Nr. 17. Pi»numerat «omptoir zanzj, fi. ,1, halbj, N. 5-5,0, Für die Zustellung ins H«»l< halbl. 5U ti. M>! der ^os! ss>,n;i. !l. »5, hall'i. ss, ? 5N, Montag, 22. Jänner. Inlertionsgebür: yilr ilelne Insllalc b« zu 1 Zeilen «^ tr.. größere per Zelle l! lr.: bei olle«,, Wiüd^'rluns.cn p«r Zeilc 3 ll. 1883. Amtlicher Theil. ^ Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit «Uerhüchster Entschließung vom 13. Jänner d. I. den Ministerial. Vicesecretär Gustav Mühlberg zum "limsterialsecretär im Handelsministerium allergnädigst zu ernennen und dem Ministerial.V>cesecretär dieses Ministeriums Dr. Joseph Ritter v. Küchler den Titel und Charakter eines Ministerialsecrctärs aller-gnädigst zu verleihen geruht. Pino m. p. Der Ackerbauminister hat dem mit Titel und Charakter eines Oberrechnungsrathes ausgezeichneten Rechnungsrathe Heinrich Loiskandl eine s'ystemisierte Oberrechnungsraths-Stelle im Ackerbauministerium vei' liehen und den Revidenten Franz Ritter v. Glanz z»m Nechnuugsrathe im Ackerbauministerium ernannt. Nichtamtlicher Theil. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die «Salzburger Zeitung" meldet, die aus Anlass der sechehundertjährigen Gedenkfeier der Regierung des Allerhöchsten Herrscherhauses von dem „Mozarteum" in Salzburg dargeb>achte Huldigungsadresse wohlgefällig entgegenzunehmen und zu befehle» geruht, dass den, gedachten Vereine h,efür der Allerhöchste Dank bekannt gegeben werde. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das mi-Uansche Amtsblatt meldet, fiir die griechisch-katholische Gemeinde Halura zu Sckulbauzwcckeu 100st.; für die «riech.-kath. Gemeinde Sumjäcz zu Schulbauzweckru 2W fl.; fiir dle römisch katholische Gemeinde Palt., zu Kirchenbauzwecken und für die griech.-kath. Ge-meinde Bokeny zu Schulbauzwecken je 100 fl. zu spenden geruht. Zur Lage. Die Discussion über die neuen Steuervor-lagen dauert sowohl in Wiener wie in auswärtigen Blättern fort. Urber die Nothwendigkeit und Zweck-wä'ßigkeit einer Reform der Steuergesetzgebung >n Dcherreich herrscht keinerlei Meinungsunterschied; wohl aber tritt bei der Kritik der von der Regierung eingebrachten Gesetzentwürfe, wie schon so oft, die be« dllunliche Erscheinung zutage, dass die Organe der Opposition ihr Urlheil nicht nach sachlichen Erwägungen, sondern nach dem Parteistandpunkte abgeben. Dieselben Blätter, welche vor Jahren nicht müde wurden, über die ungleichmäßige Belastung mit Steuern und Abgaben Klage zu führen und insbesondere die geringen Leistungen des mobilen Capitales im Verhältnisse zur schweren Belastung der landwirtschaftlichen und gewerblichen Production zu rügen, greifen heute speciell die Rentcnsteuervorlage an, weil dieselbe angeblich die freie Bewegung des Capitales gefährde. Es ist allerdings sehr leicht und auch recht populär. Steuervorlagen zu bekämpfen; wer aber die Aufgaben des Staalrs von einem höheren Gesichtspunkte auf-fasst als von jenem der Popularitätshascherei, der wird dem Bestreben der Regieruug, Ordnung in den Staatshaushalt zu bringen und mit dcm Systeme des Schuldenmachens zu brechen, auch wenn dadurch einem Theile der Staatsbürger erhöhte Lasten zugemuthet werden, gern Gerechtigkeit widerfahren lassen. Auf vollkommene Tadellosigkeit kann kein Gesetzentwurf, besonders dann, wenn er die Regelung des Steuerwesens betrifft, Anspruch erheben, und die Regierung hat auch keinen Augenblick lang sich dem Glauben hingegeben, mit ihren letzten Vorlagen ein absolut vollendetes We.k geschaffen zu haben. Wohl aber qlanbt sie nach bestem Wissen und Gewissen damit eine rationelle Grundlage für eine zeitgemäße Steuerreform geboten zu haben, und dafür verdient sie wohl anderes als eine tendenziöse Verdrehung ihrer Intentionen. Wir lassen nun einige uns heute vorliegende Iournaistimmen über die Steucrgesetzentwürfe folgen: Dc»3 „Fremdenblatt" schreibt: „Es gehört ein eigenthümlicher Muth dazu, in einer Frage, durch welche der Besitz und das Einkommen von Hundert-tausenden tangiert wird, kurzweg ein Verdammungs-urtheil zu fällen und über den Vorschlag zur Lösung derselben unverweilt den Stab zu brechen. Auf diese Weise ist leider von einigen Seiten mit den Steuer-veformgesetzen verfahren worden, welche zu Anfang dieser Woche im Abgeordnetenhause zur Vertheilung gelangt sind. Man muss allerdings der politischen Gegnerschaft dabei etwas zugutehalten, aber es geht jedenfalls über das Zulässige des Parteikampfes hinaus, wenn man die große Masse der Bevölkerung erschreckt durch die Behaupiuna, dass die Steuereinnehmer ihr den letzten Sparpfennig abpressen werden, oder wenn man sogar so weit geht, der Regierung vorzuwerfen, sie beabsichtige, feierliche Zusageu des Staates zurückzunehmen und verbriefte Rechte der öffentlichen Gläubiger zu brechen. Glücklicherweise genügt es. um der-artige Anwürfe auf ihr Nichts zurückzuführen, dafs man den Wortlaut der Gesetze wahrheitsgetreu wiedergibt." Die „Wiener allgemeine Zeitung" bekämpft einzelne Bestimmungen der Regierungsvorlagen, erklärt aber, sie vermöge nicht einzusehen, dass speciell aus der Rentensteuer der Börse namhafte Gefahren erwachsen können. — Die „Bohemia" hat gleichfalls mancherlei an den neuen Steuergefetzenlwürfen auszusetzen, bemerkt jedoch betreffs der Rentensteuer, dass dieselbe ,.an sich wohl acceptabel wäre, wenn nicht das Bedenken wäre, dass sie Einkommen trifft, welchen vom Staate Steuerfreiheit garautiert wurde, und dass hiedurch das ausländische Capital, welches im Vertrauen auf diese Garautie seine Anlagen in österreichischen Papieren gemacht hat, misstrauisch gemacht und zurückgestoßeu wird." Nun ist aber dieses Bedenken, wie wir bereits wiederholt zu constatieren in der Lage waren, nicht gerechtfertigt, folglich gilt da bloß der Satz, dass die Rentenstcuer an sich accep-tabel wäre, ein Zugeständnis, das in den Spalten dieses Blattes doppelt ins Gewicht fällt. Die „Frankfurter Zeitung" äußert sich folgendermaßen über die Stcuel vorlagen: „Die Beurtheilung, welche den neuen Steuervorlagen in der Presse zutheil wird, ist eine sehr verschiedene. Die meisten Blätter fällen ihve Urlheile je nach dem Parteistandpunkte, den sie einnehmen, und man kann sich denken, dass die enragierten Organe der vereinigten Linken dem Ministerium Taaffe.Dunajewski nicht den Ruhm lassen wollen, für die Reform der direclen Besteuerung, wozu jetzt seit dem Beginne der constitu-tionellen Aera der sechste Versuch gemacht wird, die richtige Formel gefunden zu haben. Die Steuervorlagen würden, auch wenn sie wirklich nur als Verbesserungen gegen die früheren Versuche zu betrachten wären, bei einem Theile der oppositionellen Presse keine Gnade finden.... Die Personal Einkommensteuer wird von deutsch-liberaler Seite als zu gering bezeichnet, Feuilleton. Ver Wurzelgräber. Erzählung aus dem oberüslerreichischen Voltsleben. Von K. A. Kaltenbrunner. (1. Fortsetzung.) 2. Der junge Witwer, l» 5 .?t" Veginne unserer Erzählung schien sich im schicke der Familie des Wurzelgräbers mit einem male eme erfreuliche Wendung vorzubereiten. o„> l Krämer — mit höflicherem Namen — der i'e^-!!""""" des Ortes, war ein junger Witwer, dem K 5„ - """ halben Jahre verstorbene Gattin zwei bin -.l «" ö"len Alter von drei und zwei Jahren " «nassen hatte. — Kieslehner — so wollen wir chn s^..>.i 71/ ber ein schuldenfreies Haus und ein an. dnsH ^ Auskommen hatte, hegte den sehnlichen Wunsch, M..." '^ seine Kinder eine rechtschaffene zweite Frau si ü'^ ö"^^ für sich selbst eine angenehme a,,!