wären die Gehilfen gestern in den Ausstand getreten. Nach nochmaligen und zum Teile erregten Veratungen haben die Meister schließlich diesen Forderungen zugestimmt. — Die Friseur-geschäfte werden nun vom 1. April bis 30. September statt um 6 Uhr um halb 7 Uhr und vom 1. Oktober bis 31. März um 7 Uhr früh geöffnet und Punkt 8 Uhr abends geschlossen werden. Ausgenommen Hiedon sind die Samstage, die Sonn« tage, die Feiertage und die Vorfeiertage. An Samstagen und an Vorfeiertagen dauert die Arbeit bis 9, höchstens bis 10 Uhr abends; für die Mittagszeit wurde eine dreiviertel-stündige Pause. d. i. außer am Samstage und den Vor-feiertagen von halb 1 bis ^2 festgesetzt, in Nxlcher Zeit die Läden geschlossen bleiben. Die bisherige Löhnung wurde um 10 A erhöht. An Stelle der bisherigen Normatage (Ostersonntag, Christtag) wurden als Normatage der Ostermontag, der Stephanitag und der Pfingstmontag bestimmt; am Fronleichnamstage wird nur bis 9 Uhr vormittags gearbeitet werden. Für di« Dauer von 3 Jahren ist eine Arbeitsordnung aufzustellen, die sowohl für die Arbeitnehmer als auch für die Arbeitgeber obligatorisch sein wird. Für deren Verfassung wurde eine sechsgliedrige Sektion gewählt. — Die vereinbarten Bestimmungen treten Montag, den 15. d. M., in Kraft. Das Publikum wird namentlich auf die verkürzte Arbeitszeit aufmerlfam gemacht; es wolle auch zur Kenntnis nehmen, daß am Fronleichnamstage die Friseurgeschäfte nur bis 9 Uhr vormittags geöffnet bleiben werden. — (Auf den Opern- und Operetten-abend.) der morgen abend im Hotel „Union" stattfinde!, sci hiemit nochmals aufmerksam gemacht. Die uns vor-gcwiesenen Besprechungen der Presse aus anderen Städten, wo die Gesellschaft aufgetreten war, gedenken deren Vorführungen mit Lob und Anerkennung. Das Programm ist gut gewählt und dürfte die Besucher zufriedenstellen. — Der Kartenvorverlauf findet in der Trafik im Hotel „Union" statt. — (Eröffnung der Pe r s o ne n ha l t e st e l l e Verd.) Am 15. d. M. wird die Haltestelle Verb bei N, H. Nr. 679 zwischen den Stationen Franzdorf und Loitsch auf der Linie Wien —Trieft für den Personenverkehr, für die normale Abfertigung von Reisegepäck, Expreßgut und Hunden sowie den Eilgutdienst nach und den Gepäckgutdienst von der Haltestelle eröffnet. In der genannten .Haltestelle werden die pcrsonenführendcn Züge laut der ab 1. v. M. gültigen Fahrordnung Aufenthalt nehmen. " sStand der Miliariaeftidemie in der Gemeinde H ö n i g st e i n.) Wie man uns berichtet, ist die Miliariaepidemie dermalen in der Gemeinde Hönigstein, politischer Bezirk Rudolfswert, noch in acht Orten verbreitet. Der Krankenstand beträgt dermalen 12 Personen, und Zwar 3 männliche und 9 weibliche. Sämtliche Kranke befinden sich auf dem Wege der Besserung; vollkommen genesen sind bisher 3 Frauen. —r. * (Neuwahl des Ne zirlsstrahenaus-schu sses in Nischoflack.) Gewählt wurde Herr Alois Gro 5 elj, Grundbesitzer und Gemeindevorsteher in Dobje bei Polland, zum Obmann und Herr Kaspar ('! arman . Grundbesitzer in Bischoslack. zum Obmannstelloerireter. —»-. — (Die Laibacher Verein stapelte) lon zertiert heute abend im Hotel „Südbahnhof" (A. Seidl), Nahnhofgasse. Anfang 8 Uhr, Eintritt frei. Laibacher Zeitung Nr. 1A5. 