prSiuimeralion»-Preise: Für Laibach: Ganzjährig . . . 8 ft. 40 fr. Halbjährig . . . 4 „ 20 „ vierteljährig. . 2 „ 10 „ Monatlich . . — „ 70 „ M i t der Post: Ganzjährig . . . 11 ft. — fr. Halbjährig . . . s „ 50 „ «iertcljährig. . . 2 „ 75 „ S#r Zustellung in« HanS vierteljährig 25 fr., monatlich 9 kr. Einzelne Nummern fi tr. Laibacher Nr. 8. Tagblatt. Anonime Miltheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurückgesendet. Mittwoch, 11. Jänner 1871. — Morgen: Ernestus. #ei«kti*n: Bohnhosgajse '.'Ir. 1P. «tptütivti iiul Inseraten-Surcau: »ongretzplay Nr. si (Buchhandlung ' »,»S. v.«leininal-rLF. Bamberg). Änstrliouspreise: 8*t die einspaltige Petitzeile 3 kr. »ei iweimaliger Einschaltung » 5 fr. dreimal & 7 fr. Snsertioiißstempcl jcde>'nial "0 kr. Bei größeren Inseraten und österer n ch erhalten und zeigen sich von dem Inhalte desselben ganz zufrieden gestellt. Aus den darin enthaltene» Depeschen des Grafen Bcttst ist ersichtlich, daß Oesterreich-Ungarn sich in die dentschcn Angelegenheiten nicht zu mische» gedenkt, mit Dentschland auf dem freundschaftlichsten Fuße steht, aber in der Pontussrage am entschiedensten die Interessen der Monarchie zn wahren entschlossen ist. In Ried in Oberösterreich fand am 8. d. eine sehr zahlreich besuchte Versammlung der oberösterr. Liberalen statt; dieselbe beschloß drei Resolutionen. In der erste» wird die Annäherung Oesterreichs an Deutschland mit freudiger Genng-thuug begrüßt; sie erwartet von dieser Annäherung und von der beharrlichen Durchführung der Staats-grnnbgcsctze die endliche Erstarkung Oesterreichs. Die zweite Resolution verlangt, falls Galizien es wünsche, eine Sonderstellung sür dieses Land; der letzte Beschluß enblich verlangt für bie Deutschen bic politische Führerschaft im Staate. Der Klub der Vertrauens nt äuue r der c ze chi s chett N at ton soll zusammentretcit, so will es der Vater Rieger, aus daß durch einen energischen Protest gegen die Annäherung Oesterreichs au Deutschland Europa wieder einmal erzittern gemacht werde. Die nationalen Blätter lassen bereits bie Sturmvögel fliegen, welche das heran-ziehende qcchische Donnerwetter ankiittben, sie gerathcn theilweife förmlich tu Wuth. „Nnvobtti Lifti" z. B. droht: Weil in der Antwortsdepesche des Reichskanzlers von Gemeinsamkeit des Wollens und Handelns, bleibender Eintracht nnd von dem Schutze und der Förderung gesprochen wird, die solche Ge- stimmigen bet Sr. Akajestät dem Kaiser fänden, sei zwischen den Nichtdeutschen in Oesterreich und ihrem Herrscher eine tiefe Kluft geschaffen worden. Sie müßten nun ihre letzte Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Oesterreich aufgeben, dieses Reich als einen Kerker betrachten, aus dem gewaltsam sich zu befreien ihr sehnlichstes Berlangen wäre. Der Erzbischof von München hat in einem soeben erlassenen Hirtenbriefe die ungeheuerliche Sehre von der Gottähnlichkeit eines armen Menschenkindes anerkannt und gleichzeitig die beiden hervorragenden katholischen Kirchenlehrer Friedrich und Döllinger vom Amte enthoben, weil sie muthig gegen das neue Dogma der Unfehlbarkeit auf traten. Hoffentlich weist die baierische Regierung den Knecht Roms in seine Schranken zurück und snspendirt nötigenfalls — den Herrn Erzbischof. Heute sollen in München die Verträge zur Verhandlung gelangen. Der nothwendigen Zweidrittelmajorität hält man sich ziemlich sicher. