•Mcivt 1'tra SannD«! in» e»inu», notgra* ml kostn für Mi »tt Zu«-ll»»g in« sm meitntüi» ll. —JW, clrruliäfcrla (!. 1.90. h«Idjähri, ff. ».—, yn)[i(rl( ff. «J—» Vtit v»st»«r«tnd,n, HrrtelfäJlrii I. IM, st. s.io. g°n,Mng (1. *.«o. Die titeln! Hamarr 7 ti. 3»fct«t« -ach Ms; kri Sftrrcn IDit»- u*6 SiUnbc* an. «k»»clwil ul R^mtniflrstion 104. e««ch»»ndr» d.« RtbacUurl liglich, mit Kninalimt drr 8«un- »n» ftricrto|t, von 11—1» lihl S«- an» s—t Uör «achmiNa,«. — RectaiMtioiteit twT<*fie<. — W»n«»fTUH« weifen nicht jntätfjfintbrt. — BmmDme ättfenkiimirn nicht terttfRittifl«. Ta. 84. Cilli, Donncrstals den 20. Octobcr 1887. XII. Jahrganst. Die Waht in St. gölten. Der Ausfall der jüngst in St. Polten statt--ejundenen Reichsrathswahl hat in vielen poli-lijchw Kreisen wie eine plötzlich einfallende bombe gewirkt, und in der That wohnt diesem Wagnisse eine symptomatische Bedeuttmg tnne, I«lche auch den Gleichgiltigsten zum 'Nachdenken ^ veranlassen muß. Man kann allerdings von j »vraeherein zugeben, daß die Wahl des Antisemiten Ursinn's nur aus dem Grunde möglich morden ist, weil sich die deutschnationale Panei Einmengung in die Wahlbewegung ent->ielt. Was diese Partei zur Enthaltsamkeit be-10&, ist die Thatsache, daß im Wahlbezirke, hm einer kleinen clericalen Fractioil abgesehen, Mervative'Neigungen vorwalten, wie sie un-ßtiahr im deutsch-österreichischen Club herrschen, ü. daß es dem früheren Abgeordneten, Dr. >ner. nur mit Rücksicht aus sein hohes person-. «S Ansehen im Bezirke möglich war. dem schen Club anzugehören. Erwägt man daß Dr. Grpnitsch in einzelnen Theilen Bezirkes, znm Beispiele in Klosterne»bürg, mt zwar aus rein örtlichen Gründen, mit großer Entschiedenheit als Eandidat aufgestellt roi:tie, daß auch das Bezirks - Wahlcomite in :t. Polten an dieser Eandidatur mit Zähigkeit imhielt, und daß es bei der Berschwonunenheit )t: Parteiverhältnisse dortselbst kein Angehöriger Jet deutschnationalen Partei wagte, sich Dr. tranitsch entgegenstellen zu lasse», so wird man 6 begreiflich finden, daß weder die Deutsch-»monale Bereinigung noch der Deutsche Club kranlassung hatten, sich in die Wahl einzu-Kai n. Sie fanden aber auch keinen Grund, u für 2v. Gruuitjdj eininsetzen, und die Organe der beiden nationalen Gruppen sahen deshalb dir Lorgängen in St. Pötten ziemlich kühl ent-MM. Rund herausgesagt, zweifelte Niemand, ' Tr. Granitsch gewählt werde, und es war jSüffcs gegen Aar. lisch dem Englischen des Amos R % Smith- Hch war einer der Ingenieure, welche den Leg für die Nord-Pacisic-Eisenbahn abzumefsen hatten. An einem Juli-Tage, aus dem Rückwege oen einem verunglückten Versuche, im Big-Heart Ittiricr Forellen zu sangen, fünf englische Meilen m unserem Lager, sah ich eine kleine Herde wilder tonet. Unter dieser war ein junger Bulle, der auf mich zukam. Ich rannte, so schnell wie ich burnc. während der Bulle sein Bestes that, »ich einzuholen. Es waren nur wenige Secunden «ergangen, als ich mich auf einer gewaltigen dnadiichen Pappel vorfand, außer dem Bereiche des Büffels, der unmittelbar darauf unter dem tomnc anlangte, wüthend stampfte und sich wie Htnmtifl geberdete. Der Bulle brüllte unter dein Baume einige Minuten lang, machte dann fttbrt und wandte sich einem nahe gelegenen Titkicht zu, das einen Wassertümpel umschloß. Ich sah ihn seinen Weg iil das Gebüsch nehmen, xnt> den nächsten Augenblick konnte ich bemerken, da« ihm etwas Besonderes begegnet sein müsse; dai erwies sich als ein ttrisli-Bär. Ein wüthender Kampf folgte im Dickicht, taum zwei Minuten vergingen, bis der Bulle durch die Büsche brach. Sein Haupt war mit ?lui bedeckt, und große Fleischfetzen hingen von demnach auch eine für die altliberale Partei geradezu niederschmetternde Uebeiraschung, als der Telegraph die Nachricht brcidfte, daß aus der Wahlschlacht ein ausgesprochener Antisemit als Sieger hervorgegangen war. der Candidal einer kleinen Panei. welche sich sozusagen erst in zwölfter Stunde entschlossen hatte, in die Wahlbcweguug einzutreten. Es regnet jetzt Borwürfe auf die Wähler des Bezirkes St. Pötten. Den Antisemiten wird gesagt, daß sie rücksichtslos vorgegangen seien, und daß sie mit den Clericalen auf Grund der^ Preisgebung der Schulgesetze ein Bündnis ge-schlössen hätten, mit denselben Clericalen. welche unter der „konfessionellen" Schule nur die völlige Unterordnung der Schule unter die Kirche, die gänzliche Auslieferung des Lehrerstandes fn die Priesterschast verstehen. Und von den Clericalen findet man es absolut unbegreiflich, daß sie mit den Antisemiten gehen konnten, also mit Deutsch-nationalen sehr vorgeschrittener Richtung, nachdem sie doch gewöhnt seien, alle Demschgesinnten bis selbst zu Chlumetzky hinüber, des Hochverrathes zu zeihen. — Worte, nichts als Worte! Die Antisemiten haben weder die Schulgesetze , preisgegeben, noch sind die Elericalen zu Hoch- I verräthern geworden, sondern sie haben sich ledig-lich in dem vernichtenden Urtheile über die Ber-trauenswürdigkeit eines Mannes zusammen-gefunden, der mit seinem Namen an die schöne Zeit erinnert, da bei uns „das Geld noch aus der Straße lag". Bekämpsimg der Korruption war das Schlagwort, welches die Wähler von St. Pötten geleitet hat, und wem« sich unter dieser Fahne Deutschclericale und Deutschnationale zusammengesunden haben, so finden wir dagegen von unserem Standpunkte umsoweniger einzu-wenden, je größer der Aerger auf Seite der großen Presse ist, welche darüber spöttelt, daß mau genöthigt sei. im Austausche für arische Sittengesetze die Kraft der ganzen Generation zu opfern. „Lieber mit den deutschen Clerkale»» als mit den Corruptionisten," als deren hervorragendster Vertreter von den Antisemiten allere dings das Judenthum beMmpft wird. 5o lautete ier Protest, den die Wähler des Su Pöltner ReichsrathswahlbezirkeS Mit der Wahl Ursinn's erhoben haben, und diese überraschendes Begründung ist es, welche dem Ausfalle der dortigen Wahl so große Bedeutung gibt. seinen Schultern herab. Aber anstatt irgend welche Zeichen der Niederlage zu zeigen, schien er viel-mehr von herausfordernder Wuth zu glühen. Sein Instinct war es. der ihn getrieben hatte, in seinem Rückzüge einen freien Platz aufzu-suchen. Für einen Augenblick stierte er aus das Gebüsch, au» dem er sich zurückgezogen hatte, seine Nüstern weit geöffnet un? seinen ganzen Körper starr und steif. Aber kaum hatte ich Zeit, das Alles zu gewahren, als der Bär, eine ge-wältige Bestie, aus dem Gehölze hervorbrach. Nun folgte der Kamps. Als der Bär ans dem Schauplatz erschien, wartete der Büffel seinen Angriff nicht ab. sondern, sein großes Haupt zur Erde senkend, stürzte er sich wie toll auf seinen Gegner. Dieser schien die Eigenschaft des Bullen richtig zu schätzen und rief all' seine naturliche Vorsicht zu Hilfe. Er wartete, bis der Bulle ihn fast erreicht hatte, und sprang dann mit wunderbarer Geschicklichkeit zur Seite, packte seines Angreifers Hörner mit seinen Tatzen, drückte seinen Kops zu Boden durch seine Kraft und das Gewicht seines Körpers, biß in des Bullen Nase und zerfleischte ihm 'Nacken und Schulter mit seinen langen, scharfen Klauen. Diese Situation währte wenigstens fünf Minuten, während der Bulle verzweifelte, aber vergebliche Anstrengungen machte, seinen Kops zu befreien, und der Bär jede Muskel anspannte, den Körper Eorrespondenz^i. Cilli» 19. Oktober. sDr. Gregorec als leidenschaftlicher Lügner.j Der viel-jährige Erzieher unserer jetzt wirkenden Capläne, der frühere Professor des Bibelstudiums am Priesterseminare in Marburg, der jahrelange Redacteur und Leitartikler des „Slovenski Gos-podar" und der „Südst. Post", der theol. Dr.