Erscheint jeden Samstag abends. Schristleitung und Verwaltung: Pri>«ernova ulica Nr. 5. lelcpäon 21. -Aulündigungen nimmt die Verwaltung g«g«n Berechnung billigster Gebühren entgegen. Bezugspreis: Bierieljährig ii 10.—, halbjährig K 20.—, ganzjährig K 40.— Für» Ausland entsprechend« Erhöhung. — Einzelne Nummern «» Heller. Nummer l Cilli, Samstag den 3. Jänner 1920 \ 2. ^Jahrgang Das deutsche Element im jlowenischen Staate. Eingesprengt zwischen slavischen Nachbarn ist daS deutsch« Element im jugoslawischen Königreiche und nicht leicht ist seine Stell,mg im diesem Staate, besvndeis in Slowenien. Aus einen engen Raum zusammengedrängt, aus seine eigene Kraft angewiesen, ist die deutsche Minderheit i» den slowenischen Ländern schwerer Drangsal ausgesetzt. Den» die Instinkte der Leidenschast, dir gegen die Deutschen in jahrzehntelanger Agitation aufgestachelt wurden, wollt?i nicht zur Ruhe komme». Nur spielt sich dieser Kamps nicht mehr im Lärme der Tagespreise ab, iontxrn ist auf da» geräuschlosere Gebiet der amt-lichen Verordnungen und Erlässe verlegt worden. Die Kampfrufe in den Zeitungen find seltener ge-worden, aber die holzen sind sicherer und die Wirkungen verderblicher. D«r nationale Uebnschwang, der im alten Oesterreich sich den Schein der Notwendigkeit geben konnte, ist jedoch im neuen Staate vielfach nur ci« Manöver, daher umso widerlicher und gehässiger. Da die äußere Macht mangelt, die Fremdherrschaft der Italiener in den okkupierten Gebieten ad» zuschtiteln, wird dem Hasse im Jatande ein Ventil geöffnet, um einen Wehrlosen ^'"bedrängen und zu auälen; da die Schwierigketten und Gebrechen in der Wirtschaftsführung tfb nicht verbergen lassen, wird ein kündendock^ucht, um aus ihn die gärende Unzufriedenheit abqÄlenken. Das Volk soll nicht inne werden, daß^-6» Deutschen im allen Oesterreich kulturelle urfb winschasiliche Gerte geschaffen haben, die allue' Völkern der Monarchie zum Segen ge-reicht^; die Menge soll im Wahne leben, daß im Z)ie Herzogin von Zmofa. Bon Kurt Würzer * Die alten Chroniken der italienischen Städte sind mehr als trockene Geschichte und sachliche No-tizeo; sie lesen sich oft wie eine berauschende Le> gende der Leidenschaft; in ihnen hat neben den städtischen Ereignissen uud den Borfällen im Lande die Liebe Platz; Novellen, Dramen, Romane sind eingesprengt in den historischen Bau. Zwischen Rechnungen und statistischen Zahlenreihen steht eine glühende, wilde Fabel. In das Geschick der Stadt eingewebt die seltsamen und leidenschaftlichen Schick-sale vieler Einzelner. Liebender, Hassender, Nach-sichtiger, Wahnverstörter. So steht in dem alten Buche einer Stadt auch die Geschichte der jungen Herzogin von Jmolo, eine sehr kurze, gar nicht komplizierte, ereignislose Ge-schichte, die in trockenen Worten ton dem schuldlosen Ende einer reinen Seele erzählt. Nicht« wird e, klärt, ausgeschmückt oder analysiert. Der Bericht soll sür sich spreche». Die Uebernahme inS gründlichere Deu'.sch erfordert einen anderen Ausdruck. Der clte Herzog von Jmola, der mit seiner noch älteren unverheiratete» Schwester seinen schönen, wchlgemessenen, standhafte» Palast in der gleichnami-gen Stadt bewohnte, hatte auf einem Medtzeersest in Florenz die sthr junge Tochter emeS nicht gerade reichen, aber wohlhabenden Herrn von Avales * Luö einem reichhaltigen Vändcken gleichen Titels, das sech» 9bw5Je» des Tichteri enthält. (SBerlast Steuh u. Jtta. Konstanz i. B.) alten Staate die mit Eigennutz gepaarte Unfähigkeit der Deutschen regierte und ihr Hauptbestreben in der Unterdrückung kulminierte. Das pangermanische Schreckgespenst, do« racheschnaubend die Vernichtung der Slowenen plant, wird wieder in Szene gesetzt. So wird die nationale Leidenschaft, die unter der Sorgenlast des Leber.S abzustauen beginnt, im Volke künstlich und gewaltsam wieder aufgewühlt. Soll eS denn wahr sein, daß die materielle und geistige Kultur deS dentjchen Volkes, wie sie. sich im alten ZiSleiihanien ausprägte, dem Aufliege des slowenischen Sprachstammes hinderlich oder seiner Entwicklung gar schädlich gewese»H? Seht euch um mit unbesangenem Auge und gebet selbst Bescheid I Mckcrue Städte und reinliche Törfer zieren die slowenischen Gaur; rauchende Fabriksschlote ja den Jndustrieorlen und einsame Gehöfte in abgelegenen Weilern kontrastieren die beiden Eckpfeiler des heutigen Wirtschaftssystems. Anheimelnde Bäder und Sommerfrischen in der Zauberivelt der Niederungen und bequeme Schutz-Hütten auf den Firnen schwindelnder Höhen bieten der schaffenden Unrast des Lebens eine Zuflucht in der Natur und locken den Strom erholungSbedürf-tiger Fremder ins Land. Das hochentwickelte Schul-wesen sast aller Kategorien ist hierzulande vorbildlich und gewährt dem slowenischen VolkSstamme eine Borrangsstellung in Jugoslawien. Die Zahl der Analphabeten ist unbeträchtlich und der Prozentsatz der Intelligenz erhebt sich sogar über den Durch-schnitt größerer Kulturnationrn Was a» Werken des Geistes geschaffen wurde, ist durchaus sehenswert und was an wissenschaftlichen Sammlungen in Bibliotheken und Museen ausgeschichtet ist. dars wohl ehrend registriert werden. kennen gelernt. Er erbat sie vom Vater zur GaUi», und sie wurde ihm gern übergeben. Sie selbst hat Ja gesagt, denn in ihrer sechzehnjährigen Jugend war ihr der Mann noch nicht begegnet, der sie jut Kenntnis der Liebe hätte gelangen lassen können. ^ Sie folgte also ihrem neuen Herrn, denn wie sie bisher ihren Vater nur als Herrn übe? ihr Dasein geachtet und verehrt hatte, so sah sie auch in dem Gatte» nur mehr den Rachsolger der Gewalt über sie, in das stille abseitige Städtchen und wurde ihm eine treue, solgsame, aber kühle Frau. Große Sejuhle wurden in ihr nicht geweckt, ihr Leben wurde kaum auS seiner bisherigen, gleichgemcsfenen Richtung bewegt, denn ihre Jugend hatte sie von dem immer sestlichen und srohen Treiben tes Flo-rentiner Adels noch ferngedalten. Nur vermißte sie die liebliche, heitere umbrische Landschaft. Die Hügel mit den kühlen Tälern, die Wälder aus den Bergen, wohin sie mit den älteren Frauen des istern ge-sahren war. H er war das Land eben, trocken und melancholisch. Der Apenin verlor sich am Horizont, daS Flüßchen war still und schmal. Ihr Trost war eS, bisweilen mit dem G^'olge ihrer Dienerinnen am Palazzo Piterlini vorüber zu promenieren, »er eine treue, nur verkleinerte Kcpie deS P'.azzo Strvzzi in Florenz war. Dann erinnerte sie sich der Heimatstadt mit einem Gefühl, als hätte sie dort Glück und Jagend zurückgelassen. Ihr Grtie umg?.b sie mit allen Erfindungen ter Zärtlichkeit, et liebte sie, wenn nicht mit der Kraft, jo doch mit allen Wünschen und allem Un- Aber nun die Frage: Wäre tiefe Kulturstufe denkbar, wenn das Schicksal schon vor vielen hundert Jahren politische Schranken an den Gemarkungen Marburgs ausgerichtet hätte? Wäre die bcchstthcnde Schulbildung möglich, wenn der slowenische Stamm sich in der Vergangenheit mit der jugoslawischen EiitheilSnation verschmolzen und mit ihr daS Los türkischer Bedrückung geteilt hätte? AuS rigener Kraft hätte sich das Volk der Slowenen wohl kau« über da» Niveau deS Balkans aufschwingen können. Dafür zeugen überall die unverwischbaren Spuren deutscher Anregung, Förderung und Mit-Wirkung. Vor allem die slowenische Kultur ist kein eigene», bodenständiges Gewächs, sondern ein Reis auf deutschem Stamme, und sie zieht auch beute noch Kraft und Saft anS deutscher Wissenschaft, Methodik und Tradition. In den Lehrbehtlfeit und Büchern ist deutsche Geistesarbeit riugegoffen ; soweit eS slowenische Schulbuch» gibt, schöpfen sie in der Form von Uebersetzungen, Zusammentragungen oder Auszügen aus deutschen Quellen. Die deutsche Sprache, die bis in die jüngste Zeit auch von slowenischen Autoren zu Veröffentlichungen mit Vorliebe verwendet wurde, findet sich in zirka 90 der wiffentschaftlichen Sammlungen und gelehrten Werke und im überwiegenden Teile der öffentlichen und privaten Bibliotheken. Nicht Stolz und Uebermu», noch Mißgunst oder Haß diktiert uns diese Zeilen. Denn die Kultur der M:nfchheit basiert auf der Zusammenarbeit aller Völker und nur die gegenseitige Anregung und Beeinflussung geivährleistet den stetigen F»rt-schritt. Wer selbst viel kulturelle Werte schafft, kann auch viel abgeben; aber auch eine zahlenmäßig kleine Natwn kann durch die Arbeit ihrer hervor- gestüm der Jugend. Und dknzu kam die Eifersucht des Greises. Er begann seine ahnungslose junge Frau sorgsältig zu überwachen, er schränkte seinen Verkehr ein und hätte am liebste» nur