Laiblichrr Tiladlatt. Rcbaction mid Expedition: Bodnhosgasse Nr. 16. Nr. 90. Ei,E£ilpCKHi Mittwoch, 21.April 1880. — Morgen: Soter u. Cajus.«n' 13.Jahrg. diit der Post: s-nzjahr. fl. IL. " r !->»-" b.« 6 s-'l-n 80 ft.___ « V, Infetttonepreifc: $in» Aus bent Abgeordnetenhause. Der gestrige Verhandluugstag war insoferne dem matcriellen Wohlbefinden des bifchciflichen Kampfhahnes Rudigier von Linz geroibmet, als es sich bei den Debatten urn die Befchlusssassung Uber einen Resolutionsantrag des Budgetausschusses handelte, welcher die Rechtsanspruche des Bisthums Linz auf die Verwaltung und den Niitz-genuss der Dotationsguter Garsten und Gleinik zum Gegenstand einer neuerlichen Untersuchung machen will. Der clericale Abgeordnete Lienbacher, von welchem die Anregung zu diesein Resolutionsantrage ausgieng, hofft auf biefem Wege cine bereits von alien behiirdlichen Jnstanzen zu Ungunsten der Rechtsanspruche Rudigiers ent-schiedene Frage neuerdings aufs Tapet zu brin-gen, und die nationalen Mitglieder des Budgetausschusses konnten wohl kaum anders handeln, als ihren clericalen Bundesgenossen beizustimmen, als diese unter volliger Jgnorierung aller bis-herigen Entscheidungen dem Bischofe Rudigier neue Einnahmsquellen zur Forderung der ultra-montauen Agitation zu erosfnen sich anschickten. Die liberale Partei dagegen kann nnmoglich zu-geben, dass in solcher Art die Autoritat rechts-kraftiger Entscheidungen vernichtet wird, eiu Stand-punkt, den auch der Abgeordnete Dr. Menger festhielt, als er in Bekampfung des in Rede stehenden Resolutionsantrages darauf verwies, dass es eine Naivetat der Rechtsaussassung bekunde, wenn man sich deshalb, wit der Bischos von Linz zusallig im gegenwartigen Abgeordnetenhause viele gute Freunde besitzt, liber alle Entscheidungen des fruheren Jnstanzenganges hinwegsetzen zu konnen vermeint. Anders denkt natiirlich der Abg. Lienbacher. Er sieht in dem Ministerialerlass vom Jahre 1869, welcher auf Grund urkundlich erwiesener Verhalt-nisse dem Bischofe von Linz die Nutznietzung und die Verwaltung der Religionsfondsguter Garsten und Gleinik entzog, eine Rechtsverletzung und eine willknrliche Cabinetsjustiz. Ja noch mehr, er be-schuldigt das Ministerium eines unverantwortlichen Vorgehens, darin bestehend, dass es seine eigenen Entscheidungen durch trie Krone sanetionieren lietz, um deuselben dadurch den Charakter allerhochster Entschlietzungen zu verleihen. Fiir den Abg. Lienbacher scheinen ubrigenS die augeblichen An-spruche des Bisthums Linz auf Garsten und Gleinik bloh als Privatrechte des Franz Josef Rudigier zu interessieren, eine Auffassung, gegen welche der Abg. L u st k a n d l polemisierte, indein er zugleich die Richtigkeit der Anschauung Lienbachers bestritt, als ob Realdotationen nicht, wie es im vorliegen-den Falle geschah, in Gelddotationen umgewandelt werden konnten. Jhrer „Taktik" gematz, unangenehmen Er-orternngen dadurch aus dem Wege zu gehen, dass sie »Schluss der Sitzung" verlangen, versuchte nun auch jetzt die Rechte, die weitere Debatte kurz-weg abzuschneiden. Aber set es nun, dass die Herren von der Rechten lieber in den Gaugen oder in der Restauration des Abgeordnetenhauses als im Hause selbst verweilen, oder dass ein groher Theil der Autouomisten fiir die Erhohniig der Einnahmen Rudigiers kein actuelles Jnteresse be-fitzt — der Antrag auf Schluss der Debatte blieb in der Minoritiit. Lienbacher mnsste es sich da-her gesallen lassen, dass der Abgeordnete Menger darauf verwies, dass in der Stistsurkunde des Linzer Bisthums nur von einer Gelddotation gefprochen wird und dass die Anspriiche des Bi-schoss von Linz auf einen Nutzgenufs oder das Eigenthum der streitigen Giiter nirgends ange-schrieben find. Eine Resolution hatte allensalls Sinn gehabt, wenn sie verlangt hatte, die Regie-rung werde ermachtigt, die betrefsende Angelegen-heit zu untersuchen und dem Hause daruber Be-richt zu erstatten. Doch gehe es nicht an, das Parlament zum Richter uber eine Angelegenheit zu machen, in welcher bereits eine kaiserliche Enl-scheidung vorliegt. Nach einer ziemlich matten Erklarung Lienbachers entgegnet der Abg. Dr. Sturm, dass das Parlament nicht der Ort sei, um Process« auszufechten, wahrend der Abg. Dr. Ruh unter Hirnveis auf Vorgange der letzten Zeit den Nachweis liefert, dass Consiscationen im ofsentlichen Leben und im Sffentlichen Jnteresie nicht nach privatrechtlichen Grundsatzen beurtheilt werden diirsen und in vieler Beziehung Anspruch auf Rechtsbestand erheben durfen. Gegen diese Behanptnng, dass die Gesetzgebung des Staates uber dem