Lmbllcher Zeitung. Nr. 303. Präuu mcrationspreis: Im EomVtoil ganzj. »« Haus I'albj. l.0 t>. Mit b« Post «anzj. ft. lü, y«!bj. fl. 7.5><>. Freitag, ». Scptcmber Inseitionsgebilhr bi« luZeilen: Im»l60lr., ^>!!.»U lr., 3m. I si.; sonst pi.Zcil«: Im. >^-. ^' ^' "'^ l- Apostolische Majestät haben mit Aller MItcr Entschließung uom ^ll). Angnst d. I. den ordcnt-^?)en Universitat^profcssor in Lembcrg, Dr. Gustav ly!". zum ordentlichen Professor der classischen Phi We an dcr Universität in Prag und den disponiblen lun ^"' '^'nklUlcr Hochschule, Dr. Johann Wrobcl zum ordentlichen Professor desselben Faches an dcr Hoch '"1 uc ^u Lembcrg allcrgnädigst zu ernennen geruht. Strcmayr m. i). W-.^' ^' ""d k. Apostolische Majestät haben mit Aller Killer Entschließung uom 2'!. August d. I. den Pri-^Wcrilten nm Wiener Polytcchuicum, Dr. Leander fessn ^'" ^' ^>m unbcs oldetcn außerordentlichen Pro-ller.,^ "" demselben Institute allergnädigst zu ernennen " "M- Strcmayr m. ^. Als? l,' ^' "'^ ^ -lpostolische Majestät geruhten unt ^ ^chster Eutschlics-ung vom «.September d. ,>. den vnufttmann erster Classe des anfgclöötcn Marine Infan s^ "ttuncnw Ferdinand Wcncdittcr nntcr Ueber ^ ^ lu die Branche dcr „Marincbeamtcn für das rat,, >' ^'"" Professor dcr deutschen Sprache und Lite^ erne '" ^^ ^ ^' ^^"'^ Akademie allcrgnädigst zu lMs^' ^ ""^ ^ Apostolische Majestät haben mit Aller-sessor ^"tschlicßunss vom ^7. August d. I. den Pro-i,i ^.^" der Communal Obcrrcalschulc auf dcr Wiedcn Plolftt" ^'' ^^"^ ^l)slph Pisko znm ordentlichen Und " ^"' ^^'^ °" ?"' technischen Hiilitärakadcmic l>c„ ^^'^ral Infantcriccursc, unter Gleichstellung mit ^, '"deutlichen Professoren am Wiener Polytcchnicnm, "gnadigst zu ernennen geruht. De'^l Iustizministcr hat den Auskultanten Angnst e^ ^utcsä) zum Bezirksgerichtsadjuncten in Schwaz cultn?^ Iustizministcr hat dem lüstcnländischcn Aus Äe,,^ ^^'i Canevari die in Gradiöca erledigte ^lsgerichtSlldjunctcnstclle verliehen. tine«^ Ackerbauministcr hat die provisorische Stelle Leoi, °"'""l für Mathematik und Mechanik an dcr tech»'^ V"'ll.atadcnue deni Assistenten des deutschen poly ^ ''chcu Institutes in Prag Franz Stark, dann die p^.'?u>che Stelle eines Docenten fnr darstellende und nlade > ^"ictric ""d Zeichnen an derselben Ncrg ^raz ^ dem Assistenten der technischen Hochschule in ' Manz Lorbcr verliehen. "u«ac^i>"^ '"'^ in drutschrm und z'icsicich slo^cnischrm T^lr °ks«csetzblatt für daS Hcrzogthum Krain. ^^11. Stück. Iahr'gang 1«7l). Inhalt«-Urbersicht: u)«Ng des l. l. kaudcSprcisidcntei, sllr Krain uom 2lcn °'^fsn,d ^ September 1870, Nr. N26/I'.,. kail, ^ ^ctlviriiiig des l. l. Landesschulrachcö silr Krain. ^°Nl f ,1' "" l». September 1870. o^^- ^dllctionsbiireall des Lanbeögeschblatteß für Krain Nichtamtlicher Theil. Politische Uebersicht. vaibach, 8. September. Vlätler beginnen, sich neuerlich l Hie Ul l"^ b" Stellung der neutralen !° °bjcct^' ^'^äftigcn, allerdings nicht immer in einer 3^ ^'chtlne «!"^ unbefangenen Wcisc, die geeignet wäre, U"bt die 9,"slündniß der Sitnation zu fördern. So in, ^ilunä'rn ^""" Leitung" sich berechtigt, aus den s s dag N"'..°'e ein Wiener Älalt vor einigen Tagen l>P "Ng :u "'/"'b der Ncntralcn brachte, die Schluß-°,?^"sch^'^en ..Oesterreich müsse offenbar Frie-li.'^lUtiae,. .gichtigen, welche nnr durch Gewalt H "°ch dc ^? dünnen." Dicfcr Schlnßfolgernng HMsl'Ng du', «n - Abdpst." eine volllommcn irrige der ^ Oes< '^Heilungen jenes Wiener Vlatlcs zu "on Enu n ^ ^" einerseits seinen Aeitrilt zu ulnnd proponirten Neutralitiitsliac, keines- we.jS von der Bedingung abhängig gemacht, daß gleichzeitig eine Bereitschaft von malcricllcn Mitteln zur Vermittlung dcn Neutralen zur Seile stehe, noch eine solche Bereitschaft beantragt; eS hat andererseits an seinen Beitritt nur den Beisatz geknüpft, daß anch keine isolirte Mediation stattfinden düifc. In dem Wnnschc aber. daß eine allsällige Mediation nur eine gemeinsame sein möge, kann man unmöglich eine Hinneigung Oesterreichs zu eventuellen Fricdcnsoorschlägcn erblicken, die „nur durch Gewalt aufgedrungen wcrdcu können." Die Adresse dcr böhmischen Landtags-Majoritat beruft sich vor AUcm auf die niedergelegte Vcrwahruug (Declaration?), schildert die Gefahr dcr Situation, bedauert die verderbliche Wirkung dcS herrschenden Systems, das den Beruf Oesterreichs verkennt, betont die staatSicchllichc Individualität dcs Königreichs Böhmen. Dic gegenwärtige landtäglichc ..Versammlung" sei zn bindenden Transaktionen nicht voll-bcnchligt. Der rechlmäßigerc ^andlaa wcrdc zur Regelung der staatsrechtlichen Verhältnisse bereit scin und nach dcr Vereinbarung an dcr Gcsammtvcrtrctung lhcil-nchmcn. Mit vorläufiger Anerkennung dcs ungarischen Ausgleichs wird für Böhmen gleiches Maß wic für Ungarn gefordert. Böhmen ancllcnnt nur ala bindend, was mit fcincm vollberechtigten Landtag abgeschlossen wird. Für diesmal und ohne Präjudiz für daS Selbst-bestimmungsrccht Böhmens sei dcr Vandtag bcreit, Per-trclcr in die Delegation als Vcrtrctungslörpcr dcS Gc-saiümtrcichcs und eine Deputation zu Verhandlungen mit den legislativen Vertretungen anderer Nnder zu ciitscnden. In Vczng auf das Schicksal dcr eroberten französifch en Gcbi cts ll, eile macht die Berliner „Vollszeitung" dcn Vorschlag, man solle Elsaß und Lothringen einfach zu einer selbständigen Republik machen. Nnr die überwiegende Cultur sci c<ü gewesen, die diese Länder an Frankreich gefesselt hat. Hcntc sci eS andcrs: „Elsaß und Lothringen mögen als republi« kanischcr selbständiger Staat hingestellt werden an dcr Grenzschcidc dcntschcr und romanischer Cultur! Sie sind durch Gewalt losgerissen worden vom deutschen Ncichs-lörper, abcr die Bevölkerung hat sich nach nnd nach freiwillig von diesem sehr lianlen Rcichslörpcr losgesagt und l>at sich Frankreich angeschlossen. Ictzt steht Deutschland nicht mchr zurück in seiner Culturcntwick-lnng vor Frankreich! üs liegt im Gcgcnthcil die Hoffnung vor, daß gar bald ein höherer Aufschwnng dcS germanischen Volks- nnd StaatslcbcnS nnd cin Abblühen dcS romanischcil an den Tag treten wild. Da mag denn auf der Grcnzmarlc zwischen bcidcn das ehemals deutsche Land cinc Etappc dcr Zukunft werden! Im Wctlkampf dcr Cultur zwischen dcm deutschen und dcm französischen Volle dereinst c^'onncn, mag Elsaß und Lothringen gcun wicdcr dcntjch wcrdcn, dann wcr' den wir mit bchc'm Grunde sagen: Eö gchött zu Deutschland!" In dcr Sitzung dcs gesetzgebenden Körpcrs vom 1. d. vellas Fürst Latour d'Äu vcrgne. Minister dcS Answärtigcn, inlcrftcllirt übcr die angebliche Barbarei in dcr deutschen Kriegführung, cin Nundschrcibcn, daS cr am 30. v. M- an dic europäischen Großmächte gerichtet hat. Wir entnehmen demsel« ben das Wesentlichste: „Mein Herr! Die ftrcnßischc Regierung hat ,n officicllcn Documcntcn behauptet, daß unsere Soldaten daS Völkerrecht vcrlctztcn, indcm fic