Nr. 174. Dienstag, 3. August 1886. 105. Jahrgang. OMlher« Zeitung. -- —--———._________ ^?v."""""<'"'s- ^^ Poftvelsenbun«: ganzjährig fl, 15. Halbjahr!« fl, 7.50. Im «omptoii! »Ä» ^ ."' "' h«>di"hr,», 5,5«, Ylli b>>! lustlliunn in« H»u« ga»,!. — Insertion««»»»?: ssür i'cme Inserate bi« zu 4 Z^ile« 2k l>,. ssröß^e Pr, ^ei!>: « tr.! k'^i «ftc,,!, wicb.^holunzen pr. H>!lle » lr. I'ie „i>alb»Kll Zettun»" «'I^^n'. iälilich ü ^ Amtlicher Eheil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Juli d. I. dem Aomdechant des Prager Metropolitan-Capitels Albert "'tter Küffcr von Asmannsvilla in Anerkennung seines vieljährigen verdienstvollen Wirkens das ^omthurkreuz des Franz-Ioseph-Ordens alleranädiast zn verleihen geruht y Se. k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Juli d. I. dem Mur des Conventes der barmherzigen Brüder in Görz, Mann von Gott Subel. in neuerlicher Anerkennung lelnes vieljährigen und ersprießlichen Wirkens den Titel emes kaiserlichen Rathes mit Nachsicht der Taxe aller-^dlgstzu verleihen geruht. Nichtamtlicher Hljeiü Kundmachung. Franz.Zlosepli-Elisalletli-Goldftipcndien. . Vom nächsten Studicujahre 1886/87 kommt an °.en Universitäten zn Wien. Lcmberg lind Agram je Mes der für dürftige nnd würdige Hörer der vier m ,'." Iahresansmaße von 300 Gnlden in Gold zur "erlechmig. . Bewerber um eines dieser Stipendien haben ihr Mlchändig geschriebenes, an Se. k. und k. Apostolische -"lalestät gerichtetes Gesuch zn belegen: ^) mit dem Tauf- oder Geburtsscheine; ^-) mit glaubwürdigen Documenten über ihre Dürftigkeit, unter Nachweisuug des Standes, der Vermögens-, Einkommens- und Familienverhältnisfe der Eltern, eventuell, im Falle der Verwaisung, mit einem Belege der Vormnndschaftsbchörde über den allfälligen Vermögensstand; 6.) mit dem Maturitäts-Zeuguisse, uud wenn sie schon Universitäts-Hörcr siud. überdies mit den Collo-auien- oder Swatsprüfnngs-Zeugnisfeu bezüglich des zweiteu Studien-Semesters 1885/86, wobei 'edoch bemerkt wird. dass uutcr gleichen Verhältnissen jene Compctenten, welche die Universitätsstudien erst antreten, den Vorzug genießen. Die Gesuche habeu auch die Angabe zu enthalten, ob der Bewerber bereits im Genusse eines Stipendimus oder irgend eines Bezuges aus öffentlichen Cassen steht, ferner jene von Abiturienten, welchem Faciiltätsstudium sie sich zu widmen beabsichtigen, und siud längstens bis 31. August 1886 bei der k. k. General Direction der Allerhöchsten Fonde in Wien (k. k. Hofburg) einzureichen. Auf später einlangende oder nicht gehörig belegte Gesnche wird keine Rücksicht genommen werden. Wien am 28. Juli 1886. K. k. General-Direction der Allerhöchsten Fonde. Frantrcich in Waffen. Der vom Kriegsminister Boulanger dem französischen Parlamente vorgelegte Armee-Organisations-plan, welcher nnn im Wortlaute bekannt geworden, erweist sich als ein sehr umfassendes uud einschneidendes Werk. Die wcscutlichsten Bestimmungen desselben siud folgende: Herabsehung der Dienstzeit auf drei Jahre; Erhöhuug der Iahrescontingentc auf 192 000 Maun; Vermehrung der Bataillone auf 582. unein-gcrechnet 12 Marine-Infantericbataillune nnd Turcos uud Zuaven; Vcrmehrnng der Reiterei um 11 leichte Regimenter. Diese Ziffern werden erst in das rechte Licht beseht, wenn man die entsprechenden der deutscheu Armee entgegenstellt. Das deutsche Reich hat eine um neun Millionen stärkere Bevölkerung als Frankreich. Trotz dieses großen Uebergewichtes an verfügbarem Menschenmaterial werden im deutschen Reich jährlich nur 136000 Maun ansgehoben nnd können dementsprechend nnr 503 Infanterie- und Iägerbatail-lone zur Entwicklung gelangen. Der Bonlanger'fche Entwnrf enthält ferner die wichtigen Bestimmungen, dass die Rekrntiernng der Truppen aus den Garnisonsbezirken erfolgen foll und dass die Subaltcru^Offi-ciere wissenschaftliche Prüfungen zu bestehen haben, bevor sie zu Stabsofficieren avancieren. Selbstverständlich findet dieser großartige Organi-sationsplau, dessen gegen das deutsche Reich gerichteter Zweck weder eiugestanden zu werden braucht noch ab-g.'leugnet werden kann, in Berlin die gehörige Beachtung. Es trat bei dieser Gelegenheit das Erstaunen darüber zutage, dass eine Anzahl bewährter Einrichtungen, wie die wissenschaftliche Prüfung der Sub-altern-Ofsiciere und das Znsammcnfallen der Garni- sons- mit dell Rekrutierungsbezirken trotz der wiederholten Reorganisationen nicht schon längst in der französischen Armee eingeführt siud. Doch diese Nach' ahmnngl'n treten ja als Nebensache ?nrü'ck gegen die Masfenanshebungen, welche Vonwnger vorschlägt. Dass die französische Feldartillerie an Zahl der Geschütze der deutschen überlegen ist, war einc betanute Thatsache, mit der man sich abgefunden hat, seitdem von maßgcben er Seite erklärt worden, dass trotz des Beispiels der Franzosen eine Vermehrung der Batterien nicht beabsichtigt sei. da schon die vorhandene Anzahl von Geschützen selbst auf den ausgedehntesten Schlacht-felbern tanm Ranm zur Ausstellung finden würde. Auch von der numerischen Ueberlegenheit der französischen Infanterie hatte man in Deutschland Kenntnis. Der Friedensstand des deutschen Reiches beträgt 427 274 Mann. während der Friedensstand Frankreichs sich schon gegenwärtig anf 514149 Mann stellt. Nach der geplanten Erhöhuug des Retruten-contingents werde er aber die exorbitante Ziffer von fast 600 000 Mann erreichen. Das wäre kein Friedens« stand mehr, sondern schon eine halbe Mobilisierung. Gestützt auf die Ueberlrgenheit von 170000 Mann, welche die französische Friedensformatlon vor der deutscheu voraus haben würde. könnten die Franzosen bei Beginn des Krieges, also im wichtigsten Momente, gefährliche Uebcrrumpelungen versuchen und ausführen. Ob die deutsche Heeresleitung, falls der Bou-laugcr'jche Entwurf Gesetzeskraft erlangt, auch eine Erhöhung der Relrutenzisser eintreten lassen werde, bleibt abzuwarten. Das lässt sich aber mit Bestimmtheit angeben, dass wirkliche Besorgnisse die französische Armee-Neorganisation in Berlin nicht erregt. T>ie Berliner recurrierten gleich an ihr Sprichwort: «Bange machen gilt nicht!» Möglich, dass bei dieser Anschauung etwas Chauvinismus einstießt, jedenfalls sind aber auch gnte Grüude für dieses Vertrauen vorhanden. Man kann dem Kriegsminister nnd den Kriegsräthen Kaiser Wilhelms wohl nicht den Vorwurf machen, dass sie die Armee^Organisation auf dir leichte Achsel nehmeu oder sich spröde gegen die Vergrößerung der Armee verhalten. Wenn das deutsche Reich mit seiner Mehrbevölkerung von neun Millionen Menschen in seinem Rckrutcncontiugent so wesentlich hinter dem Frankreichs zurückbleibt, so müssen dafür schwerwiegende Argumente maßgebend sein. Dieselben bestehen einfach Feuilleton. Das Choleragist. li. Ein Theil der Anfgabe scheint also gelöst. Wir ennen heute die Naturgeschichte des Choleragiftcs. Die Cholera, so lauten Kochs Hauptthcsen, wird einzig nnd allein durch einen Mikro-Organismns erzeugt, der ein Uls zwei Tausendstel Millimeter laug und vier bis fünf Zehutausendstel Millimeter breit ist. Er sieht nnter dem ^llkrostop dick und plump und meistens leicht wie ein ^omma gekrümmt aus. Daher sein Name. Seine vnmat ist Indien, und vou dort ausgehend, tritt er >elne Raubzüge an. Er weiß in der Menschen Leiber anzudringen nnd lässt sich durch sie verschleppen. Er >atM seinen Opfern zum Munde hiueiu nnd macht es NH m ihrem Darme bequem. Wohl ist er kein Freund oes Sanern und jede Säure macht ihn ersterben. Der Mre Mageninhalt gesuuder Menschen lässt ihn daher '"Ht aufkommen, nnd Leute, die sich eines guten Ma^ gens erfreuen, sind gefeit gegen ihn. Hingegen