Nr ss Fie^ag. den 9 März !Y23 Hz. Jahrg. Der Äubel mit Wehmut im Herzen. Die Evakuierung Suöaks durch die italienischen Truppen und die Uebernahme des Ortes in die Verwaltung des SHS-Staatcs wurde am 3. d. M. unter deui Jubel der Bc- j völler ung und unter Abhaltung besonders Eurpsangsfeierlichteiten endlich >doch vollzogen. Schon cun frühen Morgan hatte sich eiue zahlreiche Menschenmenge aus all^n Teilen des Küstengebietes in festlicher Stimmung am Festplatze eingefunden. Tie Stadt prangte in Festschmuck mit unzähligen, die Staatssarben tragenden Fahnen. Als um L Uhr früh die letzten italienischen Truppen abgezogen waren, brach die versammelte Volts-menge in nicht endenwollende begeisterte Jubelrufe aus. Besonders feierlich gestaltete sich der (dmpsang unserer einziehenden Truppen, die an der Grenze der Okkupationszone erwartet wurden. Die Begrüßungsansprache hielt im Namen der Stadt der Regi-erungs-venreter Herr Dr. Hoholaö, worauf ein Mädchen dem Kommandanten Oberstbriga-! dier Ri?kali6 ein Blumenbukett mit Schleifen! in den Staatsfarben geschmückt, überreichte j nnd dazu ein patriotisches Lied vortrug,! während ein anderes Mädchen Brot und Salz anbot. Hierauf sprach der Delegierte' Dsrr Dr. Rh bar zum Volke, indem er die^ Uedeu-tung des Ereignisses hervorhob und ^ der Genugtuung Ausdruck gab, bah endlich auch dieser Teil unseres nationalen Besitztums dem Mutterstaate übergeben wurde. Die Rede wurde mit großer Begeisterung ^nd mit Hochrufen auf den König und die Königin, das Heer und den Staat aufgenommen. Augenscheinlich tiefgerührt erwiderte der Kommandant auf die Ansprachen, was neue Beifallsstürme und Manifestationen hervorrief, wobei Kommandant und Truppen mit einem wahren Blumenregen überschüttet wurden. Die Begrüßungsstürme wiederholten sich und begleiteten die Truppen auch bei ihrem Einzug in die Stadt, wo fast ganze Bewobnersahaft sich im Feftgewan-de auf der Straße befand. So bedeutungsvoll auch di? Wiederaufnahme Susaks in den Staatsoerband ist, so be-i greiflich auch der Jubel ist, den das Ereignis ausgelöst hat, so stark auch der Widerhall ist,» den der Jubel in allen Teilen des Reiches! finden wird, sin reiner Freudentag ist der Z. März trotzdem nicht, das beweisen die ila-! lienische Fahne und die italienischen Gen-j darmen auf der Brücke, die Su8ak von Fiu-z me und dem Baroßhafen trennen und dasl beweisen die vielen Hnnderttausenden von! Brüdern, dis dem nationalistische Machthunger unseres „Befreiers" preisgegeben sind. Nichtsdestoweniger wollen wir" ihn feiern, den I. März, aber nicht ohne Wehmut im Herzen und mit der sicheren Hoffnung auf eine schönere und gerechtere Zukunft. A. L. Die Ziele des Rationalismus. Der „Pveporod", das in Beograd erscheinende Organ der jugoslawischen Nationalisten (Orjuna) bringt in seiner Numnrer vom 27. v. M. aus der Feder des pensionierten Obersten Pavle JuriZre unter obigem Titel einen Aufsatz, der infolge seiner Aktualität das Interesse der großen Oeffentlichkeit erregen dürfte. Herr Jurisie ist einer der hervorragendsten Führer der nationalistischen Organisation, in welcher Eigenschaft er auch als Kandidat für das künftige Parlament in Aussicht genommen war. von welcher Kandidatur er aber im Interesse der freien und ungebundenen Entwicklung der Organisation zurücktrat. Der Slandpunit Donar Laws in der Rudrfrage. (Telegramm der „Marburger Zeitung".) London, 6. März. (Havas.) In seiner gestrigen Erklärung im Unterhause führte Premierminister Bonar Law aus: Alle behufs > .Herbeiführung einer friedlichen Jnterven-^ tion eingebrachten Anträge verlangten et-' was, was Frankreich als feindseligen Akt betrachten würde. Die Franzosen leiden. Da er aber wisse, daß Deutschland noch mehr leide, würde er einen Vermittlungsversuch mit tiefer Genngturmg begrüßen. Wir dürfen uns, sagte er, dem französischen Unternehmen nicht anschließen. Wenn aber einige Abgeordnete vergessen, daß wir während des Kne-ges mit den Franzosen als Verbündete ge- kämpft haben, so vergißt es die. Mehrheit dcr Engländer nicht. (Lebhafter Beifall.) Redner glaubt keineswegs, daß Frantreich einen Kontineutalblock zu bilden gedenke, der England isolieren würde. Tie Lenker der französischen Politik bleiben bei der Ueberzcugung, daß ihr Druck auf Deutschland eiu effektives Ergebnis haben iverde. Es wäre nutzlos, eine Vermittlung^aktion en/jU bieten, solange sie diese Meinung hegen. Aehnlich stehe es bezüglich Belgiens. Die Parlamente Frankreichs und Belgiens seien mit ihren Regierungen vollkommen eines Sinnes. j Der Wiederholt der Kanzelreds in Frankreich. (Telcaramm der „Marburger Zeitung".) Paris, 7. März. (Havas.) Reichskanzler Dr. Cuno hat in seiner Reichstagsrede neuerlich behauptet, daß das Deutsche Reich anläßlich dcr Pariser Konferenz den Alliierten ^ angeboten hätte, schriftliche Vorschläge vor- > zulegen, daß jedoch die Alliierten diese Vor-j schlüge anzunehmen abgelehnt hätten. Nach j dem Protokoll der Eröffnungssitzung der Pa- > riser Konferenz habe dcr deutsche Botschafter dem Ministerpräsidenten Poincaree bloß mitteilen lassen, daß die deutsche Regierung ei- snen Plan zur Regelung 5er Reparation^ i frage ausgearbeitet habe, den ein Vertreter dcr deutschenRegierung mündlich den Alliierten vorlegen möchte. Poincaree und Bomrr Law waren darin einig, daß, da die deutsche Regierung keinerlei bestimmte Borschläge machte, die Antwort auf diese deutsche Anregung aufzuschieben sei. Die watsche Regierung habe nichts iveiter unternommen, um der Konferenz ihre Vorschläge bekanntzugeben. von denen die Alliierten niemals we-der eins schriftliche noch eine mündliche Mitteilung erhalten haben. Paris, 7. März. (Havas.) Die Blätter stellen einmütig fest, daß die Rede des Reichskanzlers Euno, die sie insbesondere als zur F^Vignn'g der inneren politischen Lage bestimmt ansehen, in keiner Weise die Lage ändere. Sie fordern den Ministerpräsidenten auf, die begonnene Aktion methodisch und geduldig fortzusetzen. Die Lösung des SrieniproblemS. (Telegramm der „Marburger Zeitung".) KlMftantinopsl, 6. März. (Havas.) Die Regierung von Angora hat bei den alliierten Oberkommissären gegen die Verletzung der Bestimmungen des Lausanne? Abkommens, betreffend die Heimschaffung der befangenen durch die kriechen protestiert. Die türkischen ForkLr;m<5en. Angora, 6. Merz. (Havas.) Die Nationalversammlung lehnt jede Verantwortung für den Fall ob, als die Mächte auf der Annahme des Vertrages dem Geiste und dem Buchstaben nach bestehen sollten. Eine bedeutende ^ Mehrheit hat die türkische Regierung cr-' mächtig!, ihre Anstrengungen fortzusetzen, i um zum Frieden unter folgenden Bedingun-l gen zu gelangen: Die Mofsulfrage, die von j lebenswichtiger Bedeutung ist, muß bis zu einem bestimmten Zeitpunkte geregelt wer-j den. Die finanziellen, wirtschaftlichen und ad-1 ministrativen Fragen müssen im Emklange ! mit der vollständigen Unabhängigkeit der türkischen Nation geregelt werden. Die besetzten Gebiete müssen gleich nach Unterzeichnung des Friedensvertrages geräumt werden. Angora. 