^ vicsrius perpetuuz und Psarrer von 'Neukirchen, der ärgste und verbissenste Feind, des Teutsch-thums in Untersteiermark, der Busenfreund seine» Berufsgenossen, der von der Pettauer slavovkile^ Beamtenschaft vor einigen Wochen mit Beiiaa überschüttete Abgeordnete der Landgemeinden Pettau'S, Herr Lavoslav Gregorec, wird von dem leitenden slovenisch-c l e r i c a l e n Tagblatte, dem „Slovenec", an leitender Stelle in der Nummer vom 17. d. M. folgendermassen „behandelt": „Es ist unbegreiflich, wie sich ein Dr. Gregorec mit Leuten vereinigen kann, (es handelt sich ilm seinen Anschluß an die Jungtschechen und den Trentino-Club), welchen vie Religion die aller-letzte Sorge ist, die der katholischen Erziehung der Jugend grundsätzlich entgegenarbeiten, und deren Zeimngeu die Einführung des russische« Glaubens vorbereiten und unterstützen. Die Leiden-schaft benimmt diesen Menschen Sinn und Verstand .... Wir werden sehen, was die Wähler in Untersteiermark zu diesem Schritte ihres slo-venische» Abgeordneten sagen werden, jene Wäh- des Feindes niederzupressen. Das Blut strömte aus deS Büffels Nüstern, der Bär schien noch keine Verletzung erhalten zu haben. Als der Bulle sich endlich befreit hatte, blieb er keinen Augenblick in Ruhe: nachdem er zu einem neuen Angriff zurückgesprungen war. sammelte er alle seine Kräfte, wüthend durch seine Wunden, und stürzte sich mit einem un-erhörten Schrei in ungestümer Gewalt und Wild-heft aus den Bären. Der zweite Angriff des Bullen war unwiderstehlich, ungeachtet der Tatzen-schlage des Bären; dieser sank vor seinem Gegner in den Staub und versuchte vergeblich, sich zu vertheidigen. Der Büffel drängte seine Hörner unter den Bären, stieß die eine seiner scharfen Waffen ihm in den Leib und riß ihn mit einem wilden Aufbäumen seines Kopfes aus. Dann kam der Bär wieder aus seine Füße, und mit einem Gebrüll, das mein Blut erstarren machte, warf er sich aus seinen Feind; für eine lauge Zeit kämpften die Beiden unter Gebrüll, dem die nahe Büffelherde fecundirte. Der Boden war aufgerissen und hatte sich viele Fuß im Umkreise mit Blut gesärbt. Beide Thiere waren schwer verwundet. Viel länger konnte keines mehr aiishalten. Verstümmelt und blutbedeckl. kämpften sie mit der Gewißheft des Todes, der Bär aber- und abermals in den Staub rollend, ausweichend vergeblich den —---- Ier, welche seinen Reichsrathsbericht (in Pettau). der vielfach und mit Absicht (s premislekom) unwahr (neresnii'no) und gefälscht (popaceno) war. neulich mit so viel Beifall entgegennah-nitN." — Nun. Herr Klun scheint den bäuerlichen Wählern und ihren früheren Führern Dinge zuzu-mutlien, die, wenn diese Zumuthungen au? Grundlage krainiicher Verhältnisse entstanden sind, uns mit Neid nach jenseits der Save blicken lassen. Bei uns find die klerikalen Wähler leider nur absolut „Stimmvieh", und die Ver-annrortung Tür die Wahl trifft nur die untersteirifchc Geistlichkeit und den panslavistischen politischen Verein in Pettau. Unsere ^Geistlichkeit betrachtet — mit leider sehr wenigen ehren-werthen Ausnahmen, den Dr. Gregorec als einen Vorkämpfer für das leidenschaftlich geliebte Sla-venthum. als ihren Sachwalter, als ihren Ab-gott. Daran wird auch „Slovenec" schwerlich etwas ändern, den» nicht nur etwa den Jung-tschechen ist die Religion „die leftte Sorge." es gibt auch hierzulande Leute genug, welchen die slavisch - nationale' Narrheit Rechtlichkeitsgefühl und Pflichtbewußtsein vollkontmen abhanden kommen ließ. Pettau. 17. October. (Orig.-Bericht.) >D a s in Schlei n i tz redigirte südsteirische Revolverblatts brachte in einer seiner letzten Nummern unter der nicht ohne Schlau-heil angewendeten Etiquette „Fiat justicia* die sensationell entsetzliche Nachricht, daß dem Wirken des im April 1882 berufenen Pettauer Bezirksschulrathes (Gott sei Tank) ein Ziel gesetzt wurde. Es ist sehr begreiflich, daß unsere verbissenen Rußlinge darüber sehr böse sind, denn es wird nun nicht mehr gegen den verhaßten steirischen Landesschnlrath gehetzt und slavophile Allotria getrieben, sondern nur mit Rücksicht auf daS wahre Wohl deS Volkes gearbeitet und mit deutscher Gerechtigkeit in BezirkSschnlangelegen-heiten gearbeitet werden. Wie gesagt, wir finden es begreiflich, daß diese Ordnung der Dinge unseren verbissenen Gegnern sehr gegen den Strich geht; dagegen aber müssen wir es zu--rückweisen, wenn die von infernaler Wuth er-faßte windische Presse die Neugewählte» in den Koth zieht. Abgesehen davon, daß man sich mit leidenschaftlichen Schimpfereien über Männer, deren Ehrenhaftigkeit über jeden Zweifel erhaben dasteht und deren Thätigkeit im Interesse des öffentlichen Wohles von jedem anständigen Men-schen zugegeben werden muß. nur ziemlich stark lächerlich macht, drängt solches Gethue auch zu Betrachtungen über einzelne Mitglieder des bis-herigen Schulrathes. Dies hätte man aus feindlicher Seite denn doch bedenken sollen. Die Flucht des windischen Moses, Dr. Ploi, aus Luttenberg, wo er heute noch im Andenken der in Geldangelegenheiten sehr empfindlichen „Na- Hörnern seines Gegners, und der Bulle mit unwiderstehlicher Kraft den Bären stoßend und schlitzend. Endlich, als wäre er entschlossen, dem Kampfe ein Ende zu machen, zog sich der Büffel zurück, senkte sein Haupt, und machte einen dritten Ausfall: aber, blind gemacht durch die Ströme von Blut, die auf seinem Antlitz her-niederrannen, verfehlte er sei« Ziel, stolperte, und stürzte kopfüber zu Boden. Trotz seiner Ver-letzungen und Erschöpfung wandte der Bär sich schnell um und sprang auf feinen niedergestreckten Feind. Er schien durch diese Wendung des Kampfes zu seinen Gunsten plötzlich neue" Kraft erlangt zu haben. Mir erbarmungslosen Schlägen seiner Klauen zerfleischte er den Büffel. Der Vortheil, den der Bär so über den Bull?» er-langte, schien von dessen Herde, die in einiger Entfernung zuschaute, erkannt zu werden; ihr Gebrüll verstärkte sich, der Staub wurde in Wolken ausgeworfen, und eine große Kuh kam nahe an die kämpfenden Thiere heran, ich glaubte, sie