absichtlich auf Am< bulanzen und Parlamentäre fchosscn. Ich protestire m> Namcn unserer Armee und ihrer Traditionen gcgcn diese Behauptung. Mißgriffe können in dcr Hitze dcs Kampfes stattgefunden haben, nnd gereckter als unsere Gegner, anerkennen wir, das; leine der bcidcn Armeen sicher ist, solche Irrthümer zu vermeiden. Doch scheint eS, daß dic preußische Regierung dicscr bcflagenSwerthcn, abcr uncrwicscncn und jedenfalls vereinzelten Vorfälle sich nur bedient, nm sich selbst wegen vicl ernsterer gcgcn sie und ihrc Eorpscommandanlcn erhobener Anklagen zu vertheidigen. Man wciß dcn Zwischcn-fall mit dcr Ambulanz dcr Pariser Presse, d,c sammt ^ ihrem Personal und Material nach Deutschland geführt wurdc und nur über Bclgicn nach Frankreich zurück-lehren konnte. Aehnliches soll neulich in dcr Nahc von Metz geschehen sein. Bci Slrnßburg wurde Baron v. Buziircs inmitten scincr Ambulanz znm Gefangenen gemacht. Ebenso wurde cin sraiizöstschcr Chirurg auf dcn, Verbandplätze von einer pmlßifchcn Kugel gc« tödlel. Auch geht aus Constatirungen cineS dieser Aerzte, welchc vom französischen Vice-Consulate in Basel bestätigt werden, hervor, daß cxplodirende Kugeln von preußischer Seite gegen uns angewendet wurden, und daß man die Spuren davon in den Wunden einiger unserer Blcssirtcn fand. (Zeichen der Entrüstung unter dcn Hörern. O, das ist scheußlich!) DicS sind ebensoviel? Attentate auf die Satznngen der modernen Kriegführung, wic auf die diplomatischen Vereinbarungen, denen Preußen bcigclrctcn war. Bei Slraßbnrg wurden Bauern rcquirirt, um an den Laufgräben, welche die Preußen eröffneten, mitzuarbeiten. Wir glaubten anfangs diesem Gerüchte nicht, denn wir hielten cinc Gewaltthat tigkcit für unmöglich, welche ebensosehr dcm KricgSrechle ^als dcr Menschlichkeit widerspricht. Sichere Zeugenaus-sagen jedoch erlauben keinen Zweifel an dcr Genauigkeit dicicr Angabc. Die preußischen Behörden haben nicht zurückgeschaudert vor einer Maßregel, welche die Vertheidiger von Straßbnra zwingt, auf französische Bürger zu schießen. (Lanle Mißbilligung. Vou einigen Bänken: E« ist entsetzlich!) Im Nnmrn dcs allgemeinen Gewissens," fährt das Circular des Ministers fort, „protcstiren wir gegen iolchc Mißbrauch«: dcr Gewalt, und indem wir Sie ersuchen, die Aufmerksamkeit der Regierung, bei der Sie beglaubigt sind, darauf zn lenken, hege ich das Vcrtraucn, daß dic öffentliche Meinung fie in gerechter Weise verdammen wird." Lautes Bravo folgte der Verlesung. In Bezug auf die Verletzungen dcr Genfer Convention hat der Minister die folgende Depesche erlassen: ..Mein Herr! Der Kriegsminister benachrichtigt mich, daß er von glaubwürdigen Autoritäten Mitlhei, lungen erhalten, aus denen hervorgeht, baß die Abzeichen dcr internationalen Gesellschaft für die Verwundeten in Ioinville. St. Dizier und Vassy auf dem größten Theil dcS Kriegsmaterials der preußischen Armee, auf ihren Proviantwcigcn und Munilionslarren zu sehen waren. Die Officiere, welchc die slrmeccasse geleiteten, trugen das Armband der Gesellschaft." (Lungerer Liilm. Mehrere Stimmen: O, diese feigen Memmen!) Der Minister des Auswärtigen (seine Vorlesung fortsetzend): „Mit Thatsachen zusammengestellt, welche ich Sie dcr Regierung, bei dcr Sie beglaubigt sind, zu notificircn bereits ersuchte, bilden diese Vorgänge eine flagrante Verletzung der Genfer Convention. Die Regierungen, wclche diese Convention unterzeichneten, waren von Rücksichten dcr Menschlichkeit geleitet, denen Frankreich von Anfang an mit einer großen Bereitwilligkeit licitrat. So wenig wic die anderen Mächte haben wir unö verhehlt, welche Mißbrauche in gewissen Fällen stall' finden könnten, namentlich in Vczug ans die Benützung dcr Fahnc und dcs Armbandes, aber wir ahnten nie, daß diese Mißbränchc einen solchen Charakter annehmen könnten. Dcr Kriegsminister erklärte demnach, daß, wenn dicsc Mißbrauche fortgesetzt werden, ihm nichts erübrige, als dcm Berliner Cabinctc gegenüber die Genfer Convention zn kündigen." In dcr „Indcpendanrc" vom 3. d. findet sich ein Londoner Telegramm vom nämlichen Tage, woruach Lord Granville rmcn Waffenstillstand in Vorschlag bringen will. Alle neutralen Regierungen seien darüber einig. Deutschland von einer Zerstücklung Frankreichs abzura» then, was den Kricg verewigen würde. Der britische Mmislerralt) fei auf Montag (5. d. M.) einberufen. Von mehreren rheinischen Handelskammern sind Petitionen gegen die Einverleibung des Elsaß nnd Lothringens an die Regierung gerichtet worden. Motiv ist Furcht vor dcr Eoncurrcnz dcr Elsässcr Tuch', Gcmm.> woll- und Maschinenfabriken. Das wichtigste Ercigniß, das aus Italien gemeldet wird, ist das Einrücken der italienischen Truppen nntcr General Eadorna in den Kirchenstaat. Sie sollen dcn Befehl haben, langfam vorzurücken, dic päpstlichen Truppen zu entwaffnen und jedes Blutvergießen zu vermeiden, was vielleicht unwahrscheinlich scheint, rS aber bci dcr großen Ucbcrlegcuhcit dcr königlich italienischen Truppen, dcn päpstlichen gegenüber, nicht ist Die ..Opin." meldet, die Regierung habe im Hinblick auf dic Ereignisse in Frankreich jeder Zögcrung entsagt und cmnmthlg beschlossen, nach Rom zu gehen. Ein Me-morandum soll dic Gründe, so wie die Garantien aus. einandersctzen, welche sie dem Papstthum zu gewähren bereit ist. Dicsc Garantien können zur Geruhig»«» der katholischen Gewissen durch die Geistimmung der auswärtigen Mächte bekräftigt werben. Die Reaicrung nnro ferner "^ 1462 nachrichtigm und ihm alle Vorsichtsmaßregeln anbieten, die er zu seiner Sicherheit für nöthig halten sollte. Ein hervorragender Staatsmann wird eine Mission zn diesem Zwecke an den h. Vater erhalten. Die „Correspondenz Warrens" veröffentlicht folgendes Schreiben des Herrn Julian Klaczko an Se, Excellenz den Reichskanzler Grafen Vcust: Wien, 5. September 1870. Herr Graf! Für eine 20 Jahre lang mir in reichlichem Maße gewährte Gastfreundschaft Frankreich verpflichtet, überdies tief von der unermeßlichen Gefahr durchdrungen, welche Preußens entschiedener Triumph dem Gleichgewichte Eu-ropa's und felbst dem Bestände Oesterreichs bereiten würde, habe ich die erste mir gebotene Gelegenheit ergriffen, um dieser persönlichen Ueberzeugung lauten Ausdruck zu gebcn. In einer polnischen Versammlung habe ich an unsere alten Sympathien appellirt, welche in gegenwärtigem Au» qenblicke mir völlig im Einklauge mit unserer Ergebenheit für die Interessen des österreichischen Kaisecthums zu sein schienen. Ich erfüllte, indem ich also handelte, eine Pflicht, welche mein Gewissen mir auferlegte, ohne mich einer Täuschung über die große persönliche Verantwortlichkeit hinzugeben, welche ich als dein Ministerium Eu. Excellenz zugetheilter öffentlicher Beamter übernahm. Ich habe demnach die Ehre, meine Entlassung in die Hände Cu. Excellenz zn legen, indem ich Sie bitte, gegenüber einem