1277 I.'j. Juni 190«. " (Aufnahme von Akademikern in die l. u. t. Ko n su I aia la de m ie.) Mit Beginn des Studienjahres 1908/1909 werben an der l. u. t. Konsular-atadcmic Akademiker aufgenommen und sind daselbst auch Staatsbotationen von jährlich 2600 I< und 2000 X zu vergeben. Letztere lönnen an bedürftige und besonders befähigte Kandidaten eventuell schon vom Zeitpunkte ihres Eintrittes in die Akademie verliehen werden. Die Ausbildung für den Konsulardienst wird an der Akademie im allgemeinen für sämtliche Akademiker in gleichmäßiger Weise vermittelt. In linguistischer Hinsicht besteht insofcrnc ein Unterschieb, als die Akademie in eine orientalische und in eine westlänbischc Sektion zerfällt. An der ersteren wirb nebst ben Fächern des allgemeinen Lehrplanes das Türkische sowie das Arabische und Persische gelehrt, die beiden letzteren Sprachen aber nur in jenem Umfange, in dem sie zur Erlernung des Türkischen notwendig sind. Nach Maßgabe des Bedarfes wird einzelnen Akademikern eine spezielle Vorbildung im Chinesischen, bczw. im Russischen geboten. Die Studienbauer beträgt für sämtliche Akademiker fünf Jahre. Die Iahrcs-pcnsion eines Akademikers beträgt 2600 X und bildet eine unteilbare Pauschalgebühr, nxlchc in halbjährigen Raten, und zwar am 1. Oktober und am 1. März jedes Jahres, im vorhinein zu erlegen ist. Akademiker, welche im Genusse einer Staatsdotation stehen, haben lediglich den auf die Iahreöpension etwa erforderlichen Ergänzungsbetrag zu ent-tichtcn. Jeder Akademiker hat bei seinem Eintritte in die Akademie einen einmaligen Einrichtungsbcitrag von 240 Iv, zu erlegen und die programmäßigc Ausstattung an Leibwäsche. Vcschuhung und Toilettegcgcnständen mitzubringen. Die Akademiker erhalten von der Anstalt nebst dem Unter-nchtc die Wohnung, Verlöstigung, Beheizung. Beleuchtung, Bedienung und ärztliche Pflege sowie bie vollständige Adjustierung. Kandidaten, welche die Aufnahme in die Konfular-alademie nur für den Fall der Verleihung einer Staats-dotation anzustreben in der Lage sind, haben dies in dem Gesuche ausdrücklich zu bemerken. Die in die orientalische Sektion der Akademie eingereihten, mit einer Staatsbota-tion beteilten Akademiker, welche nach Ablauf des ersten Studienjahres seitens der Studicnleitung definitiv für diese Sektion bestimmt werden, können voin Beginne des zweiten Jahrganges angefangen nach Maßgabe der verfügbaren! Fonds eine Erhöhung der Staatsdotation auf 2600 Ix er-! halten. Dieselbe Begünstigung kann, vom Beginne des vierten Jahrganges angefangen, auch jenen Akademikern zuteil wer-' den, welche sich zum Studium der chinesischen Sprache während der zwei letzten Jahrgänge verpflichten. Aufnahmswerber, welche von vornherein auf die Einreihung in die orientalische Sektion nicht reflektieren, haben dies in ihrem Gesuche ausdrücklich anzugeben. Diejenigen Eltern und Vormünder, welche sich um die Aufnahme ihrer Söhne oder Mündel in die l. u. t. Konsularalabemic bewerben wollen, haben ihr diesbezügliches, mit den vorgeschriebenen Dokumenten und Zeugnissen belegtes, vorschriftsmäßig gestempeltes Gesuch an das l. u, l. Ministerium des kaiserlichen und königlichen Hauses und des Aeußern in Wien zu richten und in der Zeit vom 1. Juli bis 1. September b. I. bei ber Alademiedireltion (Wien. IX., W,aisenhausgasse Nr. 14 n). einzureichen. Die Aufnahmsprüfung findet im Monate September ober Oktober jeben Jahres statt. —,-. — (Der Elite-Biograph) hat bereits eine ansehnliche Serie von Lichtbilbervorfü'hrungen absolviert und sich, wie ber stets re!