^ ««V Ireitag den «. Septemver »878. XVII. Jahrgang Die ^Marburger Settuug" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Areitag. Preis, - für Marburg a^anzjährig k st., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. bv kr^ für Zustellung _ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 3 kr. pr. Zeile. Vosoiti-Htytgoviila und da« «almlicht VMl der Atvölkerang. Marburg, 5. September. Die Beschwichtigungs-Hofräthe geben sich Mühe, UN» mtt dem Vertrage zu versöhnen, welcher das Hoheitsrecht des Sultans in '^^os-nieN'Herzegowina anerkennen soll und betonen, daß alles geschehen werde, um das ' azMjche Gefühl der Bevölkerung nicht zu verletzen. Regierungen in vollkommenen Rechtsstaaten, welche dlos die Gesetze vollziehen, finden nur in diesem Wirkungskreise Gelegenheit, das Gefühl Jener zu schonen, die gezwungen sind, das Gesetz zu achten. Mächtiger und darum verantwortlicher ist die Negierung Oesterreich-Ungarns, welche provisorisch die wichtigsten Beschlüsse saßt — auch gegen den Willen der Volksmehrheit. Die Bevölkerung Oesterreich-Ungarns war in überwiegenver Mehrzahl eine Gegnerln der Besetzung und nur die Minderheit begrllßte den Einmarsch, der nach ihrer Meinung zur bleibenden Erwerbung, zur Angliederung slihren sollte. Entspricht dieser Vertrag dem natürlichen Gesühle der Mehrheit, deren Angehörige zu Tausenden aus dem Kriegs-Schauplatze weilen und welche doch verlangen dars, ja! verlangen mub^ daß wenigjlens Ehre und Würde der Grobmacht die Ziele sind, die wir mit dem Verluste von so vielen Millionen Gulden, so vieler Arbeitskraft, so vieler Menschen erstreben? Beftiedigt dieser Vertrag das heibeste Verlangen der Minderheit, deren wehrpflichtige Männer, von den Segenswünschen ihrer Stammgenoffen begleitet, zu den Waffen geeilt? Nach Allem, was Oesterreich-Ungarn durch Jahrhunderte von türkische!» Mordbrennern, Schändern und Räubern erduldet — nach Allem, was namclltlich Bosnien und die Herzegowina unter dem osmanischen Barbarenstaat gelitten, nach allen Ströinen unseres Blutes, welches durch die Schuld Abdul Hamids und seiner Pforte seit vier Wochen geflossen, noch einen solchen Verlrag eingehen, ist mehr, als die Bevölkerung begreifen kann. Das Hoheitsrecht des Sultans anerkennen, während demselben jeder andere Staat nach Allem, was am Goldenen Horn gegen uns geplant und von dort aus verübt worden, den Krieg erklärt hätte, ist mehr, als das Gefühl anch des SanftmÜthigsten sich bieten läßt. Der Vertrag mit der Pforte würde allein die türkenfreundlichen Magyaren befriedigen, die übrige Bevölkerung Oesterreich-Ungarns -einunddreißig Millionen — stünde demselben unversöhnt gegenüber. Franz WieSthaler. Warakllgtll vor dem Einmarsch. Die »Wiener Abendpost" hat jene Berichte veröffentlicht, welche der österreichisch-ungarische Generalkousnl in Sarajevo — R. v. Wafsitsch — an den gemeinsamen Minister des Aeußern gesandt. Diese Berichte sind ein urkundlicher Belag zur Geschichte des boönisch-herzegowi-niichen Ausstanbes, sind Winke und Warnungen, die leider keine Beachtung fanden. In den Berichten vom Mai l. I. schildert Wassitsch die Anarchie des Landes, die so arg gewesen, daß „sieben Offiziere zu kriegsrecht-lichcr Untersuchung gezogen worden, weil sie im Verdachte standen, einen bekannten Räuber, Hadschi Loja, zu desien Ergreifung sie mit 180 Soldaten entsendet wurden, laufen gelassen zu haben." Wassitsch erzählt von einer geheimen Adresse türkischer Fanatiker, mit welcher sich auch Regierungsorgane befabt — von der Errichtung eines Volksausschusses und eines vollkommen revolutionären Sicherheitsausschusses — von stark organisirten Banden und meint dann bezüglich der Besetzung: „Allerdings wären die Folgen einiger Anfangs mibglückten Angriffe unserer Truppen für die Durchführung der Okkupation ungünstig. Der kriegerische Geist der Armee und der Bevölkerung würde erwachen und dem Vordringen unserer Truppen manche Verzögerung bereiten. Der Mohammedaner Überlegt nicht kaltblütig die entsernten Folgen seiner Handlungen. So-wie die Volksmeinung in Konstantinopel sich leichtsinnig in den Krieg begab und in Folge einiger errungener Vortheile sich bereits als Siegerin wähnte, ebenso würde der bosnische Mohammedaner nach einigen kleinen, über