Natu r - n n (l S i 11 e n g e in ä 1 d e d e r Tropen - Lände r. Skizzen einer Reise durch Süd - America und um die Weh in 11 Vorlesungen v 0 ii I) r. Voll in e r , Profesidr der Pfiretk und Chemie. Mi< »lem Bildnisse des Verfassen, e i n e r Karte u n d seht A h h i 1 »1 u n p; e n. M ü n <: Ii 6 n 1S2!). 11 e y I' r i e d r i v Ii AN i I Ii e 1 in M i 0 Ii a <' i I •< h. - & j ä n {i G*druckt 1,,-y T)i. Curl Wolf. 0^0 f Den schönen Schwestern d e r Gr&tien und Musen den F r il u 1 c i n L o 11 i s c und E in i I i c Baroninen von Lilienstern widmet als Zeichen der innigsten Verehrung und 1lochachlUftg d i t< s <• Ii I ii l t e r der Verfasser. V o v w ort. Es ist ein kühnes Unternehmen, in dem kleinen Kaum der Folgernden Blätter eine so grosse Heise zu beschreiben. Die Vorlesungen, welche ich im verflossenen Frühjahr hierselbst hielt, veranlassten mehrere meiner Herren Auditoren zu (hm, mir sehr schmeichelhaften Wunsch, die-seihen gedruckt zu sehn, um eine bleibende Erinnerung an jene Abende zu haben. So wenig ich nun früher gesonnen war, mein«; Reise herauszugeben, da so viele und Ireflliche Werke über denselben Gegenstand schon vorhanden sind, so beweg mich jene Aufforderung doch, das, was ich in den 14 Vorlesungen gesagt hatte, in flüchtigen Zügen zu Panier zu bringen. So entstanden diese Scizzen, welche nicht als ein geographisches, |>by alkalisches oder naim historisches Werk» sondern nur als eine Zusammenstellung der interessanleslen Els< beimingen und Begebenheiten zu betrachten sind. Zolin Jahr sind seit jener Zeit verflossen, und viel muss sich verändert haben , ich bin daher ohne Zweifel in den Fall gekommen, manches nieder zu Ichreiben, was jetzt nicht mehr so ist, wie denn z. Ii. die Soldaten von Rio de Janeiro jetzt Ironisch uniforinirt;, und nur in Rücksicht auf ihren Föwenmuth noch die alten seyn sollen etc. ete. Da jedoch «Mos Büchlein durchaus keine politische Beziehung hat, so sind jene Veränderungen, für dasselbe, nicht von Wichtigkeit; es ist ein iS'aturgemäldo jener Länder, und die Natur verändert sich nicht so schnell. Der Versuch einer ästhetischen Re-handlnng dieses grossen Gegenstandes muss die sonstigen Mängel entschuldigen, mit der Ritte dies zu berücksichtigen, und soliaeb ein mildes I itheil darüber zu fällen, übergebe ich dasselbe dein Publikum, Manchen im Juni lH'28. Der Verfasser. Namen der verehrliehen Herren Siibscribenten« I Hr. 9 55 9 55 1 55 B 55 6 ■>■> 7 55 8 55 0 10 11 12 13 I ! ir> 10 17 IS 10 20 '21 •22 23 '21 '25 '20 •27 ■28 r. /Hellberger, k. Regierungarath Gr. v. Arfco, ExO,t Ohrislhofin. Arnold, Kaaaier b. d. k. Hof bauint. Buder, Dekan u. Pf irrer zu Grafing Jluuer, Oberappellnigeriefiisr. Herkers, Oberappellgerichtsr, Bellile-........ Beufethauser, Obern ufseh läger die Bibliothek der Stand« ethürgerin. Abgenrdn Dusrli/, Bierbrauer .... r. I'.hme....... ,, V, llielithal, Simon, Baron V«lin- Wein« p;i[)i Heldenberg, Regierunge - und Fnrstrath ....... — I 5 1 ,, r. Heppt liaron, lc. Zahl'nieister — I .r>5 ,, r. neppenetein...... — 1 56 „ »*• Himhnel, /•. Baurath 1 — 57 „ Hinkeri, h. Hofgärtner ... — l 5S Frau/ei» \. t. Hineiberg..... — I R9 7/r. 7\ Hofstetten, Oberappellgerr. (Mpn.i . Dl i c .;> 00 Heekl, Post Stallmeister . . . . — J Iii n Tafel, - . . . — 1 69 lakobexlij, Kammerfourier — I «3 » 1 1 64 >> — 1 05 n r. Kern, Ritter, k. b. Rath — 1 00 i> — 1 07 5» Kirf huber, Dr., k. b. Ruth . . — 1 08 55 r. Kirsehhuum, Staatsrttlh l — OD 55 Klar, Ilür^eriiieister — J 70 »T Kleinnteijer in Grafing . — 1 71 »5 l - 72 5» r. Kobell, l-'.gid, k. Staatsruth — | 73 11 Koppenstädter, BataillonmrM . — 1 71 11 — 1 75 " Kreuier, Rürgertneister, Ahgeordn. — 1 70 15 — 1 77 5) r. Kreimer, Freiherr . — 1 78 55 v.Künsberg, Frhr., k. Rath 1 — 7!) 55 r. Küster, k. preuntt. (iesundtcr 1 — SO T5 r. Lud ige s , E. ...... — 1 BJ 55 r. Lumpet, k. Rath..... 1 — BS 55 — 1 s:i 5» La Russee. Hauptmann h. Leihr. — 1 s: 5> Lu RuHsee Desider., k. huniim ihr. —- 1 s5 55 Leiehner^ Ri)'uutier..... — 1 Sli 15 t1. Lengrisser , Dr. , Ritter — 1 S7 55 Lodritn Gr. r., Iiihumiiter - Ritter-Ordens - i'ummaudettr _ jj 88 11 l.<>< seh, Ahgeordneter der Slunde>'ersamm- — 1 89 »5 V. Loietnstein J'ürstt. Durrhl. — 1 'Ml >1 v. Lipointki, Rvirhsttrihirur und 1 — Ol Hr. Meteaa, konigl. Zahlmeister . . — 02 v. Maderay, Freiherr .... — gt ti May ei, Carfiliere , konigl. Rath 1 94 55 95 55 Matt r, General - Lotto - Idminist. — 06 55 Ma.eiinitian, Herz, in Bayern k. II. r. Mann, Staatsrat/t u. Präsident 1 1)7 55 1 98 55 Mur.r, Gebrüder, lirtisshändtcr 1 99 »5 — 100 55 v. Metti/tgli, Kammerherr und f)l>erat ä la Suite .... 101 5» Miller, (lateral- Mttttt - Direktor — 109 5» Moferus, Ii. k.niederl. (lesuud. 101 5» V. Moni geluk, k. Statitsiuinister .— in t 11 r. Marigofti, Olier- lj>i>. (1er. Dir. — lOl (Ina Museum zu München .... — LOl llr. r. "Seumuier, Stuutsratli . — 10t ?) iol 55 — 100 — 1 10 011, Af. Itafoffiziant . . . . — III 55 — 112 5» v. Pappenht -m, Gr, Generallietk, — Iii 55 Pappenheimer l. II- (irushandler. — 114 55 v. Pttutugurten, dV«/ .... — im »5 r. Pidoll, ()lierpostruth — 1 Mi M tfi Per/all^ Frhr. Maj. u. Rümmer. — 1 17 V. Pfetten , Freiherr .... — 1 IS loseph P':senl>ncher .... Protist, Magistrats u. liauruth — II 0 5» — 1 21» 5» V. RansiiH, liauruth .... 1 121 55 Rechtler:;, (Ir. v. , (ienerut l.teut. 1 122 5) — 12:$ 55 Reiter, Lehrer in Grafing — 121 Fräulein v. Uetzenatein, Ilarottin . — 125 Hr. 120 ■>■> 127 » 128 n 129 55 I3f ?» 131 ■»■) 132 55 133 n 134 i> 135 ii 136 ii 137 ii 138 ii 139 5i 110 ii l 11 51 112 11 143 15 II 1 •> 116 55 1 10 55 1 17 55 1 IS 5» 1 10 55 150 51 151 5' 152 55 153 55 IM 15 155 55 156 15 ir»7 55 158 51 150 n v. Reusa, (ii'ftf ..... r. Ringel, Sluutsrath . v. Rieg, Bischof von Augsburg Dr. v. liingseisit, Ober - Me/Iizrth v. Ruffini -lug., Harun v. Saudizell, Graf .... Sartori, Landrichter r. Saporiu, (ir. Kammerherr Sehnnzenbuch, Reufheamter . v. Schliche)-, Stuularath . Schiinller, h auf mann . V. Schleich, Prei/h. k. Kiinimerri Dr. Schneider , Professor Schol/ciirl,-, fc.Obtr-1 nrmundsch.R. SchreibmuieiKaufmann . Schröder, Richard .... r. Schuftes, Auditor d. k. GetiHil Schwab , I hrinnrher r. Schwerin, Freiherr . 0. Seihnldsdoff, Gruf , . . Seiliug, Ober-Appell, (irchlsrlh Seinsfteim lugust , Gr. v. Seitz+ Hof'gürtner .... Set/hold, Ober - Horst rat h . Spies , Ministerialrath Spitller, Ahgrordneler Stieler, Dr. Ober - Consisloriulr V. Streher, Bischof )-. Stahl, Frhr. Genernf/ieut. V. Sutner, Staatsrath . . . r. 'Vhiirheim , Gr. k. Sliuttsinia. Tuscher de la Pagen*, Graf Tating Serjrlil , Graf Mu/'.ir t/ntuh, Dr. and Professor. Urban, Pfur. ,/. d. Af. K. L. L. Fr --Xll - Vrlin. WfiMM |>.i|)it'l Uj-utkp. 100 „ t, l'erger, Qberlieulennnt . — 1 101 „ Fetterlein, Regierungxr. Abgeord. — 1 102 „ Vogt.........— 1 103 ,, l'ugel, Gutsbesitzer . . . . ■—• 1 104 Volke, k. (oiitn/leur .... — 1 Iii,") „ / orherr , k. liauruth .... — 1 100 „ H achter, Ahgeordneter ... — 1 107 Frau r, Helling, geb. Ii. v. Kichthal — 1 108 ///■. Wendling F. C......— 1 10!) „ Werthhcimer.......— 1 170 „ r. JFissmaier, Oher-Kirchr/iruth 1 — 171 „ Wittmann, Dr. Kreis-Medizinrlh. I — 172 „ Wcpfcr, Forstruth.....— 1 173 „ Walfänger, Oher-AppAl rchfsrth. — 1 17 1 „ r. Witrchitzka, Dher-Finanzrath — 1 175 „ Wrede , Filmt, k. General - Feld-Marschall , Durchlaucht . . ) —- 170 ff 'ürzhiirg, Frhr. f1., Reichsrath . 1 —! 177 „ V. Xt//nndcr, Ingcnieur-Ilau/Um. — 1 178 „ r. ) rieh, Gr., Rr^ierungsrath . — 1 170 Zimmermann, Professur d. Akad. I — 180 „ 'Airet, Archirur im Slaalsminist. — 1 181 „ v.Ztrei/briicken,Graf, Generuhnaj. — 1 Iß r s i e V p i- 1 ä s u n $ 17 _Ljs war im Juni des Juli res 1817, als ich mich eiltschloss , Südamerika zu hcsiiohen. Ich halte meine naturwissenschaftlichen Studien heendet , und meinen Hau dahin gerichtet, nicht einen Thcil des grossen L'mitinentN ausschliesslich vsu sehen, son-dci ii sn viel als möglich das grosse («anze zu ilher-blickcn, mir einen IJegrilV ton dem llahilus des Welttlii-ils /ii vfisi hallen Desshalh wollte ich, von Paramaribo der Hauptstadt *|t i llolliiiidiijchen Cni-janue anlangend, um ganz Südamerika reisen, und üticvall, wo es sich tIiun lassen würde, in da« Innere iU-a Landes dringen. Ich Nchilne mich in London auf dem Achilles, einem grossen Kaullahrer, unter Hefehl des ('.tpi-tain AmlerMson, ein, und erreichte nach einer ausseist gliiekliclieu und kurzen h'aith, itu August 1817 d;»s feste Land der (iuijannc. I Fnbeaehreiblich ist der Kindruck, den die tro-piiehe Welt auf den Nordländer macht: Man kommt aus Deutichland, wie durch einen Zaabersehlag in das Reich der Palmen, der Pisang, der baumarti-gen Craacr und Karrcnkrautcr ohne einen I cbei-g.-ing. Darum bleibt mächtig und unauslöschlich , das Mild dieses ersten Anblickes, und obwohl ich Knitter vielfach schöneres sah, als die niederu — gleichsam in die See kriechenden lTer der (lui-jaune, welche sich mit dem Meere so verbinden, dass von den zahllosen kriechenden Pflanzen, die Wurzeln auf dem Lande festsitzen, indess sich, wie »in Kilz, ihr dicht verschlungenen (iewebe weit auf die Oherihiche des Wasser» erstreckt, und, von den Wellen bewegt, nuf und ah wogt wie diese, auch nur sparsam Palmen und Cocos ihre langen Mütter im Winde Wehen lassen, — so war doch mein Stauneu■ geringer , ;«lu h+i il«*m ersten Anblick aller dieser fremden wunderbaren Können. In Paramaribo angelangt, traf ich sogleich Anstalten, zu meiner ersten grossen Heise nach den Quellen des Orinokko, dem Parituc'see, den Wasserfallen des Orinnkkn und dem Itio Negro. Mit sechs Mnulthicren und deren Treibern und mit drei riin/ehiiriien Vmcril» anem vom Stamme der DUuniakeu, versehn, trat ich meinen Marsch an. Mau rühmt diese Ottomakcn als die beuten Führer, weil sie, tief aus dein Innern des Landes kommend, vertraut mit den Wegen sind, weil sie die höchsten Laitbchrungen zu ertragen vermögen, indem sie Ton und Erda essen, um den Majori zu füllen, wenn sie sonst nichts haben. Dabei führt ihr, man mochte fast sagen, Instinkt, sie zu den genicssharen Früchten und Wurzeln, wenn mau glauben sollte, es wäre meilenweit nichts davon zu haben. Kin Marsch von fünf Meilen brachte mich auf den 91200 Fllfl hohen Kostenberg, wie die Holländer denselben nennen, auf welchem ich in einer Hütte die Nacht zubrachte. Hier hatte ich den ersten vollsländigen Anblick der Wunder, der Tro-jieuwell. I 'eher dem fernen, spiegelglatt «ich an die Küste schmiegenden Meere, ging die Sonne auf, und Hess mich den Zauber der südlichen Natur in all ihrem Heiz, in all ihrer Schönheit Sehen. Die stulzcn l'almen, der hini mela usl rchende f'icus gigaurcu, gepaart mit den kurzen ungeheuer dicken Malvcu, wie die Adansonien und Hoababs, welche DD Siamm eine Hohe von 10 bis 12 Fuss, aber einen Durchmesser von 20 bis 27 Kuss, nder einen Linfang von mehr als SO Kuss haben, (die Adansouia digitata jrnr einige dreisiig im Dia-inctcr), die prächtigen Stämme der Musa pnradi- ■iaca, welche tiber 50 Fuss hoch wird, und 20 Fuss lange Hliittcr hat, als wären sie von Atlass, so fein Und glänzend, vor der brennenden Sonn«* schützend durch ihren erquickenden Schatten, und danchen weit hinaus in die Luit ragende Mimosen, durch deren zarte, fcingcliedertc Hlatlcheu der tiefe blaue Himmel sieln , und dann wiener die wunderbaren Formen der.Cnctus und der Kuphorhicn, die laft-reichen Aloeen, die alle» vcrllccht enden Lianen, dies »riebt ein so bezauberndes Itild , dass die lebhafteste F.inbildungskraft sich vergeblich bemüht, etwas ähnliches zu schaiVeu. Meine fortgesetzten Beobachtungen haben mir als ziemlich gewiss gezeigt , dass gerade diese übermässige Fruchtbarkeit des Landes, den Anbau hindert. Amerika wird vielleicht in 1000 Jahren, wenn jeder Thcil desselben mehr bevölkert sein wird, als Frankreich jetzt ist, noch (lieg Anselm der blühenden Jungfräulichkeit behalten, das es jetzt hat. Die wilden, halb civilisirteii Indianer, welche ich hier fand, gaben mir den ersten Itr ■ weis davon, und jeder Tag meines Aufenthaltes auf dein grossen ( out iiicnt , lieferte mir neue Bestätigungen. Line kleine Hütte, gross genug um |0 bis 12 Menschen zu fussen, von Hainbus oder anderem Rohr gebeut, mit INsangblättern gedeckt, i.si ilnl'allastj ihr Mon-renos und ihr San» - souci, eiu paar Piding- oder MusapHunzen, geben ibncu die Hauptnahrung , wollen sie sich recht pflegen , so kratzen sie ein wenig Erde auf, eine haudvoll MaiB hineinstrcueud, alles übrige liefert die Natur ungelodert, die eine Palme giebt ihnen Sago, die andere Datteln, dio dritte Coeosmissc , die \ ams-wurzcl liefert ihnen llrod, Wein die Ananas o der die Ajavc, was brauchen sie, was wollen sie mehr, der Pisang liefert auf gleichem Klächenraum '2"> bis 30 Mal mehr Nahrungsstotf, als die besten und eiu-I raglichsten Cerealien, Der Mensch hier, will nichts als essen, hic7.il braucht er hlos den Mund zu offnen. Min bevölkert. Land in Muropa hat fast keine Widder, es ist in ein Ackerfeld verwandelt» ein eben so bevölkert Tand in Amerika, wird stets wie eine Wildniel aussehn, weil eine jede Pflanzung durch einen 30 Mal grösseren wilden Kaum , von der andern getrennt ist. Jeder Kolonistenhaushult, ist ein vereinzelter Völkei stamm, der Mensen ist. liier nicht gebietender Herr der Erde , sondern ein Wanderer, ein Liust , zufrieden mit dem, was er findet. Hei den volkreichsten Städten findet lieh dichter Urwald oder reiner, jungfräulicher Rasen, den noch keine Pllugschaar verletzt hat, hei der höchsten \ ermehrung der Hewohner, wird der neue Kontinent Keine cigenthümliche (Jcstalt behalten. Nur einer Erquickung entbehrt der Mensch hier, an den Ostküsten des grossen Landes ganz, das ist, des kalten Wassers. Die Temperatur der Qttelteti, ist ein Resultat der Temperatur eines Landes. Tief unter der Oberfläche, da, wohin tSonimcrwärme und Winterfrost nicht mehr dringen, sammelt sich auf Ton - oder Steinlagern das, durch die lockere Erde sinternde Hegen wasser, gicht den Quellen ihren Ursprung und ihre Nahrung. Die mittlere Temperatur der Länder K.urnpa'g zwischen dem 40 und 55sten Grad ist — 13 bis 9(Jrad dei hundcrtthciligen Thermometers. Wir können die Oucllcn fast überall, (mit Ausnahme «1er heissen, welche ihre Wärme irgend einer Localnrsaehe , einem rheinischen Krozess oder einem Vulkan danken) als Repräsentanten der mittleren Temperatur betrachten, so geniessen wir bei einer Sonnenhitze, welche manchesmal 3(1 (Yntigrade übersteigt, der höchsten Erfrteehirag, weiche uns ein Trunk <)uell-wasser von 25 (Jrad weniger d. h. von 10 bis 12 Kr. gewährt. Inden Trnpeiilandcrii ist der I hiterschied, zwischen der mittleren und der höchsten Temperatur sehr gering, das frischeste Quellwasscr hat 30° in dessen die Luft 3(5° erreicht, nur in der Nahe der hohen (Ichirge , welche in die Kegionen nie ■ derer Temperatur, oder gar zur Sehneegränze reichen, findet man diese, dem Europäer zum Bcdihrf-uiss gewordene Erfrischung. Doch die Natur, Überall gut und Weise, hat auch hier für ihr Sehooskind, den Menschen gesorgt, und dieser hat ihr schlau die Mittel abgelauscht. Auf den Ebenen, welche grossere Städte Brasiliens meistens umgehen, sieht man häufig Muisstroh in kleinen Bündeln ausgestreut und auf diesen in langen unabsehbaren Reihen, Ilaehe (•;:«•!! der :serst starken Ausdünstung darf man hier auch nicht mit unbedecktem Gesicht im Freien schlafen, weil gänzliche Blindheit oft die Folge einer einzigen solchen Unvorsichtigkeit ist. Die grosse Krkältung des Auges bringt den schwarten Staar, eine Lähmung des Gesichtsnerven hervor. Da der Kaum dieser Blatter es nicht gemattet, ein 'ragebuch zu fuhren; so werde ich häulig Zeiträume von I t ragen und 1 Wochen ühersprin-gen und nur besonders merkwürdige oder irgend eine wichtige Beziehung habende Punkte, herausheben, ich verlasse daher ihn Berg auf welchem ich stand, um mich gleich au den l'iirime'see tu vir- setzen. Er hat seinen Namen von dem, ihn halb umgebenden Pariinegcbirge und ist bemerkenswerth weil er den Uriuocco aufnimmt, welcher nicht aus ihm entspringt; wie man lange Zeit fälschlich angenommen hat, sondern durch ihn hindurch lliesst, Wie die Rhune durch den Genfersee. Der Strom ist bei seinem Eintritt in denselben, schon fio stark dass sieh schlicsscn lässt, er habe eine Hahn von 100 Meilen bereits zurückgelegt. Ungeheure Harn-buswälder (eine (ira;;art welche zur Hohe von 1)0 V. und drüber, ansteigt) umgeben ihn, im Dickigt derselben Innert der Krokodil auf seine Beute, und dei Indianer versendet vergebens seine Pfeile, um ihn zu erlegen und hieb aus seinem Panzer einen Schild zu machen, und die Boa, um den Stamm der nieder*! (ascarilla, deren Kinde seit 20 Jahren mit der Kicbcrriude rivalisirt, geschlungen , wartet auf den jungen Stier oder das zum Trinken kommende Heb, zerbricht ihm in ihren entsetzlichen Hingen die Glieder, und verschlingt es ganz. Der Kopf mit dem Geweih hängt ihr zum geöffneten Schlünde heraus , welchen dann zahllose Schwärme von Insekten zum Aufenthalt; wählen. lu diesem Zustande nähert sich, ihr der Indianer ohne furcht und schlägt mit. einem Stecken ihr auf die Nasen-»pitze, wodurch sie ungleich getödtot wird. Nicht wie man fälschlich glaubt, wenn sie ihren Kaub im Magen hat, ist sie unfähig sich zu bewegen» WM dem wenn sie denselben nicht in den Magen bekommen kann, wenn die Horner dasselbe Verbindern. Ist der Kopf des Thicres abgefault, so gelangt der Körper in den Magen und nun ist sie beweglich und munter wie zuvor. AiiRser der Koa gieht es in diesen heissen und sehr feuchten fändei strecken , noch eine Menge anderer Schlangen, welche den kleineren Thicreii nachstellen, denn Schaaren von Allen aller Art, Eichhörnchen, bunte Vögel beleben die ganze reiche Natur; man weis nicht, was mau zuerst bewundern Holl, die Menge und Verschiedenheit der Thiere, oder die der l'llan/.en. Der Ära schwingt sich auf den lil.il«ein der Italien Kalme und an die Zweige der Tamarinde hängt sich schaukelnd mit seinem VI 'ickel-Kcliweif der Waldteufel, die Keul0 tluadratklnftcrii, dich* zu bc • — 11—1 decken. Diese Mannigfaltigkeit setzt den Naturforscher oft in Verlegenheit. Pascifloren aller Art, Asclepien, Cuheen, Lianen, Cnctus, Vanille u. s. f. umschlingen und durchschlingcn sich so, dass man Matter, lÜumeu und Früchte nicht mehr sondern kann, und sie häufig ganz verschiedenen Pflanzen beilegt. Der See ward von mir, in selbst gezimmerten Kühnen, aus dem Stamme ungeheurer Euphorbien, durchschnitten, wozu wir 2 Tage hruurhtou , denn er ist nach einer Messung am Himmel, über einen Grad lang, alsdann lies ich mich von den Wellen des Orinoeco durch die langen Ebenen, Savannen oder Llianos tragen. Welch ein verändertes Bild, irh kam gegen das End« der trocknen Jahreszeit hierher — die grossen baumlccreii Wüsten, unbegränzt anfallen Seiten, dehnten sich flach wie das Meer, bis zum Horizont aus. Flimmernd in der Mittagshitze scheint die ganze unübersehbare Ebene, auf und ab zu wallen, wirbelnd steigt der Wind in langen Sehritten darüber hin, und hebt die Asche der verbrannten Pllauzen in die Luft, lechzend eilt der müde Stier, das ermattete Pferd, die letzten Kräfte :m irengend durch die »chattenlose Wüste, einen Trunk Wassers suchend , das Maulthicr tritt die kugclartigcn Kactus entzwei ijutn« Saft trinkend, der Jaguar ereilt mit wütheuden Sprüngen seine Heute, welche blutlos, ausgedörrt ihm keine willkommene Nahrung gewahrt; Sehlaugen und Kroko-dilic sieht mau Dicht, sie halten ihren Sommer-hciilaf, wie mehrere Thiere bei uns im Winter, sie verbergen sich in der Knie, im Schlamm, und liegen erstarrt bis der erste Hegen sie wieder weckt, und die Qual der armen Thier«, welche dieses wohlthatigen Schlafes nicht gemessen, vermeint noch eine Naturerscheinung, allen Steppen der heis» Ken Zone eigen, die Kala morgana, die Luftspiegelung, eine bis zur höchsten Täuschung gehende Darstellung einer entfernten WasscMhiuhe. lu der glühenden Kuft scheinen die einzelnen Gegenstände zu schwimmen und /eigen entweder ihr erhöhtes, mm Huden getrenntes Hild, oder, welches der vollkommenste Grad dieses Wunder» ist, ausser diesem erhoheten, noch das umgekehrte ISild derselben uuUt ihnen; so dass der Vernünftige, lieber-legende, mit der Luftspiegelung ( mirage) bekannte Mensch, in jedem Augenblick, seinem besseren Wissen zuwieder, glaubt, Kelsen und einzelne Haume, oder eine Oasis , «im anderen Kfcr eines Sees, mit ihrem Hilde darin, zu sehn. Allein seihst in diese Kinödcn, hat Gewinn sucht den Menschen geführt. Die zahllosen Schaa- ren von Rindern, Pferden, Muulthieren, und das schöne Fell de* gefleckten amerikanischen Tigers , des Jaguar, sind Gegenstände des europäischen Handels. Das Fleisch der Kinder wird' gedörrt zur Proviantirung der SeliilVe, die Fefle werden zum Kerben, und die Manlthiere tmd '''Pferde als Last - und Zugvieh nach Karraeas , — Hegen in Strömen hcrabgiosst, ho ist «las Erdreich ItuUl zu einem lockern nassen Schwamm geworden, und nun verändert sich die Scenc. Zwischen den Zweigen der mächtigen Bäume oder an den Stämmen nahe hei einandersteheuder Palmen, spannen sie ein Netz, von den Fasern der ( ocosschalc geknüpft, aus, mit den Kippen der Kalmhlättcr wird dies durclillochtcn, dann mit Holz belegt, und endlieh in der Mitte mit Keimen, mit fettem Ton, bedenkt , hierauf machen sie Feuer das einige Ba-naiiblätter vor dem Erlöschen schützen, und nun ist ihr Winterpallast fertig, welcher in keinem Fall so viel kostet als der zu Petersburg befindliche. Das höher steigende Wasser erreicht sie bald, allein ihr leichter Floss schwimmt, und sie knüpfen die Aukerscile nur etwas höher; die vier Bäume an denen sie hängen, geben ihnen alles was sie brauchen. Sago liefert ihnen das Mark, die unreifen Früchte ein treuliches Mehl, die köstlichste Krfri-schung bieten ihnen die reifen dar, der Schwamm welcher «len Fuss des Stai.....es bekleidet gibt ihnen lederartige Decken, Feuerung seine Blätter und Blattstiel*, berauschenden und süssen Kalmweiu Hein Saft — nie haben weiter keine Forderung an die Natur. Iiier ist nun das schöne Bild —zahllose Flammen scheinen unmittelbar auf dem Wasser zu 2* schwimmen und wie sie empor streiten so dringt ihr Spiegelbild wieder in die Tiefe; wunderliche schwarze Gestalten, bald vor dem Feuer sich »armem!, bald in den Zweigen, gleich den Allen ein bequemes Bette suchend, beleben die eigeiithiimliche Scene, bis man seihst aus dem Beobachter zu einem Theilnehmcr wird, und sein Nachtlager bei einem solchen Feuer, unter den willigen, gern mit-theilendeu Menschen findet. Auf dem Farimeiluss zu dein See gleiches Namens zurückkehrend , hatte ich sehr viel von eleu lustigen Insekten, von den Muskilos, und tausend anderen, empfindlich stechenden Thiercn zu leiden, welche in der feuchten warmen Luft sich zu solchen Sc haaren vermehren, das sie undurchsichtig wird, dass sie die Gegenstände vor welchen sie schweben, verbergen. Man kann sich nur durch sehr gesteifte, venu Korper weit abstehende Kleider gegen sie schützen , diese müssen au den Hand und Fussgelcnkcn genau anliegen , damit sie nicht hier hinein können, und der Kopf ist durch eine grüne Florkappe bedeckt. Sc» ausgestattet neiden die Thierchen, welche kaum den vierten Theil der (2rosse unserer Mücken oder Schnacken haben, nicht mehr sc» beschwerlich, während sie; ohne dieses Trutzmittel die lästigsten Gäste sind. Z w v i i e Ar o r 1 c s u 11 g, In Paramaribo wieder angelangt, Buchte ich eine Schifl'KgcIcgenheit, welche mich nach Cajenn« Wächte. Im November kam ich daselbst an, machte mich sogleich wieder auf, um eine Reise in das Innere anzutreten, und überschritt die Grauitge-birge, so wie die (irünzeu der französischen Uui-janne dort, wo die Serra last parallel mit dem Amazoncnslroiu läuft, welcher früher gewiss sie selbst zum Ufer hatte , wie er noch jetzt , bei den l ebersehwemmiingeu , wahrend der Hegenzeit , seine alten Hechte geltend machen zu wollen scheint. \ or dieser, sehen in Brasilien liegenden fie-birgsketle, \ur diesem llauptgcbirgsstock , ziehen sich mil derselben gleichlaufend, weniger hohe Hergreihen, und noch niedrigere Hügelketten, wel-WM das Land von Osten nach Westrn durchschneiden, wie auch der Amazonenstrom von Weiten — n — nach Osten seine grttsste Ausdehnung Kit. Von «Ion Gebirgen entspringen eine beträchtliche Anzahl kleinerer | doch nicht ganz unbedeutender Flüsse, Welche sich in ihren mächtigen Nachbar verlieren. Darnach sie aus den niederen oder Jutheren Bergen hervorsprudeln, müssen sie einige oder mehrere Reihen derselben durchbrechen, und so ist es auch. Die von Westen nach Osten streichenden Bergreihen sind durch von Norden südwärts (hellende Gewässer so durchschnitten, «las jeder Hügel iso-lirt steht und man mithin von dem höchsten Standpunkt aus keine zusammenhängenden Reihen, sondern Ketten von kleiner, n abgerundeten,, oder von grösseren Kuppeln, Kugeln u. s. w. übersieht. Dieser grosse Kcberblick ausgedehnter Länder-Strecken , zeigt recht deutlich die Ursachen ihrer Formation, so wie der spateren Modifikationen, welche sie erlitten haben, und ist daher für den Keo-guosten von höchster Wichtigkeit, für meine verehrten Leser wird wahrscheinlich ein anderer Anblick, von einem minder hohen, jedoch der Scene näheren Standpunkt noch interessanter sevn, der nämlich, von welchem man das ungeheure Thal des Ama/.oneustrumes überschwemmt sieht. lu dem tropischoll Winter gic.sset unendlicher Regen herab, Tropfen von mehr als einem Zoll » Durchmesser fallnn dicht, in fürchterlichen Massen herab und Tag für Tag, und fast ununterbrochen dauert dieses vier, ja an manchen Orten fünf Monate. Die Giessbächc stürzen von den Bergen, die Quellen sprengen ihre Grunzen, die Steppenflüssc steigen zur doppelten und dreifachen Hohe, der Untcrschied des niedrigsten und des höchsten Wasserstandes ist oft 50 Fuss, und alles dies ergiesst sich in die breiten Flussthäler. Diese werden nun zu Meeren süssen Wassers, und von den alten Ufern der Ströme, von den nächsten Gebirgen kann man sie überschn. Hier hat man den überraschendsten Anblick. — Das geblendete Auge vermag nicht zu zählen die Schaarcn von Inseln welche daraus hervorsehen, jede Pllanzerwohiuuig liegt auf einem Hügel den die Wasscrllachc nicht erreicht, und lustig in den oft unterbrochenen Blicken der Sonne lachen die Fahnen, die sali strotzenden Pisang daraus hervor. Mit hinlänglichen Vorräthcn versehen, wegen geringer geistiger Bedürfnisse nie von I,angerweile geplagt, erwartet der Herr in seinein sicheren Hause, das Filde- diesen' Uehcrschwein niung, welche ihn reichlich seegnet ; seine Ucisfeldei, sein Mais und Zuckerrohr sind dadurch treillich gedüngt und können dem langen Sommer ruhig entgegen sehn. Diese Inselwelt hat etwas bezauberndes, m MI sieht hier nicht das Bild der Zerstörung, welches eine Kcberschwemmung in Europa stets zur Folge, linil zum Rc^b-iter hat, es ist der reichste l eber-lluss, den segnend die liehende Natur, aus Millen Quellen ihren Kindern spendet, es ist die üpiiigst« Fülle, welche schwelgerisch alles überschüttet hat. Nicht satt kann man sich sehen an diesem Anblick, der in jedem Moment neue Schönheiten zu entfalten scheint, und um so rei/.ender wild, je länger man dabei verweilt. Der Schmuck der Troneu-welt überdeckt jedes freie Plätzchen , das Amin eo-locasia lässt seine zart gezeichneten Platter bewundern, millionenweise sehen aus der Wassel iläehc die tiefen weissen Kelche der Kalla hervor und das Calladiuni bieolor entzückt durch die Verschmelzung des zartesten Kosen - und Purpurr othes seiner Kliitter, mit dem heiteren Krün der Ränder; das schlai:ke Aruudo doiiux Wetteifert mit dem himmel-uiistrehenden Bambus, und mit lieblichen färben durchllecht en die grosblatt rigen Kauuaartcu das schmale Kaub der baumartigen Kriiscr, und dort und da sehen He II üt 1 en heraus, aus ihrem Versteck, hier rudern in leichten Kähnen, dort llie-gen, vom Winde begünstigt andere, Pjlanzer den Nachbarn besuchend, Fischer der Wasserjagd nachgehend, hier wieder [schwimmen ganze Heelden ■viiii Rindvieh, das Trockne suchend, dort zieht ein Reisender im Kahn, die unbeladenc Trnoiia Maul i|,i,-re hinter demselben, über die Weite Fla- <:hc und so ist (Ins Bild von allen Seiten belebt, Ins wieder Regenstronic herabstürzen, als gälte es, die Erde aus ihrer Bahn zu schwemmen, bis dichte Wolken alles verhüllen, rollende Donner fürchter- t lieh loben, /.uckende, Hammende Blitze die Scene — in diesem Augenblick das treueste Konterfei der Sii itd Hut Ii — beleuchten, bis auch sie wieder entweichen und von neuem dem heitren Sonnenschein Platz machen. Auch ieh schwamm durch dieses Meer süssen Wassers , den Amazoncustrotu hinab , nach San Sebastian , Curupatubu, bei dem Delta des Stromes, bei der am Auslluss liegenden Insel Caviana vorbei nach P a r a. Kino Reise nach dein Gouvernement Marauhuo, nach der Stadt gleiches Namens, von da nach Natal , und durch das Rand über den See von Piato, über Villa do Veo nach Prrnam-bueo will ich überspringen, um sogleich nach Cidade de Sau Salvador da Bahia de os Todos Sautos, (kurzweg Bahia genannt) zu kommen. Auf der Halbinsel, welche die geraumige Aller-hedigenbai bildet, liegt bergansteigend die prächtige Stadt, welche über |(MI,(MH1 Einwohner haben soll, und ohne Zweifel der wichtigste Stapel - und Han-delsort Brasiliens ist. Mit einigen vierzig Thür-ii 11 ii geziert, steigt sie vom Ufer der Bai, wo der — 2(5 — Ilandelsstand seine Wohnungen aufgeschlagen hat, zum Rücken des Herges hinan, auf welchem grosse herrliche Gebäude stehn, die (Kcbcrmuth der reichen lesuiten) zum grossen Theil aus Steinen erbaut worden sind, welche man in Kur opa brechen, behauen und dann hierher führen Hess, obwohl hier treuliche Hausteine liegen, mit denen man andere Städte, seihst Rio de Janeiro versieht. Will mau den guten Eindruck, welchen eine portugiesische Stadt macht, behalten, so darf mau sich derselben nicht anders, als auf Kanonenschuss-weite, nahen. Die liederlichste Rauart sieht aus allen Strassen, die. liederlichste Wirlhschaft uns allen Häusern heraus, man wird nirgends so sehr von Moskitos, Kloben und Schika's (Sandllöhc) geplagt., als in einer solchen Stadt, in welcher portugiesische Reinlichkeit dafür gesorgt hat , dass alle möglichen Keckerbissen, welche diese Freunde der Geselligkeit, diese, gute Kompagnie liebenden Thierchen, nur wünschen können, Tag und Nacht, auf ihren Strassen in hinlänglicher Quantität vorhanden sind. 1 ^regelmässig, ohne Klan angelegt, geben die Strassen ein hassliches Rild , und die schlecht gebauten löcherigen Gebäude geben den Scolopendrcu, Scorpioncn, grossen Spinnen «tc hinlänglichen Raum. Doch durch die Aussicht von der Höhe der Stadt kann man für die Tauschung entschädigt , für die Mühe belohnt werden. Hier übersieht mim die ganze Bai, den Hufen und Ankerplatz, hinter der, zu den Füssen des Beschauers liegenden, Stadt, die Werfte, auf der, ihres dauerhaften Holzes wegen, berühmte Schilfe gebaut werden, die Forts, Welche Stadt und Hafen beschützen, und nun die grossen oder kleinen Schilfe, den Meerbusen durchkreuzend, mit geschwellten Scegclu dem Ankerplatz zusteuernd oder die hohe See gewinnend; dies alles ist, wie in einem optischen Kasten, cingefasst von, die Bai umschliessendeii, herrlichen und malerischen Gebirgen, aus deren fliehten Schalten da und dort ein Dörfchen oder eine Fazcnda hervorsieht. Wahrlich es ist ein reizender Anblick. Nach möglichst kurzem Aufenthalt, reiste ich in das Innere, durch die Provinz Bahia nach dem Gouvernement Goyaz. Ausser den gewöhnlichen llcisehcdürfnisscn, versah ich mich auch noch mit Beigen und Pfeil, welche ich schon zu führen wussle, und welche mir sehr gute Dienste thaten, weil häufig in den feuchten Wäldern, nach den Regengüssen der Schuss unbrauchbar wird, ja selbst da» Pulver so stark Wasser anzieht, dass mau sich dessen nicht mehr bedienen kann. Der Bogen verlässt aber seinen Führer nicht. Weiss man ihn zu brauchen , su ist er im Regen so gut als im Sonnenschein — 2H — Mein Weg führte mich über die Bai nach San Mauro, von dort nach Villi de San Juan, nach Sau Antonio de Urubu durch den Rio de San Francisco in das Gouvernement Goyaz, nach den Gold-, Silber- und Salncterminen bis zu dem Dorfe San Juan de Ulloa. Dies ist eine Mission von etwa 400 Bewohnern , die unter einem Pfarrer stellen, und zur christlichen Religion gebracht sind. Ziemlich regelmässig und gleichförmig sind ihre Hütten gebaut, auch hat man ihnen beigebracht, dass sie Morgens und Abends einige Kreuze schlagen müssen, so wie, dass sie am Sonntag in die Messe zu gehn haben ; so sind sie denn nun gute rechtgläubige Christen und ob fehlt, ihnen nichts, um scelig zu werden. Dass sie stehlen, wie die Rahen, und eleu todtschlagen , der sein Figenthum «ich nicht willig nehmen lässt, kann nicht in Betracht kommen; küssen sie dem Pfarrer doch den Rock, wenn sie ihn sehen, und mm die Kleinigkeit, dass sie ihre Feinde, d. h. von ihrem eignen Stamm, denn zum kriegführen sind sie durch ihre Erziehung schon KU feig oder zu christlich geworden, unter dem Schein der Versöhnung, fern von ihren Wohnungen locken, sie on einen Baum über einen Ameisenhaufen binden, und die abgehauenen llande und Füssc mit besonderem Apetlt verzehren, um solche Kleinigkeit, wird man sich nicht bekümmern, hat er deck sorgfaltig einen Verband an die Wunden gelogt damit der Feind sich ja nicht verblute , sondern fein langsam durch die Ameisen befördert werde; er bringt seinem Herren Licentiaten einen, auf der Jagd erlegten Affen, und dieser verzeiht ihm gern die lassliche Sünde, Vimi Bahia hatte ich eine sehr gute Empfehlung an den damaligen Gouverneur der Goldiuincn Den Alvaio Sau Marco de Idclfonso y Guano y Rixos y Malabranca. Fr hatte die Gefälligkeit, mir seine Anlagen /.u zeigen, wobei ich zum erstell mal einen Hegriff von Portugiesischem Hergbau erhielt. Fr ist zu merkwürdig, als dass ich nicht einige Worte darüber sagen sollte. Wo die Ober-flache der Knie oder des Felsen, so goldhaltig ist, dass man dasselbe deutlich sieht, dort, und sonst nirgend sucht man darnach, und zwar, indem man Löcher, in welchen zwei Mann arbeiten können, unter irgend einer Richtung in «las Gestein treibt. I)i<^ hei-ausgeschalftcn Steine werden zerschlag«^ , und durch Quecksilber sucht man da» Gojd daraus zu gewinnen. Ist mau '.'