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung", das Organ Bismarck's, bespricht die Note Beust's, welche nicht verfehlen werde, in Deutschland einen in hohem Grade befriedigenden Eindruck hervorzurufen und gleichzeitig Zeugnis; für den politischen Takt dieses Staatsmannes abzulegen. Die „N. A. Ztg." hebt hervor, wie jetzt der früher bestandenen Rivalität der beiden Staaten der Boden entzogen sei und, da die Interessen derselben nicht ferner kollidire», die den beiden Staaten zurückgegebene Freiheit in materieller Beziehung eine freundschaftliche Annäherung in demselben Maße befördert wird, wie jene Rivalität sie früher auseinander gehalten hat. Die korrekte Haltung, welche Oesterreich in dem gegenwärtigen Kriege trotz der Verlockungen Frankreichs eingchalten und die bedingungslose Anerkennung des neuen Deutschlands werden den Frieden und die Freundschaft zwischen Deutschland und Oesterreich zum Heile beider Staaten und ganz Enropa's auf dem festen Grunde gegenseitigen Vertrauens dauernd begründen. Die „Kreuzzeitung" dementirt die Zeitungsnachricht von einem angeblichen Entlassungsgesuch MühlerS. Nach der „Kreuzzeitung" sollen noch im Jänner die Reichstagswahlen ausgeschrieben werden. Der „Standard" meldet, daß die Pariser Regierung, sobald sie die formelle Einladung zur Theilnahme an der Konferenz erhält, keinerlei Schwierigkeiten mehr erheben wird. Mit dem Ucbergang deö Suez-Kanals in englisches Eigenthum, schreibt man der „Presse" aus Kairo, scheint es Ernst zu werden. Mehrere englische Ingenieure sind bereits hier angekommen, um den Kanal zu untersuchen. Es wäre zu bedauern, wenn diese für die ganze Welt wichtige Kommunikation in den ausschließlichen Besitz Einer Nation übergehen sollte. Nun wäre namentlich für Oesterreich der Augenblick gekommen, seinen Einfluß geltend zu machen. Eö scheint aber, daß es an maßgebenden Orten an Einsicht und Energie hinzu fehlt. Gegen das Unfehlbarkeits-Dogma. Die Ultramontanen, weiche allen Gläubigen die im J.chre 1870 erfundene Glaubenslehre Von der Unfel;!barfeit deö Papstes eiiünipfcn möchten, sind rasch fertig mit der Verdammung derjenigen, welche vom nagelneuen Dogma nichts wissen wollen Unter solchen Umständen macht eine Schrift ungeheures Aussehen, welche der als strenggläubiger Katholik bekannte Gelehrte Dr. Johann Friedrich Ritter von Schulte, Professor des Kirchenrechts, in Prag herausgegeben hat. Sie trägt den Titel: „Die Macht der römi- schen Papste über Fürsten, Länder, Völker und Individuen nach ihren Lehren und Handlungen zur Würdigung ihrer Unfehlbarkeit beleuchtet." Der Verfasser, welcher viel zur Verteidigung der Rechte der Kirche und des Papstes geschrieben hat, gesteht, es habe ihm einen langen, schweren Kamps gekostet, bis er sich zu diesem Schritte entschloß. Stärkeres als dieser Fehde-bries enthält, ist gegen die Anhänger der Unfehlbar« keilslehre noch nicht geschrieben worden und das Werk wird den Fanatikern um so unangenehmer, als sie den Verfasser weder einen Juden noch einen glaubenslosen Skribler schelten können. Das