7. März. Die Nationalversammlung hat die Debatte über den Friedensver- tragsentwurf gestern abends beendet und der Regierung mit großer Mehrheit das Vertrauen votiert. Die Regisung wurd^ ermächtigt, die Friedensvertragsverhandlungen auf folgender Grundlage fortzusetzen: l. Abschaffung dcr Kapitulationen auf dem Gebiete der Finanzhohheit nnd der Gerichtsbarkeit. 3. Aufschiebung der Regelung der wirtschaftlichen und der finanziellen Fragen sowie der Mojsulfrage. 3. Aufgabe von Ka-ragatsch. 4. Alle anderen Bestimmungen des Friedensvertrages, die durch die türkische Delegation mitgeteilt wurden, werden angenommen. 5. Von Griechenland sind unbe--dingt Wiedergutmachungen und Wiederherstellung der zerstörten Gebiete zu fordern. Frankreichs Vermittlerrolle. Paris, 7. März. Agence Havas meldet, wenn dU Angororeaierung annehmbare Gegenvorschläge unterbreite, würde sich die französische Regierung bereit zeigen, sie aufmerksam zu prüfen, und weirn sie diskutabel erscheinen, gegebenenfalls mit den Verbündeten die Verhandlungen in Lausanne wieder aufzunehmen. Das tschechoslowakische Siaatsschutzaefttz angenommen. (Telegramm der „Marburger Zeitung".) WKB. Prag, 7. März. (Abgeordnetenhaus.) In der heutigen Sitzung gaben je ein Mitglied der deutschen Sozialdemokraten, der Slowakischen Volkspartei und der Deutschnationalen Erklärungen ab, worauf die Deutschen und die Slowakische Volkspar bei den Saal verließen. Nachdem noch eine Reihe von Rednern gesprochen hatte, wurde unter lärmenden 'Protestkundgebungen der Kommunisten zur Abstimmung geschritten, bei der sämtliche Abänderungs-anträge der Opposition abgelehnt wurden und dos Gesetz, betreffend den Schutz der Republik, mit den Stimmen der Koalition in» Sinne des Regierungsentwurses in erster .Lesung angenommen wird, WKB. Prag, 7. März. In der Nachmittag? sitzung des Parlamentes wurde in Abwesenheit K'r gesamten Opposition das Gesetz über den StiMsgerichtshof mit den Stimmen der Koalitionsparteien entsprechend der Regierungsvorlage angenommen. Krawalle in Brünn und Kladno. MB. Prag, 7. März. Wie das „Prager Tagblatt" meldet, ist es in Brünn und inj Kladno anläßlich kommuuistischer Versamm-j lungen gegen das Staatsschutzgesetz zn Zu-> sammenstößen mit der Geudarmerie und dcr> Polizei gekommen, wobei mehrere Personen verhaftet wurden ^ ! Die Aus füll rungen des Herrn Juriöi^ sind im wesentlichen folgende: ..Tie grundlegende Idee unserer nationalistischen Bestrebungen, die Idee, oie uns die Kühnheit und die ^rast verleiht, für die nationalistische Ideologie in den Kampf zu treten ist sorgende: Unsere glänzenden, nunmehr der Geschichte angehörenden Siege für die Befreiung und Vereinigung unseres Volks, dürfen nicht unfruchtbar bleiben, sie müssen vielmehr mit der größten Zielsicherheit, sowohl vom Gesichtspuutte der Moral, der Politik, wie auch dcr Ökonomie im Interesse des ganzen ausgewertet werden. Die Inte« ! grilät und Unteilbarkeit des Staates hütend, ! sind die Ziele unseres Strebens: Die nationale Einheit, der bürgerliche Friede und tne aL^cmeine Wohlfahrt in unserem Staate. Eine cnergisä)e Heilung aller durch den langen Krieg verursachten Uebel und Verwüstungen muß einer der Hauptprogramm-punkte unseres Trebens sein. Auf diesem Wege halt es der Nationalismus als seil» heilige Pflicht, an die Losung der wichtigsten nationalen und sozialen Fragen mit ebenso großem Ernste wie Gründlichkeit heranzutreten. Der Nationalismus muß mit dem Geist? der Zeit gleichen Schritt halten, er muß sich! in den Dienst des Vaterlandes stellen und in nationalistischer wie in sozialer Bezieh ung ' dei neuen Zeit und den neuen Zde-en Rechnung tragen. Und gerade diese Forderung ist es, von der sowohl einzelne Politiker wie ganze politische Parteien nicht nur keine Notiz nehmen, sondern sich darüber nicht einmal in eine theoretisch Diskussion einlassen wollen. Von der Mentalität der Vorkriegszeit befangen, werden das politische und öffentliche Leben noch immer nach der Vorkriegszeit geleitet und geführt. Der Nationalismus ist sich dagegen der' nationalen und sozialen Evolution bewußt, die der Weltkrieg in unserem Staate ,->nr Folge haben muß, und er will den neuen Erscheinungen und den neuen Bedürfnissen entgegenkommen. Und deshalb will der Nationalismus seine ganze junge und unverbrauchte Energie im offenen Kampfe in den Dienst einer neuen politischen Moral, wie zur Lösung der offenen sozialen Fragen stellen. Der Natonatismus wird deshalb den Kampf bis ans Ende führen, gegen die bis zur Siedehitze gesteigerten Parteileideirsä)asten und gegen alle, tvelchen die Unduldsamkeit zum Leitmotiv dcr politischen Moral und ttarriere geworden ist. Der Nationalismus iv-ird einen uuermüdlicheu Kampf gegen alle Ausbeute? der Stamme'.'zwistig?eiten und all die-jungen führen, die daraus nach Demagogenart ihr politisches Kapital zn schöpfen suchen. Mit derselben Kraft und Energie wird der Nationalismus alle Klassengegensätze zn mildern suchen, damit alle Klassen mit vereinter Kraft zum Ausbau k»es Staates herangezogen werden können. Im Bewußtsein seiner konstruktiven Kraft verachtet der Nationalismus den alten, ln-genhaften sogenannten Demokratismus. Der Nationalismus will mit dem Geiste der Zert, d. i. unter Berücksichtigung der gegebenen realen Verhältnisse fortschreiten und die Verwirklichung der wabren, unverfälschten Demokratie anstreben. Diese Denwkratie besteht darin, daß jeder nach seiner, Fähigveiten aus den richtigen Platz gestellt lverde. Hn diesem ^inne will er auch den Kampf gegen jene schädlich? Toleranz eröffnen, die von man^ ch.m Maßgebenden solchen Elementen zuteil wird, die nicht jenes Maß an Freiheiten j verdienen, die ihnen geboten Vierden, nur. ,nn z dil: Ataske der falschen Demokratie in Ehren j zu halteu. ' Der Nationalismus begreift nicht, warum unsere Regierungen nicht di? Kraft aufbrin-. gm, die Fortdauer der bulgarisch-tüMschen _''r?u1miKzs ?