-^r-?-""^^?^^z^— ^ ^^—^^. > .< »^ ^^ -»X- ^^ >^s I^iio. ^.. 1789. Laib ach er Donnerstag den 22. Ienner. . Inlandische Nachrichten. Ilvie« , den 1. Ienncr. Ge. Majestät haben Sich , um den erbländischen Kapitalsbesitzern die Gelegenheit zu verschaffen, ihr< zur verzinslichen Benützung gewidmete Baarsthaften mit höherem Vortheile , und zugleich mit Sicherheit anlegen zu können, bewogen gefunden zu beschlies-sen, daß bey allen in den K. K. Erbländern zur Kapitalsaufnahme bisher aufgestellten landesfürstlichen Kreditsfassen die baaren Kapitalien vom i. gegenwartigen Monats Ienner anzufangen, mit 5 von iQQ laufenden Intercffen angenommen, und solchergestalt verzinset werden sollen. Damit aber auch jeder Besitzer eines solchen Kapitals sich einer längeren Dauer bes 5 pro en'igen Interessen - gcnusses gesichert halten kann, haben Se. Majestät zugleich zu gestatten geruhet, daß dieses zu 5 von iQO anzulegende Kapital durch > dle ersten 8 Jahre, das ist, vom 1. ^enner 1789 h,s lebten Dezember 1796 ' beyderseits unaufkündbar fiegen bleiben, sodann naä) VerftiessllUg dieser 8 Jahre beyden Theilen die halbjährige A: fkündünH freistehen" soll. Dieser geschöpfte alleö höchste Entschluß wird daher zu jedermanns Wissenschaft, und B nchmung hie-mtt bekannt gemacht, so wie auch wegetz allgemeiner Annahme der Kapitalien zl5 5 vom loo, und Aushändigung der hierauf lautenden Obligationen alle landes-fürsisichen Krcditsrassen, namentlich hiev in Wien die Universal Staatsschmdenfasi sa , das standische Odereinnehmeramr ^ und das stadtwiencrische Qberkammcramt; iti den deutschen Provinzen abcr die standi^ schen Kreditskassen in den Hauptstädten' jedes LandeS; in den ungarischen Provinzen die Kcditshauptkaffa :u Qfen; und in Tyrol die Kredits!assa ;u Schwatz bn'eits gehörig angewiestn worden sind. 'Ugram, dcn 7. Icnncr. Den 3. d. M. starb hier Thomas Freiherr«. Qres- kowich, k. ?. Obrister, und Regiments? kommendant des Warasdiner Kreuzer Regiments, wie auch angestellter Kommendant der Festung Novi, und des Manen Theresienordens Ritter, an einem Faulungsfieber. Wegen seines Wohlverhaltens ward er im letzten preussischen -Rummel in den Freiherrnsiand erhoben, und mit dem Klcinkreuz belohnt. Nun hat er sich wieder bei der Einnahme von No- ! vi ausnehmend hervorgethan. Er war ^ auch im übrigen ein allgemein beliebter Mann. Rarlstadt, den 12. Ienner. Die Oberoffiziere, die bei dem Korps des, nunmehr v. Sr. Majestät zum Range eines kais. Obersten beförderten Frecherm V. Vukassovich angestellt werden / haben die besondere Gnade zu erwarten , daß sie nach geendigtem Krieg bei dem in Korps bekleideten Kavakter stehen bleiben, und in solchen unter andere Regimenter eingetheilt werden. Semlin, den zr. De^mber. Der zum Seraskier von Scrvien ernannte Pascha in Belgrad ist nach Nissa abgegangen. Vor seiner Abreise hatte er die Aufmerksamkeit dem Hrn. F. M. L. Grafen V. Browne melden zu lassen: wenn nian in Belgrad Kanonen abfeucrn, und einige Truppen aus der Festung marschi« ren sehen würde; so sollte man dieß nicht als cin Zeichen feindlicher Absichten ansehen / da es nur seinetwegen geschehen würde. Als der