IIS Mittwoch, dm 27. Septemöer 1871. X. Jahrgang. Die „Marburger geilimg" erschiint jcdin Sonntag, Mittwoch uod Areitaa. Preise — sSr Maibiira' ins Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl ' 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 60 kr; für Zustellung halbjährig 4 fl., viertel,ahng 2 fl. JnsertionSgebühr S fr. pr. geile. " ' ^ Kokjgetßan und Kaöletinek. Marburg, 26. September. Dtt Finanzminifttr Holzgethan soll vor acht Tagen schon sein En»lasiungSg,such überreicht habe» und verlautet, daß auch der Iustizminister Habietinet seine Stelle niederlegen will. Das also wäre die gepriesene Einigkeit des Ministerium»! Und die SiegeShalle. die aus hoher Warte vollendet werden soll, wie nahe muß sie dem Einstürze wohl sein, wenn zwei Werklcute fit Verlaffen zu einer Stunde, wo man der schaf. senden Hände am dringendsten bedarf. Und gerade die Minister der Finanzen und der Gerechtigkeit find es, welche mitten in der Schlacht aus den Reihen der Kämpfer treten! Graut dem Tlnen vielleicht vor der Leere in der Staatskafle — graut ihm vor der reichs^athlosen. mittelarmen Zeit? Bangt dem Anderen vor der österreichischen Rechtspflege der nächsten Zukunft — werden die Gesetze schweigen muffen bei dem Ge-klirre der Waffen? Sollte« die Entlaffungsgerüchte aus Wahrheit beruhen und die Minister der Finanzen und der Gerechtigkeit wirklich aus ihrem Amte schei-den so denkt das finanziell gedrückte Volk, daß es zwei peufionirte Staatslvnter mchr zählt und bezahlen muß und es fragt nach dem Rechte, tvklches im Rechtsfiaate ein so schreiendes Miß-verhältniß zwischen Arbeit und Lohn mit der Weihe des Gesetzes umgeben. Aur Trennung von Staat und Kirche. Auf dem Katholikentage zu Solotht»rn kam auch die Trennung von Kirche und Staat zur Sprache und errang fich der Berichterstatter, der achtzigjährige Vandammann des Aargaues — Au-guftin Keüer —. das Verdienst, die Sache klar gestellt zu haben. Außer dem Worte ..Freiheit" sei in neuester Zeit mit keinem so viel Falschmünzerei getrieben worden, als mit dem Worte: „Trennung von Staat und Kirche^'. DoS Wort Cavour's; „Freie Kirche im freien Staate" werde verschieden auf gefaßt. Der Präsident deS Pius-BereincS habe jüngst in Freiburg den Satz so überseht: „Freie Kirche mit dem freien Staate." Das hieße nun nichts Anders, als zwei Souveränetüten neben einander setzen und damit den alten Streit neu organisiren. Pius IX verftuche in s inem SyllabuS die Trennung und warum? Der Staat, sagt er, soll bei der Kirche bleiben, damit er die Kirche sch»»tze. wie's von altersher der Braitch war; doh er sie bezahle; er soll bleiben, daß die Kirche ihn beherrschen könne. Darum die Verstuchllng der Trennung. Die Ueberpäpstlichen. die Jesuiten, sprechen für Trennung. Sie verstehen darunter die Befreiung der Kirche und ihrer Personen von jeder Siaatsausficht; fie verlangen die volle Freiheit ihrerseits, mit der Religion die Zwecke ihrer Po-litik zu vereinigen. Wenn der Staat sie gehen läßt, so braucht er nicht dafür zu sorgen, daß sie ihm wieder ein Bein uiUerschlagen. daß sie mit Hilfe der Massen inne Gcsetz.zebnng, seine Ver-waltung. ja seine Rechtsprechung beherrschen. Keller ist weder mit dem Papste noch mit den Jesuiten einverstanden und will die Sache