sicherlich nicht angemessenen, aber von lauteren Gefühlen eingeflößten Vorgehen nachsichtig zu sein und au der tiefen Dankbarkeit und der innigen Verehrung nicht zu zweifeln, welche ich stets für den ausgezeichneten Staatsmann hegen werde, dessen großes, gutes und edles Herz ich zu würdigen Gelegenheit hatte. Ich habe die Ehre, Herr Graf, mit der tiefsten Verehrung zu fein. Eu. Ercclleuz ganz ergebenster Diener Julian Klaczko in. ^. Ein Protest der EMr. Am 1. September fand im Alcazar cinc Vcrsamm-^ lung der in Paris lebenden Elsässcr statt, welche von über 2000 Personen besucht war. Dcr bekannte Rcpu blicauer und ehemalige Volksvertreter Schölchcr führte den Vorsitz. Ans Antrag des Dcpntirtcn Tüchard wurde zunächst beschlossen, cinc Veschwcroc bei dcr Regierung einzureichen, weil sic dcn patriotischen Thcilcu des Elsasses, wclchc nicht vom Fciudc occupirt sind, tcinc Waffen gibt. Die Versammlung stimmtc bcgcistcrt dicscr Maßregel zu, nachdem dic Haltung dcr Regierung von verschiedenen Scitcn cmf's bitterste getadelt war. Engelhard aus Straßliurg vcrlicst sodann cincn Protest gegen dic Beschießung von Straßburg. Derselbe lautet: „Dic in Paris anwesenden Elsässer protcstircn gcgcn dic Grau^ samkcitcn, deren ruhmvolles Opfcr Straßburg geworden ist. Glühende Angeln, mit Pctrolcuin gcfülltc Bombcn sind in dic Stadt von 1,00.0(10 Einwohncru geworfen, Privathäuscr abgebrannt, dic >tathcdralc beschädigt, dic Bibliothek und dic Museen zerstört worden. Man hat den Frauen und bindern den Abzug aus der Stadt vcl> weigert, Männer gezwungen, an Schanzwcrkcn zn arbeit ten, welche gcgcn ihrc cigcncn ^andslcutc gerichtet sind. Dies sind schwcrc Verletzungen der Kricgsgcsctzc, wclchc man der Entrüstung dcr civilisirtcn Welt überantworten muß. Sie protcstircn gleichzeitig gcgcn dic Weigerung der Militärbehörden, dic Nationalgarocn im Elsaß zn bewaffnen in dcn Ortcn, wclchc noch nicht von dcr In' vasion erreicht sind. Sie verlangen, daß der gesetzgebende Körper nicht nnr erkläre, Straßbnrg habc sich um das Vaterland verdient gemacht, sondern daß der gesetzgebende Körper schleunigst dic Abscndung von Hilfe beschließe, um die Uebergabc dieses französischen Bollwerkes zn verhindern." Dic Versammlung ernannte sodann zwölf Delcgirtc, wclchc dcn Protest Jules Favrc überbringen sollten. Buisson beantragte, die Versammlung möge gegen jeden Vertrag protcstircn, welcher eincn Zoll französischen Bodens an dcn Fcind abtritt. Einc nicht cndcn wollende Demonstration folgtc dicscr Erklärung. Auf^ einen Antrag, dcn Protest anch dcr Regierung zn über- i bringen, erklärte Tchölchcr, man habc nichts mit cincr Regierung zn thun, auf welche die Verantwortlichkeit für die gegenwärtige ^agc falle. Auch dcr Minister dco Acußern, ^atour d'Auvcrguc, hat ein Rundschreiben an dic Mächte qcrichtct, in welchem über das Bombardc ment von Straßbnrg Beschwerde geführt wird. In dieser Notc klagt dcr Minister Preußen an, die dnrch die Petersburger Eonvcntion verpönten Sprenggeschosse in Anwendung gebracht zn habc». Klicgschronik. Das Gefecht bei Metz am »e. Aussllsl. Grandpa 1. September. Am 31. August beim' Morgengrauen entwKette sich cinc große Thätigkeit im Bere.ch der Feftnng Mtz, sch°„ !^^ der Nacht stiegen zahlreich wundersam geformte Raketen von dcn Wällen auf, die offenbar irgend ein Signal bedeuteten Gegen 4 Uhr Morgens bcmetlte man ein besonders reges Leben in dcn Vorwerken, um 5 Uhr kam von Fort Mo-selle ein Schuß, diesem folgten Schüsse vom Fort du Mont, St. Quentin, und nach zehn Minulcn begann auch vom Fort lc Pappcuillc ein lcbhafics Fencr nuf die im Halbkreis von Voivpy, Lorry, BaS dc Sanlny (diese letzteren Orte wurden von dcn Preußen stark verschanzt) stehenden preußischen Alineeu, auch vom Fort St. Privat begannen die Batterien zu spielen; gedeckt durch dieses Fcucr, kamen die Franzosen aus dcn Festungswerken, und zwar «n mu«8a: sowie diese aus dcm Bereiche dcr Festung waren, begann die Kanonade von allen zehn Forts so heftig, daß die Festung cinem riesigen Fcuerschlunde glich. Die Division Prutzelwitz kam zuerst ins Fcner und empfing die Franzosen vor Longeville (auch verschanzt). Durä, die Masse zurückgedrängt, bemühte sich General von Prutzclwitz vergebens, mit Eavallerie dic compacten Reihen dcr Franzosen durchbrechen zu lassen. — Wir mußten zurück, und zwar wurde Longcuille und Vaur verlassen; so Lufl bekommend, cntwickclte sich die Macht der Bazaine'schen Armce mit einer sonst nicht bcmcrlien ^Schnelligkeit; fächerartig breitete sich dic französische lArnuc ans, und unsere Truppen wichen untcr furckt-barciu Gcwchrfcucr nnd Grauatenrcgen zurück. — Auf unscrcm rcchtcn Flügel Min, wo u. Manlcuffel das Gefccht leilctc, standen dic Ostpreußen wie cine Mauer und wichcn nicht. Erst nin 10 Uhr brachte unsere Ar-tilleric durch verheerendes Feuer auS einer günstigen lPosition das Eenllum dcs Fcindcs zum Wcichcn; mit ! schnellem Ucberblick liiß General o. Bcllthcim die ^ückc füllen und die Infanterie mit dcm Bajounctc vorgehen. — Unsere Artillerie breitete sich jctzt stark ans, und unter dcm Schutze cincs colossalen Fcucrs der auf der Straße von Voippy-St. Privat stehenden Batterien, dic lageinveise ihre Schüsse abgaben, arbeitete dic Infanterie und Eavallcric, und fo machten die Unsrigcn Fortschritte; doch Vazaiuc schien um jcdcn Prcis sich ans unserer Umschlinaung befreien ^u wollen, ocnn immer frische Truppen kamen ans Mctz, und wahrlich ist es nur unseren Vcrschanzungcn zu verdanken, daß wir, dic wir lanac mit überlegenen Kräften zu kämpfen hallen, nicht unterlagen. Um halb 1 Uhr Nachmittags rückt dic Division Kummer an und bcthciligt sich sofort bei Vaur am Gc-fccht, und licrcits um 3 Uhr war der linke Flügel in dic Festung zurückgeworfen. — Die Franzosen kämpften mit seltenem Muth. — Kaum war es dcn Ostpreußen gelungen, sich dcn Wällcn und Gräben zu nahen, da arbeiteten schon dic Mitrailleuscn und dic Ricscnbattcricn uon den Wällen, welche unsere Rcihcn furchtbar lichtc-ten uno wir mußten zurück. Gcgcn Abend rückte dic viMe Landwehr-Division un, vcrmochtc abcr lcinc Vortheile zu gewinnen, und nur dem fnrchlbarcn Feuer nufcrcr Artillerie ist es zu danlcn. daß dcr Fcind zurück-gchcn mußte. - - Um '.! Uhr Abends warf dcr Feind aus dcr Festung in die Orle Borny, ^'ongcuiUc Gc-schossc, die ungeheuerc Verwüstung anrichteten. — beider wurde auch auf Verbandplätze geschossen, so in Vaux, wo mehrere Aerzte und Iohannilcr zum Opfer fielen. — Die Dörfer brannten auf vielen Scitcn und beleuchteten das aräßlichc Schauspiel eines NachltampfcS. — Erst gegen 3 Uhr Morgens zog sich der Feind zurück, nachdem sein Versuch, sich durchzuschlagen, einzig an der Ausdauer und Standhaftigtcit unserer Truppen gescheitert. — Die Verluste sind beiderseitig schr groß, sic wcr« dcn annähernd auf 10.000 Todte und Verwundete ge« schützt. Gefangen wurden