wuchert er umso lnstiger darauf los. wenn die Magenseeretion Mle abnormale ist. nnd vermehrt sich dann im Darme "'s Unendliche. Er pruducicrt hier ein Gift, das vom Darme ins Nlnt übergcht nnd das tödlich wirkt. In den Entleerungen der Kranken wimmelt es "on Cholera-Bacillen. Nichts gefährlicher daher als V Delectionen. Die Aacillen gerathen durch die-Mben m dle Wäsche der Kranken nnd inficieren Men-.?"'' °le nut dieser zu thuu haben. Sie gelangen unter Umstanden m Trinkwasser nnd vergiften es. Sie können aber auch hier getödtet werden dnrch Aufkochen des Wassers. Durch Kuchen können überhaupt alle der Cholera verdächtigen Gegenstände deiinficiert werden. Die Luft der Choleralranken ist bacillenfrei. Die An« steckung erfolgt daher nie durch die Luft. Man kann daher mit Kranken bei gehöriger sonstiger Vorsicht ohne Gefahr verkehren. Der Cholera Bacillus braucht Sauerstoff. Nur die Feuchtigkeit ist sein Lebeuselcmeut. Einmal eingetrocknet, vermag er nicht mehr ins Leben znriickgcrufen zu werdcu. Wciu uud Bier sind ihm Gift. Das eine wie das andere wäre daher als sicheres Getränk während der Epidemie zu empfehlen. Niedere Temperaturen sind der Entwicklung des Bacillus nicht günstig. Daher das Erlöschen der Seuchen im Winter. Im ganzen und großen sind die Cmnlnaliacilleu eine Bande, die sich durch Form, Lrbcnsoerhältuissl'. Vorkommen und Eutwickluug von allen anderen Batterien. Spirillen nnd Coccen unterscheidet und die mau gleich, bei ihrem ersten Erscheinen unterdrücken, todten, aus-! rotteu muss, weil ihr spater gar schwer beizukom-^ men ist. Kochs Lehre ist in allen ihn'i, Thcilen consequent. Sie ist eine rein parasitische. Sie rechnet nnr mit einem, Factor: dem Bacillus. Der Kranke ist ein Opfer des. Bacillus. Die Krankheit ein Product desselben. Die^ Krankheit. Aber auch die Seuche, auch die Epidemie?! Die Frage wird durch einige Beispiele vcistündlich. Es gibt Orte, die nie eine Cholera Epidemie gesehen haben. Würzburg, Frankfurt a. M., Ollnütz sind trotz des Wütheus der Seuche in der nächsten Nachbarschaft bis jetzt noch immer verschont geblieben. Nach Runen wurde die Krankheit umsonst von Caeu, Amkllö her ! verschleppt, es blieb immer mn bei eiuzcliie» sporadischen Fällen. Versailles steht mit Paris im lebhaftesten Verkehr nnd bot beim jedesmaligen Ausbruche der Epidemie in der Hauptstadt Tausenden von Flüchtlingen bereitwillige Aufnahme. Zu einer Epidemie in Versailles ist es nie gekummen. Dasselbe gilt von Lyon, Sedan, Cheltenham, Martinique und anderen Orten. Das ist ein Beispiel. Truppenkörper werden während des Marsches von der Krankheit erfasst. Davon wissen die Soldaten in Indien zu erzählen. Es gab oft ein wirtliches Deci-mieren der Mannschaft. Ein Truppeucorps marschiert von Bombay nach Pnnah. Furchtbar bricht plötzlich die Kraulheit aus und scheint die ganzr Soldatenmcnge aufreiben zn wollen. Man dirigiert das Corps nach dem 3000 Fuß hoch gelegenen Kandallah, und es ist gerettet. 1854 trifft die Seuche die in der Dobcudscha stehenden französischen Truppen und wüthet mörderisch. Die Kranheit lieh sofort nach. als die Mannschaft auf die Höhen geführt wurde. Das Aufsuchen der Höhen gilt den englischen Truppen in Indien als probates Mittel. Das ist das zweite Beispiel. Die oben angeführten Orte verbarricadieren sich nicht qegen den Cholera-Bacillus. Sie öffueu menschen-freundlich selbst Krauten Thür und Thor. Abei sie fürchten nichts. Sie wissen alls Erfahrung, dass du5 Gist alls ihren» Orund und Äoden nicht gedeihe. Tm' Trnppcntörper, von denen wir sprachen, verschlepp»'» wohl auch den Krantheitskeinl von der Tiefe hinuus in die rettenden Höhen. Woran liegt es. dass er t^rt zahm wird nnd schnell feig verjchwinoet? Man nennt die Inclination eines Ortes, epidemisch z" ettranlen. örtliche Disposition. Sagen wir es gerade heraus, vie örtliche Tic-pnsition eines Platze« ist eine einsage Lllibllchn Zeitung Nr. 174 1444 3. Auaust Ittttii. darin, dass man auf die Qualität der Rekruten ebensoviel Gewicht legt als auf die Quantität, ja lieber ein Dutzend gesunder, kräftiger Leute uimmt, als zwei Dutzend, unter denen sich eine Anzahl unzuverlässige Schwächlinge befinden. Deun letztere, wenn sie selbst kaum die Hälfte bilden, sind doch geeignet, die andere Hälfte aufzuhalten oder zu demoralisieren. Auch lässt sich die Geduld nnd die Hingabe zur detaillierten Ausbildung der Rekruten nur finden, wenn brauchbares Material vorhanden ist. Von dem bloßen Myrmidonen-Aufgebot verspricht man sich keine dauernden Erfolge, und auf flüchtige und vorübergehende Coups legt man wenig Gewicht. Schließlich lasst sich aus dem Voulailger'schen Entwürfe sogar eine erfreuliche Perspective gewinnen. Die französische Armee fühlt sich offenbar noch nicht kriegsfertig, sonst wäre ein solcher Reorganisationsvorschlag unmöglich oder würde wenigstens nicht in seinen Hauptpunkten die Zustimmung des Ministerrathes ge» funden haben. Vei der gegenwärtigen Organisation der Armee erschiene also die Gefahr eines französischen Angriffskrieges ausgeschlossen. Gelangt der Entwurf aber zur Annahme und tritt er ins Leben, so werden Jahre vergehen, bevor die Reorganisation durchgeführt ist. Man kann also sogar in diesen so gefährlich sich ausnehmenden Plänen ein wirtliches Friedenszeichen erblicken. _________________________________ Politische Uebersicht. (Die Reise des Erzherzogs Karl Ludwig.) Obgleich von unterrichteter Seite rechtzeitige und hinreichend deutliche Mittheilungen über den Charakter und die politische Bedeutung der Reise Ihrer kaiserlichen Hoheiten des Herrn Erzherzogs Karl Ludwig und der Frau Erzherzogin Maria Theresia zum Besuche des russischen Kaiserpaares in Peterhof verlautbart wurden, fährt ein Theil der Presse doch fort, an diesen Besuch die übertriebensten politischen Combinationen zu knüpfen. Wir würden die letzteren nicht weiter beachten, wären es nicht gerade zwei ungarische Blätter, welche heute alle anderen Organe der öffentlichen Meinung in der angedeuteten Richtung weitaus übertrumpfen. Diese zwei Blätter nehmen keinen Anstand, zu behaupten, der erzherzogliche Besuch in Peterhof habe den Zweck, eine Vereinbarung mit Russland über die Annexion Bosniens und der Hercegovina zu treffen, und sie fügen außerdem noch hinzu, dass, auch wenn eine derartige Vereinbarung nicht gelingen sollte, die Annexion der occupierten Provinzen jedenfalls im kommenden Herbste stattfinden werde. Unser Wiener Correspondent kann unter ausdrücklicher Berufung auf vorzügliche Informationen diese Behauptungen als vollständig und nach jeder Richtung aus der Luft gegriffen bezeichnen. Zur Charakteristik der betreffenden Organe und somit auch der von ihnen in die Welt gesetzten Combination wird es genügen, wenn wir bemerken, dass es dieselben Blätter der äußersten Linken in Ungarn sind, welche gegenwärtig die öffentliche Meinung dort am meisten aufregen und ununterbrochen gegen die gemeinsame Armee agitieren nnd hetzen. Damit sind diese Bläter und ihre Nachrichten wohl hinreichend gekennzeichnet. (Hirtenbrief des Fürstbischofs Dr. Va-lussi.) Der Fürstbischof von Trient. Dr. Eugeu Va-lussi, richtete im Diöccsanblatte ein Schreiben an den Clerus seiner Diöcese, in welchem er darauf hiuweist, dass der Priester seinem erhabenen Berufe gemäß ein wahrer Apostel des Friedens sein und sich vom politischeu Getriebe, welches ihn in das Gezänke der streitenden Parteien hineinzieht, fernhalten soll, wie es sich überhaupt für Nachfolger Christi gezieme. Der Fürstbischof weist zur Bekräftiguug seiner Ermahnung auf verschiedene Stellen aus der heiligen Schrift des