würde dem Leiter ihrer Herde zu Hilfe kommen, so wild war ihr Aussehen und Thun; aber sie umkreiste nur mit Gebrüll und Gestampf die Kämpfenden. Inzwischen wurden Adler und Wölke ungeduldig über die Verzögerung des Kampkes. Jene schwebten dann und wann herab, als ob sie das Ende beschleunigen wollten, und stießen schrille Schreie aus; mancher wartende rodnjaki" steht, drängt sich dem 'Nachdenken ebenso aus. wie die Heldenrolle, die dieser win-tische Gentleman gegenüber Dr. Strasella spielte. Fürwahr, brillante Eharakterzüge eines Mitglie» des des Rathes fiir Volkserziehnng! Im Bilde des letzten Schulrathes erscheinen noch allerhand andere Persönlichkeiten, deren Eignung zu Ehren-ämtern für sittliche Volkserziehung fast sragl'ch erscheine» muß. Was sagt man zu einem Reli-gionsvertreter. der als gerichtlich verfolgter Te-stamentsverfafser in der fatalsten Situation war? Wie urtheilt man über ein Fachmitglied, welches wegen fortgesetzter politischer Hetzereien im Dis-eiplinarwege versetzt werden mußte? ES würde zu weit führen, sich mit diesen Gedanken vor-läusig noch weiter zu belästigen und zu beschäf-tigen. Wir rathen den Rußlingen in den diversen Kanzleien, endlich einmal Ruhe zu geben. Die Geduld könnte endlich auch »ns einmal ans-geben, und unbarmherzige Betrachtungen über unsere russophilen Fanatiker könnten den Beweis liefern, wie entsetzlich wenig man auf gegneri-scher Seite aus Treue, Anstand, Ehrlichkeit und wahre Liebe zum Volke hält, welch letzteres nur physisch und moralisch ausgenützt und auSgesogen wird für halbnärrische Ideen. St. Mareiu bei Erlachstein, 15. Oetober. (Orig.-Bericht.) lDieWahl des Gemeinde-a u s s ch u s s e s| fand am 10. d. M. statt. Als Beweis, daß das pervakische Regiment doch endlich im Rückschritte begriffen ist, mag der. Umstand dienen, daß zur Wahl kaum genug Wähler erschienen sind, um die Wahlcommission zu bilden, und daß zu dieser sogar der aus seinem Preßprozesfe gegen die „Deutsche Wacht" z«r Genüge bekannte Schneider Sket, vnlgo Lklempl, beigezogen werden mußte. — Gewählt wurden mit Ausnahme des jetzigen Bürger-meisters nur nationale Skazaisten. Unter den wenigen Wählern fehlten selbstverständlich die hiesigen windischen Glückseligkeitsapostel, der Ober-meßner-Eomponist JurkovU! und der ehrwürdige Dichterling Askevtz, nicht; ersterer ist ja der unentbehrliche Fußschemmel der National-Cleri-ealen, und wurde deshalb ebenfalls in den AuS-schnß gewählt. Merkwürdig ist das Eine, daß die Kundmachung bezüglich der vorzunehmenden Wahl vor dieser entfernt und erst über dies-fällige Reklamationen mehrerer Wahlberechtigten wieder afsigirt wurde. Durch den Ausfall der Wahl ist die Existenz unseres juridisch ange-hauchten Gemeindeschreibers Jabornik wieder auf einige Zeit gesichert und damit auch die Ruhe zwischen den beiden Parteien. Es gehen übrigens hier Wandlungen vor, die wir kaum geahnt haben : der Skazaisten werden immer weniger ; Prosit! Laibach, 18. Oetober. sDas Amtsblatt über „Slovenski N a r o d".) Armer Wolf stahl sich aus seinem Schlnpswinkel her-vor und machte eine nähere und muthigere Recognoszirung, enttäuscht, schnappend und knurrend. Der Büffel und der Bär rollten im Todes-kampfe wieder und wieder zu Boden. Im Staube unterschied man nur eine blutbedeckte Masse. Plötzlich ließ der Bär in seinen Anstrengungen nach, ich sah ihn vom Körper seines nieder-gestreckten Gegners herabroll-n und schwach sich von der Stelle Hinwegschleppen. Kaum hatte der Bär von dem Bullen abgelassen, so war dieser aus seinen Füßen, so aufrecht und grimmig wie nnr je. Wenn der Bär übel aussah, so der Bulle noch schlimmer. Seinen furchtbar zugerichteten Kops schüttelte er so stark, daß er einen Schaner von Bluts-tropfen um sich verbreitete, seine Augen waren für einen Moment klar, so daß er den dampfen-den Feind vor sich erblicken konnte, dann senkte er zum vierten Male sein Haupt und machte abermals einen seiner schrecklichen Angriffe. Als der sterbende Bär sich von dem Bullen weg-geschleppt hatte, stürzten die Adler auf ihn nieder, und die Wölfe sprangen ans dem Dickicht her-vor und schickten sich an, ihn zu packen. Der Bulle zerstreute die ungeduldigen Vögel und Bestien, als er zu seinem letzten Angriff auf den - iwi "l „Slovenski Narod" ! Unsere sittenstrenge .Lai- 1 bacher Zeitung" bezeichnet das Obervervaken- > blatt als ein Organ, welches nicht ernst genon-men werden dürfe, weil eS das flovenifche Polt eompromittire. die Thätigkeit ernster und brien: neuer Politiker zu schädigen geeignet sei und Stoff zu Verdächtigungen der Nation biete. E» i'; Herrn Schukele, der seinerzeit als öfficü"'iauni hatte der Büffel den todten Bären verlassen, als die Adler und Wölfe auf dem Leichnam kreischten und knurrten und sich zankte». Und der Büffel war noch nicht fünf Minuten tobt, als ein Schwärm von Geiern in ihrer zcheinisioollen Weise auf seinen Körper sich niederließ. — Als ich von dem Baum herab-llonun. den Schauplatz dieses schrecklichen Kanipses zu verlassen, war die Büffelhekde in der Ebene verschwunden, nur zwei große Scelette bezeich-men das Schlachtfeld. Nähe von Trautenau gelegene Städtchen Eipe! ist total tschechisch; nur einige wenige deutsche Fabrikanten und etwa ein paar ihrer Beamten sind deutsch — sonst kennt man in dem kleinen Nest den „an-deren Bruder" nur dem Namen nach. Nicht wenig verwundert war darum auch ein .Herr, der sich dieser Tage in Eipe! aufhielt, als er plötzlich von der Straße heraus sehr untschechischc Klänge vernäh in. Ihr Urheber war der Werkelmann von Eipel. Einmal hörte der Fremde das Repertoir zu Ende, dann, als der Werkelmann von vorne wieder anfing, rief er den Wirth. „Was spielt denn der da draußen?* fragte er diesen. „DaS ist ein nationales Lied", be-lehrte ihn der Wirth, „das Kde dornov inuj — Die Walze wurde umgestellt. „WaS svielt er jetzt?" — „Das ist eine neue Nationalhymne, die zu Ehren unserer aus Amerika nach Prag gekommenen Lands-leute componirt wurde." — „Und wissen Sie auch", war des Fremden Frage, „was das dritte Stück ist, das jetzt gespielt wird?" — „Ah, das ist so ein altes Kirchenlied —' Der Frager wußte genug, er wußte sogar noch mehr wie der Wirth. Was die guten Eipeler sich als Kirchenlied aufspielen ließen, war — da» „Deutsche Lied". [Zwei Verehrer deS Bulgaren-s ü r st e n.] Aus Frankfurt a. M. vom 13. October schreibt man: Zwei Brüder. I«! und 17 Jahre alt, halten schon öfters davon gesprochen, den Fürsten von Bulgarien in Sofia zu besuchen, ohne daß indeß jemand an die wirkliche Ausführung dieses Planes geglaubt hätte. Vor einigen Tagen jedoch fehlten die jungen Leute plötzlich und mit ihnen 4700 Mark aus des VaterS (Sasse. Dieser reiste sofort nach und e» gelang ihm bald, nachdem er ihnen in Wien be-reits auf die Spur gekommen war, mit Hilfe der Polizei die beiden Schwärmer