den alten Bischof von Jmola bei sich gesehen. Die wenigen jungen Lente der Stadt verbannte er auS seinem Hause, und selbst die Freundinen seiner Frau suchte er unter den Matronen aus. Obschon er gerade die sechzthn Jahre seiner Frau liebte, hätte er doch gewünscht, sie wäre alt wie er, damit nicht die Wünsche der ersten Jugend mehr in ihr glühten. Seine Bangigkeit wurde verstärkt durch die Reden seiner Schwester. Die war beim ersten Blick aus ihre BruderSsr.ru von rätselhaftem Haß befallen worden. Unvermählt geblieben, weniger aus Wunsch nach Ehelosigkeit, als weil ihre harte und bittere Art kein-n Freund gefunden Halte, beneidete sie dieses jnnge, schöne Geschöpf, das geboren schien, um geliebt zu werden. Da scheinbar sollten die Besürchtunqen der beiden Alten recht behalten. Emilie war etwa zehn Monat« die Frau deS Herzogs, al» sie plötzlich ihr Wesen änderte. Bisher sonst freundlich, gleichmütig und gelassen heiter, erschien sie über Nacht schwer-mutvooll, unruhig, ängstl'ch und scheu. Sie errötet?, wenn das Wort an sie gerichtet wurde, sah nach der Tür, als wol'.' sie fliehen oder erwartete sie einen unverhofften Eintritt eine« Geliebten, wurde schmal mid bleich und ihre £ an#e schienen selbst zu müde, einen Löffel oder Becher zum Munde ys führen. DaS alte Mädchen nahm den Bruder bt'selv «eile 2 ragenden köpje die Menschheit mit geistigen Schätzen bereichem. Wir mißgönnen dem slowenischen Volke nicht die Erreichung seiner kulturellen Unabhängigkeit, wenn es darnach tatsächlich jahrhundertelang gerungen hat; und wir erkennen das Walten einer neuen Zeit, wenn unsere slowenischen Mitbürger das sogenannte „deutsche Joch" willig mit der serbischen Führung eingetauscht haben. Aber wir glauben, eS ist deshalb doch kein Grund vorhanden, die Wechselbeziehungen mit dem deutschen Volke, die doch auS Naturnotwendigkeit nicht nur bestehen bleiben, sondern sogar gesestigt werde» müssen, von künstlich geweckten Vorurteilen abhängig zu machen. Man vergleiche demgegenüber etwa daS Beispiel der Serben, die es trotz des strenge» staatlichen Zentralismus sehr wohl verstehen, auch den kulturellen Bedürfnissen dn anderssprachigen Minderheiten gerecht zu werden, und die auf die wirtschaftlichen und geistigen Beziehungen zu den Deutschen ganz offen Wert legen. Der Haß war nie ei» brauchbarer Führer in der Politik der Staaten; denn er entspringt nur scheinbar dem Gefühle der Macht, ist jedoch in Wirklichkeit nur ein Zeichen der Schwache. ^ Wer in sich selbst die Kraft fühlt, mit seinem guten Willen, mit seinen Fähigkeiten und Kennt-nissen die übernommene Cultur weiter auszubauen und Gutes an die Stelle dcs Schlechten, Besseres an die Stelle des Gntea zu sitzeu, der wird an der Fülle der neuen Arbeit und an ker Freude am Schallen seinen eigenen Wert und Daseinszweck er-messen! Wer aber v.iS dumpje Gesühl in sich trägt, daß unter seinen Händen daS Edelgnt der ver-gangenen Zeit verderben und zerbröckeln werde, der wird mit Bc vußlsein in seine» Zeitgenossen den Gram über die Leiden der Vergangenheit inS Un-endliche stugern, ihnen die Gegenwart als den In-begriff der Vollkommenheit und Glückseligkeit vor-zusiegeln und die Vergangenheit in hassenswerter Verzerrung darzustellen suchen. Mit Haß kann man zwar eine Zeitlang regieren, aber nicht au/ die Dauer wirrschajten. Hat seinerzeit das deutsch^ Volk, nachdem es die Herrschaft der Franzosen abgeschüttelt, seine ehemaligen Machthaber gehaßt ? Nein, eS war sich in seinem dunklen Dränge des eigenen Wertes wohl bewußt nnd hat seinen Blick Nach vorwärts gerichtet, aus die wirklich auf-bauende Arbeit zum Wohl? der Gesamtheit. Auch wir Deutsche in Jugoslawien lasse», ob-gftich in einer anderen Lage als unsere Altvorderen, wies auf die melancholische junge Frau und sagte . Tag für Tag mit einer m Haß eindringlichen Flüsterstimmc: „Siehst du nicht, Remigio, daß sie »erliebt ist? Hat'sie nicht alle Zeichen einer liebes-kranken Frau? Sitzt am Fenster, starrt hinaus, wird rot und blaß, ißt nicht, schläft nicht, wende« sich von dir ab. schaudert vor dir. Merkst du es nicht? Sie haßt dich! Remigio, sie sinnt aus deinen Tod.* Der alte Herzog erschauerte in Zorn und Angst. „Wen könnte sie lieben?" schrie er wutver-zerrt. „Wer kommt zu un«?" Es kann nur ein Junger sein. Alt bin ich l Sie ist eingeschlossen und bewacht." »der die Schwester lachte höhnisch. „Verliebte, Remigo, Verliebte finden immer zu einander. Einer listigen Frau ist daS Unmögliche möglich. Sie betrügt dich, sie gehört einem andere».' An einem Abend ritt der Herzog davon, nach-dem er sich für eine längere Abwesenheit verab-schiedet halte. Er wollte deu Liebhaber seiner Frau ertappen. Mitten in der Nacht kehrte er zu Fuß zurück, schlich wie ein Nebenbuhler zum Palast seiner Väter «nd sah Licht im Schlasgemach Emilia«. Er stürzte durch die offene Tür hinein und fand seine Frau beim Schein der Oellampe, wach rm zerwühlten Bett. Er raste im Zimmer, stach mit dem Degen in die Tapeten, unter die Schränke, in die gefüllten Truhen und schrie: .Wo ist er?" Emilie richtete sich bleich aus, die Hände aus ihr Herz gedrückt, von der schmachvollen Beleidigung ties getroffen. Der Herzog packte sie an den Schul- T i l l i t x Zeitung tr* i i i i i ■ i wn1 i — - die Schatten der Vergangenheit ruhen u»d vertrauen auf eine lichtere Zukunft. Wir beugen uns nnter dem Drucke des Hasses, aber wir brechen nicht darnieder. Uns hat nie Haß noch Rachgier beseelt und wir werden im unerschütterlichen Willen durch-zuhalten, den Weg nach aufwärt« wieder finden. 'Der Zeiten Ungunst ist zwar wider uns. Wa» wir an Wert geschaffen haben in den langen Jahren, wird uns genommen, und woraus wir stolz sind, wird geschmält. Allein die Kraft, die nur zerstört, wird schließlich sich erschöpfe» und der positiven Leistung weichen müssen. Mag auch der Haß die Mauern unserer Häuser niederreißen, wir legen Stein auf Stein zn neuem Bau. Die Früchte unfe-rer Arbeit reifen in der Zukunft und werden auch der Allgemeinheit Nutzen dringen. Drum auf zur Arbeit in dem neuen Jahre! Die Riilkmünderrr aus Amerika. Wer heute eine Reise im Expreßzuge Paris— Belgrad macht, wird die Wahrnehmung machen, dG der ganze Zug mit Rückwanderer» aus Amerika besetzt ist, eine Erscheinung, welche ums» mehr aus-fällt, als dieser Zug nur erste Klasse führt, welche sonst von den Rückwanderern, die im allgemeinen an ein Leben voll Entsagung gewöhnt sind, nicht benützt wurde. Schon dieser U »stand wird den Reisenden nach-denklich stimmen und er wird erst recht zum Nach-denken angeregt, wenn er sich in ein Gespräch mit den Rückwanderern einläßt. Er ersährt da, wie es unseren LandSleuten während deS Krieges in Amerika ergangen ist, wo nnd waS sie gearbeitet haben, wie durch die Nachfrage nach Arbeitskräften die Löhne in die Höhe gegangen sind, was sie verdienten und auch waS sie sich bei ihrer bescheidenen Lebensweise ersparen konnten. Diese Ersparnisse betragen stets einige tausend Dollars »nd bilden die Grundlage ihrer Existenz. Schon vor Monateu haben verschiedene Zeitungen berichtet, daß viele tausend LandSleute in Amerika ihrer Rückbeförderung in die Heimat harren, und haben daran die Erwartung geknüpft, daß durch diesen Rückstrom unserer LandSleute sehr viel gutes Geld hereinkommt un» daß sich dadurch nicht nur unsere Valuta bessern, sondern auch die eingesührten Ware» ve> billigen würden, da uns doch das gute fern, schüttelte sie, mißhandelte sie blind vor Zorn. Im Hause war alles still. .Wer ist dein Liebhaber?" rief er. .Du liebst einen anderen! Wen. wen? Ihr sollt beide an den Pranger? Wer liebt dich?" Emilia lächelte unter seinen rohen Händen; sie seufzte tief, sah zum Himmel empor, reckte die Arme hoch und sagte: „Ja, ich liebe ihn —" Der Herzog war toll und stieß ihr den Degen in die vlnst. Sie war a»? ver Stelle toi. Aber er kannte den Namen des Geliebten nicht. Und erfand er mit seiner Schwester den teuflischen Plan. Er lnd alle StandcSgcnosscn am nächsten Tage zum Abendessen zn sich Und als die Stunde nahte, legte er den Leichnam seiner jungen Frau quer in die offene Tür seines Hauses. Wer e urrat, mußte dariiber hinweg. Aber wer sie lieble, würde nicht den Mut dazu hl.ben, würde niederfallen und nicht weitergehe» können. Der Herzog stellte sich mit bloßem Degen daneben auf. Das wurde ein seltsamer und schauriger Ein« zug der Gäste. Aber da alle wußten, woraus der Herzog seinen Plan, den Schuldigen zu entdecken, bauie, ginge» alle die Herren gelassen über die weiße Tote hinweg, auch