in dem Inner-Drain, aeleaenen Worinn Me Seltenheiten desselben auf das genaueste aufgeführek und zu mehrerer Deutlichkeit mit verschiedenen Kupfern erkläret werden. Allen und jeden / der Naturkunde und der Oeconomifchm Wissenschaft Besessenen mitgetheilet Von lranz Unton von I. Oe. Hof»Lammer>Rath. . . z- . ANNO 175 8. W Laybach/ Gedruckt -ey Annr Elisabeth» Reichhardtiu, Wittib. VIRGIL WS. Felix, qui potuit rcrum cognofcere Caufiis. AD FRONTISPICIUM. ^Jn Wunder der Natur will dieses Bildnuß zeigen/ Wie GOttes Allmacht sich läßt sehn und nicht verschweigen/ Man kennt hier offenbar des Himmels reiche Güte/ Luft / Wasser / Erd und Feuer fährt uns hier zu Gemüthe/ Daß alle Element beysammen können stehn. Än diesen Wunder-See mag man es deutlich sehn.' Es zankt der Götter-Schaar zu Train- Lands Ruhm und Ehre/ Ob dessen Wohlfart nur Neptun allein vermehre / Dies Vorbild aber zeigt/ daß auch Dianx Gaben / Auf diesem Wunder-See im Überfluß zu haben/ Da Pan durch schönes Holz sich hoch gepriesen macht/ zeiget Ceres auch der grünen Felder-Pracht. Ad Zoilum. Tu mea ne carpas, melius fed Zolle, fcribas. Non ego te carpam» ß meliora dabis. itm: Dem Gochgebohrnen rufen vo» Oobciizl, 8. Daniel, MolTa, und keutenburg / Herrn der Herrschaften Hasberg/ Stegberg/Loitsch/ Lueg/ Reifnitz / Ifernico , Flambruzzio , und Sivigliano , Obristen Mundschenken im Krain und der Windischen Mark / Obristen Erb-Falkenmeister/ und Obristen Erb-Truchsesse der Fürstlichen Grafschaft Görz / Ihrer Kayserl. auch zu Hungarn und Böheim Königl. Majestät würklichen Geheimen Rath/ Kämmerern/ und Bevollmächtigten Minister in den Niederlanden / rc« rc. Meinem Gnädigen Herrn Herrn. des Heil. Röm. Reichs Freyherrn zu Prosseck, ^ochgebohmer Weichs-Gras Gnädiger Gerr Gerr! re. )<8 hat bet mehreste Theil bet heutigen Schrift« Steller die Gewohnheit eingeführet : daß sie den ersten Abdruck ihrer Aufsatze hohen Personen pflegen zuzueignen. Einige derselben unternehmen solches aus Ehr-geitz/ andere aus Schmeichelet)/ viele aus Eigennutz; Etliche aber aus tragender Schuldigkeit und Hochachtung für Diejenigen / welchen sie ihre Arbeit widmen. Was meine Wenigkeit anlanget/ so glaube ich daß mir kein anderer Vorwurf könne gemacht werden/ als dieser / daß ich mich unter die Zahl obiger letzten Scribenten stelle. Denn obschon diese Iueignungs - Schrift alle Kennzeichen der größten Verwegenheit zu haben / scheinen möchte: Da ich mich unterfange Murer Doch- Meichs»Dräfl.Lxce!lenL mitten unter Deren wichtigen Staats-Beschäftigungen / welche auf das Wohl eines ganzen Volckes abzielen / ein Buch vor Augen zu legen / welches eigentlich nur für die Liebha« der phyficaiisther und occvnomischer Wissenschaften ist geschrieben worden. * z S- So bin ich doch eben so glücklich/ keinen Mangel an genügsamen Gründen zu finden / welche zu der Rechtfertigung meines Unternehmens dienen können/ als verwegen ich vielleicht bey dem ersten Anblicke dessen dürfte angesehen werden. Die ungemeine Liebe / welche Wure Doch» Meichs-Oräfl. Excdlenz zu allen schönen Wissenschaften überhaupt tragen/ wäre allein vermögend meine genommene Kühnheit zu entschuldigen / da aber auch über dieses Hoch»Dieselben einen angebohr-nen Trieb zu höhern Künsten und Wissenschaften besitzen /als wormnen Mre ihr größtes und edelstes Vergnügen finden ; So können Doch-DieMm unmöglich durch ein Zeugnuß der Danckbarkeit beleidiget werden/ weiches hier von mir als ein schuldiges Opfer überreichet wird. Nicht allein dieses/ sondern auch diejenige gnädige Art/ womit Uure Gocho Ueichö.Wräff. Excellenz mich von Zeit zu Zeit mit unschätzbar hohen Wohlthaten überhaupt/ ist der Gegenstgnd meines kühnen Unternchmens/Hocha -1AXi« Jlfi. ■>&*. JlJUfc AAtt SJUi iJL* «Jth «Sx W-OUOGGOGOOOOOOOBUOOWOGOGOD las erste Hapitul ion der ursprünglichen Benennung dieses wundervoüm Lzirknitzer-Sees. »Enn der Freyherr von Valvasor/ gleich zu Anfang seiner Beschreibung des Landes Lräin, von dem Ramen dieses Sees Mel-dung machet» so saget er ganz recht: „ Daß „ derjenige, welcher die wunderbare Eigen» „ fchast deßselden , durch blossen Fleiß, sogleich deutlich ma-„ chen und durch embsiges Nachforschen, wie mit einem Senk» „ bley, ergründen wollte : der würde aus Mangel der darzu „ erforderlichen Zeit, genügsamen Gelegenheit und eines gründ» y, lechen und wahren Unterrichts, niemahls auf den rechten „ Grund einer vollkommenen Entdeckung desselben gelangen „ können; sondern es würde der Riegel des verschlossenen tit* „ fen Busens der Ratur, noch allzeit vorgeschoben -leiben, „ mithin zu weiterer Entdeckung der Nachwelt etwas müssen „ übrig gelassen werde«. In Erwägung dessen hätte ich billig anstehen sollen, mich eines so wichtigen Werkes zu unterziehen; da es mir aber binnen meinem funfzehenjahrigen Aufenthalt an diesem See, wer der an Zeit und Gelegenheit, noch an genugsam eingezogene« gründlichen Unterricht, wohin ich die vollkommene KenntniK von der hiesigen Landes-Sprache mrd von der ganzen urnli# -ende» Gegend rechne, gemanglet; % WS % m&> c c 3 mm Als habe ich, ans Anhalten Mer Freunde und Gönner, mich unterwrmden, nach genauester Untersuchung dessen, was die Geschichte und Erdbeschreiber von diesem See bemerket haben, noch mehr aber des wunderbaren Sees selbsten, meine Anmerkungen zu Papier zu bringen. In dieser Absicht habe ich, bey jedem Ablauf des Sees, nichts gesparet, ein und das andere, durch genaue Nachforschung , zu untersuchen , alles und jedes mit allem möglichen Fleiße, zu verzeichnen, und mich nicht gescheuet, soweit es nur möglich gewesen , in verschiedene Oesnungen und -Hölen, mit den, bey mir, gehabten, der Gegend erfahrnen und mit -rennenden Fackeln versehenen Leuten, einzudringen. Weil auch hier in Train, an vielen Orten , Hölen, Grotten, und rmterirrdische Wassergange sich befinden; so habe ich selbige, soweit es thMlich geschienen, auch in Augenschein genommen. Bey dieser Besichtigung habe ich nun mein Augenmerk nicht gerichtet, alle Verhältnisse dieses Sees mit dem großen Runde des Erdkreises zu untersuchen; sondern allein die ei« gene Beschaffenheit dessen, soweit mir selbige, durch den oft eingenommenen Augenschein und durch richtige Vernunft« fthlüße, bekannt worden ist, dem geneigten Leser vorzustellen. Eben so wenig habe ich mich dabey mit blossen Muthmassun« gen begnügen lassen. Die Nachforschung allgemeiner Ursachen ist noch sehr vielen Zweifle» unterworfen und ist mir überhaupt zu schwer. Gewiß ist es, daß viele Naturkündiger, die sich soweit eingelassen haben, so groß auch ihre natürliche, oder durch eigenen Fleiß, erworbene Kräfte gewesen sind, endlich haben bekennen müssen : daß ihre gefaßten Haupt«und Grund-Sätze, auf blosse Muthmassung und auf ftemde oft ganz ungegründete Berichte, mit einem Worte auf ihre Leichtgläubigkeit beruhet haben. Diesen Vorwurf zu vermeiden , will ich eS getrost wagen und im gegenwärtigen Werke mein Augenmerk bloß auf dasjenige richten, was mich die Göttliche Allmacht, an diesem wundervotten See hat wollen erkennen lassen. Solches werde ich dem geneigten Leser hier wieder aufrichtig rnitzuthei- len, im, mich ernstlich bestreben: fürnemlich aber habe für nöthig erachtet, etwas weniges von dem Ursprünge des Namens, womit dieser See beleget wird, vorauszuseßen* Wir wollen also davon den Anfang machen* Urster Wbschnitk Von dem Namen dieses Sees Zzirknitz. (§*0 wird dieser See, Cierkniscu Jeferu, oder der Czirk- niyer See in der Lräinerischen Landes »Sprache genen-net und zwar deßhalb, weil unweit dessen Ufer der Markste-rken Cierkniza lieget, als von welchem er den Ramm soll empfangen haben. Einige wollen zwar behaupten , daß er seine Benennung von einer kleinen , in dieser Gegend , befindlichen sehr alten Kirche bekommen, welche in der Tramerischen Sprache Cierkuiza heißet: doch ist es wahrscheinlicher und glaubhafter, daß gemeldter Markssecken von dieser kleinen Kirche, die er schon in dem Wappen führet, seinen Ramm herleitet; so-denn aber, dem, nicht weit darvon, liegenden See, die gleiche Benennung giebet. Die alten Geschichtschreiber, wenn sie von demselben eine Meldung machen; so nennen sie ihn Lugeam Paludem UNd Strabo Lugeum Lacum. Die Meinung des von Valvasors ist hierbey ganz wahrscheinlich, wenn er saget: daß er von den alten Teutschen und Galliern , nach dem, von ihnen, bewohnten und nur zwey Meilen , von dem See, gelegenen Schlosse Lueg, der Luger-See sey genennet worden, woraus endlich die Lateinische Benennung Lacus Lugeus entstanden sey. Wider dieses wenden andere ein: daß vielleicht die Meinung der Alten nur auf das, in die Adelsbergische Grotte, einfallende Wasser abziele, als welches öfters viele Felder und Wiesen bedecket und gleichsam einen kleinen See furstel-let; bald hernach aber sich wieder unter die Erde verbieget. Doch wie mir scheinet; so zweifelt obgedachter Herr Scribent selbst in der Fortsepimg seiner Lromcke, ob wicht auch die, be& A 2 Lueg 4 Wfr C ö ) Lueg Md Adelsberg, sich ereignete Wasser «Ergieffung und dee daraus entstandene See, der Men ihr Lacus lugeus seyn kön» ne; indem diejenige Gegend, wo dieses Gewässer sich ausbreit tet, voller Löcher und Oefnungen ist : daher folglich auch gar möglich seyn könne, daß aus dem alten Worte Lueg, auf teutsch, Loch, das Römische Beywort Lugeus entstanden sey; mithin lugeus lacus so viel, als der löcherichte See heissen solle. Wenn man aber gleich zugeben wollte: daß ein dergleichen ausgetretenes Wasser, welches sich doch mit eben der Geschwindigkeit wieder verliehret, als in welcher es angewachsen ist, mit den Ramen eines Sees könne beleget werden; so hat« ten ja auch die alten Erdbeschreiber mit ihrem lacu lugeo noch eher auf die, in der Herrschaft Haasberg, welche seiner Excel-lenz Graf Larl von Lobenzel zuständig und zwar bey Pianina öfters sich ermessende Gewässer ihr Augenmerk können gerichtet haben. Dieselbe entspringen unweit dem prächtig aufgefuhr«-ten Gebäude, erstbenannter Herrschaft -Haasberg, und dem Markflecken Alben, oder Pianina, aus zwey Grotten, oder Höleu, bey Kleinhäusel. Darvon die eine auch nach unser Sprache: per maiim gradu, oder auf teutsch: bey Kleinhäus fei, Heisset, und von der Paick Herabfliesset; die andere aber wird genennet: per malinskim Dalu, auf teutsch: das Mühl-Lhal. Beyde Wasser aber machen bey ihrem Zusammenfluß einen ziemlich grossen Strom aus, welcher von daran, der Unz»Fluß genennet wird. Derselbe ergiesset^ sich öfters so stark, daß er die ganze Gegend, welche mit den fruchtbareren Aeckern und Wiesen von der Natur begabet, auch mit einem, zur Jagd gelegenen, Eich »Wald versehen ist, gänzlich Überschwemmet und selbige zu einem förmlichen See macht. Wie es sich denn tut Jahre 1697., gegen das Ende de# Hervstmonats, zugetragen hat, daß dieser Unzfluß sich also er* gossen, dadurch das ganze Thal unter Wasser ist gesetzet worden; daß man in dem Markflecken Alben, von einem-Hause zu dem ändern, auf Schiffen hat fahren müssen, mithin auch die allgemeine Heer * und Landstrasse überschwemmet, dergestalt ; daK attt Sftifttöh nM ihren Maaren, zu Skiffe Co) mim s sefttzet und übeegeführet Werden müssen, wokey denn öfters vier Unglück entstände»/ auch Menschen, Vieh und Güter darübek zu Grunde gegangen sind. Diesem Uebel nun abzuhelfen, haben nachgehends Anno t7ff. seine ExceJienz Herr Graf Leopold von Lamberg, Kay-, serlicher Strassen Diredtor und Landes Verwalter im Herzog» thum Mn, einen ändern Weeg von Adelsberg über Waue-verfertigen lassen, wodurch die Reisende, nebst ihren, mit sich, führenden Gütern, kn Sicherheit sind gefttzet worden. So-ferne dieser Unzfluß aber einem vollkommenen See jemahlS gleich gewesen; so ist es gewiß in diesem obbemeldten 1697* Kahre geschehen. Doch obschon dieser Fluß eben nicht so geschwinde in die unterirrdische Klüfte sich versenket, als wie er anwachset und sich «giesset, welches auch öfters zu geschehen pfleget; so wird man dennoch diese seine Ergiessung nur alS eine Überschwemmung; nicht aber als einen ordentlichen See ansehen können. Welcher Meinung auch beypflichten Ciuve* rus , Kircherus , SchöNlebkN , Md atötU GeschichtschkkP her neuem Zeiten mehr. Wweyker Mbschnitk Von des Unzfluffes Beschaffenheit und wie dm Me in vielen Stücken / mit dem Czirkmtzer See/ eine Gleichheit habe. sdum Beschluß dieses Lapituls muß ich von dem Unzfluß noch dieses melden : daß er dem Lzirknißer See, in vielen Stücken, gleich komme. Indem er erstlich: gleichwie jener, keinen ändern Abfluß, als durch unterirrdische Hölen hat. Und zweytens : daß es sich zu Zeiten ereignet: wenn er in einem Jahre alles überschwemmet, man noch eben dasselbe Jahr, in der überschwemmt gewesenen Gegend, säen, schneiden, erndten, und mit mancherley Art vom Jagen, sich daselbst belustigen könne. §n diesem Ruße findet man köstliche & 3 M Fische und nach dessen ZurüSttettmg, eine grssse Menge der» selben. Als: Kutten, Forellen, Men, Hechte und Barben. Wenn aber ein langwieriges und trockenes Wetter entfallt; so verlieret sich dieser- Fluß fast meistentheilö in seine unterirrdi» fche Helen. Da man denn in fernem vormahlS gehabten Gange oberwehnte Arten der Fische in der Menge mit blossen Händen fangen kan. Ich habe diese Lust selbst mit Auaen gesehen, auch von diesen gefangenen Fischen, dey weyland Fürst Anton von Eggenberg gegessen, welche ganz kernicht und wohl» schmeckend gewesen sind. .?■ Was aber ferner diesen Unzstuß betrift; so entlehnet der» selbe sein Wasser von dem Lzirkniser See, aus dem Mühl-Thal und von dem, aus dem Berge Jauernig, entspringenden Flusse Paicke; welcher sich bey Adelsberg verlauft, bey Klein-Häusel wieder hervorbricht, bey Laase und Jakoviza sich abermahl versenkt und bey Vierd wieder herfürkommet, woselbst er auch den Fluß Laibach fcrmiret, mithin seinen vorigen Namen verlasset. Was aber nachgehends für andere Bache und Flüsse sich in denselben ergiessen, daß soll an seinem Orte, mit einer Gern graphischen Marte, nebst der Erklärung, mit mehrew angezeiget werden. Nun folget: a§ v:'VK ’.tllfr!,J■'’:‘'■»«‘;; 1' '>'*''■ ■ > V'V■ • W\V\y1 ^\ ^euh-teser-i. jVeLKct SortTCk J> otnaVas .«Anua. a-tfsetv ^WJWUA XI0ANM15 ^ u< vTP CLub- >vfvMy setLac ' , ViV- ^RtA.v WrsKl JaS zweyte Japitul -on bet Gegend und Hage des Mzirk« nitzer s Sees. Krfler Wlchnitk Beschreibung des Berges Jauernig, wie auch einiger kleinen Vügü und der daraus entspringenden Quellen. >U weiterer Ausführung meines Vorsatzes schreite ich mm mehr zu der Beschreibung der natürlichen Lage und Gegend des Wrkmser Sees. Daher ich von den, an tiefem See, liegenden Bergen und den daraus entspringenden Quellen und Bächen, wie auch von den, tn dem ebenen Tüa» ie, befindlichen Markflecken, Schlössern, Dörfern, und Kirr chen, das benöthigte kürzlich anführen will. Dieser See, von welchem wir reden, liegt ungefehr ei-fte Viertel «Meile von Lzirknitz Mittagwerts. Von der Stadt Laibach sechs Meilen, zwischen Mittag und Abend. Von der Stadt Laas eine Meile, Abendwerts. Von der Herrschaft Haasberg, gegen Morgen zu, etwas weiter, als eine Meile. Von Adelsberg zwey, und von Lueg drey Meilen, ebenfalls gegen Morgen. Der geneigte Leser wird aus der hier beygeft'rgkm Tabel-Tab. L Ja I. die Lage der Markflecken, Kirchen, Schlösser, Bäche und Quellen deutlich ersehen und daraus abnehmen können, wie daß dieser See, um und um, von Bergen eingeschlosi-m sey, auch fernen ändern Abfluß habe, als durch unterirrdische Hören und Klüfte. Hiemit wollen wir nun zu der Topographie selbst schreiten und den Anfang bey dem höchsten und gröffe-en Berge, welcher Jauernig Heisset, machen : darnach werden wie rke. gegen Auf-und Niedergang, ssch dle, mm Mitternacht/ liegende Berge ebenfalls, soviel als möglich fty» wird/ in Augenschein nehmen. Was nun erstbesagten Berg Jauernlg betriff, welchek von den Erdöeschreibern insgemein Hrufchiza, oder der Birn» däumer-Wald genennet wird; so lieget derselbe von Mittag gegen Abend / Zwischen Alben und Adelsberg, gehet durch die Herrschaft Lohitsch , Jdria, Thalmein und erstrecket sich biS in Lärmen. Wie denn derselbe, nachdem er ffch viele Meile» Lang ausqedehnet, von den daran liegenden Orten noch andere besondere Ramen bekommt, und stehet unserm Lzirknitzer See an der Mittags Seite. Es erstrecket sich derselbe gege» Morgen und gegen Mittag bis in Lroatien und von banne» gar bis nach Bosnien, ziehet sich von dar noch weiter und be» kommt hernach von den Gegenden, welche er bestreichet, noch andere Namen mehr. Es ist dieser Berg Jauermg mit schönen Bäumen, gutem Bau-und Brenn-Holz versehen. In« gleichen findet man auf selbigem vieles wildes Obst und besonders Birnbäume, welche auch diesem Walde den Namen gegeben haben; durch welche dem Wilde überhaupt, den Bare» und wilden Schweinen aber besonders ihre Nahrung reichlich Mitgetheilet wird. Wenn von der Jagd, auf dem Lzirknitzer See, wird zehandlet werden, soll davon mehrere Meldung geschehen. Sonst stehet unten an dem Fuffe des Berges Jauermg , welcher die mittägige Seite des Sees, gleichwie mit einem Damm umgiebet, ein kleines Dorf, mit Ramen A. Lafee, woselbst eine Quelle entspringet, welche B. Lafchke Studenz , oder Mali Oberch, auf teutsch: der kleine Ursprung, oder die Wel« sche Brunnquelle genennet wird. Gegen Abend zeiget sich noch eine andere Quelle zwischen Lafee und Ottok, mit dem Rar inen C. Trefsenz und nahe an der JlM Borneck, ebenfalls «n dem Fuffe des Beraes Jauermg, findet man die Quelle D. Otofchke Oberch. Unweit davon ist eine Wasser- speyende Höle, oder Grotte zu sehen, welche zu gewissen Zeiten und fce* Inders Ley starken Ungewitter, dem LzirkmM See, eine UW rmgemeine Menge Wassers , mit grossem Geräusche, gewaltig mitthetlet : diese Grotte wird E. Urania Jama , auf teutsch. die Krähe »Grube geuennet. Weiterhin, gegen Abend, ist F. Velka und Mala Eub-narza. Gegen über, an der halb «Insul Dervofetfch, so gegen Borneck lieget. Adverfus Septentrionem , befindet sich die Grube G. Gebno und H. Cotu , nebst etlichen kleiner» Gruben, zu Ende dieser Halb-Znsul, gegen den vorder See und zwar nicht weit von der Lnsul Goriza ist die Grotte I, Svicha Dulza, welche eine, der Urania Jama, ganz ähnliche Hole ist. Indem sie eben, wie diese, eine grosse Menge Mas» sers von sich wirft. Unweit davon stehet man, ausser der Ouelle, welche K. Ufchina-Loca, heisset, annoch L. Narte, auch unterschiedene kleine Quellen mehr, welche aber keinen eigenen Namen haben. Auf dieser mittägigen Seite weiter hin, jwischcn Occident und Septentrion, zeiget sich ein me» driges Gebürgt, von welchem, und zwar an einem Mmkel dieftS Sees, ein Hättet -püßel , auf welchem vor Alters, an dessen mittägigen Seite, ein Schloß gestanden, welches Kariowiz, auf teutsch: Larlsstadt ist genmnet wor* Len und wovon die Überbleibsel annoch vorhanden sind. Nabe dabey, an dem Kusse dieses kleinen Gebürges , welches sich gegen Mitternacht lenket, befinden sich zwey grosse Oefnungen, oder Hölen, welche ihre Eingänge in den harten Felsen haben. Wenn es sich nun ereignet, daß der See ctß* zu hoch anwachset und seine gewöhnliche Gränzen überschreitet; so stürzet er sich, mit der grösten Gewalt, in diese zwey Hö« len und Adet allererst in dem Walde bey S. Canr/ani feinen Siitftfang, nachdem er vorher, bey einer halben Meile, unter der Erde fertgegangen ist. Die eine von diesen zwey Hölen wird N. Velka und die andere M. Mala Karfeu za ge nennet, welches so viel als die grosse und kleine Larlstadterm heissen soll; wie sie dann auch diesen Ramen von dem oberwekmten aU ten Schloße KarJowiz erhalten haben. Zwischen diesen zwey Hölen wird noch eine andere Oefnung angetroffen; welche aber keinen so tiefen Eingang hat, auch kein Wasser, wie die an- B dern, dern, an sich nimmt: ihr Rame ist Skednenza , das ist: Dreschboden; dahin pflegt sich das Vieh von der, in dem See, befindlichen Weyde zu begeben und sich darinn für der Hitze, Fliegen und anderem Ungeziefer zu verwahren. Von dar weiter/ gegen Norden, sind noch mehr dergleichen kleine, mit Ge» büsche, bewachsene Berge zu sehen , welche einen sehr harten und steinigten Boden haben. Am Ende derselben aber, im* wett Doieim-Vafs, oder Niederdorf, stehet ein niedriger Hügel, mit Namen Gradifche, wo vor Zeiten, nach Anzeige des alten Gemäuers, ebenfalls eine kleine Stadt, oder Schloß soll gestanden haben ; wie man denn auch daselbst zum östern alte Münzen mdet. Der von Valvasor redet in seinem Zeit» Buche T. i. Lib. 4. f. 6iz. indem er von der Stadt Metulo Meldung thut, also davon und saget: daß der Pfarrer von Ravena, Namens Frankeri, Nach der Stadt Metulum, welche Kayser Augustus zerstöret, einmals gefraget habe und nach ein» geholten falschen Bericht daselbst hatte graben lassen; von alten Münzen aber gar nichts finden können. Ich bin dennoch deS Geqentheils gänzlich überzeuget worden: denn es hat ein gewisser Priester zu Lzirknitz, Namens Johann Micknlitsch, soviel alte silberne Münzen, welche von den Hirten auf diesem Hügel gefunden worden, zusammengekauft, daß er sich daraus einen Trink-Becher verfertigen, und ihn inwendig vergüt-den lassen. Wenn ich, ehe und bevor solches geschehen, Rachricht davon gehabt hätte; so würde ich diese Münzen gewißlich «usgelöset, und als etwas seltsames aufbehalten haben; so aber war es schon geschehen und ich muste mich mit diesem Zengniß überführet und befriediget sehen: daß mau würklich in dieser Gegend zu Zeiten einige alte Münzen finde. Was aber des von Valvasors Fürgeben anbetrist: daß nämlich an dem Orte, wo jetzo noch einige Rudera zu sehen sind, ehmals die Stadt MetuJum soll gestanden haben, dieses scheinet mir sehr zweifelhaft vorzukommen: dieweil besagte Stadt, in dem Lande, welches Heutiges Tages das Herzogthum Lräin ist, niemals ist zu finden gewesen: doch kau es wohl möglich seyn, wie Schönleben meldet: daß Metulum ehedem, wo jetzt Me- tele tele in der Pfarre Oblack, ein viertel Meile von LzirkniK lieget, gestanden hake. Was ater ferner den Hügel anlanget, wvrinn ovgemeldte Münzen gefunden worden und rvelcher mich zu dieser kleinen Ausschweifting verleitet hat; so schwinget sich von stlLig-nr ein anderweitig Niedriges Eebürge empor, welches von Abend nach Mitternacht und hernach rund herum gegen Morgen und Mittag gehet, daß es gleichsam , wie in einem Lircul, verschiedene Dorfschaften und Bau-Felder m* schließet, als namüch: das Dorf Seufche und gleich daran einen runden Hügel, auf welchem die Kirche S. Wolfgangs stehet. Weiter Hm flehet man einen Lerg Lofchke Schno-fcheti genannt, welcher seinen Namen von dem darunter liegenden und zu dem Stift Freudenthal gehörigen Schloße Lok ha, oder Thumlack herleitet. Von diesem Lhumlack, oder Lokha gehen noch mehrere dergleichen Hügel, gegen Mitternacht, an einander fort. Der erste derselben heisset Zhi/Mran , welches so viel, als eine entblößte Seite bedeuten soll. Denn feine Anhöhe ist ganz kahl und mit tim schönen und auf eine viertel Stunde weit erstreckenden sandfesten Landstraffe versehen. Der zweyte ist ein kleiner spitziger Berg Mitternachtwerts, welcher von dem großen Kalk« Stein, aus welchen er bestehet, Kamina Goriza, oder auf teutsch: der Stein * Hügel genennet wird. Darauf folget der dritte, welcher ebenfalls klein ist und Ranza Rebar heisset, auf teutsch: die verstorbene Rippe. Man sindet daselbst eine ziemliche Menge des schönsten und von der Ratur geschnittenen Berg * Lryftails , welcher dasiger Orten von den gemeinen Leuten, der Donnerstein pflegt genennet zu werden. Dieser Berg hat einen Absatz, unter welchem ein Thal befindlich ist / durch welchen das Lzirknitzer Wasser siiesset. Auf der ändern Seite dieses Thales lieget der Markflecken Cierkniza, allda zeiget sich der ziemlich hoch empor steigende Berg SJivinza, welcher sich von Mitternacht gegen Morgen wendet und mit seiner, gegen Mittag, gekehrten flachen Sette sich dem See Mkehret. Er ist meistentheils ganz kahl nnd B 2 se* gegen Mitternacht zu mit Bäumen bewachsen. In einer Stunde wetten Entfernung desselben stehet man gegen Mor« gen das / dem Herrn Seifried Grafen von AuerSderg, zugehörige Schloß Nedlifchekh. Unweit von dar entspringet der Lzirknitzer Bach, welcher bey diesem seinen Ursprung Prohi-za heiffet, und unterschiedene andere Quellen zu sich nimmt, ehe er sich in den See ergiesset, er treibt alsdenn eylf gehende Mühlen und flieffet durch den Markflecken Cierkniza, wovon er auch nachgehends seinen Kamen bekommen hat. Er ist mit O. bezeichnet, derselbe treibet gleich an Lzirknitz und Rieder» dorf neun Mühlen. Ferner entspringen aus diesem Berge Siivinza noch etli-che andere Quellen herfirr deren eine ihren Ursprung aus dem, bey meinem Meyerhofe o. O. s. Maria Magdalena, befindlichen Felsen hat, auf welchem ein Schattenreicher Linden-Baum stehet. Weil nun die Oefnung, wo sich diese Quelle aussert, ziemlich groß ist/ so dringet, bey lang anhaltendem Regenwetter, das Wasser in folget Menge herfirr, daß ein merklicher Bach daraus entstehet; hingegen verliehret sich auch dasselbe, bey dem Ablauf des Sees, bis auf ein weniges. Die diesfallige Ursachen. Wie? und warum ? dieses geschiehet, wird an seinem Orte berichtet werden. Diese Quelle hat übrigens eigentlich den Ramen S. Mariae Magdalenas Quelle und führet auch nur eine Gattung von Fischen, nämlich Rutten , mit sich, welche in dem Schlunde, oder in der Oefnung des Felsens, als gewöhnliche Borbothen eines zukünftig und bald erfolgenden Ungewitters sich sehen lassen: in dem daraus IM* senden Wasser aber werden kleine Fische gefunden. Ich habe mir auch keine sondere Mühe gegeben, etliche deren zu fangen; dieshalb ich nicht mehr als nur zwey grosscr Rutten in langer Zeit habhaft geworden bin. Es soll von die* ser Beschaffenheit, gehöriges Orts, mehrere Meldung geschehen. Die zweyte Quelle Heisset Globaufchig und lieget von der ersten eine viertel Stunde ab. Desgleichen sind weiter hur, ausserhalb des Dorfes Martinsbach, ganz nabe an der Kircke S. Viri zwey kleine und oberhalb des Dorfes noch eine starke Quel« QveLe P. anzutreffen und weil diese Letztere Mchsam wie aus einem Kessel entspringet; so ist dieselbe für einem Gesund-Brunn angenommen worden, woraus die daftgen Bauern das Wasser «ie eine Arzeney trinken, auch viele Besserung in ihren ,3u* fallen vechöhren, wie solches alle, aus der Erfahrung, kundige Leute bezeugen. Rebst dem ist bey dieser Quelle ein Damm gezogen, an dessen Ende eine Mühle befindlich ist , von mU cher das Wasser durch das Dorf Martinsbach dem See zu-stresset. Dieses Wasser führet den Namen des Dorfes und werden darinn, ungefehr einer Spannen lang, Rutten gefangen. Weiter kommen wir zu dem Dorfe Grohovo, allda quellet in der Kuchel eines Bauern, Namens Loure Kaufsar Q. und zwar gleich unter dem Herde ein klares, kaltes und gesundes Wasser herfur, welches ein anderer wohl mit einem ansehnlichen ©tu* cke Geldes, seiner Nutzbarkeit wegen, erkauffen würde; da hingegen der Bauer, welcher die Bequemlichkeit desselben ge-messet, solches gar wenig schätzet, oder achtet. Ausser erstge-meldten Dorfe sind noch zwey kleine Quellen verhanden ; die aber, nur bey anhaltendem Regen, Wasser geben. Besagtes Dorf Grohovo, welches an dem Fusse und zu Ende des Berges Slivinza bey Grochouske Grishe lieget, wo wir ebenfalls einen kleinen Bach Treftenik genennt, antreffen. Dieser Bach, nachdem er den Fuß des erstgedachten Berges Grifhe, als woraus er seinen Ursprung nimmt, benetzet hat; so wird derselbe durch noch andere kleine Bache vermehret und fallt, nachdem er durch Scherauniz geflossen, endlich auch in unfern See. Bey diesem Dorfe Grohovo liegen, von Norden gegen Süden, etliche, mit Gebüsche, bewachsene sehr steinigte Hügel, welche nach gedachten Dorfe Grohouxke-Gril-fhe ; weiter bin aber Stermez genennet werden. Unten an diesen Hügeln rinnet ein Bächlein aus einem Felsen Herfur, dessen Ursprung R. Scherounski Obrch Heisset: solches vereiniget sich mit obigem Tl-eftenik und noch etlichen ändern Quellen , worauf es fünf Mühlen treibet, endlich aber durch das Dorf Seraußia laustet und nachdem es von demselben den Na- B 3 men men Seraimiza angenommen ; so gehet es endlich dem See zu» Ferner an bet Höhe dieser Hügel und zwar auf einer sehr an» muthig gelegenen Strecke ist das alte und neue Schloß Steg» berg zu sehen, welches letztere als ein wohl eingerichtetes Gebäude, nebst einer umher gelegenen und darzu gehörigen -Herrschaft Hochgedachter Seiner Exceiienz Herrn Grafen von Lobenzel zuständig ist. Hinter dem Schloße lieget der, zu die» ser Herrschaft, gehörige Berg und Wald Gofchzez, auf welchem die Kirchen s. Cmcis und s. Ann$ befindlich sind. Ungefähr einem Musqueten Schuß weit von dem Schloße, rinnet eine Lrystall klare Quelle s. aus dem Schlunde eines Felsen herfür, die wie ein Keßel gestaltet und mit den schönsten und höchsten Bäumen, so meist Buchen, versehen ist, welche msqesammt einen ungemeinen kühlen Schatten verur» sachen , wodurch die Annehmlichkeit dieses Ortes noch mehr erhaben wird. In dem Wasser stehet man Forellen in der Menge hin und her schwimmen. Überhaupt ist dieser Ort Mit so vieler Amnuth ausgezieret, daß er dadurch die dahin kommende Fremden an sich locket und solche langer, als sie sonst gedenken, daselbst zurücke halt. Diese Quelle wird hier schon so stark, daß sie eine, unter dem Schloße, liegende Mühle zu treiben vermögend ist und dabey sich so fischreich befindet, daß man den Überfluß der Forellen, öffters, gleich wie in einem Behälter, wieder dareinn zurück werfen muß» Wenn aber eine grosse Dürre entstehet; so verlrehret sich selbige unversehens, durch unter» indische Felsen» Ritze und Löcher unter die Erde; alsdenn Ziehen sich die Forellen zurücke in die noch Wafferhaltende Lerter und besonders in den Ursprung. Welche aber dahin nicht gelangen können, werden in dem feuchten Wasser ge-fanaen und in dem Ursprung desselben wieder geworfen. Weiter, gegen dem See zu , ungefehr eine Viertl - Stunde von Stegberg, liegt die Kirche S. Stephani und nicht weit davon, an einem Hügel, das Dorf Lipfen. Unter diesem Dorfe wird abermal eine T. Quelle angetrofen, die sich mit dem Wasser Steberfchiza vereiniget und den Namen Lipfen- ziza mit* C o ) mpi* Ls ziza führet. Weiter hin ist aberma! eine Quelle V. so eine Mühle treibet. Kerner stehet auf einem Hügel Gorifchke Gofchzez genannt, folgends das kleine Dorf Gorize, unter welchem auch eine Quelle mit Namen W. SJatavez, auf teutfch: der Güldene Brunn entspringet. Endlich gelange» wir nach Oberscedorf vulgo Verch jeferu. Unterweges treffen wir zwar norh unterschiedene Quell-Wasser an; doch weil diese keine eigene Ramen haben, auch nur bey feuchter Witterung Wasser geben; so übergehen wir solche billig mit Stillschweigen. Bey dem oben gedachten Dorfe aber finden wir X. Kateriafch Y. Zenifche Z. Zemon UNd den gkvssen Ulf-fprtmg VeJki obrch, welcher aus km, auf dem Laser Boden, ßiessenden Wasser herfürbricht und zu Bewässerung des Sees ein vieles beyträget. Aus dieser bisher gemachten Beschreibung von der Gegend des Tzirknitzer Sees, kan der geneigte Leser einestheilS abnehmen: daß dieser ganze Bezirk voller unterirrdischer Lana-le und Wasserleitungen seyn mäße: Anderntheils aber wird derselbe auch bemerken, wie die Ratur zwar diesen See ringsherum mit Bergen und Hügeln gleichsam verbolwerket; dennoch aber dadurch die daran liegende Gegend für den Überschwemmungen nicht in Sicherheit gestellt habe, indem sich dieser See öfters dergestalt ergiesset, daß er ganze Felder nberschwemet: besonders aber muß das, ganz nahe an dem See, liegende Dorf Seedorf, vulgo Jeferu, und Doieina - Vals, teutsch Niederdorf das meiste dabey leiden. Bisher haben wir die, aus dem Berge Jauernig und aus den ändern, um den See, befindlichen Bergen hervor-quillende Wasser, auch einige, nahe an dem Berg, befindliche Gruben,, derer ihrer zehen sind, bemerket. Das übrige sott bey dem An - und Ablauf des Sees gemeldet werden. Zwey» weyter Ubschnitk Von den/ bey diesem See befindlichen Kirchm und Capellen. U dem Beschluß dieses Lapituls will ich noch ein Ver-zeuchnüß der, um diesen See, liegenden Kirchen undLa-pellen beyfügen und also mit der, zu Lzirknis , befindlichen fürnehmsten, grösten und auf Gothische Art gedankten Kirche den Anfang machen. Dieselbe ist unser lieben Frauen gewidmet und hat vor Alters, bey Krieges-Zeiten, auch bey öf» ters sogenannten Türkisch * Martoiofen, oder Raubereyen und geschehenen Einfallen, den daselbst befindlich Christlichen Einwohnern zu einem sogenannten Tabor oder Schutzwebre gedienet. Daher ste auch vormals mit starken Mauern, Lhür-nen, Rundelen, und darinn mit Doppelhacken, Stücken und Mörsern versehen gewesen, von welchen allen noch ekrvas weniges daselbst verhanden ist. Inwendig ist dieselbe mit schönen 7. Altären und einem kostbaren Orgelwerke gezieret. DerKirch-Lhurn aber mit grossen und kleinen Glocken versehen. Diese Kirche haben die Herren Grafen von Lilley, im Jahre 500 nach .Christi Geburt erbauet, wie selbiges der daselbst befindlich eingemauerte Stein ausweiset. Nebst dieser Kirche stehet man noch daselbst die Kirchen S. Rochi , S. Joannis und S. Maris Magdalenae. Vor Martinsdorf liegt die Kirche S. Viti und unterwerts des Dor-1s* Zu Grahu ist die Kirche B. V. MARIAE, Uber diesem Dorfe auf dem SJivinzer Berge S. Nicolai« Bor Scherovis S. Pauli. Bor Lipfen S. Srephani. Zu Nieder-Stegberg steht die alte Lavelle B. V. Maria?, und Zu Ober-Stegberg, auf dem Berge L. Cruds und 3. Annae. « Gleich Gleich an Ober < Seedorf S. Cantiani. Zu La fee S. Srittii und Unweit davon S. Leonis. In der See > Insul Vorneck ist SS. Primi & FeJidani, UtStt dem Senf che aber S. Wolfgangi. Lu Untere Niederdorf S. Laurentii. Zu Unter * Seedorf S. Petri. Und endlich an dem kleinen/ zu dem Stift Freudenthal, gehörigen Schloße Thurn- fttd? die Tapklle S. Leonard!. Von diesen und nachfolgenden Kirchen und Lapellen werden die ibpfeiVTabeiim -ey dem Lapitul des mehrern zeigen. as dritte Hapiwl Jon dem Wnlauf und Machsthum des KztrkniHer Gees / wie auch vsn ferner Lange/ Breite und Tiefe. Urster Abschnitt. lst oben bereits angezeiget worden: b«ß tiefer See von Bergen und Hügeln ganz eingeschlossen sey und „ daß in solchem sechs Bache und zwölf wasserreiche Quellen hinein fließen derjenigen zu geschweige«, welche nur -ey Regenwetter Wasser geben. Woraus leicht abzuneh-men ist: daß dieser See eine Sammlung solches Wassers seyn müsse, welches von den herumliegenden Bergen und Höhen, ober-und unterhalb der Erde, in dieses grosse und ebene Thal zusammen fließet und in der tiefsten Gegend des Sees bloß darum stehen bleibet; weil die darinn befindliche, tin-terirrdische und von der Natur künstlich gemachte Ablaufs-Hö- £ im len bey weitem nicht hinlänglich sind, das Wasser in eben der Menge wieder abzuführen , in welcher es zufliesset. Aweyter Wbschmtt Von der Länge und Breite dieses Sees. §Je Länge dieses Sees von dem Ober - See und dessen Ursprung an, bis an die Karlauza und dessen Breite von Seedorf an, bis zu dem Ursprung und Ottok trägt unaefehr drey viertel einer Meile aus. Die Lange aber ist eine viertel Meile. Dieses aber ist zu verstehen, wenn der See in seinen ordentlichen Gränzen bleibt und nicht etwann durch ein lang anhaltendes Regenwetter aufschwellet und durch langwierige Dürre gehindert wird. Übrigens pranget dieser See mit fünf Snfuln, unter welchen die gröffefte und schönste Vornek Heisset. Die zweyte wird Goriza, die dritte, welche eine halb-Insul ist, wird Dervofez genennet. Auf der Insul Vornek befindet sich das Dorf Ottok, zu welchem fruchtbare Wiesen und gute Bau« Felder gehörig sind. Die vierte ist eine Insul, welche, weil sie allemal oberhalb dem Wasser zu sehen ist, Venetek, das ist: klein Venedig genennet wird. Selbige ist eigentlich eine grosse erhabene Insul, gehöret zu der Herrschaft Stegberg und bestehet in einer schönen Wiese, dahin sich, bey ereignender schnellen Ergiessung des Sees, die Morast-Vögel zu begeben pflegen. Die fünfte In-sUl heisset mala Goriza. Was den geschwinden Anlauf dieses Sees betrift; so ist selbiger gar leicht zu begreiffen ; wir wollen aber demnach in folgendem etwas ausführlicher davon reden. Denn wie schon oben gemeldet; so raget über alle Berge, Hügel und Höhen der grosse Berg Iauernig herfür, welcher den See, gleichwie mit einem Damm, einschlieffet. Derselbe hat in seinem hohen, wei- weiten, breiten und fürchterlichen Eingeweide so viel Keßelfor-migte Lhäler und in solchen wiederum so viel abscheuliche Schlunde, Mm und Löcher, daß alle, auf diesem grossen Eebürge, durch Ungewitter, Regen, Schnee und Eis, zusammen laufende Gewässer sich in selbiges stürzen, und von dannen theils durch obangezeigte Schlunde und Hölen : thells durch ungeheure Abfälle und nnterirrdifche Schläuche, welche ihren Ausgang in dem Lzirkncher Ser haben, mit einer m> glaublichen Gewalt durchbrechen und alsdenn der niedrigsten Lage zueilen. Weil sie aber in dem darinn befindlichen Haupt-Graben , oder Fluß < Vethe nicht Raum noch Platz genug wx sich findenso schwellen sie darinn nach und nach an) dis endlich die ganze Fläche dieses Thales unter Wasser gesetzet und dieselbe in einen förmlichen See verwandelt wird. £>ie* ses Wasser bleibt daselbst so lange stehen, bis die nassen Monate vorbey sind; alsdenn aber und bey lang anhaltendem trockenen Wetter wird dieses Gewässer ans Mangel des mb tcm Zuflusses wieder durch andere, in dem Haupt »Graben und in den fürnchmften Tiefen, befindliche Erd« Riesse und Schlunde verschlungen und in noch tiefere, unter der Erde, verborgene Seen hmeingeführet» Hier sollten nun diejenige Quellen benennet werden, welche nur bey dem Regenwetter Wasser geben, und selbiges in dem See selbst weit über sich werfen, auch dieses weite Thal ganz schnell mit Wasser überziehen; allein es wird davon an einem ändern Orte gedacht werden und zwar allda, wo man von der Wiederkunft des Wassers aus den Erdklüsten umständlich handeln wird. Es ist, kurz zu sagen, mit der grösten Verwunderung anzusehen, wie der gro^e Werkmeister den Lauf dieses Waft fers in den Klüften und Holen dieses Berges Iauernig und in den ändern hemmliegenden Bergen so weislich angeordnet hat; doch wir wollen hiervon schweigen und nur noch mit wenigen etwas von der Tiefe des Sees in nachfolgenden reden. £ 2 Drit- Hritter Kbfchnitt Von der Tiefe des Lzirknitzer Sees. f^Elbige ist, wie leicht zu erachten, wegen Ungleichheit A des Bodens überhaupt, eigentlich zu bestimmen nicht möglich. Daher wir auch nur von den darinn befindlichen Haupt-Strömen und fürnehmsten Ablaufs < Gruben und Hö-len etwas gewisses sagen können. Denn wenn sich also dieser See in seinen gewöhnlichen Granzen befindet und sich nicht weiter, als bis an die Holen groß und klein Karlauza aus-breitet; so betragt die Liefe, in theils Gruben, zu 5. bis 6.; in ändern aber zu 7. 8. bis 9. Klafter. Damit ich mich aber im Stande befinden möge dem geneigten Leser die Beschaffenheit dieser Gruben klar und deutlich vorzustellen; so habe mich den 10. November an. pvxt. von Laibach nach Lzirknitz begeben, den n. ejusdem bin ich daselbst angelanget und den irten darauf habe ich zwey Schiffe neben einander befestigen lassen, auf welchen ich nach Seedorf und hernach mit vier Schiff-Leuten einem Fischer, Jager, und den mit mir geführten Amanuenfem in den See gefahren und habe alldort, da der See in seiner gewöhnlichen Lage ganz voll war, die Grube Vadonos besucht, ich senkte dabey meine Meßkette mit dem angehefteten Senkbley in die Tiefe dieser Grube und befand, daß sie bey ihrem ungleichen Boden an theils Orten 42., an ändern 48. und wo es am tiefsten war, 50. Schuch hatte, wie in Tab. I. Num. 5. zu sehen ist. Darauf fuhr ich nach Refcheto Num. 7., und fand, daß diese Grube 56. Schuch tief war. Von dar begab ich mich weiter nach Krifch Num. 6., welches zwar keine Grube ist; sondern auf temsch: Lreutz Heisset: weil dieses Wasser den grossen Strom, der von dem Ursprung Verch Jefera durch den See herab und auf die Grube Refcheto zustieffet und den, von der ändern Seite von Lzirk-nitz in den See fallenden Bach 0. gerade in der Mitte gleichsam begegnet und beyde Lreuhweis durchschneidet: wie auch den ven von Such* Duiza L, i. durch starken Ausguß gemachten und ausgegrabenen Strom, nebft dem Zufluß der Quelle Ufchiva Locka N. K. vereiniget und mitten durch den See gerad auf Refcheto zufliesset, woselbst es bey Num. 6. einen Lreus»Strom formiret, auch daselbst gefischet wird,' daher bekommt das Wasser den Ramen Krifch. Ich befand dessen Tiefe i3. Schuch. Ich setzte darauf meine Fahrt weiter fort und gelangte an eine, in der Fläche, gelegene feuchte Grube, welche niemals ablauft und Plauze genennet wird, selbige ist auch in unserer Kupfer Tabelle also bezeichnet. In diese Grube, weil sie sumysig und morastig, auch mit Rohr bewachsen ist; setzen sich die Schleuen bey dem Ablauf des Sees, hinein. Ich fand dieselbe bey meiner Besichtigung ganz feuchte und nur 6. Schuch tief. Damit man aber wissen könne, wenn der See aus seinem gewöhnlichen Bethe sich auf die Felder ergieffet wie hoch er steige und was die, in ihrem ordentlichen Stand, befindliche Gruben, bey deren Überschwemmung für eine Lieft haben; so ist solche bey dem oben bemerkten leicht zu zurechnen. Von hier fuhr ich weiter bis zu der grössesten Oefnung, welche des ausgegossenen Sees Überschwemmung verschlucket. Ich kam darauf ferner an die grosse und kleine ICariauza und fand daselbst, daß nur noch was weniges Wasser darinn floß : Ich ließ daselbst den Fischer aussteigen und von dem Horizont des Wassers bis in die Höhe, der, von Rohr und Gesträuche, befindlichen Merkzeichen dieser Oefnung, das Felsen-Lager ab-messen. Dergestalt fand ich daß von dem Wasser an, bis dahin 21. Schuch Höhen waren: daß also in der grössesten Uber--schwemmrmg durch den ganzen See, jede Grube, um so viel mehr die Liefe zu zurechnen vorkommt. Ich fuhr von dar zurück und ob mich zwar ein starker Regen an dem See überfiel; so wollte ich doch noch die vornehmsten Gruben besuchen und ihre Liefe erforschen. Ich gelangte also auf ein flaches See - Bethe bey Livifche Num. r,;. und fand dessen Tiefe auf 15. Schuch. Num. 26. Die Fischer - Grube 27. Schuch, die gleich an derselben befindliche Grube Num. 24. eöenfaüs nur 22. Schuch. L 3 Die Die Nu m. r.7. gleichfalls nur 27. Schuch und die Num. r8. fand ich 29 Schuch tieft Von dannen fuhr ich in den hintern See und sähe: daß der Ursprung bey Ottok D. 9. Schuch hatte. Ingleichen, daß F. die grosse und kleine Bubnarza und zwar die grosse bis zur ersten an deren Seite verwendeten Ho» lung 45. Schuch und die kleine 12. Schuch in der Tiefe hat* te G. Gebnu war ganz feuchte auf 9. Schuch; H. Kotu aber 38. Schuch tief war. Bey den übrigen daselbst besindli» chen Gruben fand ich eine kleine Differenz. Denn es hatten deren theils 9., theils 12., theils auch 14. Schuch in der Tiefe. Bey meiner Zuruckfahrt ist mir ein grösser Taucher, der grösser als eine wilde Gans war, aufgestossm, auf welchen, so wohl der Jäger, als der Fischer welche beyde gute Schützen waren, mit ihren geladenen Gewehr, geschossen haben: indem sieben gierig waren diesen Taucher zu bekommen. Ich hatte ihn auch selbst gern gehabt, denselben abzumahlen; so aber war er auf jeden Feuer-Blitz in einem Augenblick schon unter dem Wasi ser, also, daß er uns eine lange Leit aufgefyalten t)at unb vergeblich auf sich schiessen lassen. Die übrigen, von der Grube Vadonos aufwerts an dem Strom befindliche kleine Gruben, Hab ich ehedem schon bey trockenen See durchaus besichtiget, ausser den Strom, welcher zwar nicht überall gleiche Tieft hat: jedennoch ist er an theils Orten 12. 15. auch is. Schuch tief. Die daran befindliche Gruben werden etliche mehrere Schuch, als 20. 