diesmal nur bci Nacht an 3000. bei Tag sehr wenig, 1 Adler und 3 Geschütze blieben in unseren Händen. (Mgftst.) Die Tchlacht bei Sedan. Die „Indepcndancc Bclgc" vom 4. September schreibt : «Unser Eorrcspondcnt, dcr im Augenblicke von Bouillon ankommt, gibt uns die nachfolgenden Details, dic cr uns gestern tclcgraphirt und dic uns dcr Tclcgraph noch nicht übermittelt hat: Dic Schlacht von Sedan bcgann Donnerstag dcn 1. September um 4 Uhr Morgens. Die Preußen, 240,000 Mann slark, eröffneten" dic Action bei Douzy. Die Armee Mac Mahon's zählte etwa 100.000 Mann. Noch einmal wurden die Franzosen überrumpelt. Dic Action war besonders lcbhaft von 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags. Um die letztgenannte Stunde war der vom General dc Failly commandirlc linlc Flügel abgeschnitten und dcr rechte Flügel mit dcm Eentrum auf Lcdan geworfen. Dic Dcroutc riß im abgeschnittenen Eorps cin und Franzosen allcr Wasscnqat tungcn wurden von den belgischen Truppen auf belgischem Gebict in Empfang genommen und entwaffnet. Donnerstag Abends sendete der Kaiser seinen Degen mit dcm bekannten Schreiben an dcn König von Preußen. ES wurde ,hm geantwortet, daß cr sich persönlich übergeben müsse. Und Freitag MorgcnS war der Kaiser Napoleon III. un Hauptquartier von Vcndrcssc Wir haben emcn preußische» Officicr bcgcgnct. der den Kaiser in mmn Pachthofe im Hauptquartier zwi-schcn zwci Eürasslcrcn sitzen gesehen hat. Die Schlacht von Sedan, die für Preußen ein so entscheidendes Ergebniß gehabt has, loslcle cö weniger Leute, als dic Schlachten dcr beiden früheren Tage Besonders durch dic preußische Artillerie wurde dcr'Sieg errungen. Wir haben daS Schlachtfeld bei Givone und La- monccl besucht. Es zeigt sich eine schreckliche Verwüstung Die todten Prcußcn sind zwar fast alle begraben, abel die Franzosen lagcn noch da; unbeschreiblich ist die En<> setzlichkcit dicscS Bildes. Der General de Failly wurde zugleich mit seinen» Adjutanten, nicht durch cinen französischen Soldaten, sondern durch einc preußische Kugel gctödlct. Noch g^ stcrn lag er ans dcm Schlachtfeld, mit abgeschossenes rcchtcn Arm und einem Granalensftliller in der Seile. Sedan hat sich gcstcrn ergeben müsscn, denn ina» gewährte ihm nur bis 10 Uhr Frist zur Capitulation. Dic Preußen haben 20.000 Gefangene gemacht." Diese Mittheilungen vervollständigt cinc CorresM denz desselben Blattes aus Poix (an dcr belgisch-f""' zösischen Grenze) vom 2. September. In dieser Col«' spondenz heißt cs: „Ich habe zwar der gestrigen Schl^ nicht beigewohnt, kann Nhncn aber auS ersler H^ Details mittheilen, welche ich von gcsangencn ftanjüll' schcn Osficicrcn nnd Soldaten erhallen habc. Sie wW daß die durch unscre (die belgische) Armee gefangenl» Truppen vorläufig nach Poix gebracht wurden, von n>" dic Officierc nach Hassclt, die Mannschaften nach ^ ^agcr von Aeveiloo dirigirt werden sollen. Ich bee>^ mich soglcich nach Poix und traf gerade einc erste ^ thcilnug von clwa 120 Mann — Zuavcn, Tür"'' Eürassicre, Artilleristen, Reiter alle? sonstigen GllttutiB Marinesoldatcn, Frcischützcn, Fußtruppcn vom l., ^' 27., 45)., 5li, 7^. :c. ^inicnregimcnt. Fast alle ^ hörten zum Eorps Failly, welches dcn linken Flügel t< Armee Mac Mahon's gcbildet hattc. Bald danach ta^" in Wagen, dic theils Herrn Eamillc Castilhol', ^ maligcn Volksvertreter, der zu Paliscul bci O°ui^ rcsidirt, lhcilS dcm Notar Iacquicr zn Paliscul, ltp cndlich dcm Notar Douuy zn ^ibin gehörten, ^ dicißig gefangene flanzösischc Osficicre an und n»>^, von, General Saftin und dcn Officicrcn scincS S^, init der größten Herzlichkeit empfangen. Und kurzes, darauf erschien cin endloser Zug von gefangenen ^, datcn, dic, uon belgischer Infanteric cscortirt, von^^ her kamen. Dic Tlnvos und Zuavcn herrschten ^ -- Der linkc Flügel dcr Zlrmcc Mac Mahon's. ^ mandirt von General de Failly, war gerade ^ bci Wcißcnburg mit dcr Bereitung dcr^^. gcnsuppe beschäftigt, als cinc Granate mM dcu Anillccicp.iil ficl. Man sprang zn dcn OewAl"' abcr man kouutc den hintcr Väuincu vcrstcckttu 3^ , noch nicht einmal erblicken, als bereits die Kugeln " ter dcn französischen Truppen verwüstend umhcrst^' Um 8 Uhr (nach dcr Angabe dieses Eorrcspondc^ ' dcr zuerst citirtc gibt 2 Uhr Nachmittags an) war linkc Flügel gesprengt und auf belgisches Ocbict s drängt. Mehr wußten dic Zcugcn, mit dcncn ich sp^ nicht; abcr sic warcn uon ciner vollständigen Nieder" dcr flanzösischcn Waffcn überzeugt. .^, 'Nun einige uon dcn Soldaten crzähltcn G.'lch»" ^ alle gabcn an, daß Mac Mahon vcrwnndct un° !, Failly von dcn Scinigcn auf dem Schlachlfcldc u>^ sen worden sci. Im Augenblicke der Weiterfahrt l" A cin Redacteur dcr ..Pall Mall Gazette" und fra"^ Intendanten an, welche meldeten, daß der Kaiser ^ lcon sich dcm Könige Wilhelm ergeben habe. ^ Dcr Empfang, dcr den Gcfangcncn zu Theil w" war so rührend als möglich. Alle Damcn vo» ^, ^. Hubert warcn erschienen, um die Vettheilnng von ^^, Fleisch, Kaffee. Zucker, Wcin, Gier, BranntniciN' .^ garrcn und Tabak zn leiten. Die Officicrc ucrla^,^ ror Allem Schrcibmaterial, um ihrc Familien übe ^ Geschick bcrnhigcn zn können. Wir unfcrerscits ^, dcn Mannschaften nnserc Dienste als Sccrclärs ^ Da ich bcidc Sprachen sprcchc, theilte man llll ^ Elsässcr zu; cincr uon ihncn bat inich, scincr 3l^" sc'. ............ ^ B Der ,.N. Fr. P." wird auS Luremburg, September, ttlcgraphirt: .. t^ Ain gcstrigcn Tage neuer entschiedener V'^ gc< deutschen Waffen bci Sedan. Die Franzosen '' ^ schlagen nnd total umringt. Vorgestern ^)^c" schlugcn dic Baicrn dci Ncmilly zwci P"''^"^^ übcr die Maas, dcn Brückenschlag durch " ^s schützend. Gestern vom Morgengrauen an ^'^n^ crstc baicrische Armcccolps, commandi't ^^" ^, sll'' v. d. Taun, als Avantgarde übcr die MaaS ^ ^ griffe auf dic Franzosen vor, welche sich aüf^ '^iM' zehn Minuten von dcr MaaS entfernte Ddrse " ^ gezogen hatten, Die baicrische Artillerie "^" , l,^" Angriff durch heftiges Granatenfeucr von emc' ^^^ci Plateau an, linken Maasufcr. Ein hartcr "N° ^^ Kampf mit enormem Schncllfcner belde'ie'l ^ ^o von 4'/2 bis 7 Uhr. Die Franzosen wurden ßcn Verlusten geworfen. ^zsen " Um 7 Uhr crsolglc dcr An^iff der ^"'cin " Baicrn. Dic Hauptposition der ^"nzoic" '" ^^' waldcter Höhcn^ug. parallel mit dcr Ma" ^ ^d nach ^a Moucellc lanfcnd und Monvillc aus gt' sscn Hügcln rechts. Gegenüber dcr fra"^ ' ^9^ lung erüffnclen die sächsischen Batterien 1463 MS Feuer und wichen nicht, trotzdem sie mit großer «ravour atlaquirt und mit Chassepotkugcln überschüttet wurden, sin, äußersten rechten Flügel ging die sächsische ^nsciittcric mehnnals unerschrocken gcgc:, einen unbe-'^'^chen Hagel von Geschossen aller A,t, besonders «us ^iitraillcuscn, vor, tonnlc aber nicht vorwärts toin-^en. ^,n Centrum arbeiteten dic Äa>crn. Ihre Aalte-°n V^^" "nler den Franzosen große Verheerungen ."' "'chtedestowcnigcr wnrdcn dieselben um zchn Uhr . s°1 "t,cn kräftigen Stoß cincS französischen Infan« l,nltcn die Sachsen mit den inzwischen eingelangten plel^cn, im Centrum Baicvn und Prcußcn, langsam no große Verluste erleidend, unaufhaltbar vorwärts. Es quelle eine halbe Stunde, bis sie den Wald erreichten, "'vclchem die Franzosen gcdcckt standen. Dic Artillerie "Uhte nun pausircn; ein unbeschreibliches, stnodenlang "Uttüdcö .sslcingcwllirsclicr bewies die Hartnäckigkeit des UlMftf^ i,„ Walde. Cndlich entfernte cs'sich, langsam und 'M'achcr werdend. Sehr viel Todte beiderseits bedeckten °° Schlachtfeld. I^wischcn halle nm linken deutschen kÄ l'ranzösischc Cavallcvie dreimal vergeblich preu-°.'