I« »» Areltag dm 1. Mai 1874. M Jahrgaug Die ^Marburg« Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 sl..halbjährig » fl., vierteliShrig l'fl.zokr: ms Haut monatUch 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährlg 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteliährig Z fl. JnsertionSgebühr 6 tr. pr. Seile. farSusiett««ß Vitt Mlivatt provistrischtt Stkurrbeivilligkug. Marburg, 30. April. Am 28. ditscs Monats hat ^as ReichSgeseß-blatt das F'nanzgrsktz und den Staatsvoranschlag für 1874 veröffentlickt. Bis zu diesem Tage waren Steuern uur provisorisch bewilligt. Nach jenen Begriffen, die wir von Staatswirtiischaft und SteukrbewilliMng haizen und haben müssen, soll eS feine provisorische Steukrbtwilliguug mehr ftkben. Die Masse der Steueepflichügtn kümmert sich aUrrdingS tvenig um den Unterschied, ob man die Steuern, welche t^ezahlt werden, vrovi» sorisch oder enbgiltia bewilligt; woraus die Masse Gewicht legt, das isi die praktische Frage: bleiben die Lasten gleich schwer, lvie früher; werden sie erleichtert oder vermehrt? Durch die provisorische Betvilligung wird eine Tliatsache geschaffen, welche bei d.r Fassung deS endgiltigen Beschlusses von mnßgeb.'nder Wlrkung ist: die provisorilchen St'Uern werden in glclcher Höhe wie die nach dem letzten Boranschlage getragenen betvilligt und sortelhobeu; wie lticht aber auS dem ^Provisorium ein Definitivum" sich gestaltet, ist ollgemcin und lnöbesondere den Okstclreichern bekannt. Regierung, Neichsrath und Wählerschaft haben diesen provisorischkn Zustand verschuldet. iLrstere beabsichligt nun, keinen b'zuglichcn Antrag mehr zu stellen und l^cißt eS, sie werde dem Nelchsr^ith lm Herbste den Voranschlag sür 1875 vorlegen. Man soll das Finanzjahr nicht vor dem Sylvcsterabend loben. Würde auch die Vorlage versprochenermaßen eingebracht, so zweifeln wit doch, ob eS bei der geringen Arbeitslust des Ab-^ geordnetenhauses gelänge, dieselbe rechtzeitig zu erledigen — dreizehnjähriges vergebliches Harren laß! wenig hoffen. Täuscht die Mehrheit dieses Hauses auch künftig wieder daS Vertrauen, so müssen die Wähler bei nächster Gelegenheit eindringlichst mahnen: k-ine provisorische Bewilligung der Sskuern m^hr — die StaatSwirthschaft soll auch durch rechtzeitige Erledi>jung des Voranschlages geordnet wcrden! Die Weiaprodiiktioo Vestttttichs. Di? Gesamwtproduktion der Weinbau trei-bendkn Länder von Oesterrkich betrug im Jahre 1870 6.739,028 Eimer Most ' im Werthe von 36.385,317 fl. Oe. W. —- Daß wir im Stande sind, di'se Zlihlen mit so großer Genauigkeit an-gcbcn zu können, verdanken Wir einer Publikation ^es österreichischen ^Ackerbaum'nistertums: „Die Weinproduktion in Oesterreich''. Nach de« neuesten slatistischen Erhebungen v0»..TachwAa«trn aus den einzelnen Weinbau treibenden Ländern zusammengestellt von Arthur Freiherru v. Hohen-bruck. Wien, 1873. Niederösterrkich produzirt z. B. l.643,092 Eimer Most im Werthe vou lS.S66,282 Gulden. Steiermark erzeugt 1.348,825 Elmer ,m Werthe von 7.229,702 Gulden und Dalmalien bringt 1.881,052 Cimcr t)ervlZr. welche mit 4.1,00,693 Gulden beweitlict sink'. Während sich m Nieder, öfterreich v. Most sammt den Tre- N e tt i l l e t o n. Das Tkjtamtnt des Verrückten. Vom Verfasser der „neuen deutschen Zeitl>ilder". (Fortsetzung.) Seit achtzehn Iahren hatte kein fremdes Auge den Mann gesehen; seit eben so langer Zeit hatte kein fremdrr Fuß daS HauS betreteri. Es lag so dunkel, so unheimlich vor mir, m dtr Abgeschiedenheit alter, verfallener, wüster Klostermauern, selbst alt, verfalleu, wüst. Hier hausete der Unglückliche, in der Nacht deS Geistes, in jener sonderbaren Umgebung, m der Nähe eines schwer«», blutigen Verbrechens. War nicht auch von Verbrechen die Rede geivesen. Was sollte ich in dem Hause finden? Aber was wußte ich denn von »inem Verbrechen? War der alte Mann nur verrückt, geistesschwach? Dennoch, was sollte ich finden? — Ich erhob den verrosteten Thürklopfer und klopfte. Der Schlag hallte dumpf wieder, wie durch duö ganze Haus. Aber eS regte sich nichts drinnen. „Herr Asseffot", sagte der Sekretär neben mir. „Sie sind tt.ugierij^, Herr Sekretär!" „Ach, ich weiß nicht — ich — Es kann Einem fast schauerlich werden." 