"......____^---m»^ 5 W^------ Freytag den 3. Februar 1626. Damit dcr Mensch das Ziel des steten Slrebens Erring', Mit neuem Muth sich stähl' die Brust. Und nicht erlieg im ew'gcn Kampf des Lebens, Ward ihm der reinen Freude Götterlust. Und darum stieg auf unsern Crdenball Zu uns herab der FreudeHimmelsgabe, Daß sie das gramerfüllte Herz uns labe. Werd zur Bestimmung ihr im Carneval. Ha! was erfüllt mir nnt freudigem Ahnen Di« Vrust? Hört ihr die himmlischen Töne? sie mahne» ^ur Lust. Auf denn zur Freude! verbannet die SorgtR, Erleichtert das Herz. Wo Freude uns lächelt, da sind wir geborgen. Da schweiget dir Schmerz. Ist's Feercy? ist'K Traum oder Wahrheit? Daß ich dem A«ge kaum trau'; Dich himmlische Licht, die entzückende Klarheit, Die ich geblendet erschau'; Die lieblichen Mädchen, die herrlich«« Frauen, Im rosigen Glanz — In lieblichen Gruppen sind sic zu fcha««n Und laden zum Tanz, Ietzo harmonische Töne erklingen , So lieblich bewegt. Schmeichelnd das fühlende Herz sie durchdrlngtn. Daß höher es schlägt. Hohes Entzücken und freudiZ«S Sehnen Herrscht überall, Wenn lärmende Pfeifen und Zimbeln «rMngen Im festlichen Saat. Wie Abendrothä Strahlen Am Himmel sich mahlen, Der Cavneval. v^eht diese» bunte fryhliche Gewimmel, Dieß rege Treiben ohne Rast und Ruh', Dieß durcheinander Wogen, dieß Getümmel, Im ew'gtn Wechsel wallt es ab und zu. Von Freude leuchtet jegliches Gesicht, Und nach Genuß sieht man die Menge rennen. Hat manch gebrochue Herz auch stille Thränen Dem Gram geweint, der Freude schließt sich'k nichl Drum, Freunde, auf! vergeßt auch eure Sorgen, Ergebt getrost der Freude Herz und Sinn. Das heut verschmähte Glück daß bringt kein Morgen Euch >e zurück, auf ewig ist's dahin. Glnießet weise, was Gelegenheit Euch beut; denn — leider! — eurem frohen Bunde Oroht schnell den Untergang die flücht'ge StundA. Der schnei verrauschten CarncvaleS Zeit. Doch weise nur — nnt Mäßigung genießet Die schöne Zeit; denn Übermaß berauscht Und eckelt an. Nur Mäßigung versüßet UuS den Genuß, der nur zu schnell verrauscht. Und flüchtig nur ist der Genuß. Ein Traum Dab Leben selbst. Man glaubt das Glück gefunden, Doch eh' man es erfaßt, war's schon verschwunden. Was war es, frägt man sich? Ein Schatten kaum U„d weil daö Leben kurz, und vom Genießen ^'chtß, als Erinnerung uns bleibt zurück, Wollt ihr deK Lebens Freuden darum missen? Entsage» jedem, wenn auch fiücht'gem Glück? Nicht doch — der Schmerze,, gibt es ja genug. In diesem ird'schen Jammerthal hicnieden Ward uns des Unglücks ja genug beschicden; Und schmerzlich trifft uns oft de« Schicksal« Trug. Mit Dämmerung mähllg Sich still und gesellig Die Erd« bedeckt; Wie schmeichlerisch Und« Durch Blumengewinde Sich Zephyr bewegt; Dann aber im Kosen Um duftende Rosen Sich leise verlor: So säuseln die Töne In allmächtiger Schönt Zum lauschenden Ohr- Ietzo mit des Sturmes Brause» Hört man'ö immer näher sausen, Wie d«5 Meer's bewegte Wogen In den Grund vom Sturm gezogen, Und nun himmelan gehoben In der Tiefe bald — balö oben In den Lüften heulend toben; Wie die Erde dröhnend