die, die es jammerte und die sich gern der geschändeten Leiche erbarmt hätte,.. Aber sie lag wehrlos da, duldete den Schimps und manchen Fußtritt und Sporenritz nnd fand kein Ei barmen. Der Herzog entdeckte den Schuldigen nicht und raste. „Sie hat," sagte die Schwester, einen Bürger Nnmmer l Geld unserer heimkehrenden Landsleut« sür die Be° zahlung der Waren zur Verfügung stünde. Der Rückstrom der feinerzeltigen Auswanderer dauert nun schon Monate, doch ist weder eine Befse-rung der Valuta, noch eine Verbilligung der aus dem Auslande benötigten Waren eingetreten, ja im Gegenteil, unser Geld wird vo» Tag zu Tag schlechter und die Bedarfsgegenstände immer teurer. Eine Besserung in diesen Verhältnissen ist also von den Rückwanderern aus Amerika nicht zu erwarten und wird es daher gut sein, diese uus aufgctischte Hoff-nung ein für allemal zu begraben. Wa» haben wir aber von unseren heimkehren-den Lundsleuten zu erwarten und welchen Nutzen bringt unS ihre Rückkunft? Wenn man annimmt, daß "ch die Ersparnisse eines Mannes durchschnitt-lich auf nur r>000 Dollar belaufen, so gibt die» bei dem heutigen Stande unserer Valuta einen Betrag von K 45 bis ÖOO.OOO, eine Summe, die den meisten der Rückwanderer zu Kopfe steigt und sie arbeitsscheu macht; denn sie glaube», daß sie bei einem so großen Vermögen es nicht mehr nötig haben, in der Heimat noch zu arbeiten, und überlasse» also auch weiterhin die Arbeit den im Land« verbliebenen Menschen. Die ersparten Dollars haben die Rückwanderer bei Geldwechslern oder Banken eingewechselt, die wieder die Dollars an Valulasammler oder Valuta-schieder weitergegeben hoben, ohne daß daraus der Staat Nutzen gezogen hätte. Der Rückwanderer aber, der glaubt, infolge seines Reichiums nicht mehr arbeite» zu müssen, trägt zur Verteuerung der Be-daisSgegenstände bei. da er die Nachfrag» nach Schuhen, Kleidern, Wäsche, nach Lebens»»t!eln. kurz nach allem, waS wir brauchen, vermehrt und die vermehrte Nachfrage erfahrungsgemäß eine preis-steigernde Wirkung ausübt. So sehen wir leider, daß uns die Rückwanderer auS Amerika in unserer traurigen Lage keine Hilfe bringen, ja dieselbe noch verschlechten, wenn sie nicht auch zur Arbeit greifen, die sie jz gewöhnt sind. Unser Staat kann aber nur dann einen Nutze» von den Rückwanderern haben, wenn sie auch in der Heimat arbeiten und das Nichtstun aufgeben, denn nur vermehrte Arbeit kann hier helfen. Minderhritsschul;. Die über deutsche Bewohner dieses Staates verhängten GeichaftSaufsichte», Sequestrationen un» Steuerflnchtkaiitwnen sin» noch immer nicht aujge- geliebt, irgend eine» Gemeinen. Lade die ganze Stadt. Und am nächsten Abend lnd der Herzog alle jungen Männer der Stadt zu sich, »nd seine Diener mußten Umschau halten, ob auch alle kamen. Aber vergeblich lauerte der Herzog an der Tür aus den Liebhaber. Alle, alle überschritten ungerührt, die Schone ^'eichenschwelle. .Sie hat", sagte da die Schwester, „keinen andere» als einen im Haufe geliebt, einen deiner Diener." Dem Herzog schwindelte. Am dritten Abend trieb er seine Diener auf die Gaffe, »nd dann mußten sie alle durch das große Tor zurückkehren. Er stand mit nacktem Degen und blutigeu Augen da und sah zu, wie Kutscher und Pferdeknechte, Zimmerlakaien und Küchenjungen über den süßen Leib der toten Herzogin hinwcgschrillen. Alle, alle traten ein, bis ein Einziger zurückblieb, ein fchiner schlanker Knabe, der bei Tisch den Wein gemischt hatte.' Als letzter trat er herein, aber er schritt nicht über die Tote hinweg Neben ihr warf er sich auf die Knie, bückte sich und umfaßte sie. um ihren geschändeten Leib auszugeben. Da stieß ihm der Herzog mit solcher Äewalt den Degen zwischen die Schulierblätter, daß er zur Lrust wieder hinan«-fuhr und auch in den Leib Emilia« drang und also die beiden zusammenschmiedete. Aber der Knabe hob seinen Sopf aus in dem schon die Augen brachen und sagte: «Diese« ist der erste Kuß." Damit sank sein Mund auf ihren, nnd er starb an ihren schuldlosen Lippen. Streiter l er beim V« ringen Italiens, bafl auch sehr bald sin n^,'ctÜr frne Tfllirpre v^fllochen f)sltl'- Als am 2. Mai Seutschisierreich rir.ylabtn rouii)«, Sctiretft nach Süiiit'ÖWiwain zu cntfu^n, wur^e bet Wiener Reg! rung gleichzeitig a». fli-brwtet, faß der Staa'si'ekreiär des Aeu»?eru Dl. Baver als Führer der dentichöst?»reichi'chen Delegation nich! willkommen f. n roiiibe. Die Stellung Dr. B.t'«?rS wu.be docarch nich gegenüber Jta.i^nv außeroN' utlich g.schwäch«, seine deuiiiche Ablehnung ließ aber auch bereit« erkennen, welche Behandlung daS isolierte Deutichisterreich in Saint-Äermen zu erwart?« halte. Am 12. Mai «ras die dem ich österreichische Delegation unter Führung Dr. Renners m Saint Germain ein und als nach wochenlangem, bangem Harren eidlich die FriedenSbedingnngen be» kanntge^eben wurden, waren durch ihren Inhalt nur jene überrasch«, die sich durch Die von der En-tentepltsse veebre'iete Auffassung, daß ein Deutsch österreich, daS aus den «»schlug verzichiet, von der Entente weil besser als Deutschland behandelt wer-den wn d, hatten iri einten lassen. Die Bedingungen waren formell cteufo hart wie dit Deutschland auferlegten, maleriell aber weit hirter, da sie einem kleinen Staate galten, der in sich selbst nicht die Mittel zu seiner wirtlchas lichen Ernenernng besah. Wohl gelang rS, einige M.lserungen zu erzielen, allem sie wäre», wie die Folge zeigte, für die Gesamt-Wirkung d-deutungSloS, aber auch diese Milderungen wurden erst zugestanden, n!« Dr. Bauer von der Leitung der auswärtigen Politik entfernt worden war und Dr. Renner am 27. Juli zunächst prow« dorisch sie übernommen halle. Wenige Tage darauf folgte — wohl im Zusammenhange damit — der Zusammenbrach der Räteregierunz in Budapest und eine Woche später, am 29. August, wurde Dr. Renner auch offiziell mit der Leitung dei auswärtigen Politik betraut. Nachdem am 2. September die endgültigen FriedenSbedingnngen bekanntgegeben, am 6. September von der Nationalversammlung genehmigt nnd am 9. September von Dr. Renner unterzeichnet worden waren, gab bereiii vier Tage später, am 13. Seplember. Dr. Renner die Parole von der westlichen Orientierung an» nnd verwies die An-schlußfrage an den Völkerbund. der doch damals schon durch die Oppositicn gegen Wilfon im Senate der Bereinigten Staaten in das Land der Träume gerückl worden war. Es ist zweifellos, daß Dr. Renner des guten - Glaubn,» war, mit dem Friedensschlüsse endlich die Bahu für die winschastliche Wiederaufrichtung DeutschöiterreichZ sreigemach« zu haben. Am 18. Oktober tonnte er die Vertreter der Ententemächte in Wien empfangen, am selben Tage, an dem auf Grund nener Bereindorungen zwischen den beiden Regierungsparteien ein Kabinett nnter seiner Leitung gebildet worden war. Auch äußerlich sollte wohl damit die Aenderung in dem Kurse ver ou«wär»geu Politik Deutschösterreich» gekennzeichnet wtiden, zu der Dr. Renner und die Regierungsparteien sich nur in der sicheren Erwartung entschlosien tiaben konnten, daß die Entente nnnmehr Deutschösterreich bei der Giederhei stelln-g seine? w'rtlchastlich n Leben» be-hilflich fein würde. Wie stark Dr. Renner die Abhängigkeit von den Westmächten empfand, ging daraus hervor, daß er am l5. Oktober eine scharfe Warnung vor allen Anschlußkundgebungen erließ. Ein besonderer Anlaß hiezn war nicht vorhanden. Da aber um dieselbe Zeit daS Kabinett Renner II zurückgetreten war un» daS Kabinett Renner III in Bildung begriffen war, konnte der Warnung nur die Absicht zugrunde liegen, den Westmächten zu versichern, daß die dentlchösterrcichische Regierung eS mit der westlichen Orientierung ernst meine. Die Untätigkeit, mit der die Westmüchte zusaben, wie die Ernährungskatastrophe in DeulschSsterreich immer näher rückte, ja sogar ihr aktives Eingreifen zu-Dunste» der Beschleunigung der Katastrophe bewiesen indessen, daß alle Bemühungen der deu»ichösl«r' reichischen Regerrng, sich daS Wob'wollen der Eii tente zu unrnbrn, vergeblich wäre,«. Die Politik deS Ber;ich«e>iS und der Passivität, zu der die dentschösterreichi'che -siegierung sich enlschlosfm hatte nnd entschließen mußte. nachdem si? nach dem Zu-sammeubruche alle militärisch:» Machtmittel hatte ztr» stören lassen, muß:-« znm Verzicht ouf den Anschluß, zur Zsoliening Den^chösterreich5, Zum Frieden von Samt Ge- mvin und schließlich zur westlicher Orientierung, lei heißt zur bedingungslosen AitSliejerung DeulschösterreichS an die WestmSchte und zur Ber-nichtung auch der letzten Spur wittlchastlichen und politisier