3n dem Hause regte sich eltvas. ES schienen leise und doch schwerfällige, langsame Schritte zu sein. Ein Niedriges Ft'nster über ver Thür ivurve von einem matl.n Ltchistral^l erhellt. Die Schrit:e uahttcn sicd. Ja dem Schlosse der Thür ivurde ein SchlüssU gedreht. Dan» ivurde ein Riegel zuiückgeschoben; darauf wurde an der Thür ge, zogen, um sie vollends zu öffuea. Alles geschah langsarn, lüse, wie um so nenig wie möglich Geräusch zu machen, aber auch, wie ich meinle. Mit einer gewissen Unlust, Bequemlichkeit und Trägheit. Wer mag da öffnen? Welche Figur mag gleich vor uns stehen Selbst der Sekretär sagte wieder: „Da bin ich doch neugierig." Die Thür ging auf. Eia Frauenzimmtr, Mit einer Laterne in der Hand, stand unmittelbar an der gcösfneten Thür vor uns. Sie trug bür» glrliche Kltiduug, etwas nachlässig. Sie war noch jnng; sie konnte vier« bis fünsundzivanzig Jahre zählen; ihre Gestalt war schlank. Ihre Gesichtszüge waren nicht häßlich; sie zeigten sogar eine gelvisse Regelmäßigkeit, aber sie waren voa einer gelblichen Leichenfarbe bedeckt, und der Farbe entsprach der Ausdruck des Gesichts. Man kounte ster») aus 8.50 Gulden beläuft, beträgt derselbe in Steiermark 5.36 Gulden und in Dalmatien nur 218 Gulden. Ein bekannter Spruch sagt; gahle« beweisen ^ hier kommt derselbe zur vollen Geltung — Dalmatien ist unter den genannten Ländern gerade dasjenige, welches sür di' Weinprv' duktion am günstigsten gelegen ist; dos .wilde Klima schließt Eroteverluste, welche durch Fröste i» den beiden andern Ländern ltider gar häufig vorkommen, fast ganz auS. Die Lage Dalmatiens am Meere gestattet die billigst mögliche Verfrachtung des Weines nach allen Gegenden, und doch ist der Durchschnittspreis des Mostes nur etiva ein Viertel von jenem in Nlederösterreich und weniger alS die Hälfte von dem in Steiermark herrsrhel>den. Die Zahlen zeigen deutlich, wie in den nördliche» Ländern trotz der Ungunst des Klimas Intelligenz und Fleiß der Nalur edle Schäle abzuringen vermögen, lvährend Indolenz in dem Lande, wo die Rebe beinahe ohne alle Kultur wuchert, eben nur das gewinnt, was die gütige Natur dem Menschen in den Schoß wirft. Nächst den genannten Ländern produzirt Tirol die bedeutendste Weinmenge. und zwar Deutschtirol 465,0l)0 Eimer im Werthe von 3 175.959 fl. (Durchschnittspreis pr. Eimer fl. 6.83) und Wälschtirol 302,880 Eimer im Werthe von 1.326,614 fl. (im Durchschnitt mit fl. 4.83 pr. Eimer). Die tirolisch'N Weine ließen bis in die Neuzeit mit wenigen Ausnahmen Vieles zu wünsch n übrig; die wissenschaftlichen und mer-kanliltn Anstrengungen, welche in diesem Lande gegenwärtig zur Hebung des Weinbaues gemacht meinen, eine TodtenmaSke zu sehen. In dem ganzen Gesichte bewegte sich nichts, es war todt und starr. Die Augen waren wie von grauem Glase. Von Geist war in dem Allen keine Spur zu sehm. So stand sie vor unS. Daß die Figur Leben izatte, zeigte «ine Bewegung ihres Armes, womit ile die Laterne hoher hielt, um uns besser sehen zu können, und ein Blick stumpfer, geistloser Neugierde, Mit dem sie uns be. trachtete. Sie ruachle einen unheimlichen Eindruck. Aber ein anderer, widerwärtigerer Eindruck verdrängte ihn. Wir befanden uns an eii^er kleinen Halle. Im Hintergründe derselben, uuS gerade gegenüber, stand eine ziveite weibliche Figur, mit einer Lampe in der Hand. Die Lampe beleuchtete ihr Gesicht, man kountc eS voll sehen. Man glaubte kein häßlicheres Gesicht eineS altcn, bösen Weibes sehen zu können. Eine alte, schwarze Haube aus dem vorigen.Jahrhundert umgab dieses häß-licht, boshafte Gesicht. Ein weißls Kleid vou großgkblumten Kattun umhüllte eine alte, magere Figur. Daß Haube und Kleid uicht eben sehr rein tvareu, ich konnte eS in der Entfernung nicht sehen, aber ich hätte darauf g'fchworen, daß sie eS uichl ivaren. „Herrscht in diesem Hause der Blödsinn oder der Satan?" mußte ich mich unwillkürlich fragen. lvttdtN, töllnen nicht verfehleii, die Süte des Plvduttet und mit dttscr dic Pttise zu hidtn. In aUkN Weinbau tleibendeu Lände?