-«s7N-riisAs' . Aktion in Südserbien zu brechen. Er begreift nicht, daß unser Dcmokratismus heute an-j Gesichts der Wahltaiupague es für nötig fin-^ Lx«t, unterwürfig um die Gunst der nationa-. !en Minderheiten zu buhlen. Er begreift' nicht, daß man den Radiciaueru unter dcr^ Maske des Demolrati.'lnus ciue uugehemiute' Agitation in allen Teilen des Reiches gestattet, um die unabhängige kroatische Republik^ zu gründen ... j Der Nationalismus ist erü.'bcn der natio-. nalen Einheit, dein Vaterland, dcr Monarchie und Dynastie, und er wird alle Hindernisse blecken, die sich dem Frieden, dem Glück und der Größe d>es Vaterlandes entgegenstellen." Theoretisch genoinme.i sind die Ansfüh-z rungen des Herrn InriSic nicht nur sehr schön, sondern auch ideal, und deshalb kann ihnen eine werbende Kraft nicht abgespro-^ chen werden. Tic Schwierigkeit dieser Theorien zur Geltung zn bringen, ohne dal^ei deren lveröe'.u'e Krait einzuschränken, liegt auf dem Gebiete der Praris. > Es ist kein Zweifel, daß es in der knrzen Geschichte unseres jungen Staates eine Zeit gab, wo das Verständnis und die Stimmuug für die nationalistischen Ideale gerade in deir Gebieten, die heute als unverläßlich gelten,^ nicht nur sehr groß, sondern auch von einer' hohen Begeisterung getragen waren. Diese vorzügliche Disposition auszunützen wurde ober nicht nur vcrsäumt, sie wurde sogar l^e-riug geschätzt, ost gekränkt nnd derb mißhandelt. Die Folge davon ist, daß der Rückschlag eintreten mußte. i Der Karren, mit dein man die nationalistischen Ideale vergleichen kann, ist sestgesah-i reu und es wirft sich die Frage auf, wie er flott gemacht werden kann? Neue witscher und ein neuer Vorspann durften es kaum besser machen, so lange der Sumps nnd Morast — die Reaktion —, in der der Karren ^steckt, nicht einen Wandel zum Bessern zei-^ gen. Das beste 5>cilmittel zu diesem Wandel scheint nur die Zeit zu bieten, besonders wenn sie zur Verständigung der sich um deu Karren Benlühenden ausaeuukt wird. Ob die funge uud unverbrauchte Kraft der nationalistischen Organisation allein geuü-^ gen würde, den Karren wieder in Bewegung "zu bringen, laßt sich vorläufig noch nicht mit Sicherheit sagen. Ihr sind aber zw?i Wege offen, um tätig an der schweren Arbeit teilzunehmen. Diese sind: die Belehrung nnd das gute Beispiel. Es ist kein Zweifel, daß sich beide Arten auch kombinieren lassen und daß eine solche Auffassung der Aufgabe auch zur Milderung der Reaktion beitragen würde. Jede Gewalt reizt zum Widerstand. Die Gewalt hat zwar auch eine werbende Kraft, doch nur zum Kampfe. Ter muß aber vermieden werden, besonders wenn man sich den KvlturS des bürgerlichen Friedens zum Ziel «epevt hat. A. L. Telephon itche Rach richten. Die ««garlscheu Änlsruierlenlager. WW. Budapest, 7. März. (Ungarische NcUionalversammlung.) Aus Anlaß des jüng sten Besuches der Mitglieder der Nationalversammlung im Interniertenlager Szala- Demenftrationen in Aussig. Prag, 8. März. Wie die Blätter melden, wurde gestern auf dem Marktplatze in Aussig eiile Kommunistenversammlung abgehalten, die von mehreren Tausend Personell besucht war und in dcr gegen das Schutzgesetz protestiert werden sollte. Die Behörde löste die Versammlung auf und die Menge wurde von den Gendarmen mit gefälltem Bajonett auseinandergetrieben. Die Versammlungsteil-, nehmer versuchten nun nnen Demonstra- tionszug durch die Stadt. wobei es zu Zusammenstößen mit dcr Polizei und der Gendarmerie kam. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Erst gegen Abend trat wieder Ruhe ciu. Prag. 7. März. Der tschechisch-nationali-stische Abgeordnete Laube wnrde gestern nachts auf dem Heimwege vom Abgeordnetenhaus? von einem Flößer überfallen und blutig geschlagen. Der Täter wurde verhaftet. Die Entiassun« vss Jahrganges tY2i ln FraNMlch. (Telegramm der „Marburger Zeitung".) Paris. 7. März. (Hava.) Das Kricgsmi-nisterium wird die Iahresflass? 1921 in drei ^ Etappen entlassen, und zwar am 5i. April diejenigen Mannschaften, die an den äuße-> reu Operationsgrenzen gedient haben oder - ans der ehemaligen Kampfzone stammen; am i 15,. Mai diejenigen, die für kinderreiche Fa-j l milien zn sorgen haben oder deren Söhnen - oder Brüder Kriegsgefangene waren, uud c den Nest am 31. Mai. Egerszeg wurden heute mehrere Interpellationen eingebracht. Zwei der Regierungsparlei angehörende Abgeordnete erklärten, von lärmenden Znrnfen der Linken häufig unterbrochen, daß die Zustände im Internierten-'ager im allgemeinen befriedigend seien. Was die Venöstigung nnd gleichmäßige Behandlung der ans politischen Gründen und der ans kriminellen Gründen Internierten anlange, so wären gewisse Reformen vorzunehmen. Minister des Aeußeren Naloczi erklärte, die Abgeordneten hätten sich persönlich davon überzeugen können, wie unrichtig die Schilderungen von den angeblich furchtbaren Verhältnissen im Interniertenlager seien. Der Minister sei bereit, die Frage der In-terniernng einer Revision zu unterziehen. Wegen Heimbesördernng der fremdeil Staats-^ bnrger habe die Regierung die nötigen schritte unternommen, doch seieil diese gerade an dem Widerstande der betreffenden > Regierungen gescheitert. Die Regierung tnc ' alles, uin auf allen Gebieten wieder normale ^ Verhältnisse herzustellen. Der meiihe Terror. Budapest, 7. März. Ter Budapester Gerichtshof verhandelte heute über die Anklage ' gegen Dr. Emmerich Veer, der beschuldigt ! wird, repnblikeniscke Agitation betrieben zn haben. Der Angeklagte wurde zu anderthalb - Jahren Staatsgefängnis und X Geld-' strafe verurteilt. In Begründung des Urteile s wird erklärt, daß Ungarn auch heute ' ein vom Auslände nnd in den internationa-^ len Verträgen anerkanntes Königtuin sei und daß niemand diese 'dnrch die Gesehe geschürte Jnstitttlion angreifen dürfe. Die frewzMcke Mahlreform. WKB. Paris, 7. März. (Havas.) Die Kammer beschäftigte sich heute mit der Wahlreform. Den einzigen Gegenstand der Beratung bildete die Frage, ob nach einem vorliegenden Initiativanträge die Zahl dcr Deputierten gegenüber dem Wahlgesetze vom Juli I9U1 herabgesetzt werden soll». Di? Kammer lehnte es ab, 'den Antrag in Beratung zu ziehen. Es wird also die Kammer im weiteren Verlaufe der Verhandlungen mit dem Regierungsantrage zu beschäftigen haben, die augenblickliche Zahl der Kommersitze f(M) auch für die folgenden Kammerwahlen beizubehal- ten. Die Beratung dieses Antrages wurde ^ vertagt. Vejegtmg de» Möhlheimer Rathauses. < Mühsh-im, 7. März. (Wolsf.) Gestern^ nachmittags wurde das hiesige Ratbaus be-^ ^ setzt. Die Franzosen schlugey die Türsüllun-^ gen ein und drangen in die Räume. Die Ka- ^ > serne wurde gleichzeitig uinzingelt. Wshlnlederlazen englischer Res.ieruqgsmilzliey er. Paris, 7. März. Der „Temps" nieldet ans ^ Londoii: Bonar Law und die Londoner unio- ^ l nistischeil Abgeordneten werden nachmittags > im Unterhanse eine geheime Besprechung be-^ - treffend die politische Krise abhalten, die sich i aus der Frage der Mietzinse ergibt und die - Wahlniederlage dreier RegiernnIsmitglieder' l veranlaßt hat. ? ' WKB. Liverpool, v. März. (Reuter.) Bei^ ? den Ergänzungswahlen wurde der Arbeiter-' sührer Hahes gegen den Finanzsekrctär des ^ Schatzamtes, Major Hille, gewählt. Dies ist die dritte Niederlage der Regierungspartei - seit drei Tagen. i London, 7. März. (Reuter.) Neville Eham-t'b"rlaiu ist an Stelle des znrückgetretenen t Ministers Boscavin znm Gesundheitsmini^ ^ ster eriiinnt worden. Iohnion Hills wurde - Ehamberlains Nachfolger als Postministcr. ' Die Rvpalriier«ug j«gvfta«ischer OMnleu. d