Schriftletlung: Missionsseininar öt. "Tofcf, Stimmigen, Württemberg. Verwaltung: Misstonsüaus „Maria fatima", Post Unterpremstätten bei Graz. Österreich. V. b. b. Inhalt: Das erste Kirchlein int Lande der Bapedi 145. — Wer es fassen kann, der fasse es! 146. — Meine Reise nach Südafrika 150. — Der ehrwürdige Diener Gottes Daniel Comboui 154. — Der Sohn des Freiniaurers 156. — Abbildungen: Das erste Bapedi-Kirchlein 145. — Predigt während der Kirchen-weiye in Glen Körnte 145. — Der Obere der Bapedi. Mission P. Dr. Matthias Raffeiner mit Häuptling Mapoti 147. — Mapoti-Mädchen 147. — Abholen des Primizianten P. Steidle vom Missionsseminar 149. — Empfang in der Heimat 152. — Erteilung des Primizsegens 153. — Alt-Nürnberg 155. — Der Spittlertorturm in Nürnberg '157. — Afrikanische Häuptlinge auf der Kolonialausstellung in Paris 159. Gebetserhörungen und -empfehlungen. Em treuer Leser des „Stern der Neger" dankt dem heiligsten Herzen Jesu, U. L. Fr. von der immerwährenden Hilfe (Kapelle zu Gossendorf), dem hl. Antonius, der hl. Theresia vom Kinde Jesu und dem hl. Josef für den glücklichen Ausgang einer Operation nach jahrelangem Leiden. Veröffentlichung war versprochen: A. K. aus F. Lob und Dank sei den heiligsten Herzen Jesu und Mariä sür erlangte Hilfe in schwerem Magenleiden: M. H. D. Inniger Dank sei der hl. Theresia vom Kinde Jesti, dem seligen Bruder Konrad und dent ehrwürdigen Bruder Johann SB apt. Stöger für erlangte Hilfe in einem schweren Anliegen: I. R. aas SB. — Eine treue Abonnentin bittet um Einschluß ins Gebet und heilige Meßopfer zu Ehren des heiligsten Herzens Jesu. Ser lieben Gottesmutter, der kleinen hl. Theresia und aller lieben Heiligen um Erlangung der Gesundheit ihrer Schwiegertochter. Eine Leserin aus dem Traunkreis wendet sich in einem besonders schweren Anliegen mit großem Vertrauen an die Abonnenten unserer Zeitschrift mit der Bitte untž' Gebet und um Einschluß ins heilige Meßopfer zu Ehren der heiligsten Herzen Jesu und Mariä und für die Armen (Seelen. Im Falle der Erhörnng wird Veröffentlichung und Loskaaf eines Heidenkindcs versprochen. Als Abonnentin des „Stern der Neger" bittet um Einschluß ins heilige Meßopfer und ums Gebet zur Mutter von der immerwährenden Hilfe mtb zum hl. Josef um Hilfe in ichweren Anliegen: G. K. aus T. Totentafel. Wir empfehlen dem frommen Gebete die verstorbenen Abonnenten: Frau Theresia Riffel, Gedersberg: Frau Maria Schendl, Amstetten; Frl. Maria Furthner, Bernetsedt; Pfarrer Josef Erb, Grotz-Krotzenburg. R. I. P. Unseren lieben Lesern geben wir kurz bekannnt, daß das Missivnsseminar St. Paulus in Graz, Paulustorgasse 10, nach Premstätten bei Graz verlegt wurde. Das neue Missionshaus führt zu Ehren unserer Lieben Frau vom Rosenkränze den Titel: Missionshaus.Maria Fatima Die neue Adresse lautet: Missionshaus „Maria Fatima", Post Mervremstätten b. Graz Näheres werden tvir in den nächsten Nummern bringen. Recht herzlich bitten wir heute schon, all die Liebe und alles Interesse und alle Hilfe, die unsere Leser dem bisherigen Missionshaus entgegengebracht haben, uns auch in dein neuen Heime schenken zu wollen. Alle Zuschriften, sowohl für das Missionssemiuar als auch für den „Stern der Neger", sind also in Zukunft zu richten an die nette Adresse: Missionshaus..Maria Fatima", Rost ttntervremstätten b. Graz M betlkgE Kacho!lscheNi§5llmSMtschM Rerauagegeben von der Kongregation; TDiffionäre Sühne des heiligsten Renen» (Jesu. preis ganzjährig: Österreich 2 50 8, Deutschland 2 Mark. Italien 6 Lire, Unat 2 SO pengö, Tschechoslowakei 12 LK, (Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2 50 Franki Übriges Ausland 2 Goldmark. iarr, en, Unser Retliger Vater Pius XI. hat wie schon früher pavst Pius X. der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Aposto lischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden täglich heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürdigsten Oberhirten von Brixen, Brünn, @raz, lüeitmerih, lüinz, Olmütj, Marburg, Drient, Driest und Wien und Druckerlaubnis des Seneralobern Lest 10. Oktober 1931. XXXIV. Jahrgang. Das erste Kirchlein im Lande der Bapedi. Am letzten Sonntag des Maimonats tuunbe in der Mission Glen Cowie das erste, der Rosenkranzkönigin geweihte Kirchlein dem Gottesdienst übergeben. Es ist aus Holz und Wellblech errichtet und mißt knapp 15 Meter in der Länge und etwas über sechs Das erste Bapedi-Kirchlem. Meter in der Breite. Der Turm fehlt; doch mag es einem der in der Nähe stehlenden hohen Eukalyptusbäume einmal beschicken sein, eine Glocke zu tragen. Um diese Jahreszeit stehen wir an der Schwelle des Winters, der für die Eingeborenen immerhin empfindlich kalt ist, da es ihnen an der nötigen warmen Kleidung gebricht. Sie warten deshalb die liebe Sonne ab, die es dann auch bei wolkenlosem Himmel noch recht gut mit ihnen meint. So auch am 31. Mai dieses Jahres. Kurz nach 10 Uhr begann die Weihehandlung. Unterdessen hielt P. Brandmair an die auf dem Kirchplatz versammelten Predigt während der Kirchenweihe in Glen Cowie. Bapedi eine Ansprache, in der er ihnen die Beziehungen des Menschengeschlechtes zu Gott und die Bestimmung des Gotteshauses darlegte. Dann zogen die Leute in das Kirchlein ein. Ein feierliches Hochamt folgte. Zur Erhöhung des Festes waren von Mariatrost zwei Patres gekommen. Vier Loretto-Schwestern von Lydenburg bildeten den Chor. Da knieten und kauerten nun die dunkelhäutigen Bapedi jeden Alters und Ge- schlechts auf dem hellgestrichenen Fußboden und waren ganz Äuge und Ohr und Nase für Kerzenschimmer und Gewänderglanz, für Gesang und Weihrauchduft. Nach der kirchlichen Feier mußte auch der körperliche Teil des Menschen sein Recht haben. Es ist ein alter Brauch des Landes, daß bei freudigen Anlässen ein Ochse die Zeche zu zahlen, das heißt, den Festbraten abzugeben hat. Auch bei dieser Gelegenheit durfte es nicht viel anders sein. So hatte man denn eine an Jahren vorgerückte Kuh geschlachtet, die zusammen mit reichlichem Maisbrei den Festschmaus der zahlreichen Gäste bildete. Unter den Besuchern befand sich auch Mapoti, der noch junge Häuptling des gleichnamigen Dorfes. Er ist ziemlich gebildet und spricht leidlich Englisch. Schon vor unserer Ankunft im Lande hatte er sich der Sekte des Wesleyaner angeschlossen. Als die Missionäre vor drei Jahren in das Sekukuniland kamen und in einer strohgedeckten Hütte zum erstenmal das Ewige Licht entzündeten, schrieb der Obere der neuen Mission P. Matthias Raffeiner: „Der sakramentale Heiland hat seinen Gnaden-und Herrscherthron unter diesem Volke aufgeschlagen und kein einziges Knie beugt sich noch vor ihm. Diese Bapedi sitzen noch in Finsternis und Todesschatten; haben vom „Lichte" noch keinen Begriff, haben die Heilsbotschaft noch nicht gehört; sind wir doch die ersten katholischen Glaubensboten, die zu ihnen kommen . . ." Inzwischen hat sich manches zum Besseren gewendet. Ein erfreulicher Anfang ist gemacht. Die Beteiligung nicht nur der Katechnmenen, sondern auch der umwohnenden Heiden an der Weihe des ersten öffentlichen Kirchleins in diesem Lande ist dafür ein neuer Beweis. Br. August C a g o l. „Wer es fassen kann, der fasse es!" (4. Fortsetzung.) Die Tage vergingen, Wochen versanken. Ein Tag kam, da stand Gertrud Heilen zum letztenmal vor ihren Kindern. Hoch aus wallten noch einmal Liebe und Weh. Mehr als vierzig Paar Kinderaugen sahen sie traurig und fragend an. Sie mußte all ihre Festigkeit auf den Plan rufen, um ruhig zu bleiben. Sie hatte der Klasse nichts von ihrem Scheiden gesagt, aber sie wußten es alle. Ein Flüstern, Tuscheln begann in den Bankreihen. Heute hob sie keinen Finger dagegen. Sie begann die letzte ■ Religionsstunde. Absichtlich nahm sie das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Die Heilandsbitte: „Kommet auch ihr in meinen Weinberg!" richtete sie an die Kinder. Aber es wollte mit dem Aufmerken nicht wie sonst gehen. Die Kinder waren nicht bei der