für Bulgarien in Budapest anzuhalten und in die Heimat zurückzu-führen, wo er ihnen die Lust zu solch kostspieligen Reisen schon vertrieben haben wird; hatten sie von dem gestohlenen Gelde doch bereits 306 Mark ausgegeben. [High ! ife.] Von den neuesten Scandalen, welche die Londoner Gesellschaft in Aufregung erhalten, wird ans der Themsestadt des Näheren be-richtet: Ein dreifacher Karl, mit einer Garnirung von dreihundertjährigen Ahnen, doppelter Vicomte zugleich, doppelter Baron, Grundherr über 60.000 Acker Landes, Sohn des Führers im heroischen Ba-laklawaritt, der junge Earl Aylesburv, ist von der Sportswelr ansgestoßen cura infam id. Jede Rennbahn ist ihm Hinsort untersagt und die Sport-Comite« überliesern seine Sünden der Presse. Er hat wiederbolentlich gegen seine eigenen Rennpferde ge-wettet und dann seinen Jockeys geboten, zu verlieren. Kleinere Sünden wurden übersehen, n. A.. daß er sich in SchnapShäuser begab, sich dort prügelte und nach dem Hinauswurf die Fenster einschlug u. f. w. Das Haus der Lords, dem er angehört, kann ihm jedoch seinen Sitz nicht verwehren, ebensowenig, wie dem Herzog von Marlborongh geschah, als er von seiner Gemahlin geschieden wurde wegen Ehebruchs und weil er sie brutal geprügelt. Das englische Gesetz gestattet einer Frau nur dann die Scheidung, wenn außer dem Treubruch auch körperliche Mißhandlung nachgewiesen wird. Beiläufig bemerkt, können in England nur bemittelte Leute einen Scheidung»-Proceß erzielen, weil die Kosten zwischen fünfzig und zweihundert Pfd. Sterling betragen. Wieder ein andere« Mitglied des Hause» der Lords, Lord AyleS ford, entzog sich der Schande durch Auswanderung nach Texas, wo er al» Branntweinschänker starb. Keine Sünde kann ein Mitglied des Oberhauses seiner Privilegien verlustig gehen lassen. Selbst am Galgen, wie dies einmal vorgekommen und wozu ein Pair nur von PairS verurtheilt werden kann, stürbe ein Mörder doch als „Pair des Reiches". [Kein Amazonen-EorpS.j Italienische Blätter melden allen Ernstes, dem italienischen Kriegs-minister wäre von mehreren Vertreterinnen des zarten Geschlechtes der Antrag gemacht worden, gegen die wilden Abyssynier auch ein berittenes MädchencorpS ins Feld zu stellen. Der Kriegsminister wies jedoch dieses Ansinnen alS zu romantisch entschieden zurück. [Die beleidigten „Ratte n".] Der Ort der Handlung ist Pari«. Ein Miederfabrikant kündigte, wie zu jeder Saison, seine Fabrikate in den öffentlichen Blättern an. Der Fabrikant schrieb zum Schlüsse folgende Phrase: „Im hell erleuch-teten Theater sitzt daS Publicum, es bewundert die Tänzerinnen, die üppig und doch schlank über die Bühne hüpfen, man bejubelt sie und niemand ahnt, daß der Schöpfer all' dieser Schönheit bescheiden im halbdunklen Gemache an der Nähmaschine sitzt. In meinem Laden werden die allzu vollen Formen auf da« richtige Maß zurückgedrängt, da« Wort — Magerkeit steht nicht in meinem Buche. Ebenmaß, herrliches Ebenmaß w rd bei mir geschaffen." Diese Ankündigung erbitterte die kleinen Balletratten, sie setzten ein Comits ein, wählten einen Advocaten und — klagten den Miederfabrikanten. Sie sagten: „Für'S Erste trägt man beim Tanze gar keine Mieder, sondern nur einen Gürtel, für'S Zweite hahen wir unsere Gestalten der Natur zu verdanken und nicht den Fischbeinen des Monsieur Hobard. Schließlich jedoch ist ein Mann, der Toilette-Ge-heimnisfe der Damen, in welche er zufällig eingeweiht, öffentlich verkündigt, ein Elender, für welchen wir um strenge Bestrafung bitten." Der Mieder-fabrikant erklärt sich bereit, schriftlich und mündlich jede Genugthuung zu leisten. Unter Intervention des Richters wird eine Ehrenerklärung ausgesetzt. Als endlich süßer Friede in die erregten Gemüther ein-gezogen, naht sich der Fabrikant Mademoiselle Fan nnd sagt ihr: „Ich thue noch mehr, al« man von mir verlangt, kommen Sie nächstens zu mir und es soll mir ein Vergnügen sein, Ihnen ein Atlasmieder zum Geschenke zu machen, wie es jede Königin, Pardon, ich vergaß, daß wir in einer Republik leben, wie es Madame Gnw» mit Stolz anlegen könnte." Ein holdes Lächeln verklärt die Züge der Tänzerin, und mit einer Gruppenverbeugung vor dem Richter hüpfen die federleichten Klägerinnen graziös zur Thür hinaus. [Eine unglaubliche j o u r 8 a ! i st i-s ch e Leistung] bietet die englische Zeitung „Te-legram" in Minneapolis, Minn. Dieselbe veröffentlichte kürzlich eine Korrespondenz au» Berlin, in welcher der Zeitung geschrieben wurde, Kaiser Wil-Helm sei seit drei Jahren todt und Der, welcher jetzt den Kaiser spiele, sei ein alter Schulmeister, namens Karl Sominermann. Bisinarck habe noch zwei andere alte Leute an der Hand, die dem Kaiser ähnlich sähen, für den Fall, daß auch Karl Sommer-mann sterben sollte. Der Kronprinz lasse sich da« gefallen, weil Bisinarck es so wolle, der wisse, daß, sobald der Tod deS Kaisers bekannt würde, der Krieg da sein würde. [Der Schnupftabak] zählt in unserer Zeit wohl nur noch unter denjenigen Zugehörigen de» „schönen Geschlecht»" Liebhaberinnen, welche auf Jugend und Schönheit kein Anrecht mehr besitzen. Im vorigen Jahrhundert aber war daS Schnupfen bei den vornehmen Modedamen jeden Alters minde-stenS ebenso beliebt, ja vielleicht noch mehr, wie etwa heutzutage daS Rauchen von Eigaretten. Der durch seine frivolen Memoiren berüchtigte Easanov» erzählt in denselben eine recht hübsche Geschichte, wi« die Herzogin von Chartre« durch den Schnupftabak das Glück eines jungen Ehepaares, für das sie sich interessirte; gemacht hat. Dasselbe hatte in Paris in der Nähe deS Palais Roval einen kleinen Tabak-laden gemiethet, und die Herzogin ließ min einige Male, wenn sie ausfuhr, dort ihren Wagen halten, um sich die kleine goldene, edelsteingeschmückte Dose, aus deren Emaildeckel ein Liebesgott gemalt war, füllen zu lassen, wobei sie dann jedesmal laut zu ihrem Gefolge behauptete, daß hier der beste Tabak in ganz Paris zu finden sei. Seitdem galt der Laden nach dem damaligen Sprachgebrauch als „ä la mode" und seine Besitzer, deren täglicher Umsatz sich wob! aus hundert LivreS belief, wurden mit den Jahren wohlhabende Leute. * * ♦ [Ein Zollcuriofum] wird au« Dresden gemeldet: Dem Dirigenten der Dresdener „Lieder-tafel", dem verdienstvollen Komponisten Reinbold Becker, wurde kürzlich anläßlich eines Ausfluges, den die Dresdener Sänger nach Teplitz unternommen hatten, von den dortigen deutschen Frauen ein prächtiger Lorbeerkranz überreicht. Auf der Rückreise er-hoben die Schandauer Zollbeamten von diesem Ehren-preise, den man al« feine» Gewürz ansah, einen Zoll von I Gulden 70 Kreuzer. [In der G e o g r a p h i e st u n d e] soll Karlchcn die Ueberschrift eine« Paragraphen au» dem „Kleinen Daniel" laut vorlesen und fördert unter stürmischer Heiterkeit der ganzen Classe Fol-gende« zu Tage: „Hoche Beene — Tiefe Beene." Wie