22. bis 24. in die Tiefe haben; welche alle aber diesmal zu fondirett so« wohl der stete Regen, da wir alle ganz naß waren: als die kurzen Tage mich'daran verhindert haben. Ich glaube also, daß ich dem geneigten Leser von der Tiefe dieses Sees, eine ge* nugsame Satisfa&ion, durch diesen kurzen Bericht werde gege-den haben. Wie nämlich dieser See ein »und eine viertl Meile lang und drey viertl Meilen breit sey. Daß daher derselbe auch eine grosse Menge Wassers in sich fasse; solches ist leicht #u erachten. Allein dieses kan wegen Ungleichheit der Lage, üb man zwar dessen Figur ttt die Quadratur bringen wollte f nicht so genau berechnet werden. Wir gehen nun wieder hinauf zu den crstbenannten zwey Hölen groß und klein Kariauza, mit welchen es die Beschaffenheit hat: daß wenn der See ausserordentlich anwächset; so dringet er mit einer so heftigen Gewalt in diese zwey Hölen: daß er Sage-Blöcke, Schwemm »und Bau-Holz, auch Rei-sicht, ja ganze Bäume, Schiffe nebst Stangen und Ruder mit sich nimmt und Hineinreisset, wie er den vor einigen Jahren ein parr Ochsen und etliche Stück ander Vieh, auch noch kürzlich, wie mir der mitgehabte Fischer erzehlet, zwey Fischer-Schiffe verschlungen habe. Es verursachet aber derselbe, daß dieses verschlungene Holzwerk den Ausgang der Hölen versenket und bey anhaltendem Regen öfters den Abfluß des Wassers verhindert; mithin eine Ursache ist, daß sich der See weit ausbreitet, die daran gelegene Felder überschwemmet und selbige unter Wasser setzet. Anno 1716. hat sich dieser See dergestalt ergossen, daß die nächst daran gelegene Einwohner zu Seedorf sich mit allem Viehe und ihrer Haabschast aus ihren Wohnungen zurückziehen und flüchten müssen. Solches ereignet sich zwar selten; doch wenn es geschieht, so sind die zu Rieder-Seedorf allemal die Ersten, welche dieses Übel empfinden müssen. Je beschwerlicher nun besagte Überschwemmungen des Sees den benachbarten Inwohnern fallen: je mehr kommt ihnen das Fischen und das geflügelte Wasser-Wild alsdenn zu statten; indem sie auf den besäeten und nunmehr mit Wasser bedeckten Aeckern , als wohin die Fische und das Wasser-Wild sich begiebt, ihre Nahrung desto leichter und bequemer finden können. Ich habe oben versprochen: daß ich von der Wiederkunft des Wassers und von den Erd - Klüften, auch der daraus entstehenden Anfüllung dieses Sees, ingleichen von den Quellen, welche, ausser dem Regenwetter kein Wasser von sich geben; jedennoch aber zu Füllung dieses Sees das mehrste beytragen, allbier eine Abhandlung machen wollte. Ich werde demnach meinem Versprechen nachleben und hiermit zu der Beschreibung dieser so seltsamen und dem Ansehen nach , bewundernswür» digen Wasser-Answerfnng dieser -Polen schreiten. liierter Wbschmkk Von den Wasser-auSspeyenden HLIen. f Lh habe bereits von der Lage der Wasser «speyenden Hö» len in vorigen Tapitul Nachricht gegeben; daher mir nur noch von deren Beschaffenheit etwas zu ftgen übrig geblieben ist, welches der geneigte Leser aus nachfolgenden Umständen leicht ersehen wird: wenn es sich nun zuträgt: daß grosse Ungewit« ter einfallen, welche mit starken Platzregen und Sturm«Win« den verknüpfet sindso werfen diese Hölen mit einem erstaun« licken Geräusche eine unglaubliche Menge Wassers von sich, also, daß sie der Welt eine ungeheure Gattung vom Wasser» Spritzen fürffellen. Von diesen Wasser--auswerfenden -Holen sind Urania Jama UNd Sucha Dulza die fÜtnebmffM , UNd beträchtliqsten. Von welcher leztern auch der von Valvasor in seiner Lrämerischen Lronicke Tom. i. pag. 681. Meldung thut. Wenn er sagt: „ Daß 1635. aus Sucha Dulza das Wasser, „ mit jedermanns Verwunderung, wie aus einer Feuer«Spri« „ tze, herausgeschossen sey, und seiner Meinung nach halb«blin« „ de und halb-nackende Enten mit sich geführet und an das Ta-„ ge «Licht gebracht habe. Dieses sind also die zwey Haupt «Schlauche, welche die« sen See am häufigsten und geschwindesten mit Wasser anfül« len. Denn ob zwar unlaugbar ist: daß die, von mir, oben angezeigten Bache und Quellen ein vieles zu Bewässerung des Sees beytragen, besonders, wenn sie durch ein lang anhalten« des Regenwetter und von dem, an den Bergen und Felsen« Ritzen herablanffenden Wasser angeschwöllet und vermehret werden: dem ungeachtet, sind sie doch bey weitem nicht zurei« ch"nd diesen grossen Umfang mit Wasser zu überziehen. Ich kann dem geneigten Leser den Unterschied, welcher zwischen den von O5-V c o j mitm von mir benannten Bächen, Quellen-und den Leyden Wasser speyenden Holen fürwaltet, nicht begreiflicher machen, als wenn ich sage: daß die erstern, bey beständig anhaltendem Regen, den See innerhalb zwey Tagen kaum die Helfte anfüllen,-dahingegen die, an dem Fuße des Berges Jauernig befindliche HölM CJrania Jama UNd Sucha Dulza UNweit Dervafekh ; denselben, bey einem, nur wenige Stunden, anhaltenden und mit Sturm und Ungewitter vermischten Regen in einer solchen Geschwindigkeit unter Wasser setzen, daß die, in dem See, der Fischerey wegen, befindlichen Leute, öfters kaum durch die schnellste Flucht für der Flut entrinnen können. Ich habe oben bey Beschreibung des Berges Fauernig gesagt: daß sein Körper völlig ausgehölet und mit viel unterirrdischen Klüften, Schlünden und Keßel-förmigen Thalern versehen sey, welche nebst ändern ,f in dem See, befindlichen Gruben ihren Ausgang in den zwey Hölen Urania Jama lind Sucha Dulza haben. Wenn denn nun diese Abgründe, bey einem sich ereignenden Ungewitter und Platz - Regen, von dem dahin überall zu» lammen lauffenden Gewässer angefüllet werden; so ist ganz natürlich, daß sie der tiefsten Gegend zueilen und bey einem ge» fundenen Ausgange mit der größten Heftigkeit wieder berfürbre« chen müssen. Welches allhier mit einer um so viel grossern Ge« walt geschehet, je grösser die Wasser»Fälle sind, worinn die Ge« wässer vor ihrem Ausbruch gerathen. Die, in diesem unterirrdischen Klüften eingeschlossene verdickte Luft und Winde mögen das ihrige hierzu auch redlich beytragen, wenn sie, durch die auft serttche und zu ihnen eindringende Sturm * Winde und Donner-. Schläge in Bewegung gebracht und durch die Ausdehnung per vim e/afticam gewaltig zusammen gepresset, folglich ebenfalls einen Ausgang zu suchen, gezwungen werden. Dergleichen Grm den nun, wo sich dieses am meisten zutragt, sind: Num. 9. Rei-tie. Num. 13. Mala Ponikua UNd Num. 24. Reitiza } diese drey liegen in den vordern See: Aber Num. 14. v>ika Ponikua. Num. 20. Velka und Mala Bubnarza liegen in den hintern See, saugen das Wasser in sich und im Anlauf des Sees, werfen alle Sechse dasselbe wieder, in dem See, über sich. D Die Die Gruben abek/ als Num. IO. Sitarza. Nu m. 28. Treflenz und Num. 29. Zemun treiben ihr Waffer, gleichsam als ein von der Kunst verfertigter Spring * Brunn sehe hoch über sich. Daß aber benannte zwey Hölen Urania Jama und Su-cha Dulza durch heftige Wasser-Ausmessung zu gleicher .Zeit schwarze Enten und Fische mit auswerfen, wie der von Val-vasor in seiner Beschreibung meldet; dieses hatte zwar eine Richtigkeit, doch wollen wir hiervon an einem ändern Orte mitläuft tiger handeln. Was auch noch die von besagtem Geschicht-schreiber Tom. 1. Lib. IV. Cap. 53. Fol. 688. bey dieser Gelegenheit angeführte und mit einem Kupfer-Biatt begleitete Demonftration der, in dem Berg Jauernig, befindlich seyn sollenden vier Seen, anbetrift; so muß ich gestehen, daß solche sehr sinnreich und zu dessen Erklärung sehr wohl eingerichtet ist. Unterdessen will ich mich dabey gar nicht aufhalten, weil ohne dem nicht gesinnet bin solche zu wiederlegen: denn da ich selbst die Meinung hege, wie der Effeä zeiget, daß das, um ben See, liegende Gebürgt *ni> besonders der grosse Berg Jauernig mit lauter Holen und Wasser-Behältern angefüllet sey; so laß ich es bey des von Val-vasors beygerückten Meinung und des P Kircheri, wie solche in dem Jahrbuch Tom. 1. Lib. IV. Fol. 6rz., 24. , 25., Tab. II. & 26. und in beygefügter Kupfer - Tabelle Num. 2. befindlich ist, zwar bewenden; aber ich will dennoch dem geneigten Leser eine vollständige Erklärung dessen, so viel ich wehrender Zeit meines Aufenthalts bey dem Lzirkniher See, aus der Erfahrung habe fassen, auch mir eine Idee, der für menschlichen Augen verborgenen und in dem Berg Jauernig befindlichen Hö< len, Wassergangen, Röhren, Heber und derselben Wurkung, habe machen können, allhier mittheilen. Nach beygefügter Kupfer-Tabelle , ist des P. Kircheri Meinung von diesem See und dessen Zufluß, folgende: daß das Wasser von dem daranlie-genden Gebürge, ingleichen das geschmolzene Schnee-und Regen-Wasser H. H. H. nebst dem vielen Gewässer, welches bey G. G. G. entspringet und bey F. F. F. sich unter die Er* de versenke, endlich in dem Berg C, bey E. und dessen Holen fm*. da *»mt#**/ w mmmm fflnsiiiäüi MMW D. tief hinunter falle, darauf durch einen, in die Höhe, haltenden Wasser» Schlauch L. tn A. zu steigen genöthiget werde»-bey I. aber wieder ausbreche und nachgehends in den See L, bey K. einfalle und weiter fliesse» Wie er solches durch den Siphon oder Heber M. N. insbesondere aber durch oben ange« zeigte Figur R. bemerket hat. Dieser berühmte Mathematicus Hat durch seine Demonftration gar schön bewiesen, wie dieses Messende Wasser, dem See, durch die unterirrdischen Gänge und Röhren seinen Überfluß reichlich mittheilen könne. Ich lasse es also dabey bewenden: in Erwegung aber, daß obange-führte Schrift-SteLer und deren Bücher nicht eines jeden Bequemliqkeit sind, sich daraus zu belehren; so habe ich durch gegenwärtige Beschreibung und angefügtem Kupfer * Blatt meine Meinung davon im nachfolgenden entwerfen wollen: wie nämlich : am Suffe des Berges Jauernig durch Urania Jama und Sucha Duiza von dem daran liegenden See eine Menge Wassers, mit heftigem Ausbruch ausgeworfen werde. Ich t)(ih aud) biefctfyalb nicht unterlassen können, weil ich in der obgedachten Scribenttn Schriften viel irriges von diesem See angetroffen habe, die wahre und eigentliche Besch»* fenheit desselben nach allen seinen Umstanden gründlich zu beschreiben. Da aber Anfangs erforderlich seyn will die Er» klärung desselben mit Raturkündiger Erfahrnuß zu bestätigen; so habe ich auf diesem beygefügten Kupfer«Blatt welches aus sechs Figuren bestehet, zu jedermanns leichtern Begrief die bekanntesten Versuche zum voraus fetzen wollen. Kürnehmlich aber ist zu wissen: daß der, nebst dem See, befindliche und in Superfide über eine Meile, in gerader Grundlinie ein und eine halbe Meile und im Grunde dessen gegen Mittag und zwar nach Piuka, teutsch Potrk zu liegenden Seite mehr als zwey Meilen sich erstreckende Berg Jauernig habe. Ferner, wie sich das Wasser in diesem Berge sammle und durch die darinn befindliche Schlunde weiter fortgetrieben werde. Wie aber dieses leztere geschehen könne, will ich durch die Demonftration dieses Kupfer . Blattes Tab. z. beweislich machen und dadurch Tab. -nzeigcn, daß obgedachte Wasserleitungen ganz natürlich seyn. III. D 2 Hier 28 c>o) mim Hier nächst will ich klar darthnn: daß die Oberfläche des Wassers jederzeit die Horizontal Linie halte. Zum Beyspiel hier ist erstlich Figura i. eine, von beyden Seiten aufwerts gerichtete gläserne, oder andere Röhre. Wenn also auf einer Seite Wasser in diese Röhre gegossen wird, so steiget selbiges auf der ändern Seite in die Höhe: also daß sie von A. in B. die Horizontal Linie dieser zwey Seiten der Röhre zeiget. Weil die Lust das Wasser von allen Seiten gleich unter sich drücket Md dasselbe in der Horizontal Linie erhält. Figura i. ist ein Gefäß, welches mit Wasser geft'rllet ist und wenn unter die Oberfläche des Horizonts eine Oefnung gemacht wird, so lauft das Wasser bis zu solcher Oefnung aus und behält die Horizontal Linie daselbst: ist es aber, wie Figura 3. zu sehen, woselbst am Boden ein Zapfen ist, wenn dieser eröfnet wird, so rinnet das Wasser gänzlich aus dem Ge» fässe. Ungleichen wie Figura 4. weiset, so kann aus einem Faß durch einen Zugheber, oder Siphon, das darinn befindliche Wasser oder Wein, so weit der -Heber reichet, gänzlich ausgehoben und wie allgemein bekannt, das Faß in steten Ausfluß ganz ausgeleeret werden. Die hierbey gefügte Tabelle zeiget an a. den Heber, oder Siphon. B. das Faß. C. Einen Theil des Hebers, welcher im Faß bis auf dessen Grund gehet. D. Die andere Seite des Hebers, woselbst das Wasser oder der Wein in ein anders Geschirr lauft und das Faß gänzlich ausleeret. Wodurch eines gemeinen Hebers gebräuchliche Würckung sich zeiget, wenn durch diesen der Zug, wie bey C. gemeldet worden, in die Bewegung gebracht wird, so geschieht bey D. der Ausguß. Ferner wird durch Figura 5. eine hole Kugel A. fürgestellet, in welche, bis an dem Boden eine Röhre B. ge* het; so oben fest zugemacht und an einer Seiten derselben ist eine Oefnung mit einem Verdi C. inwendig und auswendig zugleich aber mit (im Hol-Schrauben D. versehen, gemacht; aU «ZP* ( O ) LA so daß feine Lust daraus gehen kann. An besagter Schraube D. ist eine mit Wasser gefüllte Spritze E. fest angeschraubet, durch welche das Wasser gewaltig kann hinein getrieben werden. Welches in F. an die Seite der Hol-Kugel starck au-fallt, durch diesen Anfall alsdenn die auseinander getriebene Ausdehnung der Luft geschiehet und selbige vermehret: daß also, wo vorhin das ganze Spatium der Kugel schon mit Lust angefultet ist, so wird solches mit vermehrter Luft verdoppelt und der Raum in der Kugel durch das hinein gepreßte Wasser gefüllet, mithin die innerliche Lnft in die Enge getrieben; so bald aber das Röhrlein B. oben an der Kugel A. wieder eröft net ist, so nöthiget die, in der Kugel, gepreßte Luft, daS unter sich getriebene Wasser wieder in die Höhe zu springen, wie F. anzeiget: bis endlich die Luft den ersten Raum der Hö-lung erreichet. Da denn beyF. zu ersehen ist, was die Drü-kkuug der Luft zu würcken vermag. Ferner beweiset Fig. 6. Daß durch einen gewaltigen Wasserfall, wenn selbiger in (in Faß, welches mit dem untern Theile im Wasser stehet, auf einem im Gegenstand befindlichen Stein fället, eine neue Luft-Vermehrung verursachet und die schon darinn verhandelte Luft verdoppelt wird; bey gefundener Oefnungaber wieder heransdringet,wie solches mit mehrern wird erklärt werden. A. Ist eine Röhre, oder Wasserleitung, durch welche das Wasser in ein leeres Faß laufet. B. bey C. mit Gewalt auf einen Stein fallt, D. Wenn aber die Gewalt des Falls an besagtem in Gegenstand gestellten Stein D. durch eine eiaftische Starcke die Luft aus einander treibet, so wird eine neue Luft-Vermehrung zu wege gebracht, welche bey JE. Durch eine Röhre in eine Schmidt-Esse F. Gefuhret wird: darinn sie stets bläset und die Kohlen fit beständiger Flamme erhallt: welches einem Schmide wohl zu statten kommt. Hierdurch wird klar dargethan, daß der Wasser-Fall eine Lust verursache: ja wenn man sich dergleichen bey Schmelzung der Metalle, welches auch an vielen Orten ist angebracht worden, bedienen wollte; so würde man die Würckung davon klar abnehmen können. D z Wch 30 mm ( o ) mom Weiter nun von dem Minen auf das Grosse den Schluß zu machen und auf den Durchschnitt des, in fi-agmento, von mir gedachten Berges Iauernig wieder zu kommen, so meldet nämlich der von Valvassr: daß die am Fusse dieses Berges befindliche Zwey Hölen Urania Jama und Sucha Dulza den Lzirk-nitzer See mit häufigem Wasser versehen und selbigen anzufüllen das meiste beytragen, auch daß durch dieselben Fische und Ent < Vögel mit herfürgebracht und ausgeworfen werden: ingleichen daß noch vier Seen in dem Berg Iauernig befindlich waren, welche von gedachten zwey Men auf 42. Werck-Schuch hoch liegen sollen , wie auch daß bey Schneeberg aus dem sogenannten Storshek schwarze Enten heraus kommen, von welchen der von Valvasor die Höhe abgemessen hat. Daher er auch muthmasset, daß eine Gemeinschaft zwischen diesen vier Seen und den daran gelegenen zwey Hölen seyn müsse; nun kann es wohl seyn, daß daselbst vier und noch mehrere Hölen und dergleichen Seen sich befinden mögen. Welches aber gemeld-ter Geschicht-Schreiber selbst nicht wissen kann/ sondern derselbe hat nur seine Gedanken und Muthmassungen anzeigen wollen. Daß aber die Hülm und Wassergange durch Steigen und Fallen des Waffers einige Verwandschaft mit einander haben, solches ist leicht begreiflich zu machen. Daß aber die Enten unter der Erde, so wie er vermeinet, sollten erzeuget und mit grünen Kraut, oder Gras, welches darinn wüchset, ernähret werden, selbiges ist nicht zu glauben und wird so leicht keinen Beyfall finden. Wie aber die Enten in diese Holen gelangen und wie es geschehen kann, daß sie mit dem Wasser herfürkom-men, auch wie dieses gar wohl möglich seyn könne; davon werde ich meine Gedanken an seinem gehörigen Orte entdecken; hier will ich mich aber nicht langer dabey aufhalten ; sondern ich wende mich zu der, in Figura 7. fürgestellten Durchschnitt und will damit die naturkündiqe Versuche der unterirrdischen Hölen, Grotten, Pfüle, und Waffergange anstelle!! und meine Meinung von deren natürlicher Würkung entdecken: wie nämlich das, in den Hölen und Grotten, sich verhaltene Wasser, vermittelst gelegter Röhren und angesetzter Heber, aus einer Hö» re in die andere, so durch diese Figur 7. erwiesen, durch m< terirrdische Meatus, Wassergänge und Siphones fortgetrieben werden und daß auf solche Art obbesagte Urania Jama und Sucha DuJza ein häufiges Wasser mit in den See bringen und selbiges wieder heraus werfen könne, solches muß ohne -Widerspruch angenommen werden, weil es die alljährige Erfahrung genugsam lehret. Nebst dem befinden sich in dem Berg Jauer-mg, wie A. A. zeiget/ gewisse Schalet, in welchen das, von starkem Regen und heftigem Donner, angelaufene Wasser zusammen schießet und in die unterwerts gefundene Oefnungen sich versenket, hernach durch die Klüfte und Tiefen ., wie bey B. in die oberste Num. 1. ingleichen Num. z. befindliche Hölungen C. C. sodenn in die Num. 3. D. wie auch hernach durch die Steinklüfte und Heber E. E. mit einer starken Pressung dringet und hernach gewaltig fällt. Durch solchen starken Fall nun wird bey C.C. und D. eine neue Luft-Vermehrung durch die Ausdehnung bemerket, welche die innerliche verdoppelt; da denn die äußerliche Luft durch das Heftige Knallen des Donners in die inwendige Oefnungen dringet und die Hölungen mit Wasser anfüllet. Wie solches durch Figura 5. und 6. erweislich gemacht wird. Wodurch denn das Wasser die doppelt eingeschränkte Luft, vermittelst geftmdener Oefnungen stark presset und also, wie gar leicht zu begreifen, die Gewalt derselben stets vermehret , daß also auch nothwendtg bey den zwey Hölen Urania Jama und Sucha Duiza ein erstaunlicher Auswurf des Wassers erfolgen muß. Es wird auch jedermanniglich bekannt seyn, wie die heftigen Donnerwetter eine große Bewegung in der Luft verursachen. Nämlich: wie die Fenster und andere, in einem Gebäude, fteystehende Sachen durch die Luft gedrückt und von deren starken Bewegung bey entstehenden heftigen Donner beben und erzittern. Ein gleiches beweiset das loßgebrannte Geschütze der Stuck und der Mörser, wovon die Luft also gedruckt wird, daß es das menschliche Gehör durchdringet. Die-ftrhalb sich die Feuerwerker mit Kappen über den Kopf und Uet die Ohren zu bedecken pflegen, damit sie an dem Gehör keinen Schaden leyden. Die Erfahrung zeigt auch an diesem See, daß, wenn ein Regen ohne Donner einfällt, derselbe nicht so heftig ist; als wenn er von einem Donnerwetter begleitet wird. Besag« te jwey Hölen Urania Jama UNd Sucha Dulza, nebst Noch ändern, bringen alsdenn ihr Wasser häufig herfür. Die Was, sergänge, so in den geöfneten Klüften ihren Lauf haben, sind hier theils mit Punkten, thcils bloß bemerket und dienen dar-zu dem geneigten Leser meine Begrieffe desto deutlicher vorzu-stellen: und zwar daß die Punkte den Zugang in die unterirr-dischen Holen anzeigen: die ofnen aber bemerkest auch die Wasser-gänge, wie selbige in den Klüften ihren Abfall haben und wie sie aus dem Grunde einer Hdle, in die Höhe, sich als Sipho-ncs, oder Heber erweisen. Ich will solches dem geneigten Leser noch deutlicher machen und auf nachfolgende Weise fürtragen. Nämlich.- durch Figura i. habe ich furgestellet: wie daS Wasser allemahl die Oberfläche in -er Horizontal 2inie behalte und wie in Figura 3. und 7. zu ersehen, nach der gefundenen Oefnung auch die Lust unter sich presse, bis sie gleichfalls besagte Linie erreichet hat. Es ist derowegen ganz na-turmässig, daß wenn auch gleich die in den Hölen befindliche und durch den gewaltigen Fall des Wassers neu vermehrte Lust nicht mitwürkte,* so wurde doch das Wasser an und für sich selbst, wenn es einmal die Horizontal Linie in besagten G. G. erreichet hat, durch die Siphones, oder Heber, wie klärlich in der Figura 4. ist fürgeftellet worden, immer weiter in die Höhe zu fernerem Fortgang gebracht werden. Wenn demnach das Wasser, wie in Fig. 7. Flum. 3. zu ersehen, die Holum gen D. von H. MG. Horizontal angefüllet hat; so muß es noth-wendig bey L. in M. denn in I. wieder ausfallen. Wie aber die Drückung der Luft mitwürke, das kann aus dem Vorbericht, wie solches in Figura 5. und 6. erhellet, leicht gefastet werden. Daher ich auch mehrere Natur erforschende Versuche hier beyzu-bringen für unnothig erachte. Weil es gar begreiflich ist: daß die zwey Hölen Urania Jama und Sucha Dulza gewaltig viel Wasser Wasser in den See giessen müssen. Deswegen ist es auch kein Wunder: das Fische mit ausgeworfen werden. Es können auch \ die Hölunqen in tiefem See durch starken und plötzlichen Zu« fluß des Wassers gar bald wieder angefüllet werden: daß aber nicht allein befaßte zwey Oefnungen,* sondern noch mehrere sich in tiefem See befinden, welche durch unterirrdische Gange ebenfalls mit einem schnellen Zufluß demselben zu Hülfe kom-men, daran ist gar nicht zu zweiflen. Wie denn auch die, in den herumliegenden Bergen, befindliche Quellen und das oben auf denselben, gesammlete und von dar herunter in die Hölen schiessende Gewässer, dem See ein merkliches mittheilen, solches ist gar leicht aus Figura 7. zu ersehen. Diese Gewässer werden nun solcher Gestalt, durch ihre unterirrdische Gänge immer weiter fortgetrieben, bis sie nach einer gefundenen Oef-nung, endlich wieder herausbrechen. Darauf sie denn mit den znstiessenden Quellen und Bachen vereinbaret werden; da solche denn insgesammt in kurzer Zeit den See völlig anfüllen. Ich werde davon unten ein mehrers anzeigen : wie und auf was Art, dergleichen entspringendes und herfür quellendes Wasser , durch unterirrdische Meams und Wassergange, könne in die Höhe getrieben werden ? hier muß ich aber abbrechen und mich wieder zu des von Valvasors Beschreibung und Untersuchung wenden: ob denn Fische und Enten in dem verborgenen See des Berges Jauernig, seinem Vorgeben nach, erzeuget und ernähret werden? Ich will dem geneigten Leser meine Meinung hiervon er-öfnen: wie und welcher gestalt selbige aus den unterirdischen Hölen an das Tage-Licht gebracht und ernähret werden könnten. Figura 7- Num. Z stellet nämlich die unterirdischen Hö-lungen für, aus welchen der sogenannte Siphon, oder Heber E. seinen Gang von H. in E. denn in G. Horizontal nimmt und von dar bis an das Loch L. hernach bis M. der Urania Jama, welches E 1 zu I. zu Tage halt/ und das Wasser mit Gewalt forttreibek, wenn solches nämlich die Horizontal-Situe in G. erreichet hat; so kann selbiges alsdenn Fische und Enten zualeich mit auswerfen, welche sich nach meiner Einsicht in den Holen M. des Berges Jauerniß von der Mündung entfernter aufhalten mögen. Wie aber dieses geschehen könne: daß Fische und Enten sich in den Hölen finden und sich darinn ernähren könnten ? solches ist leicht begreif» und erweislich zu machen: denn wenn der See hoch anwachset und die Oefnung de* Berges bey I erreichet; so ist gar nicht zu zweiflen: daß zur selbi« gen Zeit das Wasser herausdringe. Die Natur der Fische aber ist: daß sie allezeit dem fliessenden Wasser entgegen schwimmen» wenn sie aber durch den Siphon E. in Nu m.dessen Oefnung doch voran so groß ist, daß ein Mann füglich durchkriechen kann, gelangen; so finden sie daselbst ein Wasser vor sich, in M. welches ihnen den weitern Fortgang verbietet. Vev Ablauf des Sees aber dringen sie durch eben den Eingang wie» der in den See, allwo sie sich unterdessen daselbst in M. gar füglich aufhalten können. Was aber die Enten anbetrift; so kommen dieselben nur zu der Zeit aus dem See, wenn er im Ablauf und Wasser« Leer wird, auch mit einer Menge Leute angefüllet ist, welche das Gras und die Streu daselbst abmähen, auch darinn fischen und jagen, da sie denn ihre Zuflucht so gut, als nur möglich, in obgedachte Oefnungen nehmen können. Besonders wenn sie in der Meuse und unvermögend zum fliegen sind; so mögen sie sich diese kurze Zeit über, als der See ablauft, daselbst aufhalten, weil sie allda frisches Wasser suchen und antreffen; finden auch nach des von Valvasors Meinung, in diesen Oef-nungen, nebst den Fischen, ihre Nahrung. Es meldet dieser Geschicht-Schreiber anbey, daß er in dem Magen einer Enten daselbst grünes Kraut, kleine Fische und Sand angetroffen. In« gleichen daß er bey Besichtigung des Berges Jauernig einen »er« mz» c o ) mm 35 borgenen See wahrgenommen und dabey bemerket habe: daß in demselben sich ebenfalls Enten aufhalten und doch kein grünes Gewächse weder darinn, noch in ändern daselbst befindlichen Gruben zu finden sey: er habe sich also darüber verwundert/ wie es möglich seyn könne, daß dergleichen Kraut in dem Magen der Enten befindlich wäre, da doch keines bey diesem Aufenthalt der Enten wachse, oder herfürsproffe. Run gestehe ich gar gerne, daß gedachter Author viele unterirrdische Grotten und Hölen, gleichwie ich beleichtet, in Augenschein mag genommen und dennoch kein grünes Kraut angetroffen haben. Ja wenn derselbe auch mit mir obgedachte zwey Gruben sollte besuchet haben; so wurde er vielleicht noch in grössere Verwunderung seyn gesetzet worden: daß auch darinn nichts Grünes wachse, noch Gras herfürkomme, weil daselbst nichts, als eitel Felsen und Stein - Klippen anzutreft fen sind; daß er aber eben an dem Orte, wo er die Besichtigung angestellet, von ungefehr eine Ente mag angetroffen und bekommen, selbige nachgehends eröfnet und in intern Magen Fische, Sand und Kraut gefunden haben, solches ist eine mögliche Sache: aber es ist deswegen gar nicht noch ausgemacht: daß dieses Magen-Kraut in dem verborgenen See gewachsen sey; viel natürlicher und begreiflicher ist es: daß, wenn ein starker Regen-Guß entstehet, derselbe von dem Berge Jauernig ganze Wasen grünes Erdreiches, Kraut und andere ftuchtbahre Gewächse mit sich in die Hölungen führe und so zu sagen, gewaltsamer Weise mit hinein reiffe. Da denn die Enten, welche ihre Zuflucht in die Holen genommen , sich von solchem Kraut ernähren und dasselbe in tyum verschlossenen Magen wieder mit herausführen. Es kann auch wohl seyn; daß sie sich zu Nachts-Zeit, auf den in Num. I. trockenen See, welcher ohne dem nicht gar zu weit von den Hölen ist, worinn sie sich aufhalten, heraus begeben und all-dort Gras und Kraut zu ihrer Nahrung genug vor sich finden; hernach aber/ wenn sie sich gesättiget, wieder in ihren Aufenthalt M. zuruck begeben können. Er OS 36 c o ) mtpm Ob nun zwar die, durch die Gewalt des Wassers, fjer* aus getriebene schwarze Enten und ausgeworfene Fische eine Mögligkeit/eyn kann; so giebt solches doch der viel gedachte Scribent für me offenbare Wahrheit aus. Was mich anlan-get; so muß ich bekennen, daß ich binnen der Zeit von fuufze-hen Jahren, als so lange ich an diesem See gewöhnet und nach so oftmaliger Besichtigung des Sees An < und Ablauf niemals gesehen noch gehöret habe: daß weder von Urania Jama, noch von Sucha Dulza jemals halb-nackende, federlose und blinde Enten zugleich mit dem Wasser in den See waren hinein gespielt worden. Ich habe mich dieserhalb sehr bemühet, hinter die Wahr« heit dieses Valvasorischen Vorgebens zu gelangen. Ich habe die, in der Insul Vornek zu Ottok wohnhafte Leute, weil solches nicht weit von Urania Tama gelegen, auch die zu Jese-ru ganz nahe an dem See und nicht weit von Sucha Duiza seßhafte Bauern nachdrücklich befraget: ob nicht alte, oder junge Leute daselbst wissen: daß jemals von Urania Jama, oder Sucha Duiza waren schwarze Enten ausgeworfen worden? es hat mir aber keiner derselben sagen können: das sie jemals daselbst etwas von schwarzen Enten gesehen noch gehört hätten. Da auch oft gedachter Herr Author efccnfttls meldet: daß zu Schneeberg eine Quelle mit Namen Storshek sich befinde, aus welcher eben dergleichen Enten würden ausgeworfen und daß diese Quelle mit den, in dem Berge Janernig, befindlich unterirrdischen Seen eine Communication haben müsse, in welcher sich diese schwarze Enten generirm sollten und an den obbenannten Orten hernach an das Tage * Licht herfürgebracht würden; so habe ich auch nicht unterlassen mich bey dem Eigen-thums Herrn der Herrschaft Schneeberg Herrn Grafen von Lichtenberg zn erkundigen: ob zu ein, oder der ändern Zeit daselbst sich schwarze Enten hätten blicken lassen ? und ob wohl jemahls dergleichen bey der sogenannten Quelle Storshek wären gesehen worden ? allein dieser Graf als ein grösser Liebhaber der Jägerey, in dessen Dienst einige Jäger stehen, hat mir zur Antwort gegeben: -aß weder er, noch seine Leute in dieser ge- gemeldten Storshektt Gegend jemals von schwarzen Enten tu was gehöret, noch von alten Leuten dergleichen wären gesehen worden. Solchergestalt habe ich des von Valvasors Vorgeben auf keinerley Weise in Erfahrung bringen können. Es kann aber wohl seyn: daß demselben eine dergleichen Ente von un-aefehrmag zu Händen gekommen seyn, in der Meinung: daß solche nebst den Fischen aus der Hole sey ausgeworfen worden, welches sich auch leicht hat zutragen können: wenn nämlich die schwarze Enten, oder Rohrhüner bey Ablauf des Sees sich in der Meuse und Federlos, auch zu den Flug unvermögend bu finden; so verstecken sie sich, wohin sie nur möglichster Massen gelangen können; als in das Rohr, Gebüsch und Wald; wo-selbst sie aber wieder aufgejaget werden. Wie es sich denn etm mals zugetragen hat: daß mein Meyerknecht, welcher bey trockenen See in den Wald nach Holz gefahren war, daselbst dergleichen Rohrhüner angetroffen, ein einziges davon gefangen und mir selbiges lebendig nach Hause gebracht hat. Solchergestalt kann auch eines dem Herrn Author zu Händen gekommen seyn, welches sich in dem Gesträuche und zwar nahe an der Höle Urania Jama verlausten , nachgehends durch den gewaltigen Wasser-Auswurf aus dieser Höle mit wird fortgeries sen und folgends in seine Hände gekommen seyn. Auch kann der bey ihm gewesene Fischer Rofchenta ihn noch mehr in seiner Meinung gestärket und den falschen Bericht ertbeilet haben : daß noch viele dergleichen schwarze Enten daselbst anzutreffen waren, welchem derselbe also mag Glauben gegeben haben. Es kann auch seyn, daß er etwann den folgenden Tag bey angelauffenen See eine Menge derselben mag gesehen haben, in der festen Meinung : daß diese alle mit dem Wasser herfürgepreffet würden. Allein es verhält sich solches ganz anders wenn der See im Anlauf ist, als wenn er in Ablauf gerath; da zu dieser Zeit die Enten und die Rohrhüner in der Meuse sind. Wovon ein mehrers sagen will, wenn ich von der Jagd-Lust, welche an, um und neben dem Haupt-Strom des Sees zur selbigen Zeit angeftellet wird an seinem Orte reden werde. Denn ein anders ist es, wenn die Enten und E 3 Rohr- Rohrhüner noch so gar Federlos seyn, daß keine davon fliegen kann; sondern ein aut Theil derselben durch den Flug sich an die Oerter des nahen Wassers faivim; die übrigen aber, die also davon zu fliegen vermögend sind, sich in das Geröhr, Strauchwerk, oder wohin sie nur können, verbergen, da denn darauf die, in und an dem See, befindliche Oerter mit den annoch verhandeln Enten ganz angefüllet sind; welche aber, so bald der See anzulaufen beginnet, ihren Zurückflug in den See, so wohl als die flugbarm nehmen, sich auch alsbald darinn sehen lassen, ohne diejenigen, welche auf ihren Ruckzug nach dem See den Jägern, oder den Raub - Lhieren zu Theil werden. Diese Menge des geflügelten Wildprets aber, kann weder in Urania Jama , noch in Sucha DuJza ihren Wohn-Platz aufschlagen, weil zu Ende dieser zwey Gruben kein so grösser Raum und auch kein Wasser verbanden ist: daß über dreyßig Stuck sich daselbst nicht aufhalten mögen. Ich werde an seinem Orte von dieser zwey Gruben Zu-und Eingang beschwerlichen Besichtigung, Tiefe, und ändern, was dabey zu beobachten, ein mehrers abhandeln; denn ich habe tn keiner dieser von dem von Valvasor angezogenen zwey Gruben nicht eine Spur gedachter Enten, oder Rohrhüner gefunden. Es ist auch gar nicht zu begreiffen, wie dergleichen Flügel-Wild unter der Erde sich vermehren könne. Vielleicht wird chm der Fischer Rofchenta , wie er von nngefehr obgedachte Ente, oder Rohrhnn in dem Bezirk gemeldter Höle gesehen, und bekommen, gesaget haben; daß diese Grube oder Höle dergleichen Geflügel auswerfe; der -Herr Author aber mag dieses als eine Wahrheit angenommen und also zum Druck befördert haben. Es pflegen die Fischer an diesem See einem Fremden öfters dasienige, was sie sich einbilden, wieder zu verkauffen, gleichwie ich erst kürzlich den 12. November 1757. den, in seiner gewöhnlichen Lage, befindlich vollen See, und dessen Gruben, wie in diesem Lapitul bey dem dritten Abschnitt ist gemeldet worden, mit meiner bey mir gehabten Meßkette und daran gehefteten Senkblep eigenhändig und neuerdinges untersuchet, auch zugleich die bemeldte Grube Vadonos vifitirct ha-e, als welche Grube ich acht ein halbe Klafter tief gefunden; allwo der bey mir gewesene scher Namens Pisk angefangen zu erzehlen : das unlängst etts ' fremder Herr gekommen wäre, den See zu besehen und mU cher ß wissen verlanget hätte, wie tief solcher sey. Darauf haöe der Fischer Pisk einen Strick oder Seil genommen ttttb m Ende dessen einen Stein angebunden, solchen in das Mffer gesencket und den Strick immer nach in das Wasser gehen lassen. Der Fischer wär auf einem und fein Gespan auf dem ändern Schif mit dem Strick unvermerkt nachgefah» mt, bis es also geschienen, daß der Strick mit dem Stein zwanzig Klafter tief versenkt gewesen wäre, welchen er hernach -ey wehrendem herausziehen wieder gemessen und 22. Klafter gezehlet hätte. Der Fremde hätte sich über die grosse Liefe des Sees verwundert, der Fischer aber noch mehr, daß dieser kluge Fremde nicht gemerket hatte, daß der Strick mit dem Stein nicht gerade in die Tieft, sondern mit den Schiffen fortgegan-gen war. Dergleichen Betrug gehet bey solchen Leuten täglich vor: ich aber schreibe nur, was ich selbst gesehen, untersuchet, auch wie es an sich selbst ist, dieses theile ich dem geneigten Le« ser mit. Solchergestalt nun stehet es auch gar nicht zu glauben: daß sich die Enten, gleichwie die Fische, unter der Erde vermehren sollten; doch was die letzter» anbelangt, giebt man es eher zu, indem daselbst an meinem befindlichen Meyerhof unter der Kirche s. Magdalenas, aus einer felsigten Höle, eine kalte Quelle hervvrsiiesset, darinn sich öfters grosse und schöne Rut-ten sehen lassen. Welche, weil sie sonst keinen ändern Aus» gang finden, sich daselbst vermehren, wachsen und ernähren muffen. Was aber die Fortpflanzung der schwarzen Enten be* trift; so sind solche eigentlich keine Enten; sondern Rohrhü-ner, welche, so viel ich weiß, von den grünen Gewächse, das auf dem Wasser schwimmet, vieles in das Rohr zusammen tragen, davon ihre Nester bauen und ihre Jungen darauf aus-brüten. Es ist aber gar nicht zu begreiffen, vielweniger Bey« fall 40 OS-L» Co) mitm fall zu geben: daß sie in diesen holen Klüften sollten erzeuget werden. Nun bleibt nur noch die Frage übrig: wie in diese Hölen M. das Wasser gelangen könne, das die Fische sich da-rinn erhalten mögen, da die Anzeige von mir geschehen/ das; die Heber das Wasser/ so weit sie reichen können/ gänzlich axMm ren / mithin kein Wasser mehr in M. bleibet. Dieser Zwey-fel aber wird folgender Massen erläutert. Wenn der Siphon, oder Heber E. von der HöLe Num. seine erstiegene Horizontal Linie erreichet und bey H. wegen Abgang des Wassers nichts von D. saugen kann; sondern also von E. in G. H. weichet und so lange fortfliesset, bis derselbe gegen D. sich gänzlich ausleeret; nach seiner Oefnnng aber von E. in L. denn in M. fällt, auch das obere und untere Theil der Horizontal Linie von H. und L. das Wasser nicht mehr berühret,- so verlieh-ret sich das ausgegvssene Wasser im fernem Fortgang und bleibt der Heber E. Wasserleer zuruck. Ferners muß auch r wie schon untersucht worden/ das Wasser, in dem hintern Theil des Hebers Num. 3. Md in der ändern Grube bey M. der weitere Ausgang am Tage von I. in M. sich also zuruckeziehen/ daß das Wasser allda ftehen und in der Horizontal Linie, welche in der Höle Num. 3. und in der Hole M. befindlich ist/ bleiben muß/ bis ein ander weitiger Regen neues Wasser herfurbringet. Gleiche Bewandnuß hat es nun mit der Urania Jama und Sucha DuJza, wovon ich dem geneigten Leser, obzwar nur wie em Fragment um des Berges Jauernig und dessen Durchschnitt, bisher Anzeige gethan habe. Es sind aber nicht allein diese zwev Holen: sondern noch mehrere Gruben, welche unter Wasser gehalten und dnrch unterirrdische Meatus und M- See - Gemeinschaften von eben diesem Schlunde, wo sich das Wasser in die Erde versenket, wieder herfür gebracht wer« den und dem obern aufferlichen See das Wasser reichlich mit* " > theilen. Es flttb Nebst Urania Jama UNd Sucha Dulza Noch fvl« gende Gruben. Als in dem hintern See befinden sich unter Ottofc drey Gruben. Als: Veika und Mala Bubnarza Num. 20. und Ponikua bey Gebnu Num. 14. In dem vordem See befinden sich wieder drey. Als: Reitie Num. 9. UNd Mala Ponikua Num. 13. Reitiza Num Z4. so IN Tab. I. zu sehen Davon aber die Kupfer Tabelle IV. des mehrern zeiget: Tab.IV. Wie nämlich das Wasser eben durch diejenigen Schlunde, durch welche sie dasselbe eingesogen, und sich darinn verfanget hat, wieder, herfürgebracht und über sich ausgegoffen werde: derer sind fünfe ohne besagte Urania Jama und Sucha Dulza; mit knfclben akt inßgtfammt ftekn , welche das Wasser über sich treiben. Wir werden bey Beschreibung des Ober-Sees weiter davon Meldung machen. Zwar giebt es noch einige andere Gruben, welche wie ein Springbrunn das Was« • ser in die Höhe treiben, wovon ich am gehörigen Orte reden und erweislich machen will, wie es ganz natürlich geschehen könne: daß obgedachte Gruben das Wasser über sich auswerfen. Allhier wird durch Fig. i. ein Tisch A. fürgesteüet, auf welchem ein kleiner Schemel ß. stehet und auf demselben zwey Gefäffe C. und D. welche beyde mit Wasser angefüllet, sich befinden, die ihre Zapfen-Löcher haben. Unter diesem Schemel stehet ein Gefäffe F. auf welchem eine flache Schüssel befindlich ist G. deren Boden fest muß eingefalzet seyn. Auch ist noch ein höherer Schemel ß. als der erste, hier zu sehen, auf welchem ein, mit Wasser, gefülltes Gefasse E. zu bemerken ist, aus dessen Boden eine Röhre in das untere Gefasse F. gehet und bey K. einen Han hat, der diese Röhre auf und zu-sperrn kann: Aus diesem Gefäffe F. gehet wieder eine andere Röhre unter sich durch den Tisch A." in das daselbst befind- § liche liche Faß H. aus welchem wieder eine andere Röhre gehet, durch welche das darinn befindliche Wasser ausfliessen kann. Wenn also diese zwey Gefässe G D. ihre Zapfen »Löcher geöfnet haben; so rinnet das darinn befindliche Wasser in die darunterstehende Schüssel G. welche unterschiedene Löcher an dem Rande in der Mitte und in der Tiefe hat, wie bereits bey der Figur des zwcyten Lapituls ist angezeigt worden. Darauf denn auch in die Schüssel G. das fliessende Wasser aus fbcm Gefässe C. D. dringet und durch die Löcher besagter Schüssel, in dem, in F. befindlichen Raum rinnet, von welchem es sodenn durch die Röhre in das Faß H. seinen Ablauf und aus diesem wieder den weitern Abfluß hat. Wenn also die zwey Gefässe C. D. so viel Wasser geben, daß das Gefässe F. gefüllet und also auch die Schüssel voll erhalten wird; so verhält sich der Abfluß aus dem Fasse H. mit dem Zufluß C. D. ganz gleich. Ist es aber, daß der Zufluß grösser, als der Abfluß ist, so folget ganz natürlich, daß daS Wasser über die Schüssel steigen und überfliessen muß; Wenn aber der Zufluß geringer, als der Abfluß und man die Zapfen-Löcher in etwas sperret, so wird nach und nach, weil alsdenn der Abfluß stärker, als die Schüssel das Wasser sich durch ihre Löcher ganz ausleeren und wie oben gemeldet, aus dem Gefässe F. so wett die Röhre reichet, von E. bis I. und unten von H. bis I gänzlich verlauffen. DaS übrige aber muß in dem untern Boden H. stehen bleiben. Mit diesem bisher gesagten, will ich durch die zwey Gefässe C. D. die -Messenden Bäche und die, in den See, fallende Wasser-Quellen; durch die flache Schüssel G. aber, welche mit verschiednen Löchern versehen ist, die Lage des Lzirknitzer Sees mit den darinn befindlich Wasser-verschluckenden Hölen: durch das unten befindliche Gefässe aber die unter-irrdischen Hölen des Sees, aus welchen, durch die darinn ver-handene Waffergänge und Siphon«, der weitere Abfluß in das Faß H. und denn der fernere Fortgang und Ausguß des Wassers und Abzapfung des Sees befördert wird, verstanden und fürgeftesset haben. Wenn Wenn also -er Zufluß der Bäche und der Quellen bey dürrer Jahrs »Zeit sehr eintrocknet und zurücke bleibt: der un-terirrdische Abfluß aber stets gleich, oder bisweilen grösser, als der Zufluß ist/ so folget daraus ganz natürlich: daß der See sich nach und nach unter die Erde verliehren, in die darinn be* jmdliche Gruben versenken und endlich, wie in der obgedachten Schüssel, sich gänzlich verliehren müsse. Hieraus wird der geneigte Leser, wie ich hoffe, durch diese Vorstellung und ge« machten Versuche, leicht fassen können: woher es entstehe, das der Lzirknitzer See, wegen mehrern Zufluß des Wassers, sich zu Zeiten ermesse und über die ordentliche Lage ausbreite. Auch wie sich derselbe, bey trockenem Wetter, nach und nach unter die Erde versencke und daselbst vertrockne. Run bleibt mir nur noch übrig anzuzeigen: wie es geschehe, daß der Ablauf des Sees geschwinder, als der Ablauf und Versaugerung des Wassers erfolge; indem dieser See, in einer gar kurzen Zeit wieder mit Wasser angefüllet wird, daß er in feinet ordendli* chen Gestatt erscheinet. Solches ist schon oben, durch Flg. i. furgestellet worden. Da nämlich: der höhere Schemel B. zu sehen, auf welchem das Gefasse F. stehet, welches mit der Röhre nebst dem -Hane fest angemacht ist. Gleichwie nun das Gefasse F. bis I auch das Faß H. bis I ausgeleeret wird; also müssen die Wasser »verschluckende Gruben und unterirdische Hölen in ihrer Subftanz verbleiben , bis zur Oefnung der Heber und nur das übrige Wasser allein darinn verbleiben, bis daß ein, mit Donner, vermischter Regen einfällt, davon sie wieder angefüllet werden : weil sonst C. in D. ihnen nicht so viel Wasser mittheilen kann. Wie aber dieses nicht allein bey Urania Jama UNd Sucha Dulza , sondern auch bky de» übrigen zehen Gruben sich zutragen könne; solches will ich hier nachfolgender Massen erklären. Nämlichdaß, auf dem Schemel B. befindliche Gefäß E. stellet den Durchschnitt Fi-gura 2. des Beraes Jauernig eines Theils für, in welchem sich viele Wasserbehälter finden. Wenn nun aus diesem Gefässe E. der Han K. in der befindlichen Röhre aufgemacht wird und das in E. aufbehaltene Wasser in F. eindringet und den in» tf 2 wen- wendigen Raum von I. bis an die obenstehende Schüssel G. erreichet; so wird das Wasser, welches mit starkem Zufluß, durch eben diejenigen Löcher, durch welche es in C. D. unter sich geflossen und sich daselbst verlohren hat, nunmehr wieder über sich zu steigen genöthiget. Indem die Wasserleeren Gruben, durch den neuen.Zufluß des Wassers wieder angefüllet werden, mithinder Abfluß desselben nicht so beträchtlich, als wie dessen Zufluß ist; indem das Wasser mit Gewalt in die Hölen dringet. Wir wollen nun auch von der Wiederherstellung des im« terirrdischen See-Wassers und dessen Zurückkunft, als auch von der abermaligen Anfüllung des Sees das benöthigte hier an-führen und uns in beygefugter Tabeiia IV. Fig. z. ein wenig umsehen. Wir finden darinn die, von dem Regen-Wasser, angefüllten Hölen des Berges Jauernig, durch deren Oefnun-gen das Wasser, den unterwerts befindlichen Gruben reichlich mitgetheilet und aus einer Höle in die andre, als: von Num. i. in Num. 2. und denn in Num. z. aespielet wird. Woselbst das Wasser so wohl oben als unten rn der Horizontal Linie A. A. verbleibet: da hingegen die Siphones c. C. ein so vieles hineinzuführen nicht vermögend sind. So bald aber daß Wasser bis an die Horizontal Linie B. B. gestiegen: so bald werden die Siphones C. C. selbiges einsaugen und hernach in die Hölen D. D. D. gleichwie in Fig. i. aus E. in F. herab-ftürzen. Da denn durch den gewaltigen Fall, wie in der Tabeiia III. Fig 6. zu ersehen, allwo der Wasser-Fall erwiesen worden, genugsam zu erkennen ist : wie die verdickte Luft verdoppelt und Kraft derselben, das Wasser mit Gewalt weiter nach Urania Jama getrieben wird, woselbst es bey E. am Tage wieder herausfallt bey L. M. N. aber neuer dinges in Ablauf des Sees sich unter die Erde in die daselbst befindliche Hölen H. H. stürzet und hernach in Anlauf dessen, wie in Fi-gura I. das Gefäß F. von I. in G. anfüllet, endlich durch diejenigen Löcher, welche selbiges eingesauget haben,t wieder her-für kommt, mithin bey L. M. N. das Wasser über sich zu steigen nöthiget: weil die untern Siphones K. K. nicht so viel mm c o ) mm & versaUM können, als der.Zufluß ist, so aus diesem grossen und Wasserreichen Berg Jauernig herfürkommt und von der schweren Luft herausgepreffet wird: wodurch nicht allein Urania Jama und Sucha Duiza; sondern auch die übrigen Gruben eine ungeheure Menge Wassers in diesen See werftn. Wie denn, ausser dem noch andere Flüsse und Bäche mehr, den See bewässern, wie solches Tab. I. Num. r. mit mehrern weiset. Diese Wasser lauffen und quellen bey einfallendem Regen hervor und gehen hernach in den See. Als da sind: B. Laschke Studenz. C. Treffenz. D. Otoschki. Oberch. E. Urania Jama. F. Velka UNd Mala Bubnarza bey Gebnu Num. 14. I. Sucha Dulza. K. Ufchiva - Loka. O. Czirkni-schiza O. O. S. Mariae Magdalcnae Quellt. P. Martinschiza. Q^Grohovo Quelle. R. Treftenik. oder Scheraunischiza S. Steberg Quelle. T. eine Quelle, so in Lipsenschiza fället, daran eine Mühle stehet, v. eine Quelle, ferner W. bey Go-riza siatouiz. Welche alle den See in kurzer Zeit anfüllen. Za wenn ein Regenwetter welches mit Donner vermischt ist, einfällt und eine Zeit lang anhält; so wird der See dadurch aenöthiget aus seiner gewöhnlichen Lage zu treten: da hingegen bey trockenen Wetter sich derselbe nach und nach in die Enge - ' ziehet, bis er endlich bey anhaltender Dürre in den Ablauf ge-räth: bey nassen Jahren aber in seiner Lage verbleibet. Ferner hat dieser Lzirknitzer See keine bestimmte Zeit, in welcher er sich nach der Jahres-Zeit richten sollte; sondern er geräth in einem Jahre öfters zweymal, nachdem truckne Witerung ist, in Ablauf: er lauft aber nicht allezeit völlig ab, indem er viel-mal zwey bis drey Jahr gar nicht in Ablauf kommt, wie er denn von Anno 1707. bis Anno 1714. und zwar ganzer sieben Jahr, zu sonderem Behuf der damaligen Fasten-Zeit, nur einmal im Winter, da der See ganz mit Eis bedecket war, abgelaufen ist und eine erstaunliche Menge Fische, die mit grösser Beschwerligkeit find gefangen worden, zur Ausbeute gegeben hat. Meinem obgethanen Versprechen nachzukommen: will ich durch beygefügte Tabelia V. zeigen, wie einige, in dem See, Tab. v. F 3 de- §6 morn (o) mit» befindliche Meatus und onterirrdische Hölen das Wasser über sich spielen und in die Höhe, gleich einem Springbrunne, mit Gewalt herauspreffen, wie allbereits bey den obbenanten Was« ser-Gruben davon Anzeige geschehen ist. Denn wenn bey Ab« lauf des Sees ein Regen mit Donner einfälltso ereignet es sich, daß das Wasser von unten über sich in die Höhe steigt. Damit ich mich aber deutlicher erkläre, wie solches geschehen könne; so ist zu wissen: daß das, in die Höhe, steigende Wasser, wel-ches den Springbrunnen gleich ist, seine Würkung von den ge-meldten Gruben habe. Wie aber solche das Wasser so hoch treiben können, das wird denjenigen, welche der Hydraulica kundig sind, leicht begreiflich fallen, da nämlich: durch die Wasserleitungen und Mafchinen vielerley Operationes so wohl zu des Menschen Nutzen, als zu dessen Vergnügen können ange-stellet werden. Ich will hier von der Nutzbarkeit der Berg-wercke von der Hydroftatica, von deren Werth und Förderung, von den Wasserkünsten und deren wohl angebrachten Kunst-Ra-der, welche die Grund-Wasser zu Sumpf Halten, Die Erze födern und die Puchwerke treiben, gar nichts gedenken; sondern ich will nur, durch beygefügte Figur, einen Spring-brunn fürstellen und damit anzeigen: wie einige, im See, befindliche Gruben, bey entstehendem Donner und Regen, das Wasser in die Höhe spielen. Ich stelle hier zum Beyspiel in einen Lustgarten ein Brunnen-Haus und endlich einem Spring-brunn für. Erstlich ist das Brunnen-Haus Num. i. in welches das Wasser und zwar in einen daselbst befindlichen Wasser-Kasten, durch eine geführte Wasser-Leitung Num. z. gebracht wird, aus welchem eine Röhre Num. z. unter sich, wiederum in eine andere Röhre Num. 4. gehet und aus derselben abermal noch eine fernere Röhre Num. 5. welche, durch die, in dem Lustgarten, befindliche geformte Muschel-Schale Num. 6. und letztens in dem alldort verhandenen Tritonem Num 7. geleitet wird: welcher alsdenn vermittelst einer Wasser-Schnecke daö Wasser in die Höhe steigend macht. Was ich hier bey dieser Gelegenheit durch die Hydraulica fürgestellet habe, dasselbe zeiget vns die wohlthätige Natur an diesem Wundervollen See und zwar also: daß, nachdem derselbe/ durch anhaltendes trockenes Wetter/ ift leer gemacht worden; so wird zugleich der, an demselben / liegende Berg Ianernig als ein Theil desselben Durch» schnitt hiermit fürgestellet. Derselbe behalt in seinen Hölen und unterirdischen Was-sergangen, bey Ablauf des Sees/ noch viel Wasser zurück, welches durch die Siphones, oder Heber nicht hat können aus-gehoben werden; jedennoch/ bey entstehendem Regen und Donner , wie in Urania Jama und Sucha Dulza geschiehet, aus diesen Gruben in den See gepresset wird: solches bezeiget der Berg Jauernig und dessen Durchschnitt. Hier ist B. die oberste Höle, in welche aus den, oben auf dem Berge, befindlichen Löchern, das vom Regen zusam-men gelaufene Wasser, durch die Felsen - Ritze und Oefnungen sich herabstürzet, ferners in die Tieft und in den inwendigen Raum der Höle C. zueilet und dieselbe mit SBaffet dergestalt anfüllet: daß durch den Heber D. bey H. sobald es nur den Horizont E. E. erreichet / daß Wasser schon bey F. durch die Felsen-Ritze dringet. Viel heftiger aber fliesset es alsdenn, wenn,der ganze Raum dieser untern Hölen damit über E. E-angefullet wird. Da nämlich durch die Oefnung des Hebers D. in H. als auch durch die Schwere der Luft das gewaltig gedrückte und durch die engen Felsen-Ritze, heftig eindringende Wasser hey L. in M. mit Macht in F. gepresset wird ; weil die Oes-nungen klein und enge, dieserhalb sie es in die Höhe zu fpritu gen nothigen, mithin selbiges die untere Höle K. durch den Lanal D. bey F. in die Höhe treibet, worbey man einen, von der Natur künstlich gemachten Svringbrunn, nicht ohne Verwunderung wahrnimmt. Wie selbigen auch ehemals der hier gewesene Kayserl. König!. Rcpr$fentation$ - Nath, Freyherr von Metrofski bemerket hat. Denn als derselbe Anno 1740. in Begleitung des Lartheuser Prälaten von Freudenthal Herrn Andrea eben dahin gekommen, als der See gänzlich abgelanf-fen uud seine Lage durchgchends trocken war: bey ihrer An- tuttft aber an dem See hatte es gleich gemachsam geregnet , der Regen auch die folgende Nacht ihres Daseyns jedoch ohne begleiteten Donner angehalten; so ist den folgenden Morgen darauf der See zwar noch trocken gewesen; Nachmittags aber der Strom schon mitten durch den See geflossen und hat den« selben ganz angefüllet und zwar also, daß man mit Schiffen darauf hat fahren können. Wie denn auch das Wasser bey der Sitarza aus diesem Strom gleichwie aus einem Springbrunne in die Höhe gesprchet hat: welches höchst vergnügt ist ansufet Hen gewesen. Solches aber trägt sich nicht allein bey obgedachten Or« ten gewöhnlich zu; sondern auch in dem Zemun Nu m. 29. an dem Ober - See und zwar bey dessen Ursprung: als auch auf dem Treffenz Num. 2,8. und anderswo mehr, wie hier bey Sitarza Num. 10. in TabelJa I. deutlich zu ersehen ist. Ob zwar diese drey in dem See, von der Ratur, künst« lich angeordnete Springbrunnen nicht so viel Wasser, als die oben angezeigte Gruben von sich werfen und dem See mit-theilen; so gehören doch diese Ersten sowohl, als die ändern mit zu dem Ablauf und Füllung des Sees; dahingegen springet das Wasser nicht so gewaltig aus der Lage desselben in die -höhe, als es vielmehr desto häufiger, wie in Num. 9. 