« OksterrcichS zr'gt slch d^S löbliche Lesttebea, da« edelste oller Vodenprodukte immer^ mehr zu vervollkommnen, iiidem man gegeuwärtiA allerorten einseben gelerilt hat, welche Schätze Oesterreich ,a Bezug auf Wn» in sich birgt. Eine wichtige, ja dle allerwichtigste Äusgabe ist in Bezug auf österreichische Weine noch zu lösm; e» ist die» dl« Frage, auf wtlche Weise die österreichischen Wrine sich eine Stellung auf dem Weltmarkt« erringen können. Die Lösung derselben liegt in den Hündtn der Produzenten, der Verwaltungen unserer Tranportanstalten und der Diplomaten. Elftere müsien tadellose, flascheurelfe Waare li«fern. die VerkehrSanstaltev haben ftt billige Frachtsätze, Utiscre Diplomaten für billige SingongSzölle m di: srcmden Staaten zu sorgni. Sind diese Fra-gkn gelöst, so eröffnen slch den österreichischen Weinen die Thore de« Welimarkle» von selbst. Norddeutschland. Rußland und der Orient werden dann die größten Abnehmer unserer Weine sein, der österreichische Produzent ivird großen matsN-elltn Telvinn, der ausländische Konsument gute, billige Weine haben. Inr cheschlchte des Eages Da« Abgeordnetenha u« hat au der Regierungsvorlage. betreffend da« «lostergesetz Aenderungen vorgenommen. Jede neue Alosteranfiedlung soll von ei em Rsich«.»esetz abhSugig sein und nicht vo» der Ve« willigung de« ltullu«miuistert — Ausländer dürfen nicht m ein österrelchische« Kloster einigten — bei der Aushebung eine« Kloster« h^be da« Ordlnariat nicht« dreinzureden. Strtmnyr er-klärte. d.,ß sich diese Aenderungen „der Zustimmung der Regierung wohl kaum erfreuen dii,sten." Wir kennen diesen Ton und n'issen auch, wa« er bedeutet; da« Abgeordnelenhau« weiß aber noch mehr und wird sich fügen, wenn da« Her-renhan« im Sinne der Regierung beschlt ßt, wa« wir „kaum bezweifeln dürfen". Go lange die Mchrheit der Abgeordneten sich nicht zur vollen Grundsätzlichkeit erhebt und dem ganzen Kloster-Wesen ein Ende macht, fehlt er an der Kraft zum Widerstreben. Bei festlichem Anlaß hatte sich in Nizza der Abgeordnete dieser Stadt — Rieeon — für die Wiedervereinigung mit Italien au«gesprochen. Nachdem diese Rede die Franzosen in gelinde Raserei versetzt, ließ die italienische Regierung erklären, daß sie die Abtretung von Den Sekretär sah ich sich unwillkürlich schütteln. Die Alte hatte nur sehen wollen, wer Einlaß in da« Hau« begehre. Sie wars noch einen flüchtigen Blick auf un«, dann verschwand fie dnrch eine Seiteuthür. Wir waren mit der Zun« geren allein. „Wir sind zur Aufnahme eine« Testamente« hierher gekommen-, sagte ich zu ihr. Sie nickte mit dem Kopfe. „Ich weiß »«, kommen Sie nur herein." T« war eine träge, schläfrige, geistlose Stimme, mit der fie da« sprach. Wir traten in die Halle. Aber fie führte UN« nicht n^eiter. Sie setzte ihre Laterne auf die Erde, trat an die Thür, fahle Mit einer Hand diese und mit der andern den im Schlosse steckenden Schlüssel, und wollte die Thür wi'der zudrücken und abschließen. Sie that alle« langsam, schwerfällig, schläfrig. Darum kam sie auch nicht damit zu Stande. Elve andere weibliche Gestalt, ein behende«, entschlossenes Wesen, kam ihr zuvor. Au« der Müuerösfnung, durch die auch wir vorhin gekommen lvaren, kam sie schnell herangestogen, mit ivenigen Sprüngen ivar sie oben aus der steinernen Treppe. AlS die Andere die Thür zu» drücken wollte, stand fie mitten in dieser. Ehe die Andere sich besinnen konnte, war sie neben un« in Nizza und Tavoyen al« eine unbestrittene Th«t-sache betrachte, au welcher die Aeußeruug der Franzosen gewordenen Bürger nicht« ändern könne. Vie Kundgebung auschlußivilliger Triester hatte Italien nicht veranlaßt, der österreichischen Regie» rung eine Versicherung zu geben. Frankreich wird eben mehr gefürchtet, al« Oesterreich — trotz ullserer Großmachtstellung, der so ungeheure Opfer gebracht werden. Die Monarchisch'Kleritalen der französischen Nationalversammlung wollen nach dem Wiederbeginn der Sitzungen die Verhandlung über die