neuen Testamentes hin. Der ganze Brief lst in einem herzlichen und innigen Tone geschrieben. (Russisch-deutsche Freundschaft.) Die «Moskovskija Vjedomosti», die russisch-deutsche Freundschaft und deren Conseqnenzen besprechend, sagen: «Wir wünschen, dass sich Russlaud in freien, wenn auch freuudschaftlicheu Beziehungen zu Deutschland befände, doch sollten wir eben solche Beziehungen mich zu anderen Mächten, desgleichen zu Frankreich haben. Wir erachten es als gänzlich unwahrscheinlich, dass Deutschland zu irgend welcher Zeit Streit mit uns suchen wollte. Aber wenn England, was möglich ist, mit nns im nahen oder fernen Osten zusammenstieße, so würde das jetzige Frankreich, welches zu England fast in einem nicht minderen Antagonismus als zn Deutschland steht, wahrscheinlich nicht ein müssiger Zuschauer des Kampfes bleiben, worüber zu klagen wir wahrlich keiuen Grund hätten.» (Frankreich.) Dem Minister des Innern sind aus deu westlichen Departements von Frankreich seitens der Präfecten Berichte erstattet wurden, nach welchen die monarchische Agitation in der letzten Zeit dort stark überHand genommen hat. Namentlich werden in zahlreichen Gemeinden der Bretagne allnächtlich royalistische Placate, insbesondere das Manifest des Grafen von Paris, angeschlagen. Die Behörden sind der Ansicht, dass der Prätendent in jeder Gemeinde einen oder mehrere Agenten unterhält, die durch eine in Paris centra-lisierte. sich in alle Departements verzweigende Organisation zusammengehalten werden. Doch ist es trotz aller Wachsamkeit bis jetzt nicht gelungen, eines Schriftwechsels oder sonst einer fassbaren Spur der Organisation habhaft zn werden. (Die Ereignisse in Serbien uudBul« garien.) namentlich die Agitation der Oppositionspartei gegen den Fürsten Alexander und die Unruhen in Macedonien, rufen in Verbindung mit dem Cabinets-wechsel in England in dem «Novoje Vremja» neue Besorgnisse für die Erhaltung des 5l,at,u« quo auf dem Balkan wach. Vielleicht schon zum Jahrestage der Philipftopeler Revolution erwartet das Blatt solche Störungen anf dem Balkan, dass alle Noten sich gegen dieselben nutzlos erweisen werden. Tagesneuigleiten. Se. Majestät derKaiser haben zum Zwecke vou Stipendien für Zöglinge des ruthenischen Internates in Lemberg 300 fl. zu spenden geruht. — (Vom Hofe.) Ihre Majestät die Kaiser'« Elisabeth ist mit dem fahrplanmäßigen Eilzuge Sams-tag nachmittags um 5 Uhr 16 Minuten in Lend ein-getruffen, verblieb daselbst eine Stunde und sehte dann mittelst Wagen die Fahrt nach Gastein fort, wo die M kunft um 9 Uhr abends erfolgte. Ihre Majestät die Kaiserin reiste im strengsten Incognito und hat sich jede» officicllen Empfang verbeten. Frau Erzherzogin Man< Valerie traf nicht gleichzeitig mit ihrer kaiserlichen Mutter in Gastein ein, sondern wird erst nach der Out^ vue am 11. August Gastein besuchen. Se. Majestät del Kaiser Franz Josef kommt am 7. August u« 1 Uhr nachmittags in Gastein an und wird seine Appartements im «Hotel Straubinger» beziehen. Se. Majestät der Kaiser in dessen Begleitung sich Obersthofmeister Prinz zu Hohe«' lohe und zwei Fliigeladjutanten befinden werden, verlast Gastein am 10. August, wenige Stunden nachdem Kaiser Wilhelm von dort abgereist ist. Prinz Wilhelm von Preußen trifft am 6. August ein und verlässt Gastein gleichzeitig mit seinem erlauchten Großvater Kaiser 2M Helm, deni der Prinz bis nach Salzburg das Geleite geben wird. — (Spenden für das Radetzky-Denl' mal in Wie n.) Das uns vorliegende Verzeichnis Nr.'' über die eingelaufenen Spenden für die Errichtung eines Radetzku-Denlmals in Wien weist bereits die Gesannnt-summe von 109 119 st. 22 tr. ans. — Die «Revue de l'Orient» meldet aus Sofia, dass Fürst Alexander für das Wiener Radetzky-Denkmal den Betrag von 500 "> in pietätvoller Erinnerung daran gespendet habe, dass der berühmte österreichische Feldmarschall sein Taufpathe gewesen, als er, Fürst von Bulgarien, als zweitgeborexer Sohn seines damals als Feldmarschall-Lieutenant in östc^ reichischen Diensten gestandeilen Vaters in Verona das Licht der Welt erblickte. — (Der Excess in Lichtenwald.) Vom Gemeindevorsteher von Lichtcnwald, Herrn Franz Versec, erhalten wir folgende Zuschrift: «Einige Wiener Blätter haben kürzlich einer in Lichtenwald vurgenonlmem'N ^ rcticrung erwähnt, wobei die Sache so dargestellt wurde, als ob mehrere der deutschnationalen Partei an gehörende Herren mit einem Steinhagel begrüßt und obendrein plötzlich arretiert worden wären. Um einer unrichtig^ Auffassung dieser Angelegenheit zu begegnen, erlaube iH mir, un» Aufnahme des folgenden, aus den Zeugenaus-fagen resultierenden Sachverhalts höflichst zu ersuchen-In der Nacht vom 23. auf den 24. Juli haben der Privat-Instructor Herr Plenk, der Lehrer des Deutsche" Schnlvereins Herr Aistrich und der Stationsaufsehel Herr Gustav Rnber mit noch anderen Genossen »B circa 2 Uhr nach Mitternacht ein mitten im Markte befindliches Gasthalls lärmend verlassen. Vein« Ler.ander-schen Hause angelangt, haben dieselben Lärm gemacht und mit einem aufgescheuchten Schweine allerhand Allotria getrieben. Sie sangen, schrien, höhnten die gesamM^ Bewohnerschaft und einzelne Personen derart, dass d»e ganze Nachbarschaft alarmiert wurde und eine Me>'^ Leute herbeikamen. Man glaubte, es sei Feuer ausg? bruchen oder sonst ein Unglück geschehen. Allerlei M-schimpfungen: «Windisches Gesindel!», «Windische Hunde!'s «L. . . bnben!» lc.ic., wurden laut. Als das wüste GeschO und Gebrülle schon eine geraume Zeit anhielt nnd ma" Brotfrage für den Bacillus. Die Epidemie kann nicht aufkommen, wo der Krankheits-Erreger fein Brot nicht findet. Die Dejectionen der Cholerakranken, diese natürlichen Reinculturen des Bacillus, gelangen in den Boden, und der Bacillus vermehrt sich hier nnr dann, wenn er die Grundbedingungen seines Seins, Nahrung, Feuchtigkeit und Luft, findet. Das große Publicum hat keine Ahnung von der wichtigen Rolle, die der Boden, auf dem wir uus bewegen, für unsere hygienischen Verhältnisse hat. Nun denn, der Boden, der uns nährt und erhält, er brütet auch das Gift aus, das uns tödtet. Wir tanzen thatsächlich auf einem gefährlichen Vulcan. Die Luftsäule, in der wir leben, setzt sich tief hinein fort in den Boden, der sie zu begrenzen scheint. Ich spreche hier vom porösen Boden. Man kaun eine Röhre, wie es Pettenkofer that, metertief in den Boden eintreiben uud daraus Luft so leicht saugen, als käme sie aus einem Blasebalg. Luft, eine Bedingung für sein Fortkommen, findet daher der Commabacillns im porösen Boden in unbegrenzter Menge. Luft ist ihm aber nicht alles. Er braucht auch Feuchtigkeit. Es braucht Feuchtigkeit in den obersten Bodenschichten, nicht in zu großer Tiefe, denn nur dort findet er sein Nährsubstrat: organische Abfälle. Die Durchfeuchtung der obersten Bodenschichten geschieht vor allem durch atmosphärische Niederschlage, dnrch Regen. Das Regenwasser sickert durch den Boden durch und macht ihn feucht. Aber die Verhältnisse hier sind nicht so einfach und werden vielleicht wieder am besten durch ein Experiment begreiflich. Man nehme einen Blumentopf und fülle ihn mit lockerem trockenem Sand Es ist bekannt, dafs ein solcher Topf am Boden eine Oeffnung besitzt, um Wasser durchzulassen. Nun begieße man den Topf gehörig mit Wasser und sehe zu. Das Wasser sickert durch den lockeren Sand durch, es rinnt zum Loch am Boden hinaus, und nach vierundzwanzig Stnnden dürften die obersten Schichten des Topfes so trocken sein, wie sie es gestern gewesen waren. Dem Boden, der das eingedrungcne Wasser nicht zurückzuhalten vermag, dem hilft mm auch