privatrechtlichem Standpunkte stehe, wendet sich der feudale Fiirst Lobkowitz, dessen Vorsahren — nebenbei gemerkt — ihren Grundbesitz zum grotzen Theil den Consiscationen protestantischer Besitzthumer im Laufe des dreihig-jahrigen Krieges verdanken, mil einer brutalen Entgegnung. Lobkowitz verdreht die Worte des Abgeordneten Rutz und ist bengelhaft genug, zu betonen, dass Ruh die Willkur solcher Versamm-lungen als Quelle des Rechtes hingestellt Habe, in welcher moglicherweise eine Majoritcit von zwei Stimmen die Entscheidung in der Hand hat. Gegen diese rohe Beschimpfung des ParlamentS — denn nur auf dieses kann mil Rucksicht auf die Abstimmung in der Dispositionsfondfrage der Ausfall des edlen Fiirsten gedeutet werde« — von welchem letzterer noch behauptet, dasS deffen (friihere) Majoritat nur dadurch Majoritcit geworden ist, dass sie alle Rechtsgrundsatze mit Futzen trat, erhob sich selbstverstandlich ein Sturm des UuwillenS. Und siehe da — der feudale Cavalier hatte nicht den Muth, den eigentlichen Sinn seiner Worte zu bekennen. Merkwiirdigerweise scheint auch Graf Coronini, der Prasident des Abgeordnetenhauses, aristo-kratischen Beschimpsungen des Parlaments gegen-ber nicht jenen Muth zu besitzen, wie er ihn sei-nen eigenen srriheren Parteigenossen gegenuber besitzt. Er gab sich dort, wo ein entschiedener Ieuisseton. Herzensziige. Eine Heine Erzahlung von Harriet. (Fortsetzung.) In der ersten Nachmitttagsstunde ritt Grafin Bucheu durch ben Wald. Sie schien c8 nicht sehr eilig zu nehmen mit ihrem Besuche bei dec Freun-din. Das Pferd gieng im langsamen Schritte, ja es blieb sogar oft, durch einen leisen Druck seiner Herrin veranlasst. stehen. Da bog sich ihr schlan-ker Leib nach einern Eichen- ober Tannenzweige. Liebkosenb strich ihre Hanb bariiber hin. — Schabe dass kein Menschenange bas anmuthige Spiel beob-achten konnte, in bent ein eigenthuinlicher Reiz lag. Es war als, ob Grasin Maria unter ben kraftigen Bciumen, bie zu ihrem Grnnb nnb Boden ge-HSrten, ihre Lieblinge hatte, beneit sie Liebkosungen zutheil werben lieh. Wie viele barunter waren mit ihr groh geworden, besonbers bie Tnnnen. Der Banm ihrer schvnsten Kinberfreuben I Schloss Falkenau lag mitten in bent bben Haibestrich. Es war ein grohes, both jeben Schmnckes entbehrendes GebSude, von einern Park umgeben, wenn bie ziemlich ausgebehnte, mit Baumen nnb bichtem Buschwerk angepflanzte Wiefenflache iiber-hanpt Ansprnch aus solch' ein Wort machen burfte. Die Nebelschleier, welche in ben Bormittagsstunben iiber ber ©egenb lagen, hatten sich spater zertheilt nnb gestatteten bet Sonne ben Durchbrnch. Wie sich alleS in bent Strahlenmeere bieses Gestirns klart, so benahm es anch vent Lanbschastsbilbe seinen melancholischen Anstrich. Die Schatten Derscheuchten gotbige Lichter, bie graublaueu Nebelstreifen, bie noch hin uttb wieber iiber bent Walbe ober ber Haide lagen, jersiatterten jah, als fie Sonnenwarme bnrchbrang. Grafin Marie tried ihr Pferb zur Eile an, ba es ben Walb hinter sich hatte. Ross unb Rei-terin jagten fiber bie Haibe, als gelte es im Sturm Schloss Falkenau zu erreichen. — Sie worsen ein riesiges Schattenbilb fiber bie weite Flache, es flog pfeilschnell nebenher. Wurbe statt bes Sonnen-glanzes bleiches Monblicht fiber ber ©egenb gele« gen haben, battn hatte ber lantlose Ritt fiber ben weichen Boben seine Wirkung nicht verfehlt unb ben Glanben an bos ruhelose Haibeweib, welches hier sein nachtliches Wesen treiben svllte, in fnrcht-famen Seelen geroedt. „0, ist bas ein Wilber Ritt!" klang es plStz-lich neben der Grafin. Ein leichter Drnck ihrer Hand brachte das Pferd sosort zum Stehen. Ihr Hanpt wondte sich zur Seite. Kaum brei Schritte von ihr entfernt hielt gleichzeitig ein Reiter sein Ross on. Er musste hinter ihr fiber bie Haibe geritten sein. ,Das arme Shier ist ja athemloS," fuhr bet Frembe fort, ber bie Uniform eines pteutzifchen Officiers trug. ,Nicht ntinber als bos Jhrige," gab Maria rasch zntfick. ^Natiirlich, in bent Versolgnngseifer!" „Wer hieh Sie, uns einholeit ?" ein herber, fast verletzenber Ton lag in ber Frage. Der Frembe fah einen Moment schroeigenb in bie tief-btauen, aber kfihlen Slugen ber Grafin, bann ent-gegnete er, fast in berfelben Art unb Weife, wie bie Same: „Nur mein freier Wille I" Sie fchlng mit ber Reitgerte leicht fiber ben Hals bes Pferbes: „Eine sehr offcne Antwort, die mir weit mehr zusagt, als irgenb eine nlbrrne Schnteichelei, bie Euch Mannern stets bie Eitelfeit — niemals bet ehrliche, gesunbe Berstanb tingiBi* w OrdnungSruf am Platze gewesen ware, mit einer