Sache. Sie ries den lustigen Hans Scheker zu einer Antwort auf. Er schwieg und preßte die Zähne in die Lippe. Sie frug wieder, öd' sie wußte, daß er die einfache Frage beantworten konnte. Auf einmal schluckte er auf und sah'die Lehrerin hilflos an. „Nun, Hans, was ist denn?" fragte sie. — „Du — du sollst auch nit weggehn, sollst nit, — hat Mutter und Vater gesagt." —; „Maria Fehr, sag du es mal!" rief sie eine vor ihr sitzende Schülerin auf. Die Kleine wurde verlegen, gab stotternd und kaum hörbar Antwort und setzte sich wieder. Hie und da stieg Murmeln auf, gedämpfte Rufe. „Ist auch wahr. Sie soll auch hier bleiben." — „Die Wilden machen sie tot — dann ist sie gewesen ..." Ein paar kleine Mädel legten die Köpfe auf die Bank und begannen zu weinen. Die Lehrerin wurde ernst. „Josefa Lieh-ner, fahr du fort! Also ..." Die Neunjährige stand aus, zog aber gleich ihr Tüchlein aus der Tasche und preßte es vor die Augen. „Wir wollten doch Weihnachten so schön von den Heidenkindern spielen — und nun gehen Sie fort — und keiner erzählt uns mehr was ..." Gertrud sah ein, daß aus einem rechten Unterricht nichts würde. Und da ließ sie denn einen zwanglosen Austausch zu. Da aber brach erst der verhaltene Damm. Bald war kein Kind mehr in den Bänken. Wie eine Herde trauriger junger Lämmer, von denen der Hirte scheiden will, drängten sie sich an sie heran. Nach ihren Händen, nach ihrem Kleide griffen sie, die Kleinsten hängten sich an sie, baten und hielten an, daß sie nicht von ihnen gehen möge. „Wenn ich zu Hause unsere Mama ganz lange anhalte, dann tut ste's immer, was ich von ihr haben will", sagte in kindlichem Glauben eine kleine Braune und hob das Gesicht bittend zur geliebten Lehrerin. „Wenn wir's nun alle sagen, daß du Hierbleiben sollst, tust bit’s dann auch?" Der Obere der Bapedi-Mission P. Dr. Matthias Raffeiner mit Häuptling Mapoti. Gertrud beugte sich tief zu der lieben, kleinen Unschuld, um die Tränen zu verbergen. „Wenn ich das tue, dann ist aber der liebe Heiland traurig", sagte sie sanft. „Wvllt ihr das denn? Und dann bekommen die armen Heidenkinder, die ihr doch alle lieb habt, keine Lehrerin. Und wenn sie krank werden, sist keiner, der sie Pflegt. Nicht wahr, das wollt ihr alle nicht? Ihr müßt der neuen Lehrerin nur immer schön gehorsam sein und fleißig lernen. Und immer weiter für die Heidenkinder sorgen, dann seid ihr alle nt eine lieben, kleinen Missionäre und Missionsschwesterchen . . ." „Und wenn wir groß sind, kommen wir alle auch nach den Wilden", rief feurig Hans Scheler. Der Bann war gebrochen. Die Zeit war um. Gertrud machte den Abschied kurz. Ihre Stimme zitterte, als sie sich in letzten liebreichen Mahnungen an die Kinder wandte. Ein Lebewohl und sie ging als erste rasch aus der Klasse, ohne noch einmal Mapoti-Mädchen. umzusehen. Ein Gebet ging wortlos durch ihre Seele für die, die ferner auf diesem ihrem geliebten Arbeitsfelde säen und ernten würde. Sie war froh, als sie daheim war. Gott Dank, das war überstanden. Auf ihrem Schreibtisch lag ein Brief von einer Seminarfreundin. Sie schloß die Tür. Den mußte sie in der Stille genießen. Sie sah Tränenspuren zwischen den Zeilen. Aus jedem Worte weinte ihr das Weh der Entsagung entgegen. Biel früher als sie, hatte Therese Emdten den Ruf des Herrn vernommen. ■ Der Kamps war schwer gewesen. Bis zum äußersten hatten die Eltern sich- gewehrt. Therese aber hatte gehofft und vertrant. Da, als endlich die Mutter nachgab, senkte die unbegreifliche Vorsehung einen Schatten auf ihren Weg. Statt der heißersehnten Zelle gab der Herr ihr ein hoffnungsloses Krankenlager. Das heilige Erbteil, das er ihr geschenkt, verlangte er als Opfer von ihr zurück. „ . . . Immer noch, besonders in diesen Tagen Deines Scheidens, stehe ich in Schmerzen an dem Altare, auf dem mein Glück als Brandopfer liegt. Und doch, Gertrud, küsse ich die Hand, die mir den Weg zur Zelle wehrte. Klein und still wird die Seele in des Meisters Leidensschule. Hundert andere kann ja ein Hauch seines Geistes statt meiner für sein Werk erwecken, die ihm mehr geben können als ich. Hier in einsamer Bergstille, fern von allem, was ich liebte und erstrebte, soll nun mein Leben für ihn erglühen. Wenn durch mein Leiden nur ein einziger Strahl der Gnade in ein dunkles Herz fällt, >venn eine einzige Seele durch inein Opfer gerettet würde, dann, Gertrud, habe ich doch nicht umsonst gelebt. — Es ist ein Opfer, das Du dem Herrn bringst. Aber welch süßer Verzicht, sich dem ganz hinzugeben, zu dem Herz und Seele mit Allgewalt drängen! Es weint ja auch die Braut, wenn sie Vaterhaus und Eltern und Heimat verläßt, aber es sind Tränen, wie sie hohes Glück weint. Aber dem zu entsagen, was die Welt Entsagung nennt, Gertrud, das ist Opfer, das nur im Licht von oben seine Bitterkeit verliert. Dir wird nun heiliger Genuß im Verzicht, seliges Genügen im Opfer. Da Du alles hingibst, wirst Du alles besitzen. Aber sorge Dich nicht um mich! Auch mir wurde Friede. Auf dem Ölberg des Kampfes holten wir ihn uns beide. Auf dem Olberge der Himmelfahrt laß uns einmal seine herrliche Frucht genießen . . . Bete für meine Eltern. Sie sind immer noch untröstlich. Mutter meint, daß mein Los eine Strafe für ihren Widerstand gegen meinen Beruf sei. Und es ist doch alles Liebe von oben. Mysterium Crucis! Geheimnis des Leidens, wann werden wir Menschen dich ganz erfassen! Eines möchte ich Dir noch ganz still vertrauen: Ich ahne, daß der Herr sich in meinem fröhlichen Schwesterchen einen Ersatz nehmen wird. Sie wird es, was die Eltern angeht, leichter haben als ich . . ." „Armes Menschenkind", flüsterte Gertrud. „Du hast Größeres geopfert als ich! Solcher Verzicht kostet Herzblut." Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie jetzt ein jähes „Halt" hören würde. Sie konnte es nicht ausdenken. Umgehend schrieb sie der Freundin ein paar Worte zurück. „ . . . Der Himmel weiß allein, Therese, welches Opfer größer ist, das Deine oder das meine. Ich fühle mich klein und arm im Schatten Deines Uberwindens. Aber wie es auch fei, wir sind doch beide Arbeiterinnen in des Herrn Weinberg, Kämpferinnen auf seinem großen Kampffeld, wo es um die Seelen geht. Laß es so sein, Therese, Du betest mit Moses auf dem Berge. Ich kämpfe mit Josue im Tale. Wir auf dem Kanipffelde wissen ja, was aus dem Siege wird, wenn ihr Beter die Hände sinken laßt. Am großen Erntefest, wenn wir unsere Garben tragen, dann sehen wir uns wieder. Gott fei mit Dir! Er sei Dein Trost und Lohn! Gertrud." Sie zeigte den Brief den Eltern. Der Vater las ihn ernst und nachdenklich. Die Mutter weinte. „Nichts liegt uns ferner, Kind, als daß wir dich zurückhalten wollen", sagte sie, als sie ruhiger geworden war. „Aber bete, daß der liebe Gott die Wunde heilt, die er uns schlug." Heilen sagte nichts dazu. Gertrud wußte, rote ganz er das Opfer gebracht hatte. Nur an dem Tage, wo auch Heribert heimkam und um den Segen für seinen Beruf bat, da sah sie ihm an, wie er sich in der Gewalt haben mußte, um seinen Schmerz nicht zu zeigen. Es waren seine Lieblings-' kinder, die er hergeben sollte. Er wußte es selbst Nicht, was größer in ihm war, der Schmerz, daß er sie lassen sollte, oder das Glück, daß Gott sie für sich gezeichnet hatte. Im Lehrerkollegium wurde Gertrud Heikens Schritt gemischt beurteilt. „Heroismus", nannten es die einen, „Überspanntheit" die andern. „Wer hätte solche Besonderheiten bei der Heilen vermutet", äußerte Lehrer Arndt auf einem Ausfluge dazu. „Was will sie denn? Hatte doch rein alles, was ihr Herz begehrte. Die Kinder liefen ihr nach. Ein Zuhause, wie wenige es haben. Und eine tüchtige Kraft war sie, gerade, wie wir sie heute so nötig haben." „Nun", entgegnete nachdenklich Haupt-lehrer Meinert, „vielleicht hat man anders- eigene Haut, die sie riskieren. Was meinen sie, Fräulein Hilberg?" Vorerst meinte Margret Hilberg gar nichts. Als Wöring sich nach der Kollegin umschaute, sah er mit Befremden in ihren Augen einen Ausdruck, eine Welt, die ihm gang unbekannt war, der seinigen entgegengesetzt wie die rote heiße Rose der stillen, keuschen Lilie. m Beepvwi!,, Missionsseminar 5 t Josef 1 ■ BBia*i{.