^ hatte sein Auge ans Thekla geworfen. Ob U. >. ^ sonst sehr gut zu rechneu verstand, so lieh « . 3 b" Furcht, dass er durch eine sogenannte /'Me Partie" vielleicht eine herzlose Mutter und ^" Unfrieden in« Haus bringen könnte, die Armut "er bescheidenen Thetla ganz übersehen, und mit umso Uloyerrr F^u^ dachte er an die schönen Eigenschaf. ^, - " Sl'ttsamkeit. Demuth und gemüthvollen Ein->ua)le,t, chres Verständigen häuslichen Sinnes und der "Ufopfernden Hingebung ihrer kindlichen Liebe. Oben« "lem war ja Thekla auch eine Blondine, deren an» lnulyige Körperformen gar manchem gefielen, k, ^" liebliche Tochter des Wurzelgräbers, außer "er Kirche selten wo gesehen, halte im Laden des «ansmannes für die Hauswirtschaft irgend eine Klei-Nlgkelt zu holen. '^ ' u Kieslehner, dessen Gedanken sich soeben mit ihr beschäftigt hatten, war — wie es sich oft ereignete — allein. Er empfieng Thekla mit der größten Freundlichkeit und hielt sie, als der kleine Gegenstand gekauft war, zärtlich an der Hand zurück. Das halb erschreckte Mädchen wollte sich losreißen und forteilen. Kieslehner. der die höchst erwünschte Gelegenheit um keinen Preis unbenutzt lassen wollte, hielt sie fest. „Thekla, hab' Vertrauen zu mir! Ich muss dir heute etwas Wichtiges entdecken!" „Was meinen Sie denn, Herr Kieslehner?" erwiderte sie mit fast hörbarem Herzklopfen und wagte es nicht, die treuherzigen, blauen Augen aufzufchlagen. „Sage mir recht aufrichtig", begann der junge Witwer, „ist dein Herz noch frei? Oder hast dn — was ich nicht glaube — eine heimliche Liebschaft?" Erröthend erwiderte Thekla: «Wie käme ich armes Mädel bei meiner kranken Mutter zu solchen Dingen?" Dann blickte sie empor, und mit einem Tone, der durch sittliches Zürnen gehoben und etwas gereizt war, fügte sie bei: „Und wenn es wäre. dass mir ein Mann Liebesanlräge machte, so würde ich mir doch hinter dem Rücken meiner Eltern keine Heimlichkeiten erlauben." „Wackeres Mädel!" sagte der Kaufmann sichtlich erfreut, drückte ihr die Hand noch wärmer, und mit aller Innigkeit, deren er fähig war. fragte er sie: „Thekla, hast du nie bemerkt, dass du mir schon lange ^fallen hast? Sprich, könntest du mir von Herzen gut sein?" Nach einer kleinen Pause setzte er hinzu: „Glaube mir, ich meine es ehrlich!" Thellas Gesicht war mit Blut Übergossen. In der nächsten Secunde aber schüttelte sie ungläubig das blonde Köpfchen und rief voll schmerzlicher Kränkung: „Herr Kieslehner, treiben Sie nicht Scherz und Spott mit mir!" Das durch ihre Armut und namentlich durch die Lehren ihrer Mutter misstrauisch gemachte Mädchen riss sich los und eilte davon. Der Kaufmann, zwar etwas verblüfft, jedoch nicht beleidigt, beschwichtigte sich selbst und gab mit den Worten: „Ich will es besser machen!" seinem Entschlüsse einen lauten Ausdruck. Thekla war nach Hause geeilt, wo sie der Mutter — der Vater war schou frühzeitig in seinen Geschäften auf eine Seitenwand des Schafberges gegangen — da« im Krämerladen soeben Vorgefallene in verworrener Hast, jedoch so genau als möglich mittheilte. Die Kranke oder, wie in solchen Fällen die Volkssprache besser sagt, die „Bettlägerige", vergaß für den Augenblick alle Schmerzen. In der ersten Aufregung, welche der lebhaftesten Ueberraschung und der mütterlichen Theilnahme entsprang, schien sie geneigt, sich z>, freuen und an mehr als einen bloßen Scherz des Kaufmannes zu glaubeu. „O mein Gott", rief sie mit dem kurzen Frohmuth einer Empfindung, die sie schon lange nicht mehr kmmte, „wie glücklich wär' ich, wenn du eine so gute Versorgung fändest!" Dann aber mochte sie ein flüchtiger Blick, der Von ihrem matten Auge über die kahle Stube streifte, ebenso rasch als bilter an ihre Dürftigkeit erinnert huben. Das Mifstrauen — um nicht zu sagen, d«e Abneigung —, welche den ärmeren Leuten gegen dle Wohlhabenden eigen ist. g,wann wieder die Oberhand. Das Weib des Wurzelgräbers ächzte ein paarmal und sprach dann: .Du hast recht gehabt, dass du ,hn so zurückgewiesen hast! Wer weiß. was er für schlechte Absichten hat! Wenn mau so jung »st, lme du. darf mau keinem Manne trauen, am allerwenigsten ein armes Mädel." Thekla hörte mit gläubiger Andacht zu. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 17 144 22. Iiluner l8«!t. doch hiilt die Regierung daran fest, dass diese Steuer als Ergäuzungssteuer aufzufassen und daher niedrig zu benussen sei. Wie viel indessen im einzelne» an den neuen Steuern auszusetzen sein möge, Eines wird niemand bestreiten, dass der ihnen zugrunde liegende Gedanke, die großen Vermögen zu stälkerer Steui'r-leiswng heranzuziehen, ein sehr gesunder ist." Ueber die Einführung der Postsparkassen iu Oesterreich schreibt der „Össerualore Nomano": „In der österreichischen Monarchie sind nunmehr die Postsparcassen in Thätigkeit getreten. Der erste Einleger, zu dessen Gunsten das erste Büchlein ausgefertigt wurde, war niemand Geringerer als Se. Majestät der Kaiser, Allerhöchstwelcher damit ein wahrhaft schönes nnd wirksames Beispiel gegeben hat, das nicht wenig zu dem Prosperieren einer Einrichtung beitragen wird, welche bestimmt ist, großen Einfluss auf den materiellen und moralischen Fortschritt der Bevölkerung zu üben. Unermüdlichkeit in der Arbeit, Ordnung, Mäßigkeit, dies sind die Tugenden, welche sich aus dem Sparsinne entwickeln und welche zu den wichtig« sten und unerschütterlichsten Grundlagen der Macht des Staates gehören. Oesterreich ist dem Ministerium Taasie für die Einsührung der so wertvollen Instil«« tion der Postsparcassen zu tiefem Danke verpflichtet. Reichsrath. 258. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 19. Iä'nnel. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolka ei öffnet um 11 Uhr 20 Min. die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Ezcellrnz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taäffe. Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freih. v. Ziemialkowfki, Graf Falkenhayn, Dr. Freih. v. PraZäk. Dr. Freiherr v. Conrad.Eybesfeld. Dr. Nitter von Dunajewski und Freiherr v. Pino. Abg. Fürst Windisch-Oraetz erhält einen achlwöchenllichen Urlaub. Unwohl gemeldet sind die Abgeordneten Ritter u. Forst er, Dr. Klier, Ritter v, Kochanowski, Dr. Ho ff er. Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe übermittelt die Acten, betreffend die Wahl des Grafen Attems. Die Abgeordneten Dr. Peez und Gel, offen interpellieren Se. Excellenz den Herrn Ministerpräsidenten darüber, welche Gründe die Verzögerung des Aul» baues der türkischen Bahnen verschulden und welche Mittel die Regierung in Anwendung zu bringen gedenkt, damit Art. 10 und 30 des Berliner Vertrages und die aus demselben geschlossenen Conventionen zur Wahrheit werden. Abg. Dr. Sturm richtet folgende Interpellation an de» Obmann des Sprachenausschusses: Vor nahezu drei Jahren wurde von 63 Gesinnungsgenossen ein Antrag eingebracht, der die Aufforderung an die Re> gierung enthielt, eine» Gesetzentwurf einzubringen, wel° cher unter Fcsthaltnng der deutschen Sprache als Staatssprache den Gebrauch der landesüblichen Sprache in Amt, Schule und im öffentlichen Leben regeln soll. Der hiemit betraute AusschusS hat sich erst in einer einzigen Sitzung, und zwar im allgemeine» mil der ihm zugewiesenen Aufgabe beschäftigt und seit nahezu drei Jahren keine Sitzung abgehalten. Eine Neihe von Erfahrungen lassen die gesetzliche Ausführung uud Regelung des sprachlichen Gleichberechtigungs-Principes nur noch dringlicher