bebt Nor des Wasserfalles Schaum; Wie zur Sonne goldnemSamn Sich der kühue Aar erhebt. Hört man kra'ft'ge Tön« schallen Durch des Saales weite Hallen-Doch nun erschien der Freude letzte Stunde, Uns wie vom Zauberschlag verstummt der Chor. Nom Thurme dröhnt «b dumpf aus eh'rnem Munde, Zum Aufbruch mahnend trifft's d«» Lauschers Oh,. Trüb senkt sich jeder Blick, und faßt e« kaum. Wie schnell des Lebenb frohe heit'r« Stunden Fast im Degumen erst, schon sind verschwunden, Was unS beseligte, scheint nun — «in Trau». M« ab« beucht ein Bild vom ird'schen Lebe», Dieß bunte fröhliche Geivühl der Welt. Wohl ist das Gluck d«s Menschen stetes Streben, Doch ward ihm Unglück oft auch zugezählt. Kaum hat «an «Z im Augenblick erschaut Das wandelbare Glück, alö schnell sich'S wendet, Neml's un» der Gaben Veste eben spendet, D'mm mcht zu s«hr dem tück'schen Glück vertraut f I« ist lein Bleiben hier», und k«in Besteht»: Und wie im Herbst vom Vaume fällt das Laub; Eo muß auch alles Irdisch« vergehen. Und alles Irdisch« zerfallt in Staub. Doch auS gebroch'ner ird'scher Hüll« schwebt D«i Menschen Geist zu höh'ren Regionen Vtilla'rt empor — zu neuen ew'gen Wonnen — Wi« Phvnif sich »eri«na.t b«, Asch' en. t s«t z u n g.) Besondere Rücksichten, ti« bey den verschiedenen volbefchliedenen Arbeitm zu dem vollkommeneren Gelingen des Gesammtverfahrens zu nch^ Mtnsind. Die Vollkommenheit eilits Kunstprobuctes/ we!> chei >«l Mensch mit Hülfe »on Werkzeug»« darstllll, höligt nicht allein von der Zweckmäßigkeit der Struciu» (d«t Nauel) derselben, sondert! auch großen Theilt von der Aufmertsamkeit, Genauigkeit, Geschicklichteit und Voistchpab, bi« «r theils de? Vorrichtung des zu ver, arbeil»«b«n rohen Material«, theils der Anwendung d«r Wtltz«ug« selbst/ bey den perfchiedenen mit den. fe!b«n zu v«lllchltnden Geschäften, widmet. Die beste Olsschine, das trefflichste Werkzeug wird nur min«l« mäßige od«r selbst schlecht« Alben li«fein, »aneb«li frey stehenden Riffeltamm« ent» wirrt werden. Man ngchte dieses jedoch so. viel, als es nur immer möglich ist/ zu vermeiden, weil ei stets mit Verlust an reinem Flach« verbunden ist. 5) Sollen di. Wurzelenden, wegen Vortheils der künftigen Verspinnung au« den unttl 2) angege. l»,n,n Ursachen, auch gleich aufstehen. Dieß «irtz "»ich», «ftf«l,ndcn durch ein zu schnelles Au« ihren nicht unrecht ergriffen werden / wodurch die lachsstänge! «inen falschen Bug erhalten, die Fäden ch kreuzen und «ine Verwirrung entstehet, di« bey «m nachfolgenden Vinsien msnche Ungelegenheit ver-rs«cht. llberhaupt wirb es »ortheilhaft seyn, einen ltichen Zug der Rollen z«l beobachten, wie dieß bey .'d«r andern Mang« gleichfalls geschehen muß. d. Bey d«m Schwingen des Flachfes. Ein» gleich, Führung des Schwungmessels bezeich' «t den geschickten Arbeiter. Jener, der gleichsam mehr ackt als streicht, wird die zarte Flachsfaser beschädigen »d di» Agen dennoch schlechter wegbringen. O. Vey der Anwen'ling der tlemen Bürste. Wenn bey d«m Bürsten b«r Flucht übe? den Mit» elfinger der linken Hand nicht «b»nw,itig unb regeb näßig