^ Degotardlsche ^ 3 LaibacherZcttung, ^, Mittwochs den 23. April l8r wie er dieses bei jener ZngrNosigkeit der Mengen, bey der Verspottung aller menschlichen nnd göttlichen Geseye, bey der so grossen Verachtung des Pricstcrstandes, nnd bey der schmcrzlickcn Gefangenschaft der Kirche angehen müsse, sehen Wir nickt ein. Dieß trndt Unser Gemüth, und läßt Uns, wahrend Wlr Tag und Nacht über die hohen Pflichten Unsers Berufs nachdenken , krinc Ruhe. In so traurigen Zeiten habt Ihr Uns zur obersten Regierung derKir-che berufen, in der Meynung, daß Wir das Schifflein Petri bey den grossen überall tobenden Stürmen würden leiten können f — Eine selbst für Engelsschultern fürchterliche Last. Und aus welcher Mitte habt Ihr Uns gewählt? Ans der Mitte derer, in ivelchcr fast ein jcder sick mit gleich bewunderungswürdiger Hcldcnstärke im Glauben dcr Kirche in eben diesen Zeiten auszeichnete; wo fast ein fcder seiner Güter beraubt war; Gefängniß, Landcsverweisung, Todesgefahr , und die bitterste Schmach ausstund ; aus Licbe zu Christo dcr Wett, den Engeln, m!d den Menschen znm Schan'p:el wnrd.'; wo ein j'der unter E„ch nickt n'lr zu i'emm Posten wr Würdigste, ft'id^rll a!>cb n.eit nürdig^r als Wir^g^o^stn ftyn wi!r-de, um diese gr^ße Buroe pm Rnl m der Kirche, li,)d M ihrcr Eich^rb^lt zu übentt^neu. — Ras ft^^ ^hr f also für Rathschläge? Unter Euch waren »veile Männer, dcnen Ihr bey diesen gefahrvollen <3türmen die Kirche anvertrauen konntet. Warum übergäbet Ihr sie einem Unerfahrnen ? Ihr hattet die srömmlichsten Männer unter Euch, warum wähl-! tet Ihr einen Sunde? aus? Entgieng j denn Unsere Wenigkeit, die feder-^ mann bekannt ist, Eurem Scharf-s sinn, daß allein Ihr in einer so offen-^ baren Sache nickt sahet? Oder war ! jener Geist, der die Herzen erleuch-" ! tets und zeigt, welche er erwählt ^ i hat, von Euch entfernt, da Euere ! Wahl auf mich fiel?—Doch nein, l fürwahr, Ehrwürdige Brüder, ge-s tröst sagen Wir es, und zwar nicht ; zu Unserer, sondern zu Gottes Ehre: ! Ja, Gott wohnte in Euren heil. i Hcrzen, und Wir allein mußten von ° Cuch vorzüglicb gewählt werden. ' Und warum? Vielleicht schienen Wir < in Euren Augen weniger schwach, - aber in Gottts Augen warrn Wir die Schwächsten; denn brn der Regierung ftiner Kirche bediente er sich immer des Raths derSchwackcn,um den Hochmuth dcr Starken zu verwirren. Je schwächer aber die Mittel sind < die er braucht, dvsto mehr erkennt man, wie Chrlsostomus lchret, daß die Kirche ihre Wurzeln im Himmel hat, und daß Gott sie überall beschuhe'. Erinnert Euch, geliebte Brüder, des ersten Zustandes der Kir-ch.. N<»,!? in jtnc'l Zeiten der Fi-ftb fe bestimmt, deren ^O zu Constanti-nopel, lz zu Smirna, und die ü-brigen aus den nächstgclegcnen Inseln dcs Archipelagus nach Alexan-^ dria abgegangen sind. Zur Eskorti-rmig der Transportftotte segelten 2 ^ Karravellen und 4 Fregaten von Con-^ stantinopcl ab. Die Kapitulation, wozu der General Kleber sich einzu-vcrstehen genöthigt war, soll durch die rasche Hinwegnahme des Forts ^ Galiche, welckes allerdings als ei» ^ Vorwerk von Cairo anzufthen ist, ^ bewirkt worden styn. Der Groß-vezicr bcsindct sick mit der Türkischen Arm.e nun in dieser' Hauptstadt, und Hat bcrciss Egyptcn in 4 Gou-!. ycrnements abgetheilt, deren jeder ^ cin Vascha vorsteht. In Constan-^ ti!iop.'l ist der Handel durch die glücklichen Ereignisse in Egyptc« mit einem Mahle wiederum bclebt worden. ^ Die Londncr Hofzcitnng vom 24. l März meldet auck schon von d.' Versi?