Laibacher Zeitung. .M «D. Monta« am »3. Jänner «85». Kreuzband im Comptoir ganzjährig ^2. ^'„/^". ') V s. , ^ >'^ 1 7 5 W lr — In scratlo!lsqel'lls> r ftn eine Tpclltcnj.ile oo,r d.u Naum drrselben. für einfrei ganzjä hriss, m.tev Knxzband und gedruckter ?'r"!' '" ^ "(5 M >„?oratc l'is 12 3eilcn >oslcn l ff. für ^ M.l, 5N fr. fnr 2 Mal und 40 kr. ss.r 1 Mal ei«z„fchaltc... "^?^'Nüh!'cn ist ^ch^n^rVschcn'Gcs^ewm 6 ' November l. I. für Inscrti..sstau.Pcl" noch 10 kr. für m. ).dc.n.a..gc Einschaltung hn,u zu rechnen. Ucber mehrseitist eingelaufene ')/«fraa.eu bemerken wir, dasz jetzt noch vollständige Exemplare der Laibacher Zeitung zu haben sind; wir crsucheu dahcr um Beschleunigung der Einsendung der P muthung, sich der Krone Prcußcns zu unterwerfen. 3) Man erklärte das einseitige Vorschrcitcn dcs Parlaments sür revolutionär, und gleich darauf vcr-suchte es das Cabinet in noch viel einscitiqerer Weise, «me deutle Neichs.erf.ssung zu gründen. . <. n . !5^ diese Verfassung ein, und als der Fall ihrer Wirksamkeit eintrat, wendete man sie nicht an. 5) Man wollte die Union halten, erkannte aber doch die Giltigkeit der Bundesverfassung an, der die Union widersprach. 6) Man erkannte diese Bundesverfassung an, . " verwngme ihr aber das nothwendige Organ. <) In eine unhaltbare Stillung verrannt, wollte man dennoch nicht zurück, um der preußischen Ehre w.lle^, und um eben dieser Ehre willen sollten andere Staaten lhre Ehre preis geben 8) Um eben dieser Ehre willen beging man «ndlich die ehrenrühngste Handlung. national« Am gelegenheiten vor emcn fremden Schiedsrichter zu dringen. 9) Dazu beiläufig noch erwähnt die herrliche Handelspolitik, welche selbst drei flagrante Widerspruch, zu Tage gefördert. Denn u) schwächte der provonirle Schutzzolltarif die Sympathien Englands, während man doch in unserer isolirtcn Stellung ge-,adc England noch als den einzigen Nuxdcsa/nossen ansah; l>) man proclamirte also das Schutzzollsystem, während gleichwohl die unter diesem Gesichtspuncle viel großartigeren und l'ec eutcndercn Vorschläge Oesterreichs trocken ndgclchnt wnrdcn ; <-) endlich trat der, Widrrspluch sogar im eigenen La,,de hervor. Denn während das Handelsministerium mit seinen Indu striellen den Schutzzolllarif feststellt, erschallt von der unter dm Auspicien des Ackerbau-Ministeriums tagenden Occonomenversammlung der Protest dagegen. — Die Worte gehen uns aus, und es entsteht die Fraa/, ob denn Preußen überhaupt irgend eine Politik führt, oder ob nicht viclmchr seine Politik die Politiklosigkcit selber ijN Dcnn es sicht wahrlich aus, wie wenn die Hühner im Sande kratzen. Nach diesen Proben mögen unsere geneigten ^csel urtheilen, wie viel Licht sie in dem Schriftchcn übcr die deutsche Frage sindm werden. Dem Oester-reicher wird sie doppelt werth seyn, weil dle Aner- ^ kcnnung, die Oesterreich dann findet, aus dem prcu ßischen Lager kömmt. Möchte das Schriftchcn in sciner Heimat bald seinen Zweck erreichen! Das gutmüthige Oestreich wird vergeben und vergrsscn, wie daheim, wie in Turin, Nom, Florenz u. s. w., und in Kurzem wild dann in Erfüllung gehen, was wir in unserem Blatte Nr. 42 vom 20. Februar 1850 aus Anlaß der österreichischen Denkschcift übcr die öswr. dcutjche Zollcinigung angedeutet: ^ »Die krankhaste Idee eines Kle'mdeutschlaiüs wird im März zu Erfurt in ihr letztes Fieber-Sta> ' dium treten, und nach einigen heftigeren Convulsio- ^ ' nen dcr Agonie zu Grabe getragen werden -, über ^diesem Grabe aber wird sich bald im Herzen ! Europa's ein durch gleiche materielle Interessen, enge verbundener Fels von siebzig Millionen erheben, an dem künstig all' die stürmischen Wogn, zerschellen werden, die von welch' immer für cmcr Seitt feindlich auf das Vaterland anstürmen woll-ten, und eine dankbarere und gerechtere Nachwelt wird Oesterreich's Verdienste um ihr Glück und den Namcn dcs Mannes feiern, der durch jenen Vorschlag den wahren Weg zum Ziele gezeigt.