|]| mm Am 5. Juli feierten P. Anton Bieg in Schwabsberg und am 12. Juli P. August Steidle in Westhausen das erste heilige Meßopfer. Sie sind die ersten Neuprrester des Josefinums. Beiden Primizianten wurde von ihren Heimatsgemeinden ein herzlicher Empfang zuteil. Unser Bild zeigt das Abholen des Primiziamen P. Steidle vom Missionsseminar. mo eine tüchtige Kraft noch nötiger. Der Ruf aus den Urwäldern nach Hilfe, nach geschulten Kräften wird ja immer dringender. Überhaupt, Herr Kollege, gibt es auf dem Gebiete des übernatürlichen Lebens Dinge, die sich unserer Fassungskraft entziehen. Und eines ist ja nicht für alle." Lehrer Wöring stimmte zu: „Nein, Gott Dank, nicht für alle. Uber meinen Horizont geht dergleichen ganz sicher. Mir ist es auf dieser Seite unseres Planeten jedenfalls lieber, wo ich mit beiden Füßen fest in einer angenehmen und zuverlässigen Wirklichkeit stehe. Wenn andere sich auf eine andere Weise Lebenspläsier machen, es ist ja ihre „Wer es fassen kann, der fasse es", sprach Magret Hilberg endlich leise, und sah mit verlorenem Blick einer Lerche nach, die sich trillernd zu blauen Ätherhöhen hob. Aus dem Zugabteil winkte Gertrud Heilen den Ihrigen ein letztes Lebewohl zu. Sie hatte es sich von den Eltern erbeten, daß sie allein reisen dürfe und daß die Angehörigen erst zu ihrer Einkleidung kommen möchten. Es war ihnen schwer geworden, aber schließlich hatten sie nachgegeben. Die Marienschule, ihre Schule, grüßte noch einmal herüber mit den tausendfachen Erinnerungen an Liebes und Leides. Aus vielen Fenstern winkten weiße Tüchlein. ' Da lag die Kirche. Eine warme Welle ging ihr durch und durch. Dort im geheimnisvollen Schweigen des Altares hörte sie zum erstenmal den Ruf: „Willst du vollkommen sein, so verlaß alles, was du hast, — und folge mir nach!" Wie ein stummes „Exzelsior" hob sich der himmelanstrebende Turm der Kirche noch zu letztem Gruß aus dem Heimattale, als sie schon die nächste Station ausrufen hörte. Hier mußte sie umsteigen, da hier der Ansgang des D-Zuges war. Als sie ihr Gepäck aus dem Abteil hob, hörte sie gedämpft ihren Namen: „Gertrud!" Sie wandte fid) überrascht um. „Margret!" — „Still, Gertrud, schilt mich töricht, — aber es hielt mich nicht!" „Menschenkind, das hätte ich mir nicht träumen lassen. Schade nur, daß es nur fünf Minuten sind. Oh, da braust er schon heran." Margret half ihr einsteigen. Und dann kam der Abschied, im Flur des D-Zuges. Gertrud fühlte, wie die kleine Hand in der ihren bebte. „Margret, tat ich dir wohl mal Unrecht?" „Gertrud, wenn du wüßtest, was Lu mir gabst! Ich danke dir! Und nun laß mich gehen!" „Du verschweigst mir etwas, Margret, ich sehe es dir an." Margret lächelte, um die Tränen, die ihre dunklen Augen noch unergründlicher machten, zu verbergen. Gertrud Lachte bewegt, daß sie eine ganz neue Margret Hilberg in der Heimat zurückließ. Es tat ihr weh, daß sie die nicht zwei Jahre früher entdeckt hatte. War das tiefe Leuchten in ihren Augen ein Gefühls-aufflackern, ein Strohlicht? Oder das erste Wehen eines Geistes, der auf Wunderart immerfort das Antlitz der Erde und Seelen erneuert? Einer wußte es. Ein Händedruck, der so unendlich viel sagt, so unendlich viel verschweigt — und zwei Menschen und zwei Wege trennen sich, für immer? Einer wußte es. Solche Augenblicke sind zu groß, um durch Worte entweiht zu werden. Jahre kamen und gingen. Der jungen Postulantin im Missionskloster brachten sie ein heiliges Brautglück. Und einer Professe die heilige Weihe der immerwährenden Selbstopferung. Endlich kam die Erfüllung langen Seh-nens. An Schwester „Felizitas" erging der Ruf zum heißen Tagewerke auf den steinigsten Äckern des großen Sämannes. Ein letzter Abschied von den Lieben, die trotz Weh und Tränen das Opfer ganz brachten. Und von der Klosterheimat und den lieb gewordenen Mitschwestern. Bon Bord der „Irene" grüßte sie noch einmal den Heimatstrand. Einen Gruß sandte sie noch Margret Hilberg, die immer noch die geliebte Lehrerin ihrer Kleinen ist: „Gott allein genügt!" Meine Reise nach Südafrika. Bon P. Franz M. Morscher, F. S. C. (2. Fortsetzung.) Weihnachten aus hoher See. Es weihnachtet schon. Wir befinden uns nach mehrtägiger Fahrt von Las Palmas her an der Westküste Afrikas, ungefähr auf der Höhe von Dakar. Eine wundervolle Tropennacht hat ihre dunkelblauen Schwingen herabgesenkt über die Gewässer des Atlantischen Ozeans. Wie ein einziger weltweiter Christbaum spannt das Firmament seine Bogen über die ruhigklare See und Millionen Sterne leuchten wie Weihnachtskerzen hoch hernieder ins Erdendunkel. Ich gehe sinnend auf dem Promenadedeck des Dampfers aus und ab. Eine leise Brise umweht mich gleich einer seligen Ahnung. Das Rauschen des Kielwassers dünkt mir wie seliges Singen und Klingen uralter Weihnachtsmelodien. Heute ist Christabend! Mir ist so eigen ums Herz, so wohl und doch wieder so weh. Hinten im Rauchsalon sitzen die Passagiere, meist Protestanten, beim Grog, rauchen, trinken und lauschen auf die flotte Walzermusik unserer Schiffskapelle. Aus einzelnen Kabinen dringt lautes Lachen: unsere Engländer, meist in South-' ampton zugestiegene Plantagenbesitzer und reiche Herren, feiern „lustige" Weihnacht. Diese Art Weihnachten zu feiern ist nicht nach meinem Geschmack. Es drängt mich, fern von den Leuten, allein zu sein mit meinen Gedanken. Eben will ich mein Lieblingsplätzchen oben auf dem Hinterdeck aufsuchen, da begegnet mir Signor Premoli, mein italienischer Freund, und teilt mir mit, daß einige Italiener zu beichten wünschten. Schnell suche ich in meinem Gedächtnis den italienischen Wortschatz, die letzten Reste aus den Gymnasialjahren, zusammen und gehe. „Buon natale — fröhliche Weihnacht!" Mit diesem Gruß entlasse ich meine neu gewonnenen Beichtkinder. Nun aber flugs los und aufs Deck. Endlich allein! Meine Gedanken eilen schneller als sonst nach Norden. Schöne traute Erinnerungen tauchen aus langer Vergessenheit empor. Wie mag es heute am Heiligen Abend wohl aussehen in der fernen deutschen Heimat? Wie mögen unsere Lieben heute wieder frohbewegt den lichterstrahlenden Weihnachtsbaum umstehen! Wie viele selige Kinderaugen schauen jetzt auf das Kripplein, darin das kleine Jesukind liegt, treu behütet von Josef und Maria . . . Die Schiffsglocke auf der Kommandobrücke schlägt; es ist halb 12 Uhr. Die Schiffswache wird gewechselt. Um 12 Uhr ist die Christmette. Schnell eile ich weg, um alles herzurichten. Der Altar wird aufgeschlagen im Lesesaal der ersten Klasse. Mangels anderer Einrichtungen müssen wir uns mit einem Meßkoffer behelfen. Wir- stellen ihn auf einen der Tische, klappen ihn auf, richten alles nach den Vorschriften der Kirche zurecht. Dann werden Blumen herange-geschleppt und der provisorische Altar geschmückt, so gut es gelingt. Trotz aller Be-mühungen sah das ganze immer noch ärmlich genug aus; man mußte unwillkürlich an die Krippe von Bethlehem denken und an den armen Stall. Punkt 12 Uhr beginnt die Mitternachtsmette. Der hochw. Missionsbischof Franziskus Hennemann, der sich eben auf der Rückreise in seine Kap-Mission an Bord befindet, zelebriert sie. Die wenigen Katholiken haben sich fast vollzählig eingefunden: Deutsche, -Österreicher, Italiener und Belgier, • auch mehrere Matrosen und Stewards von der Schiffsbesatzung. Ich be- merke auch einige Protestanten als interessierte Zuschauer. Unter der kundigen Leitung des Mariannhiller Missionärs P. Rauch werden die schönen Weihnachtslieder gesungen. Dann nimmt uns der ganze Zauber unserer herrlichen Weihnachtsliturgie gefangen: „Ehre sei Gott in der Höhe!" . . . klingt das Engellied der ersten Weihnacht jubelnd durch den Salon. Ach Gott, wie viel Heiden gibt es noch, die wissen nichts vom menschgewordenen Gottessohn. Sie beten alles