lautete die lleberschrifl ? ,'.'u>q»U>z - zuzqzPaH" 4 [Saphir) begegnete eines TazeS in Wie» ^em Hok-Juwelier Biedermann. — .Sehr gut", redete er Biedermann an, „daß ich Sie treffe; ich möchte Sie ersuchen, mir 2'>0 Gulden zu bergen." — „Recht gern!" antwortete B., „aber bei mir habe ich sie nicht; kommen Sie zu mir auf'S Comptoir, so will ich selbige Ihnen geben." — Saphir kam, und als er in'« Comptoir trat, begrüßte ihn B. und sagte: „Ja richtig, Sie kommen um die 200 Gulden?" — „Ich bitte um Entschuldigung", entgegnete Saphir mit einem sarkastischem Lächeln, „umgekehrt: Sie kommen d'rum !" [Sparsamkeit.) A.: „Hören Sie, lieber B., warum sind Sie denn gar so ernst, wählend alles in der Gesellschaft lacht und kreuzfidel ist?" — B.: „Aber ich bitte Sie, ich habe ja erst vor-hin gelacht!" n 11 5 u s ch u n g.] Erste Dame: „Ah, Frau v. B.! Es freut mich sehr, daß Sie mir endlich die Cbre Ihres Besuches schenken!" — Frau v. B.: „Bitte, ich hätte wirklich nicht geglaubt, Sie an einem so schönen Nachmittage wie der heutige ist, zu Hause zu treffen!" [Schwere Wahl.) Hausfrau: „Lina, wa-rum haben Sie vom Markt kein Obst mitgebracht?" — Äochin: „Madame, Sie mögen keine Birnen, ich mag keine Zwetschken, das Fräulein keine Kir-schen, der Herr Sohn keine Pflaumen und Ihr Mann keine Aprikosen! WaS hätte ich da für Obst nehmen sollen?" [Eigenthümliche Z u m u t & u n g.] Der Herr Pfarrer tritt zum Altar und hat in der Eile den Kragen verkehrt an. Der Bürgermeister, der im RatbSberrnstuhle nächst dem Altar kniet, siebt dies, winkt unter heftigen Gesticulationen dem Meßner und bedeutet ihm mit halblauter Stimme, doch so, daß eS ein großer Theil der Andächtigen hört: „Herr Meßner, drehen Sie doch dem Herrn Pfarrer den Kragen um!" [A u!] HänSchen (Quintaner) und Gretchen (angebende höhere Tochter) streiten über das GemiS des Wortes coeur. Schließlich wird die Autorität von Mama angerufen, um zu entscheiden, ob es heiße le c> eur oder la cooui. „Das ist alles beides falsch", antwortet Mama kurz, „es heißt Likör". [Aus der Jnstructionsstunde.) Unterofficier: „Zu was dient die Artillerie?" — Erster Soldat: „Zum Beschießen deS Feindes auf große Entfernungen." — Unterofficier: „Falsch! — Folgender!" — Zweiter Soldat: „Zur Zerstörung der Festungswerke." — Unterofficier: „Falsch! — Folgender!" — Dritter Soldat: „Zur Eröff-nung des Gefechtes." — Unterofficier: „Falsch: Ihr wißt alle nicht»! Die Artillerie dient theils zu Fuß und theils zu Pferde." ^ocales u»ö ^rovinciates. Cilli. 19. Lctvber. [Kronprinz Rudolf undGemah-l i n] treffen nach den herabgelangten Mittheilungen am 27. d. Wt. um 10 Uhr 30 Minuten in Cilli ein und verweilen bis I Uhr, um welche Stunde die Abfahrt nach Marburg er folgt, in unserer Stadt. Gestern hat sich unter dem Vorsitze des Herrn Bürgermeisters Dr. Necker-mann das EmpfangS-Eomit«' constituin, welches, in drei Sektionen getheilt wurde, in die Sektion für Aufrechterhaltung der Ordnung, für die Pferdeprämiirung und für die Decoration. In da» Decorations-Comitv wurden ge-wälilt die Herren : Ingenieur HigerSperger. Adolf Mareck, Fritz Mathes. Josef Rakusch, Berarath Riedl, Gustav Schmidl, Carl Traun und Franz Zangger. Obmann dieses Comites ist Herr Josef R a k u s ch. In das P s e r d e p r ä m i-irung « Comit 6 wurden gewählt die Herren: Ritter von Haupt, Ingenieur HigerSperger. Adolf Lutz. Carl Mathes und Gustav Stiger. Obmann ist Herr Stiger. Das O r d n u n g - C o m i t 6 wurde gebildet aus den Herren ; Bobisut, Kupfer-schmid, Radakovits. Dr. Schnrbi. Schmidt. Sinta. Tisch uud Walland. Obmann ist Herr W a l-l a n d. DaS letztgenannte Comitö wurde mit der Beschaffung der nolhwendigeit Wägen betraut. Das Programm für den Aufenthalt der hohen Gäste ist bereits festgestellt. Bei der Ankunft werden dieselben von dem Herr» Bürgermeister mit einer kurzen Ansprache begrüßt und hierauf in das neue Spareaffengebäude geleitet, wo die Behörden, «Deutsche Wacht» Honoratioren und Abordnungen der Corpora-tionen emgfangen werden. Hierauf erfolgt eine Rundfahrt durch die Stadt, dann die Schluß-steinlegung des Gisela-Spilales, sonach die Pserde-s.la)t- und Prämiirung und schließlich die Be-sichtigung der Stadtpkarrkirche nnd des Local-museums. — In M arbnrg komme» der Kronprinz und seine Gemahlin um 3 Uhr an und nehmen im Bischoshos ihr Absteigquartier. Dem Empfange der Behörden und Honoratioren folgen die Besichtigung der Tomkirche und der Wein-baufchule, worauf um 5 Uhr die Rückfahrt nach Graz stattfindet. sP e r s o n a l n a ch r i ch t.s Der Kaiser hat dem bei der Statthalterei in Graz in Verwen düng stehenden Bezirkseomtnisfür Heinrich Freiherr« v. H ammer-Purgstall den Titel und Charakter eines Statthalterei Secretärs ver-liehen. [Kirchliche Ernennung?n.j Zum Stadtpfarrviear in Cilli wurde Herr Franz I r g l. zum deutschen Prediger und Katecheten Herr Martin Ma t ek ernannt. Die Bevölkerung der Stadt wünscht, daß die Herren ihres Amtes in wirklich christlichem, ihr nicht feindlichem, sondern verträglichem Sinne walten mögen. f„S ü d s l a v i s ch e r C l u b."[ ES stellt sich nun heraus, daß auch die dalmatinischen Abgeordneten gar nicht daran denken, einem „Südslavischen Club" beizutreten, und daß der ganze „Südslavische" Clnb, wie wir es zehnmal nachgewiesen haben, seitens der „Südslaven" niemals besprochen, jedenfalls aber nicht ernst genommen wurde. Es ist uns unerfindlich, was man in den deutschen Blättern mit der ewigen Besprechung dieser Utopie eigentlich will. Wozu denn die slovenischen Abgeordneten, die doch im Grunde genommen politische Hasenfüße sind, Courage, Entschlossenheit und Verwegenheit an« dichten? Wozu sie denn zu Factoren machen, die sie nicht sind, nie sein werden ? „Von den Dalmatinern dachte nie anch nur ein Einziger an den Austritt ans dem Hohenwart-Club" sagt das Organ des Slovenenführers Klun; „die Dalmatiner wissen es ebenso genau, wie unsere Slovenen, daß sie nur mit Unterstützung des Tschechen-, Polen,-Hohenwarth- und Lichtenstein-Clubs etwas erreichen können.. .." [G e i st l i ch e P v l i t i k e r.