anders und wirksamer angreifen. Gegenüber dem Staate, als der allgemeinen Ordnung, ist die Trennung unausführbar. Wir müssen die Trennung von Kirche und Staat kurz so verstehen: der Staat soll keine Theologie trei-ben. ober er soll die Kirche auch keine Politik treiben lasscn. Kcller kommt zu folgenden Schlüssen: „ES kann iln tvitklichen Sinne deS Wortes von einer eigentlichtn Utid unbedingten Trennung keine Rede skln, sondern eS kann und soll in den Verfassungen und Gesetzgebungen der Staaten eine Trennung von Kirche und Staat nur in dem Sinne anerkannt und zur Anwendung gebracht werden, daß der Staat sich von der Mitwirkung und angemaßten Mitberechtigung der Kirche in allen t>ürgerlichrn Dingen befreien und daß er in Folge dessen Alles, waS bürgerliche Beziehung und Wir-kung hat. lvie Ehesachen, die Schule, jegliche Rechtspflege und Gerichtsbarkeit, CivilstandSregister Ze., voll und ganz in sein Gebiet hinüberziehe. Dagegen soll der Staat Alles. waS dem inneren Forum, dem Gebiete deS religiösen Glaubens und Kultus anheimfällt, in daS Gebiet der Kir-chen- und der GlaubenSgenossenschasten Veriveisen, tvobei er sich aber für dtn Schutz der Glaubens-und Gcwissenssrciheit, deS Friedens und der allgemeinen Wohlfahrt der Bürger, der Gemeinden und des Landes, der öffentlichen Ordnung und bürgerlichen Einrichtungen gegen jede GiaubenS-genossenschast diejenigen Befilgnlsse vorbehält, welche seiner landesherrlichen Obelhoheit zukommen." Diese Schlußsätze wurden ohne Widerspruch und mit Beifall zum Beschlüsse erhoben. verwendet wird, so erscheint die Einwilligung der Reichsvertretung alS eine neue Bürgschaft des Friedens. ' Die republikanische Partei in Frankreich ist jeht gelegentlich der General-rathS-Wahlen besonders thätig und verlangen die Entschiedensten mit dürren Worten die Auflosung der Nationalversammlung. Die Regierung verfolgt diese Gegner namentlich durch Angriffe wider die Prehfreiheit und entblödet sich nicht, Mittel anzuwenden, über tvelche der „ältliche Herr" in Chiselhurst sich freuen muß. wie z. B. d^iS Verbot, mißliebige Blätter öffentlich zu verkaufen, und die Eensur der fremden Zeitungen. Bermifchte Nachrichten. (Mahomeda nischer Fanatismus.) Die Gesandten bei der hohen Pforte sind über die neuerliche ÄUhätigung deS mahomedanischen Fanatismus nicht wenig besorgt. Die Mullahs und JmamS hal>en nämlich eine von Erfolg gekrönte Bewegung in allein rein türkische» Vierteln eingeltitet zum ausgesprochenen Zwecke, den Christen das Wohnen unter den Rechtgläubigen unmöglich zu machen. Alle Tl'trken mußten sich verpflichten, keine Wohnung einem „Gjanr" (l^hristen) zu vermiethen. Nun liegt aber Pera noch immer unter Schmt und Asche — der Winter, welcher die Europäer auS den Dörfern in der Umgebung in die Stadt znrückdrängeu wird, naht heran und t»le Besorgnlß. einer großen WohnnngSnoth ge-genübtr sich zu befinden, ist leider nur zu begründet. Die sremden Vertreter sind ungehalten darüber, daß die Regiernng eine solche Bewegung duldet. »» ja manche glauben, die Behörden seien dem bösen Streiche nicht ganz fern, welcher den Christen gespielt wurde und daS empört die Ge-saitdten am meisten! (Bismarcks Leibblatt über die österreichische AuSglei chSpol itik) Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" sagt