>")e Infanterie allaqnirt. Äls der Kampf um 5> Uhr <^^6 am rechten Flügel culscliiedcn war, wurden ^'^Mann Caualleric. 20 000 Mann Infanleric und ^ . ^^llcrien im weilen Umkreise rechts bei Giuonne r "och vier Kilometres darüiier hinaus vorgeschoben, ^° °a« sie hinter der französischen Armee Fühlnng mit c " gleichfalls weit voracstrccklcu rechten deutschen Flügel H ^n und damit eine vollständige Einschließung des dci,!sl ^^ französischen Armee erreicht wnrdc. Die sl« s- ^cvluslc siud bcdeutc»d. aber nicht enorm. Am ^l>lcn lilt das crslc baierischc Armcccorps. Es verlor c> ^ uls die Hälfte seiner Officierc und Soldaten. Die ^ 'Men verloren außer zchnlausend Todten und Vcr-illunlt ^ ^wanziglausend uiwcrwundcle Gefangene u»d ^ lf Kanonen. Drei Kanonen wurden von der achten iln ^"^ dcS sächsischen Schützcn-Ncgimcnts (Nr. l0tt) s , "kuer genommen. 3iapolcon und Mac Mahon bett?^ ^ ^ ^^ ^"" eingeschlossenen Sedan. Abends U»i?? der König von Preußen mit Mollte, ViSmarck h l>er großen Suite auf dem Schlachlfcldc und wurde Lo>'' ^lupvm mit unbeschreiblichen, Jubel empfangen, cad? ?°p°lcon hat noch vorgestern Nachts unterhandelt, . pltulirt und gestern Morgens dem König von Preußeu ' '"tn Degen übersendet. bev ?" ..Politik" wird aus München, 4. Septem« welV." ^ ^^ Miuuten Nachmittags telegraphisch gc-^"°": Die letzten Nachrichten von dem Kricgöschau-ana "^^"' ^"" '^ d-, das; das Armcc-Obcrcommaudo Mrdnct hat, sämmtlichen Truppen, die an den iläm-ti!a 1 ^" W. bis I. teilgenommen haben, eine vier Po?l . ^ ^' llcbeu, mit Ausnahme jener, die die Vor-Ms» ^" zu besorgen haben. — Sedan wurde von Ei" Niann deutscher Truppen besetzt, die jedoch nach Villv^ """' Division, welche licrcits von Nancy am volls'^. ^ehcr begriffen ist. gewechselt werden. Die 3 'uuidlgc Ucbcrgabc der Festung Sedan geschah am Mit 'n ^ l) Uhr. Dic gefangenen Franzosen waren welir.?. ""d Pack auf dem Glacis aufgestellt, die Gc-aufa.l.' '^" '" Pyramiden und die Patrontaschen dabei '«Mngt. Die Geschütze, Wagen und Pferde waren shaft s< ""gegcngesctztcn Seite aufgefahren. Die Mann-ber liio, ^b"' bei seinem Pferde und übergab selbe sicher - "'"'nandirten Mannschaft. — In: Kricgsrathc, schloss.,/'^ °lr Nacht am 2. abgehalten wurde, war be-in c'„»' ^ Napoleon nicht, wie ursprünglich beschlossen, Anias r ^ Indern übcr persönlichen Antrag des ^polcon '..b"" Schlosse zu Wilhcliuöhöhc intcrnirt wird. fünf ^'lt gestattet, außer seiner Dienerschaft uoch Eeille "7'.'"', worunter seinen Leibarzt, mitzunehmen, 'h'n l,clc!ss"^^' ^lcrdc nud sälumtlichc Äagagc wurde ?"lhste 5>» ""b zu sciuer Verfügung gestellt. Dic nin. ^pcrationsbasis soll die Vinic ^iczi.''rcs.Nhcims kuppen ^'^"'"' Stadt stehen bereits die dcntschcn ^Ndtn Di k ' ^^ouzon, Vcaumont und iu dcn umlic-^ die vis " wurdcu acht großc Fcldspitälcr errichtet, in tünig begab sich l die ni,?-4 ""ch Varcnncs, wo er sein Hauptquartier ""Men Tage aufgeschlagen hat. u^'ll^ des rheiuischcn Iäger< 3" dem ')«' schließt heute, schreibt man der ..K. H." ^1 v^' ^'llust von den Vorposten vor Metz ab ^"ndctcn, außerdem 33 todten Mannschaf- ten; dazu tommcn tt laulpflmsähig verwundete, i') todte Officicrc. ^)loch ein solcher Sieg, wie der vom 18tcn August und ein Obcrjäger kann Commandeur ocS Bataillons werden. Hat ja doch die 4. Compagnie nur einen Vientcnant, den Vandwchr Lieutenant Kröckclsbcrg (aus Barmcu), übrig gehabt, welcher znr Zeit Com-pagnicführcr ist! Ans dem (Gefechte am 18. ist als Curiosum noch nnznfnhrcn, daß unser Feldwebel Jausen von der I. Compagnie zwei Granatsplitter durch das Tuch seiner Geintlcider, eine Chnssepotlngcl mitten durch das Notizbuch in seiner Tasche bekommen hat und daß eine Kngcl durch 14 ^agcn Tuch seines gerollten Mantels hindnrch bis ans die Bandplattc dcs I80«cr Erinnc-rungstrcuzes geschlagen und letztere ganz concav gebogen hat. ^0 war für Ianscu der Feldzug von I860 die ^cbeusrcttung im Fclozugc von 1870. Feldwebel Iansen blieb uämlich bei all' dicscu Schüssen unversehrt und kampffähig, nahm denn auch bis zu Ende an dem Gefechte lebhaft Theil. Weitere Rüstungen. Zu dcn drci gegenwärtig in der Bildung begrifft' ncn norddeulschcu Reservearmeen wird. wie man aus Berlin schreibt, süddcutscherscits noch eine vierte Reservearmee hinzutreten, zu welcher dcr bisherige Linienan-theil von dcn Besatzungen Rastadt, Gcrmershcim, Ulm, Ingolstadt, und dic baicr'schcrseits lheilwcisc formirten vierten Bataillone, wie einc combinirle süddeutsche Landwehrdivision zu sioßm bestimmt sind. NorddcnlschcrscilS bilden gleicherweise die Stämme dcr neuen Armeen je ein aus cincr Linien« und einer combiuirten Landwchr-dioision formirteS Ariilcccorps. Dic Linien-Divisionen sollen mit Ausnahme dcr uoch nicht in active Verwendung getretenen 17. Division aus dcn bisher dcn Fc-stunasbcsatzungcn dcr Rhein-, Weser« und Elbe-Lime zugetheilten Linien-Regimentern zusammengestellt werden. Je eiu zweites Armcccorps wird sür diese Armeen wahrschciulich aus den vierten Bataillonen gebildet werden. Für dic Zulhciluug an Cavallcric und Artillerie stehen dic Reserve«Abtheilungen dcr 1." norddeutschen Arlilleriercgimculcr, deren jede auS 4 bespannten Ballt' ricu besteht, und dic mit den gleich starken Elsatzablhci-lungcn dieser Regimenter nicht verwechselt wcrdeu dürfen, sodann außer der Laudwehrlavallcrie, die aus dcn fünf« ten Escadrons dcr 94 deutschen Cavalleric-Rcgimcnter zu formircnden Cavallcric» Regimenter zur Verfügung. Dem Vernehmen nach soll jedc dcr norddeutschen Rc« serue-Armccn auf 50.000 bis 00000 Mann gebracht werden, hiulcr denen fich dann noch immer über 200.000 Mann Besatzungs- und Ersatzlruppen disponibel finden würden. Dcr durch Tod uud Invalidität in dem Reserve» stand dcr Armee veranlaßte Abgana und Ausfall wird, wie verlautet, durch Ausbildung vou Mannschaften der ersten Classe dcr Ersatzrcscrve gcdcckt werden und vermag außerdem als fernerer Ersatz die diesjährige Re-crntirung bis auf 180.000 und Süddeulschland inbe-grisfcn, bis auf 210.000 und bis 220.000 Mann aestci. gert zu werden. Dem „Journal de la Maine" fchrcibt man über die Ue bcrrumpclun g dcr kleinen, aber strategisch bedeutenden Festung Vitry lc