mögliche an, anstatt Gott die Ehre zu geben. „Friede den Menschen!" Das ist rechte Weihnachtsbotschaft, beglückende Missionshoffnung. „Sanktus, heilig, heilig . . ." Herr, dulde nicht länger die Schmach des Heidentums; Herr, hilf, daß dein Name groß werde unter den Heidenvölkern! Stille wird's im Saal, nur der leise Wogenschlag des Meeres ist vernehmbar. Heilige Wandlungsstille. Fast vermeint man das Flügelrauschen der Weihnachtsengel zu hören, die aufs neue den in der Hostie verborgenen Gottessohn anbeten. „Benedictus" — „Hochgelobt, der da gekommen ist!" Preiset ihn, ihr Engelscharen, lobet ihn, ihr Menschenkinder, preise auch du ihn, dnnkles Afrika! Preise ihn, gewaltiges Weltmeer, das du gewürdigt bist, ihn jetzt auf deinen Schultern zu tragen! . . . „Agnus Dei." Der Missionsbischof betet es tiefgebeugt, eine merkliche Ergriffenheit liegt in feiner Stimme. Ja freilich, er kennt aus 30jähriger Erfahrung das ganze Elend der Heidenwelt. Möge es bald von ihnen genommen werden. Andächtig nahen sich die Gläubigen zum Empfang der Weihnachtskommunion. Mit dem schönen Liede „O Stern im Meere" schließt unsere einfache, aber trotzdem erhebende Weihnachtsfeier an Bord des Dampfers „Wangoni". Am Christmorgen las ich die heilige Messe. Aber ich muß gestehen, noch nie hat mir das heilige Opfer soviel Schweiß gekostet wie diesmal. Zeigte doch das Thermometer schon über 30 Grad Celsius im Schatten. Leider wurde die Weihnachtsstille durch das lärmende Treiben unserer Landung in Freetown an der Küste von Sierra Leone gestört. Trotzdem ist mir dieser Tag unvergeßlich, denn an ihm habe ich zum ersten» mal den Boden Afrikas betreten. Zum erstenmal in Afrika. Gegen sieben Uhr zeigte sich am Horizont ein blauer Streifen. Er wurde zusehends größer und deutlicher. Bald konnten wir die Umrisse einer von Bergen umrahmten Bucht unterscheiden. Das war keine Insel, das war Festland, das war Afrika! Im Glanz der Morgensonne glitten wir an vorgelagerten Jnselchen vorbei, die mit Mangroven, Mangobäumen und Palmen üppig -einer der schönsten Sädte der englischen Kolonie Sierra Leone. Kaum hatten wir den Landungssteg betreten, waren wir auch schon von einem Schwarm von kohlschwarzen Negern umringt. Jeder von ihnen wollte unser Führer sein -und uns die Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen, natürlich- gegen Verabreichung eines guten Backschisch. In ihrer übergroßen Zudringlichkeit versperrten sie uns ringsum den Weg. Empfang in der Heimat. bewachsen waren. Mir pochte das Herz in der Brust vor Erwartung und Freude. Das also ist Afrika? Das der dunkle, geheimnisvolle Erdteil, von -dem wir schon auf der Schulbank soviel gehört, von dem wir seit unserer Jugendzeit sooft geträumt haben. Afrika, ich grüße dich! Gold und Diamanten birgt dein glühendheißer Boden — ich überlasse sie mammonlüsternen Suchern; unerforschte Geheimnisse verhüllt das Dickicht deiner Urwälder — ich überlasse sie den Entdeckern. Aber dein köstlichster Schatz, die edle, unsterbliche Seele deiner Bewohner, sei mein! Ich grüße dich, Afrika! Wir landeten im Hafen von Freetown, Aber da kam auch schon unerwarteter Entsatz: ein Neger, in einem blauen Überwurf gehüllt, eine rote Mütze auf dem Kopfe, sprang herbei. Patsch, Patsch. — Mit blitzartiger Gewairdtheit fuhr er unter sie und teilte Ohrfeigen und Püffe nach rechts und links aus, daß der ganze Schwarm schreiend auseinanderstob und -den Weg freigab. Nach seinem Gewände und aus ferner würdevollen Miene zu schließen schien der Mann so etwas zu sein wie Schupo oder Hafenpolizei. So konnten wird ungehindert die Stadt betreten. Freetown, aus deutsch Freistadt, ist so recht der Typ einer modernen afrikanischen Heft 10 Stern der Neger 153 Stadt. Alle Ämter mit Ausnahme der wichtigsten liegen in Händen der Neger. Sie haben eine Art Selbstverwaltung. Die Gründung der Stabt selbst fällt in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts; ungefähr um das Jahr 1790 wurde die erste Ansiedlung errichtet, mit dem Zweck, befreiten Sklaven Zuflucht zu bieten. Das Stadtbild Freetowns zeigt wie alle größeren Städte Afrikas, die wir auf unserer Reise zn sehen Gelegenheit hatten, eine sonderbare Mischung weißer und schwarzer Kultur: vereinzelte niedrige Wohnhäuser in europäischer Bauart, terrassenförmig die Hügel hinangebaut, dazwischen wieder kleine bienenkorbartige Eingeborenenhütten, von Palmen und Affenbrotbäumen überschattet. Protzig ragen über sie hinweg graue Magazinhäuser und Warenschuppen mit den Reklame-Plakaten amerikanischer Firmen. Im Hintergründe streben die Sendetürme der Radiostation in die Höhe. Unter Führung eines schwarzen Burschen machen wir uns auf die Suche nach der katholischen Mission. Unterwegs begegneten wir zahlreichen Negern. Es sind meist kräftige Gestalten in allen möglichen und unmöglichen Trachten, angefangen vom Adamskostüm und Lendentuch bis zu entarteten europäischen Moden. Die einen gehen in bunte Tücher gehüllt umher, andere haben nur ihre Lendenschürze nebst tadellosem Panama-Hut. Einen fast unbekleideten Schwarzen sah ich, der gleich mit zwei Hüten auf dem Kopf auf der Straße daherstolzierte; als Gegenstück eine Negerdame, barfuß und trotz der fürchterlichen Hitze einen dicken Pelzkragen um den Hals tragend. Wir unterhielten uns köstlich bei diesem Anblick. Negerweiber schreiten dahin, schwere Lasten auf dem Kopf und ihren kleinen Liebling, in ein Tuch gebunden, auf dem Rücken schleppend. An einer Haustür sitzen ein paar Alte und schmauchen gemütlich ihr Pfeifchen. Endlich erreichten wir, an der prächtigen protestantischen Kirche vorübergehend, die katholische Mission. Sie liegt in den Händen der französischen „Väter vom Heiligen Geist". Es ist ein schwerer Posten wegen des tückischen Klimas. Wir besuchen den alten Missionsbischof O'Gormann, der schon an 40 Jahre in der Mission tätig ist. Freundlich reicht er uns die Hand und bietet uns eine Prise an. Dann unterhalten wir uns so gut es geht in englischer Sprache, da wir kein Französisch, der hochw. Bischof aber weder Deutsch irnd): Italienisch verstand. Er erzählte uns viel von dem letzten Eucharistischen Kongreß in Karthago, an dem er teilgenommen hatte; dann auch von seinen lieben Schwarzen, wie sie in der vergangenen Nacht bei der Christmette so schön gesungen hätten. . . Zum Schluß zeigte er uns noch die Missions-gebäude und die großen Schulräume, in Erteilung des Primizsegens. denen über 600 Kinder von den Missionsschwestern unterrichtet werden. Es waren neun Schwestern; fast alle sahen sehr mager und abgearbeitet aus. Vielleicht tun sie mehr für den Fortschritt der 'Kultur in Afrika und für das Wohl der Neger als ein halbes Dutzend Gouverneure. Mit aufrichtigster Hochachtung küßten wir beim Abschied den Ring an der Hand des greisen Bischofs. In sausendem Tempo brachte uns das Auto der Missionsstation zum Hafen zurück. Es war aber auch schon höchste Zeit, denn die Sirenen der „Wangoni" brüllten bereits das Zeichen zur Abfahrt. (Fortsetzung folgt.) Der ehrwürdige Diener Gottes Daniel Comboni. (Fortsetzung.) 