und uuabweislicher erscheinen. Durch ein Gebaren, welches mit der slavischen Volksschule anfängt, um mit der slavischen Universität noch lange nicht aufzuhören (schr gut! links), ist endlich die Regierung dahin gelangt, sogar in der deutschen Reichshaupt- und Residenzstadt Wien (Widerspruch und Rufe rechts: deutsche Hauptstadt ist Berlin! Beifall links) — ich wiederhole in der deutschen Reichs^ Haupt« und Residenzstadt Wien (erneuerter Beifall links, lebhafter Widerspruch rechts, Rufe: österreichische Hauptstadt! Große Unruhe) im Gegensatze mit der Entscheidnng der Landesschulbehörde die Errichtung einer czechischen Schule zu bewillige» (Ruf rechts: schrecklich!), welche die öffentliche deutsche Volksschule ersetzen soll. Die legale Vertretung des dentsche» Volkes in Oesterreich, dieses ältesten, zahlreichsten und maßgebendsten Volksstammes in diesem Reich,', kann es nicht länger dulden (Beifall und Widerspruch), dass die vollberechtigten und einmüthige» Wünsche alle, Deutschen in Oesterreich nach endlicher gesetzlicher Regelung dieser Frage von der gegenwärtigen Majorität missachtet und todtgeschwiegen wird. (Beifall nnd Widerspruch.) Ich stelle daher an den Ausschuss-obmann die Frage: Aus welchen Gründen hat der Ausschuss sich mit der ihm zugewiesenen Aufgabe seit nahezu zwei Jahren njcht beschäftigt? Gedenkt der Obmann dahin zu wirken, dass der Ausschuss die ihm obliegeude Vorberalhung endlich wieder aufnehme und baldigst zum Abschlüsse bringe. (Lebhafter Beifall links.) Abg. Dr. Riter v. Grocholski (Obmann des Sprachenausschusses): Es ist wahr, der Sprachen» ausschuss hat, nachdem er einen Gegenstand erledigt und den zweiten in Angriff genommen hatte, keine weiteren Sitzungen abgehalten, einerseits darum, weil ich dazumal trank war, und zweitens, weil der Be« richt des Ausschusses, welcher seit drei Jahren im Hause liegt, nicht auf die Tagesordnung gesetzt wurde, und zwar nicht auf die Tagesordnung geseht wurde, weil, wie mir scheint, die Herren von der Linken es nicht wünschten. (Hört! Hört! rechts.) Ich habe ve» schiedene Herren gefragt und bei keinem den Wunsch gefunden, dass d?r Antrag des Grafen Wurmbrand endgiltig zur Verhandlung im Ausschüsse gelange. (Hört! Hört! rechts.) Hätten mir die Herren privatim dm Wunsch geäußert, so wäre ich immer bereit ge« wesen, den Ausschuss einzuberufen. Nachdem dies jetzt öffentlich geschehen ist, so werde ich natürlich nicht anstehen, eine Sitzung einzuberufen; nur muss ich mich verwahren, dass ich nicht aus den Gründen, welche der Herr Interpellant angeführt hat, dies thun werde, sondern deshalb, weil es die Pflicht des Aus« schusses ist, jeden Gegenstand, der ihm zugewiesen ist, zu erledigen, es wäre denn, dass die Mitglieder es selbst nicht wünschen sollten. (Vravo! Bravo! rechts.) Die Regierungsvorlagen bezüglich einer weiteren Vcitragsleistung zu den Kosten der Mur- und Etsch-Negulieruug werden in erster Lesung dem Budget Ausschusse zugewiesen. Es folgt die erste Lefung der Steuer «Vor« lagen. Dr. v. Grocholski beantragt deren Zuweisung an den Steuer'Ausschuss. Abg. Dr. von Plener nnterziehl die Vorlagen einer eingehenden Besprechung. Die Linke habe wiederholt die Reform der directen Steuern und Einführung de> Personal»Einkommensteuer gefordert, aber die Vor-lagen seieu nicht das Verlangte; die Linke habe der Erwerbssteuer den Charakter einer fixen tarifmäßigen Ertragsabgabe verleihen wollen, das Vorgeschlagene sei aber eine progressive Besteuerung des Vrutto«EiN' tommens mit exorbitanten Sätzen. Die Vorlagen seien nur ein Feldzng gegen das mobile Capital und der Erfolg derselben werde nichts als eine Erschütterung des Staatscredites und eine Bedrückung der niedersten Classen der Steuerträger sein. (Beifall links.) Se. Excellenz Finanzminister Dr. Ritter von Dnnajewski nimmt das Wort, um die Ausführungen des Vorredners zu widerlegn. Er gibt demselben zunächst die Versicherllüg, dass er in seinem polili« schen Leben sich nie der Flagge der gegenwärtigen Minorität des Hauses bedient und gewissermaßen mit Kriegsartikeln Schmuggel gelrieben habe, wie die vielen, gerade nicht schmeichelhaften Worte besagten, die dem Vertreter der Egerer Handelskammer so geläufig seien. (Beifall rechts.) Die Ablehnung der Vaterschaft der gegenwärtigen Steuervorlagen von Seite des Abg. von Plener sei daher ganz und gar überflüssig gewesen. Der Finanzminister habe bei der ersten Lesung eine allgemeine Discussion über die Principien der Vorlage erwartet, allein der Vorredner habe einzelne Details der Vorlagen aus dem Zusammenhange gerissen und an dieselben eine Schilderung der haarsträubenden Wirknngen der neuen Steuergesetze auf die untersten Classen der Steuerträger geknüpft. Es sei überhaupt gleich nach dem Erscheinen der Vorlagen eine gewisse Beunruhigung durch die oppositionelle Presse erzeugt worden, indem Dinge behauptet wurden, von denen lein Wort in den Gesetzen steht, oder die mit dem Texte derselben in directem Widersprüche stehen, (Rufe rechts: Sehr richtig!) Der Minister hofft, dass diese Beunruhigung sofort schwinden dürfte, sobald die Discussion eine wirklich sachliche werden wird. Beunruhigt werden nur jene Personen bleiben, die sich bisher der Besteuerung zu entziehen wussten, und für diefe seien eben die neuen Vorlagen geschaffen. (Lebhafter Beifall rechts.) Wen den Vorlagen Unklarheit vorgeworfen werde, so müsse er darauf hinweisen, dass sich auf dem ganzen Continente gerade die finanziellen Gesetze nicht eines Uebelflusses an Klarheit erfreuen ; es sei dies eben die Folge des Strebens, alle möglichen Elscheinungen des öffentlichen Lebens unter die gesetzlichen Bestimmungen zu subsumieren. Hoffentlich werden aber die Verhandlungen im Ausschüsse und Plenum des Hauses die gewünschte Klarheit schaffen. Dieser Unklarheit möge es vielleicht zuzuschreiben sein, dass der Vorredner behaupten konnte, es sei mit der Rentensteuer eine allgemeine Conponsteuer eingebracht worden. (Heiterkeit rechts.) Der Minister stellt den vom Vorredner gemalten Schreckbildern wbetress der Erschütterung des Staatscredites durch die Besteuerung des mobilen Capitales ganz einfach die Frage gegenüber: wie soll der Staats-cndit dadurch erschüttert werden, dass die Gesetzgebung alle jene zur Steuerzahlung verhält, welche zu derselben verpflichtet sind? (Beifall rechts.) Die Staatsgläubiger seien viel zu kluge Leute, als dass sie nicht wissen sollten, wer mehr Vertrauen verdiene: der Ein Iugendwerk Richard Wagners. In Venedig, im Hause R. W agners, hat eine interessante Musikaufsührung, die Richard Wagner zur Geburtstagsfeier seiner Frau veranstaltete, am heiligen Abend stattgefunden. Der Meister selbst be» richtet über dieselbe. Er bezeichnet sie als „ein Familien-Jubiläum der vor gerade fünfzig Jahren statt« gefundenen eisten Aufführung einer in meinem 19ten Lebensjahre „von mir eigenhändig" comvonierten Symphonie". Die Proben und die Aufführung, welcher nur ein kleiner Kreis von Verwandten und Freunden beiwohnte, leitete Wagner selbst; da« Orchester bestand aus den Professoren und Zöglingen des Liceo St. Marcello. Ueber die Vorgeschichte dieser Sym« phonie (Oäur) erzählt Wagner, dass er die Com-position im Winter 1832 der Direction der Leipziger Eewandhausconcerte zur Aufführuug einreichte, worauf der alle Hofrath Rochlitz als Vorstand ihn zu sich beschied. Als der junge 19jährige Componist sich ihm vorstellte, schob der stattliche Mann seine Brille auf und rief: „Was ist