Selbständigkeit sühren. Es Niuß'c ditdrrch aber nnch dir faktische PrelSgrb'.ing deS Deutsch, österreich in Samt-Gerwain zugesprochenen deulsch- Eiliier Ze»tung we'tiinganschcn Gebietes nnd ebenso Sie Staatsflucht der Länder bewirkt werden. Die sich meinenden Zerj^llSerscheinungen, die in den Beschlüsse«« des Voiarlberger Lauvtages, der zur »chw »z hin» geneigte, und des Tiroler und Salzburger Land-tagt', die den Anschluß an DeutschUmd ivu-uchlen, zum Ausdrucke kamen, nötigten Fra> t-eich ju einem pofr rcn Schritte. In Paris wünschle man, deutsch« öste-rrich in den Ring .inzisugen. den in.m um Deutschtand legen wollte. Lurch eine engere Ber-bindung DentschöstemichS mit der Tschechoslowakei sollte daS möglich fein und Dr. Renuer wurde nach Pari» zitiert, um diese Annäherung vorzubereiten. Politische Rundschau. Anfand. Die Lösung der adriatischen Frage. In der adriatischen Frage wird allem An. schein nach im Lause deS MonaleS Jänner die Entscheidung fallen. Italien hatte nach dem Ab-gange der amerikanischen Delegoiion auS Paris gehofft, daß e» seine Forderungen gegenüber H»go> slawien nun umso leichter werde durchsehen können, mußte sich aber später doch überzeugen, daß Eng-land und Frankreich von dem Kompromisse, da« in der Wilsonschen Formel enthalten war. nicht abweichen wollen. Dazu war ihnen Italien mit se nem ..heiligen Eigennutz" ein viel zu unsicherer Kantonist. Dieiem Kompromiß zusvlge wird wahr-scheinlich die Stadt Fiume mir einem kleinen Hinter« lande bis zum Monte Maggiore (Ucka goro), die Stadt Zara und voraussichtlich auch die Insel Lissa in irgend einer Form Italien zuerkannt werden, wogegen der stiumer Hafen, ganz Dalmatien bis auf Zara und die adriatischen Inseln an Jugoslawien sollen sollen. Selbstverständlich ist diese Lösung bloß ein BerlegenheitSbehels. Einen dauernden Zu-stand hätte am sichersten und raschesten die Bevöl-kerung der strittigen Gebiete selbst in freier, und? einflußter Abstimmung herstellen können; denn es kann keinem Zweisel unterliegen, daß es das Bolk besser als alle Diplomaten verstanden hätte, sein Nationalgefühl mit den wirtschaftliche» Notwendig-keilen in Einklang zu bringen. Aber nachdem W lson daS ton ihm mit heuchlerischem Patho? proklamierte SclbstbcstimmunqSrecht selbst verleugne: hatte, mußt« ein künstlicher AuSweg gesucht werdni, der keinen der beiden Teile dauernd zufriedenstellen kann. Trieft. Görz und Jstrien bergen latenten Konfliktsstoff ; wenn e« einmal deswegen zur Ab-rechnung zwischen Jugoslawien und Italien kommt, wird das ganze Adrioproblem noch einmal ausgerollt werden. Rückkehr der Kriegsgefangenen aus Italien. Die italienische Regierung hat beschlossen, die jugoslawischen Kriegsgefangenen, deren Zat?l sich auf &0(XK> Mann deläuft, nach Hause za entlassen. Die Regelung de< Transporte? wird einer jugojla-wischen Kommission obliegen. Bandenkämpfe an der albanischen Grenze. Arnautcnbanden vom Stamme der Holi, Ärnda und Klementi, sowie Banditen deS Exkönigs Nikiia, die angeblich von Offizieren in italienischer Uniform angeführt wurden, haben unsere Borposten nördlich Skntari überraschend angegriffen un» nach zweitägigem Kefechie zurückgedrängt Herangeholte Ser-stärkungen vertrieben die Angreifer von vnferem 5 Territorium. Anstand. Deutsche Mitarbeit in der Tschecho-sloroakei. Die deutschen Parteien überreichten dem tschechischen Ministerpräsidenten Tusar eine Deiilschrift, in welcher di? Farderungen, Wünsche und Bejchwer-den der Deutschen uiedergelext sind, und spracht» ihre Bereitwilligknt ans. am Aufbau des neuen Staate« mitzuarbeiten. D.'r Mtnistetpeilident dankie für die Kmidgebung der Loyalität nnd erklärte n. a : Wir fühlen die Unerläßlichken der Mitarbeit der Vertreter aller Nationen, die in diesem Staate leben, vor allem der Vertreter deS allseitig entwickelten deutschen BolkcS Uafer einzige? B strebe» ist, daß in der tschechoslowakischen Republik alle Bürger zufrieden sind u»d sich zu Hause suhlen. Wenn zes Seite z« U«b.rgriffr , aeto- men ist. sie beseitigt, »ud wenn irgend ll der Sitz einer internationalen Donaukommisfion werde». Ungarn wird tÄtflighl» bloß 14 Komitate zählen. Es muß in 25 Iahren 18 Milliarden Kronen zahlen und den fünften Teil der Staats-schuld der Monarchie übernehmen. Ueber die Staats-iorm Ungarns wird eine VolkSadstimmonz ent-scheiden. Sollte sich eine Mehrheit von zwei Dritteln für die Monarch,« erklären, so «rbietet der Frie-deusvertrag. grundsätzlich die Rückkehr der Habs-durger-D«»aasti«. Aus ütofil uitit lauft. Louis Freiherr von Wittenbach f. Am 7. Dezember 1919 starb hier im Spiial Louis Freiherr von WUlenbach zu Rotten und Turnsteln in der Biule der Jahre. Er ivar der einzige Sohn weiland Ludwig Freiherr» von Wittenbach, Guts-besitzers auf Schloß Purgstall bet Franz im Sann-tat. und dessen Gemahlin Amelie Freifrau von Wittenbach geb. Freiin von Bourguignou-Zaum-berg Der junge Freiherr war ber letzte Sprosse eine« uralten, auS der Schweiz stammenden Adels-geschlecktes, welches spater nach dem Orcßherzogtnm Bat ü auswanderte, woselbst sein G.oßualer, Vene-rand Bealus Gustav Freiherr v»n Wittenbach, grsßker-oglicher Kammerherr und Hauptmann ä U uuite war und m-hrere aroße Leh-nSg-tter besaß. Er siedelte - im Zahrr 1^46 »ach Oesterreich, wo er im Sanntal einige ausgedehnte Veüvungen erwarb u d weilte bis zu seinem LchknScnbe l 'v 5 auf Schloß Purgstall bei Franz. Lv ttS Freiherr von Wittenbach macht« seine Studie» ,.a Jesuiten» KoUegium der SteUa Matutina zu Felokirch in Bviarlbirg >md lro< nach der Matura i» militärische Seilt 4 • - - . _g. - TTtturr».«——i i-.iiTinM.Y «iirir»Tirrrosai Dienste. wurde Leutnant bei den Kaiserhusaren, mußte jedoch seines schweren Nervenleidens wegen dem Berufe entsagen, dem er mit Leib und Seele zugetan war. Seiner letzten Krankheit nicht achtend, deren Ernster erkannte, wurde er in jungen Jahren dahingerafft. Er ertrug mit heldenmütiger Geduld nnd Ergebung seine schweren Leide». Ehre seine« Andenken I Die Erde sei ihm leicht! Promotion. Herr Konzipist Jvo Brecer aus Eilli wurdt am ilv. Dezember 1919 an der Prager Universität zum Doktor beider Rechte promoviert. Zur Volksbewegung in Cilli Im Jahre 1919 gab eS in Cilli 270 Trauungen, 358 Geburten und 460 TodeSsälle. ES find also 102 Personen mehr gestorben als gebore» wurden. Billiger Zucker für ärmere Schichten. Das Wirtschastsamt in Eilli hat vom Ernährungsamt ein Quantum Zucker zur Verteilung an B<> amtc, Arbeiter, Notleidende und Kranke erhalten. Das Kg kommt aus 6.60 K. Die Abgabe des ZuckerS in der Umgebung wurde den Gemeinden übertrage«. Unsere Sparkasse. Wie wir in der letzten Nummer unseres Blattes angedeutet haben, ist der deutsche SparlassenauSschuit ausgelöst und eio rein slowenischer srnsgliedriger Beirat eingesetzt worden. Platzmangel zwingt unS, dieses Geschehnis, welches alle Deutschen Eiliis hart trifft, erst in der nächsten Folge unserer Zeitung zu besprechen. Gemelndevoranschlag. Das Statut der Stadigemeinde bestimmt, daß die Abrechnung über tat vergangene Wirtschaftsjahr und der Boranschlag für da» nächste um diese Zeit verlautbar» werden muß. damit Einwendungen oder Erinnerungen von jedem Bürger vorgebracht werden können. E» wird die Leser unseres BlattcS gewiß nicht wundern, daß wir auch in vielem Punkte mit abfälliger Kritik ein. setzen müssen, weil im Laufe des letzten JahrcS ja soviel anders geworden ist. Et ist nämlich bisher weder die Abrechnung noch der Voranschlag irgendwo kundgetan worden. Vielleicht helfen diese Zeilen dazu, daß die bczügliäien Nachweise und Berechnn«-gen überhaupt in die Oeffentlichkeit kommen; denn nach dem bisherigen Gebrauche könnten wir anneh« men, daß auch »n einer so wichtigen Angelegenheit wieder hoheitSooll Stillschweigen bewahrt wird. Evangelische Gemeinde. Sonntag fällt der Gottesdienst aus. Dagegen findet am 6. d. M. um 10 Uhr vormittags ein solcher in Verbindung mit der Angelobung deS neuen PreSbi>teriumS im Gemeindesaale statt. Herr Senior May wird pre» digen über „Die Huldigung der Könige". Das Spielen nationaler Hymnen ist zusolge einer Anordnung deS Staatsamtes für innere Angelegenheiten in Gast und Kaffeehäusern sowie in anderen öffentlichen Lokalen strenge »erboten; t» ist nur bei festlichen Anlässen imd an einer solchen Stelle im Programme zulässig, wo das Publikum genau weiß, baß damit dem patriotischen Gcsühle Ausdruck verliehe» werden soll. Aus Spielfeld gehen uns ybsonderliche Nachrichten zu. Das reisende Publikum ist mancherlei Quälereien und Schikanen ausgesetzt. Die