„/reihelt, Wihlstiiiid, >ildil»g flr All,." Skr R4V Freitag, SA. S^ovember RVSS. V. Jahrgang Die ^Marburger Zeitung" erscheint jede» Sonntag, Mittwoch nnd Kreita». Preise — für Marburg: ganzjährig k fi., halbjährig 8 fl.. vierteljährig 1 ff. ü0 kr: für ZusteNun in« Haut monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig S fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Sinschaltun mit 10, bei zweimaliger mit 15. bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Jnseraten-Siempelgebühr kommen. Zur Geschichte des Tages. Das tiefe Schweigen, mit welchem das königliche Reskript im ungarijchen Landtage aufgenommen wurde, zeugt von einer Stimmung, die dem Ausgleich auf dieser Grundlage nicht gültftig ist. „Pefti Naplo" sagt in der Einleitung zu seinem LandtagSberichte. daß die Gerüchte, welche wissen wollten, es werde bei Wiedereröffnung deS Landtags der gesetzliche Zustand lvicder hergestellt werden, nicht Retht be-halten haben. „Lloyd" bedauert, daß daS verantwortliche Ministerium nicht sogleich gelvädrt wurde, in seiner jetzigen Gestalt biete daS Reskript wohl manche Lichtseiten, aber es gctvühre nicht die Mittel, um trübe An-schaunnsien zu verdrangen ; daS könnte nur der Falle sein, ivenn der Nation der wirkliche BrsiK ihrer Rechte wiedergegeben worden ivare. Das Reskript enthalte Zugeständnisse, indem es die Revision der 1848er Ge-setze nur im Wege deS Verantwortlichen Ministeriums bewerkstelligt halben will, und nicht mehr verlangt, daß daS Land auf daS Steuer' und Re-krutenbewilligungs recht verzichte, doch fehle eS nicht an Gegens^en zwi» schen den Forderungen der Regierung und denen der Nation — Wenn die Blätter der gemäßigten Partei in diesem Tone sprechen, so läßt sich auf die Haltung der Linken ein Schluß ziehen, tvelcher die Hoffnung der Regierung bedeutend abschwächen muß. — Im Blatte dieser Partei (Hon) spricht sich Zokai darüber aus. wie folgt: „Wir sagen nicht, daß das königliche Reskript uns entnüchtert habe, denn hiezu ist es nöthig. daß Jemand Phanlasiegebilde habe. 3n der Phan-taste aber lebten wir überhaupt nicht, daß die Wiener Staatsmänner irgend eine durchgreifende Entschließung dem Throne zu rathen vermöchten. So ungewohnt ist die Weise, in welcher das königliche Reskript in vor-hinein auf den Verlauf der landtäglichen Verhandlungen einzuwirken bestrebt ist. indem ste eine noch gar keinen formellen Werth besitzende Arbeit, wie es der Mehrheits Vorfchlag des Fünfzehner.AuSschusses ist. zur Geltung einer fertigen Urkunde erhebt, mit Bemerkungen begleitet und Folgerungen an dieselbe knüpft. Im Falte als die Wiener Regie-ruug mit diesem Entwürfe übereinstimmt, wäre eS sehr zweckmäßig, wenn fie zu seiner Durchfüljrung in der Siebenundsechziger Kommission und später vor dem Landtage durch ihre eigenen Mandatare im Kreise der Abgeortneten mitwirkte. Doch, daß sie bei der Berathung cineS unter Verhandlung stehenden Entwurfes die königliche Majestät selbst als votirende Partei in die Reitze ihrer Unterthanen stellt, diese Wendung ist füglich in der Geschichte der Parlamente eine ungetvohnte zu nennen. Um wie viel mehr in dem gegenwärtigen Falle, wo die Regierungspolitik nicht für. fondern gegen den in Berhandlnng stehenden Entwurf im königlichen Reskripte auftritt; denn die Thatiache