konstitutionellen Gesetze Vertagen und da« Unterricht«gejetz in den Bßrdergrund schieben. Dic „Unterrichtssreiheit", welche von dieser Partei angestrebt wird, ermöglicht die Stiftung ^katholischer" Hochschulen. Die Kosten der Errichtung sind durch Beiträge der Parteigenoss n schon gedeckt und werden die Lehrpläne soeben in Rom geprüft. An den ultramontan geschulten Priestern hat Frankreich noch nicht genug die Aerzte, die Advokateu und Richter müssen al« Knechte der Jesuiten „eingepaukt" werden. Vermischte Nachrichten. (Pius IX. als Gefangener photo« graphirt.) In Belgien verkauft man Photo-tlraphien, auf welchen der Papst in einem mit Eisenstäben versehenen Käfig al« Gefangener dargestellt ist, tvährend ein itatienilcher Soldat mit der Flinte davor Wache steht. Diese Photographie, sigen die Leute, sei nach der Natur, und der Photograph, der sie heimlich abgenommen, schmachte jetzt in e nem der surchtbarften Gefängnisse von Rom zur Strafe dafür! Diese Photographien werden an die Mitglieder der katholischen Vereine für fünfzig Centime« kr. österr. Währung) verkauft, für NichtMitglieder kosten sie 1'/» Kranken. Der Altsatz ist sehr be« deutend. Die Hülste der Erlöse« fließt in die Kafle de« Peter«pleunigs^ (Pest er B o lksversammlun g der staatsrechtlichen Opposition.) Diese Versammlung wird am 17. Mai abgehalten und sollen folgende Punkte vorgelegt iverden: „I. Bereinigung oller Elemente der staatsrechtlichen Opposttion. 2. Einführung des allgemeinen Stimmrecht«. 3. Begründung der vollständigen Gewifsensfreiheit. 4. Die Wiederherstellung des frühern Wirkungskreises der Mupizipien. ». Die zeitgemäße Lö-fuug der Regaltenfrage und ähnlicher Fragen. 6 Die Herstellung eines selbständigen gollg-birtes. der Halle. Es war unsere Reisegefährtin, di« der Pater Theodorns feine gute Marianne genannt hatte. „Guten Abend", sagte Marianne mit ihrem reschen, entschloffenen Wesen. Aus einmal kam jene Andere zur Besinnung. Die Todtenmaske belebte sich; die geistlosen Züge bekamen Geist. Aber welch ein Leben war da«, welch ein Geist l Da« Gesicht blieb bleich, die Züge veränderten sich nicht; nur die Augen bewegten sich, sie sprüheten ein wildes F,uer. „Wa« willst Du hier 7" rief sie der Fremden zu. Sie rief e« in einem sonderbaren Tone, wie ein eigensinnige«, verzogene«, schreiende« Kind von sech« oder sieben Iahren. Wie ein solche« Kind kam sie Mlr auf ein-mal überhaupt vor. Ihr Körper hatte die Au«-bildung de« Alter« von fünfundzwanzig Jahren; vielleicht war fie noch älter. Ihr Geist war in der Entwicklung ihre« fiebenten Jahre« stehen geblieben. Die Fremde, Marianne, stand ihr mit Ruhe, aber anch mit einem fest entschlossenen Mnthe gegenüber. Welcher Gegensatz, jene« gelblich l^leiche, lvuthsprühende. kindisch schreiende, in diesem Augenblicke von dem Schreien verzerrte und so doppelt häßliche Geficht, und dieses klare, ruhige, muthvolle, feine, von der Reise und der augenblicklichen Geregung etwas geröthete uud 7. Die Errichtung einer ungarischen Nationalbank, um den Wucher zu verhiuderu. ^Verein zur Pflege kranker deutscher Stüde Uten in Graz) Dieser Berein hat nun den Jahresbericht herau«geg«ben. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder belief sich auf 124 mit einem Beitrage von 2K4 fl. Unterstützende Mitglieder zählte der Berein 127 und finden tvlr darunter au« Marburg und Umgebung die Herren; Ludwig Bitterl von tefienberg, Barthol. Nitter von Earneei, Stephau Mohor. Die Jahresbeiträge der unterstützenden Mitglieder erreichten die Höhe von 6S4 st. Das Verzeichniß einmaliger Beiträge von Privaten und Körperschaften weist 81V fl. aus. Das Stammkapital des Vereins beträgt 10,300 fl. Für Kran-kenverflegung tvnrden 312 fl. ausgegeben, fitr Bestattung der Leichen 101 fl. 20 kr. (Landwirthfchaft. Dos Waschen der Obstbäume mit Kolkwaffer.) Das Waschen der Bäume mit Kalkwaffer ist von so große« Nutzen für die Obstbäume, daß man dasselbe nicht genug empfehlen kann. Die Erfolge find ausge» zeichnet und es ist unmöglich, Bäume zu finden, deren Rinden glatter, reinlicher und gesunder