der Regen nicht. Man verstopfe nun das Loch am Grunde des Topfes und begieße neuerdings. Das Wasser sickert auch hier durch, es sammelt' sich in der Tiefe des Gefäßes ganz besonders an und weiß von hier aus die obersten Schichten des Topfes, die unter der Verdunstung fortwährend zu leiden hatten, infolge der Capillarität des Bodens fortwährend fencht zn erhalten. Der Grund des Topfes, für Wasser undnrchgängig, war eine Bedingnng fürs Fenchtbleiben der Erde. So geht es auch im Hallshalte der Natnr. Wo es in der Tiefe keine für Wasser impermeable Schichte gibt, dort sammelt sich kein Grundwasser an, nnd der Boden gleicht dem Danaidenfässe. Man gehe weiter. Man begieße den Topf recht stark. Während des Begleßens schon bemerken wir ans der Erde Luftblasen aufsteigen. Das eingedrungene Wasser treibt die Lnft aus dem Boden ans. Wir gießen fort und fort. Endlich hört das Aufsteigen der Luftblasen auf. Aber auch das Wasser dringt nicht mehr in den Boden ein. Es schwimmt auf dem Boden. Jedes Mädchen, das einen Palmentopf hat, weiß. was das bedeuten will. Die Palme stirbt ab. Ihre Wurzeln ersticken. Sie haben keine Luft. Die drei Experimente lassen uns alle folgenden Thatsachen begreifen. Absoluter Reqenmangel, aänz-ücher Mangel des Grnndwassers und daher gänzliche Trockenheit des Bodens lassen die Cholera M)t qnt aufkommen. Del' Bac,llus findet keine Feuchtigkeit im Boden. Zll starker Regen, hoher Stand des O","d" Wassers und dadurch bedingte gänzliche Untcrwasss^ setzlmg des Bodens bis zur Oberfläche sind nicht mel günstiger. Der Bacillus findet keine Lnft nnd muis ersticken. Tiefer Stand des Grnndwassers. star^ Regen lind daher gute, aber nicht zn starke Dum' fenchtung des lockeren Bodens oberhalb des Grnn^ Wassers oder höherer Stand des Grundwassers be' mäßigem Regen: nnd die Epidemie floriert. Der "^ cillus findet im Boden Fcnchtiqkeit nnd Luft. Wir sprachen vom porösen Boden. Denn de felsige Boden mit dichtem Gestein lässt w^ Wasser noch Luft durch, er bildet kein Grilndwass"' er wird daher auch uie eiue Keimstätte des Cholel^ giftes fein. Orte, die kcine örtliche Disposition i" Entwickllmg großer Cholera-Epidemien zeigen, sind 3"' meist auf felsigem Boden erbaut. . „ Aber selbst Buden. Lnft und Wasser erschöpf nicht alle Bedingungen znm Entstehen ausgebreitet Epidemien. Die Krankheit weist Verschiedenheiten ' ihrer Intensität je nach der äußeren Temperatnr al!' Man fürchtet die Seuche weniger im Winter, als ^ heißen Jahreszeit, man fürchtet sie welliger im cistg.^ Norden, als im sengenden Sudrn. Der Bacillus'^ Fremdling in unseren gemäßigten Zonen, und lven die Quecksilbersäule unserer Thermometer zu s"'.^ beginnt, da wird er matt und schwach und verue das Vermögen, sich fortzupflanzen. So erklärt sich ä" Theil das Ersterben der Senchen. . ., Wir haben den Commabacillus mit den Del? tionen der Kranken in den Boden gelangen sehen. 2v . beobachteten, wie er sich hier im porösen Erdreiche o gehörigem Luftzutritt, bei genügender Feuchtigte't " ,j bei geeigneter Bodentemperatur vermehrte. Wie W!^ nun der Kreislauf ab, der den Krankheitsstoff w»eo wbachtt Zeltunll Nr. 174 1445 3. Auaust 18««. °en Excedenten in der Annahme, dass sich endlich der scandal doch legen wird, vollkommen freien Lauf ließ, M em Stein herangerollt sein — von wo, weiß man nicht — der jedoch niemanden traf. Darob erhoben die Kannten ein noch größeres Geschrei. Endlich, nachdem oer Excess bereits über eine Stunde angehalten hatte und die Erbitterung der Bewohner, welche in ihrer ^ach.ruhe gestört wurden, auf das bedenklichste gestiegen war, begab sich der Gemeinde-Secretär auf den Thatort, "m endlich Nnhc zn schaffen. Ans wiederholte Ermah-uuilgcn zur Nnhe wurden die Excedenten noch unbändiger und schlugen noch größeren Lärm, so dass dem Gemeinde-«ecretär, um Nnhc zn schaffen, nichts übrig blieb, als öle Herren Plenk und Aistrich in Gewahrsam zu bringen, wahrend Herr Ruber das Weite suchte. Die Arrctiernng "Wgte um circa 3 Uhr früh. Uebrigcus wird die po-luschc und strafgcrichtliche Untersuchung mit Hilfe einiger l/lufzlg Zengell noch nähere Aufttärnng in der Sache bringen.» 7 7 ' u v — (Franz Liszt.) Aus Vayrcuth schreibt Man: Noch vor kurzem von seinen, früheren Unwohlsein leldllch erholt, hat sich Franz Liszt auf der Reise, die er zum Besuche Munkacsy's nach dessen Besitzung in Bel-glen unternommen, eine starke Erkältnng zugezogen, die U)n hier, wo er sich anfänglich nicht die erforderliche ^chounng angedeihen ließ, wieder aufs Krankenbett geworfen hat. Liszt ist nicht daran gewöhnt, krank zu sein; er war allezeit auch darin ein Liebling der Götter, dass Ml eine felsenfeste Gesundheit beschicken war. Nnn, da "e grauen Schwestern auch ihn heimsuchen, mag er gar UM an ihre Macht glauben, er ignoriert sie, so lange er kann — aber er zählt 76 Jahre, uud uuu liegt er oameder. I« den letzten Tagen ist in seinem Befinden «me Besserung eingetreten. — (Eine Stadt ohne Frauen und Mäd-Aen.) Schaut man von der Kuppel der russischen Stadt «mchta «ach Süden, so erblickt man die erste wirklich Mlesische Stadt in einer breiten, kaum mit Sand nnd ras bedeckten Ebene, den Horizont begrenzt von den zügeln der Mongolei. Diese Stadt heißt Mai-ma-tschin; ns bedeutet im Chinesischen «kaufen und verkanfcu», nnd °ui also so viel sage» als «Handelsplatz». Sie zählt >ur 3W0 Seelen, alles rohe Mänuersecleu! Nicht eine ma» ist zu finden, kein Kindcrlallen jemals zu hören, "ue spielenden Bübchen auf der Straße, leine Mädchcu-lMle. Nicht jedoch, als ob alle Männer hier Jung-gellen wären; viele haben Frau nnd Kinder im eigeut- ")en China, Aber die chinesische Regierung hat verboten, awl ihre hiiumlischeu Unterthanen nicht so nahe an der 'Nttenverderbcnden' russischen Grenze festwurzeln sollten, "'s Frauen in Mai-ma-tschin leben. Die Stadt soll von e>« Kauflcntcn nnr der Geschäfte halber bewohnt seil«; le Einwohner sollen sich nur als Gäste betrachten, auch cnn sie zwanzig und fünfzig Jahre dort wohnen und I" festen Hänser dortselbst haben. Deswegen mnss ein "«nnlicnvater in Mai-ma-tschiu, wenn er Frau und di w-^"ch"' will, eine Reise von einen, Monat durch , . "üste auf dem Rücken eines Kameels unternehmen "«o ebenso wieder zurückkehren. !»> "<^ ^'" »euer Wecker.) Seit einiger Zeit "'W man in Deutschland das Telephon als Wecker. « ^.,che ist derartig eingerichtet, dass man das Tele-^ionantt benachrichtigen kann, wenn man um eine bc- 'timmte Nacht- oder Morgenstuude geweckt zu werden wünscht. Das Telephonamt nimmt von dieser Bestellung Notiz, uud zur bestimmten Stunde ertönt das Glöcklcin des Apparates dem Abonnenten so laut und vernehmbar ins Ohr, dass er aufwacheu muss. Das Läuten hört erst dann auf, wem, der Abonnent die Antwort ertheilt, dass der Auftrag ausgeführt sei. — (Ein Plausibler Vorschlag.) «Wann werden Sie mir die hundert Gulden zahlen, die Sie mir schuldig sind?» — «Sobald ich taun!» — «Das muss aber bald geschehen, sonst werde ich klagen.» — «So? Dann borgen Sie mir uoch huudcrt Gulden und klagen Sie mich dann auf zweihundert.» Local- und Proliinzial-Nachrichtcu. — (Allerhöchste Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben der Feuerwehr in Lichtenbach, Bezirk Goltschce, eine Unterstützuug von 60 sl. ans der Allerhöchsten Privatcasse allcrgnädigst zu bewilligen geruht, — (Amtsdirections-Wcchsel in dcrtrai-nischcn Sparcasse.) Vorgestern trat der bisherige langjährige Amtsdirector der krainischen Sparcassc nnd des damit vereinigten Pfandamtes, Herr kais. Rath Richard Ianeschitz, in den definitiven Rllhestand und übernahm an dessen Stelle der von der