entschuldigenden Erklarung des Fiirsten Lobkowitz zusrieden, was wohl auch ber Grund gewesen fein mag, dasS die Linke den Saal verlietz, in welchem man die frLhere Majoritat deS Abgeordneten-hauseS ungeriigt beschimpfen darf. Bei ber hiet-auf vorgenommenen Abstimmung wurbe ber Re-solutionsantrag beS BubgetanSschufses angenommen. Vesterreich-Vlngarn. Die auch von uns ')reproducierte Melbung, dasS von ben 165 zur . Mpecialbebatte ilber das Budget eingetragenen Rednim deS Lsterreichischen Abgeordnetenhauses zwei Drittel sich haben streichen lassen, wird von ber „Wr. Allg. Ztg." bahin richtig gestellt, bass zwar sehr viele auf bas Wort verzichtet haben, beren Zahl jedoch zwei Drittheile beiweitem nicht erreicht. Es set immer noch cine so grotze Zahl von Ab-georbneten vorgemerkt, bass bie Debatte wohl noch brci Wochen in Anspruch nehmen musste, wenn ouch nur die Mehrzahl derselben wirklich zu Worte kommen sollte. Die drei Parteien ber Rechten hatten baher beschlossen, sehr wenige Rebner bei jebem einzelnen Berathungsgegenstanbe zu Worte gelangen zu lassen. Behuss Durchfiihrung bieses Beschlusses stub alle abwesenden Mitglieder ber Rechten telegraphisch einberusen worben. Auch einigte man sich, bass jebe Partei stir jeben Be-rathungsgegenstanb, bei welchem eine Debatte zu erwarten, im vorhinein einen Generalredner zu be-stimmeu Habe, welchem bie anberen vorgemerkten Rebner ber Partei ihre Ansichten und Wunsche mitzutheilen haben. Im ungarischen Abgeordnetenhause wirb sich anlasslich ber bevorstehenben Vcrhanblung uber daS Bubget bes Jnstizministeriums ber seltene Fall ergeben, bass sich bie sammtlichen grotzen Parteien bes Hauses in ber Befiirwortung einer unb berselben Idee begegnen. Sowohl die Re-gietungspartei als die ,,vereinigte" Opposition unb autzerste Linke haben in ihrcn letzten Conserenzen Antrage angenommen, bie sich auf die Einsuhrung ber Unmittelbarkeit und Mundlichkeit im Process« verfahren beziehen. Uebrigens hat ber Justiz-minister im Club ber liberalen Partei bereits er-klart, bass er „im Princip" nichts gegen eine Resolution Habe, tuelche ihn zur Vornahme von Vorarbeiten in ber erwahnten Richtung anweise. Aus Siidtirol bringen Tiroler Blatter die Mittheilung, dass drei kaiserliche Beamte des Post-amtes in Ala plvtzlich telegraphisch abberufen Worden find, Weil sie, gelegentlich einer Abendunter-haltnng von Jtalianissimi, der sie personlich bei-gewohnt, sich angeblich unvorsichtige Aeuherungen erlaubt haben, die als Sympathiebezeigungen fur bie Bestrebungen ber Irredenta ausgelegt werden konnten. Einer bet Beamten ist nach Meran, ber andere nach Franzensfeste unb ber britte nach Kufsteiu versetzt worben. In ben letzten Tagen wurbe nun auch ber Verwalter bes Postamtes von Ala, Herr Hermann Risbeck, burch seine Versetzung in ben Disponibilitatsstanb iiberrafcht. Frankreich. Angcsichts bes bevorstehenben Cnlturkampfes sucht sich die sranzosische Regie-rung wenigstens nach aufjen hin vor alien Schwie-rigkeiten sicher zu stellen. Es geht das aus cinem von den „Times" veroffentlichten Rundschreiben Freycinets hervor, in welchem der sranzosische Premier hervvrhebt, dass seine Regierung keineswegs die Politik Thiers zu anbetn wunsche. Sie versuche stets die Aussuhrung der Bertrage zu beschleuuigen, cine friedliche Losung der schwebenden Fragen herbei-zufuhren unb hoffe, dass ein Einverstandnis zwischen England unb ber Pforte bezuglich ber Ope« rationen ber internationaten Commission zur Re-gelling ber griechifchen Frage hergestellt toerbe, bas zur balbigen Losung ber Frage fuhren wiirbe. Betresss ber Hartmaitn-Affaire wirb erflart, bass bie Regierung alles mijgliche gethan Habe, um Russlanb zu beweisen, bass nur Grunbe ber bestehenben Gesetzgebung fiir bie Weigerung ber AuSlieserung besiimmenb gewesen siitb. Sie hosse abet auch, bass bie Bemuhungeu ber Regierung eine ruhige Beurtheilung ber Thatsachen seitens bes grotzen Lanbes, beffen Freunbschaft Frank-reich wertvoll ist, herbeifiihren wurben. DanemarK. In ben uachsten Tagen wirb in ber zweiten Kammer bie zweite Lesung bes ministeriellcn Entwurses zur Reorganisation bes Heerwesens ihren Anfang nehmen. Misslich fur bie Regierung ist ber Umstaub, bass die faeibcn sich bisher schars bekampsenbcn Fractioncn ber Opposition nunmehr Gelegenheit gefuitbeit haben, sich znsammeuzuschlietzen. In mehreren sehr we-fentlichen Punkten stellen bieselben, welche eine grotze Mehrheit im Heergesetzausschuss bildeu, burchaus von bcnen ber Regierung abweichenbe Auschauungen auf. So will biese Ausschuss-mehrheit bie Zahl ber