Züge halte» sechs bis sieben Stunden ohne ersichtlichen Grund; die langen Pausen vor unv nach der Revision werden von den Wach- bezw. AussichlSorganen zu Bespöttelungen und Ungezogenheiten gegen die 'Fahrgäste, besonders gegen bester gekleidete Frauen und Mädchen, ausgenützt. Diese soldatischen Manieren machen vor keiner Nation halt. Auch slowenische Reisende äußern sich voller Entrüstung über diese beispiellosen Zustände und die slowcniichcn Blätter verlangen schleunige Abhilfe. Auch wir glauben, daß «* nicht nötig ist, so deutlich zu deklarieren, daß die Kuliurgrenze über Spielfeld verläuft. Die Laibacher Universität nicht le benssähig? Da» Organ der Slowenischen Aokks. Partei polemisiert in einem auffallend heftigen Tone gegen die Belgrader „Politika"; dem letzteren Blatte ^ofvlze weiß man im serbischen UnterrichlSministe» iwm Überhaupt nicht» von der Laibacher Universität, während Sie dortigen UuiversitätSkreise der Meinung stad, e» fehle die Grundlage für eine slowenische Uni»er»tit. die auch »ich« über die geeigneten Lehr-kräste verfüge. Da« slowenische Blati behauptet in seiner Erbitterung, baß es im serbischen KuttuSmi-uisterium Leute gebe, die sich nichtbettächtlich über das Nivea» de« Analphabetismus erheben, und spricht de» Belgrader UniversitätSkreisen jede Fähigkeit und Berechtigung ad, über die Kultarverhältnisse bei den Slowene« ei» ernstes Urteil abzugeben. Es wirft den serbischen Brüdern balkanijche Faulheit (bat. kanSka lenoda» und Stammesabneigung (plemenSka averzija) vor und erklärt zum Schluffe: Wir Slo 4iliier Zeitung wenen flehen vor der Gefahr, daß unsere Univrrsi» tät in Laibach vernichtn wird, bevor fir zu leben begonnen hat. Die Einfuhr ausländischer Zeitungen. Der Minister dcS I mern hat die Einfuhr peri». bischer P?esse«rzeugniffe an« dem feindlichen Auslande in daS Königreich SÖ3 unter dem Borbehalte all» gemein gestattet, diese Verordnung zu widerrufen, falls sich dies dnrch eine unserem Staate gehässige Schreibweise der betreffenden Blätter als notwendig erweisen sollte. gur Bekämpfung des Schmuggels und Kettenhandels hat das Ministerium für innere Angelegenheiten, wie auS Belgrad gemeldet wird, eine Verordnung herausgegeben, derzufolge Jedermann, der einen Fall von Schmuggel oder Kettenhandel zur Anzeige bringt, die Hälfte der ad-genommenen Ware und außerdem noch die Hälfte der den Schmugglern und Kettenhändlera auf« erlegten Geldstrafe erhalten soll. Die Beschränkung des Alkoholoer brauches. Wie wir hören, hat der Minister deS Innern eine Verordnung herausgegeben, mit welchem die Beschränkung des AlkohotgenuffeS für das ganze Königreich 5HS angeordnet wird. Im nachfolgen» den gebe« wir einen A»Szug auS der Verordnung: Ab oliite« Verbot stark alkoholischer Getränke in der Zeit von SamStag 6 Uhr abends bis Montag 11 Uhr vormittags in allen Restaurationen, Gast-Häusern, Kaffeehäusern und ähnlichen Lokale» suwie in allen Ve rkausSstätten solcher Getränke. Notorischen Trinkern darf überhaupt fein Alkohol verabreicht werden. Bei Trunkenheit solcher Personen werden sowohl diese. alS auch die Eigentümer des Lokales bestraft. Wer öffentlich betrunken angetroffen wird, wird bestraft. Dieselben Anordnungen gelten auch für BaffetS, Klublokale, Kasinos usw. Die Inhaber von Eisenbahnrestaura'.ionen sind verpflichtet, Miniral-wässer in kleinen Flaschen zu halten, »nd zwar zu angemeffenen und von der Behörde bestimmten Preisen. Der Gastwirt darf dem Gast die Verab, reichung irgend welcher Mahlzeiten nicht verweigern, wenn dieser keine alkoholischen Getränke zu sich nimmt. Personen unter 16 Jahren dürfen in öffentlichen Lokalen überhaupt keine alkoholischen Getränke ver-abreicht werden, auch dann nicht, wenn sie sich in Gesellschaft »der Begleitung Erwachsener befinden. Minderjährige dürfen öffentliche Lokale überhaupt nur iu Begleitung Eiwachsener besuchen. Ueber» schreitungen dieser Borschriften werden daS erste Mal mit Geldstrafen von laO— .'»00 Kronen bestraft, da» zweite Mal mit Geldstrasen bis zu tausend Kronen, wobei bemerkt wird, daS diese Strase» in gleicher Weise für den Gast wie die Besitzer öffent-sicher Lokale gelte». Der dritte Fall von Rückfällig-teil wird mir der Entziehung der Konzession nach den Gesetzen welche in den einzelnen Ländern hiefür bestehen, bestrajl. Im Falle, daß die Geldstrafe nicht eingetrieben werden könnte, wird sie in eine Arreststrase umgewandelt, wobei als Maßstab gilt, daß für je zwanzig Kronen ein Tag Arrest zu rechnen ist. Alle derartigen Geldjtraseu satten der Stadlkasie zu. Diese Verordnung ist (n den öffentlichen Lokalen derart anzubringen, daß sie v«n den Gästen nicht übersehen werden kann. Die Ver- ordnung tritt soson in Kraft. fr* - Mietsp reise (Amtlich,. Die Hausbesitzer, WvhnungSinhaber und Hotelbesitzer werden bei der Abgabe von Zimmern auf folgende Verordnung der Landesregierung für Slowenien aufmerksam ge> macht: DaS staatliche Wohnungsamt überwacht die Höhe der JahreSmine für Wohnungen uud Woh-n ungSteile, sei eS. daß der Mietzins in vierteljährigen oder m onatlichen Rate» gezahlt wird; über Verlangen der Mieter oder Astermitter wird der Mietzins in einer Litzvug dtS Wvbvur gSbeirotiS fifuVetzi. Richtschnur für die Höhe diene die Miete de« Jahres 1914. die um loviel gesteigert werden kann. alS dir» laut Verordnung de» gewesenen österreichi-schen Ministerium» sür Justiz und soziale Für sorge vom 26. Okt. 1918 gestattet ist. Ueber diese Höhe ist eine Erhöhung bis zu 20$ der Miete auS dem Jahre >9l4 zulässig. Bei Mietsverträgen, die vor der Gültigkeit dieser Verordnung, uud zwar nach dem 1. Jänner 1918 abgeschlossen wurden, übt da» staatliche Wohnungsamt diese« Recht mir auS. wenn die Parteien darum bitten oder wenn am tlich eine ,'„verhältnismäßige Mieterhöhung fest-ge stellt wird. Verletzungen dieser Verordnung werden alS Preistreiberei behandelt. Die Schuldigen werden zur gesetzlichen Bestrafung der Staatsanwaltschaft angezeigt werde«. I Nummer 1 Wirtschaft und verkehr. Dinar.' und Krone. Vor kurzem ist eine Regierungsverordnung erschienen, daß die Krone in Serbien keinen ZwangökurS mehr hat. DaS ist eine ganz offene Maßuahme gegen den Wert unserer Krone. Wie wäre e» mit der Forderung, daß ma« dem Dinar in den übrigen Teilen deS jugoslawischen Reiches die Zahltraft absprechen würde} Wenn das von berufener Seite vertreten würde, hätten wir gewiß in kürzester Zeit einen günstigeren Umrech nungSkurS von Krone auf Dinar. Die Gründung von Aktiengesell' schaften. Das Amtsblatt veröffentlicht iolgende Verordnung des Handels- und JndnstrieminiiterS: 1. Die Genehmigung der Gründung der Akiien» und Versicherungsgesellschaften, sowie auch die Bestätigung der Statutenänderungen fällt ausschließlich in die Zuständigkeit deS Handels- nnd Jndufuieministcriums. welche» bei den diesbezüglichen Erledigungen die Gesetzesvorschriften in den einzelnen Provinzen zu be-achten hat. Diesbezügliche Eingaben sind dem Mini-stemm im Wege der Provinzialregicrung. bzw. der Abteilungen deS Handels- und JndustrieministeriumS mit der nötigen Beqründung vorzulegen. 2. Dies gilt nickt für jene Provinzen, in welchen den be stehenden Gesetzen zufolge Aktiengesellschaften durch Registrierung bei Gericht gegründet werden, unter der Bedingung jedoch, daß die Gesellschaft ihre Geschäftstätigkeit nur auf diese Provinzen beschränkt. Will jedoch eine solche i» Gründung begriffene oder bereits gegründete Gesellschaft ihre Tätigkeit aus daS gesamte Königreich oder auf Provinzen, in welchen bezüglich der Aktiengesellschaften das «»»zefswnSsyste» besteht, ausdehnen, werden die Filialen der Aktien-gesellschasten unter staatlicher Aufsicht stehen. Haut und Lederpreis«. Zufolge Ver-ordnung der Landesregierung für Slowenien (Amts, blatt 176) müssen die rohen Häute de» Gerbern und Sammlern in absolut reinem Zustande (ohne «ops, Schweisbein und irgend welche andere Fleisch-teile, vom Kot gereinigt wie auch ohne irgend welche künstliche Beschwerung abgegeben werden. Für Rinds-und Kalbshäute werden 18 K für das Kg. als Höchst» preis festgesetzt. Im Kleinverkauf darf beim Leder zu den amtlich normierten Preisen ein 15 prozentiger Zuschlag gemacht werden. Nach Einbeziehung dieser 15 Prozent stellen sich die Lederpreise im Klein-verkauf für daS Kg wie folgt: Baches- nnd Rind brandsohlen in halber Haut K 73.60. III SaH Terzen in halber Haut K 80.9t, Krvupon oder Serrilederiohlen K 96 60, IU Satz Kernleder K 106.26. Köpfe und Absalleder 111 Satz K 55.66, Oberleder (Rind) brau» in l/t Haut K 87.46, Pittlinge (Rind) schwarz, in halber Haut K 100 05, PiU-linge (Rind) braun, in halber paut K 109.25. Kallmlle, braun, in halben Fellen K l43.7i», Kalbfelle ichwarz, in halben ,Zellen 134.55, zweite Sorte um 5 Prozent, dritte S»rte um 10 Prozent billiger Ueberlrelungen dieser Verordnung »»erden mit Be«' schlagnahme der Ware, mit Geldstrafe bis zu 20.000 K und Arrest »on Monaten bestraft. Beschränkung der Ausfuhr fremder Baluta. Zufolge Verordnung dc» Finanzminister««» ist die Ausfuhr fremder Valuta au» Jugoslawien nur bis zu folgenden Betrügen znläffig: 1000 französische ooer 600 Schweizer Francs, 100 amerika nische Dollar. 