kann nicht mit vcrtröstettden Worten abgeleugnet werden, daß die Regierun,z. indem sie das Stcner- und RekrutenbewilligungS'Recht. gleichtvie die Reparlirnngi^frage der Staats-schulden dem ungarischen Landtage entziehen will, dem MehrlieitScntivurf des Fttnfzeliner Ausschusses geradezu die Grundbedin;,ungen entzieht. In jenem ersten Falle wäre eS uns'^r? Aufgabe gelvesen. unseren eigenen Gesichtspunkt auch gegenüber der Mehrheit behaupten; in letzterein Falle macht die verneinende Ansicht der Reinerung dies n^ihezu überflüssig und erleichtert ungemein, ja ,nacht das Verbleiben der lieberalen Parteien des Landtages in einem Lager nadezu unvermeidlich. Aus einem Tagesbefehl deS k ommandirenden preußischen Generals in Hannov er heben ivir folgende Stelle» heraus, die für daS Äcrhaltnlß Preußens zu drn einverleibten Ländern bezeichnend sind. ES heißt darin u. A.: . . . „Dem Armeekorps fällt neben der Erfüllung seiner all.^emeinen Pflichten noch eine l>edeutungs-volle und hohe Aufgabe zu. Den ersten Theil dieser Aufgabe hciben die schon längere Zeit in der Provinz stellenden Truppen durch ihre ruhige und besonnene Haltung der Einivohnerschaft gegenüber bereits in nicht genug zu lobender Weise erfüllt und zugleich ihren neu hinzutretenden Kameraden dadurch ein nachahmungSwürdigeS Beispiel gegeben. Indem ich denselben für diefen Beweis ihrer Vernunft und Disziplin meine ganze Anerkennung ausspreche, bin ich zugleich überzeugt, daß die jüngeren Mannschaften dem Borbllde ihrer älteren Kameraden überall nachfolgen werden. Der andere, noch wichterige Theil unsere? Aufgabe wird darin bestehen, daß wir den Mannschaften, welche bald uuS der Provinz Han nover zu unseren Fahnen stoßen werden, mit derjenigen Kameradschaft lichkeit und mit dem freundlichen Wohllvollen entgegenkommen, welche den innern Verkehr utld alle dienstlichen Beziehungen in unserer Armee kennzeichnen und daS Fundament unferer Waffcnbrüderschaft bilden. Wir, die wir — schon lange im Besitz der allgemeinen Wehrpflicht — keinen Unterschied ztvischen „vornehm und gering" oder zwischen „arm und reich" kennen, wenn wir unter den Waffen nnsere Pflichten gegen den König und daS Vaterland erfüllen, haben den neu bei unS eintretenden Landsleuten daS Aufgeben eineS Wehrsystems zu erleichtern, welches gestattete, die heiligsten Pflichten gegen den Staat durch ein Blutgeld abzukaufen, und nur den ärmeren Mitbürgern die hellige Pflicht der Bertheidigung deS Vaterlandes alS eine unwillkommene Last aufbürdete! — Wir kaben unserem neuen Ersatz dem BelveiS zu liefern, daß der Dienst fürs Vaterland die l)öchste Ehre ist. die man nicht veräußern darf und kann, und dafür kein Opfer zu theuer ist. aber wir hoben auch Eine Wallfahrt. Sild aus dem Flüchtlwgsltbe«. (Schluß.) „Hat man Ulrich von Hutten kein Denkmal gesetzt ?" fragte Bertram „Vor Zeiten war eineS hier", gab ich zur Antwort, „ein Landsmann auS Franken hatte idln dasselbe errichtet; jedoch schon am Ende des voriM Jahrhunderts lvar es verschwunden: ob eS verwittert und zerstäubt, ob fromme Hände eS vernichtet — ist mir nicht bekannt." „ES wäre doch Pflicht der deutschen VolkSpartei. ilzren Vorkämpfer durch ein Denkmol zu ehren, und wo fände eS wohl einen geei^jveteren Platz als hier auf der Ufnau?" entgegnete Bertratn. „Der