FransaiS durch prcu» ßische Reiter und das von ihnen veranstaltete Gemetzel: „Man hatte ursprünglich die Absicht, Viny zu ver. thcidigen, aber bei dem Herannahen der Preußen cnt» schloß man sich, das Bataillon Molnlaarde nach Chateau^ Thierry zu dirigiren. Zur selben Zeit vernagelte man die Kanonen dcr Vorwerke und warf sic in die Gräben, Die Preußen, durch ihre Spicne stttS gul unlcrrlchtcl. erschienen aber plötzlich vor dcr Sladt. Statt nun vereint zu bleiben, theilt sich daS Bataillon dcr Mobil-garde. Der eine Theil scheint die früher festgesetzte Richtung eingehalten zu haben, dagegen wollte dcr andere nach Samte. Mcnchould sich begeben. Auf dem Wege dahin wurden abcr die Mobilen von den Preußen ange» griffen. Die Ucbcrfallcncn warfen sich in die Wälder, um dem Anstürmen der Cavallerie zu entfliehen, aber dic preußische Infanterie drängte sie wieder heraus und die Mobilen fielen unter dic Sübcl der Reiter. Jetzt entspann sich cine schreckliche Scene. Erdrückt durch dle Ueberzahl, entblößt van Munition, nicht eingeschult un Gebrauche der Waffe», wollen dic Mobilen sich ergeben. Aber die Preußen sehen sie nicht als Soldaten an. stc massacrircn dieselben wie zum Zeitvertreib, sie stürzlcu sich auf dic Verwundeten und hauen sie mit dcn Säbeln in Stücke. Fünfzig dcr Mobilen waren schon getödtet und verwundet, als cinigc derselben dem Chef dcS Dcta» chcmcntS durch die Marschordres bcwicsen, daß er eS wirtlich mit Soldaten zu thun habe. Jetzt erst hörte daS Gemetzel auf und die Verwundeten wurden nach Menehould gebracht." ____________ Hassesneuigkeiten. — Dic ..Wiener Zeitung" zeigt an: ..Auf allerhöchste Anordnung wird silr weiland Ec.'königliche Hohett Leo. p 0 ld, Prinzen beider Sicilien, die Hoftrauer MMwoch, den 7' September, angelegt und durch acht Tage, d. !. MS einschließlich 14. September ohne Abwechslung gelragen wcrven" (Die Trauer gilt dem zu Gmunden erfolgten Tode des jungen scchszchujahria.cn Sohnes dcs Grasen Trapam.) Die „Salzburger Ztg." meldet unterm 5. b.: Gestern um 1 Uhr fand in der k. k. Residenz (Maulhhof) im engsten Familienkreise die Tanfe dcr neugebornen Erzherzogin-Tochter des Herrn Großherzvsss von ToScana, Ferdinand IV., stall. Fü'lst^Erzbifchof v. Tarnoczy ver« richtete die heilige Handlung, bei welcher die ueugeborne Erzherzogin die Namen L 0 u ise Antoinette Maria erhielt. — (Leichende stattung.) Durch das sürsterz-bischöfliche Consislorium in Olmü'tz ist die Lösung der Frage angeregt worden, ob durch den Artikel 12 des Gesetzes vom 25. Mai 1868 Über die interconfefsionellen Verhält« nisse der Staatsbürger der Bestand der seit dem kaiser lichen Patente vom 5». November I85»5 über dic keichen-bcstallung erflossenen Vorschriften alterirt sei, oder ob es noch derzeit dem Gesetze entspreche, wenn auf katholischen Friedhöfen nicht nur für die Bestattung von mchllalholi-schen Christen, sondern auch solchen Kalholilen, die zufolge des KirchengesehcS des kirchlichen Begräbnisses nicht theil« haft werden sollen, eigene Vegräbnißplätze ausgesondert werden. In einem Erlasse dcö Herrn Minister« für CultuS und Unterricht vom 1. August ist hierauf im Einvernehmen mit dem Minister des Innern eröffnet worden, daß der Annahme, als seien die erwähnten Vorschriften durch die Slaatsgrundgesche nicht berührt worden, insbesondere in der Nichlnng nicht statlgcgcl'cn werden könne, daß die Negierung noch jetzt zu der Ansflihrnng der in Rede stehenden Vorschriften milzuwirleu halte. „Es liegt ohne Zweifel im Sinne des Art. 14 des Staatsgrundgesetzes über die allge» meinen Ncchte der Staatsbürger vom 21. December 1867, daß die Regierung die staatliche Zwangsgewalt zur Voll» ziehunz vou confcssionelleu Vorschriften irgend einer im Staalc bestehenden Kirche oder NcligionSgesellschaft nur in der durch das Gesetz für zulässig erlannlen Weise in An, wendung bringen könne. Eine bürgerliche Vorschrift aber, durch welche die Organe dcr Staatsgewalt berechtigt würden, zwangsweise vorzugehen, damit der Leichnam eines Katholiken auS dem Grunde, weil ihm die kirchlichen Obern das Begräbniß versagen, nicht in der Neihe seiner Neli» gionsgenossen, sondern auf einem abgesonderten Platze be» stattet werde, besieht gegenwärtig nicht. Dies vorausgesetzt, kann ich auch nicht einräumen, daß dcr Ministerialerlaß vom 21. Mai 185«, betreffend die Vcerdignng der Leichname nichlkatholischer Personen auf katholischen Friedhöfen, durch das Gefetz vom 25. Mai 1868 unberührt geblieben sei, wcil es dermalen im Eiune dcr Etaatsgrundgcsche der Regierung gestattet ist, auf dir Ausführung von Verfügungen Einfluß zu nehmen, welche, wie der bezogene Ministerinlerlaß, aus einer confessionellen Vasis beruhen. Wenn nun die Regierung in imperativer Weise nicht dahin wirken kann, daß nichtlatholische Personen in den Fällen des Nrlikcls 12 des Gesetzes vom 25. Mai 1868 auf katholischen Friedhöfcn nicht in der sie «reffenden Reihe, sondern auf einem abgesonderten Platze deS FriedhofcS beerdigt werden, so ist dies um so weniger bezüglich jener katholischen Personen zulässig, denen ihre kirchlichen Obern daS kirchliche Vegräbniß versagen. Das fUrsterzbischösliche Konsistorium in Olmlltz wird demnach das Zulhun der Negierung zur Ausführung der dort über daS kirchliche Vegräbniß im Jahre 1857 er» lafsenen confefsionellcn Anordnungen nicht zu erwarten ha» den, weil es nach den Etaatsgrundgcsehen nicht angeht, daß die Negierung die Befolgung kirchlicher Vorschriften erzwinge, wobei sie es übrigens nicht hindert, daß die kirchlichen Organe durch Anwendung der ihnen cigenthum« lichen Mitlcl die Vollziehung solcher Vorschriften anstreben, wenn nur dabei hinsichllich der Leichenbestatlung die Gren« zen einer anständigen Leichenbestattung eingehalten werden, indem einc solche nichllalholischen Personen auf latholischen Friedhöscn gesetzlich verbürgt ist, sonach um so weniger den Katholiken verkümmert werden darf." Locales. — (Dem kaibacher Frauenverein) ist von der hochgebornen Gräfin Therese AuerSperg fUr die Verwundelen beider Streittheile im französisch - deutschen Kriege der Betrag von 10 fl. übergeben worden. Ferner hat der gedachte Berein in der Ausschußsitzung am 0. d. M. aus dcn eigenen Vorräthen zu dem nämlichen Zwecke zwei Ccnlner Charpic, 100 Etück Hemden, 100 Stuck Unterzieh« hosen, 49 Tafeln Nalta, 100 Stück Leintücher, 100 Stuck Brusttücher, 100 Slück dreieckige Tücher, eine Partie Vcr» bandzeug und 50 Sluck Augenschirme zu spenden beschlossen, und es wurden diese Effeclen im Wege beS österreichisch-patriotischen HilfsvereinS in Wien dieser Bestimmung be« rcils zugeführt. — (Die feierliche Enthüllung und Einweihung der Marie nsta tue am St. Jacob«, platze) fand am 7. d. M. Vormittags durch den hochw. Herrn Dr. I. Chris. Pogac'ar nach vorausgegangener ge-sunaener Messe statt. An der Feier betheiligten sich Vertre-ter der