Nr. 11?. Montag, 24. Mai 1886. 1tt5. Jahrgang. ^^üI^m>H^ ^«Umern«l»!,spre!ö: Mil PoNvcr!cnl>ung: aanzjähri« fi, !5, halbjährig s>, 7,5>o. Im Comptoir: ^ Die ,.l!ail>achcr Zeitung" erscheint lnglich mi! «iiOnahm^ dcr Sonn und Feiertage. »««Mylis, fi, ,,, hnll'iähria 5 na ssi!» dic ^nstellnna l»« H>in« aniizjlihri« fi, i. — InleltionöaebUr: ftür V Dle «d«l«lftrafNrahc is», bie Nednctlon N'icncrftrahe 15. — Unsranliertr Vrlefe "eine ^„>i's»ic l'il« z» ^> ^>il,''» 2s, s> , g>i's,'« Pr, ^cilv N lr.! l^i listcrc« W!,'dc,hol!!»ssc» p». Zl!,le » lr. V »vcrbcn nicht angrnmnmen »»b Mc,nnlcli<>li ^^ Abgeordnetenhaus hat heute die General- evatte iiber die Unfallversicherilng fortgesetzt. Der erste "cdnrr, der ezechischc Abgeordnete Adam et. begrüßt ^ ^risfuahlnc der Üufallversicheruug der Arbeiter 3- ^'^ Eiumüthigkeit freudigst, die hinsichtlich der "Masten Fragen des Gesetzes im Gewerbe-Ausschusse ^ M' getreten sei; vertheidigt jene Grundsätze, die von /.Apposition bekämpft wurden, insbesondere die terri-l"Nc,le Organisation, und gibt der Hoffnung Ausdruck. M die Arbeiteruersicheruug mit der Zeit in allen "taaten Eingang finden werde, da sie ein Bedürfnis ^>cht nur der arbeiteudeu Clafsen, sondern auch der fernen Gesellschaft sei. ein Postulat der Humanität, ^rs der wirksamsten Mittel für die Erhaltung des '""nleu Friedens. (Lebhafter Veifall rechts.) <.. Abg. Strachc hält die Auspicicn, unter denen »^ Reform beginnt, für »ngnnstige. Er bedauert die ^IHränkung des Ulnfanges des ncnen Gesetzes, die ^" Großgrnndbesitz von der Beitragsleistnng befreie, ,5 Illdnstrie dagegen nmso schioercr treffe, und er sil ^^ sofortige Einführung der allgemeinen Verjüng für viel besser halten. Er erklärt sich gegen as Tcrriwrialsystem nnd sieht darin wirtlich das ^>wn des Föderalismus, so lange die Chechen die ^pansiuusgelüste nicht aufgeben. Auch ist cr für die Ve- ".""g der' Arbeiter von jeder Beitragspflicht. Redner '"M sich Mi^ßlich fiir das Eingehen in die Special- debatte ans, obwohl cr eine Berücksichtigung der Mi-uorilätsvorschlägc nicht hofft. Se. Excellenz Minister nud Leiter des Justizministeriums Dr. Freiherr von Prazäk: Nachdem alle Redner in der Generaldebatte sich fnr das Eingehen in die Specialdebatte ausgesprochen haben, kann ich mich wohl auf nnr wenige Bemerkungen beschränken, um den Staudpunkt der Regierung gegenüber den Anträgen des Ausschusses zn kennzeichnen. Als in der vorigen Session von der Negierung der Entwurf eines Unfallversicheruugs-Gesetzes eingebracht wnrde, hat derselbe iu dem damaligen Gewerbe>Ausschusse die wärmste Anfnahme. das größte Entgegenkommen und die objectivste Aeliandluug gefunden. Die grundlegenden Prin-cipien. welche die Regierungsvorlage in Antrag gebracht hat. wurden vom Gewerbe-Ausschüsse acceptiert, nnd derselbe hat eine Reihe von Verbcsserungen vorgeschlagen, welchen die Regierung zum größten Theile zn-stimmen konnte. Einen Streitpunkt zwischen der Majorität nnd der Minorität des Ansschnsscs bildete wohl die Frage, anf welche Grundlage die Versichernngs-anstalten zu stelleu seieu. ob auf die territoriale oder auf die der Verufsgenossenschaslcn. In dieser Richtung hat die Majorität, welche sich der von der Regierung vorgeschlagenen territorialen Grundlage der Anstalten angeschlossen hat. nm der Minorität entgegenzukommen, ein weiteres Princip acceptiert, unter den im Gesetze anfzunehmenden Bedingungen sacnltativ auf beruss-geuosseuschaftlicher Grundlage einzelne Versicherungsanstalten zuzulassen. Wenn sie an die Stelle derjenigen territorialen Versicherungseinheiten, welche die Regie-rnugsvorlage in der früheren Sission in Autrag brachte, nämlich der Handelskammerbezirle. die Länder setzte, w macht dies keinen wesentlichen Unterschied, weil ja auch in der früheren Vorlage die Möglichkeit vorbehalten war. mehrere Haudelskammerbezirke, welche doch nicht die Landesgrenze übergreifen, zu vereinigen, nnd weil es nach der jetzige Vorlage wieder möglich ist, in einzelnen Ländern mehrere Versicherungsanstalten zu begrüuden. Ich glaube daher dass die Bemerkung, welche in der Richtung gc,„acht worden ist. dass föderalistische Bestrebungen dem Ausschusst zugrunde liegen, vollständig jeder Berechtiguna entbehrt. Die Regierung hat nun auch dem Beschlusse des Gewerbe-Ausschusses der früheren Session, auf die Grundlage des Terri-torial-Princ,pes Versicherungsanstalten zu stellen. Rech- nnng getragen, indem sie in ihrer jetzigen Vorlage diefes Princip sowie die meisten Anträge des Ans-schnsses sich aneignet. Wenn es nicht möglich war. im Ausschüsse dieser Session eine vollkommene Einigung über das Gesetz zu erzielen nnd die Minorität sich veranlasst fand. einen Minoritätsantrag zn stellen, so kann ich doch mit Vergnügen constatieren. dass der Antrag, der gestellt worden ist. nicht das Wesen und den Zweck des Gesetzes berührt, nnd dass, wenn anch das hohe Halls den Antrag der Minorität ablehnt, doch Aussicht vorhanden ist. dass das Gesetz nichtsdestoweniger allseitig Zustimmung finden wird, indem noch immer die Möglichkeit der facultativen Errichtung von berufs-genossenschaftlichen Anstalten feststeht. Die Regierung mnss sich nun allerdings mit Entschiedenheit für die Anträge der Majorität des Allsschusses in Bezug anf die grundlegenden Principien des Gesetzes anssprechen. Es ist nicht der Ort nnd die Zeit. jetzt in der Generaldebatte über die Tragweite der Minoritätsauträge einzugehen, weil ja eigentlich diese Fragen in die Specialdebatte gehören und dort ihre gründliche Erörterung finden werden. Ich muss aber constatieren, dass. wenn sich anch die Minorität von den Anträgen der Mehrheit des Ausschusses ireunt, durchaus nicht das Verdienst der Minorität um das Zustaudelommen dieses Gesetzes geschmälert wird. denn die Mitglieder des Ausschusses haben, ganz abgesehen von der Partei-stellnng im Hause, im Ansschnsse mit größter Objeo tivität' nnd wahrhast anfopserndem Fleiße die ihm zngesallenc Aufgabe gelöst, und ich kann sagen, dass wohl wenige Gegenstände in diesem hohen Hanse behandelt worden snid, wo in so objectiver Weise in den Ausschussberathiingen vorgegangen worden ist, wie bei dieser allerdings sehr wichtigen Vorlage. Leider war es dem ersten Herrn Redner in der Generaldebatte vorbehalten, einen Mission in die Verhandlung zu bringen, indem er Fragen, welche in gar feinem Zusammenhange mit dem Gegenstande stehen, nationale Fragen, angeregt hat, ja sogar so weit gelangte, dass er einen gewissen nur bedingten österreichischen Patriotismus für sich nnd seine Stammesgenossen in Ansprnch genommen hat. Ich habe die volle Ucberzeugnng, dass in dieser Frage nur ein höchst beschränkter Kreis seiner Stammesgenossen seine Ansicht theilen wird. Die gründliche, entgegenkommende Be-handlnng dieses Gegenstandes im Ansschusse und — Feuilleton. Florincns Liebe. sick ^ kleine Städtchen A. in der Danphim< konnte t>? ""es Theaters rühmen. Der Wirtshanssaal, der „Schauplatz der Vorstellungen war. hatte freilich (H Gläuzeudes. Ein kleines Pförtchen führte zur „e''^cu. welcher ein beim Magistrat angestellter klci-M ^"'"ter saß nnd nebenbei anch dieses Amt vcr-h>H D'."' Parketsitze waren zerschossen, die Logen ent-zd, ?c<^ ""r Strohscssel, das Orchester bestand ans H Klarinettisten, nnd in dem Sonsslenrkasten saß die die oft inmitte der Vorstel-^', dringend abberufen wnrdc. Nichtsdestoweniger K»W- ?'e Bewohner des Städtchens stolz anf lhr H /NlnsWut. Im Sommer sprach zuweilen sogar em 'ie> , "."s "nem der vielen Pariser Theater