unsere Truppen errungenen Lortheilen sich all-sogleich als unbesiegbar alrsehen und überall zu den Waffen greisen und kämpfen, ohne zu bedenken, dab er dadurch sich und dell Seinen den Untergang bereitet." Wassitsch gelangt nuu zu detn Zeitpunkt der amtlichen Ankündigung des Einmarsches und legt haarscharf die Thatfache dar: erstens, daß diese Ankündigung das Zeichen zu dem Ausbruch der Bewegung war, als deren Leiter der „bekannte Bandit Havschi Loja" erschien, und zweitens, daß die Bewegung durch die aktive und passive Unlerstützung der türkischen Behörden, d. h. indirekt der Pforte selbst, vorbereitet und ermöglicht wurde. Wassitsch bezeichnet am 3. Juli sofort als den Gegenstand seiner Besorgnib die feindselige Agitation der türkischen Regierungsorgane. „Ich mußte vor Allem darauf bedacht sein — schreibt er — den türkischen Beamten zu erschweren, durch Taktlosigkeit und Lügenhaftigkeit K e u i l r e t o n. A«» drr Aavpifladt Nosaitos. Sarajevo — schreibt der Berichterstatter der „Deutschen Zeitung" vom 22. August —-hat seine alte Physiognomie großtentheils wieder angenolntnen. Die «»eisten Läden der über 60 Gassen umfassenden Tscharscyija (Handelsstadt), sowie alle iin großen Besestan (steinerne gedeckte Verkausshalle mit mehreren hundert Gewölben) find geöffnet, ein Theil der Flüchtlinge ist zurückgekehrt, die Behörden amtiren und nur in den eigentlichen Türkenvierteln herrscht noch Todesstille, auch die geschwärzten Mauern der verbrannten Stadttheile erinnern an die vor Kurzem stattgefundenen blutigen Scenen. Unsere Offiziere und Soldaten durchziehen die Stadt, kaufen alle rnöglichen Gegenstände, und der ohnedies bunte orientalische Wirrwarr hat ein neues Gepräge erhalten, linsere Sarajevoer rächen sich übrigens sür das Boinbar-dement in einer sehr etnpfindlichen Weise: sie rechnen alle Waaren tnit dem vier und fünf-sachen Preise und sind die tollsten Räuber in dieser Beziehung^ die uns noch vorgekommen. Die Oka Fleisch, welche ursprünglich zwei ^ Piaster höchstens testete, stieg auf acht bis zehn Piaster (der Piaster zu 10 kr.), ein Brod, das unter türkischer Herrschaft mit 5 kr. verkauft wurde, mußten unsere Soldaten mit 25 kr. bezahlen, und die Wohnungen, welche außer dein laiidesüblichen Minderluk (sich rings an den Wänden hinziehende hölzerne DivanS) kein Möbelstück aufweisen, erreichten eine unerschwingliche Höhe, so daß man Sarajevo mit vollem Recht die theuerste Stadt Europas nennen koitnte. Eine Wohnung, aus einern kleinen nnmöblirten Zimmer bestehend, die ich bei einer serbischen Familie aufnehmen wollte, sollte 6 Dukaten monatlich kosten. Auf meine Entgegnung, daß diez viel zu theuer sei, antwortete die Frau ganz naiv: „Ja, Ihr seid doch gekommen, uns zu helfen, so müßt Ihr doch auch mehr Geld zahlen l" Als ich ihr den Standpunkt klar geinacht, konnte sie sich doch nicht mit meiner Erklärung zufrieden geben. Von politischer Freiheit, von Sicherheit des Lebens und Eigenthuins haben diese Leute keine Idee, und nur bares Geld kann ihnen Liebe und Achtung sür die Befreier abgewinnen. Nun hat aber die Geschichte ein ganz anderes Gesicht angenommen; der Civil-Kom-niissär ließ die Preise der Lebensinittel limitiren und so sollen denn Fleisch per Oka 40, Brot 20, Reis 40 kr. kosten. Auch in den Gasthäusern müssen die Preislisten aufgeschlagen werden. Dies Hilst aber Alles nicht viel, denn zwei Tage hatteii wir beinahe nichts zu essen und wenn Jemand wissen will, wie der Hunger thitt, dars er nur eine kleine Bergnü-gungstonr nach der bosnischen Hauptstadt unternehinen. Dabei ist die Unsicherheit im ganzen Lande fiirchtbar im Zunehmen. An allen Ecken nnd Enden tauchen Jnsurgentenbanden auf, bei Doboj und ^^iaglaj, t^ei Zepce iind Vran-duk, uin Visoka und Sarajevo — überall wird geschossen und unsere Soldaten verlieren ihr Leben dlirch MordanfäUe aus dem Hinterhalte. In Zepce wurde das Marodehaus überfallen und die Insassen inedergeinetzelt, gestern zwei unserer Vorposten (Jäger) — eilte Stunde von hier — erschossen. Lieferanten, die aus dem Lande Heu kaufen wollten, angefallen und so geht es mit Grazie weiter l Daneben durchschwirren die unheitnlichsten Gerüchte die Stadt. Die Laden wurden gestern Früh plötzlich geschlossen, weil die