6. Combonis Plan zur Rettung der schwarzen Rasse. Die harten Mißerfolge des Missionswerkes im Sudan, die sicher geeignet waren, auch die Mutigsten von allen weiteren Versuchen abzuschrecken, konnten merkwürdigerweise den Eifer Combonis nicht ertöten. Das Wort: „Afrika oder ixr Tod" muß schon damals so tief in seine Seele eingegraben gewesen sein, daß auch die bittersten Erfahrungen es nicht auszulöschen vermochten. Jminer wieder schwebt vor seinem Geiste sonnenhaft, sieghaft das Bild eines christlichen Afrika, das Ideal der Einbeziehung des dunklen Weltteils in das Gottesreich auf Erden. Deshalb unternimmt der feurige Anwalt des schwarzen Volkes in den Jahren 1862 bis 1864 weite Reisen in Italien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz, um die Missionsinstitute in anderen Ländern zu studieren, die Mittel ihrer Erhaltung und Ausbreitung kennenzulernen und für seine eigenen Pläne Verständnis zu wecken, Freunde zu werben. In allen religiösen Häusern empfahl er seine Unternehmungen dem Gebete der gottgeweihten Personen, und er selbst flehte inständig zum Herrn um Erleuchtung. Nicht umsonst! Im September des Jahres 1864 feierte man in Rom die Seligsprechung der bevorzugten Jüngerin des Herzens Jesu Margareta Maria Alacoque. Bei dieser Gelegenheit kam auch Comboni nach der Ewigen Stadt. Während eines Triduums zu der neuen Seligen betete der Diener Gottes mit außerordentlicher Andacht am Grabe der Apostelfürsten. Es war am 15. September 1864. Da stellte sich seinem Geiste plötzlich wie von oben kommend ein neuer Plan dar, Afrika für das Christentum zu gewinnen. Wie eine Offenbarung ergriff ihn die neue Idee und nahm ihn unwiderstehlich gefangen. Alsbald eilte er in seine Wohnung und schrieb fast 60 Stunden lang aus der Fülle des Herzens seinen Plan zur Rettung Afrikas nieder. Schon drei Tage später befand sich das umfangreiche Schriftstück in den Händen des Kardinalpräsekten der Propaganda Bernabo. Bald wurde es auch anderen Kardinälen, Bischöfen und Prälaten der Kurie unterbreitet. Der neue Plan gipfelte in dem Gedanken, „Afrika durch Afrika zu bekehren". Zu diesem Zwecke empfahl Comboni u. a. folgende Maßnähmen: Es sollten in den Randgebieten Afrikas, in denen sowohl Europäer wie Eingeborene unbeschadet ihrer Gesundheit leben könnten, Institute für Negerknäben und für Negermädchen errichtet werden, um sie zu Katechisten, Lehrern, Handwerkern heranzubilden, und auf diese Weise tüchtige Laienhelfer für das Missionswerk im Innern und einen gediegenen Grundstock christlicher Kolonien zu erhalten. Aus den Knaben sollten allmählich die besten ausgewählt werden, um sie für das Priestertum vorzubereiten, während aus den Mädchen die Opferwilligsten zu Missionsschwestern erzogen werden könnten. In Europa solle man Missionsseminare zur Heranbildung von Glaubensboten für die afrikanischen Missionen gründen. Nach Pflanzung des Christentums in den verschiedenen Gebieten des Erdteiles seien auch Priesterseminare für die Heranziehung eines einheimischen volkverbundenen Klerus zn schaffen. Die europäischen Missionäre sollten nur solange an der Spitze der Missionsstationen bleiben, bis diese von einer erprobten einheimischen Geistlichkeit übernommen und erfolgreich weitergeführt werden könnten. Es ist klar, daß so ausgreifende Pläne nicht auf einmal und überhaupt nicht vollständig verwirklicht werden konnten, weder von Comboni noch von andern. Das Ideal bleibt stets hinter der rauhen Wirklichkeit zurück. Dennoch darf man sagen, daß das afrikanische Missionswerk in den wesentlichen Zügen sich so entwickelte, wie es Comboni in seinem Plane geschaut und erstrebt hat. Sein überzeugtes Eintreten für ein einheimisches Priestertum lmb dessen schrittweise Verselbständigung hat durch die Missionsrundschreiben der Päpste Benedikt XV. und des gegenwärtig regierenden Pius XI. eine nie geahnte Bestätigung gefunden. Combonis Entwurf zur Rettung der Neger enthält überdies so viele praktische Winke für die Missionierung der Schwarzen und für das Verfahren der Glaubensboten in den verschiedenen Lagen und Fragen, daß er schon deswegen Wert besitzt. Nachdem er im Druck erschienen war, hat er Comboni viel Anerkennung und tatkräftige Teilnahme nicht bloß in geistlichen, sondern auch in hervorragenden weltlichen Kreisen eingebracht und ihm eine gewisse internationale Autorität in Missionsfraqen verschafft. Verbreitung! Nach dem Maße der Unterstützung, die Sie in Frankreich finden werden, soll dann Kardinal Barnabo an alle Apostolischen Vikare und Präfekten ein Gntheißungsdekret erlassen. Studieren Sie die Art nnd Weise, die missionierenden Institute auf der Grundlage ihres Planes zu einen. Fahren Sie fort' 5 u arbeiten als guter Soldat Christi!" Alt-Nürnberg. Vom 26. bis 30. August tagte in Nürnberg die 70. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands. Blick von der Sebalduskirche zur Burg. (AUantic.) Um jene Zeit wurde der begeisterte und begeisternde Apostel auch viermal von Papst Pius IX. in Audienz empfangen. Am 28. Oktober 1864 ließ ihn der Heilige Vater auf Veranlassung des Kardinals Barnabo in den Vatikan rufen und unterhielt sich mit ihm über eine Stunde lang. Am Schlüsse der eingehenden Unterredung sagte der Papst zu dem Diener Gottes: „Gehen Sie nach Paris imd unterbreiten Sie ihren Plan dem Werke der Glaubens- Bei einem dieser Empfänge ereignete es sich, daß Comboni so beredt und feurig sprach und dabei so heftige Handbewegungen machte, daß Pius IX., der stand, mehrmals einen Schritt zurückwich, bis er mit der Schulter die Wand des Gemaches berührte. Dieser kleine Vorfall, den Comboni öfters seinen Freunden erzählte, zeigt, wie sehr der Diener Gottes von den großen Gedanken erfüllt war, die er zum Heile der schwarzen Rasse in die Tat nmsetzen wollte. ! folgt.) Der Sohn des Freimaurers. Von Anna Kayser * (Fortsetzung.) Er zuckte nur die Schultern. Und sagte nach einer stummen Weile: „Ob es wahr ist, daß Menschen, die alls dem ruhelosen Meere geboren sind, immer heimatlos bleiben? Meine Eltern waren es, und ihrem Waisenknaben wird es auch Verhängnis bleiben." Maria fühlte die Tragik in seinen Worten und in seinem Leben. Sie hatte Fest und Gesellschaft vergessen. Ein heftiges Verlangen überkam sie, ihm zu sagen: „Fühlst du nicht, daß du nicht mehr heimatlos bist? Und nicht mehr allein?" Sie seufzte und schwieg. „Glückliche Menschen, die nie die Sonne auf der einsamen Alp sahen! Und nicht das Heimweh in den Tälern kennen! Ruhelos da oben, ruhelos hier unten ..." murmelte er abwesend und sah sie mit fremdem Blicke an. Und konnte doch das Auge nicht von ihrer lieblichen Schönheit lassen. Sie fühlte ein Zittern und unbestimmtes Bangen, daß seine Seele, die kaum die ihre berührt, ihr entgleiten wolle. Das unsterbliche Wort des großen Gottsuchers von Karthago ging ihr durch die Seele: „Unruhig ist unser Herz, bis . . ." Sie hatte es ja selbst schon in ihrem jungen Leben empfunden. Bis das Große, Ungeahnte in ihr Leben getreten — bis e r gekommen war. Ob auch er . . .? Sie vermochte den Gedanken nicht auszudeuten. Er war so ganz anders als tausend andere . . . Er blätterte in einem Kunstalbum, ohne von einem Bilde Notiz zu nehmen. Bis er plötzlich gefesselt ein Blatt in die Hand nahm und mit dunklem Blicke festhielt. Maria trat näher. „Jesus und der reiche Jüngling." Sie sah seine Ergriffenheit, und eine jähe Ahnung stieg in ihr auf, eine Angst, die ihr alles Blut zum Herzen trieb. „Warum packt Sie das so?" fragte sie hastig. _ „Dieses Bild hat mich von jeher gefesselt. Ich mußte immer nachdenken, ob jener junge Mann wohl jemals wieder Ruhe — und Frieden — und Glück gefunden hat. Ich glaube es nicht." „Das habe ich früher auch gedacht. Ich habe den Jüngling eigentlich nicht begreifen können." „Und jetzt?" Sie beugte sich tief über das Bild, das er hingelegt hatte, damit er die jähe Glut, die ihr bis in die Stirn stieg, nicht sehe. Sie fühlte, es war eine Schicksalsfrage. „Jetzt?" sagte sie endlich zögernd. „Jetzt muß ich viel an die liebliche Elisabeth von Thüringen denken. Es ist ein anderes Ideal, das sie verwirklichte, aber ist es nicht auch einer vollen Kraft und Liebe wert?" Er sah sie voll Bewunderung an. Seine ganze Seele lag in diesem Blick, daß sie die Allgen niederschlug. Dann aber wandte er sich ab, über sein Gesicht ging ein strenger, abwehrender Zug, ein Straffen durch seinen Körper. Er sah sie noch einmal an mit dunklem Blicke und sagte unvermittelt: „Lassen Sie uns zu den anderen gehen!" Sie erschrak vor dem Tone in seiner Stimme. Ein Schauer ging ihr frierend durch Herz und Mark. Sie fühlte den strengen Griff des Schicksals. Schweigend gingen sie zur Gesellschaft zurück. Elfriede Steiner sah ihren Ferdinand verstohlen an, hielt die Spielkarten vor den Mund und wispelte: „Ist das aber ernst zugegangen. Das stimmt noch