über den „inneren Frieden", den Graf Hohenwart zu Stande gebracht, kurz und bündig: „Die innere KrisiS in Oesterrnch scheint sich eher auszudehnen, als abnehmen zu tvollcn." (Oesterreichisch - ungarischer Buch-Handel.) Sowohl die Einfuhr, als auch die Ausfuhr von Druckwerken hat seit zehn Jahren bedeutend zugenommen. Die Einfuhr an Bü-chcrn, Musitalien und wissenschaftlichen Karten nach Oesterreich-llttgarn betrug im Jahre 1860: 20.533 Zoll-Zentt'.er. I8K5: 26.736. 1869: 34.179 und 1870: 39.820ZoU-3entner; dersellie hat sich sonach in diesem Zntalischnitt nahezu verdoppelt. An der Einsnhr betheili^,! sich Deutschland mit 97 Perzent. Der Rest entfallt aus Rußland und Italien. So gering dieser Rest auch ist, so kann doch nicht unerivähnt bleilien. daß sich die Einsuhr aus Rußland seit 1860 (116 Zentner) beinahe vervierfacht hat (1869 : 431 Zentner.) Auch die Ausfuhr aus Oestelreich-Ungarn hat im gleichen Zeitraum eine namhaste Steigerung erfahren. Dieselbe bezifferte sich, im Jahre 1860 mit S498. 1865 mit 14.270. 1869 mit 14.111 und 1870 mit 13.380 Zoll'Zentnern. Von der Ausfuhr entfallen 74 Perzent auf Deutsch-ratheS und deS Reichstages darüber verfügen, land und je 8 Perzent auf Deutschland und Nu-Da dieser Schatz einzig nur zu KriegSrüstungentMänien. Nach Rußland wurden iln Jahre 18i^0 Am Geschichte des Hages. Der VersassungSausschuß deS stei-ermärtischen Landtages beantragt, was er rechtiicherlveise auf dem Boden der Verfassung thun muß: Der Landtag möge fich gegen die kaiserliche Botschaft an den böhmische,» Landtag vertvahren und u. A. erklären, „daß er die einseitige Anerkennung der staatsrechtlichen Stellung des Königreiches Böhmen als eine Verletzung der bestehenden Verfassung betrachtet und daher diesem rechtswidrigen Akte, sowie allen auS demselben abgeleiteten oder abzuleitenden Gesetzen. Verordnungen und Verfügungen im Allgemeinen, insbesondere aber jenen, durch tvelche eine finanzielle Belastung der übrigen Länder herbeigeführt oder die Rechte der Deutschen in Oesterreich oder eineS TheilS derselben verletzt, oder daS Band der geschichtlich und rechtlich begründeten Zusammengehörigkeit der Länder zerissen werden sollte. — keinerlei Rechtswirksamkeit zuerkenntDiesem Antrage wird die ganze freisinnige Mehrheit deS Landtages zustimmen und damit ist auch sür immer die Stellnng vorgezeichnet, welche unsere Landesvertretung der Hohenwart'schen AuSgleichs-politik gegenüber einnehmen muß. Deutschland soll einen RcichStriegSjchatz von vierzig Millionen Thalern erhalten und wird der Kaiser nur unter Zustitnmnng deS BundeS- 367, im Zahlt 1869 aber 1196 Zoll-Zentner ausgeführt. (Entwurf eines neue» Militär-Strafgesetzes.) D Di- Tchlußversammlung d-s «ltkatholt, ?en-Ta^s in München war von »0.VV« Var-teig»«oss,n besucht and wurde befchl^en, t» einer Adresse an den Reichstag vie vertret-bung der Jesuiten zu fordern. Ais zum Schaffst. von 3. «»»lfelb. (Fortsetzung). Martins Andentungen über den allein dem Verderbt« entronutnen Fritz Fröse waren nicht aus unfruchtbaren Boden gefallen. Und er allein war gerade gerettet. Alle Sorgen und Befürchtungen, welche schon früher an des Jünglings Wesen und seltsames Treiben geknüpft worden waren, wurden wieder lebendig, gewannen gleichsam Fleisch uud Blut, zeugende Gestalt. Noch ehe die Gerichtspersonen kamen, war tin großer Theil, besonders die Altern LtUte mit fich darüber tinig. daß Fritz der Verbrecher sei, der entweder i» unfaßbarer Bosheit oder in einem Ansbruch von Tollheit die eigenen Aeltern nnd Brüder ttschlagen und das schöne Ringbauergut angezündet hätte. Lene hatte Recht behalten. Fritz war wieder zum Lebtn erwacht. Er lag noch im Bette bei de« Nachbar und Lene befand fich neben ihm. Tin gelindes Fieber schüttelte iju zwar, doch war er völlig bei Bewußt' fein, wie die Sprache seiner Augen deutlich g:nug zeigte. Dit Leute bestürmten ihn mit Fragen, allein er hatte noch kein Wort geredet. Nur die Lippen bewegte er. als ob er spreche« volle, doch kein Ton drang zwischen denselben hervor. „Er ist stnmm ^wotdenl" schrie Lene voll Entsetzen, als fie die Anstrengungen des geliebten Jünglings gewahrte. „Stnmm sein ist beinahe ebenso bequem als toll sein", sagte der alte Martin gistig und ging zu den Leuten hinaus. Der Müller, bei welchem Fritz vor Jahren in der Lehrt gewesen und der ein Better des er mordeten Bauers gewesen, war auf die Schreckens knnde ebensalls nach Tenglin gekommen. Auf schaumbedecktem Pferde ritt er in das Dorf und stand erschüttert vor der Brandstätte, vor den vielen Leichen seiner »Freunde und Ter wandten. „Schrecklich, schreckiichl" rief er einmal über das andere und schlug die Hände trostlos in ein ander. Siue Gruppe Leute hatte sich sofort um ihn gedrängt, um ihm alle bisher gesammelten Beobachtungen und Bermuthnngen mitzutheilen. Auf die Thäterfchaft des geretteten Fritz Fröse. der doch seiner Zeit jedenfalls des Müllers Mühle auch iu Brand gesteckt habe, liefen dieselben sämmtlich hinaus. Mit jedem neuen Durchsprechen der ganzen Sache erschien dieses den Lenten mehr nnd außer Zweifel. Der Müller schüttelte ties traurig den Kopf. „Nein. nein, dat kann ich nicht glauben", sagte er unid. „Leutchen, urtheilt nicht zu schnell und areist dem Richter nicht vor, dessen Schars-blick schon die richtigen Spuren finden wird." Der alte Martin lachte höhnisch und verdarb dadurch den mildernden Eindruck wieder, wtlchen des Müllers Rede fichlbar hervorgebracht hatte. Dieser fügte selbst noch hinzu: „Nein, nein, ein Verbrecher ist er gewiß nicht, aber ein Unglücksrabe, das habe ich auch empfunden. Wo er im Hanse weilt, da ist auch das Unheil nicht weit." Martin lachte wiederum höhnisch.und schrie zu den Leuten; „Ja, wenn man das Unheil anstistet. so bleibt es einem immer auf der Ferse. Diese Regel ist alt und bewährt l" „Martin, Martin, tvahrt Eure Zunge l Solcher Verdacht ist kein Ding zum Spaßen und kann theuer zu stehen kommen!" So mahnte der Müller mißbilligend, aber der Greis, nach Art alter Leute in seinen Haß gegen Fritz und seine einmal vorgefaßte Meinung gleich sehr verbissen, tvarf ihm nnr einen bitter bösen Blick zu uud rief; „Ich weit, was ich weiß, und was all das Gethne und die Heuchelei bedeutet l" „Was. Vater Martin? Redet doch l" rief-n eine Menge Stimmen. „Stumm ist er geworden, der saubere Pa tron? Hahahal Wer das wohl glaubt l Ein kluger Fuchs ist er, aber doch nicht klug genug, um mich anzuführen. Er weiß recht gut. daß die Gerichtspersonen unterwegs sind, die zur