aussehen, al« dieselben, welche diesem Verfahren von Zeit zu Zeit unterworfen werden. Beim Waschen mit der Kalkmilch kann da« Unangenehme nicht verhütet werden, daß der Arbeitende, benutzt er Bürste oder Spritze dazu, Gesicht und Kleider verunreinige. Es ist die Anwendung der Kalkmilch deshalb nicht praktisch. Kalkwaffer ist eine klare helle Auflösung von Kalk »n Baffer. Ein Pfund reinen ungelöschten Kalkes in 300 Litres — 226 Maß Waffer aufgelöst, genügt zum Zwecke derZerstörung der Jnfekteneier vollkommen. Die Zubereitung des Kalkwaffers ist ganz einfach, man bringt 2 Pfd. reinen Kalk in 600 Litre« Waffer, rührt denselben wiederholt im Waffer um, bis letzteres wie Milch aussteht. Hiernach läßt man die Flüsfigkeit stehen, bis der Kalk fich g'setz«; M Ruhe gekommen, setzt fich derselbe auf den Boden und das klare Waffer wird abgegoffen. Denselben Kalk kann man noch für weitere b—6 solcher Menaen Kalkwaffer denützev. Da die Zeit herangerückt ist, in welcher die Insekten ihrer Hülle entschlüpfen, erinnern wir an die Vortrefflichkeit dieses Mittels zu ihrer Zerstörung; Kosten nnd Mühe werden dadurch reichlich belohi»t. Marburger Berichte. (Eisenbahn-Verkehr.) Die Südbahn hat im März 1S74 um einundzwanzig jetzt wirklich fchöne Geficht, mit den dunklen glanzvollen Augen l „Was willst Du hiet?^^ hatte jene dem Mädchen zngeschrien. „Ich wlll in dieses Haus", antwortete Marianne ruhig. ,Zu wem, zu wem?" „Zu meiuem Pflegevater." „Du lügst. Du lügst. Du willst ulcht zu ihm. Du sollst zu keiuem Menschen. Du sollst aus dem Hause. Hinau«, Hinaus! Sie rief immer in de« weinerlichen, schreienden Tone eines verzogenen, trotzigen, heftigen Kindes, das seinen Wille:» nicht bekommt. Das Geschrei hallte durch da« ganze Hau«. Im Hintergründe der Halle, dort, wo das häßliche alte Weib verschwunden war, öffnete ilch eine Thür. Die Alte erschien darin. Äe blickte ras Ii umher. Das Geschrei der Tochter schien sie erschreckt zu haben. Auf einmal sah fie die Fremde, Marianne. Das häßliche Gesicht verzerrte fich in entsetzlicher Bosheit. Sie stürzte wie eine Furie näher. Aber mitten in der Halle schien sie sich auf etwa« zu besinnen, und hielt ihreu Schritt an. Sie sah zweiselhaft auf die Fremde, dann auf mich unv den Sekretär. Marianne hatte fich auf unsere Seite gestellt; e« konnte au«seoen, als wenu sie unter unserem, der Gerichtsheamteu, Schutze stehe, als wenn fie gar Perzeut weniger eingenommen, alt im gleichen Monate des Vorjahres. (Schadenfeuer.) veim Grundbelißer Veorg Kaitna zu Porober, Verichtsbezirk Cilli, eutstaud kürzlich Feuer im kkauchfang eines Sparherdes, welcher tm Zimmer eingemauert war. Es gerieth der Dochftuhl des Wohnhauses in Brand und wurden auch die Wirthschaftsgebäude sammt allen.Borrätheu eingeäschert. Der Schtidev beträgt 1500 fl. (Vran dunglück.) Die Witve Luzia Gimfek in Sagokje, Bezirk Drachenburg, hat durch den Brand ihres Hauses und ihrer Wirth-schaftsgebäude einen SchadtN von 2000 fl. erlitte«. Die lSigenthümerin, welche schon über ein Jahr krank darniederiiegt und ihr jüngstes Kind wurden mit Hilse der Nachbarn gerettet; der vierjährige Sohn saad leider seinen Tod in den Flammen. Die Gebäude 'varen nicht verfichert. (Gegen die Weinsabrikati on.) Herr Konrad Seidl und Tenosien haben im Abgeordnttenhause den Antrag überreicht, die Regiemng werde aufgefordert, einen Gesetzentwurf einzubringen, welcher den Schutz der Naturweinproduzenten, die Fabrikation des Kuustweinei und die Ueberwachung derselben betrifft. (G < richtshof.) Laut einem iZrlaß des Justizministeriums au das Ober.Landesgericht fiad alle Schwierigkeiten beseitigt, welche bisher die Srrtchlnng des Gerichtshofes in Marburg verzögert. Der Sprengel des neuen Gerichtes soll bereits abgegrenzt stin und soll die Ernennung der Beamten (I. Präsident, firben Räthe und das nöthige Hilfspersonale) schon stattgesund,n haben. (Spätfröste.) Die Fröste am 29. und S0. April haben unberechenbar geschadet — namentlich dem Weizen, welcher bereits Äehren gezeigt und den mehr entwickelten Reben. (Aushilf s ka sse.) Die Aushilsskasse in Marburg hat bis Ende April an Einlagen, Reeskompt nad Rückzahlungen 32,012 fi. b7 kr. eingenommen, dagegen an Darlehen und Rück, forderungen 31,810 st. 1 kr. ausgezahlt. Einlage« werden mit 6°/^ verzinst. (Unterbringung einerdrittev Batterie in Straß.) 