vor. nnd rr.. drr Künstler auch nnr den Vorzug besaß, dass ä'l N,,u" bie Absicht besessen hatte, in Paris gastieren ^,1/ "' lo war der Enthnsiasmus der guten Pro-^ 5 '"" nichts geringer. Im Winter hingegen Tru^lc Metropole der Dauphi^ durch emc eigene tz<' "sn'ut. Ein Künstler spielte oft die tragischen >z ?'" und excellierte zugleich in der Operette, V'?" Musste cm vielseitiges Talent besitzen um ^hlle s ?"scr ansprnchsvollen, wenn anch kleinen ^ In ^""e" 5" tonnen. , „ , > D ,"" letzten Jahre herrschte in 5, große Frende. ^r I ^ '""chtc ^celleute Geschäfte, und die Schan-Airr V'Men sich/wie sie sich nie amüsiert hatten. "^ tzmÄ"^ rührte von verschiedenen Ursachen her. ^"uptgrüilde waren da s der Director emen «Stern» entdeckt nnd die Schanspielcr einen Prügelknaben gefnnden hatten. D^ «Steru» hi'cß Florine, der Name des Prügelknaben war Aaluche. * * . Florine war ein sehr hübsches brünettes Mädcheu mit blanen Angcn nnd einem nicht geringen Theater-Instinct. Der Director hatte sie auf dem Theater in X. entdeckt, wo sie in einer Singspielhallc durch ein Couplet «Der verliebte Floh. Furore mackte. Florinc wurde sofort eugagiert mit der ansdrücklichen Verpflichtung, alle Fächer zu übernehme». Auch war das ganze Departement einig, das? dieses geuiale Mädchen nicht minder in dem ernsten Drama, wie in der Operette, in der Tragödie nnd in der Oper Ausgezeichnetes leiste nnd der Steuereinnehmer, der die höchste Autorität in ttnnstsachen genoss, sagte eines Abends.' Das Mädchen kommt noch nach Paris. Baluche war so hässlich, wie Florine schön war. Klein, mit einem nnförmlichen Kovfc, triefenden Augen nnd noch anderen Mängeln behaftet, war er zu den, Theater gegangen mit der Idee, dafs cr einem mneren Dränge gehorche. Sein Wunsch war, Heldenrollen zu spielen, nnd nachdem er Hungers zu sterben drohte, begnügte er sich einstweilen, für dreißig Francs den Domestiken darzustellen. Allmählich, nachdem er stets nur Domestiken spielte, sieng mau an, ihu alleu Ernstes als Dielier zn betrachten.' Er war Zeltelanschlngcr nnd Osenheizer. Um sich gefällig zn erweisen, wurde er der Diener seiner Kameraden. Man hatte den ganzen Tag Allsträge fiir Balnchc. . ^ , ,. — Valnchr, hieß es, holen Sie mir Tabal! — Valnche. ein Bier! — Balnche. wo sind meine Stiefel? Und nachdem man seinen Ehrgeiz kannte, miss-branchte man ihn. Wer immer fehlen mochte, der Inhaber der Väterrollen oder der Tenor. Baluche musste für ihn cinfpringen. Jeder Tag brachte einen neuen Spass, den man sich mit dem armen Teufel erlaubte. Die Truppe verlassen mochte er nicht, denn Balnche war in Florine verliebt. 5 Eines Abends befand sich Florine in ihrer Garderobe, um sich anzukleiden, als Baluche anklopfte. Die Thüre öffnete sich, nnd es erschien Balnche, blass, unruhig nnd die Angen leidenschaftlich rollend. «Ach, dn bist's. Balnche.» hieß es. «was gibt es?» rief Florine. «Es gibt... es gibt... ich liebe Sie.» platzte der Eindringling herans. Florine drehte sich nm. Sie hielt in der einen Hand einen Spiegel, in der anderen eine Puderschachtel; riil nachlässig nmgchängter Frisiermantel zeigte das rosige Fleisch ihrer Schultern. O, sie war reizend. Einen Augenblick starrte sie Baluche entsetzt an, dann brach sie in ein muthwilliges Lachen aus. Das Geräusch veranlasste den Garderobe-Nachbar, an die Wand zn klopfen und zn rufen: — He, Florine, was ist dir denn? — Du. schallte es zurück, Baluchc ist bei nur . . sie konnte vor Lachen nicht anssprechen ... Balnche hat mir soeben seine Liebe erklärt. Die Nachricht verbreitete sich sofort ,n. ganzen Theater. Nein, die Geschichte war zu köstlich. Also Äa-luche war verliebt. Na, schön. Hat es jemals einen besseren Stoff znm Lachen gegeben? Nnr Baluche blieb Lailmchcr Zeitung Nr. N7 982 24. Mai 1«86. wie ich nach den Ausführungen der jetzigen Redner überzengt bin — im hohen Hanse ermuntert aber die Regierung, fortzufahren in der Fürsorge für das Wohl der Arbeiter und für die Verbesserung ihres Loses. (Bravo! rechts.) Das hohe Hans wird gewiss eingedenk sein der warmen Worte, mit welchen in der letzten Allerhöchsten Thronrede gerade dieser Theil der Thätigkeit des hohen Reichsrathes erwähnt worden ist, und die Negieruug wird nur deu erhabenen Intentionen nnseres Monarchen gerecht werden, wenn sie nu-cntwegt fortfahren wird, ihre Vemühnngcu darauf zn richten, dass die jetzt begonnene Versicherung der Arbeiter gegen Unfälle nnd Krankheiten ausgebildet wird zu eiuer Invalidities- und Altersversorgung. Nur bitte ich, sich nicht der Illusion hinzugeben, dass das so über Nacht so schnell geschehen tann, nnd wenn von einer Seite der Vorwurf gemacht worden ist, dafs das alles hätte anf einmal in Angriff genommen werden solleu, so bitte ich zn bedenken, dass dieser Vorwnrf gewiss nicht gerechtfertigt ist. Wie lange hat es voll der ersten Vorlage an gebraucht, bis man im deutscheu Reiche die Versicherungsgesetze beschlossen hat. Mehrmals mnssten die Vorlagen geändert werden, jene über die Unfallversicherung, welche zuuächst iu Autrag gebracht worden ist, musste weicheu, um der Krankenversicherung Platz zn machen. Diese Bedenken siud bei nns behoben, weil wir in der Lage waren, der Unfallversicherung bald die Krankenversichernng folgen zn lafsen, und weil es keinem Zweifel nuterliegt, dafs die beiden Gesetze, wenn sie vom hohen Hanse votiert werden, nahezu gleichzeitig in Wirksamkeit treten werden. Es ist daher anch nicht gerechtfertigt, wenn der Regierung der Vorwnrf der Läfsigkeit gemacht wird, bei Erledigung vieler anderer nur lose im Znsammenhange mit dieser Frage stehender Gesetze, z. B. jenes der Maßnahmen gegen Verfälschung der Lebensrnittel nnd der Gesundheitspflege, welcher Vorwnrf, wenn auch ill maßvollster Weise, v>.m einem geehrten Herrn Redner auch gestern gemacht worden ist. Wer die Schwierigkeiten der parlamentarischen Behandlung von Gesetzentwürfeu kennt, der wird ja mit mir der Ueberzeugung sein, dass schon die parlamentarische Behandlnng legislativer Arbeiten an sich eine Verzögerung nothwendig macht. Würde das hohe Hans der Regicrnng Vollmacht geben, einzelne Gesetze innerhalb einer bestimmten Zeit zur Erledigung zn bringen, deren Verbesserung dann dem hohen Hanse immer znsteht, das hohe Hans möge versichert sein, die Regierung würde legislative Anfgaben rascher nnd schneller lösen können, als es im Parlamente möglich ist, Gesetze weittragender Natur zn erledigen. Der vorliegende Gegenstand ist nach dem, was ich ausgeführt habe, nnr ein erster, aber folgenreicher Schritt znr so-eialen Reform für die Verbesserung des Loses der Arbeiter. Gelingt diese Reform, dann werden Sie dem Arbeiter die Sorge für seine und seiner Angehörigen Znknnft benehmen, Sie werden die Gesellschaft, wenn nicht ganz befreien, so doch in hohem Grade schützen vor Gefahren, die dadurch entstehen können, wenn brave, strebsame Arbeiter, so lange diese Sorge sie drückt, in das Netz gewissenloser Agitatoren gelockt und zu auarchistischen Zwecken missbrancht werden. Diesen ersten Schritt anf der Bahn der socialen Reform ge- than zn haben, wird dnrch Votiernng des jetzt vorliegenden Gesetzes das bleibende Verdienst des hohen Hauses sein, nnd darnm bitte nnd wünsche ich, das hohe Hans möge dnrch einstimmige Annahme dieses Gesetzes diese Reform einleiten. (Beifall rechts.) Abg. Dr. Lneger hebt die Nothwendigkeit hervor, für die Enterbten der Menschheit etlvas zu thu» uud die verderblichen Folgcu des capitalistischen Wirtschaftssystems einzuschränken; er erörtert