Jnfanteriebataillone, welche jetzt 20 betragt, unveranbert bestehen lassen, wah-reitb ber Entwurf sie auf 30 erhtihen will, in-bcni er bie 10 Reservebataillone ber Linie zu-fiihrt, wogegen bie Opposition biese Bataillone ber Verstarkung zuweisen will. Die Reiterei soll nach bent Vorschlage ber letzteren auf 12 Es-cabronen herabgesetzt werben unb bas Jngenieur-bataillon von feinert 6 Cornpagnien zwei verlieren. Nur bei ber Felbartillerie will bie Opposition einen Fortschritt gegen jetzt zulassen, inbem die drei Reservebatterieii in Sinienbatterien uingewan- belt werben sollen, so bass man beren in Zukunft 12 haben wiirbe, wie bies auch ber Entwurf ver-langt. Dagegen hat sich ber ganze Ausschuss gegen bie vorgeschlagene grotze Vermehrung ber Festungs--artillerie ausgesprocheu. Die unverhaltnismahige Verstarkung bieser Waffe wiirbe nur bairn einen Sinn haben, wenn bie Plane ber Regierung we-gen ber Besestigung ber Hauptstabt zur Aussiih-rung gelangten; biese Plane, die allerdings schon gefasst wurben, find aber noch gar nicht mitgetheitt, unb bie Verstarkung ber Festungsartillerie sollte gewisserrnatzen ben Ausgangspunkt bafiir bilben. iBulgarien. Nach ben vorliegenben Meldun« gen entbehren die Vorwurfe der Corruption, welche die nunmehr zur Regierung getangte liberate Partei bein friifjeren confervativen Cabinete machte, burchaus nicht ber Begriindung. Die vvrgenom-menen Unterfuchungen haben nantlich ergeben, dass die Bestechlichkeit. dieses Erbubel der sriihern tiir-kischen Wirtschaft, auch im Furstenthum Bulgarieir einen empfanglichen Boden fattd. Jnfolge beffen wurden zahlreiche Staats- unb (Setneinbebearnten wegen Unterschleif unb Diebstahl ihrer Aemter enthoben, unb wird iiberhanpt eine gviinbtiche Purification bes Beamtenstanbes angestrebt. Auch bie ehemaligen Minister Grekow unb Natscheroitsch sollen in Anklagezustanb versetzt werben. Antzer ber Ausinistung bes bureaufratischen AugiaSstalles wird bas neue Ministeriuni auch von bent schwunghaft betriebenen Rauberuuwefen in Athern erhalten. So fanb einern Telegrarnrne vorn 19. b. zufolge erst biefertage zwischen ben Dorsern Arababschi unb Karagatsch irn Gouvernernent Varna ein Schar-rnutzel zwischen einer 40 Mann starten Rauber-banbe unb bet bulgarischen Miliz ftatt. Vier Sol-bateit unb acht Banbiten blieben tobt; bie Banbe flilchtete sich nach ber Dobmdschagtenze. Turkei. Nach einern Constantinopeler Tile-gramnte soll Said Pascha bent Sultan gerathen haben, eine Nationalverfammlung auf Grunb eine« mobificierten WahlgesetzeS einzuberufen. Diefe Nachricht hat infofent Interest, als Saib Pascha befanntlich auf Seite ber cvbittertsten Gegner ber Reformturfen stand und als dutch sie fiir ben Fall ihtet Bewahtheitung bet Beweis erbracht wiirbe, bass felbft bie conferuatinsten Politiker ber Pforte an bie Unholtbarfeit ber gegenwartigen Verhaltnisse zu glauben beginneit. Was tibrigens von anberer Seite uber ben Beginn ber Reform* arbeiten gemelbet wirb, flingt keineswegs beson* bets bedeutungsvoll. Es wirb namlich aus Con-stantinopel vom 20. b. M. telegraphiert, bass ber Sultan bie Eintheilung bes Reiches in 43 Statt-halterfchaften (Vilajete) fanctioniert hat, Don wel-cheit auf bie europaifche Turkei 7, auf Anatolien Ein spvttisches Lacheln frauselte die Oberlippe des ReiterS: „Jch Habe bas itie znstande ge« bracht, was Sie, oerehrte Dame, „®itclteit" nennen. Wenn ich Jhr Pferd einholen wollte, so gcschah es aus bem einsacheu Grunbe ber Neugierbe." „Der Neugierbe? Was kann Sie an „Mars" intcreffieren, hvchstens bass er ein schSnes, krastigeS Thier ist, welches feinem Himmelsbewohner alle Ehte macht?" „Mats" tauften Sie Jhr Pferd, so heitzt auch mein Rappe. Bei mir entfpricht bet Name bent Berufe seines Hetrn, — boch bei einer Frau.. Grafin Marie lachte so hell auf, bass bet Frembe oertetzt inne hielt. „Also eine Frau barf niemals mit ber Welt auf bem Kriegsfuhe ftehen?" sagtc fie. Nach einer fleitten Pause fuhr sie fort, wahreub ihr Blick un-verwanbt an bes Osficiers ticfgebraunteit Z8gen hieng: „Uebrigens gcfallt es mir, bass, ehe ich noch weih, wer mein Pserb bnrchans in ber Nahe fehen wollte, ich bie Bekanntschast seines Kriegsgottes flemacht." Sie lachte wieber, diesmal so srisch unb me-lobisch, bass die finstere Unmuthsfalte von bes Ftemden ©tirne fchwanb. „ Pardon — ich wollte nicht bas Pferd, fon-bern seine Lenkerin, bie so festgewurzelt wie ein Soldat im Sattel sah, in ber Nahe fehen," ent-gegnete er rasch. „O, Sie haben recht, an ber Grafin Marie v. Buchen ist ein Kriegsheld bem geliebten Heimat-lande verloren