> bis 1 Klafter tief gekommen, so will «las Grubeiilicht nicht mehr recht brennen und mm steigen die Arbeiter heraus, um irgendwo anders, zwei Schritte davon, ein neues Loch zu graben und zu hacken. Auf diese Weise wird «li«> Oberfläche durchltichert wie «-in Sieb, Einige deutsche Bergleute fand ich dort , freilich nicht Menschen, welche durch Verstand oder tüchtige Kenntnisse eine Autorität gewinnen konnten, aber doch so praktisch gebildet, um in Jedem Falle zehnmal mehr zu gewinnen. Diese klagten mir, ihrem deutschen Landsmann, ihre Noth, dass sie, wenn das Gestein anfinge, goldhaltiger zu werden, oder wenn die Art desselben auf grösseren Reichthmu in der Tiefe schliessen liesse, dass Nie dann gerade aufhören müssen, weiter zu graben, und dass ihre zweck- und nutzlose Danaidenarbeit, stets von neuem beginne. Und sie haben in der Nähe Beispiele von einer besseren Art, Bergbau zu betreiben. Ks befinden sieh nämlich Salpeterininen hier, aus denen tretllieher Salpeter, mitunter in mächtigen grossen krystallen, gewonnen wird; hier sind, zwar auch nicht (längt!, Stollen und Schachte, allein doch Höhlungen, tief in das Innere des Bergs getrieben, zum sicheren Beweis, daSs es möglich ist, weiter hinein zu dringen, als sie es bei den Goldminen thun, doch hallen sie es für unmöglich und bleiben bei der alten, elenden Methode, Welche fast gar keinen, oder dueh nur sehr geringen Nutzen gewahrt. Desshalh lassen sie auch habt die Arbeit liegen. \i, einem andern Berge von neuen beginnend , ohne jemals zur matriv, zu den cigcnlliehen Unldadcru, K„ den Gängen, welche das meiste taube Gestein durchsetzen, gekommen zu sein. Von diesen Minen wandte ich mich weiter nördlich durch das Gebirge, wobei ich auf mehrere wilde Völkerstiimtuc stics, welche liier mit dem allgemeinen Namen Tapujos belegt Werden. Das heisse Klima gestattet ihnen ganz nackend zu gehn; dennoch sind sie sehr zum Kutz geneigt und wissen zierliche Sachen, aus Affenzähnen, aus rothen kleinen Bohnen, welche wir hier mit dem Namen Krains d'Amcriquc bezeichnen, aus den Schildern des Armadill u. dgl. zu machen. Besonders geschickt sind sie in der Zusammensetzung feiner Keilern; aus den Brustfellen der kleinsten Kolibri""« inachen sie treulich aussehende Arm- oder Knie-hiinder, tragen sie auch um den Hals oder durch das straffe, dicke, schwarze Haar gellochten und bedienen sich, um die kleinen lieblichen Thierchen zu erlegen, auch besonderer Wallen die ihr zartes Fellchen nicht, verletzen, diess sind nämlich Pfeile mit fünf oder sechs Spitzen Welche trichterförmig au dem Kode des Schaftes sitzen, so, dass das getroffene kleine Thier, zwischen die Spitzen geklemmt wird, ohne eine Verwundung zu erhalten, und den Tod nur durch den Schlag erleidet. Kin Schmetterling, ich habe ihn tiie fangen kennen, weil er, wie alle seine Brüder, sieh in den höchsten Kipfeln der Baume hei den honigreichen theu aufhält, spinnt bei seiner Verpuppung eine Seide — Li 2 - welche die Portugiesen Seda silvestre nennen. Hie Koccons nehmen die Wilden von den Blattcckeu vieler Pflanzen, mit' denen sich die Raupen aufhalten, ah, und bedienen sich der Seide, welche theils gelb , thcils roth, thcils aber auch ganz weiss ist, um ihre Bogensehnen daraus zu machen; häufig sind auch die Hängematten von diesem Stell, und ich tauschte eine solche gegen Kleinigkeiten ein. Um (Jehl kann mau nichts von ihnen bekommen, weil dies keinen Werth fiir sie hat. Ein Thier, welches in diesen Ländern ziemlich häufig gefunden wird, ist das Armudill; davon mehrere Spccics, grösser und kleiner, vorhanden sind, sein fester glatter Panzer schützt es vor dem Angriff kleinerer Raubthiere; derselbe besteht aus einer hornartigen Decke des Vorder - und 1 lintertheiles und aus verschiebbaren Ringen, welche seinen Leib umgehen , daher der gewöhnliche Name (j ü r t e 11 h i e r. Das Kugelariuadill ist so gelenkig, dass es bei einem Angriff sich, ähnlich dein Igel, wie eine Kugel zusammenballt, auch .sich, wenn es etwa auf einer Hohe wäre, davon herab rollt. Das Thier hat fast den Hau eines jungen Schweines, nur ist es mehr rund im Kor per. Sein Fleisch hat. auch Aehnlichl.cil mit dein genannten, es ist. indessen weisser und zarter, es wird desshalb auch sehr verfolgt. Mein grosser Hund spielte gern mit dem Thier, Weichem Zufall ich die Entdeckung einer ausgedehnten Tropfsteinhöhle verdankte. Es verfolgte derselbe ein Armadiii, welches sich an einer schroffen Felswand in das dicke Gebüsch verkroch. Da es gross und uns eine willkommene Beute war, so lies ich das Strauchwerk weghauen und fand hinter demselben c'me OclTnung in dem Felsen. Sogleich riefen ineine Leute „unamina ieht überall Glas. Balkons sind häulig; ehemals wuvilcii die Häuser durch sogenannte Jalousien entstellt, welche wie ein dicht vergitterter Kälig aus dem Fenster heraus standen und gross genug waren um zwei Menschen darin stehen zu lassen. Diese hiisslicheu (ieliingnissfenstcr sind vcrsehuuii-deii, seit der Ho' i'< Kio residirt, angeblich um die Stadt zu verschönern, wahrscheinlich jedoch aus einer nicht ganz ungegründeten Furcht vordem etwas heimtückischen Charakter der Bewohner. -.■n . _ '' '•«'»TT» WSV 1ir/i ,j0i'l .*•*•** Die Kirchen machen meistens einen guten Kindruck, Obwohl sie nicht eigentlich in irgend einem anerkannten St vi gebaut sind. Merkwürdig ist die Kathedrale wegen des Alters; sie soll die erste seyn, die hier gebaut wurde , neben ihr steht der Steint, durch welchen Portugal Besitz von dem Leinde nahm, rr enthält auf seiner wird diis nrme, herühintc Thier sehr verfolgt, so dass es dermaasscu scheu geworden, dass es mir nicht möglich war, eines derselben zu erlegen, obgleich ich ein treuliches Gewehr bcsasB. In den heissen Thalern findet sich häufig der Flamingo, die Siimpfthicre suchend; seine Farbenpracht erfreut «las Vuge des Wanderers , ein hren-neud Roth von unglaublicher Schönheit kleidet ihn, (Iii Lind im Strahl der Sonne, gleicht er einer Fcu-erllamme von zwei andern Feuerlhunmen getragen uiiil tausend glänzende Colibri's schwärmen wie l.ichlfuiiken blitzend iu der Sonne, gleich dem Priem« in bunten Farben schimmernd; sitzt der kleine Vogel einen Augenblick im Feuer der Sonne still, so kann man sein schillernd Farbenspiel \ erfolgen bloH indem man seine Stelle, unmerklich beinah , verändert, der glänzende Flerk auf seinem Kopf, an seinem Hals und seiner Brust gehl vom reinsten Gold zum Gelb , tonn, Blau, \ iolet , Pulpurroth, Feuerroth, Orange und nieder zum Gelb, t.iun und Geld) ubrr. Mit dein langen, sichelfor- — «5 — mig gekrümmten Schnäbelchou sucht das schöne Thiei■, die kleinen Insekten aus den Kelchen der Blumen, oder nascht von dem Blütenstaub, sucht auch wohl die Nectarien der Blumen heim, um aus ihnen Honig zu saugen, bis eine gräuliche Busch-spinnc mit ihren dicken behaarten Beineu , auf ihn zufährt und seinem poetischen Lehen ein Ende macht. Eine andre hübsche Erscheinung bietet ein l*api||on dar, welcher sieh an die tiefen Trichter-blüthen der Aloe, Kignoiiicu ete. hängt, seinen zusammengerollten Säugrüssel, der ausgestreckt wohl zwei Zoll lang ist, hinein steckt, Und, den Honig saugend, um seinen Rüssel immer im Kreise umher » — lii-h, sie, die Puri's, über haben keine Kenntnis» der neu entstandenen Worte. Die Puri's tattoviren lieft auch und zwar noch auf eine andre Weise, indem sie sieh formlich die Haut aufritzen und Farben in die blutenden Wunden einreiben, die Flocken und Zeichnungen hic-von bleiben stets su sehn. ihre Gebräuche sind übrigens ganz denen der Goroates Indianer gleich, sie bauen sich ähnliche Hütten, schlafen in ähnlichen Netzen, binden die llefcNtigiingskuoten au ihren llrtgeu und Funzeil auf dieselbe Art, worin sich las* stet* die Völkerschaften von einander unterscheiden, sie führen ähnliche Tun/feste auf, und berauschen sich oben No gern iu ihrem eckelhufteu Getränke aus gekautem Mais. Alle« dieses, um es nochmals zu wiederholen, verbunden mit dem Aufenthaltsort, zeigt unzweifel hnft von ihrem gleichen Grsnrung, desshalb es nicht nothig ist sie noch näher zu beschreiben, ich wende mich daher zu einem andern Thema. In der Nähe von Villa riea und Mariunnn h<-finden sieh gleichfalls Gnldmincu ; da sie jedorh auf dieselbe Weise bearbeitet werden als diejenigen der Provinz Goya», so will ich ihre Beschreibung nicht wiederholen| sondern zu den Diamantgruben, welche gleichfalls. iu der Umgegend, in einem Gobirgsstork der Serra Itaeainbyra liegen , kommen. Aus dem Geschiebe der Flüsse {denn dies ist das bequemste, und Bequemlichkeit die erste Bedingung des Febcns eines Portugiesen) wird mei-stentheils , scheu aus eigentlichen (iruhen , der Diamantsand oder Kien, iu grossen Partien geholt, und nach einer iu der Nahe erbauten I )iamant Wäscherei gebracht. Dies ist ein grosser, hölzerner Schuppen, durch welchen man einen Kanal rasch Messenden Wassers in mehreren Armen gezogen hat. An verschiedenen Orten des grossen Raumes befinden sich Erhöhungen, Tische konnte man sie nennen, auf welchen die Aufseher sitzen und von wo ein jeder, die ihm untergebene Ahtheiliiug von Sclaven gut übersehen kann. Die letzteren stehen nun, über den Kanälen, mit jedem Fuss auf einer Planke, womit sie cingel'asst sind, sie- haben neben sich einen Hunten Diamaiitkies und mit einer Schnait* schöpfen sie davon , die F.nie in den Kanal schüttend. Das rasche Wasser führt die Erde, den Sand u. s. w. fort und lasst die grosseren Siueke liegen, mit einem Stork umrührend, befördert er das llinwegspülen, thut dann wieder neue Knie hinzu etc. bis er einen Diamanten findet, dann erhebt er sieh, klatscht in die Hände und zeigt seinen Kund hoch empor, hierauf übersieht er ihn dem Aufscher zu dessen Ahthcilung er gehört, und dann setzt er seine Arbeit fort. Km sie «um eifrigen Suchen zu ermuntern, hat. ein jeder einen Antheit an seinem Kund , grössere Diamanten werden ihnen Stückweise bezahlt, und mit einem Stein von 20 Karat hat er seine Freiheit erworben. Betrügereien von Seiten der Schüren können dabei nicht leicht Vorgehen ; wenn sie einen gefundenen Stein verbergen w ullten, wüssten sie nicht nb nicht in demselben Augenblick der Aufseber, welchen sin ihrer gehuckten Lage wegen nicht bemerken können, sein Auge auf sie gerichtet hat, die Entdeckung eines Diebstals zieht dazu harte Strafen nach sich —-so fällt dies nicht leicht vor. Hin und wieder verschluckt wohl einer einen Stein, das Furgireii auf Lehen Und Tod, welches jedoch bei der Entdeckung veranlasst w'ird , schreckt schon allein die andern ab, der folgenden Strafe gar nicht zu gedenken. Die Aufseln-r selbst stehlen desto mehr. Mitunter waschen sie die Erde auch in runden Sihaalen, in welche sie Wasser schöpfen, und durch eine kreisförmige Bewegung die Erde von dem Wasser wegspülen lassen, bis nur dir grösseren Stücke zurück bleiben, aus denen die Uia- manten gesucht werden; allein da dieses langsamer geht , auch die dahei sitzenden Sclaven ihren Wächter in den Augen hüben, so thut mau es nicht baulig auf diese Weise. Durch die Provinz Minas fJeraes nach Villahoa im (iiiuvernemeiit Gojui reisend, stiess ich öfters auf Kotucudcn, deren eigentlicher Name Arari ist. Kotoquc heissen die Pilöckc Welche sie in Mund und Ohren tragen, daher der Name. Man behauptet hier allgemein, «las» sie Antropnphagcn sind, und dass sie besonders gern Neger essen. Dies ist noch zweifelhaft , sie läugnen es wenigstens , allein eine unbestrittene Thalsache ist , dass sin ihren gotüdtetcn Feinden das Klüt aussaugen. Dann schneiden sie denselben die Muskeln der Arme und Keine quer durch, und zwar, um sie für die andre Welt so untauglich zu machen, dass sie ihnen nicht mehr schaden können. Sie denken und glauben also doch auch schon an eine Fortdauer nach dem Tode! Dass sie den Feinden, welche sie nicht fortschleppen können die Arme und Keine abschneiden wird uut'h erzählt, wahr ist es übrigens, das« es mit der höchsen Gefahr verknüpft ist, in ihren Waldern einer starken Horde zu u ahen : ihre Wildheit ut sein gross, ihre Feindschaft gegen die Weis- MMi fürchterlich, und leider wohl verdient, und ihre Wallen sind so gefahrlich, als sie geschickt in der Führung derselben sind. Sie haben Bogen mit welchen sie kugeln und runde Steine auf grosso Entfernung senden, allein ihre Pfeile sind wahrhaft fürchterlich, aus Krasstengoln oder uns Ruhr gemacht, haben sie hroitschncidige Spitzen von Knochen, gespaltenen Steinen oder von einer sehr harten Kohrart, auch Stacheln von Blattern brauchen sie, sie haben Wiederhacken, und die Spitze steckt so locker im Kohr, dass heim Herausziehlt des Pfeiles, die« erste in der \\ unde bleibt. Gegen diese Pfeile schützt auf eine Kutferiiuug von '200 Fuss der sogenannte Puuzciioek der Brasilianischen Soldaten, doch wissen sie auch noch uuf grossere Entfernung das Gesicht, oder die unbedeckten Arme und Beine zu «reifen; allein sie haben Pfeile mit stählernen Spitzen, und gegen diese schützen zwei solche Panzerrocke nicht. Die Bogen, aus dem höchst clustischen Gdhholz gemacht, treiben den Pfeil auf OeO Schritt, ItlOUFuss, und in dieser Entfernung wird ein gut getrolfnes Thier noch durchbohrt, ich schoss spater, nach meiner Zurück k 11 ii Fl nach Europa, mit solchem Bogen nach einem eisernen Küruss uuf '200 Fuss, und ocuii ich gut traf, s<> h<'g «ler Pfeil hindurch ohne ein Fedeieheu zurück zu lassen. Sie Ireifen mit dieser fürchterlichen Walle den Vogel im Fluge, nie trcllüti eben so geschickt auf bedeutende Weite mit ihrer lange» Lame und noch tveiter mit den vergifteten kleinen l'fcilcn aus ihrem Blascrohr; man kann sich denken wie beschwerlich es ist, sie in ihre Wälder zu verfolgen, in denen Eic joden Schlupfwinkel kennen, in denen sie aus ihrem Versteck tödten, ohne dass der Gctodtclc seinen Feind gesehn hat. Dies ist indessen Spanische Folilik, sie suchen lieber ein Volk zu vernichten, als es zu Freunden zu machen, das erstcre scheint ihnen leichter. Welch ein Raum ist in diesen Landern noch dem kultivireiiden Europäer olfeu, welche unendliche tjuclle von Reichthümern lässt der thöiichtc Mensch ungenutzt versiegen. Tausende von k u in wenig schwächte, und die Natur ihre alten Reihte auf mich ausübte. Ich durchzog nunmehr die Thiiler welche sich au der Westseite des Gebirges hin/.ichn , bis ein zweites (.'einige mir den Weg von Süd«-n nach Norden versperrte. Ich befind mich einmal auf ungebahnten Wegen, daher war mir die Wahl nicht schuer, das Gebirge ward überstiegen, und ich kam am neunten Tage nach dem Besuch des Wasserfalles, (Oe Itter IKISi au die I ler des Karetuba. Hier fand ich ein gutes Völkchen, welches mir füi mii. Nagel., Messet und Beile mehrere Kahne — «2 — überlies, in denen ich weiter reisen konnte. Der Karelubu durchbricht hier das, wieder nordwärts j mit der Küstenkette parallel lautende Gebirge, und tlicsst iu sehr verengtem Bette, mit einer reissenden Geschwindigkeit der Nordspitze des Gebirges zu. Dort bat er dasselbe durchbohrt, wie er sich üchon sein tiefes Lager iu «las Gestein gewühlt hat, dort tlicsst er unter dem Berge hindurch welcher über ihm einen zwei Meilen langen Bogen bildet. Wahrscheinlich ist derselbe, ein mit lockerem Gestein, mit Sand und dergleichen 'ausgefüllter Gang gewesen, welchen das, sich hier stauende Wasser rein gewuschen hat, oder es fand die Höhlung schon völlig leer vor. Dass dasselbe sich durch den festen Stein einen solchen Gang bohren könne ist mir nicht glaublich, auch ist derselbe zu grade und hat zu sehr das Anselm natürlicher Kluft iiiig des Gesteins. Die Hübe desselben ist ausserordentlich, allein es gelang mir nicht sie zu messen, die t ler sind so steil, so hoch und senkrecht abgeschnitten, dass mau nirgends ein Platschen linde! , um sein Instrument aufzustellen, noch viel weniger ist es möglich eine Grundlinie zu solchem Behuf zu messen. Das beste Bild was ich indessen von der ungeheuren Hohe der Wölbung geben kann, ist, dass wenn — !KT — der kühne Schiffer in dieses Thor 711 Pluto's Reich sich Watrr, das Tageslicht ihn nie verlässt , sei hoch ist der Bogen dass in der Mitte des zwei Meilen langen Gewölbes man alles deutlich erkennen kann. Eine Rückkehr war nicht möglich; auch ich inusste den Weg machen, allein man hatte mir ge sagt es sey derselbe ganz gefahrlos. Dies ist nun freilich der Fall für Indianer und Fische, — für Kuropüer hat es denn doch einige Bedenklichkeit, und ich selbst würde mich wohl besinnen, ob ich •Jeu Weg noch einmal zurücklegte. Das Bette nämlich ist sehr durchsticht mit scharfen, dem Strom entgegenstehenden Felsen, diesen- ist nun -/.Mar so lief, dass man nie 7.11 furchten hat auf eine Klippe 7.11 Stessen, allein die Felsen macheu seinen Faul doch so wild, gehen ihm sei viele Strudel und einen Wellenschlag welcher dem einer heftigen Brandung gleich ist, dass es wirklich nicht ganz ohne Kehcrwindung möglich ist, sich zum zweitenmal hinein zu wagen. Ich hatto heim Besteigen derselben, die Kähne mit Bambusrohren zusammen binden lassen, so dass deren viere eine Fähre mit ziemlich breiter Obcr-Ikiche bildeten, und daraul standen die Maullhtere. Ihre Unruhe machte uns die grösste Noth , vir »mu«tcu ihnen die Augen verbinden und selbst d» — m — wollten sie nicht ganz ruhig vtchn, mein Glück war, dass ich viel Steine als Ballast mit genommen halte, wodurch die Kähne tief genug gingen. So durchschiffte ich ohne Ruder, welche zu brauchen hier ganz unmöglich ist, in ÖO Minuten, diesen zwei Meilen Inngen Rogen. Die Entfernung der einen Oeffnung von der andern die Lange der Durchfarth, berechnete ich folgender Gestalt. Ich band an einen ziemlich schweren Stein , eiste Schnur von 100 Klaftern , und warf denselben beim \ oriiherfahreu auf ein hervorspringendes Lcl-seustück, genau beobachtend wie viel Zeit verging, bis die 100 Klo,ft«r der Schnur durch meine llan.l gelauteu waren. Dies l'.\per iinent wiederholte ich viermal, und fand, dass dieses in !17 bis 871 Se-runden geschähe, woraus sieh ergab, dass dieser Kt> mal 7.111 üclvgelegte Weg fast genau 2 Meilen, jede zu '21000 Fuss betrug. Haid nach dem \uslrit aus diesem MöllrU-Nchlund bekommt der Kluss einen geringeren Lall, seine I fei werden Halber, man naht sich üppig grünenden Linien, welche um so reizender sind, als man vorher nichts als braunen und schwarzen Kein sah; sobald wir einen Landon/splnU fanden, Itlegei] wir aus, uns eine Stelle zum Lager wählend. Wir hatten an diesem T.i;:e 21 Meilen zu- lückgclogt. (Nach "lern Khronnmetcr berechnet '21 Meilen, von Outen nach Westen, ohne Zweifel also in der Wirklichkeit, noch so viel mehr, als die Krümmungen des Flusses betragen, welches nicht ganz unbedeutend ist.) Am folgenden Tage trafen wir hier die Caru-guates, und einen daher gellohcncn Stamm der Ouamni\s, welche letzteren sonst nördlich von San Sebastian wohnen, aber dort von den feindseligen händelsüchtigen Uotoeudcn \ iit liehen waren. Wenig wird von ihnen zusagen seyn, was ich nicht schon Von anderen Wilden erzählt hätte, als etwa dies, dass sie dem Zustande der Nalur heinall noch lüi-, her sind, wie jene, dass keine i n d eutung seihst, einer Kultur sich bei ihnen findet Sie haben nicht einmal Hullen, sie schlafen '/.wischen den Zweigen grosser Kaunie. ( nelt ni -fii-uuai»4 f»Ji.»- ■ • -. Spur X|| vertilgen, aber dadurch grade die Spur **'gt. Das zum Wasser kommende \ich zertritt 7 * viele, die mnnnigfaltigen Iltis und Mardrrartcn, die \ rm:i(1 i11r- und dir Geier snrlirn sie auf, und so vrerden neun Zehntel vertilgt. Nun iejlft drr Instinkt dem Krnkndill, dass es jetzt Zeil Mft nach seiner Unit zu kcIm. Mann-a und Weibchen gehn naeli dem l'latz wo sie liegen, und ferin sie welche linden, 10 zerbrechen sie dir Schale mit das Auskriechen der Jungen zu bewirken« Da Miet der Pape lyngleiuh ein jeden Junge, ohne sieh einen Kindel minder zu nebelten, nur das bleibt rereohontj was sieh auf den Ktlekei der Mutter rettet, jetzt geht dieee mit ihrer süssen I,,ist ii.mIi dem Wasser; uns unter«egrns herab-lalll , und sie hat nieht den sanftesten (iang, wird von ihr verspeist, eben so jedes Junge, was nieht schwimmen kann, so bleibt von der ganzen llrui, vielleicht eins übrig, und wie günstig muss sein Schicksal lejll, wenn es gross werden soll. So sorgt die Natur, dass das nüthige Gleichgewicht ine gestnrt werde, so zeigen sich überall ihre weisen Anordnungen. Am Minie des Oclohcr kam ich nach \ illa nueva «inuck , sclullte i■ tic-11 nach l'oliuuics ein. xnii w<> ich /u Land über dir Kustenketle , welch* man hier auch zuweilen Serra dcl Sacramcnto t,\on «Irl- ('n)onia drl Hucrnmeulo) nennt, nach Monte Video und von dort auf den Bio de la rlttte nach Buenos Aires ging. Die J'.inl'arth iu den Fluss liat viel gefährliches. Fr ist liier '2il geographische Heilen breit, allein deevhalb nicht tief, und besonders in der Nabe der Stadt und des Jlafcps mit grossen Schilfen nicht zu befahren; allein das grüs- lere Gebe] lipd die sogenannten Famperos, Stürme Welche von den Unerinciinei) \V iesen um Buenos Airol, von den Fampas kommen, auch dalier ihren Namen haben. Diese datiren zuar geineinlieh nur eine halbe Stunde, allein wahrend dieser Zeit mit. einer solchen Wilth, dass die Schilfe welche nicht v;iu/, vor ihnen geschützt sind, Von den Ankern gerilien , und im besten Felle In die hohe See gelahrt , meistens aber an den 1'lern zerschellt «erden ■ iiiri- Geichwindigkeil pflegt 85 Fuss in einer Secunde, das heisst 12 geogi aphische Meilen ill einer Stunde zu iejn. Eine Schnelligkeit dei Windes, welche wir hier gottlob nicht kennen. I Der Anblick von Buenos Aires gicht kein so ■chönei Bild, eil lim oder Behie gewähren, es hegt zwar auf einer Fahndung, allein doch iminei »ur auf einer 1'lat efui nie, Heiehe über den höchsten Weeeetetend nicht beträchtlich erhaben ist F» "'•nmt eine bedeutende Stteike am sudln hell I f« nei Flniiei ein, und ist sehr regelnulMig gebaut, — 1U'2 — und die vielen Kirchen, Bowic die simetrische Vcr-thcilung der Stfidt zu beiden Seiten des Forts zeigt doch immer etwa« grossartiges und schönes , dieses Kort «elbst bestreicht zwar den Parade- und den Landungsplatz, allein der beste Schutz, den die Stadt besitzt, ist die Seichtheit des Wassers, welches Schille ganz verhindert sich zu nilhcni. Iii Buenos Aires fühlt man sich erlöst von den Wiedorwartigkeitcn Brasiliens. Die ilauscr haben ein freundliches Anselm, und sind dejn Cliiuii angemessen gebaut, indem sie mit Ilachen Dächern, inil Geländern umgehen, versehn sind. Diese werden durch Teppiche und Decken geschmückt, durch Blumen verziert und geben den Strassen etwas südliches und ungemein freundliches, welches man iu den portugiesischen Städten durchaus vermisst, «0 fmdet man auch von der Reinlichkeit nicht so auffallende Spuren als in Rio etc. Die Tracht dor Einwohner, besonders der Damen ist die bei uns gebräuchliche, nach französischen und englischen Moden. Sic: sind sehr liebenswürdig, gesellig, haben «eil mehr höhere geistige Krcihcil , üben eine gewisse verfeinernde Herrschaft über die Männer aus, besuchen Theater und Spaziergange, wodurch die Stadt freundlich belebt wird, und haben fast jeden Abend kleine Zirkel um sirb versammelt. _ 103 — Die Männer des Hauses nehmen au andern Gesellschaften Thcil, so wie das Haus selbst von Bekannten besucht wird. Fremde sind darin nicht nur gern geschu, sondern werden eifrig aufgesucht, und befinden1 sich, mit llrasilicn verglichen, wie in einem Flisium, obwohl es nicht unsere Europäischen Gesellschaften sind, was Feinheit und geistreiche ( ii i c i Ii iiI 111 n !<;, oder wissenschaftliche Bildung anbelangt. Doch den eigentlichen, leichten Konversationston, haben nie hier vielleicht iu einem höheren Grade, denn ihre Artigkeit und Flcgituz ist sehr gross; Verstand und Witz zeichnet sie aus, und ist «loch von einer hervorleuchtenden Guthmuthigkcit begleitet. Sil' sind so wenig um Stull" zur Unterhaltung verlegen, dass Musick und Tanz zwar niemals fehlt, allein doch auch niemals die Hauptsache der Vergnügung ausmacht. Die Heuen der Welt sind dort, iu ihrer Bildung noch nicht so weit vorgerückt, als die Zierde der Schöpfung, das liebenswürdige Weib, doch auch sie gewinnen «ehr im Vergleich mit ihren Nach harn. Das l.ebeu derselben hat durch das Land, etwas Figcnthümlichcs, sie sind nämlich fast immer Jtu Pferde, und so limlet mau in der ganzen Stadt Inst keinen Fussglmger. Das Pferd ist stets gesnt-Mt v*T der Thürc Heines Herren , und meistens ist uul den Schmuck desselben mehr Gold Kleiss verwandt, als auf sämmt liehe Kleider seinrs Urnen; jrdrr Besuch wird zu l'ferde abgelegt, und Ware es eine Visite hei «hin nächsten Nachbarn, so steigt mau mit' sein Pferd; der Fischer lischt im Müsse zu IMerde, und wirf« seine Angel und sein Net/, vom Werde herab, man jagt zu l'ferde und badet sieh iu Pferde, indem mau mit demselben in das Wasser reitet, und da umher schwimmt, selbst der Bettler bettelt SU Pferde, und dass er ein Pferd hat, ist gar Lein Beweis, dass er nicht zu betteln brauchte, der Töpfer lässt seinen Ton durch Pferde kneten, und IMerde müssen dreschen wie mi 1 ii am und der Türkei. Trägheit des Südländers hat auch sie nicht verlassen und ist /.iemlich allgemein hier, und deren! gehl ihr einziges Rtroben hin, ja die ifo, sache ihrer Arbeit ist der Wunsch der Arbeil uber-lnibeu zu sevu, doch ist es mehr Hang zur Bc-c|Uemlic■bkcil , als Taulhcil stl nennen, und sie gehl auch nie: bis zur NN iederwarligkeit. Die grosse N'olksmasse besteht aus eleu Kon-dc scingt hnrnen Welche t.uauclio's heisseil. Dieses sind nicht die besten Leute, sie sind den Trunk, dem Spiel, und in Felge dessen, den Handeln sehr geneigt. Ihre Bedürfnisse sind äusserst gering, die Kleidung besteht in einem Strohhut, in dem Pont Im, — 10T> — einem Sifirlc Wollenaeug mit einem Koch in der Mitte, wodurch Orr Kopf gesteckt wird, und in •in paar Stiefeln ohne Nath, in dem Kell von den Hinterbeinen «Irr IMerde, woran kein Schuhmacher eine llaml legt; was er Verdient geht mithin in das Spiel - und Bräunt weinhaus, denn für seine Krau zu sorgen fallt ihm nicht ein. Kr befindet «ich gemein lieh im Dienste eines neerdenbesit/.crs. Diesem muss er jährlich eine gewisse Anzahl IMerde, Stierhaute und Strausscu-ledern liefern, dafür erlaubt der Herr ihm zu leben, d.h. sein Brod 7.11 Stichen, so gut er kann. Kr fängt sich ein paar Kühe die seine Krau mit («ras Versorgt, er bringt ein Viertel VOH einem ab'reSO venen Stier ete., wahrend aller übrigeil Zeit ist er in der l'ulperia (Braudtweinladcn), aus welcher ihn die Krau am Abend holt, wenn er betrunken ist. Findet sie ihn todtgestochen , so lässt sie ihn liegen, Kehn andre bieten sieh ihr zu Gatten an, denjenigen, der ihr am besten gefeilt, wählt sie und führt ihn in ihr Haus. Vinn Trauerjahr ist keine Hede, die Frauen, vornehm oder gering, haben auch dort keine Zeit zu verlieren. Kin hoher Krad von Liberalität zeichnet den Bewohner vuii Buenos Aires aus, seine (iastfreitnd-''«halt uebt bis zur Aufopferung, und er hält sich — IOÜ — durch die Annahme derselben, oder durch Ansprüche d.n.mf, geehrt. Die Frau vom Hause erkun digt sich sogleich nach den Lieblingsgerichten und Neigungen des Fremden, und kommt denselben entgegen, sollte sie auch ihre eignen dubei ver-läugucu müssen. Hei dieser Herzlichkeit zeichnet sie doch eine gewisse Kraft, eine Energie aus, vor den underu südlichen Nationen, daher sie auch früher die unnatürliche Hürde, welche Spanien ihnen aufgelegt hatte, abschüttelten. Der politische Zustand der Dinge ist zu sehr bekannt , als dass ich darüber etwas zu sagen brauchte. Die Trennung von dem Mnttci laude ging im Jahre lslo vor sich, und nach manchen blutigen Auftritten, kam es denn doofa in den Zustand von Hube iu welchem es sieh damals befand. Die Empörung ist wohl seit lauger Zeit durch die Spanier seihst, durch ihre fürchterlichen Bedrückungen vorbereitet. Der wilde Fingehorne kann nicht begreifen, wie irgend einer das Recht hat, ihm den fünften J'heil seines Erwerb« zu nehmen — wie jemand fordern kuuii, dieses abzutreten. Am heftigsten gegen die Einführung des ( hi istcuthums , hat der erste Grundsatz seiner Frediger gewnkt, der nämlich: — „'1'»" müsst den zehnten Theil eures Besitzes und Erwerbes der Kirche, und den zwei teil Zchulhcil dem Geistlichen geben, und noch ausserdem für erstcre und letztere bauen und arbeiten u. s. w." Der Wilde ist gutmüthig, und begreift, dass jemand dieses brauchen kann; wo es also mit einer gewissen schelmischen Gewandtheit wie in l'uraguui iu Anspruch genommen wird, da konnte es festen Fuss fassen, um endlich durch Gewohnheit ein Art Recht, einen Bestund erlangen, wo jedoch die rohe Gewalt mit barbarischer Härte, nahm, ohne einen andern Grund als den der französischen Könige, Car tel est notro plaisir, — wie es durch die portugiesische und spanische Regierung geschah, da konnte es nicht lange duuren, und der Erfolg hat dies gelehrt. Gelingens darf man nicht glauben, dass die Bewohner von Buenos Aires wirklich überaus viel klüger wären als die Portugiesen iu Brasilien. Mein Wirth sah mich iu der Kirche das Weihwasser nehmen , und freute sich uher diese an mir entdeckte' gute Eigenschaft, indem er sagte: „null erst glaube er, dass ich ein (brist sey , und er habe llolfiiiiug mich iu der andern Welt wieder zu sehn, welches Dicht hatte seyn kunneii, wenn ich das Weihwasser nicht genommen;" dass ausser Spanien, Portugal und Italien noch Christen sind , und duss ausser den Christen auch noch andre ehrliche Leute dei ewigen Seeligkeit thoilhiiftig werden können, lag ausser dem Bereich des Wissens und des Glaubens- bekeiinfniiiei dieses Mannen. (Jeher Ihfe pellet« ■ehe Lege wissen sie euch in reden, und was ei mir hierüber kur<*, war — • in möglichster Kurse, (de es ausser dem Zweck und dem Bei eich dieser Flauer liegt,) e*wu folgendes. AU der Krieg Kndland's gegen die Prolin sen am Silhcrstrntn — (im Jalir |NIM>) nush<-ach, cnllloh der Vieckönig Sobrcmonte feig in die inneren Provinzen, ein Franzose, de I,iniers, iilierualini den Befehl der Truppen, schlug den VngrilV ah, und erst Jettl ward das Volk, auf seine (ihm Kv.ilie auf merkiam. Man wünschte ihn en die Steile des vorigen zum Vieckönig zu halten, er ward von Spanien aus mit Khrcnhczcugungrn ühcrschiilIet , allein, --■■ ea ward ein anderer Regent geschickt, vielleicht blei deeshelh, weil inen ihn, (Linien) zu haken wünschtet Dies geh die erste Irsaelie zur I lizufl iedeliheit, doch blieb man Spanien getreu. Dort sah es |U ilieser Zeit iihel aus. Ferdinand VII. soll durch die Annehme der Krone von seinem \ ater einen Zweideutigen Cberaeter gezeigt Iahen, dies machte das \ olk ihm abgeneigt, zudem kamen alle \ i •.n blick neue Befehle, und gleich hinterher der Wie-cj.