ZM. Beolzrad, 8. März. Gestern wurde e iin Ministerium des Aeußeren eine Konferenz abgehalten, an der Dr. NinLi^. Milosevic, der südslawische Gesandte in Budapest, Anastasijeviö und dcr Gcsandtschastsrat der - Bndapester (Gesandtschaft teilnahinen. Milo- - jcvi<^ referierte über die Repatriierung nn-, g serer Konnationalen in Ungarn, welche sei-, n nerzeit für Jugoslawien optiert hatten. EsZ n sind deren 10.0M. Sie iverden nach Jugosla-^ l) loicn über Snbotica in zwei Kolonnen gc--^ e bracht nnd auf dein Ovöepolse in Südserbien l. angesiedelt werden. Im Znsammenhang da-^ - mit referierte Dr. Nintn«: über die Maßnah-'- men, die das Ministerium für Sozialpolitik l- desbezüglich in Aussicht genommen hat. Hie-h rauf wurde 'die Lage in Albailien erörtert, l- wobei man zu dem Schlüsse kam, daß es not- ' wcudig sei, die Handelsbeziehungen zwischen Albanien und Jugoslawien möglichst bal> wieder herzustellen. Das Abkommen sollte so geschlossen werden, daß dadnrch eine wesent-> liche Erleichterung unseres Exportes zust^n-^ io'.en die Verpflegung der albanischen Truppe läme. Als Gegenleistung würde Jngosla-peu bei Dsakova übernehmen. Nulflsrische Davdeuelnfillle. - ZM. Beograd, 8. März. Im Dorfe Mses-lovu'a hielt sich eine starke Kamitadschibanda versteckt. Es wurde sofort Gendarmerie mit Maschinengewehren entsendet. Es kam znm Kampfe, wobei die Ortsbewohner gezwungen wnrden, gegen die landarmen zu kämpfen. j Bisher zählt man an Toten 10 Komitadschi j illld W Dorfbewohner. Den übrigen Komi" tadschis gelang es, über die bulgarische Grenze zn entfliehen. Auf den Kampfplatz wurde Infanterie fordert. der b«lzartlch>mazeSs«i» schen Orgo«i?aii»n-n. ZM. Veograd, 3. März. In Petriö wnrde ein Kongreß der bnlgarisch-mazedonischen Organisation abgehalten, auf dem die Forderung aufgestellt wnrde, eine Rekonstruktion ! der Verwaltung durchzuführen und den For-' derungen der Türken und der übrigen Mi* noritäten nachzukommen. Es wude auch beantragt, ain Wahltage eiile Probeillobilisie-rung entlang unserer Greuze durchzuführen. Es 'wurde festgestellt, daß eiue raschere Aktion notwendig sei, um d.n Uuruhen im sud^ ' lichen (Gebiete ein Ende zu machen. Die glelchnamk.ge»I VahnfkaNonsn. 1 ZM. Veoffrad, 9. März. Das Verkehrsmi« ^ uisterium hat im Einvernehmen mit dein ^Ministerium des Innern beschlossen, Eisen-bahnstalionen. deren Namen mehrere Male in unserem Staate vorkommen, künftighin auch nach der Provinz, in der sie gelegen ^ sind, zu vemmnen. In Betracht kouuiien ^ ^'Eisenbahnstationen. i Neuerliche Aasc^lenttbersSAe. W. Suöal, 8. März. Gestern kam es neu« - erdings zu tätlichen Angrifsen seitens der^ i Fascisien von Finme. Bier Studenten anH Su^ak, welche nachmittags von der Schule e nach Hanse gingen, wurden auf der Piazza Scarpa von einer Gruppe Fascisten über^ sallen; es wurden ihnen die Schulbücher weg« genommen und sie selbst verprügelt. Kaum zwanzig Schritte vom Tatorte entfernt sahen» e karabinieri zu, fanden sich jedoch nicht be- - müßigt, einzuschreiten. - -0- ^ Kurze ItachriMen. - WK'V. Madrid, 7. März. (Havas.) Di« i- Blätter melden, daß in Malaga ungefähr 20 l-i Fälle von Beulenpest festgestellt wurden, s! Brüssel, 7. März. (Havas.) Ministerprä« i-^sident Poincaree wird am 12. März zur Be^ sprechung mit den Ministerpräsidenten TH?U4 n^ nis und dem Außenminister Jaspar hier ein« l-^ treffen. i-! ZM. Beograd, 3. März. Gestern abends ik ist der Chef der Sicherheitsbehörde und nn« ?-,ser Delegierter an der Nischer Konferenz t, Herr Zika Laöiö mit de,n Schnellzug von t- Beograd uach NiS abgereist. Kriminalroman von Georg Fröschel. > 28 (Nachdruck verboten.) ! Er wollte auffahren und sich mit harten Worten die fortwährende Belästigung verbieten, da sah er nochmals in diese blauen Augen und merkte, daß sie nicht mit Haß oder Neid auf ihu gerichtet waren, sondern daß eine abgöttische Verehrung, eine vollkommene Hingebung in ihnen schimmerte. Willossky verstand nicht, was er dem Alten bedeuten mochte , konnte nicht verstehen, welche Hoffnungen das kleine Männchen an »ihn knüpfte, aber er verzieh ihm setzt seine unablässige Verfolgung, ja er nickte ihm so-gar über den Tisch hinüber zu, so daß das helle Rot dem Alten in die runzligen Wangen stieg. Der Alte mnß dir Glück bringen, schoß es ihm durch den Kopf, aber schon im nächsten Augenblick wies er diesen Gedanken von sich. Edgar Willofskv brauchte klein Glück, da er den Zufall beherrschte. Gestern hatte er die Regel gefunden, die ihm den Sieg am Spiel- ^ tisch für alle Zeiten sicherte. Glück, das war eine Einbilduug der Torerbarg, weun ein Schlag gelungen war. Er sah während des Spieles nicht einen Augenblick aus die surrende Kugel oder auf , daS Feld, das er belegte, souderu immer nur in das Gesicht Willosskys. Das war aber ^nicht das Gesicht eines Spielers, sondern das ' eine? Steuermannes auf hoher See. Im Anfang steuerte Willosskti deu richtigen Kurs. Wohl gingen viele Einsätze verloren. aber schließlich bracht? doch imuier der letzte und größte Einsatz das Verlorene nnd reichen Gewinn zurück. Willossky erntete und der Alte erntete mit ihm. Mit einemmale aber, ohne daß sich das ^ Unglück irgendwie angekündigt hätte, nahm das Spiel eine andere Wendung. Mehrere,' Einsätze, die Willofsly verdoppelt und ver-^ dreifacht hatte, schlugen fehl, ohne daß er> auch uur im entferntesten beunruhigt wor-, den wäre. Er war wie ein Nachtwandler am Dachsirst, und erwachte erst, als er bei ei-, nem ueuen Grisf in die Brusttasche diese bis. auf zwei armselige Scheine leer fand. ^ Er erblaßte. Rasender Zorn stieg in ihm auf. Er war betrogen und bestohlcn worden, man hatte ihn ausgeraubt. Seine Augen fnnkelten über den Tisch, aber niemand beachtete ihn, nur der Alte, der mit ihm ge-' spielt und verloren hatte, hing mit einem namenlos verzweifelten Blick an seinem Antlitz. Willofsk!) stand mit eiuem Ruck auf und bahnte sich fast mit den Fäusten eiueu Weg' durch die Menge, die ihn nmdräwste. Er blieb! erst ans dem Platz vor dem Kasino aufatmend stebeu. Er war so aufgeregt, daß er keinen Entschluß fassen konnte. Sollte er in? Hotels zurück, dort den Rest seines Vermögens be-> heben und den Kampf mit den Räubern'^ nochmals aufnehmen, oder sollte er direkt in das Büro de? Generaldirektors stürmen nnd dein Schönbeschuhten den n>eißen Bart ausreißen? Sein Zorn stieg noch, als ihm ein Hnndehändler einen kleinen weißen Pudels entgegenhielt und rief : „Kauseu Sie den, mein Herr, er tostet bloß hundert Francs!"