Himmel schütze Dich. Freund I und erhalte Dir den kindlichen Sinn!" — rief ich — „Ein Denkmal für Hutten auf dem Eigenthum der Mönche? Und jetzt? Ivo die Gegner des freien Glaubens eine zl»l-bewußte, trefflich geordnete, entschlossene Schaar bilden — eine Sch'iar. die überall siegreich, nur in der Schweiz otzne Gewalt, seit Vertreibung der Jesuiten hartnäckig jede Zollbreite ihres Gebietes vertheidigt!" „Wär' unsere Partci im Stande. l)ie Insel käuflich an sich zu bringe« — aber durch eine dritte Hand, damit es die Mönche nicht erfahi^en. tvelchem Zwecke das Geschäft dienen soll — dann ließe der Gedanke sich verwirklichen: so lange aber daS Kloster die Ufnau besitzt, wird er oline Zweifel ein schöner Traum bleiben. Muthet den Einsiedlern doch nicht zu. sie sollen es geschehen lassen, daß man den Feind ihrer Sache im Tode noch verherrliche, ivo fie mit einem bloßen: Nein! mit einem stum-men Kopfschütteln es verhindern können." „Ich habe von der Parteiung andere Begriffe. Nehmt z. B. an. der heilige Jgnazius Loyola wäre hier begraben und ich wär' Eigen-thümer des BodenS und die Gesellschaft Jesu wollte ihrem Gründer ei« Denkmal stiften — glaubt Ihr. daß ich: ja! sagte? Glaubt Ihr. die Jesuiten würden bei mir auch nur anfragen, ob, unter welchen Bedingungen ich'S erlaube? Habt Ihr die Kernfprüche der ehrwürdigen Väter schon vergessen? In folgerichtiger Anwendung derselben beherrschen sie noch immer die Welt — schlau, wie die Füchse, wälirend die Volker und Volksfreunde nur einfältig sind, ivie die Tauben. Nicht Jesuiten im Or-denSgewande. nrin l Jesuiten im Frack, im bürgerlichen Rock, im Aauern-kittkl würden im fraglichen Falle den Besitz rechtmäßig eriverben und wir könnten auf einem stolzen Vaue über dem Grnbe des ersten Jesuiten in goldener, tveitliin glänzender Schrift die Worte lesen : „Alles zur größeren Ehre Gottes!" „Ein Denkma! für Hutten sind Alle, die in seinem Geiste zur That ^geschritten — ein Denkmal für Hutten ist der nach ihm bcntinntc Verein in Zürich, welcher der grundsatzlichstrn Freiheit in Kirche und Staat kiul-digt — das unvergänglichste Denkmal für Hutten ivar — ein freies, großes B^Uerland! ' Wir brachen auf und bestiegen unser Schifflein. Die Gespräche von Krieg und Kampf l>a!tcn unS mächtig aufgeregt: noch immer klangen die Saiten des Herzens; aber je länger ich steuerte, je länger tneine Blicke euf dem Wasserspiegel ruliten und ich meinen Gedanken n^ich^zing — je sttllcr ward ich. wurdci, es die Anderen. Vor meiner Seele stand im Lichte der Verklärung die Heimat: auS den Tiefen der Erinneruiig liob sich »in bleiches Frauenliild — leise, kaum liörbar flüsterte lä): „Biewolil mein' fromme Mutter weint. Daß ich die Sach Hab gefangen an. Gott wül! sie trösten: es muß gähn." „Von ivelchem Dichter?" fragte Schüler. H zugseich dem Lande die Ueberzeugung zu geben, daß seine Söhne in der Armee in einen Verband von Waffenbrüdern eintreten werden, in w.l-chem gleichmäßig Wohlwollen und Achtung auch für den Geringsten herrscht, in welchem nur die Gerechtigseit entscheidet und Würdigkeit allein zur Anerkennung führt. Daß diestr Geist, welcher liiöher unser vaterländisches Heer belebte, auch hier in dieser neu erworbenen Provinz das Ziel unseres Strebens sei und bleibe, das ist der Wille unseres