ä)e Zuspruch bes Publikums beweist, sehr gut eingeführt. Die Vorstellungen wirken eben nicht nur burch den Reiz der Neuheit, sonbe» füllen auch tatsächlich durch ihre abnxchslungsreiche Zusammenstellung den Abend in fesselnder und unterhaltender Weise aus. In ihrer Qualität gediegen, meist Erzeugnisse der Pariser Firma Vrüber Path^, kommen die durchwegs sehr langen Films auf dem imposanten Projcltionstablcau, das ber Höhe und Länge »ach bedeutend größer ist als jenes im „Edison", zu überaus Plastischer und scharf ausgeprägter Geltung und werden auch durch das Vollmondlicht, wie es an den letzten Abenden herrschte, in ihnr Wirkung in leiner Weise beeinträchtigt. Die Vorstellungen dauern an drei Stunden, die Pausen sind kurz gehalten. An jedem Abende wird ungefähr der dritte Teil der Bilder neu eingeschaltet. Der Besuch lann allseits empfohlen werden. N. * (Zu r V ollsbe wcgu ng in K r a i n.) Im politischen Bezirke Rubolfsweri (48.970 Einwohner) fanden nn ersten Quartale des laufenden Jahres 115, Trauungen statt. Die Zahl der Geborenen belief sich auf 426. die der Verstorbenen auf 334. darunter 111 Kinder im Alter von der Geburt bis zu 5 Jahren. Ein Alter von 50 bis zu 70 Jahren erreichten 70. von über 70 Jahren 96 Personen. An Tuberkulose starben 31. an Lungenentzündung 44, an Diphtheritis 11. an Scharlach 3. an Typhus 3 und durch zufällige tödliche Beschädigung 5 Personen; alle übrigen an sonstigen verschiedenen, Krankheiten. Gin Selbstmord, Mord oder Totschlag ereignete sich nicht. —r-. — (Die gründende Versammlung einer Filiale des Imlervereines für Zirlnih) wird morgen nachmittag um 3 Uhr im dortigen Schul-siebäude stattfinden. Hiebei wirb Herr Oberlehrer A. Lilo, Z a r als Vertreter des Zentraluercines einen Vortrag halten. — (Das Organ des hiesigen Frein den -vcrlehrsverbandes „Promet in gostilna"). dessen erste Nummer, wie wir seinerzeit in unserem Blatte zu erwähnen Gelegenheit hatten, im April l. I. erschienen ist und vielen Anklang gefunden hat. mußte in der Herausgabe seiner zweiten Nummer eine kleine Verzögerung erfahren. Wir werden vom Landesverbände zur Hebung des Fremdenverkehres ersucht, diesbezüglich mitzuteilen, daß die Verspätung darin ihren Grund hat, weil die Sekretäre des Landesverbandes in den lrainischen Exclutionsausschuß für den Kaisei-Inbiläümsfestzug berufen worden waren und daher die Herausgabe des Blattes, trotzdem das ganze Manuskript bereit liegt, nicht bewerkstelligt werden tonnte. Es wird jedoch das ausständige zweite Heft in der kommenden Woche erscheinen und demselben das dritte noch im laufenden Monate folgen. N, — (Dem Vereine für Kinderschutz und Jugendfürsorge i m G e r i ch t s be z i r te Stein) sind bisher folgende 23 Stifter beigetreten: mit dem Netrage von 300 l<: Herr Franz Majdi5. Walzen-mühlbesitzer in Iar^e; mit dem Betrage von je 100 X: die Hranilnica in Posojilnica in Stein, die Vürgerlorporation in Stein, die Firma Mellitzer H: Kleinlercher in Domxale, Frau Anna Stare. Gutsbesitzerin in Mannsburg; die Herren: Otto Freiherr von Apfaltrcrn. t. u. l. Kämmerer, Landtagsabgeordneter. Schloß Kreuz; Simon Auöel. Pfarrer in Vodice; Andreas Mejaö. Gemeindevorsteher in Ko-mcnba; Martin Po<-, Pfarrer in Komenda; Dr. Karl Schmi-dinger. Hausbesitzer in Stein; Ehrysant Ladstätter, Josef Oberwaldcr. Andreas Iam'igaj. Hans Kurzthaler, Fabrikanten, und Anton Slol, Besitzer in Domicile; Franz Ku^ar, Hauptpfarrer. Josef Stemberger und Ludwig Holzer. Fabrikanten in