« l'i. Laiback, am II. Jänner. Wir lesen im »Frcmdenblattc« : «Der Post. expeditor zu Prawald in K a r n t hen wurde am 29. v. M. dem Bezirksgerichte zn Scnosetsch emge-licfcrt, weil er aus einem, mit 500 st. E. M. bc-schwcrtcu Briefe 35 fi. E.M. entwendtt hatte." Ferner finden wir im „Lloyd" und in der ,,Ost.D..P.« vom 10. d.: Aus Kärn then schreibt man, daß die Cholera in einigen dortigen Gegenden stark übcrhand nehme. Namentlich ist das Städtchen T sch ernemdl von derselben heimgesucht worden, und hat dadurch zahlreiche Stcrbefallc erleiden müssen." Ohne übcr die Facta zu sprechen, können wir doch nicht umhin, unsere Verwunderung darüber aufzusprechen, daß schon mehrere Male in verschiedenen Journalen Ortschaften aus Krain, als in Kärn-the« liegend, vorkamen. Der Grund dieser Irrungen mag wohl darin liegen, weil diese jetzt abgesor». betten Kronländer vormals vereint das Gubernium von Illyrien bildeten Ja, wir haben schon Briefe und Journale zn Gesichte bekommen, wo selbst „Laibach in Kämthen« vorkam. Wir ersuchen die Herren Vm'chterstlltter der auswärtigen Blätter freundschaftlichst um größere Genauigkeit, da die verehrlichen Redactionen unmöglich Kenntniß von jeder Ortschaft ill der Monarchie haben sönnen. <3orl cspondenzeu . Trieft, den l0. Jänner. . . ^- . Der hente angelangte Dampfer aus Dalmatien brachte uns einige Nachrichten von der bosnischen Gränze, aus welchen m.»n ersieht, daß die bosnische Insurrection ganzlich gedämpft und d^iß der Seraskier Omer Pascha gesonnen ist, sich von Serrajrwo in die Herzegowina zu bcge^ ben, um auch dort jede Angelegenheit zu ordnen. Einige behaupten sogar, er sey schon in Koniza angekommen , was jedoch noch als cin bloßes Gerücht zu betrachten ist. Man glaubt, er werde bei der Be-völkelung gute Aufnahme finden, wenn er sich entschließt, das Commando den Händen der Familie Risvanvegoviö zu nehmen. Der Vesn Ali Pascha ' verließ laut dem »Ossvi-vatoi-s li2!m»to" sein Land-^ gut Blmach, und begab sich mit seinem Harem und ' seinen jüngern zwei Söhnen Afiz Pascha und Nu» st^nbrg nach Stolag; sein ältester Sohn Nasiz Pascha, Commandant von Trebign?, ist am 30. De. ccmber in Imoschi gestorben. Mostar wird von einem Nathe (8ciul'») regiert, welcher von klugen und ruhmliebenden Männern zusammengesetzt ist; ein Umstand, welcher Viele hoffen laßt, daß sich die Angelegenheiten Mostars um desto leichter wcr-den lösen lassen. Der Seraskirr schickte 150 Insur.-gentenhälipttr nach Serrajewo, und behandelt sie überhaupt mit großer Strenge. Oesterreich Wien, 10. Jänner. Se. Majestät der König von Hannover hat in Berücksichtigung des damit ^ verbundenen Zweckes ausnahmsweise zu bewilligen ! geruht, daß die Lose zu der von Sr. Maj. dem Kaiser allcrgnädigst concessionirten großen Classenlottkrie, deren ganzer Ertrag sür die Radetzky-, Weiden-, Iellachich-, Haynau- und Latour-Invaliden-Versor-gungssonde bestimmt ist, im Königreiche Hannover ungehindert verkauft werden dürfen. — Der Herr Minister für Landescultur und Bergwesen hat die Einleitung getroffen, daß bei dem Zollcongresse 12 Landwirthe als Vertreter der land-wirlhschastlichen Interessen erscheinen werden, und ^ zwar aus Italien zwei, eben so viele aus Ungarn, "dann je Einer aus Nieder-Oesterreich, Steiermark, Salzburg, Mähren, Böhmen, Galizien, Siebenbürgen und Croatien mit Slavonien; auch hat der Herr Minister den Sectionsches Hrn. Ritter von Kleyle zur Berathungs Commission abgeordnet. Kundmachung. Nachdem die Drucklegung und Verbreitung des Entwurfes der neuen Statuten und des Berichtes über die Grundsatz?, von