die socialen Reformen Vismarcks, der sich dadnrch große Verdienste erworben habe, und ist befriedigt von dem Versnche der Negieruug, deu bürgerlichen Mittelstand zn schützen, trotz der Angriffe des Großkapitals uud der Socialdemokrat,',', die sich gegen das Bürger!huu, stets zu-sammensindcu. Er hofft auf den conscquenleu Ausbau der mit der Oeweibenovelle begonnenen nnd enlspre-chend fortgesetzteil Richtung. Er ist für die territoriale Gliederung, bezüglich deren der Vorwurf, dass sie föderalistischen Tendenzen huldige, ganz unstichhällig sei. Die bernfsgciwssenschaftliche Organisation liege nur im Interesse einiger Großfabrikanten in Brunn nnd Nordböhmen, und deren Interesse sei doch nicht identisch mit der dentschen Nation uud Oesterreich. Gerade als Centralist ist er fur die territoriale Gliederung mit der Reichsversichernngs-Reserve nnd nnter dem einheitlichen Miuisterium. Er wünscht, dass man einen Staat, der die modernen Schntzmaßregcln der Arbeit nicht anwendet, vom allgemeinen Verkehre nicht ans-schließe. Vedanerlich sei, dass ill der Debatte ein Angriff auf die katholische Kirche erfolgte, denn das Ge-setz nütze allen gleich, ob dentsch oder slavisch, katholisch, protestantisch oder jüdisch. Redner hofft eine günstige Wirkung von dem Gesetze. (Beifall.) Abg. Schwab plaidiert für die berufsgenosfen-schaftliche Organisation der Versicherungsanstalten uud erklärt, dass man dieselbe mit Rücksicht anf die besonderen Verhältnisse Oesterreichs auch ohne das Beispiel Deutschlands hätte wählen müsseu. Das Decknngs-system alllangend, spricht sich Redner entschieden für das Umlagesystem ans. Anch verlangt er vollständige Befreiung der Arbeiter von jeder Veitragsleistnng znr Unfallversicherung. Er wünscht, dass die Vorlage ill einer Form zum Gesetze erwachse, welche ermuthigcu, aber nicht abschrecken solle, auf dem eingeschlagenen Wege erfolgreich wciterzuschreitcn. In dem Sinne für die Verbessernng des Gesetzes zn wirken, aber dessen Znstandekommen in diesem Sessionsabschnitte mn keinen Preis zn gefährden, wird Redner in die Spccialdebatte eintreten. (Beifall links.) Abg. W n r m bemerkt, die Arbeiterfrage sei nicht die gan.e, sondern nnr ein Theil der socialen Frage. Der Arbeiter, statt im dritten Stande anfzngehen, hat sich als vierter Stand hingestellt. Redner erörtert den Ursprung socialer Theorien, erinnert an Aristoteles' 1'!'lu:!ul>l5 äs; ii halte keineswegs von weitausgreifeuder Tragwene, > ist doch ihre principielle Seite von nmso größer ^ dentuug. Der Grundsatz, anf dem sie aufgebaut »11. jeues Moment der staatlichen Pflicht zur F"1"Hc > die ökonomisch schwächeren Elemente der Gesell^,,, ill welcher die sociale Reform überhaupt wurzelt-Ancrkcnnnng dieses Princips seitens des Hauses i" zu einer für Oesterreich historischen That werde«, ö einem Wendepnnkte in seiner Gesekgcbnng. ^ -, s A ns de m Z o llauss ch u 's s e.) Der Z" schuss des Abgeordnetenhauses nahm uuter M'lel"M,< der eiugebrachteu Abäuderuugsauträge Elassc ^^ ^ ^ wolle, Garne nnd Wareu'daraus) sowie ^M ^ (Flachs, Haus. Inte, Garne und Waren damns) « verändert au uud vertagte bei der letzten Classe vey > einer nothwendigen Klärung über den Alltrag des ,^ ferenten, welchem der Regierungsvertreter zusti»»'^'' ^ Berathung der Tarifnnmmern 104, 141 und 1^' treffend Leinenwaren. . ^)" ungarische Oberhaus nahm einstimmig das ^anW > gcsetz an, nachdem der Landesuertheidigungs ^".'^ Fehcrvary die Vorlage kurz erörterte und betonte' ihn nicht eine momentane Nothwendigkeit, welche ^ lob nicht vorhanden sei, sondern lediglich d^ A ^ leitete, die 1«0« gesetzlich getroffene, aber p",".'?^ nnüberwindlichen Schwierigkeiten verbnndenc VclW dnrch eine zweckentsprechende zu ersetzen. , ,.„) (Die M a ß n a h m e n g e g e n R u m a " "5-Die Frage, mit welchem Zeitpunkte die gegen ^l -^ nien zum Zwecke des Zollkrieges zu ergreifenden ^^ nahmen in Kraft zn treten haben werden, ist, >. ^ es sich nm die außerordentlichen Maßnahmen N ^Z noch eine offene und wird hiefür wahrscheuuwi ^ Vorgehen Rumäniens maßgebend sein, z"'"?!,„.seits restcr Berichte vermuthen lassen, dass ru,nälllsa)M^ der antonome Tarif erst am 1. Juli in Wn'l ^, haben wird, au die Reihe kommen werden. ernsthaft. Mall wird doch vielleicht über ihn nicht lachen? Er war so unglücklich, lind mall spottet nicht der Unglücklichen. Aber die Kameraden hatten schon einen Kreis gebildet, sie umringten den armen Prügel-jnngen nnd sangen: Valuche ist verliebt! Valuche ist vcrl—ieb—bt! Der Lärm zog den Regisseur herbei, der nach der Ursache fragte. Die Thcilnehmcr des Scandals brachten mühsam unter Anfällen von förmlichem Lachkrampf hervor: Aalnche. . . Balnche macht den Lärm, rief der Regisseur zor-"N. zu 5> Franken Strafe. Daz war voll Balnche's Liebe der erste Theil. m> ^?/'^ Tcige „ach dieser Scene spielte »nan ^,.!"??"''''. ""e der glänzendsten Rollen Florinens. Plötzlich Monte der Schreckensruf: .Feuer, Feuer!. Es war nchUg der Vorhaug stand in Flammen. In emem Angenbllcke waren alle Zuschauer von ihren fitzen a'ß sprungen und staudm' beim Ausgang. Gottlob, kein Unglücks all war geschehen <^n diesem AngenblM machte ein Schrei all^H^en Un-dern. «Mem Kind. mem niud!, rief die Tlieat^ dienerin. Sie erzählte unter Thränen, wie s e ihr Söhnchen diesen Abend m das Theater gebracht hatte Sie konnte es mcht zn Hause alleiu lassen. Das Kiud war in einer Ecke des Corridors nntergebracht ae-Wesen, während sie anf der Bühne beschäftigt war Beim Ansbrnch des Fellers rannte sie wie wahnsinnig anf die Straße. Der Junge hingegen blieb droben auf dem dritten Stocke. Ach, großer Gott, er verbrennt, nnd ihr. der Unglückseligen, blieb mchts übrig, «l^ sich ebenfalls in die'Flammen zn stürzen. Alle Welt war von Entsetzen über dieses tragische Schicksal ergriffen. Allein an Hilfe war nicht mehr zn denken. Das Theater war ein Glühofen. Hineingehen bedentete, einen Selbstmord begehen. Da trat ein Mann hervor nnd schritt der Thüre zn, ans der sich ihm die Rauchwolken entgegcnwälzten. Dieser Manu war Baluche, und ehe er verschwand, hörte man ihn sagen: — Ich wage es; was liegt mir am Leben! »< Die nächsten fünf Minnten fcheinen die Daner von qualvollen fünf Stnnden zu haben. Die Menge schwieg, nnd man vernahm nichts, als das Schluchzen der Mutter, die rief: «Mein Kind, mein Kind!> Endlich erschien am Feilster des dritten Stockes eine männliche Gestalt nnd man hörte eine rauhe Stimme rnfcn: «Eine Leiter!» Die Leiter wnrde sofort geholt nnd Valnche, nachdem er das Kind wie eine Trophäe hoch emporgehoben hatte, stieg langsam die Stnfen herab. Die Mntter, anßer sich vor Freude, drückte den Kleinen an die Brnst. Die Menge umringt die arme. glückliche Frau nnd schäkerte mit dem Kinde, während das brennende Theatergcbäude mit großem Gekrach in Trümmer stürzt. Iu einer dunklen Ecke saß ein Mann, der nichts anderes als den Schmerz seiner verbrannten Hände empfand. Es ist Balnche. Aber plötzlich fühlt er, wie zwei weiße Arme sich nm ihn schlingen, und die zarte Stimme Floriueus ruft: — Dil bist so schüil! Mn könnie ich mehr als dich lieben, mein tapferer Held! P. I. Das Opfer der Liebe. Rom.n, von Max von Weißenthur». (I«.Fm-t,chu»n.) .sjH d!'l Eine kurze Panse entstand, und als "'"H^ Freiherr wieder sprach, halte er sich hinreichet l, .