Gencral-versammlnng des Sparcassevercins im Mai d. I. ernannte neue Amtsdirector Herr Dr. Josef Supft an die ihm anvertraute Amtsleitung der Anstalt. Aus diesem Aulasse versammelten sich Sonntag um 10 Uhr vormittags der gcsammte Bcamtcntörper der Sparcasse sowie alle übrigen Bediensteten derselben im großen Sitznngssaale, woselbst im Beisein und unter Intervention des Vercinspräsidcn-ten Herrn Alexander Dreo die officielle Verabschiedung des scheidenden sowie die Installation und Begrüßung des neuen Amtsdircctors uud anschließend daran die fter° sönliche Vorstellung des Beamte»« und Bediensteten-Personals an den letzteren vor sich gieng. Der Präsident richtete hiebet Worte der wärmsten Anerkennnng an den Scheidenden, worin er dessen durch seine langjährige musterhafte Amtsführnng um die Anstalt erworbenen großen Verdienste, seinen seltenen Pflichteifer sowie seine stete hingebungsvolle Sorgfalt für die Interessen des ihm auuertrant gewesenen großen Institutes rühmend hervorhob nnd in, Namen der gcsammtcu Direction mit dem Ausdrucke des ehrendsten Dantes hiefür schloss. Herr tais. Rath Ianeschitz verabschiedete sich hierauf nach einem an den Verciuspräsidcntcn gerichteten Dank in einigen warin empfuudcneu und mit fichtlicher Rühruug gesprochenen Worten von dem ihm bisher unterstellt gc-weseneu Bcamtcntörper, dessen überwiegende Mehrzahl ciuc lauge Reihe von Jahren vereint mit ihn« gedient hatte, indem er alle seinem Amtsnachfolger als würdige und pflichteifrige Mitarbeiter aus das wärmste anempfahl. Sodann hielt der nene Amtsdircctor Herr Dr, Sup pan cine der Feierlichkeit angemessene längere Ansprache an die Anwesenden, wurm er sich einerseits das gleich ehrenvolle Vertraue», seitens der Vcreinsdirection wie bisher uud audererseits die unverminderte, bis nun stets bewährte treue und pflichtbewusste Mitarbeitcrfchaft des Beamten-törpers erbat uud die er im Hinblicke auf seinen ausgezeichneten Amtsuorgängei mit dem Wunsche schloss, dass es ihm nach Jahren bei seinem eventuellen Scheiden aus der Anstalt beschieden sein möge, in und außerhalb derselben das gleich ehrenvolle Gedächtnis zurückzulassen, wie dies der abtretende Amtsdirector mit Recht für sich in Anspruch nehmen darf. Nachdem endlich noch als Sprecher des Bcamtenlörpers Herr Buchhalter Raimund Wasch er den, tiefempfundenen Dante des letzteren an Herrn kais. Rath Ianeschitz, insbesondere für dessen stets bewiesene warme Fürsorge für die Interessen der Beamtenschaft und deren eifrige Vertretung im Kreise der Direction Ausdruck gegeben hatte, schloss die kurze Feier. Ihr folgte sodau» uoch die corporative Verabschiedung, beziehungsweise Vorstellung der Pfandamtsbcdiensteten sowie der Aushilssbeamten und der Dienerschaft und im Auschlusse daran die in den nberen Amtslocalitäten vorgenommene Scontrierung der verschiedenen Casscn und die Ucbcrgabc der instructiousmäßigen Mitsperre derselben an den neuen Amtsdircctor. — (Schnlfcst.) Aus Planina schreibt man uns: In der reizend schön gelegeneu fürstlichen «Kleinen Wiese» feierte am 2«. Juli die Schuljugend von Planina ihr Aloisius - Fest und zugleich die Schulschlussfeier. Um halb 2 Uhr nachmittags versammelte sich die Schuljugend. Nach Ankunft der juugen, aber tüchtigen Musikkapelle von Adelsberg begaben wir uns unter klingendem Spiel auf die vom Herrn Förster Fr. Turek hübsch decorierte «Kleine Wiese». Gleich zu Beginn begrüßten Pöller-schüsse die Jugend, und von weitem erblickte man ein großes Feuer. An Ort und Stelle angelangt, sahen erst die Kinder, was ihrer harrte. Drei Lämmer wurden am Spieße gebraten. Wein, Brot und allerlei Naschwerk war in Menge vorhanden. Nachdem die Kinder ausgerastet, fieugen verschiedene Spiele und Declamationen an, die insgesammt recht gut ausfielen. Gegen 6 Uhr beehrte auch Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin Windisch-Grätz das Schulsest. Die Kinder empfiengen die hohe Frau mit lebhaften Zurufen. Der Obmann des Ortsschulrathes, Herr Dr. Mahr, ein großer Freund und Wohlthäter der Schuljugend, geleitete Ihre Durchlaucht zu dem geschmackvoll decorierten Festplatze. Nun erreichte das Treiben der Kleinen den Höhepunkt: sie sangen, spielten, hutschten, declamierten ?c. Dann wurden die Kinder mit Braten, Wein und Brot reichlich bewirtet, während die Adelsbcrger Musikkapelle einige Piecen spielte. Nach der Bewirtung wurden 30 der bravsten Schulkinder mit Prämien betheilt, welche Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin eigenhändig vertheilte. Hiemit war das Fest beendet, uud der Herr Obmann dankte in warmen Worten der hohen Frau, dass sie den beschwerlichen Weg nicht gescheut hat, um das Schulfest mit ihrer Gegenwart zu beehren. Nachdem noch der Lehrer, Herr Jakob Hebr?, die Kinder ermahnt, außer ihren Eltern auch allen ihren Wohlthätern stets dankbar zu sein, schloss er das schöne Fest mit einem dreimaligen Slava-Rus auf 3e, Majestät den Kaiser, in welchen die jugendlichen Kehlen lebhnft einstimmten. Allen Wohlthätern unserer Schule soi hier der wärmste Dank ausgesprochen, namentlich Ihrer Durchlaucht der Fürstin Windisch-Grätz, den Herren: Dr. Mayr, Milavec Andreas, dem hochw, Herrn Pfarrer Rihar, Frau Gallatia und der Familie Lavric. ^- — («Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild.») Von dem tronprinz-lichen Werte ist soeben eines der interessantesten Hefte, n??^" ? der Menschen Leib? Petteukofer hat geeint, da,K der Kein, nus durch die Luft befalle. Das wre h^ größere Gefahr. Dc»u es gienge kaum an, U, We" das j„ ^ Atnwsphäre suspendierte Gift zn luiuyen Hler gäbe cs nur ein Mittel: die Flucht, s,^ "der die Thatsachen sprechen nicht für diefe An-Muung. Alles scheint darauf liinzudcntcn, dass der "Merakeim m die Ärunucu gelange und dass dahcr "us ungekochte. uufiltrierte Trintwasser der wesentlichste l?'m^ krankmachenden Organismus sei. Das wirkt ^Mlch, denn es lehrt uns schützen. Man hat nach-". "lesen, dass gute Wasserlei t uu gen mit "glichst vacillenfreiem Waffer mehr M s'"b. als die gauze lateinische Küche, ""u hat das in Calcutta constatiert. in Madras. 3. !c^' PuudicherN), man hat das in vielen Städten ^ruychlands erfahren, in England, Spanien und «rankreich. . Werden auch wir diesen Veweis lie-unn! ' ^ b"che hier ohne Antwort ab. Denn ich ""Ute ;a nur beruhigen uud zeigen, dass der Cholcra- "Mlus cm gar empfindliches Ding sei und dass es ,/"""oren genng gibt, die uns gegen ihn schützen """ten. Dr. A. S. tNachdnl«! verbalen,) Das Opser der Liebe. «oulan vun Vlaz vo« Weißenthurn. (60. Fortsetzung.) Sie war in der Begleitung von Pastor Morton d Ada sehr frnh nach dcm Gerichtsgebäude qekom> 2'^'l" der würdige Greis wollte ilr so viel als "wgllch dle neugler.gen Blicke der Menge ersparen, und die wenigsten der Anwesenden ahnten, dass die dicht-vcrschleierte Franengestalt, welche anscheinend so ruhig dastand, die Witwe des Mannes sei, über dcu so viel gesagt und gesprochen worden war während der verflossenen Tage. Richter, Geschworne und Vertheidiger hatten ihre Plätze eingenommen. Eine lantlose Pmise entstand, che der Gefangene in den Saal geführt waro. Nnr der öffeutliche Äutläger nnd dcr Vertheidiger wechselten einige Worte mit eiuandcr. gerade als die hohe Gestalt Hugo St. Johns im Nahmen des Tliürcinganges erschien. Rnhig blickte Hugo »in sich; er sah bleich aus, sonst aber verrieth nichts dic innerc Bewegung, als er, sich verneigend, seinen Platz ans der Anklagebank einnahm. Sein ernstes, edlcs Antlitz stimmte plötzlich die lffentliche Meinung zu seinen Gunsten. Dieser Mann konnte kein Mörder sein; wenn er Sir Hcnry Carrs Tod