-ii iil , |{ei|iiisitionen plünderten das Fand, wrl.hcs ttt 1 n/.uft icdeiihcit auf den höchsten Gred *tci • m'ilc, doch wiederstanden sie norh den Lockungen der Franzosen, welche ihre Agenten dort hatten, so wie früher den Engländern, lös endlich Spanien ganz in die llandc der Franzosen liel. Da hcschlnss Ilucnos Aires die Zügel der Regierung selbst IU ergreifen, lai Jahr lSlO ward «Irr Vieckönig abgesetzt, mit Keinem Gefolge naeh Spanien gesandt, und es bildete sieh eine Junta Weleda die Regierung im Namen des Königs führte, allein merkwürdig — sie fnhrte im Namen dos Königs, Krieg gegen die Truppen des Königs in Peru in derllanda oriental u. s. w. Rürgerkricgc zer-rissen nun die Provinzen, allein bald erklärten sie sieh für unabhängig, ichiiigen Geld, pflansten eine Nat iouulllugge auf, kurz sie betrachteten lieh als frei. Im Jahre IM l bekam FerdinandVII, den Thron vdii Bpenien wieder, und WOlite auch Amerika ron neuem unterjochen. Die ungewandten Mittel mussten Jedoeh wohl nicht die rechten scym Die Gesund- «eii von Rudlos Vires wurden terachtlich brljaiidelt, die llitle um eine allgemeine Amnestie, und um ein verheuerte! KcgierungssyNtrm aber ohne weiteres ftb «schlagen, und die Gesandten uhnc lloll'uung /.in uekgeeoniekt. Dies hatte zur Folge, dass man lieh offen gegen, Bpefien erklärte; früher war mau geneigt, sich xii unterwerfen, jetzt wollte man sich nlclit mehr tyrauisiren lassen. Pucircdon Waid zum Director der Provinzen am l.a Plala rrnanut , die l'nali-hiingigkeit derselben prorlamirt, und San Martin besiegelte durch seine Eroberungen die Freiheit. Mit Paraguai war das anders. Hier hatte eino -.(blaue, listige Herrschaft die (.'cmüther drmülhig erhallen, und Franzin war nicht geneigt, dies anders «erden zu lassen. F.r regierte anfänglich mit dem Gouverneur \ «lasen gemeinschaftlich, bald jedoch erhielt er ein solches I ebergewicht , dass er ihn absetzen, und sich zum Diclalor erklären konnte. Seine ausserordentliche (tcunudtheit , und die strengste Befolgung de«, von den Jesuiten ein-gefuhrten Ilrrschcrplancs, macht es ihm möglich, sieh zu erhalten, und da Spanien jetzt überhaupt keine Recht mehr dort hat, wird er wohl nicht« mehr zu besorgen haben. Fr schliessl sein Fand gänzlich ab, und beobachtet nur eine bewafl'iirto Neutrelitit, hat daher auch den Antrag, in den \eiein südamerikanischer Freistaaten zu trclcli, ausgeschlagen und beiludet sich ohne Zweifel sehr wohl dabei. Finrii An grill' auf sein Fand und einen andren auf seine Souverainilal hat er auf sehr orriginclle Weise abgeschlagen. Der Geilend llcllgruno sollte mit riner bedeutenden Macht Paraguai erobern. Fr ging «her die Grunzen , und zehn Tagemarsrhe weit, auf die Hauptstadt zu. Gegen Abend dieses letzten Marsches, sab er sich von einer Unzahl von Wacht-feuern umringt, so dass gar kein Ausweg moglieh scbieti. F.iu Parlamcntair ersebien und Hess dem General Hellgrano die Wahl, mit anbrechendem Morgen zurürk zu kehren, in welchem falle man ihn ruhig wollte zichn lassen, oder durch die Mcn-schenmaiHe welche ihn umgehe, erdrückt zu werden. Hellgrano von seinem Lande abgeschnitten, ohne Lebensmittel, die Starke doo Feindes nicht kennend, wühlte das erste, hat wahrend des llück-r.uges keinen Menschen gesehen, war aber an jedem Abend , eben so von Wachtfeuern umschlossen, und mursrhirtc an jedem Morgen durch das so eben verlassene Lager einer zahlreichen Armee. i Der zweite Fall, betraf einen Zweifel, gegen seine souveraine Gewalt. Fr gab den Sprechern Hecht, versammeile aus den Provinzen die Keprä-seutaiiten der verschiedenen Stünde, über l(HW In dividuen ; eröffnete die Sitzungen mit einer laugen Rede und lies« sie nun debattireu; das dauerte über einen Monat, während welcher Zeil sie leben durften, wie sie mochten und konnten, er gab ihnen nicht Fsscii mich Trinken, nicht Wohnung noch bläst U, ihre Besitzungen ohne Vulsirht litten, er he« sie jedoch nicht fort, endlich gingen »ie in Corpore IU ihm, die louvcruiuc (icualt förmlich in »eine Hantle niederlegend, uutl um ilircu 1. rlanb erbittend. Fr stellte sich hierüber sehr gleichgültig, liess-sie uueh, «ki sein Zweck vollkommen erreicht war, gehn, behielt sich jedoch vor sie in vorkommenden Fallen wieder zusammen zu berufen, wo sie sich denn uuf ein Jahr der Anwesenheit iu der Hauptstadt gcfassl machen sollten. Dies hat sie so erschreckt, dass die Stande ihn thun lassen, was er vull. Fr hat die Schule, in welcher er erzogen ward, -llt heuiilzt. Sechste Vorlesung. Nach dieser Abschweifung kehren wir zu dem eigentlichen Text, zum Verlauf der Reise wieder zurück. Buenos Aires ist unigehen von unermess* liehen Wiesen , von den Pampas; das treffliche hohe Gras , in welchem man den Reiter auf dem Pferde nicht sieht, gicht den verwilderten Stieren und Pferden reichliche Nahrung, daher sie sich trotz aller Gefahren, auch zu unzUhlharcn Ilccrdcn vermehrt hahen; sie locken aber auch wilde Thicre dort hin, der Jatjuar ist hier recht zu Hause, und der grosse Panghund, welchen die Spanier herüber brachten, um die Wilden zu unterjochen, ist nun» mehr selbst verwildert, lebt in Colonien beisaiucn, Rrliht Hohlen gleich dem Dachs, in die Erde und *"t eins der gefahrlichsten Ruuhthicrc geworden. Aber vor allen entsetztlich ist die Uicsen-"thlange, welche hier ihre ganze Grösse und Stärke I erlangt. Thicre von 10 Fuss Fange sind nicht sehr seien, von einigen drcissig lialie ieli sie selbst oft gesehn, furchtbar ist dar Anblick ihres Kampfes out «lein hingen Stier, mit dem Pferde, liilizeinl Ii .1 gl es die Fast des entsetzlichen Feindes, welcher ihn iu seinen Hingen gefesselt liiilt, das Opfer immer faster umschlingend, bis er ihm die Hippen und den Hückgrad «erbricht, und das furchtbare Brüllen des gequälten Thicrcs seinen Todeskampf ankündigt. Dies muss man nicht scheuen, wenn mau dort reisen will, der Unbequemlichkeiten nieht zu gedenken , dass man alle Nahrungsmittel mit sich führen muss, weil man auf der grossen Strasse seihst, nichts bekommt, dass die Tiinkborner in Welchen man geistige Getränke hat, dieselben nicht halten (weil der Mault liiert reiher stets Durst hat) wahrend das Wasser Wohl iu ihnen bleibt der Plagen welche mau durch lusecten auszuhallen hat u. s.w. VOT allem war aber zur damaligen Zeit, das Gefährlichste, das Begegnen eines Indianer-Stammes, welche die l'ampas auf allen Seilen durrh-schwai inten ; ilessbalh ich mich auch gar nicht mit Bäckereien versehii halte, ein Mantclsack enthielt allea was kek brauchte, und mein Saud nebst ■•*"* neu Decken war zugleich mein Bett. Für de" , der nicht sehr gut reiten kann, ist solch eine Heise denk niobt SU wagen, denn die Pleide sind über- aus böse und wollen dun hau« die IJeberJegonheit des Reuters fühlen, bevor sie ihm gehorchen. Früher konnte man auch mit den Wagen der Caravanen , welche nach Chili gehn, fortkommen; seit der Revolution sind die Wagen jedoch seltner geworden, und ein Reiseuder dürfte sich den grossten Gefahren aussetzen, wenn er sie nehmen •rollte, denn sie gehen äusserst langsam, was freilich für den Naturforscher willkommen seyn muss, indem er Gelegenheit erhält , nach Belieben seinen Weg zu verlassen; allein sie rauben auch jedes Mittel zur Flucht, worin meistenlheils ganz allein Heil zu linden ist, vor den umherziehenden Wilden. Die Grasfluren gleichen einem grünen Meer, nur einzeln stehen hohe Ajave'n mit ihren sechzig Fuss laugen Blumenstengeln, und säulenartigc ('actus, aus denen häutig die natürlichen Zaune gebildet sind , welche die Fazenda's in der Nähe von Buenos Aires umgeben. Da und dort sieht mau eine Einpfählung, i» welcher das Vieh eingefangen des Schlächters wartet, oder worin Pferde, Mais dreschen keine Vhweehsclung, kein Wahl , kein Dorf, nicht einmal hohes Gebüsch, ziert die odo Faudsc diaft. Weiler, zwei Tagcrcisen von der Hauptstadt, boren auch die: einzelnen Häuser auf. Nicht mehr 8» — Uli r- dem wasserreichen Flusse nalio, wlr«l das Gras niedriger, man kann oh, von i«n Pferde herab über Keim, ihhI «las Auge findet nirgend einen «biegen stand , auf dem es ruhen hönntc, keine Oasis verspricht kühlenden Schatten, kein Hügel mit erbricht die Flache — man fühlt sich allein in der unendlichen Oede; unendlich wenigstens für uns, denn sie umfasst einen Fliichciirauiu von 4&00Q Quadrat -mi'ileu, sie dehnt sich vom Meer bis nach den Hochgebirgen, — von der Region der Fahnen und baumartig«'!! Fairen, bis zu «ler Region des ewigen Fises aus, nichts unterbricht am läge die schauerliche Stille, kein Ichend Wesen zeigt, sich, als fernhin tliehenil am Horizont der Amerikanische St raus oder der Ton von dem Casuar ähnlich, der auf den langen llciiien mächtig ausschreitend, mit gehobenen Flügeln dem, ihn auf einem, von Spornen bluttriefenden Pferde, im vollen Furiere verfolgenden, «Ion Fasse (eine lange lederne Schlinge) schwingenden (Junucho, kii entkommen sucht. In eiuup Augenblick sind beide entschwunden, zeig«'!! sich nur noch ganz lerne zwischen Fuft und Frdo wie ein paar Funkte, bis mau sie gänzlich verliert, todt scheint alles in «lern weilen Raum und selbst die Pferde des Reisenden scheinen dies zu fühlen, nie lassen den Kopf hängen und schleichen langsam fort , nur in der Abend - und Moi gcnknhle darf mau sie antreiben, wo sie denn drei bis vier Stuu- «Ion fast ununterbrochen gollopircn. Trapp kennen sie nicht. Nun trit die Nacht ein, und wehe dem Armen, der keine Hütte, keine sogenannte Poststution erreicht hat; die Stille des Tages hört auf, fernhin hurt mau das Heulen der zahllosen Hunde, welche oft blutgierig den Menschen seihst anfallen, hier leuchten die- rothen Augen des Jaguar, oder dort die grün dämmenden einer Kicsenschlunge dem geangsteten ((eisenden entgegen, dort, bort man das Schnauben der wilden Kosso, oder das fürchterliche llrullen des gequälten Stieres, und lautlos umflattern auf gespenstigem Fittig ungeheure Fledermäuse, — lllattnascn und Vampire die Häupter der Heiter, eine willkommene Heute iu ihnen lin-deud. Nun müssen die Pferde schwimmend durch einen breiten dach oder Steppcnlluss Hetzen, und an den Ufern lauern mit geülliictem Hachen blutgierige ("rocodille, welche man nur durch das Geräusch der Flintenschüsse Zurückschrecken kann, triefend von dem luuen Wasser, bald aber klappernd vor Frost, denn die Killte der Nacht ist gross, eilt man weiter, du hat das (icriiusch der Schüsse welche Noth thaten, um einen Feind ubzus' hree ken , einen anderen herbei gelockt, das ist die schön gclb-cktc Uue, welche, obwohl kleiner als der Jaguar, doch wegen ihrer Gewandtheit tust gefährlicher ist als der letztere. — iir — Endlich hat man «Ins Nachtlager erreicht, und nun muss inaii ei thcilcn mit der gräulichen Wanze und allen möglichen Gattungen Von Fhdion, mit Kalten und Mausen, wenn man in der llülto, mit den Vampiren uml dm Moskitos , wenn mau unter freiem Uinnnel, in der I linplahlung schlafen will. Allein — Jugend und guter Muth lässt manches Ungemach vergessen, und für die nusgcstAU-deue Nntli hat mau am Morgen wieder die Freude, sein Frühstück von einer meistens sehr schüneii Wirlhiu bereitet zu linden, welche sich am Abend nicht sehn lies, welch« nun aber «lein fremden Seimlien- Kii F.Iii eil, ihre besten Kleider ungelegt hat, und in'.t guthinütliigcv Geschäftigkeit alles auf bietet, Was der kargliche Haushalt vermag, um ihn zu erfrischen ; gern iiberlässt man lieh der freundlichen Täuschung, und bort nicht auf die Ermahnung des Tropeiro, die Abreise zu beschleunig«». tieli.'.t n ^nttfitßw ...... ;p| „j, Auf die Gclahr hin, das näcliMte Nachtlager wieder erst in spater Dunkelheit zu ei reichen, hisst man sich verführen, ihm h ein halb Stündchen und linch ein halb Stündehen, mit ,|er freundl icbeii Frau, Welche nur illle Monat einmal einen andern Menschen als ihren Denen Postha.fer 7,u sehn bekommt, zu Hchwntzen und heim Abschicl ist sie nullt /.il bewegen, Bezahlung anzunehmen . eine — Uli — Hand voll Theehlatter, welchen Nie sehr liehen, und Helten erholten, ist dus äusserstc, was sie sich aufdringen lässt, aber eine Blume von dam Hut des Reisenden erbittet sie sich xum Andenken, dasselbe wohl gar auf die gefälligste Art erwiedernd-Endlich scheidet man und sieht ein zartes Thriin-chen aus ihren Augen drücken, denn sie ist nun wieder auf Monate lang uliein. Wie ein Mildeheu sieh enlsehlieSNOtl kann, auf solche Weise ihr Laban mitzubringen, wie nie in dieser traurigen Einsamkeit, nur umgehen von Stieren, Pferden und Tigern viele Jahre lang aus-dauern kann , bei allen Ansprüchen auf ein besseres t lucklieberes Loos — ist fast nur auf oine Art ski erklären. Diese Besitzer der Poststutioueii sind sehr reich, sie haben Landerslrecken von fjQ bis tfuadratmeilen, sie haben Heelden ton "2 bis :iOi)lHM> Stuck Vieh, und sind also —- das — Was mau eine gute l'iirthic nennt, die armen Mädchen, Welche im Ilten oder Lilen Jahr verheil at het wer ihn, ballen nicht einmal Zeit eine Bei I mit IV halt zu machen, welche ihr Herz in Anspruch geuom nun hatte, denn wenn auch ihr Körper seine rolle Ausbildung urrrirht hat, so ist doch ihr Geist noch immer kindisch geblieben, und so werden sie an diese Menschen verkauft, welche ausser ihrem Kcichthuiu nichts haben, als ihre Verworfenheit und lernen erst spater kennen, dass ein solches Lehen nicht der Zweck ihres Dascyns — seyn konnte. Diese Leute führen bei ungeheurem Kcichthuni, bei wenigstens 400000 Piaster (luanche kommen auf 2000000 Piaster) jährlicher Einnahme, ein so elendes Lehen, dass der gemeinste unserer deutschen Hauern sich besinnen würde, mit ihnen zu tauschen. Statt dass sie sich Fccnpallästo in ihre Besitzungen bauen konnten, wohnen sie in elenden, halb in die Erde gegrabenen Hütten, mit dfirMsn Grus gedeckt, von jedem Regen durchschwemmt, ihre schwellenden l'olster, ihre Betten und Sonhu's hcstelni au» einer, über vier Pftthlo geKjuinnten Oehsenbaiit, welche zugleich ihr Wusch- und Sjoi-setisch ist, oft haben sie für die ganze Familie nur solcher zwei, und hüulig fand ich heim Erwachen die Frau oder die älteste Tochter des Hauses zu meinen Füssen an der Erde liegen, weil dorn Gast das Lager derselben angewiesen war, so dass ich zuletzt nie mehr auf einem solchen, sondern iu meiner Hängematte schlief, um den Besitzer Wicht uns seinem Eigcnthuiu zu Vertreiben, Sie, welche die besten Speiden, die köstlich-Uten Früchte, die herrlichsten Weine bähen können, «■sseri Stici Heisch gekocht, und statt des Bredes getrocknetes Sticrllcisch dazu, und trinken Thcc durch ihre Röhren, denn die ßliittcr worden nicht gebrüht, sundern gekocht, und der Topf mit der Asche und den Kohlen wird in das Zimmer gebracht, woraus dann einer nach dem andern duri-li ein, mit einem Sieb versehenes Röhrchen trinkt, welches für die ganze Gesellschaft dient, und von Mund zu Mund geht. Sie senden ihr Geld nach Spanien, wo es ihnen gerauht, gestoh-ien, von undankbaren Verwandten verschwendet, oder Vom Staate couliszirt wird. Das wahre Bild des abscheulichsten Geizes, darben sie im grünsten Reit htlmm und gehn mcistcuthcils nach zwanzigjährigen Entbehrungen nach Buenos Aires,-wo sie denn nichts weiter haben, als den Verdienst des letzten Jahres, Die Krauen leben meistens von Milch und Mais, dem einzigen Vegetabil, welches sie bauen, die Männer über durchaus nur von Fleisch und dem noch warmen Mark aus den Scheiiketknochen der so eben geschlachteten Thicre, deren Haut ihr Huiiptrcichthnm ist. Diese animalische Nahrung gieht den Menschen einen höchst wiederwärtigcii Geruch, eine durchaus thicrisrhe unangenehme Ausdünstung, allein gesund und stark sind sie, all und jung, auch habe ich keine Krankheilen Unter ihnen bemerkt, welche auf den Nachtheil des M vielen Flein■hgcuu.sscs «ich schieben licssc. Freudlos und öde liegt dir ungeheure FlKchc wieder vor mir; die Qualen des Tantalus kann man keimen lernen, Wenn iiirm hier bei tler höchsten Klarheit der Fuft, das Nachtquartier schon im — lien Morgen vor niell liegen nieht, und man es erst nach /.wölfstündigem Marsch erreichen kann, während muit , von der Durchsichtigkeit der Fuft getäuscht, glaubt, es Key höchstens eine Meile entfernt. Schon vom dritten Tage an, hatte ich die Gebirge im Auge, welche Sanla Fe und Curdnva begranzeii, wie fern am Gesichtskreis liegende Wolken , in einem schmalen Streif liegen sie da, am fünften Tage hatte ich nie ganf deutlich vor mir und war doch noch :iO Meilen davon entfernt am Mitlag allein sieht mau sie übrigens, am Morgen und am \bcnd nicht, — das ist die Luftspiegelung, die Fata inorgnnn, welche sie so Uber den Horizont erhebt. Wenn die Soiiuenliit m naehlasst, sinkt mehr und mehr das Bild herab, und es scheint «lern Beisciiden , dass sich die Gebirge bei seinei Annäherung einlernen • das macht so ungeduldig, duKH man lieber die Augen schljesst um nicht stets der Täuschung nachzugeben. Endlich am oilften Tage meiner Ahreise von Buenos Aires erreichte ich die Gebirge welche die \oiiiiauer Iii hohen Upen von OhiB bilden. Sie sind 300«, J.">HO bis hMMI Fuss hoch und von threi Höhe geniosst man eine* unbeschreiblich «rhiinon I ieherbiickes auf die endlose, «las Auge ermüdende Orufloff östlich, und auf die herrlichen Bergthbler weltlich, Iiis zu den 80 l»is 30 Meilen weit: liegenden, mit ewigem Schnee bedeckten (Jordilleras. Reich au -Mei''ii Miiieeu sind diese Flötzgc-hirge. Stücke des herrlichsten Rosoinjuarzol von ausserordentlicher Grosse ,. liegen zu läge überall aus, und konnten wie AcJ»at geschulten, zu w un-«lei'Hchi'ii au lohenden Gelassen verarbeitet »erden, reiner llcrgkryslall welcher polir» , durch sein Feuer den Kf......1 lauschen inusste , treulicher Amethist, gelber Topas, und wasserhcllcr Topas Von iniglaublicher Harte (Ludet kifh überall in grosser Menge. Wie früher die höchste F.infacbheit, so überraschte mich hier de* reü'Jko, üppige Schmm k des schönen Landes. < -Wn> Zweifel ist iu früheren Zeiten dieses Gebirge von einem vielleicht «ehr zablreieheii Volke bewohnt gewesen, man findet. Spuren, die nies aU fast unbestreitbar festsetzen; in dein mittleren < ■ l'ti | /.eigen sieb \icl..< Pyr.i-niiden \on b>deutender Grösse, m:i Menschenhand, denn sie sind sureTalllig »usaliiincngeset/.t aus rollen und behaltenen Steinen, und /.war so, dass die hc.hauenen genau nach der Form der lohen aus e «»'beitet sind, und 1.0 lleissig, dass man uifthj mit der Spitze eines Stilcts in die Fugen dringen kann, und überdies noch aus Granit. Welt Ii eine Ausdauer in der Arbeit, weich eine Vollkommenheit der Hülfsmittel setzt dies schon voraus. Die jetzt hier lebenden Wilden, sind iiomadiNche Ihn den, welche selbst nicht einmal durch Viehzucht an den "lasreichen Hoden gefesselt sind, sie haben so wenig wie ihre Vorfahren diese Denkmale hinterlassen, das Volk welches sie gebaut hat, konnte nicht so weit herab sinken. Nur raubend und plündernd durchziehn sie dns Fand, aufgehetzt durch entlaufene Sclaven Otter Indianer, welche iu •:»» mochte Hagen am Huden eines Cilindcrs, liegt die Stadt und I niversitat Fordovn. Von drei Seiten von schroflen Fölsen umgeben! vun der vierten Seite durch eine dem 1 eisen an Höhe gleichkommende Mauer geschüttt, lieht man (im eigentlichsten Sinne des Wortes) die Stadt nicht eher als bis mau darin ist. Cordova ist berühmt <.\,ordeii, weil Franziu dort studirt Hat, Und dort zum Potior uromo\iit ist; «las spanische Cordova will dieser Ihr«1 auch theilhal'tig Heyn, man sagte mir jedoch hier, dieses sey dl« Universität weh he ihm die Gelehrsamkeit und durch sie das Königreich mil-elhciil habe. Die Stadt ist gut gebaut, die Strassen rogol-tyJUMÜg, die Häuser Wohlgct'nriul , zwei bis «Ii«"» Stockwerk hoch, hll'riil liehe Gebäude sind uusg« " zeichnet , die'J.» Kuchen und M„sterihci I2UIMI I "' u.hliuem) sind gross, die Kirchen uher mit ver-sJiuenderischcr Tiarhl, in «lern hei i liehst eil italienischen kirchensul gebaut, reich und geschmackvoll versiert, und reich dolirt. Die 1'nivcrsiiit zahlte damals etwa !.">(> Sludireude; kii ihrer Hluthc-/.eit iiug s«<" von Hcdcutung gewesen sovii. Die I — 127 — Jesuiten haben sie geetjflet und die Trümmer zeigen noch von ihrem ehemaligen Glänze; beachtenswert h ist das physikalische lind astronomische Ca-hinet , wegen seltener Exemplare veralteter Instrumente, wenigstens für die Geschichte der Physik \»i\ Wichtigkeit. Eine Sammlung von Modellen zeigt, dass die geistlichen Herren liehen der Palme des Friedens auch die Führung der Waffen: (des noth igenNach" drucks Wegen) nicht verschmähten; Modelle Kanonen gross und klein, viele Modelle von Feslun-gen , Castellen , Thiiriticu, befestigten Häusern etc. (früher auch sehr rieh) Wallen i befinden sich ihm U dort. Die einzige Druckerprcsso, welche sie der Universität anschalflcn, verbreitet jetzt Pamphlets, Manifeste , Prui lamatioueu , pomphafte Ankündi-gungen etc. Cordova%s Hoden hat eine besondere Merkwürdigkeit in seinem Schoos. Diess ist ein nächtlich häufig wiederkehrendes, klopfendes, rollendes Getöse, welches dort El pizon genannt und. Hehrere Gelehrte meinen, diess sev durch in den fei-m-uiil/.en eingeschlossene Luit hei \ 01 gc hraeht, uel che durch die Dillerciiz der Teinparatur am Tage und in der Nacht, in strömende Bewegung gesetzt wird u. s. u. Ich hin der Meinung es sev vulka- nisohon Trainings , denn hey meinem vicrzchntü-gigen Aufenthalt in Cordova, beobachtete ich dasselbe oft in stiller Mitternacht, mein Ohr lausrhcnd an den Erdboden gedruckt und empfand jedesmal dahey eine leise zitternde Bewegung. Damals war mir diess noch etwas neues , als ich mW späterhin in Lima, Guajaquil, Kiohamha, Quirn etc. fast alle Tage leise Erdbeben empfand, (dort wird man dor-Kelhen so gewohnt, wie hier der Gewitter) da erkannte ich norh deutlicher den innigen Zusammenhang dieser f■'.rschcinuug mit der von Cordova. Die vorurtheilsvollen Einwohner kennen dies« frevlieh nieht, was wissen sie von den Vulkanen hey St. Jugo und noch naher hey Mcudoza ; das einzig Wahre ist, dass dieses Getön das Winseln der Verdammten in der Hölle und im Fegfruer ist, voll Mitleid , uml an ihr künftiges Seelenheil denkend, helen sie dann pater noster nicht zu Dutzenden, sondern gleich zu Hunderten, und denken nicht daran, die Erscheinung seihst zu heohachtcii. Vom Feten sind sie überhaupt Freunde; diess werden sie ohne Zweifel von den Stillem der l'nnci-sitat gelernt nahen ; hey der Mahlzeit werden wenigstens 3t» Vater unser und 300 Ave Maria gebetet , hey jedem Amen fallt der Chor ein, dasselbe langsam singend, als halte es Handel oder Graun compouirt. — Uli — Im Januar JSli) reiste ieh nach PAtftgOuien. Ziemlich günstig war unsere Kurth. Besonders merkwürdig erachien mir die Zahl der Wuilhxche und I)eli>liiue. Ich glaube, die Wulllischlangor thä-teo besser, hierher, als nach Island zu gehn, von wo schon alle grosseren Thicre verscheucht sind, Auch der erbitterte Kcind des Walllisches, das Sce-einhorn, der.Narwal, war hier hautig, und ich hatte Gelegenheit den fürchterlichen Kampf /Heier solcher Ungeheuer zu sehn , worin der Narwal stets der Sieger bleibt, obwohl er vielmal kleiner ist als der Wallhsch, wenn er nur den Schlugen des letzteren ausweichen kann. In der Nabe der Halbinsel Sunt Joseph streifte das Schilf eine Klippel welches eine so liirchlcr-ttehe l'.isi hiilterung, verbunden luil dem doniicr- khnlichej] Geteie, hen ei brachte, dass wir glaubten ■511 scheileiii und verloren zu seyn, das Schilf kamt mit einem tüchtigen Leck davon, die Bo\ejroten 1 "ii eu toi l nährend pumpen um es vor dem Siu-! 'II) bewahren, und es wurden alle1 Sccgel bej-ReieUt, um das fand zu ei reichen, welches . m ^l»cud des darauf folgenden 'Luges vor uns lug, i liel'eu wir in clie Hai ein, das Schill wind um KHem und es fand sich, dass mehrere IManken los Mtptnuejl und eine Kippe gebrochen War, welches •|ae hinge, und wegen der Sturme am l'ap Horn I eine sorgfältige Kepevntur verlangte. Dies galt mir Gelegenheit mich während der 11 Tage ein wenig im Laude um/.uschn. |)hh Land ist Iiier noeli immer sehr flach und mit so unübersehbaren L ras Huren versehn wie bei Buenos Aires. |)ie Mensrhcnraco ist von schönen schlanken Können, gross, selten viel unter (i Kuss allein aueh nirht häufig darüber ( hier wie im ganzen Werbe ist slels dei Pariser-Kuss gemeint 1. Einige derselben mehr aus der Nabe iles Keiiei laiules her, waren weniger propoitionirl , mir kam es vor, als seyen die Leine für den grossen Körper /.u kurz, die übrigen jedoch , hier unter dem Iii" suilf. Breite waren sehr verhaltnissmassig gebaut. Voll dem Riesein olke , wovon die ersten Entdecker fu-beln, fand ich nicht* es ist dies auch eine langst bekannte liebcrtrcibiing. Sir- scheinen sehr scheu, und es kostet Müh*l sie treuherzig üu machen, dann offenbar» sich '}<" doch in ihnen \ Lei (•utmiithigkcif , sie schienen B*i* um unvei dm beiicm , sehr natn11ichem (haracl'1, für geringe Kleinigkeiten Versahen sie uns mit v"r lein (.Villi; el, mit l.aiua's und wilden SchneiiieH auch mit Bull'ellleisi b. \ e^elabilieii «ehiciieii **e jedoch nicht zu haben. Ihre Kleidung besieht Linde - oder Lamiifellcu, welche als ein Mai'10 um Miro Schultern hangt, und zum Tlip.il auch den Kücken des Pferdes bedecken, auf welchem sie immer sind. Wie diese Kleidung sie gegen die Win-«erkalte schützt, welche hier starker seyn muss als hei uns, unter dem 5'2sten Grad, weiss ich nicht, zudem sind ihre Hütten (Höhlen, welche sie den uildeti Hunden abjagen) bei dem Mangel an Holz, den die Küste hier zeigt, auch nicht geeignet, ihnen viel besseren Schutz zu gewahren. Sie sind sehr stark und ihre Wallen entsprechen dieser Stiirke, die Hegen von graden Ziegen -hörnern gemacht über sieben Fuss lang, sind so stark dmii ich nicht: int Staude war den schwächsten derselben über einen Fuss zu spannen, da sie ihn drei Fuss weit aufzieht! und einen I [ Pfund schweren Pfeil auf 300, einen Pfeil \ im I Pf. am öOO und einen von 2 Pf. auf 700 Schritt mil [Trolle* Feichli ff keil scluessen. Auch N his !> [fall UU1-(Jet Wurfspeere bedienen sie sich, mit hewunderus-•fördiger Geschicklichkeit. F.in Palagcme Marl nm "eine Kunst z.u zeigen, damit nach einer, von uns mitgebrachtes Coeoiuun, auf che Entfernung von Vlefuig Schrill. Die Fhalceiliimipitie, spieste die fttirlge Substanz und das steintest« Holz durch, öiul der Speer flog mit der Nuss auf der Spitze, neeehettirend neeh einmal so weit lim. Ihre Weiher halten Nie* Nehr verborgen, im die lvi|"i<- kam keines derselben , auf meinen .Marschen in das Innere sah ich deren mehrere und kann mir nicht erklären, wcsshalb sie dieselben so eifersiieh-tig bewachen, ich kann nicht glauben, dass sie im Stande sind, einen Europäer iu Versuchung zu bringen. Sie scheinen übrigens ein ziemlich gute« Leben zu liiliren. Die Männer beschäftigt Jagd und Pferdefaag, sn wie das Einsam.....In des Win- lervnrratlies , indem sie ganz und gar einschneien und sieh zu dieser /eil nicht aus den Höhlen begehen , in welchen ihr \ orruth aufgespeichert ist, den sie im Nothfall noch durch die geschlachteten Pferde und Hunde, die zu dieser Zeil mit ihren Herren unter einer Decke (d. Ii. unter der Selinee-deel.e) liegen, Venn ehren. Wilde Petersilie ist beinah das einzige Vegelabil, welches sie essen und dieses wird in möglichst grosser Menge angesi halli, fiir die Pferde sammeln die Weiher Gras, sonst leben sie von dem Fleisch der Lama's , Ochsen und 11 uiidc Cndlich war unser Schill" im Slande, und vi" veilnsscn die Küste mit gutem Wind, doch bald veränderte er seine Richtung und wir mussten zu*» La vi reu greifen, einem höchst kläglichen NoiIiIm h Stcilei teil Ulli' lIllH C«|> llieN (Ulli dein 1'Vllei lainli 7.U. Hier gingen wir tot Anker, VfoU loh mit den Cu-|>itniii ilaliiii einen Contrart gestblossen hatte, »Inns Ii mii Ii hier ftuteeteen, und acht Tege auf mich uaitin nvoeie. Ion bette beichloiien neeb «Inn Vulkan zu g'-lin, allein es war nicht möglich, weitet eil eine Tagereise vorzudringen, denn oIijj:!