„ um die maßlose Bitterkeit zn beherrschen, H^ ,„ seinem Innern tobte, nnd rnhigere Frc'MdU^l ^ deu Tonfall seiner Stimme und den Ausdrnn , Züge zn lege,:. . hck? «Wollen Sie es versuchen, meme "^Z,c>) vergessen, Fräulein Ross?» sprach er sanft. «^ „„d gefagt, lässt sich nicht wieder nngcschchen ,»"") ^,», doch würde ich mein halbes Vermögen lM""'^ Ac ich meine Worte zurücknehmen könnte. I^ ^ i^c nie mehr beleidigen! Wenn Sie es wül'sche"^.,,!' ich sogar fortgehen nnd Sie nie mehr lmeoc > ^,,^, Wenn sie' ihn in diesem Augenblick geh" ^ ^»»t zn gehen, er würde es vielleicht gethan » A-namenloses Elend für immer abgewendet ycw ^^>, cnnden hindurch ruhte ihr Geschick ill Ni">' ,,M Händen, sie aber ahnte es nicht uud l,ch "" .' ,Ml Gelegenheit, alles znm Besseren zn wenden, ^ zhi,, vorübergehe,!. Mit freundlicher Geberde lM die Hand. . ,. s.,,ft 'I" «Bleiben Sie immerhin!» sprach '" " ' bcsse"'' vertraue Ihnen. Ich weiß. Sie werden ^yn> Ich nnd Hugo treu bleiben.» ^ _, :,-,, M". .Ich danke Ihnen, Fräulein No s. Da^ ^ Freuud biu, wolleu Sie mich anch '" ^ iM halten nnd überzengt sein, dass Sie nm H lg ,l stcl) über mich befehle,! können. "" P^^^ Ihrer selbst willen!- fügte er leiser hmz- ^ vc' Sie. wenn Sie jemals meiner bedürfen, >" fügen?» ^ilinchcr Zeitunss Nr. 117 9^8 24. Mai 1W«. "Vierung eines Provisoriums ist noch nicht aus-Mlossen, falls Rumänien ein solches zn erlailgen Wien sollte. Dass aber Oesterreich kein Provisorium a»strebeu wird, taun als sicher angenommen werden. . lFrantrcich.) Der französische Ministerrath M sich eingehend mit der von nenem in den Vorder-ssnilld gedrängten Frage der Ausweisung der Prinzen Mnftigt, ist aber noch zu teiueui Entschlilsfe ge-"l.'gt. Die Minister sind, wie der «Temps' sagt, ge-'"W, etwas in dieser Angelegenheit zn thun, beson-w's mbelreff des Grafen' von Paris, sind aber da-^l"r nicht im klaren, ol, dies auf dem Wege eines AM's, ^„^ Deeretes oder einer administrativen Maßregel geschehen solle. . (Zur Situation in Griechenland.) Die Mn Consequence» des Sieges der Trikupisten in der A'U'chischen Deputiertenkannner sind bereits eingetreten, ^as Cabinet Valvis hat seine Portefeuilles den kräf-Men Händen des über Nacht wieder popular ge-wordeneil Triknpis übergeben, der gleichzeitig das 'pl'chdiimi, die Finanzen' und das Kriegswesen ver-"altm wird. Herr Trikupis hält bekanntlich den Zeitpunkt nicht für geeignet, um dem Großherru in Con-lautluopel feindlich' entgegenzutreten. Er wird daher Maussichtlich die Abrüstung durchführen — wenn M etwa der unglückselige Angriff der türkischen "»Ppen auf die Position' der Griechen bei Larisfa, ^ dem ein Telegramm unserer Samstags-Nnmmer meldete, aNe Friedenshosfnnngen nüt einem Schlage W'chte wacht . ^ (Nnssland.) Das russische Amtsblatt «Pravi-^M'nijzVjestnik» veröffentlicht einen Befehl des Zaren ""die Schwarze Meer-Flotte, der mit einer kriegerisch erben Apostrophe ausllingt. Die, angedeutete Even w 's b"' «bewasfueten Vertheidigung'der Würde des Inches» bezieht sich uffeubar auf die weitere Entwick-l"U!' der Orientfrage. h (Der Landsturm iu der Schweiz.) Nach lj'" Wm schweizerischen Bundesrathe dnrchberathenen «Miiriugesetze sind alle nicht militärdienstlich ein-'. ?lten und nicht infolge ihres Amtes für dienstfrei , uurlen Schweizer Bürger vom 17. bis znm vollendn 50. Lebensjahre für den Landsturm dieustpflichlig. ""v Aufgebot erfolgt, fobald die (Kreuzen durch eiueu Mind bedroht oder überschritten sind. In Fri''deu^-^'n besteht kein Dienst, s, (Die eanad i sch e Fische reifrag e) droht ") zn einem Conflict zwischen Amerika nnd Britisch ^uada zuspitzen zn wollen. In Washington beräth as Cabinet über die zn erwartenden Maßnahmen, und !" Newyork fordern die Fischer Schiffe zum Schutze .Ntt Interessen, widrigenfalls fie zur Selbstbrwaffnung <^u miissten. Tagcsucttigkitcll. . Se. Majestät der Kaiser haben der Kirchen-^'lrhung zn Prellenkirchen iin politischen Bezirke "sllck an der Leitha in Niederösterreich zur Restanrie-^,dcr Pfarrkirche eine Unterstützung von 200 fl. „,„>r Allerhöchsten Privatcasse allergnädigst zn be "u^n gernht. ch.'i '^ bcmke Ihnen!» entgegnetc das jnngc Mäd-/u cnöthend, niährend er sich tief niederbeugte über " Mauke Hand und diefelbe an feine Lippen zog. 5„ ^' demselben Moment gieng die Thür anf und °"'^ St. Iuhn erschien anf der Schwelle, su r ^ zuckte unmerklich znsammeu. als ei die beide» ^ ". einander stehen sah. dann trat er langsam näher. d?l . r. "^thete nnd erbleichte in rascher Wechselfolge. »^ W vermochte nicht so rasch die Erregnng zn be->!,/"", welche das Gespräch mit dem Freiherrn m ^i!n>^ habe Fränlein Noss soeben meine Glnck Rr^ ^gebracht,» bemerkte der Freiherr in liebens-^chl l!"" T"M'- .Unsere alte Freundschaft. Hugo, ist 1^5 s? beste Beweis, dass es sich hier »licht um em ^mpli.nent handelt." ^'i.,M hoffe, Aealriee wird finden, dass ilnsere alte h»au ftast dich nicht parteiisch gemacht ha^ lächelte ldii^c s '"nrrseits. «Wenn dn von uns einmal Gluck-^n. .Oberst, magst dn von deren Aufrichtigkeit ^s^M»t sein. 'als ich es von der Wärme deiner Äuon bin!» ^ 'e reichten sich freundschaftlich die Hände, und ie'^ nachher erst entfaun fich Hugo, wie "W katt ^N' ^s Freiherrn damals gewesen waren, gleich N ""^ Todten. "" Ei.!!"^ ^"lobnng nlit Major St. John wurde ^'^rr w^'ard Fitzgerald uud Lady Ieaunette m.t h.l^ ^friedigllng'a.lsgenommen. Die Dame dcs ?'d,ii^^U' wn Herzen froh, dass eine so gefährliche ^>»i s. "irer Tochter ans dem Wege geränmt sei; Vc>, ' war sich vollständig dariiber im klaren ge- ^ö„l),^^ lebhaften Eindruck Vcatriee's seltsame ^n^ "'"all hervorgernfen hatte. Nicht nnr "^ ^"ge regelmählgcr, recNeln Mmstgcschmacl — (Ernest Renan über das Studieren.) Ernest Neu an hielt jüngst im Graud-Vesour als Ehrenpräsident eines Studeuteu-Baukctts eine Rede, welche folgende hiibfche Stelle enthielt: «Ihre Jugend erwärmt nnd belebt mich. Es ist so hübsch, wenn die Fenster sich anf der einen Seite fchlicßen, zn sehen, dass sie sich anf der anderen öffnen. Ich pflege zu sagen: Selig sind die Jungen, denn das Leben liegt vor ihnen. Aon den zwei Theilen des Sludeuteu Programms: «Viel arbeiten, sich viel amüsieren», habe ich ' in Wahrheit nur den ersten gekannt. Vielleicht hatte ich unrecht, denn es ergab sich daraus, dass ich jetzt iu meinen alten Tagen, statt ein strenger Moralist zu sein, mich einer gewissen Nachsicht nicht eutschlagen kann, welche dic Puritaner «sittliche Er schlasfuug» neuuen. Vielleicht hätte ich besser geihau, mich zn amüficrcn nud mit den fahrenden Schülern dcs Mittel-alters das ttinuwmmn issilm zn fingen. Das ist aber sicher, dass eine der Hälsleu Ihrer Iua.eudthatia.teit der audereu uicht schadet, ^rende uud Arbeit sind zwei ge suude Dinge, die ciuauder ergänze». Ja, arbciieu Sie uur, arbci'teu Sie unaufhörlich; aber belustigen Sie sich auch, ermüdeu Sie sich nie. Was ermüdet, das ist die Spauuuua., das ist die mühsame Anstrengung. Lasse» Sie deu Gedanken au sich hevaulmumeu i» seinem uatür-liche» Gewaude, dem Worte, ^ilise» Sie ihn nicht, zwiu-gcu Sie ihu nicht. Erlaube» Sie mir, Ihnen ein bewährtes Recept zu geben: Erholen Sie sich von einer Arbeit bei der anderen; beschäftige» Sie sich mit verschiedenartigen Dingen zugleich. Die Fächer eiucs Gc Hirns, das geistige Arbeit verrichtet, lasseu leere Räume, die vortheilhaft durch andere Arbeit ausgefüllt werden könne». Es gibt ein schönes Wort eines alten Ral^ biuers des rrsteu Jahrhunderts, Man '»achte ihm de» Vorwurf, er fülle allzusehr das Gesas, dcs Gesetzes mit Vorschriften, fo dass es überlaufe. Er erwiderte: Iu eiuem mit Rüsseu gefüllten Pfaffe ist noch Raum für mehrere Masie Sesam Oel vorhanden. Wie richtig ist das gesagt. Ja, in der That, man kann Verschiedenes zugleich treiben, wenn mnu nur Sorge trägt, die Dinge iu deu Zwischeusächeru uulcrzubriugc».' - (Ein Veteran.) Ans der Zeit des letzten Aufenthaltes des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Albrecht iu Nagusa wird vou dort solgcudc Episode berichtet: Der Erzherzog orachle iu Erfahrung, dass dort eiu aller General, der !»0jähngc Feldmarschall^Lieuteuaul Moriz v. Desimon Ritter v. Stern fels, lebe, wcl cher schon seit einem Jahre trank ist und nicht mehr ausgeht. Der Erzherzog besnchle dc» Greis uud erinnerte densclben an die gemeinsam vMührte» Waffeuthale» bei S>a. Lucia uud Somma'Campassua i» dcu Jahren 184« uud l«4!