aller guädis,sten Königs und Feldherrn, und dazu uiitzulvirkie wahre Gleicttberechtigung der Nationalitäten. Daß die autonomische Partei als eine deutsche sür ihre eigene Nationalität jene hervorragende Stelle beansprucht. zu ivelcher sie durch deu hohen Grad ihrer Kultur, durch ihr geistiges Uebeigewicht in Mitteleuropa berechtigt wird, das ist der Aus-fluß eines Selbstlteivußlseius. lvelchem jeder unbefaiigene Beurtheiler volle Anerkennung zollen muß; in diesetn Pnntte wäre Selbstverleugnung und Seldstmord vollkommen identisch. Wl^s das Programm der Aulonomisten über die künftige Lösung der staatsrechtlichen Fragen s^rgl, wir) ohne Ziveisel mehrfache Anfechtung finden. Auf sörderalistischer Seite wird man sich mit dem Gedanken einer gemetnsatnen Vertretung der Län!>er diesiei^^ der Leithl^ schwerlich befreunden können, und wenn die „getneinsame parlamentarische Be-handlang" der gemeinsamen Angelegenheiten gleichbedeutend sein soll mit der Behandlung derselben durch ein gemeinsames P.irl^mlent. so steht diese Fordernng mit den Anschauungen der überwiegenden Majorität in Ungarn in offenem Widerspruche. Allein da> vermag uns nicht zu entmuthigen. Der Idcengaiig im Programme der Antonomisten ist aus der Reihenfolge der einzelnen Sätze genau zu ernennen. Oiienni steht wie gesagt. d>is Postulat der Frcilieit; diese zu erringen ist das nächste und dring'ndste Bedürfnis. Zn diefem Gedanken siitd die Liberalen dies- und jenseits der Leitha vollkommen einig, und diese Einigkeit lvird mcht dadiirch gestört werden, wenn zivei getrennte Kalnpspiätz. sind, auf denen um diesen Erfolg gerungen wird. Auch in Ungarn stimmen die beiden großen Fraktionen der liberalen Partei darin übereiu, — das MajoritätS- wie das ÄiinoritatSvotum sind in dieser Beziehung lvörtlich gleichlautend, — daß ihre Borschläge bezüglich der gemeinsamen Ängele-geuheiten in keinem Falle elier in Wirksamkeil treten könnten, als bis sich beide Theile deS Reiches nicht nur „im Prinzip", sondern auch thasächlich echt verfassungsmäßiger Freiheit, eiues w^ihren konstitutionellen Lebens erfrenen. Ist di^s einmal geschehen, dann beginnt anch für die staatsrechtliche Fra.^e ein völlig neues Stadiuln, ivelcheS die Lösung nicht nur möglich, sondern auch ivahrscheinlich. ja ina r könnte beinahe sagen getviß macht. Zwei Umstünde waren es bisher. auS denen alle Schivierigkeiteu in dieser Beziehung flössen Zunäcl)ft tv.nen es imtner einige wenige offizielle Persönlichkeiten, ivelche ihren eigenen Anschauungen um jeden Preis Geltung zu verschaffen suchten uud dies unl so eher konnten, als ja von einem Scheitern solcher Versuche ihr eigenes Interesse in der Regel Nicht unmittelbar berührt wurde. Die zweite Schwierigkeit, zum !lieile eine Folge der ersten, lag in dein Mangel an Vertrauen, wahrend oie Lösung der staalsrechllichvn Frage doch immer Mehr oder weniger eine Vertrauenssache bleibt nnd kein, wenn auch noch so sorgfältig revi-girter Pak! denkbar ist. 'velcher. wo einmal Mißtrauen vorherrscht. jedeS Bedenken vollst.^ndig zu beseitigen im Stande wäre. H.'ben aber ein-mal die Völke.' unter einander diese verwickelte Fr.ige zu lösen, ist jeder der unterhandelnden Theile voii dem Bewußisein durchdrungen, daß der andere den Ans.lle'ch el)en !o noihwendig brauche wie er selber, und dah r in seinen Zugeständnisse i'icherlich so weit als nur irgend möglich gehen tverdt, weiß man Huben und drüb li, d.'