^ Hundert Francs! Und er hatte kaum itt zwei Stunden zehntausend verloren, gerade soviel, als ihm sein ererbtes Vermögen in zwei Jahren an Zinsen eintrug! War das erlaubt? Durste so etwas in der zivilisierten Welt geschehen? Willofsky war wirklich wütend, so wütend, daß es ihm gar nicht zum Bewußtsein kam, daß er ja gestern das Fünfsache des heute verlorenen Betrages gewonnen nnd noch zum größeren Teil in der sicheren Hotelkasse liegen hatte. Er hatte dia fünfzigtausend Francs gestem eben nicht gewonnen, sondern durch sende Kunst verdient» sie waren sein unantastbares Eigentum geworden und wenn er heute davon zehntau^ seud verlor, so war das genau so, als hätte man ihm diese Summe aus der Tasche gestohlen. In seinem Zorn war er in den Park geraten, hatte sich aus eine Bank geworfen und starrte in den Himmel, dessen Sterne schön wie gestern zwischen den Palmen hervorschimmerten. Plötzlich hörte er trippelnde, ! schnelle, klewx. Schritte, und da lag auch schon > das Männchen, das mit ihm auf dieselbe .Chance gespielt hatte, auf den Knien vor ihm, wälzte sich in verzerrter, jämmerlicher Verzweiflung in dem Sand und wollte seine Hände, vou dcnen eS mit krampfhaften Rucken Besitz genommen hatte, nicht loslas^ » (ForUchima kolgt.) N?'»? l f««'s? WÄB. Paris, 7. März. Wie „Humamtec" ^richtet, hat der kommunistische l^verk-schaftsverband den Anschluß au die Rote GL-werkschaftsint „Wir sind 'in eine Tackgasse geraten. Un« ^ere einzige Sorge nluß setzt die sein, wie »vir vhnz «ilzu großen Verlust an Prestige und <Äld wieder herauskommen." So äußerte sich mir gegenÄber ein bekailn-!ter radikaler Ab^rdneter. Die ^Nationalisten ul'kcr den Frl^izo'^a es schon bedeute-nd leichter: ?luch ihn.'N 'ist ja nicht altes nach Wunsch gegang.'n, die „angenehme Begleiterscheinung der Ruh^be Utzuttg", wie ich das erhoffte wirts5)aftllch? <^>lllllgen nennen hörte, ist leider auS.lchli''. bcn — aber das Hauptziel ist doch erreicht: Essl^n und Dortmund sind „fest" in flanz'' sischc^r Hand, das »Pfand" — we'l»7 auch -l'icht das produktive — ist gesichert, di? eü ?i?pabeherrschend? Verbindung von S'ihl imd Kohle nur mehr eine Frage der Z: 'i! Der nationale Block, dl^s Amalgan! !?on 'chauvinistischer Ideologie und expansi)nis^l ^cher Inb?ressenpolitik, steht auf der Hohe ^l.'l es Triumphes. > ?cber das sranzösische Kl.?i tl'5'^gertlM zil itert. Es ahnt zukünftize Not. Der Frankeil isinlt, die Preise steigen. Das Standard lebenSmittel Brot ist seit der Ruhrbosehung Ischon ,'»unt zweit(!n Male teurer geworden. jDoch das alles wäre zu ertragen, wenn damit das Schlinnirste vermieden iverden kSnn !te. Das Schlimmste, das ist ein neuer Krieg !Ein Krieg, den die eigenen L'.nldZl^^ute vorbereiten. 1914 hatte man weigstens das Be wußtsein des guten Rechbes. Trotz aller scho nvn offiziellen Phrasen ist dieser (Klaube ^>euLe den breiteil Massen verloren gegangen ^„Degoutte steht in Essen": das Wort löst heute fast den gleichen Schiiecken ans, wie berühmte „die Deutschen sind in Noyon" ^ine trlibe Wolke lagert über dem Gemil jdes Volkes, Was will es nicht alles bosnMN baß Paris, das lachende, übermütige, soilni ige Paris, Heuer koine „Careme", keinen Fa Mingsdienstag. feierte! Daß sogar die Mi Nnetten an denl Tage die Boulevards mie-!den, daß k>ein Kolisetti uns ins Gesicht flog kein Rudel kichernder Masken den einspiin nigen IunggeseUn umz^ngelt<. und gefangen nahm! Noch mehr: Es wird dieses Jahr auch ?eine „Mi-Careme" geben, der nächste Sonn tag wird grau und freudlos verlausen, keine ^KönLg'mneil" sind gewählt worden. Schön Heitskön'iginnen, von jedem Arrondissement eine, die dann, nachdem nnber ihnen die !„roine des reine", die Schönfte der Schönen, bezeichnet war, in feiierlichem Zug am Mtt-fastensonntag durch die jubelnde Stadt auf lierrlich geschmückten Wagerr ^»führt wur-^n! Nur „Bienen" hat man divses Jahr ernannt, wie inmitten der Kriegssckn'ecken muß die Schönheit dem Fl-oiß, der Niitzlich-l'^it weichen . ^ , ' „Wie tomlnen wir wieder hei'ans?" — ist die Frage, die eiivem auf Schritt llnd Tntt gestellt wird. Viel? antivortm: „Wenn der Deutsche uns eininal ehrlich bezahlen .will." Aber immer inehr iibernnegt der Wi-.derspruch: „Er kann uns ja gar nicht bezahlen, wen wir ihm den Hals umdrehen . . . Unsere Politik ist widersinnig, zerstörend, 'verderblich . ^ . Dazu verlieren wir inlllrer smehr die moralische Achtlmq der Welt, wir ! stehen bald «ganz allein, unj^ Rlkf wird noch ! schlimmer werden als der Deutschlands vor : dem Krieg . . Man ist geradezu erstaunt, solche lmd ähnliche Reden aus dem Munde 'von ganz g^öhnlichm Lci den horizontblauen Wah-en vom Novenlber als Blocknlänner gewählt worden, haben sich nicht von der al->en Ideologie, den alten Schlagwörtern, dem überkomttlenen Programm sreiznmachen gewußt. Sie sind entwicklungsiinfähig, trotz ihres Naniens. Ans sie füllt vor der Geschichte die meiste Schuld daran, daß heute eine kleine (Gruppe von Fanatikern und Interessenteil Europa ihr l^^osetz aus Blut und Eisen diktiert. Dennoch wäre es verfehlt, zii behaupten, daß sich diese Leirte nicht unl eine Lösung der gegenwärtigen Krise bemiihten. Sie spüren instinktiv die Gefahr, die auch ihnen droht; si<» sind init weni-ier Beredsamkeit und geringerem Ideali^^mus, aber derselben Eircrgielosigkeit die Girondisten des reaktionären Jakobincrtums. Sie fi'chlen, daß, wenn sie sich nicht bald zu einer Tat aufraffen, ihr Schicksal und dasjenige der Ideen, die sie vertreten, sich eniillen wird. Noch stehen sie zwischen dell beiden Lagein: dein Block der Rechten und dem sich bild^.'nd.n Block der entschiedenen Linken. In nächster Zi!-iunft schon müssen sie ihre Wahl treffen. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage, die der gemeine Mann aus der Straße immer ängstlicher sdellt: „Wie koinmen wir aus der Rnhr heraus?" — habe:: die Radikalen und die Radikalsozialisten die Welt uin eine Utopie reiclier lzeluacht. Es ist diejenige Utopie, die deshalb ein besonderes Gewicht lbekonlmt, weil der ss^^wc-sene Se-natsprästdent Leon Bourgeois u^it all seiner Autorität sich dasür einsetzt: Ein souveräner Volkerbund, in dessen .Hand die hauptsächlichsten Kriegsmittel, über die Europa verfiiat, gegeben wn^en. Mi>t anderen Worten: Das Ruhrgebiet loll, vereint mit den Rheinlan-den, unter die Oberhoheit des Völkerbundes komlnen, der danrit deil Herd der europäi schen Rüstungsindustrie in die Gewalt bekä n?e. Der Vorschlag tauchte vor ungefähr einer Woche in der Provinz auf, wurde dann durch Parlamentarier und Journalisten in Ber--samrnlungen propagiert, und heute ist es so weit gekommen, daß sich schon ein Minister für die Inbetrachtziehung dieses Projektes ausgesprochen l)aben soll. In den Wandelgängen des Lui^embourg war niittvn in die Beratungen über den Heer^^setat nnd die Diskussion über die achtzehnmonatige oder einMrige Dienstpflicht wie eine Rakete das festumrissene Gerücht hineingeplatzt, daß eine ,.Lösnng" des RlihrproblemS gesuudcll sei, die zugleich auch erlaltbe, die Dienstpflicht schon hcute herunterzusetzen, indenl das Ar gument von der „dentschnl (i>efahr" durch eine Neuordnung vollständig boseitigt werde. Danach soll Deutschlaud