welchem bei der Abfassung derselben ausgegangen wurde, wegen den emgetrete. nen Feiertagen eine Verzögerung erlitten haben, so 34 macht die Administration der allgemeinen Versor-gungsanstall, hiermit bekannt, daß der in der Kund-machung vom 19. December 1850 zur Uebcrreichung von etwaigen Verbesserungsvorsch lägen oder sonstigen Anträgen bis Ende Jänner 1851 bestimmte Termin bis zu Ende Februar 1851 verlängert wette, damit die von dem Vereine der ersten österreichischen Sparcasfe mit dieser Verfügung verbundene Absicht vollkommen erfüllt und zur eodgiltigen Lesung der Statuten mit aller Beruhigung geschritten werden könne. Wien, den 9. Jänner l85l. Die Administration der mit der ersten österr. Spar-casse vereinigten allgemeinen VerjorgungZanstalt. ! — Zu Folge Kiicgs-Ministerial Rescripts vom 29. v. M., wurde der Ankauf von Artillerie.', Zug-! und Reitpferden eingestellt; der Ankauf von Eavallcrie- ^ Remonten aber wird noch durch einige Zeit fortgesetzt werden, um den Abgang bei der Armee zu decken. — Aus den Kronländern sind die Schulräthe nach Wien berufen worden, um zu einer (Zonferenz ^ über die Reorganisirung des Volksschulwesens zusammenzutreten. — Der Maler Blaas aus Tirol ist zum Professor an der Academic der Künste in Wien ernannt. Blaas ist der Sohn eines armen Bauern in Vintschgau und hat sich durch Fleiß und Beharr-lichkeit seine gegenwärtige Stellung in, Kunstgebicte errungen. — Der H.rr Münster fur Landeskultur und Bergwesen hat die Einleitung getroffen, daß bei dem am 20. d. beginnenden Zollcongresse l2 Landwirthe als Vertreter der landwirthschastlichen Interessen erscheinen werden. — Was schon längst geschehen solltc, i^ endlich eingetroffen. Die sämmtlichen Mitglieder der Bank-direction haben gestern ihre Entlassung gegeben. Es ist wohl nicht zu bezweifeln, daß d^s hohe Finanzministerium dilstlbe annehme!» werde. Man ist allgemein auf das Resultat dcr Wahl der neuen Bank-Directoren gespannt, welche künftigen Montag Statt finden wird. — Der Oedenburger^Frauenvernn zur Gründung einer Erziehungs Anstalt fü'r Offizierslöchter" besitzt bereits ein Stammcapital von 8000 si. E.M-Von den IahreZ.-Beillägen werden jetzt schon acht Mädchen crhalttn. — In Böhmen hat sich in der letzten Zeit dcr Gesundheitszustand bedeutend gebess.rt. In dem Zeiträume vom 24, Nov bis 22. Dec. »850 betrug die Gcsammtzahl der Cholerakranken auf dem Lande 603, wovon 329 genasen, 2>1 starben und 63 in der Behandlung verblieben. Die ilungen-, Maul-und Klauenseuche, welche unter dem Hornvieh gc-herrscht halte, verschwand theils gänzlich, theils neigte sie sich zum völligen Erlösch.n. Weitere Fortschritte der Kartoffelseuche wurden gleichfalls nicht gemeldet. — Aus Böhmen wird uns von häufig vorkommenden Stürmen geschrieben. Zu Königshof erhob sich am 28. v. M. währeno des Jahrmarktes cin Sturmwind, der das ganze Gesimse des Rathhauses herabstürzte, die Marktbuden umwarf und sonstige Verheerungen anrichtete. — In Prag fand am 5. d. im Saale dcs k. k. Statthalterci-Ocdäudes in Gegenwart dcs Herr» Statthalters Fr«iherrn von Mccsery. des Fürste» Lamill Rohan, dvs Herrn Kreis-Präsidenten Grafen Mercundin, der Herren Statthaltcreir äthe und des Hrn. Bürgermeisters Dr. Wanka eine feierliche Ordensverleihung an mehrere Bürger Prags Statt. — Di> Heilkräfte des Karlsbader Mineral' Wassers haben einen solchen Ruf, daß jüngst 2000 Kruge sogar nach Calcutta gescndtt wurden. _- Im Interesse der Saveschifffahrt zwischen Salloch und der croatischcn Gränze werden zunächst die schadhaften Treppelwege auf der Strecke Salloch-Steinbrück hergestellt werden. Umfassende Bauten unterbleiben einstweilm, weil der Frachtentransport ^ auf der diesem Güterzuge nun gleichfalls offenstehen-den Eisendahn bittiger