13.14. F und 24. herfürquillet. Wie denn dieser Strom, nebst noch ändern zufliessenden Quellen, dem See ihr Wasser reichlich mit» theilen, auch zugleich derselbe von dem Wasser besagter drey Gruben angefüllet wird. Welches auf dieser Kupfersabelia mit puntiirtett Linien bis an die Oefnung H. des Hebers D. bemerket ist. Als durch welchen das Wasser aus der untern Höle bey F. in die Höhe springet, die Gruben füllet und sich alsdenn web ter ausdehnet: eben bey F. nebst N. den Abfluß im Ablauf des Sees hat. Wir wollen nun weiter gehen und in dem nachfolgenden vierten Tavitul von den Ergöhligkeiten, welche man auf diesem See gemessen kann, etwas weniges melden. Das !as vtem Japttul on rer Maffer.Iagd auf dem Mzirk» nitzer See. mag dieser Lzirkntzer See von Wasser voll, oder abgelaufen seyn ; so beherberget er doch allezeit eine _ groffe Menge von allerhand Flügel * Wildpret: es ist aber leicht zu erachten: das bch vollem See sich mehr desselben, als zu anderer Zeit, darauf befindet. Wie denn die Manigfal-tigkeit dieses Feder-Wildes von den unterschiednen Jahres-Zeiten abhanget; indem jede derselben etwas besonders so wohlan Be-schafenheit und Vielheit: als auch von mancherley Art dieses Geflügels an das Licht stellet. Denn zu allen vier Iahres-Zei-ten machen die Enten und Rohrhüner den größten Theil desselben aus, als welche insonderheit bey vollem See in einer so unzählbaren Menge daselbst augetroffen werden; daß wenn sie aufgetrieben werden, ihr Geräusche, welches sie mit den Flügeln verursachen dem Brausen eines Sturmwindes, oder dem Gethöne eines von weiten entstehenden Donners nicht ungleich ist. Man darf auch nicht gedenken: als wenn nur eine, oder zwey Schaaren derselben auf dem See anzutreffen wären; sondern man findet solche in unglaublicher Menge: wie sie sich denn Reihen-weise über den ganzen und grossen See ausbreiten. Wenn es sich nun ereignet, daß ein Haufen derselben durch Annäherung eines Schiffes zum Aufflug gebracht wird; so werden die ändern ebenfalls scheu gemacht und fliegen auch auf; also gehet es von einem zu dem ändern, wie ein Lauf-Feuer und das Geräusche der Flügel bey dem Aufstande der Enten m? ursachet an den herumliegenden Bergen zugleich einen solchen Wiederhall, daß ein Fremder, der solches höret, in nicht geringe Verwunderung darüber gesetzet wird. G In- Indem er m der festen Meinung stehet, daß solches Bram sen die Würkung eines starken Sturmwindes, oder eines von weiten enstehenden Donners feyn müsse. Wenn ich ehedem guten Freunden etwas davon erzehlet habe; so ist solches von ihnen alsein Fabelwerk ausgenommen worden, bis sie endlich zu mir nach Lzirknitz gekommen sind, woselbst sie alsdenn dasjenige in der That gesehen, gehöret und erfahren, was sie sonst zu einer ändern Zeit nicht haben glau« den wollen» Gleichwie nun aber ein Unterschied dieser Jagd und der daraus schöpfenden Lustbarkeit auf diesem See zu machen ist; indem jede Jahres «-Zeit etwas besonders herfürbrinqet, womit man im Jagen eine ausnehmende Ergötzligkeit gemessen kann; so achte ich es nicht ungeraumt zu seyn,-wenn ich dem geneigten Leser die See-Jagerey nach allen vier Jahreszeiten hiermit deutlich vorstelle und also von dem Frühling als dem ersten und angenehmsten Theil des Jahres den Anfang ma» che. Denn dieser ist der bequemste unter allen, weil zur selbigen Zeit alles in der schönsten Blühte stehet, mithin auch daS Feder «Wild nebst ändern aus seiner Brut kommt und so« bald es aus der Meuse gekommeu uud flugbar geworden, also« bald durch der Feinde Mord »Gewehr vieles um sein Leben gebracht und den Jägern und Schützen zu einer fetten Beute dienen muß. Urster Mbschnitt Von der Jagd-Lust auf dem Lzirknitz« See. 3m Frühling. f© ist «Igerncm bekannt, da« der Frühling jebt Thier«, folglich auch die Enten und Rohrhuuer zu Zeugnuß und Fortpflanzung ihres Geschlechtes anreitze. Dieses gibt auch um ftt Ser mit so gutem Erfolg zu erkennen, daß nach Verlauf der der Brut-Zeit der ganze See schon mit dergleichen jungen Volke überzogen ist; wenn nun dieses geflügelte Wild also zeitig und befiedert ist: daß es in Gesellschaft ihrer Alten auf dem freyen Wasser herumschwimmen kann; so erhält es allbereit seine Feinde, welche es mit Schuß-Gewehr verfolgen und zwar auf nachstehende Art. Nämlich: man fähret in einem, oder mehrern Schiffen auf den groffen Schwarm der Enten, oder der Nohrhüner loß. Was alsdenn nun mit vollkommenen Flügeln versehen ist, das schwinget sich in die Höhe und entflieaet; was aber noch nicht fliegen kann, begie-L sich in das Röhr, welches in dem See befindlich ist. Daselbst setzet man diesen unschuldigen Kreaturen von allen Seiten zu und beraubet solche durch Flinten-Schüsse ihres Lebens. Inzwischen tauchen doch viele unter das Wasser, unter welchem sie auch fortschwimmen und also durch diese Flucht ihr Leben erretten. Was aber die Rohrhüner insonderheit anbclanget; so findet sich auf diesem See nur eine einzige Gattung derselben; was aber die Enten überhaupt anlanget; so sind solche von unterschiedener Gattung. Denn da findet man: Wilde-Ringel - Löffel - Stock - und Tauch - Enten. Welche alle ihre Nahrung an Fischen, Fröschen, Meer-Linsen, Gras, Gesa-me, Grund-Würmern und Fliegen suchen und finden. Diese Frühlings - Jagerey ist zwar lustig und angenehm; aber doch lange nicht so ergötzlich, als wie die im Sommer, davon wir in nachfolgendem zweyten Abschnitt mit mehrern handeln und klar zeigen wollen: wie angenehm und vergnügt solche ange-stellet, damit fortgefahren und selbige vollendet werde. Aweyter Ubschmtt Von der Iägerey im Sommer. Er Sommer macht uns einer weit grössern Ergötzliakeit 1 theilhaftig, als wir im Frühling nicht angetroffen haben: G 2 denn S; mm Co) mm denn wenn der See zu einem solchen Anwachs gelanget ist, daß das Rohr nickt höher, als ein, oder zwey Schuch über dem Wasser herfurraqet, welches vierzehen Tage vor und vierzehen Tage nach S. Petri geschieht, binnen welcher Zeit die En» ten sich in der Meuse befinden, alsdenn ist die rechte Jagd«Lust verhandelt, welche nicht nur die Jager; sondern auch die Bau» ern zu Seedorf und Ottok in acht zu nehmen wissen. Alle -eyde bedienen flch einer besonder» Art im Jagen: ich will sie ihrer Seltsamkeit wegen hier ein wenig umständlicher beschrei» den. Nämlich: wenn die bestimmte Jagd «Zeit herbeykommt; so verfugen sich die, nahe an dem See, wohnhafte Leute von Ottok und Seedorf, zwey und zwey in ein, von Fichten «Holz, erbautes kleines Schiff, welches ungefehr neun biß 12. Schuch lang und zwey Schuch breit ist. Der eine ist mit einem Ru« der und einer Stange; der andere aber bloß mit einer, zwey bis drey Klafter, langen Stange versehen. Wenn nun also verschiedene Partheyen beysammen sind; so fahren jede auf ei« nem kleinen Schiffe, welches sie Kazieki, auf teutsch En« ten«Schifflein, nennen, gleichwie in einer Schlachtordnung, auf die federlose Enten und Rohrhüner loß: jedoch ganz lach« te und so vortheilhaft, bis sie selbige nach und nach in die En« ge treiben und solches gleichsam einschlieffen. Alsdenn aber und wenn sie glauben, ihnen nahe genug zu seyn ; so schiffen sie auf einmal ganz schnell und mit aller nur ersinnlichen Geschwin« digkeit auf dem grössesten Haufen zu. Da denn was nur fliegen kann, das suchet sein Leben durch die Flucht zu retten. Die übrigen, wegen Mangel genügsamer Federn, nehmen ih« re Zuflucht in das Rohr, allwo die Prügel «Jagd allererst recht angehet: denn was mit den Stangen kann erreichet wer« den, auf selbiges wird großmüthig zugeMagen. Es verstecken sich zwar viele Enten und Rohrhüner unter das Wasser: sie können aber nicht lange darunter verbleiben; sondern müssen, frische Luft zu schöpfen, bald wieder herfür« kommen, darauf sie denn gleich wie die vorhergehenden, die Schläge, mit Verlust ihres Lebens auch erfahren müssen. Die Prügel «Jager hiesiger Orten sind auf diese Jagd so abqerich« ret, < fP ) m ttt, daß fle auch von der Bewegung des Rohres im See reiche wissen können, wo die Enten und Hüner anzutreffen sind und wenn es sonst nur Wind - Stille ist, als welche Zeit sie dar-zu ausdrücklich ersehen und beobachten; sonst sie der Wind leicht betrügen könnte: dahingegen bey entstehender Wind-Stille siebte untergetauchten Enten und Hüner in dem bewegenden Rohre ganz gewiß finden. Weil das Wasser dieses Sees hell wie ein Lrpstall ist und dessen Grund, ausgenommen die Ströme und tiefen Gruben, ganz klar kann gesehen werden. Von dieser Prügel-Jagd, wie solche angestellet wird, habe ich eine Kupfer- Tab.VI. Tabelle dem geneigten Leser hier beygefüget. Der Ehr-Geitz und der Eigennutz ist dieser Jäger bester Lehrmeister: die Hurtigkeit und Erfahrniß aber ihre geschickteste Jagd-Hunde; wodurch sie öffters eine erstaunliche Menge Speck-fetter Enten und Hüner erbeuten, von welchen sie das Fett Ausschmelzen und solches zum Verbrauch ihrer Speisen anwenden: das Fleisch aber zu Unterspickung ihres Gemüses gebrauchen, indem weder das Fett, noch das Fleisch einen fischigem oder schleimigem Geschmack hat; sondern vielmehr recht gut und delicat ist. Man kann sich die Ergötzligkeit einer solchen Prügel-Jagd unmöglich recht fürstellen, wenn man solche nicht mit Augen gesehen hat. Es ist gewiß,. wenn eine dergleichen Jagd wohl angeordnet und vollzogen würde, so könnte man sie mit allem Rechte eine vollkommene fürstliche Luft nennen. Viele wackere Leute halten diese Prügel-Jagd für ein Mahrlem; sie sollten aber ganz anderst davon urthetlen; wenn sie solche mit Augen gesehen und den guten Geschmack des erjagten Wildvrets mit ihrem Munde gekostet hätten. Ich muntre mich: daß ich einmals in einem Buche, welches von der Jägerey handelt, gelesen habe: wie die Herren Marggrafen zu Baaden alle Jahr auf einen gewissen Teich, vermittelst kleiner hierzu abgerichteten Jagd-Hunde, die wilden Enten in grösser Anzahl in einen Winkel des Teiches und zwar in gewisse darzu verfertigte Wasser - Gruben, welche sie mit Fischer-Garn überziehen, haben treiben lassen; wodurch G z sie sie solcher gestatt in einem Tage etliche Wagen voll solcher Enten gefangen haben. Jngleichen haben die Herren Marqgrafen von Brandenburg in der Mark, gleichfalls auf einem See, dergleichen Fürst« liche Lust jährlich angestellet: da sie mit verdeckten Nachen gefahren und die, auf dem See, befindliche Enten mit einem, von Rohr, besonders darzu verfertigten Reisen, welcher am einen Ende weit; an dem ändern aber enge gewesen, in einen, auf allen Seiten mit grünem Garn, umzogenen Winckel haben treiben lassen. Auf solche Weise haben sie oft an einem Tage mehr, denn tausend Enten gefangen. Dergleichen Enten-Jagd sollte sich auf dem Lzirknißer See viel leichter und besser, als an vorbenannten Orten, thun lassen: wenn nur ein grösser Herr die bendthigte Anstalten hierzu vorkehren wollte. Ich selbst hätte verschiedene Erfindungen in Bereitschaft, wodurch man das, in grösser Menge, hier verhandene Feder-Wild am leichtesten habhaft werden könnte: allein ich wohne nicht mehr an dem Lzirkniser See und ich habe mich ohnedem in dieser Beschreibung zu lange anfgehatten, darum schreite ich weiter und zeiget, Dritter Mbschnitk Von der Jagd-Lust im Herbst. tÄIe diese angestellet wird: denn um diese Zeit pfleget der M See gemeiniglich, wegen des lang anhaltenden Regen-wetters seine Gränzen zu überschreiten. Also zwar: daß er viele, an seinem Ufer, liegende Wiesen, Ban-Felder und besäete Aecker unter Wasser setzet. Weil non gedachte Felder mit Bäumen und Gesträuche verwüchsen sind; so richtet man daselbst vom Strauchwerk Hütten auf, aus welchen man die, in grösser Anzahl, auf die Saat-Felder, ihrem Fraß, nachfliegende En-Len, in Mjser Anzahl, durch den Schuß erlegen kann. Wer sich auch die Mühe nehmen und ihnen des Abends, bey dem Einfall, aufpassenwill, der kann drey, viere, auch sechse auf ' * einem Schuß erlegen. Anno 1712. zu Anfang Oäobris -in ich mit meinem Vetter dem Freyherrn Georg von Raunach, welcher mich mit seinen -Perm Bruder Antonio in Lzirknitz besuchet hatte, einmahl auf Schnepfen ausgegangen und da wir gegen Abend den Enten «Flug auf die Felder wahrgenommen, so haben wir uns auf einen, mit Heyde»Korn, besaeten Acker unter ein Gesträuch verborgen gehalten. Als nun gegen die Abend-Demerung der Enten-Flug anstenq; so haben wir in Zeit von einer viertel-Stunde zwölf Stucke derselben herabgeschossen. Diese kurze Lust hat meine Gaste, als grosse Liebhaber der Jagd um so mehr erfreuet, weil wir selbiger, ohne die geringste Ungelegenheit, beygewohnet und solche auf trockenem Lande genoffen haben. Es wehret aber dieser Flug der Enten täglich nicht länger, als höchstens eine halbe Stunde und der Rückflug derselben nach dem See geschiehet ganz spate in der Rächt, da man wegen allzu grösser Finstermß keinen gewissen Schuß mehr LHun kann. Das, damals mit dem Heyde - Korn besaete Bau - Feld wurde bald darauf abgeschnitten bis auf ein einziges Stücke meines eigenen Ackers, welches etwas später war besäet worden ; solches wurde in einer einzigen Nacht von diesem Feder-Wild dergestalt heimgesuchet und von demselben also zertreten, daß es nichtsweniger, als einem Acker ähnlich sähe. Woran-leicht zu mtheilen ist: was für eine erstaunliche Menge Enten dieses Feld binnen so kurzer Zeit müssen besuchet haben. Ich muß gestehen: daß wenn ich denselben nicht persönlich in Augenschein genommen hatte; so würde ich billig an dem Verlauf der Sache gezweifelt haben; da das ganze Stück Acker so aus-sähe, als wenn es mit Dresch-Flegeln wäre zusammen geschlagen worden. Ich bin an folgendem Abend wieder mit meinem Jager dahin gegangen, in der Meinung,- daß wir etliche von diesen Enten, als eme Beute, des verursachten Schadens, bekommen würden ,* allein ich wurde durch die Vielheit dm- selbe» selben so ittt gemacht, daß ich nicht mehr, als drey Stück, davon getragen habe. Denn ihrer waren an der Zahl so viele und ihr Flug so verwirrt untereinander, daß ich nicht wußte, auf welche ich zielen, oder schiessen sollte. Dieses Flugelwerk hat Anno 1712. sowohl auf dem Lzirknitzischen, als auch auf den ändern, um den See, liegenden Feldern, einen solchen Schaden verursachet, derglei-chen ich weder vor dieser Zeit, noch nachher jemals habe wahr» nehmen können. Was übrigens auf dem trockenen Boden und an dem Ufer dieses groffen Sees kann geschossen werden, bestehet in grossen und kleinen Wasser-Schnepfen, Dullern, Kybitzen, zweyerley Gattungen von Wasser-Amseln und Wachtel-Königen, als welche sich in den morastigen Oertern auf-halten. Ausser diesem findet man noch allerhand Arten von fremden Wasser-Vögeln , wie auch in den, an dem Ufer des Sees, befindlichen Gebüschen, Wald-Schnepfen, Füchse und Ha äsen, von welchen ich selbst viele geschossen habe. Ich kann hier nicht umhin, in Absicht auf das hohe Wild, einige ganz besondere Begebenheiten anzufügen. Nämlich: es fuhren Anno 1709. -en -20. Iuny drey, zu Ottok, auf der Insul Vornek , befindliche Bauern - Buben mit einem sogenannten Enten-Schiflein auf die Enten-Jagd. Als sie nun zwischen erstbesagter Insul und der halb-Insul Dervofchez eine Zeitlang herumgefahren waren; so hörten sie in dem Rohr ein ausserordentliches Geräusche, welches von einem Hirsch verursachet wurde, der unfehlbar von den Wölfen, aus dem Berge Jauernig , in den See war gejaget worden. Als nun die Bauer-Buben solches, wahrnahmen; so eilten sie mit ihren Schistein auf ihm zu und griffen ihn mit ihren Rudern und Stangen dergestalt herzhaft an , daß sie ihn dadurch in das dicke Moos und Rohr hineintrieben, woselbst sie ihm auf den Kopf mit Schlägen und Stössen so lange zusetzten, bis sie ihn ganz matt gemacht hatten, wie solches in beygehen-Tab. der Kupfer- Tabelle VII. zu ersehen ist. Als nun dieses abge-VII. mattete Thier sich nicht mehr zu helfen wußte; so haben sie so lange auf dasselbe zugeschlagen, bis sie eS getödtet und zur Beu- Beute davon getragen. Indessen getraueten sich diese Klopft Jager das erlegte Wild nicht zu verbergen; besonders weil sie befurchten, es mögte ihnen jemand aus den herumliegenden Wäldern und Gebüschen zugeschen haben. Uber dieses war es auch nicht möglich in ihrem Schiflein einen so groffeu Hirsch zu beherbergen. Sie begaben sich dannenher wieder nach Hause und erzehlten die Begebenheit ihren Eltern, welche alsogleich auf grössern Schiffen/ der man sich gemeiniglich auf diesem See zu bedienen pfleget, nach dem Ort zufuhren, wo der erschlagene Hirsch laß, ihn abzuholen. Inzwischen hatten sie hiervon dem Markrichter zu Lzirknitz Nachricht gegeben, welcher mich folgends ersuchet, den Hirsch ausweiden zu las-sen, solches würde auch, in Ermanglung eines erfahrnen Jägers , durch einen Fleischhacker, auf meine Anordnung, so ziemlich bewerkstelliget. Worauf der Markrichter den Hirsch auf das Schloß Haasberg der Herrschaft zugestellet hat. Daß dergleichen Wild öfters von den Bauern mag erhascht und in der Stille verzehret werden, daran ist gar kein Zweifel: aber es wird gar selten offenbar. Anno 1711. sind auf diesem See auch zwev Baren erleget worden. Wie Tabeila VIII. zeiget. Welches sich fol- Tab.0 gender Gestalt zugetragen hat: die Bauern des Dorfes Jeferu, VIII hatten unweit der Insul Goriza unten an dem Fusse des Berges Jauornig, wegen der daselbst befindlichen Weide, einen Stall erbauet, in welchem sie ihr Vieh zur Nachts-.Zeit ein-und Morgens frühe durch den Hirten wieder auf die Weide treiben Liessen. Nun trug es sich einmals zu, daß sich eine Barin mit ihren Jungen diesem Horn-Vieh zugesellet, welches über eine so ungewöhnliche Gesellschaft erschrocken und in vollem Lauf dem Stalle wieder zugeeilet ist. Indem nun zur selbigen Zeit in dieser Gegend sich bey der Insul Goriza einige Bauern aufhielten , welche das, in dem Wald, geschlagene Holz abzuführen beschäftiget waren. Als diese das, in den Stall, zurück-eilende Vieh sahen; so waren sie einesteils besorget, ob selbiges sich über den, damals noch nicht allzusehr angelaufenen <£ee, mit schwimmen retten konnte; ändern theils machten sie H auch auch ein so grosses Geschrey, die Darin mit ihren Jungen ta-durch abzuschreckcn und zu verjagen; welche aber dadurch nur wilder geworden, und auf die Bauern loßgiengen, daß { einige deren sich in das nahe gelegene Gebüsche, andere auf die Höhe des Hügels Goriza fluchten müßten: etliche aus ihnen sprungen in die Schiffe und fuhren in den See: diesen letztem schwämme die Darin mit ihren Jungen beherzt nach und alS Liese Schiffende schon etwas wett von dem Ufer weg waren, ficngen sie an langsamer zu fahren und zwar also: daß die Da* rin durch Schwimmen sie leicht einholen konnte; als selbige nun an das Schiff gelangte, so schlug sie ihre Bratzen an das« selbige und wollte in das Schiff hinein. Die Bauern aber faßten ein Herz und schlugen auf ihre Verfolgerin mit starken Ru-Lern nicht nur allein tapfer loß; sondern sie ruften auch ihre, am Ufer, stehende Lameraden zu Hülfe, welche den Nothley-denden, im Schiffe, zueUeten und sich auf den Kampf-Platz begaben. Als nun die Bärin solches sähe, verlohr sie alle Lust weiters zu fechten und begab sich auf die Flucht, weil sie auch behender im Schwimmen, starcker und fähiger war, als ihre Jungen, die empfangene Stösse und Schlage zu ertragen; so kamm sie noch mit dem Leben davon: allein ihre Jungen, deren Balg noch nicht genugsam ausgehärtet war, dergleichen Ruder-Stösse zu verkochen, mußten ihre Verwegenheit mit der Haut bezahlen und wurden an seine Exceiienz dem damaligen Herrn Landes-Hauptmann und nachmalig Kay-serlichen Obrist-Lammerer, Grafen Laspar von Lobenzel, alS Eigenthums-Herrn der Herrschaft Haasberg, nach Laibach ab-geschickt. Dergleichen Wild wird auf dem Berge Jauorniq in ziemlicher Anzahl geheget: ausser Hirsche, welche hier nicht so häufig, als wie in Oesterreich und Steyermark angetroffen werden. Solches ist auch nicht möglich: weil erstlich in den hiesigen Gebürgen ein allzugrosser Schnee fällt; daher sich das Wild in -olche Oerter ziehet, wo weniger dergleichen anzutrefs fen ist und wo es am leichtesten seinen Unterhalt finden kann. Zweytens wwd hier das Wild nicht so, wie in obgedachten Ländern, geheget; sondern eS wird ein sehr vieles von den Wild- Schü- Schützen weggeschossen und drittens: wird den -Hirschen, von Len, in hiesiger Landes-Gegend, sich aufhaltenden Raub»Thie-^ tm: als Luchsen und Wölfen, ein grösser Schaden zugefüget. Dieses ist aber doch gewiß: daß, so lange die Herrschaft Haas» Lerg dem nunmehr in Männlichen Stamm erloschenen Fürst» lichen Hause von Eggenberg zuständig gewesen, man daselbst die schönsten Hirsche angetroffen hat. Der wevland in GOtt ruhende Fürst Seyfried von Eggenberg hat einen dergleichen alldort geschossen, daß seiner eigenen Aussage nach, Er auf allen seinen , in Steyermark, befindlichen Wild «Bahnen dergleichen niemals gefunden habe. Daher Er auch dessen Ge-weyhe, als eine sonderbare Seltsamkeit verwahren und alle, in diesem Walde, gefällte Hirsche, wer und wenn sie geschoft sen und wie viel weisses sie am Zemmer gehabt, dazu setzen, beschreiben und abmahlen lassen. Anno 1708. habe ich einen, in dem Walde Iauornig, -wischenden Frauen »Tagen, geschossenen Hirsch gesehen, welcher von einer ausserordentlichen Grösse gewesen, daß seine Ge-weyhe fast keine Zinken mehr gehabt haben. Die Rosen waren wie ein zusammen gewacksener Quasten und wo die Zinken nach den Stangen styn sollten, da saß ein ordendlich knör-richtes Gewächse. Die Stangen waren an sich selbst gleich, aber dicke und der Hirsch batte eine ungewöhnliche Farbe, welche Weiß»grau zu seyn schiene. Aus diesem ist nun abzunehmen: daß obzwar die allhieflgen Hirsche, nicht in so grösser Menge, als an ändern Orten, angetroffen werden; so sind sie doch von einer ausserordentlichen Grösse, davon diese Ge* weyhe ein Zeuanüß abgeben, welche der Fürst Anton von Eg« genberg nach Grätz an seinen Herrn Vater Seyftied, als einen grossen Liebhaber der Jagerey beschicket hat und von selbigem nach Wienn an Ihre Kayserliche Majestät, als etwaS seltsames, sind befördert worden. Ferner findet man auf diesem Gebürge und in dem darauf befindlichen Walde, Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Rehe, Haasen, Fuchse, wilde Katzen, Marder, Iltisse, wie auch eine grosse Menge Erd »Wiesel. Vieles Fmgelwerk, H 2 als: 6o mzm c o ) mim Als: Auerhane, Wald «und Hasel «Hüner, welche in Überfluß hier angetroffen werden, auch findet man hierselbst verschiedene Arten von wilden Tauben, welche ihren Aufenthalt in Felsen, Grotten und Hölen dieses Berges Jauornig auch in holen Bäumen haben und theils im Wald , theils auch ausserhalb geschossen werden. Es ist nur zu beklagen, daß dieser See nicht an einem solchen Orte lieget, wo die ordentliche Jagd«Reguln können beobachtet werden und daß selbiger soweit von der Kayserlichen Refidenz entfernet ist. Da sich sonst Allerhöchst« Kayserliche Majestät mit den angenehmsten Wasser«Jagden, sowohl von hohem Wild, als allerhand Flügelwerk daselbst belustigen könnten. Nunmehr habe ich denjenigen .Zeit»Vertreib mit der Jagd, beschrieben, welcher im Frühling, im Sommer und Herbst angestellet wird: also bleibt mir nichts mehr übrig, als nur noch mit wenigen zu gedenken, wie man sich im Winter mit der Jagd divertimt könne. Werter Abschnitt Von der Zagd auf dem §jirknl'Her See im Winter. tJese Jagd wird folgender Gestalt angestellt: daß wenn ein harter Winter einfällt und der See mit Wasser angefüllt ist; so pfleget er gar bald zuzufrieren und finden sich als-denn gemeiniglich die meisten Enten und andere Wasser«Vögel auf selbigem ein. Denn da giebt es wilde Enten; Riauke, Stock «Enten. Lishke, Nohrhüner. Pofauke velike inii male, große und kleine Paffauer«Enten , welche einen krummen , zugespitzten und roth«gespränkelten Schnabel haben. Sganze veliki inu mali, grosse und kleine Klinger, Riave Pa-tukhauze, braun«kopfigte Taucher. Hrepeze, Weyher. Vel-ki inu mall Pandierschi , grosse und kleine Tauch «Ente» und andere fremde Gattungen mehr/ die alle man weder ken- mn, noch zu nennen vermag. Wie ich denn selbst einige deren geschossen habe, welche auf dem Rücken ganz grau und etwaS kleiner, als die Stock-Enten waren. Sie hatten breite Schnäbel, die Nasen «Löcher waren über den Schnabel völlig offen und hatten nur eine Oefnung. Dergleichen Vögel habe weder ich, noch sonst jemand anders hier zu Lande jemals gesehen. Ausser diesen vorgedachten Enten finden sich hier auch weisse und graue Schwane, ingleichen auch wilde und Schnee-Gänse, Kraniche, weisse und graue Reyher, welche aber alle eine gewisse Zeit ihres An-und Abzuges halten. Wenn der See, bis auf etliche Quellen, zugefroren ist, welche an dem Ursprünge Vobrchi Verch Jeferu und zwar an dem Ober-See sich befinden und ihrer Wärme weger^ beständig offen bleiben ; so pflegen sich die Liebhaber der Fagd an unterschiedlichen Orten daselbst, besonders aber an die, in den See, fliessende Ströme zu stellen und hin und wieder Wart-Hütten aufrichten zu lassen. Andere werden an die niemals zufrierende Bäche, als da sind: Scherauniza , Stebersiza, oder Lipenfenfchiza UNd annoch andere allezeit offen bleibende Wasser und Quellen mehr, auch wohl auf dem geftornen See selbst angestellet, indem sich gemeiniglich bey dem Eise das Wild in grösser Menge aufhält und wem also das Glück trist, daß er wohl angestellet wird, derselbe hat gewiß den ganzen Tag über mit dem Schieß-Rohr zu thun. Wie ich denn einmal daselbst mit meinem Schützen das Nacht-Lager aufgeschlaqen habe und mir eine Hütte von Eis-Schollen, an dem offenen See errichten lassen: woselbst ich zu Abends-Zeit bey dem Einfall der Enten fürgewartet, wie beyligende Kupfer-Tabelle Num. 9. des nteH-Tab.IX, rem zeiget. Da ich denn nicht sowohl des Abends , als vielmehr bey Tage an diesem Strom und ändern Bächen mehr, innerhalb zwey Tagen und einer Nacht, 86. Stuck Enten meistens in Flug geschossen habe. Es halten sich viele Schützen in dergleichen Hutten des Abends auf, welche bey dem Einfall der Enten solche in grösser Menge erlegen. Es pflegen sich selbige gegen die Abends-Zeit gemeiniglich Haufen-weise einzufinden; hingegen die Schwane gehen allezeit sehr sicher, H 3 denn denn wenn sie nur das geringste von einer Hütte erblicken, so feeen sie ihren Weeg weiter fort: sie sind mit einem Worte die allerverschlagensten unter den hier befindlichen Wasser «Vögeln, dieserhalb ihnen schwer beyzukommen ist. Nichts destoweniger hat Anno 1694. zur Winters-Zeit Herr Johann Paul Schwenk, Abbt zu unser Lieben Frauen im Thal in Ungarn damals aber Pfarrer zu Laas am Ober-See um Mitternachts»Zeit fünf Schwane auf einem Schuß geschossen. Er hatte ihnen den ganzen Tag vergebens aufgepasset: daß er sich deswegen unverrichteter Sache wieder nach Hanse und zu Bette begeben: er hörte aber über eine kurze Zeit darauf, daß die Schwane, welche mitten im See zu sitzen pflegen, daß sie sich in dem, nahe bey ihm, ge« legen en Strome Velki Obrch mit ihrem Geschrey meldeten: tx kleidete sich demnach hurtig wieder an und wadete durch den Schnee, in Begleitung seines, ihm, die Flinte nachttaqenden Bedienten, bis er ganz nahe an den Ort kamm, wo sich die Schwane aufhielten, woselbst er sich denn bückte und so weit schliech, bis sie ihm Schuß - recht waren, darauf er mit gutem Glücke auf einen Haufen derselben loßdrückte, daß also* bald zwey todt darnieder lagen ; drey aber aus dem Wasser -avon liefen, einer nahm seine Zuflucht auf die andere Seite des Stromes und bliebe unverfolget: die übrigen zwey aber wurden ihm, nach vieler Bemühung, dennoch zu Theile. Diese Art Vögel, sobald sie verwundet werden, begeben sich aus dem Wasser auf das Land. Ich habe einen solchen Schwan gehabt, welcher nur in den linken Flügel angeschossen war, dieser flog sogleich von dem See in dem daranstossenden Wald des Berges Jauornig, woselbst ihn ein Bauer gefunden und mir ihn, durch meinen Meyerknecht, nach Laibach überschicket hat. Wodurch ich in der Wahrheit dessen, was ich hier erzek-Kt habe, bin überzeuget worden. Obgedachter Geistlicher hat Anno 1691. in Gesellschaft einiger guten Freunde, auf diesem See so viel Enten geschossen, daß er solche, diejenige nicht mir-gerechnet, welche wehrender Jagd sind verzehret worden, in Sacken, auf zwey Pferden nach' Hause bringen lassen. Ich habe solches damals als ein kleiner Knabe mit Augen gesehen. sehen, auch nachher öfters mit meimm Bedienten und zweyen Schützen, nach Proportion, eben viel geschossen. Um diese Zeit pfleget man gemeiniglich die Enten im Flu« ge zu schieffen: allein Zeit, Gelegenheit und unermüdeter Fleiß müssen das beste hierbey thun. Denn wenn der See, an sei« um Haupt-Strömen, an seinem Ursprünge und an dem, ihm, Müssenden Gewässer und Bächen gefallen, mithin um ein vieles kleiner geworden ist und es noch darzu schneyet; so pflegen sich die Enten an diese Ströme und Bäche zu setzen und den Schuß Leichter, als gewöhnlich, auszuhalten, folglich findet man alsdenn Gelegenheit sie sowohl in ihrem Lager, als in ihrem Fluge zu schiessen: wo aber keine Strauche verhanden sind, da muß man stets zum Schüsse fertig seyn, indem die Enten, sobald sie jemand gewahr werden, Haufen-weise auffliegen und man also 5. 6. bis 8. auf einmal schiessen kann. Ja es haben mich glaubwürdige Personen versichert, das ihrer is. bis 18. auf einen Schuß waren erleget worden, welches wir an seinem Ort wollen lassen gestellet seyn. Was aber die Schwane anbetrifft, so ist es am sichersten auf selbige im Fluge zu schieffen, indem man sie auf solche Art am leichtesten bekommen kann. Überhaupt ist diesem Vogel, wegen seiner Listigkeit, schwer beyzukommen: dieserhalb man hiesiger Orten folgende Anstalten, sie zu fangen, pfleget vorzukehren. Nämlich: es halten sich die Schwane den ganzen Tag in der Mitte des Sees auf dem Eise, oder in der niemals zufrierenden Quelle Narte auf. Wenn sie nun daselbst aufgetrieben werden; so nehmen sie ihren gewöhnlichen Flug, zwischen den Berge Jauornig und der Insul Goriza gegen dem Ober-See. Dahin begeben sich einige gute Flug - Schützen und zwar bey erstgedachter Insul, legen sich auf Stroh und auf die, mit Schnee, überzogene Erde und lassen sich mit weissen Tüchern bedecken. Wenn nun die Schwane in der Quelle Narte auffliegen,* so nehmen sie ihren geraden Weeg über die verdeckten Schützen und weil sie nicht hoch fliegen, so werden sie gar leicht von selbigen herabgeschoffen. Wie Tab. io. zeiget. Tab. An- Andreas Lristophlitsch, ein alter und in der Fischerey auf diesem See; wohl geübter und erfahrner Mann, hat mich versichert.- daß wenn der Winter ihm das Fischen verboten; so habe er mit Fang-und Schlag-Eisen auf die Schwane auf-geftellet und auf solche Art nicht wenig derer, wie auch in dem Walde auf dem Berge Jauornig, Marder, wilde Katzen, Füchse, Iltisse und am Ufer unterhalb besagten Waldes dergleichen gefangen. Einmals hat es sich zugetragen daß dieser Mann, seiner Fang-Eisen wegen, über den See in den Wald gehen müssen; daselbst ist ihm ein Rehebock, auf dem sehr glatten Eise, aufgestossen, welcher über den See zu seyen versuchet hat: aber wegen Glätte des Eises nicht hat fortkommen können. Den hat dieser Fischer, vermittelst angebundenen Eis-Sporen an die Schuche, nachgesetzet und ihn mitten auf den See getrieben. Je geschwinder nun der Rehebock geeilet, seinem Verfolger zu entwischen, desto öfter ist er auf dem glatten Eise gefallen, bis ihm endlich der Fischer eingeholet und mit, bey sich, l'zb.XI. geführten Beyl erschlagen hat. Wie beygehende TabeJla zeiget. Anno 1708. wurde an eben diesem Orte ein Rehe gefangen , welches man auf die Herrschaft Haasberg geliefert, woselbst es viele Jahre in einem, gleich unter dem Schlosse, befindlichen Garten ist aufbehalten worden. Dergleichen Falle ereignen sich öfters und ich könnte deren noch verschiedene anführen) wenn ich nicht befruchten müßte, dem geneigten Leser dadurch mißzufallen. Ich will dannenher lieber hiermit noch etwas weniges von einer, hier zu Winters-Zeit, gebraulichen Fischerey melden, mit welcher es sich folgender Gestalt verhalt: wenn der See völlig mit Else überzogen ist, welches so klar, als das Helleste Lrystall scheinet, so begeben sich die Bauer-Buben, mit einer Art in der Hand und einem Kober, an der Seite, auf den See und geben Obacht, wo sie einen Fisch unter dem Eis erblicken können. Insonderheit schwimmen die Hachte, rhrer Nahrung wegen, an die feuchten Oerter gegen das Ufer des Sees und blecken allda unter dem Eise stehen, auf den Raub kleinerer Fische zu laueren; wenn nun die Bauern- WmM EL Bauern-Bube einen Hecht zu Gesichte bekommt; so hebt er seine Art in die Höhe und schlagt mit der dicken Seite, aus allen i Kräften, auf den Ort, wo der Hecht seinen Kopf unter den Wasser hat. Durch solchen Schlag wird derselbe ganz betäubet und kehret sich mit dem Bauche in die Höhe, worauf der Bauer-Bube das Eis alsogleich aufhacket und den Hecht heraus ziehet. Auf diese Art bekommen sie viel Fische, mit welchen sie ihre Kober anfullm und damit wohl beladen wieder nach Haufe gehen. Als ich von dieser ungewöhnlichen Art mit einem Art-Schlag auf das Eis, Fische zu fangen gehöret hatte: und ich alles und jedes, was auf dem See zu bemerken vorkommt, gerne in Augenschein genommen hätte ; so Hab ich mich ein* mals, nebft einem Manne von Seedorf, welcher in allen Sachen, die sowohl auf, als um den See, merkwürdig sind, wohl bewandert war, dahin begeben, und gesehen wie dieser Mann, mit einem Art-Schlag auf das Eis, womit der See ganz überzogen war, einen Hecht unter dem Eis also auf den Kopf geschlagen, daß es geschienen, als wenn derselbe davon todt wäre und den Bauch über sich aekehret , darauf der Mann das Eis aufgehauen und den Hecht aus dem Wasser gezogen hat, wie solches beygefügte Äupfct-TabeUa Num. iz. mit meh- Tab. rern zeiget. Nachdem wir nun auf solche Art drey qrosse Hech- XII, te bekommen, so wollte ich weiter auf Ober-Seedorf gehen, den Abend alldort verbleiben und Enten daselbst zu schiessen: indem ich nun meinen Weg dahin antrat; so kamm ich darauf nahe an den gewöhnlichen Strom, welcher durch die zustiessen-de warme Quellen, an verschiedenen Orten, von Eis ganz entblößet und offen war. Ich begab mich unbedachtsamer Weise, nebst obgemeldten Manne, zwischen zwey Oefnungen, auf diesen Strom, wo nur ein schwaches Eis über denselben gezogen war. Indem wir nun über dasselbige giengen, so biegte sich das Eis unter unfern Füssen, daß wir also mit der größten Lebens-Gefahr und höchst kümmerlich, jedoch glücklich hinüber kamen. Denn es fehlte nicht viel, daß das Eis eingebrochen und wir in die Unter-Welt gefahren wären: so aber F . #* gelangten wir, denselben Abend, noch zu Seedorf an, attwo Ich den folgenden Morgen darauf einige Enten von verschiede«, »er Gattung geschossen habe, wovon ich dem geneigten Leser, in beyliegender vorhergehenden Tupfer*Tabelle, eine Fürstet lung habe machen wollen. Wir schreiten nunmehr zu dem fünften Lapitul, wo* rinn wir von dem Fang der Erdmause, oder wie man hier zu Lande sagt, von dem Mich-Fange reden wollen und weil derselbe ganz was besonders mit sich führet: indem von den ge* meinen Leuten allhier der Teufel für den Hirten dieser Pilli-che angenommen wird, so wollen wir denselben auch etwas genauer beleichten und sehen, wie auch eine unvernünftige Lrea-tur öfters vernünftige, aber anbey auch einfältige Leute zu kirrem ungegründeten Beyfall verleiten könne. as fünfte Hapitul Hie die / auf dem Werge und Walde Jauornig/in grösser Menge befindliche Pil-liche gefangen werden. , Achdem ich in dem vorhergehendm Lapittrl von der Jagd« Luft, der man sich sowohl im, als nach Ablauf deS Sees zu bedienen pfleget, umständlich geredet habe; fo kann ich hier nicht unterlassen, den geneigten Leser, von dem Pillich.Fang mit etwas wenigen zu unterhalten: wie solcher nämlich auf dem Berge Jauornig angestellet wird und von welchem der von Valvasor Tom. I. Lib. m. Cap. XXXI. erzehlet : „ Wie solche gefangen, wie selbige der Teufel, als ihr „ Hirte weide, wie er zuweilen pfeiffe und wie ein Hirte mit f, der Peitsche schnslze, auch wie zu solcher Zeit die PiMche ti lN i, in die Bauern # Röcke und ihre Stiefeln, welche sie mit aU „ lern Fleiß auögezogen, sich verkriechen und also darinn ge# o „ fangen und getodtet werden. Es meldet der von Valvasor „ noch anbey: daß er bey diesem Fang selbst zugegen gewesen, „ demselben beygewohnet und gesehen hätte, wie die Pillich-„ Fänger die Pilliche mit einem blossen Bogen, der mit einem „ Bind-Faden, als ein Flitsch oder PfeiVBogen gespannet ist, „ gefangen hätten. Jngleichen daß die alten Pilliche mit ti* „ nem Zeichen an dem einen Ohr bemerket waren, als wo» „ mit sie der Teufel, unter dessen Gewalt sie stünden, be« „ zeichnete, auch daß alsdenn der Teufel, als Pillich < Hirte, „ keine Gewalt über dieselben, sobald sie sich in der Bauern „ Röcke, oder Stiefeln verkröchen, mehr hätte: noch sie wie» „ der daraus wegnehmen könnte; ingleichen daß der Teufel „ sich Samstags Abends und zu H. Zeiten, mit Pfeiffen und „ Schnalzen hören liesse und wenn man ihm zu solcher Zeit „ nicht auswieche; so würfe er den Pillich - Fänger über den „ Haufen; that ihm aber weiter keinen Schaden: soweit nun „ gehet des von Valvasors Erzehlung. Was mich anbelanget, so bin ich zwar bey diesem Pil« lich-Fang niemals gewesen, mich hat auch der Vorwitz nicht angettieben, den, von den Bauern , sogenannten Pillich-Hir« ten weder schnalzen, noch pfeiffen zu hören. Indem mir gar wohl bekannt: was dieses für ein Teufel ist, auch wie dieser PillichOang befolget wird. Denn das Werk-Zeug, womit sie die Pilliche fangen, bestehet aus einem ausgehölten, vier-eckicht länglichten Stücke Holz, welches 8. bis 10. Zoll in der Länge hat und 3. ein halbe Zoll breit ist; am Ende desselben ist ein holzener Bogen gezogen, welcher an beyden Seiten mit einer Schnur fest angemacht ist : in der Aushölung ist eine Falze eingeschnitten, in welcher ein Schüber sich befindet, dee etwas länger, als die Aushölung ist, welcher leicht auf* und zugeschoben werden kann : an diesem Schüber wird zu oberst die Bogen - Schnur angemacht , welche denselben herablassen kann. Wenn sie dieses Mich-Fang-Zeig, welches die Bauern Semufter, auf teutsch ernen Salläjrer nennen, zu dem Pillich- I 2 Fang gang aufstellen wollen; so wird der Schüber in die Höhe ge, zogen, woran ein Spagat, oder Bind-Faden mit einem Kno, ^ ten in der Falze, welcher bis an das Ende des Schübers han» get, dieser wird also unter dem Schüber inwerts in die Hölung, worinn eine herabhangende, zu Ende, spitzige und an gehörigem Orte / mit einem kleinem Einschnitt versehene Leiste fest angemacht ist: daran man das Fraß von frischem, oder gedörr-tem Obst stecket, also, daß die geringste Bewegung, der, zum Fraß, ausgesetzten Frucht, den Schüber loßmacht und vermittelst des gespannten Bogens herab drücket und der Pillich also dadurch gefangen wird. Diese Bogen, oder Holz * Palla--er werden von den Bauern , in den Markflecken Tzirknitz und in den da herumliegenden Dörfern verfertiget, womit die Pilliche gefangen werden. Ich habe sie selbst in Händen gehabt und solche genau bettachtet. Wie aber diese Pilliche, welche in ändern Landern ganz unbekannt, gestaltet sind und wovon sie überwintern und ihre Nahrung nehmen, davon wollen wir fer, mv Nachricht geben und uns in folgendem damit unterhalten. Wer erste Mbschmtt Von der Pilliche Gestalt und ihrer Nahrung. Grösse der Pilliche betragt etwas mehr , als eines Eichhörngens : die Farbe der alten Pilliche ist bräun-licyr-arau, der Bauch ist von dem Halse an weiß, sie haben scharfe Zähne, runde Ohren, schwarze Augen , kurze Füsse, wie eine Ratte und der Schwanz haaricht. Die Jungen sind an Farbe mehr licht-grau. Diese Thierchen überwintern in ihren Löchern unter der Erde, in verschiedenen Gründen, wel« che vulgo Paufchinas genennet werden, auf teutsch: Pillich« Locher. Es sind derselben unzählich viele in dem Berge Iauor-nig, als welcher voller Klüfte und Hölungen ist. Im Frühe-Jahr kommt derselben eine groffe Menge herfür und nisten in den holen Baumen. Sie hatten sich das ganze §ahr in dem Wal- WAMW ■ ■ ■■ No. i $ Walde auf und wenn die Rott-Buchen viele Samen-Früchte tragen/ als wovon sich diese Thierchen ernähren und sehr fett - werden/ alsdenn gehet derselben Fang an. Es begeben sich ndmiich die Pillich-Fänger gegen Abends-Zeit/ mit den Pallastern und trockenen Holz-Fackeln, in den Wald, richten daselbst ihre Palläster zu und hengen sie an die Bäume, weil sie wohl wissen, daß die Pilliche nach der Buchen-Frucht, von einem Baum zum ändern lausten. Je mehr nun ein Pillich-Fänger mit dergleichen Pallaftern versehen ist und je mehr er Paufchinen, oder Pillich-Löcher hat, desto mehr bekommt er für ändern bev diesem Fange auch Pilliche. Man zahlet für dergleichen Paufchinen der Herrschaft, nachdem selbige gut, ins Mittel, oder auch wohl geringe angeschlagen sind: nämlich für eine gute 2. fl. 16. kr. für eine mittlere 2» fl. und für eine schlechte 1. fl. 42. kr. Wenn nun also die Pilliche, welche dem Buchen-Fraß nachgehen, an dem, auf dem Baum, gehängten Palläster kom-- men und das aufgestellte Obst, weil sie einen zarten Geruch haben, empfinden; so stecken sie mit Begierde den Kopf unter dem aufgezogenen Schüber nach dem Obst und wenn sie dasselbe zu erlangen vermeinen ; so läßt der Schüber nach und der Pillich wird unter demselben, hinten an dem Halse, mit Gewalt erdrücket und bleibet also in dem Palläster hängen. Wie Tabella Num. i;. des Mehrern zeiget. Zu der sogenannten Tak Paufchina aber, oder dem Plllich-Loch wird entweder von xili Brettern ein Verschlag gemacht, oder es wird von einem Binder ein Gefäß ungefehr wie ein Getreide-Maaß groß, darein ein Metze gehet, verfertiget, welches so wohl oben als unten einen Boden hat, mitten in dem obern Boden wird ein rundes Loch gebohret, durch welches eine Röhre gehet die bey 3. Zoll in Diametro hat , in diese Röhre ist unten ein, in etwas, einwerts gekehrter spitziger Drat eingeschlagen, wodurch die Pilliche zwar in diesem Verschlag, oder in das aufgestellte Gefässe leicht hinein: aber gar nicht wieder heraus kommen können ; weil ihnen der spitzige Drat entgegen stehet und solcher Gestalt werden sie darinn gefangen. Es müssen aber solche 3 z ver- ?o c o > mim verfertigte Gefässe an besagte Pillich-Löcher, der Erde gleich, eingegraden werden, damit wenn die Pilliche in ihre Löcher krie-chen wollen, selbige keine andere Oefnung, als dasjenige Loch e an dem Gefässe, wo die Röhre hinein gehet, finden können, also müssen sich die Wiche dem Pillich-Fänger, der die Pau« Ihina gemicthet und verzinset, gefangen geben. Dieser groffe und mit vielen Buchen bewachsene Berg und Wald Jauornig nun ist unter ändern hiesigen Landes der fürnehmste, welcher viele Tausend dergleichen Thierchen ernäh-ret und denjenigen in die Hände spielet, welche sich darnach bestreben. Dieser, mit Buchen, besetzte Walt) vmntertfliret sich den Jnnhabern desselben, wie auch den Pillich - Fängern die Häute der Pilliche sehr guten Profit bringen; indem sie selbige den Kirschnern verkauffen, welche sie ausarbeiten und in gewisse viereckichte Tafeln zusammen nähen und hernach Schockweise wieder versilbern. Selbige dienen, an vielen Or« ten, den Herren Canonids zu Untersetzung ihrer Lhor-Man« tel: wie auch dem Frauenzimmer zu einem leichten Pelz-Fut-ter. Ingleichen werden sie in fremde Länder verschicket und von den hiesigen Land-Leuten, nebst Scorpion Oel und anderer kleiner Waare nach Holland getragen wo sie von dar gar bis nach Indien gebracht werden. Weil auch diese Wiche sehr fett sind; so schmelzen die Bauern solches aus, das Fleisch aber essen fle mit Kraut oder Rüben, worbey sie sich sehr gut befinden. Run aber wieder auf den Pillich-Fang mit dem Palläster zu kommen: wenn die Pillich-Fänger denselben an den Baum gehangen haben, so gehen sie mit ihren angezündeten Holz-Fackeln von einem Baum zu den ändern und besehen ihre angesteckte Pallaster, wie viel sie darinn bekommen haben und nehmen die Gefangenen heraus. Darauf stellen sie solche von neuen wieder auf und bringen also die ganze Nacht mit zu. Es aeschiehet aber zu Zeiten: daß die Pillich-Fänger ein Schnalzen, Klatschen, oder Pfeiffen hören, welches sie in den Wahn setzet, daß es der vermeinte Pillich-Hirte sey; indem sie es nicht anderst .glauben, da sie es von alten Pillich-Fängern zum öfter» gehöreL: daß wenn im Walde bey dem Pillich-Fange geschnal« zet und qepfieffen würde; so wäre es gewiß der Teufel, als der die Pilüche vor sich Hertriebe, darauf denn die Bauern, oder die Mich-Fanger ihre Röcke und Stiefeln ausziehen und sie auf die Erde werfen: die Miche aber, welche sich vor dem Schnalzen und Pfeiffen verbergen wollten , kamen in grösser Menge an, wobey sie denn so eilfertig waren ihr Vorhaben zu bewerkstelligen, daß sie aus allzu grösser Furcht in die Stiefeln und Köcke der Bauern kriechen und sich darinn zu verbergen suchten; aber dadurch zu ihrem größten Schaden gefangen würden : diejenigen Pillicke aber, welche nach ihren Löchern unter die Erde zueilen, fallen durch die offene Röhren in den 9W schlag, oder in das Gefaffe, alsdenn sie eben so, wie diejeni-ge, welche mit dem Pallafter gefangen sind, getödtet werden. Diese Pilliche müssen eine natürliche Furcht haben : nicht aber daß der Teufel, als Mich» Hirte, oder Treiber derselben, daran Ursache sey; denn solches ist ohne Grund und nicht zu glauben, ja kein Vernünftiger wird Beyfall geben, daß die Furcht der Miche von dem Schnalzen und Klatschen des Tem ftls entstehe, weil es ganz Vernunst-schlüßig ist: daß der Teu» fel keinem, ohne seinen Eigennutz, einige Dienste leiste, wel* weniger daß er einen Hirten dieser Thiere abgeben sollte. Ich finde auch gar keine Ursache; da der Teufel weder die Pilliche, noch sonst andere Speise, gleichwie die Bauern, geniesset. Wie er denn auch keine Gewalt über selbige hat: denn sonst müßte er ja auch die Jäger sammt dem groffen und kleinen Wild auffressen. Hieraus kann man nun sehen, wie sich auch grosse Leute oft in einen Jrrthum setzen lassen, nicht allein selbst unglaubliche Dinge zu glauben ; sondern solche auch ändern Leuten, in ihren Schriften, mitzutheilen. Aweyter Mbschnitt Woher bk Furcht der Pilliche entstehe. 8Dun will ich die Ursache anführen, warum die Pilliche, KM wenn sie das Schnalzen und Pfeiffen hören, sich so eil* fertig auf die Flucht begeben, sich verkriechen, wohin sie nur möglichster Massen gelangen können und sich daselbst verbergen? Es ist nämlich der Pillich-Feind nicht der Teufel, der da schnalzet und pfeiffet, als $iw, oder Hüter derselben; sondern eS ist ein solcher Teufel, den ich öfters in meinen Händen ge» habt habe. Es ist bekannt, daß sowohl die vernünftige, als unvernünftige Geschöpfe eine natürliche Furcht für dem Tode tragen. Eine solche ängstliche Furcht regieret auch bey den schüchternen und flüchtigen Pillichen, als welche fite ihrem Feinde fliehen und ihr Leben zu erretten befliessend sind. Wir wollen aber diesen Pillich-Feind, oder vermeinten Teufel und schnalzenden Hirten dieser Thiere etwas genauer, als der von Val-vasor aethan hat, beleichten. Ich habe den 8. Jenner Anno 1705. eine grosse Nacht-Eule, oder sogenannte Wald-Hauche gefangen, welche auf eine Ente, die über eine Wolfs-Grube aufgestellet war, des Nachtes zu» geflogen ist. Weil nun die Ente, gerade über der Gruben, auf einer festgesetzten Stange, welche oben an der Spitze ein rundes Brett, eines Schuches lang hatte, fest angebunden war; in dieses Brett, welches zwey Zoll dick und rund herum darein Löcher gebohret waren, in welche, einen halben Zoll, dicke Stäbe gestecket, über die Grube selbst aber riechendes Fraß geleget und an der Stange, von der Grube an, bis zu der Ente, Stroh gestreuet war, damit die Wölfe, Füchse und Raub-Thiere, wenn sie darzu gelangten, die bedeckte Grube nicht sehen konnten, folglich nach der aufgesteckten Ente zueilen mußten; die, oben an dem Brette, eingemachten schwaehen Stäbe aber alsdenn nachgeben, mithin dasjenige Raub-Thier, welches hinauf hat klettern wollen, bey Weichunader Stäbe« notwendig herun- herunter in die Grube, welche inwendig in der Runde mit dicken Pfosten-Brettern ausgeleget und bis i6. Schuch tief und 8. oder 9. Schuch breit gewesen, fallen müssen. Als nuu obgedachte Nacht-Eule die beständig schreyende Ente gehöret und selbige erblicket; so ist sie auf selbige zugeschossen und hat sie als einen Raub davon führen wollen. Weil aber die Ente auf dem Brette fest angebunden war und der Spagat, rder Bind-Faden nicht nachgeben wollte; so ist die Eme, bey ihrer Bearbeitung, endlich in die Wolfs-Grube herunter gefallen; welche hernach herausgenommen und mir in mein Haus gebracht worden. Dieselbe war mit ihren ausgebreiteten Flügeln, welche ich gemessen, über 7. Schuch lang , daher auch diese durch die in mitten der Grube stehende Stange mit dessen grossen Flügeln nichtRaum hatte sich aus derGrube zu schwingen', muste also bis sie herausgehott worden, darinnen bleiben. Dieser abscheuliche grosse Raub-Vogel, welcher sich sehr lange auf dem Berge Iauornig aufgehalten, hatte einen sehr grossen Kopf, starke Fusse und scharfe grosse Klauen. Sch rechte diesen Nacht-Treiber mit meinem Stocke an und stieß gegen ihn, welcher aber mit seinem krummen Schnabel nach dem Stock sehnapte und mit ziemlich lauten Hall, wie mit einem Peit-schen-Stock stark schnalzte. Ich habe ihm mit einer Nadel, seine grosse Augen ausgestochen, da hat er, wegen des empfindli-Heu Schmerzens, zimlich laut gepfiffen. Hieraus ist nun ungezweiffelt zu schliessen: daß dieser grosse Raub-. Vogel, der, von den Bauern, vermeinte Teufel, oder Pillich - Hirte sey, wie denn dieser auch ohne Wiederspruch derjenige ist, welcher mit Beleuchtung der brenenden Holz-Fackeln, die seinen Augen, wie eine stechende Nadel, zuwider sind, weil er nur die Finfterniß liebet, in welcher er klarer, als bey dem Tage-Licht, welches er scheuet, sehen kann und also aus Zorn, wider das Fackel-Licht schnalzet und pfeiffet. Hingegen die Wiche, sobald sie ihres geschwornen Feindes schnalzende und pfeiffende Stimme hören, so fangen sie aus natürlicher Furcht an, die Flucht zu Rettung ihres Lebens, zu er-greiffen, wenn sie anderst nicht dieser Nacht-Eule zum Raub K wer- werden wollen; weil ein fetter Pillich dieses Raub-Vogels Sester Braten ist; darum fliehen sie dahin, wo sie sich nur mög-lichster Massen verbergen können und also kein Wunder ist, daß . sie in die Stiefeln und Röcke der Bauern, welche an den Pik lich »Löchern liegen, sich verkriechen und solcher Gestalt in der Menge qefangen werden. Daß also derjenige Bauer, welcher ein gutes Pillich-Loch bekommen hat, seinen Zins dafür mit reichem Überfluß, durch einen guten Fang, auf einmal wieder erhalt. Warum aber die Bauern den Pillich »Hirten, welches die Nacht »Eule ist, für den Teufel halten? dessen sind zwey Ursachen. Erstlich: wenn die Pillich-Fänger schnalzen und pfeiffen hör m, so geschibet solches in dem Walde und bey finsterer Nacht und zwar eben, da sie auf ihren Fang, in aller Stille ausgehen; so vermeinen sie, wenn sie das Schnalzen und Pfeiffen der Nacht-Eule oder Hauche hören, welches einen starken Wiederhall in dem Walde und in der Luft giebet und sie dabey doch nichts sehen können, daß solches was übernatürliches und der Teufel seyn müsse. Zweytens: wenn einer mit seiner brennenden Fackel in gleicher Linie, gegen die Racht-Enle, zu stehen kommt; so ereignet es sich leicht: daß er damit der Eule, gerade in die Augen leuchtet. Wenn dieses nun aeschiehet; so fangt die Nacht-Eule an zu schnalzen und zu pfeiffen; da sich denn der Bauer umstehet und per repercuffionem die Feu» er-flammende grosse Augen der Rächt-Eule erblicket, in welchen das Fackel-Licht, wie in einem Hol-Spiegel sich fanget und wenn solches der Baner Met; so glaubet er, gleichwie er von alten Pillich-Fangern gehöret, das es der Teufel, der Hirte der Pilliche seyn müsse, solcher Gestalt wird er bey dieser Begebenheit in seiner Meinung bestücket und in seinem Aberglauben erhalten: weil er solches nicht allein von vielen gehöret; sondern sich auch selbst in der Gegend befunden, wo er das Schnalzen und Pfeiffen gehöret, zwey feurige Auaen und weiter nichts gesehen, daher er ganz gewiß glaubet, daß es der Teufel seyn müsse. Wie denn auch die Bauern dafürhalten: daß die alten Pilliche, welche der Teufel schon auf der Wer- U gehabt/ alle gezeichnet waren/ wovon auch der von Balva» sor Meldung thut. Dieses aber hat so wenig Grund, als das» jenige, was ich oben von dem Pillich-Hirten erzehlet habe: hingegen ist es ganz natürlich: daß, wenn sich die Pilliche paaren, einer dem ändern mit seinen scharfen Zahnen, in die Oh» ren beiffe und dieses geschiehet in den holen Baumen, da sie nisten. Ob aber, wie der von Valvasor anderweitig meldet; die Pilliche den Saliter, oder salzigten Saft lecken und sich da» von ernähren, lasse ich, als was mögliches zu: sintemal in dem nitro ein besonder groffes Arcanum stecket. Es ist man» niglich bewust, daß der Bar, als ein groffes wildes Thier, auch vieles auf einmal fressen kann: jedennoch in feinem Win» ter^Quartier nicht den geringsten Vorrath feines Fraffes hat; sondern bloß an seine Pratzen brummende lecket und daran sauget, bis er einen Schaum erreget und selbigen frißt; in» dem er sonst gar nichts anders, den ganzen Winter hindurch, in seiner Spelunke geniesset und auf den Frühling so, wie er hineingeqangen, wieder herauskommt. GOtt der Allmächti» ge Schöpfer hat jedem Thiere, seiner Natur nach auch seine Nahrung erschaffen und also auch der Pilliche nicht vergessen. Zum Beschluß dieses Lapituls will ich noch etwas selt» sames anführen: welches mir ein glaubwürdiger Herr von altem Ritterlichen Stamm und Mit »Stand des Landes Lräin Herr von Hochenwart erzehlet hat, wie er einmals einen litt» terthan gehabt, welcher ein Kohlbrenner gewesen und seine Hut» te in dem Walde aufgeschlagen gehabt: dieser sey anbey ein wohlgeübter Pillich-Fänger gewesen und hätte ihm als eine Wahrheit erzehlet: wie von ihm viele hundert dergleichen Pil» liche, mit dem aufgestellten Pallaster, waren gefangen worden: allein so bald er das Schnalzen und Pfeiffen gehöret; so hatte er von selbiger Zeit an keinen Pillich mehr fangen können: derowegen er seine Pallaster von den Baumen wieder abgenommen und sich zu seiner Hütten gewendet, weil er von dem gehegten Jrrthum der Bauern war angestecket worden, daß der Teufel als der Pillich»Hirte, durch fein Schnalzen und Pfeiffen, die Pilliche anderst wohin treibe und alsdenn keiner könne mehr K 2 von *0« tyrtdtt gefangen werden , mithin vermeinet, daß er sich umsonst bemühe und hat sich also lieber zur Ruhe begeben wollen: allein dieser Mensch hat nicht gewußt, wer so wohl dieser Teufel fty, als auch warum die Pilliche, selbige Nacht, keine Baume mehr haben besteigen wollen? denn da dieselben sich für dem Schnalzen und Pftiffen, ihres abgesagten Feim des der RachttEule, oder vermeinten Teufels, in die holen Bau» me, in die Wind« Fälle, SteimRitzen, Klüfte und in ihre Erd«Löcher, verstecket und verkrochen haben; so sind siefrey« lich, in dieser Rächt, nicht wieder von dar herausgekommen und hat also dieser Kohlbrenner geglaubet, daß auch in nach« folgenden Rächten keiner mehr davon zum Vorschein gelangen würde; dieserhalb er sich ferner auch keine Mühe gegeben hat. Die wahre Ursache aber dieser Furcht der Michelst diese: daß alle sowohl geflügelte, als vierfüßigeThiere, sich für den Raub« Thieren, soviel als möglich, hüten und für denselben in Acht nehmen, sobald sie nur deren ansichtig werden. Auch hat mir obgedachter Herr von Hochenwart erzehlet: daß er