unverzüglich ausge fordert werden, dem Völkerbuud beizutreten und die Autononlie von Ruhr und Rhein zu garantieren. Da eS feststehe, daß die heiltige Mehrheit des Rates ihnl durchaus sreundlich gesinnt sei, brauche es keine Furcht zu ha ben, daß die Interessen der BewolMr als Deutschs irgendwie gefährdet winden. Ein internationale Kommission von Fiitauz- und Wirtschaftssachverständigen sollte unverzüg lich die deutsche Leistungsfähigreit st.ldieren die maxilnale Repärationssumnie festsetzen und den Teil davon, der auf die Ruhr und das Rl)eittlmld entfiele. Die Kohle und der Koks sollten künftighin von den wirtschastli chen Organen deS Volkerbimdes nach dcn wirklichen Bediirfnissen Deut'schlands, Freuik reichs, Belgiens und Italiens verteilt wer den, wobei als Grundsatz zu gelten habe daß die Rüstungsindustrie keinerlei Züwe: sung erhielte. Diese letztere Maßreg^ lsollt noch dahin erweitert werden, daß diese III dustrie, sobald sie die durch die Sicherhei des Landes gebotenen Grenzen überschreite wirtschastlich boiikottiert würde. Fi'lr die vom Völkerbuud verwalteten Gebiete sollte eine besondere Währung geschaffen werden di^.' in allen Mtgliedsstaaten Geltung besaß also eine Art Standardgeld, wodurch nach und nach die Verschiedenheit der Wecbsel kurse ausgeglichen werde und alle Staaten des Völkerbundes sich zu einenl wirtschaftll chen Organislnus zusamuienschließen könn ten. Das siild so ewige der Ideen, die gegen wärtlig in radikalen Parlamentarierkreisen lebhaft diskutiert werden und znm Teil auch schon ins Volk hinleingodrungen sind. Allen Ernstes vei1ick)ert man, daß sogar Poincare ihnen „nicht nnsreundlich" gegenüberstehe eine kühne Behauptung, die im offenkundi gein Wid^^rspruch sk»ht zu der ganz und gar nnromantisch.^n DenknngÄveise lj^ssenigen den sich da? Eonlitee des Forges zum Ere ^ltvr auSerwüs)lt hat . ., Marburger und Tagesnachrichtsn. Eine Spende des Prinzen Georg für di? Invaliden. Prinz (^org ließ der Invaliden-verciliigung in Beograd durch seinen Vertreter Advokaten Aciinovi^ sür den Bau des Invalivenheime-^ eine Million Dinar i'iber-weiseu. Tie Zahl der Wahlberechtigten in Maribor beträgt in den sieben Wahlsektionen: in der 1. — 140:^, 2. — 840, N. 718, 4. — 680, 5. — 8Lti, — 997 und in der 7. — 752 Wähler, zlisani'.ueu deninach Stimn:-berechtigie. Sixnng des Lotterieausschussss der MGA. Die Sikung des Lotterieausschusses findet Donner^öteg den 8. d. um 20 Uhr iu der Ausschnßtcinzlei ?^(ar—Slan statt. Mit Rücksicht ans die Wichtigkeit der Tagesordnung ist die V^^teiligung aller Aucschuszmitglieder notivendig. All-^jicilung der Vaulottcrie. Bis der Lot-erieausschus; siir die Gnviuste der Baulotte rie eilien bestilnmlen Platz hat, sleht dem Publikinu 'deren kostenlose Besichlixiung in der Anöschußkanzlei Mar-Stau, Rotov/.li trg 1, frei. Repertoire des NationaliheaterS. Don-^ nerstag „Dreimüde. lhauS", Ab. A. Freitag den 9. d. „lUrich, Graf von Eelje". Poli^eichronit. An: 7. d. fand ein Polizeiwachmann um ZI Uhr in der Frankopanova oesta ein dreijähriges Kind, das nicht nach Haus» fand. Später meldete sich die Mutter, eine in der VojaZniLka ulica wohnhafte Ar beitern'rau. — ,'^,ur Polizei kam di^.'ser Ta^e ein Isjähriges Mädel und sagte aus, daß eS von seinen Eltern in Radvauje geflohen sei, weil es immer geschlagen wurd<'. 2ie wurde >eul Kittderheim übergeben und eine Unter-uchung eingeleitet. — Anl 7. d. fanden zwei Vollsschüler am Drauuser ein Paket mit einem Fötus. Die Polizei hat sofort die Un-ersuchuug eingeleitet. — Der bei der Firma „Kristal" beschäftigte Arbeiter Karl B. uahm !)ei seinem Fortgange verschiedene Spiegel !M Werte von lO.VOl) I? mit. Er wurd^ ver-iaftet und dem Gericht übergeben. — In die Wohnung des Spenglermeisters Ielek in der Aleksandrova cesta wurde dieser Tage ein Einbruch verübt nnd verschiedene Kleider llnd etwas Bargeld entwendet. Die Under-suchuug ergab, daß der Einbruch von einem Lehrling ausgeführt worden war. Eine Arrsstsreundill. Mit einer gelvissen Augnstine PmliZuh war in Ljubljaua auch eine, nach Slivni^a zuständige Franziska Bre gant in Haft. DieBregant wurde kurz darauf entlassen, während die Puuruh noch eine längere Strafe abzi^büßen hatte. Inzwischen ging die Bregant zu den Angehörigen der Pnneunh und sti^?slte sich dort als ihre Freundin rvo und gab an, vou der Punöuh den Austrag erhalten zu haben, ihr ihre Kleider zu überbringen. Die Angchörigen der Pnn-öuh folgten ihr ohneweiteres verschiedene Kleider und Wertgegenstände im Gesamtwerte von über .W.AÄ ^ aus. Als die Pnn-5uh mls dem Arreste heinilehrte, erkannte nltin erst den Betrug. Die sofort eingeleitete Untersuchung blieb lange ersolglos. Di^'-ser .age aber, nach vier Monatcn, wurde Bregant von j^r H^ndarinerie in Orme/. ausgeforscht und dem Gerichte eingeliefert. Tod in den Mmmen. Aus Osijek wird i^uieldet: Im Zimmer des in der Sonnengasse wohnenden 84jährigen Matthias Weiß brach vorgestern nachts ein F-euer aus, das .'.ienllich spät von dcn Passanten beni^rtt wurde. Weiß, der gelähmt ist und sich allein inl Ziinmer befand, da das zu seiuer Bedienung angestellte Dienstumdchen ausgegangen war, fand in den Flammen den Tod. Man gllaubt, 'daß das Fener insolge Erplosion einer Petrolenmlanipe entstanden war. Defraudationen bei der Zagrebcr Stadt--lasse. Aus Zagreb, 8. d., '.oird berichtet: Dieser Tage ^merkte man l^oi der städtischen Kasse, daß eine Quittung in den Bückx'rn nicht durchgeführt worden war. DieS erregte Verdacht und nian tani darauf, daß noch nlehrere solcher Ouittunaen nicht durchgeführt wordeu siud. Es wurde daher eine Revision der Stadtkasse angeordnet, die dtis überraschende Ergebnis zeitigte, daß Beträge von weit über einer Million desrandiert nmr-den. Die Schuld daran trägt der Ofsizial in der städtischen BuckMltung Marko Mlina-ric^, der sofort verhaftet wurde. Mlinarie gestand seine Unterschlagungen, die seit dem 6. Juni v. I. datieren, ein. Der Osijeker Stadtpfarrer — Erzbischos von Beograd. Wie die Osijeker „Trau" erfährt, ist für die neukrcierte römisch-katholi-sche Erzbisck)ofwürde in Beograd der Osi« .jeker Pfarrer Nobert Besetzky in AnSsicht ge- nommen. Pfarrer Besetzky war vor dem Krieg Pfarrer in Beograd und steht von seinem damaligen Wirken hsohn Franz MeZko und der^ 20jährige Besitzerssolln Stefan Ko/nna. Ae-i gen einer Kleinigkeit kam es unter ihneir' zum Streite, der dann ans der Straße fortgesetzt wllrde. Als sich die Burschen zn Prügeln li'^annni, rief die Wirtstochter den ter zu Hilfe, der wirklich mit einem Ochseu-zielner l)erbeieilte und einem gewissen Ivair ^irajnc und dein Me^ko eines versetzte. Dieser-war dadurch so erbost, daß er von Stefan' Ko/ina ein Messer verlangte, welcheur Wunsche der Genannte bereitwilligst nachkam.. Hierauf ivandte sich MeSto mit dem Mefser sofort gegen den Wirt und stach ihm ins^ linke Auge, das sofort ausrann. Die beiden! Wildlinge hattem sich deshalb vor den Ge^ schworenen we^n schwerer körperlicher schädigung, bezw. Mitschuld zu tterantwor-j teu. Da die Hauptfrage auf schwere körperli-' che Beschädigung einstiuunig bc'jaht wnrde,^ wurde MeSko zn achtzehn llnd Ko'/üna zit zwölf ?)lonnten schweren KerkerS verurteilt^ Uebcrfall aus einen Finanzer. Am w. Jän^^ n^r hielt lder Finanzwachpratdikant Luka?