Rathfel der Macht der Jesuiten löst Schulte durch die Mittheilung der wenig bekannten Thatsache, daß sie durch ihre Ordensregeln verpflichtet sind, in ihrem Oberen gleichsam den gegenwärtigen Gott zu erkennen und zu verehren. Daher sei cs erklärlich, daß die Jesuiten glauben können, wer gegen sie fei, der fei gegen Christum selber. Schulte verspricht noch zwei Schriften, betreffend die Unhaltbarkeit des Dvgma's, zu liefern. Zur Tagesgeschichte. — Se. k. und k. Apostolische Majestät sind vorgestern Abends von Wien nach Ofen abgereist. — Auszeichnungen aus Anlaß der Ka iserreis e nach Tirol. Es erhielten das Korn-thurkreuz des Franz-Josefs-OrdenS der Landeshauptmann von Tirol Dr. Eduard v. Grebmrr und der Abt Johann Freilinger des Pränionstratenser-Stiftes Willen; den Orden der eisernen Krone dritter Klaffe der Bürgermeister der Landeshauptstadt Innsbruck Dr. Joh. Tschurtscheuthaler und der Gutsbesitzer und Bürgermeister Peter Malsaui in Ala; das Ritterkreuz des Franz-Josefs-Ordens der Dechant Dr. Matthäus Hör-sarter in Kufstein und der Bürgermeister Franz Putz in Meran; endlich das goldene Verdienstkreuz mit der Krone der Förster Josef Kleinem in Mieders. — Sämmtliche politische Vereine Steter in arks, die liberale» wie die konservativen, werden, dem Grazer Dernokratett-Verein folgend, beim Reichsrathe und der Regierung um Aushebung des gegenwärtigen Gebührengesetzes petitioniren. — König Franz von N e a p e l ist in Baden-Baden zu längerem Aufenthalte eingetrosfen. — Bismarck soll sich von seinem letzten Unwohlsein völlig erholt haben. Ein an seine Gemalin gerichteter Brief schließt mit einer humoristischen Wendung, dahin lautend, „daß er (Bismarck) wohl an Schlaflosigkeit leide, allein nicht, weil er nicht schlafen könne, sondern weil die Arbeit ihm nur wenige Stunden Ruhe gestatte." — Bis zum 31. Dezember wurden durch die norddeutschen Postanstalten nach dem Kriegsschauplatz befördert: 67,600.000 Briefe, 1,536.210 Zeitungen, Zeitungs-Exemplare, 53,471.600 Thaler, 1,276.793 Packete. Feldpostbriefe bis 8 Loth gehen von der Berliner Santntelstelle allein täglich 120.000 Stück ab. — Nachrichten aus Paris zufolge reicht der Brotvorrath nur bis zum 20. Jänner. Brennholz fehlt gänzlich. — Auch deutsche Truppen sind durch die große Kälte genöthigt, in vielen Kantonnements vor Paris mit Meublement und Pianos zu Heizen. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. Lokal-Chronik. — (Erfüllter Wunsch.) Wie wir mit Vergnügen hören, sollen auch in dieser Saison die im Vorjahre so beliebt gewordenen Bürgerkränzchen in den neu hergerichteten schönen Sälen der Schieß« statte wieder statifinben. Gestern konstituirte sich ein Komitee, das, um dem Wunsch vieler Bürger ttachzu-fonimeii, da« Arrangement von vier Kränzchen übernahm uuo ein Programm ausarbeitete, welches, wie wir erfahren, viel neues bieten wird. Das Unternehmen, schon im Vorjahre von so günstigem Erfolg begleitet, bürste demnach dieses Jahr ganz besonders gelingen. Die Abviineiuentspreise werden dieselben wie im Vorjahre sein; der Reinertrag soll wohlthätigen Zwecken gewidmet werden und ein Theil desselben auch dem Unterstützungssonde für dürftige Realschüler zu Gute kommen. In einigen Tagen