^'lng gebn,, und der berühmte Illssuss Pascha soll erster Gouverneur werden. In Alc^andrien, woftin sich die Ucberreste der sranzösis. Armee begeben haben, soll eine ansteckende Krankheit vlele Verheerungen anrichten. Die Franzosen müssen alle ihre Schiffe und alles, was nickt ihr Privateigenthutn ist, in Aegyptett zurücklassen. Auch hat sich General Kkber anheischig gemacht, allen daselbst angerichteten Schaden zu vergüten. Die kranken Franzosen werden einstweilen als Unterpfand zurückbehalten. Der Kapitän Pascha wird im April mit einer grossen Kriegsflotte erst an die Küsten von Syrien, und dann zu wettern Operqtioncn nach Korfu absegeln. Da die französische Nilarmee ohne Kriegserklärung Acgypten, und folglich auch die Psocte feindlich überfallen hat, so hätte sie sigenl-lich verdient, bis ans dcn lcyten Mann niedergemacht zu .vcrdcn: allein lZir Sid^?" ^m-'h, d^r Eng-l lander, v^r^endis' '' n^> ^d ."t^k^ ^ llch.^ daß Hr..m'^ '? b'rre. ste das Leben geschenkt wurde. So wurde sclne Entweichung ans dem Tempel zu Paris cin Mittel, welches mehrern tausend armen Franzosen das Leben rettete. Italien. Die Genueser mögen jetzt wohl ! einsehen, wenn sie den Handel und ! Wohlstand von Livoruo, dann die j Noth der Franzosen, und den Ueber, stuß der vor ihrem Haftn llegendcn Englander betrachten, daß sie von hei, Franzofen getäuscht worden; bey der allerletzten Abrechnung werden sie sich aber auch überzeugen, daß nur die Republiken am leichtesten können getäuscht werden; und nachher auch nicht kluger werden. Die Englische Regierung hat durch die Londner Zeitung bekannt machen lassen , daß Genua nunmehr,» drn wirklichen Siand der Vlokade sey geseyt worden. Man schayt die Waaren, welche zu Livoruo ausgeschifft worden, aus mchr als 50 Millionen Gulden an Werth. Es ist auch um diese kostbare Niederlage zu decken, der linke Flügel der k. k. Armee merklich ver- ! stärkt worden. Großbritannien. kondo^ hell 25. März. Die Adm ralität hatDepescken ausslegyp-ten bekommen, daß die Nilarmee, welche Asien erobern, nnd mit Gi-gintenschritten über Konstantinopel und Wien einst nach Hause zurücke kehren wollte, für gut befunden ha- be , zu kapituliren. Noch ist es nicht j gewiß, ob unsere Admirale sie nach Toulon werden passiren lassen. Aus den Rüstungen zu den bevorstehenden Expedizioneu läßt ssch nach den Londnerblättern nicht das geringste abnehmen, wohin sie cigen lich abzielen. Selbst die Einschiffungen der Truppen, welche den 17. «:nd 19« März in dem Hafen zu Portsmouth und Dover schon ihren Anfang genommen haben, werden mit der größ^ ten Vorsicht veranstaltet. Die Entfernung dieser beyden Punkte von einander lassen vermuthen, daß die getroffenen Vorbereitungen keinen gemeinschaftlichen Zweck haben. Nordamerika. Nach den letztern Londner Berichten sind die Streitigkeiten mit der Englischen Regierung noch nicht gehoben. Hcrr Sttgreavcs, einer dcr Amerikanischen Commissarien, welche bestellt sind, die vermög dls zwischen England und Nord- Amerika gemachten Traktats eingereichten For-dcrungen zu berichtigen, kam vor etlichen Tagen in England an, um der Englischen Regierung gewisse Vorstellungen zu thun, und die Schwierigkeiten, welche sich vorgefunden haben, auseinander zu seyen. Deutschland. Mörsburg, den 7. April. Bekanntlich ist die Stadt Konstanz seit dcm vorigen Herbst von den Franzosen besezt. Vie Kaiserlichen liegen in der Pralatur Petershauftn, die nnr durch den Rhcin von Kon^ stanz gcttennt ist. Am ^». Mürz erschien eine Dep«?tation dieser S^adc am Rheinufer, nnd bath durch Trom-mclschlag und dl'rck Winket einige k^iscrl. königl. Offiziers, hinüber zu kommen. Dann bath der Nathsherr Mandel im Nam« n der ganzen Bürgerschaft , mitaufgchob'nenHanden, . daß man ihnen doch Mehl mid Salz möckte zukommen lassen, ind