«'i«*'1 es erst der An lang des Mar/, uar, sn trat du« h s< linu der Winter mit snlelier Rauheit ein, da«" nber die bausb««lb bi-s« lmeiten Ben t m>'l \b-ruiub' gar nielit /u kummeu war. Die beiden Mali«»*''" Mrl< he inieb begleitet hatten, konnten aueh n««'1'1 Meiler, und was wir an Ri-unhucru traten, maehte durch alle möglichen Zei< heu uns deutlii b, dass wn nieht weiter vorwärts konnten. So vcrliesscn wir die Insel, südwärts segelnd. Miu sehr günstiger Wind beförderte unsere Kurth iiiiiI am andern Tage kamen wir schon an die fürchterlichen schwarzen Kelsen welche schroll aus tiein Meere hervursturreud , ein entsetzliches Hilil liniii'Ti- Revolutionen gaben. Das ganze Land ist gi spalten und zerrissen. Katatonien seihst, ober hallt der Maghelluens - Strasse soll dieses Ansehn schon haben, und last ist nicht zu hegreiten wie anl diesem \\ ii ,ten tieslein eine i'il.ill/.c fortkommt, doch haben Nie ausgedehnte, für die geringe lie-volkcriing gewiss unerschöpfliche Waldungen, und sind mit vegetabilischer Nahrung überhaupt besser verschu als ihre Nachbarn im Norden , denn ausser der wilden l'etersilie haben sie noch mancherlei buirhlc, welche nicht perciiniren , iu dem kurzen Sommer, der jedoch ziemlich heiss ist, völlig reit werden, unter ihnen ist die ly;i Lisa, die söge nannte Bärentraube sehr süss, wohlschmeckend und nahrhaft. Der günstige Wind liess uns holTcn, dass wir das l ap glucklich Uilisecgelll wurden, und der Ca-pn.uu in dieser llnlliiung Hess, trotz der einbrechenden Nacht, weiter fuhren; selbst am Steuer stehend, die (ompusnudel slcls im Auge. So moch-'«•ii wir bis M I In Naclns geluhrot seyn, als tl ' 'ine IJcubat hliliig des Durchganges eines Jupi'ei truhnntrn machte, sie mit rad sinllieher willkom- nien geiiejeen wäre, beeuMe hier, iu diesem Labyrinth Vmi l'edsetl, Ullse-ru I nlcrgaug bercite-u. Her zweite Anker wanl aus _ eleu auf der See-, wie- e-s schien, sichilnir und I" simi uns III unserem höchsten Grausen erkennen, wie nahe wir Ml d« Küste seyen, wie unser aller l,ulien «ii einem Haare gehangen. Jetzt ward (las Seliill* ilnreh neu Wind fürchterlich hinauf- und hinahgcschleinlrrt, mit rasender Gewalt trieb er uns nach Westen und das He-hen des Schiffe! venieth, dass die Anker nicht fest feilten, wahrieh*inFte*h auf dem festen Steinboden glitten*, unser Glück war nur die heftige Strömung, Welche uns erst von unserem Wege abgeführt, und die Rechnung des Lochbnehei unrichtig gemacht hatte. Sie war dem Winde entgegengesetzt und bewirkte, dass das Schilf nicht zu stark vorwärts trieb. Endlich konnten wir bemerken, dass die Anker gefasst hatten, allein jc Lieutenant.) So führte uns der Strom lungsam zurück, indem der Wind «las Schilf aufhielt , und ihm nicht gestaltete mit der ganzen C'eschu Willigkeit zu gehn. 4iegeit Abend kamen wir in die Nahe der Sirasse von le Maircs, welche das Stuuteneiluud mm l'Vitci-land trennt und Uelsen hier, geschreckt durch die \.i an etie Sacht die Vnker lallen in &0 Klafter 'fiele. Am Morgen hatte der Wind neue Kräfte ge-summelt und wir steuerten mit demselben wacker nach Süden bis wir aus dem Heren h der fürchterlichen Leisen waren. Dann setzten wir mehrere Segel bei und Hohen die Sudspitz« des l'oiltinents \on America (eigentlich nicht, denn diese liegt in dei Mayhellucns-Sirns.se) iu möglichster Kilo. Glücklich erreichten wir Ca'ß Pilur, rin eng* heurer Pfeiler («foher' auch derNnrn«) ichroff in die See tretend, ein Gott Terminus, der Oiten rbtn Weiten trennt, wttrdig «Irr Qrenaiteiri einer YNcli cu hcinen. Nuri b'ejgunitigte uns Wind und Strom, welcher fllichstcti Früchte nur nicht Fahnen und Fysang, Wehl aber die Fruchte EttTOpe'f alle und iu hühc-r«r Vollkommenheit. Aus den Anpfeift bereiten sie *°e*i und trcllicho Trauben würden ihnen, wenn es besser verstünden , einen ausgezeichneten 10 Wein gelicn; sie kochen ilm 1111*1 machen ihn da-«Iii■«Ii dem Liuucur ähnlich, er ist voll Keiler uiul \niii lieblichsten Geschmack. Dies, Kellt den verschiedenen Gewürzen, gieht. ihnen hinlängliche A* wochslung- H«hl VVtfth setzte mir täglich arhl Gerichte vor, ilics nur die Zahl seiner Krauen, uiul ich hftbC nicht häulig dasselbe gegessen. Sie richten die Tochter auch schon von früher Jugend dazu ah, und diese bekommen hei der ernten llci ia(liH - (erenioiiie gleich Gelegenheit ihre Kunst in CXtcniO auszuüben. Ks hestidit nämlich folgende Sitte unter ihnen Man lltsst den jungen Leuten völlig freien \\ il len in ihrer Wahl, sind sie miteinander ctnverifan den,so entführ! der Rriiutigam die Uraut, und zwar geschieh! dies nieistenl heils voll mehreren zugleich, NO das« am Morgen die AeHeru am Verschwinden der Ihrigen wohl bemerken, dass verschiedene lleii-ralben v.ll/.ogen sind, sie doch nicht wissen, W> die Paare sich gebildet haben Dil- K.ntliihrei nchst ihren K.ntluhrteii llieheu nun in die nahen Wälder, und hld he-iinil eine lustige Wirlhschaft unter ihnen, in welcher alle« gemeiiiKclmftlich ist , doch nur durch gegenseitig« I 'ehereiiistiiiiiiiung der dabei iuteressirlcii Parthcieu. Hier kueheii nun die jungen Weiher auch Im ihf« Miinrtr-r und bieten alle Kräfte auf, 111r Wohlgefallen zu erhalten. lVleistenthcils zichn sie im Friih-ling aus, und wenn nun der Sommer vorüber ist, Wahrend dessen sie in den blühenden Wäldern um-lier schwärmten, so kehren «sie zurück, oft ganz anders gepaart, als sie auszogen, und nun erst wis-Ken die Aeltern, woran sie sind. Jedes Paar haut sein Haus, jetzt bleiben sie beisammen, die Hochzeit wird prorlamirt und ein fröhlichen Gelage be-schlicsst die einfachen Ccremonien. Auf meinen Fvcursioncn «ah ich auch einen ihrer Zauberer und Aerzte, welcher den Tihnutoli-ton beschwor. Sie glauben nämlich nicht, dass man sterben müsse, sie denken jederzeit , der Tod eines Menschen sev durch einen nndern, durch seineu Feind, veranlasst worden, und ihre Zauberer (■ualiaiil.oliton, müssen den l'odien mit Hülfe des Tihaiitoliton fragen, wer der Mörder ist. Ilaufi-nennen diese Zauberei- Menschen, welche ihre Feinde sind, und diese werden stets das Opfer ihrer Fuchsin ht , dcsshalb es gefährlich ist , sie sich abgeneigt zu machen. Der Cnzique begleitete mich während der fast vollen drei Monate, welche ich hier ftuhrucTite , liehst dreien seiner Sohne, uwei andern Indianern und ai hl flauen überall hin, so dass wir mit dem l<> * Dolmetscher eine Caravimc von sechzehn Menschen und eben so vielen Pferden ausmachten. Jlicr bewunderte ich wahrlich ihre (iutmütliigkeit , denn sie haben für mich «las P.rdenkliche gethan. Iu jeder Nacht bauten sie für mich eine Hütte, darin eine llängmatte befestigend, wenn sie drausscu auf blosser F-rdc lagen; für mich jagten sie, mich warnten sie vor jeder schädlichen Pllanze und jedem Thier, mir brachten sie die besten fruchte, mich trugen sie auf ihren Schultern über die gefährlichen Stellen der Indien Gebirge, und unterzogen sich für mich jeder Beschwerde, sie stiegen mit mir, auf die mit Schnee und l'.is bedeckten Hüben , setzten sich für mich einer ihnen ganz ungewohnten Kalte aus und erlitten Beschwerden, von denen sie vor meiner Ankunft wohl keinen Begritf gehabt hatten. So geleiteten sie mich nach Valdivia 10 Meilen von ihren Wohnort, und blieben in der Nahe der Stadt, wahrend der acht. Tage, dass i, |, ,,mh dort aufhielt, weil sie beschlossen hatten, mich weiter noch zu bringen, und so besuchte mich auch täglich einer oder der andere, doch waren sie nicht XU bewegen, in der Stadt unter den Spaniern *«' bleiben , gegen welche sie ein unüberwindlichen Misstrauen haben. Valdivia ist klein, hat kaum über DHU» l*in-wohner, liegt aber sehr angenehm unter dem 30° 50' südlicher Breite, und ist als Exil für Staatsverbrecher , die man früher hierher m hickte , kein unangenehmer Aulenthalt, die Natur - Schönheit ist besonders gross; wer daran Gefallen findet wird) gerne hier seyn, doch auch sonst ist für Unterhaltung gesorgt, weil viele Schiffe hier einlaufen, indem es der schönste und sicherste Hafen an der ganzen Westküste ist. Seine Befestigung durch Natur und Kunst gleich gross, könnte unüberwindlich genannt werden, wenn nicht Spanier die Besitzer waren, (damals, 1S10, ich glaube im Jahre |S2l) ist Valdivia zur Republik getreten), allein so ist es gekommen, dass die Kationen auf den Bemnurts, siehe bequem gemacht, sich von den LaMetten auf die lade begehen haben, (Kord Corhrunc hat sie sich späterhin geholt), die Walle sind verwittert und überwachsen, die Kasematten eingestürzt, so konnte es keinen Angriff aushalten. Diese" schmähliche Wirthsrhaft bat den Spaniern ihre Provinzen geraubt. Millionen Pfunde an Gold , welche seit Amerika*! K.nfdeekung , aus seinem Schoos, in das sogenannte Mutterland gegangen waren, haben aus einer betriebsamen, fleißigen, poetischen Nation, sie zu einer unthiitigen , faulen herabgewürdigt , und ihr die innere Kraft '■' "übt, Alle Energie war verschwunden, jede Spur eines besseren Gefühl* wurde durch schmählichen Ohsourantisnius verdrängt. Millionen guter Rürger wurden aus dein Lande gejagt , weil sie anders glaubten als ihre Verfolger, autlere Millionen wurden verbrannt , weil sie -isteu, -ileu und -aner waren, und man ihr Vermögen eiiuiehu konnte, sie verschwendeten die Leben ihrer ,MilIn udM? Tmir tut Die Leute in der neuen, Weit hatten sieh .dafür Wallen, geben lassen, nie waren nun so klug, ihr Gold nicht mehr nach Spanien zu schicken, und diess scheint aus der Reihe der polnisch bedeutsamen Natioucn »usgestriehen. H-M!* ttpt,, ^adf fit '-*«»' »•«*»«) , n'-.d il n'»rf"trif vU'i'A Meine fernere Reise war mit vielen Gefahren, verknüpft, «eil ich mich gerade zur Zeil der höchsten I nruheu hier hcUnd, und mich nicht abhalten liess, meinen Weg durch ein Stück Landes zu nehmen, welches weder spanisch noch ropuhliknliisi b war. liier befand ich mich auf dem Schauplatz aller Grausamkeiten beider Raribeon , hier waren meiue treuen Indianer mir wahre Schutzengel ; luit beispielloser liebe dauerten sie bei mir aus, 11,,-e l.i fahl iing, ihre Tapferkeit, war mir von dem höchsten Nutzen, denn ohne sie »an- ich zwanzig mal iu Todesgefahr gewesen; allein ihr« scharfen, geübten Sinne, licsscu sie übcrull du: Sjnu de» Leinde erkennen und die Anzahl derselben l)cur-theilea, waren deren nicht mehr als 10 bis 12, du» Doppelte unserer Anzahl, so trotzten sie denselben, ihnen überlegen durch Muth und (Jreschüklichkeit iu der Führung der Wallen, waren jene zu stark in der Zahl, so entführten sie mich auf, den Soldaten unerreichbaren Wegen, dergcslalll war ich mitten iu Aufruhr und Zerstörung, geschützt durch ilitcu Mulh und ihre Liebe Wir gingen den hohen Gebirgen zu, in wcl~ i heu wir h.uilig Spuren von Bergwerken fanden, wn- ich sie bei Gelegenheit derer von St. Juan beschrieb, alle waren verlassen durch die Thorlieit, der Bchaucr, denn goldreich müssen die Berge seyn, da die Linste und Buche Geld in hörnern [Uhren, bis in der Grosse einer I'.rhse. Auf dieser Lei- kette beiluden sieh fünf Vulkane in einer Beide in der Lutferiiung von dreissig Meilen; aus dem nördlichsten entspringt der salpetcrreiche Biobio. Die Gegend ejÜrd inuner pittoresker, sie gewinnt dann ein düstres, iiiclaiicholischei Anselm, Leisen thürmeu sich auf Leisen und bieten nur einen beschweih eben und gefahl Iii heu Weg dem Wanderer an, Wasserfalle nuichen die rauhe Wusle Ichendig, je.le Spur des Anbaues war hinter uns geblieben* selbst Ruinen von Häusern fanden wir nicht inchi Weiche au den Aodei hoch hinauf reichen. Ein Chaos Ton Eis, Schnee uml schwarzen Stcin-massen umgab uns, aus den Felsschluchten stürzte uns ein kalter Wiiul brausend entgegen, das» die armen Leute vor Frost zitterten und zahncklaji-Mften ; kein Baum, kein Strauch war mehr zu Belm, alle Vegetation ausgestorben, rings Wn-rcit wir mit Trümmern des Gebirgen eingesehlos-Ben, welche von den fürchterlichsten Katastrophen sengten, wir wandelten auf denselben wie sich die Giess'iüche unter ihnen fortkrümmten. Ungeheure Klüfte thaten sich vor uns auf, springende Wasser benetzten uns, umhüllten uns mit einer klappernden Eisdecke, und waren dann augenblicklich entschwunden, wie sie entstanden waren. Immer hoher ging unser Pfad hinauf, nach einer Haroiiietcrmcssung mussten wir schon über II000 Fuss hoch stehen, da veränderte sieh die Scctie, un kamen aus dem Schnee heraus, die Fels'-n waren nackend, man konnte das Gestein erkennen innere Warme belebte den Hoden, wir wandelten auf einem Ungeheuren Ascheiiherd , unsere Fusse sanken in den Inekern Huden ein, und jetzt Wollten die Indianer mich nicht weiter gehn lassen, in der Hohe von etwa .'»000 Fuss lag der erste dieser Vulkane vor uns, sich durch seine Kegellorm wie durch seine Hauch - und Funkcu-saule kenntlich machend. Ich Hess mich jedoch nicht halten, zu weit war ich vorgedrungen, zu »ehr meinem Ziele nahe, als dass ich hatte umkehren können, ich ging auf dem lockeren Hoden weiter fort, und zögernd, mit sichtlichem Wiederwillen, folgten mir die Indianer, jedoch waren sie nicht zum Zurückbleiben ru bewegen. Immer naher und naher kam ich dem furchhn-ren Schauspiel , der Schwefeldampf hüllte uns manchmal ein , und ich war genothigt den weitesten Weg /.u wühlen, um über Wind zu kommen, so marschirten wir auf dem löchern Hoden iu dem die Wilden jeden Augenblick einzusinken fürchteten; ich war jedoch schon auf dem Aetna gewesen und wusste, dass dieses nicht» zu bedeuten halte. Nach zehnstündigem Manch mussten wir, weil die Nacht uns überfiel, auf diesem Aschcnbodeu schlafen. Im Mitternacht wollte ich aiifstehn , um einen Durchgang der Jupil erslrabanlen zu beobachten, und fand den Himmel ganz schwarz mit dichten Wolken bedeckt — - - sieh, da hatten die braven Menschen ihre Lanzen zusammen gebunden, und über mir, der ich schlief, eine Hülle gebaut, und sie mit ihren Kleidern bedeckt, da sie nichts andres halten. Sie selbst schliefen ausserhalb derselben in einem Kreise, zwei und zwei mit einem Honcho bedeckt, und dies hatte mich getäuscht, lenn der Himmel lug klar uml rein ül>er mir. Jetzt < iii.ns ich eines lierrlielieu Seliausjiiels, elie Itaurh-snule iu ihrem Braunrot h, schnitt sich schall tili, uil «lern tiefblauen Nacht himinel , wie nie ihre Formen «olkig vei .unl. rte , so schien «hr Berg unter ihr xu steigen uiul IU sinken ; in der stillen uubc-hi'! teil liiift stieg sie senkrecht auf Uiul breitete sich in ungeheurer Hohe, dort wo die verdünnte Fuft sie nicht mehr tragen konnte, wie ein Kaum, (II die Freite aus, muiieluii.il uard sie sehr lebhaft durch die Funken welche ruk<»en.utig in ihr aufstiegen, und dann wieder iu blasserem Glühen niedersanken. So erwartete ich den Morgen, dann schüttelten wir den 1 bau von uusei Ii Gliedern und such Ich uns diu eh Speis und Trank zu ein armen, hierauf schritten wir weiter fort. Hoch nu hl sehr lauge, denn je hoher wir stiegen, desto deutlicher bemerkten wir, dass die glühenden l'eiu rfuiikchcil, Stein -eben waren, dann sah mau deutlich, dass es Stoino se\eu, endlich dass es ungeheure Müssen neyu mussten, welche glühend der \ uhun zu unglaublicher Hohe schleuderte. Mit fürchterlicher, ihrer llnhe angemessener Gewalt, lu h-n sie dünn nirdci und rollten von dem Kegel herab, der jeut etwa noch 6000 Schritt weit von uns lag, schon lagen kleine glühende Steine um uns her, schou bianiitc (Irr Hinten unter uns, ck wäre Tollkühnheit gewc-hcii , noch weiter zu gehn, jeder Schritt schien uns sichern Tod zu versprechen - und ich cutschloss mich zur Rückkehr. Da, als wenn er drauf gewartet hätte, lictl er seinen fürchterlichen Donner höhten, hratisend stieg die Keilers,uile noch hoher hinauf, uiul dumpfes Rollen unter uiisern Küssen erschreckte uns so, dass meine biederen Begleiter schleunig zurück liefen, indem sie mich gewaltsum hei den Armen nahmen , und mit fortführten, und krachend und rollend ~ - wie hohnlachend über die Kitclkcit und den gescheiterten Versuch, den der ohnmächtige Mensch, dm ,Natur trotzend, gewagt hatte, schoss tlanimcnd der Krater seine Kcueiballc iu die Luft. Mir blieb nicht« "brig, als , um meine Reise doch um Iii ganz, zwecklos gemacht zu haben, eine Basis auf dem ApehcuiJeLdc zu nehmen, und darauf die Hohe rles Kegeis zu messen, wodurch sich die Hohe des ganzen Berge« zu I .'».S7tl Kuss ergab, der Standpunkt aut dem ich mass war barometrisch bestimmt I221J0, ihr Kegel also uoi Ii um M\M darüber, und die Kcucr - und Rauchsäule muss uoch '231)0 Kuss. A G Ii t o V o r I v s n ti g, Jede Spur von Weg und Stög war längst verschwunden , die« hatte schon iu der Höh«* von 8110(1 Kuss aufgehört, wo wir auch unsere Bierde /in ückgclusscii hatten, wir mussten daher un« selbst. Wege suchen, und konnten nur narh den Sternen und dem (.'ung der Sonno uiik richten. Doch wie meiner spottend, war je.Irr Versuch die andern Vulkane zu besteigen , eben so vergeblich ah der so eben erzählte; sie waten im heftigsten Ausbruch begriffen, wir gingen daher von Kerne um nie herum, unterhalb der Schneeregion, bis wir zu dem letzten kamen, welcher meine sanguinis« hen Moll Hungen erfüllen zu wollen schien, er bewillko......'*' mich nicht mit glühenden Steinen und blies mir nicht Hauch und Hebwefcldnmpf ins Gesicht So ging ieh denn durch ähnliche Beschwerlichkeiten nicht abgeschreckt, hinauf. Dieser, der \inal (der eiste heisst Hauen) wai mit Schnee In* zum Gipfel bedeckt, auf welchem, in jedem Fall, besser zu gehn war, als auf der glühenden Asche. Die Indianer, schon au diese Reisen durch mich gewöhnt, begleiteten mich auch hierher, und auf dem Krater angelangt, lies ich mich an ihren Lasso*« hinab in die Tiefe. Welch ein gruusenerregender Anblick erwartete mich. Schwarz gebranntes tiestein, mit Schwefelblumen überwachsen, wie gelbe Todtcnkranze auf dem schwarzen Sarg , umgab mich , au« den Fclscn-spaltcn blies der grünliche Dampf durch welchen dann und wannn die blaue Flamme zuckte, brennend Rergöl lloss in feinen Licht faden aus einer anderen hernieder, und dort spielte eine Fontaine von rollten Funken, hier war, von dem \ersengcn-deu Roden, der Schwefel geschmolzen, welcher dort in herrlichen Krvstallen denselben bedeckte, da verbrannte der Stein meine Sohlen, und hier versengte der heisse Wind mein Haar, ich fühlte den Rinleu wanken, ich sah in den schwarzen Klüften, tief und ferne das Funkeln des Feuers, aber unter mir iu der Spitze des Trichters lag kochend die glühende Lava, und sprühte die gesch.....Izenen Metalle wie verlangend herauf zu mir, ich war Hiebt geneigt mich ihrer Lniiriuung zu uberlassen, "Ii wollte nicht ein zweiler L.mpednkles sevn , ieh wollt,, noch tjuito sehn, desshalb schüttelte ich im drin Seil uiul Hess, nachdem ich die Tuschen mit Leuzit und Olivin, mit Hnsnlt und Lava gefüllt , und eine treffliche , rein kryatallixirtc Schwefelstufo mil eiiumincn hutlr, mieh wieder hiuaul ' ziehn. Zu meinem Glück halle ich nie au dem Lasso gehangen, in diesem Lalle wäre ich niclil mehr Heiter gereist, der Lasso war durch die Hitze der Luit und lies Gesteines welches er öfter berührt hatte, verbrannt, und brach als ihn die Indianer untersuchten an mehreren Stellen. Jetzt gingen wir der Seeküste zu, das l'.is, den ewigen Schnee verlassend, der den Indianern gar nicht behagen wollte. Der Fuss der tiebirg war herrlich umgriiut, allein das (lache Land, naher dem Meere, nicht ; dies ist eine unfruchtbare, durro Wüste, der Hoden besteht aus einer (an einigen Stellen konnte ich sie auf mehrere hundert Los« Inf verfolgen) Lage von Srhnalthiereii, «eiche nur mit einer, wenige Zoll hohen Hecke von Pllanzcll-erde überzogen ist; dies kann natürlich nichts ernähren, noch dazu Verbrennt die Sommerhitze jedes Graschen so giebt das Ganze einen haarigen Anblick; nach Valdivia Inn, findet sich jedoch wieder alles iu der üppigsten Vegetation, ja "lUI1 findet sogar den Pisang hier im Freien, wenn er nur vor den kalten Gehn,■stunden geschützt ist. Die kleine Foiopaline wachst sehr baiilig, und trügt zwei Ms dreitausend Nüsse von der Grosse eines GfinseAies. Man befreit sie von der faserigen Schaalc, indem man sie dem Rindvieh zu fressen gibt, dies verdaut die weiche Substanz wahrend die harte Schaale unverdaulich ist, alle Nüsse welche in den Handel kommen, haben diesen Weg zurückgelegt. lu Valdivia nahm ich von meinen lieben Freunden Abschied, nachdem ich einen jeden mit einigen Kleinigkeilen beschenk« halle, für «las was sie an mir gethan, nie; zu belohnen, war nicht möglich, doch ging ihn- I 'neigen u ii I /.igkeit so weit, duss sie seihst dieses nicht annahmen, ohne für jedes mir ein Gegengeschenk zu machen; sie erkundigten sich nun genau, wann ich abreisen würde, un«l entfernten sich dann. Am achten 'läge brachten mir Tagelöhner v«ill Valdivia, zwei lleerden Pferde und Hornvieh vor meine Thürc. Im sie zu schonen, waren ihnen die Füsse mit Moos und Rast verbunden, Sie sagten, eine Meile fOU der Stadt seyen diese Heelden von Araucos getrieben, ihm n begegnet , sie seyen darauf von den Wilden gedungen worden, sie her zu treiben, einer derselben sry mitgegangen um ihm das Haus zu zeigen, worin leb widme, und dann habe er sieh, wie die andern schon früher, ein lernt. Sie hüten mich, die Heerdcn als Gegengeschenk für «lie kostbaren Sa-eben, welche ich ihnen gegeben, anzunehmen! Mir grüsstmüglichcr File, begab ich mir)» von einem tlcr Treiber geleitet, an den Ort an welchem er die Araucos gelassen hatte, allein es war keiner derselben mehr ku sehn ; ein Zartgefühl , das man in einem so wilden Volke nicht suchen sollte. Am zehnten Tage meines zweiten Aufenthalt« verlies ich Valdivia, und laugte am Filde des Juni IS III in VulpareuKO an. I.in überraschender Anblick. Der Hafen ist von Vulpurcusn und der kleineu Stadt Vlmendrul umschlossen und mit seh roll eil Felsen umkränzt, in diese Felsen sind die Mauser geklebt, wie Schwalbennester dcHshulh sie auch bei den Frdhebeii welche «Ins Fund häufig heimsuchen , licrahsturr.cn wir solche. Nester, wenn die störende Hand der reinlichen Magd, mit einer Stange sie ..iis den Kcken de« Gesimses wirft. \ m manchen Häusern glaubt man, sie waren nur auf die Flache iles Felsens gemalt, andre hangen weit hinaus in die Füll auf der allsserstcn Spitze einer Klippe, welche gestaltet ist wie die Haitie eines golhischeU Rogens, noch andre stehu unter solchen Wölbungen, und mau glaubt in jedem Augenblick müsse solche Masse herabstürzen, mu\ begruben, was darunter liegt; allein, obwohl dies hei jedem Erdbeben geschieht , es bauen sich doch andre oder dieselben Herren dort wieder Uli. — Kit — Mein Aufrnflialt war mir unheimlich, dcsshalb, obwohl die Gastfreundschaft (1er Bewohner, ihnen von den Mauren noch angestammt, (wenn Nie auch nicht mit der meiner Araucos zu vergleichen ist) mir es hatte vergessen machen stillen, desshalh verlies ich die Stadt bald, und ging nach den An-des, welche zu erreichen überall mein Zweck war. Am nächsten Morgen hatte ich die erste Nii-gelrcihe bestiegen, und genosi von da herab, eines höchst imposanten Anblickes. Auf dem Gipfel des Herges Hegt ein kleiner See, ein Vorsprung in denselben tragt ein Zierliches Landhaus, von dessen Halcon man die Aussicht auf den See, und die rechts und links sich anlehnenden Gebirge gehiesst; wie die Coulissen eines Theaters reihen sie sich an den Seiten hin, nur die Hinterwand für den Fro-spert otfen lassend , und dieser ist - - Valpeereuso und Almendral im Duft der Morgens bläulich verwaschen, umbaut von Seinen dunklen Felsen, seihst seinen sichern Hafen umgebend, und dieser mit Seiner Ocftnung gegen das Meer gekehrt litsst die Fehersir'ht auf dessen unendlichen Spiegel frei — Und eine Flutte herrlicher Schilfe seegelle hinein, ■Irl aller Majestät, und der Himmel, durch die hinter mir aufgehende Snutie, war am lloriznut '"Heb den Wiedersrheiu der MorgcUrrtthe mit einem zarten Gelb umzogen, welches das Meer scharf bell grenzte, höher hinauf ging c* in «ru hliliM Roth, in ein Violct über, und dieses verlor sieh in da* liefe Ulan des Gewölbes. Nalur wie bist du docb so schon! Waldungen der zweiten llügclrcihe umschlics-scn ein reu lies Erzgebirge, ich fand auch eine Gold uii in*, welche noch bearbeitet wird, allein es Haren sehr Willig Menschen darin, und die Arbeit, wie sie dort verrichtet wird, scheint mir kaum die Kosten zu decken. Das llutiptlagcr ist Schwefelkies , und weil sie alles, was gelb ist, für Gold halten, so rosten sie ihn etc., tlas wenige, wns er enthalt gewinnend. Sie hätten xuauzig mal reichere Gange. Auf diese zweite Reihe folgt eine tjrilte noch höhere , die Cucsta de Prado , von weither man die drei Meilen noch entfernte Hauptstadt St. Jago schon sieht. Sie stellt in einer grossen I'.hme , ftW* iO Meilen vom Meere entfernt, und 2 IMIi Fuss darüber erhaben, am Fuss der hohen Alpen. Der FIuks Muipocho durchströmt die gut gebaute Stadt, bat aber das Fcbel all dieser Flüsse, welche §ß$ der kurzen Strecke von den Amtes in die Südsec fallen, dass er im Winter gewaltige Febrrsrhwein-mungen verursacht, dagegen im Sommer fast trocken bleibt; dcsshalb hat mim einen Cunul von dem Maipn zu ihm geführt, wodurch er dun Wasser des letzteren erhalt, und so auch im »Sommer reichlich versehen ist. • , •<•».• ; '■ • rti»J.; «. ..*Mi Die Stadt hat sehr regeln!ijssige Strassen-, der F.rdheben wegen sind die 11unser alle nur »-in Stockwerk horh , und aus solitiengebranntcn Ziegeln gebaut, xu denen der Tun mit Stroh und Ilaaren durchknetet ist. Die Zeit Verhältnisse haben' noch bewirkt, dun* die Fenster stark vergittert 'sind, denn liiiulig sollen sieh fremde Truppen der Stadt nulicrn, und matt will dann jedes Haus zu einer Festung machen, drssharb sind auch Höfe wild (•Urteil mit starken Mauren Versehu; wann diese Unruhen nicht, so könnte St. Jago einer der glücklichsten Orte der Frde Werden, goMreiehc Strome hrwitsseru reiche (ietreidefeltler , eine seltene ZiiHnm-metiKtelluiig. Die Nähe der Tropen würde (tau Fliiua unbequem Imiss machen, durah die hohen Hcrge wird dies gemässigt, und der Winter ist der Von Sicilien. :••» tsi'i)t*(t ntw i nii t sni/TUvrn ).!,.;» Die Hewohnev fühlen sieh auch v¥b\ behaglicher als die Hrusitianei■; ihre von missen uiiseheiu-luiren Wohnungen sind'Mehv gut, ja hiiulig elegant ■söblirt« den ii St. Jago nicht an der Seeküste lie-S«nd, entbehrt der lleijuemlichkeit der Schitfarth, II * hat .jedoch dafür die grössere, dass sich Handwerker und Künstler, hinlänglich für das Bedürfnis» der Einwohner, hier niedergelassen haben, welches in den Seestädten nicht statt findet. Es geht bei ihnen stets gar lustig her, sie lieben Gesellschaften sehry und kein Abend meines dortigen Aufenthaltes ist vergangen, ohne dass ich bei einem-Con-jeert:oder Ball gewesen wäre, aus allen Häusern tönte rauschende Musik. Die Damen sind sehr angenehm und überraschen durch ihren Geist und ihre Lebhaftigkeit, muntre Laune, welche oft bis mir Ausgelassenheit geht. Ihrem schönen Körper, mit üppiger Fülle ausgestattet, steht die europäische Kleidung, welche sie allgemein tragen, sehr wohl. . ,! .r.r^ ■» -Imihi «*£*fl.tR ■......:•! n-».r,c.u'l Sie tanzen sehr gern und sehr schön, zum Tanz treten sie in einer seidenen, ganz zugeknöpften Mantilla (einem FJeberrock) an, der Tänzer lässt sich vor seiner Dame auf ein Knie nieder, knöpft die Mantilla auf, zieht sie derselben uns, und giebt sie nebst dem Shawl , welcher den Hals dicht umhüllt in Verwahrung, und nun beginnt der Tanz, zu welchem die Damen sehr leicht und sehr verführerisch gekleidet sind, und der alles Reizende und Glühende der südlichen T.'inze in hohem Grailc hat. Nach Beendigung desselben ist des Herren angenehme Pflicht, seine Dame wieder anzukleiden , denn sie fürchten sich sehr vor dem Erkiilten, Hals und Kopf wird sorgsam verhüllt. Eine artige Gewohnheit herrscht beim Zuhuu-Hcgehn, Die ganze Gesellschaft bricht zugleich auf, und da Fuhrwerk hier selten ist, so kehrt man zu Fusse heim, wie man gekommen ist. Der Zug wird eröffnet, durch die Musikanten welche spielend den Weg zum Hause des zunächst wohnenden Gastes nehmen, wohin sich die ganze Ballgesellschaft begiebt, nun begleitet man die zweite und dritte Familie heim, und so fort. Oft begegnen sich Gesellschaften von Bekannten, diese schlicssen sieh aneinander, und nun bilden die Musikanten einen Doppelchor, so geht es , bis der letzte Gast zu Hause gebracht ist, mau braucht sich jedoch nicht zu gen im», man kann früher die lustige Caravaue verlassen, allein die Fuft ist rein, lau und heiter, der Himmef mit Sternen geschmückt, die Blumen hauchen ihren erquiekenden Duft weit umher, und malt bleibt gerne noch ein Stündchen im Freien, die anmuthige Sitte mitmachend. Musik ist überall verbreitet, in jedem Hause findet mau ein altes Klavier, (Cembalo) Guitarren , Mandolen, Zithern etc.; die Mutter unterrichtet die älteren Töchter, diese die jüngeren — in Spiel und Tanz sind sie alle, Männer und Frauen sehr geschickt, dafür braucht man auch keine gataklH Schulbildung, Dies haben die «eisen Vater, Stif-ter der Bibliothek und der Schulen , auch wohl ein-gesehn. Denn die merkwürdigsten Schriften derselben sind, eine treffliche Abhandlung über die Krage, ob der Seehund Flieh oder Fleisch sev, eine andre oh die Buchamsrd, da sie Mos von Fischen lebt, zu den Fastenspeisen au ziihlon Key, beide Kur vollkommnen Zufriedenheit der Rechtgläubigen entschieden, und endlich drei Foliohande mit gelehrten Disctissioiieii über die Schuhe des heiligen Antonius, Die l niversitüt Cordova behauptete, er habe Sandalen getragen, welche un/.erreiss-bar waren , wie die Kleider der Kinder Israel in der Wüste, die Universität Lima hielt dagegen den Satz, aufrecht, er habe Schuhe getragen, welche vom Fapst Fius VF { IUI' Jahr spater als der heil. Anton) geweiht worden sind, und deren Sohlen dcshhalb immer wieder gewachsen wlircii. Das Völkchen ist gut, und obwohl damals alles iu heftiger Bewegung war, und sie viel von ihrem Venntgan verloren hatten, Verloren sie doch nicht ihre heitre Laune. 4•lücklich inj BeuiiNstseyn ihrer neu irworbenen Freiheit, zufrieden das spanische Joch abgeschüttelt zu haben, ihaicti sie doch, bei i hon sehr geschwächten Kräften, das beinah Unmögliche, um die junge Bepublick zu befestigen. — 1*17 Cochranr bloquirte die ganze Peruanische Küste, fulir unter dem Feuer aller Geschtitse in den Halen von Lima, iu einem kleinen Hoof um denselben 7.11 snndiren , untersuchte ihn mit: der grössten Kaltblütigkeit Iiis unter die Kanonen der Fort», und benutzte diene I 'nie rsucliuugcn liei der spateren F.l-oberung von Lima. San Martin nrgunisirte eine Armee von 5000 Mann, welche im Jalir 1850 attt" Ceehfahe'i Flotte dorthin gebracht wurde, so war nlleK in der thuligsten Bewegung, und mitten in diesem kriegerischen Trubel setzte ich meine friedlichen BeichSftignngeo ungesl?oei- da dies natürlich nicht kostbar genug ist, so sind sie gestickt mit den edelsten Steinen und reinsten Perlen; und die grosse Monstranz, wenn man jemals hat die Sonne abbilden wollen, so hat es nicht schöner als hier geschehen können. Sie ist ist sechs Puss , sechs Zoll hoch und schwer, dass sie nur durch einen /Mechanismus gehoben werden kann. Sie wiegt \Ml Pf., der Kuss allein ist von Silber, alle Strahlen sind von gedie geilem (i'olde, und so mit den prächtigsten lirilhiti-teil überzogen, dass das Auge bis zum Schmerzhaften geblendet wird, wenn man sie im Scheine dieser tausend Kerzen erheben sieht, lind so ist es heinahe in allen Kirchen, deren hier dreizehn sind, eine (athedral-, 8 Pfarr- und I I'ilial-Kirchen ; dazu l»7 Männer- und VI Krauen-Kloster, also in Summe I 1*2, ohne der Kirchen der fünf Klöster Dir Magdalcnrriuiirn, ohne der Kasernen- und Hospital - Kirchen, und gar der zahlnt «heu llauskupellon au erwähnen, Vucli Kind sie alle wohl dotirt und nirgends sieht man mehr und nirgends fettere Priester als hier, wo ein Erfchitchof, vier Bischöfe, Ol Prälaten , 1)7 Achte, 800 Pfarrer und Weltgeistliche und etwa 4000 Kloster - Geistliche sind, ohne die weiblichen Kloster hier, in diese Rechnung zu ziehen, welche auch noch 2100 betragen sollen, und ohne die llauskuplune mitzuzählen, deren wieder zum mindesten 2000 sind. Wenn mau hier nicht Gelegenheit hat in den llininiel zu kouuuan —• I über freilich müssen sich die armen Geistlichen sein- schlecht lirhelt'en , denn obwohl manche Klöster ziemlich reich sind , haben cinch andere kaum das Auskommen , wie z. ß. ein sehr armes Minnritten - Kloster, welches 03 Mönche zahlt und jahrlich nur die kleine Summe von 22.">000 Piaster zu verzehren hatte; was ist das für so viele / — Ausser den prachtvoller» Kirchen hat Lima noch mehrere schone Gebäude; die hiscliolltchen und er/.