Untersuchung des Verbrechens kommen. Schlan ausgedacht, wenn man nicht reden kann, so braucht man nicht zu reden. Versteht Ihr nun? Hahaha! Als die Mühle verbrannt war, wurde er toll, heute ist er stumm geworden; aber ich sorge schon, daß es ihm nichts helfen soll; sie werden ihm die Zunge schon lösen!" „Was wißt Ihr, Martin? Was wollt Ihr thua?" riefe« die Neugierigen wieder durcheinander. „Ich weiß mehr als Ihr alle!" „Iadoch, Martin, aber was? Redet doch, alter Mann!" Aber der eigensinnige Greis, tvelcher fich von jeher nach Art der Schäfer und Nachwächter gern in ein geheimnißvolles Wesen, in einen Nimbus des Mehrwissens gehüllt hatte, erklärte be- stimmt: „Wenn die Gerichtspersonen hier sind, werde ich Alles sagen, das ist meine Pflicht. Aber jetzt kein Wort mehr." Die Leute ärgerten fich und brummten über den alten eigensinnigen Kerl, der im Grunde wahrscheinlich nichts weiter wisse, als was ste auch schon kannten; in Wahrheit aber »varin sie doch überzeugt, daß er etivas wissen müfst, und immer und immer flogen die Augen der Unge-duldigen die Dorfstraße hinauf, auf welcher die erwarteten Gerichtspersonen von der nächsten Stadt anlangen mußten. Zu Fritz durste mittlerweile auf Anordnung der Dorsbehörde kein Mensch gehen. Zwei Bauern saßen als Wache bei ihm und der Lene war aus vieles Bitten und Weinen ge« stattet worden, als Pflegerin des Kranken dazubleiben. Der Dorsbader ging ab und zu und fühlie fich ordentlich voll erhabener Würde, wen» er aus dem von Schaaren Neugieriger umstandenen Hause als einziger Wissender trat und die an ihm gerichteten Fragen huldreich beantworten konnte. Der kleine bewegliche Mann erschöpfte seinen ganzen Vorrath medizinischen Wissens, um den Leuten die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit einer aeichehenen Zungenlähmung aus den vorhandenen Ursachen des gehabten Schreckens, der Aufregung u. s. w. zu erklären. Darüber sei die Wissenschaft ohne Zweifel mit sich einig, schwieriger zu entscheiden bliebe aber jedenfalls die Frage, ob sothane Zuagen-lühmung einen perpetuirlicheu Charakter behalten, das heiht, unlieilbar sein, oder ob sie gemeinschaftlich mit der fieberhaften Erlegung des Patienten einen vorübergehenden Verlauf nehmen würde. Das wage er, der gewöhnliche Dorfarzt, nicht zu entscheide». (Fortsetzung folgt.) Stadt-Theater in Marburg. Mittwoch den 27. September 1871. Erstes Auftreten des Herrn Leo Hellwig vom Stadt-Theater in Laibach. Trauerspiel in 5 Akten von Friedrich Schiller.. Donnerstag den 23. September: Auf allgemeine» Verlangen: FhuNdmachung. An der hierortigen k.k.Lehrerbildunksanstalt, welche mit der neu errichteten slovenisch-demschcn UebungS- und Musterschule vom Schuljahre 1871/2 an provisorisch in den auf Staatskosten adaptir-ten Lokalitäten der am Ende der Theatergasse gelegenen Gambrinushalle unterflebracht sein »vird. beginnt das Schuljahr am 5. Oktober 1871. Me Ausnahme der LehramtSzöglinge deS 1.. 