das? Sie sind ja ein ganz junger Mensch; ich halte einen viel älteren, weit erfahreneren Componisten erwartet." Die Symphonie wurde angenommen, doch wünschte man, dass sie zuvor von der „Enterpe", gewissermaßen zur Probe, aufgeführt werde. Dieser Orchestervercin war um Weihnachten 1832 nach der ..Schneiderher, berge" am Thomasthore übergesiedelt, woselbst nun die Symphonie nach einer Probe anfgeführt wurde. Heinrich Laube, der sich damals „mit Aufsehen schrift. stellernd in Leipzig aufhielt", lobte die Symphonie in der „Zeitung für die elegante Welt", und acht Tage darauf wanderte das Werk aus der Schneider Herberge nach dem Gewandhause und „erlitt" dort seine Aufführung. Bei einem späteren Aufenthalte in Leipzig (1834 oder 1835) suchte Wagner sich Men» delssohn zu nähern und überreichte ihm bei dieser Gelegenheit das Manuscript seiner Symphonie mit der Bitte, sich dasselbe — nicht anzusehen, sondern nur bei sich zu behalten. Am Ende dachte Wagner, er sehe doch vielleicht hinein und sage irgend einmal etwas darüber. Das geschah aber niemals. „Im Laufe der Jahre", erzählt Wagner, „führten mich meine Wege oft wieder mit Mendelssohn zusammen; wir sahen uns. speisten, ja musicierten einmal in Leipzig mit einander; er assistierte einer ersten Ausführung meines „Fliegenden Holländer" in Berlin und fand, dass, da die Oper doch eigentlich nicht ganz dnrchgefallen war, ich mit dem Erfolge zufrieden sein könnte: auch bei Gelegenheit einer Aufführung des „Tannhäuser" in Dresden äußerte er, dass ihm ein canonischer Einsah im Adagio des zweiten Finale gut gefallen hätte. Nur von meiner Symphonie kam nie eine Silbe über seine Lippen." Die Zeiten vergießen, Mendelssohn war längst gestorben, als es Wagners Freunden einfiel, nach jener Symphonie zu fragen. Doch alle Nachforschungen blieben erfolglos, das Manuscript war und blieb verschwunden. Da wurde vor einigen Jahren aus Dresden gemeldet, es habe sich dort ein Koffer mit Musi-kalien vorgefunden, den Wagner einst in wilder Zeit dort herrenlos zurückgelassen hatte; in diesem entdeckte man die Orchesterstimmen einer Symphonie, geschrieben von einem Copisten, jedoch ohne Namen oder son« stige Merklichen. Nur einige Striche mit Roth' und Bleistift führten darauf, dass dies die gesuchte Symphonie sei, Nach diesen Stimmen sehte Herr Seidl eine neue Partitur zusammen, und so gelangte das Werk nach üOjährigem Schweigen noch einmal zum Ertönen. Das Urtheil Wagners über den jetzigen Wert seiner Jugendarbeit ist dahin zusammenzufassen: es sei ein „altmodisches Iugendwerk", das zwar einige contrapunktliche Sicherheit und Selbständigkeit in der Verarbeitung der Themen zeige, ohne die drastische feste Formenfassung seiner großen symphonistischei» Vorbilder, Mozart nnd Beethoven, aus den Augen zu verlieren. __________ Eisenbahn-Courier, 30. Jahrgang. Dieses Coursbuch, welches mit dem Jahre 1883 iu den 30. Jahrgang getreten, beweist allein schon hiedurch seinen praktischen Wert und seine Unentbehrlichkeit, zumal dasselbe wie lein zweites in einer sowohl filr den Fachmann wie Laien höchst deutlichen und übersichtlichen Weise verfasst ist. Dasselbe uerüffentlicht vor allem die Original.Fahr« Pläne sämmtlicher Eisenbahnen und Dampfschiffahrten sowie deren Anschlüsse nach dem Auslande mwcrkiirzt nach den officiellen Quelle», wie solche von den P. T> VerkehrSverwaltungeu zur Disposition gestellt werden und bietet außerdem dem reisenden Publicum alle nur wünschenswerten Aufklärungen nebst sonstigen Daten und kann mit Rücksicht hierauf als vorzüglich und unent-behrlich bezeichnet werden. Als zweckdienliche Zugabe dürfte anlässlich des Antrittes des 30. Jahrganges die praktische und übersichtliche Noutenlarte von jedermann begrüßt werden. * UlleS in dieser Rubrik Angezeigte ist zu beziehen durch dir hiesige Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr sr Fed. «amber«. Laibacher Zeitung Nr. 17 145 22. Jänner 1883. Schuldner, der in seinen Finanzen Ordnuna. zu machen versuche, oder derjenige, der nur mit schönen Reden debütiere. Die Behauptung, dass durch d,e Renten« »teuer nicht die Nentenbesitzer, sondern die Capitals. Werber, der Kleingewerbetreibende und der Bauer ge» troffen werden, bedürfe des Beweises; es bestehe eben zwischen der Besteuerung des Besitzers eines Objectes und dem Preise für die Benützung des Objectes kein innerer Zusammenhang. Der Zinsfuß des Capitales werde sich stets nach der gebotenen Sicherheit richten. Man könne eben nicht behaupten, das« durch die Steuerfreiheit der Neubauten der Zins in denselben herangegangen sei. (Beifall rechts.) Der Minister widerlegt hierauf in eingehender ^ieise die vom Vorredner geltend gemachten Bedenken m Bezug auf einzelne Details der Steuervorlagen und entkräftet namentlich den Vorwurf, dass die gegenwärtige Steuerreform das Schwergewicht auf die Reform der directen Steuern und nicht auf die Personal.En,-lommensteuer gelegt habe. Es sei dies allerdings ein wichtiger principieller Unterschied, allein die Regierung yabe eben den Weg eingeschlagen, dass sie eine Gleich, helt der Belastung der Steuerträger auf dem Gebiete der directen Steuern dadurch herzustellen suchte, dass sie die Personal'Tmkomlnensteuer als letzten Factor dieses Ausgleiches heranzog. Und wahrlich, durch die letztere Steuer werde die Classe der sogenannten Capi-talsbesitzer gewiss nicht überbürdet werden, selbst wenn die Besteuerung 8 bis 10 Procent in den höheren Classen ausmachen dürste; denn seines Wissens zahle ja der Grund und Buden mehr als eine 10proc., der Hausbesitz eine viel höhere Steuer. (Beifall rechts.) Aber selbst wenn einzelne Ungleichheiten dennoch durch die Vorlagen hervorgerufen werden sollten. so werde man das dem Finanzminister nicht zum Vorwürfe machen können, der ja nicht für sich die Unfehlbarkeit ln Anspruch nehmen, sondern nur auf Grund der Praktischen Erfahrungen seine Voi schlage machen könne. Der Minister erklärt, dass er nichts versprechen wolle, was er nicht halten könne. Der Abgeordnete der Egerer Handelskammer und seine Genossen seien bereits früher einem Zele zugesteuert, das sie wegen Uneinigkeit der Mannschaft an Bord nicht erreichten. Möge man nun die gegenwärtige Majorität des hotM Hauses nicht hindern, diesem Ziele zuzusteuern. Die Arbeit sel eine schwere, aber sie müsse gethan werde,,, wenn das Gleichgewicht im Staatshaushalte hergestellt und dle Staatswirtschaft auf solide Basis gestellt wer-den soll. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts.) Abg. Dr. Meng er polemisiert gegen den Mi< mster und führt aus, dass durch die Vorlag-n ins-besondere der Bauer und kleine Gewerbsmann getro -fen werde. Abg. Dr. v. Plener erblickt in einer Aeußerung des Ministers, welche er dahin auffasst, dass der Minister die Wähler der Egerer Handelskammer des Schmuggels beschuldigt habe, eine Beleidigung dieser Wähler und weist dieselbe zmück. Die Vorlagen werden hierauf dem Steueraus-ichusse zugewiesen. Es folgt die erste Lesung des Antrages Schö« nerer und Fürnkranz wegen Regelung der Arbeits' zelt in Fabriken und der Sonntagsruhe, welchen der Antragsteller v. Schönerer in längerer Ausführung be sUlwortet, wobei derselbe die gesetzmäßige, friedliche gosling der Arbeiterfrage als dringend nothwendig detonl. Der Antrag des Abg. Dr. Fuchs wegen der ^>onntagsheiligung wird vom Antragsteller motiviert und nach einer kurzen Debatte, an welcher sich außer oem Antragsteller die Abg. Wiesenburg undMa-l'H e ko betheiligen, dem volkswirtschaftlichen Ausschüsse zugewiesen. Nächste Sitzung am 24. d. M. Aus Lemberg Gea^,?