Jnsurgenteii einen Uebersall beabsichtigen sollten, thatsächlich auch nach Zwornik den Besehl expedirt hatten, die dortigen Aufständischen möchten sich zutn Marsche nach Sarajevo bereit machen, dainit eine gemeinsame Aktion gegen die österreichischen Truppen nnternonimen werden könne. Erst ein Befehl des Kommandieretiden zwang zur sosortigen Wiedereröffnung der Laden. Ein Heer von Denuncianten macht sich breit und leider sind es' österreichische U»rterthanen, welche am meisten und grundlos die Angeber machen. das Volk irre zu leiten und zu Exzessen zu verführen." Deshalb sucht er „einflußreiche mohamedanische Persönlichkeiten" zu gewinnen und trifft auch in der That auf einige günstig gestimmte Begs und Effendis. Am 4. Juli begab er sich zum General-Gouverneur Mazhar Pascha und fragte, ob er bereits Instruktionen bezüglich des Empfanges unserer Truppen habe? Mazhar Pascha sagte, er habe keinerlei Instruktionen und bedaure deshalb, daß ihm von allen Seiten Nachrichten der bevorstehenden Besetzung zukommen. Nach seiner Aliffassung der Pflichten müsse er die Vertheidigung des Landes gegen die Okkupation auch ohne besondere Instruktionen anordnen. Wassilitfch bemerkte hierauf, daß er hier sei, und sei dieser Umstand das sicherste Zeichen, daß die Regierungen in Frieden leben; die Ausrufung der Baschibozuks sei daher nicht am Platze und könnte üble Folgen haben, die ihm zur Last fallen. Der Militär-Kommandant. Bali Pascha war von der Nachricht des bevorstehenden Einmarsches sehr betroffen. Er sagte, daß er keinerlei Instruktionen für diesen Fall habe, ja ganz unvorbereitet sei. Am Nachmittag des 4. Juli versammelte Mazhar Pascha den Provinzialrath und mehrere mohamedanische Notablen zu einer auberordentlichen Sitzung. Er trug vor, dad er von allen Punkten der Grenzen Nachrichten habe, daß eine Okkupation des Landes durch österreichisch-ungarische Truppen drohe und daß die Zeit gekommen sei, alle Vorbereitungen zur Abwehr zu treffen. Er sprach dann in längerer Auseinandersetzung über die Hilfsquellen des Landes an Menschen, Waffen, Munition und Nahrungsmitteln und wollte den Rath glauben machen, dab ein erfolgreicher Widerstand möglich sei. Im Provinzialrathe machten sich einige besonnene Stimmen in abmahnendem Sinne geltend — leider aber „fand das Kriegsgeschrei Einzelner bei den Hodscha's und bei dem Pöbel einen allen vernünftigen Mohamedanern unliebsamen Wiederhall." Es folgt nun die Schilderung der unter den Augen und in stillem, theilweise sogar in offenem Einverständniffe mit den türkischen Be^ Hörden geschehenen Revolutionirung von Sarajevo durch den „bekannten Banditen." Am 13. Juli proklamirt Hadschi Loja den Religionskrieg. Hasiz Pascha benimmt sich schwach und ungeschickt. Am 14. besucht Hafiz Pascha den Generalkonsul, um ihn zu überzeugen, daß die Regierung nicht auf die allen Verführungen ausgesetzten bosnischen Bataillone zählen könne, daß er daher neue Truppen nach Bosnien rufen müsse, um ^ie Ordnung aufrecht erhalten zu können. Durch diesen Vorwand gelang es, Oesterreich-Ungarn üt)er die Zwecke der türkischen Truppenbewegungen zu täuschen. In einem Berichte vom 18. Juli schildert der Generalkonsul die Anarchie in Bosnien mit folgenden Worten: „Die bosnischen Soldaten können alle Augenblicke in Meuterei ge^ rathen; Steuern zahlt Niemand mehr; der Einmarsch der österreichisch-ungarischen Truppen kann alle Tage stattfinden; die Bevölkerung thut, was sie will." Von Tag zu Tag steigt die Gefahr und am 25. Juli weiß der Generalkonsul nur Beunruhigendes zu melden; doch gibt er zu, „daß im bosnischen Volke ungeachtet seiner beklagenswerthen Unwissenheit ein reicher Schatz moralischen Werthes liegt, da ungeachtet der Wochen andauernden Anarchie weder Gewaltthaten noch Diebstähle vorkommen." Am 27. Juli kam es zu Straßenkämpfen zwischen den Rebellen und den Truppen; am 28. Juli erhielt der Generalkonsul den Besuch Hadschi Loja's und berichtet darüber aus Mostar 4. August: „Das Gespräch, das ich mit Hadschi Loja führte, bot manches Interesse dar. Ich behandelte bei dieser Gelegenhett alle uns interes-sirenden Fragen, um die Anschauungen des Pöbels kennen zu lernen und um ihn über dessen Pflichten uns gegenüber zu unterrichten. — Hadschi Loja ist seiner