2. und 3. Jahrganges erfolgt am 2. und 3. Oktober zwischen 8 und 12 Uhr Morgens und zwischen 2 und 4 Uhr Abends in der Direktions-kanzlei. welche vom 1. Oktober 1871 an im 1. Stock der ehem. Gambrinushalle eröffnet sein wird. In die UtbungS' und Musterschule eintretende Kinder sind von ihren Ellern oder deren Stellvertretern in der Direktionskanzlei am 1. oder 2. Oktober l. I. zwischen 8 und 12 Uhr Morgens anzumelden, worauf sie nn Lehrzimmer der 1. Klasse eingeschrieben werden, wenn sie das 6. Lebensjahr zurückgelegt haben und der slovt-nischen Sprache mächtig sind. Marburg am 26. Septembrr 1871. es8 Üie k. k. Virektion. Nr. 209. (626 4t««d«ach««g. An der städtischen Knabenjckule in Marburg beginnt das Schuljahr am L. Kktobtr d. I. Die Eiltschreibungen der Schüler finden am 29. und 30. September Bormittags von 8 bis IS Uhr in den betreffenden Klassenzimmern statt. Stadtschulrath Marburg am 25. Septem-ber 1871. Rr. 368. (680 «dikt. Vom gefertigten Bezirksausschüsse lvird hiemit znr allgemeinen Kenntnip gebracht, daß am L8. September 1871 »wischen N und 12 Uhr eine Minne ndo-Lizitation bezüglich Herstellung neuer Straßenbauten an der Bezirk», straße in Samarko, Radach, Schweindorf nnd Gütsch abge« halten werden wird und hiebet nachstehende Bauobjekte veräußert werden, als: ») die Ausbesserung der baufälligen Brücke beim Milller Ornig bei Vutenhaag um den Ausrnfspreis pr. 281 st. 60 kr. d) die Straßen'RegulirungS'Arbeiten. betreffend die Erd- anfdämmuug und Anführung mit Steinschotter die Strecke von PößniKbriicke bei Tutenhaag bis zur Ein-Mündung in die Bezirksstraße in Samarko um den AnSrnfSpreiS pr.......130 fl. — kr. e) die Herstellung eines neuen Durchlasses, dann Erdauf. dämmung nnd Steinleguna jammt Beschotteruug an der Leonhard-Mntschner Bezirksstraße zwischen dem Partiner-Bach und der Sinmnndnng nach Guteuhaag in der Gemeinde Samarko nm den AuSrufSpreiS pr. 600 fl. — kr. 6) die Erdaufdämmung und Steinleguna sammt Beschot-terung an der Leonhard-Mntschner Bezirksstraße zwischen Savernik'schen Kreuze und dem Partiner-Bache in Samarko an der I. Strecke um den Ausruss. preis pr..........113 fl. 88 kr. s) die Trdaufdämmnng und Steinlegnng sammt Beschotte-rnng an der Leonhard-Mnischner BetirkSstraße zwischen Savernik'schen Kreuze und dem Partiner-Bache in Samarko an der II. Strecke um den AuSrufSpreiS pr. 187 fl. 6 kr. k) die Bedillung der Brücke über den Partiuer-Bach. Nachmittag 4 Uhr am obigen Tage, x) Die Erdaufdämmung und Steinlegnng famnlt Beschot-ternng an der Bezirköstraße zwischen Radach llnd Schweindorf um den AuSrufSpreiS pr. 252 fl. 41 kr. li) die Erdaufdämmung nnd Steinlegnng sammt Beschot-terulkg an der Brzirksstraße zwischen Echweindorf und Götsch um den AuSrufSpreiS pr. . . 126 fl. 41 kr. Wozu ErstehuugSlustige eingeladen werden. Bezirksausschuß St. Leonl)ard am 23. September 1871. Der Obmann verhindert: _Dr. Zug._ Gi« Dampfhelzer wird ausgentimmcn. Echlosscr Haiden den Vorzug. 627) Brauhaus Th. Göh. Marburg. ^^^^ontag dcn 25. d. M. wurde ein schivar-^Av^zer runder gilzhut im Gtisthause „zum ^^^^rolhen Igcl" vertauscht und lvird jener Herr freundlichst ersucht, den seinen gegen selben im genannten Gastl)ause abzuholen. (631 ?. I. leli erlaude mir äass ieli seit 20. 6. eln .nsav» kvLVkäft init zran» Lrisolivtn vsrbuväev mit aildsi demsrl^ton I^isderlaZev erö^net uuä liittv mioli Izei ijks sodusNst dsiorgt. aut äeu »vkutv» Ikvil eines lckis. tvrk. 400 ?rauo> ?rkmion-^o»vi » «uiav» «. HV. vis uäelisto i^ielmnA ertolgt »olivi» nin I. Qkt«ll»ei' I. Laupttrvttor Svv.vvv kro». W volü vllvli 6em 1'aKe8>(?vur8e. -^I^mittii't lie^ielieu AeZeu I^illsenduuL^ ävs Kktrgßs» ä irek äio oL8icl?mien!8l!uc l)c?i7k/^l.