Civil« und Militärbehörden, dcr Bürgermeister der Stadt Laibach nebst mehreren Gemeinderälhen, das Bau-comilö und eine zahlreiche Volksmenge. Nach beendeter lirch-lichcr Feier beglückwünschte das Vaucomilö den Herrn Pfarrer Köstl, dessen umsichtiger Leitung und unverdrossener Ausdauer die Landeshauptstadt die Herstellung eines schönen Monumentes verdankt, — (Wandervorträge.) Ueber daS von der l. l. Landwirchschastsgefellschast mit dem k. l. Förster m,d Wald-schätzungSreserenten Ludwig Dinnh getroffene Einvernehmen 1464 wird derselbe vom 20. d. M. angefangen an drei Sonntag-nachmittagen in Innerlrain slowenische Vortrage Über Karstbewaldung für die Landbevölkerung abhalten. — (Im (5 urorte Krapina) waren bis 23. v. M. bereits 1934 Curgäste und andere Fremde eingetroffen. Neueste Post. (Driginal-Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Paris, 8. September. „Das Journal Qfficiel" veröffentlicht ein Schreiben des ame-rik. Gesandten VZashbnrn, welcher erklärt, er habe die Mission erhalten, die französische Ne ssierung anzuerkennen, derselben die Glückwünsche der Regierung und des Volkes von Amerika zu übermitteln, welche mit Gnthusias-muS die Proclamirung der Nepublik vernommen haben. Mne Depesche des französischen Consuls aus Vasel meldet: Die Besatzung Strast-burgs tödtete bei einen« Ausfalle 5i bis XZ.OOtt Mann, fing mehrere Kanonen ab, desgleichen wurde der auf PontonS einsse drunssene sseind bis auf den letzten Mann niedergeschossen. Pest, 7. September. (N. Fr. Pr.) Der „Ungar. Kloyd" meldet, es stehe „keinerlei Action der neutralen Mächte" mehr in Aussicht. Nachdem die Pferde-Assent» Commissionen schon vor mehreren Tagen die Weisung erhalten haben, im Pferde-Anlauf einzuhalten, ist gestern der Militär-Verwaltung der entschiedene Bcfchl auf Abrüstung zugegangen. Berlin, 7. September. (Osficicll.) Die Armee, welche bei Sedan capitulirt halte, zählte 14 Infanlcrie-und 5'/.2 Cavallerie»Divisionen nebst den dazu gehören« Vcn Arllllcrie-Trains. Während der Schlacht am 1. September wurden allein 30.000 Gefangene gemacht, mehrere Adler und viele Geschütze genommen. Unsere Verluste sind oerhältnißmäßig gering. Berlin, ?. September. (Pr.) Dic „Kreuz.-Ztg." meldet, die Königin habe bereits aus Nhcims Nachrichten vom Könige; die Masse der Armee müsse daher Neufchateau, Rheims und Epcrnay schon überschritten haben. Berlin, 7. September. Die „Provinzial-Corre-spondenz" meldet: Die neueste Gestaltung dcr Dinge hat die wichtige Folge gehabt, daß laum noch eine Macht daran deuten lann, dem weiteren Verlaufe des Krieges durch eine fremde Einmischung Einhalt zu thun. Schon die Entscheidung bei Sedan mußte solchen Neigungen Halt gebieten. Vollends hat die Ncgierungtzvcränderung in Frankreich der Dringlichkeit einer diplomatischen Vermittlung allen Boden entzogen. — Dcr Präses des Bundeskanzleramtes, Delbrück, begab sich in Folge einer Aufforderung des Bundeskanzlers in das Hauptquartier des Königs. Paris, 7. September. Victor Hugo ist hier eingetroffen und wurde au: Bahnhöfe enthusiastisch empfangen. Er dankte der Bevölkerung und forderte sic zur Einigkeit und zum Fernhalten aller Nachcgcfühlc auf. Durch Brüderlichkeit werdc man dic Freiheit retten. Paris, 7. September. Die französischen Truppen ziehen sich auf die Hauptstadt zurück. Die Regierung und die Bevölkerung entfalten eine eifrige Thäligkcit in Vorbereitung des Widerstandes. Die Osficicre der Na-tionalgarden wurden gewählt und die Waffen nach Maßgabe der Cadresbilduug vertheilt. — In der ganzen Ausdehnung des Reichsgebietes wurde die Republik unter Enthusiasmus proclamirt. Paris, 7. September. Lord Lyons hatte eine lange Unterredung mit Faure. — General Palikao übernimmt daS Commando der Armee von Lyon. — Eine Procla» mation Trochu's sagt: Der Feind marschirt auf Paris; die Vertheidigung der Hauptstadt ist gesichert; die In- structioncn sind erlassen, um die Vertheidigung der umliegenden Departements zu organisireu. Die Regierung zählt auf den patriotischen Muth Aller. Paris, 7. September. Der Anmarsch des Feindes auf Spanne wirb signalisirt. Im Departement Aube sind keine Preußen. — AuS Miihlhausen wird gemeldet, daß die Freischützen und Nalionalgarden den Feind verhinderten, deu Rhein zu überschreiten. Paris, 7. September. (Officiell.) Die Spitzen dcr feindlichen Armee sind immer noch in dcr Umgegend von Laon und Epernay. In ttaon selbst ist noch lein Feind. Toul fährt fort iu seinem Widerstände. Die Negierung decretirtc, Toul habe sich um das Vaterland verdient gemacht. Ein Rundschreiben Favrcs vom 6ten September constatirt, daß er die Friedenspolitik vertheidigte und Deutschland die Regelung seiner Geschicke überlassen wollte. Das Rundschreiben erinnert daran, der preußische König habe seinerseits erklärt, daß er nicht gegen Frankreich, sondern gegen die Dynastie Krieg führe. Es sagt, die Dynastie sei gefallen und ein freies Frankreich erhebe sich. Will der König von Preußen den gottlosen Krieg fortführen? Es stehe ihm frei, vor dcr Weltgeschichte diese Verantwortung auf sich zu nehmen. „Wir werden nicht einen Zoll unseres Gebietes abtreten, nicht einen Stein unserer Festungcu! Ein schimpflicher Friede wäre ein Ansroltungskricg und von kurzer Dauer. Wir werden nur über einen dauerhaften Frieden unterhandeln. Unser Inlcrcssc ist das Interesse Europa's. Wäreu wir aber allein, so würden wir nicht nachgeben. Wir haben eine entschlossene Armee, einen starkcn Gürtel wohlversehencr Festungen, vor allen aber 300.000 Kämpfer, die entschlossen sind, bis zum letzteu Manne die FortS zu halten, — nach diesen die Wälle, nach den Wällen die Barrikaden. Paris kann sich 3 Monate halten und siegen. Wenn es unterläge, würde Frankreich auf feinen Ruf eö rächen. Das müsse Europa erfahren. Wir haben nicht in einer anderen Absicht dic Rcgierungsgewalt über die Armee überuommen und würden dieselbe nicht eine Minute behalten, wen» wir die Bevölkerung Frankreichs nicht entschlossen fänden, unsere Beschlüsse zu thcilcn. Wir wolle», den Frieden, aber wenn mau dcn unseligen Krieg gegen uns fortführt, werden wir unsere Pflicht bis zum Ende thun. Wir haben das Vertrauen, die Sache dcs Rechtes und dcr Gerechtigkeit werde schließlich trnimphireu." Florenz, 7. September. (N. Fr. Pr.) In dcm Augenblicke, wo die Uedcrschreilung dcr römischen Grenze gemeldet war, wo ganz Italien mit Beflaggung seiner Städte das Ercigniß feierte, welches sammliche Blätter im Lande anzeigten, wurde der Vormarsch suSpendirt, um cincn letzten diplomatischen Versuch mit dem Papste zu machen. Es verlautet: Baron Ricasoli soll die Mis« sion haben, ein Abfiiidcu zu treffen, und im Falle dcr Erfolglosigkeit die Occupation ankündigen. Florenz. 