einmals auf die Jagd gegangen und in ein weites, ganz finsteres Thal gekommen sey, welches in dessen Grund «Tiefe mit Gesträuche durch und durch verwachsen gewesen, darinn hätten seine bey sich gehabten Hunde eine grosse Racht«Eule nebst ihren erwachsenen sechs Jungen aufgejaget. Als sie sich aber aus diesem finstern Ort kaum heraus heben können, so hätte sie doch bey ihrem Aufflug, weil sie mit ihren Jungen von den Hunden verfolget wurde, ein fürchterliches Schnalzen und Pfeif« ftn gemacht, und sey darauf von dem Herrn von Hochenwart an einem Flügel durch den Schuß verwundet worden und sie weiter nicht flugen können, so wäre sie herabgefallen. Der mit den Hunden nachgekommene Jäger hätte sich ihrer bemeistern wollen, aber keiner derselben hätte sie angreiffen dürfen; weil sich die Eule auf den Rücken geleget, und mit ihren Klauen um sich gehacket. Bis endlich der Jäger sein Kleid aus« gezogen und es auf die Eule geworffen, darauf sie also nach Hause wäre getragen worden. Wenn ihr warendem nach HauS tragen (in Hund in nahe gekommen, so hätte sie mit ihren Klauen morn co ) mtm -7 Klauen nach ihm geschnappet, und was sie erwischet, hingerissen. Diese Nacht»Eule ifl demnach der Mllich * Hirt oder der ver-mmnte Teufel welcher dem Kohlbrenner des Herrn von Ho-chenwarts seine Pilliche von seinem Palläster-Fang vertrieben, so daß diese Kreaturen, wie ganz natürlich, aus Furcht für der Nacht-Eule die Nacht hindurch nicht mehr den Fraß nach* zugehen, sich aus ihren Behältnissen mehr gewaget haben. Mithin der Kohlbrenner Ursache gehabt hat: viel lieber zu Bette zu gehen; als die Rächt hindurch seinen Pillich-Fang ohne Nutzen abzuwarten. Sonst werden auch diese Pilliche an noch mehr Orten des Landes Train, und zwar in den Büchen-Wal-dem gefangen. Ich bin einmals, mit meinem Vorstehe-Hund, auf die Wachteln ausgegangen, welcher vor einer derselben gestanden; selbige aber nicht auffliegen wollen: da ich nun in der Nähe einen Sperber erblicket, welcher diese Wachtel zu rauben suchte; (0 habe ich erstens diesen herabgeschossen, hernach ist die Wachtel aufgeflogen, welche ich auch bekommen habe. Bey dieser Gelegenheit fallt mir ein besonderer Drossel -der Krannabeter - Fang bey, da vermittelst eines fingirten Fal-kens, eine Menge derselben können gefangen werden. Man er-wehlt sich nämlich einen freystehenden Hügel, auf dessen Anhöhe werden verschiedene Bäume ohne Laub, deren man sich sonst bey den Vogel-Hütten zu gebrauchen pfleget, in einer guten Ordnung gesetzt, also zwar: daß zwischen selbigen ein gleicher Raum befindlich ist, mitten in dem Raum der Baume wird noch ein höherer Baum gesetzet, zwischen denselben werden Kran-nabeer-Strauche gestecket und zwar in einer solchen Ordnung doppelt gegen einander und Linien-weise nach einander: damit zwischen den, gegeneinander, stehenden Krannabeer-Strauchen können Steck-Netze gestecket werden. Wenn nun dieses alles verfertiget ist; so wird ausserwerts diesem aufgerichteten Vogel-Heerd, in einer etwas entferneten Weite, ein kleiner dünnee Baum, so doch etwas höher, als besagter mittere Baum, in dem Vogel - Heerd , errichtet. Dieser wird auf einen Stock gesetzet, welcher den Baum, m mit einer Scheere K 3 «nd unb mit einem Nagel, so das Glied fassen kann, muß zugerich-tct werden, daß man solchen herablaffen, heben und feste machen kann. Auf diesem wird oben ein, mit Gesträuche, bedeck-ter Pailäster, den man nach Nothdurft spannet, fest angemacht. Von diesem Pallaster aehet eine Schnur bis an den Gipfel, des, mitten auf dem Vogelheerd, befindlichen Bäumgens, auf wel» chem ein ausgesteckter hölzerner Sperber, der an einer. Röhre, wodurch die Schnur gehet, hanget: wenn nun das, mit dem gespannten Palläster, versehene Bäumgen, daran man den Sperber gehörig richtet, aufgehoben und unten in der Stock-Schee« re verriegelt ist; so wird die Schnur von einem Baum zum ändern gespannet und unter die, im Heerde, gesetzten Bäum-gen, werden die Lock-Vögel gestellet: der Vogelfänger aber hat unter dem Palläster-Baum seine Hütte gemacht, sitzet darinn und giebet auf sein Tänn-Bäumgen wohl acht, ob die Drö-scheln, oder Krannebeer-Vögel sich auf die Bäume setzen: wenn nun dieses geschieht so ziehet er den Schneller des Pallästers mit einer darzu gerichteten Schnur loß, da denn alsogleich der Sperber, wie ein Blitz, auf dem mittern TannemBaumgm sich befindet, welches vermittelst der Stärke des Pallästers ge-schiehet. So geschwind nun der Flug des ausgestopften Sperbers ist; so bald sind die Vögel in den unten gesetzten Kran-nabeer-Sträuchen, wenn dieses nun erfolget ist und der Vogel-Fänger etwa einen lebendigen Krannabeeter in Händen hat und ihm die Federn ausreisset: so schreyet er, worauf die, in dem Gesträuche, befindliche Krannabeter oder Drösseln vor Angst hin und wieder lausten, sich noch kesser für dem Sperber zu verbergen suchen, endlich in die Steck-Netze verwickelt und gefangen werden. Wenn auch gleich nicht alle in die Neye kommen und ein, oder der andere zurück bleiben sollte; so lassen solche sich noch lieber mit den Händen fangen, als daß sie auf-fliegen sollten, weil sie den Sperber, als ihren Feind, auf dem Gipfel des Baumes, noch vor Augen haben. Gleichwie nun diese sich vor dem Sperber, also furchten sich die Pilliche vor der Nacht-Eule. Und hiemit beschlieffen wir das fünffte Lapitul. Das intm co) *#jsw 79 Was sechste Hapitul ln welchem von dem Wblauf des Sees/ wie auch von der Ordnung gehandlet wird/ nach welcher die/ indem See/ de-findliche Gruben abzulaufen pflegen. ^ürnemlich ist zu wissen, daß der Lzirknitzer See, sowohl im Sommer, als auch im Winter, abzulaufen pfleget. Derohalben wollen wir hier die Ordnung halten und erstlich den Ablauf des Sees, welcher zur Sommers-Zeit gemeiniglich zu geschehen pfleget, dem geneigten Leser für» ftellig machen. Wenn dieses geschehen: alsdenn wollen wir duch den Ablauf desselben betrachten, wie er im Winter qeschie-het und zugleich eine Nachricht von der, in beyden Jahres-Zeiten, «»gestellten Fischerey und deren Ordnung, auch was darbey vorgenommen und merkwürdiges sich zutraget, wenn der See abgelaufen ist, hiermit gehörig mittheilen. Weil dieses etwas besonders ist, so bey dem Lzirknitzer See zu de/ merken stehet. Urster Wschnitk. Von dem Ablauf des SeeS im Sommer. |(£v Ablauf dieses Sees ist nicht weniger, als die schnelle Anfüllung desselben erstaunlich und bewunderens würdig. Denn gleichwie man die Beschaffenheit der Wasser-speyen-den Hölen nicht leicht begmffen kann; eben so schwer sind auch die Umstande der Ablaufs-Gruben und die Ordnung, welche sie, bey ihrer Ausleerung des Wassers halten, anzusehen und au zu begreiffen. Denn wenn ein trockenes Wetter einfällt und solches eine Zeitlang anhält, ohne daß es vom Ungewitter und starcken Sturm-Winden unterbrochen wird; so verliehret sich das Wasser aus theils Gruben zugleich: aus ändern aber, nach und nach, jedoch allezeit dergestalt: daß das Wasser, in sei» mm Ablauf, bey jeder Grube gewisse, den mit dem See, angranzenden Bauern und Fischern, auf das genaueste, bewußte Tage und Stunden beobachtet und inne hält. Massen manche Gruben binnen fünf, andere aber innerhalb zwey, bis drey Tagen, etliche gar binnen wenig Stunden ablaufen und ver-saugen. Eben diese Ordnung ist es, welche einem Naturkundiger grosse Muhe verursachet, wenn er die Beschaffenheit dieses Sees untersuchen will. Der von Balvasor hat zwar in seiner sogenannten Ehre des Herzogthum Lräins hierüber seine Meinung und Gedancken an den Tag geleget; man kan aber solche für kein achtes und wahres Kind einer, durch die eigene Erfahrung, Untersuchung und überzeugten Einsicht, gelten lassen. Unterdessen ob ich zwar gar gerne gestehen will, daß ich in der Denkungs-Kraft viel schwächer sey, als kurz ange-jogenerAuthor; so hoffe ich doch, es werde vermöge des, allen Schrift-Stellern, Zukommenden Rechts, ihre Gedanken frey entdecken zu können, mir ebenfalls frey stehen, meine dteS-fällige Meinungen an den Tag zu legen; sollte selbige hernach jemand verbessern können, dem werde ich seine Ehre, welche er sich bey der Lehr-begierigen Welt zu erwerben suchet, keines-weges mißgönnen. Indem ich eben der Meinung bin wie der von Balvasor, gleich Anfangs seiner Beschreibung des Landes Train meldet: daß noch vieles in dem tiefen Busem der Natur verborgen stecke, welches uns nicht wissend; sondern in künftiger Zeit der Nachwelt zu erforschen überlassen würde. Dan-oenher ich hier nur gegenwärtiges meinem schwachen Begrief nach habe anzeigen wollen, was wahrhaftig bey diesen Umstanden zu bemerken stehet. El» Leser bttiebe sich demnach fürzustellen, daß unter unserem Tzlrkmtzer See, noch ein anderer unterwrdi« scher See verbanden sey, wie solcher denn auch würklich und in in der That ist und in dessen verschiedenen Untertheilen, gros-ft Hölungen befindlich sind. Derselbe nun erhält von dem obern und auffern See, vermittelst der schon bcmeldten Ablaufs-Gru-den, sein völliges Wasser. Wenn also die nasse Jahres * Zeit verbanden ist, welche dem obern See, theils durch die, indem selben, hineinftieffende Quellen und Bäche, theils auch bey gros-fern Ungewitter, durch die Wasser-speyende Hölen, das Waffr, in solcher Menge, mittheilet, als durch die Ablaufs * Gruben , in dem untern See, abgeführet, und abgezapfet wird; so bleibet der obere See in seiner gewöhnlichen Grösse und Gränze: hingegen bey einfallender trockenen Zeit und lang-würigen Dürre, der Abstuß des Waffers zwar beständig auf einerley Art für sich gehet: es werden aber die, in den See, sties-ftnde Bäche und Quellen vermindert und der Zustuß geschwächet. Da nun folglich das ganze Edenmaaß, oder die Gleichheit des Waffers unter dem Ab-und Zufluß völlig aufhöret und der Zufluß von dem Ablauf um ein vieles übertroffen wird; so ist ganz natürlich: daß der. obere See, von Tage zu Laue, mehr und mehr abnehmen und sich endlich gar verliehren müsse. Wenn er nun also abzunehmen beginnet; so raget, unweit des Dorfes Jeferu, die Spitze des also genannten Fischer-Steines, aus demWasser,herfür, welche den Fischern zu einem gewissen Merkzeichen dienet, daß der See abzulauffen anfange und daß folglich eine Grube nach der ändern, ihrer gewöhnlichen Ordnung gemäß auch bald in Ablauf kommen werde. Es wäre denn, daß diesen Ablauf ein schnell entstehendes Ungewitter unterbrechen dürfte. Wir werden diese Ablaufs-Gruben, wie und wenn sie ablaufen , nach ihrer Ordnung betrachten und dabey anmerken, wie die Göttliche Allmachts-Hand, auch in diesem Stucke, ihre Würkung erweise. Zwey- 82 EZV < v ) Aweyter Abschnitt Von den Gruben/ so nach und nach ab!aufen. ^.ÄArum aber diese Gruben nur nach und nach und zwar <*)<*? eine nach der ändern und nicht alle auf einmal, ver-saugen , davon wird folgendes zu einer Erläuterung und Erklär rung dienen können. PrimöWenn die grosse Kariauza kein Wasser mehr verschlucket; so zeiget sich also in acht Tagen darauf der Fi« scher * Stein und Secundö: Die kleine Kariauza höret alsdenn gänzlich auf ihr Wasser zu verfangen. Diese zwey Gruben liegen ganz nahe an dem Uftr, zu Ende des Sees, zwischen Mittag und Abend unter dem Dorfe Doieina Vafs. Weil sie nun in der gegen emander Haltung mit den übrigen Gruben die erhabenste Lage und den höchsten Horizont haben; so entledigen sie sich auch am allerersten ihres Wassers und vertrocknen innerhalb acht Tagen. Tertiö: Hierauf folget Suenska Jama, oder die Sam Grube. Und: Laske Studenz, oder der kleine Ursprung an dem Ober-See. Hernach Quarto: Kaminie, oder die Stein-Grube, welche sich in fünf Tagen entwässert und ganz am Ende des Sees, gegen Niedergang, nahe bey Gro^Kariauza liegt. Solcher Gestalt verliehret sich das Wasser aus einer Grube nach der ändern und zwar nach dem Ebenmaaße ihrer höhern, oder niedern Lage. Zu leichterem Begrieffe kann man sich fürstellen: daß dieser See einer seichten Schüssel ganz ähnlich sey - als welche gegen die Mitte zu, tief, auf den Seiten rund und am Rande erhaben ist. Weil nun das Wasser in der obern Fläche des SeeS jederzeit eine gerade Linie hält und auf die höheren mehr, als auf dre, m der mitte, befindliche tiefe Löcher zuftiesset; so ver« halt es sich eben also durchgehends mit unserem See. ^ , Drlt«- Dritter Wbschnitt Von der niedrigstm Grube Livische und ihren Nebeli-Grubeu, weicye zum spättlren ablaufen. (§?3 kann zu einen mehrern Beweis meines obangeführten, folgendes dienen: daß die in der Mitte des Sees, unter Vornek und dem Dorfe Ortok gelegene und letzte Grube Livi-fehe, nebst etlichen kleinen, zürn spätesten ablaufe. Meine wenige Gedancken hiervon noch deutlicher an den Tag zu legen, so habe ich gegenwärtige Abzeichnung Tab. Num. 14. beyfügen Tab, wollen, aus welcher mit mehrern wird zu ersehen seyn: wie XIV, dieser See im Profil seiner Parallel und wie also eine Grube gegen der ändern höher, oder niedriger liege. Ehe ich aber zu der Beschreibung selbst schreite; so habe ich mir fürgenommen, solche durch beygefügte Figuren deutlich zu machen. Und zwar also: daß ein jeder solche/eicht wird fassen und begreiffen könnem Figura 1. stellet für ein grob-löcherichtes Sieb, in welches mit einem Krug , oder Kanne, Wasser hinein gegossen wird und weil das Sieb ganz durchlöchert; so lauft daß Wasser durch dasselbe und das Sieb wird wieder Wasser-leer. Figura z. hingegen wenn ein leinen Tuch auf eine stehende Rahme angefpannet und wie oben gemeldet, Wasser darauf gegossen wird: das Tuch aber mit vielen , kleinen und engen Löchern versehen ist; so ziehet sich das Wasser durch selbiges viel langsamer, als sonst, hinein und dergleichen bedienen sich die Apothecker zum Filmten. Figura 3. stellet ein Fikrum für, so ebenmäßig in den Apothecken gebrauchet wird. Dieses einem jeden nun ganz deutlich zu machen: so bestehet solches aus fiibnlen Felbeer-Reiff-lein unten mit einem Faden zusammen gebunden, oben aber von einem dergleichen Reißletn gemachten Reif und noch einem ändern geflochtenen Körbel, welches wie eine Ditte verfertiget ist, darein wird ein Losch-Papier, welches wie ein Drey-Eck, zusammen geleget und gleichsam als wie ein Trichter in besagtes L 2 Kör- Körbel gestecket wird; da alsdenn, was man fiftrimt will, darein kann gegossen werden' allein es gehet dieses viel langsamer, als wie in Figura z. ist gezeiget worden; sintemal das Lösch-Pa-pier das Liquidum nur Tröpffen-weise dnrchschweissen laßt: mit-hin also das jenige, was in Figura i. fürgestellet worden, ge-schwind, in Figura z. langsamer und in Figura 3. am allerlangsamsten durchtropffen kann. Figura 4. stellet eine Schüssel, oder Becken, mit einem flachen runden Boden, vor, in welcher viele, theils grosse, thetts mittlere, theils auch kleine Löcher, oder Oefnungen befindlich sind, deren einige ganz am Rande, einige niedriger und einige fast bis an den Boden gehen; etliche aber sind in der Mitten anzutreffen. Wenn nun diese Schüssel, oder Becken voll mit Wasser angegossen wird; so ist ganz natürlich: daß das Wasser durch alle grosse und kleine Oefnungen dringet, die Obersten hören bald auf, weil das Wasser ihnen entweicht und unter ihnen Horizontal fallt und also auch die übrigen nach Proportion bis zu den untersten, wohin das letzte Wasser in den Boden fällt und darauf wird das Becken ganz geleeret. Figura 5. ist ein Gefasst, welches an einer Seite eine Oefnung hat. Wenn nun dieses Gefäß ganz mit Wasser an-gefüllet wird; so muß bey besagter Oefnung das Wasser wieder auslaufen und kann weiter darinn nichts übrig bleiben, als nur bey der Oefnung allein. Damit ich aber den Ablauf des Sees begreiflich machen möge; so habe ich einen Durchschnitt durch den See, durch seine Lage und durch dessen unterirrdische Meatus, oder Wassergänge Siphones und Höningen gemacht, welche ich in dieser Tabeiia Num. 14. vorstellig machen wollen. Da ich denn: -Erstens: seine Oberfläche und das in der Horizontai-Si-nie, stehende Wasser, wie solches unter der Halb-Jnsul Vor-nek und dem Dorfe Ottok, ingleichen unter der Pen-Infula Dervosthez fortlaufe, mit A. figmret habe. Zwey- Zweytens: habe ich in dieser Tabeiia den See-Voden fut< gestellet/ so in einer runden Fläche besteht, worinn das See-Wasser von Linia A. bis an dessen Grund F. seine Lage hat. Drittens: die See-Gruben und in was für Höhe dieselben flch befinden , auch wie in deren Boden die Abzapfungen, durch die Wassergange, unter sich in die Klüfte und in die, mit vielen Höluugen, versehene Erde, ihren Ablauf haben. Viertens: wiedas Wasser/ durch dieMeatus, in die un-terirrdische Hölen falle / theils auch daselbst verbleibe/ theils durch weitere Gänge, Siphones und unter sich haltende Wasser-Heber, seinen weitern Fortgang nehme, bis selbiges abermahl, aus Quellen, durch Flusse und Bäche, auch von unten aus den Morästen und sogenannten See-Fenstern, an dm Tag sich ergiesse. Hierauf folget nun die Erklärung des Durchschnitts a„ als welcher die Oberstäche der Horizontal - Linie dieses Sees ist. Unter B. sind C. D, E. und F. als die gleichlaufende Parallel - Linien zu ersehen. Zwischen jeder derselben, als A. bis B. hält in sich fünf Tage des Ablaufs und so ferner B. m G. fünf Tage, bis in F. beträgt die ganze Zeit des Ablaufs, wie die Scala Geometrica des mehrern ausweiset. Die erste Parallel-Linie B. zwischen A. und B. beträgt fünf Tage. Die, in C., mit 2. bemerket zehen Tage. D. in 3. bemerket funfzehen Tage« F. in 4. bemerket zwanzig Tage. Und F. in z. zeiget fünf und zwanzig Tage an. Wenn das trockene Wetter anhält und dieses nicht durch Regen und Zustuß gehindert wird; so versenket sich der See binnen fünf und zwanzig Tage und das Wasser verlauft sich gänzlich unter die Erde. Weil aber in besagter Zeit der fünf und zwanzig Tage die 29. hier angezeigte Gruben und deren, unter sich, haltende theils grössere, theils kleinere Oefnun-gen einige in etlichen Tagen, andere in wenig Stunden, eine nach der ändern sich ausleeren. So bin ich genöthiget gewesen, die Abtheilung der Parallelen von 5. bis zu s. Tagen, des leichtem Begriefs wegen, anzustellen und die, in kurzer L 3 Zeit Zeit , eine nach der ändern , ablaufende Grube , durch eben so viele Parallelen/ dem geneigten Leser/ ohne Verwirrung / ordentlich anzuzeigen. Ich habe dabey nicht ermangeln wollen, die Gruben, wie eine aus die andere folget^ nach Proportion ihres Ablaufs, wo jede in dem See und dessen Lage sich befindet/ mit Zieffern zu bemerken und zwar die erste mit Num. i. und so weiter: folgends auch wie selbige das Wasser, dis auf die letzte Grube, in sich verfangen und mit ihren Nu-meris zu bezeichnen. Wenn nun obgedachter Fischer-Stein sich sehen läßt und ressen Spitze aus dem Wasser herfürraget; so ist es ein gewisses Merkmahl / daß der See in Ablauf gerathen: ehe aber dieses geschiehet und die dürre Zeit lange anhält; so verschlucket rte grosse Höle I. Karlauza erstlich: das an dem Ufer sich gesetzte Wasser / darauf versenket Md verliehret sich der See nach und nach durch folgends benannte Schlunde, Klüfte und Oef-nungen unter die Erde und verliehret sich zu letzt ganz und gar. Der Ablauf dieses Sees aber geschiehet erstlich z wenn, wie oben in dem zweyten Abschnitt dieses Lapituls Meldung geschehen ist: die grosse Karlauza kein Wasser mehr schlucket und die kleine Karlauza vertrocknet ist; so lasset der Fischer-Stein sich sehen und alsdenn kommen folgende Gruben, nach der Ordnung / wenn sie sonst durch keinen Regen verhindert werden, in ihren Ablauf, wie die Numem zeigen und in Tabeiia r. desto klarer zu sehen fürkommt. Als nämlich nach Vertrocknung obiger zwey Gruben., I. Gkoß-Karlauza UNd II. Klein Karlauza folget in. Suenska Jama und der kleine Ursprung, im Ober-See. Laske Studenz, auf teutsch: der Welsche Brunn. Diese laufen ab binnen fünf Tagen, wie in der Kupfer-Tabelle XIV. Num. 5, und in der darinn befindlichen Scala Geometri-ca bemercket ist. IV. Kami nie, »uf teutsch: Steiner folget der vorhergehenden m fünf Tagen, wie Num. 4. angezeiget worden. V. Vadonos, auf teutsch: der Wasser-Träger. Diese Grube liegt zwischen B. und C. in der Parallel - Linie. Sie ist mit Nu m. 5., in der Kupfer > Tabeiia, bemerket. Diese Num. 5. aber bedeutet die fünfte Grube in dem Ablauf des Wassers, wie schon vorhergehends angezeiget worden. vi. Krisch , auf teutsch : das Lreutz. Diese Grube lieget mitten im See, unter Seedorf und verlauft sich in einer halben Stunde. VII. Refcheto, ber*See ist Ne Mailenskim, auf teutsch: an dem Mühl-Gang. Jngleichen Zemun dieses ist ein nomen proprium. Wie auch Palterie, auf teutsch: ein Fisch-Behalter; wo« rinn aber nur Hechte zu finden sind. Bey der Insul Vornek oberhalb dem Dorfe Ottok, in der Quelle Ottofchki oberch, unter dem steinigten Fuffe des Berges Jauornig nehmen die Ratten in verschiedene kleine Oefnungen ihre Zuflucht, weil daselbst gewöhnlich nicht gefischet wird. Die Bauern von Ottok fangen die Fische mit Hamen, meistens aber mit einer dreyspitzigten Gabel. Was obgemeldete Gruben für nomina propria Hakti, wie sie in der hiesigen Landes - Sprache ausgesprochen und geschrieben werden, auch was sie auf teutsch heis-sen, dieses ist schon in der Tabella Nu m. 14. mit ihren Nume-ris, bey der Gruben Ablauf, augezeiget worden. Hier wollen wir nur noch die Grube Ribeska Jama, auf teutsch: die Fischer-Grube mitnehmen, welche wenig Wasser hält, mithin auch nicht so viel Fische hat, als wie die Grube Livische. Solche wird den gesammten Fischern, als ein Bi-bale überlassen, Daß sie solche mögen befischen, oder ändern gegen ein Stuck Geld überlassen, wie ich denn auf solche Art Anno 1715 bey dem See-Ablauf, für funfzehen Gulden Landes Wehrung, den Gulden 51. Kreutzer gerechnet, so 12. Gulden, 45. Kreutzer teutscher Wehrung betragt, daselbst vierze-hen Wägen voll Fische erkaufet habe. Einige Gruben, dar- M bey 90 mp® co) mp® * bey kein Fisch-Fang ist, werden gar nicht geachtet, well dieselben nach ihrer Lage gleich zu Anfang des Sees befindlich sind. Als: Kaminie , (Ulf tfUtfct): der Steiner und Sujenska Jama, welche nahe an einander liegen und worinn nur Krebse tmd etwas kleine Fische, aber wenig Fisch-Brutt angetroffen wird, auch werden die Schweine in selbige gelassen, welche die da* rinn übrig befindliche Fische völlig auffressen. Die Krebse in diesen zwey Gruben des Lzirknizer Sees sind zwar groß, aber ganz leer und gar nicht wohl schmeckend: es achtet dieselben auch niemand. Derohalben sie auch nicht aufgefuchet werden. Es giebt auch viel Rohr, Mooß und Schlam darinn, besonders in der Schweins-Grube. Selbige führet den Namen daher, weil viele Schweine hinein gelassen werden. Das wenige darinn befindliche Wasser wird durchllllriret, wie in Fig. z. dasFiltrum zeiget: dieserhalb führet es auch keine Fische mit sich und wenn ja in selbiger etwann kleine Brntt-Fische sich aufhalten sollten; so werden sie theils durch die Bauern-Kinder und durch die hinein gelassene Schweine des Tages, theils auch bey der Nacht von verschiedenen Thieren, die aus dem Walde kommen, auf-qeklaubet. Wir haben also hiermit die benannten Gruben dieses Sees, auch deren Namen in beyden Sprachen , ingleichcn die Tage und Stunden ihres Ablaufs, so viel es möglich gewesen , deutlich augezeiget. Nun wollen wir auch erweislich machen: Primd. Wie nämlich diese Gruben das Wasser unter sich verkehren? Secundd. Wie sich solche versenken? Tertid. Wohin sich dieses Wasser versenke und aufhalte? Quarto. f 9 ^ e5 fcettn auch gewiß ist, daß ein unterirrdischer See Quint». Ob denn das aufsteigende Wasser, Fische wieder mit sich führe und den Ober-See damit bereichere? Sextö. Endlich, wie es geschehen könne, daß das Wasser wieder seinen Aufgang an den Tag nehme? Diese vorstehende sechs Fragen will ich nun nachfolgender Massen beantworten. Ad Pu ndl. r. Ich habe in Tabelia 14. Fig. 5. ein grobes Sieb, oder Rauter, wodurch man auf den Getteyde-Vöden die Körner der Früchte zu reinigen wiegt, filvgefteKet: aus welchem das darein gegossene Wasser, durch so viel Löcher, als in dem Sieb sind, wieder herausfleußt und selbiges sich bald davon entlediget : diese Vorstellung nun dienet zu den Gruben Va-donos oder Wasser - Träger und Refcheto-, auf teutsch ein Rauter, weil die Grund-Lage dieser zwey Grüben mit vielen großen Löchern versehen ist; wie auch zu der Grube Reitie, welche noch ein gröberes Sieb, oder Rauter, als die vorher-gehenden hat, dergleichen die Drösiher auf denDresch-Tennen, zu Säuberung des Getreydes und zu Absönderuug des groben Hinwurfs hier zu Lande gebrauchen, solcher gestalt sind obge-meldte drey Gruben, die ersten, welche, wegen ihres löcherich-ten Grund und Bodens, ihr Wasser am geschwindesten versau-gen. Die Grube Sittarza, welche auf teutsch ein feines Mehl-Sieb Heisset, verfanget ihr Wasser längsamer, als obige Drey-. Sie lieget gar flach und bat sehr kleine Stein-Ritze und Spaltungen : dieshalb ihr Wasser, bey gewaltigem Zufluß der im* terirrdischen Wasser-Zugänge, wie bereits bey dem Ablauf des Sees TabeJia 5. zu sehen ist, als durch erneu, von der Kunst? gemachten Spring-B runn aus dieser Grube, in die Höhe getrieben wird. Daher sie billig mit der, auf die Rahme , gespanten Leinwand kann verglichen werden. Gleiche Bewandniß hat es mit den Gruben Treflenz und Zemun, welche dUtch TabeJ. Nu m. 1. 10, 28. uich 29. für- M 2 m% fl Mg gemacht werden: da nämlich durch das Lösch-Papier Fi-gura 5. angezeigte Fiitrum das Wasser am allerlängsamsten und so zu sagen, Tropffen« weise filmtet Es sind diese zwey letzten Gruben meistens mit Mooß und Schilf am gefüllet und in deren Grunde befinden sich kleine und enge^ Oefnungen, wodurch das Wasser auch sehr langsam durch-filtrimi muß. Die Grube Livische ist, nebst etlichen ändern, zu letzt ablaufenden kleinen Gruden, ganz flach. Selbige ist der, in Fig. 4. fürgestellten flachen Schüssel, welche viele Locher hat und worinn das tiefste Loch das letzte Wasser verfanget, vollkommen zu vergleichen. Denn gleichwie das tiefste Loch in der Schüssel den letzten Effea mit dem Wasser zeiget; also laufet Livische, als welche die tiefste Grund-Lage im See hat, zum spätesten ab. Wir haben zwar im dritten Abschnitt des zweyten La-pituls angezeiget, daß Livische nicht die tiefste Grube seyn könne , ob sie zwar mit ihren Neben-Gruben sich unter den letzten befindet, die sich entwässern. Weil bey Untersuchung der Gruben, Livische nur funfzehen Schuch tief ist befunden worden: hingegen ist Vadonos fünfzig und Refcheto sechs und fünfzig Schuch tief gewesen. Mithin sollten sie spater in Ablauf qe-rathen, als wie Livische. Hierauf aber dienet zur Nachricht: die Tiefe einer Grube verursachet den geschwinden, oder langsamen Ablauf des Wassers gar nicht; sondern nach dem jede Grube in der Lage des Sees, höher liegt: als Vadonos und Refcheto, welche ganz nahe am Ufer des Sees sich befinden, auch liegt Reitie nicht weit davon in der Flache und also alle drey höher, als Livische liegen; so kommen auch diese ge-meldten drey eher, als Livische in Ablauf. Uber dieses verursachet der groffe Strom, welcher bey diesen Gruben in den See fallt und ihnen einen merklichen Zufluß am Wasser mittheilet, daß er sich auch, bey ihrem Abfluß, am ersten und zwar zu der Zeit,° da Livische noch ganz mit Wasser uberhauffet ist, wieder entziehet. Überhaupt verursachet der Horizont des Wassers und nicht die Tiefe der Gru- Gruben den geschwinden , oder langsamen Ablauf derselben. Wodurch es geschiehet: daß Livische , mit ihren kleinen Neben »Gruben, am spätesten ablauft. Wie denn auch das, von Treffenz in diese Grube, stets quellende und zufliessende Wasser noch ein vieles beyträgt. Ad Punft. 2. Beliebe der geneigte Leser nur Tabeiiam i. einzusehen; so wird er klar finden: daß sich der See versenke. Ad Punft. z. In Tabeiia 14. wird der Durchschnitt deutlich zeigen: wohin sich das Wasser versenke und wo es sich aufhalte. Ad Punft. 4. Dieses weiset gleichfalls der Durchschnitt in TabelJa 14. daß ein unterirrdischer See sey. Ad Pun£. 5. Davon wird die Auskunft besser unten folgen. Ad Punft. 6. Gleichwie ich nun oben in Figura 4. eine Schüssel, oder Becken mit vielen Löchern, wodurch sich das Wasser, welches darein gegossen ist, verfanget, fürgestellet habe; also verhält es sich mit unserem Lzirknitzer See, in welchem sich das Wasser gänzlich verliehret und durch unterirrdische Klüfte und Wasser-gänge in noch tiefere Hölen gehet, auch von dar, wie Figura 5. zeiget, in noch weitere Hölen, durch Oefnungen, nebst, mit sich nehmenden Fischen, fällt, darinn das Wasser so lange verbleibet, bis es durch andere Siphones und Meatus wieder seinen Au6> flus erlanget. Daß aber in hiesigem Lande viele Hölen, Grotten und unterirrdische Gänge sind, wie nicht weniger daß in dem öfters gedachten Berge Jauorntg und zwar am Fusse des« selben, als bey Urania jama, auf teutsch: die Krähe-Grube , bey Sucha Duiza , auf teutsch: die dürre Grube, bev VeJka und Mala KarJauza , auf teutsch: die grosse und kleb . ne Larlstädterin. Bey Sckednenza, auf teutsch: die Drösche Lenne, dergleichen gefunden werden, daran ist nicht zu zwer- M 3 flen. ssen. Der Slivinza - Berg hat vier Quellen. Und bey Steg» berg bis an den Ober-See, auch an mehrern Orten finden sich dergleichen Oefnungen und Waffer-quellen wie Tab. i. zeiget: Ungleichen daß unter diesem Lzirkncher See grosse Hölen ftyn müssen, worinn sich aus so vielen Gruben das Wasser stürzet, auch daß unter selbigem ein uuterrrrdischer See anzutreffen sey, selbiges ist ebenfalls nicht in Zwerffel zu ziehen; ob wohl ftlbigen weder ich, noch sonst ein Mensch gesehen hat. Ich habe mir zwar alle Mühe gegeben, bald nach Ablauf des Wassers in die Fischer-Grube, so weit als es möglich gewesen, einzudringen, wie fub Num. 8. ist angezeiget worden, ich bin auch mit dem Fischer An. dreas Lristophlitsch in die Oefnungen dieser schmierigen Grube ct< ne weite und hart zu besteigende Strecke gestiegen; jedennoch ist es mir nicht möglich gewesen, bis zu dem unterirrdischen See einzudringen, weil, an theils Orten Felsen über einander gele« gen und unterhalb Wasser geflossen , das also zwischen diesen bey« den nicht weiter habe Vordringen können: daß aber daselbst ein unterirrdischer See befindlich und wie solcher seyn könne, will ich durch nachfolgendes kürzlich erklären. Wenn nämlich die gedachten Gruben ihr Wasser in H. I K. L. M. stürzen, auch weiter in N. O P. Q_R. versenken und endlich solches in X. X X. und X. X. X. wieder an den Tag herft'ir bringen, auch an verschiedenen Orten sich in grosse und kleine Quellen, Bache und Flüsse ergiessen: deren Ausfluß aber allhier ein Unterbruch von obigen macht und anzeiqet; fb wird das See-Wasser von den Gruben Veika und Mala Kar-lauza , Sujenska Jaina UNd Kaminie verschlucket UNd kommt unweit Lzirknitz in dem Walde, bey S. Cantiani aus einer ftU sigten Oefnung wieder heraus, allda es einen Bach formiret, nachgehends durch eineil Thal ferner bey den, auf einem Hügel, stehenden zwey Kirchen S. Cantiani und 5. Benediai durch eine grosse Oefnung, gleichsam als wie unter einer Brücke hindurch stresset und 8o. Schritte weit darunter fortlaufet, hernach citb* ' llch am Fussedes Berges Jouornig sich in eine grosse Höle stürzet, bey Muhl-Thal aber, welches eine halbe Stunde von piaoina ist, rvttdep hrrfürkommt. Darauf es in ftrnew ferner» nmt Lauf, Mahl-und Säge-Mühlen treibet und tödlich bey Maiim gradu, teutsch- klein Häusel, mit dem, aus der Grotte/ herfürssieffenden ?iu!ca-Wasser und mit dem, von Adelsberg, her-kommenden Bach sich vereiniget, welche hernach zusammen den sogenannten Unz-Fluß ausmachen. Dieser Fluß versenket sich nachgehends bey Laase, an verschiedenen Orten, unter die Erde und kommt zu Verd, bey Ober-Laibach wieder herfür, wird auch bey seinem Ursprünge Schiftreich, welches sonst nicht leicht auzutreffenist, daß ein Fluß bey seinem Ursprung schon navigabel seyn sollteaber auf diesem Strom kann man mir beladenen Schiffen hin und wieder fahren. Unweit der Lar» thause zu Freudenthal bricht das See-Wasser durch viele Oeft nungen herfür, welches gleich bey seinem Ursprung durch einen starken Bach, Mahl-Säge und Walk-Mühlen, auch Hammer-Schmiden treibet. Er ist in loco schon Schiftreich und fallt darauf in dem Fluß Laibach. Welches dem Lartheuser Kloster zu Freudenthal wohl zu statten kommt; indem es auf diesem Fluße alle Lebens-Mittel hinauf und herunter führen kann. Dieserhalb denn der Herr Pwlat für sich ein eigenes Schiff und darinn ein besonders .Zimmer hat zurichten lassen, mit welchem er nach Laibach und wieder zurück fahren kann. Von dannen weiter gegen Morgen quillet das Wasser, aus dem, gleich unter der Larthause , liegenden Berge, an vielen Orten heraus und in dem, ganz nahe dabey, gelegenen groß und kleinen Moraste, auch sonst noch an mehrern Orten, befinden sich See-Fenster, aus welchen das Wasser von unten herfür quillet, ingleichen brechen auch noch mehr Quellen , bey Barouniza) auf teutsch : Franzdorf und im Thal Ukote, auf teutsch: ein Winkel herfür, welche ebenfalls einen Schiftreichen Fluß fürstellen , der eben in die Laibach stiesset und den Namen Barouniza führet. Ich muß aber, wo ich oben unterbrochen habe, mich wieder zu den vorbenannten und zu den, unter dem See, befindlichen Meatibus, Holen und dem darein fallenden Wasser, wie auch zu dem daselbst verbundenen unterirdischen See, wenden und das Nöthiqe davon melden. Denn Ad Ad imum. Wenn das Wasser in den See, durch die 29. benannte Gruben und bezeichnet Wassergange sich in H. I K. L. M. stürzet und Ad 2dum. Diese grosse Höle füllet, aus welcher der wei« Lere Ausgang sich zeiget; so bleibt der Ober«See, bis zu sei« mm Ablauf; soferne er nur seinen gewöhnlichen .Znfluß von den Bächen und den übrigen Quellen erhalt, stets mit Was« fer gefüllet. Ad qtium. Hingegen wenn der See gänzlich ablanft und keinen Zufluß mehr annimmt; so lauft das darinn befindliche Wasser, so viel die Meatus, Siphones, oder Heber zuiassn, allezeit weiter fort, wie an der Höle H. zu sehen. Wenn das Wasser nun bis an die Horizontal - Parallel-£tnie S. T abge« zapfet ist; so muß das übrige alles darinn bleiben, welches auch also bey I. K. L. M. geschiehet, wie S.S s und T. T. T. für» stellet; dahingegen das, unter T., befindliche Wasser, in die« sen grossen Hölen und deren vertieften Grund «Laae, zurück« Ueiben muß. Was aber die übrigen Meatus und Wassergan« ge betrift. Als: von H. in N. denn x. von I. in o. inglei« chen X. von I. in P. und von K. in Q^wie auch X. X. von L. M. in R. und letztlich X. X. wie in der Tabeiia entworfen , der Augenschein zeiget und aus voriger Erklärung leicht begreiflich wird: derhalben aller Weitlauftiqkeit zu entgehen, es hier keiner weitern Demonftration bedarf. Ad ^tum. Ob aber ein unterirrdischer See sey und wie dieser, weil zu solchem kein Zugang zu finden , noch jemals denselben ein Mensch gesehen, dennoch Vernunft«schlüßig seyn könne: solches will, da ich an mehrern Orten verschiedene un« terirrdische Grotten und Hölen bestiegen, an seinem Orte, durch die vorgestellte Tabelle, dem geneigten Leser, mit mehr rern anzeigen: daß solcher unterirrdischer See würklich verhau« den sey. e Es ist oben klar erwiesen worden : daß bey der obern Hole «. besonders in I. K L. M. vieles Wasser, in diesen grossen Oefnungen, zurücke bleibe: mithin von I. in K. L. M. die Commumcauon durch groffe Oefnungen geschehen müsse/ rn in welchen ein fast unglaublicher Platz sich befindet, der mit dem darinn verhandenen vielen Wasser einen unterirrdischen See ausmacht in welchen zugleich mit dem Wasser aus den Gruben Fische hineingeriessen und verschlungen werden. Ad 5tum. Kommen die Fische, bey Anlauf des Sees, durch untcrirrdische Hölungen wieder herfür, wodurch der Sce angefüllet wird; besonders aber kommen sie aus den, nicht allzu tief unter dem See, befindlichen Hölen, wieder an das Tage-Licht , aus welchen der Heber das Wasser sauget: das übrige bleibt in den Hölen H. I. K. L. M. den Fischen, als ihr Element, zum besten. Was ich nebst dem, an diesem unterirrdischen See selbst beleichtet,in Augenschein genommen und dabey erfahren habe, will ich getreulich anzeigen. Wohin aber das See-Wasser, bey dessen Ablauf, komme und seinen Ausgang habe, solches ist gleich zu Anfang dieses Lapituls, mit dem Kupfer-Blatt und den dabey gezeichneten Buchstaben genugsam dargethan worden: daß das versenckte Wasser in H. I. K. L. M. und weiters in N. o. P. Q_ R. sich stürze und bey X X. am Tage wieder den Ausgang habe. Diesemnach sind hiermit alle Grüben angezeiget worden, welche, ihrer Ordnung nach, dem Lzirknitzer See den Ablauf des Wassers verursachen. Worunter die beträchtlichsten sind: Vadonos, Krisch bey Re-fcheto, Gebnu, Ribeschka Jama , Kotu und letztens Livische , die werden eine nach der ändern befischet, wie oben bey ihrer Ablaufs-Zeit beschrieben worden. Dem Ablauf dieser benannten Gruben habe ich fast allen beygewohnet: die übrigen aber, in Betrachtung: daß sie von keinen sondern Wert seyn, habe ich gar selten besichtiget. Zum Beschluß dieses Lapituls muß ich noch erinnern: daß die Brunn - Quelle an meinem Meyerhof bey S Maria Magdalena binnen zwey Tagen verschwinde und zwar so bald, als das Wasser aus der letzten Grube Livische abgelaufen ist. Sie höret sonst niemals auf zu stiessen und ist eine halbe Meile von Livische entfernet. Noch eine grössere Verwunderung erwecket die Quelle, welche an dem Berg Goftfchetz über Stegberg und der Kirche S. Crucis gleich gegenüber lieget. Indem 91 die- diese Quelle sich ebenfalls, nach dem Ablauf erst besagter Grube, nicht ohne Bekümmerniß des dasigen Meßners, oder Glöckners/ welcher täglich sein Wasser daselbst holen muß/ sich völlig verliehret. Diese Quelle lieget ziemlich hoch am Berge, auch von der Grube Livische weiter , als die Quelle an meinem Meyerhof. Wie es aber geschehen könne; daß diese bey-de Quellen ihr Wasser verkehren und sich zurücke ziehen, wenn die Gruebe Livische versäuget? darüber will ich, dem geneigten Leser, meine Gedanken eröfnen. Die Grube Livische ist, wie schon gedacht, ziemlich mit von diesen zwey Quellen entfernet und liegt mitten im See : dem ungeachtet aber, muß sie doch mit selbigem eine Corre-fpondenz und Zusammenhang haben, woraus erfolget, wie aus Tab begehender Kupfer-Hdia IZ. zu ersehen ist: daß der unter-xv irrdische Lanal N. welcher aus, oder in einer höhern Lage entspringet, seine Abzapfung durch L. in die Hölung E. aus der Grube Livische l. durch den Lanal in H. denn durch F. G. in E. haben müsse. Nun ist dieser Lanal, oder Waffergang in seiner Proportion und in seinem Diametro von I. in H. F. G. in E. um ein vieles grösser, als die, von ihm, entspringende und unter der Kirche S. Cruds fub M. tormirte kleine Quelle, indem solche von diesem Lanal gleichsam nur im Vor-deylaufen, in die Höhe getrieben wird. Denn dieser Wassergang leydet, wie bey E. zu ersehen, in seiner Abzapfung , mit der darinn in E. bezeichneten Hölung, einen Anstoß, weil die daselbst verschlossene Luft den gänzlichen Lauf des Wassers verhindert und seinen fernem Wasser-Zufluß zurücke drücket, folglich verursachet: daß die Quelle, an dem Berge, abermal zu messen anfangt. Wenn aber hingegen diese Grude abgelaufen und die Höle E. geleeret ist; so darf der Hineinfliessende Lanal L. dl. in E. keinen Anstoß mehr leyden; sondern fällt ganz frey nnd ohne einige Hinderniß in E. mithin ziehet sich die, vorher in die Höhe, getriebene Quelle zurücke und fallt ebenfalls in pie erftbenannte Höle E. den Beweis davon giebt mir die Erfahrung bey dem Springbrunne an die Hand. Denn wenn die Wasser-Rohre, oder Aausduaus unter dem Brunn, woraus kanS das Wasser spielet, weiter fortgeführet und unterhalb des Brunnens mit einer, dem Zustuß , proponionirtett Oefnung versehen wäre; so würde das ganze dahin geleitete Wasser im» ten ausfallen und oberhalb zu spielen aufhoren. Zu noch fer-nern Beweis dessen fttze ich: daß das Wasser in I. von I. durch das Drücken derLuft, wie auch durch den sehr schwer unter sich, fallenden Wassergang gewaltig in die Höle H. und von dar wei» ter in E. falle; mithin alles mit Wasser und Luft anfülle, auch den geringen und schwachen Zugang M. N. durch L. nicht so wohl äufhalte, als vielmehr repemmtt und zurücke treibe. Gleich» wie es bekannt: daß in den höchsten Gebürgen, wie auch in dm Gegenden, wo sonst kein hohes Gebürgr Verbanden ist, teU che Wasser-Quellen und Seen sich finden, auch daselbst von unten auf in die Höhe getriebene Quellen und herfürspringende Wasser anzutreffen sind, welche allein durch die Preffion dar-zu gebracht werden , wie aus beygehenden zwey Figuren zu ersehen. Es sind nämlich zwey Keller über einander fub Fig.. i. und 2. woselbst ein Vaß voll Wein A. befindlich. Wenn man nun den Wein in das obere leere Vaß, wie in Fig. i. D. über sich hinauf treiben will; so wird in das Spundloch des Basses a. ein Blasbalg gestecket und fest angemacht, daß keine Luft heraus kann und das Vaß A. durch den, im Spundloch, gesteckten Blasebalg stark angeblasen , wodurch die, vermittelst desselben, hineindringende Luft den Wein in das obere Vaß D. durch den Schlauch C. treibet und das Vaß dadurch angefüllet wird. Daher kein Wunder ist, daß diese schwache Quelle nicht unter sich versaugen kann; sondern selbige vielmehr über sich getrieben wird: wenn aber kein Wasser in E. mehr ist; sondern es seinen Abfluß genommen hat und binnen zwey Tagen ganz ausgeleeret worden; so hat solches den Abfall und die Versaugung in besagter Zeit. Folglich muß sich also die Quelle zurucke ziehen und aufhoren Wasser zu geben Mit der Quelle, bey meinem Meyerhof zu S. Maria: Magdalenas hat es fast gleiche Bewandniß. Diese liegt Mitternachtwerts an dem Fusse des Berges SJivinza und des Sees Abzapfungs Grube. Die unterirrdischen Wassergänge aber sind R 7 in in Ansehung des Sees gegen Mitternacht gelegen, imter welchen besonders Ukote, auf teutsch: der Winkel zu merken. Denn daselbst entspringt das/durch Barouniz», oder Franzdorf, fliessende Wasser und ist dieser Ort zwey gute Meilen von dem See entfernet. Von diesem Orte sind, bis in das sogenannte Lartheuser Kloster LiNra, oder Freudenthal noch viele dergleichen Quellen anzutreffen. Aus den hier angeführten Umstanden nun erhellet: daß die Meatus allhier ihren Ausgang Nordwerts haben müssen; daher denn auch sehr wahrscheinlich ist, daß die zuerst besagte und an meinem Meyerhof befindliche Quelle mit derjenigen, welche Tab. in der Kupfer-Heile 16. zu ersehen ist, eine Verwandschaft XVI. haben müsse. Wenn man also dieses zum Voraus setzet; so kann man sich leicht fürstellen: daß das, von der Höhe, kommende Wasser, durch E. in G. unter den Bergen und Felsen und folgends bey F. in der Hölung G. durch den Wassergang fliesse. Da nun die Grube Livische fub I. in H. und die Hölunq in G. mnth-maßlich in dieser Gegend ihre Meatus und Wassergange hat, folglich die Quelle mit derselben correfponditet, mithin selbi-ge nothwendig in G anstoffen muß und also das Wasser ge» wiß nicht unter sich fallen kann; sondern solches gezwungen wird in die Höhe zu treten und bey D. seinen Ausgang zu sn-chm. Wenn aber das Wasser aus der Grube Livische sich unter die Erde verlohren hat und der, bey dieser Quelle, vor» beygehende Wassergang G. aanz leer wird; so leydet der Zufluß dieser Quelle in F. keinen Anstoß mehr; sondern bekommt unter sich einen freyen Abfall und die Quelle ziehet sich aus ihrem vorigen Behaltniß zurücke und laßt kein ander Wasser übrig, als was in den ungleichen Löchern und Felsen Ritzen verbleibet. Welches Wasser aber alsobald seine Klarheit verliehret und zu keinem fernem Gebrauch mehr nützlich ist. Dieses mag hiervon genug gesagt seyn; wir gehen also weiter und zeigen, folgends Vier- Vierter Abschnitt Von der Quelle 8. Mariae Magdalenae und derselben Beschaffenheit WAmum und aus was Ursache die Quelle bey S. Mari« AM Magdalenas , nach gänzlichem Ablauf der Grube Livische binnen zwey Tagen sich völlig zurück ziehe und nicht mehr flieffe? davon dienet nachfolgendes zur Nachricht: daß jedes Wasser/wie ganz natürlich, wo solches eine Oefnung unter sich sin» det, in die Tiefe dringet, woferne es nicht gehindert wird. Weil nun das Wasser, welches von dem Berge Siivinza kommt, als an dessen Fuffe es entspringet, auch sonst daselbst, an vielen Orten, mehr herfürqmllet; indem dieser Berg voller Hö-lungen ist, wodurch er seinen Zufluß hat; so kann es nicht unter sich in die Tiefe fallen; sondern muß bey gedachter S. Marias Magdalenas Kirche wieder herfürquillen. Daß aber diese Ouelle unter sich in dem lockern Boden eine Communication mit dem Abfluß des Wasserganges, welcher aus der Grube Livische kommt, haben müsse, daran ist nicht zu zweiffeln; weil es sich von selbsten zeiget: daß das Wasser, in Zeit von zwey Tagen, nach Ablauf der Grube Livische, sich zurücke ziehe. Zu mehrer Erläuterung habe ich durch Figura i. ein Baß A. füraestellet, wenn dasselbe mit Wasser ganz angefüllet und oben auf dem Spund ein Trichter B. ad ingus fest ge-seyet und dareinn mit einem Kruge C. Wasser gegossen wird; so gehet solches durch den Trichter biß oben auf, das übrige aber laufet darüber: also gehet es eben bey dieser Grube, weil das Wasser unter sich durch E. bey F. in der schon mit Wasser gefüllten Hole G. nicht den Abfluß haben kann; so fallt dieses oben bey D. heraus und zwar dieshalb, weil von I. die Grube Livische, durch ihren Meatum in den Holen H. stets voll mit Wasser, wie in G. angefüllet ist, welches durch eine ftarcke Preffion hinein dringet, mithin den Zufluß der geringen Quellen zurücke halt. Wie bey Fig. i‘ in B da das N 3 Was- xoi MfZG (o; &ZP& Wasser durch den Trichter in das Vaß nicht ssieffen kann, welches sowohl hier als bey der Heiligen Lreutz-Kirche, auf die angezeigte zweyte Art, geschiehst. Oben auf dem Berge Shvinza bey K. so auch Tab. i. mit Nu m. 30. bezeichnet, ist eine ziemlich groffe Oefnung in diesen Berg hinein, welche der von Valvasör nach dem schwa-chen Begriffe des Pöbels es dasHeren-Loch, ich aber mit besseren Grunde ein Wetter-Loch nenne ; weil an selbigem Orte jährlich eine Proceffion angeftellet wird, wobey man GOtt um die Abwendung des Ungewttters bittet, es muß aber solches Loch K. mit der obbeschriebenen Quelle eine Gemeinschaft haben: indeme einmals darein ein paar, am Joch, gespannte Rinder gefallen sind, welche von den Fliegen und Hummeln, bey heißem Sommer, heftig gestochen worden; da sie nun, denselben zu entgehen, schnell liefen; so stellen sie unversehens da hinein. Welches zu des Bauern, als Eigen-thümers dieser Ochsen, größten Schaden sich zugetragen hat: denn der arme Mann, welcher mit seinem angespannten Ochsen-Wagen dahin gekommen war, Heu abzuholen und solches nach Hause zu führen , mußte, leyder! vernehmen, daß feine zwey gehörnten Thiere in den Abgrund gefallen und er davon weiter nichts mehr gesehen, als nach etwelcher Zeit ein Stück des Joches, woran sie gezogen, welches aus dieser Quelle, mit dem Wasser soll herfürgekommen seyn. Daß aber aus dreser Erd-Oefnung, zu Zeiten, ein Dunst, oder Nebel heraus steige und darauf ein Wetter entstehe, deswegen auch dieser Ort jährlich geweyhet wird, solches hat seine Richtigkeit. Ich habe zwar schon Anfangs erwehnet: daß es in dieserQuelle Rutten giebt; welche, wenn ein Wetter erfolgen soll, sich sehen lassen, solches ist auch gewiß: indem ich dieses emmals gar wohl bemerket: da ich an dieser Quelle, zu Sommers-Zeit, mich in dem Schatten, die kühle Luft zu gemessen und zu erfrischen , niedergesetzet : weil ich eben von der ^agd gekommen war und mich daselbst gelagert hatte; so sähe ich ln dieser Quelle, ein paar schöne grosse Rutten, welche um die, nut Wem gefüllte und von mir, ins Wasser zur Ein- kühlung / gesetzte Flasche herum geschwommen sind; ich ha» be auf eine derselben geschossen; aber sie verfehlt und die Nut» te ist davon geschwommen, ohne daß ich sie berühret habe , weil der Schuß zu hoch gegangen und die Fische sich rief im Wasser befunden haben. Dieses geschähe an einem schönen und Hessen Tage: aber nach Verlauf einer viertel Stunde über» zog sich der Himmel und entstund ein starker Regen, welcher mit Donner und Blitz vermischet war. Zur Zeit stieg auS dieser Oefnung K. ein dicker Dunst, oder Nebel auf: ehe aber dieses Wetter kamliessen sich schon die Rutten sehen. Mit dieser Quelle müssen die ändern auch eine Gemeinschaft haben / daß wenn inwendig in den Holen die Erd-Dampfe in verschlossener und verdickter Luft sich erregen und in die Hör he steigen; so muß dergleichen Luft-Bewegung auch in dem bat rinn befindlichen Wasser eben die Würckung haben und selbiqe die Ursache seyn: daß die Fische aus den Holen herfürschwun-men und frische Luft suchen. Welches ich aus der Erfahrung erlernet habe. Also hat die Communication von K. in die Quelle D. seine vollkommene Richtigkeit: indem dieser Berg Slivmza ebenfalls wie der Berg Iauornig, sich voller Caver-nen - Holen und Grotten befindet. Weil aus demselben nicht allein, wie in TabeWa 1. zu ersehen, sondern auch am Ende meines Meyerhofs, die zrveyte Quelle. Zu Martinsbach die dritte. Unter dem Dorfe bey der Kirchen S. Viti die vierte. ZU Grochovo Treftenik die fünfte. Bey einem Bauer, Namens Loure Koufsar die sechste. In der Stermcz die siebende, so t>urch Serauniz ftiesset. Und zu Stegberg bey S. Crucis die achte. Bey Stegberg aber die neunte. In der Continuation dieses Berges fortlanfen. Von den übrigen gegen den Ober-See zufliessenden Quellen aber will ich hier prasfcindimt. Was siebende Japiml Zon der Wlscherey deö Mzirknitzer Sees und von der Ordnung / welche dadey beobachtet wird. , Acbdem wir im vorhergehenden Lapitul die Beschaffen; \ heit der zwey wunderbaren Haupt; Quellen unter fit; chet habenso schreiten wir nunmehr in nachfolgenden, zur Beschreibung der Fischerey auf dem Lzirkncher See. Denn wenn dieser See abzulaufen beginnet und der so genannte Fischer«Stein vom Wasser ganz entblößet wird: so muß den Herrschafften, welchen das Recht der Fischerey auf diesem See zustehet, durch ihre hierzu bestellte Leute, gehör-; ae Nachricht gegeben werden: damit die nöthige Veranstaltung schleunigst dazu könne gemacht werden. Die, in diesem See, von Alters her, gehaltene Ord; mtng des Fischens aber ist von der Herrschaft Haasberg, als Lau; des;Gerichts;Herrn jederzeit genau obferviret und den mitberech« tigten Herrschaften, auf diesem See zu fischen jedem an seinem Orte, wie gebräuchlich, so viel und nicht ein mehres verstat; Ut worden. Urster Ubschnitt Von den/ auf diefim See zu fischen / berech- tlglm £) fallen: wenn ich demselben einen Extraa, welcher aus dem Original - Contraft, als auch ÜUs der vidimittW Fisch-Ord-nung gezogen / hier beylege. EXTRÄCT, Aus dem Kauf-Brief, welcher, wegen des Antheils der Herrschaft Haasberg, an dem Lzirknitzer See und dessen Per-tincnticn, zwischen dem Durchleuchtigen Herrn Johann Seyfried Herzogen zu Krommau und Fürsten von Eggenberg als rtfPc&. Verkäufern, an einem: und dem Hochwürdigen Herrn Hugo Ord. St. Brunoms, Prälaten zu Freudenthal, als refpeft. Käufern, am ändern Theil: ist errichtet worden. i. Es verkaufet erstlich der Fürst von Eggenberg an den Herrn Präläten Hugo, zu Freudenthal, und an dessen Löbl. Convent sein Antheil des Lzirknitzer Sees um 9000. Gulden auf ewige Wiederlösung, welches refpeft. Herr Verkauffer, sich ihnen selbst, ihren Erben und Nachkommen gegen Refimdintng obiger Summa der 9000. Gulden auf ewtge Zeiten, ohne einige Verjährung: jedoch jederzeit auf vorhergehende sechs monatliche Aufkündigung, ausdrücklich Vorbehalten. z. Soll gemeldter Lzirknitzer See, ohne einige Uberneh« mung des Pfundes, oder Herrn-Gülde, weil die kostbare Fi-scherey nicht das dritte Theil der lnterefle von dem Capital der 9000. Gulden compenfiret, dem GOttes-Hause Freuden» thal übergeben werden. 