> Piieenio der Finanzkontrolle in Sv. KriZ^ bei Maribor in einem Walde Vorpaß aufi Schnttiggler. Bei dieser Gelegenheit stellte erl dcil 29jährigcn Besitzer Franz Hlad<» unW deil 21jühriFen Arbeiter Blasius Hlade, dei-^ de aus Jelovec, und da sie keine Pässe hattciv nnd ihur auch verdächtig vorkamen, forderte^^ er sie aus, mit ihm zur Finanzkontrolle zlt' gehen, ^velcher Aufforderung die beiden nach-' kmnen. Als sie jedoch bei einem Walde vorH beikamen, drehte sich Franz Hlade blitzschneV um und schoß aus einem Revolver zweimal^ auf den Finanzer. Der Finanzer warf sichi AU Aodeu, so daß beide Schüfse ^daS Ziel ver^ fehlte». Ittl selben Augenblick sprang aber Blasins .^lade auf den am Boden liegendem Finanzer, schlug ihn mit einer Flasck)e übek den Kopf nnd anf die Hmlde und entriß ihnr das Glivehr samt Bajonett, worauf beide flüchteten. Das Kreisgericht vernrteilte halb Franz Hlade zn vier Monaten schweren» und Blasius Hlade zu zwei Monaten ^rker. Bvtte. Produktenbörse in Novisaö am ü. Mörz; Weizen 459, Korn 390, Gerste 308, Hafer 290, Kukuruz 245), Sicht im ?lpril 256, alt .^15), Bohnen 4A), Weizenmehl „00" 650, Weizenkleie 170. Tendenz: nn^ftändig. Ziirich, 8. März. (Eigenbericht.) Schluß-klirse: Paris 32.45, Beograd 5.4Y, London 25.20, Berlin 0.0262, Prag 15.525, Italien 25.45, Newyork 530.25, Wien 0.0^5, BuH dapest 0.1775, Sofia 3.10. Bukarest 2.50. Zagreb, 8. «Vkärz. (Eigenbericht.) Paris lZ.lXi bis L.l2, Schweiz 18.85 bis 18.87, Lon< don 4.70 bis 4.73, Berlin 0.49 bis 0.51, Wien 0.1405 bis 0.l5, Prag 3.— bis 3.02, Italien 4.77 bis 4.80, Dollar 98 bis 99, Budapest 4.35 bis 4.50. Der sinkende Frank. Paris, Ende Fieber. Der Durchschnitlsfranzose kennt im Geld^ Wesen nur Frauten nnd Sous. Sie sind fü< ihn das schlechtlnu (Gültige, die Standard^ müu^e, um die sich der gesanite Weltproze^ dreht, wenigstens illsofern die inateriellen Werte in Betracht kommen. Er hat um sie ein ganzes Gespinst von Äefi'chlsfäden g^^ woben, er betrachtete sie nicht objektiv, affetts los, nicht als rein technischer Maßstab füi! volk'.wirtichastliche Güter. Der Frank ftehi fi'ir ihn auf einer ganz anderen Stufe, er lwrt qualitativ in eine andere Gattung als etlva die verachtete Mark (verachtet nicht uur wegen ihres geringen Kurswertes, sonq dern an sich, als Zahlungsmittel), als de« Dollar oder das Pfund, zn denen er sich heute un^^fähr so verhält wie der Dichter zu einem Get^eideschieber. Der DurchschnittsfranAvse w.iß natürlich, daß der Wert des Francs ständig sinkt; er inmuit das bin mit eineilt Kummer 5» Som s. M»rz lg?-» gewissen Fati^iömus, als schlimmeZ ErgHb-^ nis schlimmer Zeiten. C/ käme ihm abcr nie m den Sinn, seinen ängstlich behüteten Fran-knschak nunm.^r in mcrt^eständigcZ G?!d umzutauschen. Ausdrücke r^ie Volute, Visen, l^olvsrancs, die gan.^ V^rscnterm'lno-logie, Tinst-.', die in Berlin jedem Straff»-, iungsn geläufig sini), für ihn sino cv üö!)M!-^ sche Törser. Nichts licgt inm f^n^- al^ ir-^ stendmelchc Spekulation. Für ihn galten noch uneingeschränkt die tlemen Äe^ln nnd Gesetze, die vor dem Krieg für di^ Virtschast des Einzelnen m^g-.Send M!?reu. Er hat sich nicht umbestellt, cr denkt in Franken und Sons, stellt nur m'rt itets erneutem Äer^'r fest, kotz alles ganz m^rd?risch teuer gcwor- ^ den ist. Sein Denken i«t dabei konlrl'j', er zieht keine Begriffe zur Erklärung heran, sondern Personen und Dinge, (vr wird nie zum Romantiker, in der Hauswirtschaft wie ^ m der Literatur verläßt er nie die klare tlas- ^ fische Linie. ' ^ .Haben Sie schon geHort, Vrot wird wiederum teurer?" — um einen Sou auf d.m Mo." — „Sacree n. . . Daran ist nur Csvron schuld!" -- „Natürlich Choron!" ^ Lnn ^ou sind b kanntlich vier Pfennige, und Cheron ist der Ernöhrungzminister. Dch seit einem Monat 5vr Franc um ein Drittel sei--^ n^s ^ert.'-? st/«linken ist, d'Mr lanu Cheron oen allen 5>?!inistern veriuutlich am ivi'.nig--sten. Äb r für daS Volk ist cr der Bünden» bo^?, „5.^ vic d'he'^n", hei^t es allgemein in Anlehnung on ,.!i vi? eher?". 5>err Poincaree wün'cht sich wahrscheinlich Glück,'>u einem so l^düldi^.m Mitarbeiter; dadura). das; das Brot, da^ S!?mlwl jedes rechtschaffenen fr an« ^ 50fischen HmMaltS, um einen Sou — vier Pfennige — auf dem Kilo teuerer eeworden ^ ist, nimmt Chiron in den Augen deI ,.ge« ^ n'.emen Mennes auf der Strafe" die c?au'-e ! Last der Sünd-?n auf sein«. Schultern, die in ^ der Außenpolitik bedangen werden. 5?at denn ' Poincaree etwas mit dem Brot zu tun? Ver- handelt er mit 5em Pöckcr? Sorgt er für die' Mehlzufuhr? — t^miß niM! — Also lassen wir ihn aus dem Spiel und ergreifen wir die wahren Schuldigen. Ich denke, wenn deS Nuhruntcrirehmen mit einer oewalliesen Blamage und einer fürchterlichen diplomatischen und politischen Niederlage Fremtreichs en--det, wird Poincaree sich dadurch aus der Patsche ziehen lönnen, daß er den Ernährung^-u?inistvr entläßt und einen notorischen Feind der Bäcker, die sich seit dem letzten streik in hervorragender B?eise oerhaßt gemacht haben, in sein Ministerium aufnimmt. Sollte jedech die Erregung so groß sein, d.:ß das Opferlamm (5heron nicht genügt, so ist ja Le Troquer n»ch in Reserve. Le Trr>-auer ist bekanntlich Verkehrsminister, und jedermann ist davon überzcuot, das; die zahllosen Eis'.'nbahnnnsolle auf sein persönliches Lchuldkonto zu seken sind. Mehr noch: er hat bestimmenden Einfluß tei de? Pariser „Metro"-Gesellschast und den Omnilmsver- waltungen, und hier sind wir wiederum bei dem wunden Punkt angelangt, dessen Verüd« rung jedes Pariser Eemüt in Zorn aufwallen läf-,t. Tenn ersten- hat^n die Omnibu'"", imm^' noch das beste V^kehrsmiltel über Lend, oie Unverschämtheit gehabt, di? Preise zu erhöhen, wiederum u:n einen Sou, vier Pfennige. Zweitens hat der Metro, der augemcheinlick)' weniger Mut Hot als der Omnibus, aus Ersparniszwecken jede dntt? „rame" aussagen lassen. ?lll^ diese Din^e pnd so unerhört, daß man gar nicht Vor'e ge-i nug finden kann, und das will beim Franzosen waS besagen! -- sie zu geißeln! Lausanne, die Ruhrereignisse, der Wirtichaftskampf auf Leben oder Tod — mein Gott, das gehört in die hohe Politik und interessiert herzlich wenig. ?tber daß die Oinnibusfahrt und doZ Kilo Brot um einen Sou — vier Pfennigs — aufgeschlagen haben, nicht wahr, das ijh einfach empörend?! i - Kleiner Anzeiger. Verschiedenes Di« .Eontineuk?»