ausgebreitet, wahrend der Operation mit dem Daumen nicht fest gehalten wiud; wenn man von bel pöh« »ach unten, statt von unten nach oben, zu bürsten mfängt, so bilden sich Knötchen i« Flachse, die nur nit Hülfe der Hechel entfernt werden können, wobey >!»er auch der Aisall ins Werg unnöthiger Weis« per» «ehrt wird. Man suche dahet di» eben berührten Fehler mög, ichst zu vermeiden, man fange mit dem Vürsten z« lnterst an den Gips'elenden an, sänbere erst di« Spitze, mb fahre so allmählig bis gegen di, um den Fingerg«« chlungen, Mitte fort, behandle dann auf dieselbe Art >ie Snt«, welche die Wurzelenbtn bild«n, und endlich ,uch di« noch übrig gebliebene Mitte. Sollten doch hi« unb wieder einige Knötchen sich »lb«n, so verliere man mchtgleich die Geduld, um als» bald zur Hechel zu greifen. Di« An»«nb»ng d<» H«» chel ist jederzeit mit Verlust an r«i«,» Flachs verbu«« den, sie soll gl«ichsam nur als letztes Nothmiu«! g»< br«ucht »«erben. Man lass» sich daher die Mühe «meß N«lsuch«e nicht pndlitßen, dies« Knötchen mit d«r Hand —^«. 2<-» »...... auseinander zu zieb««, wodurch sie derWirkung derBür-sie großen Theile« noch emvfänglich gemacht werden kön< n«n, und nur, was auf diesem Wege schlechterdings nicht fortgeschasst werden kann, muß der Hechel überlassen bleiben. 15. Bey der Anwendung der Polnbürste. Mit dieser Operation wird, weim man «in« ganz feine Wsare erzeugen «clt, die letzte Hand an dieselbe gelegt. Es ist einleuchtend, daß siedestomehr an Glanz, seidenartigem Ansehen und Geschmeidigkeit gewinnen müsse, je mehr aufmerksame Sorgfalt »uf diese letzt« Behandlung verwendet wird. Eine möglichst gleichförmig« Ausbreitung des Flach. ses auf die Polirbürste ist zwar die erste und von selbst in di« Augen springende Anforderung; ihre Befriedil gung reicht aber noch nicht hin, den beabsichtigten Zweck zu erzielen; der gleichförmig ^ufgebreitete Flachs muß auch fortwährend i» dieser ebenmäßigen Lag« er« halten werden. Durch das Umdrehen der Polirbürste wird der Fl«chs zwischen die B»rsten hineingezogen und dadurch zu Büscheln gebildet, welche die nachfolgende Bürste nicht mehr durchgreifen kann, wenn der Arbei» ter nicht für eine fortwährende Zertheilung besorgt ist. Er muß daher bemüht seyn, die gleichförmige Lag« z«s Flachses durch «in ununterbrochenes Fingerspiel in Ordnung zu erhalten. (Fortsetzung folgt). Vertrauen auf Männerwort. In dem Kriege zwischen der Ligue und den Hu« genouen lager. Der Edelmann fand sich durch H e i n ri ch S Zu« trauen hochgeehrt, gab ihm s«m Wort, ihn zu'schül;,n, bewirthet« seinen Gast königlich, und hielt sein Wort, wie ein Mann es soll. Ein edler Feind wirb durch Edelmuth gewonnen, und handelt ebelmüthig auch am Feinde, d«r sich ihm zutrauungsvoll in di« Arme wirft. Auflösung des Anagramms in Nro. 5: Gras, Sarg. G«ftrncktb«y Ignaz Uloy« Edlen von Kl«,«may». Berichtigung. Im Illyr. Blatt Nr. 3 vom 20. v. M-. ist in der sechsten Zeile der letzten Strophe des Gedichtes: »auf das Ab' leben Vr. MaieNät de» jialftl» Alexn Schlt'bfthltr untttlausen, und soll sutt Wclt—3«'^ gelesen weilen.