gegangen," antroortete sie rasch, burch das fatte, ftare Auge zog ein warmer Strahi. „Jch Habe es meiner Mutter nie verziehen, bass sie ftatt eines Knaben ein arntes Mabchen zur Welt gebracht." „Jst bas ein otigineHes Bekenntnis, das Sie mir, oerehrte Grafin, glcich in bet erften Minute unseret Bekamitschaft ablegen. Doch es entspricht vollkommeu ber Schildetnng, die nteine Schwagetin Liane mir von ihrer Freiindin entworfen. Ich bin Baton Wolfgang v. Falk, ber Bruber bes vetstor-benen Gntshettn zu Falkenau." „AH, ber berfihmte afrikanische LiJlue?" Sie fagte es mit sichtlichem Etstaunen, unb ihr Blick hestetc sich voll auf bas Mannetgesicht mit ben ge= brflunteit Zugen. Erst jetzt gewahtte sie bie silber-weifjen Haare unter bem Helm. Es war ein eigen-thnmliches Naturspiel bei bent Mann, ber fount 50 Jahre zShlen fonnte. „Wenn Sie fiir eiite Reihe von Stbenteuer solch' eine Bezeichmmg geeignet finden," meinte er leichthin. „Sie roaren sehr btutig und oft lebensgefahr-lich, diese SIbeuteuer," meinte die Grafin, wobei sie ihrem Pferbe eincit (eichteu Handschlag verfetzte. „Mars" trabte langsam weiter. Baron Wolfgang blieb ber Dame znr Seite: „Sie scheinen ja nteine Lebensgeschichte zn kennen." „Soweit fie sich auf die afrikanischen Reisen bezieht." „Sagen Sie lieber: auf ein halbes Sebens* alter. Afrika wurbe mir znr zweiten Heintat, ich ware nie von bort znrnckgekehrt, wenn nicht bas Vaterland seine Rechte an mich stellte." Diesem lebhasten Ausruse folgte eine ziemlich lange Pause. Grafin Marie wusste nicht nur burch Liane, welch' ein nbenteuerliches Dasein bet Baron in bem serneit Sande voll wilber VSlker fiihrte, sie wusste auch, was ihn einst aus der deutschen Heimat trieb: bie gebrocheite Treue seiner Brant! „Neiten Sie nach Falkenhotst?" fragte er plotzlich. „Alletbings, ich Habe nteine Ftennbin schon feit drei Wochen nicht gesehen." unb die Jnseln des Archipels 15, auf Armenien und Kurdistan 9, auf Arabien 6, auf Mesopotamia 2, auf tiirkisch Afrika 2 und auf Candia und Ostrumelien je eines entfallen. Hand in Hand damit wird eiue 40procentige Reduction des Be-amtenperfonales gehen. Die im Dienst verblei-benden Bcamten sollen sich mit eiuem Solde be-gniigen, der 68 Procent ihrer bisherigen Beznge betragen wird. Die Reduction des Beamten-personals war schon langst eine driugende Noth-wendigkeit, und was die Herabminderung der Be-amtengehalte anbelangt, so ist es jedeufalls fur die Betreffenden weit angenehn^r, einen geringeren Gehalt wirklich zu beziehen, als wenn der Staat denselben einen hoher bemessenen einfach fchuldig fcleibt. Vermischtes. — SJerbrannt. In bem Dorfe Kisbarat bei Raab kam am 15. d. ein starkes Feuer zuni Ausbruch, das die Pfarrerswohnung und die Schule einascherte. Der katholische Geistliche Josef Horvath konnte fid) nur mit fchwereu Brandwunden bedeckt ans der Wohnuug fliichten. Es heiht, die Thiic derselben fei verrammelt getoefen, und zwar, Wie man sagt, auf Veranlassung einer born Pfarrer unlangft verjagten Kiichin. Der Geistliche starb iiach wenigeit Stunden. — Sud pol- Exp edition. In Jtalien wird cine Expedition nach bem Sudpol geplant, deren Fithrer der eben mit bem Professor Nordeu-ffjolb von bee Fahrt burch bas nSrbliche Eismeer zurucktjekchrte Schiffslieutenant Bove werden soll. Dnrch die italienischen Blatter geht eben ein Schrei-ben, welches Lieutenant Bove in bieser Angelegen-heit an den Fllrsten von Teano, den Prasidenten der Italienischen Geographischen Gescllschaft, ge-richtet hat. Die Ersorschung der siidlichen Polar-gegenden, sagt er darin, fei im Vergleiche zu den nSrdlichen, wohin fich fast alle Jahr eine Expedition begebe, vernachlaffigt, unb jenseits des 5(3ften Grades Habe noch niemand iiberimiitert. Die geplante Expebition soll auf brei Jahre aus« gcbehnt werben unb wahrenb berselben zweimal Lberwintern; die Kosten, bie bei einer verstanbigen Leitung nicht iibcrrnahig groh wciren, sollen burch eine italienische National-Subscription anfgebracht werben. — DieHiurichtungOteros. Man schreibt aus Mabrib, 14. April: „Heute morgens beichtete Otero unb uahm dann das Gebetbuch zur Hand, in roelchem er bis 10 Uhr abenbs las. Otero ver-langte beii Marschall-Commanbanten ber Division von Neu'Castilien zu sehen, unb man glanbte, bass „MerkwLrdig, pflegen Sic so wenig gute Nach-6atfchaft?" „Jch mache gar feine Besnche in ber Nach-barfchaft." „Nicht? Frauen lieben boch gcwohnlich uber ollcs bie Geselligkeit." „Mein SSerguugen war fie niemals" — gab fie rafch zuriick. „Jn srnheren Jahren musste ich leiber i„ unb fur bie Welt lebeu. — Jetzt, too