>, wo der Feldnmrschall-Licutenant als Major „u Iufauterie'Regin,eu Graf Savorguan, der Held des Görzer Ehebruchsdramas, N'elcher vou deu Grschworncu vor wenigen Tage» freigespro cheu wurde, hat sich in Udine weqe» des vor de» Görzer Assisen verhandelten Delieles deu Behörde» gestellt, wurde jedoch nach Aufuahme eines crfchöpseudeu Protololls anf freiem Fus; belafseu. Die Verhandlung gegen deu Grafcu, entsprechender, sondern sie hesas, überdies eiue Eigenschaft, welche weit mehr noch galt als Schönheit allein, das Talent, sich st^ liebenswürdig zu beuehmen nnd dnrch ihr überans sympathisches Weseu zu fesselu. Bertha selbst empfaud die lebhafteste Befriedigung über die Verlobung ihrer Cousine, nur betrübte es sie, dass Veatriee, die doch um zwei Jahre jüuger war als sie, nach aller menschlichen Voraussicht uun vor ihr heiraten würde. Doch war dies. im Grunde gcuommen, nebensächlich, „ild der Umstand, dass Bea triee nnn bald das Hans verlassen würde, machte, dass Bertha's Glückwünsche auf das herzlichste ans-fielen, worüber Aeatrie- die offeuluudigste Freude an den Tag legte. Dass Sir Henry Carr nicht gleichgiltig geblieben war gegen die Schönheit der jungeu Verwaudteu. hatte Bertha' natürlich längst durchschaut, doch nuu kouute senile Bewunderung zu f^i,^.„, Resultate mehr führen, und nichts stand Bertha wehr im Wege. Warum sollte es ihr nicht gelingen, das Herz des schönen, reichen Edelmannes zn erobern? Der Sohn des Hanfes schrieb einen herzlichen Olückwuuschbrief an seine schöne Cousine, worm er chr mittheilte, dass er mehrere Kameraden Hugo St. ^ohns kennen gelernt habe, welche alle seiues Lobes voll seien; George's schriftliche Gratulation brachte unwillknrlich Thränen in Beatrice's Augen. Ihr Olücksbrchrr war bis zum Uebersließen voll - nnd doch — nnd doch — zwischen Lipp' nnd Kelchcsrand! — Arme Beatrice! Die Worte, welche auf den Lippen der sterbenden Mutter geschwebt uud die ihr Kind hätten retten iönneu, waren ungesprochen geblieben; die Todte hatte sie mit sich ms Grab ge< uoimueu und damit das Schicksal der Tochter besiegelt. (Forlschima jo!g<.) welche, dem Gesetze entsprechend, trotz des Görzer Wahr-spruchcs neuerdings in Ndinc stattfinden wird, dürfte noch in dicfcr Session durchgeführt werde». Uebcrhaupt scheint dieser Process reich an Nachspielen zu sein, denn die Weigerung dcs Grafen, seiner Gattin, gegen die er einen Ehebruchsprocess nngestreugt, das vierjährige Kind zu übergeben, halle zur Folge, dass Gräsiu Silvia als Rc-prcsfnlic die ihr durch einen Mietvrrlraa, eingeräumten Rechte anf Schloss Savorcman zur Geltung bringen uud den Grafen dadurch aus dem Schlosse seiuer Väter vertreiben will. Wie es heißt, hat die Gräfin ihrem Manne dic Löschnng der anf ihren Namen ans den Gütern lastenden Hypothek gegen Ansfolgung des Kindes an-gcbolen; Graf Savorgnan hat aber jedes derartige An-erbieten sofort zurückgewiesen nnd jede Annahcrnng seiner Fran verboten. ^ (Auswanderung.) Ans Ober^orni nnd Umgebung bei Oörz sind dirsertage II» Familien mit zusammen 7tt Köpfe», daruuler ei» Greis von tt/j Jahren, nach Brafilien nnd in die argentinische Repnblil ans gewandert. — (Der Mörder seiner Kinder.) Aus Budapest wird unterm 21. d. M, berichtet: Ein mysteriöses Vcrbrcchcu beschäftigt seit heute abends die hiesige Polizei. Aus dem Eugclsfelde wurden zwei süns- bis fiebenjährige Knaben todt gcfnnden; einer hatte eine Schnur um den Hals gewunden und Gras im Munde, der Hals des auderen zeigte Spureil von Fingcreindrücken; beide Knaben sind demnach dnrch fremde Hand erdrosselt worden. Die Erhebungen der Polizei haben bisher zn keinem Erfolge geführt. Nachträglich wird telegraphisch berichtet: Die Polizei verhaftete den Vater der ermordeten Kinder, deu Taglöhucr Anton Kaltenccker; derfclbc legte ein reumüthiges Ge-ständnis ab, beide Kinder eigenhändig erdrosselt zn haben, weil er sie seiner Fran nicht anvertraue» wollte, die eiueu schlechten Lebenswandel führt. Nach dem Morde wollte er eine» Selbstmord verüben, wurde aber daran gehindert. — (Ein dauerhafter Rock.) In einen, deut sehen Blatte findet sich die Nachricht, dass ein Herr ans einer benachbarten Eisenbahiistalw», welchem vom Schaffner der Rock anf der Anßeuscite der Eonprthüre eingeklemmt war, den Zug dadurch zum Steheu brachle, dass er sich an dem in der Nähe befindlichen Wasserlrahn festhielt. Dieser haltbare Rock war bei B. Rechuitz gelansl. Das geht ja noch über amerikanische Reclame! Local- und Provinzial-Nachrichten. Lailmchcr freiwillige Feuerwehr. Gestern vormittags fand iu, städtischen Magistrats saale die Gcnei'aloersnmmllma. dcr Lailiacher freiwilligen Fcucrnichr statt. Au der Aei'sammlung belheiliglen sich <><) ^nl-iusmilsslieder. Auch der Herr Äürgermcistcl Gras sell, wohule der Sitzung bei. Deu Vorsitz führte dcr ^euelwehtlMipimaun Herr Franz Doberlet, welcher den Herrn Bürgermeister nnd die Vcreinsmilglieder herzlich degrüßle. Der Schriftführer Herr Drelfc trug sodauu den allgemciueu Bericht über die Thätigkeit des Vereines vom I. Mai IttUü bis 80.April 3880 vor. Dns abgelaufene Vereinsjahr w ar für die freiwillige Feuerwehr wieder recht lhatcu- uud segeusreich, und darf dicfe mit voller Befriedigung anf dasselbe zurückblicken. Die Hcnerwehr wurde bei 15) Bränden alarmierl, nnd gelang es. Tank dcr Schlagfestigkeit der gesammten Feuerwehr und der Opser-freudigkcit der einzelnen Mitglieder, sämmtliche Vrände aus das Brandobject zn localisieren. Die Schuluug der Vereius Mitglieder wurde eifrig gepflegt. Es wurden 1K ijugs nud eine Haupttibnna, abszehalten. In 0 Dienstesversamullun gen nnd 9 Anschnsssitznngen wurden die laufenden Ver-cinsanslelegenheiten erledigt. Die Mitnliederznhl ist dieselbe wie im Vorjahre, nämlich t 12 ausübende uud 10 Ehren Mitglieder. Die Easse-Einnahmen habeu sich bedeutend verringert; so ist n. a. die seitens der krainischen Spar eassc jahrelang geleistete Unterstützung per 500 fl. heuer ausgeblieben; außerdem fiud mehrere langjährige nuter stützeude Mitglieder ausgetreten, weil dieselben den 20 pEt. Feucrwchrbcitraa, au die Assccuranz - Austalteu zahlcn mMu, vou welchem jedoch der Vereinseasse bis jetzt leider noch keine Gelder abgeführt wurden. Trotz der gc riugeren Einnahmen hat es der Ausschuss diirch Spar samkcit doch noch zn einem Cassc-Uebcrschuss vou lj'»<> sl. gebracht, uud es kounte» 35>0 fl. der Schuld beim Kranken-foudc riickbezahlt loerden. Die Löschgerät he befinden sich in, gntcn Zustande, nur fehlen leider noch die schon seit Jahren als nothwendig bezeichneten Saugröhren längs dcs Laibachflusscs zur leichteren Beschaffung des Wassers unt der Dampfsftritze im Falle eines größeren Äraudes. Dcr Bericht wurde zur geuehmigenden Kenntnis ge uonlmcn. Dcr Eassier Herr A, K, Achtschin erstattete hieranf den Eassebericht. Die Einnahinen betrugen 2492 