Mannsburg; Johann Levec, Besitzer in Groß-Mannsburg; Ivan Lavrenöii"-, Dechant in Stein; Ferdinand Souvan. Gutsbesitzer in Wolfsbüchel; Dr. Ivo Kubelj, l. u. l. Hof- und Ministerialsekretär in Wien; Karl Stare, Fabrikant in Stein, Allen genannten Wohltätern wirb der verbindlichste Dank gesagt. — (Der Männer- und Fraucngesangs-chor deZ (''i t a l n i c a ve re i n e s in K rain burg) veranstaltete am Pfingstsonntage einen ganztägigen Ausslug nach Görz. Die Ausflügler, gegen 70 an ber Zahl. fuhren mit bcm ersten Morgcnzugc nach Aßling. langten vormittags in Görz an unb besichtigten die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Görz unb Umgebung. So bestiegen sie ben Kostanjevicahiigel. um die schöne Aussicht über die Stadt zu genichen, unb nahmen bie berühmte Eisenbahnbrücke über den Isonzo bei Sollan in Augenschein. Das gemeinschaftliche Mittagessen wurde im Hotel „Zum goldenen Hirschen" eingenommen. Die Ausflügler trafen mit dein letzten Abcndzugc wieder in Krainburg ein. Leider wurde der schöne Ausflug durch das andauernd schlechte Wetter in mancher Hinsicht vereitelt. —^. — (Der Klub der Lehrerschaft bes G e -r i cht sb ez i rke s Krain burg) unternahm am 11. d. M. nachmittags einen halbtägigen Unterhaltungsausflug nach Vischoflas, wo unter anderem die Krennersche Tuchfabrik einer eingehenden Besichtigung unterzogen wurde, Den Ausflüglcrn hatten sich auch die Herren Professoren Franz Ko mata r und Johann M a st c n angeschlossen. — (Blitzschläge in Bäum e.) Mit Bezug auf diese unlängst gebrachte Notiz, worin als solche Bäume, in die ber Blitz am liebsten einschlägt, bic Eiche, bic Ulme und die Pappel, kurz die rauh- und dickrinbigen Bäume überhaupt angeführt werben, wäre folgendes zu bemerken: Insbesondere in die sogenannte italienische ober Pyramidenpappel (!'<>,»nili^ p.vi-l,n>i<1l,1i«) schlägt der Blitz sehr gerne ein. Diese Erscheinung erkläre ich mir einfach baburch, daß bic bebcutenbe Höhe bieser Vaumgattung auf ben Vlitz-einschlag Einfluß haben muß. Ich fanb biese Erscheinung auch in Ungarn praktisch ausgenützt. Alle <-rzherzoglich Albrechiischen Domänenhöfe, die Wiesclburg, Halbturn, Pfaffenwiese usw,, waren mit Pyramidenpappeln umsäumt, und auf die Frage, ob die Bäume außer dem' Schönheitssinne noch einem anderen Zwese dienen sollen, erhielt ich zur Antwort: „Das sind unsere besten unb billigsten Blitzableiter". Zum gleichen Zwecke sind höchstwahrscheinlich auch in Ilalien die einzelnen situicrlcn Herrschc>fts-gcbäude. Wirtschaftshöfe usw. mit hohen Pyramidenpappeln umgeben. — Ein sehr drastischer Beweis, daß der Blitz lieber in hohe italienische Pappelbäume als in benachbarte Blitzableiter einschlägt, dürfte wohl der folgende sein: Am Turme der Pfarrkirche zu St. Michael bei Rudolfswert ist ein Blitzableiter angebracht. Unweit davon, jedoch viel tiefer unter der Kirche, befindet sich eine Antonius-Kapclle. Aei dieser stand vor 21 Jahren noch eine sehr dicke, jedoch im Gipfel gar nicht mehr hohe Pyramidenpappel. Eine ganz gleiche stand auf dem nahen herrschaftlichen (Smola-) Grunde. Ich erkundigte mich. warum eigentlich diese Pappelbäume in den Gipfeln so zugerichtet wären, und man gab mir zur Antwort: „Mil es in beide schon öfters eingeschlagen hat als in ben Blitzableiter des Pfarrlirch turmes." Ja. und zwei gleiche Pappelbäume sollen frül?er noch auch vor dcm ganz nahen Schlosse Stauden gestanbrn sein, nur vier Schritte vom