äußeren Erscheinung nach das Modell eines orientalischen Fanatikers. Ueber sechs Schuh hoch, ma,jer, mit rollenden Augen, grobem Munde und fletschenden Zähnen, mag er auch ohne seinen rothen langen Fuchspelz, den er bei 24 Grad Hitze trägt, den de-moralisirten Christen imponiren. Die Moha-medaner der niederen Klassen stehen zu ihm, weil er fortwährend den Koran und die darin enthalteuen Wunder zitirt und sich als einen unerschütterlichen Versechter desselben hinstellt, auch alle Augenblicke schwört, daß er sür seine Ueberzeugung in den Kampf gehen und siegen oder sterben, das ist: ein Heiliger werden wolle. „Nach einigen einleitenden Bemerkungen kam Hadschi Loja sogleich auf seine eigentlichen Ansichten zu sprechen. Wir wollen, jagte er, daß sortan keine andere Steuer bestehe als der Zehent und die Kopfsteuer für Christen und Juden; der stabile Truppendienst ist abgeschafft. Alle Mohamedaner werden im Nothsalle zu den Waffen greifen. Wir kennen kein anderes Ge-setz als den Koran. Derselbe reicht für Mohamedaner, Christen und Juden ans. Wir wollen jedoch Jenen, die nicht an den Koran glauben und daher der Hölle verfallen sind, wenn sie treu zu uns stehen, Konzefsionen machen. Nach den Vorschriften des Koran hätten wir die Glocken herabnehmen und zerstören müssen; wir lassen sie jedoch, da sich Christen und Juden uns angeschlossen haben. Nur wer an dem Koran festhält, ist ein geachteter Mann. Ich bin heute Herr in Bosnien, die BegS und Notablen gelten nichts. ,Jch bemerkte, daß das Vertrauen auf den Koran an und sür sich lobenswerth ist, doch sei derselbe aus weltliche Dinge nicht anwendbar, da keine Wunder mehr geschehen, sondern Macht und Reichthum den Ausschlag geben. Ich sagte: Äls ich vor sechs Monaten hiehel kam, hörte ich, daß ein kühner Räuber sich in Bosnien herumtreibe, daß derselbe viele Freunde habe und sich daher leicht versteckt halte. Damals wagtest Du Dich nicht auf die Straße, obwohl Du damals kein schlechterer Muselmann warst als heute. Vielleicht bist Du heute über ein Mo»»at in der alten Lage. Auch die mohamedanischen Truppen, welche gegen die Russen kämpften, wurden nicht durch den Koran gerettet. Ihr aber um Sarajevo herum seid ohne Geld, ohne intelligente Führung, was könnt Ihr gegen ein wohlgerüstetes Heer ausrichten? -- „Kaum hatte mich Hvdschi Loja verlaffen, so erhielt ich deu Besuch eines Abgeordneten der saktischen Regierung, einen bekannten, gnten, alten Türken, Namens Hadschi Derwisch, welcher sich erkundigte, was ich zu thun gedenke, da die Zügellostgkeit immer größere Dimensionen anltehme. Ich entgegnete, dab Hadschi Loja soeben bei mlr war und daß ich demselben erklärt habe, bereit zu sein, Bosnien zu Verlasien, sobald die faktische Regierung eine bezügliche schristliche Mittheilung nnr gemacht haben wird. Um die Mittagsstunde des 30. kehrte Hadschi Derwisch zu mir zuri'lck und sagte, daß die schristliche, von mir gewünschte Ausfertigung m»r am Abende übergeben werde." Am 31. Juli, um 3 Uhr Nachmittags verließ der Generalkonsul Sarajevo. Zur Zejchlchle des Tages. Andrassy, welcher bei der Begründung seiner Kreditforderung setbstgefälllg den Unterschied der Staatspolitik und der Preßpolitik hervorgehoben, dürste nun wohl schon zu dem Glauben bekehrt worden sein, daß letztere die Geringschätzung der Diplomaten nicht verdient. Wär' diese Genugthuung nur nicht nm so fürchterlich theuern Preis verschafft worden und würde nur Volk, Vertretung und Regie-l ung von der mit Blut geschriebenen Geschichte lernen! Die z^riegsverwaltung inBos-n i e n-H erzegowina läßt sich durch den Vertragsstreit zwischen Wien und Konstanti- nopel nicht beirren. Türkische Beamte werden abgesetzt, Kroaten als k. k. Beamte herbeigerufen und in der Hauptstadt vollzieht der ernannte Bürgermeister die Bestimmungen der oktroyirten Gemeindeordnung. Unterm gesetzlichen Schutze jener Macht, welche dije dritte im Bunde mit Deutschland und Oesterreich-Un«^^ garn ist, treibt der Haß gegen letzteres zu bedenklichen Aeußerungen. Die russischen Blätter Wersen der Politik des gemeinsamen Ministers Zweideutigkett vor, Hetzen die Psorie zum Kriege mit uns uitd drohen mit dem «riege, salls Oesterreich-Ungarn Montenegro oder Serbien angreist. Die heurige Sedanfeier