sollen daö Programm bekannt gegeben und die Einladungen versendet werden. — (Zusammenstoß.) Gestern Nachts hat zwischen Prestranek und Adelsberg ein Lastzug einen vorhergehenden, welcher momentan trotz 2 Maschinen in einer Schneewehe stecken blieb, eingeholt und eS wurden von beiden Zügen mehrere Wagen unbedeutend beschädiget, vom Personale Niemand. — (Wölfe.) Seitdem die strenge WinterkLlte ««getreten ist, vernimmt man aus den an Kroatien angrenzenden Landestheilen, daß daselbst die Wölfe zahlreicher anftreten und, vom Hunger getrieben, bis in die Nähe der Ortschaften kommen. So wurde jüngst ein Wolf in einer Ortschaft nächst Gottschee von den ans der Schule heimkehrenden Schulknaben verfolgt und später von einem Jäger in einem Garten, wohin er sich geflüchtet hatte, erschlagen. In Reisniz wurde am 9. d. M. eine Wölfin vom Herrn Vorsteher Snanz erlegt, nachdem eine am Stefanitage gegen das die ganze Umgebung beunruhigende Raubwild veranstaltete Treibjagd ohne Erfolg geblieben war. — (Ein Pfaffenstück 1.) Der „Marburger Zeitung" wird aus St. Leonhardt geschrieben: Am 21. Dez. 1870 ging ein Hausbesitzerssohn von Leding zur Beichte nach St. Anna am Kirchenberge. Der Herr Pfarrer abfoluirte ihn bei der Beichte, allein der Kaplan, Herr Andreas Sorentfchitfch, hielt es für angemessen, den Kommunikanten zuerst mit Schimpfworten zu traftireit. Dieser letztere war näuilich im Juli 1870, als Hr. Kaplan Lorentschitsch vom Landtagswahlmann Tscheratschetz wegen Ehrenbeleidigung geklagt und wegen Ehrenbeleidigung auch verurteilt wurde, ein Belastungszeuge des Herrn Kaplan. Der Herr Kaplan fand bei Gelegenheit der Kommunion es für angemessen, dem Zeugen G. G., welcher vor dem Hochaltare kniete, offen vor der versammelten Psarrgenteinde ins Gesicht zu sagen, daß er falsch geschworen hätte, und stellte noch die Frage, ob er Christum zu empfangen wohl den Muth hätte? Obwohl durch diese Anrede der Kommunikant nicht erbaut sein konnte, hielt der Mann erprobter christlicher Liebe dem Kommunikanten der Hostie würdig und speiste ihn ab. Natürlich ist die Strafanzeige gegen den Kaplan erstattet worden. — Der „Tagespost" schreibt man von hier: Es werden von Seite der Beamten vielfache Klagen über die unzweckmäßige Vertheilung der Aushilfen laut. Es besteht nämlich ein eigener Fond, welcher die Bestimmung hat, subalternen Beamten und Dienern in berücksichtigmtgSioerthen Fällen neben ihrem Gehalte eine außerordentliche Zubuße zu gewähren. Von den Oberbehörden geschehen hiebei jedoch oft sehr arge Fehlgriffe. So werden oft beispielsweise hochbesoldete Beamte mit Aushilfen von 80-100 fl. betheilt, obwohl sie gesetzlich daraus gar feilten Anspruch haben, während armen Subalternbeamten und Dienern, den einzig Berechtigten, die oft einen Familienstand von fünf oder noch mehr Kindern zu erhalten haben, wahre Spottbeträge mit 15 fl., 20 fl. oder im günstigsten Falle mit 25 fl. oder höchstens 30 fl. bewilligt werden. Es wäre eilt Glück für die niedere Beamtenschaft, wenn Abgeordnete dieses Uebel ausdecken uito ein energisches, gerechtes Vorgehen diesfalls verlangen würden. — (Theater.) Frau Charlotte Birch - Pfeiffer und ihre „Waise aus vowood" finden noch immer ihr Publikum. Das