-bis« hollicheii Pallaste , der Pallast der Jesuiten, «l«-r des \i«eknnigs, die «1er Prälaten, und vor allem der |iii|iiisitions Pallast, «lies sind herrliche Gebäude und s«i Icsl irehaut, dass sie den leichten r.idheheii trotr.cn, Wehhc mau hier häutig hat, und um welehe mau sicli gar nicht mehr bekümmert. Die Kirchen und ihre hohen Thüriue sind freilich für ein solches fand höchst unzweckmäßig , daher auch kein Tag ohne Unglück ablauft. Die leiseste L.rderschiilterung ist genug, Steine etc. von einem Thurm herab zu werfen auf tlie Vorübergehenden und hei einem stärkeren oilcr anhaltenden, sind sie «ler Fluch den Landes, die ganz« Bevölkerung > in wahnsiuniger Wuth läuft iu die Kirchen und lasst ■ich unter ihren Trümmern begraben, und zehnmalige Erfahrung, Kenntnis* des l iiglückes , welches daraus entsteht, halt die Lntrnniioiicu nicht ab, sich bei der nächsten Gelegenheit hei dem jiater noster beten todtschlagen zu lassen. . il*)Ci : fft^sn ä ili>9it Tit.'f 'i "' »• :•»>.) Sonst hauen sie vernünftig genug. Ihre llau-■ cr haben meistens nur den Anschein von Siein, hie sind wenigstens /.um grossen Theil von Hol/, lind nur mit einem Anwurf überzogen. Der vorige Vieckönig lies« nach dem letzten fürchterlichen Lid-hehcii eine Verordnung ergehen, nach weh her diu eingestürzten Thimue nur von Unix erbaut, mit. Leinwand überzogen und getüncht werden sollten. Diesem weisen Lelehle haben sich die klügeren Geistlichen wiedciselzt, und mil Kecbt, denn was liegt daran, ob alle i$0 Jahr |*2 bis l.'MM'U Menschen zerschmettert werden, haben sie doch schone Thurine und weit tonende OttJI&tJl darauf. Die : rosslc Zierde Limas ist ohne Zweifel iler grosse Laradcnlat*. Hoch erhaben, mit der herr- liebsten Aussicht Jiuf die ganze Stadt, die Hai, Calla» , das Meer u. s. w., umgehen mit schattigen Collonadeii, geziert mit einem herrlichen, Kühlung verbreitenden Springbrunnen, nuf dessen Spitze das Hihi der Fama steht (aus ihrer Tuba llicsst ein starker Wasserstrahl), dient er am Vormittag zum Sammelplatz der ganzen schonen Welt. Alles, was die Natur Lockendes und Krfrisrhcn-des hat, bedeckt die eine Haltte desselben, er ist in einen Hlumeli- und Friichtgartcii verwandelt, die andere Hälfte bedeckt die reizende Schaar der Tochter Evcn's. Hier nimmt man wuhr, wie freigebig die Natur gegen diese Lander war, was sie Zartes und Schönes hat, goss sie aus unerschöpflichem Füllhorn darüber hin, das Clinia ist ungemein mild, ein steter Frühling lacht den herrlichen Fluren, ein kräftiges Erdreich treibt mit sichtbarem Wachsthum alle Fruchte zur schnellsten Ent wickclung und Heile. Ceres, llachus und l'omona haben diese Hügel und Fbenen zu ihrem Wohnsitz gewählt , und dieser Platz ist ihr Stapelort. Cupido der Schalk (Asmntli) ist dort nicht minder geschäftig; der lM.ii/. ist das K■• udcy.v ous aller Weiher und Mädchen, Welche auf den Namen der Damen von Ion, Anspruch machen wollen; zahllose reich o'i ■ T.ierte Laden der Zuckerbäcker, bieten die köstlichsten Erfrischungen und Gelegenheit sich zu sehen und zu Spirillen dar, uiul diese üppigen schönen, von der Natur zu jedem Gcnuss gestimmten Menschen , suchen die, bieten alle Keizc auf um y.u blenden, das Auge eines jeden Weihes zeigt, dass Hie XU Biegen gewohnt scy. Wer diese Prüfung überstanden hat , kann nicht mehr unterliegen. All ein hier herrscht unter diesen edlen (irst.it -ten , unter diesen Indien vollendeten und vornehmen reichen Menschen, doch nur t upido nieht Amor der ernstere, edlere Bruder. Ich halte sie aller ln-trigueu und Liebes - Avent üren u, h. w. fähig, doch keiner reinen wahren Liebe, wie sie die llrust des Deutschen lullt. Das Her/, jeuer Menschen belebt: kein Blut , mindern lauter (hampagner - Schaum , kein dauerndes, sondern lauter momentanes Gefühl, kein Getitüth , sondern Lust und Sinnlichkeit. Der Deutsche fühlt, hier sey nicht sein Vutcr- land. •:->h ein-.jn * .1'. iM^StH tdl tsi zSaüL m:.t ir-nrtti3**^iA » • •** «.•»•««♦ «'!•»• »t *•*'• **la#K. ffsdt*!»* »«u*1'»Wm%üV> tyi'ueN »fr- tsarnlnM i»J»e -'^»tftiif'^A itnrx r.'Si'xi; ttcr *i« . ' • i'"^ lud ■»*■'■.; jAifi <♦**«•( •»•'v.i,.' , i; '.iuJ'irl ;;u'i mW* -»•^H.' f nisoll*!** ulk f anwarb. selLa «^n"»»»«*»*. §»•••■■ 1 N <■ ii ii 1 e V7 o lies 11 n g. Lima bietet »lein IMiisiornomeu ein reiches Kehl, EM« lausen(Hache Verschiedenheit der Menschen , Welche aus der Vermischung der drei ursprünglichen Rassen entstanden ist, genährt einen merkwürdigen, *liieu interessanten Anblick. Hier sieht man die reinste, klarste, man mnrh-sagen durchsichtige Gesichtsfarbe, eine blenden-Haut mit ih in /.ältesten liicarnat übergössen, dem reichsten blmidcn Haar geschmückt, HO Männern wie bei Flauen. Die Abkömmlinge *•* sfaattafijfj «eiche aus der Verbindung von F.u-'',M,i»ern mir Viucriknucrn entstehen, diese /weite '■'»eration die Abkömmlinge der Mesti/.en) macht **Wri «nhlrcichsteu und schönsten I heil der IJevill-^*ri,ng dieser Stadt aus. Daun kommt der dunkler 13 gefärbte Europäer und dann der noch dunklere Mestize, dann geht, es iiher von dein Amerikaner zum Mulatten und Zaiubo (Vei hindung zwischen Weissen und Schwarzen), von diesem zum Asluintcs oder dem Neger aus Nuhien , welcher eine Schwarze hat wie ein ogyptischcr Osirisknpf aus Hnsa t gemarkt. Und zwischen allen diesen, dir zahllosen Ueber-gange, eine Mustcrcharte aller Hautfarben. Ehen so verschieden ist der Chararter ilicsrr Menschen. Der (reole (Europäer in Amerira geboren) zeichnet sich sehr vortheilhaft von dein ill den portugiesischen Niederlassungen aus; lebhaft, ftir jeden Umdruck cinpfunglii Ii, sehr giitmuthig* stehen sie schon in dieser Hinsicht Nchr erhaben iiher dem Spanier, noch mehr sind die Mestizen und ihre Abkömmlinge, gute und liebenswürdige Menschen. Die cingehomen Amerikaner haben ^ hier wenigsten« ) nichts von der Bösartigkeit , welche mau ihnen angedichtet hat, ihr0 o.ii urliche, augehortie Artigkeit, erreicht die de* gebildeten Weissen vollkommen und ist angenehmer, weil sie nicht das Gefühl der Erkünstelnd nrweckt. In guten Unterricht gebracht, lernen si« leicht und bewundernswürdig scbncll. \ iele Prof-""' huren der Universität sind Ameriraner. Ihr beruh"1-lester \slronom, der Stifter der nautischen Schul*» Ltbrer der Physik und Mathematik, so wie der A'" tillpiif - WiRKfiiRchafton, Xipota , war ein Quixua. Ihr berühmtester Redner in den öffentlichen Volksversammlungen , Paüvcka, war ein 4}u'mia. D?e geschicktesten Acrztc unil Wundärzte, die bekanntesten Advokaten waren und sind Amerikaner, nur zur Theologie sind sie leider nicht ktl bringen , «um sieht keinen fetter! amerikanischen Münch oder Priester. Man ist dort auch schon so weit gekommen, dass man ihnen lieber als anderen, Stellen gielit , bei denen es auf Geschicklichkeit , gediegenes Wissen und Unbestechlichkeit ankommt. Die höchsten Stellen wie die eines V i c e - K o n i g n , eines Kammerdieners, eines obersten G c-f i c h I s - I' r ii s i d e n I e ti müssen freilich zugänglich sevn, wozu hiitte denn sonst der Reiche sein '•cid t nenn er mit dem Annen unter einem Gesetz h,ehcn sollte. Her reiche Mann würde ja von dem ;i,iiieii keinen l'rozess gewinnen können , Wenn *0 unbestechlicher Richter auf dein Throne der "'"'"'lis sasse uiul nach dem Ausschlag ihrer Wage eil Sehwerl handhabte, man muss im Stande seyn, ''''•ii /üiivleiu derselben einen solchen Ausschlag fersrhalfen , dass vernünftiger Weise über du* '*0flit oder Unrecht kein Zweifel mehr obwalten s*tt», Ich habe einige Reden des berühmten Advoka ,rn Xabuku/un «rehiirt, in denen er ein Feuer, eine 12* — ISO — Beredsamkeit entwickelte , dass sich kein Parlu-iiirnlsredncr derselben mihüUH-u diiii'to , irli habe t'ilir- gelesen, welcher nun der Hchuiuck eines per Mu'li« hen angenehmen \ ortrngs, eines schonen, so noren Organs fehlt« , lind habe darin eine ars elo--|uentine , eine blühende Thajitasic, eine L'cherre-dungskraft gefunden, welche eines Tasso und Ali ost würdig gewesen wäre, Mit Wohlgefallen hat die Natur auf diesem Erdstrich verweilt, dem glücklichen Laude ihre ganze Gunst geschenkt, und den Menschen mit Allem nusges Littet, was tiiii fähig macht, ihre UciUc würdig zu gemessen. Fürchterlich sticht gegen sie der grboine Spa iiier ah, welcher von Madrid, Hey es um h in dd>1 unbedeutendsten Aultrag, in dem hohen Kaiig eine' Alguazil (eines Ilaschors) hergeschickt , hier uitg«" Stellt und; beleidigender St«.Ii, Aufgeblasenheit eines l'iosches, weh her dem Ochsen auf seiner W J<-*e gleich Werden will , impertinente Grobheit, ÜÄ" sehn isteri mit eben so impertinenter Duuim'"''1 zeichnet sie. nun, der vornehmste Spanier kann P nicht weiter Irriben, allein die hilft Amerika'« mUN' zu gut se/n, sie pUanu die Lustcr nicht fort; «!«>rt gebome Kinder s|iauisc|ier Adlern haben Lt'i"8 ion diesen in Madrid sehr lohlichen I igensohafte''* ist die Mutter gar e..... Amerikanerin, welches s"h h.;ulig bildet , so iiheint die allmächtige MuH1"1 1kl« «Ihr K'ukI adnptirt, Minerva und Venus Tlrnnin zu Pallien gebeten, und ilnn Schönheit, Verstand und gutes; II (.rat zum (i<-schenk gemacht zu haben. Bei allen diesen, für den Spanier, nicht übertrieben günstigen Eigensehafteu , halt derselbe sich «ach für ein höheres Wesen , und erklärt laut, er würde seine Kinder lieher haben, wenn sie iu Madrid < iin, Ntrassenkuth) als da sie in Pirna (in den Blumenkelchen Perus) geboren Wären. I'.s geht so Weit, dai er sich aus dem KreilC seiner erwachsenen Kinder zurückzieht, das« er sie in keine Gesellschaft bringt. Dass überhaupt Spanier und Crc-olcn ihre eigenen (iesellschaften haben und dass •n* Pclzlcren zu den ('irkein der Krstercn nicht IU-K'-lnssen, sondern mit Geringschätzung, ja mit Ver-*®htnng hehaudidt werden, Welches verdienter Weise Xl» erwiedorn, die Creolen zu gutmüthig sind. Des SpaniersUnterhaltung besteht: im FreiiC» ••eines Vaterlandes, im Herabsetzen Amerika'« ; Wenn ''' "'s Heuler herkam, nun sich mit Millionen über-M,l(1,,et, dafür wieder mit Orden und l.hvenstel-beladen sieht, so ist s.iri Spanien doch hesser, ,,,,rt hatte er niebis als seine Olla potrida mit ver-''"i'benem Oel , am Sonntag; Zwiebeln und Knete *•» an den andern Tilgen; hier schlemmt und »,r««st er in allem, was beide Indien und seine er- fiiHlrrisclicn Koche liefern können, um ilen verwöhnten Gaumen zu kitzeln, Spanien Ut dooh das Land der Verhaftung um» dasjenige, in weichem alle Y erheissuugen zehufaeh ei lullt sind. Dies wird abor um ho verächtlicher, als es nur abscheuliche Heuchelei, nur Herabsetzung des besseren gegen seine eigene Lebei zeiiguug ist, als es nur geschieht, den cingebornen Creolen zu kranken, der wohl weiss, wie gut es selbst der vornehme Spanier in seinem entarteten) entwürdigten Vaterlande hat, weis wie er im Glücke übcrmiithig prahlt, im Unglück knechtisch kriecht und die Hand kiisst , die er heissetl mochte (wie ein spanisch Sprichwort sagt) daher für den Creolen die Spitze seiner gesprochenen Dolche BUch abgebrochen ist, daher mau sich auch nicht wundern kann, wie die Republik Verlangt hat, dass alle Spanier Amerika verlassen sollen, Der Crcole im Gcgcuthcil ist liebevoll freundlich, zuvorkummend , ist freigebig bis zur Vcr-seh wenduug, gastfrei wie ein Araber, mii leidig und zum Helfet» geneigt, von wenig Lntuge»* den belastet , unter denen Verschwendung "lossle lst. Seine I liiterhaltung ist angenehm; hiebt und lebhaft die des schonen Geschlechts, welches diesen Namen, eine schone Hauptstadt Deutsch' latids ausgenommen, nirgends mit i:i<> eMin Rechte fuhrt als hier. Die Damen sind ollen , l'rciuiulh"}-'' «heraus witzig und etwa« leichtsinnig, welches ihnen über sehr gut steht, und Nie niebt bindert, liebenswürdige Hausfrauen und buchst liebevolle Mütter zu seyn. l-'s giebt kein reizender Bild , als solch ein w eib im Kreise seiner Kinder, blondgelockter Ku-!•;■•!•.Lopt'e, welche uusseheu als habe Raphael Mcngs Keinen herühinteu Amor nach ihnen gemahlt, solch1 ein Weib , welches unter einem Dutzend kraftiger Ruhen und Mädchen , aussieht wie deren ältere »Schwester. Die Tracht der Hewohner von Lima ist völlig unsere moderne, allein die Damen im Hause, klei-'«cn sich anders. Die grosse Wärme lässt jede zu starke Hedeckuug verschmähen, desshalb tragen sie '"ehts als ein llemdchen vom feinsten Rnttist und darüber die Saja. Diese ist ein seidene« Tricot, Welches Aermcl hat , über den Kopf gezogen wird, u,»d so üie Formen des wunderschönen Körpers, auf 'h»H Kraftigste markirt, welches noch mehr dadurch "■•Hallt, dass «ie häufig rosenroth zu dieser Saja U;,hleu , nur komisch wird sie dadurch , das« sie doch die Form eines Rockes hat , beide Heine al-K<> hl einem Slrümpf stecken , die Saja geht bin u»ll die Knöchel nieder, desshalb können sie nicht flössen- Schritte machen ah höchstens 1 bis f> Zoll und die zusammengezogenen Heine geben der Figur das Ansehen einer egy ptisclicn Mumie. Auf der Strasso haben sie über diesem Tricot, den Mauto , ein Stück Seidenzeug, weh lies sie- vom Kopf bis zu den Füssen einhüllt und die Gestalt vollkommen verbirgt, unkenntlich macht; in Gesellschaften jedoch tragen sie unsere modernen Kleider, reich mit Schmink von der höchsten Kostbarkeit geziert , und dies findet auch auf Promenaden an Gallatageu statt. Parfüms liehen sie sehr , besonders wohlriechende Wasser; aus den Hlüthen der Drang« u des (actus granditlorus und der Euphorbia caput medu-sae wird eines der köstlichsten benotet, welches einen uniibert reflliclmn Geruch hat; wenn mau artig seyn Will, muss mau den Damen bei der Toilette Visitte machen, und sie dürfen sich wohl sehen lassen, bevor sie im Staat sind , brauchen sich nicht |U verstecken, gleich denen von Rio. liier wird mau dann zum Dank, mit ganzen Ladungen solchen Wassers übergössen. Die F.r/ichuiig der Männer* wird leidet lä Im vernachlässigt, weil die (Geistlichen, in deren Mauden das l'uterriehtHwesen durchganig ist, meinen, man wisse \ollkominen genug, wenn man lesen und schreiben könne, doch beides so, dass es noch im- mcr Mühe macht, nnd man dieser Mühe wegen , nichts liest, wenn man nicht muss; daher spricht sich dort auch nur immer der angehorne Verstand ans, nur grosses inneres Talent kann weiter in den Wissenschaften kommen, und wie gross dies seyn müsse , geht daraas hervor, dass bis zur Zeit meines dortigen Aulenthalts drei Yiccknnige, t> Krz-hischofe, ,r) | Bischöfe, Kingcborne waren'; wahrend meines Aufenthaltes seihst, waren dort einige hundert ausgezeichnet gelehrte .Männer, ollentliche vornehme Beamte, Mihlairs von Indium Rango bis 7.11m (Gouverneur von t'allao und dem von Lima, lauter t reolen. Nur muss mau freilich dazu setzen, dass nicht viel dazu gehoit, um klüger und gelehrter als ein heutiger Spanier zu sevu. Linen grossen Thcil der Bevölkerung machen die schwarzen Sclaven aus, und es ist nicht ohne Interesse zu wissen, dass sie dort nicht so übertrieben schlecht leben, als man gewöhnlich glaubt. Nach meinen eigenen l'.rlahruugen hat ein Sclave »n den holländischen Niederlassungen , ein zehnmal "'»glücklicheres Loos ; wie mir gesagt wurde , soll •lies iu den englischen Besitzungen eben so der ■"dl sevu. 11,er hat der Sclave Wenig und leichte Arbeit, er ist seihst auch willig und lenksam durch Gute, wenn der Herr seinen Sclaven mild und ge-"'cht behandelt , so hat er keinen treuerjti Dieuei als «Ich Neger, dieser opfert ohne Murre» sein Lebe» für ihn, wird er jedoch »»gerecht behandelt, (gerechte Strafe leidet er ohne Groll) so tragt er die Hache »tit sich, bis er Gelegenheit findet, sie auszuüben. Uebrigens hüben ale unter einander Brüderschaften gestiftet, welche zum Hauptzweck haben, solche Sclaven loszukaufen, die von ihren Herrn schlecht behandelt werden. In diesen Gofradias , versammeln sie sich an allen Fostagen, den Vorsitz führt stets ein Sclave, welcher aus einer fürstlichen Familie stammt, diesem bezeigen sie, nicht nur hier, sondern überall die grosstc l'hrfurcht, und ich habe öfter gesehen, dass ein Sclave vor dem andern auf die Knice fiel, ihm die Fusse küsste etc , welches sich der andere ganz ruhig gefallen Hess. In der Cofradia sitzt er nun vollends auf einem Thron, hat eine Krone und einen Sccntcr und regiert mit höchster Souveraini-tut. Wenn die Hcgiciuiigs - Geschäfte beendet sind, so wird nach ihren treulichen musikalischen Instrumenten getanzt; diese bestehen in einem mit Kalbfell überzogenen Fasse, als Trommel, in einem schürf gespannten Bogen auf dessen Sehne mit einem Violinbogen herumgestrichen wird, und in dem Kinnbacken eines Bierdes, Welcher uu der Sonne getrocknet ist, so duss die Zahne darin klappern. Dies ist ihr Lieblings - Instrument , es macht ein i Strafen, — cr-theilten, »eiche folglich jedes Verbrechen erlauben, giithcisscn, ja das geschehene rechtmässig machen. Diese Hullen werden laglich verkauft, und da dieses bei einem sii buchst abcrglaubigeil Volke wie die Spanier sind, eine gute Gcldspeculaltion ist, so hat die Regierung sie nachdrucken lassen und verkauft sie, zu ihrem eignen \ ortheil. Die eine derselben heisst die Ki'euzzugshulle i insprünglirh aus den Zeiten der Kreuzzüge) sie dispeusirt von allen Gelübden und Li den, ausser denen, welche zum \ ortheil der Kirche gethau sind. Der Besitzer kann daher hundert falsche Tide schwuren und tausend l.ide brechen und von reebtSWegen — ilies llosst allerdings viel Zutrauen iu das N ort der Spanier ein, feiner braucht er kern Religionsgeietl SU halten, und alles was er Heises tbut gilt nie bis, was er (Gutes thut gilt 1,'inial so uel als wenn es ein andrer gclhan hatte nun Weiss man, die nolhige vnzulil Täter uoster und a>. Marie bringen "> den Himmel so kann man, wenn -Im- nuihi.e \u/.ahl Voll Hullen angeschaut ist, si bnui slracks zu ihn eis igen Tieuehn cingehu. Die zweite Hülle welche de L a c l i < inios heisst, er-l.iubt au T.sii.igen andere Speis.cn, su. essen und beschwichtigt alle Gewissviiss« i ujicl vollkommen, wer also rin etwas zu zartes zu empfindlich*s Hc-irtcsen hat, der kauft solch ein Pflaster, Uttel so lange dieses nieht durchgerieben ist, spürt tnati keifte Sertrtoel mehr. Die dritte heisst die Hülle für die Teilten, sie ist eine Kintrittsc arte in den Himmel , eine Contremarke, ein KntliiKsnngsschciu aus dein Kegfeilcr, wer diese Hülle besitzt muss seelig sterhen, er mag es machen, wie er will, er kamt aucli dergleichen für seine Freunde und \ BT wandten im Kegfeuer mitnehmen. Alles dies ist für hilliges (Geld zu hohen , der Kreis richtet sieh nach dein Stande. Kin IVahit kann für fl l'iaster, ein Krivatinann für ein Anner für 1 l'iaster, die ewige Sceligkeit: erlangen u. s. w., allein was hei alle dem, dem menschlichen (.'eisi die höchste Khre macht (sowohl als sinnreiche Erfindung, wie als morftlisch guten Z*/eCR hakend) ist die ('iimpn-Nitionüuille. Diese sichert nämlich dem Di ehe, Hauher, Raubmörder, den völlig recht IU IS 11 g e Ii B e s i < z d c s g e r II u h t e H K i g e n ihn ms unter der Hedingung, sich für den zehnten T Heil des Wert lies eine solche C 0 in |i o k i I i n n s h ii I 1 e zu kaufen, es darf indessen n i e m a u d mehr als '20 solcher Hullen, wöchentlich nehmen. Die Räuber sind übrigens sehr gewissenhaft, denn wenn der Reisende, welcher ihnen begegnet, ii'iii ausgeplündert ist, und sich nun beklagt, dag* er nichts mehr hüttc, so sagt ein solcher, „ei wofür halt mich eure L.zzcllenza, ich bin ein guter katholischer Christ, Gott uiul die heilige Jungfrau sollen mich bewahren, dass ich mehr nehme als mir von rechts wegen gebührt! dann giebt er den zehnten Thcil zurück, und noch 20 Reis für jede Lcgoa Weges, welche der Geplünderte bis sur nächsten Stadt hat, Muss mau sagen wohin dies führt, und wie wühlt hat ig cum) solche Einrichtung ist t Von Lima machte ich einige Reisen in das Gebirge, welches hier ganz nahe an die küstc tritt. Ich hatte (Gelegenheit auf mehreren Punkten zu verweilen, und lernte so die Linwohncr ziemlich genau kennen. L.s ist sehr gefährlich von einem einzigen Volk, ja gar von einigen Individuen, auf den Cliaracter der Bevölkerung eine« Welttheils zu schliesseii. Immer bort mau von den Amerikanern sprechen. — Die Amerikaner sind voneinander so unterschieden, wie das Land welches sie bewohnen ,■:.■>• nichts, er lacht den Fremden wohl ans, dem» lur eine ganze Hand voll Carolin kauft, er von leinem iNachharn keine Pfeilspitze , vielleicht noch von einer f'iau, welche sich aus dein blanken gelben Blech «'ine Halskette machen will — allein für eine Hand voll Nagel, oder für ein gutes Messer, für ein Beil, • ragt er den Beisenden uhcr die Anden und cr-wiedert die Bezahlung noch durch ein Gegengeschenk. Sie sind nicht nur nicht faul, sondern sehr Reissig, sehr industriüs, fast alles riech werk (die ■'.icrlii hsten Korbe, die feinsten Matten und Decken, Hüte für Dunen und Herren von der saubersten Arbeit) wird durch sie gemucht, aus Bast, ans Kiiidcu , Stroh, Binsen, t.russtangeln, l'almblul-NB) u. s. w. fast alles Bauiuwollonzcug was in ''iiua vei braucht winl , uml schone J'ischzei:ge mit s,'hsaineii Figuren« gleich unserem Damast durchwirkt, ist von ihnen gemacht; ihre 11uitendacher sind gelh,chten und mit Mustern von bunten Bohl-""d Grasarten geziert, die Mutten auf «las sauberste gearbeitet ; von |JUsi machen sie mie Art /j,'"g, welches so fein geflochten ist, dass man es Kir geweht halten muss. In allen diesen Sachen, Sl"d besonders die Weiher geschickt, die prä 15 oiler schwereren Sachen, und die Gewebe, Werden jedoch von den Männern verfertigt. Die Frauen befinden sich auch, auf einer viel h5heren Stufe als unter manchen anderen wilden Nationen, j;i sie gemessen, besonders wenn sie eine hellere Weisse Hautfarbe haben, einer Art scheuer Achtung tnul Verehrung, indem mau in ihnen Abkömmlinge der luka's zu sehn glaubt An diesen hängen sie mit iinvertilgbarer Piche, sprechen mit der tiefsten Trauer, welche zeigt, dass sie Wohl Gefllhl haben (und mehr vielleicht, als mancher ihrer kalten Heintheiler, welcher seine Heseln ciluiug nach dem Model eines verworfenen Knechtes verlasst hat) von den Grausamkeiten, welche gegen dieselben verübt worden sind. Sie feiern jährlich einen Trauertag, au welchen sie die Hinrichtung des letzten Inka, Atahualpe durch die Spanier darstellen. Ich fand Gelegenheit > in einem Alpenthal, bei Sau l.cou schon diesseits der hürh-sten \nde.skette (auf der Ostseite) solch ein«'» feierlich keil beizuwohnen. Auf einem freien Platz war ein schwarz bCr hangenes Gerüst aufgeführt, darauf lag die Lelch* des letateri Inka, ehe- Indianer, Kopf und Schulte"" mit si'hw.ir*cu Tuche ru verhüllt (dies ist i''rC Trauerfarbe, ob von den Spaniern angenommen, ist mir nicht bekannt, die Ostindicr trauern weiss), knieten. die Decken und stiiumteu einen Geeeng an, in hcrzzcrcissrndcn, lang, gehaltenen Molltonen, und enharmonischeu (langen, dann ordneten sie sieh in einen grossen Halbkreis, ihr Anführer bestieg eine Erhöhung, und hielt mit Feuer und Kraft eine Kode an sie, die mich in das Inn liste Erstaunen gesetzt haben würde, wenn ich nicht in l.una Indianer au ollcntlicher Gerichtstatt hatte sprechen, auf der I niversitat disputiren gehürt, Wenn ich nicht gewusst hatte, dass Mmco Vapaui|ui, Generalagent der Indianer französisch, englisch, spanisch, deutsch, lateinisch kann, und der einzige ist, welcher griechisch versteht, und mit Gc-läuligkeit liest und spricht, Diese Keile Setzte alle in Feuer und Flammen, standen auf, lehnten sich auf ihre Kogen und Heulen, machten so verwegne Gesichter, dass mir '"' meine Sicherheit hange wurde, endlich hohen *»e ihre Wallen in die Hohe, sprachen mit einer Schauder erregenden Feierlichkeit einige Worte, '.....11 Uachcscbwur, und dann schössen sie wie nui" einen Schlag, jeder einen Pfeil in einen Mein Begleiter sagte mir, dies bedeute, B,e Wollten jeden Spanier mit. so vielen Pfeilen 'Vchbohren. Die letztem haben* sich Mühe (r^freheri, diesen Gebrauch xu unterdrücken, «Irr «las Andenken *n ihre Graueamheiten und Schandtheten n<» lebendig erhalt, doch ohne l'*rfolg, und ho'lange die Indianer die Erinrferung no geflieeehtlieh erhalten, Werden dir Spanier schwer im Stande scyii, ihnen l/icbe und Zutrauen cinzulliisseu. Durch die sogenannte Mila, (Frohuorbcit ) sind ganze Yolkcrstamnic \' diui auflnellj Hell mich die Sehnsucht viel /.u sehr nach uajatf ertrank) Oie Höhnen werden In gleichen Entfernungen paarweise in die Etde gesteekl und mi( Pisang - Plattem leielit br- ieekt; in die Zwischenräume pilunzt man Pisang-stamme, um den jungen Baumchen hinlänglichen Schottel) ri geben, Heil sie feiiebte Wanne, dueli uielit IU gios.es Liebt brauchen; dies uim bt zugleich , dass die Plluilzung, schon muh ii sl • ii Jahn' an, reichlichen Ertrag liefert, indem die Pisang" Li mitte die Küsten der Anlage inebr als zehnfach ib. ken. Wenn sieb die ('acanpllan/.eii entwickelt heben, schlagt mau die Schwächsten nieder, um den anderen mebr Kruft lassen, uiul nun ma< I'' sich das I einige vnu selbst, man braucht die Planta ".■ bloi KQCB vor den Allen zu butviri , wehhe freilich sehr bösartig sind «ml grossen Schaden thun. l>i'- l'isailg- Früchte , so wir späterhin die ■Taiaobohlion lielir.ii sie sehr, und Hie sind mo dreist, dass sie sich nur durch SeliieHSgcWehre schrecken lassen, ja nie sctxen sich , wenn ihrer mehrere sind /.ur Wehre, brechen A«8t« und junge IJ.niiue äli, greifen den Verfolger an, und thun in ihrer Wildheit grossen Schaden. a$\A Ruth, ot nerfffiTgjy ;u» sm-1> *Tnr»n 17111* oar.i "oK 73 :i umrwrtn Inn Auch Schlangen halten si« Ii, den kühlen Schattens- , so wie dot» Wohlgcrurhs wegen, gern und »chaarenweise in diesen (,'acauwäldei n auf 1 gegen alles dies könnten sich die 1'thilMcr schützen, wenn sie es wie ihre Nachbarn, die. Indicr machten; diese umziehen ihre Gilten mit Ca etil..hecken, deren es einige giebt, die «iu slachlirh sind,, dass kein Thier sie durchdringen kann, ohne seiuvu Tod an' den J ClAVUlldtlllgell. XU linden. In den Willdern der höher gelegenen Streiken, in welchen sich \ iehheerden hetirideu, ist der Jaguar saht haiilig; ich habe deren mehrere geschoh-iell, ihr km/, aber sehr weich behaartes feil, gieht herrliche Nchlaldrrkeii, desshalb sie Verfolgt weiden. Sie thun den Heftidcu vielen Schaden, ja si« ««>'- 1*11 IVIrnsrhcn anfüllen.....d alsdann, glaubt man , ■ille andere Nahrung verschmähen; dcbshalb und sobald man weiss, dass «-in Tiger einen Menschen zerrissen baf, von ullcn Dörfern der Umgegend uuf ihn Jugd gemacht. Fben so gefährlich ist das Krokodill. Ts wird so gross wie «las F.gyptische, ich habe welche von IS Fuss hänge gesehen, und man sagte mir sie erreichten 2."» Fuss. Fs soll hantig Kinder fangen, ja so dreist seyn, dass es Menschen aus dem Kuno! holt. Sie schwimmen in grosser Menge iu den Flüssen und Seen umher, kommen bei Lfebcrsehwcm-muugcit weit auf das Fand, wo sie dann, wenn das Wasser sich verlauft , im Trockenen sind , dann schaden sie den Tieerden sehr und diese scheuen das fürchterliche Thier, machen mancherlei listige Versuche seinen Angriffen xu entgehen. Fs soll auch Menschen Heisch jeder andern Kost vorziehen, daher man häufig Jagd darauf macht, wobei die Jäger eine ausserordentliche Kühnheit au den Tag legen. Mit einem Messer bewaifuet, ein lebendes Huhn in der linken Hand ober dem Wasser haltend, schwimmt der Indianer au! doj Krokodill zu , «el elies nach dem I liiere s< liiia].!,». ■ in dem Augen blick stoss« der Schwimmer dem Ungeheuer sein Messer nichriual 111 den Ihnirh , worauf es sich bleich Uiukcllll und dann an, l.auil gezogen wnd Fine andere Art Iiat zum Zweck, es lebendig zu fangen, irt die linke Hand nimmt der Schwimmer tickst dem Huhn, ein starkes Stück Holz iu dessen Mitte ein Kiemen ist, an dessen beiden l'.n-den über eiserne Spitzen mit Wiedn hacken stecken. Wenn das Krokodill nach dem Huhn mit weit geöffneten Hachen fasst, so stüsst man ihm den Knebel hinein, die Spitzen gehen oben und unten durch die Kinnbacken, mit dem Kiemen zieht man das Thier ans Ufer. Hier hetzt man dasselbe mit Hunden, welche ;uun an seinen Anblick gewöhnen, oder auf seinen Angritt' abrichten will etc.; endlich «ticht itiii 11 dasselbe todt. Heide Arien des Fanges 'gründen sich darauf, dass das Krokodill nicht unter hieb sehen kann, indem seine Augen beide oben uuf dem Kopf, ziemlich nahe bei einander stehen. •«r^trtH'iH»*'^ mit mju. \<. zahI P««ju'imi> >t«t Giftige Sehlangen sind hier viele, die unschädliche Hon stellt ihnen nach, desshalb man letztere nicht tndtH, die ludirr verehren sie gar, ziehen *ten Hut vor ihr nb und laden sie mi sich ein, indem sie ihr Haus und Dorf etc. beschreiben , auch Ü'r \iele schihjie, giftige Schlangrn versprechen , oder sie heben sie leise auf und tragen sie heim, "ii Gerten ihr wieder die Freiheit gebend. Wette N'e hier eine Giftschlange eiblickl, so beginnen ''"e Augen Zt» brennen, gleich glühenden Kohlen, h'e HngeH sich zusammen , den Kopf allein u.ilhe beud , dann t/Seiltet nie sich immer mehr in dit-Hube, dir gespaltene, schwarze Zunge hervor renkend, endlich schiesst sie auf ihre Heute los, packt sie mit dem Hachen, dann umringelt sie dieselbe und verschlingt sie nun gaiir, gemächlich. «•D jfc« Um mtUill i....I. :i,h.;äfoa 4..U uii..-;# Noch einen linderen Feind haben die Schlangen in dem Q u i r i i| uimquiri, ei nein Vogel von der Grosse des indischen Hahns. F.r Verfolgt sie sein eifrig, wird desshalb auch oft gezähmt und ist den Bewohnern von grossem Nutzen. F.r geht mit , ■gleich einem SrliÄldo vorgehaltenen Flügeln, mit KlirÜrL echoneliein Kopf auI ei im ''»chlailgu 7.11, StÜHHt mit seineu Spornen die er auf den Flügelecken hat •nach ihr und sucht, sie zu Vcrw miibm , dann heb« ei sie mit dem (Schnabel in die, Hobe, hissl sie niederfallen , dass sie sich den Kückgrad bricht lind nun verzehrt er sie, hc-mul .U.er gleich den Kampf mit einer andern und dritten, wenn er auch sali ist; s.i tKiliii, er oft zwanzig und mehr Schlangen un einem Jage, dies ist viel zigmal so viel, ah er verzehrt. So hat die Natur ul.ciall dalür gesorgt dass iliesu sch.nlhi heil Thicre nicht r.u sehr ub.-i band nehmen. ' '' ? " • 'V ■• ' CK (f vi' / .