sl. 21 t»,, die Ansgaben 2201 sl. 13 kr,, so dass am Schlüsse des Rechnnugsicchres eiu Saldo von 231 fl. 8 kr. erübrigt. Der Casfier des Unterslntznngssondes, Herr C. Rüliug, berichtete über deu Rechmiugsabschluss des c^uauuteu Amides. Derselbe hatte unter Einrechmmg des Vermögens standes per 3805, fl. 14 kr.: 45!)0 fl. 14 kr. Einnahmen und 131! sl. 80 kr. Ausgaben, so dass am 30. April I860 eine Vermögeussnunne von 3078 fl. 84 tr. sich ^Macher Feitima. Nr. 117 984 24. Mai l886. ergab. Für Krankenuuterstützuugeu wllrde au 2 l Personen die Summe von 505 fl. U0 kr. ausbezahlt. Herr Nü-ting stellte sodann den auch von» Ausschnsse befürworteten Antrag, es möge bei den großen Anforderungen, welche insbesondere seitens der älteren Mitglieder des Vereins an den Unterstütznngsfond in Krankheitsfällen gestellt werden, der 10proc, Antheil des Unterstützung»-fondes an den Einnahmen der swierwehreasse auf 20 M, erhöht werden, welchen« Antrage die Versammlung zustimmte. Namens der Revisoren erstattete den Bericht Herr Karl Achtschin. Der Bericht coustaiiert, dass Bücher und Casscn in vollster Ordnung befunden wnrden. Der Antrag, dass den beiden Herren Cassieren der Dank und die Anertennnng der Versammlung ausgesprochen werde, wnrde von der Gencraluersammluug beifällig begrüßt. Es wurde dann zur Angelobuug der Mitglieder geschritten. Der Feuerwehrhanptmann Herr Doberlct leistete die Angelobung dem Herrn Bürgermeister Orasselli, sämml-liche Mitglieder dem Herrn Feuerwehrhauplmaun Dobcr -let. Sodann wnrde die Wahl der Vcrcinsfuuttionäre und des Ausschusses vorgcuommeu. ^liachdem nach Scrutinies rung der Stiininzettel die einstimmige Wahl des Herrn Franz Toberlet znm Fenerwchrhauptmanuc constatiert worden und derselbe erklärt hatte, die Wahl anznnehmen, ergriff der Herr Bürgermeister Gras selli das Wort, um dieses Wahlresultat im Interesse des Vereins uud der Stadtgcmcinde herzlichst zu begrüßen. Dieses Resultat sei wohl selbstverständlich, denn es sei ehrenvoll für den Verein, einen Mann mit so reicher Erfahruug, mit solch großer Hiugebuug für das Aufblühen der freiwilligen Feuerwehr au der Spitze zn wissen. Der hochw. Herr geistliche Rath und Vereinsseelsorgcr Gnjezda begrüßte den Feuerwehrhauptmann uamcus der Vcreinsmitgliedcr in herzlichsten Worten und mahute die Verciusmitgliedcr, seinen Anordnungen stets willfährig Folge zn leisten, damit der Verein semen erhabenen Zweck erfülle. (Beifall.) Das Resultat der übrigen Wahlen ist folgendes: Zu Zugscommandanten wurden gewählt die Herren: Albin Achtschin, Franz Schantel und Heinrich Galle; zu Zugsführern die Herren: Raimnnd Sennig, Aarl Bitenc nnd Anton Kavcic; znm Schriftführer Herr August Drelse; zu Vertrauensmännern die Herreu: Karl Hinterlcchner, Johann Jordan und Karl Coriari; zu Rechuungsrevisoren die Herren: Karl Achtschiu, Josef Gerber und Georg Dolenee. Endlich wurde beschlossen, den Feuerwchrhauptmann Herrn Iergitsch in Klagensurt, welcher vor 1« Jahren zur Gründung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr durch seiuen in Laibach gehaltenen Vurtrag über das Löschwesen die Anreguug gegeben, zu der ihm von Sr, Majestät dem Kaiser verliehenen Auszeichuuug mit dem goldenen Verdienstkreuze telegraphisch zu beglückwünschen, dann die Vereinsstatnten dahin abzuändern, dass bei sclbstverschul-deteu Krankheitsfällen keine Unterstützung bewilligt werde. Die freiwillige Feuerwehr wird fich bei der Euthüllung des Anastasius-Grün-Tcnkmalcs am A. Juni corporativ bethciligen und auch an der Feier der freiwilligen Feuerwehr in Fiume im August l. I. durch eiue Deputatiou theilnchmcn. - Um '/412 Uhr wurde die Versammlung geschlossen. — (Personalnachrichtcn.) Der Herr Landes-fträsident Baron Winklcr ist Samstag früh mit dem Couricrznge aus Wien wieder in Laibach eingetroffen. -Herr Dr. Emil Bock, Sohn des Herrn Oberstabsarztes i. R. Herrn Dr. Bock in Laibach, wnrde zum Privatdocenten für Augenheilkunde an der Wiener Universität ernannt. — (Das Schülerconcert der philharmonischen Gesellschaft) am Samstag den 22. Mai spielte sich vor einem äußerst zahlreichen Pnblicum ab, welches den mitnntcr ausgezcichuetcu Leistungen der Zöglinge mit größtem Interesse folgte und selbe mit aufmunterndem nnd anerkennendem Aeifalle begleitete. Anch der Herr Landcspräsidcnt Baron Winklcr beehrte das Concert nut seiner Gegenwart. Das Eonccrt eröffneten vler junge Damen (die Fräulein: Konschegg, Tisch, Huhn „ud Nnpp recht) mit der verständnisvollen und pransen Wiedergabe der Mcndclssohn'schen Hebridcn-Ouvcrture. Der Schüler E. Stäral spielte ein Larghctto von ^ardnn aus dem Cello mit anerkennenswerter Sicherhett. FraulcmüeopMme von Höfferu saug ciu Nubiu-tem fches und em Schumann'sches Lied. Ein schöner, s"""l^rtlg welcher "ud pastoser Mezzosopran von syln-pathlscher Klangfarbe reine Intonation und gefühlvoller Vortrag berechnen bel dem noch sehr jnngen Fränlein zu den besteu .yo nungen H,rr Eugen Kapretz spielte das neunte Benot jchc Violinconcert mit Sicherheit Ära-vour, reiner Intonation nnd einer für das Alter des Spielers bereits frappanten Technik. Seit die Trompete das Opcrurepertoire der Gegenwart beherrscht und der «Trompeter von Säckingen» selbst ins Hofopcrnthcatcr seinen Einzug hielt, ist es gewlss nichts Auffälliges mehr, wenn anch ein Tromftctensolo m ein Conccrtprogramm geräth; der juuge F. Star a l behaudelt übrigens sein Instrument für die Kürze seiner Lehrzeit ganz tüchtig. Frl. F. Witt spielte ein Beethovcu'sches Rondo correct und verständig, Eiuen wohlthuendeu Eindruck machte es, vier junge Herren (Kaprctz, Kappns, (5erin und Stäral) ein SclM bcrt'schcs Streicha,nartett vortragen zu höreu, wohlthuend, weil die vier jnngcn Herren sehr präcis znsammenspielten, wohlthuend aber auch, lueil damit der Beweis erbracht wird, dass in den Gesellschaftsschulen das Ensemblcsviel, die eigentliche Schnle künstlerischen Geschmackes uud künstlerischer Leistungsfähigkeit, gepflegt wird. Frl.Konschcgg und Herr Lubas brachten ein Duo von E. M. vou Weber für Elavier uud Clarincttc. Frl. Konschegg manifestierte fich als firme Clavicrspieleri», Herr Lubas als ein sehr vorgeschrittener Clarinettist, durch scine Lei stung die Bläserschulcil in würdigster Weise vertretend. Frl. Eber hart führte mit zwei Lasfcu'schen Liedern einen hübschen Dainenchor vor, der mit seinen jngend-frischen Stimmcu nnd der Präcision seines Vor träges mit beiden Liedern, besonders aber mit dem zweiten, einen durchschlagenden Erfolg erzielte. Den Schlnss bildeten drei Piecen für Streichorchester, letzteres durchwegs und in stattlicher Anzahl von Gesell schaflsschülern beseht. Alle drei Rnmmern, der duftige Nachtgcsang von Vogt, das graciöse Liebeslied von Tau-bcrt und das schöne Aaccherini'sche Menuett, wurdeu uutcr Herrn Gerstners Lcitnng mit bcwundcrnugswürdigcr Sicherheit, Feiuheit uud Accnratcsse vorgetragen, und eut fesselte insbesondere das Liebesliedchen mit seinem präcise gebrachten Pizzicato eiuen wahren Beifallssturm. Alles iu allem genommen, dürfen alle Schiller, die au diesem Abende theilgenommcn haben, denselben als schöne Erinnerung bewahren, die tüchtigen Lehrkräfte als glänzenden Lehrerfolg betrachten, die philharmonische Gesellschaft aber hat die bcruhigeudc Ueberzeugung gewonnen, dass iu den Gescllschaftsschulcn gnte Musik unter tüchtigcu Lehrern uud vou fleißigen Schülern getrieben wird. - (Oöffentlicher Vor trag.) Ueber Ersuchen der gemeindcräthlichcn Wasserlcituugs Section hat gestern Herr Professor Knapitsch