Hau« war gestern recht gut besucht und die Aufführung alles in allein eilte zufriedenstellende. Die Titelrolle war in Händen des Frl. G roß, die ihre Aufgabe in überraschender Weise löste. Trotz mancher Mängel, die bei einer Anfängerin immer zn Tage treten werden, wird niemand Frl. Groß ein entschiedenes Talent absprechen könne», bas mit Fleiß »nd Ausdauer gepflegt, ihr sicher eine schöne theatralische Laufbahn eröffnen wird. Sie spielte die gestrige gro,ie Rolle durchwegs mit lebendiger Wahrheit, Hingebung uiid reichem Verstänvuiß und' au einzelnen Stellen, ju am Schluffe des ersten Aktes, gelang es ihr so-gar, eine in der Thal durchschlagende Wirkung zu erziele». Auf einen Umstand aber möchten wir Frl Groß heute noch aufmerksain machen, das! sie es nämlich unterlasse» möge, %• ohnehin ausgiebiges Organ allzusehr zu sorßire», damit sie nicht wieder in einen so gewiß heiseren Ton verfalle, wie es gestern gegen da« Ende der Rolle der Fall war. Das Publikum spendete Frl. Groß für ihre vortrefslche Leistung vielfachen Beifall, an dem auch Hr. Puls theil-nahm, der den „Rochester" mit würdigem Ernste und edler Haltung spielte, obgleich es nicht zu verkennen war, daß er die Partie sich noch nicht völlig eigen gemacht hatte. (StuncicnDct. Herr Redakteur! S e n o s e t s ch , 7. Jänner. Der Senosetscher Korrespondenz Schmied der „ytovice" hat wieder einmal, ititb zwar in Betreff des am 24 v. M auf dem Gabcrk Erfrorenen, etliche Liigen in der „Roviee" vom 4. Jänner 1871 Nr. 1 in die Welt geschleudert und durch Entstellung der That» sachen eines der achtbarsten nnd am meisten besuchten Wirths-häuser des Markte« Senosetsch in ein schiefes Licht zu stellen versucht und deö Verdienstes unseres weit und breit geschätzten Arztes Herrn Franz Krizai gar nicht erwähnt. Deswegen fühle ich mich verpflichtet, durch Thatsachen, deren Wahrheit jederzeit durch Zeugen erhärtet werden kann, das in der „Novice" gebrachte Lügen- nnd Verdächtigungsgewebe zu enthüllen. Der Korrespondent faselt von einem Nanos-anwoliner (Podnanosc), der beinahe erfroren wäre und welchen w i x kaum vom Tode gerettet haben. Wer ist denn dieser W i r? War cs nicht eben der von ihm so schmählich verunglimpfte 3)1 u ß ii mit seiner Familie? Hat vielleicht der Korrespondent oder der Herr Bürgermeister was zur Sacke gethan? Bei wem übernachten die meisten, wenn nickt' alle armen Handwerksburschen und Hühnerverkänfer? Vielleicht beim Korrespondenten oder beim Bürgermeister, nnd nicht bei MuSik? Am Abend des 23. auf den 24. Dezember kamen 3 Sckweinshändler ins Mrthshaus zu Muäic und begehrten das Nachtessen sehr dringend. Sie erzählten, daß noch zwei nackzukommen haben, die sie in Sesana bei einer vollen Maß Weilt ziiriickgelassen hatten, jedoch könnten sie für bestimmt nicht sagen, ob sich jene über den Gaberk wagen oder nicht vvrziehen werden, in Sesana oder Storje zn bleiben. Als das Mnäii hörte, fragte er sie, ob sie für bestimmt wissen, daß die zwei Nachzügler noch dieselbe Nacht über den Gaberk sich wagen werde», nnd ob sie die Verantwortung übernehmen wollen, wenn er Leute aufnimmt und sic in der fürchterlichen Nacht aus den Gaberk schickt. Als sie aber, die Ankunft der zwei auf den Gaberk