Turme entfernt, worin sich eben bas Schloßtor unb auf dem Dache des Turmes der Blitzableiter befindet. Ein hochgeschätzter Herr. der im Schlosse Stauden selbst geboren wurde, erzählte mir. daß in ben fünfziger Jahren der Blitz in einen der beiden Pappel-bäumc einschlug, ohne sich um den zwischen den beiden Bäumen am Turme viel höher situierten Blitzableiter zu kümmern. Der Blitz soll sodann vom Baume in ben Turm übersprungen sein, wo er die prachtvolle Stuckarbeit an ben Gewölben der einstigen Schloßlapelle unb ben Boden im ersten Stockwerke durchschlug, um dann in ein ebenerdiges Handwerlerzimmer zu fahren, unb schließlich im Boden zu verschwinden. Dieser Fall soll eben die Ursache zur Beseitigung der beiden Pyramidenpappeln gegeben haben. Die Beschädigung des antiken Stullaturgcwölbes ist noch heute deutlich sichtbar. 7t. O<^,il-. — (Die englische Mittelmeereslader) trifft am 1. Juli in Trieft ein; die Schlachtfchiffe bleiben bis 6. Juli und die .Kreuzer vom 7. bis 12. Juli auf der Nccde von Trieft. Nöhrend der Anwesenheit der englischen Flotte werden sich bie englischen Admirale unb Stabsoffiziere nach Wien begeben, wo sie von Seiner Majestät bem Kaiser empfangen werben follen. — (Aufgefundene Leiche.) Am 11. b. M. wurde in Gorenje bei Predaßl in den sogenannten „Toma-iieve Pec-i" im Kanler-Flusse eine stark verweste männliche Leiche aufgefunden, die einen an einem Baumafte befestigten Strick um den Hals geschlungen trug. Das Bäumchen, an dem sich. wie alle Umstände dartun, der Tote erhängt hatte, war abgebrochen. Die Kleider des Selbstmörders wurden einige hundert Schritte vom Tatorte zusammengeschlichtet aufgefunden. Der .Kleidung nach zu urteilen, gehörte der Mann dem Arbeiterftande an, doch konnte wegen der start vorgeschrittenen Verwesung dessen Alter nicht einmal annähernd festgestellt werden. Auch wurden bei der Leiche leine Dokumente vorgefunden. Die Kleider bestanden aus einem abgetragenen, weiß gestreiften, blauen Stoffrocke und ebensolcher Hose. weiters aus einer schwarzen Weste und einem schwarzen, mit der Marke E. G. auf weißem Futter versehenen Hute. endlich aus einem weißen, abgestreiften Hemd und beschlagenen Stiefleiien. —«,— — (Von der ombrometrischen Beobacht u n g s st a t i o n in Krainburg.) Die ombro-metrische Beobachtungsstation dritter Ordnung in Krainburg verzeichnete im Monate Mai 4 Tage mit Niederschlug, hingegen blieben 27 Tage ohne jeglichen, Niederschlag. Die größte Niederschlagsmenge binnen 24 Stunden wurde nach den täglich um 7 Uhr in der Früh vorgenommenen Messungen am 6. Mai mit 31'0 Millimetern, die geringste am 22. Mai mit 1,-6 Millimetern verzeichnet. Die Niederschlags-monatssumme betrug 38:3 Millimeter. Die höchste Temperatur wurde am 22. Mai nm 2 Uhr nachmittags mit 29'0 Grad Celsius, die niedrigste am 1. Mai um 7 Uhr in der Früh mit 9-0 Grab Eelsius beobachtet. Die Monatsmittel-temveratur betrug 18-0 Grad Celsius. Ein Gewitter wurde nur einmal, und zwar am 6. Mai verzeichnet, —l?. — (Stenographie-Kurs.) Wir machen nochmals auf den Stenographie-Kurs des Herrn Ios. (5 h r i-st o f aufmerksam, der Mittwoch, halb 8 Uhr abends an der I. städtischen Knabenvollsschule seinen Anfang nimmt. Anmeldungen werden in der Pfalzgassr Nr. 7 entgegengenommen. '-' (Unfälle.) Vorgestern spielte der am Rathaus-Platze wohnhafte Schüler Anton Luschihly mit einer Schieh-lapsel. indem er sie mit einer Nadel kratzte. Die Kapsel