(i . Je. weiter ich mich von der Küste ciitfunitc um si. heiterer ward der Ilm,um |„ um so mauuig l.llllgvr dlC Flhltt/.clldccLc , uehbe dte Lide llhei zog, zur Mus» uiul zur Palme gesellten sicli fein gefiederte Mimosen und Tamarinden, dann «Irr Kiens ekisficus und ilann «Iii* Juccu, und nun Orangen und M\rthcn, Pllauiucn und Hirnen, Ananas uml Ficrupfel (eine Frucht mit einem inilrhartigcil Gallert gefüllt , welcher wie unsere vanille Creme schmeckt) Alhusen und Melonen. Frfi Hebende Puft umweht den Wanderer, stets gleiche Warme, ohne die drückende Hitze des Tropen < limas am Meere, uder in den niedren Thalern , ludet zum Genüsse der Natur ein. Kriechendes Gewürm, lastige lu-seelen, giftige Schlaufen, sind hier nicht mehr, weil es ihnen flicht mehr heiss genug ist. Nach einem t a gelange n, heschu rrli< hen Maisch durch einen Hohlweg, welcher jede \iissichl ub-schnitt , erreichten wir die hoben lihenen und Inn sah ich in der Abendsonne Strahl, zuerst iu grosserer Nahe den 7 ItiohumhA zerstörte, ihrer Stadt keinen Schaden gclhnu hat-Man belichtete dies an den König von Spanien »""' bat um l.rlaubuiss, ihr zu F.hren, jahrlich ein" Prozession anstellen zu dürfen, mit welcher «>r aus (iuapulo in die Stadl und dann wieder zurück gebracht «erden sollte. Dies ward nicht nur «<>" gleicli bewilligt, sondern der König stellte die Jung \ frnu Maria als General <■> Cnpitün siimmtli-I Ii i" r Truppen in Peru an, fertigte »las Patent a u r Ii Ii ii <■ h k t ei g e n Ii ii n h , uehut der Uniform "ml ilcin Gehalt wahrend ihres Aufeut-h a I t <• s in Q u i t o. Zu der Prozession zieht sie nun die General-CapittiRI Uniform an, ist mit vielen Orden, namentlich dem von Callatrava und dem vmn • oldnen Vlies deeorirt, trägt einen golilliordirlen dreige-■rOlpterJ Hut. mit rolhen l'rdcrn , einen mächtigen Lütgen, und in der Hand den elfenbeinernen Com-taa&dostab. Audi das Kindlein partizipirt von die-Nf Idirr, es hat gleichfalls einen Ties enhnt mit. ratlien ledern; tragt einen rothen Mantel und einen Hegen, denn das Patent lautet dahin, dass Vier König der heiligen Jungfrau *1111 Guapulo, wegen ihrer ausgezoich- " 1 e n V , dienst e, ii m d i e S t a d t Qu i t o i n s- ^0«ondere, und um das Keieh im Allge- "' ''>en, die Stelle eine» General - (.' a p i- 1 " 111 » summt lieh er Truppen von Peru, n 01» * t allen mit diese r \V u r d e \ e i Ii u u d n - P. iu o 1 u in e u t e 11, er t heilt, und das d i c- Her Hang n a eh ihre m Ahle h e u I I * 98 i ii f i Ii r i' in a n ti l i <■ Ii e Dl I M tl-d e n t it b e r g t Ii b u soll c. I5ci der Prozession halt sie nun 11rrrscliun , iiher die, hiozu versammelten Truppen, passirt als ilaini durch die von ihnen gebildete Hui je, in die Kirf he, wo Gottesdienst gehalten wird, dann vir sammeln «ich die Offiziere und nie theilt nun die Parole aus. Am Abend bringt ihr die (Musik der Regimenter ein Ständchen , worüber sie sehr zufrieden, jedem Mann »inen Krug Wein und ein junges Ferkel gehen lesHt. Hierauf überreicht ihr der (oininaildunt die Schlüssel der Sladt, und nun sind ihre Functionen erfüllt. Oies geht zehn Tage so fort, am letzten reist sie wieder lldch Gliapllh'. Dies that irh gleichfalle, ich reiste über Gu»r j iilo nach der Nordscite des Fhimhorazzo zu den heilten Quellen, welche er enthalt, und unter de neu eine betrachtlich hoch springt. Der Anblick diese« Herges hat etwas buchst majestätisches, w** können uns davon gar keinen llegrifl' machen. ',r steigt von der Ebene um Quito noch 11000 Fn** auf, nun liaben uir wohl ihn Munt blanr , welche1" höher ist, allein von Genua aus, i«t er dreisstft Meilen weit, und durch die ganze Kette der pen bedeckt , und wenn man sich im nähert, steigt man «tets an; von Genf, von Chambcii, voll < l,n~ momii gur, hat er kaum mehr als dir Hallte der Hohe, dieser steht aher in der ganzen Grosse da, und wenn mau ihn erst m heu konnte von dem Fuss dieser Horhehene , wie mau ihn Iiier sieht, iu einer senkrechten. Ilnhe vun 20la0 Ftili. I.eider ist es unmöglich, seinen Gipfel zu er steigen, schon hei der Ilnhe von IM (10 Kuss ist es kaum mehr möglich zu athlueu und Hewcgungeii Zu machen. Nordlich von dem Chiuihoruczo liegt der Xiambc, durch dessen Gipfel nach meiner Mes sung grade der Aequutnr geht, von ihm, wie venu Chimhorazzo und dem Cotopavi etc. gehen eine Menge nicht unbeträchtlicher Flusse, aus , welche sich in den Ama/.onenstrom ergiest:eu , der »lach einer Heise von 720 Meilen, erst den Occau erreicht. Er ist nach meiner Beobachtung 1&980 »'uss über dem Meer erhaben, Sein ungeheuere, 'rater .scheint beinahe erloscht; mau fürchtet ihn «eiligsten* nicht sehr, er wirft nur dann und wann ■twej Hauch auf. liier auf dieser bedeutenden Ho l'e habe ich den (ondor iiher mir schwebend gc- sehen, dass er wie ein Punkt erschien, hier nu> ntii das Hlnt aus den Pippen , den Augen, und Ohien »reit, hier wo die Spanuna der Thcile des Körpers *»n innen her, durch den Mangel an äusserem l'i'i.k, s(, zunimmt, dass jede, die kleinste BeW« athcmloH Und /.uu, I müde mai hl | HJO die Barometcrliühe nur noch 13 Zoll S, 5 Linien ist, wo das Atomen so schwer ist, dass mau jeden Augenblick zu ersticken glaubt, wo sieh die Lunge, um Luit genug zu erhalten, zum Zerspringen ausdehnt , hier kann dieses ungeheuere Thier nicht nur leben, athmen, alle Funktionen verrichten, es kann dies alles noch in einer drei- bin viertausend Luss grössern Höhe thun; ja das Wunderbarste möchte noch seyn, dass der Vogel dort, wo die Ihirometerhohe vielleicht nur Hl Zoll ist , noch (liegen kann, dass die Luft ihn trägt. I ud nun, (welche Organisation muss das seyn, die solche Unterschiede ertrügt), nun lässt er sich bis an das Ufer des Meeres nieder und steigt in einer halben Stunde \om geiingsteu zum höchsten Luftdruck herab. Der Rückweg von diesen Hohen ist stets he-scnwerlicher, als der Hinweg; das Leigabiteuren greift die Kniegelenke so ausserordentlich an, dass man zulet.l hei jedem Schritte VOf Schmerz schreien möchte, und die Gefahr des Hertibgleitens ist eben falls vermehrt ; wer über den blanken Schnee .000 L. hob hinabgleitet , \oii einem solchen Schliltschuh-oder Schneelitufer dürfte wohl nicht viel auf dem CHlnen anlangete Ich kam glücklich hinab und jetzt ging r* •Hader in mein Paradies hinein, in dieses UanaaU, dies nie genug gelobte Kund, in einem Tage kann man unter diesem Himmelsstrich aus der Region des ewigen Schnees zu der Gluth des scnkrecliteu Sonnenbrandes komineu, zu dein Land der \ieltar big blühenden Orchideen , mit lilütheu von der wunderbarsten , tbierabulirhcii form, wie die heilige t< eist bin im', und tlas Lpiilcntlrnu muskito ; zu dem Land der Lianen und Jlauhinicii , uu deren, wie Seile ausgespannten, blattlosen Zweigen, die I nie /.um Dunkel der Tamarinden klettert, um auf die \ umher gebende Heute zu lauern. Wie reizend, wie unendlich schon ist die Ma nigfaltigkcit der Gewächse, mit denen die gütige Natur diesen reizenden Mrdstrich geschmückt hat! Hier sieht mau gesellig hei einander , die schlau ■ keil llaiituhoheu Graser, die Arundo und Hainhussa-Art eu, mit lur ihre Hohe itartcm Stamme, der leicht Und zierlich im leisen Winde sich wiegt, und seine Oüsterndon Blatter darin spielen lass-t, Gräser, wel 'he um einem Knoten zum andern IS bis 90Fuss "»essen, andere deren Hohe Jt>, .r>0 bis 100 Luss erreicht, und welche der Gegend einen ungemein ■Rundlichen, fröhlichen Charakter efthellen, wah- tetle die las! lui sich und einzeln slelicuden bäum «Hilgen Aloen, mit IWCigloeCn Stammen, die lilal ,r' steiiiailu von dem Gipfel de.s.lbeii aussen-,|,n'U de, Landschaft etwas Knibtcs, SchweriiiuiIn K1» enhcilcn. Wieder belebend schwebt, als dürfte kaum die Luit es tragen, du« lorker gewehte, zierlieh ausgeschnittene , durchscheinende Loüb der baumartigen Larrcnkiauter, in der I launtMirhe den Palmen ahn-lieh, nur nicht von so edler Form, dafür aber aiieh minder ernst, iiher den wunderbar gestalteten Cac-tusarten; Pulle und Säulen und Candelaber bildend, liegen und stehlt sie umher, nebst den Kujdiorbicn die eigcuthüinliehstcn Formen darbietend. Am Strahl der tropischen Sonne verwamUdt sieh das Moos der Häuinc unseres Norden iu den blühendsten Sehtnitek der Passifloren, liunistci ieu, Vanille, Piiuliuicii, Pignoiiteii , verwandelt sirli unser Kuh- und Gänseblümchen in die machtvollen Liliengeuiii:hifl, die Paukratien und C'riiiuiu , die Iiis - und Aniarillisarten, die Bäume, bei uns mit kleinen Plothen , die man oft kaum so nennen möchte, prangen hier mit ihren grossen, minder" voll duftenden Piumen wie die Ltfagnojia, die Du* tttra inaveolens, und auch unsere Gewächse fehlen ihnen nicht. Auf den Indien Hergebcncn lindeO hielt Tannen, Lichten, Liehen, Cipressen , linde'1 sich veredelt alle unsere Fruchthauiu« • „Dahin ilahin mein Geliebter Las uns *iehnfH Dort unter dem reinen Himmel Rollte man ewig leiten, von keinen Plagen heimgesucht, mit allen Peichthümeru überschüttet ■— beim Himmel, Quito ist das verzogne Kind der Isis, Die glücklichen Tha-Icr, die ich hier übersah, sind alle bebaut, und lohnen mit ununterbrochenen Aerndtcn die geringe Mühe des LniidmanncH. Kein Front vernichtet seine Hoffnungen, kein llugel schlagt die Früchte seines Schweisses nieder, unglaublich ist die Kraft diene» Hodens; ohne Düngung, die man ar nicht kennt, ist l'ge, I'ilug und Sichel immer und zugleich in Bewegung. Man kann sich nichts Reizenderes denken, als eine Pcbersicht von diesen Pergen auf das Bestreben, der Natur, alles iu der üppigsten lulle hervorzubringen. Wanne und kalte Quellen rieseln aus jeder Vertiefung hervor, die Fluren zu beleuchten. Zahm und ohne Scheu kommt der Hirsch, kommt das Heb in seinen vielen Varietäten, kommt das sonst furchtsame kleine Hilsrhcn1 UM zu trinken, der klein--, M undet-hübsche l,oiri>n-all'e, mit seinem weissen Spitzenkragen, guckt schlau «wischen den Blattern, oder aus einem ausgeholten Apfel hervor, in welchen er si< h hinein, und durch welchen er sich durchgebissen hat, lasst sich durch eine frische Mandel locken, sie aus der Hand zu nehmen. Der Tuncan im glänzenden Schwarz mit seinem grossen, goldgelben Schnabel webt so wunderlich aus, das« mau iu Versuchung geräth, xu tragen., Schnabel wo willst «lu mit dein Vogel Inn dort schwingt «ich leichten Fluges ein Flau auf die hohen, Hachen Blatter einer Mosa |iaradisiaca und laust stolz und wohlgefällig sein [nächtiges Kleid im Glanz der Sonne spielen, hier kommt der Cuendu neugierig heran, entfaltet seineu schonen Kamm, dort bläht sinn sträubendes Gefieder der Juno schöner Vogel, der Argus, hundert braune Augen auf jeder Feder; der Golihri Fenerfunketi brennen auf allen Blattern , nirgends \cidc;h'ii, überall Lust und Freude, Überall hei* ;e|es Leben, Immer höher nach dem Norden hinauf steigt die Sonne, um den Sommer dort zu bereiten, während hier der Herbst mit allen seinen tausendfältigen Beizen eintritt. Nicht etwa, dass man in dieser Jahreszeit mehr Fruchte fände als gewöhnlich; zu glücklich ist die-.n t.arten, dieses F.deii, in dem Blutheu, Fruchte, reif und grün , zugleich auf allen Bamm-u hangen , die Natur selbst nimmt eine andre Gestalt an. Vergebens ist es, die bunte Farbenpracht lies tropischen Nachsommer* malen zu Wollen, welche Feder hatte Kral) , welcher l'insel Bcichthuin genug, um diese Schönheiten, mit denen last kokctnrcnd die Uppr.e NatUI liph beim Abschtednehlueil s. hlllUekt, au malen , die Blattei aller Bilanzen, vom.Lur beer zum Kaffee, vom Kieenbaum zum Mahagoni, welche ihr faul) wechseln, verändern ihn« Far'ic iu allen S< hat (innigen, vom klarsten Gelb zum Chamois, Roth, Purpur mal Scharlarhbraun: und die dasselbe be-lialten, wie die Crussula, Meseiiibrianthcmum, Portulak, Ai*e u. a. ni. gehen iu ein blasseres, oder dunklere» Blau über, dabei sind die Farben von einer ausserordentliehett Lebhaftigkeit, von einem Glanz, der nieht begreifen lässt, dass hier sterbende oder abgestorbene Bilanzen seyn sollen, und nun, als »volle die gütige Mutter Grde, selbst den Gedanken, der Vergänglichkeit «ml des Dahinscheidens, aus diesem ihrem Pichl ingsaufeuthalt vorbanneu, so ist noch che die Üliittcr fallen, ein jeder Baum, ein jeder Strauch, mit neuem Laub von irischem lebhaften Grün unseres Mai geschmückt, und nun «lenke pich, «er eine lebhafte Phantasie besitzt t dies wunderbare Gemisch der neuen reinen Blätter mit den bunten des vorigen Jahres vereint, auf einein Ast, die Bltithcn in ihrer unglaublichen Schönheit, die lockenden, durchsichtigen, mil lau-'er Salt :n lullten Früchte, «eiche von det Sonne beschienen , wie Ampeln von buntem Glas, ausse-h#Uj als waren sie bei einer Illumination zur Zierde »wischen die Acste gehängt. Ihre Blumenpyramiden mit lausend Armen streckt lüufeig Fuss hoch in du-Fuft die Ajavc, ein Thurm, ein Obelisk von lllüthcu. Die prächtige Jucca oliu-loliu, die stolze Jucca gloriosu ragt mächtig lim.ml, |i-,i.r Zweig tragt au |einer Spitz»; einen mannshohen Bluiueuschafi, welcher wagerechte Zweige nach ullcu Seiten aussendet, die mit weissen, ro-thc.u und gelbe«) Glocken reich behängt sind, fünf Uis sechs Wochen dauert jede liliithe, und vergeht nur, um den Zweig an welchem sie sass zu thcileu, damit au ihrer Stelle im nächsten Jalir, zwei oder drei eben so herrliche lllumcu erscheinen. Ihren berauschenden Duft hauchen die Gewürze itni, die milde Sanne hrcinit nicht nnlir, sie wärmt sanft, sie erquickt, mildere Lüfte, als die der Soaii m'er entzündet, Wehen durch das siiuselnde l.auh , bunte l'.ideel.sen rkieheln im Gras, geldgrüne zarte Schlangen, unschädlich, ohne Gift, nur den fnsec feit des Sumpfes nachstellend, spielen zu meinen Füssen, suchen nicht mehr lechzend den Schatten, ■•'Mideru lassen gern im Feuer der Sunue ihr reiches Kleid schimmern, Apollo schirit tue brausenden Kosse aus, und Ladet sich in der Thelis Schuoss, welch F'.iitxüekcu, in diesen hesperidischen Garten ihm nachzuahmen, in den klaren Willen eines Krvslallb.u he*, der murmelnd Über die reinen Kiesel lauft, die Glieder r. i cilnscheii, durch alle l'orcn neues Feiten cin/.u tit hu. Der Sonnengott vergoldet alle Zweige , die Spitzen der Molzen Palmen glänzen im hellen Feuer, imloKH die niedrigeren Tlieilc mit Purpur übergössen scheinen, unten alter die grüne Plätlemacht ihre Schleier iiher die reizende Knie gezogen hat. Wie ein Silherhliek llieht dieser Moment vorüber, die Dämmerung der Tropen ist sehr kurz, vom Tag ist fast kein Uehergang zur Nacht, droh neue Schönheiten bietet auch diese. Die bunten Schattenvogei , die Nachtfalter schwärmen umher, Peiiet'funken Hieben auf und ab , es ist der Pucujo und der grosse Fat ernent rager (F.latcr noctilucus und Fulgora laternaria) sie schmücken wie mit tausend beweglichen Pumpen den Main, die (Jebüschr. Reicher entströmt das wollüstige Aroma den prachtvollen Plüthrn der Künigiun der Narht, (('actus grandillorus), üppiger schwellen und klagender die Föne des lieblichsten Sängers dieser Zone, de« Filnlio und scheinen Sehnsucht und Piche zu ath-nii'ii. — O du srhouts Fand! E i I f i e V o i 1 e s ii n Von Quito nordwärts, ring ich nach Popayan, besuchte «Ion Vulkan Purace, «Irr merkwürdig isi , weil er zwei Krater liat , und die heterogenen Flc-incnle in Keinem Innern gepaart XU halten scheint, er wird Feuer und Wasser aus, der eine dieser Krater kann die Quelle des VinugreIIiIkhch genannt uenleit, welcher seinen Namen von der F.ssi-saure des Wassers hat, die dasselbe unge niessbar , ja schildlich macht, zum Farben bedient, man sich dessen wohl. Die Ruinen von Maeoa besuchte ich, auf der Rückkehr. Welch ein Volk muss hier gelebt haben, oel.be Nation ist aus der Weltgeschichte gestrichen, ungeheure <«chiiu.de , von deren (.rosse mau sich kaum einen Itcgrill machen kann, Peweise der geiuc-iti.se haltlichcii Zus.iminenu [] kung um Millionen Minden, liegen dort iu Trümmern, ein »weites Pahilnn, ii 11 r Ii nur n o c Ii vom Tiger bewohnt, dann und Hann vom umhcrstrcifcndcn Indicr besucht. Die noch bemerkbaren Strassen »eigen durch ihre regelmässige Anlage, das« ein ordnender Geist gewaltet, das vi'niiuii'iir Ganze , zur geregelten l'.inheit gehildet halte. Prächtige Tcluneltnimmcr verrat hen einen nieht geringen Grad von Künstler-tigkeit, doch auch eine noch gar wilde Phantasie. Die Thore sind dem Itachen grosser Thicre nachgebildet , die Schlangenform findet man häufig wic-diihe.lt, allein auch bestimmt wiederkehrende Verzierungen, Arabesken — erinnern au ähnliche Trümmer der alten \\ elf. Mit ausserordentlicher technischer Kunst sind die Steine zusammengefügt. Dem ruhen Stein ist stets ein behaiicner Stein angenasst, dies sind mitunter gewaltige Massen, und die Fügung ist doch so geschickt, dass man mit dem Messer nicht in die Fuge würde dringen kimnen, allein dies ist nicht genug, es ist ein Pindcmillel zwischen den Steinen uiul dieses ist ein Harz; die Steine mussten also .lermasseii erhitzt werden, dass das Dar» darauf seh.....Iz, sonst würde es sich nicht vereinigt haben —> Welch eine Arbeit ! Vom Stil, in welchem gebaut war, knnn bei Trümmern schwer die lüde sevn, doch findet man an einigen ucch nicht ganz zerstörten Geduiuelen die «rhwercu schrägen oder gradeu Massen, welche an dir egyptische Baukunst erinnert:. I'.in Gebäude schien mir ein Sonne nle-nipel gewesen zu Heyn, hlCT fand ich die Pfeiler welche das Dach tragen milKS-ten nieht parallel, sondern von ehr Stelle, an welcher niuthmasslich das Snnnenhild befindlich war —• in divergircneleii Strahlen ausgehend, Vielleicht damit auch der entfernte Zuschauer dorthin sehn kann, wo sein Götze steht, Meiches hei parallel gerichteten Säulen nicht möglich gewesen wate. Auch hier war zu bemerken, dass eine, gewissen Gesetzen unterworfene llaukeinst elas Ganzer leitete' , die- Salden /.. lt. hallen ein förmlich kapi-tal , welches iei der grossen Muhe dem dorischen gedrückten Wulst ähnlich gewesen sei: il muss, welches aber aus aneinander; ei eibeten krokodill-köpfen bestand, dieses trug einen runden Abaku« auf «lern elas Gebälk lag, welcheij mit den Sauli'ii-kliiiufen, elie" ich fand, aus einem Stuck war. Der Zuschnitt desselben zeigte, dass elas Mach ein iteilfechtes (iawolhc gewesen war. Im andres Ge-I - stand im Innern einer \ uigiittiing Veen sechs Reihen Säulen, Grundriss und bemerkbare libthet« lungell verriethen, dass dies ein \\ ohngebttude War, «eine Grösse lies jedoch Mieder sublicsscn, dass e« schwel lieh einem PiiMitiuann dienen konnte; ich glaube oh daher dem Inen anweisen , es zu einem königlichen J'iilloJit machen zu dürfen. An den Wfinden dieser (Jcbiiudo linden sich Malereien in, »war nicht harmoniieh gewählten, doch lebhaften Und gefälligen Farben, weh In- tbeifcl blosse Zierathen sein uiiu bleu, theilt jedoch, Muhl eine bestimmte Bede.Illing hatten, oft genealogischen oft histori-leh.-n Inhalts oder religiöser Beziehung Haren. Kino Heihe von llildern schien mir die Verwand ■ hing des — <— soll mau sagen Urltolles iu *len Menschen auszudrucken. In fortlaufender Linie, durch eino Corde die Von Bild zu Bild ging, vei blinden, war zuerst zu •ahn, ein Häufchen fonuloser Maleric, hierauf folgte Luge {ähnliche* kleines Gewinn», dies vcrlan-K"lte sich int nächsten und Vergrößerte sich in folgenden Bildern bis zur Schlange, dei Sehlange *Uchsen küsse, eist KWui, dai|ii vier, dann ward ^* ^ttlil-KruLodUe , Schweif und Kupf verkürzton , aj W.M.| zur Si luldiviulc , dieser wuchsen die und Lerne bis eine thierahulirhe Gestalt dar-n,u Wind«, der eine* «Stieres ziemlich nuhc, jetzt '"'""le man den l'ehcigaug zum Allen w ahriichuicii, Endlich ward ein bekleidet«r, dann ein bcNallnrtcr ''"seh daraus — und sonderbar — da* letzte war *">dcr cm Mensch mit l 'mg' In, welcher der Sonne *ul'<»g; Kuli dies ein Lehen jenseits, eine Auf« Ifl — 2-20 — J|gj|JKfl andeuten ? — dio sechste Tafel zeigt dio-41 et liild , des Raumes wegen sind jedoch zwei DritthcÜc der Verwandluugsstufcu weggelassen. Solcher Freseo - oder noch besser Wandmalereien, finden sich unzählig viele. Wo von einem grosseren (Jcbiiudo eine Mauer uuzertrümmert geblieben ist , da bemerkt mau dergleichen. Die Tliutsrr, welche einen Körper, ein grosses Quadrat bildeten, schienen mir mit (Jarteii vor denselben geziert gewesen zu sevn, die Strassen waren über alle Massen breit , wenn mau auf jeder S.iie ein Drittheil weggenommen hatte, waren sie noch hieH 7.U nennen gewesen mir scheint e«i geschehen, mir scheint diese* Drittheil der Kanin der (inten vor den Mausern gewesen zu sejn, in dieser Fnlfernung hantig feststehende Steine , haben wohl die (.'renne bezeichnet. Jutzt ist freilich alles so überwachsen, das« mau hier-uus etwa, ci doch nieht erkennen konnte, die Natur ist zu lleissig, nie I u .t nichts unhriiwt/t für ihre /werke und über der Zerstörung Hin'' doch wohl Jahrhunderte verflossen. Und wer m»g sie zerstört, huben , diese grosse Stadt / ilie Massen sind so ungeheuer, das* ich nie brgreilTe« konnte, e)le Meiiehei Hen haben vollbringen k*n- „e,|. Zerstorungswuth pflegt sich mit Morden» Einigen und Rrcnncn au begnügen, nicht aber sich' alle ersinnliche Mühe zu geben, mit grosser Kraft-unstrengung zu arbeiten, um zu zerstören. Jahre-lang mussten diese Gebäude den wüthenden llatt-den trotzen, mir scheint, da dio Zerstörung so ullgemcin ist, eher ein Naturereignis» zum (ünfhrto zu liegen, vielleicht ein Kfd heben, ja dies wird mir noch durch einen andren Fall bestätigt. In dem Räume eines andern grossen Gebäude» fand ich neben seinem Fussgestell einen Götzen mit zwölf Armen, zwölf Gesichtern, doch so nebeneinander im Kreise gestellt, dass sie auch nur zwölf Augen halten, indem ein jedes Auge zwischen zwei Nasen, jede Nase zwischen zwei Augen stand; der leih bis auf die F'ÜKtfe herab war rund, nach Art der Tennen, oder hesser, nach Art der Munden '»ewicKelt, und wurde getragen von zwölf Füssen *elche mit den F'ersen zusammen standen. Diese e'igilr nun war ganz erhalten bis auf «las, Was der Sturz gethau hatte; dort wo die Figur lag, waren *u*ei Arme abgehrochen. Spanische Rilderstümerei, hatte sich mit dem llernbwerfen der Statue gewiss »ücht begnügt, sondern ihr auch noch alles abgeschlagen, was der Am gewichen wlire. •' '1* fax Hitv • ii 'in Ijin ihi *>uia'l u*M -h Oh es doch I'i*nrvCi , dieser Henkersknecht, *elcher Millionen und wieder Millionen gesrhlnch- 13* tct liat, Welche? Kich iiIn seiner schönsten* Th.it des Brandes von Bei ja rühmt, wo er die Stadl mit Scheiterhaufen umringen, diene anzünden, und 2">000 KiliWohlicr iu dem Qualm ersticken lies, weil sje nicht Christen werden wollten, weil es auch ohne Zweifel hesser war, dass sie von der Welt leimen, als dass sie leben Hieben, ohne bekehrt zu seyn, — es lasst sich nicht entscheiden. Als ich nach Quito zurückkam und dort von den Wundern dieser Stadt sprach, wussto man kaum et,van davon; ihnen war wohl bekannt, dass da und dort mehrere Städte im Schutt liegen, wie Tuinpcx , M.ulrival, SimancH etc., aber wo, wie gross sie t»c\>ii, wodurch /.ct.loit und verödet und seit wie lauge auch nur ungefähr, das uiisslcn sie nicliL Nach kurzem Aufenthalt, machte ich einen neuen Ausflug , und diesmal liefer in das fand hinein, nach San Miguel; mhi dort wandte ich mich sudln h um den Vniaznnetisti um zu erreichen, uinl gelangle dabei zu einer unI.. kannten Nation, welches ich das Volk der lucis nannle, weil ihr HU*" * er ordentlich schöner Körperbau und ihre aullallend weisse Farbe mir auf eine solche \hktinft zu deuten schien. Dei < u/.it|iie empfing' mich sehr wi*»-Ir.iilisch, und sagte zu meinem Indianer, welcher _ 12*1 — *lrr Acjuichunsprnche sich ihm bequem verständlich machte, ila irli als einer kiimo, «Tor seine Gttfct-Ircundschaft in Anspruch nühmc, Rollte ich sie erhalten; allein, »Ja ich ein Spanier sev, müsse ich Morgen wieder mich rn!lernen, er würde dann mit Keinem Volk diesen Ort verlassen, und sich andre Wohnungen suchen, damit nicht auch über sie Tod uiul lllend käme, wie iiher feile, welche mit den Spaniern bekannt geworden. Irb lies* ihm sogen, dass ich kein Spanirr sev, diis« ich in freundlicher Absicht käme, den Aufenthalt« ort seines Volkes nicht verrathen wolle, und nicht im entferntesten «u seinem Unglück beitragen würde. Fr lies sich dies gelallen, führte mich darauf in sein II.ms und liess meine Hegleiter bei anderen Wilden unterbringen, nur mein Dolmetsch dm Ii e mich begleiten. Die I'nterhaltung war sehr beschrankt , doch frug er mieli iiher manches, namentlich ober den /neck meiner ReiSC wie ein Wiener Polimusvion. Als ich ihm endlich das nll-• hige heigebracht halte, seinen er zufriedengestellt, besonders mochte ihm mein blondes Haar ein überzeugender (.'rund geworden seyn. Fr lies» nun treffliche Fruchte, Corosweiu , ^CC6imilch, Ziegen - und Schnafmilch bringen; neendent ich muh deren gelabt hatte, forderte er mich uuf, mit ihm zu gehen, er Bulle mir sein Volk zeigen. Er nahm Beigen und Pfeil und viele von seinen Leuten, ein ganzer Trogs, begleiteten ihn; leben meine Antworten hatten seineu Argwohn ziemlich zerstreut , als ich aber uueh einen sein r Bogen und mehrere Pfeile nahm und meine Poppelflinte stehen liess, da war er sehr erfreut, und ich erkannte in seinen lebhaften Blicken die wachsende Zuneigung; als ich aber im Breien einen Papagei von einem Tamarinden - Baum herahschoss, da schlnss er mich iu sein*' Arme, küsste mir beide Augen und liess mich versichern, dass er mich sehr lieb haben wolle. Wir gingen nun miteinander durch die Bei-hen der Ilauser, welche alle sehr gut gebaut Ulid mit (iartcu umgeben waren. Dies machte das gante, Dorf, man kann wohl sagen die ganze Stadt (denn sie- hat Wenigstem« ."'00 strrilbaie MaiunTi Welches doch auf die- zehnfache Anzahl um Seelen schliesseu lasst) imsserst freundlich. Die- auf schlanken Säulen von Bambus stedieneleu Mauser lind fe-st genug gebeut, um eisen sicheren Wohnort «ii geben, sie- haben alle, drei bis sechs verschiedene Ahtheilungeii, utn! u u 11 r- I beiden sieh eladureh lon den Hütten der anderen Wilden sehr voi-theilhaff , elass sie Mache Dächer mi* t-alli-ncii haben, auch hiuft ein Vorsprang sali einer Gellerie« _ 1*231 _ um Uns ganze Haus, (ilasfcnstcr haben sie nicht, «loch Fenster-Oelfnungcn, und diese waren in dem Hause des Iura mit dünn geschabtem Horn, oder mit der Blase von Thiercn überzogen , wurden jedoch nur in der Nacht geschlossen. Vor den lliiuscrn süssen die Wilden mit ihren Frauen und Kindern, welche meinen Führer ehrerbietig hegrüsstrn , indem sie aufstanden und die rechte Hand auf die Brust legten. Eh waren lauter schöne («'estalten , ich konnte sie nicht genug betrachten; Formen, wie sie einem jeden Maler zum ]V|,idell hatten dienen können, Manner so stark und kräftig, so gross und doch so gediegen gebaut , dass sie nein Piedesl.ill eine« Herkules keilte Schande gemacht haben wurden. Sie giengen fast ganz nackend, die Manner hallen nur ein Tieger- oder I n/.cnlelll um die [lüften geschlungen, die Frauen und Mädchen trugen einen Schurr, von Vogelfellen, der sehr sauber gemacht , ausseist zierlich zusammengesetzt war, /lenatheii hatten sie genug, doch keine entstellenden , das |hirchhn hrrn des Körpers fand nicht statt , nur in den Ohren hatten sie kleine Bacher, in welchen glänzende Steinchen hingen. Ihr Kopfputz war äusserst geschmackvoll, dio Männer trugen bunte Federn, die Weiber mitunter auch , doch meisten!Heils waren sie mit Diademen geziert, welche zu den fast blendend weissen, schö- ncn Gesichtern, sehr wohl Statuten , nwllallcnd war in der (tesiehtsbihliing nichts als dir tust gerade faulenden Angcnhruuncu , und die Nase, welche durchgängig schon, beinah ganz regelmässig gebildet war, aber duch eine feine Einbiegung kill«', die Nase war nicht gebogen wie die Adler* oder römische Nase, sie war nicht grade wie die griechische, sie Wich etwas von dieser Letzteren, im ■ in egengesetzteu Sinne, wie die römische ab, allein sie war dun haus nicht gedruckt oder breit , sondern blas nicht ganz grade. Ihr Teint, den ich heller als den italienischen fand, der aber noch angenehmer durch die rothliehe Färbung der Wangen war, hatte nirhts von dem Olivctigrüit der Asiaten, oder von dem verrufenen Kil|iierroth der Aineiikaner, er war europäisch weiss, und dieses liess mich annehmen, das Volk stamme von der Herrscher- Feiuilic der Mexikaner ab, weiche wei s gewesen sevn soll. Wir gingen in das Lie,e, um tu schiessen , ja wie es mir seilen, halle- der Iura ehe \hsiiht, meine <»csthicklieihkeit *u nrhlen ; leb stellte ihn /.uUii-den und e-r kedulesebr vergnügt, sein e-.nste-s Wesen UUll gegen mich ganz uble, enel, zuiuek. In seiner VN ohniing faneh u wir den Hoden sehe.u mit Teppichen bedeeeW, e/elohevefn dem fsdniten Kleeht- werk waren. In Korken von eben so zierlicher Arbeit ward das Obst aufgetragen, Schalen von ausgehöhlten, grossen Melonen, dienten, die Getränke zu fassen , Gefisse aus der harten (ocosnuss gemacht , waren die Triiikgcschirrc , auf Plattet) von Silber, welche "ich geschlagen, aber dann ziemlich fein «esi'hüIfen waren, brachte mau die Speisen im höchsten Ijeberflusse. Gemüse, Wurzelwerk, Früchte, Hülsenfrüchte, Reis, Fletsch, gebraten, gekocht, genislet, wohl nicht nach unserer Art, doch sehr sehiiuikhaft ziibereilet, wurde herhe:ge!i! acht. Hund um diese auf der lüde gefleckte 'Fafel, lagen l*o|-Kier, mit den /.arten Hülsen der Maisfrueht aus-geslonil, die KinschüHr.ng heslaud aas fein gewebten Malten, wie das 'i'afeltuch ; und die Fnlster w; 11 cii seilr elastisch. Zwei derselben nebeneinander, f;;ml ich mit Fedcrdeckcn , von Oberaus grossem Glanz, \on hoher Schönheit, bedeckt; auf die übrigen balle man baumwollene G'cwebe, \im heir-licbcr Furplirfarbe gebreitet. Zehn äusserst schöne , meisten« sehr junge Weiber, liehst ihren grosseren und kleineren Kindern, erwarteten uns und Hugen liebreich meinem Führer entgegen. Kr sprach herzlieh mit Allen , und schien nicht zeigen zu wollen, dass er einer oder der anderen mehr gewogen «cy. Wir legten uns zu lisch, er winkte mir, mich auf den einen j — *23l — Federteppich au seine Seite xu legen, so bildrten wir einen grossen Kreis rund um dir» Tafel , einer nu der Brust des andern liegend. Vor mir ward aufgehäuft, worauf meine Augen auch nur ganz zufällig fielen. Hinter mir, nicht im Kreise, s«s* der Indianer, welchen ich UUH Sau Miguel mitge-nuitimen hatte, mein Febcrsrtzcr. Fr konnte der Fhre, au der Tafel eines Iura zu speisen, nicht theilhaftig werden , allein es fehlte ihm an nichts, denn von dem, was für ihn hingesetzt wurde, konnten zehn Manu sich satt essen; durch ihn natürlich ging die 1'ntcrhaltung ; so kürglich sie auch -war, so bewies sie mir doch, dass mein Wirth und seine Hausgenossen, viel gesunden Verstund hatten. Das oll'eiie ti'emnth ftii-ser Leute spricht sich uuverinden auf ihrem Gesicht aus , daher man an den Minen schon leicht die Meinung derselben er-ratheu kann , «lies gab nun für mich Stnlf xu sehr interessanten Beobachtungen , die Wirkung der Ueberraschung, der Freude, des Unwillens, Zorns, des Beifälligen oder Misshilligendeu so klar, so ohne Schminke, in ihren Physiognomien ausgedrückt xu sehen. Hier war ich unter Mensrhen, nicht unter M trionetJen , Welche bei tudtliehem Schreck, wie bei der griisMen Freude, dasselbe hoUerne, unbewegliche Gesicht behalten. So ging es bis tief in die Nacht hinein, bis gegen da» F.nde der Tafel mein