in Deutschland bekundet, daß eine bedeutende Ernüchterung dort eingetreten, wo seit Jahren der Personendienst als die erste Bürgerpflicht ge-prieftn wurde. Die Verwirthschastung der Milliarden, der große Krach, die Gefährdung auch der kümmerlichsten Freiheit machen im Volke die Erkenntniß aufdämmern, die einzig und allein den Weg zur Besserung weist. Verittischte Aachrichte». npolitik. Berlin und Rom.) -Betreffs o^ Verhandlungen zwischen Bismarck und der Kurie verlautet, daß letztere auf der Annahme folgender Punkte beharre: 1. Der Staat, die Gemeiiide und die Kirchenpatrone können kein geistliches Amt ohne Mitwirkung der Kirche verleihen. 2. Desgleichen ist die Mitwirkung der Kirche für die Atisetzung des Inhabers eines geistlichen Amtes nothwendig. 3. Die Geistlichen können blinden Gehorsam sür alle Staatsgesetze nicht versprechen, da die Mai-Gesetze nicht blos von bürgerlichen Angelegenheiten handeln, sondern auch von Dingen, welche dem katholischen Dogma zuwiderlausen. Aus der andern Seite hat der Staat das Recht, jeden Vorbehalt, den ein Priester seinem Eide ans die Verfassung beifügen möchte, zurückzu-weifen. 4. Die geistliche Gerichtsbarkeit kann nicht vom Staate ausgehen, sondern muß dem Papste unterstehen. 5. Der Staat darf die unat>hängige Existeiiz der Kongregationen und geistlichen Orden nicht beeinträchtigen, es sei denn, daß dieselben mit den allgemeinen Ge> setzen über Vereins» und GenoffenschastSwesen im Widerspruch stehen. 6. Der Staat hat nicht das Recht, zu l)estilninen, wer Mitglied der katholischen Kirche ist, wie er dies sür die Altkatholischen gethan hat, welche der Staat als röniische Katholiken ansieht, lvährend die Kirche ihneii diese Eigenschast adspricht. (Herzegowina. Von Mostar nach Nevesinje.) F.Z.M. Jovanovich hat, um Neve-siiije zu besetzen, einen Weg zurückgelegt, der sich zuerst durch die Ebene von Mostar biv nahe zuin Dorse Podvelez am linken User der Narenta hinzieht. Ettvas vor diesem Dorse zweigt die Straße links nach Nevesiiije und rechts nach Stolac iino Metkovic ab. Ansteigend erreicht die Straße nach zivei Stunden dtis Städtchen Blagaj. Blagaj, eliie kleme Stadt mit verfallenen Befeftigultgen, ist der Hauptort des sehr gebirgigen utw deßhalv ziemlich uiisruchtbaren Blagajer Bezirkes. Mahoniedairer und Christe»» bilden die Bevölkerung. Für die südjlavische Geschichte ist der Ort deshalb interessant, weil der Herzog Scepan iii der eiir-stigen Burg von Blagaj, welche datnals Herce-govina hieß, lange Zeit rendirt Hai. Jin Volke herrscht die Meinung, daß noch aus der Zeit des genannten Herzogs in und um Blagaj große Schätze vergraben liegen. Voii Blagaj au» läust die Straße dem Rücken eines de-buschten, steinigen Berges eiitlang und erreicht nach eiiier Stunde das Dorf Pakrafchitsch, um danli, über lizelliges Land absteigend, die zwei und eine halbe Stunde von einander entfernten Dorfgemeilideii Paljevedel rmd Poljane zu pas-siren uiid nach kurzein weiterin Abstieg Nevesinje zu erreicheii. Nevesiiije, eine befestigte Stadt ain Drinovnikbache, ist der Hauptort des Bezirkes gleicheii Namens, hat etiva 1200 Eintvohner, giößteiitheils Mohammedaner. Nur wenige Familien bekenne«» sich zur griechifch-ori- entalischen Religion. Nevefinje ist zugleich der Hauptort der Hochebene gleichen Namens, aus welcher zerstreut mehrere Dörfer mit etwa 2500 Christen griechisch-orientalischen Bekemtt, niffes liegen. Die Umgebung von Nevesinje ist sehr setsig, gebirgig und debhalb ziemlich unsruchtbar. (Krieg. Aus dem Spital in Travnik.) Der „Wiener Medizinischen Wochenschrist" wird von einem Arzte in Travnik folgendes mitge-theilt: „Wir haben hier Dysenterie in bereits bedenklichem Grade und haben keine Desinsek-tionSmittel mehr, da unsere Earbolsäure aufgebraucht und die Sanitäts-Material-Reserve noch nicht eingelangt ist; auch die Truppen haben ihren Vorrath an Medicamenten schon ganz erschöpft und es kann kein Ersatz dasür gegeben werden, nachdem die Vorräthe der DivisionS-SanitätSonstalt, welche bereits vier Gefechte mitgemacht uud zwei grobe Marode-Häuser fi»r Verwundete und Kranke in Jajce und Trafnik errichtet hat, nebst einem kleinen in Vacar-Aakuf, auch schon erschöpft ftnd und im Lande selbst überhaupt „Nichts" zu finden