bezweifelnd, obige Frage mit R e i n beantworteten und schlafen gingen, wurden am selben Abend keine weiteren Einleitungen getroffen, denn wer wird sich aufs gerathewohl in die fürchterliche Gefahr begeben, um vielleicht im Bora-sturme selbst zu verunglücken. Wärt über ihren Ausbruch von Sesana eine bestimmte Nachricht Vorgelegen, so hätte Mnsic gewiß nickt unterlassen, seine Knechte auf den Gaberk zu schicken, wie er es schon oft gethan hat. Am ändern Morgen brachte der Fuhrmann vulgo Skolek aus Martina! den halb erstarrten Zakrajsek zum Musit und erzählte, daß noch ein zweiter Fuhrmann todt und erstarrt ans dem Ga berk am Wände der Straße liege, und nur diesen holten einige Senosetscher ab. Den Sakrajsek wollten sie zum Music in das eiugeheizte Zimmer tragen, was der Music verweigerte *) und erst dann znließ, als der herbeigeeiltc Arzt Herr jirhaj gleich anordnete, daß das Zimmer gelüftet, das Feuer aus dem Ofen genommen und der ILr-frorne mit Schnee belegt werden solle. Dann kam erst der Herr Bürgermeister, der von den beiden Verunglückten das Geld in die Verwahrung nahm, was das einzige Verdienst desselben ist. Zakrajöek mußte so lange in dem gedachten Lokale bleiben, biS ihm der cingangserwahnte NanoSanwvhner (Pod-nanosc) Platz machte, wo er sich noch jetzt befindet Nur der besondern Pflege von Seite des SOiuiic und der umsichtigen Behandlung des hiesigen Arztes ist es zu verdanken, daß der Bursche aufkommt und nach der Versicherung des Arztes höchstens die Haut an Händen und Füßen verlieren wird. Es wird noch jetzt Schnee an die erfrornen 2heile gelegt. Im Gasthause des Musii werden die größten Herren wie der gemeinste Mann zur allgemeinen Zufriedenheit bedient und versorgt, durch seine Leutseligkeit hat sich Musik von einem Knecht zum Gasthausbesitzer und «ermöglichen Maim emporgeschwnngen. Der Korrespondent, der ändern die Moral predigen will, wagt sich, ihn zu verleumden und einen Mann als hartherzig zn schildern, von dem die Armen und Kranken täglich Wohlthaten erhalten Oder versorgt sie vielleicht der Herr Bürgermeister'? Das^ größte Verbrechen des Musii liegt aber vielleicht in der tzschlußbemerkung jener Korrespondenz, weil er nämlich der öchroagcr einer dem Bürgermeister von Senosetsch höchst unliebsamen Persönlichkeit ist. Der racheschnaubende Skribler der „»iooice," welcher kein anderer ist, als der Bürgermeister selbst, gibt fick keine Wiche, um mittelst Unterstützung der gleichgesinnten Redaktion der „Novice" einen jeden, der nicht in sein Horn bläst, wie eine wilde Bestie anznpacken, insbesonders solche Personen, von denen er besorgt, daß sie bei der bevorstehen -den Bürgermeisterwahl ihm gefährlich werden könnten. Er versucht es daher, een Musii als ehrlos zu verdächtigen, er titulirt ihn „iintarjov hlapec“ mit Bezugnahme aus das Wirtbshaus „Fernetic" vulgo pri äinUrji, wo Musii in seiner Jugend diente. Vielleicht haben die Fuhrleute letzter» Namen dem Wirthshanse gegeben, weil sie geschnürt wurden, aber ein Schinder hat dort nie gewohnt, und dies benützt der „Novice"-Skribler, um einen allgemein geachteten Mann hrrabzusetzen. Als Nachtrag berichte ick noch, daß jetzt der zum vollen Bewußtsein gekommene Zakrajsek erzählt, daß er mit