herbeigeführt, fo war es im ehrlichen, offenen Kampfe geschehen; ein Mann mit diesen Zügen war kein Feigling, kein Verräthcr. ^ Die Anklageschrift ward verlesen, und jedes Wort dünkte Beatrice wie ein Dolchstich, der ihr wundes Herz traf. Sie hatte jetzt den Schleier in die Höhe geschlagen nnd hielt die Angen nnverwandt anf Hugo gerichtet. Als aber seine Stimme an ihr Ohr schlug, als sie vernahin. wie cr anf die Fiage des Staalsanwaltes, ob er sich schuldig fühle, mit einem lanten. weithin vernehmlichen «Nein» antwortete, daließ sie den Schleier wieder niedersinken, war ihr doch zumuthe. als ob aller Angcn sich nur anf sie richteten. Der öffentliche Antläger begann seine Rede. nnd bebenden Herzens vernahm Beatrice, wie die ganze Geschichte ihrer Ehe nnd ihres häuslichen Elends in glatten Worten der versammelten Menge znm besten gegeben wurde. Er erzählte, dass Fränlein Ross mit dem Angeklagten verlobt gewesen wäre, dass der Todte daß jnnge Mädchen leidenschaftlich geliel't und sie zu einer sogenannten schottischen Ehe veranlasst habe. welche jedoch aus verschiedenen Ursachen bis zu dem Tage verheimlicht worden war. an welchem sie d,e Gattin des Angeklagten hatte werden sollen. Der Mann des Gesetzes schilderte mit beredter Zuuqe die Scenen, welche dieser Enthüllung gefolgt, er sprach von dem natür« lichen Grolle, der gerechten Entrüstung des Verrathenen; er wusste, dass derselbe dem Manne Rache geschworen, welcher das Weib von ihm genommen, das er mehr geliebt als sein Leben; er fügte hinzu, dass die Handlungsweise des Verblichenen weder gerechtfertigt noch entschuldigt werden könne, nnd gab endlich der Ueberzeugung Ausdruck, dass Sir Henry Carr dieselbe gewiss bereut nnd. wenn irgend möglich, bereitwillig ungeschehen gemacht haben würde. «Eine unter solchen Auspicien geschlossene Heirat konnte kaum "ine glückliche sein,» fuhr der öffentliche Ankläger fort. «Sir Henry und Lady Carr lebten änßerlich anscheinend in Eintracht, doch ihr häuslicher Verkehr war durchaus kein freundschaftlicher. Es ist gewiss, dass Lady Carr den gegen sie verübten Betrug init Bitterkeit empfand, doch ihr Benehmen war tadellos bis zu den, Augenblick, in welchem nach vierjähriger Abwesenheit der Gefangene alls fernen Landen zurückkehrte und sie wieder einander gegenüber traten mit dem vollen Bewusstsein, dass ein 'Menschenleben trennend zwischen ihnen nnd ihrem Glück stehe. Leidenschaftliche schmerzvolle Scenen erfolgten; ja, es ereignete stch. oa,s ! ein Besuch, welcher unangemeldet Lady Ea^ ^alon l betrat, hörte, dass die Dame nicht a"em ha s-rfnllt von ihrem Gatten sprach, sondern auch dem Wunsche Lllibachtl Zeitung Nr. 174 1446 3. AlWlst 1««6. das 17., erschienen, welches zugleich das 7. Heft des «Wien und Niederösterreich' behandelnden Theiles ist. Es enthält an Text vor allem den Schluss von Ludwig Spei-dels wertvoller, in Form und Inhalt musterhafter Monographie über das Wiener Schauspiel und dann einen Theil von Albert Ilgs Abhandlung über Malerei und Plastik in Wien vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Auch der illustrative Theil entspricht diesem Inhalt. Namentlich ist der Speidel'sche Aufsatz mit Porträts und Costümbil-dern aus der Wiener Theaterwclt in vorzüglicher Ausführung geschmückt, während der Ilg'sche Anfsatz mit gut gewählten kunsthistorischen Darstellungen ausgestattet ist. — (Städtisches Armenhaus.) Verflossenen Sonntag, in der Octave des Iakobsfestes, wurden sämmtliche Pfründner und Pfründnerinnen des städtischen Armenhauses in der Karlstädterstraße vom hiesigen Vrauereibesitzer Herrn Georg Auer mit Suppe, Fleisch, Zuspeise, Brot und Vier betheilt und hatten, was selten bei ihnen der Fall, wieder einmal einen außergewöhnlichen Tag in ihrem Kalender zu verzeichnen. — (Zwiebelmarkt.) Der Zwiebelmartt anlässlich des gestrigen Portiunculafestes war heuer nicht so reich mit Ware versehen, wie in früheren Jahren. Die Zwiebeln sind heuer nicht gut gerathen, weshalb die Preise ziemlich hoch waren. Vormittags kostete ein Kranz mit 4 bis 5 Zwiebeln 5 kr., schlechtere Ware 4 kr. Unsere Hausfrauen verhielten sich sehr reserviert und machten wenig Einkäufe. Nachmittags fiel der Preis auf 7 kr. für zwei Kränze, gegen das Vorjahr also eine Preissteigerung um 2 kr. — (Concert lroatischerStudenten.) Wie uns aus Agram berichtet wird, beabsichtigt der akademische Gesangsverein UrvatZka I^ira in Agram im Laufe des Monates August in Kram einige Concerte zu veranstalten, und zwar soll am 11. August ein Concert in Laibach, am 12. in Krainburg und am 13. August in Veldes stattfinden. Der Verein Urva^ka Lira pflegt namentlich die nationale Tambura-Musik, und dürfte es für unsere Musikliebhaber von Interesse sein, zu hören, welch hübsche Musik dem primitiven Instrumente entlockt werden kann. — (Unglücks fall.) Von dem zwischen Laibach und Salloch verkehrenden Postzug Nr. 9 wurde Sonntag ein irrsinniges Weib aus der Irrenanstalt in Studenz überfahren und blieb sofort todt am Platze liegen. — (Einjährig-Freiwillige der Kriegsmarine.) Von nun ab können auch alle jene jungen Leute als Einjährig-Freiwillige in die k. k. Kriegsmarine eintreten, welche eine nautische Schule mit gutem Erfolg absolviert haben und den Nachweis erbringen können, dass sie wenigstens ein Jahr lang auf Schiffen langer Fahrt oder großer Cabotage als Marineurs eingeschifft gewesen. — (Ein Riesenfisch), ein sogenannter Waller (Wels), 72 Kilo schwer und 7 Fuß lang, wurde am Ausfluss des Ossiacher Sees mit dem Netze gefangen. Neueste Post. Original«Lelegramme der Laib. Zeitung. Trieft, 2. August. In den letzten 24 Stunden sind sechs neue Cholerafälle, davon drei in der Neustadt, zwei in der Altstadt und einer in Rojano, vorgekommen. Ein Fall wurde aus Corte d'Isola ge- Ausdruck gab, er wäre todt. Entsetzliche Worte dies, umsomehr, wenn ein Mann sie vernimmt, der das Weib liebt, welches einem andern gehört, ein Mann, dem dieser andere schweres Unrecht zugefügt hat. Bald darauf fieng Lady Carr zu kränkeln an, und der Verewigte, stets ein aufmerksamer, zärtlicher Gatte, brachte sie m Gesellschaft mehrerer Freunde nach der Seeküste. Eines Tages erfchien auch der Angeklagte dort, um sich am nächsten Morgen in Begleitung des Verblichenen nach Lymouth zu begeben. Es war dies am 11. Juli, meine Herren Geschwornen; ein rasender Orkan wüthete an der Seeküste. Als Sir Henry, welcher zu früher Nachmittagsstunde jenes Tages zurückerwartet worden war, nicht eintraf, vermuthete man, dass er irgendwo unterwegs ein Obdach gesucht. Doch gerade während der Orkan am ärgsten tobte, alarmierten zwei Schiffer die Bewohner des Pfarrhofes. Sie hatten am Strande die gänzlich entstellte Leiche eines Mannes gefnnden und dieselbe mit sich gebracht. Unverweilt begab sich der Geistliche in Begleitung der beiden Männer, welche den Leichnam trugen, nach dem Gasthofe, in welchem die Londoner Gesellschaft, zu der der Todte unzweifelhaft gehörte, abgestiegen waren. Dort erkannte man an seiner Kleidung, an dem Ring, welchen er am Finger, an der Rose, welche er im Knopfloch trug und die er des Morgens erst von seiner Frau erhalte«, iu dem Verunglückten sofort Sir Henry Carr. Anfangs alaubte man, es sei ihm ein Unfall zugestoßen, doch das ärztliche Urtheil stellte bald fest. dass der Freiherr infolge eines Schlages auf das Hinterhaupt ge-tödtet worden und das Ende ein ganz plötzliches gewesen sei.» (Fortsetzung folgt.) meldet. Seit dem Ausbruch der Epidemie sind erkrankt 127 Personen, geheilt wurden 27, gestorben sind 70 und in der Behandlung verblieben W. Fiumr, 2. August. In den letzten 24 Stunden sind hier acht Erkrankungen und zwei Todesfälle infolge von Cholera vorgekommen. München, 2. August. Fürst Bismarck stattete dem Prinz-Regenten einen Besuch ab. Nom, 2. August. D^r Papst hat endgiltig beschlossen, einen diplomatischen Vertreter nach Peking zu entsenden. China accreoitirrt seinen Gesandten in London auch beim Vatican. Der französische Botschafter beim päpstlichen Stühle soll infolge desscil abberufen werden. Paris, 2. August. Von 1414 Generalraths-Wahlen sind 800 bekannt. Hicvou sind 481 Republikaner. 