ich otlein bin, ist bas eine anbere ©ache, da will ich nur mir selbst angeh5ren.u Das klang fehr hoch-miithig von ben Frauenlippen. Auch ber Baron mochte AchnlicheS aus ihren Worten finben, benii n fragte uutoillkiirlich: „Unb Sie fuhlen fich babei gluctlich?" Marie neigte statt aller Antwort stumm das Haupt. Die beiben hatten bas Ende ber Haide erreicht unb ihre Pferde lenkten in ben Bor-hof des Schlosses Falkenau. Ein Stallknecht nahm die Thiere in Empsang. Die Grafin zog die Schleppe ihres bunfelgtiinen Reitkleides iiber ben linken Arm. Ihre hohe unb fchSne Gestalt verschwanb fonnlich neben Baron Wolfgang, bessen krastiger Kvrperbau an ben beutfcheit Helben aus bem Teutoburgertoald rnahntc. er biesern Enthullungen machen toolle. Als ber I Marschall kam, verharrte Otero ooflftanbig in Still-schtocigen. Dern Marschall folgte ber Prafect von Mabrib, toelcher spontan bem Berurtheiltcn einen Besuch machte. Auch ihm gegeniiDer verhielt fich Otero vollstanbig fchweigfaiu. Enblich erfchien auch ber Oberftlammerer bes KSnigs, Herzog von Sesto, mit wetchem Otero ohne Zengen zu bleiben wiinschte. Jnsolge bieses Wuusches zogen sich bie beiben Geist-lichen zuriick. Was er bem Herzog von Sesto mit-getheilt hat, wcih heute niemanb in Mabrib. Shat« sache ist nur, bass ber Herzog heute abenbs zu bem feit brei Tagen in Aranjuez weilenben Konigspaar fich begibt, um iiber bie Eroffnungen zu berichten, welche ihm Otero wahrenb seiner ztoanzig Minuten lfliigen zeugenloseit Unterrebung geniacht hat. Meh-rere Personen haben ben fruchtlofeu Berfuch gemacht, von Otero ein Gestandnis iiber seine allfalligen Mitfchulbigen zu erlangen. Er blicb ftets bei ber Behanptung, bass er lebiglich unter bem Impulse seines eigenen Willens gehanbelt Habe. Eine Per-svnlichkeit, welche mit Otero wahrenb seiner Hast viel zu thun hatte, hiirte ihn folgenbe Worte fageii: ,.Jch bin zum Tobe verurtheilt; nun gut, ber Konig selbst wird auch sterben." Nach bieser Exclamation ist bas Jnteresse begreiflich, welches man hatte, um Otero zu weiteren Geftanbniffen zu bringen. Gestern befuchte bie Schwester bes SSerurtheilten ihn in seiner Zelle unb konnte vor Schluchzen tein Wort her-vorbringen. Otero hatte nicht ein Wort bes Trostes siir bas arnie verweinte Weib. Als bie Schwester gegen Abenb toieberkam, weigerte sich Otero, sie zu empfangen. Wahrenb bes ganjen gestrigen Tages hatte ber Verurtheilte noch einen Hoffnuugsschimmer. ©ein Puls war ruhig unb zeigte 68 Schlage. Gegen Abenb hatte er jeboch alle Hoffnung auf Begnadi-gung verloren unb 108 Pulsschlage in ber Minute verricthcn beutlich seine Ausreguug. Als Otero bei bent ©chaffot angelangt war, stieg er mit Energie von bem Wagen. Er erftieg bie ©tufen ber Platform ohne jeglichc ©tiitze unb setzte sich auf ben verhanguisvolleu Stuhl, um seiuen Hals in jeneu schrecklichen eiserneu Ring zu stecken, welcher einen Meuschen in brei ©ecunben ohne einen Blutstropsen erbroffett." — Edis on als Golbmacher. Amerika-nische Blatter erzahlen, Ebison Habe jetzt eine Me-thobe erfunben, burch welche er aus ben als wertlos toeggetoorfenen Uebetreflen von golbhaltigem Quarz, von ben Golbgrabern „Sailings“ (Absalle) genannt, einen groheren Golbgehalt cxtrahieren kann, als ein solcher burch ben gegenwartig gebrauchlicheu Process erziett toirb. Wahrenb er fein Geheimnis nur mit einigen vcrtrautcn Agenten theile, Habe er sich un-verziiglich contractlich bie „Sailings“ einer Anzahl „Xante Marie, Dante Marie!" klang es plStz-lich von srischen Kinderlippen bicht hinter bem Paare. Die Grafin blieb stehcn unb wanbte ben Kopf zur Seite: „Wo steckst bu benn, kleines Beschas!" ,,Hier!" „Ja, wo ist benn bas „Hier?" ties sie. Dies-ntat lag etroas wie Ungebulb in bem Ton ihrer ©timme. „Blicken ©ie borthin, Grafin," sagte Baron Wolfgang, inbem er nach einer prachtigen Tanne beutete. Aus ben bichten Zweigen guckte ein frisches, von brauncn Haaren umrahmtes Knabengesicht hervor. „Boser Junge, bu kletterst schon wieber auf bie Baume wie eine Katze ober ein Affe. Wenn bas bie Mama erfahren wiirbe, bu betommst sicher-lich bie Ruthe zu kosten." „£iige boch nicht so hasslich, Dante Marie!" rief ber Knabe. „Mit ber Ruthe Habe ich noch nie Bekanntschast gemacht, bas weiht bu nur zu gut." Er schwang sich wirklich wie eine gefchnteibige Katze fon bem Baume unb trat vor bas Menschenpaar in gereistem Lebensalter. „Da hast bu eine Antwort fiir brine vorlauten Worte", sagte Grafin Marie. Ehe Baron Wolfgang Jtton Bergtoerken fiir eine Reihe von Jahren ge< fichert, um baburch ber Besitzer mehrerer Millionrn