ß jed.r Tl>ell sich selber INS Fleisch schneidet, ivenn er die Verstänc>igung vereitelt und haftet da wie dort eine wahrheist konstitutionelle Regierung dafilr, daß irgend ein Zugeständniß. welches die Völker sich im Interesse ihrer beiderseitigen Freiheit und Wohlfahrt gemacht hallen, nicht etiva zn ihrnn Nachtheile mißbraucht werden wird: dann sind die wesentlichsten Schwierigkeiten der LöiuNi, beseitigt; dann tvird sie zu Stande kommen, in einer Forin. tie h'Nte vielleicht no.l) nicntand vorl/erzubestiM'r^en verntag. alic' zu Stande kommen wird sie, und das ist die Haiiptsache sür die Völker, bei denen die Sultt. Recht zu l^chalten und die eigen.- Weislieit brilliren zu lasten, vor der Erkenntniß der eigen.n Interessen stets in den >>inter. grnnd tritt. Das Programm der Antonomisten stellt v^ran. ivaS zu allernächst erstrebt iverden mnß und iv^von anch nicht ein Zota nach.jelaii'en iverden kann, und schließt damit, was einer späteren Zeit vorbehalten i)leibt nnd allenfalls auch den Gegenstaiid eines .^Kompromisses bilden fann. Es wird in Millionen Geislern frendigen Widerhall finden und hoffentlich das Banner bilden, unter tvclcheitt die lilieralen Dentich-Oesteeeciche: fortan kätnpfen; in diesem Zeichen werden sie sie^.en!" Marburgcr Berichte. (Schaubühne.» O.iS '^^nstspiel: ..?im Warti'.uan erster .Klasse", das ivir vom lehten WlitUr her noch iN dankbarer C'rinneruitg liaben. erzielte atn '.^0. d. M. durch die gelungene Darstellung: Herr Jantsch i^Ernst von S^^allbach) und Fräuleltl Hybl (^Iise) einen gutea (Erfolg lnine'er iv.^r d^^s Pabliknin init der Operette von I Odenbach: „Der (i'hemann vor der Thüie" ;nsrlee''en und lolinte die Träger der Hauptrollen: Fräulein -^ilobnichitzki, (Susanne). Fräulein Pögner (^Rosita) und Herrn Stampfl i^Leräienz.'lin"» mit reichlichem 'k^eiiall. Die ß^eiammt-darstellung war gerundet. (Der Zauberkünstler Herr St. Roman), der sich ans dem Anschlal^zettel einen Neffen deS berühmten Bosco nennt, ist seines Oheim» würdig. Herr St. Roman trat vorgestern .iuf der diesl,jen Bühne zum ersten Male auf: seine Leistuntien bietm nicht allein Neues -- sie übertreffen auch Altes, waS man auf diesem Felde hier noch gcseben. Das Vollendetste waren nber die mimisch-physiognomischen Darstellungen, die Herrn St. Roman den Kiinftlern im engeren Sinne des Wortes an-reihen. DaS HauS war in killen Räumen dicht besetzt — der Beifall laut, zum Theile stürmisch. Unangenehm t,erül,rte t^ie Arr. wie Herr Si. Roman einen neugierigen Diencr des Tlieaters zurechtwies — noch un-angenrhmer die Versicherung, die Herr Roman bei vicser Gelegenheit dem Publikum gab: er sei reich genug, er spiele nicht um Geld. DaS war neu für Alle, namentlich für Jene, die ihren Eintritt bezahlen mußten und der Meinung waren, Herr St. Roman th?ile die Cinahme mit dem Herrn Sonnleithner. Wir nehmen für den Fall, daß diese Meinung nicht auf einem Jrrthume beruht. Herrn St. Roman beim Worte und ersuchen ihn. sein Betreffniß zu irgend einem wohlthätigen Zwecke zu be-stimmen, z. B. für die Armen des Ortes: wir verbürgen die wärmste Dantsl'gung. ^ ^ ^ . (Tod es fall.) Dienstag Abends wurde im Walde