234 Conservative. 85) Nachwahlen sind nöthig. Die Republikaner gewinnen W uud verliereu 38 Sitze. Paris, 2. August. Bisher gewannen die Republikaner bei den Generalrathswahlen 67. verloren aber 78 Sitze; 1152 Ergebnisse sind bekannt. Petersburg, 2. August. Erzherzog Karl Llldwiq und Gemahlin dejelinierten gestern bei Ihren Majestäten und machten im Lmife des Nachmittags Besuche. London, 2. August. Gestern abends fanden iu Belfast zwischen Oranqisten und Nationalisten Schläge^ reien statt, wobei beiderseits mit Steinen geworfen wurde und die Polizei qenüthigt war, von den Waffen Gebrauch zu macheu. Um Mitternacht wurde die Ruhe wieder hergestellt. Franz Liszt f. Wie aus Bayreuth telegraphiert wird, ist Franz Liszt daselbst vorgestern gestorben. Seine Tochter Frau Cosima Wagner und sciue Cnlelin Daniela Bülow standen an seinem Sterbebette. Liszt war im Jahre 1811 zu Raiding ini Oedenburger Comitate Ungarns als der Sohn eines Beamten im Hause des Fürsten Esterhazn geboren. Der von seiner Mutter sur den geistlichen Stand lluscrschene, geistig begabte, aber körperlich schwache Knabe zeigte srühzeitig ein hervorragendes Talent für Musil, und kunstverständige Magnaten gewährten dein Vater die Mittel, seinem Sohne unter der Leitung der Meister Czerny und Salicri eine entsprechende künstlerische Ausbildung angedeihen zu lassen. Bald trat Liszt als Claviervirtuose iü öffentlichen Concerten auf. die rasch sein Talent zur Geltung brachten. Nach einer Kunstreise durch Süd-Deutschland in, Jahre 1823 begab sich Liszt nach Paris, wo sich ihm die Salons der ersten Stände öffneten und sein Erfolg ein glänzender war. Sein erstes öffentliches Concert im März 1824 war für die große Weltstadt ein Ereignis Nach einer Reise durch die Departements starb am 2«. August 1827 sein Vater nnd steter Begleiter in Voulo gne sur Mer, weshalb er seine Mutter zu sich berief und mit ihr in Paris seinen Aufenlhal« nahm. Im Jahre 1880 wendete er sich nach der Schweiz, 1837 nach Italien, machte 1830 bis 1847 seine Conccrtreisen durch ganz Europa, überall nnbeschrciblichen Enthusiasmus erregent, war 184? bis 18U1 Hoslapellmeister in Weimar, dann wendete er sich nach Ron,, wo er 1865 in den geistlichen Stand trat und fortan als Abbö lebte. In neuester Zeit hielt er sich zeitweilig in Budapest auf. wo er an der neugegründcten lön. ungarischen Musik'Atadcmie als deren Präsident wirkte. Von Seite Sr. Majestät des Kaisers erhielt Liszt den Orden der eisernen Krone dritter Classe und wurde infolge dessen in den Ritterstand erhoben. Als Clavier-spieler war Liszt bahnbrechend und bis jetzt unerreicht, als Com» ponift eines der Häupter der sogenannten romantischen Schule. Unter seinen Hauptwerken seien erwähnt die vierzehn sympho-nischen Dichtungen für Orchester, in kirchlichen Werten die Graner Messe, die Oratorien: «Die heil. Elisabeth», «Christus» u. s. w. Auch als Musitschriftsteller hat sich Liszt einen bedeutenden Namen gemacht. Die Beerdigung Franz Liszts findet heute nachmittags auf Wunsch des Verstorbenen auf dem Vayreuther Friedhofe statt. — Die Bedeutung dieses außerordentlichen Künstlers und Menschen werden wir an anderer Stelle eingehend würdigen. Volkswirtschaftliches. Vollstreckung der Erkenntnisse österr.-ungar. Ciuilgerichte in Numänien. Das k. f. Consulat in Iassy erhält häufig Ansuchen von Industriellen aus Oesterreich und auch von deren Advocate», um Uebernahme ihrer Vertretung in Ciuilrechtsstreitigkeiteu, obschon nach den rumänische» Gesehen Parteienvcrlrclungc» vor den lön. rumänischen Gerichten nur von den hiczu berechtigten dortigen Advocate« übernommen werden können und dem Consulate nur erübrigt, solche Ansinnen entweder principiell abzulehnen oder sich auf die Namhaftmachung eines Parteivertrcters aus dem dortigen Advocatenstandc zu beschränken. Diese Wahrnehmung hat das k. t. Consulat in Iassy veranlasst, folgende Advocate« in jener Stadt hieher namhaft zu machen, die außer der rumä» nischen auch der deutschen oder französischen Sprache in Wort und Schrift mächtig sind: G.Macri (französisch); S. Goldenthal (deutsch uud französisch); P. Missir (deutsch und franzö-fisch); I. Vivoschi locutsch und französisch); Xenopulo (dentsch und französisch); E. MaslHin (deutsch und französisch); Roju (französisch); A. VuiucllU (deutsch und französifch); G. Nuiu-cliu jun. (deutsch und französisch); N. Dragici (französifch); C. Catiincscu (deutfch und französisch); Mircea (französisch); N. C. Aslan (deutsch und französisch). Das genannte Consulat bemerkt ferner, dass die Vollmachten der Parteien an die dortige« Advocate« in rumänischer Sprache abgefasst und mit der Legalisierung durch eine tö». rumänische Mission in Oesterreich (Gesandtschaft oder Co>,sulat) versehen sein sollen, und dass eine directe Corrrspundenz zwischen den Parteien und den betreffenden Advocaten zur Vermeidnng unnöthigen Zeitverlustes sich dringend empfehle. Die Kosten für die Legalisierung einer Urkunde durch das lön. rumänische Gc< neralconsnlat in Wien betragen bis auf weiteres 2 fl. 45 kr. Nach den von, k. k. Consulat in Iassy gewonnenen Erfah. rungen wird auch häustg übersehen, dass Ansuche» »m Vollstreckung von Erkenntnissen und Enlscheidunge« der hierländigen Gerichte gegen Parteien in Rumänien nicht durch die l. l. Co«, sulate, sonderu auf diplomatischem Wege cm die competenlen rumänischen Gerichte zu leiten sind. Nicht selten sollen Exccu-! tionsbegehren direct, oft iu ganz mangelhafter Weise von den Pcnleien aus Oesterreich oder von deren Rcchtsfreunden an da» 1. k. Consulat eingesendet werden; das Consulat hat aber M die Alternative, sie entweder an die k. k. Gesandtschaft in Bukarest behufs diplomatischer Intervention vorzulegen oder im Falle ihren offenbaren Mangelhaftigkeit den Parteien zurückzusenden. Neb" den Förmlichkeiten, welche zur Sicheruug der Vollstreckung der von den k. t. Gerichten in Civil-, Handels-, See- und Wechsel' Angelegenheiten gefällten und ex.ecutionsfähig gewordene» ^ tcnntnissc und Entscheidungen in Runianien dienen, besteht entt dringend gebotene Vorsicht auch darin, dass der Executionssähltt einen Bevollmächtigte» in Rumänien bestelle, der, wenn er auch nicht nothwendiqerweise dem Aduocatenstande angehören muss, so doch nlil einer entsprechenden Vollmacht ausgestattet sein so"> um erforderlichenfalls einen Specialbevollmächtigten ans dcM Advocatenstande zur Plaidicrung vor den Gerichten bestellen ZU können, wenn anlässlich der Einleitung oder Durchführung der Zwangsvollstreckung Rechtsstreitiglciten entstehen. Nicht selten geschieht es, uass das rumänische Tribunal das Erkenntnis zwar mit der Vollstrcckungsclausel ansstattet, dennoch aber die Vollstreckung nicht eingeleitet werden kann, weil sich niemand von Seite der Partei meldet. Bei Bestellung eines Sachwalters in Rnmänien würde der Cxecutionsfuhrer auch dein Umstände leicht vorbeugen tmmen, der daraus enlsteht, das'' die Urkunde, als: Schnldschein, Wechsel, Vertrag u, s. w., a»f Oru>'° derc» das Erkenntnis (Urtheil, Zahlungsbefehl) erfolgt ist u'ld auö welcher der Grnnd zur Zuständigkeit des Erlennlnisgerichtes entnommen wird, häufig nicht zngebote steht. Wird nn» b" der Verhandlung über die Vollstreckbarertlärung des Erkenntnisses uder über den dagegen erhobenen Einsprnch des Erecnlcn, w>e es osl vorkommen soll, von den Belheiligten auf Vorweisung der fragliche» Urkunde plaidicrt, uud kann alsdann dieselbe mail sogleich vorgewiesen werden, dann entstehen nicht selten Incident streite und auch sonst Störungen im regelmäßigen Fortgange der Exccnlil'nsangelegeuhcit. Vllilmch, 31. Juli. Auf den, heutigen Markte si»d crsch't' nen: 4 Wagen mit Getreide, I? Wagen mit Heu und Stroh, 11 Wagen und 3 Schiffe mit Holz. Durchschnitts-Preise. Weizen pr. Heltolit. 