Wirth eine Ananas zerschnitt, luir dio Hälfte reichte,„die andere selbst, behielt und mir sagen Hess, wie er diese Frucht mit mir theile, wolle er sein liehen mit mir tHeilen, ich halte nichts von ihm zu fürchten, er seihst wolle mich gegen jeden Angriff schützen, ich möge hei ihm bleiben , so lange ich wolle. Nun gingen wir vor das Haus, woselbst sich eine grosse Menschen - Masse versammelt hatte. Fiu weiter Kreis war gebildet durch grosse Heuer, welche in drei Reihen hinter einander, amphitheatrulisch erhöht , brannten, und den Kaum, welcher in der Mitte frei blieb, beleuchtet eil. Diesem gegenüber nahm meine Gesellschaft IMatz, und nun ward ein Hallet von Männern und Frasten aufgeführt, in welchem zwar nicht Pirouetten und Fntrechats Verkanten , in Welchem sich die Tänzer nicht eine halbe Stunde lang auf einem Hein umher dreheteu, welcher jedoch seiner schönen geregelten Ausfüh-rung , und liegen der Gestalten, welche nicht iu ausgestopften Tricot zu stecken braut hten, um schon genannt zu werden, mir sehr wohl gefiel, An dieses schloss stell ein kriegerisches Hallet, wie ich es wohl nie wieder sehen werde. Die mannigfaltige Verbindung der Figuren , die gefährlichen und doch mit höchster Sicherheit ausgeführten Wef<■ leiiuhungen mit Speer und Schild, mit Schild und Keule, mit Hilgen und Pfeil u. s. w. grunzten nn's Unglaubliche Mehr befriedigt n|s ich jemals uns der Vorstellung eines drei oder fünf Acte laugen, grossen, heroischpantomimischen Hüllet gegangen hin, verliess ich den erleuchteten Schauplatz, voll welchem mich mein Wirt* iri mein Bchuvfgcmnoh führte. I'.r zeigte mir drei an einander hangende Gemacher in deren jedem ein grosser Polster von der bereits beschriebenen Art lag. An meine Hängematte gewöhnt, knüpfte ich diese au ein paar Hallten und achlief darin, bis der Morgen mich weckte. Ich üflnete die Thür des ersten, des IWeiten Zimmers und fand in jedem derselben ein bildschönes M#doben, auf «lern Polster auSgrstrekt noch schlafend, die blühenden Wangen von der Gesundheit gerothet, das Lächeln des Traumes auf den reizenden Lippen, so sauf« und leise höh und senkte lieh die leichte Hecke unter dem ruhigen Alhem-zuge, dass man das Schlagen des lleivi-ns dar unter zu sehen glaubte. Verwundert über so an-geuchme Nachbars«halt, o Hurte ich die dritte Thür, und vor derselben lag mein Iura. Kr erheb sich, auch die Mädchen , durch das LYra lisch erweckt , standen auf und kamen halb verschämt halb schalkhaft lächelnd, herein. Wir he-.theii uns nun in corpore zum Frühstück und hier liess ich fragen, woher die beiden Math heu sich so in meine Nahe vertut hatten, i'.r gab mir zur Autwort, «lies seyen Buhl und Atnnilu, zwei seiner Tochter, er habe sie zu jueineni Dienst bestimmt, und sie würden mich so lange ich hei ihnen Lüche, nicht mehr verlassen, er aber habe vor meiner Thüre geschlafen , damit jeder, der zu mir wolle, erst über seine Brust schreiten müsse. Wahrend mehr als zweier vollen Monate, welche ich hier zugebracht, war der Iura mein steter Begleiter und Bohrer, und ICO lernte immer mehr einsehen, dass sie andern Ursprungs seyn mussten, als die Küsten Didier, welche um Uuajatjttil, Quito, Bopajan etc. in einer Art von sclavischer Vbhtingig-Itcit von den Spaniern wohnen, je mehr Gestalten ich sah , desto schönere sah ich; die Vollkommenheit ihres Körperbaues übcitrilii alles, u..s ich früher und später ihm h zu bemerken Gelegenheit halte. Die rci neu \ ei halt uisse, der schone Schwung ihrer (i'lieder zeichnet sie äusserst vortheilhali aus, und ihrt Zöge sind so regelmässig, der Ausdruck so lebhaft und angenehm, ohne irgend einen Anflug des Stupiden oder Wilden, Meiches andere Indianer zeigen, dass dies all«« ..... last die GeWlSS- heil gab, es sei dies Völkchen ein Stamm von Mexico entflohener Menschen, welche in der Tiefe dieser Gebirge sieh in ihrer natürlichen und moralischen Reinheit erhalten haben. Iledcutcndc Kunstfertigkeit, welche Ich hei ihnen fand, beatiftigrn mir dies noch mehr. So »ah irIi t. II. bei einer der jüngsten Frauen "des Ineji ein Halsband von dem bunten Bogen mint eti Forti -likatimisachut; dasselbe n ar aus einem Stiiek , inusste ihr als Kind ichon umgelegt sryn, als der Kopf' uoeb bindureb ging, denn es si bloss jetzt nahe an, dm- Hals lullte es beinahe aus. Dies Halsband, aus einem der härtesten Steine zu machen, es mit -zierlichen Arabesken und Figuren zu versehen , es eti schleifen und so /.u polircii, dass ist für diese Menschen ein Wunderwerk , und dass es nicht etwa Werk europäischer Kunst sev, ging daraus hervor, dass ein ähnliches in Arbeit Mar, welches ich der Vollendung sich nähern sah. Mit unendlicher Geduld kratzen und schleifen sie daran mit Granat- und Topas - Körnern, Welch« harter sind als der Achat , bis es durch fortgesetzten Fleins seine (leslalt und die Verlangte Politur hat. Auch um Carneol sah ich Hals- und Armbander mit gleichem Flriss gemacht, Zwei Spiegel, Welche ich einer andern schenk-■e, waren in den nächsten Tagen in ein Halsband verwandelt, weiches auf der siebenten Tafel Fig. :!. abgebildet ist, die Spiegel waren in runde Stücke tcrsrhnitleii, jedes viermal durchbohrt, jedes mit Goldblech cingefasst und mit HacLchun, wie die 1 i'Mi acigt, MD einander gereiht. Dies war ein Meisterstück für einen geschürten (ilasschleifer. loh zeichnete einige derselben, unter diesen den luca Aluhuaco, eine seiner Frauen, Bicohoatti, deren, Sohn, Aluhuuco, wie der Vater genannt , und die beiden vorhin nngcitihrten Töchter den In.-.i. Ich hatte bereits bemerkt, dass sie Anlage zur Zcirhcnkunst besitzen , indem mir (der luca besonders) manche von ihnen durch Zeichnen mit einem Pfeil im Saude, oder mit einer Kohle mancherlei begreiflich KU machen suchten, wenn gerade m<-in Dollinetsch nicht bei mir war, auch sab ich eine mit rothenv Thon, (1*uthstii't) auf einem baumwollenen Zeug gemachte Zeichnung, welche offenbar der Uiss eines Baues war, an dem man die Haupt-uud luti-rabthr ilungen, die Stellen 4er Thören und Berniter etc. deutlich erkennen konnte. Wie war ich nber erstaunt, als sie in den, von mir nur ganz leicht icietuten Blltttern die Personen, welche sie vorstellen sollten, erkannten! Niemals hilft.- i,h erwartet, so viel Sinn für bildliche Darstellung in ihnen zu finden , denn es geboren schon sehr ausgebildete Begriffe von der KiinKt d»r.u, um sich bei den ' mrissen der Form, amh das Plastische /.u denken, allein noch mein, die beiden Mädchen Fula und Atonila lernten \ on mir Zeichnen uiul kannten von da an kein griis-■erei \'crgnügcn, als jeden Baum, jeden Fall zu jinrlraitircn , bald wann sie so gewandt in dietCT nicht ganz. leichten Kunst , dass ich mehrere lll.it — tat mit Zeichnungen vuii ihnen , als mit' sehr brauchbare Sci/.zcii von IMan/ni, selbst von ganzen "Unionen derselben mitnahm. Ihre Pfeile sind nicht von Kohr, sondern von Hol/., tri« unsere KillanhjUcucs zusammengesetzt , (o Ii ll e Iis e h 1 e r w e i k /. e u | ) ihre llogen i Oll Horn und Uolz, sind so gut gefugt nd so fest geleimt, cia^s unsere Tischler sie nieht uai h/.iiiuachen im Stande sind, und sie haken dabei die schone antike I min, Vielehe wir an den tlogcn der Statuen eines Apollo, einer Diana beineikrn. Die von Kurallen zus„m- pengeaeJetcn kleinen Sehur/.eu sind vi n einer Sauberkeit , dass keine unserer Damm sieh schämen wurde, sie für l'cilcnstrickci ei voll ihier si hniieil Hand aUllUgeban. Ute hinuiciihc All, mit wcl-eher sie ihren Kopfputz aus den Flügeldecken des llrillantkale.is zusammensetze» , zeigt voll ihrem feinen Gest huiai k , wie \«»n ihrer Kunst, denn es darf keine ungeschickte- Hand sein, welche mit dicflCIl zelhlei hliehen Fll'gelu Umgeht. hui* die Natur hat sie reichlich ausgestattet, und eben so reizend ihren Aulcntliallsoit geschmückt. Zahllose Heute liefert der Wald dem Jäger dar Fischer wirft das Nerv, in den F'luss und sieht es gefüllt wieder heraus, der Fandhauer freut sich reichlicher Aerndten aus einem uncrschüptlichcu Hoden, jedes Maiskorn trügt '.i bis 1 Kulhen, ein jeder Kulhen hat tiOO Korner /.um niindesten, folg-lieh tragt der Mais 1000 bis 2100 faltige Frucht. Sie rultiviren die gross*- Ajave; zuerst als undurchdringliche Mauer um ihre Garten, denn kuin Thier trotzt diesen Stacheln, dann machen sie aus den Fallen, welche sie liefert, Zwirn, .Stricke, ihre Bogensehnen, ihre Hängematten, die Blattspit/.en brauchen sie als Nähnadeln, mit den dicken Blatt» hauten bekleiden sie die Wände der Zimmer um sie Luftdicht /.u macheu , worauf sie mit baumwollenen Zeugen tapezirt werden. Das Fleisch der ' Blattei dient ihnen statt einer Seife, wenn sich die Bliithe entwickeln will, schneiden sie dieselbe weg, Wodurch sieb mehrere Tage lang in der gemachten Höhlung ein treulicher Honig, von Üusserst angenehmer Süsse sammelt ; bringen sie ihn zum Gähratl, so giebt er eins ihr nahrhaftesten, kühlend-Iten und doch reich geistigen Getränke, wenn sie die Lliithe weiter gedeihen lassen, so erhalten sie »US den Knospen ein treuliches Gemüse ; welches 'eh dem Unsen- oder Sprossenkohl Weit vorziehe , komnil die Bluthe zur I .ntfaltung, so liefert der Blumenstengel ein 11 < III irhes , eiseufestes, und doch Iii sehr leichtes Bauholz. Die gekochten Blilttcr oder vielmehr nen J ass in teil ilue Kusse |dliieken Wie die Trünke von der liehe. War ieil wie die stolze Palme W malest du gleich der I Jane Mich mit deinem Leih iiiiini hlim en Iiis in deineni Arm ich sterbe 1 1 i.e-nt u h , Iiis ihr \ ale-r mich aus deinen Armen ml t.) Doch hin dahin wind ich tragen Deine süsse, liehe Last, Dich mit meinem Blut erniiliren , Iiis der letzte Ilamh i'iitlli.ht. Denn es blühet au« «Bin Herzen Meine heilt« Liebe dir , I nel an dieser Liebe sterb ie h W ie an der Hlüthe die \jave. Bc haben sie auch Lieeler an die Gottin dal Liebe, mich mehr K rieU'sl ieeler, und l>< i ihnen findet man auch schon feststehende Melodien, und ausserordentlich viel lache für Musik, so wie die Fähigkeit Melodien aufzufassen. Ich konnte diesen liehen Menschen keine grössere Freude inachen, als wenn ich mich gegen Abend vor dio Thüre letEte und ihnen mit Begleitung der Mandora (der grossen Baute mit sechs Darmsaiten) meine deutscheu Fictler vorsang, du kamen sie herzu von allen Seiten , setzten sich in grossem Kreise um mich her, und waren still wie die Mauseheu, nur uuf ihren Gesichtern zeigte sich die Freude, der Antheil an der Melodie, Molltone machten auf die Madelu u wohl gar einen Bindruck bis zum AYciucn, und diese lassten sie schnell auf, am andern Tag« konnte ich hier und dort huren, was ich nur einmal gesungen hatte, und es schien, als helle ihnen mein Anblick den Findruck der Tüue wieder linden, denn manche, die still vor ihren Thiiren gesessen hatten, Hilgen au zu singen, wenn ich bei ihnen vorüber ging; allein die Dnrtone behielten sie nicht Die Melodie eines Geten es, wenigstens einzelne schone Stellen «Knaus, war deutlich zu erkennen, «loch immer in «las Mincur herabgezogen, wodurch es dann einen wchmülhigcn Anklang bekam. lu ihrer Religion ist noch manches, was man |m.«Ii eh aCtUien könnte, Sie sterben Z. II. nicht, sondern der \ olcr («Ihn heisst «ler gross«' Geist,) ruft sie zu sich und sie kommen zu ihren Frcuu- den im*! Verwandten. Sie müssen über das Meer uml liic/.u isl , «In, wo die Sonne unterteilt , ein (aiiot uiul eine Bahrfrau Tahulika, «liese führt sie iilier das Meer Litohalan , mich dein Lande im die 1 aler wohnen , dahin wo die Sonne im Igelit. Bin hoses Brinzip, si> "ie den Gegensatz von Gutem und lloseiu , halten sie nieht, wie dies atlrh nieht wohl Heyn konnte. Dieser Gegensatz, wahrscheinlich aus den Jahreszeiten Sommer und Winter entstanden, findet hier nicht statt. Doch scheint es, konnten sie nieht ganz ohne Strafe nach dem Tode auskommen, diejenigen welche ihren Nachbarn Loses gethan, welche im Kriege cnlllohcn , ruft ihr grosse Geist nicht zu sich, er weist sie nach S I a ii i | | ! * , , , Das ist ein Heweis der Neuheit dieses Heli- gioiissatzes, auch aber zugleich ein RrW'cis ihres tiefen, eingewurzelten Hasses gegen die Nation; Wie konnte derselbe HO h,u» eichen, als das Plaudern meines Burschen /.u vermeiden, denn um keinen Breis mochte ich diese Menschen iu ihrem \sil vei rat hen haben, als auch endlich um mich zu zerstreuen, wa» nur wirklich iinlhig war. Ich ging nach wie du so schön bist, du Solitair in Dianas Haarschmuck, du wirfst eh im- Sillierllittern auf unser Fielcnlauh und schmückst mit himmlischen Reizen deine dunkle Führerin. Feisc schlicKsest du das Der/, des Reinen auf, für die Schönheit der liebevollen Isis, du legst dich kühlend an «las «arme Herz und schenkst ihm Ruhe, du schlingst deine /anbeikreise lfm dio für dich geschmückte F.rdr; die Rluuien dieser glücklichen Zone erschliesseii dir lieher ihre grossen Augen, als deinem mächtigen Itrudrr \]mllo, die Milde deines Jungfrauenangesichtes, olliict dir ihre Kelche, die lieblichsten Bei üchc athnicii sie dir zu, mit R.ilsam-diiften erfüllt sich die- Fuft, welche der Sonne Rruud zum glühen bringt. Alles schweigt um mich her, jedes Gcachüiil gcinessl si hliimiiierud der Reinheit , der Milde dieses llimmelstriches, der Mensch ruht in der Umarmung des Schlafes, ruhl aus von stechendem Schmerze und schweren Thranen, ruht aus toin (•••nilss seines Glllckrs, cilld der TrUUlllgOtt führt "eine Nebelkilidci über die verhüllte Fiele, neckt ' "d lauscht elm nie hr fried i gl c Herr, schenkt hier «W Rmsi rfj SehliHurht uiul Flehe die erfüllten P •Hisel.e, schreckt dort die geanusicle Seele de« 17 Fürchtenden mit dem blasMcu Phantom einer dro-benden Zukunft. Nur der ewig whnltoiido Wrltgci«t Htebt gros* und unendlich in der l neiullichkeit, und seine hebe Liebe erhall dir Welten in ihren Halmen, und der Liutagatliegl ihr ephemeres Lehen. Frhaltung und neues Schaffen gieht nein erwärmender Vthettt, sein Pule m hlagt durch , nl e S ii ii neu und l'rdeu , in stiller Nacht lächelt sein Pild mm Wiiiailcu Siemen uml wie dort im Osten neu« Weiten herauf dam mein, im Westen neue Welten niedersinken, so scheiden Menschen ihre liehen verlassend am Abend ihres Lebens ■ so erstrhn aus den Trümmern nette (* wurden ■■»Ii 1 - ■ i> auch wie Speisen zugei iehtet, grbrtttrn , gekocht etc.; nur die Kinder werden ohne diesen in dm Erde gescharrt. Vergebens sind die \ nrstellungcn der Missin-nitre gewesen, ttelhst der Knnig konnte die \\ nth dieser Götzendiener nieht heininen. Sic waren seihst zu sehr dahei iutriessirt, ihr lüi-ehterlii lies Ansehn zu erhalten. Der König wurde getauft, das ganze Volk nahm die christliche Religion an, sie kleideten sieh, sie unterlieKsen das Tattnvireti, brauchten die Kirche, unterwarfen sich der neu eingeführten Itrgirruiigsform , denn das Volk ist äusserst guthmuthig und lenksam, alter hei alle dem behielten die Priester ihre Mcnschcnufcr bei , die Areios mttHsten ihre, F,r*tgeborncn zum Opfer bringen, oder sie wurden mit grosser Gewalt geholt , kurz sie verübten alle ihre Gr.ml, und es war nieht möglich, diese xu hindern, als dadurch dass man alle Purster ausrottete. St» grschah es, allein seihst die \ier letzten, weh he die Insel aufzuweisen hatte, «in den noch in ihrem Opfer hegt ilf.it gelnndru und gefangen, l'.rst srit dieser Zeit sind die Menschenopfer hier nieht mehr, ist ein Volk zur Menschlichkeit rurtirk-gekebrt , du« alle Auspriichr auf Gltick machen konnte. Denn zu allen den genannten Herrlichkeiten fügt der grassr Orcin noch neue hinzu; in unendlicher Schönheit schmiegt das gewaltige Weltmeer sich wie ein gezähmter föne unter Blumen , nn das Gestade, es warm uml liehevoll umfangend, und mit seinen Schätzen uheischüttend. Oft fulir ich ganz allein iu einem ('mint hinaus auf der fläche einer eng umschlossenen Bucht, leise glitt die Gondel dahin, immer klarer und reiner ward der Spiegel auf welchem ich schnellte • - ha! welch überraschender Anblick ! nie hat noch die Phantasie etwas ähnliches erdacht, die Ki \ stalllicile des Wasser«, nimmt in diesem, nie von einem Wind be «regten Baien so ausserordentlich zu, dass man bil auf den iwttlf laden tiefen Grund sehen kann. I>ie ganze Iicmdaitiort otlnet die BiesemiuNter ihren thorllügel-nrtigen Schlund , und zermalmt im Zudi iicken einen zwanzig Fuss langen Hai, welcher * Ii r zufällig zu Italic kam. Hier gaukeln die glänzenden Gold-und Silbei iischchcu im muntern Spiele aul und ah, springen nutkwillig aal tlem Walter | äeft kekt mit raschem «iokwiinga ki*-11 der fliegende Fit ob bis zur Oberfläche, ditrchhrirht sie, und badet sieh in frricr lull schwebend, in den Strahlen ihr milden Suniie, wunderliche Gestalten, der Seeigel, ein Hall von Stacheln, der Hummer, der Meerhecht , drängen sieh ill buntem Gewimmel au einander vorbei, und beleben die wunderbare Wusserweil. Doch was ist dal' „--da kroch eil heran" „lind regle hundert Gelenke zugleich'* die Medusa, der grosse Polipp , streckt seine Schlau genartigen Glieder nach allen Seiten und su. In sich damit seine Unit,-. — Hier wiegt sich aul den breiten Mattem eines Bolus tler schon gezeichnete Seestern , dort klettert am Stamme tler seltsamen Dolonia, die Wendeltreppe, wahrend die Blatter derselben wie abwehrend, sich auf und nieder bewegen, hier hehl ihren schlanken Hals dir stolze Thclis, und wiegt das Schw est ei paar der grossen, grlbrti Bosen, dort kniet die Wassel hin-ihre tiafell Bei, he, den kleinen (onus und Siblin genköpfet] IHM kÜeher Aufenthalt. Dir Slrckniuschrl spinnt um Felsen ihr seit >,Un, , l,i ». |.r , aus 1.1 u iii-in Gold, «.Ifr Nautilus lässt seine schone Schaalo im Burpur der Sonne tausendfaibig spielen, uml die Papierschnrke rudert emsig auf der Oberfläche des Meeres, ihr zartes Haus mit seiner Oeffuung stets naeli dem leis(.|| Lüftchen kehrend, welches kaum, d>:n und wann, ein paar Wellen kräuselt. Der tiefe Himmel spiegelt sich im tiefen Meer, man ghiuht ihn unter sich und iiher sich zugleich ZU sehen, sehwindelnd schaut man hinah und muss vergessen, dass mau auf dem Wasser schwellt, weil man es nicht bemerkt, als hinge mau in der Gon-dcl eines Liifthallns, als sähe mau im Traum auf die Label weit der Mahrchen , iu die Garten der l udiiien und \i\en herab. Grotten bauen sich auf, aus dem rotheu Gestein der Curalleii, die llcissigeu Madreporeu sind du- liaumeister, das Dach wölben sie mihi reinsten Kristall, die Lfeiler sind aus \e!t, «er vermag die* 7.11 malen; allein in diesem Himmel schwebend, dachte ich, solch einen Ort muss che Schaumgeborno Guttin , muss Aphrodite gewählt haben, als sie sich den Wellen des Meeres, in reiner, nie gesehener, vollendeter Schönheit entwand, um die Welt *u beglücken. Und wieget schwebte ich auf dem unrriiifss-11 ■ hen Stiegel des stillen Occhiis, immer ferner xu-uicklassrnd die I, euu.Hieben, guten llewohner dieser glücklichen Inseln. Der Konig hatte uns Ge-schenke an Lebensmitteln und seltenen Zeugen gemacht , die elas Schill kaum bergen konnte, nun halte er uns noch ans Iler geleilet , dann bestieg «•1 ein doppeltes , grosses lloot , .uit Welchem über tili Kuderer waren, diese«, kostlich ausgrsrhiiiuckt, trug eine Vit Tbronsessel , uuf welchem et IM.it/. nahm , und so fuhr er mit uns , durch die linder, (hin mit vollen Segeln dahin eilenden Schille, gif] rben Schutt hallend, bis dm hc|t,_.eie Wnul khfl nir Hinkkehi tmihigle. Da terlics er uns und wir «ahen bald nur noch die langen flatternden Wimpel von Blumengewinden, welche uns zu winken schienen, Bis auch diese entschwanden. DUi Geschrei der Otahaiter war langst verklungen , die Insel seihst sank iuimer tiefer iu das Meer ein, kal\ .isser hben können , allein, das Meer senkt «ich und so tritt ihre Dl.cilhcche nach »md nach au« dem Meeresspiegel heray«. Freilich gehören Jahrtausende daru, bevor sie dabin gelangen, und muh Jahrtausende , rbr sie Ii das Wasser von ihr«-r Oherllarhr /.iirn« kgr/.o ■-■ n bat , allein, Wim ist denn der allmächtigen Natur dir Zeil, si.- spielt mit Veonen, wie wir mit Minuten. Was ist der Natur denn ru gross oder zu klein t Der Maasstab, welchen wir au unser Sern legen, die Zeil, der Maasstah, welchen wir von unserer lati'e nehmen, der Kuss und der Zoll, das sind nicht die (■emasse, deren sich die Natur br dient, sie misst nach Siriusweiten und nach Sonnenbahnen wie nach der Lange des Iiitussiousthier-cheim oder ehr Mucken - Laim, welche erst durch lOOOOmalige VcrgreJsacruiig unscru blöden Augen sichtbar wird. Hat nunmehr die Wasserlilie he das (Jestein der ( oralle verlassen, io gehen die, in ihrer stern- I.....>" en Wohnung verwesenden Tb.e, eben viel hiebt den ersten Anlas« *ur Bildung organisch«! Suhstnnxen anderer Art , denn bald nherxichru leine l'h-c hten , zarte Moose gelb, jede« Lleekcheii , da« Alter brhiint »ie, der Sonne Strahl dtlrrt sie null «ie werden der Dllllger hu eine nnie , an dere Flechten - Ait, die schon dicker gewordene Decke giebt Nahrung kleinen (iiat.rii, l'oituhi« i rien j Krün fern , Sträuchen , tKompbrencn u. « w. . I>iu abermals na« Ii Jaln lausenden , wahrend wclci,ci Hfl Stcinfkicho Nied mit alten denkbaren Abstulüii- itii vom Karteiton Moos, Ki^ iu»! mlkthttgitidi Kaum bedeckt hat, dir Insel bewohnbar geworden ist, fruchte oder (liebten Wald tragt, ohne dass dm- Mensch etwas dazu gcibaii hatte. Nun vnse M a'.« «in Sturm ein paar Wilde von einer indem Insel dahin und iiurh bewohnt wird dn-n kleine l'lerkiheu Knie. . Puss unzählig viel Inseln im Siidmrer so entstanden sind, das / -i 't ihre flache Poi'm und die Vertiefung in ihrer Mitte, wrlehe stets Salzwasser wie das Meer enthalt, und mit demselben corres-[ioimIhI, wir das Steigen und Ballen der Wasserlache drutlii h zeigt. 1 Hier den Wendekreisen hat, durch ihn l!.-m der Pflanzen selbst , die Natur für deren leichtes Portkommen gesorgt; ein Cactuszw eig, frei hingelegt, treibt in die |,jft hinein Wurzeln, aus den schlafenden Alicen entwickeln sich neue Zweige, welche zur Nahiung nichts als den allen, und die reuehte Bult haben, „nd so wuchst eine zehnmal grossere Pflanze, aus diesem Zweig hervor. Ist rrst rine reringl hecke voll I rdr dort, so MTgt das Meer «elbst für das IJebrige, ein Sturm wirft weit hi-Uwimmeude (orosnüssc uns Land und düngt nie Wohl mit loMgciissrnrnt Seetang etc. und ko haben wir ein befruchtete« und hluheudcM Lilund fertig. Freilich dauert e« Uinger , nln wir darüber schreiben, allein, dass ihr Natur nicht« xu lange dauert, vist.cn wir srhun. So waren wir auf unserer ganzen drei Monat l.mren Keine immer von Land umgeben ; nenn wir dasselbe lltlch N ih b< iil.in,' iiiill sahen, «eil es «u niedrig liegt , konnten wir seine Nahe doch aus den Lundvogeln beut lbeil.ii , «riebe mich oft aul die Huben de* Siliitles euiitiilet nirderlieHNeu, und dann mit den Hunden zu fangen waren. Wir gelangten endlich in die Nahe von Neu Holland, an dcsxen nördlichste Spitze. Zwischen dirsrr ungrhrurr» Insel, welche mau wohl ein Colt-tiii.ui, ein ftttjM Land nrnnen daif, Itornro und Sumatra Kegelten wir durch, ohne die Kosten den Ii Hilten Wcluhnls eu besteigen und gelangten dann nach J.nu. I) r c i I e Ii ji i • V 0 r 1 0 s n n g« In II.iI.mi.i, auf Java, hielt ieh mich nicht «ehr lauge auf, doch lange genug, um xu bemerken, dass die IJuil.indcr überall , wo nie «ich niederlassen ein neuer» Vmstrrtlum gründen. Der •UBfttfigstr, ungesundeste Ort, den die gunxe m Im in- Ihm I ■ iiili.it, uard von ihnen gewählt, und d| tin Miihleii sie, iiuiM Ii ,s .inut tun allem I'ngrxicfer r.uchter tili.-, herum, wie die W as m i rat i e n Die gante Stadl ist um Kanälen ilui < hiu in , Welche nur zur Zeit der Fluth Wasser haben, wahn-ml der l'.hl.e vethreiten sie cinrii |if stilelixialisc hen •'«•null, dm h sind dir Holländer so daran gewohnt, dass sie Vheinls an diesen Canalrn ihren I lue Inn ken, «la «iisseu sie im Duft jPr Orangen -Jluine lles|ierien*. IS A 1k Ich ans Land getreten wur, erkundigte ick mich nach der Widmung unser» Consuls; mir ward ein Neger mit gegeben, h« schwarz als ich noch keinen sab, nein abscheulicher Jargon, aus französischen, holländischen, englischen, deutschen und schwarzen Worten zusammengesetzt, mit einer unerhörten Geläufigkeit heraus gepoltert, llösste mir wahres Bntsetzcn ein , welches diircli seine grellen Augen und das Blecken seiner langen, gelben Zahne noch vermehrt wurde. Ich ging immer von der Seite , behielt ihn stets im Gesicht , jede Bewegung kam mir verdacht ig vor, ja es war mir, als würde ich von einem abgerichteten Bavian geführt. Auf dem Weg« vom Hafen zur Stadt wimmelte alles von Negern, welche Basten 'zogen, trugen, schleppten, und von ihren weissen Henkersknechten, mit langen Peitschen, zur Arbeit freundlich ermuntert wurden. Jeder Knall derselben schnitt mir durch Mark und Bein , und das empörend ,te Gefühl erfasstc mich, als ich dies Meisterstück der Schöpfung hier zum Thier herabgewürdigt sab. Kein Pferd , kein Maulthier , kein Kind erblickt man , der Neger mit seiner unglückseligen Starke ersetzt dies alles. Du fahrt ein gemästeter Plluii-|ctr in einer von oben bis unten vergoldeten Glas-kutsche angespannt sind - B2 Neger; hier fahrt Min Heer van Humpen auf das Buthhaus, sein Gespann sind H Neger — dort ziehen Ric einen - Frachtwagcn hoch aufgepackt J»>t Gewürzen zu dem Jlafen, ihrer sind 21 unglückliche Neger. Der weisse Lümmel sitzt auf dem Huck uiul kisst seine Geisel über ihren Köpfen sausen, und auf den naek-tffj Kucken der erbarmungswürdigen ScMarhtopfcr einer schändlichen Kaub- und Gewinnsucht lallen, dass die blutigen Spuren zui iickbleibcn , wenn sie ihm nicht rusch genug laufen. In den tiefsten L'nnnith versunken über diese Muharci , die mir noch nirgends so grell erschic- neii war, folgte ich .....inetu schwarzen Führer nach, bis au ein grosses Daus am 11anptkanal. Der Herr ( oiistil schlief noch, obwohl es schon zwei Ihr fTfJT, mau führte mich iu ein Vorzimmer« welches auf das Prächtigste mit einer rarmuisiu At|as - Tapete tlrapirt war. Höchst malerisch standen zwanzig l'almen von llrmizc, als Triigcr derselben, an die Wände gereiht , die schon nachgebildeten Maller lagteil gegen die gewölbte Decke, welche in das tiefe Mau des ewig heilem Himmels gekh idet war. Zwischen je zwei solchen Stammen hing eine At-lastapete mit reicher Goldhordirung, mit schweren Muasten versehen, iu einem herrlichen, grossen I altenwurf. Die fi nstci uaren, unler dein Ge-hims der Decke angebracht, dem Auge entzogen, erleuchteten das G.-wölbe und dies warf seine I ■ " — Ü7f> — I? rh* r^ lichter in «las Zimmer, welches mich im ersten Augenblick so tauschte, dass ich wirklich den Himmel iiher mir zu sehen , und mich in einem unbedeckten Zelt zu befinden glaubte. Selbst in iliesem phantastisch decorirten Vor-saal lachte die Liehe zur Bequemlichkeit aus jedem Winkel ; nicht nur dass ringsum an den Wa'nden breite , weiche Polster, mit grünem Sammet überzogen, lagen, welche den Blinken aus feinem, ge-sebnruem Baseti glichen , und mit «lein schonen (irün des , aus kostbarem Malachit getafelten Bodens verschmolzen; nicht nur, dass runde, lange, breite und halbrunde Kissen, iu grosser Menge darauf lagen, um dem Ruhenden jede Stellung -zu erleichtern, so waren auch noch in den Baumstämmen Thüren, welche kleine Schränke verschlossen, in denen sieh Krfrischungen befanden, Tafeln, welche herausgezogen werden konnten, um etwas aus der Hand zu legen etc. Ich mochte mich wohl zehn Minuten iu dem (icinach befunden haben , als der Vorheng i welcher die Thüre verbarg, sich theilte, und ein paar glühende Augen, einem allerliebsten Mulattcii-GVsicht zugehörig, mich daraus anblitzten, aber sogleich zurückfuhren. Nur naher, liebe Kleine, riel ich dem Mädchen zu, da sprang das muntere Kind, dem clor Schalk Amor aus jedem Grübchen der fein gerundeten Wangen lachte, herein, und plauderte mir in «ehr reinem Franzosich , mit einer Geläufigkeit, welche nur der weiblichen Zunge eigen ist, vor, dass sie mich schon lange belauscht und dass es ihr Leid gethan habe, mich sc allein der langen Weile überlassen zu sehen. Sie habe sich entschlossen , mir die Zeit nach bestem Vermögen zu verkürzen. Während es so schwatzte , hatte ich Zeit das liebliche Wesen, welches nur in einem Anfall nck-kender Laune von der Natur zu dunkel gefärbt y,ti seyn schien, näher zu betrachten; das kleine Maul-eben war in steter Bewegung und die üppig gewölbten Corallen-Lippen konnten nicht den Schmelz zweier Reihen der kleinsten Ferleuzähue bedecken. Gar unmuthig sah bei dem niedlichen Wesen, welches fast noch an der Glänze zwischen Kind und Jungfrau stand, gar unmuthig sah es aus, dass in jedem Ohr ein grosser, einfacher Goldreif hing, iu dem ein glänzender lebender Colibri sass. Das lustige Schaukeln der zarten, bunten Vogclchcn, welche, wie «las Mädchen sich wandte und bewegte immer eine andere gohlghiuzeinie Laibe annahmen , der Schimmer ihres herrlichen Gefieders , welches tausend Juwelen an Fracht überstrahlte, die son- drrbure halb heimathHehe, halb fremde Triebt, die Pingebung des magisch beleuchteten Gemaches, dies alles brachte einen so eigenen Biudruck auf mich hervor, dass ieh einen Augenblick wirk lieh nicht vvusvre, ob ich wachte, oder träumte, und mir fast vorkam wie ein Bezauberter aus den indischen Mahreheu der Tausend und einen .Sacht. El irrt, wer da glaubt, es könne nur das Weisse schön seyn — wohl wahr, wenn eine {Mulattin oder Negrcsse, in einem weissen Nridenkleide mit französischen Blonden garnirt, erschiene, einen Bosa-atlushut auf dem Kopf, weisse Glacehandschuh an den Handln hatte, und dann der dunkle Ann darüber hinaus sähe, oder der schwarze Busen einer Spitze Kaffeegelb in zarten Schnee verwandelte, wühl wahr, dass dies zurückschreckend, zum mindc-stMi hockst lächerlich aussehen, und schwerlich im ► '.laude seyn würde, einen Bindruek günstiger Art auf einen Buropäer zu machen. Aber ve.iu ein Paradiesvogel sein reiches zartes Gefieder zum Kopfputz einer zierlieben schlanken Gestalt leiht, blitzende Granaten den Hals schmücken , die klein« Hand, den runden gefüllten Arm bezeichnen und die Feinheit der Knöchel eines Büsschens erheben, welches durch goldne Sandalen get.a-en, mit Juwelen geziert, zur Bewunderung seiner schonen Bormcn tut'Ii den kältesten Stoiker hinreisst , wenn ein blaues kurzes Sammetgewand, von brillantenen Spatii.cn auf den Schultern und den üppig gewölbten 1 lüften gehalten, mehr errathen lässt als es verbirgt, dann kann selbst die dunklere Färbung diesem fremden Bild einen erhöhten Reiz verleihen. Bildlich war seine llcrrlickeit aufgewacht und liess mich einladen bei seinem Bevcr gegenwartig zu sev 11. Bs gehurt nicht weiter hieher, dass der Herr (oiisul mich als quasi Landsmann sehr liebreich aufnahm, nur dies will ich bemerken, dass ich in seinem Hause wahrhaft asiatische l'racht mit europäischem feinem Geschmack gepaart fand. Fr behielt mich bei sich und ticss mir meine Zimmer anweisen. Bine ganze Beihe derselben war in das reizende Blair ohsritr der magischen Beleuchtung von oben gehüllt. Meine Verwunderung stieg mit jedem Schritt ; dies war eine königliche Wohnung — endlich gelangte ich in das sogenannte Studierzimmer, das einzige, auf gewöhnliche Art beleuchtete. Dies war durchgehends mit sieben Fuss hohen, und