!" - Schreib «aschine übertrifft in Venu auf Konstruktion. Präzision, Material. SlrapazfWakeil und Zweckmäßigkeit jedes anden Schreibmaschinen-System. Allein-verkauf Ant. Rud. Lena? Mariber. Slovsnska ulica 5 Telephon IVO._> llkre« aller ?lrt repariert solid und rasch R. Biziak. Uhrmacher Gosposka ulica !K. 1718 Tlrümpfe werden znm Anslricker wieder angenommen. Strickern Barlo, OroLnooa ul. 6. Doselbi' wird auch em Lehrmüdchen aufgenommen. 1742 VealiW-u Kt«»» mit grobem Karlen in Swdenci um U0/C0 D zu verkaufen. Unter »Iosesitag" an dir Berw.__^5se SO«M,»hg«» samt «arten ist zu verkaufen und gleich zu de-ziehen. Tezna 30_1772 Schöner kleiner Besitz in Selnica Nr. 104 bei Manber, an der Lauptjtrabe, 10 Minuten von der Kirche, ilder 1 Joch Prima Fi ' der. neues Kaus und Wirtschafts« gebüude bis 15. März verkäul-ltch. Cigentllmer Johann Baum-ßorluer, Setnica 104._177/ Em Wei«>>?te»AettH mitWin. zerhaus, Presje, Stallungen, Obst> a«ten, Wald, Viesen i. Fundus t» 5.. 1 «ald »4 Joch. 1 Besitz »it Vdstgarten und Feld lo I. Aufrage in der Verw. !7ö^ MS>S>^TG!G ^ Au kaufen gesucht Pia«!«» oder Flügel zu kaufen aesucht» Briefe unter .Klavier' au die Berw._l?47 Gebrauchter eiserner Kssten (Kaffa) zu kaufen gesucht. Schrift, liche Angebote an Stefanis. Pus-Ktnvva ulica iL._17S2 Au verkaufe« Neues modernes SÄla?zImmcr «l verkaufen bei Kobold. OK zarku (Grabengasse) 6. 1724 Ganz neues Schlafzimmer aus hartem Kotz tnllia zu verkaufen. Anfragen bei Fannt ÄrtLan. Äu»ka cesta 4. 1735 Vorzüglicher !S2l-Eigenbau- wei« hat größeres Quantum prompt ab,',ugeden. wie auch zwei jchöne Pferde. Anirage Spezerei' geichäft Aleksandrova cesta IS. 1653 Srvber perker Noppwallach, fünfjährig zu verkamen. Lederfabrik Anton Aadls Nächst, in Maribor. I7«0 Badewanne zu verkaufen. Bra- voa ul. 9. Part. * — - > SpsnndraM ver^nl,t. 5 M-ll ilark. per Kilo 6 Dlnar. ^irl'c ?(?0 Kilo zu rerstausen 'M Kor!'' cz?schSit Trq soobode (Sosicnplah ^ __174Z_ Prachtvolles. eHles. moderne? ^riNankarmSand vnd eritkla -ins Laterna magicci mit v cl?^ li'vnen. fiirbiqen ?k dem. Cev-'arleva ul. S (Neiserslrasze) s' btock lin!»s. Tür tt._l77! Mewsrkne ^sfor von KV ''ler bis 700 L^ter ?;u i?aden d^!m Bindermeifk^r Aumzej.Ny' q^niska ul. 7. Maribor. 177^ Neuer yviserSKmpfer (Alfa, md Nunkelrübon igelbe Tggen-'orfer) zu verkaufen. V!ay. .^i« )sos>a ulica l4. 1734 ^.wei reinrassige Wolfshunds, dressiert?u verkaufen. Franko» Mneva vl. 27. I76b Iwei Vpeifezimmsi', reich qe- chniht. teitene ProKtardeiten. Zuerst billig »u verkaufen. Daselbst werden alle «»Marlen von Schlaf- und Speisezimmer angefertigt, sowie auch Oval- und andere Nahmen. IagdMmer, Kmderflllbüen mit Brandmalerei usw. Emzig dastehende Kunst-^uerkslätle. Bildhauer LösÄni^g, viretiova ulica, Ecke alter Lladt-Friedhof.__I7S7 Au vermieten Tausche meine dleizwmcrige Lillenwohnung gegen 2Mmerige Wohnung. Ansrage Verw. t?«Z Au mieten gejuckt Ruhiges besseres Fräulein sucht Zimmer, womöglich unt Kost. Anträge unter .E. T." an die Zerw. l6S4 UnmSdlier!«» Limmer wird von allemitedender ssrau aelucht. Anträge unter .Eigene Möbel' an die verw._1744 Suche sofort fcbön möbliertes gtmmer mit fepariettem Ein- nang. Antritte unter ^Sofort Nr. 300' an die Derw. 1776 Gssene Stellen Tüchtiger ölle?c? womö^lichst alleinslehender Gchssier, welcher siS mit schönen Zeugnissen ausweisen kann, wird fltr eine Zeit für sofort gesucht. Anfrage in der Derw._ 1765 Wtrtsckaflerwt verläßliche ä!t. bessere Frau wird zu emer Kerr schalt nach Kroatien für lS.Märi gesucht. Adresse in Verw. 176- Iauves Müöchen für leichte einfache Kaueardeit sukbt allein-flehender Kerr. Offerte mit Ge° dall-anqave aa Belriedsleiier der Toornica Bapua in vöura bei Vara^dm._1773 Schöne« Nshenvorviensl finde! ein noch rüstiger Pensionist filr alle Narlenarbettan und der auch die Obstbaumpflcge versteht. Anfrage Sannlaa Mazda^en-Ka ul. »13. I. 17L! I?u ?wsi Kinder luche eine ner-s lühliche Kwderlran, nicht stber 45 Jahre alt. s?ut deutsch fpit-' e^d. ger:andt in .fsindkrosleie ^nd Erziehung. Frauen, die aus em angenehme? .^eim i?nd n!liencms^li!s; Wert legen, wolle?' i'ue Osserta nnter.Vulmütig'^n 'ie Derv. senden. 1778 ^u meinem 4iüdriqen?öchierchen iuche ich ein dsutfchfprecherdes we'ches event. auch "i?i leicbten kic!us?ichen Arbeilen behilflich fein l'ann. Änfrci'.ie, "vmöalich mit Photographie und i^ehaltsonsprüchen an Ingenieur 2eo Slraß. Subolica XII., Pi5i-^eva 2. 17.^t 2 starke Lehrlinge aus Ctsen-basmersamiiien für elsktromecha-' naschen Beruf »erden so ort aufgenommen. KsrMa cesta I.Äof. _17^_ Stellengesuche Sesehtes einfaches FrSulelnmit den beyen Zeuqnissen. das aut und sparsam kocht, auch tüchti« in der Loidwirischest ist. sucht Stelle. Zuschriften unt. .Arbeits-freudig" an die Verw. 1770 DnKyaller, lüch,ige Krast. bi-lanzfähiz. in der doppelten fo»!e in der amerikanischen Buchhaltung vollkommen versiert. Organisator, in allen Büroarbeiten gnt einliefübrt. vcrd.. sucht Stelle in griHerem Induftrieuntenieh-men. auch Spedition Gef. Antr. sind unter .A. E.' an dle Verw. zu richten. 177S Gefunden - Verloren e Person die meine Blies-ts'che im Klosett im Halthäuse .Pri irnsm orlu'. GrKiski trg, qelu»den bat. btite ich die Doku-ne te zurücl?m!enden an ^rani Vcrlerber, 5o!el .Pri i'rnsm ortu'. Mari'zor. 1731 Klmsen FiÄ)!en- 0!». Tannen-Rnnd' holz silr Telsgrap!.enstanasn nähere Auskünfte erteil! 1. «Kall > S'novi 2ü Hsktliiislit als WerkMe, Ma?azlne verwendbar, samt vorderen Bauplatz. zirka S Minuten 0. Saupt-dahnhv! entfernt, zu verkaufen. Anzufragen in der Verw. 1793 W iGuW W zum Nammsfeste unsere vereyrtkn Fmu Ehkfil, Franziska HawwZd! ttotsl „Stara pivarna" E5 klingen die GlZfer Ts wird viel giwunschcn Es perlt der Mein V'el Glück. langes Leben. Es flehen viel Reden Gesundheit und Reichtum Gar lustig tut's sein. Sei vom Schicksal gegeben. Sluch wir wünschen alle. Nom Guten das Best' Unserer lieben Gnädigen Zum heutigen Fest. 17S1 lDas Pttlonsl. ß KSWSWMZMGSs ^ Schuhe, Schirms, Stöcke. Kravaüen, verschiedene Mods- und Ga-lenteriewareu emHöhlt Jakod Lüh, Mnribvr. Elavni irg 2. QVraniABSXTZE I und I QDraraiSOHIEN I ttntf bllltder und dauerhafter ?»? ^ per Liier 28 «ro«e». das besle Mittel gegen jede Seuche (Typhus. Blattern usw.) — Kossprobe und Bestellungen von 50 Liter auswärts bei F. Klemsche» Maribor, Aleksandrova cesta 12. 2. Stock. 1775 H5RZZKA vß! Die landwirtschaftliche Senossenschast in ssaöjc verkaust ihr, in tadellosem Zustand sich bekindliches, kür jedes Kabriksunternehmen geeignetes ^suot I^sgsiin (stöckhohes Gebäude) samt einer Verladerampe. briefliche Okkerte sind bis 17. März 1923 an die „Landwirtschaftliche (Zenossen-os ss schalt in l^acje" zu richten, os Wi (ventuelle Auskünfte erteilt aus (Zekälligkeit der Vizem Vorstand 5. pisek, Post Slivnlca pri (Naribor. 17S6 K-«-- - Vcranlworlltcher Nedakteur ZUoi» Ass. -^ Druck und Dsrlaa! lViarldorskü tiskMM» 6. 6.