seinem Kompagnon, der erfroren ist, an jenem schrecklichen Abende nach dem Abgänge der drei in. Senosetsch eingetroffenen Fuhrleute in Sesana noch eine Maß Weilt, iit Storje aber in der Meinung, sich zu erwärmen, jeder 'I, Seitl Schnaps getrunken babe, wodurch sie so betäubt geworden sind, daß sich jeder auf seinen Wagen fetzen mußte. Der Erfrorene fuhr voraus und stieß auf einen Randstein, woraus er vom Wagen fiel nnd liegen blieb, auch die Pferde bliebe» stehen, und so auch der zweite Wagen, auf dein Zakrajsek fuhr, letzterer war jedock so erfroren, obwohl noch bei Sinnen, daß er die Pferde nicht mehr aiitrtibcit konnte, deswegen fchlief er, wie er jagt, ganz gemiithlich ein. Erst am 24. v. M. *) Diesen Umstand verdreht der jchamloje „Nomce"-Korrespondent dahin, daß MmBic die Leute mit dem halb-erfrotnen Verunglückten aus bnn Hause gejagt habe.) halb 3 Uhr kam er zur Besinnung, als man ihm eine warme Suppe eingoß, welche ihm recht that. Hätten wohl ihn die Leute gleich in die warme Stube gebracht, so wäre er gewiß gestorben, denn seine Hände und Füße waren starr, wie die Eiszacke« und man mußte ihm die Stiefel von den Füßen abfchneiden. Am besten wäre, daß ein Verbot den Uebergang über den Gaberk an folchen Abenden unterlagen würde und daß die Gemeinden Senofetsch und Storje darüber zu wachen hätten. Ein Freund der Wahrheit. Keine Krankheit vermag der delikaten Revales-ci&re du Barry zu widerstehen, und beseitigt dieselbe ohne Medizin und Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lungen-, Leber-, Drüsen-, Schleimhaut, Alhem-, Bla-sen- und Nierenleiden, Tuberkulose, Schwindsucht, Asthma, Husten, Unverdaulichkeit, Verstopfung, Diarrhöen, Schlaflosigkeit, Schwäche, Hämorrhoiden, Wassersucht, Fieber, Schwindel, Blntaussteigen, Ohrenbrausen Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schwangerschaft, Diabetes, Melancholie, Abmagerung, Rheumatismus, Gicht, Bleichsucht. — 72,000 Genesungen, die aller Medizin widerstanden, worunter ein Zengniß Sr. Heiligkeit des Papstes, des Hofmarschalls Grafen Plnskow, der Marquise de Bröhan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die Revalesciöre bei Erwachsenen und Kindern 50mal ihren Preis in Mediziniren. Zertifikat vom Herrn Dr. Medizine Jofef Viszlah. Szelevenh, Ungarn, 27. Mai 1867. Meine Frau, die mehrere Jahre an Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, allgemeiner Schwache und Schmerzen gelitten und alle Medikamente und Bäder vergebens versnckt hatte, ist durch Du Barrvs Revalesciürc gänzlich hergestellt worden und kann ick dieses exzellente Nahrungsmittel jedem Leidenden bestens empfehlen. Im tiefstem Lankgefühl verbleibe ich mit Achtung ergebenster Diener Josef V i s z l a y, Arzt In Blechbüchsen von */e Pfd. fl. 1.50, 1 Psd fl. 2.50, 2 Psd. fl. 4.50, 5 Psd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20. 24 Pfd. ft. 36. — Revalesciere Chocolat^e in Tabletten für 12 Taffen fl. 1.50, für 24 Taffen fl. 2.50, für 48 Taffen fl. 4.50, in Pulver für 12 Taffen fl. 1.50, 24 Taffen fl. 2.50, 48 Taffen 4.50, für 120 Taffen fl. 10, 288 Taffen fl. 20, 576 Taffen fl. 36. — Zu beziehen durch Barry du H a r r y L Co. in Wien, Wallsischgaffe 8 ; in Laibach bei Ed. Mahr, Parfumeur und Anton KriSper; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg Pisztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in Linz Haselmayer; in Graz Oberranzmeyer,Grablowitz; in Marburg F. Kolletnig; in Lemberg Rottender; in Klausenburg Kronstädter, und gegen Post-nachnahme.