und schneller als auf der Wasserstraße vermittelt werden kann, und es daher noch in Frage steht, od der Savcschissfahrt weiter jene Bedeutung beizulegen ist, die sich als nothwendig darstellt, wein, namhafte Kosten aus die Regu< lirung dieses Flusses verwendet werden sollen. — Ein junger Mensch, der aus Lebensüberdruß oder aus sonstigen unbekannten Gründen vorgestern Nachmittags sich am Bründlfelde das Leben nehmen wollte, hat sich zu dieser That in Ermanglung einer Pistole, einer origincUen, von ihm selbst verfertigten Waffe bedient. Er höhlte nämlich ein Stück hartes Holz aus, welches er mit eisernen Ringen beschlug, füllte die Höhlung in Ermanglung dcs Schießpulvers mit mehreren hundert Köpfen von Zündhölzchen, Schwefel, Salpeter und Kohlen, setzte darauf ei»m Pfropfen und zündete dann seine neu erfundene Waffe an. Dcr Schliß streckte ihn wohl zu Boden, lödtete ihn aber nicht, sondern verbrannte ihm nur seinen Bart, Augenbrauen u»d die Haare des Vorder-kopfes. — Die alls der Dominikancrkirche entwendeten > goldenen Engel haben sich bcrrits vorgesunden. Sie waren im Besitze einer im eigenen Hause wohnenden Gemüsehändlern, welche diese Kirchenornamente zur Verschönerung ihres Hausaltars von einer unbekannten Weibsperson angekauft hatte. — In Pesth.-Ofen mehren sich die Diebstählc! in auffallender und frecher Weise. In Ofen haben drei freche Knaben den AuSlagkasten eines Goldarbei-ters bei hellem T>'ge ausgehobcn und sortgetragen. ^ Unweit der Kettenbrücke wurden sie erwischt und dem ! l Kriminalgerichte übergeben. — Auf der Wuitzner Straße ! wurde am 3. d. ein Faß mit Kupfer gestohlen. — Ein Schisssjunge vom Dampfschiff hat seinen Con-ductcur ausgeraubt, ist jedoch durch die Polizei aufgegriffen und dem Criminal« übergeben worden. ^ —- Die Herstellung des Ultterb.mes vom Trauer- z berg bis zur Höhe von Loitsch in Krain ist nach abgehaltener öffentlicher Concurrenz - Verhandlung dem Giovanni Alcari, Bau - Unternehmer aus der Lombaroie, überlassen worden. Prag, 5. Jänner. Die vor wenigen Tagen erfolgten kriegsrechtlichen Verurteilungen beschäftigen noch immer lebhaft die öffentliche Meinung. Dle^ Jugend der Verurtheilten hätte erwarten lasscn, daß die Urtheile milder ausgefallen wären, auch scheint selbst tie Militärbehörde unter gewissen Bedingungen geneigt gewesen zu scyn, cine namhafte Ermäßigung der Haftzeit eintreten zu lassen. Diese Bedingung war nämlich, daß die Verurtheilten um ihre Begnadigung ansuchen sollen, allein es geschah nicht; nach-»em die vierundzwanzia, Jünglinge am ?>l. December Morgens ihr Urtheil publicirt erhültc,,, zögerte man noch drei Tage mit dcr amtlichen Publication, und^ erst, als auch ili dieser Zeit kein Gnadengesuch der Verurthcilten anlangte, erfolgte die ossicielle Bekanntmachung. Es sey hier noch erwah»t, daß dcr ein-! zige, »l) in^lmlin losgesprochene Adolf Makowiczka nicht in Freiheit gesetzt, sondern auf Anlaß eines Statthalterei - Decretes sogleich assentirt und einer Straf.-Compagnie in Leitmcritz eingereiht wurde, Dinstag, am 7., wird die „Pragcr Zeitung« eine zweite Reihe von Verurtheillmgen publiciren; unter ihnen wird auch der ehemalige Abgeordnete U>-. Zimmer, dann Sabina, Arnold Fric und Andere, meist czcchische Gefangene, sich vorfmden. »r- Sladkowsky bleibt noch ferner in Untersuchul'gshast. Während so die Untersuchungen der Maigesangenen ihrem Ende^ näher geführt werden, wird cin zweiter Prozeß, den man als längst beendet zu betrachten geneigt war, wieder aufgenommen. Es betrifft dieß die Juni-Ereignisse im Jahre 1848. Sowohl in dcr Stadt als auf dem Lande haben im Laufe dielcr Woche fast allnächtlich Verhaftungen Statt gefunden. In Prag wurden gestern fünfzehn Personen inhaftirt. Die Verhaftung der Herren Franz