| Das Bachergebirge ist namentlich an seinen südlichen Ab-hängen, reich mit Pfarrern und Kaplänen be-setzt, die in Bezug aus Politik ganz furchtbar energisch sind. In einem clericalen slovenischen Blatte läßt sich vorgestern solch' ein Mann Gottes über die politischen Verhältnisse der Slovenen in folgender Weife ans? „Bitt einer Nation darf man nicht umgeben, wie mit einer feilen Dirne. Also — lieber mit den Tschechen in die Opposition, als ntit dem ewigen Kops-nicken im Parlamente fortfahren, und noch dazu für solch' schniählichen Lohn. Ueber 50 Söhne slovenischer Eltern konnten nicht in slovenische Gymnasien aufgenommen werden. Fünfzig Eltern! Steuerzahler! Das ist aber wohl auch etwas, besonders wenn man bedenkt, das dem wahr-haften Volksvertreter die schwielige Bauernhand so viel werth ist. wie die deS Ministers, die in einem Handschuh steckt. Also — die Stunde hat geschlagen, der Gewählte der Ration muß be-greifen, daß für solch' dummen Schaum (?) unser Stolz, unser Recht nicht verkäuflich ist. und daß wir entweder ehrenwerth leben oder heldenhaft sterben wollen, mit der Waffe in der Faust, um die Bildung und unsere nationale Jugend, die das neunte Weltwunder in Europa ist." sEillier Casinoverein.] Das Programm der Unterhaltungen ist in folgender Weise festgestellt worden: ant 26. Oetober Kränzchen, am 16. November Familienabend mit Tanz, am 7. Deeember Concert der Musik-vereinscapelle und Tanz, am 31. December Sylvefterfeier. Die Generalversammlung des CasinovereineS findet am 9. December statt. |Die Pettauer Slovenens scheinen darüber toll geworden zu sein, daß der noch in Amt und Würde stehende Bezirksschulrath sich die Freiheit genommen hat, eine Sitzung abzuhalten und dabei sogar Beschlüsse zu fassen. Ein „geistlicher Herr" liefert zu dieser Angelegenheit 1887 i eine von echt christlichen Gefühlen durchir.dv. entsprechend geistreiche Korrespondenz in Jra clericalen „Slovenec", die folgendermaßen be»I ginnt: „Ueber die Frechheit der hiesigen ?!»>- > euren muß sich der Mensch entsetzen, denn bt-j greifen kann er so etwas nicht. Im Leben iftl es Gebrauch, daß. wenn Einer wo einen Ml bekommt, er dort nicht mehr hingeht. besonda» wenn er bei gesundem Verstände ist. Bei uns«« Remcuren ist es jedoch nicht so. Sie fielen btwr bei der Bezirkswahl durch: ein Mensch ur; normal ausgebildetem Gehirn möchte nun qk* ben, daß ihnen das als genug gelte, um « nicht mehr in Dinge zu mengen, die fie nichts angehen. Ja. was noch! Ter gefall« Ausschuß hielt am 10. Sitzung. Ist das nn» unverschämt!" — So fühlt unsere Geistlich^ für unS Deutsche! Freilich bandelt es sich im einen panflavistifchen Bezirksschulrath, der m\ läufig sein verderbliches Wirken nicht wird exfr falten können. [Brandschäden.] Man schreibt unl unterm Heutigen auS Hochenegg.- Gestern ;m> schen 8 und 9 Uhr Abends wurde unsere niackn Feuerwehr allarntirt. Sie sammelte sich raH nnd eilte dem leuchtenden Scheine zu, der fie n4 dem eine Wegstunde weit entkernten Crte ri. Martin im Rosenthale sühne. Hier fand sie reich«? lich Arbeit, denn es stände t ein Wohnhaus, m Stall und ein Wirtschaftsgebäude in Ma Flammen. Unter der Leitung ihres Hauplmtini» Herrn Ledl gelang es ibr. den Brand atz» grenzen und beträchtliche Vorräthe an Lelx»** Mitteln. Futter. Wein u. s. w. zu retten. — 3* Pettau wird uns unterm 17. d. geschrieben : Heu» um die Mittagsstunde ist aus der Herrschaft ?!:» nisch das Gesindehaus milfammt den aufVemsT^ boden desselben angehäuften FnttervonÄ!» ein Raub der Flamme» geworden. Der Zcha« welchen die Herrschaft erleidet, ist umso grifet als jene Vorräthe, wie man sagt, nicht ver» sichert waren. Zehn Mann der Pettauer m« willigen Feuerwehr sind in Amon getreten, und rf ist ihnen auch gelungen, den Brand zu localisi k». Das Feuer scheint infolge von UnvorfichnM entstanden zu sein. [T o d es f ä l l e.j Wir erhalten auS Pn die Todesanzeige des k. k. Univ.-Professors it Gustav Adolk Lindner. Der Verstorbene ip hörte vor ungefähr 15 Jahren dem LehrkSist des hiesigen Gymnasiums an und war auch durch seine literarische Thätigkett in wettn» Kreisen bekannt. Professor Lindner starb »ich längerem Leiden, '-'»9 Jahre alt, ai ^elnrw lähmung. — Aus H r a st n i g'g wird rni geschrieben: Vergangene Woche geleiteten nnr einen der ältesten und beliebtesten Beam>I unserer Kohlenwerksgesellschast zur letzten flute statte. Der Verblichene war Herr Werkto Florian Puschhauser, der durch ^ ladest vierzig Jahre als solcher wie auch als und Gemeindearzt hierselbst wirkte. Er wqß sich durch liebevolle Behandlung seiner Patieim wie durch seine unermüdliche Thätigkeit -Ä außerordentliche Gewissenhaftigkeit die Achtm und Sympathie Aller zu erringen. Ties betn* beten die zahlreichen Kranzspenden und t» massenhafte Betheiligung aus allen^ Zchichm der Bevölkerung an seinem Begräbnisse. — 7a Dahingeschiedene ward als Sohn einer aitflt« seheneu Bürgerfainilie zu Troppau am . Ä» 1819 geboren, erlangte an der Franz I« Universität zu Graz seine medicinische dung, wirkte bald daraus als Arzt der cüDlwlJt zu Laibach und übersiedelte im Jahre 184 s all Werksarzt uach Hrailnigg. Durch bittere (.'nah» rnngen. zahlreiche Schickfalsschläge und die ekle Strapaze», denen er sich zu jeder Jähret ml Tageszeit aussetzen mußte, schon seit langem Zeit physisch entkräftet. begann er i» letzten Winter zu kränkeln und verschied > ich den schmerzvollsten Leiden am 8. d. M . Ä d«-tranerit ihn nicht nur die tieibetrübte "aimfir sondern auch die Beamtenschaft und die qaast Bevölkerung. Möge ihm die Erde leicht 'ein! [V e r u n g l ü ck t e G e n o s s e n i di a 'lr bildung.s Am letzten Amtstage der Bezirks haupttnannschaft Rann in Drachenburg kam d gelegentlich der versuchten Bildung einer (?e:iosia-schaft der Müller. Fleischer und Wirthe ? r 1887 nimiilniariichen Auftritten. Die Mehrzahl wollte in» einer Genossenschaftbildung nichts wissen, rilt hinderte mit Gewalt die Wenigen, welche kitteten wollten, an der Beisetzung der Unter-schrift. Es mußte schließlich von, amtirenden Lommissär Gendarmerie requirirt werden, worauf ümimUche Gewerbsleute das AmtSloeale ver-li.Rcn. Die Genossenschaft ist selbstverständlich »chl gebildet worden. [später Hagel.j Wie man uns aus Grd.-LandSberg schreibt, fiel dort am 12. d. M,i Mittag unter Gewitlererfcheinungen^ziem-l-iift ausgiebiger Hagel. An manchen Stellen kßcit die Eiskörner zollhoch. Die Weingärten b;i Wind.-Land^berg, Sradelberg, Wiersteiu und im benachbarten Croation haben durch den yayelschlag einigermaßen gelitten nnd die Wein-tauern beschleunigen jetzt die Lese, um nicht mehr Schaden zu erleide«. — Weiters wird u»S nimm Gestrigen aus Windisch - Landsberg ge« schrieben: Nach dem letzten Unwetter regnete fortwährend, so daß die Sottta ihre Ufer vdaschritten und die Niederungen überfluthet bat. In der Nacht vom Samstag auf den Sonn-t: fiel aber gar schon Schnee, der hauptsächlich iu den westlichen Lagen des benachbarten Kroatien stellenweise beute noch spannhoch liegt, die Obstbäume. an welchen noch theilweise die Mchte hängen, haben besonders stark gelitten lins auch der Forst dürfte durch Schneebrüche mitgenommen worden sein. Da wegen der un-«mistigen Witterung nicht gelesen werden konnte, in kann man sich leicht eine Borstellung machen, dap auch die Weingärten Schaden genommen wen: zum Ueberflusse ist heute früh ziemlich i jtorfcr Frost eingefallen. Heute erst wird mit t« Weinlese allgemein begonnen werden. * • • [ein Jtinbeömorb.] In der Nacht »um 117. d. M. bat die in der Brunngasse Rr. 7V in Cilli I tctlmtKirteJ jährig« Taglöhncri» A. ©meinet t «in ItdcnMhigtS Kind geboren, das sie in die, im ! litten Haufe befindliche Senkgrube brachte, wo es i» der Mebrung versank. Die Niederkunft der Gmeiner I Hits fen den Mitbewohnern d«S HauseS infolge > ? Geschreies des neugebornen Kindes wahrgenom-! ntTi; leider hatte man das Verschwinden des armen AichöpfeS erst entdeckt, als es bereits zu spät war. SnikftrH die, im hiesigen Jnquisttenspitale befind-Mc Mutter mit bösem Vorsatze gehandelt, wird das Jtricht klarstellen. DaS tobte Kind wurde des Mor-jnS nach der Geburt aus der Senkgrube gehoben und nach dem städtischen Friedhof zur Beerdigung ttettragen. Gcrichtssaal. (\ifli, 17. Cetober. Bei der heute erfolgten Eröffnung der fünften diesjährigen Session des Schwurgerichtes hob der Herr k. f. KreiSgerichts-Mßdenl Hofrath Heinriche?, nachdem er die Geschworenen aus ihre Rechte und Pflichten als Richter aufmerksam gen,acht hatte, hervor, daß in dieser Periode dreizehn Strasfälle, darumer fünf wegen Brandlegung, einer wegen Mordversuches. einer wegen Raubes, und zwei treffen Todtschlages zur Verhandlung gelangen. Ten Gegenstand der ersten Verhandlung bildete der Straffall gegen Johann F i o l i e aus Kupeleve, Ger. - Bez. Rann, wegen Verbrechens der Brandlegung. Am 26. Juli l. I. uge» 3 Uhr Morgens gericth nämlich das Aallqebäude der Eheleute Fiolic iu Brand, welcher alsbald das Wohngebäude dieser Ehe-Inttf ergriff und mich die in unmittelbarer Näh« liegende Waldung der Eheleute Berftovsek tox Feuersgefahr aussetzte. Der Angeklagte hatte im Laufe der Voruntersuchung gestanden, daß er Feuer in der Absicht gelegt habe, um sich die Versicherungssumme von 20t» sl., mit welcher b:t Gebäude bei der wechselseitigen Brandschaden-Versicherung - Anstalt versichert waren, zuzu-eignen. Bei der heute dltrchgesührten VerHand-lunfl zog Fiolic sein Geständnis zurück; allein dii derselbe mit Rücksicht auf das vorliegende anderweitige Beweismaterial der That sehr ver-bo itia blieb, bejahten die Geschworenen im ;SiitiK der Ausführungen des öffentliche» An-llägers, St.-A. Gertfcher, die auf das Ver-brechen der Brandlegung gerichtete Schuldfrage, „Deutsche Macht" und wurde Johann Fiolic wegen dieses Ver-brechens zu vier Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Der Gegenstand auch der zweiten VerHand-lung bildete eine Brandlegung. Aus der Anklage-bank befindet sich der «3jährige Auszügler Martin 2 u p tt i f aus Pireschitz, Ger.-Bez. Schönstein, welchem zur Last gelegt wird, daß er in der Nacht vom 8. aus den 9. August l. I. das WirthschaftSgebäude seines Schwiegersohnes Markus Vodenik in Brand gesteckt habe, welcher das ganze Gebände sammt den darin befindlichen Fahrnissen einäscherte. Der Angeklagte ist der That vollkommen geständig und begründet die-selbe damit, daß Markus Vodenik an dem Un-glücke selbst Schuld sei, weil er sich geweigert habe, ihm eine restliche KaufschillingSforderuug von 15 fl. auszuzahlen: aus Zorn darüber habe er den Brand s.elegt. Da die Geschworenen die an sie gestellte Schuldfrage einstimntig bejahten, verhängte der Gerichtshof über den Angeklagten eine vierjährige schwere Kerkerstrafe. * Die Verhandlung inbetreff der Ehren-beleidigungklage des Herrn Reichsrathsabgeord-ueten Dr. Foregger gegen die „Südst. Post", welche heute hätte stattfinden sollen, wurde über Ansuchen der Angeklagten vertagt. « — Wie uns nachträglich mitgetheilt wird, hat in der Straffache gegen Rotar Verses in Lichtenwald, welche wegen Verjährung die Frei-sprechung des Angeklagten zur Folge hatte, nicht Herr Gerichtsadjunct Levec, sondern Herr Be-zirksrichter Thurn in Lichtenwald als Richter fungirt. Theater, Kunst. Literatur, ßillier Stadttheater. Die Begabung eines Schauspielers kommt wohl eigentlich nur dann zur vollen Geltung, wenn er die Aufgabe bat. eine neue Rolle zum ersten Male zu spielen, oder, wie der fachmännische Ausdruck hütet, eine Rolle zn „ereiren". So sehr ihm hiebei Autor und Regisseur bei-stehen mögen, die Mehrzahl der Bedingungen, an welchen der Erfolg hängt, liegt doch in ihm selbst und in seinem Können. Diejenigen, welche nach ihm die Rolle spielen, haben sich nnr zn bemühen, den Ersten möglichst getten nachzu ahmett: sie gehen so den sichersten Weg und werden auf diese Art auch am leichtesten den Intentionen des Antors gerecht. Die Hauptrollen der modernen Stücke, namentlich aber der Operetten, sind sür die ganze Theaterwelt stereotyp, und die Großherzogin voit Gerolstein, die Prinzessin von Trapezunt, der Schalk Boccaccio und die Spitzenkvnigin werden in London nnd in Paris ganz ebenso gegeben als in Wien, in Neapel oder iu Eairo. Immerhin gehört auch zur Nachahmung schauspielerisches Talent. Von diesent Gesichtspunkte muß mau Herrn Schmidt Renner als einen sehr begabten Darsteller an-erkennen, und zwar nmfomehr, als er nicht ver-absäumt, die jeweilige Rolle mit eigenen Zu-thaten zu verbrämen, wo dies nur halbwegs angeht. Er hat uns nacheinander .,'s Nnllerl", Stesan Hoch, den Podektü ini „Gasparone" und den Theaterdirector Striefe geboten, und alle diese Leistungen waren sehr lobenswert!). Und seine letzte Rolle, diejenige des Obersten Ollen-dorf. gehört an und für sich wahrscheinlich zu den besten, die er ans dem Repertoire hat, trotz der kleinen Uebertreibungen, zu welchen diese Figur so leicht verleitet, trotz der kaum merk-baren Entgleisungen, welche int Uebersprudeln der guten Laune vorgekommen sind. Mit dem „Bettelstudent" hat uns die Direktion überhaupt einen recht vergnügten Abend bereitet. Die Vor-stellung ging flott und lebhast vonstatten nnd das Publicum folgte den Vorgängen auf der Bühne mit einem Interesse, als ob es gar nicht wahr wäre, daß diese Operette in unserer Stadt schon mehr als ein halbes dutzendmal aufge-führt worden. Rebe» Herrn Schmidt-Re»mer find zunächst die Fräulein C95 „Kurze" (4 12,004.601). Dagegen habe» die wegen ihrer unrühmlichen Gerüche allgemein mißachteten „Langen", auch unter dem Namen „Stinkadores" weit und breit verpönt, abermals eine Abnahme des Confnms zu verzeichnen. Es wurden 69,742.400 „Lange", also um 8,151.590 weniger als in, Vorjahre geraucht. Am bedeutendsten ist der Cigaretten-Coniuni, welcher von Jalir zu Jahr riesig steigt; eS wurden 243,547.6Lt)Cigaretten, um 50,624.340 mehr als im Jahre 1886 geraucht. Die auf-fällige Abuahme der Virginier-Cigarren nnd die enorme Zunahme der Cigaretten sind sehr inter essante Erscheinungen; es beweist dies, daß die starken Sorten weniger beliebt sind. Für die Verfeinerung des Geschmackes der Raucher spricht auch der Umstand, daß der Consum von Rauchtabak um 106.825 Kilo, jener des Schnupf* tabakes um 22.840 Kilo abermals abgenommen hat. sD i e H a n d e l s v e r t r a g e.j Es scheint ausgemachte Sache zu sein, daß der Reichsrath gelegentlich der Eröffnung der Delegationen ver-tagt wird. Wenn