<" der ,Pol. Corr.' unterm 18. Jänner: ^.tt5 ^" abenteuerlichen Versionen, welche in r ress oer Sperrung der Iesuitenklrche in Lemberg im ^uimcum immer neu austauchen und zum Theile in s/i" ^Ulnalm ihren Wiederhall finden, wird in w versichert, dass einzig die Anzeige M'U «"Mich beabsichtigten Vombenattentates und die 3i?^. ""s bie Localverhältnisse in der genannten «ncye d,r Veranlassung zu der Vorsichtsmaßregel der Sperrung derselben geboten haben. Die in der Presse ^ oleftr Angelegenheit gerichteten Anfragen an die Aeglerungsbehörden erscheinen gegenstandslos, weil die Sperrung der Kirche weder von Sicherheitsorganen versllgt, noch unter deren Mitwirkung vollzogen wurde. ».l^. amtliche ..Gazeta Lwowska" dementiert in entschiedenster Weise alle unsinnigen Gerüchte über eine ^osanation der Iesuitcntirche, deren zweitägige Sperrung allein und ausschließlich dadurch veranlasst wurde. oa!2 die Jesuiten Nachricht von einem geplanten muth« wmigen Streiche der der socialistischen Propaganda ergebenen Elemente erhielten. Vom Ausland. Die Börsesteuer-Debalte in Berlin, das Manifest des Prinzen Napoleon in Par's, die Ankün« digung der russischen Kaiserkrönung durch den Kaiser selbst und die diplomatischen Verhandlungen über Egypten sind die Hauptmomente der Tagesgeschichte und der publicistischen Erörterung. Jene mit großer Spannung erwartete, am 18. d. M. begonnene und am 19. fortgesetzte Debatte wird wahr« scheinlich mit d"r Verweisung des von dem conservative« Abg. v. Wedell eingebrachten Gesetzentwurfes zur Besteuerung der Börsengeschäfte an eine Commission enden, aus deren Berathungen derselbe nach einiger Zeit in veränderter Gestüt wieder hervorgehen dürfte. Am 18. d. bekämpften die liberalen Redner Schlutow und Busing den Antrag, der weit über d'e Kreise der Börse hinaus Aufregung hervor« gerufen habe, als eine schwere Schädigung des legitimen Geschäftes, nachdem bereits das Stempelgesetz vom Jahre 1881 die Arbitrage und den Handel mit ausländischen Effecten schwer geschädigt habe. Peter Reichensperger sprach im Namen des Centrums für die Ueberweisung des Antrages an eine Commission, er ist übrigens für eine Besteuerung der Börsegeschäfte, doch nicht der Zeit«, sondern der D sserenzgeschäfte. Auch Busing von der. nationalliberalen Partei erklärte sich für die Verweisung des Antrages an die Com« mission, aber nur, um eine eindrucksvollere Verwerfung herbeizuführen. Eine Erhöhung des Eintrittsgeldes an der Börse, bemerkt er, würde mehr eintragen. Fürst Hatzfeldt-Trachenberg sprach namens der Reichs-Partei die Sympathie für die Tendenz, aber nicht für die Fassung des Antrages aus. Dasselbe that der Finanzminister Scholz. Dieser sagte: „Insofern die Tendenz des Antrages dahingeht, das mobile Capital mehr und gerecht den öffentlichen Lasten heranzuziehen, kann derselbe der vollen Sympathie der Regierung sicher sein. Die Grenze der Heranziehung des mobilen Capitals würde da liegen, wo durch die Besteuerung desselben eine Schädigung der Industrie eintreten würde. Was aber versteht der Antragsteller unter „Zeitgeschäften"? Der Entwurf fasst, wenn er das Vö'rfespiel treffen will, die Sache von einem falschen Ende an. Ebensowenig wie man gegen Spielhöhlen durch Besteuerung etwas ausrichten kam», wird man dieses Spiel durch eine Steuer beseitigen. Ich möchte mich durch dirse meine Ansicht dagegen verwahren, dass ich nicht ein Fieund der stärkeren Heranziehung des mobilen Capitals sei, und hoffe, in dieser Beziehung von der Commissionsberathung wertvolle« Material zu erhalten." Die „Norddeutsche allgemeine Zeitung" erklärt die Meldung des „Deutschen Tagblattes" von der Demission des Staatssecretärs Burcharo als jeden Grundes entbehrend. Burchard sei infolge übergroßer Anstrengung erkrankt. Von politischen Fragen sei nicht im entferntesten die Rede. Zwischen Burchard. seinen College« und dem Filrsten Bismarck herrsche die un-bed,ngteste Uebereinstimmung in allen vorliegenden politischen und finanziellen Fragen. Aus Straß bürg wird unterm 18. Jänner gemeldet: Von 56 Abgeordneten des Landesausschusses haben in der heutigen Sitzung 17 Abgeordnete gegen den Ausschluss der französischen Sprache Protest eingelegt, jedoch chr Verbleiben im Landesausschusse erklärt. D«e telegraphisch gemeldete Antwort, welche Seine Majestät der Kaiser Alexander dem Generalgouver. neur Fürsten Dolgoruli auf dessen Glückwünsche zum neuen Jahre ertheilte, machte dem Gerede über den Zeitpunkt der Krönung ein Ende und stellt diese selbst, die für Russland ein Ereignis von höchster Be« deutung »st, in nahe Aussicht. In Egypten ist die von England gebilligte, von Frankreich bekämpfte Aufhebung der englisch-fran-zösischen Finanzcontrole vom Khedive vollzogen wor« den. Der französische diplomatische Agent in Kairo empfieng am 16. d. M. ausführliche Instructionen für diesen Fall. In französischen Kreisen der egyptischen Hauptstadt Verlautet gerüchtweise, Frankreich werde das Verbleiben des französischen Generalcontroleurs auf seiuem Posten verlangen, und falls dem nicht ent» sprochen willde, sich von den internationalen Tribu« nalcn zulückziehen und auf die allen Capitulationen zurückgreifen. Tagesneuigkeiten. — (Promotion.) Herr Baron Ottolar PrajHk. lloncipient der l. l, niederösterreichischen Fiuanzprocuratur, Sohn Sr. Excellenz des Herrn Ministers Dr, Freiherrn v. Prazük, wurde am 19. d. M, an der böhmischen Uni» versität inPrag zumDoctor sämmtlicher Rechte promoviert. Als Promotor fungierte Hofrath Dr, Nanda, als Präsen» tcmt Professur Dr. Zucker und als Resolvent Professur Dr. Hanöl. Der Promotionsfeier wohnten Se. Excellenz der Herr Statthalter Baron Kraus, Polizeidirector Ritter von Stejstal und Landcsgerichtspräsident Maux bei. — (Die historische Ausstellung der Stadt Wien.) Für die Unterbringung der historischen Ausstellung sind im neuen Rathhause die im ersten Stock» werke an der nördlichen Front gelegenen Räume in Aussicht genommen. Es sind dies dieselben Localitäten, in denen künftig das Museum sich befinden wird. — An den Archivdirector Weiß ist kürzlich ein Schreiben aus der Provinz Hannover eingelaufen, in welchem ein dortiger Apolhelenbesiher die Mittheilung machte, er habe eine Metallplatte gefunden, welche den Plan der Belagerung Wiens patriotische» Jubelfeier mitzuwiltcu, werde'aber.lier trainische Gewerbeoerein sicher eingeladen werden, Herr Klein nnd die übrigenDep»tatic>nsmitlllied?r baten, es möge bei den anla'ssllch drr Jubelfeier nüthi> gen Arbeiten in erster Linie das heimische Gewerbe berücksichtigt werden, woranf der Herr Landeshauptmann Graf Thnrn erwiderte. dnstz der Landesau3schuss st^ts geneigt sein werde, die Bestrebungen und Wünsche deS Gewerbevereins nach besten Kräften zu fördern -x- — (Aus dem Gemein de rathe) In der Sitzung am 16. Jänner waren 17 Gemeinberiithe an> wescnd. Der Bürgermeister Herr Grasselli nominiert zu Verificatoren des heutigen Sihuiigsprotolollee die GNN. GorZic und li. Zhuber. Hierauf wird zur Erledigung der restlichen Tagesordliung geschritten, GR. Bürger referiert namens der Bausection über die Collaudierung des Schlachthofes und stellt folgende Anträge: 1) Das Collaudierunsssoperat wird mit dem festgestellten Kostenbetrage per 160383 fi, 41 tr. genehmigt, 2) Der Gemeinderath verzichtet auf das Necht des § 3V der allgemeinen Baubedingnisse uud hat die in dem Parngraphe stipul-icrte Haftzeit der Meisterschaften aufzuhören, ist die bisherige vierzehnmonatliche Benützung des Schlachthofes als folche anzusehen uuo den am Baue betheiligten Meisterschaften, außer dem Schieferdecker, welcher drei Jahre zu garantieren hat. die erlegte Eaution auszufolgen. 