ist. (Mittlerweile sind aus Wien reichliche Vorräthe eingetroffen. Die Red.) Darm- und Magenkatarrhe, Wechselfieber mehren sich in besorgniberregender Weise; die für die Division bestimmten zwei Drittel des 16. Feldspitals sind das eine in Banjaluka und seit dem 17. August das andere in Jajce etablirt. Hier haben wir heute einen Stand von nahezu 300 «ranken, welche in den vier Marodehäusern behandelt werden müffen. Es wäre daher wünjchenswerth und den abnormen Verhältnissen, die ein Land ohne jede Reffcurce bietet, entsprechend, wenn ausnahmsweise auch für Travnik eil» Drittel eines Feldspietals bestimmt wllrde. Es brauchte dasselbe nicht so reichlich mit Aer»ten dotirt zu sein, oa ein Theil der jüngst üver den normirten Stand der Division zugetheilten acht Aerzte darin ihre Verwendung finden könnte. Die Wohlthat dieses Drittel Feldspitales bestände eben darin, daß es die für ein Spital nöthigen Requisiten und Utensilien brächte; die Nothwendigkeit einer solchen Maßregel wäre noch unterstützt durch den Umstand, dav der Rücktransport von Bekundeten und Kranken bei den weiten Distanzen, den grund-los schlechten Weg und der gewiß noch sehr lange dauernden Unsicherheit im Gebirgslande aus große Schwierigkeiten stößt; der neue Nachschub von Truppen, die Nähe der schlechten Jahreszeit, die großen Strapazen, die begreiflicherweise nicht immer wunschgerechte Verpflegung wird sicher den Krankenstand bedeutend erhöhen. Es sind Epidemien zu erwarten und reichliche Vorsicht märe demnach schon jetzt wünschenSwerth." (Verb rauch SV er eine.) Bis Ende 1377 sind in Oesterreich 058 Verbrauchsvereine gegründet worden, darunter 46 als registrirte Genoffenschasten. Ueber die Hälfte all' dieser Vereine, nämlich 330, hat bisher wieder zu bestehen ausgehört, darunter 30 im Wege des Konkurses, ungerechnet jene zahlreichen Vereine, welche nur em Scheindasein führen und zum Thelle keine Thätigkeit mehr entwickeln, die förmliche Austösung jedoch noch nicht beschlossen haben und daher in den statistischen Vormerkungen fortbestehen. Von den auf Grund des Vereinsgesetzes vom 26. November 1852 er« richteten 612 Konsum-Vereinen bestanden Ende 1877 nur noch 194 als Vereine. Von diesen 612 Vereinen entfielen 351 aus Böhmen, 156 auf Mähren, 33 auf Niederöstereich, 17 auf Steiermark, 14 aus Oberrösterreich, je 13 auf Schlesien und Tirol mit Vorarlberg und 15 aus die übrigen Kronländer. Mehr als die HÄlste, nämlich 51'8 Perzent, aller errichteten Vereine kam wieder zur Auflösung. Da seit dem Jnslel»etttreten des Genossenschastsgesetzes die Hilduug neuer Konsum-Vereine als Vereine nicht erfolgen darf und auch Statuten,Aen-derungen ohne gleichzeitige Umwandlung in rsgislrirte Genossenschasten unzulässig sind, schmilzt die Anzahl der als Konsum-Vereine dei anders seit 1S73 sehr zusammen und hat am Ende 1872, wo deren noch 534 bestanden, bis nun aus die oben angeführten 194 abge- nommen, da außer den erwähnten 817 Auflösungen auch noch 101 Umwandlungen in registrirte Genoffenschasten ersolgten. Während bei den Vorschuß-Vereinen die Umwandlung in Genossenschaften sehr rasch vor sich gieng und derzeit schon sast viermal so viel Vorschuß-kaffen als Genossenschaften wie als Vereine bestehen, sind die Konsum-Vereine weniger zur Umwandlung geneigt, was wohl daraus zurück« zuführen sein dürfte, daß die Merzah! derselben ihr baldiges Ende bereits voraussieht und die Mitglieder daher nicht geneigt sind, sich den klaren und strengen Bedingungen, welche das neue Genoffenschaftsgefetz hinsichtlich der Hastpflicht der Genossenschafter eitthält, zu unterziehen. Registrirt wurden seit 1873 nur 147 Konsum-Genoffcnschasten, 81 mit beschränkter und 66 mit unbeschränkter Hastung. Von den nachgewiesenen 147 Konsum-Genoffenschaften haben auch bereits wieder 13 ihre Thätigkeit beendet, und zwar befinden sich 10 in Liquidation, 4 aber in Konkurs, wobei zu bemerken ist. daß die umgewandelte Vereine eine geringere Lebenskraft entwickelten, als die fofort als Ge-noffenfchaften in's Leben getretenen Konsum-Vereine. Von den in der Zahl von 101 erfolgten Umwandlungei, sind nämlich bereits 10, von den 46 neuregisirirten erst 3 der Auflösung zugcfiU)tt worden, so daß gegenwärtig nur noch 134 registrirte Konsum-Vereine