explodierte und riß dem Knaben das erste Glied des rechten Zeigefingers wtg unb befchäbigte auch die übrigen Finger. — Aus Neudcgg wurde die 18jährige Vesitzerstochter Josefa Kova<'i5 ins Krankenhaus gebracht, weil sie burch eine um-gefallene Petroleumlampe schwere Brandwunden erlitten hatte. " (Einen Ausflug) haben biesertage aus der Zwangsarbcitsanstalt der 14jährige Korrigend Johann R«i-sniger aus St. Peter in Nieberösterreich und ber 18jährige Martin Hutter aus Eberstein in Kärnten unternommen. Die Burschen, die nur ber deutschen Sprache mächtig sind. lehrten bis heute noch nicht in das gelbe Haus zurück. " (Mit Wasser begossen.) Als vorgestern nacht eine Frau ihren Mann aus einem Gasthause an der Poljana-straße abholen kam und sich wiberhaarig benahm, würbe sie burch anbere Gäste auf die Straße gesetzt. Aus Zorn darüber exzedierte sie solange vor dem Gasthause, bis ein Knecht ein Schaff Wasser auf sie ausschüttete. — (Wochenvie hm a rlt in L a i b a ch.) Auf den Wochenviehmarlt in Laibach am 10. Juni l. I. wurden 43 Ochsen. 27 Kühe und 2 Kälber aufgetrieben. Die Preise notierten bei Mastochsen 70 bis 74 X, bei halbfetten Ochsen 64 bis 68 X und bei Einsiellochsen 58 bis 62 k für den Meterzentner Lebendgewicht. " (Arbeitertransporte.) Diesertage sind 453 Kramer unb .Kroaten aus Amciika zurückgekehrt, — (Richtige Zeit,) Landhausuhr am 13. Juni: ^ 15 Sekunden, das heißt, kb müssen zu der Zeit bes ersten ÄiertklstunbenWages 15 Sekunden hinzugerechnet we-rden. um die richtige mitteleuropäische Zeit zu erhalten. Laibacher Zeitung Nr. 135. 1278 15. Iuui 19W. Theater, Kunst und Literatur. — („Ljubljana!! Z v o n.") Inhalt des Juli-Heftes: 1.) Milan Pugelj: Satan auf Besuch. 2.) Na-ta3a: Ins Album. 3.) Vladimir Levstik: Der Stein der Weisen. 4.) Vladlo Küret: Im Haine. 5.) Milan Pugelj: .herbst. 6.) Vojeslav Moli?: Erkenntnis. 7.) Dr. Josef Tomin«el: Das glorreiche und das elende Italien. 8.) Vojeslav Mol5: Mein Weg. 9.) Milan Pugelj: Matthias und seine Liebe. 10.) Vojeslav Mol,': Wie der Albatros. 11.) Dr. Mitthias Murlo: Kopitar und Vul Vlciradxi.',. 13.) Vladimir Leostil: Am müden Lächeln. 13.) Sophie Kvede r-Je lov3et: Ein Reiseerlebnis. 14.) Vojeslav Mol 5: Geheimnis. 15.) Podlimbarsli: Aus alten Aufzeichnungen. 16.) Vojeslav Mole: Aus dem Zyklus „Tristan". 17.) Fr. S t r n a d: Sodoma. 18.) Vladimir Levstil: Aphorismen. 19.) L. Pintar: Saturn. — In den üblichen Rubriken finden sich Beiträge von Dr. Jos. Tomin.^ek u. a. — („Dom in Svet".) Inhalt der 6. Nummer: 1.) Dr. Fr. Detela: Patriotismus auf dem Lande. 2.) Silvin Sardenlo: Mater Dolorosa. 3.) Lea Fatur: Perlen. 4.) Anton Medved: Wir rechnen und raten. 5.) Vel. Nemec: Im lichten Morgen, ft.) A. Vre z-n i l: Die Wortfolge in der Rede. 7.) Ant. Medved: Wer ist schuld? 8.) Leopold Podlogar: Die weihlraini-schen Reformatoren. 9.) Ant. Medved: Im alten Schlosse. 10.) G. ttorrtnil: So sah ich die Jugend. 11.) G. Koritnit: Die Parte träumen. 12.) G. Kor it nil: Rausche, Save, rausche! 13.) Dr. Jos. Mantuani: „Kraynsla Kronita". 14) Vrojan: Ich pflanze Rosen auf den Grabeshügel. 15.) Literatur. 1s!.) Musik. 