3m aufgelassenen Ober-Erziehungshause zu Straß soll eine dritte Batterie untergebracht werden. Die „Erweiterung der Adaptirungsarbeiten" ist auf öö.000 fl. berechnet und hat das Kriegsministerium diesen Betrag im außerordentlichen Voranschlag eivae-ftellt. (Nenes Schulhaus.) Der Ortsschulrath von Unter- St. Kunigund hat beschlossen, ein neues Schulhaus für zwei Klaffen mit je mit uns gekommen ski. Die Alle stutzte sichtlich. Die Andere sah es nicht. Sie blieb das schreiende Kind von steben Iahren. Sie hatte die Alte gesehen, und lies auf fie zu. „Die Mariane ist hier, Mutter; sie wll! nicht wieder fort; fie will nicht aus dem Hause. Hilf mir. Sie soll fort, sie soll fort; fie soll nicht zu ihm." Sie war die Tochter der Alten. Die alte grau stand zweifelhaft, in sichtbarer Unruhe. Mariane trat aus sie zu, ruhig, muthig, wie fie bisher war. „Madame Langlet, mein Pflegevater liegt am Sterben, Sie werden wir doch erlauben, daß ich ihn noch einmal sehe." Aus den Augen der alten Madame Langtet schoß ein furchtbar wütheuder Blick. Aber ein unruhiger Seitenblick auf uns, die Gerichtsbeamten, folgte ihm. Die Frau mäßigte sich. „Wer hat Dir gesagt, daß er am Sterben liegt 7" fragte sie die Fremde. ^Äch habe es gehört." „Und dorum bist Du hergekommen?" Dns Mädchen besonn sich. „Jetzt, ja", antwortete sie dann, aber, wie es mir schien, nicht ohne einen Vorbehalt aeaen sich selbst. Auch die grau besann sich. (Fortsetzung folgt. achtzig Kindern zu bauen — auf jenem Grunde, welcher unbelastetes Eigenthum der Gemeinde ist und über zwei Joch mißt. Die Kosten sind auf 4000 fl. berechnet und soll der Bau noch Heuer unt^r Dach gebracht werden. Das alte Schulhaus wird nach Eröffnung des neuen zur Lehrer-wohuuna dienen. (Versammlung der Maurer u n-d 3 lmm e r l e u t e.) Samstag um 6 Uhr Abends wird in der „Vrüb" eine Versammlung der Maurer und Zimmerleute stattfinden; Gegenstände der Verhanglung sind: Zweck und Nutzen der FachvereiNt, Gründung eineS FachvereinS der Maurer, gewerbliche Angelegenheiten. (Allgemeine Ar beite r v e r s a m m-lu n g.) Am Sonntag 9 U!ir Bormittag findet in der „Trüb" eine allgemeine Arbeiterversamv« lung statt; zur Verhandlung kommt: „Die Stellung der österreichischen Arbeiterpartei (ihre politisch-soziale Lage und die Bestrebungen zur Verbesserung derselben.) (Neue Feuerwehr.) In St. Leonhardt wird eine sreiwillige Feuerivelir gebildet und belaufen sich die zugesicherten Beitrüge schon auf mehr als 2000 fl. Am Sonntag begeben sich der Hauptmann nn0 der Zeugwart der hiesigen Feu-erivehr (die Herren: Eduard Janschitz und Joh. Wibmer) nach St. Leonhardt, um die Ordnungsübungen zu leiten. (Für die Berpfleguug der Häft-linge und Sträflinge.) Das Ober-Landesgericht hat die Kosten sestgestellt, welche 1874 für die Verpflegung der Häftlinge und Sträflinge ersetzt werden müssen. Dieser Ersatz beträgt beim Gerichtshof Cilli für Häftlinge 24'/« kr., für Sträflinge S5 kr. — bei den Bezirksgerichten im Sprengel des lüllier Landes-gerichteS für Häftlinge 26 kr., für Sträflinge 39'/, kr. (Evangelische Gemeinde.) Am nächste» Sonntag den 3. Mai Vormittag 10 Uhr findet in der hiesigen evangelischen Kirche abermals ein Gottesdienst statt. Letzte Most. Tchittefall und fünf Grad Kältk haben in Ungarn die Hoffnung auf »ine gnte Ernte vernichtet. Die preußische Ttaatsrechnung für 1873 zeigt einen daaren Ueberfchnß von einund-zwanzig Millionen Thaler. Der Erzbischof von Paris hat Kinder« Wallfahrten angeordnet. Eingesandt. Vom Begräbniß eines Ketzers. Ohne Giockenklang, Ohne Psalmengelavfl, ^ Ohne Libera-Absingung, Ohne Weihwedel-Schwingnng wurde am 23. April in Kölsch ein geachteter Bürger von Marburg, nämlich der bekannte Farbenerzeuger, Herr Johann Witzler in Oberkölsch zur Erde bestatlel. Da Witzler dem evangelischen