be» Maria-Stauden der Leichnam einer unbekannten, vierzig Jahre alten Frau ge-funden. die wahrscheinlich in Folge einrS Schl 'gflusseS gestorben. (Einbruch.) Auf d., Besitzung deS Herr» Hriber in der Pfarre St. Peter wurden in der Nacht vom 20. auf den 21. d. M. von unbe-kannten Di'den die Thüren mit Stricken verbunden die Fenstergitter ausgehoben und dem Meier KlcidungSstürke im Wertlie von 2VU fl. ge- stöhlen. ^ (Schadenfeuer.) Am 20. d. M. wurde beim Grundbeilper Franz Marko in Zierberg Feuer gelegt, welches erst gelöscht werden konnte, nochdem daS Wlrthschastsgtbävde niedergebrannt. Eine Magd, die kaum vierzehn Tut^e im Hause gedient, erlitt schwere Brandwunden. Man vermuthet. ein Bursche ans der Gemeinde Gamlitz habe die That verübt, um sich lvegen verschmäl)ter Liebe zu rächen. (Spende.) Die Kleider und Berbandstücke. welche v»m Braun-schweiger Frauenvereine zur Bertheilung an österreichische Soldaten hieher gesandt worden, haben ein Reingewicht von sieben Zentnern. (Bolkssäng er.) Die Sänijergesellschast Skok (Herr und Frau Skok unv zwei Mitglieder) vergniil^e durch ihre Leistungen am Mittwoch in Kartin'S Restauration daS Publikum. Herr Skok erinnert an Scholz, trügt seine Lieder mit guter Wirfung vor und ist ein Meister auf der Mundharmonika, welcher er dle wunderbarsten Töne entlockt. Von den Liedern der Frau Skok war man überrascht : die Stimme dieser noch jngendlichen Sängerin klingt voll und rein und ihr Bortrag bekun« det eine gute Schule. Das Zither- und Gnitarrespiel wurde beifällig aufgenommen. Die Sänger iiätten sich am Schlüsse in einer gewissen Beziehung mäßigen dürfen. Die Gesellschaft wird sich heute Abends in der Kasino-Restauration zum letzten Male hören lassen. (Der Cäeilientag) wird übermorgen in der hiesigen Domkirche durch ein Hochamt gefeiert, bei welchem der Männergesangverein mitwirkt. In München befürchtet man die zeitweilige Verlegung der Aefidenz nach Nürnberg. Die italienische Regierung wird einen Theil der päpstlichen Schuld übernehmen. Serbien verlangt unmittelbar von der Pforte die NSnmung aller Festungen Eingesandt Da Herr Tomasi sich verpflichtet hat. zur Ableitung seines Brun-uenw^Nsers einen Kanal zu bauen und die Jahreszeit nun schon so weit vorgerilckt ist. daß daS über die Straße rinnende Wasser gefriert und Menschen und Thiere in Gefahe bringt, so erlauben sich die Unterzeichneten die bescheidene Anfrage, wann denn dieser Kanal gcbaut werden wird. Mehrere Insassen von Melling. Telegraphischer Wiener Cours voln 22. November Kreditaktien........1SS.90 London.........127.ttk Sttber.........12S.S0 K. K. Mttnz-Dnkaten .... 6.0S 5°/„ Metallique».....5S.5ö Nationai-Anlehen. . . . 66.95 I86ver StaatS-Anlehen . . . 81.— Bankaktien.......718.— Letzte Post. Im ungarischen Landtage rechnet man auf die Mehrheit der Varte» !Vea?» Die preußische Fortschrittspartei wird im Landtage die Wiedereinführung der Schwurgerichte für politisch- und Preßvergehen beantragen. Samstag den 24. November 1866. Zum Bortheile deS Oberregisseurs Josef Lutz: Viv Lettlerin unü ikr LiuÄ, oder: Der Treubruch Schauspiel in ö Aufzügen, nach dem Französischen deS Michel Mafson von Julius Meißner. Personen: Paul Berger. Schmied und Besitzer eine» Eisenhammers Margarethe, seine Krau — — —. — Therese, seine Mutter