vier |<'1|Ss breiten Spiegeln bekleidet, welche alle aus einem Stucke waren, eben so die drei Fenster die von ojten bis unten, aus einer einzigen Glastafel bestanden, jeder Spiegel war die Thür eines Bücherschrankes in welchem sich herrlich gebunden, mit goldenem Schnitt v ersehn, die Meisterwerke aller deutschen Klassiker befunden, die Raunte zwischen diesen Thören waren mit Küsten der gross-ten Dichter unseres schönen Landes geziert, Gnthc, Schiller, Wieland, Herder, Klopstok, Leasing, Seume, Geliert, Gleim, Lfetfel, stunden, von Meisterhand in cararischem Marmor geineisselt, auf herrlichen l'iedestuls. linev dieser Kiesenspicgel verschluss mein Schlaf gemach. Kine schüne Rotunde; die do[tj>elte Säulenreihe von rothem Marmor trug eine trefllich gewölbte Kuppel. HaipocruteS, überall ^'crviclfältigt, hielt mit der einen llaud die Draperic von rosen-inthcm Summet, wahrem! die andre au den Mund gelegt war, das Schweigen anzudeuten. Kugeln von rothem Glas, als Ampeln dienend hingen zwischen den Säulen, und erhellten mit mild röthli-chein Schimmer das Gemach, in dessen Mitte eine Erhöhung befindlich war, zu welcher sechs Stuten, mit kostbaren Teppichen belegt, führten. Darauf stand das Helte in welches zu legen kein König sich Bekämen durfte. \ ier vergoldete Löwen trugen dasselbe mit ihrem Rücken, ein breiler Hal-daebin bedeckte es. Das kostbarste an Seideii-und Goldstoffelt, an Stickereien war daran verschwendet. Der Schnee des f< •inen llattist, «lur aus den zurückgeschlagenen Decken leuchtete, das saufte lacht, das 11 u Ii ige dieses Ortes lud so schmeichelnd /.um Schlummer ein, dass ich jetzt wohl begriff", wie der Herr Consul bis drei Uhr Mittags schlafen konnte. Nicht minder prächtig war das übrige des Hauses, doch phantastisch schön der Speisesaal. Wie war ich erstaunt als man mich zum Garten führte; wir befanden uns auf einer, zwar sauber mit feinen Hölzern getäfelten Terrasse, aber doch im Freien welches den Regeln , die man in einem tropischen ( liina zu beobachten hat, schnurstracks zuwieder lauft. —■ Die Terrasse mit der herrlichen Draccna draco und der rothblättrigen Draeena ferca, (tcriiii-ualis) umpflanzt, war wie die Bibliothek, mit rie-sengrosseu Spiegelgläsern umgeben, diese Scheibe» waren so schon eingesetzt, dass man nirgends eine Fuge bemerkte, denn jede derselben war durch Gehänge köstlicher Schlingpflanzen versteckt. Hier ringelte sich die Passiflora cerulea um einen dicken ('actus grandifloru«, dessen prachtvolle Blüthcn sich schon |Q entfalten begannen, du es Abend wurde, und welche in ihrer einfachen Grösse wetteiferten mit den künstlicheren, zierlichen der Bassionsblu-inc ; dort schlang eine ( ubea scandens ihre tiefea Kelche um die, «je V(,„ "Wachs gebildeten, wunderschönen Blumen der Asclcpia carnosa. Hier wand sich die Bassillora rubra um die Vanille und die Bauhinia rubcsccns um den Cactus tlulus. RingHiim streckte die Musn pavadisiaea ihre /dm Ellen langen, zwei Ellen breiten Blatter über da« tülusgowölbo dieses Feetisaales , ihn selbst \or der Möglichkeit, dass ein Souncn.Ntrtthl die grüne Blätternucht durchdringe, schützend und die erquickendste Kuhle verbreitend. Bunte Ara"s, Bsittakken, Berücken aller Art, vom kleinen 1 usrparuhlc, der mit seinem Weibchen gepaart war, bis zum stolzen indianischen Rahen, oder dem königliehen Cucudu wiegten sieh iu gold-nen Bingen, oder auf den starken Blattern des Draehenbaums , tausend Colihris gross und klein, sehwirrten gleich den Schmetterlingen umher, den kleinen liisecten nachstellend sich auf den Blumenkelchen schaukelnd. Und draussen im Garten bewegte sich im leisen Bliistern eines kaum bemerkbaren Zephirs, die königliche 1 rania spetiosa, das zart gezeichnete Anun coloeasia und das unglaublich schöne Calln-dinm bicoler mit seinen rothen und grünen Blattern. Der prächtige Firns clastiru« erhob seinen geraden Stamm zu ungeheurer Hohe, und schaute ■toll herab auf seine niedern Bruder, indessen der (.'actus liexagonus, eine schlanke, Hrchs - bis achtseitige Hiiulo, ihm nachzustreben schien. Ganz ausser mir war ich vor Bcwundrung, trotz meinem Heftet, welcher räth nil admirari; ich konnte es nicht fassen , zu lebhaft war der Eindruck, den die zauberische Pracht auf mich machte. Iiier überboten sieh Natur und Kunst, der Beschauer wusste nicht, wem der Preis erkannt werden sollte — ich konnte mein Auge nicht abwenden von dem Garten, in welchem sinnreich die seltenen Gewächse der entferntesten Bänder vereint waren, dort rngte eine Dattelpalme hervor, und »streckte ihre uchzig, ach zig Fuss langen Blätter hinaus in die Luft wie zum Spott über das andre kleine Gcsehnn-iss, und hier starrte iler unförmliche Elephanlenfuss (tamus pes eiephantis) aus der Brde, da thronte auf einem fünfzehn Fuss hohen Stamm, ein einziges tellerformiges Blatt die ('oecolohba nubesecns, und neben ihr wie hingefallen, bunte Balle der Mumilluriu simples, stcllata, tlavcsceiiR , roronuta, (verschiedene Cactusarten), die unendlich, die unnennbar schonen Blumen des Cercus spelio-kiih , serpentinus, ripaudus, des pyttajaja, der Opuntie monocanthu etc., schmückten mit ihrer Farbenpracht, da« Gemälde so reizend aus, dass die blühendste Einbildungskraft sich nichts Schöneres gestalten kann. Kurz 'Irr Herr CuiinuI hat sich seinen Aufenthalt recht angenehm gemacht, — da ich jedoch vnu Batavia nichts Schiines mehr zu sagen weiss, will ich lieber nichts mehr sagen und mich zur Weiterreise nnch Ccilon wenden. In das Innere von Java konnte ich der fortwährenden Kriege wegen, welche zwischen den Holländern und den lange Dornen wütheii, nicht gelangen. Im November des Jahres IS'20 langte ich auf (Vilon in dem nordöstlich gelegenen Hafen Trinro-malo an, der Aufenthalt auf der Insel war mir wegen einiger meteorologischer Erscheinungen von grosser \\ ichtigkeit, doch gehört dies weniger hierher, desshalb ich nur das allgemeiner Ansprechende anfuhren will. (Yiloii ist berühmt wegen seiner l'crlcn, wegen des Zimmct und der Elephanten. Leider war ich nicht zur Zeil der feilen lisch ei ei dort, allein ich lies mir dieselbe so genau als möglich beschreiben und kann «las, darüber Erfahrne hier mittheileii. Im Februar versammeln sich auf der Westküste von GeilsHl un/.ahlige Kahne, zum Behuf des Berlciilangc« bestimmt. Die Kcginung verkauft an einige Haupt Unternehmer das Bebt der Fischerei für dieses Mal, und die l nleriiebiocr verkaufen ihr Recht wieder m kleineren Parthirn etc., wenn nun die Fangezeit beginnt, ko siebt man zur Nacht die ganze Masse der Böte mit den Ruderern bemannt, in jedem zwei Taucher, die hoho See gewinnen; vor Anbruch des Tages sind sie auf den Austerbänken angelangt, liier werfen sie die Anker aus, und nun Rteigt aus jedem Kahn ein Taucher iu das Meer hinab, zwischen den Füssen einen Stein haltend um schneller hinabzusinken; in dem Strick welcher um den nackenden Leib Hegt, steckt ein grosses scharfes Messer um sich gegen den gefährlichen Hai zu wehren , jedoch häutig auch um das Gebiet gegen andre zu vertheidigen, welche etwa über die Grenzlinie von einem Kahn zu dem andern schreiten wollten, wodurch oft blutige Kämpfe unter Wasser cutstchn. Um den Hals trägt der Taucher einen Korb, in welchem er die Muscheln sammelt , deren er, während der kurzen Zeit von höchstens 2 Minuten habhaft werden kann, was jedoch meistens auf KM) Stück kommt; ist er nicht mehr im Staude, den Athen zu entbehren, so schüttelt er an dem Strick, welcher ihn hält, und jetzt Wird er mit der möglichsten Schnelligkeit hinaufgezogen. Der Stein an einem anderen Strick befestigt, wird gleichfalls gelichtet, alsdann nimmt ihn der zweite Taucher zwischen die Füsse, und so geht abwechselnd bald der eine bald der andre hinab. Gegen Mittag kehrt die ganze Flotte zurück , am Strande stebn wenigstens 30UÜU0 feien- sehen, Welche alle mehr oder minder dabei intercs-ßiit bind, Kauilcute , Besitzer von Kähnen, Pächter, Diebe, Peiibohrer, Wciuschenker, Perser und Chinesen, liciitclschucider, Taucher, Sclnven , alles ist im buntesten Gewimmel in der gespanntesten Erwartung, bis ein jeder Herr seine Kähne und seine Schätze gefunden hat. Meistens beginnt sogleich an tausend Orten eine Lotterie, zwanzig bis dreissig ungeöffnete Muscheln werden mit irgend einem Preis besetzt, sechs, acht, verschiedene Personen nehmen Loose dazu, wer das Glück hui, führt die Perlen heim, und oft trifft sichs , dass litait um einige Kreuzer in den Muscheln eine Peile gewonnen hat, werth iu einer Krone zu glänzen , eine Perle, welche 50000 Piaster, und mehr werth ist. Die grössere Masse wird nun von einem joden Beute er in eine abgesonderte Grube geworfen, pro man sie der Eaulniss überlasst , sie sterben und öllnen sich von seihst , jetzt werden die Peilen (Uli dem Schlamme genommen, polirt, gebohrt, und dann kommen sie iu den Handel. Mit einbrechender Nacht fahren die Kähne wieder in die See , und so geht «lies während seihs hi.s sieben Wochen, in welcher Zeit ,|ie Pank abglitscht ist. Mau pilegt von Seiten der Regierung es dabin einzurichten, dass die Fischerei etwa alle sieben Jahr auf denselben Punkt zurückkehrt, in welcher Zeit die Perlen reif sind, in einem kleinerem Zwischenraum haben die Muscheln nicht aufwachsen können, die Perlen erlangen nicht die erwünschte Grösse und Reife, spater glaubt man werde die letztere der Muschel beschwerlich, sie wirft sie aus der Schaale. Die Perlenbiinkc befinden sich am Nordwcst-ende der Insel, in der Nähe der Adamshrückc; dies sind gleichfalls Hanke, Untiefen welche von Ceilon nach dem festcu Lande gehn, und die den Namen daher haben , dass man behauptet, Cci'on sc)' das Paradies gewesen, Adam aber, nach dem Sünden-fallc daraus vertrieben , habe sie auf diesem Wege verlassen, den alsdann das Meer verschlungen habe, oder (hierüber sind die Gelehrten nicht einig) Adam sev so gross gewesen dass diese Untiefen von ihm ohne Gefahr durchwatet werden konnten, ja dass an den tiefsten Stellen das Wasser ihm nur bis an die Knöchel gegangen scy. Adam ist ihnen überhaupt noch in gutem Andenken , sie haben einem Adamsberg, an einem Leisen befindet sich eine Kette aus Granit, welche von Adam gemacht seyn soll ; weil Adam hier wohnte , sind die Flcphantcn von Ceilon edler, als andrer Orten, ein Flcphant des festen Landes beugt vor einem Ccilancsen in Demutli die Knie, diejenige Ruce, deren sieb Adam und Eva als Reitpferde bedienten, sind weiss, deren gieht es nun noch etc. desshalb werden die Elcphantcn von Ceilon sehr geschützt, und desshalb wird ihnen sehr nachgestellt. Die Art des Fanges derselben durch ein zahmes Weibchen, welches sie lockt oder durch das Eintreiben in grosse, mit Pallisaden umgebene Räume ist zu bekannt, doch war es mir interessant auf meiner Reise nach Cundi dies Schauspiel 7,11 haben, weil die lebendige Ansicht solch eines Vorfalles ganz etwas andres ist, als die. trockene Ii Zählung. Die Menschen welche 7.11 dieser Jagd gehn, müssen ausserordentlich kühn und besonnen zeyn, im eigenlliebsten Sinne, Verwegenheit und Kälte miteinander vereinen, und dies seheint, in dem Character der Bewohner vnu Ceilon , der (ingalesen zu liegen. Die ehemals portugiesischen, dann holländischen, jetzt eughindischen Besitzungen auf Ceilon begreifen noch nichts weiter, als einen schmalen Kreis welcher parallel mit der Seeküste, die Insel umzieht. Der Konig von (andi behauptet sich, durch die tapferen Gebirgsbewohner unterstützt. gegen allo Versuche eines weiteren Vordringens, ja die Engländer können es nicht einmal dahin bringen, das er ihnen freien Handel mit seinen Unter-thanen gestattet. Hei einer Tigerjagd hatte ich Gelegenheit, ihren ausserordentlichen Muth zu bewundern , doch zeigt derselbe sich manchmal auch sehr zum Verderben ihrer selbst und anderer. So sind sie über alle Maassen rachsüchtig; eine kleine vermeinte Beleidigung setzt sie ausser sich und macht sie kochen vor Rache. Dann schwüren sie; dem Götzen (es sind Malaien, Indier) der den Grift' ihres Dolches bildet, nicht eher zu ruhen, als bis hie ihren Feind ermordet haben, und alles nieder zu ftolsen, was ihnen in den Weg kommt. Sie berauschen sieh nun durch ein, iu seinen Wirkungen, «lern l)|iium ahnliches (oft, den Hang; dieser bringt sie zu einem vorübergehenden Wahnsinn, ZU völliger Käserei; so bald sie dieses fühlen, rennen sie wiilhend auf die Strasse, und was ihnen cnl ■ etl tritt, wird durchbohrt, man Hiebt sie wie einen tollen llunil, dhnn eine blosse Schramme von diesem Messer würde 1 hell lieh, weil es vergiftet ist, allein man schiebst auch aus allen Fettstem auf sie, wie auf einen tollen Hund, denn sie sind, Inns de la loi, Inhalt, man sie lebendig, so werden sie geviertheilt, eine Strafe, die, so furrhterlirh sie ist, doch nieht hinreicht, sie von diesem sogrnannten Mktck-IOuten abzuhalten; sie gehn auch wohl in die Wohld nunc; des Hcleidigers, todtcn sich vor Reinen Augen, b!o» u:n lim in ilui Verdacht des Mordes zu bringen Regt man diesen Teufel in ihnen nieht auf, so sind sie gut , treu, liehevoll, gastfrei, dienstfertig in einem hulicn Grade, allem ihren (.'lauhen und Aberglauben muss man nicht anlasten, denn diesem sind sie sehr ergehen. So lange sie noch 1'aUrs haben, so lange sich noch Parias schwingen lassen, weiden sie sich schwerlich taufen lassen. Iiier kann man sehn, was Selbstverleugnung heisst. Die Fakirs , eine Klasse von Heiligen, üben sich öffentlich im Kitragen aller erdenklichen Martern. Minen Arm *2.ri Jahr lang Tag und Nacht iu die Hobe halten, dass er vordorrt , wie ein Stab; dio Hand zusammenkneifen, bis die Nagel derselben durch sie hindurchgewachsen sind u. dg!., das sind kaum beachtungswerthe Kleinigkeiten, allein sie lassen sich griseln Tag für Tag, oder sie lassen sich mit Nageln durch Hände und Küsse an einen Kaum befestigen, nur von dem lebend, was die Vorübergehenden ihnen in den Mund stecken, oder sie liegen Tag und Nacht auf einem Hielt welches ganz, mit Nageisnitzeu übersäet ist. Die Paria's sind eine sehr verachtete Mcn-»■ehenriiee, wenn sich jedoch ein Paria schwingen laust, so wird er so heilig, dass eine Blume aus seiner iPtnd vor jedem Unheil schützt. Dies Schwingen geschieht nun folgender Art. Auf dem Haupt platz iu Candi, oder überhaupt wo Pagoden d. b. Götzentempel sind, werden so viele bewegliche Sehn« llgalgcn aufgerichtet, als mit Bequemlichkeit geschehu kann, ohne dass einer den andern beim Umherdichen des horizontal stehenden Trägers hindert: an dem äussersten Bude dieses Schnellgalgens beiludet sieh eine Bolle, durch welche mau ein paar Stricke gezogen hat, an diesen hangen starke eiserne Hacken. Der Paria legt sich auf die Brde nieder, und durch das fleisch des Rückens werden ihm die Hacken getrieben, so dass sie eine acht Zoll lange, zweifache Wunde machen, hieran wird der Paria in die Höhe gezogen , und nun schwenkt man ihn im Kreise umher. I'.r hat einen Korb mit kleinen Blumeiistiansehen mitgenommen, diese wirft er aus, — glücklich wer ein solches erhält — doch auch dafür ist gesorgt, denn an allen übrigen Gerüsten geschieht ein gleiches, und in jeder Viertelstunde lässt ein anderer unsinniger T bor sich martern, dies dauert vom Aufgang der Sonne bis in die Nackt. Wahrend jene Schlachtopfer einer finstern t'Ützeudienerei, einer thorigten Seelcnwaudcrungs-lehre , „Meint ihr elh Faekir lasst umsonst sich schlagen,! „Geduld ! dcv Tod verwandelt auch iu Pferde , „1 'üd vehe dem auf welchem ich „Nach meinem Tode reiten werde!" PiciVel. nuf diese fürchterliche Weise gequält werden, kitzon die ' Ciugaiescn in grosster Gemüthsruhe, essen, Qd,eteep ihre Getränke aus Thcckunncn von fern sich in den Mund, denn das Geltet an den Mund xu (tetzen, wird für beleidigend und schimpflich gehauen, und sehn den Paria's zu, welche ihre Schmerzen mit der grössten Standhuftigkeit ertragen , un»l noch dazu singen , bis sie ein lilumen-straus triftt, worauf sie ihren Zweck erreicht haben und dsn Platz verlassen. Linter den Cingalesen sieht man häufig so gut, wie in dem nahen Indien seilst, dio bekannten und berühmten Gauekier, weiche sich Nagel durch II ° dio flache Hand, durch die Packen schlagen lasten j hcIiIm; sich eine gekrümmte Gabel in die Naso stecken, bis sie zum Munde heraus kommt, welche Biel einen breiten l>egen in den Mund bis zum Magen hinein drücken, welche die giftigsten Brillenschlangen, so wie Patten und Mause rumpag- njenweise gleich den Soldaten, mit kleinen,,Gewehren, eveniren , murnrhirvn , tanzen und springen lassen , ohne dnss sie von den «rstereu den Hi»• s, der in jedem Fall Tödtlich wäre, noch von den anderen das Davonlaufen, oder nur irgend einen gehorsam zu befürchten hatten. Auch sie geboren -wie die Fackirs zu der Klasse der Pariu's, niemals zu den Brumiucn, welche von tler edieren Kaste sind, sieh auch durch TOIlöglieh schonen , überaus zarten Korperbau , wie durch tue auffallend weisse Dan«färbe auszeichnen. Unter den Brammen allein findet man (Gelehrsamkeit, und Keuntniss der Natur, wclcho sie von ihren Vorfahren ererbt haben, zugleit h aber auch die pdtmrchoJi sehen Sitten, die Einfachheit und Güte, die Treuherzigkeit, welche dem alten ludicr eigen war und in ungcschwüchtcm Grude auf den Sohn ühergegaugen ist. FjS ist nicht zu sagen, wie der ehemalige Besitzer dieser Insel, der Holländer, gegen sie in den Schatten tritt ; dieser ist vor Schmutz auf (TO Schritt durch den Geruch KU erkennen, jener badet sich gesetzlich dreimal M jedem Tage , aus Liehe zur Reinlichkeit aker ausserdem muh drei- bis viermal; dieser ist der Inbegriff aller Faulheit, jener lebbufl und zum Thun geneigt ; dieser handelt nur zu seinem Voilheil , uneigennützig im höchsten Grade opfert der Bramiue nicht nur seinen Vortheil, sondern sich selbst für den llülfchedürftigcn — diese divergirenden Linien, denn walirlich eine Parallele ist das nicht zu nennen, konnte mau ins Unendliche fortführen, denn der Holländer giebt überall Anlass, ihn zu verlachen oder ihn zu verachten, -während mau am Brachmancii nur Schönes und Edles sieht, So macht der Holländer auf der Strasse mit einem jeden Bekannten die erdenklichen Zeremonien und ('omplimente , dasselbe geschieht bei einem Besuch. Hat er nun diese Pllic'it erfüllt, so zieht er sich ohne 1 anstünde den Bock und die andern Kleidungsstücke aus, fahrt in einen Schlafrock, den der Hausherr klingen lässt, setzt dessen Schlafmütze auf, zieht Pantoffeln an und verfahrt, als wenn er zu Hause wäre, dann lässt er sich eine knpfhän-gende Tonpfeife bringen, und schmaucht einige Stunden gewaltig; unterdessen kommen vielleicht noch Kehn andre, welche nach den nothigeu vor-schriftsinässigrn Begrüssungen es so machen , wie der erste, alle zusammen sprechen aber kein Wort. Auf diese Weise machen sie vom Morgen bis zum Abend, oft sechs Besuche, ein jeder ist von den Antritts- und Abschiedsehrenhezcugungeu begleitet, überall zieht der Besuchende sich aus, nirgend spricht er. Tabackrauchen und Brauntweintrinkeu macht diu Unterhaltung aus , um sechs Uhr kehrt ein jeder zum Mitlag heim, sagt zu Beiner Frau, er habe sich sehr amUiirt, und nun ist er mit dem Gesprach aueli schon fertig; denn die gnädige Dame plump und dick, von Fett und Salben triefend, gewiss in der Gefahr, kleben zu bleiben, wenn man sie an die Wand wirft, ist eben 10 wenig iuta Sprechen -zu bringen, und ohne Bildung, unter verworfenen Solavinnon aufgezogen, entbehrt sie eines jeden R/izes, den wir au den Fraucuzim-mein höherer Stande zu finden gewohnt sind. i So ist es in der ganzen Stadt Folombo, welche 300000 Biuuohiter zahlt. Nur die Englander »lachen hievuu eine rühmliche Ausnahme. Vierzehnte Vorlesung. Im Januar des Jahres 1821 kam loh nach Madagaskar, welche» der Colonie auf der Insel Bouillon wegen, frühcrhin von den Imiiii/dhimi den Bor- tugiesen abgenommen winde; leider heben auch sie sich zur Schande der Menschheit hier so betragen, dass der Fluch der armen Einwohner sie Übereil verfolgt. Das Fand an der Koste hat ein traurige« Anselm durch die versc-hair/leu Dorf et und Woh-nuiiL.eu, alles ist mit starLeu Ballisaden umgehen, mit \N allen versehen, Bogen und Feuergewehr lehnt in jeder Ecke , das Ganze sieht äusserst kriegerisch aus. Wahrscheinlich ist es mir, dass die Insel durch Araber hauptsächlich bevölkert worden ist. Bevor Vasen da Ciumu den Weg um dus Vorgebirge der guten Hoffnung fand , war der Handel allein in den Hunden der Araber, welche die Küsten des rothen und des persischen Meeres bewohnten, sie waren nicht blos Küstenfahrer, sie gingen nach China und Japan, nach den Inseln des Südtneeres wie uns viele Producta zeigen, welche sie damals nach Europa lieferten. So haben sie auch wohl Muda-gascar besucht, vielleicht sich gar dort niedergelassen. Die oberste der Klassen auf Madugascar ist rein arabischen Ursprunges, «lies zeigt der ganze Kürperbau, zeigt ein allgemeines physiognomisches (Gepräge, dies zeigen ihre Sitten und Keligionsge-brauchc etc. Sie selbst sind jedoch nicht dieser Meinung, ihr Stammbaum ist idter; sie datiren denselben bis aul Adam zurück, ja sie würden ihr Gcschlechtsregister noch weiter hinaufführen, wenn sie es bequem zu machen wüssten. Das Wahre an der Sache ist , dass Gott nach der Vertreibung des Adam aus dem Paradies, Mittleid mit dem armen Schelm, Mitleid wegen der ihn nothwendig befallenden Langweile halle, und ihm sieben Weiher machte; die eine aus seinem Kopf, die zweite aus den Schultern, den Armen entsprang die dritte, dio vierte den Hippen (von dieser stammen wir und unsere liebenswürdigen Weiber ab, wir sind im! dem Mittleren bedacht, welches überall des llestr __ 2!)8 — int), die fünfte kam aus Adams Hüfte, aus seiner Wade die seelisle und die siebente aus der Ferse. Hier finden wir aurli gleich die (Classification der Kasten. Hie Kinder, welche aus Adams Vermählung mit der, aus seinen Haupt entsprungenen I ran entstanden, lind die erste und edelste Kaste, ihr folgen die andern, die Harne seines Herzens ist unser aller Mutter etc. Nach diesem Mythus gibt es nun auf Madagascar sieben Volksklassen, welche so scharf von einander getrennt sind, dass der obere durch die Berührung eines niederem sich für entehrt halt , dass eine Verbindung zwischen einem Mädchen höheren , uml eineiii Manne niederem Standes niemals, das Umgekehrte aber höchst selten statt findet, dass der Niedere mit dem Heberen nur mit gesenktem Haupt, mit vor den Mund gehaltener Hand sprechen, und dabei nicht aufsehen darf, damit der unreine Athem jenen nicht anwehe, ein Klick seiner schlechten Augen ihn nicht treffe etc. Sie haben nichts mit .einander gemein, als den Rate gegen die Ihn opaer, und doch wie sonderbar halten sie das Begegnen eines B, u ropae rs am Mol gen für sehr heilbringend; mit frohem Muth gehl der Madecusse an das wichtigste Geschäft, wenn ihm solch ein Gluck begegnet ist, die Nachfolgenden, welche dies bemerken, tretet» in des ersten Fuss-stupfeu, öl« dieses (Glückes theilhaftig RjU werden — etc. Sie verfolgen den Weissen — (dies kann man nicht eigentlich als 1 nterschcidungszcichen gelten lassen, weil die vornehmste Kaste, die der Ombias-sen. weisser noch ist, die schönste Hautfarbe und iicht caucasische Bildung hat, es steht hier für Eu-ro|tiicr) bis auf's Leben, und achten sich durch eheliche Verbindung mit demselben doch hoch geehrt, ja diese höchste Kaste selbst vermahlt ihre Töchter lieber mit einem Europäer als mit dem vornehmsten Fingebornen. Das Innere des Landes hat eine ganz andre Gestalt als die Küste, mehrere Uergrcihcn durchsieben dasselbe seiner Länge nach, die höchsten Gipfel derselben sind im Norden der Wigagore, im Süden der Üothistinene, viele kleine Flüsse durchwandern es nach allen Richtungen und machen die romantischen Gcbirgsthäler höchst lebendig. Prächtige Wasserfalle, schöner und grossartiger als der Stauhbach in der Schweiz, wenn auch nicht: so gross als der Hheinfall, sind iu Menge vorhanden, die ausgedehnten Wälder, welche au die Liunen-bainnc Indiens erinnern, bekränzen den Fuss der srhrotf, man möchte sagen eigenthümlich geformten Gebirge, die Beleuchtung, unter welcher die Gegend sich darstellt, tiefe Himmelblaue oder sei ftt- — JOD — tigc Wolkendecke , oder Silhcrschuum de» Münde», macht alles noch mannigfaltiger. So werde ich nio eines Hüdes vergessen, da« ■ einer trefflichen dreifachen Beleuchtung wegen des Pinsels eines Hembrand würdig gewesen wäre. Mein Weg hatte mich im Gebirge, nahe am Potist-»nenc, lange Zeit umhergeführt , ein grosser Alle, den ich verfolgte, war die Ursache, dass leb meine Begleiter verlor und mich auf einmal in der ungeheuren Wildniss allein fand , die rasche \ erfolgung des, mich mit spasshaften Sprüngen neckenden Tliiere«, hatte mich auf die Himmelsgegend nichl ucht haben Iunsch , ich wusste also nicht, sollte ich die Geführten im Norden oder im Süden suchen, vergeben« lies ich mein Horn ertönen, es war nicht Ilüons Horn, es zauberte mir nicht einen hülfreichen, freundliehen Genius herbei, ich inusste mich auf mich selbst verlassen, so wandelte ich bei einbrechender Nacht weiten-, den Mond, welcher hoch nm 11im.....| stand, allein zu meinem Trust und meinem Geleltsmann bebend, Sieh, da trat ich aus dem mich bergenden Pirhichl h eraus, und sah vor mir in geringer Entfernung den Botistmene liegen, sein Haupt hinauf zu den Wolken tragend, mihi übergos« ihn der Mond mit seinem blassen Licht, kraftig und keck traten die Schattenpartien hervor, fern im Westen sah man noch das letzte Roth der schon längst untergegangenen Sonne, den Horizont säumend und den Bcrgspitzcu den leisen Hauch von Purpur mi.»heilend, indes« mit weissem Picht überflogen in tiefer Hube alles übrige »1er reizenden (Gegend lag, nur seitwärts lÜmnierte ein breiter Wasserstrahl, hüpfend und springend eine Fclskuppc hinab, bald in weissen Schaum aufgelöst, bald wieder gesammelt in leichten Cascadcn weiter rollend, bald wieder in lauter Silberllittern zcrthcilt und die Reflex-lichter von den Stellen des noch zusammenhängenden , nicht zerstäubten Wassers drangen kräftig durch die leichten beweglichen, bald entfliehenden, bald wieder rückkehrenden Nebel, welche mit der Pult zu ringall schienen, und in denen der Mond vergeblich des Regenbogen« bunte Farben bilden wollte. Aus dunklen, dicht gedrängten Waldungen ragten die hell crh-.1(.bieten Hohen hervor, geküsst vom Monilesstrahl, «loch ganz nahe lag ein breites, grad abgerissenes Felsstück, davor war ein Feuer, und Tim dieses eine (Gruppe von' Madecassen. Zwei derselben knieten am Feuer, ihr Ahcndhrod zu bereiten , ein dritter srot so eben im Hegriff noch ein andres anzuschnri er», und blies mit vollen Harken hinein, so dass sein Gesicht von der dunkeln Koh- lcngluth , trotz «Irr Schwärze Heiner Haut, Zinnober-roth gefärbt war. Drei halb nackte Schwarze, zer-thciltcn ein geschlachtetes Thier, indess einige andre, durch das Geräusch welches mein Nahen verursacht hatte, aufmerksam nach der Gegend hin horchten, woher ich kam, ein ungeheurer Hund, war von einem derselben im Augenblick, da er nur entgegen wollte, am llalsliand gehalten und stand so noch auf den Hinterbeinen im Sprunge gefesselt, ihre glänzenden Gewehre hatten die andern in Händen, und am sonderbarsten erschien eine Fraucn-gestalt, in reichen faltigen Kleidern am Feuer sitzend, auf das stärkste beleuchtet, während das nach mir gewendete (Gesicht keinen Lichtstrahl bekam. Die Spannung in der ganzen (Gruppe, die Bewegungslosigkeit derselben, das helle Feiler, seine Streulichter zwischen den (Gestalten hindurch werfend, der schwarze Schlagschatten von innigen der Figuren, ricsengross anwachsend thcils auf dem Fclsstiick , thcils gar bis hoch au den Berg hinauf ragend, und dies im Verein mit dem fein gerothe-ten Horizont und dem blassen lachte des Mondes welcher überall in der Nabe des Feuers Doppelschat-teu hervorbrachte, gab ein so reizendes liild , das ich im Ans« hauen desselben meine eigne gefahrvolle Bage vergas. Nachdem ich mich daran satt gesehn, und mit einigen Nächtigen Zügen so weit das Helldunkel es erlaubte, eine Seine davon geno mähen hatte, ging ich auf «las Feuer zu, und nun bemerkt« icb, dass es meine eignen Foule waren, was mich, da ieii die» gar nicht erwarten konnte, doppelt überraschte und freute; ich hatte mich nämlich ¥00 dem verfolgten fhier in einem volligen Kreis umher locken hissen, und fand sie, die ich hinter mir glaubte, nun vor mir. Das Fand ist überaus reich an treulichen Früchten, an seltnen Bilanzen, ist reich an 'filieren und eben so au Minern, leider wird uiles zu wenig benutzt, die Europäer sind an die Küsten gebannt, die Einwohnet Verstehe nicht zu brauchen, was sie an Schätzen haben. Die Fremden sind überall selbst Schuld, dass sie vertrieben, nicht gelitten werden , die französischen Kommandanten haben sieh unerhörte Bedrückungen erlaubt, und wenn sie durch andere ersetzt wurden, so machten es diese noch ärger. Recht war von den Usurpatoren nie zu erhalten, der Kläger inusste stets gegen den Beklagten verlieren, dies lag in ihrer jämmerlichen Politik; so nahmen sich die gequälten Menschen, verzweiiluiiLCsvoll endlich selbst Recht, und jagten ihre Plagegeister >\\ verschiedenen Malen zur Insel hinaus, allein die Frnnsnson hielten sie für zu wichtig und kamen stets wieder, und das Volk selbst, von Hause aus sehr bieder und gutmüthig, lies sie zuletzt ihr Wesen treiben und zog sich vor ihnen in das Innere dos Landes zurück, welches so reizend ist, dass ich es dein (irnfi n Pcnjowski gar nicht verdenken mag, wie er sich zum Konig von Mailaguscar ercirte, es ist: doch immer ein Königreich von 12000 Uuadrutmeilen. Wenn die Türken ungerechter Weise ein Paradies hlos für die Männer haken ( in welches ich schon gar nicht möchte) so ist zum Krsatz Muda-gasear das Paradies für die Weiber, und schon hier auf der Erde. Sie sind mit keiner beschwerlichen Arbeit genlagt, können ihrem Vergnügen ohne 11in— derniss nachgehn , sie werden von den Männern geachtet, geliebt, sie slrhn hoher als jene, nie sab ich einen Streit oder gar nie Zänkerei zwischen Mann und Weih, die ersteren bemühen sich in (Gegenwart ihrer l raiicn , nicht das liauhn (wie selbst bei uns zu Zeiten geschieht) sondern das Glatte herRÜI au kehren, bemiihen sich stets freuiidiirh und heiter in ihrer Nahe zu erscheinen , ja, sollt« es ihnen einen Zwang kosten, sollen sie im stimmt sev ii , sie suchen alle l nannehinlichkeiteii zu vergessen , um nur den Frauen kein verdrüsslich Gesicht zu zeigen. Diese dagegen sind nicht unempfindlich I"1 ' manche Aufopferung, sie bemiihen sich eben «• — :ior> — v freundlich auf dio Männer zu wirken, ja eine hc-soudcre Sitte — ein Aberglauben an ihr«, man konnte l«Vgll magnetische Wirkung, an ihren Ku-[)ort mit den Männern lässt sie, wenn die letzteren im Kriege sind, den ganzen Tag nicht ruhen, sie springen, singen, tanzen bis zum Hinfallen, sie lassen sieh kaum Zeit zum hissen, sie schlafen halb so viel als sonst, immerfort nur tanzend, weil sie meinen, durch ihre eigne Fröhlichkeit die ihrigen gleichfalls so zu stimmen, ihren !Mu.l m ■ nnrf/4 Äw ir*5»*! Der Mousseliii, welchen sie verfertigen, der unter dem Namen des, .ostindischen bekannt , über in Kuronu wohl nicht, *jft gesehen ist, und