von Tonnen bieser „Abfalle" zn werben! — — Die ©ache klingt einem Humbug so ahnlich, base man wohl erst bie Bestatigung ber neueften Erfin« bung Ebisons abtvarten muss. Vocal- und Provinzial-Angelegenheiten. — (Sieinalbohn Laibach - Stein.) Das HanbelSminifterium hat Herrn Prniniker unb Genosien bie Bewilligung zur Bomahme ber Bor-arbeiten zum Baue einer Bicinalbahn ©tein-Lai» bach auf bie Dauer von brei Monaten ertheilt. — (Ankanf ararifcher Realitaten.) Bei ber am 19. b. M. ftottgesunbenen Feilbietung ber beiben ararischen Hauser am Valvasorplatze unb am Rain erstanb bas erstere, auf 35,000 fl. geschatztk Haus (ehemaliges Finanzbirectionsgebaube) bet Mehl. hanbler Herr Bahovec um 10,500 fl. unb jeneS am Rain (ehemaliges Zollamtsgebanbe), geschatzt auf 23,000 fl., ber Bezirkshauptmann Herr v. Wurz« bach um ben Kaufpreis von 10,530 fl. — (Con fequenz unb Bil bung) find zwei Begriffe, iiber welche man von mancher Seite eine fehr geringfiigige Meinung zu haben fcheirtt. Unsere Seser erinnern sich wohl noch alle baran, bass Herr Gemeinberath Regali bit Petition ber liberalen Majoritat bes Saibacher GemeinberatheS gegen ben Resolntionsantrag bes BubgetausschNsseS betreffs ©lovenisierung ber unterfteirifchen unb krai« nifchen Mittelfchulen als eine Ueberfchreitung bc8 Wirkungskreises ber Gemeinbevertretung bezeichnete. Nachbem also bie liberate Majoritat von unferem bemokratisch * clericalen Dictator in solcher Weife „regaliert" worbcn war, HStte man glaubcn fallen, bass sich bie nationale Minoritat in belanntrr FLg-samkeit vor bem Willen bes Allgewaltigen bcttgen unb sich um keinen Preis zu einer Ueberfchreitung entfchlic^en werbe, welches bie offene Mifsbilligung Rcgalis gefunben hatte. Doch fiche ba — ganz biefelben Hcrrcn ber Gemeinbevertretung, welche ber liberalen Majoritat burch ben Munb Regali# ben Borwnrf einer Ueberfchreitung ihres WirkungS-kreifcs an ben Kopf fchleubcrn lichen, entbldben sich nun boch nicht, auch ihrerfeitS eine Petition an ben Reichsrath zu richten, in welcher bie Einfiih-rung bes flotienifchen UnterrichtS an ben Miitel* fchulen Krains geforbert wirb. Wo bleibt ba bie Conscqncnz, meine Herren ?! Nicht gcnug bamit, ist ber Ton der betreffenden Petition, welche gegen-toartig in Laibach zur Untcrzcichnung von Haus zu Haus cotporticrt wird, ein berartiger, bass man sich wirklich wnndern muss, bass gebilbet fein wot* lenbe Manner, wie Dr. Zarnik, Dr. Dri, Potočnik, wusste. was sie beabsichtige, hatte sie bem Knabcn eine Ohrseige vcrsetzt. „Dank schon!" rief ber Kleine, Halb lachenb, Halb toeinenb, „morgen schickst bu mir boch wieber fiir ben bfisen ©chlag ein schSnes Buch ober irgeitb ein nettcS Spielzcug. ©ie thut es immer so, Onkel Wolfgang, wenn fie mich fchtagt." Er sprang, fich bie Wange hattenb, iiber ben Weg unb war bald hinter ben Baumcn verschtounden. „©ie uben ja wahre ©olbatenstrenge an Achilles," meinte ber Baron, inbem er einen eigenthiim« lich sorschenben Blick in bas Frauenprosil an seiner ©cite wars. ..Strenge schadet niemals bei ben Kinbern? Die Mutter verzicht ben Jungen. Eine Schwache, die im attgenieinen bei uns in Westfalen gar nicht vorkommt. — Meine Mama hat mich unfagbar gc-liebt, aber ich Habe boch eine fehr intime Bekannt-fchaft mit Ohrfeigcn unb Rulhenftrcichen gemacht." — „0, burch fold) eine Ecziehnng haben ©ie bas Arnt einer barmherjigen Schwester ganzlich verwirkt!* ©ie sah ben Baron groh an, bmm lachte sie hell aus: „Wie fommen Sie zn bieser, nehmen Sie e» mit nicht fibel, urkomischcn Bcmerkung?" — (Fortsctzung solgt.) dieselbe besLrworten lonnten. Wenn eiu Regali in Ermanglung anderer Beweismittel seine Gegner mit „9temžurji" oder ..Nemškutarji" tractiert. so ist das verzeihlich, weil nach bekanntem loteinischen Sprichwort die wahre Natur im Menschen selbst dann wiederkehrt. wenn man sie mit der Mistgabel oustreiben wLrde. Aber Maimer von Bildung, ..Studierte", sollten sich doch schamen, in einem fur die Oeffentlichkeit bestimmten Schriststiicke in den Schnapsbudenton zu verfallen. Urn solche Bildung writer zu verbreiten, wurde sich die Slovenisierung der Laibacher Lehranstalten in der That sehr schlecht rentieren. — (Eine Dampfseuerspritze fur Laibach.) Wie man uns mittheilt, hat sich hier ein Comite zu dem Zwecke der Beschaffung einer Dampf-feuerspritze gebildet. Wir kvnnen diesem Plane unsere Zustimmung schon deshalb nicht versagen, weil in einer Stadt, welche aus die Wohlthat einer grotzen, alle Stratzen durchziehenden Wasserleitung verzichtet, die Beschaffung deS Wassers einen Auf-wand an Kraft erfordert. welcher