6 5«) — i— Butter pr. Kilo . . — 80 -"^ Koru » 4 55-------Eier pr. Stück . . — 2 -^ ^ Gerste , 4 «-------Milch pr. Liter. . — 8 —" Hafer . 3 9-------Rindfleisch pr. Kilo — 64 — ^ Halbfruchl . ---------------Kalbfleisch » — 48^'^ Heiden » 4 39-------Schweinefleisch » -—58-—" Hirse » 4 87-------Schöpsenfleisch » — »2 — ^ Kukuruz . 4 8?-------Händel pr. Stück . - 40 - ^ Erdäpfel 100 Kilo---------------Tanben » — 17 — -" Linsen pr. Hcttolit. 11-----------He» pr. M.°Ctr. . 2 30 — -^ Erbsen » 10-----------Stroh . . . 2!?0 —"" Fisolen » 10-----------Holz, hartes, pr. > Rindsschmalz Kilo 1----------- Klafter 0>40 — ^ Schweineschmalz» —66-------— weiches, » 410^-"" Speck, frisch, » — 64-------Wein,roth,, 100Lit.-------24 ^ — geräuchert » — 70-------— weißer, »-------20 -- Angekommene Fremde. Am 1. August. Hotel Stadt Wien. Tribuc und Werninghaus, Kaufleute, Wien- — Kopriunil, l. l. Lehrer, sammt Frau, und Kodella, I"' genienr, sammt Familie, Marburg. - - v. Kuschin, l. l. Äerg/ Meister, Idria. — Benpirat Victorie, Private, sammt Familie, Trieft. — Nrebul und Kojec, Kaufleute; Wolanu, l. l. Lieutenant, Fiume. Hotel Europa. Votwsck, Musiklehrer, sammt Tochter, Pelta». -^ Vidic, Hausbesitzer, Oberkrain. — Pelko, Privatier, sam«" Frau, Capodistria. — Bischoff Barbara, Private, sammt Familie, und Harvolil, Zahnarzt, Trieft. — Gestir, Bauzeichner, Pola. Hotel Baltischer Hof. Franzan, Ingenieur, Wien. — Koceanz'g, l. t. Zugsführer, Graz. — Dettela. Besitzer, Moräutsch. Gasthof Siioliahnhof. Spernbaucr, Ingenieur, Graz. — BuM, Kaufmann, Trieft. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Baron Apfaltrern, Privatier, sammt Bruder, Wien. — Nroz, Privatier, Klanz. - Lem, Kanfmann, fammt Frau, Trieft. — Pafeul, Oberconducteur, Fiume. Gasthof Sternwarte. Kregar, Kaplan St. Veit. — Banta", Oberlehrer, Dragatus. — IeserSel, Abiturient, Capodistria> — Rant, Lehrer, Trata. Verstorbene. Den 3 1. Iuli. Johann Rodic, Arbeilers-Sohn, 3'/, I" Polanastraße 47, Lungentuberculose. — Josef >jajc, Amtsdienc"' Sohn, 4'/» I,, Chröngassc 1l. Scharlach, - 'Karolina Sch«^ Stcnereiunehmcrs-Witwe, 77 I., Kuhthal 11, ^poplvxi» ^' Den 1. A ug u st. Maria Bühm, Veamte«s-Gattm, 58 3" Unter der Trantsche 2, organischer Herzfehler. Lottoziehungen vom 3l. Juli. Trieft: 9 12 7-j 56 «9. ' Linz: ttii 85 7!1 «7 88. Mctcorulossijchc Vcobachtungen in Laibach^. 7 ÜVMg. 736.66 "13Z" AW?jchwach " NeM" ^ 2, 2.N. 734.11 25.0 NW. mäßig bewölkt H"" ',) . Ab, 733,97 16.8 NW. schwach heiter Morgens Nebel, sonniger, angenehmer Tag, kühl. ^ Tagesmittel der Wärme 18,4-, um 1,4" unter dem Normale-^. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. Rohseidene Oastkleider (ganz Seide) ! st. 9,80 per compl. Uobe, > Mliah»»- vo» mindern« zwei Noben zollsrri in« Hau« da» Sc'de"- » fabril-Dlpo« («. Hennebtra umsschcnd, ^'vktt loste» K, t», Pollo, sikl! 1447 Course an der Wiener Oörse vom 2. Augnst 1886. N° i7° ^. 18, s,c> I«« l.o 8«v,' 3^ ^»anze 500. 142 5N143- °"> 2"/° FUnsle! >W « 141-50 14^-. «^ ^'""'°l!»25.i«^s.o "°"""»lei,tcnschc«n« , . per el. s>7-_____- ^,^°ll-Goldrrntü, steilersre! . l2i>20 ill 40 "k,icil. i»io!e,nfn«e, slenc'sre! , >«!/-—,0i!i5> ""«, Gold«,,«« 4«/„ . . . . 107301074k. " ,^"p>"rc»!e 5«/» .... ».<> - N5-I5 ' «fl«nb..Unl. ,iic»sl,ö,W,k. !5l75,s>.'>- " ^!lbah»-^lio»i!ä<»,'N . . INU4«1NV»« » «la»!« Obl.lUng.Qstbahn) I2»5,«12!». ' „, „« « vom ^l IU7U . !2» - I2l — lll.!^«?'""'" «>'l.^><»ul>.ö. W. 12^ —111» s,0 ^e>»'»icg,°^Vs<> 4°/« ,«0 sl. . . !25 75>i!e-- ^runbentl.. Obligationen (lllr ,«c» ft ll ,A.) ^°b°hnu!che....... ,„.. ^^ 5°° N','"c....... ,05^,05«., !>,,°^r°wre,chi,ch« ... .<,s..s.u _ ._ ü°/° n.«,"'A ""b sl°v°n!lchl . luü^ - - » »e«e»biit^>lche..... loz LU,o.'. «0 Veld Wnlc KI«/« Temes« »anat . . . . l05««'05«n 5°'i, ungarische...... >05 »0IU5 s.o Nndrre öfientl. Nnlehen. Dr,iau°z«tg.»^ose 5«/, 10« sl. . 1l»'?5 »'»'— d«o. »Iiillihc l»7», ficucrllei . >o« 5»« ion ?5> Nnlebe» d. ktadtgemcinde Wien >05 <(»i«l, lw Ai,I«ycn t^, Clablgememdc N>l«n (Silbct unb V »«.>> 5»<> Pfllndblitfe (slit 10« fl.) Vrtfücl. aNss-öslel» <>/,"/„ Gold. l2>»2l, - - dlo, i» l>u ,. „ <>/,"/„ !0l—loll!« No, in l><) « « 4°/<, . «7 — «7 s,o dto. ^ian!icn»Cchuldvet/<, >«0'5l> !uj. »>/,"/<> '<>i »5 —-- O . llil l»UI08'»0 bto. ,. <"/„ . . !»N8t> vi» »o u>,ss. au>', BodencrcdlllNcticnges. ,» P<<, >>, I. i^« vcil, si'/,"/« —'— — — Pliorilätö'Obligationen (Ilil I»!0 s>.) ^lüulelb lll'cfibühli I, Isi°n —.— —.— i)t>t>>,«nde»No>tbahn in wilder W »^< ° ^ud^ ^» Wahn Veld Ware Slaatsbahn !, Emission . . inz »s. —'— Slidbahn k »«/,.....in,,».«!«« — „ 5 5«/«.....<83 «l> — - Unst.-galiz. Vayn.....inl?o n>2ls. Diverse Lose (per Stii/„ Do>iau«Damp«ch. lUU sl, , l,«?s, NU2K kaidachcr Priimien- Palssy Lo>c 4« N..... ^_ 455.0 Vtolhcn «leuz. sst. Oe>. v,,«j>. ,4 <;o !4 7<< NuduIs'Loft 10 fl..... ,8 ?s> 19 25 Sa>!nx — El,-G»,!,ols«^oie 40 sl, . . . s>ß — 5»s! 50 Waldstein'l'ose lll» sl. . , , 3, 75 .>8 25, Nuilbijchliläy ^ose 2« sl, , . ^«50 44 — Vanl.Nctien NliNll"Ocstc,l, Bant »00 —N4,''<> Blliilvcieln, Wiener, id« fl. . ,03'?5 io< -Btl,.l..^i,jl,.Qcs,,z!00fl.S «»"/i, z«n.^zuzi — ülb>.»Anst, >.Hand.u.G. >t>usl. >2«o 40^UU'7N !t.rtl!bl!lll> «ttlss Uny. !lUl» si. . !>^7 ?s,!2»« i!5 Tlfol>lr»vu!,l, Äll^,!i!!0 il. . !l«o ..'N!l»l'(< >illc'.ulplt.Oei.,viied«o!l..'i0l)fl, !?>4« — 546 — ^!)p°lyelcnl>., ost. -lux,!. lü"/<>E. »,-— «3 — Rondell',, ost. .uujl, »».5»«/, u»!>d>>»l !!)(» ft.....72 ?!» ?» — ^cllchiobanl. «Ua 14« sl. . iz« —15,;-50 «eld ware Nctien von Transport» Unternehmuugrn. (per Stils), «lbrech«.«ahn »uu fl. Eilbn . —'--------— «Üöld hium.Nahn iiuu sl, Silb. l»«»b I»«?,', «uisin'Iepl. itijenb. zoo sl, Dampfschiffahrt« - Gef. Oestcrr, 500 sl,y, 1»4 5>« 185 — Dill Vodeuvachcr E,»B,2uu „ Linz-Vudwe!« ü«l> sl. . 21» — ^ii, !w „ Slid°I'r.llI, , I»z! W I8« ,u Gll>>z,KarI»i!udwig^B,»uufI.Hü1i. —'— —-— Vraz «öslachcl!i,-^,W0il,ö,W.------------— Hahlcilbct-g^ilcnbahn luu — i.'cml>eru «tljei« bal)N'Oc>sll,l!)H!t i«uu ,l. °, U. «8 »5228-75, i!lovd, oft, ung,, Tnesl5>u0sl.llA<, .8,—5,^4,_ Ocftell,Nrrbweslb. l,A) ^uu ,i, «i,!lb« . 171 lio^7i «<> Pra^-TiNscr «tljcnd, 15»>jl. sllb. »4^0 zz 50 «uboli»! al)U lluu ,o i»4'30 Slcbenl'Ul«cr «iijcnb, ' sl, —— —... ^laal«cl!<.!.!>ad>> ü»,» !l. 0. W, . llv ?s> 230 '/5> V«lv Ware Silbbahn »00 sl. Silber . . ii55 Ilan»port.»tl«Mchaft 100 II. . — - — — Ung.!»<«>fl.S,i7»»5 l?» 75 Inbuftrle.Uctie» (per Stiiel). ltgybi unb Kmbber», Eisen« unb Slahl.In»,, in W,en ion sl, , —— ^ _ lt>!enbal,nw.»i'eihg. 1. »0 sl. 40»/, —---------__ „«ilbemichl", Papi.rs, u, V.'O. «-,!, »4 ,z !l)lontan'lvls«llich.. öftt«-l.»»lo!Nl »»'— >8 ,y Pragcr «tlsco^nd.Ocs,^00 sl. -1b« —,57-— Salgü'Illri, liijeurnss. lvu l.i»k b0 p"'« ^.........5000 5^) ,0 Pelelsburg .......^.,__ ^..__ Valuten. Ducat«»........ z.yz z.yz >eo.Franc«.Slk«l«..... i<><,, ,„,>, Gilder.........__,^ ^. ^. DcuHchc Meichsblliilttoici! , , ,,, ,,, ,,, ^s,