3) Dem k. k. Ingenieur Suzek ist für die Eollaudierung das Honorar von 300 si. mit Rücksicht auf die großen Ausgaben. die er zu leisten hatte, zu bewilligen und demselben für die genaue und pünktliche Collaudierung des Schlachthofes der Dank deü Gemeinderathes im schriftlichen Wege aus-zusftrechen. GR. Hribar erklärt, nicht unbedingt den Anträgen der Bausectwn beistimmen zu können. Die krainische Baugrsellschaft habe auch den Eitzkeller unter der Schlachthalle für Kleinstechvieh erbaut, welcher seinem Zwecke nicht im mindesten entspreche. Die krainische Vaugesell-schaft habe das Steinpflaster in der Kleinvieh Stechhalle nicht, wie bedungen, in Cemenlmörtel eingelegt, sonder» nur einen Cementguss darüber gemacht nnd infolge dieser Unterlassung sickert das massenhaft in drr Schlacht-halle verbrauchte Wasser durch, das Eis schmilzt lange vor der berechneten Zeit und selbst die Wölbungen der Eibgrubc seien bereits durchnässt und drohen einzustiir-. zen. Redner stellt daher den Antrag, die trainische Bau- l gesellschaft mög« bezüglich diefeS Bauobjectes und der dafür aufgewendeten Kosten entsprechenden Caution nicht entlastet werden. GN. Dr. Schaffer glaubt, es wäre am Platze, die anderen Meisterschaften von der Bürgschaft und Caution zu entlasten, GN, Dr. Ritter von B leiw ei K - Trsteu is li tadelt den Zustand der Eisgrube im Schlachthufe. Redner hat nichts dagegen, dass nach dem Antrage der Bau section allen übrigen Meisterschaften ihre Caution retour« uiert und dieselben ihrer weiteren, nach den Naubeding-nissen noch ein Jahr dauernden Gutstehung für ihre Arbeiten entlastet werden. Referent GR. Bürger entgegnet. der Cement« uecguss, den die krainische Ballgesellschaft über das Steinpflaster hergestellt hat, sei praktischer und brsser gewesen, als das Einlegen in Cementmörtel. Die Anlage der Eisgrube sei eben eine fehlerhafte gewesen, allein die Reparatur werde sich mit geringen Küste» so herstellen lassen, dass die Eisgrube ihrem Zwecke entsprechen wird. Die Unternehmung, nämlich die lrainische Baugesellschaft, treffe in dieser Nichtuug kein Vorwurf. Bei der Abstimmung werben die Anträge der Bausection mit dem Zusahantrage des GR. Hribar an» genommen. GR. Dr. Zarnil referiert über das Gesuch des Magistratsrathes Stadtphystters Dr.Wilhelm Kowa tsch. es möge ihm die deutsche Amtierung gestattet werden, Referent beatragt, es möge dem Herrn Stadtphysiler Dr. Kowatsch die Verfassung des umfangreichen Jahres» Sanitätsberichtes in deutscher Sprache bewilligt werden, sonst aber habe sich derselbe der slovenischen Sprache als Amtssprache zu bedienen. GR. Dr, Schaffer beantragt, es möge der Peti' tiou des Stadtphysikers im ganzen Umfange Folge ge< geben werden. Den Antrag unterstützt auch GR. Deschmann, welcher betont, dass der Stadtphysiker auch mit dem Landes«Sanitätsrathe und den Sanitätsbehörden zu correspondiere» habe, worauf der Referent erwiderte, diefe Correspondenz werde durchwegs in deutscher Sprache geführt. Bei der Abstimmung wird der Antrag des GR. Dr. Schaffer abgelehnt nnd der Sectionsantrag angenommen. (Schluss folgt.) — (Verunglückt.) Aus Rabmannsdorf schreibt man: Am 8. d. M. stürzte der bei Bartholo-m«us Zvan aus Untergärjoch als Holzarbeiter beschäftigt gewesene Kaischler Johann Prellner vnlgo pri ^,n6lchu aus Untergörjach bei Bringung des Holzes aus der Waldung Gaberje nächst Unterrothweiu infolge eines Fehltrittes circa 500 Klafter in die Tiefe Per Verunglückte wurde von zwel Holzarbeitern, die ihn mit zerschmetterten Gliedern auffanden, nach Hanse überführt. - (G cm ein dewahl) Bei der u»> 23slen Dezember v, I stattgefundenen Wahl des Gcmeindc« Vorstandes von Großpölland, Bezirk Goltschee. wurdeu die Grlmdbssitzer Frm,z Andolöek von Großpöllaüd zum Gemeindevorsteher, Franz Andolsck und Franz Perjatel von dort zn Gemeinderäthen gewählt. - (Theat r rn achricht.) Morgen findet, wie man uns mittheilt, das Benefiz unserer fo beliebten tresslichen Voloratursängerin Frl. Ahger stult. und es kommt die vom kunstsinnigen und thfaterfreundlichen Publicum gewiss gleich freudig begrüßte Oper „R i g o-letto" zur Aufführung Picsc Wahl wird uicht ver fehlen, in allen Kreifen den lebhaftesten Anklang zu finden, sind doch die Melodic« dieser Oper übernll so unendlich beliebt und hier schon lange nicht mehr gehört, — (Landschaftliches Theater.) Bei Tage Eibsport, bei Nacht Tanzvergnügen, dazu Theatcrtem« peratur fast unter Null, was Wunder, dass dabei der Theaterbesuch ein äußerst spärlicher! Nur die Logen retten noch die Ehre des Hauses. was umso nothwen-diger, da wir ja soeben einen trefflichen Gast, Herrn F'iala, in unserer Mitte haben, der uns in der zweiten von ihm (gestern) gespielten Rolle als „Uriel A cost a" noch sympathischer ward. denn als „Hamlet". Herr Fiala fasste den „Uriel Acosta" zum Unterschiede von manch anderen Darstellern nicht tendenziös einseitig, sondern im großen Stile auf, seiue Darstellung wur nicht prahlerisch aufdringlich, sonder» aus dem Wesen herausgearbeitet, maßvoll gehalten und in der Leidenschaft von edlem Feuer*brscelt. Er erntete für dieselbe denn auch reichlichen bestverdienten Beifall. Neben dem Gaste wurden Herr Au spitz (Beu Atiba) und Fräulein Kadletz (Spinoza) bei offener Scene gerufen. Fräulein Es buchöl (Judith) hätte in der That des stellen, weisen Hastens entrathen können, doch war ihr Spiel diesmal durchdacht, sowie ihre Bewegungen ziemlich schön erschienen. Die Rollen des „Manasse" und „de Santos" wären aber entschieden anders zu besetzen gewesen ; Steckenbleiben und Komi! statt des Würdevollen, dies sollte wohl bei Anwesenheit eines solchen Gastes nach Thunlichkeit vermieden werden; dass selbst Thüren den Dienst versagten, ist, gelinde gesagt, eine — „Schlamperei". Gestern nachmittags gab ma» eine Reprise von „Robert nnd Bertram" und vorgestern „Madame Angot". in welch letzterer Fräulein v. Wagner „Mademoiselle Lange" wieder in Spiel, Gesang und Erscheinung bril» lierte, während Frl. Weutz (Elairette) und die Herren Ewald (Larivaudiere), Paul mann (Pomponnet), Oswald (Ange Pitou). Auspitz (Louchard) das ihrige zum Gelingen des Abends beitrugen. —c8. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Berlin, 21. Jänner. Prinz Kail ist heute nachmittags um 2 Uhr gestorben. Sämmtliche Hoffestlich« kciten wurden abgesagt. Rom, 21. Jänner. Die internationale Kunstausstellung wurde in Anwesenheit des Königs, drr Kö» nigs-Familie, der Minister und des diplmnulischrn Cvrps eröffnet. Der König besichtigte die Ausstellung. Kairo, 21. Jänner. Der französische diplomatische Agent überreichte gestein der eMtischm Negierung eine Protestnote gegen die Aufhebung der Control?. Die Note d-'sagt, die Controle sei die einzige Garantie der Gläubiger; Egyptm habe nicht das Necht. den Vertrag zu brechen und trage demnach für die finanziellen Confequenzen die Verantwortung. Paris, 20. Jänner. Der in der heutigen Kam-mersitzung vorgelegte Gesetzentwurf ermächtigt den Plä-fidentm der Republik, jedes Mitglied riner der Familien, welche in Frankreich regiert haben, wenn dessen Anwesenheit geeignet wäre, die Sicherheit des Staates zu gefährden, durch ein im Ministerrathe beschlossenes Decret auszuweisel,. Die Rückkehr nach Frankreich in Verletzung des AusweisungLoecreteL soll die Vermthci. lung zu einer Gefängnisstrafe von 1 bis 5 Jahren nach sich ziehen. Die Prinzen, welche der Armee an-gehören, können in Disponibilität versetzt werden. (Mm, Unterbrechungen.)