bestehen, wovon 91 vor dem Jnslebentreten des Genossenschastsgesetzes, 43 aber auf Basis des selben entstanden. Zttarbuliier Berichte. (Städtisches Gefälle in Marburg.) Die Einnahme aus dem Platz- und Abmaßgefälle Marburgs betrug im verfloffenen Monat 1062 fl 10 kr. Das Gefammtergebniß seit 1. Jänner beläuft sich demnach auf 7836 fl. 13'/, kr. (G ew er be.) Im vorigen Monat wurden beim hiesigen Stadtamt folgende Gewerbe angemeldet: Tischlerei, Stadt, Pfarrhofgaffe, Ferdinand Lierzer — Essigerzeugung, Stadt, Kärntnergasie, I. R. Psrimer — Schuhmacherei, Grazer-Vorsiadt, Kaiserstraße, Gertraud Spatzek — Verfertigung von Kleidern und Wäsche, Stadt, Flößergaffe, Franziska Peffek. (Sammlung.) Eine Sammlung, die man unter den Badgästen in Sauerbrunn für die Verwundeten >nd die Familien der Gefallenen vorgenommen, hat 8S fl. 20 kr. ergeben. (Mit heißer Suppe verbrannt.) Am 31. v. M. starb in Glanz bei Leutschach das vierzehn Monate alte Kind des Winzers Anton Gaube, welches sich zwei Tage vorher, von den Eltern ohne Aussicht gelaffen, mit heißer Suppe begossen und verbrannt. (Ernennung.) Herrj Engelbert Neubauer, Supplent am Mariahilser Kommunal-Gymnasium in Wien, ist zum wirklichen Lehrer am hiesigen Ob er-Gymnasium ernannt worden. (Dank des sünften Armeekorps.) „Den edlen Spenderinnen der Erfrischungen an die Mannschaft der Militärzüge in Marburg und der Familie Schmiderer herzlichen Dank" fo lautet ein Telegramm, welches vom Kommando des sünften Armeekorps am 4. d. M. (in Pöltschach) ausgegeben worden. (W e i n b a u - S ch u l e.) Die nächsten Samstag den 7. September Nachmittags um halb 3 Uhr stattfindende öffentliche Demonstration soll den Theilnehmern hauptsächlich Gelegenheit bieten, die Obstmost-Bcreitung prak-tisch kennen zu lernen, sowie auch das Wichtigste über die weitere Behandlung des Obsi-mostes und Obstweines zu ersahren. Jur Weingarten sollen sodann die Reisestadien der einzelnen Traubensorten einer Beurtheilung unterzogen werden. (Volksversammlung.) Am nächsten Sonntag, 3 Uhr Nachmittag, wird hier im Saale „zur Stadt Wien" eine Volksversammlung abgehalten und kommen solgende Punkte zur Besprechung und Beschlußfassung: 1. Staatsunterstützung sür arme Reservisten-samilien — 2. Strashaus-Arbeit. Letzte Post I« Bo»nie«-H»rz,gowt«a soll es i« de« nächsten Tage» au mehrere« Stellen zur entscheid,n»e« Aktis« ksmmen. Mohamedautsche g^mttteu a«4Ttolatz, Dabra, Satschto und NeVefinje haben ftch auf ne««o«te«egrinische4 Gebiet geflüchtet. In Mostar und im gHmzen »brisen Narentathale ist die Rinderpest mit erneuter Heftigkeit ausgebrochen. Die Pforte wird in ihrem Vorgehen wider Oesterreich-Ungarn auch von Italien aufgemuntert. Die von San Stefano abrückenden Russen werden durch 40.000 Mann aus dem Innern Bulgariens erfetzt. Dom Nüchertisch. Die Verlagsbuchhandlung von I. N. Enders in Wien, I., Schellinggaffe 5 übersandte uns soeben die 17. Auflage von Prof. Dr. Gregor Prätorius' Wortgrübler. Neuestes, bequemstes und vollständiges Taschen-Fremdwörterbuch. Sammlung und Erklärung von mehr als 25.500 fremden Wörtern. 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Purgay 1 Coletta Jäger 1 Ungenanltt l Svoboda 1 Candida Nigitz 1 Irene Hanl 1 Joses Jonasch 1 Anna Martinz 1 Nowak 1 S. v. W. 1 Levitschnlg 1 I. Mutschlechner 1 Markhl 1 Ungenanitt 1 M. May 1 Fasching 1 Anton Vtditz 1 Dr. Stöger 1 Josef Frank 1 Leschnigg 2 Frau von Putre 1 Ludw. Auer 10 Födransperg 30 Barbara Simchen 50 Krainz 20 Franz 50 Ungenannt 10 Ungenannt 10 Hosmann 50 Joses Folger 20 Kath. Langmann 10 Josesa Stanzer 10 Schneider 40 Starkl 10 Ungenannt 10 Peyrek, Fw.