Glaubensbekenntnisse anj;ehörte. so wurde demselben bei seinem Begräbniß daS kirchliche Geläute vom Herrn Pfarrer in Kötjch verweigert. Die Söhne deS Verstorbenen bemühten sich zwar, durch Zahlung eineS Beitrages für daS Grabgeläute die Glockenschuld — welche bekanntlich noch bedeutend ist — etwaS Verringern zu Helsen; allein die Annahme dieses Beilrages hätte Vielleicht Schaden gebracht und darum mußte sie unterbleiben. Wie dieser psarrherrliche Vorgang von den Pfarrinsassen beurtheilt wurde, bewies am Klarsten daS Begräbniß selbst. Der von Musik begleilete Leichenzug erfreute sich einer großcn Theilnahme seitens der Bevölkerung, und hielt der evangelische Prediger in Marburg, Heri! Dr. Kolatschek ein, sehr gediegene und ergreiseude Grabrede. Mit wohlklingender und weithin tönender Stimme sprach dieser Herr über „die christliche Duldsamkeit". Christen seien die Bekenner deS evangelischen GlaubeuS eben so wie Jene, die sich Katholiken nennen; den Katholiken in Kötsch gereiche eS vor Gott und den Menschen zu hohem Preise, daß sie ihrem christlichen Mitbürger die letzte Ehre erwiesen. Welche Wirkung diese Grabrede hervorgebracht, konnte man daraus ersehen, daß die Leute auf dem Heimwege von nichts Anderem als von dieser L>iede gesprochen und freut eS mich herzlich, daß das gute Wort bei den Zuhörern einen so guten Ort gesunden. Die Pfarrjjlocken in Kötsch rvcrdcn aber noch lange klingen, ehe sie von ihrer Erbsünde — der Schuld au den Gießer — erlöst werden. Bei dieser Gelegenheit müssen wir deS nachbarlichen guten Beispiels wegen erinnern, daß in der Psarre Schleinitz, auf deren Friedhos mehrere Protestanten begraben sind, in solchen Fällen jedesmal geläutet wurde, zuletzt beim Leichenzug deS Gutsbesitzers von KranichSfeld, Herrn Karl Denike. Ein andächtiger Zuhörer. Berein zur Unterstützung armer Schulkinder. Das gefertigte provisorische Komite deS obigen Vereins theili in Berichtigung der in der letzten Nummer der Mcirburger Zeitung enthalten Notiz Mit, daß der Verein dermalen nicht 81, sondern weit über 100 Mitglieder zählt. DaS in der gedachten Zntung erichieneue NamenSverzeichniß ist als erstes Vfrzeichniß zir betrachten, welchem die welteien folgen werden. Zugleich erfolgt hiermit die höfliche Einla-duiig zu d r ersten ordentlichen Generalversamm-lnng, welche am SamStas, den 9. Mai d. I. Abends 8 Uhr im großen Casino-Speisesaal im 1. Stock stattfinden wird. Gegenstände der Tagesordnung: 1. Rechenschaftsbericht über die bisherige Thätigkeit deS provisorischen KomiteS. 2. Wal)l I)kS Ausschusses. Das provisorische Komite. II. Verzelchniß der Mit^siieder dcS Vereins. Die Herren: Richard Rt»konsan Ist.— Hein. Schönn l fl. — F^anz Dettela 1 fl. — Karl Silatschek 1 fl. — Ferdinand Misonl 1 st. — Wenzel Böhm Ist — A>it Ist. — Johann Wiesthaler 1 fl. — Zakob Sinkovitsch 1 fl. — Karl Raida 1 fl. — Joj.s Roßmann t. fl. — Joses Silatsch k 1 fl. — F. W. Ger^cke 1 ff. — Ludwig FredrichS 1 fl. — A. Kunz 1 fl. — Franz Hantsch Ist. — Anivtl Paik 1 fl. — Johann Marko 1 fl. — Gustav Ritter von Anders 1 fl. — Joses Weklitsch 1 fl. — Fried. Herzog 1 fl. — Anlotl Eliplouschek Ist. — Josef Hipfl 1 fl — Elnest T:ßo 1 fl — Leop. Gürtler 1 fl. — Josef Stander 1 fl. — Roberl Gruber 1 fl. Heinrich Peer 1 fl. — Frau Marie Schneid 1. fl. Zusammen 29 fl. (Fortsetzung folgt.) ZiaZvsröiii. liontsK >!en Nai i874 .^beiiiis 8 lliir im grossen vssiao-iissle Nl I>l»txU«üor»?roÄu^0ll 1. 2. OreksLtsr^ivesQ. 8. Lued 3, OspitsI I, 1«U8tspis1. 4. 0re!is8tvri)ises. b. Im ^aläs, xvwisctitör von 6. Lolociuai'tstt. 7. ^iß^suuorlvdsu, xsmisetitor vou Letiumaau. 8. Orlztiostsrpisee. 9. Dir vis mir, l^ustsxisl. Nr. Syg2 Vollzugsvorschrift (398 zum Veleße vom 19. März 1874 (L. G. B. VI. Stück Nr. 27) womit der' Stadtgcmeinde Marburg die Einhcbung einer Abgabe bei der Einfuhr von Bier und Spirituosen bewilligt ist. 1. Die Parteien sind verpflichtet die Ein» fuhr von Bier und Spirituos«!N in dcls Pomö-rium Marburg (Bahnhöfe mitbegriffen) bei denjenigen Organen, welche in einer diesfulls am Gemeindehause vollzogenen z?undmachung bezeichnet werden, wenigstens eine Stunde vor dem Bezüge anzumelden und hierüber so wie über die geleistete Zahlung der entfallenden Abgabe die Bestätigung (Bollete) zu lösen. Ein unangemeldeter Bezug wird mit dem vier- bis achtfachen Betrage der Gebühr bestraft. 