Tag seiner Abreise da war, besetzten die Ianirscharen die Thore, und wollten ihn nlcht weglassen, bis cr ihnen Versicherung gab, daß ihn zwar seine Geschäfte abrufen, um im Lande gewisse Einrichtungen zu treffen; daß er aber, sobald der Krieg wieder angehe, gewiß zurückkommen werde. Als er t>k-rauf abreiste, wurden die Kanonen los« gebrennt, und 9^2 Mann begleiteten ihn. Bei seiner Ankunft zu Semendria wurden wieder 32 Kanonenschüsse gethan; von da ließ er den General Grasen Sttaray nach Pancsowa melden, er habe nicht im geringsten. zur Absicht, den Waffenstillstand zu brechen, man sollte sich also durch das Kanonieren nicht irre machen lassen. Darauf legte er nach Gradistie, unweit Semendria, 200 Mann / und setz« te seine Reise nnter starker Bedckung weiter fort. — Seit dieser Zeit ist in Belgrad alles stille, weil der Seraskier einen strengen Befehl hiltterlassen hat, alle Feindselichkeiten zu vermeiden. ^emberg, den 32. Dezember. Man wundert sich hier, daß Herr Major Lams-dors, der als Kurrier nach Wien, und Italien geschickt wurde, beu dieser grim« migen Kalte ans der Reise nichr erfroren ist; allein wer ihn gesehen hat, der wunderte sich vielmehr, daß er für Hitze nicht schmolz: vernehmen Sie nur eine kleine Schilderung der Figur , in der Herr von Lamsdorf hier ankam; er füllte allein den gcmzeu Wagen aus, denn er war fast eben so dik, als lang. An den Füssen hatte er 6. paar baumwollene Strümpfe, die besonders noch mit einer Falsche umwunden waren ; über diese waren 2 paar von Schafwolle, und ein gefütterter lederner Sak/ der bis an die Hüft te heraufreichte, und so stand er in 2 eben? falls gefilterten Kurriersiieffeln drin. Am Leibe hatte cr viele Hcmder, Unterjöphen, Brustwehren, Röcke, Ueberröke, un> Pcl;werk, daß man im,, Gasthaus, al oder 12 Tage allda zu verbleiben. Bald darauf hat auch der Herzog Maximilian von Zweybrüken sich dort eingefunden. Der kais. kön. und der fön. Preussische Gesandte sind ebenfalls allhier angelangt, und haben den 23. Dezember bey Sr. Kurfürst.. Dmchl. die erste Audienz gehabt. Pohlett. Vorschau, den 20. Dezember. IU her Reichstagssitzung am 15» d. ist das Anerbiethen des Fürsten Karls Radzivil, Starosten von Wilna, abgelesen worden, der sich aus Vaterlandsliebe anheischig ge« macht, bis zum 1. May des Jahres 1783. eine Legion von 6212. Mann, theils Infanterie, theils Kavallerie, auf seine» Kosten völlig montirt, und bewafnet,. zum Dienst der Republik zu stellen. Es ward emmüthig beschlossen, dem Fürstel» für ein so betrachtliches Anerbiethen durch eine feyerliche Deputazion im Namen der ganzen Nazion zu danken, und die beyde» Marschalle der Konföderazion übernähme» dieß Geschäft in eigner Person. Der Kö< mg ließ hierauf den Reichsstanden durch den Fürsten Sapieha melden, daß er auf seine Kosten die Brustbilder des Fürste» Karls Radzivil, und des Grafen Potoki (der für den Schmuk seiner Gemahlin, vo» der Nazionalarmee 10,000 Mann betvaft ncn will) verfertigen, und zum ewige« Andenken ihres Patriotismus in dem Saale ausstellen lassen wolle, wo die Kriegskommission ihre Sitzungen halten wird. Rußland. Petersburg, den 16. Dezember. Vo» dem