-k/^KK, Stovii Im Lisvn-Plst» Air. S. Unsere HVveliktekiudv besorxt äeu Liv- unä Vvrlcauf alter Vkttuvxvn Stskt»- uuck Inäustrio?apisro, volä- unä 3ilt)srlnüneoo, Lsnlcvotsn unä Vovi8ön xsu»u naok äsm jevsili^on I'axos-LourZS. WM" fiii' öl« I(. k. vvi'»« ««nlea eoul«mt«»t «ss«vtulrt. 567 ^I^aeliäruvk virä nivtit bovorirt.) Heute Mittwoch In Vlorkiallv und morgen Donnerstag ln» va»>n»t der Wunder-Atnder, genannt die Wiener Schwarzölattern» Änna Kitdtr, 6 Jahre alt. Katharina weder, 8 Jahre alt, unter Leituns, ihres Baters Carl Nieder, im Vereine mit dem Violinisten z. Mbler. 625) Anfang 8 Uhr. Eintritt 25 kr. Die Gefertigte beehrt sich, hiermit bekannt ju geben, daß sie die Leitung der Privat-Mädchen-fchule ihrer Schwester Amalie Hartl übernommen hat und den LelMrS am 2. Oktober eröffnet. 617 Für tüchtige Lehrkräfte sowohl, als auch für eine Französin ist gesorgt. Auch »Verden daselbst Mädchen in gänzliche Vlrpflegung genommen. Marburg am 21. Sept. 1871. Hyerese Kartl. Bei einem Lehrer werden zwei Realschüler in Quartier und Ver-pflegung genommen. — Auskunft im Comptoir dieses Blattes. (584 BersichermigS Verein „SIVKIÜ" in Graz. zu dcr Sonntag dcn 1. Oktober 1871 VormlttagS 10 Uhr im Nereinöloklile: Mandellstraße Nr. 4 621 1. Stock statlfindenden ttstt« Vtntrlilversllmmlvilg. P r o g r a m nl: 1. Bericht über den ersten RechnnngSabschlnß, nmfas-send die Periode vom 1. März 1370 bis 3'.. Aug. 1871. 2.' Bericht über den Stand nnd das Vermiigen des Vereines. 3. Wahl des VcrwaltttngSratl)eS. 4. Wahl des Direktors. Anlnerknng. Rcich Z. 9 der VereinSstatnten ist jedes großjährige Mitglied deS Vereines berechtigt, in der (Seneralversammlnng mitznstimmen. Eintrittskarten werden nur an Mitglieder gegen Borweislmg der Pvlizze oder der lehten Prämienquittllng ausgefolgt. Etwaige Bevollmäch' tigte haben ihre schriftliche Legitimation abzngebell. Groz am 15. Auliust 1871. Das Gründ««gS-Comtt6 K. l». StilatsObkMlllslhllle iil Marbirg. D>i<^ Schuljahr 1871/72 l»gii>nt mit der Eröffnung d'k 4. Klaff« am 2. Oktobir. Die Einschrribunkin fi»d,n in dcr Dirtklioatkaiijlei im themaliqrn Krei»aml«gebä«de am 28. M. und 30. Sll» tn Anl-iSymistiU,D M«. TckSler-Aufnahme in dir I., ll. «»d III. Klafft am 29.. 30. S'pt. u»d 1. Oklow. Pctiau, 22. SrPtrmber 1871. 6l9__________Di« Dirrktio«. Ei» WtiWlle» iy Aijchil», eine halbe Stunde von Marburg entfernt, 4 Joch Rebgrund, 2'/^ Joch Obstgarten fammt Aecker, mit einer neugebauten Winzerei, bestehend auS 2 Zimmern. Küche und Stallung. dann einer Presse mit Keller auf 15 Startin, fammt Obst-und Weinernte; dann eine Wiese in Tt. Margarethen bei Marburg mit 14 Joch, im Ganzen oder auch theilweife; endlich ein Haus in Pettau, welches zu einem Gast. Hause geeignet wäre, mit 4 Zimmer, Küche und Speise im ersten Stock, dann 2 Zimmer nebst Küche ebenerdig, sammt zwei Stallungen, sind aus freier Hand zu verkaufen. -- NahereS in Pettan. HauS-Nr. 198. ü97 >^EiD Klnitlpmmr. Gin« Stimmung «m «« ?r. Gtlicigle Anfragen eibitttt man im Dr. Rtisrr. ichrn Haust Rr. 12. T'grtlhoffstraßt, im Hof-gcbäudt. _ ^soi Eisenbahn-Fahrordnung. Marburg. Personenzüge. Von Tri est na