2. Als ein unangemeldetcr Bezug wird angesehen, wenn der, der Abgabe untkrliegende Gegenstand in den Bereich des betreffenden Haus-oder HofraumeS gebracht wurde, bevor die Anmeldung bescheinigt ist. 3. Die Geldstrafen ivcrden vom Stadt-rathe verhängt und nach Vorschiifl der kais. Verordnung vom 20. April 1854 zwangsweise ein-gebracht. 4. Die Kontrolle übcr Vorräihe und den Verfchleiji der, der Abgabe unterliegenden Gegenstände ist im Sinne der allgemeinen Verz-'h-rnngssteuer-Vorschriften durch die berufenen Organe handzuhaben. 5. Bei der Ausfuhr ist zum BeHufe >er angesprochenen Rückvergütung die Aumeldung wo möglich ivenigstenS zwei Stunden vor der Äus« fuhr anzuzeigen und bei Spirituosen auch die Gradhältigk?it genau anzugelien. Die geschehene Anmeldung ist zu bescheinigen und wird deren Richtigkeit durch die ausgestellten Organe kontrollirt »Verden. 6. Bei unterlassener Anmeldung geht der Anspruch auf die Rückvtrgütung verloren. Als Unterlassung der AttMelt>ung wird angesehen, wenn der Gegenstand vor der Lösung der Aussuhrbescheinigung außerhalb des belreffen-den Haus- oder HofrauMls gebracht wurde. 7. Bei Spirituosen, deren Gra^hältigkeit wegen des größeren Zuckergehaltes nicht genau ermittelt werden kann, tvie tiei Llqueur und Ro-soglio, isl ein Mitleldurchschnitt biS 20 Grad anzunehmen und hiernach die Abgabe zu bemessen. 8. Die berufenen Organe sind befugt, im Sinne der allgemeinen Verzehrungsstcuer-Vor-schristen die Kontrolle der Einfuhr auch auf den Bahnhöfen auszuüben. Diese Vollzugs'Vorschrift wird in Folge Gemeinderath'Befchlufscs vom 23. April 1874 z'ir allgemeinen Kenntniß und Darnachrichtung für die Interessenten hiemit kundgemacht. Vom Stadtrathe Marburg am 23. April 1874. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. AmlisiMg I. EiMmg. Der Vorstand deS kath. Gesellen-Vereines in Marburg sieht sich angenehm Verpflichtet, den ?. 1'. Wohlthätern für die milden Spenden pr. 160 fl. pro 1874 den tiefgefühlten Dank auS' zusprechen, und macht zu der am S. und Mai d. I. um 7 Ulir Abends im HauStheciter des GtsellenvereineS, Vlktringhofgasse „zum An«' ker" 1. Stock, stattfindeni'en Wohlthatige keits - Borstellung zu Gunsten der durch Feuer verunglückten Einwohner in Kammern die ergebenste Einladung. 397 Wajihalls in Treßerilitz. Gefertigter erlaubt sich dem ?. I. Publikum höflichst bekannt zu g^ben, daß er daS Gasthaus fortführt und stets mit gutem Puntigamer Bier und Eigenbau lv ein wie mit sehma ck-haften Speisen die geehrten Gäste zu bedienen bemüht sein wird. Um zahlreichen Besuch bittet 402) _Jos. Felder ^un. Dis keMii' II. 8i>iiiieM>iiriii kMili 6ss 889 llokavksr empüelilt äem ?. I?. ?ud1il!um idr roieli sortirtvs allvr KattunKv« 8toft-8onnsnsol> ms . . Uei'i'vn- u. Vamenseltti'mv. . vov 70 kr. bis ü. 2.30 soliöu KEputst „ ü. 2.50 »? » 1.80 N -5 4 — q_ »14.- Llotl« „ 8eil!en-8oliimö !)oulilö-fonil8-8vsiii'mv .... „ ^ 4.— (^Ieivli!!vitix verlikii »uvli alle OsttmiAen Lvliirwe Uvboi'Ziolivn an-Aonowwsll, Nspsl'stui'on koliiivll unä ssut bei billixstvr öerevIillunA »usxeMrt. Ickivli böstslls ewpkskleuä ^vlituogsvoU f. Uodavlivf, Zm rückwSrtigcn Varlrnsaalt des gotkls Stadt Wm. Dsssor't's Itttilliiiilez Mlsmisciies HiiMM ^ilisie). Heute Freitag den 1. Mai von 1 Uhr Nachmittag bis gegen Abend Ektra - Dammtag. Httttn habm während dicsen Stundr» ohne Ausnahme ktinen Zutritt. ^ Eintrittspreis: ZKV kr. (3sg Viv Oeijtvri'. in ^ivn (Grundkapital: Zwei Millionen Golden) versichert zu billigen festen Prämien ohne Nachschuß, Bodenerungnisse aller Art unter fonlaiiten Bedingungen gegen Hagelschaden. — Besondere Vortlieile: l. Entschädigung btS zn '/zy, unter Festhaltung des versicherten Preises ohne At'zug von Markt, und Druschspesen. 2. 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