die Ukrainische Armee kommandiren-den General Feldmarschall, Grafen Ro< manzow, ist die Nachricht eingelaufen ^ daß die Türken, und Tatarn bey Räbo« tva Mogila, durch die vom Korps unserer Armee gemachten Bewegungen in Furcht gesetzt, so schnell die Flucht ergriffen ha« hen, daß unsere leichte Truppen sie keineswegs einHollen tonnten. Doch der Oberste Siwcrs, der mit gedachten lcichtm Truppen den Feind diessnts m Prmhs v'rfolgte, erfuhr von den gefangenen Tataren , daß der Sultan Saab Gereil), im Dorfe Kudschukkosnla zur Bedeckung zurückgelassen war, und gieng auf ihn los, griff ihn an , und schlug ihn in die Flucht. Die Feinde liessen dabey 72. Mann auf dem Platze liegen. Türke?. Ronstantmopel, den zc>. Gkt. Aus Klexandria in Egypten melden Berichte von 2O. d. die rebellischen Beghs, sind wieder unumschränkte Herrn des Landes , und nun liegen sie vor Kairo, welches die einzige Stadt ist, die ^noch wiedersieht. Verheerungen, und Raub«-reyen sind allgemein. Murach Vegh, das Haupt der Rebellen, hat eine Karavane von mehr als 3002. Kamelen, welche von Kairo nach Suez mit Waaren beladen giengen/ überfallen, und ausgeplündert. Von der Pforte ist keine Hülfe zu erwarten, und man sieht vor, die Rebellen werden endlich das ganze Land sich zueignen. Litterarische Nachrichten. Die Kaiserin von Rußland hat einen bis jetzt dem Namen nach noch unbekannten Gelehrten zu Edinburg, für ein ihr mitgetheiltes Manuskript über die Ursachen der grossen Sterblichkeit auf Flotten , und bey Armeen wahrend des Kriegs, wie auch der Pest in der ganzen Welt, ein sehr reiches Geschenk, und eine gold-ne Denkmünze überreichen lassen. Die Erfindung ist auf einen einfachen Grundsatz der Natur gegründet. Die Kaiserinn laßt den Traktat für ihre See, und Landoffi,iere, und für ihr Volk überhaupt in die Russische Sprache übersetzen. Die Kurfürstliche deutsche Gesellschaft zu Mannheim setzt für das Jahr 1789. folgende Preissrage aus : /, Haben die lebenden , am meisten ausgebildeten, eu, ropaischen Sprachen Vorzüge vor der deutschen, die dieser eigenthümlich gemacht werden könnten, ohne daß ße von ihrer Eigenheit, ( Griginalität ) verlöret" Auf die beste Abhandlung über diese Frage setzt die Gesellschaft eine go'.dne Denkmünze von 25 Dukaten, und hat beschlossen , im Falle die Frage von keiner der einzusendenden Abhandlungen erschöpft wurde, auch derjenigen den Preis zu ertheilen, welche die Frag? nur im Bezüge auf eine der gebildetesten, lebenden, fremden Sprachen gründlich und ausführ« lich beantwortet. Die Preisschriften müssen zu Anfange des Qstcrmonats 1789. mit verschlossenen Namen, und der Ueberschrift eines Denkspruches an den Ge-schaftsv erWeser der deutschen Gesellschaft, den kurfürstl. geh. Sekretär, und Professor Klein in Mannheim eingesendet werden? Ein pensionirter Hauptmann in Wien hat über die Einnahme Qk;akows folgendes gut gerathene französische Gedicht gemacht. Ocsako^v ett wmb6 ! >. 1e croiiZlMt en x2lit I.S8 ^ißle8 iri-it^ vom fnnäre 1'ur Z^sgnce : Lnvain I p!u5 ä'un Xo^ie attgHua I^nr cr6- än I/TuroPe äe81onzrsm3 connoilloit leur Vaü« lance. Une lmzuste princells, ä äez proßröz conl^un»