30 englische Psund Sterling. Bei verschiedener Valuta darf der Gesamtbetrag die Summe vo» 1000 franz. Francs nicht überschreiten; für die Umrechnung zählt ein Psuud Sterling .10. ein Dollar >0, eio Schweizer Franc 1.60 sranzb fische Franc». Zuwiderhandelnde haden »edst der Beschlagnahme der Uebersumme die strasgerichtliche Verfolgung als Schleichhändler zu gewärtigen. Die Filiale der Kreditanstalt in Laibach soll in ein selbständiges slowenische» Unternehmen umgewandelt werden Die Kriegsgewinnsteuer. Dem Minister-rat liegt ein V:rordnungseutwurf des FinanzministerS Dr. Veljkovii betastend die Kriegsgewinnsteuer vor. Danach sollen hauptsächlich jene mit einer besonderen Abgabe belastet werden, die in den KriegSjahren 1912 bis 1919 m«hr als IO.uOo Dinar jährlich verdient haben. Lokomotiven für Jugoslawien. Eine auS Eisenbahnsachleuten und Technikern bestehende Kommission hat sich nach Wien begeben, um dort 50 Jugoslawien abgetretene Lokomotiven zu über nehmen. Ausländische Anleihen. Dem jugoslawi-schen Staate sind im Lause deS letzten JahreS sehr bedeutende Anleihen vom «»Stande bewilligt werden. AuS unsern heimischen Presse ist leider nirgends fest- jBuwmei 1 zustelle». welch« Summen dabei in Frage gesonnten find; somit ist e» fast gewiß, daß unsere wirtschaft-Ucheu Faktoren von den Vorteilen, welche solche Dar-lehnt dringen, säst gar nicht* gehabt haben. So ist die erste französische Anleihe von 50 Millionen Francs hier niemandem bekannt geworden und gerade jetzt kann man wieder nur aus ausländischen Z-iiun^en entnehmen, daß England an Jugoslawien, die Tschechoslowakei und Polen einen Gesamtkttdit von 26 Millionen Pfund eingeräumt ha». WeiterS sind 100 Millionen Dollar vor kurzem von Amerika an Jugoslawien gewährt worden. Diese ganzen Warenkiedite werden aus wenige serbische Kaufleute ausgeteilt, wc'l hier in dieser wichtigen Frage m>n den dazu berufenen Stellen keinerlei Erwähnung getan wird und gar Tetn« bezüglichen Anleitungen gegeben werden. Wenn das so wktier gehl, veroen wir sehr bald alle unsere ^edarsSarnkcl aus »cm Umweg« ilbcr Belgrad be-ziehen müssen. Neuregelung der Ein-. Aus- und Durchfuhr in Deutschösterreich. Durch eine Vollzugtanweisung des Siaats-zmle« für Handel und Gtwcrbewird die Zentralstelle für Ein-, Ans« und Durchfuhr neu organisiert. Vor allem wird eine Verein-sachung des GelchäftSverkehreS erzielt, daß di« Zentral-stelle auch die Entscheidung der D-visenzentrale aaeza-sprechen hat. Duicli Einsetzung von Unterausschüssen nach Warengruppcn, die enisch?idung»ber«chtrgt find, finden die Interessen der Fachkreise wehr al< bisher Berücksichtigung, wie durch Errichtung von Zweig-stellen in den Ländern leren Sonderinteressen Rech nung getragen wird. Ausfuhrzölle. Das bisherige Sy tem der Ausjuhrbcwilli ungen wurde durch eine Freiliste und d"?ch Äusiuhrzötle ans Holz, Vieh und Getreide ersetzt. Die Freiliste umsaßt unter anderem: Obst, Wein, Fische, Mineralwässer, Konserven, Marmelade, dann Strohwaren und von Mineralprodukttn Mag-nesit, Äiciteund Z»z-c»:. Die Holzaussuhr unterliegt Ausfuhrzöllen, j« nach der Qualität zwischen 2.30 und 16 Dinar pro l'.'O Kilogramm. Getreide, Mahl-Produkte und Vieh sind kontingentiert und unterliege» noch außerdem dem Aussuhrzoll, beispielsweise besteht bezüglich Weizenmehle« ein Kontingenl von 8000 WagqonS mit einem «Aewichtszokle von 40 Dinar pro 100 Kilogramm. Die Ausfuhr von Rindern ist aus 20.000 Stück und jene von Schweinen ans 25.000 Stück beschränkt. Die Viehausfuhrzölle können je > ach der Wahl des Exporteur» nach Stückzahl oder nach dem Gewicht« entrichtet werden; der Stückzoll beträgt bei Rindern 17,00 Dinar und bei Schweinen 400 Dinar, der Gcwichtszvll in bei-den Fällen 200 Dinar pro lOO Kilogramm. Die Zollzahlungen können in Dinar und Kronen er-folgen, wobei für da« Umrechnungsverhältnis zutschen beide» Währungen durch amtlich«, von 4 vvrgesorgt wir?. Derzeit ist dir« Weitverhällnis zwischen Dinar unü Krone gleich 1:3.56. Alles will ..geschmiert" fein. Ein dänischer Kaufmann hat an Bestechungsgeldern an das Eisendahnpersonal für einen Waggon Ware Mn Wien nach Sarajevo ausgegeben : In Marburg 340 ß, in Siffel 150 K, in Nowska 1äO K, in Slawonisch Brod 120 K, in Bosnisch Bio» 500 K Ei-: Wiener Spediteur hat sür einen Waggon Mare von Wien bis Belgrad an Trink», Schmier-und Bestechungsgeldern 16 OOO L ausgegeben. Es kommt noch schlechter? Das .Berl. {.»gebt." bringt au« Basel folgende sehr betrübende Meldung: Wie der parlamentarische Sekretär des englischen ErnährungSminisieriums mitteilt, wird da» Jahr 1920 sät die Ernährung Europas das kriti-icheste aller bisherigen Ernährungsperioden sei: Europa wir» im neuen Jahre zwei Millionen Tonne» Lebensmittel zu wenig haben. Vorschriften über Jagdgewehre und Jagdamnition, Pulver und Sprengmunition und über Jagdkarten. l. Bestimmungen über den Verkauf von Jagdgewehren und Jagdmunition. Bis zu einer weiteren Verordnung kann ein-zelvev Verkäufern, die diese Ermächtigung verdienen, der Verkauf von glatten, nicht gezogenen Jagdge-wehren, leeren und vollen Patronenhülsen, von Kapseln, Stöpseln und Schrot, sowie anderem Jagdzubehör, außer Pulver, gestattet worden Zum Verkanse dieser Wasfen, Munition und Zubehör müssen die Verkäufer sich di« Bestätigung ihrer Polizei- (politischen Behörde verschaffen, daß ihnen der Verkauf bewilligt werden kann, daß sie mit ihrer Aufführung und mit ihrem Benehmen in mo- Ciltier Ze»tung ralischer und nationaler Beziehung diese Bestätigung verdienen und daß sie sich mit dem Verkauf dieser Gegenstände beschäftigen. Die Gfsuchsteller legen daraus ihre Gesuche unter Beischluß der erwähnten Bestätigung der Ort»« oder nächster» Militärbehörde vor. Wem» sich diese überzeugt, daß die Angabe begründet ist, sendet sie die Gesuche im Dienstwege zugleich mit ihrem eigenen Gutachten an das Ministerium sür Heer und Flotte («rtil< lerie-achnische Avteilung), welche den Bitte» nach Möglichkeit und je nach den Verhältnissen entspricht und die VerkausSbewilligung ausfertigt und zustellt. Diese Bewilligung muß in den betreffenden Ver-kaufsläden an sichtbarer Stell« angebracht sein. Die angesührten Gegenstände dürsen von den Verkäufern nur an solch« Personen abgegeben werden, die sich mit der schriftlichen Bestätigung de» Ministerium» für Heer und Flotte (Artillerie-technische Abteilung), daß sie sich die gewünschten Waffen und Munition beschaffen dürfe», ausweisen lönnen. Die Verkäufer müssen bei jedem Verlause den Tag des Verkaufes, den Familien- und Tausnamen des Käufers, seinen Berns lowie auch Datum und . Zahl der vorgewiesenen Einkaussbewilligung in ihre Bücher eintragen. Am Ende eines jeden Monate» müssen die Berkäu-fer an daS Ministerium für Heer und Flotte (Ar-tillerie technisch« Abteilung) einen Bericht einsenden, an» dem «sichtlich ist, wann, wem, wa« und wie-viel sie verkaust haben, sowie anch Datum und Zahl der Bewilligung de» Ministerinms sür Heer und Floite, die der Käufer beim Einkaufe vorge-wiese» hat. Für die Einfuhr von Jagdgewehre», Munition und Zubehör muß der einführende Käufer dem Ministerium sür Heer und Flotte (Artillerie-technisch« Abteilung) ein G«such vorlegen, welchem di, Originalbewilligung des Ministeriums jür Heer und Flotte (Artillerie-technisch« Abteilung) »edst einer Alisch, ist dieser Bewilligung, daß er zum Verlaus oder An laus berechtigt ist, sowie serner die Oliginalrechnung der liefernden Fabrik beizuschlteße» sind. Mit der Erledigung bezw. mit der Einfuhr»^ 'bewilligung w«rd«n dem Gesuchsteller die Beilagen zurückgestellt, außer der srnher erwähnte» Abschrift, welche ebenso wie da» Gesuch selbst zurückbehalten werden. Nebst Zoll un» Zollauslagtn wird bei der Einsuhr in den Staat als MonopoUoxe ei»gehob«n: fflr leere Jagdpalrone» j« —'50 Dinar, sür rolle mit schwarzem Pulver je ein Dinar, mit rauchlosem Pulver j« l'öQ Dinar von 100 Hülsen; für Kap> seln zn Zagdpatrone« je —50 Dinar von 1000 Kapseln, was immer auch in den EinjuhrSbewill» guugen o«rmcrkl wird. Die V«träg«, die als Mono-poltäx« und ans Grundlage d«S G«setz«s über die Einfuhr und den Verlauf von Pulver, Dynamit und anderen Erplosivstossen eingehoden wurden, senden die betresseaden Zollämter am Schluss« eines jeden Monates an das Ministerium jür Heer und Flotte (Kassenabteilung) mit »er Angab«, iv«r gezahlt bat, ivosür gezahlt wurde und aus Giu.id welcher Erlaubnis des Ministerium» d!