17.) Dies und jenes. — Das Heft ist mit 9 Illustrationen ausgestattet. Illusio». »».or». in der Domkirche. Sonntag, den 14. Juni (heiligste Dreifaltigkeit) um 10 Uhr Hochamt: Messe in i'-äur von Felix Uhl, Giaduale 1j«2l)o6i«tu5< c?», Oniniuo von Anton Foerster, Offertorium ^nodiotn^ «it Dou^ choraliter, darnach s'oiitilcnnui Domino von Robert Musiol. In der Stadtpfarrkirche St. Jakob. Sonntag, den 14. Juni (heiligste Dreifaltigkeit) um '/210 Uhr Hochamt: Preismesse „NnlvL ü^inil" in D-c^ui- von G. E. Stehle. Graduate V dard" aus Reval beging eine dortige Lehrerin zwei Tage vor der Ankunft des .Kaisers einen Selbstmord, indem sie sich vor einen in Fahrt befindlichen Eisenbahnzug warf. da sie die Befehle der terroristischen Organisation in bezug auf die Ankunft der kaiserlichen Familie nicht ausführen wollte. Newyort, 11. Juni. Nach einer Meldung des „Sun" aus Chicago verfügt Taft bereits über die Stimmen von 491 Delegierten des Nationallonvents, so daß seine Aufstellung als Präsidentschaftskandidat gesichert ist. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel. jYiotorräDer Automobile yl. g. (2063) 11—5 JWotorfahr- zcugjabrik Jungbunzlau. Verstorbene. Am 11. Juni. Viktor Pctrii, Feilenhauerssohn, 2 I., Schiehstättgasse 15, lubercul. pulm. Im Iivilsp i ta Ie: Am 10. Juni. Gertrud Iatlir, Nesitzersgattin. 39 I., klkeeuts, prkevia. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe ^0« 2 m Mittl. Luftdruck 73« 0 mm. 7 N.ss, ! 739-7 j 12-1 O. schwach ! heiter 0 0 Das Ta^esmittel der geftngen Temperatur 16 9°. Nu>-male 17-4". Wettervoraussage für den 13, Juni für Steiermarf, Kärnten, Kr a in und das Küstenland: Schönes Wetter, schwache Winde, zunehmende Temperatur, gleichmäßig anhaltend. Wit» terungScharakter anhaltend. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte (Ort: Gebäude der k. l. Staats'Oberrealschule.) Lage: Nürdl. Breite 46«W'; Östl.Länge vo„ Greenwich 14° 3l', Bebenberichte:'» Am 2. Juni gegen 1« Uhr Er-schütterung in Capitignano (Aquila). — 5. Juni gegen 2 Uhr sehr leichte Erschütterung in Scano (Aquila). — 8. Juni gegen 20 Uhr Nahbebenaufzeichnungen in Catania und Mileto. » Vie Zeüaiissaben bezieh,,, sich a„f milteleulopäische Zeit mib werden oun Mitternacht bi« Vllttciüacht 0 Uhr bis 84 Uhr nezählt. erhält die Zähne rein, weiß und gesund. Überall zn haben. (si93) 40-17 & A v Die herrlichsten Glückwünsche (\ \) A y'f unserer lieben Trau Chefin n SS Äntonie Sder ü \i zum werfen Namensfeste i\ - von ihrem (2537) ;; \l gesamton Jfüchenpersonal. fA vL?m\KK& ö |è^HI bei Harngries 2 lg ^j und Blasenleiden tS [k rM bindundes Mittel. Niederlage hei den Herren Mlohael Kastner und Peter Lassnlk in Lalbaoh. (12(iß) Um UnterBohiobnngen vorzabeugpen, wcnlnn die P. T KonRum^ntcn von „Mattonis OieQhübler" gcbuton, dia Originaldasclie GicßhUblcr Saucrbruiin l»;i TiKchu vor ihren Augun öfTnon zu lausen umi den Korkbrand zu beachten. Hotel Südbahnhof heute Samstag den 13. d. ML im Garten Grosses Konzert ausgeführt von der Loibacher tfercinskapelle. Anfang um 8 Uhr abends. Eintritt frei. Eine gute Teife erkennt mau daran, daß sie sick im Wasser leicht löst, demi dann löst sie auch dcu Schmutz schnell auf. Man zahle daher lieber für die leichtlösliche «Schicht.Teifc» einen Heller mehr; sic ist dafür ausa.icliia,cr als die billigen Seife». Mau verlaufe immer »Schicht.Sciso mit dem Hirschen, (202« m) Wer bleibt daheim? su tonnen wir angesichts des .lieblichen» Festes wohl fragen, wo die Natur sich mit ihrcu fröhlichsten Farbe» schmückt. Farbe m,d Sonnenschein, sie locken ims beide unwiderstehlich zu sich hinaus iu die freie Welt und sie, die uns so kostbar sind, geben uns selbst die Mittel an die Hand, sie festzuhalten