nicht. Schade! Ich dachte, es hätte noch Champagner gegeben!" „Still! Weißt bu was, i ch gewinne meine Wette. Und dann gibt's Champagner, aber ans dein Konto", raunte Berthold. Es war, als es gegen Mitternacht ging, als kröchen Humor- und Scherz- und Witzteufelchen aus allen Ritzen. Ferdinand Bert-hold war ein Genie im Fabrizieren ergötzlichster Gesellschaftsspiele, und auch Mehren und Maria Pirkholt wurden in die allgemeine Frohstilnmnng hineingezogen. Druck und Verlag der Bonifatius-Druckerei in Paderborn. „Hierher, Herr Kollege!" rief Berthold übermütig. „Nun, machen Sie doch nicht so ein verboten gottselig Gesicht! Noch sind die Tage der Rosen! Da!" Lachend griff er eine rote Rose aus der Kristallvase und warf sie Mehren ins Gesicht. Der griff sie auf und reichte sie mit einer Verbeugung Maria, die sie schweigend in den Gürtel steckte. Das leuchtende Warm der Rose kontrastierte scharf mit der Blässe ihres Gesichtes. Sie beteiligte sich an den munteren Spielen, blieb aber bis zum Ende still und ernst. Manch prüfender Blick traf sie aus des Vaters und Tante Elisabeths Augen. Dann senkte [te hastig den Blick und mühte sich, froh zu sein. Mehr als je wurde ihr Rudolf Mehren ein Rätsel. Er schien das ernste Gespräch von vorhin vergessen zu haben. Seine Laune wurde immer prickelnder. Mit seinem geistsprühenden Humor wurde er schließlich der Mittelpunkt des kleinen Zirkels. Es war, als triebe ein Heer verschmitzter Lustgeisterchen hinter der hohen, sonst immer grüblerisch-ernsten Stirn sein fröhliches Wesen und wisperte ihm immer neue Witze und heitere Anekdoten zu. Als er bei einem Pfänderspiel gar dazu verurteilt wurde, mit Ruth Heltorf „Ringelreihe" zu spielen, da war er es, der ihre entschiedene Abwehr schließlich überwand und endlich die ganze Gesellschaft zur Beteiligung diktierte. Uber Maria Pirkholts Gesicht ging ein trauriger Zug. Sie nwchte sich von dein harmlosen Spiel nicht ausschließen. Als alle lustig auf ihre Plätze zurückkehrten, streifte sie Mehren mit einem flüchtigen Blicke und erschrak vor dem unheimlichen Düster, das wie ein jähes Wetterleuchten über sein Gesicht fackelte. Keiner sonst hatte es gesehen. Im nächsten Augenblicke, als Herbholz ihn kollegial beim Arme nahm, innr er wieder der alte. Maria sehnte das Ende des Festes herbei. Längst hatte sie es auch Ruth angemerkt, wie sie sich beherrschte, um bis zum Ende froh zu scheinen. Architekt Herbholz war den ganzen Abend ziemlich still gewesen. Er verehrte Maria Pirkholt von der Zeit an, da sie noch in langen Zöpfen Tennis mit ihm spielte. Sie hatte auf sein beharrliches Werben immer nur ein lächelndes: „Ritter, treue Schwesterliebe . . ." gehabt, hatte ihn geneckt und ihm tausendfachen Schabernack gespielt wie einem guten großen Bruder. Hatte ihn ausgelacht, wenn er ihr verzweifelnd erklärte, außer Landes oder gar ins Wasser gehen zu wollen. Dabei war's geblieben. Daß das geliebte Mädchen seit Mehrens Auftauchen in Nürnberg so verändert war, packte ihn mit grimmem Schmerze. Er hatte in Marias Eigenart Klostergedanken vermutet und sich als Ri- Der Spittlertvrturm in Nürnberg. (Atlantic.) valen nur den Herrgott selber denken können, dem er sie ehrlich gönnte. Aber nun —! Doch er war ein viel zu ehrlicher Charakter, um Mehren gram zu sein. „Persönliches Pech!" tröstete er sich. „Bin eben nicht zum Herzenbrecher geboren!" Gegenüber fiel der Name „Raueneck". — Die Rauenecks waren ein altes Grasengeschlecht, dessen Staminburg in Süddeutschland lag. Der alte Gras und seine junge Enkelin Jsa Maria waren die Letzten des alten Stammes. Herbholz horchte aus. „Wisset ihr, wer mir heute morgen begegnete? Die Komtesse!" kam Dante Elisabeth mit einer Sensation. „A—ah!" Dutzendfaches Staunen. „Jst's doch nur eine Marotte gewesen? Und das verwöhnte Kind kehrt zu den Fleischtöpfen Rauenecks zurück?" „Verstehe ich vollkommen", wars Ber-thold ein. „Für ein solches Glückskind blühen auch andere Rosen!" meinte Elfriede im Vollgefühl bräutlichen Glückes. „Alle vergaloppiert! Als Schwester . . . min, wie heißt sie doch gleich? —" „Schwester Melitis!" kam Maria zu Hilfe. „Also als wirkliche und wahrhaftige Klosterschwester, in Schleier und Kukulle, sah ich sie den Schloßberg hinaufsteigen, so einfach und selbstverständlich, als wäre sie in einer Kötterstube und nicht auf einem Grafenschlosse geboren. Der alte Graf soll in schlechten Heften stecken, und es wird gemunkelt, daß er die Komtesse zurückgerufen habe. Sie will ihn pflegen, hörte ich vom Verwalter." „Dann wird er es aber mit der Loge verdorben haben", meinte Pirkholt. „Cam-palla, seinen schwarzen Freund, hat er auch heimgeschickt, wie ich von meinem Kompagnon hörte. Er war sein böser Genius. Gottlob! Eine Schande wär's gewesen, der Letzte des alten, glaubenstreuen Geschlechtes ein Kirchenseind oder Schlimmeres." „Wie aber kam die Komtesse dazu, den Schleier zu nehmen?" fragt Berthold erstaunt. „Dergleichen geht über meinen Horizont." „Wie manches." Tante Elisabeth warf ihm einen mißbilligenden Blick zu. „Wie kam unser Herr aus dem Himmel auf die Erde? Und der Erbprinz Gonzaga vom Grafenschlosse in die Jesüitenzelle? Wer es fassen kann, der fasse es. Und wer es nicht kann, der lasse es. Ich bewundere es." „Ich meine, in unserer Zeit täte eine aktive Mitarbeit am Menschheitswohl vor allem not. Solche Orden zum Exempel, in denen nur gebetet und gefastet und gewacht wird —!" Berthold zuckte die Schultern. „Ferdinand, ich glaube, an solchen Problemen rennen wir Alltagsmenschen uns die Köpfe ein", widersprach Pirkholt. „Eines nur: Warum schickte der Herrgott den betenden Moses nicht vom Berge ins Tal, dem schwer kämpfenden Josue zu helfen? Warum neigte er den Sieg stets auf die Seite der Feinde, sobald seine erhobenen Arme sinken wollten? Wer hatte wohl nachher mehr für den Sieg getan, der kämpfende Josue oder der betende Moses —? Lassen wir unsere Beter und Büßer in ihren Zellen, und um das große Weltschlachtfeld wird es gut stehen. Der dunkle Erdteil mit seinen dunkeln Menschen und Seelen weiß von Siegen zu erzählen, die wir in unsern behaglichen Sphären nicht einmal ahnen." „Mag sein. Im übrigen, meine ich., sind die Klosterkandidaten doch meist solche, denen unsere schöne Welt hier draußen irgendeinen Streich gespielt oder doch kein schönes Gesicht gemacht hat, und die dann ihren Kummer und Groll in die Zelle tragen." Rudolf Mehren hatte bis jetzt schweigend dagesessen. Nun flammte es in seinem Auge auf. Mit festem Blick sah er den Sprecher an. „Da muß ich entschieden widersprechen, Herr Kollege. Glauben Sie, daß es Menschen, viele junge Menschen gibt, die der Welt Lebewohl sagen, ob diese auch tausend Tonnen aufzieht, und die eine ganze, unverbrauchte Kraft und Liebe in die Zelle tragen. Ich weiß es." Er sah Ruth Heltorf an, und sie sah, daß es in seinem Gesicht zuckte. „Unbegreiflich!" beharrte.Berthold. „Herr Mehren hat recht", siel Tante Elisabeth lebhaft ein, und Pirkholt nickte Beifall: „Warum «sollte der König da oben nicht auch seine Leibgarde haben, an die sein Ruf ergeht, und die seine Interessen vertritt?" „Da ist unser guter seliger Onkel Meinrad mit seinen vierzig Missionsjahren aber sicher Feldmarschall oder so was Ähnliches gewesen", lachte Ferdinand. „Ob es da auch Fahnenflüchtige gibt?" meinte die alte schweigsame Professorin Merten, eine Kusine Pirkholts. „Ja — es gibt auch Fahnenflüchtige", sagte langsam Rudolf Mehren. Jedes Wort war, als käme es aus einer dumpfen Tiefe und fiele zurück in einen Abgrund. „Kinder, laßt heute die ernsten Gespräche", fiel Pirkholt dazwischen. „Die ganze Gesellschaft sängt an, ganz übernatürlich auszusehen." Er hatte den schwerer: Ernst in Mehrens Gesicht gesehen und wollte um jeden Preis die alte Lustigkeit wiederherstellen. Aber es wollte nicht mehr gelingen. Die Unterhaltung schleppte sich hin. Als Mehren Abschied nahm, hielt er länger als gewöhnlich Marias Hand und sah sie an mit dunklem, unbeschreiblichem