iu einem fast anderthalb-stündigcn freien Vortrage über die hiefigeu Wasserverhält-uisse und über deu Staud der Vorarbeiten für die pro jcctiertc Laibacher Wasserleitung vor einem zahlreichen distinguierten Publicum berichtet. Die eminente Wichtigkeit des Gegenstandes sowohl als anch die anziehende Vortragsweise des Herrn Professors, der sein Thema iu wissenschaftlicher uud dabei doch populärer Form zu behandeln verstand, fesselten von Anfang bis zu Ende das Interesse der Znhörcr, welche dem Vortragenden zum Schlüsse mit lebhaftem Applaus ihren Dank aussftrachen. Profcfsor Knapitsch begleitete seinen interessanten Vortrag mit zahlreichen geluugeucu Experimenten. Durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Professors sind wir iu der au-gcnehmen Lage, nnscrc» Lesern den Wortlaut des Vor-trages demnächst bieten zn können. - (Zapfenstreich.) Vorgestern abends wurde von der Musikkapelle des 17. Infanterie-Regiments ein musikalischer Zapfenstreich ausgeführt. Die Musikkapelle spielte vor der Wohnung des Herrn Lanoespräsidentcn Baron Wiukler mehrere Pi^eeu uud kehrte daun über den Rathhausplatz durch die Polanastraße in die Peters-kaserue zurück. Au dem Umzüge bcthciligte sich eiue große Mcuschcumcnge. Der musikalische Zapfenstreich, der dnrch mehrere Jahre, ausgenommen besondere Festivitäten, uutcr blieben war, soll uuu bei güustigem Wetter jeden Samstag wieder stattfinde». - (Generalversammlung der k. k. Land-Wirtschafts-Gescllschaft für Krain.) Wie bereits gemeldet, findet die Generalvcrsammlnng der k. k. Laud-wirtschafts Gesellschaft für Kram Mittwoch deu 2l;. d. M. um !1 Uhr vormittags im Laibacher Magistratbsaalc statt. Da wichtige Vereiusaugelcgenhcitcu auf der Tagesordnung stehen, werden die Mitglieder eingeladen, sich zahlreich au der Versammlung zn betheiligen. Das Programm habcu wir bereits veröffentlicht. (Der Verciu der Aerzte iu Krain) hält am Mittwoch dcu 26. Mai eiue außerordcutlichc Generalversammlung ab mit folgendem Programme: /^.Innere Angelegenheiten, darunter: l.)Wahl des Obmann-Stellvertreters; 2.) Wahl des Delegierten für deir VII. Aerzlevcreiustag in Innsbrnck, daher die Gegenwart von mindestens 12 Mitgliedern erforderlich; A.) Mittheilungen des Gcfchäftsausschusses des österrcichi-scheu Acrztevereius-Verbandes. I!. V 0 rträge: 1.) Primararzt Dr. Dornig: "Ueber Spontauamputation»; 2.) Prof. Valcnta: Geburtshilfliche Demonstrationen. Nach der Sitzung findet eine gesellige Zusammenknnft in der Bahnhof-Restauration statt.________ Neueste Post. Original-Telegramme der Laib. Zeitnng. AlMlll, 22. Mai. Graf Anton Khnen, der Vater des Äanus, ist heute mittags gestorben. Vcrlill, 2-j. Mai. Die Iubiläullls-Kilnstansstellunss wurde in Gegenwart des Kaisers, au welchen der Kronprinz eine der Feierlichkeit entsprechende Ansprache richtete, programmä'ßia. eröffnet. Paris,'22. Mai. «Univers, pnbliciert ein Manifest des Don Carlos. Derselbe protestiert gegen die Prmlmmenlllg Alsons Xlll. und erklärt, er werde nie-maltz seiueu Rechten entsagen. Paris, 2.'l. Mm. (Hauas Meldnuq , In Athen sind abends beunruhigende ^liachrichten eingetroffen. Offi- ciellen Informatioilen zilfolge eröffneten die Turk" wieder die Feindseligkeiten;'die Griechen wicsm M Türken jedoch zurück nnd besetzten einige tiirtiM Stellungen. Die letzten Depeschen des Generals ^ pnnzaki conslalieren, dass das Feuer an der Orcii^ aufhörte. ^ Nom, 22. Mai, Das letzte Bulletin lautet: ^ Venedig 10 lHrkmntuiige!!, 5, Todesfälle; in Nm sw>' Ertranlungen, 2 Todesfälle; in Vrindisi l Erttm'' kling, l Todesfall. , ^ Catauia, 2'i. Mai. Gestern fanden Erderschultt' rnngen in Paterno und Niancavilla statt. Die M'^ tion der erschlossenen nenen Krater ist eine sehr lc^ hafte. Nicolosi, Belpasso nnd Pedara sind n^ch lM'"" in Gefahr. . ^ Madrid, 22. Mai. Die Taufe des WrW Alfons Xlll. hat pvogranlingemäß stattgefundrn. ^" Ordnung würde nicht gestört. Lissawl, 2.j. Mai. Die Veriuählnn^ des Mo>'' Prinzen mit der Tochter des Grafen vou Paris w'lw gestern vollzogen. . Coustalttinoftcl, 25 Mai. Ein Nnndschreiw oc Pforte besagt, der Zusammenstoß an der Gm^' '^> ein rein zufälliger, wenn er nicht von Ofsim'N'll Pl. vuciert wurde, die Parteifreunde DellMnis' slüd. ^ Trnppenchefs wurden angewiesen, die Defensive »>^ zn verlassen. ^> Athcll, 22. Mai. In der Kannner erklärte ^ kupis, die Zluischenfälle an der Grenze rühm» " eiiieiu Missverständnisse seitens des Commandantcn ol Türken her. Ein griechisches Nuudschreiben P" , stiert gegen die Blockade, welche Griechenland behind ' den Türken dagegen jede Actiousfreiheit belasse. Athcll, 2.'i.':>,.ai. In der Kammer interprll^ Philnretus iibcr die an der Grenze stMgefundem'U -'^ griffe seitens der Türken. Der Minister des 3>"" ' Lombardos, erklärte, es seien bereits Schritte zp) worden, um die Angelegenheit beizulegen; das T>l bilisiernngsdecret wäre bereits pronmlgiert wordcn, w nicht jener Zwischenfall vorgekommen wäre. Die cussion nber die Interpellation wllrde für Montag beraumt. ^«- Golkswirtschastllches. Trifniler Bohlenwerko-GeseUschaft. ^ Die drci^shute urdclitlichc ^rttcralucrsaiiiinlilNli ^'^,,T^ jtoli!cuwl'rl>: Gcstllschafl »uurdc ssrcitass in Wicu adsschain" ^, M'schäftM'richt für das lchte Jahr constatiert. daft "^,^,^ waltllll^ die Kohlriuuers»' l>ci Goltschcr, ciiieil Theil d^ ^,d Ojstru bei Trifail und dic .<,luhlen!urrtr l,ei Vc,ni" "^ ,1, Oiuarsta in Vo^nien »ll» dcn Ol'Mimlprcis uon ^' ^<>ll''» crwnrb. Die gesammlc Brnllnll'hllüi-Prodiiciion U' ^^,-,^^l>l^ Trifail, Sagor, Hrastnig^, Ojstro nnd Liliujc dclrnarul'd' "^,» Tonnen (^ ^«<)<>s> Tonnen ^egen dns Vorjahr). Die ^" M der Sleinlohlendergwerle Vinecl und (tarpnno in Istn"' ^^B sich ssegen das Vorjahr nm 50l«1 Tonnen, nämlich ""l Mjk'» Tonnen. Die wlaizfadricatlon in Sagor Hai "'U',' »" ^B Anfschwniili aMommen. Der im Jahre l««5) erhelle «"'>"« M< ln>träa.t :i«t«l>I fl. Der Antrag de<< ^erwal<»»Nsrc>ll)_^. Verl!,cilun^ einer fiiuspiocenü^en Diuidende und "'^r M)sl> diuidlüde r>on 1 sl. per Actic wnrdc ansseuoinmen. werden ans neue Rechnung vorgetragen. Lailmch, 22. Mai. Auf dem heuli^eu ucn: 2 Waaen mit (ijr!reide, Aj Ma^en nnd l Schl>> _____________Durchschnitts Preise._______?^Wi!^ f<^ lr ft,,lr,, -^^^ Weizen ftr. .^ellolil. 4«7 4,97 j Milch pr. Liter. - ^ ^ ^ Ha,^ r . ^ 25> A 2«! Rindfleisch pr. Klw "^,^ ^ ^" ^albsrncht . —i— l)0-^"" Heiden » !! !»0 5i -> Sch'l'einesleisch ' ^>.^^^ Hirse » 4>87 4!)?! Scl^pseusleisch ' ^50^^ Wilnruz » 4>87 fi! 1« Häudel pr. Stilcl . "" ^ ^ ^ Erdapfel 100 Kilo A 75--------Tauben ' "^8"" ^ Linseu pr. Hettolit, 10-------------Heu pr. M.-Ltr. - ^^^^ Erbsen » l2-------------Stroh . - - " ssis^len . N-----------Holz, hartes. pr. ^ ^ ^ ^ Rinü^schmalz Kilo 1b------- Klast" ^^.^^ Schweineschmalz » - «8------- — weiches, ' ^ ^. Z^ ^ Speck, frisch, » ~ «0-------Wein,roih.,ll1l^'t- ^H^. - qcränchert » — «0------- —weißer, »_____^-^ Verstorbene. ,. >o»^ Den 22. Mai. Martin Leoe, Inwohuer, l" ^" ^ au der Prnlawicsc todt anfqefnnden. ^« O»h"' ''^ Den 2ll. Mai. Johann Penne, Noseüssasse 'j.'l. Liülsienluberenlose, "^^ Meteorologische 7 U. Mss. ?4l,2<; 20.2 NO. schwach ''c'^ 0^ 22.2 »N. ?:w,N4 27,« O. schwach ^ ., <1 . Al>. 7^.<14 19.5^^ schlich ^' 7U.Mq, 740,^ 27,2 W,schw.ach y!^., w' 2!l. 2 . N.' 7:-l7,«2 2l),« wü'dst'll heit" ..^t.» li'Ab. ?:i7l!2 l!).4 Den 22 anHalle, d heiter, heiß: !"">. ^. ,.aqö sH", i» in T. Den 2!l. tasssilber heiler. Gewölle ans N. vorilberziehend; »ach ,' N)' ^ '^, SO. Das TaaMnittel der Wärme an lu'.d' ^ ^o^' 2V.", lieziehllnasweise n». 