3. Unter diesem verkauften Antheil des Sees Lzirknitz werden auch die dareinn rinnende und fliessende Wasser-Bäche nachfolgender Massen begrieffen. Als nämlich 1. Der Bach Cirkniza von des Mathia Prudrtsch sonst gewesenen Leipzisch, unterhalb Lzirknitz gelegenen Mühle an und von dar weiter bis in den See hinein. 2. Ferner der Bach Seraunfchiza von dem See an, bis zu dem Acker, oder Ograda, so dem Hanns Löschet Rigoni-schen Unterthan nach Hallerstein gehörig und neben dem genannten Bach gelegen ist, allwo auch neben demselben ein absonderlicher Markstein soll gefttzet werden. O 3. In- 206 Oil-v ( o ) mzzm Z. Ungleichen wird unter diesem See mit einbegrieffen -er Bach. Lipsenfchiza. Als nämlich: von dem See an, bis an die Ober-Uberfarth gedachten Baches/ welcher unterhalb des Dorfes Lipfen, zwischen einet, mtet der Lapellaney unser lieben Frauen nach Stegberg zinsbaren Wiese Fariauza genannt: denn einer ändern / welcher zwischen des Jacob und Marco Olle Wiese, gelegen ist. 4. Wie auch in fpecie der meiste Ursprung dieses Sees, Oberch genannt/welcher bey dem Dorf Verck/eiero gelegen. 5. Item der völlige Bach, so unter dem Dorfe Ottok entspringet/ in den See fliestet und Ottofchki Potok Heisset und zwar von dessen Ursprung an/ zu verstehen ist. Nach dieser Beschreibung und Erleiterung Herr Käufer und dessen Succeflores diesen Lzirknitzer See und die obangeführten Bächt/ völlig/ Jure dominii & a&ualis poffeffionis Nicht allein vor dem Ablauf des Wassers; sondern auch in und nach dem Ablauf dessen/ da die Leute im trockenen Grunde und Boden Gras hauen , nutzen und gebrauchen kann. Allermassen sich dieserhalb hochgedachter Fürst , als Verkäufer, mit einem vollständigen Urbar prsvaiiret und davon dem Prälaten, als Käufern, einen authentifirten Extra», nebst einer ordentlichen Spedfication der, zu Unterscheidung des, zu dem See, eigentlich gehörigen Grund und Boden, errichteten Confinen, nebst den, in dem See, zu fischen berechtigten Herrschaften, als: Allersberg, Sittig, Laas und Schneeberg zugestellet haben. Dessen allen, ohne männliches Hindern und Wiederspruch, mit allen Grund-Obrigkeitlichen furibus, nichts davon ausgenommen, sich der Käufer würklich unterwinden und pr$vaiitm kann. Darbey will und soll auch ihn Käufer aller Orten in und ausser Rechts gegen jedermänniglich vertreten , mit seinen Verwalter und OKciers schützen, schirmen und allerdinges Schad-los halten re. re. damit auch für das 6. Hm Käufer solchen See und vorerwehnte Bäche mit vollem Recht und Gerechtigkeiten in gutem Stande con-ferviren und erhalten möge, so soll zweymal im Jahr, in dem Zulauf des Volckes, das Fischen in dem See, Bächen und zwar zwar jedermLnmglich, durch gewöhnlichen Verruf von der Herrschaft Haasberg aus, bey nahmhafter Poen: sonderlich aber bey jetzt vorgenommener Übergebung des Sees und der Bäche verboten werden re. re. 7. Wenn es aber geschehen sollte: daß dergleichen Turba-tionen nicht abzuwenden wären, oder daß der Fürst, als Verkäufer re. re. nicht gehörige und nachdrückliche fummanfche Ausrichtung dieses Schutzes und Schirmes leistete, oder refpeft: Dieselben sich ausser Landes befindeten um Schutz und Schirm nicht handhaben zu können, mithin dem Käufer es schwer, be» dencklich, ja nicht wohl thunlich fallen dürfte; so soll ihm Käufer, auf solchem Fall, mit unverhinderlicher Aufkündigung des Kaufs zu verfahren allerdings bevorstehen und sintemal schlüß-lich die meisten Gewalthatigkeiten bey dem Ablauf der Gruben zu geschehen pflegen; so haben sich mehr hochgedachter Fürst, als Verkäufer, hiermit anerboten, auf des Käufers Anersuchen, oder Begehren, ihrem Verwalter zu Haasberg, zu der Zeit, da die gewöhnliche Züge in den Gruden geschehen werden, zu Verhütung der schädlichen Eingrieffe anzubefehlen, daß derselbe den Herrschaftlichen Forst-und Gerichts-Diener dahin verschaffen und stellen soll: dagegen verspricht der Käufer ihm, dem Gerichts-Diener, so oft er sich würcklich dabey einfinden wird, von einer jeden Grube 10. Kreutzer zu geben. Von diesem Kauf-Conrract nun sind abermals zwey gleichlautende Exempiaria, mit beyderseits eigenhändigen Unterschrift und fürgedrückten Pittschaften foJenmliret und ausgefertiget worden. So geschehen zu Laibach den siebenden Monats-Tag Feb-ruarii. Als man zehlet nach Christi Geburt das ein tavsende, sechshunderte und zwey und achtigste Jahr Johann Seyfried Fürst von Eggenberg, „, t tiugo Prälat zu Freudenthat. Aus obstehendem Extraft des Kaufs-Iullrumenti erhäl-let klar: daß das Stift Freudenthal den Antheil des Lzirkni-tzer Sees cum ommbus ejus Pertinentiis, so wie es ehemals zu der Herrschaft Haasberg gehörig gewesen, von dem weyland O 2 Für- Fürsten von Eggenberg pleno jure, jedoch auf ewige Widerlö» ftrng erkaufet habe, gleichwie in gedachtem Äuuf-Contraa sich hochgedachter Fürst von Eggenberg das Jus reiuendi per ex-preflum auf ewig refervirct hat: mithin das Eiaenthum zu der Herrschaft Haasberg geblieben und in allmaligen Belieben ste-het, daß seine Exceiienz Graf Larl von Lobenzl, als Erb-Herr der Herrschaft Haasberg solchen einlösen könne. Indessen aber stehet 1. Unter den berechtigten Herrschaften auf diesem See zu fischen, das Stift Freudenthal als Pfands < Lnnhaber des Antheils des Sees von der Herrschaft Haasberg cum omni jure & aftuali interim poflelfione vbkN ÜN. DüNN 2. Die Herrschaft Auersberg. 3. Das Löbl. Stift Sittig. 4. Die Herrschaft Laas. Und 5. Die Herrschaft Schneeberg. Dieses sind die, auf die« fern See zu fischen, mitberechtigte Herrschaften. Aweyter Wbschnitk Von der Ordnung/ mit Rausch-Netzen zu fischen. O bald der See beginnet in Ablaufzu gerathen und daß der sogenannte Ribifchki Kamen , oder auf teutsch: der Fischer-Stein vom Wasser entblösset wird und sich sehen laßt: so bald muß den Herrschaften, welchen das Recht der Fischerey auf diesem See znstehet, durch ihre darzu bestellte Leute einige Tage vorher Nachricht gegeben werden: damit die vothige Anstalten darzu zeitlich können gemacht werden. Denn sobald der Fischer-Stein gänzlich entblösset ist; so erfolget der Anfang die Rausch - Netze zu setzen und zwar in folgender Ordnung: 1. Setzet das Stift Freudenthal Rausch-Netze nach Be-Ke-en. 2. Se« SB i. Setzet die -Herrschaft Auersberg in Adelsberger z. und im Laaser - Gerichte 2. Rausch »Neye. z. Setzet das Stift Sittig eben in Adelsberger 3. und im Laaser -Gerichte 2. Rausch » Netze. 4. Setzet das Stift Freudenthal gegen Ober-Seedorf bey Ofredck 2. Rausch-Netze. s. Die -Herrschaft Auersberg eben daselbst i. und 6. Das Stift Sittig auch allda 1. Rausch-Netze. 7. Setzt das Stift Freudenthal an dem so genannten Ort Levarza 2. Rauschen. 8. Die -Herrschaft Auersberg allda i. Rauschen. Und 9. Das Stift Sittig auch allda 1. Rauschen. 10. Das Stift Freudenthal setzet Rauschen an verschiedenen gebräulichen Orten bis Weü-Brech an jedem Orte 2. Rauschen. 11. Die Herrschaft Auersberg setzet auch in diesem Revier; aber nur 1. Rauschen. 12. Das Stift Sittig eben an daflg gewöhnlichen Orten 1. Rauschen. 13. Die Herrschaft Laas und Schneeberg, wie §. nono in der Fischer-Ordnung bemerket ist, setzet die Rauschen von Pa-ftoinska jama an, nach dem Stift Freudenthal in gewöhnlichen Orten, an Weli-Brech, bey Dobech, und herab bis Punikua. Weiter ist diese Herrschaft nicht berechtiget zu setzen und anstatt der zwey Rausch-Netze wird ihr nur erlaubt mit vier Beeren, oder Hamen von Tscherna Mlaka bis auf Ka-minia über der Grube groß Ponikua: keines weaes aber mit Zug-Netzen zu fischen, 14. Sobald aber das Stift Freudeuthal die Rausch-Netze hebet; so müssen die übrigen drey Herrschaften auch ihre Netze heraus ziehen, sonst werden ihnen dieselbe herausgeworfen. Dieses nun ist die Fischerey, welche mit den Rausch-Netzen geschiehst und müssen die Fischer jeder Herrschaft , die Zeit der Setzung über solche öfters vifitimt und die gefangene Fische herausnehmen. Wenn aber der See einige Jahr geruhet und die Fische Zeit zu wachsen gehabt; so bekommen O 3 ft* sie, nach Proportion ihrer Rausch-Netze, auch nach der Jahres * Witterung, in der Anzahl schöne und grosse Fische. Sonst können die Bauern aus den, um den See, liegenden Dörfern, nach verflossener Stellungs-Zeit der Rauschen, sich bey der Oberherrschaft zu Frendenthal, melden und um Erlaubnis;, gegen Erlegung drey Siebenzehner, das ist: ein Gulden Landes -Webrüng, so 51. Kreutzer betragt, in diesem See zu fischen, bitten und sich darauf, als sogenannte Beeren-Steller, einschreiben lassen. Hier zu Lande ifl ein Beer so viel, als ein Hamen, welchen die Hamen-Steller zu fischen gebrauchen: es müssen sich aber dieselben enthalten, weder zwischen den Rausch-Ne-Hen, noch an keiner Grube, zu fischen, ehe und bevor die berechtigte Herrschaften ihre Züge, mit den Zug-Netzen, vollendet haben. Nach geschehenen gewöhnlichen Herrschaftlichen Zügen aber sind die Beern-Steller schon alle mit ihren Hamen dereit und säumen nicht, Reihen-weise gegeneinander, bis in den Grund zu fischen und contmmren so lange, bis das Wasser sich gänzlich versauget hat. Diese Leute haben ihre Beeren, oder Hamen auf einer langen Buchenen Stange, welche wie eine Gabel gestaltet ist, woran sie ihren Hamen befestigen. Dieser wird in der Runde ungefehr 6. bis 7. Schuch und zwar oben in der Oefnung haben und dessen Lange auch bey 6. Schuch allezeit von oben bis unten spitziger seyn. Derselbe ist gestrickt, wie ein Rauschen, welchen sie- auf einem hölzernen Bogen, der von einer zu der ändern Seite mit einer Roß-Haarnen Schnur, geknüvfet ist, anmachen und an gedachte Stange fest binden, auch solchen nach Nothdurst bey dem Fischen, regieren können. Dieses Hamen-Netze wird nach der hiesigen Landes-Sprache Ssak und die Hamen-Fischec Ssakarie genennet. Diese fischen, nach geschehenen Zügen der Herrschaften, an allen Orten, bis der See gänzlich abgetan-fen ist. Sie fischen auch in den ändern kleinen Gruben, wo mit Zug»Netzen nicht ge fischet wird. Jngleichen fischen sie in dem Sheraunfchiza Bach, nachdem das. Stift Freudmthal daselbst bevor gefischet hat. Sollte es sich aberzutragen: daß in selbigem Fahr der See nicht ganz ablieft, oder durch ein Un» gewitter verhindert würde und über eine Zeit lang wieder in Ablauf käme; so können diese Hamen »Fischer, wie obge» dacht, das ganze Jahr hindurch, ohne weiter die Gabe der 51. Kreutzer zu erlegen, dennoch fischen. Sobald aber die Gru« de Livische ablauft; so müssen diese Leute abziehen. Dritter Mbschnitt Von der/ mit den Zug-Netzen/ vorzunehmen« den Frscherey und wie selbige / nach der alt Herges brachten Ordnung geschiehst. i. ^^St das Stift Freudenthal, als Land-Gerichts-Ober-Herrschaft zu Haasberg berechtiget allein ne Krishu, denn ne Kralaum Duoru, das heißt (Ulf teutsch I am Lreutz, und Königlichen Hof, mitZug»Netzen zu fischen und zweyZüge 5U^An Vadonos hat das Stift Freudenthal 2. Züge. Graf von Auersberg auch allda i. Zug. Stift Sittig auch i. Zug. An Refcheto hat Freudenthal zuerst 2. Zuge. Graf von Auersberg daselbst i. Zug. Das Stift Sittig allda auch i. Zug. 4. Von Refcheto an bis auf die Grube Ssitarza hat Frem denthal allein zu fischen. 5. An der Grube Ssitarza hat Freudenthal I. Zug. Auersberg 1. Zug. Sittig 1. Zug. 6. An Reine hat Freudenthal 2. Zuge. Graf Auersberg 1. Stift Sittig 1. . Herrschaft Laas und Schneeberg auch 1. Zug. 7. Paitoinska Jama, oder Golobiza hat Freudenthal 2. Züge. Graf Graf Auersberg daselbst i. Zug. Stift Sittig i. Zug. Herrschaft Laas und Schneeberg auch i. Zug 8. kam hat Freudenthal 2. Züge. Auersberq daselbst 1. Zug. Sittig 1. Zug. Herrschaft Laas und Schneeberg auch. 1. Zug. 9. Veika Ponikua haLDkeUdeNthal 2. ZÜgk. Auersberg 1. 4 l Sittig 1. Laas und Schneeberg auch 1. Zug. 10. Ainze hat Freudenthal 2. Züge. Auersberg 1. ^ Sittig 1. Laas und Schneeberg auch 1. Zug. 11. Velka Zeslenza hat FtkUdeNthal 2. ZÜgt. Graf Auersberg 1. Sittig 1. Laas und Schneeberg auch 1. Zug. 12. Livische hat Freudenthal 2. Züge. Auersberg 1. und Sittig auch 1. Mithin haben die, zu fischen, berechtigte Herrschaften auf diesem See keinen Zug mehr, oder weniger zu thun, als hier beschrieben ist. ^ Das Stift Freudenthal hat allein das Recht, auf dem Strom bis zu dem Ursprung und bis zu dem Zemun zu fischen. In dem Ober-See oder Verch Jeferu, da hatten he Jnnwohner des Dorfes gleichen Namens, ehe und bevor die Tartheuser den See, Pfandes-weise an sich gebracht, dm Frey-heits- :-Vv ' . * - ' ' : ri - -4. MM- ■ '■■■■: net, welches, daß es dazumahl mag geschehen seyn, ich zwar nicht wiedersprechen will; nachher aber und seit fünfzehen Jahren, da ich zu Lzirknitz gewöhnet, ist diese Grube weder dem Markrichter, noch dem Schulmeister zu Lheil; sondern allein von den Hamen-Stellern befischet worden. 11. Ssitarza verläßt ihr Wasser nach Abfluß der Grube Reitie, binnen ein, oder zwey Stunden. Worinn ebenfalls die Herrschaft Haasberg den ersten Zug verrichtet. Darauf folget Stegberg. Drittens Auersberg. Viertens Laas. Und fünftens das Stift Sittig. In zwey, oder drey Stunden nach Ssitarza folget 12. Lipauza, welche Grube in gleicher Ordnung, wie die vorige, befischet wird; nur daß das Stift Sittig davon ausgeschlossen ist. 13. Ferner kommt die Grube Gebno. Diese entwässert sich innerhalb drey Tagen nach Refcheto und liegt hinter der Halb-Jnsul. Die Herrschaft Haasderg hat hier ebenfalls den ersten Zug. Den zweyten die Herrschaft Stegberg. Den drit-ten die von Auersberg. Den vierten die von Schneeberg. Den fünften endlich wieder das Stift Sittig zwey Tage hernach, wird: 14. Die Grube Kottu und zwar in eben der Ordnung, wie Gebno, befischet. Der von Valvasor saget: daß sich damaliger Zeit die Herrschaften bey Befischung der zwey Gruben Gebno und Kottu sich öfters dergestalt vergliechen hatten: daß sie diese Gruben von selbst wollten ablaufen lassen und als-denn was ihnen von fischen darinn Zurückbleiben würde, wollten sie unter sich in fünf gleiche Theile theilen. Ich habe dergleichen sonst niemals gehöret; wohl aber dieses: daß dieLar-theuser zu Freudenthal, wegen ihrer grossen Neye, für ändern Herrschaften einen grossen Vortheil haben, welches die mitbe-rechttgten dahin bringet, daß sie ihre Züge unterlassen und den Hamen-Stellern, an ihrer statt, zu fischen erlauben; besonders wenn sie merken: daß das vortheilhafte Freudenthaler-Netze nicht viel übrig gelassen hat. Auf solche Weise suchen sie wenigstens ihre Netze zu schonen, daß sie solche nicht verderben. P 3 Es ES ist nebst dem fo wohl den Herrschaftlichen Fischern, als auch den Hamen-Stellern bekannt: daß bey dem Ablauf einer jeden Grube gewisse .Zeichen an den darinn befindlichen Hügeln, oder Felsen sich ereignen. Wenn sich solche nun in dem Wasser sehen lassen; so ist der erste hierzu , dem alten Brauch nach, einen Zug zu thun, berechtiget: indem sonst bey diesfalliger Versaumniß, das Wasser sich eher wieder verlieh-ren, als die gewöhnliche Züge alle könnten vollzogen werden, wodurch aber den letzter» ein Nachtheil zuwüchse. Die verhau-denen Fischer suchen demnach ihren Herrschaften soküanen Scha-den zu verhüten: worüber sie öfters in einen Wortwechsel ge» ratyen, welcher nachgehends gar leicht in einen Rechts-Streit ausschlagen kann. 15. Wird die Grube Ainze und zwar fünf Stunden nach Kottu befischet. Den ersten Zug verrichtet die Herrschaft Haasberg. Den zweyten die Herrschaft Stegberg. Den dritten die Herrschaft Auersberg. Den vierten die Herrschaft Laas. Und den fünften das Stift Sittig. 16. Wird die Grube Zesienza Wasser-leer und zwar drey Stunden nach Ainze. Die drey ersten Züge geschehen, wie bey den vorigen. Den vierten Zug hat die Herrschaft Schneeberg. Den fünften und letzten aber das Stift Sittig. 17. Bey Entwässerung der Grube Ponrkua, welche zwey Tage nach dem Ablauf der Grube Kottu geschiehst, hat den ersten Zug die Herrschaft Haasberg. Den zweyten die Herrschaft Stegberg. Den dritten die Herrschaft Auersberg. Den vierten die Herrschaft Laas. Den fünften und letzten aber das Stift Sittig. Nun folget entlich noch iS. ÄieGrube Livische, welche drey Tage nach Kottu sich verlauft und mit dieser wird auch der ganze grosse und breite Lzirknitzer See abgestschet. Diese Grube wird in eben der Ordnung, wie die vorhergehende, befischet. Es befindet sich hier übrigens so, wie bey Refcheto, eine so genannte Fischer - Grube. Diese habe ich Anno 1714. von den gefomntien Fischern, als welchen die diesfallige Befischung zukommet um dreyßig Gulden an mich gekauft. Sie ver- MinksreKirie sich auch reichlich, indem ich Vierzehen Wagen voll der schönsten Fische daraus bekommen habe, welche ich nach und nach meistens au gute Freunde wieder verschenket. Ich habe mir aber auch dabey die Mühe gegeben, diesem Fisch-Fang, Tag und Nacht, persönlich beyzuwohnen. Was diesen Fisch-Fang aber in bemeldter Grube anbe-trist, in welcher ich so einen reichen Zug gethan und was dieselbe Bewunderens« würdig macht, ist: daß sie gar nicht tief; sondern vielmehr so feuchte, als nur möglich ist, lieget. Da nun die Fische, bey dem Ablauf, dem Wasser beständig nach-gehen; so war ich so behutsam, daß ich denjenigen Ort, wo das Wasser seinen Ausgang in die Grube Livische hat, mit einem Nese versperren ließ. Unter wehrendem Ablauf deS Wassers, müßten drey Hamen - Steller mit ihren Hamen fischen. Die gefangenen Fische wurden sogleich auf Wagen, in etliche, mit Wasser, gefüllte Fässer gethan und nach Hause ge-führet. Zu letzt aber als das Wasser sich völlig verlaufen hatte, fand ich an einem Orte, von ungefthr zwey Klafter lang und zwey breit, so viel Fische beysammen, daß ich zu Letzt noch fünf Wagen voll damit beladen konnte. Überhaupt betrug die ganze Ausbeute vierzehen Wagen voll schöner Fische, diejenigen ungerechnet, welche etwa von den Hamen-Stellern waren unsichtbar gemacht worden. Ich habe die Befischung dieser Grube nachgehends öfters an mich lösen wollen; allein es hat niemals mehr, als dasselbe Jahr, sich der Mühe belohnet: indem der See ganzer sieben Jahre nicht mehr wieder abgelaufen ist, daher es denn auch gekommen, daß im besagten Jahre der Fisch-Fang sowohl wegen Menge der Fische, als auch ihrer Grösse wegen, ganz ausserordentlich gewesen. Es ist auch leicht zu erachten: daß wenn der See etliche Jahr nach einander nicht abgelaufen ist, sich alsdenn bey seiner ereignenden Entwässerung auch mehr dergleichen Leute anmelden, welche, wie schon gesagt worden, für die Erlegung eines Guldens die Erlaubniß zu fischen bekommen: denn diese Leute vermuten ebenfalls einen reichem Fisch-Zug, als zu ändern Zeiten, zu erhalten. Sie vertheileu sich in verschiedene Lameradschaften und was eine jede derselben den Tag hindurch fangt, das wird hernach unter sie in gleiche Theile getheilet. Die Einrichtung dieser Lameradschaften ist daher entstanden, weil die Gruben zugleich in sehr kurzer Zeit ablaufen; so können die Herrschaften auch, wegen Mangel der Zeit, öfters nicht alle Gruben mit Zug-Netzen befischen: dannenher fischen einige Compagnien, die eine hier, die andre dort, damit ihnen von Fischen nur nichts entgehen könne. Diejenige Lameradschaft nun, welche die hurtigsten Mitglieder und die mehreste Kanntniß von dem See hat; die ist auch gemeiniglich am glücklichsten. Sie geben dabey sehr wohl ob-acht, damit nicht etwann einer unter ihnen gefunden werde, welcher den Gulden, für den fteyen Fisch-Fang nicht erleget hat: denn einem solchen wird sein Fisch-Hamen also gleich hinweggenommen und das daran befindliche Netze in Stücken zerrieffen, ,M! wenn er sich zur Wehre setzen sollte; so wird er nebst einer guten Tracht voll Schläge, von den hierzubestellten See-Hütern, bey der Obrigkeit, als ein Stöhrer der Fischerey angegeben und von solcher mit einer empfindlichen Strafe beleget. Wenn nun die Zeit da ist: daß diese Leute mit ihren Fisch-Hamen in das Wasser gehen; so ist es fast nicht zu glauben, mit was für einer Hurtig-und Eilfertigkeit, ja in was vier Verwirrung durch einander selbige in das Wasser springen. Man müßte viele Abzeichnungen machen, wenn man dem geneigten Leser alle diejenigen Bewegungen und Stellungendes Leibes, sammt den Geberden, so bey dieser Beschäftigung Vorkommen, abbilden sollte; weil sich aber dergleichen Sachen besser begreif« fen, als beschreiben lassen; so habe ich davon, zu leichterer Fassung, obige, von mir, verfertigte Abzeichnung der Fischerey, welche ganz am Ufer und zwar an dem Jefero, auf teutsch: Seedorf, gelegenen vornehmen Grube iVfcheto fürgenommen wird, nebst einer kleinen Jagd-Lust, ingleichen auch dem Korn-Schnitt und das Ackern, so auf und um diesen See geschiehet, durch beygelegte Tabelle 18 fürstellig gemacht. Es tragt sich bisweilen zu, daß der Ablauf verschiedener Gruben zu Nachts-Zeit geschiehet. Bey diesem Vorfall nun werden fast unzählbare Feuer angemacht: denn ausser dem, daß die Herr» schaftlichen See-Hüter, wehrendem Ablauf derselben, an unterschiedlichen Orten Nacht-Feuer halten müssen; so hat auch eine jede Gesellschaft der Hamen-Steller ihr besonders Feuer. Die Zuschauer aber und diejenigen, welche bey dieser Fischerey Mit intercfliret sind, haben jeder eine Fackel in der Hand: daß also dieser See einem erleichteren Feld vollkommen ähnlich sie* het, rote beygelegte Tabelle Nu m. 19. des mehrern zeiget. Die Tab Leute selbst lagern sich, die ganze Zeit über, bis der'Seevöl- xiX, lig ausgetrocknet und ausgefischet ist, unter freyem Himmel; die Art aber, deren sich die Hamen-Steller in ihrer Fischern-bedienen, ist folgende: die Lameradschaften machen zwey Reihen und gehen also ganz sachte, die eine dem Strom hinauf, die andere herab und kommen also einander entgegen, bis sie in der Mitte des Stroms znsammenstossen: alsdenn ziehen sie ihre Hamen zugleich heraus, werfen die gefangenen Fische ihren gegenwärtigen Weibern, Kindern, oder ändern aus ihrer Gesellschaft zu und fischen darauf immer weiter fort. Es entstehet aber unter diesen verschiedenen Lameradschaften gar oft Zang und Streit: weil einer dem ändern vorfischen will, welches daher kommt: daß den Leuten, so die Erlaubniß zu fischen erkauft haben, kein gewisser Ort angewiesen ist; sondern ein jeder selbst zusehen muß, wo er für seineu erlegten Gulden was habhaft werden könne. Bey solcher Gelegenheit nun kommt es freylich wohl zu Streichen und Schlagen, da sie sich denn die Köpfe mit den, an die Fisch-Hamen, befestigten Stangen nicht wenig zerblanen, wobey gemeiniglich der schwächere Theil den kurzem ziehen und mir blutigem Kopfe wgmarchiwn muß: welches aber die, bey dieser Fischerey, befindlich Herrschaftliche Beamten best möglich zu verhindern suchen. Es ist oben bereits gemeldet worden: daß in diesem See gemeiniglich nur viererley Arten von Fischen gefangen werden. Als: Rutten, Schleuen, Hechte, und Alten. Die Rutten sind mehrerntheils an solchen Orten , wo ein steinigtet Boden ist. Als: in den Quellen, bey der Insul Vornek, unweit Ottok. Die Hechte findet man im Strom des Ober-Sees. Als: in den Gruben Q Vo- Vodanos, Krisch, Refcheto, Gebno, Livische tttib iN (ttt* dem Gruben mehr, wie auch Schleuen von einer ungemetnen Grösse. Bty Kralau Duor und Kamine ftttb hingegen die schönsten Alten zu finden, wiewohl auch Hechte und Rutten mit untergefangen werden. Die Rutten fangt man bey vorgedach-tcr Insul Vomek und dem Dorfe Ottok mit Händen. Ich habe diese Ergötzligkeit einmal mit guten Freunden an dem so« genannten Ottofchke Oberch, das ist: an dem Ursprung einer Quelle, so unten an einer Stein «Wand, an dem Fusse des Berges Iauornig entspringet, und zwar Anno 17x5. nicht oh« ne grosse Zufriedenheit mit angesehen. Denn als selbiges Jahr der See in Ablauf gerathen war; so hatten sich einige gute Freunde bey mir eingeladen, welche ich, weil eben die Gruben Gebno und Kottu befischet werden sollten, zu erstbenannter Insul geft'ihret: als wir nun im Dorfe Ottok angelanget, zur Fischerey aber noch keine Veranstaltung gemacht war; so begaben wir uns , die Zeit nicht vergeblich zuzubringen, an gedachte Quelle Ottofchke Oberch, allwo wir mit besonder» Vergnügen die Rutten, theils mit Händen gefangen, theils auch mit Gabeln gestochen und selbige darauf bey dem Mittagmal mit gutem Appetit verzehret haben. Wir kauften darauf von den Innwohnern dieses Ortes gleichfalls schöne Rutten, welche zwey , auch dritthalb Schuch lang und ebener maffen mit den Händen gefangen waren. Nachmittags giengen wir den Fisch-Fang mit anzusehen, welcher, ungeachtet der See das vorige Jahr abgelaufen, dennoch sehr reichlich war. Die besten Hechte, welche in diesem See gefangen werden, sind die, von Ursprung am Ober - See. Sie unterscheiden sich auch von den ändern an Gestalt und Geschmack. Einige unter denen werden gefunden, welche rothe Floß-Federn und rothe Tüpf-letn , wie die Forellen haben, nur daß sie nicht so häufig sind. Man hat mich versichert: daß einmals in diesem Ursprung Oberch auch eine Forelle sey gefangen worden, welches um so viel leichter zu glauben: indem das Wasser, so in dem Oberch entspringet, ein Forellen «Wasser ist, welches aus dem Laaser-Waffer-Strom da heuern kommt; bey Dane aber unter die Erde fort- v6>tical Vefhcoi VeVItcO-i Vevh.tQ,t fc(L$ra.nj ffa r tnor/oÄ: JLCmt.Q, .rtiTUv fcßrtACU $Cori •o JtbosU & 'iiuderu* dkaiali; ^SEei vwiicoT VefticcU. fortgehet und endlich in erst «besagtem Oberch wieder her« fürbeicht. Warum aber nicht mehrere Forellen, als nur obgemeld« te einzige, gefangen und in diesem See gefunden werden ? ist die Ursache, weil die Forelle, indem sie an und vor sich selbst ein Raub «Fisch ist, dennoch den Hecht scheuet und demselben ausweichet, wie solches denjenigen, so der Fischern) kündig sind, am besten muß bewußt seyn. Wir Messen hiermit die« se Materie und zugleich dieses Lapitul und wenden uns nun» mehr wieder zu dem Lzirknitzer See , wobey wir die fernem Umstände davon in nachfolgendem deutlich anzeigen wollen. Diesemnach folget nun: |on dem Ablauf des Mzirknißer Dees und von der Erklärung der dieshalb beyge-fügten groffen Kupfer- Tabella. Bester Abschnitt Von dem Ablauf dieses Seeö überhaupt. f.£H habe bereits oben von dem Amund Ablauf dieses Sees, Meldung gethan und solchen in einer Kupfer« Tabelle fürgestellt. Nun aber will ich allhiek durch beygefugte Lhatte und derselben Erklärung dem geneigten Leser den Lzirkncher See und die da herumliegende Gegend mit Tab. XX. anzeigen: Tab. wie die Abzapfung dieses Sees, wo und an wie vieler« XX ley Orten selbige, durch die Versenkung, vermittelst der un« terirrdischen Wassergange, am Tage seinen Ausfluß habe, Q 2 als als auch was für Wasser in denselben fließen, nicht MNigek mit was für Flüssen und Bachen sich dieser See vereinige und nachgehends, wie der Fluß Laibach daraus entstehe. Woraus der geneigte Leser klarlich alle, in den See, einsiiessende Was« ser, mit welchen er sich vereiniget, auch deren Ursprung hier nächst, m solche sich unter die Erde versencken und wo sie wieder an den Tag herfürkommen, ersehen wird. Auf daß aber diese Lharte nutzbar möge gebraucht werden; so will ich auf selbiger jeden Ort anzeigen, auch damit der geneigte Leser alles geschwind finden möge; so habe zur Erleichterung dessen, diese Lharte sowohl mit der Horizontales auch der Vemcai-Ltnte in Quadraten eingetheilet. Sol-cher Gestalt soll die, durch die Lharte gleichlaufende Linie, die Wasser-Passe, oder Horizontal-Linie: die von oben aber gerade hcrabfallende Vemcai-Linie, die Bley-rechte Linie bedeuten. Als zum Beyspiel: die , zu oberst, von der linken Seite, er-stere QuatratuP , ist die Horizontal- wie auch die Vertical-Linie mit der Zahl Zieffer i. bemerket. Die erste Quadratur, oder Vier-Eck enthalt die Oerter und eigentliche Namen derselben. Als: Goiiverch , der heilige drey Könige, S. M. v. Schmreizie UNd Praprotnu - Berdo. Die andere zu oberst , von der rechten Seite , gehende Quadratur ettiMlt W Horizontal-Ultb Vertic.il-LiltiC. Die s. aber stellet die Stadt Laibach und das Wasser Klein-Graben, auch Kroifeneg nebst eiuem Theile des Flusses Laibach ingleichen Ternovo vor. Alle Weitläuftigkeit hierbey zu vermelden , werde ich dem geneigten Leser, vor allen ändern, den Lzirknitzer See, in dieser Lharte; fürstellen und allda in vier Quadraten, sowohl den See selbst, als die, in denselben, laufende Wasser und das da hernmliegende Gebürge anzeigen. I. In der ersten Quadratur befindet sich die Horizontal-Linie s. und Verticai-Linie 3. Diese stellet den größten Theil dieses Sees für, worinn sich fünf Jnsuln befinden. Die I. Erste ist: Dervofez. Welche eine Halb - Insul Jtf seyn scheinet. Dieselbe ist in der Mitte von einander abgesondert. Die 2. Zwey- 2. ZweyLe ift die Insul Vornek, worauf sich das Dorf Ottok befindet und von dem Berge Iauornig, durch die Überschwemmung des Wassers, abgeschnitten wird. Die z. Dritte ist eine Insul, welche jederzeit auf dem Wasser, in einer ziemlich grossen Flache gesehen wird mtbWeneuk, auf teutsch: Venedig Heisset. Weil diese Insul von dem Wasser, es mag selbiges so hoch steigen, wie es will, niemals überschwemmet wird; sondern solche allemal sichtbar bleibet. Bey Ablauf des Wassers aber und wenn der See trocken, kann ihre erhabene Höhe nicht so genau wahrgenommen werden; sondern sie scheinet den ändern Gegenden, in diesem See, ganz gleich zu seyn. In dieser Insul haben die Wasser-Schnepfen, Doller, Kibitze und dergleichen Morast-Vögel ihre Retirade. Wenn der See sich über die morastige und flache Oerter er-giesset; so müssen solche daraus weichen und sodenn sich in besagte Insul reterirm. Die 4. Vierte Insul wird Goriza genennt, so unter Jefero gegen Dervofez, im See lieget. Die letzte und s. Fünfte ist mala Goriza, welche am Ende des Sees unter Doleina - Vals lieget, woselbst auch Kralau Duor, Louretfchka und folgende sind. Als: Kamine UNd Suenska Jama, welche das See - Wasser an sich nehmen und unweit einem tiefen Thal, unter S. Cantiani, aus einer felsigten Oef-nung, an einem Theil des Berges Jauornig, an den Tag gehen. Wenn aber der See hoch aufschwöllet und aus seiner Lage sich auf die Felder ergiesset, als: bey Velka und Mala Kariauza; fo verschlucket er, durch seine grosse Oefnungen, gewaltig viel Wasser und bricht in nämlicher Zeit, in besagtem Cantiani-Thal mit vieler Heftigkeit aus, wornach er mit einer gemachten Schlangen-wendung, durch einen kleinen Berg fliestet, auf welchem zwey Kirchen, als : 5. Cantiani und S. Beneditii, nebst des Glöckners, oder Meßners Wohnung, befindlich sind und bricht durch eine grosse Oefnung, so in diesem See verbanden, welche die Natur als wie ein Gewölbe gebildet, auf der ändern Seite wieder aus, versenket sich darnach bald darauf in eine grosse und tieft Grotte des Berges Q 3 Jauor- Iauornig und nimmt im Mühl-Thal, wie bey der Homontal-und verticaJ-Stirn 4. zu ersehen ist, wieder seinen Ausfluß. II In der zweptcn Quadratur beflndet sich die Horizontal - 4. und Vern^i-Sinie 2. Darinn werden nachfolgende Oerrer gefunden. Als: Heibenfchufs, Unz, Shvize, Rakek , Thurnlakh , Mark Lzirknitz , Seufche , S. WoJfgangi und Doleina- Vafs, Nkbft dkM Fluß Zierkniza, welcher lkZttre iN den See fliesset. Damit man aber sehen könne, woher dieses und die übrigen Wasser ihren Ursprung und den Einfluß in den See haben, so findet sich in Horizontal-4. und in Ver-ricai-Linie 4. der Lzirknitzer Fluß, welcher unweit Seufchck, zwischen dem Gebürgt seinen Ursprung nimmt: daselbst auch den Namen Prohiza führet; bey Lzirknitz aber, solchen Namen wieder fahren lasset und alsdenn darauf den Namen Z erkni-za annimmt. Woselbst auch der Berg Slivinza sich beflndet, in dessen Anhöhe das sogenannte Wetter «Loch, wovon der von Valvasor so vieles, in seinem Geschicht-Buche, Meldung gcthan, unter welchen S. Marias Magdalenas-ÄticfK lieget und daselbst kann gesehen werden. III, In der dritten Quadratur Horizontal - $. und Ver-ticai - Linie 4. ist Martinsbach, oder Martini-Pottok zu sehen und hinter demselben beflndet sich ein kleiner See, aus welchem das Martinfchiza Wasser in den See fliesset und lieget solcher am Fusse des Berges Slivinza. Weiter unter besagtem Berge, ist Grochovo, auf welchem oben darauf 5. Hicolai-Kirche sie« het., daselbst befindet sich unter dem Berge ein Wasser, Namens , Scherounfchiza , welches durch Scherouniza in den See"fliefsit. Vorher aber fallet das Wasser Steberfchiza darein, welches nach seiner Quelle Lipfenben Namen Lipfenfchiza alsdenn überkommt und in den See gehet, auch findet man in tiefem Quadrat das Schloß Stegberg, s. Crucis und s. Annas - Kirchen, auch am Fusse des Berges Gofchzez eine Quelle , welches der Ursprung des Wassers Steberfchiza ist. Ferner liegt allda Goriza und Verch feferu, oder der Ober-See , woselbst der Ursprung dieses Sees isi, wodurch das, w« dem Laafer«Thal, herkommende Wasser vermehret wird, wie aus nachkommenden mit ntchrem zu ersehen ist. IV. In der vierten Quadratur Horizontal: 6. und Ver-ricsi-Linie 4. s. lieget dieStadt Laase, Pfarr Laas, Nedlesk, Knesha-Niva, Schloß Hallerftein, Verhnilt, Oberch , 5. M. iN Ulfchevik, Rfltl, Pudop, Igavafs, Schumrada, Kolane, die -Herrschaft Schneeberg, S. Thomas, S. Andreas, und Bab« na-Poiiza, alle diese zusammen sind befindlich, wo der Laaser-Fluß bey Oberch seinen Ursprung hat und woselbst ein kleines Wasser so unter S. Thomas entspringet, sich unweit Schnee» berg mit dem Laaser-Fluß vereiniget, ferners bey Dane sich unter die Erde verliehret und unweit Verch Jefera in den See fallt. Dieser Laaser-Thal lieget viel höher, als das Bezirk bev Lzirknitz, dieshalb das Laaser-Wasser in den See bey Oberch fliestet; wenn aber in dem besagten Laaser Revir im Frühjabr der Schnee auf dem Berge Jauornig zerschmelzet, oder beson-ders nasses Wetter einfällt; so wird die Gegend bey Dane, gleich einem See, unter Wasser gefttzet, welches geschiehet. weil das Wasser, zur selbigem Zeit, sich im See hoch spannet, den Abstuß in selbigen hindert, auch bey Dane nicht ein »und in den See, wie sonst, fliesten kann. Es sind noch mehrere Oerter, aus welchen das Wasser in den See fallt, wie an dem Fusse des Berges Hauornig, welches, wie inHorizontal-6. und Vertical-Stlite 3. zu ersehen furkommt. Als: Weli -Brech Treffenz , Urania Jama und Sitcha Dulza, Da besonders aus diesen zwey letzten Hölen, bey entstehendem Ungewitter und star-fern Donner-Wetter das Wasser über sich hervortrit und dem See sich reichlich mittheilet. Bisher haben wir, so viel es der Raum beygefügter Thar-U vergönnet, die, in diesem See, einflieffende Wasser, auch die, von den meisten und nächsten Abzapfungen, so in Cantiani-Thal, durch vier Gruben geschehen, angezeiget. Indem aber neunzehen Gruben sich würcklich in dem See befinden; so will auch erforderlich seyn, daß wir die Abzapfungen und den Ausfluß derselben , ingleichen mit was für Gewässer sich dieselben vereinigen und woher sie fliessen, wie auch von allen übrigen die genaue Anzeige hier beyfügen. Da nun bey S. Cantiani-Shßt das Wasser in die Grotte des Berges Fauornig fallt und bey Mühl-Thal seinen Ausfluß hat, woselbst es sich Hey Klein-Häusel mit dem Polster-Fluß vereiniget, alsdenn unter der Erde und zwar unweit Adelsberg fortfleußt und daselbst den Namen Unze annimmt, hernach bey Pianina vorbey gehet, bey Laase und Ja-kouiza aber sich wieder unter die Erde verliehret; so habe solches alles in die Quadratur und zwar Horizontal 4. und Vertical-Linie 2. gebracht, woselbst es auch zu ersehen ist. Es befindet sich auch allda das Schloß Haasberg und der Markflecken Alben. Anbey ist zu merken: daß der Fluß Poicke, welcher in hiesiger Landes-Sprache Piuka genennet wird, seinen Ursprung unweit meinem Geburts-Orte, dem Schloß Steinberg, bey Palzie habe, allwo ein kleiner See sich findet, Patsku j eferu genannt, welcher bey Derskauze seinen ursprünglichen Anfang nimmt: wie in der Quadratur Horizont I 5. 6. 7. item Ver-tical 12. und zwar in Horizontal 7. Vertical 2. genugsam an-gezeiget worden. Bey Parie und Klenk laut Horizontal 6. UNd Vertical I. bey Seuze UNweit Grobische UNd Saloch vvk- bey und endlich unterhalb des Marktes Adelsberg, oder Paltoma sich in eine Grotte stürzet. Aweyter Ubschnitt Von den AblaufS-Gruben dieses Sees. tSftgtw nun dieser obgemeldte Poick-Fluß eine Meile unter der Erde fortgesetzt und bey Klein-Häusel, aus seinem untcrirrdischen Behältniß wieder hervorkommt und das, m dem Mühl-Thal fließende See-Wasser, welches bey dem Ursprünge, schon einige Säge-und Mahl-Mühlen treibet, Mammen treten; so formtreu diese beyde zusammen den Unz-Mß. Ja wenn auch durch den anhaltenden Regen das Wasser sich sowohl in dem See, als in der Poicke häufet/ so rrgnssen sich alle Beyde, so wohl an ein-als anderem Orte und ver- vergrössern den Unz«Fluß, daß solcher bey Pianina tmter HaaS« -erg das ganze Thal dergestalt überschwemmet, daß schon öfters , weil die Landstrasse dadurch gehet, vermittelst der Schiffe, Pferde, Wagen und Leute, von Pianina bis Laase, haben übergeführet werden muffen: wodurch es vielmals geschehen: daß Leute-, Vieh und Wagen dabey verunglücket sind: derhal« ben auch von dar aus bis Pianina,* nun aber von Laase, auf Münz und Adelsberg eine neue Straffe, dieser Überschwemm mung. auszuweichen, ist angeleget worden. 'Indem die Überschwemmung des Wassers daselbst vieles Ge« . sträuche, altes Holz, geschlagenes Heu und dergleichen Un« rath mit sich fortgeführet, daß dadurch die Löcher, worinn /ich das'Wasser sonst verfanget, sind verlegt, verschleimt, auch bey Menschen Gedenken niemals untersucht, noch gereimget wor« den: mithin das Wasser nothwendig eine lange Zeit an diesem Orte, wie ein anderer See gestanden hat und also sehr lang» sam abgestossen tft. Denn obzwar allda, wie aller Orten im* fers Landes, ein lockerichter und Felsen-ritzigter Boden ist,-so wird dennoch das Wasser, gleich als wie durch ein Fiimim zurückgehalten und ziehet gar langsam in die Erde ein. Dieser Unzflnß hat durch unterirrdische Hölnngen seinen Gang, welcher das, bey Lohitsch, fliessende und unter die Erde, versenkte Wasser annimmt, auch unweit Verdinik, auf teutsch: Ober «Laibach, bey Vierd wieder ausbricht, woselbst es den Namen Unz verliehret und die Laibach genennet wird. So in Horizontal - Z. und in Verical-Linie 2. sich zeiget. Bey obgemeldtem Vierd ist der Ursprung des Flusses Laibach schon Schiftreich. Ich habe kurz vorher versprochen, unsers Sees übrige Ablaufs «Gruben und wo ihr Ausfluß und Abzapfung geschehet, dem geneigten Leser anzuzeigen. Es ist hierbey fürnemlich zu wissen: daß dieser See mit Gebürgen ganz umgebmist, auch daß diejenigen Quellen, aus welchen das Wasser in den See gehet, natürlicher Weise höher liegen müssen, als die Lage des Sees ist: mithin auch dieser, aus seinem lockern Boden und aus seinen Ablaufs-Gruben, durch die Meatus fubterraneos R oder oder unterirrdische Wassergänge, in niedrigem Oertern, als das See »Bete ist, sich abzapfen müsse. Daher auch aus den besagten vier Gruben das Wasser in den Thal S. Cantiani fallt. Die gütige Natur hat diesen See mit unterirrdische» Oefnungen und Waffergängen also versehen, daß dieser seine überflüssige Abzapfungen haben kann. Zumahl GOtt die» ses,Land mit vielen grossm steinigten Gebürgen, vielen Grotten, Klüften und unterirrdischen Wassergängen begabet; von welchen allen Ich aber, weil es nicht zu der Beschreibung unsers Sees gehöret, billig schweige» Es ist besonders das Gebürge bey Freudenthal und von "dar bis Lzirknitz hinauf, voller Locher und weil diese Gegend, nach dem See zu, sehr niedrig lieget; so haben die, in Capi-ce, benannte Ablaufs »Gruben daselbst ihre Abzapfung. Das Gebürge über Freudenthal von Vierä aus, allwo der Fluß Laibach entspringet, gehet in einer Cominuation bis an Palm Vkoti, auf teutsch: in dem Winkel: erstrecket sich alsdenn, so wohl von einer, als der ändern Seite, weiter fort. An dem Fuffe dieses Gebürges fliesten die Wasser des Sees, am Tage, durch unterirrdische Gange, immer weiter fort und werden hernach in dem Moraste abgezapfet. Von besiegtem Paku an bis Barouniza, kommen am Fuße dieses Gebürges verschiedene Quellen herfür, welche bey Paku nur einen Bach formwcit: bey Barouniza aber, woselbst auch Quellen entspringen, vereinigen sich diese mit obigem Bach, machen denselben Schiftreich und wird hernach der Barouniza-Fluß genennet, so darauf in die Laibach fallt. Wie in Horizontal - 23. und Verticai-Lmie z. zu ersehen ist. Weiter bin bis Freudenthal, am Fuffe dieses Gebürges, finden sich auch Quellen, welche in den Morast fliesten; so aber «nterirrdisch sind und über sich die sogenannten See»Fcnster her» fürgeben. Weil nun die Gegend bis an die Stadt Laibach ei» nen kleinen Abfall hat; so können die, in dem Moraste, sich aufhaltende Wässer, in diesem Strom nicht den Abfluß finden: indem der Morast, nebst dem öfters austretenden Flusse Lai» tzach, welcher bey der Stadt gleiches Namens, durch vielen Unrath, so hinein getragen, oder geworfen wird, den nöthi- gen Abfluß verhindert, welchem doch, mit Mumung und mit einem Durchschnitt, hinter dem Schloß-Berge, die Abzapfung des überflüßigen Wassers könnte benommen, auch bey dem Durchschnitt felbih unterschiedene Werkstäte, gleichwie in Holland, angeleget, mithin dem Übel abgeholfen und dadurch der meiste Morast ausgetrocknet werden. Nun aber weiter zu kommen; so schiessen nahe an dem Stift Freudenthal, in verschiedenen Orten, besonders gleich ausserhalb des Klosters, so viele und starke Quellen herfür, daß davon Sage-Mahl-Tuch und Walck-Mühlen, wie auch eine Hamer-Schmiede stets können getrieben werden. Der daraus entstehende Fluß Biftriza wird alldort schon Schif-reich, dessen sich, das Kloster Freudenthal, zu seiner Nothdmft bedienet. Darauf fällt derselbe in die Laibach und verstärket denselben, gleichwie die Barouniza, welche sowohl, als Biftriza , ihren Ursprung aus der Abzapfung des Sees herleiten. Wie dieses in der Horizontal -23. Vertical-Linie i kann nachgesehen werden. Da nun aus vorangezeigtn ist erwiesen worden, daß der mehreste Theil des Wassers, so aus dem See kommt, den Laibach «Fluß formite; so will ich noch hinzufügen, was ferner ur Flüsse und Bäche, bis an die Stadt Laibach, sich in den-rlben ergieffen, als welche alle, auf unserer Lharte hier ange-merket sind. Da ist erstens Biftriza und Barouniza , welche beyde aus dem See kommen. Hernach der unter dem Trauer-Berg entstehende kleine: und der von Mostall kommende grosse Wasser-Graben, ferner der Schif-tragende Fluß Ishiza welcher seinen Ursprung von drey Quellen nimmt. Unweit der Stadt Laibach befindet sich der kleine Graben, sonst Mali-Graben genannt. Jngleichen die kleine Laibach, welche alle in die grosse Laibach fallen. Wie solches ebenfalls aus der Horizontal-1. z. und Vertical-Linie 3. 4.5. deutlich zu ersehen ist. Sonst ist weiter, und zwar von der Stadt Laibach an, bis in den Sau - Strom kein Wasser-reicher Fluß mehr, welcher in obgemeldte Laibach fallen sollte, und der zu Beförderung des Hungarischen Commertii etwas beptragen könnte. R r Es Es find aber einige Lanale gezogen, welche an theklS Orten, mit Durchschnitten und herablassenden Wasser »Thoren versehen sind, diese dringen die Bequemligkeit zu Wege daß man darauf, aus der Sau in die Laibach mit beladenen Schiffen nach der Stadt gleichen Rahmens und von dar wieder zurück fahren kann. Worbey diese Schiffarth jederzeit mit guter Einrichtung und benöthigter Ausbesserung muß versehen werden. Dieses was ich hier angeführet, erinnert mich auf das Jahr 1705. zurück zu gedenken, in welchem ein gewisser Engeländer anher gekommen war, das Land Lrain, und die Inner -Oesterreichischen Meer-Hafen zu besichtigen, wvbey er auch zugleich unfern Lzirknitzer See in Augenschein genommen hat. Ich bekam damals Gelegenheit mit ihm in Adelsberg davon zu sprechen: da er denn unter ändern sich vernehmen ließ: wie der Lzirknitzer See gar füglich mit dem Flusse Laibach und dem Meer bey Triefte könnte vereinbaret und Schif-reich gemacht werden. Die Art und Weise aber wie solches ins Werk zu richten, war er unvermögend, anzuzeigen, sondern er setzte so gleich seinen Weg von dar, über das steinigte, mit Felsen und Ritzen belästigte Gebürgt nach Triefte weiter fort. Als er aber alldort wird angelangct seyn und den gros-sen Wasser-Fall, die vielen Hölen und Grotten, worinn sich das Wasser unter die Erde versenket, wird gesehen haben. Auch zugleich in seiner rückgängigen Betrachtung wird erwogen haben: wie er von Ober-Laibach nach Lohitsch, von dar nach Alben, oder Pianina, darauf nach Tztrknitz zu dem See, ferner nach Unz, oder Mauntz gegen Adelsberg , an die aufsteigende Straffe gekommen, daselbst die groffe Anhöhe gesehen und dieses alles geaen einander wird -gehalten haben. So wird er darauf unfehlbar seine eitele Gedanken von dieser ge-meldten Vereinigung haben fahren lassen. Immaffen er bey unserer Unterredung in Adelsberg noch nicht gewußt hat, daß der See, und das, bey Adelsberg, sich versenkende Wasser Piuka, den Laibacher Fluß, bey Oberlaibach schon navigaWe machen, daß also, wenn es auch möglich sey odbenannte Vereinigung zu unternehmen, so müßte doch der sonst Schif-reiche Fluß die Laibach darbey zu Grunde gehen. Als welches ich gar wohl bemerket: da ich von Anno 171z. bis Anno 1724. und also ganzer 12. Jahr in verschiedenen Kayserlichen Hof-Lameral-und Berg < Werks < Commiftionen , auch in Unterst chung der Forste und Straffen, ingleichen des Meeres bey Triefte bin gebrauchet/ auch mittler Zeit/ qua Reparation*-Gommif-farius der Land-Strassen von einer hohen Landes-Regierung im Herzogthum Lrain, bin angestellet worden/ vermöge welcher Obliegenheit, ich erstlich die Straffe von PJanina gegen Trieft», Fiume und der Grafschaft Görz und zwar so weit es, die Landschafts-Strassen , betrift, einen guten Theil derselben, in vollkommen tauglichen Stand gesetzet habe. Wie ich denn von Anno 1718. der erste in diesem Lande gewesen, welcher den Anfang der Strassen«Reparation , unter der Direaion, seiner Hoch-Gräflichen Exceiienz Herrn Johann Caspar Graf von Cobenzl, Seiner Kayserl. Majestät hochbe-stellten Landes-Hauptmann im Herzogthum Lrain, Ruhmvollen Andenkens, gemacht habe. Hochgedachte Seine Exceiienz seynd Anno 1715. den iS. /anuarii als Chef, bey hiesiger hohen Landes-Regierung, mit allen Solennsten und Lösung der Stücke, inftaiiiret worden und haben Hoch-Dieselben bis Anno 1722. den 1. May diese ansehnliche Charge, Ruhmvoll bekleidet. Worauf Hochgedachte Seine Exceiienz ben 17. May ejusd. anni von Seiner Kayserl. Majestät aus hiesigen Landen nach Wienn beruffen und zu einem Hoch - ansehnlichen Hof-Marschatt an dem Kayserlichen Hof-Lager allergnadigst sind ernennet worden. Dieserhalb Hoch-Dieselben den 24. May darauf von Laibach abgegangen, von einem hohen Adel, wie auch von ändern Standes - Persohnen, bis an den Sau-Strom begleitet worden, woselbst Sie sich zu Schiffe begeben und unter Lösung der Ca« nonen den Fluß paffiret und nach Wienn abgefahren sind. Rach Abgang Hochgedachter Exceiienz sind Ihre Hoch - Gräfliche Exceiienz Hm Wolf Welchard Graf von Gallenberg Anno 1723. den 16. Januarii von Seiner Kayserüchen Majestät, als Hoch-ansehnlicher Landes - Hauptmanu des Herzogtums R 3 Lrain, Lrain, von Wienn aus, allergnadigst refolvlut worden und ßt0 fvlgends den 19. dito die Staffetca dieser hohen Eieäion wegen, hier angelanget; so ist den 18. Martii nachgehends die folenne fnftai/ation in dem höchsten Landes * Collegio, wie gewöhnlich unter Lösung der Stucke freudigst vor stch gegangen. Ich habe von diesen beyden hohen Landeö-Hanptern viele grosse Gnaden empfangen, unter letzt»gedachtcr Exceiienz, hoch»seeligen Andenkens , Direktion dm ich auch qua Commif-farius der Heer» Straffen - Reparation ebenfals gestanden und darbey solche Verfügung gemacht: daß nach diesem Muster, noch heut zu Tage alle Land »und Heer» Straffen, inn»und ausserhalb der Oesterreichischen Lande, anaeleget und nnterhal» ten werden. Auch da letztens hochgedacht Seine Exceiienz das Direktorium ttl Commercial- die Erd-Früchte, auf dem Felde werden alsdenn gesammelt und eingebracht. Wie denn auch die Insul Vornek, auf welcher sich das Dorf Oaok, nebst seinem Umfang, befiiwt, ebenfaus in diesem See liegt, woselbst dessen ^nnwoyner jährlich auf ihren Aeckern saen, schneiden und einecndten können: weil dcs Wasser, ausser auf den niedrig liegenden Wiesen, denselben niemals eitlen Schaden zufüget; sondern ihre Feld-Früchte gera« then allezeit sehr wohl, der See mag adlaufen, oder nicht. Wie sie dann auch bey dem Ablauf desselben noch ein sehr m les an Heu und Streu einbringen, womit sie ihr Bieh reichlich ausfüttern können. Diese Insul Vornek, stimmt seinem daraufliegenden Dorfe Oaok, ist vor allen ändern glücklich, daß sie von der Überschwemmung dieses Sees allezeit befteyet bleibet. Doch wir schliessen hiermit diese Materie und wenden uns weiter, da wir denn, im nachfolgenden, eine sonderbare unglückliche, aber doch glücklich ausgeschlagene Begebenheit anfuhren wollen. Aon einer sonderbarn Begebenheit/ welche sich daselbst zugerragen. ANno 173*. zu Ende Septembris, begab ich mich mit einem Kayserlichen OEciet, dem Berg-Richter und zugleich Waldmeister Johann Anton Podobnick, welchen ich zu meinem Umgang in der Jagd bey mir hatte, von Jdria auf die Insul Vornek. Wir hatten auch noch drey Jäger, einen Un-ter-OKciek und einen Bedienten bey uns. Weil ich nun B-bemeldten Offidet versprochen hatte, ihm jtt zeigen: wie man auf dem Lzirknitzer See, in einem Jahre, fischen, jagen, säen, Getreide einerndten und Heu schlagen könne; so wollte ich also demselben mein Versprechen wahr machen.