Marie, seine Tochter — — — — Baron Reindorf — — — — Gräfin Leopoldine von Stetten ^ ^ — Ehrhard, Pfarrer ^ LiSbeth, seine Schwester — — — — Brigitte, Aammermädchen nnd Bertraute Margarethen» Christian, in Berger» Diensten ^ — Frai» Klette, Gastivirthin — — — — Aleidor, » — — — — — Josef, ! Seiltänzer —. — — — Patini, ^ — — Landrinette, Seiltänzerin — — — Tin Offizier — — - — — s^ranz. Bedienter de» Baron Reindorf — — Ein Eisenarbeiter ^ ^ Babetk I Dienstmädchen bei Berger ^ ^ Soldaten. Eisenarbeiter. Bediente. Volt. Hohe! Berehrungswürdigste! Indem ich mich mit der ergebensten Einladung zu diese? Vorstellung, welche zu meinem Bortheile stattfindet, beehre, erlaube ich mir »»gleich mich Ihrem freund« lichen Wohlwollen und Ihrer gütigen Theilnahme, deren ich mich während meiner siebenjährigen unitnterbrochenen, selbstständigen Direktion hier »u erfreuen hatte, vesten» zu empfehlen. Hochachtung»vollst I^sef Lutz. Herr Starei. Srl. Hybl. Frau Maier. kl. Löscher. Herr Santsch. Ärl. Xord. Herr Schlater. Srl. DieS. Arl. Klovuschitzky. Herr Schönau. Arl. Vlumenfeld d. ä Herr Egger. Herr Calliano. Herr Moser. Krl. Staupp. Herr Presta. Herr Mandl. Hr. Tnrner. Arl. Blumenfeld Krl. Thornstein. d. j. Heute Freitag den 23. November 186« in der Pwlmdtio» der Pefter Sing» u«d Svielgesekfckast Ansang halb 8 Uhr. — Entrse frei. (4V7 Wein-Lizitatio«. Am 28. November d. I. Bormittag werden im Jofef Proßinagg'schen Weingarten in Frauheim i^Vahnftation Kranichsfeld) 18 Startin neue später Lese und mehrere Etartin a'te W-ine lizitando gegen sogleich bare Bezahlung hintangegeben, wozu KlMflustige eingeladen werden. Fraulicim am 16. November 1866. Wäsche zum waschen wird zu besonders billigen Preisen in Melling HauS Nr. 17 über- nommen. s45e Gin Weinteller (448 ist im Saftcigir schca Ha«se^ Pfarrhofgasft Rr. 189^ mit t. Zäaner zu vtlmieth««. VaNni Ztzn l (428 Mit dieser hübschen und oftbewährten Glücksdevise empfehle ich zum Preise von nur L Gulden für t Stück inclusive Stempel ^o«effe« auf AAKMer Staattlvfe au» b<» Serie« AZ«. z?, N»l>. W». M». ««. zz. z??«. 7», »81«, z»z». Die Gewinnziehung findet schon am Samstag den 1. Dezem-ber hier in Wien statt, und »st der Haupttreffer dieseSmal Gulden. Austräge auS den Provinzen mit Beifügung de« Betrages werden prompt ausgeführt. Auf Wunsch erhält man die amtliche Ziehungsliste, so wie die gewonnenen Gelder allsogleich zugesandt. Man bitte dem Eliilke die Ha«d! Wien, Wollzeile 9. Gt«- ««d zweifpöunige Fahrgelegenheiten find täglich bei Leopoßd Wob«ig im v.Kriehuberschen Hause in der Poj^asse zu haben. <^450 MD^ Abends in oder auS dem The.,ttr oder tiasino per Person SßV kr. Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. «ach «>«n: »ach »rl«»: »bfadrt: 6 Uhr 2S «in. Krüh. Abfahrt: 8 Uhr 14 «t». Aeßh. 7 Uhr » Min. «b««d». 8 Uhr 48 «tn. »be»d». «ach Billgch: Abfahrt: 9 Uhr Früh. Die gemischten Züge verkehren täglich in der Richtung «ach Wien: Trieft: Abfahrt: 12 Uhr 34 Min. Mittag». Abfahrt: 1 Uhr SZ Mi». Mittag». Eilznß verkehrt von Wie» »»ch Triest und vo» lriest »ach Nie» Dienstag, Do»»erstag u»d Samstag. «»ch Wie»: N»ch lrie»: Abfahrt: 2 Utze 46 Mi». Mittag». «fahrt: 1 Uhr 5Z Mi» Mittag». Nera»twortlicher Redakteur: Kränz Wiesthaler. Druck und Verlag »o» Eduard Ia»schiß in Marburg.