Hawlicek. Wawra und !noch einiger Andern soll aber nicht mit dcr Untersuchung dcr Juni-Ereignisse in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Diesen Inhaflirten wird besonders zur Last gelegt, zu einem entdeckten Fluchtversuche Bakunin's ihre Hand geliehen zu haben. Nakunin wird scit dieser Zcit noch schärfer als zuvor bewacht, von drei an einander stoßenden Zimmern bewohnt Bakunin das mittlere, die beiden Seitcnzimmer sind von Wachmannschaft g.füllt, an jeder der offenen Thüren stehen zwei Mann mil scharf geladenem Gc> wehre. Das über Bakunin's Gefängniß gelegene Zimmer wird gleichfalls von zwei Posten bewacht. Unter solchen Umständen ist cs wohl leicht zu denken, 'daß sich hier in den letzten Tagcn eine trübe und gedrückte Stimmung geltend macht. (Ll.) Deutschland. Dresden, 4. Jänner. Man darf es bereits als etwas Ausgemachtes hinstellen, daß c6 das Bestreben der beiden deutschen Großmächte ist, die Errichtung eines kräftigen Bundesorgans mit möglichster Schonung der Rechtsansprüche der übrigen Staaten zu bewerkstelligen. Diese Ueberzeugung scheinen jetzt auch die letztereu zu haben, wcßhalb die Stimmung derselben, und namentlich die der Vertreter der kleineren Staaten, eine viel beruhigtere geworden. Man darf dahir annehmen, daß das Resultat dcs hiesigen Congresses ci» allseitig befliedigendes seyn werde. Auch wird man seitens Baicrns und einiger anderen Staa? ten sich schon darein finden, wenn die Idce einer Volksvertretung, gegen welche zu stimmen die Ver- > treter der beiden denrschen Großmächte gemessenst instruilt sind, sich nicht vcrwirllicht. Die Nachricht einiger Blätter, daß England einen Protest gegen den s Eintritt von Gesammt-Oesterreich erhoben, entbehrt alles Grundcs. Ohnehin dürste jencr Staat gegen diesen Eintritt nur dann ein Bedenken haben, wenn die Zolleiln'gung mit Oesterreich zugleich ein Prohi-tiu-Systcm gegen England zur Folge hätte, was aber gar nicht in dcr Absicht der Eonftrenz - Mitglieder liegt. Was nun ader die Letzteren betrifft, so scheinen diese mehr und mehr die Ueberzeugung zu nähren, daß jene Forderung Oesterreichs, gestützt auf die Thatsache, daß es ja seither auch feine ganze Militär-Macht dcm Zwecke des Bundes leihen mußte, eine wohlberechtigte sey. — In Dresden ist am 8 d, Mittag die dritte, ^ von der Ministerialconfercnz niedergeseHte Commission (Handel, Zoll, Schifffahrt und Verkehrsmittel) zum ersten Male zusammengetreten. Die zweite Comwis» sion hielt am ?, d. ihre dritte Sitzung. Dem 35er-nehmen nach sind auch von Baiern und Sachsen zwei vielfach übereinstimmende Denkschriften, die materiellen Interessen betreffend, bei der Confercnz übergeben worden. l — Die Adreßdebatte ist m der ersten preuß. ! Kamnnr durch Annahme der cmfachen Tagesordnung mit «2 gegen :;.') Slimmcn geschlossen worden. Die telegraphisch gemeldete Aeußerung dcs Ministerpräsidenten lautet nach den vorliegenden Berichten: Ic>, es ist ein Wendepunct in unserer Politik eingetreten, wir haben entschieden mit der Revolution gebrochen, unsere Politik ist durchsichtig, möchte sie me wieder getrübt werden. ^- Die Ausweisung aller in Hamburg noch be-sindlichen Ungarn — ihre Zahl wird übrigens nicht mehr als 12 betragen — ist ^folgt. — In Na statt werden gleichzeitig mit den österreichischen Bcsatzungstrupp.n auch einige österr. ^fflz'ere zur Leitung des Festungsbaues erwartet. Major Merkel wird die Festungsbau - Direction führen. Man freut sich der Ankunft der Oesterreichs, da die früber daselbst anwesenden östcrr. technischen Truppen, Offiziere, wie Soldaten, einen guten Namen hinterlassen haben. ^. Die Abreise des Königs Otto von Griechenland aus München nach Athen dürfte gegen Ende diesis Monats erfolgen. Nach einem Beschlusse des in München niedergesetzten