im Augenblicks, damit wir sie nmiesieu und uns an ihnen erfreuen können, auch in den trüben, finsteren Stunden der kalten Zeit, wcim die Natur drcmszcii längst ihr leichtes, buntes Festgewmid mit dem alles ucrlMcildeil Mantel von Schnee vertauscht hat. Ein lleiucs Kästchen, selbst in der Westentasche tragbar, mit einem wunderbaren Auge, das in der Tat die gauzc Welt widerspiegelt, ist es, dessen wir uns bcdicueu, um allcs, was wir mit Hi.sc des Lichtes empfinden: Form und Farbe festzuhalten! Kanu es etwas Schöneres geben als dies? Ist etwas drulbar, was besser nnterlM, sinniger belehrt? Oewiß nicht, das unichcinbarl: Kästchen mit dcm tNlns' augc, der photographischc Apparat, ist und bleibt der beste Gefährte uusercr Mus;'stunden, der dankbarste Begleiter auf unserer Fericnrcise, auf unserem Fcsttagsausslug. Nur muß man auch Sorge tragen, die richtige Wahl für seine Zwecke zu treffen und da lann man nicht besser tun, als sich an ein Spezialhaus ersten Ranges für Photographie zu wenden, wie es die l. ». l, Hos-Mamlsaltur N. Lechner (Wilh. Müller), Wien, I., Graben Wund AI, ist, die gediegene Aufnahme» appacate zu alleu Zwecken, überhaupt für jeden Lichtbildner das Passend«', zu Originalfabrilsprcisen stets zur Auswahl vorrätig hat, wo man sachmäimischeu Nat erhält und wo drin nichtkundia.cn Käufer zugleich Gratisunterricht erteilt wird. Das Neueste, die epochemachende Erfindung der ssarbenphoto-graphie, wird von genannter Firma ganz besonders gepflegt und auch die Ausübung dieser herrlichen Kunst allen Liebhabern durch geeignete Apparate und Unterweisung leicht gemacht. Wer hinauszieht, vergesse nicht, sich in der Manufaktur bei Lechner umzusehen. (2473 ») Kommcrzicnrat Vanzhaf. Dic kaum zwci Jahrzehnte altc Fcihrrüdnldustl'il,' und di»,' damit vrrliimdcilc iunac Allwmllbilmonslric halicil in ihren Rcihcn viclc Mmmcr, dir dnrch ihren lucitcn Vlicl und ihre Tatkraft dcr drntschcn Industrie auch auf dicscm Soildcrslcbiete den il)r ncliülirc»' dcn Platz „eben dem der anderen Länder errungen haben. Einem solchen Pionier, der aus kleinsten Anfängel, das ihm anvertraute Unternehmen zu einer Weltfirma gemacht hat, Herrn Direktor (^. BanKaf von den Neckarslilmer Fahrradwerken A.M., ist kürzlich durch Verleihung des Titels eines ,lummerzienrates eine besondere Ehrnna, erwiesen worden. Seit dem Jahre >W4 stehi Herr Kommerzienrat Nnnzhaf an dcr Tpihe dcr Leitnnss der Ncckarslilmer Fahrradwerke. Tas Werk hat sich »"ter seiner Leitung einen ehrenvollen Namen weit »wer die Grenzen des Vaterlandes errungen und dort, wo einst ein Häuflein Arbeiter beschäftigt waren, ist heule eine grosse Fabrit mit zirka 1000 Arbeitern lind 7I> Beamten. Del ,^önig von Württemberg hat die Werke bereits im Jahre lk!»!» durch Verleihung des Titels eines königlich württcM' bergischen Hoflieferanten geehrt. Vwmmerzicnrat Banzhaf ist seit Jahren Mitglied dcr Handelskammer Hcilbroun. gehört dem Vorstände des Vereines deutscher Fahrradfabri-lantcn an und betleidet verschiedene Ehrenämter. Auch verschiedene Wohlfahllscinrichtllngen, so unter anderen der Arbeitcrilntct-sti'chmigöfonds, der Arbeilerfürsorgefonds, der Pensiunskassenfonds, gediegene Kantine- und Badceinrich' tungen. beschenke anläßlich des ii5iährigcn Jubiläuuls usw. beweisen die warme Fürsorge des Jubilars für seine Angestellten. Mit rastlosem Flcis; hat Xoinmerzicnrat ÄanzrM seilte Ziele verfolgt nnd erreicht. (2529 "-)