- indem nun der See bereits ahgelaufey mt; so belustigte ich mich, nebst nul- lt 2 mm item obgedachten Gaste/ etliche Tage lang mit -er Jag- bey Lzirknitz herum, mit Neb«Hüner, Schnepffen und Haasen« Schlesien: weil daselbst die schönste Gegend von der Welt ist, dergleichen Wild zu erlegen: Wie wir denn auch eine gute Anzahl dessen bekommen ha« Ben. Als wir nun darauf von dar, zu Pferde, über den trockenen See»Boden, auf der Insul Vornek , nach Hin« terlegung ein und einer halben Stunde, den sten Oäober nnlangten. So zeigte ich gedachtem Offiäee alles dasjenige , was ich ihm versprochen hatte. Nämlich: ich wußte gar wohl, daß die Jnnwohner dieser Insul, zu Ottok damals mit dem Heyde« Korn «Schnitt, mit dem Acker «Bau, als auch mit Einbringung des Heues und der Streu beschäftiget wären, tngleichen daß unter dem oft angeführten Berge Jauornig, der sogenannte Ottoschke Oberch, welcher gleich unter dem Dor« ft Ottok lieget und der daselbst stets quillende Ursprung noch nicht ausgetrocknet sey; sondern daß in demselben, zwischen den Steinen, Nutten zu fangen und solche mit den Händen zu er« wischen wären. Dieshalb führte ich meinen Fremdling mit da« hin, um, dasjenige wahr zu machen, was ich versprochen hatte. Bey unserer Ankunft auf dieser Insul Vornek begegnete mir ein wohl bekannter und im Fischen, erfahrner Mann, Namens Michael Seitz, welcher eine Sense auf seiner Schulter trug, denselben ersuchte ich, als wir abgestiegen waren, er mögte unsere Pferde mit meinem Reit «Knechte, zu dem Bauer Sn« pan führen und sie daselbst versorgen lassen. Alsdenn aber mögte derselbe sich die Mühe nehmen, im besagtem Ottoschke Oberch, uns ein paar Nutten zu fangen, solche zu gedachtem Bauer Supan zu bringen, mit dem Vermelden: daß wir bey ihm das Mittagmal essen wollten. Ob nun zwar dieser Mann Willens war, Streu für sich zu hauen; so ließ er dennoch, mir zu Liebe, diese Arbeit fahren, trug seine Sense nach Hause und gieng darauf nach besagtem Ottoschke Oberch, die begehrten Nutten zu fangen. Inzwischen kamen meine Jäger mit den Jagd-Hunden nach, welchen ich den Befehl gab: daß, so bald wir auf dieser Insul zu einer kleinen Anhöhe kämen; so sollten sie, nach Vcrlaufeiner viertel Stunde, die Hunde loßkuppeln und ausraffen, in der Absicht, einer Jagd-Lust alldort zu gemessen: allein unser Vorhaben wurde durch einen Lebens-gefährlichen Zufall diesmal verhindert; sonst würden wir ein ausnehmendes Vergnügen gehabt haben. So aber stiegen wir auf einen Hügel, auf dessen Anhöhe wir Füchse und Haasen schiessen wollten. Kaum waren die Hunde abgekupvelt, als ein Haast schon vor unfern Füssen aufsprung, welcher unfern Schützen auch zum Schuß gekommen wäre: allein, weil zur selbigen Zeit die Bauers-Leute daselbst in voller Arbeit waren; so wendete sich der Haast auf die Seite und lief den Hügel hinunter. Ich wollte demselben Vorbeugen und ihn zum Schuß bringen: weil ich aber durch Gesträuche kriechen mußte; so wurde ich von den, daran, befindlichen Dornen, an einem Fuffe und zwar an dem Überleg - Strumpff, oder Camafchen - Schlinge verwickelt, daß ich mich mit dem Fuffe nicht sogleich wieder davon erledigen konnte; sondern da der ganze Leib das Übergewichte bekam und ich mich auf einem steiurgtem Grunde befand; so müßte ich ohne alle menschliche Hülfe, von dem Hügel, zwischen Felsen und Steinen, in größter Gefahr meines Lebens, in den Thal herunter fallen. Woben ich mieden Hut, durch den doppelten Aufschlag, auch die Haut bis zur Hirnschale durchgeschlagen und den Schaft, nebst dem Rohr, in drey Stücke zerbrochen hatte. Da ich denn durch diesen gethanen schweren Fall nicht anderst geglaubt: weil ich an meinem Kopfe grosse Schmertzen empfunden , als wenn derselbe würklich gespalten und mein Lebens-Ende verhanden wäre. Als ich aber mit der Hand auf den Kopf grief, zu vernehmen , wie weit derselbe offen sty und ich befand : daß die Hirnschale noch unverletzet wäre; so blieb ich daselbst, voller Blut im Gesichte, liegest, bis endlich gedachter Offidet zu mit kam, und mich , in solcher elenden Gestalt , antraf; und hub mich alsdenn auf, daß ich sitzen konnte. Ich erholte mich zwar bald darauf; er aber erschrack heftig, als er das Blut sähe, welches zwischen der Haut, oberhalb dem Cranio, häufig Herabstosse und dünkte ihm, als wenn er das Mark in men U 3 ner iss mm ( o ; mm ner Hirnschale sehen könnte. Er schrie derhalben aus: O GOtt! wie wird es jetzt gehen? ich erholte mich aber und sagte zu ihm: Herr! es wird gehen, wie GOtt wiil. Ich ließ mir darauf mit einem frisch gewaschenen Luch/ da ich die Wunde mit zwey Ringern zusammen druckte, den Kopf fest verbinden. Inzwischen war der Haase und nach ihm die Hunde weiter marchwet. Bald darauf traffen auch die Jager ein, welche über mein, mit Blut, überschwemmtes Gesichte sehr erschracken. Denen befahl ich die Hunde zu kuppeln: ich aber kamm wieder auf die Füffe zu stehen und gieng nach dem Dorfe Ottok. Unterweges zeigte ich dem Officier den Ort, wo die Leute das Heyde-Korn geschnitten und zur Winter-Saat geackert hatten, auch noch im Feld-Bau bcgrieffen waren. Ich zeigte ihm bey-nebens, wie einige, in der Ebene des Sees, Heu und Streu maheten und sagte zu ihm: wie wir, wenn mir nicht das Unglück begegnet wäre, den ganzen Tag über mit Jagen vergnügt hatten zubringen, auch zu Ottoschke Oberch, welches unter Ottok lieget, Rutten stechen und selbige mit Händen fangen können. Wehrender Unterredung kamen wir in das DorfOttok, von dar ich so gleich einen Voten nach Tzierknitz, an den da-sigen Bader , mit den Befehl abschickte: er sollte so gleich auf Laas, zu meinem Vetter, Käyserlichen Pfarrer kommen und meiner dafelst erwarten. Ich forderte inzwischen Eßig, die Wunde auszuwaschen: es war aber keiner verbanden; sondern nur schlechter Wein. Mit diesem reinigte ich die Wunde und legte inzwischen, weil ich sonst nichts anders haben konnte, eine, mit Wein, wohl ausgewaschene Schnitte Speck darauf, verband die Wunde und setzte mich darauf, nebst dem Officier, zu Pferde und nahmen unfern Weg nach Ober-Seedorf, welches eine halbe Stunde von Ottok lieget. Kaum aber waren wir aus dem Dorfe; so kamm schon der Bauer Michael Seitz mit vier, von zwey Spannen, langen Rutten, welche er in dem Otto-schke Oberch gefangen hatte. Womit ich mehr besagtem Of-ficiet klar darthat; daß man nämlich auf diesem See, zu ei-nerley Zelt7'iagen, erndten, Fischen, Heu und Streu stbla- gett könnte. Wir kämmen darauf nach Seedorf und mußten daselbst den Strom MaJeaschek pafflmi/ allwo vor Zeiten eine Mühle soll gestanden haben, das Wasser war damals sehr seichte und klein. Ich sagte zu dem Officier: hier werde ich it-sehen lassen; er verwunderte sich darüber und wollte es nicht glauben, daß man daselbst einen einzigen Fisch fangen könnte: weil der See-Boden ganz ausgetrocknet war. Allein gleichwie der besagte Seitz von Ottok die ersten Rutten gefangen; also sind hier auch vier schöne Hechte, in Zeit von einer Halden viertel Stunde, von den, in Ober-See, befindlichen Fischern gefangen worden, tvelche wir zu dem Bauer Supan bringen lassen, woselbst wir das Mittagmahl eingenommen: worüber sich mein Gast höchlich verwundert hat. Wenn dieses alles ein anderer Fremdling, welcher begierig eine Nachricht von diesem See zu haben, mit Augen hätte sehen sollen und überall mit zugegen seyn können; so würde er noch mehr, als dieser Offitiet* in Verwunderung seyn gesetzet worden: allein die Reisenden kommen mehrentheils zu einer solchen Zeit bey dem See an, wo sie dergleichen nicht sehen, ausser etwann bey dem Ablauf des Sees, da sie dem Fisch-Fang in etlichen Gruben mit bey-wohnen können. Zuweilen ist der Wasser-Fall dieses Sees, dabey sich die Fremden über zwey oder drey Tage auch nicht aufhalten; sondern sie sind schon vergnügt: daß sie denselben gesehen und ein, oder die andere; jedoch ungegründete Rachrcht, davon ein-geholet haben. Daher es denn gekommen: daß viele ungleiche Sachen von diesem See geschrieben werden. Ich kann selbst, wehrend meinem funfzehen - jährigen Aufenthalt, nicht Bürge seyn, noch gut dafür stehen, daß nicht noch in Zukunft ein mehrers, als ich hier gemeldet habe, durch fleißige Untersuchung sich werde entdecken lassen. Gleichwie ich denn von Anno 1714. bis 1755. und also binnen 41. Jahren meine unterirrdische Untersuchuna abermals angestellet und diesen See, auf das genaueste, Muhtet, auch den See-Boden, als er Wasser-leer gewesen, wie auch die im inner» Gruben trüb unterirrdische Hölungen, auf das sorgfal-tigste, besichtiget und solches in meinem zwey und siebmzig-ften Jahre zu bewerckstelligen, keine Mühe aespahret habe: damit ich nur etwas von einer Abänderung dieses Sees und -essen Gruben erforschen mögte. Davon ich weiter unten mehrere Meldung machen will: für jetzo aber will ich nur noch mit wenigen die, in diesem See / nach Ablauf des Wassers, Befindliche Jagd berühren. iritta* Wbschnikt Von der/ nach Ablauf deö Seeö/ anzusteK lenden Jagd, Lust. )An kann erstlich in dem, auf dem Böden des Sees und ) hoch aufgewachsenen Grase eine Wachtel^Iagd anstellen, mit welcher sich auch hochgedachter Fürst von Eggenberg, mittelst hierzu abgerichteter Sperber, oft ergötzet hat. Zwey-tens: giebt es hier auch Haasen und anderes roth und schwarz Wild. Wenn nun das Gras und anderes Gestreu ist wegge-räumet worden; so fället einem jeden dieser See, als wie die schönste Ebene, oder Fläche in die Augen. Dannenher auf selbigem die auserlesnefte Haasen-Jagd kann angestellet werden. Besonders da so wohl aus dem , an dem Ufer des Sees, befindlichen Strauchwerke: als auch von dein anliegenden Berge Janornig, die Haasen herabkommen. Eben daher geschiehst es auch: daß das groffe Wild, als: Baren, Hirsche, Rehe, wilde Schweine und dergleichen mehr, von dem Berge herunter rn den See sich einfinden. , Vnsonderbeit sind sie zu spühreu, wenn eine allzu groffe Dürre, oder allzu strenge Kalte einfällt: indem sie alsdemr entweder um des Wassers, oder um des Frasses Willen, Herab kommen Der Der zu Anfang, gemeldte alte Fischer Andreas Christoph-litsch hat mir erzehlet: daß er einmal#, nach abgelaufenem See, zu einer, iym, wohl bekannten Lacke, um die Abends» Zeit, mit seinem Fischer-Hamen gekommen sey, in der Hof-nung, einige kleine Fische zu fangen: als er nun durch das Rohr, welches in dieser Gegend, wegen des allzu morastigen Bodens, nicht kann abgehauen werden, zu sothaner Lacke gekommen sey; so habe er einen groffen Bären für sich gefunden, welcher mit feinen Bratzen gefischet. Uber solchen Anblick nun seye er dermassen erschrocken, daß er mit seinem Hamen in die Höhe gefahren und einen lauten Hall gethan, worauf sich dieser Bratzen-Fänger, ohne, ihm, den geringsten Schaden zuzu-fügen also gleich auf die Flucht begeben habe. Die Spuren dieser Thiere werden in hiesiger ^Gegend öfters angetroffen: daher auch dergleichen Jagden, von dem Herrn der Wildbahn, gar leicht können angeftellet werden. Das, auf der einen Seite dieses Sees, dem Walde und Berg Jauornig gleich gegen über, liegende schöne Feld locket auch die Falken dahin. Bey Lebezeiten des hochseligen Fürsten An-tonii von Eggenberg sind deren; von einem seiner Jäger, viele gefangen und als ein Prsfent an den Kayserlichen Hof ge-schicket worden. Dieser Falken-Fang wurde von dem Jager folgender Massen angestellet: er machte sich nämlich eine Hütte in die Erde und stellte dafür ein Schlag-Netze, in der Mitte desselben band er eine Taube an, die er, vermittelst einer Schnur, in die Höhe zu fliegen anreitzen konnte: wenn nun ein, in der Luft, schwebender Stoß-Vogel die Taube erblickte, flog derselbe immer niedriger, bis die Taube zum Aufliegen gebracht wurde, worauf der Falke mit seinen Klauen und Schnabel ihr den Stoß versetzte und mit selbiger herunter auf die Erde gefallen ist. Der Jager beflieffe sich, wehrendem Herabfallen, die Schnur so geschwind, als möglich, an sich zu ziehen, bis der Stoß-Vogel auf der Erde, an seinem Raub, zu nrpffen anffeng und sich mit seinen Klauen an die Taube wohl befestigte. Darauf denn der Jager die Schnur assgemachM sich zog, bis er den Stoß »Vogel unter das Schlaggebracht und X nach- nachgehends selbiges zugeschlagen, folglich sich des Falken k* Mächtiget hat. Hieraus Mn man abnehmen.- was an diesem See, mit abgerichteten Stoß-Vögeln, auf die Neiger, Enten, Rohr-Hü« Mt, Tauben, Feld-Hüner, Wachteln und £>aafen auch m dern, so wohl Federn als groffen Wild, mit Schuß-Gewehr für eine besondere Luft mit der Jagd könne angestellet werden. Mit einem Worte: diese Gegend ist vor * in und nach dem Ablauf des Lzirknitzer Sees, ein ganz besonderer auser-lesener Ort, woselbst sich ein Liebhaber der Jagerey, in allen vier Jahreszeiten, mit ganz ausnehmendem Vergnügen belustigen kann. as zwölfte Kapiml Jott dem Uee» Moden nach Mblauf des Wassers/ wie auch von der innerlichen Beschaffenheit der fürnehmsten/ in diesem See/ befindlichen Amund AblauförGrubeu. ,Ach völligem Ablauf des Wassers, kann ein jeder, in dem vorher, mit Wasser, gefüllten See, nach Gefallen spatzieren reiten und fahren: indem er einen so schonen Weg und trockene Strasse darinn findet, als wenn niemals daselbst ein Wasser gestanden wäre. Es ist nur zu verwundern daß diese Wege, welche sich beständig unter dem Wasser befinden, durch die Überschwemmung nicht unbrauchbar gemacht werden. Der übrige Grund ist mit Graserey und Rohr so reichlich bewachsen: daß die da herum liegende Bauern ihr Vieh davon mit Streu, nach Nothdurft, versorgen können. Durchsuchet man diese Gegend weiter; so trift man allda unterschiedliche Ströme, Löcher und Gruben an, die ihre besondere dere und eigene Namen haben. Von etlichen deren ist oben schon Meldung geschehen: wir wollen hier also nur von den üb» rigen und zwar von den fürnehmften Strömen und Flüssen, wek che in den Lzirkncher See laufen, eine kurze Nachricht ertheilen. s Erster Kbschnitk Von dm fürnchmken Strömen und Flüssen, welche in den Czirknitzer See laufen. ei'eru, in dem Ober-See fliestet. Dieser Strom gehet mit seiner Schlangen» wendigen Krümme mitten durch den See und fallt in die drey Gruben Ponikua, Ainze und Ssitar-za, von dannen in Krisch, Refcheto und Vodanos, in welche zwey letzter» Gruben erftine, ihm von dem Allerhöchsten, bestimmte völlige Abzapfung findet. In diesen Haupt-Strom fliesten auch die Quellen und Bache Steberschiza, welche sich mit der Lipfenschiza vereinigen. Nebst dem fallen zwey Quellen hinein, welche obige Namen führen und ebenfalls in den See fallen. Vorher aber einen, aus vielen krummen Wendungen, ziemlichen Strom ausmachen, der alsdenn bey Weili-Breich sein Ende nimmt. Ferner zeiget sich der Bach Scheroun-schiza , welcher sich mit Grochouschiza vereiniget. Ungleichen Martinschiza, welcher sich mit den Quellen Grebenz und S. Magdalenas vereiniget und in einer krumrnen Wendung, Felder und Wiesen durchstreicht, hernach in den See fliestet und sich zu letzt in die Gruben Reitie und Vodanos ergiesset. Hierauf folget die ziemlich starke Quelle Trefsenz, welche stets Wasser giebet und dasselbe der Grube Livische mittheilet, auch sich in solche und in andere befindliche Gruben, bey dem Ablauf des Sees, hineinstürzet. Es ist auch hier der Bach Lzirknr'tz nicht zu vergessen, welcher bey Kraiou Duor in die grosse und kleine Larlouza , in X 2 Ka- Kamine , fit Suenska Jama UNd fit andere kleine OefnUNgkN sich stürzet. Die ändern Quellen, welche keinen eigenen Ra» men haben, übergehe ich hier billig mit Stillschweigen; sondern ich schreite vielmehr zu dem sogenannten Sadni Krd, welcher in hm ändern und zwar in dem hintern Theile dkDLees litt get. Diesem folget die Quelle Ottoschke Oberch, welche sich in der Zesienza und Kottu verlieret. Hier herunraiebt es- noch unterschiedliche Quellen: weil sie aber von keiner Mchtigkeit sind und nichts besonders merkwürdiges haben, auch keinen eigenen Namen führen; so verdienen sie auch keiner fernem Betrachtung; sondern wir kommen jetzt auf die Urania jama, welche dieser Gegend, durch ihre starke Quellen und Wasser-Ausgieffun-gen, eine groffe Menge dieses Elements mittheilet: denn so lange die ändern, da herum, befindlichen Gruben kein Wasser geben; so fallt dasjenige, welches von der Urania Jama kommt, in dieselben. Indem diese alle eine Liefere Lage haben. Als nämlich : Gebnu, Skednenza , UNd Kottu : die grossk UNd kleine Bub-narza aber, nebst Ponikua bey Gebnu, haben zwar etwas Wasser; aber Urania Jama macht durch ihren schnellen Ausguß gleichsam rechte Ströme aus und führet zugleich eine Menge Steine mit sich, welche sie vor der Oefnung, auf einer ebenen Fläche, hernach liegen lasset: auch verursachet sie, durch die Auslvühlung des da herum, befindlichen weichen Bodens eine Ungleichheit des Erdreichs. Wie solches alles in Tabella i. nachzusehen. Weil ich nun die zwey Wasser-speyende Holen Urania Jama UNd Sucha Dulza, so weit es sich hat thUN lassen , inwendig besuchet habe; also will ich dem geneigten Leser folgende Beschreibung davon mittheilen. Aweyter Mbschmtt Don dm zwey Wasser-speyendm Hölen Urania Jama und Sucha Dulza. ich von Anno 1720. mich nicht mehr in Dirknitz WS befinde; sondern meinen Wohn-Platz sieben Meilen davon . . von zu Laibach aufgeschlagen habe; so bin ich dennoch begierig gewesen, den See noch einmal zu besichtigen, den trockenen See-Boden zu durchgehen, auch die , in dem Berge Jauornig, befindliche unterirrdische Hölungen und Grotten zu untersuchen und zu beleichten: damit ich nur dem geneigten Leser einen voll» kommenen Bericht davon ertheilen möge. Ich habe mich zu dem Ende Anno 1755. den 25. September nach Freudenthal, zu dem Herrn Prälaten der Lartheuser daselbst begeben, mit welchem ich in Gesellschafft darauf den 26. nach Thurnlack, welches bey Lzirknitz liegt, gefahren Lin, von dannen ich mich mit wohl gedachtem Herrn Prälaten in den trockenen See begeben habe, um eine und andere unterirrdische Hölen und Grotten zu besichtigen. Ich fand daselbst in dem Vorgrunde der Urania Jama und zwar in deren Zugang, an dem Fusse des Berges Ianornig unter einem harten Stein-Felsen, einen Vorhof, welcher sich gleichsam als eine erhabene Gewölb»formigte Grotte darstellte. In diesem Vorgrunde lagen ziemlich grosse und kleine Steine unter einander. Der Zugang bis an die Mündung, wo hinein man mit brennenden Fackeln steigen mußte, hat bey sechszig guter Schritte betragen wie in Tabeiia XXI v. zu er- Tab sehen. Die vordere Aushölung gieng stets niedriger, welche XXIV ich, mit bett drey, bey mir, gehabten Leuten; als dem See« Fischer und meinen zwey Bedienten, deren jeder mit einer bren« nenden Fackel versehen war, über viele darinn liegende feste Klippen und Steine, bey meinem hohen Alter und zwar, da dieser Meatus an theils Orten niedrig, hart und beschwerlich war, bestiegen habe. Als ich nun bey sechszig , oder mehr Klafter, bis an das Ende dieser Höle gekommen war; so fand ich daselbst abermals eine ziemlich grosse Hölung, die unter einem grossen Felsen lag und eine Oefnung bey drey Klafter breit hatte. Ich traf daselbst weiter und tiefer hinein einen grossen Platz und Hölung an, welche voll Wasser war, welche mir den Weg verlegte weiter zu gehen. Die Mündung vor dieser Wasserhattenden Me erstreckte sich im Umfang, auf sechszig Klafter und deren Dedination war Ungefthr 25. Grad. Also: daß die Tiefe dieser Urania Ja- X z m* ma auf 25. Klafter kann berechnet werden. Diese Grube wird von dem Sce»Bethe ab, auf funfzehen Klafter weit liegen; seine höhere Lage aber mögte in Vergleichung des Sees zwey Klafter austragen. Als ich nun wieder aus dieser Grube an Tag kam / betrachtete ich die, so wohl in - als ausser der» selben, häufig liegende Steine, auch den so groß ausgehölten Zugang bis an die Mündung derselben, welcher durch die Heft ttge Gewalt des stark auswerfenden Wassers und durch die Herauspreffung der, bey sich, führenden Steine, von vielen Saecuiis her, muß also ausgespület und ausgehölet worden seyn. Die, unter den FusiTritten, im Ein »und Aussteigen, auch in dem Vorgrunde, gefundene viele Steine sind theils von den Grund-Felsen zurücke behalten worden, theils von der Gewalt des heftigen Wassers, da solches sie nicht mit fortführen können, liegen geblieben. Daß diese Urania Jama das Wasser mit sol» cher Gewalt, als aus einer Feuer»Spritze, nach Proportion der Mündung, welche bey zwey Klafter breit und meist eine Klafter hoch ist, dem hintern Theile des Sees mittheile, ist leicht zu erachten. Ich habe schon in dem dritten Tapitul Ta-beiia 3. wie und warum diese Grube das Wasser so heftig hervorpresse, bereits angezeiget, auch in Tab. 1. des ersten Lapituls von der Lage des Sees in E. gemeldet, wo biefe Gru» de lieget, so daselbst nachgesehen werden kann. Ich wende mich nun von derselben zu der ändern Wasser»auswerfen» den Höle Sucha DuJza. Wohlgedachter Herr Prälat nahm sich selbst die Mühe, mit mir, in diese Grube Sucha Duiza, die viel beschwerlicher, als Urania Jama ist, einzufteigen. Dieselbe liegt an der pen-infuia Dervosek am Berge Jauornig bey dem »ordern See, wovon das erste Lapitul Tab. Num. 1. mit I. bezeichnet, nachzusehen ist. Selbige ist in der ordinäre Lage von dem See zwanzig Klafter weit entfernet. Sie hat im Vorgrunde eben» falls eine ziemliche, doch nicht gar so grosse Aushölung, als wie die Urania jama. Im gedachten Vorgrunde werden eine Menge meist glatte Steine gefunden, die Aushölung ist unter Tab. einem klüftigen Harten Felsen, wie Tab. 25, zeiget, welche eben, XXV. wie wie die bel) Urania Jama, durch die Gewalt des auswerfendett Wassers und mit sich führenden Steinen durch unzähliche Iah» re, nach und nach, muß feon ausgespület worden. Wir fanden darinn sehr groffe Stücke, so von oben herabgefallen waren, auch einige, so auf den Fall herabhiengen. E6 feste sich der Herr Prälat auf einem dergleichen grossen Stein, wo ein anderer über Ihm schon zum Falle schwebte. Ich ermahnte denselben: Er sollte nicht da Men: indem das, zum Falle, hangende Stück leicht herabftürzen könnte. Wir hielten uns darauf nicht lange mehr daselbst auf; sondern, so bald die Fa-ckeln angezündet waren, begaben wir uns in die unterirrdische Cavew, woselbst die vordere Aushölung stets enger zusammen gieng. Die Mündung bey dem Eingang war ziemlich weit; allein weiter hinein zöge sich dieser Eingang enger zusammen, welchen wir, bevoraus ich: weil ich groß von Person, mit besonderer Beschwerde bestiegen habe. Indem dieser Wasser-Schlauch an vielen Orten nur fünf Schuch hoch ist und darinn viele, von nitroser Feuchtigkeit, petrifidrte Zapfen von oben herabhangen. So haben wir mühsam, ganz krumm zusammen gebogen und an vielen Orten gar rücklings, wie die Krebse, auf alten Vieren, hinunter kriechen müssen. Ich habe mich in meinem Alter, durch das Ein-und Aussteigen in diese Grube sehr abgemattet. Der Eingang derselben wird auf achzig Klafter sich betragen, die Deciination des Eingangs dreyßig Grad und die Verticai-Sinie von dem Horizont der Mündung wird auf vierzig Klafter sich erstrecken. Wie wir den Eingang, als auch inwendig den .Zugang, bis au das, darinn zu Ende, angetrof-ftne See-Wasser, befunden haben: zeiget die bevgefügte Ta bei-la Num.25. woselbst erstlich der Vorgrund und die Aushölung; ferner der, über selbige, vorgestellte Durchschnitt, durch welchen der beschwerliche Eingang angedeutet wird; am Ende dessen aber haben wir einen ziemlichen Platz und Raum, von acht bis neun Schuch hoch, in dieser Grotte angetroffen, welcher sich in die Tiefe, wie bey Urania Jama , in das Wasser gezogen und sich in die Weite extendim und also zu vermuthen, daß bald grössere und öald kleinere Meatus, welche von mehrern Orten zu- zusammen kommen, eine Communication und Vereinigung haben müssen. Wie man denn in diesen zwey Holen und Grotten die Wasser-Löcher offenbar sehen kann, ingleichen in den Holen groß und klein Kariouza, welche, wenn der See sich weit in die Felder ergieffet und das Wasser, wie im zweyten Lapitnl von der Lage des Sees gemeldet worden, über seine grosse £9tun* dung steiget, nothwendig einen groffen und raumigen Platz voller Wasser haben müsse: weil aber dieser stets in die Tiefe halt und am Ende dessen eine eben nicht grosse Oefnung zum weitern Fortgang ist; und in dem s. Cantiani-gMde seinen Ausflußhat; so leeret er sich daselbst gänzlich aus und vertrocknet/ daß man demnach in diese Höle kommen und sie beleichten kann, wie ich nachfolgends anzeigen werde. Derhalben auch zu schlieft sen ist: daß dergleichen unterirrdische Grüfte und Höluugen in diesen zwey benannten Gruben Urania Jama und Sucha Dui-za sich befinden. Am Ende dieses Sees und zwar gegen Niedergang befinden sich noch drey dergleichen Oesnungen: nämlich benannte groß und klein Kariouza, auf teutsch: die grosse und kleine Larlstadterin. Zwischen diesen beyden aber liegt die Höle Skednenza, auf teutsch: die Drosch - Bödnerin, welche einen ziemlich grossen Eingang hat, worauf ein breiter Play folget z dahin bey heftiger Sommer-Hitze das Vieh von der Weide seine Zuflucht nimmt. Was die, von diesem Platze, sich tiefer in den Felsen, erstreckende Oefnung betrift, welche gar sehr enge ist, daß man in selbige nicht so leicht kommen kann; so habe auch selbige nicht besuchet; die ersten zwey aber, nämlich: groß und klein Kariouza sind von mir, nebst dem Fischer Anton Lhristophlitsch, durch Beyhülfe verschiedener brennender Fackeln, besichtiget worden, von deren Eingang Tabei-Tab. ia xxvi das mehrere zeiget. XXVI. Erstlich sind wir in die grosse Kariouza durch ihre weite Oefnung, gekommen. Bey dem Ende derselben gelangten wir auf einen 'räumlich schönen Platz, welcher in einer hohen Hdle lag, worinn verschiedene Baüme, Schif-Bau-Säge-Mö-cke und Brenn-Holz befindlich war, aus welchen erstem konnten Bret- Bretter geschnitten werden. Nebst dem befand sich darinn eine' ungeheure Menge Mooß, Rohr und vieler Unflat, welches alles bey groffer Ergiessung des Sees, von dem Wasser mit hi» nein genessen wird. Ich bin mit der größten Veschwerligkeit über diesen Um rath daselbst, so weit es möglich gewesen, gestiegen und nachdem wir langer, als eine und eine halbe Stunde, in dieser großen und hohen Grube herumgekrochen; so sind wir endlich zu einer abwerts laufenden Grotte in eine grosse Oefnung gekommen , durch welche wir haben weiter gehen wollen: allein die brennenden Fackeln zeigten uns einen finstern See, welchen ich, nach Hineinwerfung einiger Steine, da dieselbe einen langen Widerhall von sich gaben, sehr tief zu seyn erachtete: auch stellte dessen über sich steigende Grotte eine hohe Kuppel vor. Daher ich muthmaßte: daß dieser See sehr tief seyn müßte: weil das, mit Gewalt, durchdringende Wasser, welches Sand und Steine mit sich führte, gleichsam einen Wirbel, durch stets mehrere Austiefung, verursachte. Es war dieser See ringsherum mit einem glatten und Marmor-gleichen Felsen eingefaßt, der oben in einer runden Kuppel zusammen liefe. So viel uns die überall herannahende Finsterniß wahrzunehmen erlaubte; so hatte dieser See, auf der ändern Seite, ein gleiches Loch, oder Oefnung, wodurch das Wasser seinen Ausgang nahm. Es waren zwar an der Seite dieser Höle auch unterschiedene Löcher; allein so enge, daß man unmöglich durchkommen konnte: derhalben ich gezwungen war von meinem Vorhaben abzustehen. Denn ich war sonst gesinnet durch selbige zu steigen und so lange zu suchen, bis ich einen Ausgang finden würde: ungeachtet sich dieser Meatus weiter, als eine viertl Meile, in den Wald und in dem Berg Iauoruig erstreckte, woselbst sich alsdenn das Wasser allererst ausgieffet und ferner in die Grotte bey S. Cantiani hineinfallt. Wenn sich, dieser See über seine Granzen ergießet; so verschlucket die Höle, groß Kariouza, alles dasjenige, was unweit von ihr geschwommen kommt, mit der größten Ge- D walt mit und Geschwindigkeit; dannenher auch so viel Unrath, wie obgedacht worden darinn, zu finden ist. Die andere Grube klein Kar/ouza habe ich, wegen der allzugefahrlichen und engen Eingänge, nicht besteigen können und ist mir also unmöglich gefallen, selbige zu besehen und zu Meichten. Von vbbesagter groffen Kariouza lege ich hier eine Tab. Kupffer-Tabelle -27. dey , woraus der geneigte Leser erken- XXVII. neu wird: wie ich so wohl bey dem äMrltchen Eingänge, als in der innern Hölung dieser Grube mit dem, dey mir, gehabten Leuten herumgestiegen bin: nur daß ich alles genau beleichten und besichtigen könnte. Ich bin letztlich an das Ende besagter Gru-be gelanget, wie die Tabelle zeiget und habe daselbst eine, zwey Klafter lang, grosse Oefnung angetroffen; ich warsehr begierig durch diese Oefnung weiter zu kommen und sagte zu dem, bey mir, gehabten Fischern: wenn ich das oben gehabte Schif hier unten hatte; so wollte ich über diesen See, bis zu der ändern Oefnung es wagen: ich kniete in dieser Oefnung nieder, kröche bis zu dem besagten See, hielte in beyden Händen brennende Fackeln über mich, um diesen See und seinen Umfang zu beleichten und selbigen genau zu betrachten. Darauf ich mich, weil die Luft daselbst die angezündeten Fackeln nicht wollte brennen lassen, wieder zurück begeben müssen. Der bey mir geweste Fischer war voller Sorgen und ganz bestürzt und sagte zu mir: wenn ich nicht zurück kehrte; so wollte er davon gehen und mich allein im Stiche lassen: denn wenn sonst unsere brennende Fackeln erlöschen sollten; so waren wir verlohren und keine Hofnung zu machen, daß wir mehr von dannen herauskommen könnten: es würde uns auch keiner suchen, noch viel weniger finden: weil es Niemand wußte wohin wir gegangen waren und wo man uns suchen sollte. Ich merkte auch gar wohl, daß er die Wahrheit redete und daß wir würden zu thun haben, mit Ehren wieder heraus zu kommen und bessere Luft anzutreffen, wo alsdenn unsere Fackeln ungehindert brennen wogten. Wir haben uns demnach aus dieser weitschichtigen Hole kümmerlich wieder herausbegeben und weiter nichts bemerken können; derhalben wir dieses Lapitul schlieffen und dem geneigten , f f ■UVÜ.vi* MWAM WWW ... Ä»M • ■.«.•'ViuIJ“"";'>> »iinn.. ■ •• «''i»n*,*«[•.«• >MI 1:.»'”•> •nmmmüj Leser die Kupfer-Tabelle 28. von diesem finstern See beylegen, Tab. im nachfolgenden aber anzeigen wollen : was für Sümpfe inXXVIII. dem Lzirkniyer See befindlich sind , fo ihr Wasser niemals verlieren , auch niemals können ausgefischet werden: zumahl selbige sehr tief sind und des Morastes wegen, worein sich die Fische begeben, daraus schwerlich $u fangen seyn. Mas dreyzchende Hapitul Don den / in dem Mzirkiiitzer Uee de« findlichen Sümpfen/ welche ihr Wasser niemals verlieren / auch niemals können auss geßfchet werden. ■Stl auch in diesem See annoch besondere Gruben und Sümpfe angetroffen werden, welche nicht, wie die ändern, ablaufen; sondern ihr Wasser beständig behalten: so habe selbige keineswegs mit Stillschweigen übergehen sollen, besonders da zwey dieser Gruben von der Göttlichen Vorsicht dem Lzirknüzer See, zu Erhaltung der Fisch -Brutt , bestimmet sind. Indem solche Gruben niemals ablaufen, oder vertrocknen , der See mag auch noch so lange Wasser-leer verbleiben, als er will. Daher sich auch diebische, in wehrendem Ablauf des Sees, dahin zurücke ziehen; nachgehends aber, bey dem Ablauf des Wassers, die Freyheit haben, von dannen in den See zu schwimmen, und ihre Nahrung daselbst zu suchen. Der erste von diesen Sümpfen liegt, gegen Aufgang, in dem grossen Strom, welcher seinen Anfang in Oberch nimmt und zwar gleich unter dem Dorfe Verch je fern , auf teutsch: der Ober-See. Dieser Sumpf wird Poltar genennet, welches so viel, als ein Fisch-Halter, heißt. N 2 Die- liefet Behälter ist so breit, als der grosse- Strom selbst und hat eine Lange Strecke: seine Tieft ist ungleich : indem ganz seichte und tiefe Oerter darum anzutreffen sind. Er wird , wie schon gesagt, niemals befischet; sondern, wie ich die fnnfzehen Iah> re Mer, meines Daftyns, bemerket, so wird er gemeiniglich, so bald, als der See abzulaufen beginnet, von dazu bestellten Leuten, die man Vachtari, oder Wächter nennet, bewachet. Es werden lauter Hechte darinn angetroffen, welche daselbst den groffen .Zufluß des Wassers erwarten. Was den ändern Sumpf betrift: so liegt solcher gegen Niedergang , zwischen Je-feru UNd Doleina - Vafs. Sein Name ist Piauza , welches so viel, als eine Sammlung der Blutegeln , bedeutet, welche daselbst in der Menge anzutreffen sind. Es pflegen sich gemeiniglich auch Schleuen darinn aufzuhalten und glaube, daß sie in diesem Sumpf ihren Strich und Brntt haben muffen. Es ist nicht nothwendig diesen Ort zu bewachen: weil die darinn wachsende See-Blumen und der snmpfig-und leimig-te Boden den Raubfischern genugsam Einhalt thun mögen. Denn erstlich kann, wegen der See-Blumen, mit keinem Netze ge-fischet werden: zumahl da sich die Schleuen ganz tief in dem leimigten Grunde aufhalten, als wohin mit dem Netze zu gelangen die pure Unmögligkeit ist. Die Hamen-Steiler, von welchen schon öfters Meldung geschehen, können damit noch weniger was ausrichten. Der See-Blumen zu geschweige»: denn der Boden ist so sumpfigt, daß sich keiner derselben hineinwagen darf: indem der leimigte Boden unter den Füssen weichet und bricht: sollte auch einer hier, der andere dort hinein gelangen können; so würde er doch von den Egeln sehr übel empfangen werden, als welche ganz Blut-dürstig auf einen solchen Bissen zu warten pflegen. Der von Valvasor, welcher viel vom blossen Hören sagen als eine Wahrheit, oder wenigstens doch als etwas wahrschein-uches in seinem Geschicht-Buche, welches er die Lrone des Lan-dev Train betitult, mit angebracht und wieder verkaufet hat, wurde gewis darinn seinen Egel-Ruff weggelassen haben; fo ferne er jemals iu diesem Sumpf gekommen wäre. Denn man E2.L & man darf diesen Blut-Egeln gar nicht raffen, pfeiffen, oder etwas Vorsingen,' sondern sobald, als ihnen nur ein Mensch, oder Vieh zu nahe kommt, so wittern sie es gleich, daß Fleisch und Blut verhanden sey und gehen darauf loß, wie die Füchse auf das Luder. Wenn sie nun davon satt sind; so fallen sie von sich selbst ab. Sie können auch, wenn man sie mit ein wenig Saltz bestreuet, gar leicht wieder vom Leibe gebracht werden, ohne daß ihnen was vorgesungen, gepfiffen, oder geblasen wird. as vmzehende Zapitul §§on den Zwei) sonderbaren Drüben velka und mala ßubnarza , wie auch Von dem Trommel-Schlag/ welcher sich aus dm Hölen hören laßt. danken, durch die beygefügte Tabelle und der darinn fürgestell- Tab. ten sechs Figuren, auch den Phyikalischen Effect, woher und XXIX, warum diese zwey Hölen ihren Namen bekommen haben, zu einem desto leichtern Begrieff eröfnen und zwar stellet Figura i. für: daß, wenn einer bevde Hände vor den Mnnd halt und oben die Finger wohl zusammen schliesset; so kann er versuchen: ob durch solche Festhaltung der Hände über den Mund seine Stimme sich vermehre und verdopple; so bald er aber die Hände wieder von dem Munde nimmt; so wird seine Stimme nicht mehr so stark gehöret. Die Jager, wenn sie ihre Stimme verstärken wollen, so pfleget einer dem ändern auf solche Weise zuzuruffen, welches ich öfter auch also gemacht habe. N 3 Die Die Würkung dieser verstärkenden Stimme entstehet daher : weil fettige geschlossen wird und sich nicht gleich auf allen Seiten ausdehnen und zerstreuen kann; sondern die Theile derselben, die auseinander gehen sollen, in derHölung bepder-Hände und Finger einen Anstoß leyden, die Stimme also nicht allein beysammen halt, sondern auch die Zurückstossung der Luft sich in dem Halle selbst verstärket. Fig. i. So ist jedem bekannt : daß wenn jemand in einer gewissen Weite vor einem Gebäude stehet und man demselben zuruffet; so entstehet darauf ein Wiederhall, oder gleichruffende Stimme, welche an den Ecken und an dem Gebäude selbst einen Anstoß leydet und also mit einem Echo gleicher Stimme zurücke fallt. Welches nicht allein bey den Gebäuden; sondern auch in gewissen Gegenden des Gebürges und den Waldungen öfters angetroffen wird. Figura 3. stellet ein Sprach - Rohr für, dessen sich die Schif-Fahrer zu bedienen pflegen, vermittelst solchem sie ein, ihnen, von weiten entgegen kommendes Schif, woher es sev und wohin es fahre? befragen, oder sonst die Umstände, die sie wissen wollen, dadurch vernehmen können. Solcher Gestalt kan einer mit dem ändern, durch ein, vom Blech, zusammen gelötetes Rohr, reden, welches an dem des Rohres ein Blat, so den Mund bedecket und an der Mündung des Rohres eine förmliche runde Oefnung hat, welche fest angelötet seyn muß: von dannen das Rohr in grösserer Weite auseinander gehet und je mehr ein dergleichen Rohr lang, oder kurz ist, je mehr vergrössert oder verkleinert dasselbe den Klang, oder die Stimme. Es ist einmals hier in Laybach ein dergleichen Sprach-Rohr von einem starken Mufico und Bafllften, welches eine grobe und starke Stimme gehabt, bey den?. P. Augustinern , in der Kirche B. V. M Annundadonis, bey dem daselbst gehaltenen Exequiis, unter anderer lauste das Tuba mi-rum fürgestellet worden, darüber viel Leute in der Kirche, welche von dem Sprach - Rohre noch keine Wissenschaft gehabt haben , in Anhörung der so hastigen und durch das Gewölbe der Kirche, noch mehr vermehrten unbekannten fürchterlichen Stim- mzp* co) mazm 175 Stimme sehr erschrocken sind und da auch gemeiniglich in den Kirchen allerhand Ungezieffer von Mausen und Ratten sich auf-zuhalten pfleget,- als sind deren einige, zu selbiger Zeit, hinter dem Altar, Beicht-Stühlen und Banken hervorgesprungen: welches die Anwesenden noch mehr in Schrecken gesetzt, daß einige Furchtsame über Hals und Kopff aus der Kirche gelaufen sind. Fig. 4. wird eine Trommel fürgestellet, welche, wie bekannt, wenn die daran befindliche Säyten nicht wohl gespan-net sind , kann sie keinen lauten Schall von sich geben: anerwogen dast das Boden-Fell alsdenn keine Repercuffion findet, mithin selbige einen ganz schlechten und einfältigen Thon von sich giebet: so ferne aber die Trommel mit gehörigen Säyten wohl bespannet und bezogen ist und der Trommel-Schlägel das obere Fell berühret und auf selbiges schlaget ; so wird das Unter * Fell der Trommel, durch den , innerhalb derselben, entstehenden Hall und durch das Drücken der Luft beweget; diese aber durch die starke Anziehung der Säyten repercmiwt und der Schall dadurch vermehret. Fig. 5. wird ein hohes Glas fürgestellet, welches in ein Fiitnim gesetzet ist: durch selbiges wird ein Liquidum filmtet Da nun durch das Lösch-Papier das Liquidum nur schweißet, folglich sich die Tropf-fen zu Ende dessen sammlen und in das, im Glase, vorher ge-sammlete Liquidum hineinfallen, dessen Fall man hören kann, besonders wenn eine Materie, so entweder mucciiaginos, oder salzigt ist; so fallen dicke und schwere Tropffen hinein, wodurch der Fall desto leichter kann gehöret werden. Fig. 6. Ist eines Menschen Ohr entworfen, welches der Allerhöchste Schöpffer dem Menschen, als ein sonderbares Glied der fünf Sinne, aus grösser Gnade mitgetheilet hat, wodurch der Mensch hören und durch das Gehör mit seiner Vernunft die Verschiedenheit der Stimmen, Worte, Thon und Klang, Schall und Knall be-urtheilen und unterscheiden kann. Das Ohr eines Menschen mag auch gar füglich einer Trommel vergliechen werden: denn als ich einmals aus Curiofitdt das Ohr eines Schöpsen und eines Kalbs-Kopffes untersuchte,* so habe ich in Zerlegung dessen erstlich: in der Röhre, so vom Ohr und zwar in der, welche vom äussern Theile hinein geht, am Ende desselben eine Oefnung, welche in die Mung des Ohr-Beines gegangen, gefunden und nach deren Zerspaltung eine gespannte zarte Tunicam wahrgenommen, welche an dem Unter-Theile dieser Hölung überzogen war, worunter ein, in der Mitte derselben, proportionirtes Hammerlein, so an einem nervofm Gliede in dieser Oefnung angeheftet war, bemerket habe: nebst dem befanden sich in - und bey dieser Cavadon verschiedene kleinere, die durch weitere Zerlegung mußten untersuchet werden, aus welchen ein Tubus durch ein hartes Bein, welches an der Hirnschale haftete und daselbst einen weitern Eingang zu dem Gehirne hatte, angetroffen wurde. Ob ich nun zwar keines Menschen Ohr, weil ich kein Ana-tomicus bin, jemals zerglidert, noch eine dergleichen Operation gesehen; so glaube ich doch: daß in diesem Stucke bey dem Menschen und dem Vieh, was den Tympanum und die Tubos auriculares, auch was das Gehöre selbst betrift, kein besonder grösser Unterscheid sey : als daß sie nur an der äußerlichen Gestalt des Ohres differimt: denn alle diejenige Thiere, so lange Ohren haben, können solche nach ihrem Gefallen, vor-und hinter sich und wohin sie wollen, wenden und gleichsam die Stimme und den Thon damit auffangen. Wie aber aus dem Sprachrohr sich der Tbon ans der Enge in die Weite dehne; bey den'Thieren aber selbiger von der aufferlichen Seite stets enger und zwar bis an die Tunicam Tympani sich vermehre; so ist ohne allen Zweifel: daß die Thiere eines überaus leisen und zarten Gehöres ftyn müssen. Wie ich aus der Erfahrung wahrgenommen : daß die Menschen, welche etwas grössere Ohren, als sonst gewöhnlich , haben, von sehr subtilen Gehöre sind. Das Menschen Ohr istausserlich von allen ändern Thieren unterschieden : denn jenes ist in seiner gehörigen Gestalt, wie solches jedweder an seinem Reben-Menschen bemerken kann. Es ist ohne Bewegung und befindet sich in einer Rundung und Schnecken-laufcnden Verbindung, von GOtt, ganz wunderbar an dem Menschen erschaffen, vermöge dessen, wenn er anderst nur will, von gelehrten und klugen Leuten viel gutes hören und iw geistreichen Predigern ferner Seelen Heyl schöpffen kann; die aber hörloß gebohren sind hingegen auch stumm und dieses da, rum, weil sie niemals haben hören können, mithin sie auch nicht vermögend sind ihre Zunge zu gebrauchen: dieöhalb sind ab le Gehörlose, Blinde und Stumme höchst elende Menschen. D'enn die Stimme, der Hall und Knall wird vermittelst der Lust-Bewegung dem Gehöre beygebracht. Nachdem nun die Bewegung der Luft ist, nachdem thut sie auch ihre Wirkung; weil der Motus Aeris in seiner Bewegung und Trennung sich gar gewaltig aussert, welches bey einem groben loßgebrann-ten Geschütze zu spühren ist , da die Gewalt der Luft eine ftarcke Pressung verursachet und ein Theil vor sich , das andere hinter sich zwinget. Welches ebenfalls an einem dergleichen loßgebrannten Geschütze zu bemerken futfommt, bey dessen Abfeuerung ein, im Gegenstände, befindliches Gebäude erschittert, auch öfters durch starke Bewegung der gepreßten Luft gar schaden leydet. Von dem Kleinen nun auf das Grosse zu schlieffen; so ist die Luft das Mittel-ding welche den Thon in das Gehör bringet, wenn nämlich selbige mit dem Halle, leise, oder heftig durch das Ohr in die Tunicam fallt, welche den Motum derselben, gleichwie der Schlägel die Trommel leise, oder stark rühret, beweget und also auch in dem Ohr, nach der Gewalt des Anstosses, den Thon verursachet. Estragt sich auch öfters zu, daß die Feuer - Werker, bey Loßbrennung derLanonen, gehörloß werden: weil die Pressung der Luft mit heftiger Gewalt in ihre Ohren eindringet , die Tunicam Tympani gar entzwey reistet, oder wenigstens selbige sehr matt macht. Dieferhalb dergleichen Leute mit Kappen, oder Mützen sich zu bedecken vstegen, auch öfters ihre Ohren mit Baum - Wolle verstopffen, damit sie von der Preßion der Lust keinen Schaden leyden mögen. Gleichwie nun also eine Trommel, wenn an derselben das Fell und der, im Gegenstände, befindliche Riemen nicht gehörig gespannet; sondern ganz matt und locker sich befindet, so kann selbige einen schlechten, oder gar keinen Thon von sich geben: also ist es auch mit des Menschen Ohr beschaffen, wenn die Timica nicht gespannet; sondern schlap ist , auch das Ge- 3 gen- genstands-Hämmerlein, an feinem nervo feit Gliede, nicht gehörig anlieget; so kann der Schall, Thon, oder Stimme in rinem solchen Ohr die Würkung der pressenden Lust nicht er« weisen, welches diejenigen, welche ein hohes Alter erreichet ha« den, beweislich machen können: denn bey selbigen nimmt man wahr: daß alle ihre Leibes - Kräfte, wegen Mangel des Hu-midi irradicati und des Galidi innati, auch die Spiritus vitales zugleich mit abnehmen: sie werden merklich matt und alle ihre Partes corporis werden geschwachet, die Tunica i-st nicht mehr gespannet, das Gegenstands-Hämmerlein, welches daran liegt, ist matt und kann also in bm Tubum auricularem, durch die innerliche Hölung, in den Gehör-Gangen seine Wür-ckung ordentlich nicht mehr erweisen, folglich muffen solche Leute ein schwaches Gehör haben. Bey vielen Leuten leget sich auch das Ohren-Schmalz an die Tunica Tympani, verhärtet da« selbst und setzt sich so feste an, daß das Gehör dadurch obftrui-ret wird. Gleichwie es bey einer Trommel geschiehet: wenn man auf selbige ein Tuch decket; so wird sie kraftlos und giebt keinen lauten Thon mehr von sich. Eben also ist es mit der Tunica Tympani, so viel ich btt greiffen kann, beschaffen: wenn anderst die übrigen Organa nicht obftupM sind. Ich kann aus eigener Erfahrung von mir sagen: daß, nachdem der gütige GOtt, aus sonderbaren Gnaden, mir das Leben so lange gefristet: daß ich nunmehr das vier und siebenzigste Jahr erreichet habe, bey welchem ich, nicht allein Alters »wegen; sondern auch, seit Anno 1740. bis jetzt-laufendem Jahre, von einem stets wehrenden heftigen Schnnpffen incommodiret werde, dadurch ich wegen öfterem Schneizen und weaen sehr zähen Schleimes, vielfältige Nasen-Verstopffung bekommen und grosse Gewalt brauchen muß selbige zu reinigen. Im übrigen aber mich, GOtt Lob, ganz wohl befinde, ausser das dieser Schnupffen caufiret hat, daß ich mit Gewalt den Athem, bey dem Tympaoo auricu-lari, herausgepresset, die Tunica Tympani sich aufwerts M spannet, folglich geschwachet und verursachet, daß ich ein schwaches Gehör habe, such bey dieser Nasen»Verstopfung fmtm Geruch empfinde: welches letztere ich viel leichter, als ein gm tes Gehör, entbehren könnte. Doch was der liebe GOtt zu-schicket, daß muß man mit Geduld ertragen und sich in seinen Willen ergeben. Lm erfahrner Anatomicus sollte das Gehör weit besser, als ich, ob zwar von dieser Kunst ein besonderer Liebhaber, aber ein schlechter Kenner bin, vorzuftellen vermögend setm. Ich habe dieses nur, so viel ich davon begreiffett können, wegen der zwey Gruben veika UNd mala Bubnarza, oder Trommel-Schlagerin und zwar zu desto leichtern Begrieff, zu Papier gebracht. Woher? und warum? nämlich der, in diesen Gruben vernehmliche Trommel-Schall entstehe. Ich habe solches durch beygefügte sechs Figuren vorstellig gemacht. Wer in eine, oder in die andere dieser zwey Gruben hineinkommt, der höret allemal einen eigentlichen Trommel-Schlag. Dieser Schall aber entstehet daher: weil diese Grotten eine besondere Höhe in ihren Hölungen haben, worinn man genügsamen Platz findet einen hohen Kirch-Thurn zu erbauen. Oben an ihrem Gewölbe werden grosse herabhangende Zapffen gesehen, wie mir von jenen, die in dieser Grube gewesen, erzehlet worden, ich aber, weilen sie ganz verschleimet, solche nicht beleichten können, auch nicht gesehen, wohl aber dergleichen anderweitig im Walde bey S. Cantkni unweit Lzirkmtz, wie auch zu Plan im bey Klein-Hansel, zu Adelsberg bey einer Mühle, woselbst das Wasser unter die Erde fliestet, im Walde bev S. Maria Magdalena unweit Adelsberg, auch zu Lueg, woselbst drey Grotten über einander stehen, und an ändern Orten mehr belichtet und in Augenschein genommen habe. Die herabhangende Zapffen aber entstehen von der , aus der Erde, tiitrirten Feuchtigkeit und von dem zu Stein verwandelnden nitrofen Gewässer, Wie solches das Fiitrum in Figura 5. anzeiget. Dergleichen fiitrirte Feuchtigkeit lastet schwere Tropffen herabfallen, welche nicht allein förmliche Zapffen; sondern auch wie in obgedachten Grotten, ich es selbst gesehen, ganze Figuren fürstellen. Solches geschiehet nun in dieser Bubnarza, woselbst eine besondere Höhe sich befindet, von welcher jeder Tropffen, so viel deren sind, einen grossen Diameter diier Höle ausmachet Md die darinn hm 3 ? ab- igo c © ) abtriffende Tropffen werden durch die Gewalt des Falles, als auch durch ihre Schwere a Proportione vermehret: darauf sie denn in das unten befindliche stille Wasser fallen. Es folget daraus.