Stcuerausschusses muß König Otto von der Apanage, die er als baierischer Prinz bezicht (jährlich 80.000 ft.), Einkommensteuer zahlen. — In Frankfurt sind aus Wien bedeutende Barsummcn eingetroffen und bei dem Rothschild'-schen Bankhause deponirt worden, welche zur Vestrei- 33 lung der Ausgaben für das nach Holstein rückende österreichische AimeeCorps bestimmt sind. Ein Theil dieser Gelder wurde am 3. d. M. in das Hautquar. tier des FM^i. v. L e g e d i t sch abgeschickt. Die Bundestruppen werden, wie verlautet, nach der angeordneten Ncducicung dcs hclstein'schln Heeres das Herzoglhum Holstein besetzt halten, bis eine definitive Regclu„a der schwebenden Differenzen, im Sinne des Bundesbeschlusscö von 1846, zu Stande ge-bracht seyn wird. — In der ersten prcuß. Kammer stellte die Adreß.-Commifsion den Antrag: von der Erwiederung der Thronrede durch eine an den König zu richtende Adresse sür dieses Mal Umgang zu nehmen. — Der vormalige Advocat Carl v. Rotteck, aus Freiburg, wurde vom großherzogl. badischen Dberhofgcricht wegen Hochvcrraths zur Erstehung einer gemeinen Zuchthausstrafe von zwanzig Jahren vcrurtheilt. Hannover, 6. Jänner. Die Verhandlungen wegen dts Durchmarsches der östcrr. Truppe» si»d dem Vernehmen nach abgeschlossen. Die Stärke deö durchziehenden Corps wird 20.000 Mann betragen; die Kosten der Verpflegung weiden auf 150,000 Rthlr. oder noch mehr berechnet. Aus Dresden wird gemeldet: Oesterreich macht große Anstrengungen für die Zolleinigung. Zum Zollvereins-Congreß, dessen Wiedereröffnung - demnächst hier erfolgt, wecden Oesterreich und der Steuerverein Sozialbevollmächtigte abordnen, um eine Basis sur die Einigung aufzufinden Einverstanden mit Oesterreich betrieben die Mittclstaaten die Einigung der Schutzzollpartei auf Grundlage der v. d. Heydt'schcn Tarifuorschläge, auf welche Oesterreich seine Zollsätze stufenweise reduciren werde. Fulda, 29. Dec. Die bisher hier und in der Umgegend gestandenen daicrischen Truppen aller Waffengattungen haben ihren Rückmarsch nach Baiern begonnen; dagegen werden von heute ad 20.000 Oestcrreicher alls Franken ihren Weg über Fulda nach Kassel nehmen. Zwei Bataillone Infanterie sind heute Nachmittag bereits hier cmgetroffm und zum Theil hier, zum Theil im Amt Großenlüders eingetroffen. Sie gehören zum Corps dls Generals Le-geditsch, S ch w e i;. Die Bundes- und Cantonalbehörden sind eifrig bemüht, Maßregeln zu treffen, daß die Schweiz bis zum nächsten Frühling von allen Flüchtlingen befreit sey. In vielen Cantoncn ist an die Flüchtlinge das Verlangen gcstellt worden, daß sie entweder eine be-deutende Caution an Geld lcisten oder den Canton verlassen sollen. Im Canton Bern z. V wurde den sich daselbst aufhaltenden 200 Flüchtlingen nur eine Frist von ackt Tagen gestattet, innerhalb welcher sie 800 Fr. oder den Canton verlassen sollten. Kaum ein l^lbes Dutzend konnte die verlangte Summe aus-bring!,,. Sie schickten Deputationen an den Negie^ lungsprafidenten Blosch, der ihnen eine Frist von vier Wochen auswirkte. Italic n Nom. 2. Jänner. Die mobile, 300 Mann starke, vom Major Allai befehligte und zur Verfolgung der zahlreichen Räuber im Kirchenstaate bestimmte päpstliche Gensd'armerie, wrlche in Forli ihren Centtalsitz hat, ist nun vollkommen orgamsirt und in 6 Colonncn unter der Führung verläßlicher Dfsiziere getheilt. Man hofft, daß durch die Thä-t'gkeit diese« Corps das Land von der Geißel der Banditen bald befreit werden wird. Genua, 4. Jänner. Die Nuhe ist nicht weiter gestört worden, obwohl der ,G. di Geneva« zu Folge noä) lmmcr einzelne Scharfschützen hin und wieder auf der Sttaße insultirt werden. Der Quästor für öffentliche Sicherheit ist nach Turin abgereist. Einigen Blättern zu Folge soll von Turin der Befehl