Blick. Ani anderen Tage nahm Ruth Abschied. Sie dachte der beiden einsamen Menschen am See. Es war zu keiner Aussprache zwischen den Freundinnen gekommen. Jede wußte von'der anderen, daß sie einen heiligen Schmerz im Herzen trug. Dieses Wissen gab ihrer Freundschaft eine ernste Weihe. Maria weinte, als Ruth von ihr ging. „Ruth, vergiß nicht auch du mich!" sprach sie leise, als Ruth ihr aus dem Abteil noch einmal die Hand reichte. Afrikanische Häuptlinge auf der Kolonialausstellung in Paris. (Atlantic.) Ohne ein Wort ging er. Maria packte ein Schwindel. Müde griff sie nach Ruths Hand, wich aber ihrem Blicke aus. „Laß uns gleich zur Ruhe gehen, Ruth. Ich glaube, — wir sind alle müde." Ruth drückte ihre Hand in tiefem Verstehen. „Auch du, Maria?" wollte es über ihre Lippen! Aber sie wußte es selbst, die beste Trösterin in solchem Weh ist immer die Einsamkeit. — Allein ging sie durch die einsamen Wege des Stadtparkes heim. Zu ihren Füßen fielen die ersten welken Blätter. „Es ist Herbst!" dachte sie müde. „Ade, Lenz! Sommer, äde!" Als sie heimkam, rief der Vater sie zu sich. Er hielt eine Briefmarke in der Hand und war sehr ernst. Tante Elisabeth erhob sich aus einem Sessel, streifte Maria mit einem sorgenden Blick und ging hinaus. Fragend sah Maria den Vater an. Der räusperte sich verlegen und trat zum Schreibtisch. „Elfriede war eben hier. -Sie wollte dich abholen zum Tee bei Wienfelds", begann er endlich und mühte sich, gleichmütig zu sein. „Ich hatte Elfriede aber schon gestern gesagt, daß ich nicht mitkönnte, weil Ruth noch hier sei", entgegnete sie, verwundert, daß der Vater sie um solch eine Angelegenheit ruf Bit ItB^. „Und dann — da schreibt mir Architekt Mehren eben, daß er wohl auf unbestimmte Zeit verreisen würde. Er habe die Sache lange mit sich herumgetragen und sei erst heute zu einem festen Entschlüsse gekommen. Er bittet mich, dir einliegendes offene Schreiben zu übergeben." Pirkholt nahm einen kleinen Unischlag vom Schreibtisch und reichte ihn Maria, die, noch bleicher als vorher, an der Ecke des Schreibtisches lehnte. „Selbstverständlich nahm ich von dem Schreiben keine Einsicht, und tcfy überlasse es ganz dir, mein Kind, den Inhalt als dein ausschließliches Eigenes zu behalten. Nur, Maria", — er trat auf sie zu, legte die Rechte auf ihre Schulter und sah sie in tiefer Vatersorge an, — „behalte Vertrauen zu deinem Vater." Maria stieg es heiß bis zum Halse. Ein heftiges Verlangen packte sie, die Arme um des Vaters Hals zu legen und Schutz zu suchen vor dem Schweren, das — sie fühlte es — über ihr Leben sinken wollte. Aber sie bezwang sich. Was kommen mußte, würde sie allein auskämpfen müssen. Mit äußerster Willenskraft schluckte sie das Bangen hinunter, nahm den Brief und reichte dem Vater die Hand. „Darf ich hinaufgehen, Vater? Und willst du mich bei Tante und Ferdinand, wenn er kommen sollte, entschuldigen? Ich bin sehr müde." Pirkholt strich ihr leise über die Wange, um ihr etwas Liebes zu tun. „Geh nur, mein Kind. Gott sei mit dir!" Lange hielt Maria auf ihrem Zimmer den Brief in der Hand. Und wagte doch nicht, ihn zu lesen. Kam nun das große Leid, das Menschenleben aus den Fugen werfen, das lachendes Lenzglück in graue Herbsttrauer wandeln kann? Immer standen Ruth Heltorfs traurige Augen vor ihr. Wäre sie doch jetzt bei ihr! Doch nein, nein. Der Schmerz trifft sie allein. Sie wird ihn auch allein besiegen müssen. „Trotz allem Freundeswort und Mitgefühlsgebärden — bleibt jeder tiefe Schmerz ein Eremit auf Erden!" ging ihr das Wort eines großen Seelenforschers durch den Sinn. Sie zog ein schmales Blatt aus der Briefhülle und las: Mein verehrtes Fräulein! Sie fühlen es selbst, daß Sie ein Anrecht auf diese Mitteilung haben. Erinnern Sie sich des Bildes, das wir gestern zusammen betrachteten? Und unseres Gespräches? Ich wiederhole es heute mit allem Nachdruck: Nie wird jener Jüngling, der der Einladung eines großen Herrn nicht folgte, rechten Frieden gefunden haben, er konnte es nicht. Soll sein Geschick nicht das meine werden, so muß ich gehen. Der himmlische König ruft den Fahnenflüchtigen zu seiner Armee zurück. Daß er sie verließ, darum wollen Sie ihn nicht verachten. Ich habe das Vertrauen, daß Ihre Seele der meinigen vor unserem Gott gedenken wird, damit der Sohn des ruhelosen Meeres endlich eine Heimstatt finde. Darf ich Ihnen noch sagen, daß die wertvollen Stunden geistiger Anregung und seelischen Ausruhens in Ihrem Hause mir den Weg dahin gezeigt haben und mir immer unvergeßlich bleiben werden? Unser aller Leben und Zukunft steht in der Hand des großen Lebenslenkers über den -Sternen. In seinen Zelten werd-en alle Seelen und ihre Geschicke einmal in großer Harmonie wieder vereint, und jeder Verzicht wird zur großen Erfüllung werden. In dieser Zuversicht empfiehlt sich Ihnen Ihr immer ergebener Rudolf Mehren. Der Brief fiel Maria in den Schoß. Still saß sie an ihrem Fensterplatz, still und klaglos unter der Hand des Geschickes, das mit strenger Schnitterhand ihres jungen Lebens knospende Blüten dahinmähte. (Fortsetzung folgt.) Eigentümer. Herausgeber und Verleger: Kongregation der Missionäre Söhne des heiligsten Hcrzens.Jesu. Verwaltung: Missionshaus ..Maria Fatima". Post Unterpremstättcn b. Graz, Östcrr. Verantwortlicher Nedatteur für Österreich : P. Alois Winning. F. S. C., Generalassistent, Missionshaus „Maria Fatima, Post Unterpremstättcn bei Graz; für Deutschland: ?. Heinrich Wohnhaas. F. 8. C., Missionsseminar St. Josef, Ellwangen-Jagst, Württemberg. — Nniversitäts-Bnchdrmkcrci „Styria". Graz. Bücherbesprechungen. Verlag Herder & Co., Freiburg im Breisgau, Baden. Der große Herder! Der Große Herder! Nachschlagewerk für Wissen und Leben. 12 Bände (mit 180.000 Stichwörtern und 20.000 Bildern) und einem Weltatlas (mit 226 Hauptkarten, vielen Neben-und Wirtschaftskarten). Bei sofortiger Vorauszahlung RM. 300.—. In Leinen bei Ratenzahlungen RM. 325.— bis 345.—. In Halbfranz mit Goldschnitt pro Band RM. 28 — durch den Buchhandel erhältlich. Der erste Band (A—Battenberg) ist nun erschienen. Er umfaßt 860 Seiten mit 35 Tafeln. Der Große Herder stellt eine neue Lexikonform dar. Er ist nicht nur ein sicherer Auskunstgeber auf allen Gebieten des Wissens, sondern darüber hinaus ein kundiger, weitblickender Berater, Führer und Helfer in der praktischen Anwendung und Auf- wie Auswertung des Wissens auf allen Gebieten menschlicher Tätigkeit. Dadurch wird er im weitesten Maße zum Volksbildner, auf dessen Winke und Ratschläge man sich unbedingt verlassen kann. Zahlreiche ansprechende Bilder, auch solche in Mehrfarbendruck, erläutern den Text in wirkungsvollster Weise. Dieser selbst ist gründlich durchdacht, enthält alles Wesentliche über den betreffenden Gegenstand und überrascht durch die gute Gliederung und die leichtfaßliche Darstellung. Wichtigere und entscheidende Fragen des Lebens der Gegenwart sind tiefschöpfend, richtungweisend und anregend behandelt. Sie werden durch Umrahmungslinien vom andern Text getrennt (Rahmenartikel). Diese Sonderaufsätze 'erscheinen wie ein volksbildnerisches Lesebuch im Nachschlagewerk und machen aus dem Vielfältigen einen Guß. Der erste Band weist u. a. folgende Rahmenartikel auf: Abhärtung, Ansteckung, Arbeit, Arbeiter, Aszese, Atmung, Aufklärung, Auge, auswärtige Politik, Autorität, Baden, Bäder, Banken. Bezeichnend für die Neuartigkeit des Großen Herder ist auch die Dreiteilung der Artikel in der Weife, daß zuerst eine genaue Erklärung des Stichwortes geboten wird, woran sich die Angaben für den Fachmann schließen; dann folgt die Anleitung für die Auswertung des Wissens im Alltag. Nachdrückliche Hinweise auf die persönliche, geistige Festigung des ganzen Menschen fehlen dabei nicht, namentlich gilt dies von den kulturellen Fragen. Im einzelnen sei noch auf folgende Eigenschaften des Großen Herder hingewiesen: Jeder Begriff ist unter dem Stichwort behandelt, unter dem man ihn erfahrungsgemäß sucht. Weltanschauung und Gegenwa'rtskenntnis treten klar hervor. Zeichnungen und Bilder sind stets sehr anschaulich. Die Wünsche und Bedürfnisse der Familie und besonders der Hausfrau werden bis in die Einzelheiten beachtet. Vielfältiges Kartenmaterial (Wirtschaftskarten, Geschichts-, Lage-und Reisekarten, Flugbilder) veranschaulicht den Text. Statistische und tabellarische Übersichten lassen auch große Zeiträume und weit auseinander liegende Dinge leicht übersehen und auffinden. Die Ausstattung ist geschmackvoll, das Papier hochwertig und feingriffig, der Druck schön und klar. Die farbigen Tafeln und Kunstbeilaaen wecken Freude und Interesse. Kein Zweifel: der Große Herder ist eine neue Lexikonform. Er verdient besonders in den Eebildetenkreisen weiteste Verbreitung. In der nächsten Nummer dieser Zeitschrift werden wir die Vorzüge des Großen Herder an der Hand von Beispielen beleuchten. Alphorrsus-Buchhandlirng, Münster in Westfalen. Das gute Marienkind. Marianisches Gebetbuch. Vereinsbuch für Jungfrauen. Von Johann H i e b I, Pfarrer. (35—37. Auflage. 