- daß die Höhe und die weite Hölung auch die Grotten dieser Grude, selbst durch große Oefnungen, die Communication mit ändern haben müssen, welche verursachen, daß die, an sehr vielen Orten, herabtriffende schwere Lropffen ganz natürlich die Oppofition des Wassers seyn müssen, als welches voller Luft und bey der Auseinandersetzung desselben einen Schall von sich, wie ein Trommel-Schlag geben: die aber in den Grotten herabtreuffen, lassen sich wegen ihrer Grösse, so hören, als wenn man Fig. 3. durch ein Sprach-Rohr den Laut Der* grössert, auch wie Fig. 1. ausweiset: dieser Hall wird durch die Anstossuug an so vielen Ecken und Oppofitis in den Hölungen vermehret und lasset also einen eigentlichen Trommel-Wirbel in des Menschen Ohr fallen. Wie denn die Erfahrung lehret: daß wenn aus einem Fenster eines, ganz nahe an dem Wasser, stehenden Gebäudes etwas feuchtes, oder sandigtes in das Wasser gegossen, oder geworfen wird; so gibt es einen rauschenden Thon von sich: wie viel mehr nun in einer solchen Grotte, in welcher jede Stimme oder Hall vervielfältiget und vergrössert wird. Ungleichen ist es bekannt: daß durch einen Flinten-Schuß, ein solcher gewaltiger Knall, als eines groben Geschützes, durch die Zurückschlagung in dergleichen Holen, in des Menschen Ohr fallt. Diese zwey obbemeldte Holen und Grotten lassen nicht zu, daß man die weiter hineingehende Oefnungen nnd ferner fort continuirende mehrere Gruben, wegen der glatten Wände, schlüpffrigen Steine und Felsen, welche darinn befindlich sind, untersuchen könne. Jedoch, da ich mehr dergleichen Grotten anderweitig besichtiget habe, so kann leicht urtheilen, wie auch diese Holen beschaffen seyn müssen. In Betrachtung: daß der vtt benannte Berg Jauornig, bey Anlauf des Sees, voller Hölungen ist, tn welchen das Wasser, welches durch die si-phones nicht abgeführet worden, über gedachte zwey Hölm, oder Grotten fomauffet und alsdenn durch diese sehr kleine und enge enge Felsen'.Ritze auch durch diese sehr langsam von der Hööe, in die, tief darinn, befindliche Hölungen, an vielen Orten her-abfliessetund also durch dessen Fall einen besonder» Wirbel-Schall verursachet: auch die, von bemeldten Zapffen, herabtrieffende nitrofen Wasser - Tropffen in Stein verwandelt werden, dadurch denn das Wasser in den Grotten, durch dergleichen Tropffen-Kall, den starken Schall in den weiten Holungen verursachet ; so macht die bewegte Luft darbey, daß es dem Menschen, einem Trommel-schlag ,r ähnlicher Klang zu seyn scheinet. Da« her auch diese zwey Hölen velka und mala Bubnarza ihren Namen: die grosse und kleine Trommel-Schlagerin sollen bekommen haben. Ich kann hier nicht umhin mit beyzurücken: daß zu Stein-berg, als an meinem Geburts-Orte, allwo ich in Fefto S. Simonis Anno 1684. das erste Liecht der Welt erblicket und mein Uralter Vatter das Stamm-Haus Steinberg daselbst erbauet hat, drey Listernen verhanden sind, welche inwendig Lireul-runde Höluugen haben und wie eine -Hohl-Kugel oder Phiolen-Glas von Porcei/ain-grde gemacht sind, über welche eine propomonirtc Oefnung von geschnittenem Steme sich sehen läßt. Wenn nun in eine dieser Listernen durch obgedachte Oefnung eine Stimme hinein fällt; so vervielfältiget sich selbige mit einem Wiederhalt und der Wasser Abfall wird in der Oefnung vergröffert. Bey diesen Listernen hat sich vielmals ein gewisser Cava-lier mit seiner Vioiin eingefnnden, damit er nur den Klang derselben desto klarer und angenehmer hören möge und als er solchen vernommen; so hat er sich sehr daran belustiget. Ja als ein-mals unterschiedliche Cavalieri daselbst irr der Compagnie sich beysammen befanden und bey einem Glas Wein mit Gesunde heit trinken, sich belustigten; so brennten sie dabey ihre scharf geladene Pistolen in die grössere, ander Kugel, stehende Mer» ne loß, wodurch entweder durch den Schuß das PorceJJain gelöchert / oder durch die Drückung der erregten Luft und des starken Knalles, eine Erschütterung erfolget, mithin diese Listerne eine Borste bekommen Hat, wodurch sie unbrauchbar geworden Z 3 und und kein Wasser mehr gehalten hat: in die andere Tisterne ist/ als sich im vorigen Sascnio ein Aufstand erreget und ein Bund der rebellischen Bauern sich herfürgetyan hat, in Verfolgung de» ren, einer hineingesprungen und ersoffen, wodurch sie auch um dranchbahr und mit Steinen ist angefüllet worden, deßwegen sie noch der Bauern * Bund, oder Puntarza heiffet. Die dritte aber ist anjetzt noch in gutem Stande. Es ist oben gedacht worden: daß, nach des von Valvasors Meinung: der Trommel-Schall in diesen zwey Höben veika und mala Bubnarza nur zu der Zeit, wenn es am -Himmel donnert , gehöret werde: weil damals, als er in diesen zwey Hb» len gewesen, bey seiner Herauökunft es gleich gedonnert hat und also macht er den Schluß: daß dieser Trommel-Schlag vom Donner entstehe. Nachdem aber in diesen zwey Hölen, man mag hineinkommen, wenn man will, ein stets gleicher Trommel-Schlag zu vernehmen ist; so bezeiget die Erfahrung: daß keine andere, als obangezeigte Ursachen diesen Trommel-Schlag, in der Höle Bubnarza, zuwege bringen: weil die, durch die en-grn Felsen-Ritze, in die gewölbte Cavemcn, Herabfliessende Wasser-Tropffen und die da durch erregte Eiaftifdt den, allezeit, zu vernehmenden Trommel-Schall producitm, mithin ich bey meiner gefaßten Meinung verbleibe; fedennoch will ich den Liebhabern phyficaiiftiher Begebenheiten zu beurtheilen anheim-ftetten: ob meine, oder des von Valvasors o pinion die beste und ihnen die annehmlichste sey ? Ich wende mich nun weiter und zwar auf as fimfzchende Japttul Weitere Mortsetzung und Geschrei« bung der natürlichen Eigenschaften der zwey Gruben velka und mala Bubnarza. ^Lh schreite hiermit zu der natürlichen Beschaffenheit dieser zwey Gruben, welche ganz trocken auf dem See-„ Boden befunden werden und einen beständigen Trommel-Schall von sich hören lassen; daher sie auch den Namen Bubnarza bekommen haben, welches so viel, als eine Trom-mel-Schlägerin, heissen soll. Man will behaupten : weil diese zwey Gruben velka und mala Bubnarza, zwischen dem Berge Iauornig, der Insul Vor-nek und der Halb-Ittsul Dervosersch liegen, so vermehre sich daher, der darinn vernehmlich zu hörende Trommel-Schlag, welches aber nur eine gemeine Meinung ist. Denn, da dieser Berg Iauornig fast aus lauter Oefnungen, unterirrdiichen Gangen und Hölen bestehet; so ist Vernunft-mäßig zu schliessen: daß selbige ihre Züge und unterirrdischen Zusammenhang in diesen zwey Hölen haben. Wenn nun also das Krachen eines Donner - Wetters in die, auf dem obern Theile dieses Gcbürges , befindliche Oefnungen eindringet; so äussert sich in den Kluften ein Wiederhall , welcher von einem Schlunde zu dem ändern fortgepflan-ict wird, bis er endlich durch die, in der Tiefe, befindliche Mündung ausbricht und alsdenn einen, Trommel, gleichsten-den Schall ganz ähnlich wird. Es schreibet der von Vaivasor in seinem Zeit-Buche, Cap. 49. daß er Anno 1685. den 18. Oftober allda einen dergleichen Trommel-Schall selbst mit angehöret habe: wobey ihm der Fischer Rollenta erzehlet: wie er einmal in dieser Bubnarza mit dem Hamen habe fischen wollen und da vt nun etliche Klafter tief in die Oefnnng dieser Höle hin- hineingestiegen wäre; so hätte er txmiw ein greuliches Geschrey und Geheule als eines Polter-Geistes gehöret: dabey hatte ihm gedünket / als wenn ihm jemand seinen Hamen mit Gewalt aus der -Hand reiffen wollte: worüber er in solche Furcht gerächt» / -aß er den Hamen im Stiche gelassen und in der größten Geschwindigkeit, durch die Oefmtng, wieder aus dieser Grude geeilet hatte. Als er nun von dar wieder herausgekommen wäre,' so habe er von den, um diese Grube herum, stehenden Leuten, welche auch einen, dem Trommel «Schlag, gleichen Thon gehöret , erfahren: daß es wehrender Zeit, da er in der Grube gewesen, gedonnert hatte. Den Tag darauf wäre besaater Fischer wieder in diese Grube gestiegen, woselbst er den Hamen zerrieffener und das daran befestigte Holz von ungefehr zerbrochen gefunden hatte, welches, seiner Meinung nach, von einem Gespenfte müßte geschehen seyn. Der von Valvasor ist ebenfalls der Meinung: daß dieses, bey einem Donner-Wetter, sich hier ereignende Gethöne ganz natürlich sey: weil diese Grube vielleicht einen Ausgang in dem Berge Iauornig habe, in welchem sich der Hall verschlage und endlich, auf eine so gewaltsame Art, ausbreche. Diesen Satz suchet Frandfcus Erafmus gleichsam jtt behaupten : indem er beweiset: daß wenn der Wind, bey ungestümen Wetter, unter die Erde dringet, derselbe in den unter-irrdischen Waffer-Pfülen ein groffes Wallen und Brausen verursache und da der Wind hier und dort, bald durch enge, bald durch weite Luft - Löcher hindurch fahre; so entstünde daraus ein so fürchterliches Getlröne und zwar nach Beschaffenheit der Umstande, daß solches öfters einem verwirrt und durch einander gehenden Geschrey vieler Stimmen und einem Geheule gleich konune. Es führet derselbe den Berg Heda zum Bey-fpcele an.- als von welchen die Mauder, wegen des beständig, um ihn und aus ihm , hcrfürbrechenden Geheules , geglaubet haben: daß ci* ein Theil der Höle, oder des Fege - Feuers fcptt muffe: da doch nur der Wind und die, an dasige Klippen, an- schlagende Wellen das, affba, hörende Winseln und Heulen verursachen. Er führet noch eure andere Begebenheit an , von einem zwanzig -;/:< : • - . ... ■ ■ • • v.- , Jahres, gnädigst aufgetragenen Commiffion, mich nach Jdria begeben, und der, von dem damaligen Verweser Franz Leopold von Lichtenheim, angegebenen bessern Brennungs«Art des Queck» Silber«Erzes, mit seinen: neu erfundenen Brenn«Ofen daselbst beywohnen sollen; so habe ich bey dieser Gelegenheit auch das dasigeBergwerck, dessen Schachte und Stollen befahren. Wo« bey mir ist erzehlet worden : daß im selbigen Jahre, als die Bergleute den, eine Zeitlang unbearbeitet gelegenen S. Florians-Stollen wieder säubern und forttreiben wollen; hätten sie durch ihre brennende Bcrg«Lichter die, in dem Stollen« Raum, befindliche schwestichte, Luft, oder besser zu sagen, das verdünn« te Petroleum angezündet, wodurch ein solches Knallen, Kra« chen und Donnern entstanden, darüber die Berg«Leute nicht allein zu Boden gefallen; sondern auch ihre Kleider und Haa« re verbrennet hätten. In der, von dem Erafmo Francifci, angeführten Bege« bcnheit des Berg «Mannes Johann Gillen; hat der Wind und das Wasser solches Krachen damals verursachet: hier aber zu Jdria haben Feuer und Luft ein nämliches gewürket. Aus die« fern ist nun abzunehmen: daß aus den Würkungen der Natur nicht alsobald ein Gespenst zu erpressen sey. In des Aibaro Aifonfo Barba eines Spanischen Prie« sters und berühmten Bergwerks «erfahrenen Anno 1676. her« ausgegebenen Berg«Büchlein liefet man: daß der Graf Hercules de Iconzia in der Landschaft Terrara einen Brunnen ausbeffern lassen, worinn ein starker Dunst von rarificietm Petroleo geschwebet: als nun die Arbeiter auf den Grund des Brunnen gekommen sind ; so habe man ein Licht in einer Laterne hinuntergelassen; kaum aber sey solches in den Brunn gekommen; so habe sich schon das, in dem Umfang desselben, ausgebreitete Petroleum darinn entzündet, ein grausames Knallen und Krachen verursachet und die armen Brunnen« Gräber gänzlich in Stücken zerschlagen. Diese Begebenheit wird auch von dem Mardoio in Diofcoride angesühret. Damit ich aber endlich meine Meinung von dem, in den unterirrdischen Men, entstehenden Stummen und Brausen An 3 noch noch mehr erläutern möge,- so kann ich nicht unterlassen eines ganz besonder» Echo zu erwehnen, welches auf der Straffe vom Berge Coschtshez nach Laas in einer Anhöhe, gleich ober» rverts Badiaas, vernehmlich subkw ist: denn wenn man allda einen Schuß thut; so vervielfältiget sich der Knall davon in alle herumliegende Berge und Hügel und zwar dergestalt , daß man es, wegen der muhipiicirteti Repetition nicht genugsam bewundern, noch anhören kann. Was auf dem so genannten Groß-Vater des Carpati-schen Gebürges in Hungarn durch einen einzigen Pistolen^Schuß ft'ir ein Donner, gleiches Krachen und Knallen kann erreget werden, solches beschreibet D. Frandfcus Ramboski in seiner Hiftoria naturali Lib. 4. Gap. 9. worauf ich Mich Kürze wegen will bezogen haben. Derowegen ich hier nichts weiter davon schreiben will; sondern ich wende mich bey diesem Tapitul zu den Gruben, welche das See-Waffer verschlucken und hernach rvreder anderwerts herausspeyen. Es werden fürnehmlich derer zwey seyn: als nämlich velka Karlouza und mala Karlouza, wovon wir in dem ersten Abschnitt ein mehres sagen wollen, Wrster Ubschnikk Wo» den/ in dem Zzirknitzer Sre/ befindlichen zwey Gruben velka Karlouza und mala Karlouza und de» ren Eigenschaft / auch wie diese das verschluckte See-Wasser / in dem Walde bey s. Canmni wieder ausgiessen. S ist NUN Zeit wieder zu dem Lzirknitzer See und denn darinn gelegenen zwey Grotten zurück zueilen, als von welchem uns das eingebildete Gespenste des Roffenta so weit abgeichrecket hat. Hier kommen wir nun erstlich auf velka Karlouza und mala Karlouza. Diese zwey Gruben stellen uns Mygrosse Oefrrungen für, darein sich das größte ®m# fct ser zu ergiessen pfleget und zwar wenn der überschwemmte See ablauft, welches durch die unterirrdischen Oefnungen geschie« het, wie bereits in obiger Tabeila angezeiget worden. Nach« dem wir aber hiervon in dem zwölften Lapitul schon davon weitläufig gehandelt haben; so wenden wir uns fetzt weiter und zwar in den Wald bey S. Cantiani, allwo wir in einem Felsen auf eine Gruft stoffen, deren Eingang einem groffen Stadt-Thore nicht ungleich ist. Selbiger ist mit Fenster-glei-chen Löchern versehen. In der Grotte selbst findet man Absätze vonweiffen Staffeln, worüber das See «Wasser, welches von der Kariouza verschluckst wird, herabrauschet und durch den Wald eine Viertel«Meile lang flieffet, sich aber endlich wieder in eine groffe Oefnung ergiesset, welche von der Natur gemacht und von einem Berge bis zu dem ändern gebet, auch zu Heyden Sei« ten, wie Tab. ;r. zeiget, von B. bis in die andere Seite M. Tab. einen schönen Thal hat, welcher ganz frey lieget. An diesem XXXI. Thal befindet sich auf einer ziemlichen Höhe ein kleiner schma« ler Berg, welcher wie eine ausgewölbte Brücke anzusehen und mit Bäumen und Gebüsche bewachsen ist. Darauf fte-hen zwey Kirchen, des Meßners, oder Glöckners Haus und Stallung, wie aus beygelegter Tabeila zu ersehen. Durch diese groffe, Gewölb-förmigte Oefnung, oder Grotte flieffet das Lzirknitzer See«Wasser in die, unter dem Berge Jauornig, befindliche groffe und hohe Grotte G. über welche und von dan« nen bis an vorbesagten Brücken«förmigten Berg, eine hoch aufsteigende glatte Wand gehet und das weite Thal M. ein« schließet. So wohl auf ein, als der ändern Seite dieses Berges befinden sich tiefe Prscipitia. Auf besagtem Berge aber stehen die zwey Kirchen H. S. Cantiani und G. S. Benedi-ai, welche beyde mit einer Kirch« Hofs «Mauer umgeben find. Ferner I. des Glöckners, oder Meßners Haus K. seine Stallung und Dresch« Tenne. E. ist eine Oefnung, oder Loch, so in die groffe Grotte c. ganz gahling hinabgehet.' wodurch ich Anno 1712, das erstemal sehr beschwerlich hineingeftie« gen und bey F. in besagte Grotte angelanget bin. Von dannen kommt man tiefer hinein und gehet von bar, linker Hand an der Wand, in eine andere stets aufwerts haltende Grotte, worinn man, Seitenwerts, wieder verschiedene abgetheilte Grotten findet, in welchen, durch petrifidmibe Safte, unter» schiedliche seltsame, zu Steingewordene Figuren sich prxfenu-xen uni besonders in einer derselben wird eine solche Figur ge» sehen, welche einen Weber fürgesteUet, der auf seinem We» ber»Stuhle sitzt und sich zeiget, als wenn er webte. Der Glöckner bey obgedachten zwey Kirchen, welcher sonst allezeit die Fremden mit Fackeln in diese Grube zu begleiten pfleget, hat manchen schon von dieser Figur eine Fabel, als eine wahr» hafte Geschichte, erzehlet: Es war einmals ein, aus dem Berge, wohnender Meßner, oder Glöckner welcher seiner Pmfeßion nach ein Weber gewesen, solcher hatte an gcbottenen Feyer»Tä» gen in dieser Grotte gewebet und als er sich auch so gar nicht enthalten können an einem besondern Heiligen Lage daselbst zu arbeiten; so wäre er, dieses seines Verbrechens halber, von GOtt gestraft und nebst feinem Weber»Stuhle darinn zu Steine geworden. Dieses Mahrlein hat der Meßner manchem Ein» sättigen, welcher sich über diese Figur verwundert hat, erzehlet. Ich aber reverdrte aus dieser Weber»Grotte in die vor» dere hohe Höle C. und weil daselbst in dein hohen Gewelbe, worinn es viele Löcher giebt, Hohl» Tauben sich aushalten; so Koaen einige da heraus, ich wollte darnach schiessen; aber ich konnte sie, der besondern Höhe wegen, nicht erreichen: weit dieses Gewölbe so hoch war: daß ein grösser Kirch»Thurn da» runter stehen konnte. Der, von mir, gethanene Schuß aber gab einen sehr starken Wiederhall. Den 19. September 1755. besuchte ich diese Grotte abermal und hatte einen Mann aus dem Dorfe Seufche bey mir, welcher verschiedener Wege dieser Gegend kündig war; ich ließ mich durch einen Seiten »Weg, welcher sehr verwachsen und zum Reiten inprc&icabel war, von diesem Manne auf eine Anhöhe führen , wohin ich mehr denn eine Viertel»Meile, durchgehends zu Fusse klettern muß» te, woben ich mich sehr abgemattet habe. Endlich kam ich auf diese Anhöhe des Berges , wo die gedachte zwey Kirchen und des Glöckners Gebäude stehen, wie Tab. 31. zeiget, da» selbst habe ich alles besichtigen und in die Zeichnung bringen können. Nämlich: ich feste mich auf eine Wind-Fälle und zeichnete, was mir in die Augen fiel. A. war die erste Grotte in diesem Berge, welche über fünf Klafter hoch und durch den harten Felsen einen guten Musqueteu-Schuß weit war und ssch bis zu dem Ausgang auf der ändern Seite erstreckte. Uber diese Grotte gieng B. eine, in die höhe, steigende Stein-Wand, so öey fünzehen Klafter betragen. Durch diese letzt * benannte Grotte fliesset das See-Waffer, wenn anderst der See voll ist, in die groffe Grotte C. hinein, über welche die besagte hohe glatte Steine- Wand D. lieget,' so bey dreyßig Klafter in die Höhe halt und über dieser stehet der, mit Baumen, bewachsene Berg Jauornig auf einer besondern Höhe. Dieser Berg ist mit einer hohen hintern Waldung umgeben und hat eine wüste Einöde, so für einen frommen Eremiten dienen könnte. Ich begab mich darauf von meiner Station hinab zu den zMy Kirchen, ließ mir solche durch den Glöckner aufschliessen, verrichtete mein Gebett,hernach nahm ich den Glöckner, nebst brennenden Fackeln, mit mir, der mich durch einen besondern Fuß-Steig bis zu dem Waffer-Strom an der Grotte A. führen müßte und weil der See schon zwey Monate Wasser-leer .gmc* fen; so wäre tiefe# Strom-Bethe ganz trocken, daß ich also die Grotte A. besichtigen und trockenes Fusses in die groffe Grotte C. kommen konnte. Ich beleichtete dieselbe; wegen Mattigkeit aber von dem vielen Steigen und wegen meines hohen Alters vermogte ich diesmal nicht die Weber-Grotte wieder zu beleichten, weil ich selbige schon vorher besuchet hatte. Ich ließ mich dieshalb, mit Beyhülfe zweyer Personen, von F. bis in E. hinauf begleiten, von dannen ich durch den Glöckner nicht den gewöhnlichen Weg L. L. der sonst von Lzirknig dahin gehet ; sondern durch die Waldung, als den kurzem Weg, znrirckge-führet wurde. Als ich aus diesem finstern Walde in den Thal kam, setzte ich mich zu Pferde und ritte eine ViettlMeile lang biß an den Ort, wo aus dem See, durch die Karlouza, sonn daö fliessende Wasser in die Grotte fallt und woselbst ich zwey Sä-ge-Mühlm nngettoffen, welche vorhin noch nicht gestanden; Bb im sondern erst kürzlich erbauet worden. Von dort habe ich als-denn meinen Rückweg nach Lzirknis, durch eine gelegenere und nähere Strasse genommen. Von dieser Besichtigung komme ich nun auf bie zwey Holen oder Grotten, welche unweit dem herrlichen Gebäude und Schlosse der Herrschaft Haasberg und zwar an dem Fufse des Berges Jauornig befindlich sind. Diese zwey Grotten sind besonders merckwürdig weil sich das Waft ftr wieder darinn vereinbaret, welches sich anderswo verlohren hat. Aweyrer Wbschnirr Beschreibung der zwey Hölen Malinskim Dolu, auf teutsch: Müh!-Thal und per Malim-Gradu, Klein - Häusel. §$£>» dieser ersten Grotte ist nicht viel zu sagen; die ande-90 re aber ist eine der sehenswürdigsten in Lrain. Sie lieget in einem hohen, harten und glatten Felsen. Wenn man diesen, bei) der daran liegenden Mühle erstiegen; so kommt man, nach Hinterlegung eines noch ändern höher« Felsen, endlich in diese Grotte, welche ich in-und auswendig besichtiget habe und durchgegangen bin. Es wäre von selbiger und ihrer Rachbarin zu Lneg, wegen vieler darinn enthaltenen Seltenheiten, ein grosses Buch mit Kupffer-Stichen anzufüllen; der geneigte Leser aber wird mit diesen kleinen Entwurf sich gütigst befriedigen lassen. Der Eingang bey Klein-Hansel, welcher insgemein per Malim-Gradu genennt wird, stellet Tagewerts eine, als mit Menschen Händen, gemachte sehr hohe und künstliche Kuppel vor. In diese Kuppel zu kommen Habich mir, über das, damals, sehr kleine Wasser, einen Weg von Holze gemacht, worüber ich auch, in Begleitung etlicher meiner guten Freunde glücklich gekommen bin und ich habe durch Hülfe der brennen-den Fackeln alles, auf das genaueste, darinn beleichtet. Gleich Hey dem ersten Eintritte stellten sich für unsere 2luM die schönsten, sten, von dem herabtrreffenden Erz-Safte zusammen gebackene und zu Stern gewordene Figuren, welche, alswie mit dem größten Flerffe, ausgearbeitete Zierd - Baume anzusehen waren. Zwischen denselben rieselten hin und wieder kleine Quellen hcrfür. Von dar kamen wir zu einer solchen Hüte, deren Ende, ungeachtet wir sechs brennende Fackeln bey uns hatten / wir mit unserer Gesichts-Linie nicht übersehen konnten. Es war diese Grotte von einer so erstaunlichen Höhe und Um# fang, daß man gar füglich darinn den größten Kirch-Thurn, ohne Amwffen, hätte aufsetzen können. Wir sind in dieser Grotte so weit gekommen, bis uns eine Wand, welche keine Oefnung hatte, zurückzukehren nöthiqte. Worauf wir uns, ein wenig auszuruhen, unter den Eingang verfügten und weil wir in dieser Höle auch Holzdauben angetroffen; so habe ich auf solche geschossen, welches darinn einen unglaublichen Wieder« hall gegeben hat. Dritter Wbschnitt Von dem/ was bey der Höle Malmskim Dolu, das iflt bey dem Mühl - Thal/ an Mahl, und Säge-Mühlen besonders anzumerken ist. habe oben angezeiget: daß aus den zwey Hölen groß Sy* und klein Kariouza das Wasser in den Wald bey S. Cantiani, eine Viertel < Meile weit lauste, hernach sich, eben-fals, bey diesem S. Cantiani, in eine Grotte stürze, und nachdem es daselbst durch unterirrdische Meatus fortgetrieben würde; so käme es darauf in dem Mühl-Thal, bey dem Berge Jauornig, wieder an den Tag, woselbst es schon so stark Mb te, daß es Mahl-und Säge-Mühlen treiben könnte. Nli» wäre hier die Frage: Wenn das Wasser sich in ol'Machte Grotte versenket und einen werten Weg von dar, ehe eS in den Mühl-Thal kommt, lauffen muß, auch der Mknitzer See ebenfalls abgelarrffrn ist und die zwey Men reik* und mala m Z Kar- Karlouza kein Wasser mehr in sich schlucken / welche solches doch der vielgedachten Grotte Hey S. Cantiam zuspielen müssen, so muste ja die Mühle im Mühl-Thal, in Ermanglung dieses Wassers stehen bleiben und auf die Füllung des Sees mit Wasser erst wieder warten? Es ist aber hierbey zu merken: daß da diese Mühle dem ungeachtet jederzeit in gutem gangbaren Mahl-Stande sich befindet, so muß unfehlbar noch ein anderer Zugang eines unterirrdischen Wassers seyn, welcher diese MüdlC fecun-stiret. Denn ich weiß mich zu erinnern: wie ich die Sucha Duiza untersuchet und daselbst, bis zu dem, unter einen Felsen , rauschenden Wasser gekommen bin; so hat der, bey mir gewesene, Fischer Namens Pifck erzehlet: wie er einmals bey besagter Sucha Dulza in das unter dem Felsen rinnende Wasser gestiegen sey, so habe er unweit davon ein ander vorbey flics-sendes Wasser, welches wie ein ziemlich starker Bach qerau-schet, wahrgenornmen; welchen ich vor denjenigen halte, so gemeldte Mühle mit versorgen müsse. Weil die Continuadon des Berges Jauornig gerad auf gedachtes Mühl-Thal zugehet, darzwischen aber besagte S. Candani - Grotte lieget, worinn, wenn auch kein Wasser hinein fliesset, man dennoch allezeit Wasser antrift und darunter rauschen höret, welches der groffe und Wasser - reiche Berg Jauornig fourniret, mithin selbes zu dieser Mühle führet. In obgemeldten Mühl-Thal nun befinden sich fünf Mahl-und bey jeder eine Säge-Mühle. Es muß ein jeder Müller derselben, seine Mühle, auch wenn der See ausgetrocknet, im gangbaren Stand erhalten, und seine Mühl-Pacht davon entrichten. Zwey Mühlen deren, mahlen beständig mit 4. Gängen, als Mathad Urbas UNd Mich# Madrians. Die übrigen drey, als des Hanns Metautz, Paul IamnikarS Und Uüd Micha; Matitfchiz, maf)letl Zwar NUk Mit 2. Gätt-gen; können aber doch allezeit/ auch so gar bey trockener Zeit, wie bey vollem See, und bey dessen Überschwemmung, mahlen. Wiewohl, wenn das Wasser aus der Höle bey dem Mühl-Thal herfür bricht, so conjimgirct sich dasselbe bey Klein-Häusel mit dem Poicker-Fluß, und verstärket den Unz-Fluß nachgehendS dergestalt, daß derselbe daS ganze Thal bey Pianina und der Herrschaft Haasberg unter Wasser setzet. Wenn dieses geschiehst, so werden obberührte Mühlen und zwar die ersten zwey an dem Ursprung, nachgehendS auch die ändern drey gänzlich überschwemmet. Denn MS Poicker-Wasser bey Klein «Häusel bricht alsdenn mit Gewalt herfür und halt dagegen das, von dem Mühl - Thal kommende zurück, mithin bricht dasselbe in den ganzen Thal ein, füllet ihn und überschwemmet zugleich die alldortigen Mühlen. Bey einer solchen Wasser-Ergießung und dessen grossen Ausbruch, hat im Jahr 175:. Primus Sicherte einmals in dem Unz-Fluß 5. unbekannte Fische in seinem Hamen gefangen, welche einer Spannen lang, von Schnee-weisser Haut und ihr Schwanz ist grösser als wie einer Ruthe ihrer gewesen, diese haben jeder vier Füsse und an jedem derselben vier Zöhen mit Nageln gehabt und als man sie aus dem Neye in das Schif gebracht , haben sie angefangen zu schreyen und zu winseln. Es führet dieser Unz-Fluß noch über dieses Forellen, Nutten, Schienen, Hechte, Barben und Alten mit sich, selten aber sind darinn Karpfen zu bekommen. Von diesem Mühl-Thal wenden wir uns weiter zu einer anderweitigen Grotte und betrachten in dem Vierter Wbschnitt Von den drey übereinander befindlichen Grotten, bey Lueg. kommen anjetzt in eine, bey zwey Stunden weit, von T?*) Klein-Hansel, entlegene und Seim Exceiienz Graf * Bb g Carl Larl von Lobenzel erblich zustehenden Herrschaft, begehen uns unter dem, daselbst befindlichen Schloß Lueg, in die dreyfach übereinander , von der Natur gebaute Grotte und betrachten gleich bey dem ersten Eingang dieses wunderbare Statut - Gebäude, welches in einem hoch-tief-und weiten ausgehölten Kelsen hin* entgehet, welches das daran gebaute Schloß jama, auf deutsch Lueg, bis auf einen Thum, allwo die Zug-Brücke ist, bedecket , über der Grotte dieses Schlosses ist eine Anhöhe und eine glatte Stein-Wand, darinn wiederum etliche Löcher und kleine Grotten sind, worinn die Holz-Tauben zu nisten pflegen. Darunter sind zwey Oefnungen, in bet untersten fliestet das Wasser Logua, welches den Liebhabern der Seltenheit zu einet ungemeinen Ergötzung dienet. Wenn man nun von hier zu der recht grossen Grotte gelangen will ; so muß man sich von dem Schlosse weg, gegen die abstehende Kirche wenden , von welcher ein gelegener Steig ganz sicher bis zu dieser Grotte gehet; bey dem Eingänge aber ist, zwischen dem Steige der besagten Grotte, eine Höhe und gahes Prascipitium verhandelt, über welches eine, von Baumen, verfertigte Brücke gemacht ist, über welche man zu der, auf der vordem Seite, mit einer Mauer und einem Thore, versehenen Gruft, ohne alle Gefahr, gelangen kann. Wenn nun gleich der erste Anblick dieser Gruben , wegen der, gleich in die Augen fallenden weiffen Stein-Tropfen , höchst wundersam ist; so ist doch das Eingeweide derselben noch viel Bewunderns - würdiger : denn da siehet man vollkommene Schaubühnen, und andere Platze, die gleichsam mit allerhand Bildhauer-Arbeit und anderem Schnitzwerke, von der Natur ausgeziert zu seyu scheinen. Unter solchen findet sich ein, mit vielen herabhangenden Felsen, gezierter Thron, um welchen unterschiedene Figuren und Bild-Säulen stehen. Werter hin siehet man cm ordentliches Zimmer, nebst noch ändern Gemächern, die aber allezeit dunkler werden. Bald kommt man wieder auf einen grossen Saal, hernach auf einen Platz, wo die Natur, auf das deutlichste, eine Lanzel fürgesteüet hat, um welche eine grosse Menge unter- fchie- schieden« Bilder und Figuren stehen , die keines Menschen Au-ge genugsam bewundern kann. An dem Ende dieser Grotte findet sich wieder ein grösser Platz, auf welchem ebenfalls/ von solcher herabtrieffenden Feichtigkeit, eine Menge zusammen ge« dackener weiften und runden Steine anzutreffen sind. Welche wie der Men ihre Grabsteine aussehen. Hier findet man auch verschiedene Namen, theils mit Kohlen geschrieben, auch mit Bley t Stiften bemerket und mit einem Messer von denjenigen eingeschnitten, welche diese Grotte besichtiget haben. Ich habe aus den darunter gestandenen Jahr-Zahlen abnehmen können: daß viele derselben diese Grotte mehr, als einmal besichtiget haben. Ich selbst hatte gewünschet sie öfters zu besuchen: weil ein menschliches Ange sich nicht satt genug daran sehen kann. Nachdem wir nun von diesem, einem Maufoieo, ähnlichen Platze weiter gehen wollten; so hat uns das an dem Fns-se, zusammenlaufende Gewölbe daran verhindert: daß wir also genöthiget gewesen unsern Rückweg zu nehmen. Ich habe in dieser Grotte auf die darinn nistende Hohl» Tauben geschossen, welches einen so starken Wiederhall, als wie zu Klein-HauseL gegeben hat. An diesem Schlosse befinden sich noch zwey Grotten. Die oberste hat keinen weiten Eingang: indem solcher vermauert worden. Sie liegt gleich über dem Schlosse. webey vorne an, eine lebendige Listerne, oder ein Brunn stehet, dessen sich die Jnnwohner des Schlosses bedienen. Ganz unten an dem Grunde des Pr$ripitii lieget die andere Höle, m welche der Bach Loqua fliessct und in welche, bey Menschen Gedenken , Niemand gekommen, ausser daß einmal der beherzte Herr Franz Frecher von Raigersfeld dermahliger Kayserl. Königl. Repraii'entations - und Lämmer - Rath m diesem HerzogLhum Train, dessen Herrn Vater die Herrschaft Lueg damals zuständig gewesen, wie er mir selbst erzehlet, sich Anno 1719. in diese Höle gewaget: weil er gesehen, daß es in vielen Monaten nicht geregnet und der Bach Loqua schon eine geraume Zeit ausgetrocknet gewesen. Als er nun in diese untetfle Höle angelanget sey; so habe er befunden : daß dieselbe von dem fel-sigten Berge ganj bedecket und von aussen üex überaus räumlich Qcmftn; deren Schlund aber, nach und nach, immer enger ge» worden. Indem er nun tiefer hinein steigen wollen; so hatte ihm der Anfang zwar beschwerlich geschienen: er Hatte aber doch keine Unmögligkeit daraus gemacht, weiter hinem zu dringen. Dawenher er ihm selbst, seinem Bedienten und einen Bauer-Buben jedem eine angezündete Fackel geben lassen: damit wäre er tiefer hinein gekommen, als er sich anfänglich eingebildet hätte. Was ihm bey dieser Fahrt am merkwürdigsten geschienen , sey dieses: daß ihn dieser Meatus erstlich bey fünfzig Klafter tief abwerts und in die Höhe geführet hatte: bis er endlich, nach einem stets wehrenden beschwerlichen Bücken, Kriechen und Steigen, nach verflossenen ändert - halb Stunden, zu einem See gekommen. Der ganze Meatus seiner Einfahrt in diese Höle wäre also beschaffen gewesen, daß er ausser etliche Klafter tief, beym Anfänge gerade geben; sonst aber beständig auf Händen und Füssen batte fortkriechen müssen: ja der Raum wäre so enge und niedrig gewesen, daß er mit dem Bauche und dem Rücken zugleich angestossen hatte und also wie ein Wurm sich durchwinden müssen. Der Boden wäre leimigt und feuchte; auf bepden Seiten aber und oberhalb lauter lebendiger Felsen gewesen. Als er eine ziemliche Weite hineingekommen sey; so hatte er auf dem leimigten Boden die Fnßtappen eines Lhieres von der Grösse eines mittelmäßigen Hundes gefunden: er hätte aber daraus nicht so eigentlich erkennen können, von was für einem Thiere selbige gewesen wären. Er hätte, wegen Enge des Raumes , in dieser Grotte und gebrauchter Furfichtigkeit, von gedachtem Thiere nicht etwann unversehens überfallen zu werden, in der rechten Hand beständig das blosse Weide-Messer; in der lincken aber die Fackel gehalten und so hätte er müssen einen Arm nach dem ändern vor sich strecken; mit dem Leibe aber mchrucken. Das beschwarlichste wäre ibm gewesen, daß ihn der Rauch von den Fackeln in die Augen gebiessen : derowegen wäre er gleichwie bey dem Eingänge, als fernerhin der erste gewesen, Mb welcher voran gegangen, um nur den vielen beschwerlichen Fackel-Rauch zu vermeiden. Als er nun endlich zu den obgedachten See gelanget; so hatte er gefunden: daß dessen Raum bey zwey Klafter breit und bey sechs Klafter hoch, alles unter lebendigen Felsen, gewe« sen wäre. Die völlige Breite sey von dem See bedecket und die Felsen-Wand, an beyden Seiten, so glatt, daß es nicht thunlich gewesen einen Fuß weiter fortzusetzen, viel weniger sich irgends» wo anzuhalten und also unmöglich geschienen, weiter zu kommen. Das Ende des Sees hatte er nicht übersehen können: weil die Fackeln das Licht nicht so weit von sich geworfen hatten. Da er also von diesem See wieder zurückkehren müssen; so hatte ihn die Neugierigkeit nachzudenken anqetrieben: wie und auf was Weise, über diesen See zu kommen und wie von die» ftm unterirrdischen Behaltniße, ein mehres zu entdecken wäre. Er hätte sich also den folgenden Tag wieder in diese Höle begeben und mehr Personen mit sich genommen , deren jede ein so langes Brett, als die unterirrdischen Wendungen zugelassen, sich an den einen Fuße gebunden und solches mit nachgeschlep-pet hatten: er aber selbst habe nebst einigen Stricken, eine An« zahl Blasen mit sich gefnhret, in der Absicht: eine Art von Flössen zu verfertigen, wie denn die Blasen also waren zugerichtet gewesen, das; sie an der Seite des Flosses hatten können befestiget werden: allein alles dieses, mit grösser Beschwerlichkeit, hineingebrachte Werkzeig batte unzulänglich geschienen, das Floß in den Stand zu setzen, daß sich auch nur eine einzige Person darauf hatte wagen können. Er hatte demnach seinen Bedienten , welcher im Schwimmen wohl erfahren, mit einer Fackel in der Hand haltende, sein Glücke auf diesem unterirrdischen See versuchen lassen: allein auch dieses wäre vergebens und ohne Fackel sich zu wagen, gar nicht rahtsam gewesen. Werl man in solchen unbekannten Oertern nicht fürsichtig genug ftm könne. .Zumahl dieser See schon am Ufer, über zwey Klafter tief ist. Alles, was er noch hatte thun können, ftp gewesen: daß rr ein Brett mit brennenden Lichtern besetzet, solches auf den Le See See von sich geflossen und Hernach, mit Nachwerfung einiger Steine, so viel es möglich , zu entfernen gesuchet hatte. Da es nun auf die Diftanz eines Stein - Wurfes weit geschwom-mm; fo fyätte er wohl sehen können, wie sich der See wendete; wohin (tbct und wie weit sich derselbe noch erstreckte? wäre ihm unmöglich gewesen zu entdecken. Letztlich hat er mich versichert, wie er nicht glauben könne: daß seit Erschaffung der Welt jemals ein Mensch in diese Grotte gekommen sey. Er .wäre jetzt schon zufrieden, seiner Neubegierde ein Genüge geleistet zu haben: er empsindete aber kein Verlangen mehr dahin zurückzukehren: denn wenn unvermuthet ein Regen einfallen sollte; so wäre es unmöglich von dannen wieder herauszukommen , wenn auch gleich das Wasser nicht bis zu dem See reichen sollte. In Betrachtung daß gar viel Wasser darzu nöthig sey, den Meatum, welcher einen grossen Zug in die Tiefe; einen weit mehrern aber in die Höhe hat, anzufüllen; hingegen würden etliche trockene Monate darzu erfordert, bis alles dieses Wasser wieder verschwinden könne. Dergleichen Hölen sind in dieser Gegend noch mehrere m zutreffen: als zu Adelsberg, woselbst eine Grotte gefunden wird, die inwendig ebenfalls mit steinernen Figuren ausgezieret ist: allein sie kommen an Grösse und Höhe der Obigen nicht gleich. In dem Walde bey Adelsderg, unweit der Kirche S. Marias Magdalenas ist ebenfalls eine dergleichen Grotte und zwar in einem tiefen und sehr verwachsenem Thal anzutreffen, in deren Eingang, bey dem wärmsten Sommer, Eiß befindlich ist. Weiter hinein kommt man zu einer grossen Stein-Wand, welche eine Oefnung hat, die zwey Klafter hoch und über vier Klafter breit ist. Ich habe schon in meiner Jugend nebst ändern in Gesellschaft diese Grotte besuchet, selbige auf das genaueste besichtiget und beleichtet; so bald man hinein kommt, findet man zur linken Hand daß das darein fliessende Regen-Wasser einen Abfluß unter eine, in die Tieft haltende finstere Hölung habe, weil auch von dem tiefen Thal, wenn ein grösser Re-Kcu-Guß kommt, vieler Sand.und leim in diese Grotte gesM Ut let wird; so ist der Boden darinn ganz lettig, daß man eigentlich die Fußlappen verschiedener Thiere in dieser Grotte, welche darinn herumspatzieren, wahrnehmen kann. Es ist zu vermuthen daß das dey Adelsberg befindliche Pi« auka- Wasser, so sich in dasige Grotte stürzet, hier ebenfalls bey obgedachter Grotte in die Liefe haltende finstere Hölung sich er« giesse, weilen alda das Wasser zu rauschen gehört wird und seinen Durch * Fluß haben müsse. Ferner hin in dieser Hölung , haben wir , im weitern Fortgehen, eine noch höhere und weitere Auswölbung anqetroffen und in selbiger verschiedene von unten bis oben auf zu Stein gewordene Figuren für uns gefunden. Als wir von dannen weiter gekommen, haben wir eine, mehr denn zwey Klafter dick in Umfang, von der Erde bis an das Gewölbe stehende Säule erblicket, welche von der Natur durch die Steimcht herabtrieffende Tropfen ganz pcrrificiit worden war und also diese Gestalt erhalten hatte , dieselbe war mit vielen künstlichen Figuren, von eben dieser Materie, ausgezieret. Daß man hatte meinen sollen: es Ware solche von einem Steinmetz, in Form eines mit Laub und Asten bewachsenen Baumes, künstlich ausgehauen worden. Es waren daselbst noch viele andere schöne Figuren zu sehen, welche alte, von dergleichen stets herabfallenden Wasser-Tropfen, waren gebildet worden. Unter ändern pr$fentirtm sich verschiedene criftallilirtt kleine Stückgcn, welche dem canclirten Zucker nicht ungleich waren. Deren wir verschiedene, nebst noch ändern Sorten welche wie Zucker-Hütte formiret und zu Stein geworden, aus dieser Grotte mitgenommen haben. Diese Höle ist sehr weitlauftig und hat verschiedene Oefnungen. Nachdem wir uns eine gute Stunde lang darin» verweilet und vielerley Figuren daselbst betrachtet haben; So seynd wir von dannen wieder zurück gekehret. Dergleichen Grotten giebt es hier Landes gar viele und wäre auch vieles davon zu schreiben. Ich muß hier aber nur derjenigen erwehnen, welche zu Beschreibung un-sers Sees erforderlich sind und unweit von derselben liegen. In« gleichen von den Flüssen und Bachen, welche mit dem Lzirkni-tzer See-Wasser, wie letztlich bey Klem-Haufelgeschehen, sich uni. Le 2 uen tm und unter der Erde ihren Lauf haben. Aus dieser Beschreibung wird der geneigte Leser Leicht abnehmen können: daß die hier herumliegende gantze Gegend volser zusammenhan-gender unterirrdischer Game und Grotten seyn muffe, in tM-che sich das Wasser verlauM, der Wind und der Schall sich »er-schtäget und dadurch die nnterirrdischen Seen und Waffer-Pfu-le in Bewegung bringet: welches denn ein starkes Brummen und Brausen verursachet, wovon sich der Hall weiter fvrtpflanzet und endlich an solchen Oertern, wo er einen Ausgang finden kann, gleich wie bey der ßubnarza geschieht, einen Trommel-Schlag, oder ein verwirrtes unter einander gehendes Winseln und Ge-thöne erwecket. Wir gehen nun weiter und betrachten im folgenden Lapi-tut die, in dem Lzirknitzer See, befindlichen Erd-Klüfte. as sechszehmde on der Wiederkunft des Wassers und den/ in dem Kzirknißer See öefind/ichen Erd-Klüften. ^Er den See gesehen hat, wenn er mit Wasser ange-füllet ist und ihn betrachtet, wenn er Wasser-leer ge- worden ist; der wird kaum glauben können: daß die, in diesen See, sich ergieffende Bäche und Quellen: fürnehmlich aber die Grüfte und Hölen Urania Jama und Sucha Dulza , wie auch endlich alle obbeschriebene Ströme und Flüsse zureichend seyn sollten, den grossen Bezirk dieses Sees mit Wasser anzufüllen. Doch dieserZweiffel wird sich leicht heben lassen: wenn man sich nur meiner gemachten Beschreibung, so wohl von dem Berge Iauornig; als auch von den ändern, um diesen See liegenden Bergen, Ungeheuern Klüften, Schlünden und Hölen erinnert, als als aus welchen allen das darinn gefallene Schnee-Eiß-und Re» gen-Wasser in den See gehet und sich darein ergiesset. Wir wol» len hiervon weiter ein mehres handeln. Urster Wbschnitt Von den Quellen/ welche dem See stets das meiste Wasser mittheilen. jycSisr nun die Quellen Treffern , Ottoschke Oberch und U-tsgy schiva Loka ganz nahe an dem Fusse des Berges Jauor-nig liegen ; so ist sich gar nickt zu verwundern: daß diese drey Quellen niemals gänzlich aufhoren zu quillen; sondern auch bey einem kleinen Regen schon viel Wasser von sich geben. Was die übrigen Quellen anbelangt, so geben selbige, bey ereignendem Regen z ebenfalls ein vieles Wasser, zugeschweigen der vielen Bäche/ welche dem See ihren Zufluß mittheilen; wie auch die ändern Gruben, führen allezeit bey einen anhaltenden und starken Regen / so bald sie fähig sind, dem See, ein beträchtliches Wasser zu, ob zwar muthmaßlich: die unter der Erde, befindliche Seen und Wasser-Pfüle einer langen Verweilung dessen Ursache seyn mögen: denn eben diese müssen doch ihre Abflüsse haben; ehe sie wieder angefüllet und in Stand gebracht werden, dem Ober-See, ihr eigenes Wasser mitzutheilen; hingegen gehöret aber wiederum keine lange Zeit darzu, indem der Jauornrg durch unterirrdische Gänge eine grosse Menge Wassers zu seiner Anfüllung mittbeilet, mithin derselbe in balden gefüllet wird. Der Herr von Valva-sor meldet in seiner Lrainerischen Lronicke: daß die Holen Um. nia Jama, Sucha Dulza, Oberch, Trefienz, Reschero Uljd Vo-danos mit dem Wasser, zugleich auch Fische und nackende Enten auswerfen; solches hat, was die Fische betrift, zwar seine Richtigkeit: indem nicht allein obbenannte Gruben; sondern auch Me grosse und kleine Bubnarza, mgleichm die Fischer-Grube bey Re-scheto, ehe sie verfallen und verschleimet worden /mb, haben eben- Ee z falls falls eine Menge Fische dem See zugeführet. Nachdem aber der geueißte Leser kgimg ftyn mögte zu wissen: wie solches ge« schehen könne? so ijt meine Meinung hiervon folgende. Wenn der See aManft; so ist ganz natürlich: daß die Fische ihrem Element nachgehen und sich folglich nebst dem Wasser in die, unter der Erde, befindlichen Klüfte, so viel nämlich dem Netze entkommen, und sich zurücke ziehen können, in den unterirrdi-scheu Seen und Wasser-Pfülen, ihren Unterhalt so lange suchen und finden, bis das Wasser wieder in dem obern See herfür-bricht: da sie denn wieder, mit demselben, an das Tage-Licht herftlrkommen und die mehresten derselben wohl gar, von der Heftigkeit des Wassers, mit herausgetrieben werden. Stanislaus Reinhardus Axelmayer itt seinem Tra&at, welchen er betitult: das, ans der Finsterniß errettete Natur-Licht, part. i. Fol 71. erzehlet: wie daß der Arabische Beschicht-Schreiber Abai Haflan berichtet: Es habe der Baffa zu Sue$ einen grossen Fisch, welcher im Jahre 1342. gefangen worden, mit einem, an den Kopff, fest gemachten Ringe, nebst der Auf-schrift: Abdaia Bafla schenket dir das Leben, wieder in das Rothe Meer werfen lassen. Welcher Fisch darauf, nach der Arabischen Hegira 720. nach unserer Zeit-Rechnung aber Anno 1342. und also in eben bcmfeikn Fahre, noch einmal im Mittelländischen Meere, am Ausfluß des Nil-Stromes, sey gefangen worden. Der Aut hör will aus dieser Begebenheit dar-thun: daß aus dem Rothen in das Mittelländische Meer, große unterirrdische Tanale gehen müßen, durch welche dieser Fisch, aus einem Meere in das andere hatte gelangen können. Bey dem Lzirknitzer See kann dieser Satz noch eher statt finden, allwo die Lanale sich nicht von einem Meere in das andere, oder aus Afia in Africam; sondern nur von einer Grube bis in die andere, folglich nur ein paar viertel Stunden, welches die weiteste Entfernung ist, sich erstrecken dürfen. Es ist auch kein Zweiffel: daß wenn jemand so neube-gmig wäre und einen , auf solche Art, gezeichneten FM) in den Lzirknitzer See werfen wollte; so würde er erfahren: taß derselbe, an einem ganz ändern Orte, wieder zum Vorschein kommen Mn und die, unter dem Lzirknißer See befindlichen Wasser-Gan-ge noch mehrere Anzeige davon geben würden. Doch wir bre-chen hiervon ab und wenden uns nach Stegberg, woselbst wir, unter ändern, die daselbst befindliche Wasserreiche Quelle und was dabey tu merken seyn wird, im nachfolgenden Abschnitt ge« nau betrachten wollen. Hweyter Wbschnitt Von der Wasser-reichen Quelle bey Stegberg. ^MUs dieser starken Quelle bey Stegberg entspringet der Bach 3(99 Steberschiza. Diese Quelle kann zum Beweis dienen: denn sie entstehet aus dem Schlunde eines Felsen und führet die schönsten Forellen mit sich heraus und zwar in solcher Menge: daß man nicht sagen kann: es wäre jemals ein Mangel daran gewesen. Diese Fische haben gemeiniglich ihre Zusammenkunft vor besagtem Schlunde, von dannen sie, bey starker Ergiessung, weiter fortgetrieben werden. Wie denn Weyland Seine Exceiienz der eh malige Kayserliche Oberst-Lämmerer, Herr Graf von benzel, welchen: diese Herrschaft Stegberg zustehet, einmals erne Hoch-Adeliche Gesellschaft zu dieser Quelle geführet, welche sich in dem Schatten, auf die daselbst befindliche Bänke niedergelassen und eine lange Zeit den daselbst herumschwimmenden Forellen zugesehen hat. Dieselben funden sich in grösser Anzahl ein und ob man sie gleich mit kleinen htneingeworfenen Steinen zur Flucht zwingen wollte, so kamen sie doch bald wieder zum Vorschein. Gleich unter meinem Meverhof bey S. Maris Magdalena: beim» det sich auch eine dergleichen Fischteiche Quelle, welche Aal-Rut-ten mit sich führet. Dieselben sind öfters dahin gekommen, für» uehmlich wenn ein Ungewitter sich ereignen soll: da sie Eicht den, in den Stein-Klippen, von der schwefeligten Luft, befindlichen Anstössen zu entgehen suche« und also jum VoMm kommen und sich sthen lassen. Gleiche Gleiche Bewandniß hat es mit der Quelle Hey der Insul Vornek, UtltCt dem Dorfe Ottok , welche Ottoschke Oberch genennet wird und die Quellen, welche in bcm Berge Siivinza sich hestnden und hernach die Bache Martinschiza Uttd Grohouschi-za fornim, so alle Butten mit sich führen. Aus diesem erhellet genugsam: daß die Fische, sowohl unter, als über der Erde, mit dem Wasser, durch die befindliche Gänge und Kanäle, kön-mn fortgetrieben werden: gleichwie ich solches, in vorhergehendem Lapitul erweislich gemacht habe. Was endlich die, aus theils Gruben, mit dem Wasser her-fürkommende schwarze und auch nackende Enten, nach des von Valvasors Bericht, anöelangt,* so Miete sich der Geneigte Leser nur zu erinnern: was ich von dieser Materie oben schon an-geführethabe: wie nämlich nachdem Ablauf des Sees, die noch unbefiederte Enten und Rohrbüner gezwungen sind, ihre Zuflucht in die nahe gelegene Wälder, Gebürge und Gesträuche zu nehmen. Welche nun das Glück haben den Füchsen und wilden Katzen zu-entgehen, die gerathen, den in Wald fahrenden Bauern in die Hände. Bey ereignendem Ungewitter und starken Wasser-Güssen aber, finden sie ihr erstes und bestes Quartier in dem See-Wasser und kommen weder in die Urania Jama noch Sucha Dulza, obwohl der von Balvafor in feinem 3eit*$8u(fye fe&mtet; daß sie in obgedachten zwey Gruben wieder zum Borschün gebracht würden. Da doch vielmehr leichter zu glauben ist , daß wenn solche Enten sich in diesen Klüften aufhalten sollten, durch die unglaubliche Gewalt des Wassers und Auswerfung vieler grösser Steine, mehr todte und zerschmetterte Enten in diesen Hören zurücke bleiben, als lebendige herfürkommen sollten. Sie müften auch durch das Anftoffen mehrentheils um ihre Federn gebracht werden, daß sie also halb-nackend zum Vorschein gebracht würden. Ich habe in den fünfzehen Jahren meines Hrerfeyns, so wohl bep dem Ablauf des Sees, als auch um die zwey Wasser-sveyende Hölen und deren Würkung in dem See, zu sehen, weil selbige eben nicht sogar weit von meinem Haufe entfernet liegen, mich sehr bemühet: ich bin aber dabey nicht so glücklich gewesen, daß ich daselbst jemals nackende, oder bli/rde Enten angetroffen, noch viel weniger von den sehr alten Leuten in Seedorf, auf öfter geschehenes Anfragen, etwas dergleichen hatte erfahren können. Dannenher von der Gewiöheit dieser Valvasorischen Erzehlung auch gar kein Zeugniß ablegen kann. Gesetzt auch: daß diese Meinung von den schwarzen und nacken# den Enten von vielen Leuten hibgte angenommen werden; so gehet es doch ebenfalls, wie mit dem Meßner bey 8. Gantiani im Wald, der die Fremden in die Grotte führet und ihnen daselbst den, zu Stein, gewordenen Weber mit seinem Weber-Stuhle zeiget. Mundus vult decipi, ergo dedpitur. Dritter Wbschnitt Von der Quelle zu Ober-Laibach. (§?6 scheinet den einfältigen Bauers-Leuten, wegen der Bet# sM? tenheit, da nichts dergleichen in dieser Gegend angetrof-fen wird, etwas Wunder-würdiges zu seyn, daß eine Quelle unweit Ober - Laibach nicht beständig Wasser giebet; sondern dasselbe sich zu gewissen Stunden verlieret und über einige Zeit wieder zu messen anfängt und mit solcher Veränderung seinen richtigen Lauf behalt. Wenn man aber die Ursache, warum solches geschiehst? in der Natur untersuchen will; so wird die Würkung solcher Abwechslung , der Naturskunde gemäß, leicht gefunden werden. Denn es befindet sich diese Quelle unweit Ober - Laibach, bey welcher die, in dasiger Gegend, befindliche Hirten ihre Schafe weiden und wenn solche Quelle Wasser qiebt; so tranken sie die Schafe dabey. Diese Hirten glauben nun, daß es etwas über-natürliches sey, daß diese Quelle zu gewissen Stunden Wasser; zu anderer Zeit aber, keines von sich gebe und meinen, daß der# gleichen Quelle sonst nirgends, wo zu finden wäre: weil sie niemals von dergleichen gehöret hätten. Sie glauben derowegen, daß etwas lebendiges und zwar ein grösser Lindwurm in dieser Quelle seyn müsse, welcher das D d Was» Wasser herausdrückte und wenn er sich in dem befindlichen Wasser dieses holen Berges herumweltzte, so preßte er destomehr Wasser aus dieser Quelle heraus. Dergleichen Gedanken hegen nun diese einfaltige Leute: mit fte -er Natur- Würkung nicht kündig sind. Der von Balvasor in seinem Jahr * Buche Tom. i. Ufa. 4. Cap. XXXI. schreibet ein gar vieles davon ; ich finde aber für uunöthig sol» ches hiemit anzuführen, weil bey dem Erzehlen und Wieheren zehlen öftermal gar viel Uugrüudliches herauskommt; ich wen» de mich vielmehr allhier zu den phyficaiischm Ursachen und sage : daß solche ganz natürlich und begreiflich seyn, wie hiervon Tab. beyliegendes Kupfer-Blatt mit mehrern zeigen wird. Es fin-XXXII. bet sich darinn Fig. a. der zufliessende Wassergang, so bey ß. in die Hölung C. fliesset und in den Syphon, oder Heber D. bey E. hineindringet, bis das Wasser in besagten Heber an die Horizontal-Sinie F. G. und in der Höle C. ist erstiegen. Daher die Höle soweit mit Wasser gesüllet wird , als es bey H. rwthweudig seinen Ausfall haben muß, auch so lange fliestet, dis es E. K. erreichet und sodenn zu quillen aushöret. Alsdeun muß der Heber vou D. bey E. in die Höle C. an der auffern Sei« te, von D. bey H. am Tage sich ausleeren und abermal eine Zeit verstreichen, bis die Hole. C. die Linie F. G. erlanget/ bevor solche das Wasser an den Tag geben kann. Nachdem nun die Hole räumlich und selbige viel Waffer in sich fasset, auch der Heber D. gegen derselben proportioniert ist, so fliesset derselbe auch in einer proportionirftn Zeit fort. Ich bin selbst an diesem Orte nicht gewesen: weil mir daselbst nichts besonders nachzudenken Ursache gegeben hat; derhalben ich solches nur kürzlich berühren wollen: weil viele dasselbe für ein grosses unbegreifliches Wunder halten. Mir aber kommt dieses ganz natürlich und begreiflich für; derhalben ich meine wenige Begriffe dem geneigten Leser habe mittheilen wollen. Ich lasse im* nach diese Quelle fahren und komme auf: k/USK, -■ ■V ' -X p *fX A. Zas siebenzchende Sapitul Won den/ im Izirknitzer Wee/ -endlichen Wasser - spcymden Hölen/ Urania Jarna und Sucha Dulza und von der Würkung der Lust in selbigen. | Bgleich diese zwey Grubetl Urania Jama und Sucha Du!