gekommen seyn, die Nationalgarde mit schar-sen Patronen zu versehen. Fr n n k r c i ch. Paris, 8. Jänner. Die Ministeiltisis dauert fort. Hr. Blllault soll eine Einladung iu's ElrM erhalten haben, welchem Gerüchte die Nachricht entgegensteht, d unserm Vorschlage einverstanden wäre. Der Damcnchor aus den „Hugenotten", wenngleich etwas schwach, war gut einstudirt, und an Aufmunterung soll es sicherlich nicht fehlen. Die umsichtige, gediegene Leitung des Orchester-Directors, Hr». Rcchnungsr. I^d«mss, ist allgemein bekannt, und wir brauchen wahrlich nichts dazu zu setzen, da er allen Musikfreunden von der Vortheil--hastcsten Seite längst bekannt ist. Wir benutzen diese Gelegenheit, um einig« Worte über die philharmonische Gesellschaft zu sagen. Leider befindet sich dicselbe in einer Lage, die einer Regeneration dringend bedarf, die nur durch pecu. märe und artistische Kräfte erzielt weiden kann. Dieser Verein, der schon über !50 Jahre besteht, und ohne Zweifel cer älteste dieser Art in de« Monarchie ist, sollte durch ein allgemeines Unter, stützen und Ineinandergreifen auf jene Etuse geho< ben werden, daß dessen Einfluß auf Verfeinerung ! l,l,d Veredlung des Kunstsinnes ein durchgreifende, wäre. Es dürfte wohl überflüssig seyn, über den mäch-tigen Einfluß dcr Musik auf Gesittung, Kirche unl ^ Theater, ja selbst in Hinsicht der materiellen Vor theile für die Landc5tinder zu sprechen, da er jeden ^ Gebildete», hinreichend bekannt ist. In frühere, ^Zrit.n wetteiferten Adel, Beamte, Honoratioren unt l Bürger als mitwirkende Mitglieder dieses Vereini !vei den gesellschaftlichen Concerten, und aus den angesehensten Familien des Landes, z. B. Zoiö. Grimschitz, Vonazza, Paulini u. f. w. traten ausgezeichnete Dilettanten in d,n Concerten auf. Warum aber wird diese Theilnahme immer mehr lauer? Je der Gebildete sollte nach seinen Kräften und feine Wirkungssphäre sein Schärfiein zur Hebung diesei Vereines beilragen; Jedermann, der auch allenfalls am Theaterbesuche Anstand nimmt, kann anstandst los die Concerte besuchen, und den Seinigen das edelste Vergnügen bereiten. Möchten doch diese wenigen Worte der Auf munterung nicht wirkungslos verhallen. Wir sint überzeugt, der neuerwählte Director, Herr Heinrich Costa,k. k. Overamts.-Director, der das unte, den gegenwartigen Verhältnissen schwierige Amt nu> auf den eindringenden Wunsch der Mitglieder übernahm, werde sicherlich seiner Seits Alles aufbieten, um für Hebung des Vereins möglichst thatig zu seyn hierzu reichen nicht die Kräfte eines Einzelnen aus nur durch inniges Znsammenwirken wird der Zwrc erreicht. Wir zweifeln auch keinen Augenblick, di Direction werde von den verehrlichen Mitgliedern namentlich von dcm neuerwä'hlten Reprasentantei der nwsicirenden Mitglieder, Hrn. Prof. Rechfeld auf das kräftigste in ihrem Streben unterstütz werden. Wir loben auch die erste Verfügung de Direction, daß demnächst ein Verzeichniß sammt« lichcr Mitglieder der Gesellschaft, welches schon seil l84l nicht erschien, wieder herausgegeben wird Wir rufen der Direction zu: Nur muthig vorwärts die Theilnahme wird sicherlich wachsen. vi>. 83. F. KIun. Verleger: Ign. v. Kleinmayr und Fedor Vambcrg. Verantwortlicher Herausgeber: Ign Alois v. Kleinmayr Telegraphischer (Tours - Bericht der Staatöpapiere vom l l. Jänner 185 l. Staatsschulbverschreibungen zu 5 pGt. (in GM.) i>'» l/8 detto «^l/! .. .. 82l:l/,tt Staatsschuldvcrsch. v. Jahre 1850 mit Rückzahlung „4 ., , 87 2 ft. i,i V. M. Acticn der Wicu-Moggnitzer-Msenbah,, zu 500 ss. V. M...... «^0 fl. in C. M. Actien der Budwcis-Linz-Gmundner-Vahil zu 250 fi, O, M.......248 ft. in 5. M. Wechsel-Cours vom II. Jänner I»5I. Amsterdam, sür 10« Thaler Curreot, Nthl. l80 « Mmiat Augsburg, für 100 Gulden Cur., Gllld. «30 3/4 Vf. llso. Fransflnta.M,, f,ir l20st.si>dd. V.r- ) eins-Währ. i»l 24 !