141 bis 145. Tausend.) Preis Kaliko-Rotschnitt 8 4.—, Kaliko-Goldschnitt 8 6.65, Leder-Goldschnitt 8 10.80. Das Büchlein enthält drei Teile: Belehrendes, Gebete und Andachtsübungen, Marienlieder. Reichhaltigkeit, warmer Ton, Berücksichtigung auch der modernen Verhältnisse und Gefahren zeichnen das Merkchen aus. Es eignet sich vortrefflich sowohl für den öffentlichen wie für den privaten Gebrauch und darf der gesamten Mädchenwelt, namentlich aber den Mitgliedern der Marianischen Kongregationen, bestens empfohlen werden. Verlag „Ars sacra“ Josef Müller, München 13, Friedrichstr. 18. Der Gelähmte. Eine biblische Geschichte von Io-sefine Gräfin L e r ch e n f e ld. (64 Seiten Text und 8 Bilder in Kupfertiefdruck.) Mk. —.60, 8 1.—, Fr. —.75. Die Verfasserin hat sich in der Zeit um Christus wunderbar zurechtgefunden, ist gleichsam bodenständig geworden und man fühlt ihre Freude am Erzählen von Menschenschicksalen, die der Weg unseres Herrn kreuzte, aus jeder Zeile heraus. Es handelt sich nicht um biblische Geschichte im Sinne des Schullehrplanes, sondern um frei erfundene Legenden. Der „Gelähmte" ist ein Gegenstück des „Verlorenen Sohnes", der Heimat und Mutter verläßt und in die weite Welt zieht, um nach wildverlebten Jahren als Krüppel zurückzukehren. Er, der auch dem Glauben seiner Väter abgeschworen, wird als „Unreiner" sogar von den eigenen Geschwistern gemieden. Als Bettler führt er- ein armseliges Leben, bis ihn auf die Fürbitte eines wunderbar geheilten Knaben einige Männer zu Jesus tragen, daß er ihn heile. Die wunderbare Heilung des Gelähm- ten, zu dem der Heiland spricht: „Nimm dein Bett und geh", ist uns aus der Heiligen Schrift bekannt. Das Drum und Dran ist lebensfrisch erzählt und mit überzeugender Wahrscheinlichkeit geschildert. Sambergers Heiligenbildchen-Serie. 38 Darstellungen Nr. 2496 in Kupfertiefdruck. Preis für 100 Stück gemischt Mk. 3.50, 8 5.85, Fr. 4.40. Als Wandbild erschien im Format 18 :23.5 Zentimeter „Bruder Ko.rad von Parzham" und „Die hl. Elisabeth". Preis pro Stück Mk. 1.—, 8 1.65, Fr. 1.25. „In dieser Serie bringt Professor Samberger Heilige und Heiligmäßige und vorerst den Heiligsten, Jesus ö. ristus, selbst. Es sino bekannte Bilder von Samverger dabei zum Beispiel Christus, Jeremias, Paulus, Elias, Petrus. Cani-|ius, aber auch neuere: Don Bosco, St. Augustinus, Don Savio, Theresia vom Kinde Jesu, Thomas von Kempis, Bruder Klaus, Franz Taver, Leo Magnus. Bellcnmin, Thomas von Aquin, Elisabeth, Johann Bapt. Bianney, Bruder Kon- rad, Don Nua, Pius X., Augustin Pro 8. J„ verschiedene Darstellungen Jesu und Mariens. Immer das charakteristische Kopf- oder Brustbild. Keine Gruppenbilder. Keine vulgäre Stimmungsszene. Es dürfte sich lohnen, Sambergers Bild der hl. Theresia vom Kinde Jesu zu ver-ileichen mit der letzten photographischen Aufnahme der Heiligen (siehe Beuediktinische Monatsschrift, Beuron 1927), den Kopf des heiligen Augustinus lange zu öetrachten. Sambergers Heiligenbilder gehören zu den hochwertigen, ganz charakteristischen Darstellungen heiliger Menschen." P. A. in „Augsburger Postzeitung." „Es wäre ein Unding, wenn der Münchener Verlag, der den stolzen Titel der „Ars sacra" (Geheiligte Kunst) auf seiner Stirne trägt, nicht auch auf dem Eehiete des Andachtsbildes neue Bahnen weisen wollte. Eine der neuesten Bilder-ierien in meisterhafter Kupfertiefdruckreproduttion hat Leo Samberger zum Meister. Vielleicht den größten, vielleicht den eigenwilligsten und eigenartigsten Porträtisten unserer Zeit. Verlag der Schulbrüder, Kirnach-Villiugeu, Baden. Theresien-Kalender 1932. Mk. —.60. Schulbriider-Kaleuder 1932. Mk. —.60. An Kalendern haben wir keinen Mangel mehr; aber wenn sie in so schöner Aufmachung und mit so interessantem Inhalt erscheinen, wie obige zwei, dann sind sie überall herzlich willkommen. Beide bringen den Kupfertiefdruck vollendet zur Geltung. — Der „Theresien-Kalender", der den zahlreichen Verehrern der „kleinen Heiligen" viel Neues zu berichten weiß, u. a. eine Abhandlung über den „Bau der The-resienbafilika in Lisieux und die Theresienver-ehrung in Chile", enthält auch interessante Auf- sätze über Konnersreuth und das Oberammer-gauer Passionsspiel 1930. Ein rechtes Jahrbuch für jede katholische Familie ist der „S ch u lb r üd e r - Ka l e n d e r". Abhandlungen wie: Bayerische Zugspitzenbahn — Das Fußballspiel — Körperliche und seelische Mängel — Vom Kienspan zur elektrischen Glühbirne — gestalten die Lesung äußerst interessant und spannend. — Weil diese Kalender viel Interessantes und Anregendes für das katholische Volk enthalten und gemessen an Inhalt und Ausstattung die Preise spottbillig sind, empfehlen wir ihre Anschaffung wärmstens. Verlag der St.-Petrus-Claver-Sodalität. Bestelladrefsen: München 2 NW, Gabelsbergerstraße 5/1. Für Österreich: Salzburg, Dreifaltigkeitsgasse 19. „Das unzufriedene Christkind." Weihnachtsspiel für Kinder, leicht aufführbar, dem Leben abae-für Kinder, von Hochw. Adolf Jnnerkofler. lauscht. Seelsorger und sonstige Jugenderzieher 24 Seiten, Kleinoktav. Herausgegeben von der werden es des pädagogischen Wertes wegen sehr St.-Petrus-Claver-Sodalität. Preis 25 Pf. zu schätzen wissen und wird es ihnen für Weih-Ein reizendes Weihnachts- und Missionsspiel nachtsfeiern sicher willkommen fein. . „Verborgene Heilige" von P. Basilius Hermann, 0. S. B. Verlag von Josef Thum, Kevelaer 1931. Der durch seine monographischen Darstellungen aus dem altchristlichen Leben des Orients bekannte Verfasser bietet uns in diesem Buch eine Gabe, wie sie für das christliche Haus nicht geeigneter sein könnte. Diese „verborgenen Heiligen" lebten in einer aufgeregten Zeit, die der unsrigen nicht unähnlich war. Es war jene Periode, da beim Zusammenbruch des römischen Reiches überall eine wilde Gärung einsetzte. Die Tage der ersten Christen waren vorüber. Macht und Reichtum auf ver einen Seite, Unterdrückung und Not auf der anderen. An Stelle der allgemeinen Christenverfolgungen war die Verfolgung gegen einzelne getreten. Neben den großen Männern, von denen Pater Basilius erzählt, stehen Frauen, wie Nonna, die Mutter des hl. Gregor von Nazianz, die der heutigen Frauenwelt als leuchtendes Vorbild dienen kann. Der hl. M a x i m u s oder der h l. Stephanus, der Jüngere, erinnert uns an die christlichen Bekenner des modernen Mexiko. Aus dem Leben des heiligen Abtes Theodor und des Einsiedlers Iohannizius ersehen wir, wie auch schlimme Zeiten ihr Gutes haben und aufrichtige Herzen zur religiösen Innerlichkeit führen. Mit der Geschichte des Johannes Kalybita, des jungen phantasiereichen Ausreißers, der zuerst dem Elternhaus entläuft und in das Kloster flieht, dann dem Kloster entläuft und wieoer in das Elternhaus zurückkehrt, wo er unerkannt als n eitler lebt, schließt das lesenswerte Buch, das wir bestens empfehlen möchten. UnlversttätS-Buchdruckeret „Styria", wraz.