« Einfuhr gehottet wurde. L. V o r f ch r i f t, n über den Ankauf »on Pulver und Sprengmunition. Kommauden, BehörSen und Anstalten dürfti» kein« Gesuche sür den Ankauf vo» Pulver, Dynamit und Sprengstossen. Zündschnüren, Kapseln für Zünd, schnür« und elektrische Minenzündung entgegennehmen, denen nicht die Bestätigung der znftändigen zivilen Behörden beigelegt ist, daß die Gesnchsteller diese Gegenstände tatsächlich für Industriezwecke de-nötigen, sowie da» Gutachten, daß den Gesuchen zu entsprechen ist. Jagdgesell'chaften müssen nebst dem Gesuche noch ein Verzeichnis ihrer Mitglieder sür die Pulver angeiprochen wird, mit der Angabe ihres BernseS nnd Alters vorlege». Diese» Ver-zeichnis muß von der zuständige» zivilen Behörde beglaubigt und deguiachtet werden. Außirdei» muß der Ausschuß der Jagdgesellschaft im Gesuche er-klären, daß das Pulver nur an die im Verzeichnis a.igesuhrten Personen ausgegeben und ausschließ-lich sür die J«zd verwendet wird und daß dasür die volle Verantwortnirg übernommen wird. Wenn das Pulver auch an andere Personen abgeged-n oder sür andere Zwecke verwendet wird, so wird nebst dem Schuldigen auch der Ausschuß solidarisch uud strasgeietzlich verantwortlich gemacht. Gesuche um «nkaus vo» Pulver. Dynamit, Sprengmaterial uiw. mit der Angabe, au« weichem Magazin der Ankaus gewünscht wird, sind der Ort»- vdrr nächsten Militärbehörde vorzulegen, welche deren Begründung bestätig und unbedingt mit dem eigenen Gutachten im Ditnstwtg« ans Kriegsministerium (Artillerie-tech. nischeAdttilung) «insendet,diese« ordnet nach Möglichkeit den Verkans an und bestimmt auch da« Adgabema- Seile 5 agazin. Die oben genannten Gegenstände werden >s ju einer weiteren Verordnung nur fit» Jndu-strit- oder Bauzwecke, für landwirtschaftlichen oder Jagdbedarf »erkauft; Gesuche um den Ankauf sür Handels- oder andere Zwecke werden nicht in Be tracht gezoge«. 3. Weisungen für di« Beschaffung von Waffen und Munition. a) Mitgliedern von Jagdgesellschaften kann die Beschaffung von «in» oder zweiläufizen, glatten, nicht gezogenen Gewehren unter folgenden Bedingun« gen gestatt«! werden: Jedes Mitglied einer Jagd gksellschaft muß sich die Bestätigung der Polizei-(politischen) Behörde und der Militärbehörde de« betreffenden Ortes besorg«», welche zu enthalten hat: d«n Familien- und Tausmamen de» Gesnchsteller» und feinen Berns, sein Alter und da« Gutachten, daß ihm die Befchaffunng eines Jagdgewehre« aus-schließlich für Jagdzweck« bewilligt w?rd«n kann. Diese B«stätigung«n werden den Ausschüssen der Jagdgesellschaften eingehändigt, welche sie einzeln oder mit einem Verzeichnis beim Ministerium für H««r und Flot'e (Artillerietechnisch« Abteilung) einreichen zugleich mit der Erklärung, daß der Gesnchsteller Mitglied der betreffenden Jagdgesell-schast ist und daS Gewehr ausschließlich für die Jagd v«rw«nd«n wird, b) In AuSnahmSjällen tarnt einem Gesuchsteller auch die Beschaffung eines anderen, bloß nicht elneS Militärgewehres bzw. derartiger Munition, mit besonderer Erlaubnis de« Ministeriums für Heer und Flotte bewilligt w«rd«n. Anch diesen Gesuchen sind die unter a) angegebene» Bestätigungen der Polizei- (politischen) Be-Hürde und der Militärbehörde beiznschließ-n und a» daö genannte Ministerium einzusenden, o) Jede Person, der die Beschaffung und das Tragen von Waffen gestattet ist. muß die Bewilligung d«S Mi-nisteriumS für Heer und Flotte (Artillerie-technische Abteilung) bei sich haben, Jäger außerdem »och die Jagdkarte. Hievon sind ausgenommen Militär-Personen, Staats« und Semeindeorgan«, welche infolge ihrer dienstlichen Eigenfchaft Waffen tragen müssen. 4. EinHebung der Taxen sür die Beioil-ligung zum Verkauf uud zur Bcschas- sung von Waffen und Munition. l. Die Höh« d«r Tax«, die sür di« Bewilligung des Verkaufes von Jagdgewehren und Jagdmunilion einzuheben ist, wird wie folgt bestimmt.- Am Sitz «ines Komitate» (Distriktes) 20 Dinar, am Sitz Her BezirkSbehörde» 10 Dinar, in anderen Städten und in Märkte» « Dinar nnd in Dörfern S Dinar. 2. Für die Bewilligung zur Beschaffung von Jagdgewehren und anderen nichlmilitärischen Waffen wird ein« Tax« von 2 Dinar «ingehob«n. 3. Außer-dem ist sür jede« «esuch, mag es sich um den Verkauf oder um die Beschaffung von Waffen und Munition handeln.. noch ein« besondere Taxe zu entrichten, die für die einzelnen Reichsteil« wie folgt festgesetzt wird: Für Kroatien, Slawcnien, Bosnien, Herzegowina, Slowenien und Dalmatien L K ; sür Serbien und sür die »ach dem monte» uegrinisch türkische» Kriege an Montenegro gesalle-nen Gebiet« —50 Dinar; sür Montenegro mit den alten Grenzen —-39 Dinar. 5. Bestimm nngen über die Jagd, karten. Mit dem 31. Dezember verliere» all« bisher im Bereiche der Landesregierung sür Slowenien aus-gegebeneu Jagdkarten ihre Gültigkeit und e« wer-den neue einheitliche Karten mit der Gültigkeitsdauer ein«» Kalenderjahres eingeführt. Mit dem 1. Jänner 1920 werden eingeführt: l) Die Staatsjagdkarte, gültig im ganzen Königreiche. Taxe 30 K; 2. die Jagdkarle für Jagdschutz- und Anfstchtsperfonal, gültig für ein bestimmte« Reuier, Taxe 5 K; ». die Schülerjagdkarte. gültig nur für das Schulrevier. Taxe 2 K. Äußer der Taxe ist iür jede einzeln« Karte der »orgeschriebene Stempel zu entrichten. Alle Staat»jagdkarte" gelten nur sür Jazdeigcn-tüm«r und Pächter somit Persoiun (Gäste), welch« sich mit einer von den Jagdeigentümern bzw..Pächtern ausgestellten schriftliche» Einladung, auf welcher da» betreffende Revier angegeben ist. ausweisen können. Alle übrigen gesetzlichen Vorschriften über die Jagd-karten bleiben in Geltung. Di« Taxen und die ein« Hälsic der Strasgelder fließen in den LandeSjagd-fand nach Laibach, während die anSer« Hälfte der Stafgeldkr an den Armensznd der Gemeinde, in deren Bereiche sich die Gesetzesübertretung ereignete, abzuführen ist. Diese Verordnung tritt mit dem 1. Jänner 1920 in Kratt. £{it< 6 ßillier Zeitung itlnmnrn I Buchhandlung Fritz Nasch j Pev!ei-nvv» uUe» (Raihautgass«) Nr. I. Schrifttum. «nfangs deS neuen Jahre« crsihetvt» im Cotta-schen Betlag in Stuttgart die .,Ausgcwä>,Iten Merke von Ludwig Anzengruber". die in fürf gut nufcgeltalteicn, mot)ifeilrn Bänden das Beste dieses Älusftfrrsi deutscher Loltsdichtung vereinigen. vermischtes. Ein guter Empfang. In Ncvoda brach in einer Nacht ein Bär in ein Landhaus ein. Der Herr deS Hause» war zufällig abwesend, so daß seine Frau glaubte, er fei eS. der angetrunken heim-käme. Sie machte nicht erst Licht, sondern schritt umgehend zu einer der Velegevhiit angepaßten Be-ariißung. Als es dem Bären endlich gelana, aus dem Hause zu entksmmen, li.j er um sein Leben, bis er elf Meilen zwischen sich und die Bewohnerin deS Hauses gelegt haue, uns cc sah so au>t. daß ihm dr«i Wochen lang olle Bären avS dem Wege gingen. Frauen-Schlauheit. ttitit Frou karierte ihren Gatten vom späte» Ausbleiben einfach dadurch, daß sie einmal, als er spät nach Hause kam, durch das Schlüsselloch flüsterte: .'List Du'« Han«?" Der Name ihres Galten ist aber jtarl, und Larl komirt jetzl jeden Abend sehr zeitig nach Hause und schläft mit einem offen«» Auge und mit einem Revolver im Bette. Ein« österreichische Kolonie in Brasilien. Aus Rio de Janeiro wird berichtet: Die brasilianische iltcgierung hat die Gründung einer an« ehemaligen istnrcichisch.ungarische» Offizieren begehenden Kolonie auf dem Gebiete der Republik sienebmigt. 