— Der zweite Gesetzentwurf, welcher das Prefsgefch von 1881 modifkiert, bestimmt, dass diejenige!', Welche Beschimpfungen gegen die Regierung der Nipublik fich zuschulden kommen lassen, vor dir Zuchtpolizei-Gerichte gewiesen werden. — Ballue (Radicaler) beantragt, die Prinzen aus dem Hause Orleans von den Nrmeelisten zu streichen und verlangt die dringliche Behandlung seines Antrages. Der Minister nimmt die Dringlichkeit au, weil es von Wichtigkeit sei, dass alle diese Fragen rasch ge< löst werden. — Die Dringlichkeit wird mit 407 gegen 94 Stimmen angenommen. Die erstgenannte Vorlag/ der Regiernug sowie der Antrag Ballue werden an die Commission gewiesen, welche die Bmeaux am Dienstag znr Volberathmig des Antrages Flocquel wählen werden. Die zweite Regierungsvorlage wird ciner besonderen Commission zur Prüfung überwiefen. Paris, 20. Iäimer. In Mla>M'nlarischen Kreisen circuliert das Gerücht, der Kriegs» und der Marineministl'r hätten erklärt, dass sie im Falle der Annahme des Antrages Ballue ihre Entlassung llch' men würden; die Annahme wird jedoch als sehr u>'< wahrscheinlich eiachtrt. ,.Üe Soir" sagt, die Negierung sei entschlossn!, ihre Anträge aufrechtzuerhalten und nicht bezüglich der militärischen Stellung der Prinzen ilber dieselben hinauszugehen; sie werde demzufolge den Antrag Ballue zurückweisen. Palermo, 20. Jänner. Herr v. Oiers ist hente nach Neapel abgereist und begibt sich von dort direct nach Wien, wo er am 22. o. eintreffen dürfte. Dublin, 20. Jänner. Die Anklage in dem Pro« cesse wegen eines Complotes znr Emordung mehrerer Polizei-Officianten und Beamten ist gegen 22 Personen gerichtet. Hauptzeuge ist ein gewisser Farrell, der seine Goiwssm verrieth. Er gehörte einem Mörderclub an, dessen Gebaren er schilderte. Er wies die Mitschuld der meisten Angeklagten an oeu jüngsten Mord' »Huten und an dem gescheiterten Mordversuche gegen Mr. Förster nach. — Der Process macht große Sensation. Die Verhandlung wurde auf acht Tage verschoben. Verftorbene. Den l 9. Iiinner. Franz Prepeluh, Zimmermannssohn, 1 I. 11 Mon. Kuhthnl Nr. 1, Laryngcalcroup. — Iosefa Skof. Arbeitcrsgattiu, 43 I., Brmmgasse Nr. 3, Brustwassersucht. Den 20. Jänner. Josef Klemcuiiö. Kaischler, derzeit Sträfling, 48 I, Castcllgasse Nr. 12. Alutzersetzung. Im Svitllle: Den 17. Iänner. Ialob Prebil. Inwohner, 70 I.. Altersschwäche, Den 18. Iänner. Simon Smon, Inwohner. 46 I,, Luugcntubcrculose. — Ialob Martinsel, Taglöhncr, 53 I., chron. ^ungcncmphysem. Theater. heute (ungerader Tan) Gastspiel des lais. russischen Hofschau- sfticlcrs Herrn Julius F i a l a aus Petersburg: Das Glas Wasser. Lustspiel in fünf Acten von Scribe. Deutsch von A. Cosmar. Lottoziehungen vom 20. Jänner: Trieft: 0 85 42 66 59. Linz: 35 18 56 21 49. Meteorologische Beobachtungen iu Laibach. Z "Z W Z: Z 3° U 7U.Mg, 749.49 —12.4 windstill Nebel 20. 2 „ N. 748,41 —7.8 N. schwach heiter 0,00 ^ 9 „^Ab^ 746.31 -13.0 SO. schwach Nebel________ ' 7 U. Mg.> 742.60 —14.6 windstill Nebel ! 21. 2 „ N. ! 740.68 — 7.2 windstill heiter 0.00 9 „ Ab,, 740,84 - 7.6 SO. schwach theilw. bew. Den 20. dichter Nebel bis Mittag anhaltend, nachmittags einige Stunden Sonnenschein, dann dichter Nebel, höhenreif. Den 21. morgens dichter Nebel, höhcnreif; nachmittags heiter, intensives Abendrot!), dann zunehmende Bewölkung. Das Tagesmittel der Temperatur an beiden Tagen — l1,1° uud —9,8°, beziehungsweise um 9.1« und 7,8" unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Nadic s. Danksagung. Für die herzliche Theilnahme während der lttanlhcit und beim Ableben des Herrn August Wochlly sowie für die schönen Kranzspenden, als auch für die zahlreiche Begleitung zur lchtcn Ruhestätte spreche» wir allen Freunden uud Bekannten, besonders dem hochgechrtesteu Herrn Amtsuorstaude, den Herren Beamten uud allen übrigen Vahnbedienstetcu unseren tiefgefühltesten Dank aus. Die trauernden Hinterbliebenen. ^J^ " ^*__m___¦------" alkalischer bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Hunten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. PASTILLEN (Verdauungszeltchen). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen). 147 Course an der Wiener sörse vom 3l). Jänner 1NN3. («««de« Mciell«, ^«^0 «Veld wart Eia«lt«.«nlehen. !?'"«"»«.......77.1z 77.^ «ttbmeutl.......7,.«5 77-go »5tgem.Wl«n l« — 1« 25 Pfandbriefe ifÜrlMfi.) Vobencr. »Ug.öfteir. 4V,«/,Golb 119-^ 119 5a dto. in 50 „ , 4>/, °/° »«'53 »n?o bto. in 50 „ , 4°/, . 9«'— s« 5« dlo. Prämieii.Echulbverschr.3»/„ 89— 93 5<> Oest. Hypolbclelibanl INj. 5V,°/„ 100 5c, ,c,i — Oeft.'ung, Vaul vnl. ü°/, . . 100 40 ico «5 btl). „ 30 9z LL Nng. aUa.Nobencredil'Nctienges. in Pest in «4I.v«l. 5'/,°/<> ^b0'5<> 1LI — Priorität« > Obligationen. (für io«ft.>. «illsabeth'Weübahn 1. «mUfion 98 50 98 ?5 ffelbinandü.Nordbahn in Silb. 105 25 I« 75 ßlan,.^oscf»>Uahli..... 100 30 100 70 Ha>i,ische itall »Ludwig»Vahn Vm, IX«> «0N N. K, 4'/,»/» . . 39 50 93 UO Otfterr. »l»ib»«ftbahn .... l«i ^ 101 5« Gicbenbülgtl....... 9140 »i-«0 "^ «3elb >Ware Staatsbahn l. «missten . . . 177 50 — — Südbahn i^ »«/<,......153 60 13» oe « ^5«/,......»18 30 1IS'»0 171'— Llaly-Lose 4U fl....... ,7.7z zg 50 4°/st Donau.DamVfsch. IN« ff. >08 « 1«<» 75 Laibacher PrämilN'AnlehlN >ll st. —— — — O<<:n« Lo!« 4« st...... zg 52 z<» zz >?alsih.?os« ^o «...... 2ss50 ,7 _» Nöthen Kreuz, Vft. Ges. v. 1« st. l« ,b 1« 5e «ubel<»ro— 53 — E!»W<:nol«»^iise «u fl..... 4?>5n 48 — W^IdsseiN'Lose «0 st..... 3775 zz-zz Wlndischgiä^.^!ose LU st. . . . 37 2« »7>?5 Vanl' Actien «nglo«OeNerr. Naul iza st. . . 114 üc 114 ?z Vanf.Telellschaft, Wien« «lll st.----------------- Vanlvercin, wiener, 100 st. . . 10^25 int 5« «t>ncr.-«nft., Oeft.«U0st. S.40»/» 200 — «0l — Lrbt.»«Ii>ft. f. Hand u. G. 1U0 st. »?» so «78 so Ges., Niederösl, Zoa st, 8bc — 860 — Hypothetenb., oft. «<»0 st. 25°/„ — Oefterr.-Ung. Bai:?.....»51 — 683 — Unionbanl 100 st......IlN «0 Hl. «ü Äeiledrsbanl 'M^, l4U N, . . !41'b0 I4>'bü «elo Ware Actien von Transport« Unternehmungen (P« Etü»o st. Gilbe, . —'— — — «lföld»Fium<»n.Vahn»oast.Sllb. 1»» lc 1»7 — »ulfig.'Tepl, ltisenb,zyyff.2M,-------— — Vöhm. Norbbahn 150 N. . . .----------------- » Weftbahn »00 N. . . .-------— - Vuschtiehrab« »isb. 500 st. «M.---------------- , (Ut. N) ,00 st. .----------------- Donau ' Damhf!chilfahrt» Ges. Oeftcrr. 500 ff. 6M.....«0 — 5»?— Drau>Eis.Z.)»00N.G.----------------- Duf«Vobt!lbacher!ll,'N.«noff.S.----------------- «lisabetb'Uahn 200 st. HM. . . »09 50 20» 75 ,, i!,nz.Oubwei« »00 st. . . , r«» — l83 kO >Slzb.Bllrcs>:r <3ra,.«öflacher!emoerg»Lzrnow.» Oassy Eisen» tahn«GcselI. xao fl. ö. W. . . 1U6-55 l«7 — Lloub, öft.'ung,, I-riest 50Nfi.H«:. «52 — «li — Oesterr. Norbwcflb. «00 fl. Silb. »95 25 13» 50 bto. (Ut. N) »oa st. Silber . ,L6— 20« »0 Prag.Dufer Hisenl». i50st.Silb. 55.^. «50 Nubolf» «ahn «00 fl. Vllber . i«z »5 l«4 — kiebenbiliger Eisenb. ü«0 st. E. i«g— »56 5^ Staal«cllcilb,bn 20U N. ö. W. . 3z!!b! Wart Silbbahn «00 st. T« — 104 — lurnau.ssraluv «05 st. i», V. , —'— —'— Ung.'galiz. Lisenb. «0»st. Zilbtr Itl'bo l.^S — Nng. slorbostb^n «00 st. Gilb« «8 — 158 50 Ung.W«ftb.(«aab.Giaz)«O0st.«>. «« — 1«l« L« Ind«ftrie.Uctie» (per Glück). Vgydl und Kinbber». Visen» nnb Gtahl.Ind. in Men «0 st. . — — — — Eisenbahnw.'Veihg. I.