* za weit von einander liegen; so haben selbige doch eis nerley wunderbare Eigenschaften: denn so bald ein, mit Sturm und Regen vermischtes Ungewitter entstehet; so bricht das Wasser mit einer solchen Gewalt und Macht, aus diesen zwey Gruben, herfür: daß man es ohne Erstaunen nicht anseherr kann. Wie und warum aber solches geschiehet? das ist in dem dritten Lapitul Tab. z. erläutert worden; wobey mir aber noch dieses zu bemerken vorkommt; wie es möglich sey? daß die, im Gebürge, in die Klüfte und Hölen, eindringende Winde die um daß sie Wellen aufwerfen, welche über die Ufer dieser Wasser-Pfüle hinausschlagen und so-enn in der Menge wieder in die Aus-gange fallen: von dannen das Wasser bis zu ein, oder der am dern Oefnung fortgetrieben wird und wenn noch zu einem solchen Winde ein starker Regen kommt/ welcher mit Donner und ungt* stümen Wetter vermenget ist; so ist der Ausbruch des Wassers um so viel stärker und gewaltsamer. Was der von Valvasor von den, in dem Berge Iauormg, befindlichen vier Seen und deren Vereinigung meldet: lasse ich nunft-Schlüsse soll dargechan werden; so muß es standhaft geschehen. Ausser was so wohl bm Berg Iauomig, als auch Dd r in in den übria » umliegenden Gebürgen, befindliche Holen, tiefe Schlunde/ Gruben und Erd-Klüfte betrift; so kommt meiner obangeführten Meinung nach zu statten: was die alten und neu« en Weltweisen, wie auch die Naturkündiger von den Ursachen des Erdbeben ciemonttracive anführen. Selbige geben nämlich die, indem Erdboden, verschlosseneDünste und Windediesfals pro caufa efficiente an, indem sie sagen: daß die Erde allezeit entweder ganz trockene, oder mit Feuchtigkeit vermischte Dünste von sich gäbe, welche die Luft anfüllen,- von derselben aber auch wieder niedergedrücket und darauf von den Erd-Schlunden und Holen eingesogen würden: worinn sie aber desto heftiger gepresst und durch eine vermischte Materie dergestalt compa&iut würden, daß dadurch alles unter der Erde in eine grosse Bewegung gese-Het und die Oberfläche des Erd-Bodens zugleich mit erschüttert würde: ja es geschähe öfters wohl, wenn die eingeschlossene Winde also keinen Ausgang finden könnten, die Erde zerbersten und folglich grösser Verderb und Schaden erfolgen müsse. Wie denn die warmen Dünste unter der Erde am stärksten würkten und die gröfte Gewalt ausübten: wovon das Schieß-Pulver, der Donner-Strahl, die Orcanr Winde und das Aurum fulmi-nans solches sattsam beweisen können. Es lehret die Erfahrung: wie die Hise das Wasser in eine solche Bewegung setzet, daß es die, in sich, verschlossene Luft herauspreffet. Welches an einer, mit Wasser, halb gefüllten Kugel , so oben eine Oefnung hat, kann versuchet werden: denn wenn man selbige auf, oder an eine Gluth setzet; so wird das darinn befindliche Wasser nach und nach, wenn man die Gluth nach Proportion der Kugel und des Wassers erstlich etwas schwach; hernach aber stärker anbläset, gänzlich in Luft und Wind verwandelt. Wie solches die künstlich verfertigten Feuer-Maltztzinen des verstorbenen Freyherrn von Fischers in den Hun« garrschen Berg-Städten, werkthätig erwiesen und deren Wür-kuug gezechet haben : daß bloß das Feuer, das, in dem dabey, angebrachten groffen Kessel, befindliche Wasser in solches Wallen geseset: daß es eine gewaltige und von sich stossende ausgedünste Luft, Mit grösser Heftigkeit, erwecket hat. Die der Herr Fi- scher zur Hebung der Gruben »Wasser sich künstlich zu bedienen gefuchet: da er über den großen Kessel einen propomonirten Ce-linder, an welchem ein darzu erforderlicher Kolben, mit einer Zug-Stange und den Waage-Balken, daran die Gruben-Stan« ge fest gemacht war, errichten und eine Röhre von oben in den Gelinder emmhren lassen, durch welche ein kaltes Wasser gestuft sen. Nachdem nun die Ventile wch die kunstreiche Mafchine auf« oder zugezogen wurde, auch die, aus dem Kessel, aufsteigende und» in dem Gelinder über sich stossende warme Dünste und Bewegungen der Luft den Kolben von sich gestossen; so bald wurde bey Veränderung der Ventile das kalte Wasser in den Gelinder ge-spritzet und die so gewaltig ex tendirte Luft concentdret: wodurch der aufwerts geflossene Kolben in aller Eil bis am Ende des Gelinders sich müßte herablassen. Womit also gedachte Mafchine schon öfters einen seltsamen und guten Effect gezeiget: es hat sich aber einstens zugetragen: daß der, mit starken Ketten an dem Waage-Balken, angeheftete Kolben eben, da das kalte Wasser in den Gelinder qefpritzet wurde, abgeriessen ist und durch die concentrirte Luft so stark in den Grund des Gelinders gef ah-ren, daß durch die Gewalt derselben auch zugleich der Kessel davon ist durchschlagen. worden. Diese Mafchine nun zeiget an die grosse Gewalt der, so wohl von sich, als an sich, ziehenden Luft-Kräfte. Die tägliche Experienz erweist dasjenige, was ein gemeines Küchen-Mcnsch öfters erfahren muß: daß wenn sie einen Hafen, oder Topf, welcher nicht ganz voll mit Wasser angefüilet ist, ans Feuer setzet und selbiges zu einem allzuflarken Sieden bringet, daß des siedenden Wassers Wallung, weil die Luft darinn erreget wird, anfängt in dem Topf überzulaufen t so bald aber ein kaltes Wasser darauf gegossen wird, so bald höret dasselbe zu sieden auf und ziehet sich zusammen. Dergleichen Bewandniß hat es nun mit dieser klug ausgearbeiteten kunstreichen Mafchine auch, welche zu sonderbaren Nutzen ist invend« ret worden: als wodurch man die heftige Operation der Luft Leicht abnehmen kann. Die Würkung davon kann die Stadt Sienna in Italien und die kleine Stadt Pförs zeigen. Die Erste hat Anno 1697- sol- Dd 3 ches, ches, Leider! erfahren müssen - die andere aber, welche in Grau-» bünden liegt, hat uns davon ein betrübtes Zeugniß abgeleget. Dieser leste Ort wurde nach einem zehemtagigen überstandenen Donner-LSetter, welches den funfzehenden Augusti zwar seinen Anfang genommen; zuweilen aber durch schönes Wetter auch grosserr und kleinen Regen öfters wieder unterbrochen worden, endlich doch mit dem Dorfe Schilan von dem, mit grausamen Krachen, geborsteten Berg Conto den fünf und zwanzigsten Au-gufti zur Abends-Zeit erbärmlicher Weise bedecket und verschüttet : worbe» ein schwefligter Rauch Wolken-Weise in die Höhe gestiegen ist. Es sind darbey 930. Personen um das Leben gekommen. Bald darauf ist die Erde darunter entwiechen, also, daß dieser Ort völlig verftrnken und an dessen Stelle ein kleiner See entstanden, worinn noch einige Überbleibsel von Thür-nen und Häusern hervorblicken. Die Stadt Salzburg kann auch ans der Erfahrung einen Beweis abgeben: allwo im Jahre 1669. ebenfalls, mit groffem Krachen, den sechsten Iuny um zwey Uhr in der Nacht, da Menschen und Vieh in der besten Ruhe waren, ein Berg zerborsten ist, wodurch an der S. Nicolai Pforte fünfzehen Häuser, zwey schöne Kirchen, das Seminarium nefyt 500. Menschen, erbärmlich sind zerdrückt, zerquetscht und verschüttet worden und da die Rachbaren in der Stadt den Verunglückten haben wollen zn Hülfe kommen; so sind deren noch viele, durch einen abermaligen Herabsturz eines groffen und ungeheuer» Stück Felsens jämmerlich um ihr Leben gekommen. Es könnten noch unzahlich viele dergleichen Beyspiele und Geschichte angesühret werden: cs erhellet aber aus diesem genugsam: daß die, aus der Erde, in die Höhe steigende und wieder zurückziehende, auch oft mit Nitrofen und schwefligten Thei-len z vermischte Dünste und Winde, in dem Eingeweide der Erde, ersthrecküche und gemeiniglich traurige Würkungen verursachen. Insonderheit wenn sie unter der Erde rmWoffene Wasser antreffen: denn diese fangen den Wmd leicht auf; weil sie aber durch selbigen angetrieben werden; so würken sie -noch starker und Heftiger. Dieses haben, Leider! Portugal Afri- Africa und andere Oertek mehl'/ abgewiechenes 1756. Fahr, mit Verlust vieler tausend Menschen Leben und Versenkung ganzer Jnsuln erfahren müssen. Weil nun solches der Welt durch die Wochen-Blätter ist genugsam bekannt gemacht worden; so finde ich nicht nöthig solches allhier zu wiederhohlen. DaS aber ist gewiß: daß Luft und Wind, wenn sie durch eine Oeft nung den Zug haben, bey dem endlichen Ausgange sich 10.50. 100. und noch vielfach starker, als bey dem Eingänge erzeigen. Ich habe solches oben in dem dritten Lapitul Tab. 3. bey dem Anlauf des Sees durch die sechste Figur, des, an dev Schmiede, stehenden. Basses unddenLstcä des Blasens, deut« lich vorgestellet. Diese Betrachtung hat dem Chriftophoro Columbo Ans laß gegeben die neue Welt zu entdecken: indem ihm die, über das Atlantische Meer, streichende Winde, zu dem Nachsinnen gebracht, daß jenseit des Meeres, als woher diese Winde gewe-het, daselbst noch ein festes Land seyn müsse Zu Oycn, oder Von in Frankreich bläßt aus dem Loche eines Felsen ein beständiger Wind, welcher in der Nachbarschaft nicht geringe Unruhe erwecket. Die ungeduldigen Land»Leute wollten sich einstens von dieser Ungelegenheit befteyen und vermauerten dannenher dieses Wind-Loch: allein der Wind wollte sich seinen Lauf nicht benehmen lassen; sondern blies diese Vermauerung bald wieder über den Haufen, wütete und tobete darauf ärger, als er jemals vorher gehauset hatte. Zu Lzirkniy hat man ein gleiches Beyspicl an dem Berge Slivinza, welcher ebenfalls eine Oefnung hat, aus welcher augenscheinlich die Nebel heraussteigen; die sich aber gar bald in Wind, oder Regen, bisweilen auch gar in erschreckliche Donner-Wetter zu verwandeln pstegen. Damit nun GOtt solches abwenden möge; so wird järlich eine Proceffion, wie schon gedacht dahin angestellet: da aber dieser Zufall ganz natürlich ist; so benenne ich diese Oefnung viel mehr ein Wind-oder Wetter als ein Heren-L och, wie es der von Valvasor sonst nennet. In Betrach-Amg: daß die .daraus steigende Dünste, wenn sie sich mit U+ yetrö- petrischen und schwefligem Theilen vermischen, gar leicht ein Uti» gewitter Blitzen und Donner erregen können. Hiermit will ich die Beschreibung des Lzirknitzer Sees und der darinn befindlichen Hölen, Gruben und Löcher, auch die Würkrmg der Luft und Winde, welche in obgedachten zwey Gruben Urania Jama tttld Sucha Dulza, mit gewaltigem ÄUsbMch des Waffers sich erweiset, beschließen und nur noch, in den zwey nachfolgenden Lapituln, eine kurze Meldung machen von den, in der Grube Plauze, befindlichen Blut-Egeln, nebst einem Anhänge von der Veränderung, welche sich, seit Anno 1714. bis Anno 1715. auf dem See-Boden des Lzirknitzer Sees und dessen Gruben zugetragen hat. as achtzchende Japitul Won der Drude Plauze» |(gs von Valvasors und des Francifci Erafmi weitläufige Beschreibung von der Grube Piauze und den, jrch da-rinn, aufhaltenden Blut-Egeln, veranlasset mich ebenfalls meine Gedanken darüber in möglichster Kürze zu eröfnen. Es sagt nämlich erst angezogener von Valvasor: daß besagte Blut-Egeln, durch einen gewissen Gesang, welcher: pij mene Piauka , pij mene Piauka, lautet und auf teutsch so viel heißt, als : sauge mich Blut-Egel, sauge mich Blut-Egel: aus ihren Lagern in Bewegung gebracht und sich also an den Singenden sich anzuhängen und Blut zu säugen , herbey gelocket werden. Er beziehet sich diesfalls auf den alten Fischer Jernc Refchenta, welcher die Probe davon, in seiner Gegenwart, gemacht hätte und saget dieserhalb: daß ihm diese Abentheuer einige Ähnlichkeit mit derjenigen zu haben scheine, welche der Pater Caf. Schomis , von der Herbeyruffung gewisser Fische im Mittelländischen Meere, erzehlet. EraC- Erafmus Francifci sucht eben $ Md Zwar Mit weit-lauftiger Anfuhrung des Faceti Kircheri und obgedachten Schot, ti, zu behaupten. Ich aber, meines Orts, kann nicht begreiffen wie so gelehrten Männern , als der von Valvasvr und der Erafmus Francifci gewesen jittb, diese Begebenheit so ausserordentlich habe Vorkommen können, da dieselbe in der Thar ganz natürlich ist und nichts weniger, als was ungewöhnliches in sich hält. Ich werde mich dannenher, in Wiederlegung ihrer Meinung, keines apdern Authoris bedienen, als der Natur selbst: denn es ist ohne weitläuftiges Nachsinnen begreiflich, daß ein jedes Thier seinem Fraß und Nahrung nachgehet und also nähret sich das meiste Geflügel von verschiedenen Beeren, Körnern und Gewächsen: die Raub * Vögel aber, wie auch die vier * füßigen Raub - Lhiere, als : Wölfe, Luchse und andere suchen ihre Nahrung am Fleische, welches auch bey den Raubfischen statt findet. Dabey kann man doch nicht in Abrede stellen: daß den Fischen das Fleisch lieber, als sonst etwas anders sey. Man siehet besonders an den Fischen, daß sie mit Fraß an der Angel leichter, als mit Würmern gefangen werden. Eben also ist es mit den übrigen, in der Erde und in dem Waffer, lebenden Treaturen, folglich hat es auch gleiche Beschaffenheit mit den Blut-Egeln. Denn ob diese gleich insgemein von dem Wasser leben; so henken sie sich doch, sobald ihnen ein Mensch zu nahe kommt, und sie das Blut wittern, also gleich an die Beine und saugen so lange, ohne daß man sie durch Singen herbey ruffen darf, bis sie sich voll Blut gesoffen und nicht mehr an-liegen wollen, worauf sie von sich selbsten abfallen. Die Bader und Barbierer sind bey ihren Patienten, im Egel-Setzen, viel glücklicher; diese brauchen kein Balvasm-sches pij mene Piauka pij: weil die Egeln ohne dergleichen Ruf von selbsten angreiffen und so lange, bis sie sich voll gesogen, hangen bleiben und alsdenn von sich selbst Massen. Es will zwar der von Valvasor einen Unterscheid macken, wenn er sagt: daß sich die hier befindliche Egeln viel eher und in grösserer Anzahl an diejenigen anhangen, welche ihnen, obgedach- Ee ter ,i m Massen, Vorsingen und zuruffen; als an andere, welche solches unterlassen. Mein gleichwie hier schon zugeftanden wird, daß die* jentgen, so nicht ruffen, oder singen; dennoch von den Egeln an« gefochten werden; so wird auch aus folgenden Umständen abzu-nehmen im: daß obiger Unterscheid nichts weniger, als seine Richtigkeit habe: denn wenn sich einer in das Plauze-Wasser begeben sollte und dabey nicht Willens wäre, sich von den Egeln saugen zu lassen; so wird ein solcher wahrlich wohl das pij me Piauka nicht anftimmen dürfen; er wird sich aber auch nicht so lange in diesem Wasser aufhalten dürfen , bis ihm die Egeln beykommen können: wo hingegen ein anderer, welcher mit seinem Gesänge solche herbey bannen will, so lange darinn bleiben muß, bis sie sein Blut wittern und sich in der Menge an seine Füffe legen können. Man wird aber dabey nicht in Abrede seyn, daß dieses ebenfalls erfolgen würde, wenn gleich derselbe, welcher die Probe machte, nicht singen sollte. Aus diesem ist nun klar zu ersehen, wie geschwind man einem Leichtgläubigen was gewöhnliches, als ein ausserordentliches Abentheuer aufbürden könne. Der von Valvasor führet zu seinem Beweis noch ein Bey-spiel von einem Fürstlich - Eggenbergischen Bedienten an, welcher ebenfalls auf diesen Egel-Gesang nichts hat halten wollen: es wäre aber derselbe, bey einem gemachten Versuche, so übel angekommen, daß er ohnmächtig darüber geworden sey. Indem sich die Egeln bey ihm so heftig angehangen hätten, daß sie kaum von ihm hätten können wieder loßgerieffen werden. Er gestehet dabey, daß er sich allzu lange in dem Wasser aufgehalten hätte, welches, meines Erachtens, auch seyn kann; aber gar nicht daß seinem Singen und Ruffen die Schuld bey-zumässenist, daß er so viel Gäste zu seinem Blute bekommen habe. Die, ihm, zugeftossene Ohnmacht aber mag vielleicht da-herruhren, daß er kein Blut hat sehen können, dergleichen Personen ich gar viele gekannt. Wir brechen hiermit auch von dieser Materie ab und wenden uns ZUM Beschluß dieses Werkes und weil ich oben versprochen habe annoch einige Versuche, so ich neu-rrdinges bey abermaliger Vifitirung des Sees, dessen Ablaufs- Gruben und des See-Bodens gefunden, mit anzuführen; so wer» de ich dasselbe in diesem letzten Lapitul bewerckstelligen und die Veränderung derselben, wie und auf was Weise solches gesehen hen / dem geneigten Leser klar und deutlich vor Augen legen. !as ncmzchende und letzte Hon der/ tn dem Wee-Moden und dessen Ablaufs-Gruben / von 1714. bis 1752, geschehenen Veränderung/ deren theils Gruben gänzlich verschüttet und verstopfet worden/theils einige auch / so niemals vorhin gewesen / sich neuerlich eröfnet haben / wo zugleich die Ursache angezeiget wird / wie und woher solches hat geschehen können. ^ Einem Versprechen nachzuleben, will ich hiermit mel« d'en: daß mich die Begierde angetrieben, den oban» ______ geführten Anmerkungen einen neuen Zufas beyzufü- gen: zu dem Ende habe ich, da der See abgelaufen nun*, mich nach Lzirknig begeben, den gansen See in Augenschein morn* men/ den Wasser-leeren See-Boden untersuchet, die Ablaufs-Gruben besichtiget und eine und andere unterirrdische Holen be-letchtet / damit ich nur alles und jedes genau davon entdecken mögte. Als ich nun daselbst angelanget war; so habe ich in ein und ändern Orten , in Zeit von 41. Jahren, eine grosse Veränderung gefunden: denn da ich, in Gesellschaft des Herrn Prälaten von Kreudenthal und anderer, damals beo uns, gehabten Ee 2 Leu- Leute, die Sucha DuJza im vordem See mit brennenden Fa-Mn besichtigte; so fand ich dieselbe, wegen der, an vielen Dr-ten, sehr schmalen und engen Oefnungen, welche abwerts giev-gen und welche ich, in meinem zwey und siebenzig - jährigen Alter, sehr schwer bestiegen, in einem ganz veränderten Zustande: denn da ich darinn einen Weg von achtzig Klafter lang mit gröster Müheseligkeit znrückgeleget hatte; so kam ich endlich, nebst meiner Begleitung, in eine Höle, worinn ich aufrecht stehen konnte. Ich fand daselbst ein Wasser, welches in der Tiefe unter einem großen Wand-Hälter war und wovon ich bereits, im zwölften Lapitul, weitläufige Meldung gethan habe, worin, wie auch in Tab. 25. zu ersehen, die nöthige Auskunft mitgethei-let wird. Derhalben ich, beliebter Kürze wegen, davon abbreche. Den folgenden Lag darauf begab ich mich zu Pferde den See abwerts zu besichtigen und habe am Ende desselben, eine merkliche Veränderung angetroffen: denn ich fand allda die gros-se Höle Karlouza annoch offen an; sie war aber mit so vielem Wust und Unflat angefüllet, daß ich selbige kaum mit brennenden Fackeln beleichten konnte. Weil dieser grosse Schlund, bey Überschwemmung des Sees, wenn er aus seinen Ufern trit, alles mit Gewalt an sich ziehet und alles Schwimmende, was sich dieser Oefnung nähert, in ft$ verschlucket: wie ich denn darinn viel Sage-Blocke, grosse Baume und Pfahle, Bau-Holz von verschiedener Grösse, gespaltene Bäume zum Brenn-Holz, ja ganze See-Schiffe, nebst einer grosse Menge Schilf, Mooß und Rohr, so zwischen dem Holtze sich befunden, angetroffen habe: ungeachtet noch diese Höle, vor einigen Jahren, durchaus dem Vorwald vorbey, wenn der See in seiner Lage Wasser-klein geworden, so ausgetrocknet gewesen, daß man ungehindert darinn hat paffi-ren können; nachdem aber ein Donner-und Regen-Wetter entstanden ; so hat dasselbe den See so anwachsend aemacht, daß er dadurch in den Stand gerathen ist, worinn er sich jetzt befindet. Wie denn eben von dieser Höle ein paar, an das Joch, gespannte Ochsen, die ihren Weg daselbst vorbey nehmen wollen Md Anno 1757, abermals zwey Fischer-Schiffe sind verschlungen worden. Ich Fch habe, wegen so vielen, daselbst vor mir, gefundenen Unrath, in diese Höle nicht weiter, als bis zwey hundert Klafter tief, gelangen können und also nicht vermögt bis an das En» de derselben zu kommen: da ich doch Anno 1714. und 1715. da diese Höle noch nicht mit so vielem Wust angefüllet war, bis zu Ende derselben und zwar fünf hundert Klafter weit gekommen bin. Ich habe mich also diesmal von dar wieder heraus und nach klein Kariouza begeben, welche Grube ehemals auch ein vieles Waffer in sich gesogen; ich habe sie aber anjest nicht mehr in solchem Stande; sondern gantz mit vielem Unräth an-gefüllet und verschleimt gefunden, also: daß auch dieser Schlund nur wenig Waffer mehr an sich nimmt. Ferners Hab ich ICa-minie und Suenska Jama besuchet; ich habe aber dieselben eben« falls gänzlich verschleimt gesehen: daß also dergestalt, am Ende des Sees, sich schon drey Gruben befinden, welche fast gänzlich verfanget und kein Waffer mehr an sich nehmen. Den folgenden Tag darauf ritte ich zu den sonst fürnehmen Gruben Krisch und Rescheto und als ich daselbst anlangte; so fand ich: daß, ob zwar der See abgelaufen war; dennoch in dem Strom sich Waffer, welches in Rescheto fließet, aufgehalten hat und nachdem ich daselbst die so genannte Ribi-schka jama und die Fischer - Grude, welche ich ehedem schon Anno 1715. mit einem alten Fischer Andreas Lhriftophlitsch bestiegen , jetzt nochmals besuchet; so fand ich: daß das Waffer, wegen der darinn über einander Hangenden Felsen, dieselbe ganz ausaeschwemmet, die Felsen durch die Gewalt des Waffers ganz zusammen gefallen, die Erde mit verschlucket und verschlew met war; daß ich also ganz und gar keinen Eingang mehr hineinzudrünqen, finden konnte. Ich habe aber, bey der vormaligen Oefnung dieser Grube und zwar ungefehr zehen Klaft ter weit davon, von oben hinab zwey andere Oefnungen angetroffen, welche bey groffem Wasser, wie ich verspüret habe, dasselbe einsaugen konnten; allein weil ohne Leiter, dergleichen nicht verhanden war, ich unmöglich durch diese Oefnungen in die Grube gelangen konnte; so habe ich diese Einfarth auch unterlassen Nüssen. Sonst fand ich, daß das übrige, des, in besagte Gru- E e 3 bß Se Rescheto, fliessenden Wassers/ welches vorhin in die Fischer-Grube gelaufen / nunmehr von einer ganz neu eröfneten-Hölung verschlungen wird. Auch Habe ich befunden: daßdasLzirknitzer-Wasser, welches tfytmalü auf Nicderdorf und fernere in den See geflossen ist, nachher von den, am Ende, t>e§ Sees, befinblicfyen zwey Gruben Kaminie und Suenska Jama) ehe sie verschlemmt und verstopfft sind, gänzlich ist verschlucket worden: daher dieses Wasser nunmehr genöthiget wird, auf eine ViertelMeile im Umkreiß, nach Rescheto zuzulaufen und von dar in eine neue Oefnung sich zu versenken. Ich verfügte mich darauf an den Strom des Sees, woselbst ich ebenfalls eine Abänderung der Gruben angetroffen habe; weil zwischen Golobiza und mala inu veika Poniquiza neue Oef-nungen und zwar eine unweit des Stromes und wiederum zwey in dem Strome selbst, sich entdecket haben. Den folgenden Tag darauf begab ich mich von dem hintern Theile des Sees, gegen der Insul Vornek zu, als welche zwischen der Halb-Jnsul Dervosecsch und dem grosseu Berge Iauornig lieget: daselbst besichtigte ich die Gruben Kottu, Geb-nu und die übrigen kleinen Gruben, welche ich alle noch im vorigen Stande befand; ausser daß die sonst zwey merkwürdige Gruben mala inu velka Bubnarza, auf teutsch: die grosse UNd kleine Trommel-Schlägerin, mit Mooß, Schilf und Rohr durchzogen; das übrige aber in der Tiefe völlig verschlemmet war, welches uns also den Eingang in die Tiefe, wegen besagter Verschlem« mung, verhindert hat, davon bereits in dem vierzehenden Lapi-tut Tab. Num. 29. das eigentliche vorgestellet worden. Von dannen setzte ich mich zu Pferde und ritte zu dem Ursprung von Ottok, welchen ich auch noch, wie vormals, in gutem Stande sähe. Ich gieng darauf meinen Weg weiter fort und kam an den Oder-See, zu ElldL TreflTenz , Laski Studenz , Piriter und Ze-mun, welche ich alle auch im vorigem guten Stande, nebst dem Mainschig, bemerkte, bey welcher letztern vor Zeiten eine Muhle gestanden und eine Brücke geschlagen gewesen. Auch Ui fm fanden sich in diesem See, an verschiedenen Orten, unter dem Mooß ganze Eichbäume, welche viele Jahre darinn vergraben gelegen , davon ich zur Tischler * Arbeit, für meinen Schreiner, annoch im 1715. Jahre, das beste ausgraben, ab-hauen, und in mein Haus führen lassen. Es ist dannercher Leicht in muthmaffendaß sich dieser See nicht zu allen Zeiten so sehe ergossen habe und so lange, wie nachher, stehen geblieben: weik vormals Mühlen daran gestanden, auch solches die Merkmahle von versenkten Stücken Eichbäumer es bezeigen, auch müssen gan» ze Wälder daselbst gestanden seyn: weil Lzirkniy, Niederdorf und Seedorf einen gewissen Theil ihrer Grund-Stucke mit bezeichne-ten Marksteinen an dem See haben, woselbst man noch die Merkmahle nehet, daß Holz darauf gestanden ist. Es müssen auch noch die Unterthanen von obgedachten Dörfern eine gewisse all» jährige Steuer von diesen Grund-Stücken entrichten, der See mag ablaufen, oder nicht. Nach Besichtigung dessen kehrte ich von dem See wieder zu» rück nach Hanse: unterweges aber besuchte ich zugleich die, in den See, fliessende Bache und Quellen und fand bet) Goriza eine starke Quelle mit Namen Siatouiz, teutfch der goldene Brunn, welche eine Mühle treibet. Jngleichen l^Lipfen auch eine, darzu kam die grosse Quelle, welche bey der Herrschaft Stegberg entspringet. Alle diese führen den Namen Lipsenschiza, gleichwie jene von Sherouniz) Sherounschiza genennet wird. Weiter besähe ich den kleinen Bach zu Grochovo und eine Quelle oberhalb Martini-Pottok und letztlich noch zwey Quellen unter besagtem Dorfe, eine, unweit meinem Meyerhof und die am dere, welche unter demselben befindlich ist. Von dannen kam ich also wieder nach Lzirknitz und nach Thurnlack zu vorgedachtem Herrn Prälaten. Den nachfolgenden fünften Tag begab ich mich in den Wald S. Cantiani und wollte daselbst den Ausfluß des Sees, welcher aus einem Felsen, der eine ziemliche Oefmurg hat und seinen Ausguß daselbst nimmt, betrachten: allein ich fand, daß daselbst alles trocken war.- weil der See Wässerter geworden, ich verspühtte auch, das an dieser Oeftrmrg ehemals eine Säge» Säge-Mühle gestanden und unweit derselben noch eine dergleichen, welche von der ersten das Wasser erhalten hat. Der, bey mir, gewesene alte Fischer berichtete: daß so bald man die untere Sa» ge-Mühle erbauet, so bald hatte sich die kleine Kariouza, Kami, nie, Suenska Jama verschlemmet, aus Ursache.' weil man in gedachtem Walde diejenigen Gruden, m besagte Sage-Mühle sey erbauet worden, mit Steinen versetzet und feste vermacht, auch Las Loch, woraus das Wasser von letzt gedachten drey Gruben herfürgequillet, verstopffet hätte, welches auch um so viel wahrscheinlicher, als ganz natürlich ist: da derjenige Lauf, den dieses Wasser vorhin gehabt, gesperret worden, folglich sich selbiges auch gar leicht in dem See hat verfchlemmen können. Viele von den gemeinen Leuten wollen behaupten: daß gewisse Löcher, besonders Rescheto, welches auf teutsch ein gröb Sieb Heisset, waren mit einem Gegütter überzogen gewesen, wodurch alles Wasser also bald verfanget und ausgetrocknet worden, worauf man noch wollene Säcke und viele grosse Steine gemorsten hätte; wodurch also die gewaltige Oefnung in diesem See wäre verstopffet worden: allein es kann auch wohl eine natürliche Ursache dessen seyn. Denn gleichwie sich bey meiner letzten Besteigung und Besichtigung der Gruben es sich zugetragen hat: daß viele vorhin gewesene Hölen und Löcher, wegen Einsenkuna der schweren Steine, die Erde von unten losgespielet, die Wände dadurch abaeriessen und der Grund zu weichen ist gemüßiget worden, folglich alles zusammen fallen, mit Erde überschüttet und dieser Ab-siuß müssen verstopffet werden. Gleichwie es sich dermalen bey der Fischer - Grube zugetragen hat; so bat dergleichen bey Re* scheto geschehen können. Zu dem auch der Lzirknitzer Bach vorhin nicht in dem See, wie jetzo, geflossen ist; sondern auf eine, bey Nicderdorf, damals gestandene Säge-Mühle und von dannen unter dem Hügel Gradische sich in die Erde versenket hat. Unter ändern Gruben und Wasserschlunden, welche, wie vorgemeldet, sich ganz verstopffet haben und zu dem Austritt deS Sees, zumal bey nassen Jahres-Zeiten ein vieles beygetra-gen, hat sich binnen 41. Jahrenein merkliches verändert: gleichwie seit etlichen Jahrhunderten öftere Abwechslungen dabev vor- gefallen seynd. Es ist auch gar nicht zu zweiffeln: das in zu« künftigen Zetten mehrere dergleichen Revoiutioncs sich ereignen und verschiedene Zufalle darbey sich zeigen dürften. Denn wenn einer, wie ich, sich tu Zukunft zu Lzirknch seßhaft niederlassen, daselbst funftehen Jahr lang alle Begebenheiten genau beobachten und selbige fleißig annoticm sollte; so würde er in folgenden Zeiten der Nachwelt von diesem See einen und von dem jetzigen ganz abgeänderten Bericht ablegen können. Indessen schmeichle ich mich mitderHofnung: daß diese meine wahrhafte und auf eigene augenscheinliche Erfahrung/ gegründete Beschreibung des Lzirknitzcr Sees also abgefaffet sey; daß keiner mir mit Recht wird vorwerffen können, als wenn etwas darinn enthalten timte, was wieder die Wahrheit und der Sache Beschaffenheit selbst streite. In dieser Rücksicht habe ich dte Operationes der wirkenden Natur durch phvlicaiische Vorstellungen, zu eines jeden desto leichtern Begrief, ja auch selbst denjenigen , welche der Mathematic ganz und gar unkündig sind, klar vor Augen gestcllet. damit jedermann meine diesfallige De-monflrationes um so viel leichter fassen und begreiffen könne. Indem ich dieses Werk nicht bloß vor die Gelehrten allein; sondern zu jedermanns Einsicht ans Licht gestellet habe. Und zu dem Ende sind die Tupfer-Tabellen hier beygefüget; welche zwar etwas schlecht gerathen, weil dieser Gegend kein tauglicher Kupfer-Stecher sich befindet und solche ausser Landes zu stechen, hatte viele Kosten erfordert, wodurch der Werth dieses Buches nur wäre vergrössert worden, und dennoch zur Sache ein meh-rers nicht beygetragen hätte. Ich muß zwar bekennen daß ob ich gleich ein groffer Liebhaber von der Mathematic und Zeichnungs-Kunst bin, so wenig habe ich doch Zeit meines Lebens einigen Unterricht darum gchabt. Inzwischen glaube ich, daß gegenwärtige Abzeichnungen eine genaue Übereinstimmung mit meiner Intention haben werden. Es ist denen Herrn Patribus Soc. JEfu in Laibach eine Abschrift von diesem meinen nunmehr edirten Werke, durch vornehme Hand zugefertiget worden, darauf sie denn alsogleich über meine, in matt Tuäu, entworfene Probiemata in ih- §s m ren Schulen öffentliche Vorlesungen angestellet, auch die darin« enthaltene Experimenta durch eine Difputationem Phyficam auf das genaueste examiniret haben. Welches um so viel mehr mir zu einem sondern Vortheil gereichet.- ml vormals, ehe ich diese Beschreibung an das Licht aeftelict, Niemand von dieses Sees Wirkung gemeldet/ noch in Een Schulen etwas davon traditet hatte. Nachdem ich aber diese herausgegeben, und die Qusftion ventiiiret. Woher es komme: das der Lzirkniyer See anlauffe? und ich gleich meine Beantwortung darbey geseeet: daß es da» her entstehe, weil die Siphones, das in dem Berge Jauormg imb zwar in dessen innern Holen, gesammlete Wasser, bey-ereignenden Regen und Donner»Wetter durch die Meatus Sub-terraneos dem See zuführen und ich den Effc<ä der Siphonum deutlich erwiesen; so haben solchen Satz die Herren Patres Soc. JE f. vermöge ihrer darüber gemachten Experimente vollständig approbimt müssen. Ich muß ohne eitten Ruhm sagen: wie ich von Jugend auf, zu solchen Büchern, welche von mechanischen Wissenschaften handeln einen ungemeinen Trieb gehabt auch durch Lesung derselben einen nicht geringen Rußen geschöpfte und wehrend meines -25 » jährigen Officii zn Idria habe ich mich täglich, nach verrichteten Amts »Geschäften/ in Scaüca, Hy-droüatica , Geometria , Berg»Schimerey, Mark» Scheidung und allen Setgwrfs»Mampulationibus auf das fleißigste grübet. Wie ich denn gleich nach Antritt des Verweser »Dienstes m Idria mir habe lassen angelegen ftyn, das ganze Kayierli» che Bergwerk daselbst aufzunehmen, und selbiges in ein accura-tes Model, oder in eine geschickte Mafchine zu bringen. Dieses mein Vorhaben nun werkstettig zu machen, so habe ich das Bergwerks »Gruben» Gebäude, so weit sich dasselbe erstrecket, sammt den drey Einfahrts»Stollen, als den zur heiligen Drey-faltigkert, zu St. Barbara und zu St. Joseph, nebst den darbey vesuMichcri Gebäuden und die herumliegende Gebürge, so wohl unsittlich als innerlich in Grund geleget und darauf von diesen alten eine Idmographiam Metalli fodinarum Hydricarum mecha- iücam verfertiget ueb solche nschgehendö Server Kapserl. Mp Carolo VI. glorwürdigster Gedachtniß allerunterthänigst zu Füssen geleget. Selbige ist nachgehends auf allerhöchsten Be« fehl in die Kayserl. Hof-LLliothec zu BBienn gebracht und ihk von dem dasigen Bibliothecario Pio Nicolo Gareii, eine bequeme Stelle daselbst angewiesen worden. Damit jedermann solche frep hat besichtigen können. Auf dem inwendigen Deckel derselben befindet sich eine Nota, welche den Jnnhalt dessen anzeiget , was diese Mafchine von dem Idrianischett Bergwerke in sich fasset. Welcher zugleich in der Grund * Lharten ein Rcper. torium aller Nominum propriorum, der, in der Grund-Lage befindlichen Oerter, Gruben und Gebäude angefüget ist. Woraus ein jeder sich kürzlich einen vollständigen Begrief von dem ganzen Idrianischm Bergwerk machen kann. Diese Mafchine ist also verfertiget: daß wenn man den Ober - £>cäcl derselben eröfnet; so stellet sich das ganze Berg« werk, mit allen seinen Erz-Gruben., deren Einfahrt/ Schachten , Stollen, Länften, und Strecken, nebst dem ganzen Erz-Gebürge, Hügeln, Thälern, Gebüsche, Bäumen, Häusern, Gärten, Wiesen und Feldern vor die Augen. Worhey zugleich alle Wasser-Leitungen , Gerinne, Fluderwerke, Künste und Werkstatte nebst den übrigen Gebanden, welche dabey befindlich, auch aller deren Nomina propria zu sehen und zu lesen sind. Bey Eröfnung der vier Seiten-Fächer aber prasfentiret sich das ganze inwendige Berg-Gcbäude an Schächten, Stollen, Strecken , Gesenken, Durchschlagen , Farthen, Feld-Treib-Such-Hau-Kunst-und Förderungs-Orten mit Dratwerk von unterschiedenen Farben , Nach Mathematischer UNd Mechanischer m Quadrat und durchsichtig Cubischer Einteilung dermassen tmfr lu| gestellet, daß diese Dratwerke mit der darunter in plane zugleich correfpondirmben Farben, nach der Mark-Scheider-Kunst aufgerissenen Berg-Lharte aecurat Übereinkommen, mitbin man von io. zu io. Klafter jedes Schachts Stollen, Strecke«, Ge« ftnkeö, Durchschlags, Farthen, Feld-Treib-Such-Hau-Anbrnch-Kunst - und Förderungs - Oerter, Namen Tiefe, Lange, Breite, Steigen, Fallen, Streichen, In-und Dedinationes ersehen unk messen, auch wo dir vielfältigen raren Er^e, m deren jeder Sor- §f 2 te 11 eine Hand-Stuffe f in einem besondern Appartement deftini* xet und numenrct/ dabey lieget / ad captum in Augenschein zu mhmen i folgende jeder der Mathematic, Mechanic und Me-'taUurgie-SSctiUntiget dieser Mafchine Seltenheit / treflichen Ge» brauch und Nutzen begreiffen, und beurtheilen kann. .Zumahl auch ein jedweder in obbesaater KE Unerfahrner/ vermittelst beygefügter schriftlichen Erläuterung, alles so gut, wo nicht -es» fer, als wenn er selbst in loco Idrias wäre, ad amuffim ver-ständigst wird. Der geneigte Leser beliebe hiervon des Francifci Burman. ni Traäat, welchen er zu Wolftnbütel Anno 1730. herausge-geben und MagnaJia Dei detitult/ worinn er von allen Bergwerken der vier Theile der Welt überhaupt und von Idria foi. 116. besonders handelt / nachzusehen. Ingleichen des Joannis Xaverii Meyers sein Buch, betitult: Das Neueste von der Zeit / so er zu Frankfurt und Leipzig Anno 1731. herausgegeben/ allwo er auch eine Abhandlung von dieser meiner Mafchine macht/ nach» zulesen ist. Obwohl diese beyde Scribenteit mich von Person so wenig kennen / als ich nicht die Ehre habe, daß selbige mir bekannt sind/ so lebe ihnen doch verpflichtet / daß sie meiner in ihren Schriften so rühmlich gedacht haben, wiewohl letzterer meinen Namen nicht eigentlich gewust und in seinen Tratte statt Steinberg , Sternberg gesemt hat. Ich bin ebenfalls gleich bey meinem Antritt in Idria dahin bedacht gewesen, wie ich dem allerhöchsten ELrario Seiner Kayserl. Majestät allen möglichsten Nutzen schaffen und durch leichtere Trennung des Quecksilbers aller in dem Bergwerke anwendende Kosten erspahren, auch anbey die Nutz - Erträgnuß des Bergwerks durch bessere Trennung des Quecksilbers befördern und solche in best - möglichsten Stand könnte setzen. Ich habe auf solche Weise nebst ändern gewöhnlichen Brennen an der einen Seite des Brenn-Ofens etliche Lage hindurch mit eigenen blossen fanden die Vorlagen an die von Eisen geschmiedete Md ganz glueude Retorte anlutiret/ und befunden: daß diese Lu* eiruug mit den blossen Händen zu verrichten, nicht nach Roth-dürft/ wenn auch gleich der größte Fleiß dabep augewendet wup de, wegen unerträglicher Hitze, geschehen könnte. Indem der fluchtige Mercurius an der Lutirttng grosse Schrecken und Nitze verursachete, wodurch ein groß Theil des Mercu« rii im Rauch aufgienge. Ich habe derowegen einen beque-mern und nutzbaren Lutum oder modum lutendi in Idria eingeführet, also, daß man nicht mehr mit blossen Händen; sondern vermittelst eines Streifen-Tuches, oder Leinwand mit einem besonders darzu verfertigten Kleister, alle aufgeriffene und von der starken Hitze des Feuers , in dem Luto gemachte Oeft nungen, desto fuglicher, ohne sich die Hände zu verbrennen, fest und sicher veriuriren, auch die Flüchtigkeit des Mercurii, welcher ohnedem durch die subtilesten Porös dringet, zurückhalten kann. Mithin ich bey jeder Brennung einen grossen Nutzen ge-schaffet. Fch habe auch bey der Wasser-Hebung und bey denen Erz befördernden Werken die unnöthige Fmiones adgeschaffet. Bey dem Puch-und Wasch - Werk , Erz «Scheidung und der Hallen-Wascherey habe ich ebenfalls mein möglichstes gethan und solches alles im guten Stand gesetzet. Es lst nur zu beklagen, daß die von mir ganz neu erfundene und in Idria sonst niemals gesehene Hällen-Wäscherei), vermittelst welcher täglich über 50. und mehr Lentner Erz seynd geschieden und zu Gute gebracht worden, gleich nach memem Abzug von dort, wieder verlassen und aufgehoben ist. Es bestund diese Mafchine zur Hallen-Wascherey hauptsächlich in einem grossen Kasten in welchem aller Berg mit dem darunter vermischten Erze gestürzet, von dem durch bas hinein geleitete Wasser, nachdem selbiges vorher auf das darinn befindliche Gröb-Sieb gesetzet, stets mit der Berg - Kratze konnte gewaschen werden, das davon zurück gebliebene wurde den Klauber-Buben zur Scheidung hinab gelassen und geschieden/, wie auch das zum Puchen Gehörige gepuchet. Diese gan$c Maschine habe ich an vier Ketten gehanger, welche etwas gegen die Mitte zusammen gezogen waren, woran die Nu mern der Drat-Siebe, bis auf das letzte Schleim-Sieb, eines nach dem ändern sich befunden. Daß also diese Mafchine bis an das letzte Schlam» Ff 5 Sieb -230 mp* Co) mp* Sieh reichte, welche von dem daran befindlichen Puchwerke, durch ein darzu errichtetes Stoßwerk und dessen Puch-Welle stets de« weget wurde. Mithin konnte das subtilere Waschwerk aus einem Siebe in das andere, vermittelst der Bewegung und dem darein geleiteten Wasser gereiniget und ohne menschliche Hände fe-parirrt werden. Wodurch der Abhub von Siebsetzern,das Subtile« von den Lrag-Waschern und letztlich, der Schlam von den Schlam-Herdten zu Gute gebracht wurde, das Puchwerk habe ich auch dahin eingerichtet: daß das schon aepuchte durch ein dergleichen errichtetes langes Drat-Sreb, welches ebenfalls von der Puch-Welle beweget wird, durch den Puch-Knecht aus den Puch« in besagtes Sieb gegeben, wo es sogleich durchgefetzet von Truhen-Lauf-fer, an die Sieb-Setzer gelauffen und hernach zu Gute gebracht wurde. Von eben dieser Mafchine habe ich Anno 1746. Ihrer Exceiienz Herrn Grafen von Köniseck-Erbs, Kayserlichen Hof-CoUegii Präsidenten zu Wienn den Riß mit der ExpJication überreichet, und nach meinem Abzug von Idria hat zwar mein Nachfolger im Amte solche daselbst abgeschaffet: Er hat aber hingegen selbige, als sein eigenes Inventum in den Hungarü scheu Berg-Stadten und vornehmlich zu Schemniz eingeführet. Wenn er solches nur daselbst wohl eingerichtet hat; ich schätze mich glücklich, daß ich etwas erfunden habe, welches dem Kapserl. AL rat io zu sondern Nutzen gereichet und welches bey den Kayserl. Bergwerken sehr erträglich dienen kann, er behalte den Nutzen und die Ehre vor sich, ich begnüge mich als Erfinder was Gutes eingerichtet zu haben und das Andenken davon zu erwerben. Ich habe von Jugend auf besondere Lust zur Mechanic und Mathematic gezeiget; aber keines Unterweisers habhaft werden können, welcher mir den rechten Weg darinn gezeiget hatte. Einen einzigen Freund habe ich gefunden, welcher meine Incii-nation unterstützet hat, und mich mit einem Besteck versehen, mir anbey angerathen des Nicolai Bions Werk-Schule anzuschaft fen- welche ich auch Anno 1715. gekauffet, und aus selbiger viel nützliches begrieffen, ich habe mich erstlich entschlossen nach seiner Lehr-Art mathematische Inftrumenta zu verfertigen. Es B also dieser tzion mein einziger Lehrmeister gewesen, von weh chm ich gelernet verschiedene Lirkul, Paraliel-Ltnien, Artrdi labia , Quadranten , Proportional - Lirkul , Scalas lineales , Reifi-Federn und dergleichen zu machen und zu appiidm. Ich hade auch ein ausdreyen, zusammen gesetztes Compofitum, verfertiget. Welches ich zu Ausnehmung aller Höhen und Fla.« chen gebrauchen kann. Dieses inftrument bestehet aus einem Proportional - Lirkul und aus einem Quadranten / nebst den darzu gehörigen Oeoptris und einem Lineal. Ich habe dieses alles noch in Lzirknitz im 1717dm Jahr verfertiget. Als ich aber nachgehends Anno 1718. pro Commifiario der Straffen-Reparation bis Anno 1724. bin gebrauchet und folgends zu dem Kayserl. Bergwerke nach idria zu gehen befehliget worden ; so habe ich eine Tabulam praetorknam fpecialem mit einer besondern Regel nach meiner Invention daselbst verfertiget , mit welcher ich die Höhe und Liefe des Gebürges jeder Station ihre Elevationem UNd Declinationem graduum genau be« merken, sowohl im Profil als Grund auftragen und also nach Belieben geschwind und accurat opemen kann. Ich habe darauf versucht, ob ich besagte Tabulam prtetorianam auch in den Erz-Gruben gebrauchen könnte. Zu dem Ende verfertigte ich noch ein anders Instrument, welches ein ,Univerial-Geo-metricum ist. Dieses habe ich nebst obgedachter Tabula pr$-toriana Anno 1728. zu Stande gebracht Md dienet mir sowohl in-als aufferhalb den Gruben zum nutzbaren Gebrauch. Ich habe aber dasselbe vor 7. Jahren in ein-und ändern Stücke abge-andert und in einen Regel - mäßigem Stand geseyet, daß ich also mit selbigem aus einer Station allein und was von dar zu sehen ist, gehen, auch mit grösser Geschwindigkeit jedes aufnehmen und in Grund legen kann. Vor sieben Jahren ist ein Engelander durch Laibach Misst, dieser hat mich besuchet und verschiedene Unterredungen mit Mir gehalten, wobey er unter ändern gedacht: wie daß man keine. Mafchine verfertigen könnte, welche aus dem Cemro stets auswärts Schnecken-weise bis an ihre Peripheriam mb von dannen inmverts auch Schnecken-weise, wieder bis in ihr Centrum liefst. Run hatte ich Win Lebetag niemals etwas von dergleichen gese» gesehen noch gehöret. Iedennoch nahm ich mit vor diesen Mo-tum zu probiren und versprach ihn bey seiner Abreise, wie ich wollte darauf bedacht seyn / daß ich bey seiner Retour ihm könnte etwas davon sehen taffen, und ihm alödenn deren Möglich« feit jit teigen. Ich legte darauf Hand an, Ließ die Tischler«Ar« Mt darzu von meinem Haus«TiMer verfertige«/ die übrigen Räder drehete ich selbst und was von Eisen oder Meßing hier« -ey erforderlich war, arbeitete ich selbst aus, als ich das Werk zusammen setzte, so habe darauf diesen Motum ex Centro ad Peripheriam und von dar wieder ad Centrum in die Schnecken« rauffende Linie zu Stande gebracht. Nachdem nun binnen Jahrs« Frist dieser Paflagier von seiner Reise wieder anhero kam, so zeig« re ich ihm diese Mafchine, nach der proponirtett Operation , worüber er sich denn verwunderte und sagte: Er wollte wünschen eine dergleichen von Eisen verfertigte Mafchine zu haben. Ich habe selbige anch nachgehends dem vornehmen Mathematico Herrn Abate Marli, der allhier nach Triest und Fiume Anno i-7ft. in Septemb. gereiset, sehen lassen , welcher mir darauf gemeldet: keine solche Mafchine noch gesehen zu haben, welche zu grossen Sachen zu gebrauchen wäre, doch getraue er sich auch ei« ne dergleichen zu machen. Ob der zu erst«gemldte Engelander nun dergleichen eine sich hat machen lassen und fHMge 311 Stande ge« bracht, weiß ich nicht. Die Meinige habe diesen Fremdling prüfen. tiut, da ich sie bloß seinetwegen gemacht, weil er an der Mg« lichkeit deren Operation gezweiftlt. Ich will nur wünschen, daß sie zu seinem Dienst seyn möge. Mir gereichet es zur son« dem Confolation, wenn ich jemand mit meiner Invention gefällig seyn kann. Ich bin nunmehro auch Willens die Opei-ationes des Lzirk« m'tzer Sees, so ferne es meine Lebens «Kräfte »erstatten, in ei» ner Mafchine fürzustellen und zu zeigen, wie dieser See bey ei« nett kleinen Regen und bey entstehenden Donner«Wetter sich in kurzen anfülle und welches an diesem See fpeciaiiter zu bewnn« dern: daß solches binnen 24. Stunden geschehe und wenn der Fi« scher«Stein sich zeiget: der See binnen 25. Tagen wieder ablauffe, auch gleichwie bey dem Anlauf die Gruben an theils Orten da- Wasser in sich saugen, also fettige auch solches über sich hervor geben und gleichwie aus einem Spring-Brunnen, wieder in die Höhe spielen. Zugleichen sollen die zwey Wasser-ausspepende Hölen Urania jfama und Such» Dulza darbey vorgesteltet wer» den. Soferne ich wegen meiner Mühe und Unkosten mich inde-mnifiret seHe. .Zum Beschluß dieses Werkes und damit ich von allen dem was nur bey dem Lztrkniyer See merkwürdig ist, nichts zurück» lasse / will ich noch mit wenigen anführen: wie daß in den, an dem See, liegenden Dorsschaften: als zu Doleina-Vafs, auf teutsch : Riederdorf es ganz was besonders ist, daß die Ju-gend und kleine Bauern r Knaben sich schon auf das Fischen Ic* gen und gleichsam als gebohrne Fischer zu achten seyn. Ich habe einmals der Fischerey dieser Knaben zugesehen, wie sie sich befleißigten, Hechte von allerley Gattung mit besonderer Behutsamkeit zu sangen. Sie machten nemlich eine, vom Roßhaar, zusammen gedrehete Schnur, mit welcher man sonst die BögeL in den Strupffen, oder Dohnen zu fangen pfleget. Diese Schnur banden sie an eine Ruthe und zwar an dem dünnsten Ort derselben, machten daran einen Knoten, oben in dem Spalt, damit war das Fischer-Zem fertig; hernach giengen sie, mit solches zugerichteten Angel-Ruthe, nach dem besagten Niederdorf, durch welches der Lzirknitzer Bach Messet, welcher niemals auszutrocknen pfleget, machten daselbst ihr Fischer-Zeig zurechte und fuhren damit in das Wasser. Weil nun der Hecht, als ein Raub-Fisch , auf kleine Forellen, Gründlinge und Kappen in dem Waft ser, ganz unbeweglich lauret; also pflegen die Buben an dem Strom zu gehen und Acht zu haben, wo sie einen Hecht sehen können. Wenn sie einen dergleichen erblicken, so fahren sie mit ihrer zugerichteten FischeEuthe, woran vorne, in das gedrehte Roß-Haar, eine Schlinge aufgemacht ist, ganz sachte gegen dem Ort zu, wo der Hecht auf den Raub lauret, senken seidige so weit hinein , bis sie solche dem Hechte über den Kopf hinter die Floß »Federn bringen, alsdenn ziehen sie die Ruche an sich, die Schlinge gehet zu und sie ziehen auf tiefe Mt den Hecht damit aus dem Wasser; so ferne fit aber nifit vorsichtig damit Gg um* umgehen und fle nur in gctingften den -Hecht damit berühren, Tab. so schießt solcher, wie ein Pfeil, davon. Beyliegende Tabelle XXXUI.zeiget davon ein mehres. Auf solche Art fangen diese Bauern-Buben in kurzer Zeit mancher zu funfzehen, auch zwanzig Stücke. Diese verkauften fle zu Lzirkms ein und ändern Jnnwohnern daselbst zu 4. 6. bis 7. Kreutzer. Einige dieser Bauer-Buben machen ihnen auch ganz eng zusammen geflochtene, oder gestrickte Hamen, wie die Reysen groß, welche sie an einen Reif binden und eine Statt* ge daran stecken, mit welchen Reysen sie den Hecht ganz sachte über den Kopf fahren und wenn sie ihn darinn haben,- so ziehen sie ihn mit einem schnellen Zug in die Höhe, womit fle auch viele dergleichen Fische fangen. Zu Martinsbach insgemein Martini potok, fangen die jungen Buben ebenfalls die Rlltten zwischen den Steinen: denn fle heben die Steine auf und fangen die Rutten also mit der Hand, oder stechen fle mit der Gabel und bringen sie darauf nach Lzirknitz zum Verkauffen. Es ist kein Ort, oder Dorf, wo nur ein Wasser durchfließet, da fischen schon die Kinder dergleichen Gattungen von Fischen. Den Leuten, welche an diesem See wohnen, stecket schon die Fischerey im Geblüthe und ist ihnen, so Zusagen, angebohren. Sonst finde ich noch nöthrg Hier bcy liefet ®tlegent)cit mit anzuführen: daß ob zwar oben int zweyten Lapitul. pag. 16. ist gemeldet worden: wie die Kirche B. V. M. zu Lzirknitz Anno 1500. von den Grafen von Lilley sey erbauet worden. So zei« get doch die Genealogie dieser Grafen, daß der letzte dieses Geschlechts schon Anno 1456. mit Tode abgegangen; man hat derowegen den, in obgedachter Kirche eingemauerten Stein noch einmahl in Augenschein genommen und befunden, daß die in einen Bruch desselben eingegrabene Schrift unleslich war, rvobey man dennoch die Jahr-Zahl erkennen knnte, welche dnno-ö:tS7zr i. e. 1471. bedeuten soll. Mithin dieser Stein um 16. Fahr später ist gesetzet worden, als der letzte Graf von Lillev abge- ftM'' •£SL-U ■ i-1 X , * > V storben ist, hin folglich diese Kirche nicht von denselben; sondern ! von dessen Succeflbribus ist erbauet worden. Hiemit nun will ich diese Beschreibung des Lzirknitzer Sees und der dabey vorkommcnde Umstände beschliessen und mich damit begnügen: daß ich hiermn nichts geschrieben habe, was der Wahrheit entgegen wäre, oder was ich nicht selbst mit leiblichen Augen gesehen und erfahren hatte. Denn da ich die Eigenschaft an mir habe: daß ich nicht leichtlich etwas glaube, was der Wahrheit zuwider scheinet; so glaube auch, daß ich wider das natürliche Recht handeln würde, wenn ich einem ändern etwas beybringen sollte, welches nur ersonnen und erdich-1 tet wäre. Zu dem halte ich das für die Richtschnur meiner Verrichtungen, daß die Wahrheit allemal das rechte Ziel trefft. Und hiermit lebe der geneigte Leser wohl. Ich verbleibe demselben befliessen bis an mein Lebens-Ende. Er. ERRATA. Pag. 2. Iin. 20. Dedicat. stehet Gegenstgnd, lest: Gegenstand. P 4- J. 21. an statt: Paick, Lese: Poick. p. v i. 7. für Mauetz, lese: Mauentz. p. 7- l. 29. für Jauernig, lese: Jauornig. p. 9. J. 7. für Co tu, Lese: Kottu. Ibidem I. i z. für Ufchina, Ließ: Ufchiva. p. 15. 1. 11. für Zemon, lese Zemun. p. 16.1. 19. für im Jahr 1500. lese: im I4ten Szculo. p. 16. l. 8. für eine, lese: seine. p. ;o. 1. 31. für der, lese: dem. p. 43. I. 14. für Ablauf, lese: Anlauf. p. 47. J. 33. für Metrofski, lest MitroWsky. Ibidem für 17^0. lese: 1730* p. 50. i. 29. für Zeugnnß, lest : Zeigung. p. 64.1. uk. an statt laueren, lest: lauern. Ibidem für die Bauern - Buben, lese: der Bauer-Bube, p. 80.1.17. für Erfahrung, Untersuchung und überreizten Einsicht, lese: Untersuchung, Erfahrung und überzeigten Einsicht. Ibidem I. 19. für sey, lest: bin. p. 94. i 25. für ein, lese: einen, p. 95.1. 10. bleibt das aber weg. Ibidem l, 17. für es, lese: man. p. 102.1. 7. blerber das, es, weg. p. 163. i. 19. für vorher aber einen, lest : welche nach vielen, p. 179. 1. 29. für verwandelnden, lese: verwandelnden. p. 192.1. 6. für fürgestellet, lese: fürstellet. Ibidem l. u. für war, lest: wäre, p. 193. I. 11. für Steine, lest: Stein. p. 203. 1. 7. für zu rauschen, lese: wie es rauschet, p. 214. J. 36. dann P- 215. 1. 1. Feuer, Portugal, Africa, tlrtb andere Oerter mehr abgewichenes i7s6.Jahr,ließ: Portugal, den i. yber, Africa, und andre Oerter mehr im 1755. Jahr. 7.130. 1. 15. für Köniseck, lest: Königseck. Was die übrigen Menda , als: Versetzte Commata, und andere, Signa, Dütinftionen , wie auch die unterlassene Tü--stein über a, o,und u, betrift, wird der geneigte Leser stlbst gütigst bemerken. NAROONA IN UNIVERZITETNA KHJI2NICA 00000320879