-Com. 60 Pagani 30 Peseg 20 Schärer 80 Skergeth 40 Harler 10 Dolaöek 20 Ätrabnek 30 Schilder 20 Ungenannt 40 Ungenannt 10 K. Födransperg fl. l Nitjche 1 Janeschitz 1 Kirchengast 1 Josefine Holzer l v. Dervent, Oberst 1 u. 2 Kilo alte Wäsche. Gin Haus 989 in der Augasse mit 5 Zimmern, 2 Küchen, 1 Keller, Gemüsegarten mit Weinhecken und Obstbäumen, mbst Badhütte, ist zu vertäu sen. Auskunst erthellt Joses Martin z. »ck Nr. öS47. Kundmachung. (963 Nach dem Gesetze vom 16. April 1873 und der diesfälligen Instruktion vom 1. August 1873 sind alljährlich die Nachweisungen zu liefern, auf deren Grundlage im Kriegsfalle die Anrepartirung der Pferde zu erfolgen hat. Zu diesem BeHufe werden die hieramtS bekannten Herren Pferdebesitzcr des Stadtbezirkes Marburg mit den gesetzlich vorgeschriebenen Anzeigezetteln betheilt und aufgefordert, mittelst genauer Ausfüllung aller Rubriken des Anzcige-zettels ihren Pferdestand in der Zeit vom I. bis inclusive RO September 167S Hieramts auszuweisen. Jene Pferdebcsitzer. welche den Anzeigezettel nicht erhalten sollten, haben solchen Hieramts zu erheben und nach dessen Ausfüllung in der gleichen Frist anher zu überreichen. Was mit dem Beisatze kundgemacht wird, daß für die Unterlassung der rechtzeitigen Anzeige des Pferdestandes Geldstrafen festgesetzt sind. Stadtrath Marburg am 21. August 1878. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Borläufige Auzeige. R. Bernhardt's großes Moil-Vd»»tor Kundmachung. An der t. k. LehrerbildungSaupalt, mit welcher eine VorbereitungSklaffe und eine zweiklafsigt slovenisch-deutsche Uebungsschule verbunden sind, beginnt das Studienjahr 1878/79 am 16. September 1878. Die Einschreibung der Zöglinge und Schüler erfolgt am 14. September in der DirektionS-kanzlei (ehem. GambrinuShalle, 1. Stock) von 8 bis 12 Uhr Morgens und von 2 bis 4 Uhr Abends. Die Aufnahme in die Uebungsschule wird geschlossen, sobald die den beschränkten Räumlichkeiten entsprechende Zahl von Aufnahmswerbern erreicht ist. K. k. Lehrerbildungsanstalt Marburg am 1. September 1878. 972 Dr. A. Eschnig' Direktor. 986) und (su wiiilaturs), iitstehend aus viersüßigen Künstlern aus aUrn Welttheilen, worunter fich die kteinfte« Pferde der Welt befinden, trifft in nächster Zeit in hiesiger Stadt ein. Da sich die Vorstellungen obigen Theaters während seines Aufenthalles in den größeren Städten Oesterreichs, als Prag, Pilsen, Brünn, Wien und Linz sich deS auSge. zeichnetsten Beifalls und regsten Theilnahme zu erfreuen hatteil, so hoffe ich anch hierorts mir die Gunst eines kunstsinnigen PubltkumS zu erwerben. Linem rccht zahlreichen Besuche der Vorstellungen sieht achtungsvoll entgegen V. ^vxsQÜvr, Geschäftsführer. Alles NÜlzere die weiteren Plakate u. Annoncen. Ich beehre mich den geehrten ?. 1'. Kun den und dem geehrten Publikum die höflichste Anzeige zu machen, daß ich wegen vorgerückter Saison einiges an Waaren um jeden Preis ausverkaufe. Einem geneigten Zuspruch entgegensehend 973) achtungsvoll AI. «Kterrengaffe, Kans H»radatsch. lliv vivlen Lsvoiss voa Itisilllalims Villirsuil clsr sowie dsim t'ür iisdlreiolie (rslsitv tisi äsm l^vi- Emma Vuttirunner .^Ilev kkstvQ Dank der deutschen und slavischen Sprache mächtig, atlch gute Referenzen nachweisen kann, wünscht in der Stadt oder am Lande baldigst placlrt zu lverdcn. (98ö Auskunft im Comptoir des Blattes. Gutes Klavier K. zu verkaufen. Wo? sagt die Expediton dieses Blattes.__(988 Eisenbeschl. Halbfäffer werden verkauft zum Preise von 8—10 fl. Auskunft im Comptoir d. Bl. (984 Mehrere (961 schöne Wohnuugeu mit 3 Zimmern, Küche, Speise u. sind Schillerstraßc, im Paganischen Hause täglich zu vergeben._ in der Nr. 14 Eingesandt. Die bösen Zungen, welche sich in Gasthäusern und Kneipen über metne Schulden ereisern, machen sich unnöthige Arbeit und thäten besser, ihr eigenes Weh zu besprechen. Meinen Verpflichtungen kann und will ich getreu nachkommen; ob die Besitzer dieser Zungen für ihren Theil das Gleiche thun werden oder können, ist eine andere Frage. Marburg. (981) Biktualienhändler. Darleheu werden zu müßigen Zinsen sowohl auf Hypotheken als aus Wechsel m größüren und kleineren Beträgen bei genügender Sicherheit prompt und billig besorgt durch das Geschüstöbureau des Gefertigten, tvo auch Anträge von Geldgebern entgegengenommen werden. Josef «adlik, 9ö8)__Birtriiighofgaff« Nr. s. 1 oder 2 ltleiuert Alldierende aus besseren Häusern werden in sorgfältige Pflege genommen. (959 Auch steht ein Klavier zur Verfügung. Anfrage im Comptoir d. Bl. Täglich srislyeTreberil Wohuuug. Im zweiten Stock deS HauseS Nr. 20 am Hauptplatz ist eine Wohnung, bestehend auS 4 Zimmern, Küche und Zugehör vom 1. Oktober d. 3. an zu vermiethen. (949 Näheres bei Herrn LudwigAlb enSber^ Eine sttundliche ElkVoh»u»g in der Kärntnerstraße, Burghardtischen Hause Nr. 9, 1. 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