nur auf Un-kosten der Ubrigen Lvfcharbeiten gedeckt werden kann. In Laibach nun bleibt man bei der Beschaffung deS WafferS lediglich auf den gleichnamigen Fluss angewiesen, und ist das Ersordernis an Kraft be-hufS Herbeipumpens des zur FSllung der arbeiten-den Spritzen nvthigen Wassers urn so grvtzer, je bedeutender die Entsernung des Brandobjectes von der Laibach ist. Ja, unter manchen Voraussetzungen und in einzelnen entfernteren Stadttheilen wurde sich der Verfuch, die Spritzen mit Flusswasser zu versorgen, geradezu aussichtslos erweisen. Alle diese Schwierigkeiten. welche sich bei der gegenwartigen Be-schaffenheit unserer Loschapparate besonders ini Winter einstellen kvnnen, werden auf ein Minimum reduciert. wenn eS der Thatigkeit des oben erwahnten Co-mitLs gelingt. die znr Anschaffiiiig einer Dampf-spritze erforderlichen ©elder aufzubringen. Aller-dingS bleibt es feine Heine Aufgabe, die Anschas-fungskosten eines solchen Apparates auf dem Wege freiwilliger Beitrage zu bccfeu. Aber bei dem Uni-stande, als es sich dabei unt die ErmSglichung einer Ausgabe haudelt, deren Hvhe in gar leinein Ver-HLltnis zu dem Schaden steht. welcher durch eine ausgiebige Hilfe gegen Feuersgefahr nicht bloh einzelnen Besitzern, sondern ganzen Stadttheilen ge-bracht werden kann. zweiseln wir keinen Augenblick, dass die Bemithungen des Comites von Ersolg ge» Irttnt und dass unsere wackeren Feuerwehrleute bald in der Sage sein werden, sich in der Stnnde der Gesahr eines ausgiebigen LSschapparates bedienen zu kvnnen. — (83oni Wetter.) Gleichzeitig mit der schvnen Witterung haben sich auch die Aequinoctial-stitrme eingestellt, deren Folgen uns hier in Laibach den Mangel einer consequent dnrchgefiihrten Stratzen-bespritzung weit fiihlbarer machen, als das fur Auge und Athmungsorgane angenehm ist. Doch nimmt man es mit dieser Unbeqnemlichkeit nm so weniger genau, als das srisch hervorbrechende Griin der BSume und die saftige Friihjahrstoilette der Wiefen eine hinlangliche Entschadigung fiir den Staub der Strahen abgibt. Witterung. Laibach, 21. April. Herrlichcr Morgen, nachmittags Haufenwolkcn langs der Alpen, schwacher Sudwest. Warme: morgens 7 Uhr + 10 0«, nachmittags 2 llhr + 21 8° 6. (1879 + 118», 1878 + 6-0° C.) Barometer in, Fallen, 736 65 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Warme + 14 8°, um 6 3° iiber dem Normale. eigenes Erzeugnis, und (76) 16 Kerren- u. Damen-Mollewaren solid und billig bei §. S. Kcrmann. Hauptplatz. — Preiscourant franco. Fracht- und Eilfrachtbriefe vorriithig bei Ig. v. Lleinmayr L Jr. Lamberg, Lcribcrch, Congrctzplatz, Bahnhosgasse. Wieuer Borse vom 20. April. All,«»«>»« Steal«- t6)c|h Gedenktafel iiber die am 23. April 1880 ftattfinbenben Lici-tationen. 3. Feilb., Zopii'sche Real., Zagorje, BG. Fcistriz. — 3. Feilb., Lipec'sche Real., Bac, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Kovakii'sche Real., ©meric, BG. Feistriz. — 1. Feilb., Pere'sche Real., Podkraj, BG. Wippach. — 3. Feilb., Perse-sche Real., St. Margarethen, BG. Nassensnh. Pavierrenre........... Silberrenre........... ©olbrente............. StaalSlose. 1854. . . 1860... , 1860 zu 100 fl. 1864. . . ranz-Ioseph-Babn . Haliz. Karl-Ludwigb. Lemderb - Lzernowitz -8lovh«^eictlid) 190— 2450 169 60 17U-— 263 50 263 75 170* — 170 '/b 660-- 66V- PriorilSt«»Obki^. EUfabetbbahn. 1.6m. Ferd.-Nordb. i. Silbo ,^ranz-Ioseph-Babil. Saliz.K-Ludwigb.i.E Deft. Nordweft-Babr Tiebenburger Babn TtaalSbahn, 1. Em. . Sudbahn L 3 Perz. i 5 , . Privallose. Lreditlose............ MudolsSlose .... Deviseu. London .............. . Reichsmark . . «ilbet............ 120 — 102-10 103-40 102-50 98 80 107-25 ICO 40 106-50 101 25 84 25 177 25 126*— 111-75 177- 18- Telegraphifcher Cursbericht am 21. April Papier-Reiite 72 55. — Silber-Rente 73— Gold-Rente 88 60.— 1860er Staats-Aiilchen 130'—. —Bank-actien 837. — Creditactien 276 75. — London 11910. — Silber —•—. — K. k. Miiiizducaten 5 63. — 28-Francs-©liictc 9 48 — 100 Reichsmark 58 60. In einer an der Bahn gclegenen betriebsamen Stadt Krains ist ein Wohiihaus sammt Stallungen, Werkstattenraumlichkciten zc. aus frcier Hand zn verkausen oder auch zu verrnieten. Dasselbe ist fiir eine Lederei eingerichtet, ist aber auch sonst zurn Be-tricbe eines jeden Gewerbes geeignet. Ansragcn find an die Expedition dieses Vlattes zu richtcn. (141) 2—2 Wegen Vergrohernng des Wiischegeschiiftes gMzlillier lusoechuf m und Handwaorn ;u moglichst billigcn Preisen bei 1X0 b‘» 1( 2 35 1( 3 60 103 — K. I. ^amann, Hauptplatz. 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