/i fl. ssu,!. Guld.) 130 l/4 Vf. 3 Monal. Genua, für 300 »cne Picolmit. Lire, O»!d. «49 G. 2 Monat. Hamburg, für 100 Thaler Banco, Äthl. 192 l/2 Vf. 2 Monat. Livoruo, für 300 Tuscamschc Lire. Gu>d. !2tt Bf. 2 Monat. London, für 1 Pfund Sterling, Gulden 12.43 3 Monat. Marseille, für 300 Fronfs,,, . Guld. «52 Bf. HMl>!^,l'. Paris, für 300 Franlen . . Glild. »52it er sich darüber mit dcn, von den angist,llten Assistenten ausgefertigten AnweisungS-Blllcten auszuweisen. Uebrigenö wird eü den Unternehmungöbeam-ten string verboten seyn, sich für die Einbringung der von Arbeitern dei fremden Liferainen <ür V ccualien gemachten Schulden im geringsten zu verwenden; denn das Vorrecht der wirklichen Lieferanten darf nicht gestört werden. Dem Lieselaitten wird ferner das Recht em^ geräumt, auf seinem Magazine das Schild m:t !cer Ausschrifc: „Magazin d^r Unternehmung" auszuhängen. 4. Der Lieferant l>it nur die Pflicht, sämmtliche Arbeiter längs der ganzen Strecke genügend mit LebcnSmttteln zu versehen; als Garan-! tie jedoch den Berrag einer Quindicina (2 Wo^ ^ chen) bei der Unternehmung als sein Haben zu , lassen. ! 5. Von dem Zivecke gfleitet, den Arbeitern die nothwendigsten Lelensmittel, als Brot und Mehl von gesunder Gattung, zu den billigsten Preisen zu verschaffen, wird nun die Unternehmung jenem de» HerrenOsfercnN'» den Vorzug aeben, d2. Iamier >85l. Z. 32. (2) ' Agenten-Gesuche. Für ein allenthalb-n mit dem besten Erfolge zu betreibendes Geschäft werden Agenten gesucht, und denselben cine sehr bedeutende Provision ga-ranlirt. Auf frankirte Anfragen ertheilt der Un< t«rzeichncte nähere ?luök»nft. Fr. Anss. Nichtsteister, in Zwönitz, (Sachsen). ä. 25:5i). (5) ' '.............^" Häuser Verkauf in Laibach. Das Haus-Nr. 5, mit der Aussicht auf den Marktplatz, begehend aus Itt ?lmmern, t) Küchen, 6 Holzlegen und 3 Kellern, ist aus freler Hand gegen sehr bülige Bedingnlsse ;u verkaufen. Ferner ist das ncuerbaute Haus Nr. W ln Schischka, sehr nahe der Triestcr Staatselsenbahn, bestehend aus ^ Kellern, 3 Magazinen, 38 Zlinmcrn, lZ Küchen und Holzlegen, Garten und Aeckern, gcgen mehrjäh-rigeRatenzahlungen oder gegen Zproc. Met^lliques zu verkaufen. Das Nähere erfabrt man bei der Frau Antonie Scheraul) in Laibach. An die evangelischen Glaubensgenossen in und um ^aibach. Sonntag den 49. Jänner d. I. wird Gottesdienst gefeiert. Der Anfang ist um 10 Uhr. Glelchzeltlg wlrd die definitive Pfarre rw ah l vorgenommen. Wlr bltten aus diesem wichtlgen Anlaffe, dabei nach Möglichkeit zahlreich zu erscheinen , dannt unter Gortek gnädigem Schulze dle Wahl auf einen Maim falle, der dem helligen Berufe entsprechend, nach wahrhaft christlicher Welse, Versöhnung und Liebe predige. Der Vorstand. N a ch st e h e n d e wünschen zum neuen Jahre «.831 allen ihren hochverehrten Gönnern und Freunden Glück und Segen von Gott d^'m Gebe« alles Guten/ und haben sich durch Lösung der Neujahrs - Blllete n,r die Armen von all^i sonst üblichen Neujahrswünschen losssosagt. Au me», ku >, g. Die mi.t Sc,rncheii B^eichllcte» haben slch ducH Ad>,al)»,e bcfoiiocrc,- Eciaßk^lteii auch von de„ Glückwünschen zu Geburtö« l,i,0 Name„sf,ste>i siü d"ü Jahr ,U5l losgesagt. ^______________ (F 'o r t s e t z li ,, c,,) ^ Hr. S,mo" Sce.-.e, G.m'dbuchsführe. lm dem k. k, Hr. Wilhelm Nooack, k. k. La„deöha„ptcasse.. Beamte. ^ H>-. I^ham: Ntp. Ms.hlcisen, sa.mnt Gatm,. B^.^ge^chre Um^bu., ^ibach's. „ ^d.vig vo» Rül.«g. Ma,or m.d We.bbe^ks.- ' „ Ca.l Mühleiseu. ^ ^ Ul^^ec^ V^lel-, r.d. Gubelmalrath, sammt Commandant des Infc Regimt^. ^,mz 0o- ^ „ Aino.i Miller, Laudesgenchcsrath, sammt Ge- F,. Josephe ^ch'Mt, ammt Fa.ml.e. ^ Gregorius- Ordens m,d Besitzer d