den« wirklich so ist, so wird das Abgeordnetenhaus uicht mehr in der Lage sein, vor Jahresschluß die Erneuerung der Handelsverträge mit Deutschland und Italien zu berathen, und der Handelsminister wird, wie wir in der „Eorr. de l'Est" lesen, vor Schluß der parlamentarischen Arbeit die Ermächtigung zum Abschlüsse eines provisorischen Ueberein-koinmens mit den beiden genannten Staaten verlangen. _ Kaus- und LandwirMchatt. fZur Verhütung des EinrostenS der Schrauben) taucht man dieselhen in ein Gemisch von Graphit und Od. Weitere Vortheile „Deutsche Wacht" dieses Verfahrens bestehen darin, das» beinahe die ganze, beim Anziehen der Schrauben verwendete Kraft zum Zusammenziehen der Theile in Anwen-dunz kommt, da die Reibung bedeutend vermindert wird, die Schrauben nicht so leicht brechen und das Festfressen derselben unmöglich wird. Bei Maschinen, welche der Hitze oder feuchter Luft ausgesetzt sind, rosten die Schrauben, selbst bei Anwendung von Oel, bald fest, »vaS daS spätere AuSeinandernehmen der Maschinen sehr erschwert, die auberdem durch gewaltsames Entfernen der Schrauben leicht be-schädigt werden. _ Hingesendet.*) Sehr geehrter Herr Redacteur! Ich ersuche Sie hiermit höflichst um Ausnahme nachstehender Zeilen: In der Nr. 81 der „Deutschen Wacht" vo»n 9. d. M. brachten Sie ans der Gemeinde-rathssitzung des vorhergegangenen Tages auch den Bericht der Finanz-Section, in welchen! Herr Gemeinderath Ferjen unter Anderem über die Legate nach dem verstorbenen Hrn. Fr. Wretschko reserirte. Diesem Berichte entnahm ich, daß man von allen Legaten die bei mir aushastende For-dernng besonders deutlich namhaft machen zu müssen sich gedrungen gesühlt hat, und zwar mit der Bemerkung, daß dies eine Wechselfor-derung sei, der gegenüber ich mich insolvent er-klart hätte. Ich erkläre hiermit diese letztere Bemerkung für gänzlich unwahr und unrichtig, und zwar aus den» Grunde, weil mir der verftor-bene Herr Fr. Äretfchko schon vor Jahren das betreffende Document niit den» Bemerken zurück-stellte, ihm diese Zahlnng nach Belieben und nach Möglichkeit leisten zu wollen, was ich jederzeit beweisen kann. Es war daher anch niemals nöthig, mich insolvent zu erklären, was dem löblichen Gemeinderath gewiß genau bekannt ist. Ick ersehe, daß man mit jener un-wahren Bemerkung keine andere Absicht hatte, als nicht allein meine Ehre, sondern auch meine gewerblichen Interessen zu schädigen. Es war mein guter Wille, diesen Gegen-stand »ach Möglichen» zu ordnen; nachdem ich aber sehe, in welcher Weise man mir Zwang anthui« wollte, und gerade deshalb nur speciell meine Person ins grelle Licht zog, so gestatte ich mir die Bemerkung, daß die Tilgung oder Richttilgung dieser Forderung durch Zurückgabe des DocumeutS ganz meinem Belieben anheim-gestellt wurde, und ich im Falle einer Bezweis-lung dieser meiner wahrheitsgetreuen Aeußerung mir den gesetzlichen Weg vorbehalte. Hochachtungsvoll Cilli, am 17. Oetober 1887 Eduard Weiß. •) Ziir Form und Inhalt ist die Redaction nicht ver-antworilich _ Weis&B niil creme seidene Faille Francaise,! , swai, Satin mmMi Damaste. Ripse, Taffete I nnd Atlasse 15 kr. per Meter'SuS^'kSj und Stöcken zollfrei in'« Mao.' das Seidenfal rik-■ Depöt G. Hennnbc-rg (k. und k. Hoflieferant) ■ Zürich Mus.er umgehend. Briefs kosten 10 kr. Pnrtnj Massgebendes Urr Keil eines renom-mirten Ärzte« über-Apotheker Meiß nerv sensationell wirkendes Pflaster gegen Hühner-äugen, Warzen, Hautverhänungen, überhaupt gegen alle Hautwucherungen. l)Lvcs , 19. Jänner 1887. Senden Sie, ich bin neugierig ob ich meine, bis mm allen Mitteln Widerstand leistende Hühner-äugen los werde. Med. dr. Genrg Kiss. Besitzer de» gold. PerdienstkreuzeS mit der ürone. Ö-Becse, 12. Februar 1887. Postanweisung- (Soup. fl. 1.15. .... dazu gesellten sich noch unbarmherzige Hühnerauzenschmerzen, die dur ij ihr Meißner scheS Pflaster geschwunden sind, so dah ich eS mit gutem lSewiffen wem immer emvsehlen kann. Dr. Georg Kiss. Wir machen unsere Leser aufmerksam, da« dieses Pflaster durch jede Apotheke besorgt werden kann, in Marburg: Apotheke «. A. König. ö Vom k. k. KreiSgerichtS-Präsidiuiii Cilli wird bekannt gegeben, daß bei demselben wegen Sicher-stellung der Brodlieserung für die eigene» Häftlinge und Sträflinge und jene des hiesigen k. f. städt.-del. Bezirksgerichtes pro 1888 die Lssert- und zugleich Minuendo Verhandlung am 12. November I. 3. Bormittag um 10 Uhr iu der Amtskanzlei der Hilfsamter-Borstehung (Parterre links, Nr. 1) abgehalten werden wird. Hiezu werden die Unternehmungslustigen mit dem Beifügen eingeladen, daß jeder Lieitant eine Cantion von kevenkuudert Dulden entweder in Baarem, Zparcassebücheln oder Obligationen, letztere nach dem Cours werthe des Verhandlung?-tages, zu Handen des LicitationS-CommissärS zu erlegen haben wird; die etwaigen OffcrciUen aber die mit gleichen Cantionen belegten, gut versiegelten Offerte bis zum Beginne der Ver-Handlung zu überreichen haben. Das Marktpreis-Certificat und die übrigen Bedingnisse können bis zum Verhandlungstage täglich während den gewöhnlichen Anusstunden in der AmtSkanzlei des Hilisämter-VonteherS eingesehen werden. Präsidium des k. k- Preisgerichtes Cilli am 14. Lcrobcr 18»7. 773 3 Der k. f. Hofrnth. H. Kasparek in Fuinek, Mähren liefert gegen Nachnahme ,i Kilo ftallee: Domingo, elegirt. hochfeinst......fl. Cnba, hochedelst. Ila. ........»» 9.— Cuba. - Ia. ......... Portoricco, hocbfdelat, Ila........... Portoricco. , Ia. .......... ' Java, goldgelb, Ia. .......... Menado, Ia. ........., 10.-— Ceylon, Ha. .......... 3.73 Ceylon, Ia. ...... » 1".— Mocca, hochhochedelst Ia. 10.-^j Kaiser-Thee per 1 Kilo Nr. 1, fl. 3.50, Nr. 2. fl. I.—, Nr. 3. fl. 4.50. Nr. 4, fl. 5.—. Nr. 5. fl. 5.!»0. Nr. 6. fl. _. Der Besteller hat also keinen Zoll, keine Porti uud keine Emballage zu bezahlen. Ich bitte um Itefttellungeu. ___I Schöne Land-Realität in Steiernutrk. <'ine Fahrstunde vum belebten Markte Leibnitz an der Sttdbahu emfernt. in massiger Anhohe, «cbtfii- Fernsicht, gute Zufuhrt, mit einem Maier-hAUse, »tockhohcm Herrenhause, Wirtbscbaftegcbäud«, Alles in gutem Dauzustand*, einem Orun.icomplex voll 32 Joch, zur HiUfte in Hochwald, theils schlagbar. theds 20)^hriger Nachwuchs; di • andere Hälfte in Aeckern. Weingärten, Wiesen mit Obst. Ans derselben sieben circa 2000 Stück Obstbanine edelder Sorte, mit einer Weinfechsung von durchschnittlich 15 Startiii, seit dem Jahre 1852 hagelfrei und im Voijahre ganz frostfrei, i*t gegen (fiinstige Zahlungs-Bediiignis*p aus freier Hand zu verkanten. Auskunst ertheilt: Gemeindeamt Oberftthrenbach. Post Klein in Steierinai'k. 754 3 Zna.ir23.ex G-ia-rlcen von bester Qualität, liefert das 5 Kilo-l'asbl gegvn Nachnahme ohne weitere Spesen um fl 2.25 II Kaspirek in Fuinek. 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