7.2" und N.1" "b^ "'.. ' Verantwortlicher Redacteur: I. Nag ' ' 985 Nmt'Mtt zur Kaismclm Zeitung Rr.117. Montag, dcu 24. Mai 1886. ^l) Vezirkslichlersstelle, ^r. 1275. c^i^'^Wl'dl'l'bl'sl'lnlns, der bei dem Bezirke linei, ^^'^'nbnrs, erledissirn, evenIneN einer bei ! l°n,w ""^"en Bezirls^erichle ill CrledWMss! Nils h" " ^l'zirtsrichtcrsstlÄr wird der Con- «. Juni 1«8tt «chr ^! ^ ^Icliriebenen Gauche rechlzeitiq beim "lUen Piäsidiu», ein^nbrin^en. ! 20. ^')- Kreisstericht^Präsidiun, Leobcn , m„ > ^^i) Vezirslsrichlersstesse. Nr. no«. b's N?^''!' ^ ^ ^"lsgerichle Tscherneinbl ist ^"^'ch>r"sll>lll' i» l^ll'dWinq qrlmninen. °"d>rm^ Ä!'!^?"' '1!" "^. "n'ntllell bei einem 'lln ^.zntsaenchsclasse in Erledi^nuzi ge< lc»un>en. Znr Wiederbrschunss dieser nnd rventnrll zweier anderen dnrcl, dichte znr Evlcdissnnss Nrlan^südri! .^an^listlustrllcn wird twr Concnro »nil dl»l Äl'wcrdungslerminc vis 28. Juni 188li ausgeschrieben. Acwrrl'cr »in diese Stellen haben in ihren an da" Landcsgrrichtspra'sidium in Laibach zu richtl'ndl-n Gcsiichr» anßcr den siir .^an^lei. beamlc bei (^erichlcn vorssrschriebcncn K'cnnl nisscn auch die volle zu'nntnis der skwenischen Sprache nnchzuwrisen. Laibach am 2N. Mai l«W. j<. l. ^llNdtslMichte-Pläsidium. (20N-3) Kundmackunss Nr. «845. PMmeistersstelle ^n St. Peter in Krain,Ve-^irf.hm p"nannschasl Meisbera,, "''« ^r Iahres-besta'lnns, «on ^U'N'l. ^'<^an cha'e lahr ^ M» s, Manipulationöbeü),1sc lahrlichn (,<»> ft., Packpauschale jährlicher 200 si. und Packers beihilse ährl^cher Ä'0 sl. ist gessen L.enswertrag und Caution per 100 fl. zu besehen. Die Bewerber haben in ihren binnen zwei Wochen bei der gefertigten Direetion einzubringenden Gesuchen das Alter, ihr sittliches Wohwechallen, die genossene Schulbildung, die bisherige Är-schnftignng und dir iljernwgeusuerhältnisse sowie anch nachzuweisen, dass sie in der Lage sind, ein zur Ansnbung des Postdicnstes volllommrn geeignetes Loealr beizustellen. Da überdies vor dein Diriistanlritle die Prüfung ans den Posworschriftr» zu bestehen ist, so haben die Bewerber auch anzugeben, bei welchem Postamte sie die erforderliche Praxis zu uehmen wünschen, und eudlich anzuführen, ob sie snr den Fall der Combinienlng de« Post nnd Telegrafthendienftes in St. Peter bereit sind den Trlegraphrudienst mit den hiesnr entfallen-den systcmisicrten Bezügen zu übernehnicn. Trieft am 15. Mai IM!. kl. l. Post- und TcitlMplitN-Vircction. A n; e i a e b l a t t. (2O7O^1) Št. 1997. Oklie. lias^'*r-o krajno sodišèe v Velikih "jjah nu/nanja: rftlljj,a Prošnjo Antona Žužeka iz Go-17 ,1 RetiJ se z odlokom z due lg" puembra 1885, fit. 04521 na dan Hü,Uar'Ja» 12. marca in 13. aprila brUar° eue» z odlokom z dnc 11. fe-tioV]j.!Ja: ^HG, St. 739, s pravico po-"epre J-a ustavljene izvrSilnc družbe St. ig ltn>ne Janeza Žitnika iz ltašice strain' v,pi.8ane v vlogi St. 200 kata-e obfiine TurjaSke, ponavljajc na an l 1. junija, 9. julija in (lri6In lht 0(i 10 do 12. ure prrdpolu-^vkft tem s°diSöi s poprejSnjim do-^m odloèijo. '^ifii^" okraino Kodišce v Velikih ¦-^dneic. aprila 188G. 0 Razglas. "a äiIw" okniJna sodnija v Iririji daje '!r'lVpr0!5n.i0 Ncže Jesenko (po r*Žb» rrj1^ d°voljujß kg cksekutivna >ienP„ nton Sustovoga, na 3735 gld. llle Vrh emljiSèa vložua fit* 2 dav6ne \\\. to doloCujejo se trije dražboni J™** 23. junija, , treA na 2^. julija in >oW na 23- avgusta 188G, Äpri t„?cl U. do 12. ure dopolu- >% ,J0^tv0 pri prv'ein in dl.Ugcm " al1 ^ez omenjcno cenilno vrednost, pri tretjem roku pa za vsako ceno prodalo. Dražbeni pogoji, vsled katerih pri-monin je vsak, kteri se lioèe drazbe udeležiti, 10% cenitno vsoto kot var-Ssiino v roke dražbene komisije polo-žiti, more cenitni zapisnik in zemlje-knjižni izpisek pregledati lahko tukaj pri sodniji C. kr. okrajna sodnija v Idriji dne 20. marca 1886^________ (1938—3) "r. «02. Vckcmntmachunq. Don Franz Milswr von zlli^'luvcc, rilcksichtlich st'incn R^chtsnachfulqrrn, wurde ilbor die Kla^' <1<3 l'l'H^. 2. März 1 «8U, ^ 802, dcs Franz Papcz von Kuzeluvtt ,^!o. Ersitznncz der Para'lle Nr. 988 der StmcMim'indc Gwsiglolww, wmntt nn urdriitl'ichcn mimdlichm Verfahren di»,' TaMnnn anf dm 5. Ill,il I886 anawrdln't wnrdc. Hcrr Franz Flur-janlii- vun Sl'iscnln'rg als Cnrawr n<, :u',l>l!l> bestellt und ihn, drr diosfälligr Klaq^^schc'id üw'mittclt. K. k. Älzirtsgcricht Selseuvcrg, am 5. März 1886.______________, (2071-1) Nr. U33. Neassumierung dritter cfec. Feilbictunss. Vmn k. k. Bczirls^richtc Grosilaschiz wkd lnkannt lMacht: Es st'i ülu'r Ansuchen dcs Antun ^aonc vou Nakck (durch Herrn Dr Dcn wn Adclsln'rss) dic mil dics^richtlichem VesäM WM U>. Inni l«84, Z. 2882. anf drn 4. August 1884 anqwrdin'tc. sul in »nil M'schc'd vom 1. Antust l884, Z 301'.) „lit dcu N('assumu>rnug6n-chtc sistirrtc dritte exec. Feilbietmiss der dem Iolimm ^m.e von Laze Nr. 2 qehoriqen. in der Einlage Nr. 70 der 6atastral-aemeinoe Osolnik vorkonnncnden, anf 2100 fl. gerichtlich geschätzten Realität neuerlich auf den 11. Juni 188«. wnuittaqs wn 10 bis 12 Uhr. hier-aericlits ' mit dem Anhange angeordnet, dass die Realität bei dieser Feilliietnug auch uutcr dem SchätzN'erte hintaugegebeu werdeu wird. K. k. Bezirksgericht Großlajchiz. am 8. Februar 188t^_________________ (1l>41^2) Nr. 6414. Neassumierung erecutiver Feilbictungen. Ueber Auslichtn des mi. Martiu Vlat^ nit ldurch Anton Telaoeie vun Lazina) wird die mit Bescheid vom 14. Jänner 1««5 '^ 1<52, bewilligte und sohin mit Nid "om 28. April 1885. Z. 1572 fislierte exec. Feilbietung der dem Josef ^iwaucic von Weixel gehörigen, gencht-lick, auf 980 fl. geschätzte,! Realität Ein-laae^Nr 125 der Steuergemeinde Weixel rcafsttmicrt, lind werden die Tagsatznngen anf den ^ . ' 8. Inn,, li. Juli nnd 10. August 1880, iedesmal vormittags voll 10 bis 12 Uhr, m der Amtskanzlci nlit dem Allhangc angeordnet, dass die genannte Realität nur bei der dritten Tagfahrt nuler de», Schätzungswerte an den Meistbietenden hinlangcgcben wird. Radium 1l) Procent. K. t. Bezirksgericht Seisenberg. am 17. Februar 1880. (1877—3) Nr. 2720. Erinnerung au Michael Opalk, resp. dessen unbekannte Erben. Voii dem k. t. Bezirksgerichte Gurkfeld wird dem Michael Opalk, respective dessen unbekannten Erben, hicmit erinnert: Es habe wider dieselben bei diesem Gerichte Martin Opalk von Mikotc die Klage i»^lu. Ersitzung der Realität Einlage Nr. 1069 der Catastralgemeinde Arch eingebracht, worüber die Tagsatzung zur ordentlichen mündlichen Verhandlung auf den 11. Juni 18 80. vormittags 8 Uhr. angeordnet wnrdc. Da der Aufenthaltsort der Geklagten diesem Gerichte unbekannt nnd dieselben vielleicht ails den k. k. Erblanden abwesend siiid, so hat man zu ihrer Vertretung und auf ihre Gefahr nnd Kosteil den Franz Dernovsrk von Arch als Curator iicl iu^um bestellt. Die Geklagten werden hievon zn dem Ende verständigt, damit dieselben allenfalls zur rechten Zeit selbst erscheinen oder sich einen anderen Sachwalter bestellen lind diesem Gerichte namhaft machen, überhaupt im ordnungsmäßigen Wege einschreiten iind die zn ihrer Vertheidigung erforderlichen Schritte einleiten können, widrigens diese Rechtsfache mit drm anf-gcstellten Cnrator nach den Bestimmungen der Gerichtsoronnng verhandelt werden nnd die Geklagten, welchen es iibn-gens freisteht, ihre Rechtsbehelfc anch dem benannten Curator au die Hand zu gebeu, sich die aus einer Vcrabso'imung entstehenden Folgen selbst be,znmesfen haben werden. K.k. Bezirksgericht Gurtfeld, am Istru April 188«.