7. September. Die Regierung aner« kannte die französische Republik. — Jules Favre erklärte die Septcmbcrconvcntion für aufgehoben und Italien seiner Verpflichtung für entbunden. Brüssel, 7. September. Dic „Iudepeudance" meldet, dic rcpublicauische Regierung habc angeordnet, daß sich sämmtliche Truppen nach Paris zurückziehen. Die Proclamation dcr Regierung soll auf die Officiere niederschlagend gewirkt haben. Dic Blätter melden, dic Preußen seien bcrcitö in Rhcims eingezogen. Daö Bombardement von Montlw'dy hat am 5. d. begonnen. Brüssel, 7. September. Die Capitulation, welche zu Sedan zwischen Moltke und Wimpffen abgeschlossen wurde, bestimmt, daß alle französischen Generäle, Ossi-eiere und die im Officicrsrange stehenden Militärbcamten die Freiheit erhalten, sobald sie schriftlich ihr Ehrenwort abgeben, bis zur Beendigung des gegenwärtigen Krieges die Waffen nicht wieder zu ergreifen und in keiner Weise dcn Interessen Deutschlands zuwider zu handeln. Alle Waffen, das Kricgsmalerialc, die Fahnen, Adler, Kanonen nnd die Munition werden deutschen Eommissären übergeben. Jene Officiere, welche das Ehrenwort »B abgeben, sowie die Mannschaften werden entwaffnet uü' corps' oder rcgimenterweise übergeben. . Ostcndc, 0. September. Dcr Sohn Napoleon' ist hier angekommen und reist heute uach England weit^ London, 7. September. (Pr.) Der taiserM Prinz ist in Hastings angekommen. — Die „Tim» räth dcn Franzosen, Elsaß und Lothringen abzutreten^ Petersburg, 7. September. General FM gab scinc Entlassnng als Botschafter. Der franzöM Militärbcvollmächtigtc ist abgereist. Telegraphischer TUechselcours vom 7. September. ^, -, 5pcrc. Metalliaues 55.50, — 5pcrc, Metalliques '"'t 7A lind November-Binsen 55.50. — 5pcrc. National-Aillehen «^ - 1860er StaatS-Aulchen 90.50. — Vanlacticn 694 — 2«°", Actien 850.75. — London 125 10. — Silber 183.60. — M» Milii^Ducaten 5.92. NaPolrond'orS 9.96. M Handel und VolkswirtljschastlW Laibach, ?. September. Auf dcm heutige» Marltc siAH schicucu: 15 Wagen mit Getreide, 6 Wagen mit Hen imd A! , (Heu 92 Clr, Stroh 57 Ltr.), 35 Wagen und 5 Schiffe lM «»"" mit Holz. DnrchschnittS-Preise. ^^, Mlt.' Ma,.. Mlt.' lO^ fi. ll. fi. ll. fi. ll.^st> Weizen pr. Melzeu 5 20j 6 20 Butter pr. Pfund -45^ Korn-Saat „ 4 70 4 15 Eier pr, StUck — 2"^. Gerste „ 2 60 3 10 Mllch pr. Maß -10^. Hafer „ 2 20 2 50 Rindfleisch pr. Pfd. -23^ Halbfrucht „ -------4 4« Kalbfleisch „ -22^ Heiden „ 3— 342 Schweinefleisch,, -24-^ Hirse „ 2 60 3 30 Schöpsenfleisch „ — ^^. Knlnrich „ — - 3 96 Hähndel pr. Stllcl — 30-'^ Erdäpfel „ 150------ Tauben „ -^^^, linsen „ 4 50------- Hen sir, Zentner I 40 ^ Erbsen „ 4 50— Stroh „ 1^^°ß Fisolen „ 5-------- Holz.hart..prKlst. -!^ ^ NiudSschmalz Pfd. - 54-------— weiches, 22" -,-- °! Schweineschmalz» —46------- Wein, rother, pr. », Speck, frisch, „—35—^ Cimer - ^ ^ — geräuchert,, —44 — — —weißer „ —-"^ Rlldolfswertl), 5. September. Die Durchschnitt««EW stellten sich auf dcm heutigen Marlle, wie folgt: —^ ^ Weizen per Mchcu 5 — Butter pr. Pfund . ^ !, Korn ,. 4,4l» Eier pr. Stillt . . ^ l, Gerste „ 3 10 Milch pr. Mas; . ^ j Hafer „ 1 «5 Rindfleisch pr. Pfd. ^ ^ Halbfrucht „ 4 50 Kalbfleisch „ ^,j Heiden „ 3 20 Schweinefleisch „ ^ <, ^Neleorlillilllsche Neohachtungen in Lai6o^' _____^________________________^! U U.Mq. 326/.y ->- 9 0 windstill dünn bewoM .^ 7, 2 „ N. 326xi -l-I9.« SW, starl diinn ben>Ullt 10 „ Ab. 825..'.' -l-!2.» > windstill z.Hälftc bew. ^^ 6 N Mg'"322'7,! -l^i>4 , O. schwach grüßth-ben,., 5^ «. 2 „ ^1i. 324.,? >10« WNW. heft. lrllbe M I0„ Ab. 327 ,ü ^. 7,, ! windstill sternenhell,! Aü Den 7.1 Dllnii bewi)llt, Nachinittasss ziemlich windig» ^r 8.: Bei tiesein Barometerstände nm 2 Uhr Vormitlasss ^' ^, aus SSW. mit Platzregen und starlem Wind. spater '"H„, Um I Uhr Nachmittags heftiger Stnrm aus ^)iW. n'^Äll' iiiachmiltasss Aufheiterung in Nord. In den Alpen friscl'cr^/, fall. Nbendroth. Das vorgestrige Tageömittcl dcr Wärme <^ um I l!" über; das gestrige -^!»1", um 2-9" unter dcm vl5> Verautwortlicker Redacteur: Ignaz v. K l e i n w a v^ Wrlenbericht. Wien, 6. Vcptembcr. Wohl iu Folge dcr WcaMuireuug mit audcrcil Börseu. von welchen Painque gemeldet worden war. eröffnete da« Bargeschäft zn fthr <^a<" drückten Curscu. (Credit 241. Anglo 210.50,) — Indcsftn machte stch bei diesen Preisen denn doch Kauflust geltend ,md hoben sich die Preise wesentlich So z. V' ^z Credit wieder bis 246.75,, Anqlo 21 » 7750 7850 V. Actien von Bankinstituten. Geld Waare Nuglo-.sterr. Baul abgest. . . 217 25 217,75 , Anglo-ungar. Bant .... 7?.— 77,50 Nanlvcrcin.......l92.- 194.— Vodcu-Creditanstalt . . . .250— 252.— Ereditanstclt f, Handel n. Gew, . 248,— 248.50 Ereditaiistalt, allgcm. ungar. . . 73,— 75 — E.complc-Gcsellschaft, n, ö. . . «70. «80,-Franco-ostcrr. Van! .... 92.50 93.— Gencralbanl.......68,— 69.— Nlllioualbaul.......692 — 693 — Niederländische Vanl ....--------—.— Vcrcinöbanl.......86.50 87.50 Verlehröbaul.......8?.— 89 - Wiener Van!......—.^- —.— «. Actien von Transportunterneh, mungcn. Geld Waare Nlsüld-Fiumaner Bahn . . . 161. - 162.— Böhm. Wefibahn.....233.— 23,) -- Carl-Ludwig-Bahn.....287.50 235.— Douau-Dampfschifff. Gefcllsch. . 544.— 545.— Llisabelh-Wcstbahu.....213 — 215 — Ferdinaubs-Nordbahn . . . .1985—1995.— Flluftlrchen-Narcser-Bahn . . —.-- ^>— I Franz-Iusephs-Vllhn .... 16050 181.- I Gell, Waar» rembe.ff-T,ern.rIaffyer-V»hn . 193.— 194.— Lloyd. iifierr........315.— 318,— lOmnibus........>-. - —.— ^Nudolss-Vahu......155.— 157.— ,Siebeubl!rger Vahu .... 161,50 162.50 Slaalöbahu.......346.— 349.— Slldliahn........191.50 192.- Slld.norbd, Verbind. Bahu . . 166.— 166.50 Theiß-Vahu.......219.— 221,— ! Tramway........165— 165.50 «. Pfandbriefe (flir 100 st.) Mg. iist, Bodcu-Lrcdit-Austall Geld Waare verlosbar zn 5 p(_t. in Silber 10.',. - 105 50 dto.in 33 I.rilctz. zu 5pLt.iu,.W. 88.— 89.— Nationalb, auf ü. W. verlotb. zu 5 pCt........95.50 96.— Ocsl. Hyph. z„ 5'/, pEt. rllclz. 1878 —. - —... Nug.Bod.-Lreb.-Äust. zu5'/, pEt. _.._ ___. M'. lprioritätsoblis,ationen. _ 103 fl. ü. W. Geld Waare Elis.-Wcstb. in S. verz. (I. Emiss.) 9150 92 50 Ferbinauds-Nordb. in Silb. verz. 103.25 103 75 Franz-IosephL-Bahn .... 92.40 9260 A.«arl-z.'ndn,.«.i.S.v.rz.I.Em. 9^.50 100 50 "esterr. Nordwestbahn. . . . 92.90 98 20j _________________________________^_^.^"«s^ ^ -" Oeld ^^ Sirbmb. Bahn iu Silber verz. . 6^^ Staatöb. O. 3"/» s 500Fr. „I, Ein. 1-^^ zl^ SUdb. G. 3'/«i> 500 Frc. „ . . l l^ "" ^ Sildb.-Von« 6 '/„ (1870—74) _ Zgs'^ ä 500 Frcs......23» ^7 g^ p.^ Nudolf-Stiftung zu 10 fl. . . ^^ Oa«" Wechsel (3 M°u.)Zk'°I^ Augsburg fUr 100 fl, siidd. W. ^4< i<öl Franlfurta.M.IA'fl. detto l^'^ 9^ß Hamburg, fllr 100 Mart Banco "^ >M^ Loudou, filr 10 Pfund Sterling 1"'^ 5^ Paris, fllr 100 Franc« ..." (fours der Gelds""«» zg^, T"d 5«. l'.V, K. Mlinz-Ducater. . 5 fl. 94 lr. ^ ^ ^ Napolcon.d'or . .10,, 2j.. 1 , v^ Vercinölhaler . . . 1 „ «5i - ^4 . " Silber . . 124 „ ^ " Pc^ Kraiuische Gruudentlastungs - Obllg«^^. > vatuotirung: —.— O"d, ^