«oast. 40°/, 104 lO lob-— „Elbcmuhl", Papiers, n. «.»G. »1 — 6» — Montan'Oesells, ostcri.'alpint . «»75 n» »ä Präger «HileU'Ind. Ges. «00 fl. 1K9 — 1«0'— Galao-Iari. «iseiilaff. wu st. . 11? — 118 — Waffenf.-G.. Ocst. in W. INN st. 144 — 147 — Irlfail« «ohlenw.xGes. 100 st. . — — — — Devisen. Deutsche Platze......5» sc> 58 »0 London.........Ng 9<, 12c 4« Pari«.........»7 5L 47 6» Petersburg.......—— — — Valuten. Ducaten........ »»5 ««» lN.ssranc»»Ltückl..... 9 5«» »L» Silb«......... — - —'— Deutsche N«ich»banl»olen. . . 58»« 5» S« HmlzsMl zu« Laiüacher Zeilullg Nr. I?. Montag, den 22. Zänner 1883. (332—8) Honeurzam^reibung. Nr. 17. s^ An der einclassigcn Voltsschule in Laufe» ^deilrain) ist die Lehrerstelll», womit ein Jahres-Neylllt von 400 fl. nebst Naturalwohnunn und oem Genusse der Pfarrer Philipp Groschel'schen > ^tlftungsrealitäten verbunden ist, definitiv oder > provisorisch zu besetzen. Documcntierte Vewerbunnsgesuche sind im borüeschriebenen Wege »">«>' bis 15. Februar 1883 hicramlS einzubringen. K.l.Nezirlsschulrath Radmannsdorf, am 14. Jänner 1883. (350—2) KunämaHnn«. Nr 206. Vom k. l. Bezirtsgerichte Ratschach wird bclannt gegeben, dass der Beginn der Eche-bungen zur Anlegung eines neuen Grundbuches bezüglich der Catastralgemeinde Sanct Crucis auf den?. Februar l. I. hiemlt festgesetzt wird, und werden alle jene Personen, weiche an der Ermittlung der Äcsitz« Verhältnisse rin rechtliches Interesse haben, ein» geladen, vom besagten Tage ab sich in der Gerichtslanzlci einzusinden und alles zur Auf» llärnnl, sowie zur Wahrung ihrer Rechte vor-zubringen. K. l. Bezirksgericht Natschach, am 17ten Jänner 1883. (413—1) KnnämaHnng. Nr. 16S. Vom l. l. Bezirksgerichte Seisenberg wird HIemit bclannt gemacht, dass die Erhebungen zur , Anlegung eines neuen Grundbuches für die Eatastralgemeinde Weixel am 23. Jänner 1663 hleramts beginnen und sohin fortgesetzt werden, wobei alle Personen, welche an der Ermittlung der Bcsitzvcrhältnisse ein rechtliches Interesse haben, erscheinen und alles zur Aufklärung sowie zur Wahrung ihrer Rechte Geeignete vor» bringen können. K. l. Äezillsgericht Seisenberg, am 16ten Jänner 1863. (42l-i) Holzlieferung Nr.?3?. Wegen Hintangabe der Lieferung des für das Jahr 1833 erforderlichen Bau- und Schnittholzes wird am 25. Jänner 1883, vormittags um 10 Uhr, eine Licitations« und Offertverhandlung vorgenommen, zu welcher Unternehmungslustige mit dem Beifügen ein» geladen werden, dass die Licferungs» und Lici« tationsbedingnisse im Locale des Stadtbauamtcs zu jedermanns Einsicht aufliegen. Schriftliche Offerte weiden bis 10 Uhr vormittags entgegengenommen. Stadtmagistrat Laibach, am 17. Jänner 1883. Ä n z e i a e b l a < l. (387—1) Nl.343. Zweite exec. Feilbietung. Vom k. k. Landesgerichte wird mit wezug auf das Edict vom 14. No-Member 1882, g. 7598, bekannt gegeben, dass am 12. Februar 1883, vormittags von 11 bis 12 Uhr, hier-genchts die zweite executive Feilbietung ver dem Gustav Hohn in Vaibach gehöri-gen, in der Grundbuchseinlage Nr. 249 ^er Catastralgrmeinde Stadt Laibach orlommende Hausrealität voraenom-"en weiden wird. ^^^>cham 16. Jänner 1883. (20^2) Nr. 67. Bekanntmachung. Vaibach"wir7^i '' ^"desgerichte in Wä c. ^"""t gemacht: Grafen N ^" ^ie Klage des Josef S,^^ und Besitzer des Adam Anton qen^!. <^"l Auersperg'schen Primo-ver^nZI '""""'sles '" Kram, ein-un^ ^ '"'t den Anwärtern Leo "Nd Hrwm Grafen Auersperg und dem "'delcommifs- und Posteritäts-Curator url ^reiherrn von Wurzbach, sämmt-Uch durch Dr. Ma^ Archer in Graz, Wal/^^ ^ 9'^n Paul Alois Tether, Prwatier in Nizza, Rue Gu< bernat^Maison Martin, dessen Sohn "enc Walther und Mannsstamm Über- sckl c"^ "" Erkenntnis auf Aus- ^lleßlmg von der Fideicommiss-Nach- lge dem Mitgeklagten mindj. Rene Walther und dem Mannsstamm des Erstgeklagten überhaupt zur Vertretung in diestr Rechtssache Herr Dr. Josef Suppan in Laibach als Curator bestellt worden. ^^^a^6'^ä^nn^^'_, "(301—3) Nr790857 Reassmnienmg ezecutiver Feilbietllng. Vom k. k. Landesgerichte Laibach wird mit Bezug auf das in der „Laibacher Zeitung" Nr. 127, 130 und 134 enthaltene Edict vom 13. Mai 1882, g. 3109, bekannt gemacht, dass die Tagsatzung zum executiven Verkaufe des Gutes Großdorf mit dem vorigen Anhange im Reassumic-rungswege auf den 12. März 1883, vormittags 10 Uhr, im hiergerichtlichen Verhandlungssaale anberaumt wurde. Laibach am 30. Dezember 1883. (179—3) Nr. 8999. Bekanntmachung. Das k. k. Landesgericht Laibach hat auf Ansuchen des Josef 6op in-betreff der auf seiner Realität im Band III, Seite 253 der krainischen Landtasel, seit mehr als 50 Jahren pfandrtchtlich haftenden Forderungen, und zwar: 1.) für die Kinder der Maria Eonstanlin Tschop aus dem Heirats-contracte ddlo. 14. Mai 1748 per 1200 ft.; 2.) für Iosefa Hrovatin geborne Tschop aus dem Vergleiche vom 31. August 1789 per 417 ft. 42 V, kr.; 3.) für die Anton Mesesnu'sche Veilassmasse aus dem Antheile vom 6. März 1829 per 417 ft. 42 ^ kr.; 4.) für die Alex Masovii'sche Verlassmasse aus dem Schuldscheine vom 16. Oktober 1806 per 412 st.; 5.) für Theresia Tschop geborne Klemen aus dem Ehevertrage vom 26. November 1815 an Heiratsgut 500 ft. und an Wiederlage 500 st.; 6.) für die Ai.ton Mesesnu'sche Verlassmasse aus dem Vergleiche vom 19.Febr. 1829 per 114 ft.38-/.kr.; 7.) für den Franz Libert'schen Verlass aus dem Urtheile ddto. 27sten Oktober 1830 per 125 ft. 15 kr. s. N., — die Einleitung der Amortisierung bewilliget. Es werden daher alle diejenigen, welche auf obige Hypothekarforderungen Ansprüche erheben, hiermit aufgefordert, dieselben bis 20. Jänner 1884 unlso gewisser bei diesem 5. k. Landesgerichte anzumelden, als sonst auf Ansuchen des Bittstellers die Amorti« sation der betreffenden Einverleibungen sowie der sich hierauf beziehenden Eintragungen und zugleich der Löschung bewilliget werden winde. Laibach am 26. Dezember 1882. (161—2) Nr. 13 247. Bekanntmachung. Die mit dem Bescheide vom 5. August, Z. 8369, auf den 24. November 1882 angeordnete u„d Miete dritte exec. Feilbietung der dem Johann Magaj von Semitsch gehörigen, gerichtlich auf 1988 fl. 64 kr. bewerteten Realität wird auf deu 9. Februar 1883 mit Beibehalt des Ortes, der Zeit und des vorigen Anhanges reafsllmiert. K. k. Bezirksgericht Mottling, am 2. Dezember 1682. (419—1) Nr. 9994? Executive Realitäten-Versteigerung. Vom t. l. Vizirlsgerlchte Elcin wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Lorenz Pla» Hutnil von Rojiöno (durch Dr. Pirnal) die executive Versteigerung der dem Josef Gabrouc gehörigen, gerichtlich auf 3243 fl. gejchatzten Realität Urb.-Nr. 84 ää Pfarr-hofsgilt Stein zu Rabensberg Hs.'Nr. 6 bewilliget und hiezu drei Fellbietungs-Tag« sahungen, und zwar die erste auf den 26. Iunner, die zweite auf den 28. Februar und dle dritte auf den 30. März 1883. jedesmal vormittags von 10 bis !2 Uhr. in der Gerichtslanzlei zu Stein mlt dem Anhange angeordnet worden, dass die Pfanorealitiit bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über dem Schs-tzungswert, bei der dritten aber auch „ltter demselben hintangegeben werden wird. Die Licltationsbedinanifse, wonach insbesondere jeder ttlcitant "" gcmachwn Anbots ein lOproc. Vadlum zu Handen der tticitationScommission ;n erlegen hat, sowie das Schätzlmgsprototoll und der Grundbuchsextract sönnen in der d^s. gerichtlichen Registratur eingesehen werbm. K. l. Bezirksgericht Stein, am Listen November l882.