700 Kolonisten sollen dorthin bereits abgereist sein. Das Unternehmen wird durch ister-reichische Kapitalisten in den Bereinigten Staaten unterstützt. WaS kostet es? Unter den vielen Valuta-GroleSken, die über die sinkend« Wiener Kione im Umlaufe sind, ist die nachstehende vielleicht eine der drastischesten. $Cn Amerikaner, dem man anmerkl, daß seine Taschen nicht mit österreichischen Kronen, sondern mit Dollars angefüllt sind, such» aus dem Standplatz der Aulodioschten nach einer Fahr-gelegenheii. »'5es«tztl" lehnt hcchc!ldvoll der Chauffeur ab, der offenbar nur eine» (österreichischen) Talmi, goldregen erwartet. .BeschMtl" aniworter der zweite und kritu. Aber ehe noch der vierte in die Lage komm», den Kavalier zu zeigen, der Tarife ignoriert, stellt d«r Amtrilaner eine Frage, die früher einmal, in Erinnerung an das phäakische „Was kostet die Welt?" e ne Akkliwatisieiung an Wien bedeut»« dütle; er greift also in die Tasche und fragt. d.s umständlichen Handelns müde: .Was kosttt das Automobil?' — «Sechzigtausend Kronen." — Der Amerikarer zahlt — «cchsdnnden Dollar and fährt dapo, . . . Eingesendet. Di« Wahlen und die Invaliden. Die GtmetnderatSwa^trn stehen vor der Tür. Wen wn* den wir Jnvaliten und Witwen wählen, wem mi> sere Interessen anvertrauen? Einen Nichtinvaliden f Nein t Deshalb müssen wir unS einen aus unserer Mitte aussuchen, der uns und unsere Interesse,, in d» Gemeindestube vertreten wird. Wie ist oaS zu machen? Wir wollen eine Versammlung atihaltea und die soll von unserer Organisation einberufen werben, aber bald, solange noch Zeit ist Unser aller Pflicht ist es. daran teilzunehmen, uns auSzuipi-echn, »nd einen oder mehre,» Kandidaten aufzufallen. ^ch fordere unsere Organisation aus, baldigst die not-wendige» Vorarbeiten zu beginne». Kameraden, auf zur Arbeit, auf zum Kamps I Mir kimeradichast-Intern Gnche F Kos»om »j, Feneur. . MATTONre* •otileimllaintf iliri»l!|u<. " 1 GIESSHUBLER JtElN NATÜRLICHER ALKALISCHE*, •S&verbr U NIL Federt afel wagen sebr put erhalten und leicht laufend. 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K: Mottentilger « K; Insektenpul*»»r 6 K; Salbe gegen M«ni " "' '' ''5 1 vcrmählungsanzeigen. S»iegelmarken Bolletten, Crauerparten, Preislisten, Durchschreibbücher, Drucksachen für Aemter. Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft u. j)rivake in bester tmd solider Ausführung. XX Presernova ulica (Rathausgasse) Nr. 5 XX i ZTMW SBSPSi summst I Die Erben von Griinau. (Originalroman von Aarl e binden höhere Rücksichten, und diejenige, die Sie vor der Welt die Ihre, die Ebenbürtige nennen würden, vie muß —" fcein jubelndes Auflachen juhr ihr inS Wort. Auch hier war — ein Schlag, der allerlei in Trum-mer hieb und einen Horizont veränderte. Sie wich zurück — mit sich «lweiternden Pupillen und lang-sam sich färbenden Wangen. Der Name der Kom« tefse Breuberg, den sie ihm hatte znrusen wollen, ertrank rettungslos in der großen Woge, die von ihm zn ihr herüderquoll — so überwältigend, daß eS sie wieder wie ErstickungSgesahr bedrohte, und sie mit hilflos ewporzitterndcn Händen auf dir Bank niedersank. Si« bebte nnd — lauschte. Sie verstand eigent« lich kaum die übersprudelnden Wvrte, vernahm nur den Klang, den sröhlich beschwingten, vor dem all' ihre Nachtgespenster zerflaiterten. Dann wurde er ernst und feierlich, indem er sich über sie neigte als müsse er seine Rede über sie hinbreiten wie schützendes Gewebe über ein kostbares Gesäß. „Bon mir sortgehen hast du wollen? Um meinetwillen — Selbstmord? Weißt du, was dann aus mir geworden wäre? — Ich will nicht lügen ;• ich hätte weitergelebt. Aber das ist Wahrheit: daß Seite 7 e« fortan für mich keine frohe Stunde mehr gegeben hätte und daß ich zum Menschenkind verdorrt wäre. — Nein, Marta, mein teures Lied, wir verlassen einander nicht? Ich halte dich, und wenn ich dich, wie diese Nacht, mit allen Klammern an mich schließen müßte. Dein Herz soll nicht bloß in der todesbangen Stund« an das meine gevochi haben. Es ist mein, ich laste eS nicht." In ihren Augen leuchteten die Sterne und ihr sehnsüchtig aufknospende? Mund trank seine Worte noch, als sie schon verklungen waren. Al« er ihn nun mit einem langen Kuß versiegelte, hoben sich ihre Hände in seinem Nacken und verknoteten sich da. alS wollte sie sich an ihn fesseln, daß er sie wieder durch Rauch und Flammen trage. Er wühlie «it den Fingern links und recht« in dem herrlichen Blondhaar, badete sich in den goldenen Kräuselwelleu uud suchte immer wieder den süßen Mund. Da plötzlich — von der Laube her — ein Stöhnen, ein kindisches Lallen. Dort ist der Kranke. Erwacht? Hat er ze-sehen . . .? Die glülichen Erben weichen auseinander. Ro-bert steht wie umstrickt, wagt leinen Schritt weiter vorwärts. Marta stiegt an ihm vorbei — zu dem Gelähmten im Korbstuhl. Sie zieht die herabgefallene Decke Über feine Kniee, schüttelt ihm die Kissen Im Rücken auf und neigt sich lauschend zu seinem Munde. Aber da ist nichts zu hören, als wieder die rasselnden Atemzüge, das entsetzliche Rachelu. Unter den halbgeschlossenen Lidern leuchtet nichts mehr; die Glieder hänge« wie gebrochen vom Körper. Behutsam legt sie ihm die Hand auf daS schief-geneigte Haupt, als wollie sie sagen: So lang dieses Leben noch flackert, soll mein Platz hier sein und bleiben. Robert aber sieht über Schloß und Pnrk nnd die ganze Heimaisscholle hinweg nach einem fernen Gestade unn streckt die Hände ans, alS trüge er voraus aller Erde Seligkeiten hinüber. — En de. — WH■—■ 11 iIImiiwIIim......... in■ m In der nächsten Blattfolge beginnen wir mit der Veröffentlichung des höchst spannenden De-tektivromanes von Erich L den stein. Wer war es? Vermischtes. Sine Versicherung für Kcttendänd-t«r. AuS Dresden wird der B. Z am Mittag ge-schroben: Die Schieber und Schleichhändler sind «hae Zweifel geschäftSgewandle, kluge Leute und darauf ist eS wohl auch in der Hauptsache zurückzuführen, das ihr« Verlust« recht minimal sind, ihre Gewinne dagegen in« Unermeßliche gehen Immerhin haben sich infolge festen Zugreifen« der Behörden seit einiger Zeit die Fälle von Beschlagnahme geschobener und geschleichhan' delter W»ren gemehrt und diese Tatsach« hat den Ge-wetbsschleber nachdenklich gemacht. Da» Dresdener Schiebertuni, das eine eigene „Börse" im Zentrum der Stadt unterhält, ist nun auf den genialen Ge-danken gekommen, ttch gegen Verluste durch behördliche Beschlagnahmen von geschob«nrn Karen — zu versichern und seit kurzem besteht in Dresden eine „Ver-sicherung»a«stalt für Schieber und Schleichhändler". Die „Anstalt" beruht auf dem Plinpv der Gegen-seitigkeit Ihre Mitglieder tragen gemeinsam Gewinn und Verlust und wenn es den Behörden oder dem sächsischen «riegöwucheramt wieder gelungen ist. ein« gröbere Beschlagnahme von Schieber-Waren durchzu führen, trelen die Mitglieder der „Schieber-Ber. sicherungSanstalt auf Gegenseitigkeit" zusammen un» decken den Schaden und bewahren den Versicherten vor Verlusten. Die „LersicherungSbeiiräze" werden vo» Fall zu Fall festgesetzt und bei Regulierug des Schadens erbeben. Eine Art von Lynchjustiz wurde kürzlich an einem Dresdener Schieber verübt, der eZ unternommen hatte, ein gioßes Schieberzeschäft an die Be-Horde zu verraten. Die Schieber Hütten aber noch zur rechten Zeit zkennlnis von dem geplanten Verrat ihre« „Genossen" erhalten. Der Verräter wurde zuerst kör perlich gezüchtet, dann ihm eine Geldbuße von 11)000 Mark auferlegt, die «r auch tatsächlich bezahlt hat. Nachdem er Reu« über seine Tal gezeigt hatte, be» schloß die Schieber-Gilde, ihn in der „Innung" zu belassen. — Diese Mitteilungen muten romanhaft an, sie beruhen Indessen auf Tatsachen. Seite 8 Sillitt Leitung Kummer t nlöfjlich des Jahreswechsels danken wir allen unseren geschätzten Kunden, ödsten und freunden für dos uns entgegengebrachte Wohlwollen und wünschen gleichzeitig ein reckt glückliches neues Jahr! mit der Bitte uns das Vertrauen audi fürderhin zu bewahren empfehlen sich hochachtungsvoll Andreas und Cufse Satuodnig fleifdihauerri und 6asthof zum goldenen €ngel DSBBBBBBEBBEBBBBBEiaBBBEB 0 Alfriede Safjer ■ I faain aiieur | J&rs Wicklern ■ £)erloSie. El Cilli-SfeUtnsltm, rmjsinner J920. 0Q003BB0EaSQE3O3B3SE3003S Fabrikstischler welcher auch Modelle anfertigen kann ferner Fabriksmaurer . und Maschinenschlosser bei freier Wohnung für eine Fabrik in Bosnien gesucht. Offerte mit Zeugnisabschriften u. Lohnansprflehen unter ,Z. B. 26432* an die Verwaltung des Blattes. 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Proko tu riäina Mno pri pu»£ati poviibo do 20'' , nnjemnin« i« IcIO 1914. l'ri najomiiili pogudbah, skljenonih prod T«ljaTno«ljo !« «aredbt», in ^ic&r po 1. junuarju 1918, iirrlaje driarni scnnoramki urad to pra*uo sam» ?C g» «tränke zu to proaijo ali io ur*doma doziu t» irezmerno potriibo nnjetnnine. Krionj« to odredhe aroatra »a zu narijanje con. Krirei ap bodo naxnanili driavncinu pravpniflvu, da Jih postaino karnuj«. ■ ■ '/.« prod^edoika: PreAero. major, I. r. fc4riftttüunii. Sfcttrxcüiin;, Druck und i'cvlua: aitrdnjbitcbbiuctsu'i ,ß«Uiö" in Etlli. — V«ra.iivsrili^r SlcU«: Guido €-fl)iSlo.