___________ Witterung. Laibach, 11. Jänner. Der gestrige Schnee zu Wasser aufgelöst 1.12'". Heute Wolkendecke anhaltend geschlossen, ruhige Luft. Temperatur: Morgens 6 Uhr — 4.0", Nachm. 2 Uhr — 0.7" R. (1X70 +2.0°, 1869 + 00°.) Barometer 318.81 Das gestrige Tagesmittel der Temperatur - 4.9“, um 18° unter dem Normale. Angekommene Fremde. Am 10. Jänner. Stadt Wien. Jumagolli, Privat, Triest. — Berte gliati, Privat, Triest. — Detella, Besitzer, Ehreuau. — Jugovic, Kfm., Krainburg. — Steinlin, Privat, Graz. — Jag. Ingenieur, SDberfraitt Theater. Heute: Zum Vortheile der Operettenjängeiin Frl. Pauliiie Vingat: Die Freigeister. Komische Operette in zwei Akten von SuppS Morgen: Zum zweiten male: Die Freigeister. Telegramm. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") M ü n ch e n , 11. Jänner. An daö Äricßdiiiiiiiftcrium aus Versailles, vom 1®. Jänner. 51 in 8. d. wurde ein Angriff tu-r Armee Garibaldi s bei Mvntbard zu rückgesct>lagen. Am 9. nahm Werder Bil-lersexel und machte zahlreiche Gefangene. Hierauf wurde der Angriff des bedeutend starke» Gegners zurückgewresen. Die Truppen Chanzy'S wichen am 9. d. vor unseren vordringende» Kolon nen überall zurück. Donnerstag den 12. Jänner in der nfterhalle Zither-Konzert von dem Terzett aus Steiermark. A«fang halb 8 Uhr. (22) Bei Josef Karinger Ciiflpr non TtToffciWlarn Gobelin- und Eiswolle; 4facher Berliner; 8sacher MerinoH 12facher Saflor zu Tapisserie Arbeiten jc. sc. Berliner Shawl - Wolle »r. Loth 14 kr., desgleichen zu Strümpfen, Fußsocken jc. rc. in größter Far- : benauswabl Pr. Loth 10 bis 20 fr Decken Häkelbaumwolle, 8=- und llfädig, schönster Qualität in rott), gelb, drapp, (18—2) ^ weiß jc. sc. Stets eorräthig: Extra mi|ii*a, Potteinlorfer, ttclioUiticIi«, Frivolitäten - Garn, eelit franzoi. 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Kation. ö.W. vertoSb. Ina. Bod.-Ereditanft. Allg.öst.Bod.-CrediL. bto. ui 3U J. tutfj. . Geld SBote 57.35 57.45 t 6 35. 66 50 8‘L- 89.50 i-4 25 ti4 40 107 — 107.50 11«. 26 116 75 92.— 93.- 86.— 86 50 77.25 77.50 83.50 84 — 74.5(. 75.— 737 — 738 - 233.85 234.- -48.86 2 V9.— 895.-900. 198—! 198.20 l z:z\ s: 280.— j — 97.i 0 97.18 I £067; 1(17-182 60 182-80 *16 25 216 7ft 241.50 242 — 164.50 165.— 382.— 383.-.188.75189.-'158 50 159 — ' 168 50 168 7ft I &3.2S 03.60 ! 88.50 80.— 106.751107.— 87.75 > 88.25 ^eft.Hypsrh.-Ban: . P;riorlt&ts-Obllg. Südb.-Gcl. zu 500 Fr. ns.75 bto. $on# 6 »St. 233.— Dlctbb. (100 fl. EM.) 92.-Sieb.-B.<200st.ti.W.) 87.— EtaatSbah» Pr. Stück — EtaatSb. Dr. Et. 1867 132.— Lose. tStebit 100 fi. ö. W. Dcii.-Dampssch.-Ses. jn 100 fl. EM. . 2 rieft er 100 ft. SM. ttc. 50 fl. ö.W. . Ofener . 40 R. S.W. Geld ®e-e 118.— 285 — 92.70 87.46 18»i»6 Talm Palfty . „ Slarv . „ #it. @enoiC „ Windifchgrätz Waldflein . S-glevich . RudclsSftitt. 106.: WeohBeJ(3‘J)tc-n.) 8u3ib.lOOff.sttto.ro. Franks. 100II. . „ gonbon 10 Pf. Stert, Paris 100 Francs , ZSiiKeen. Kais, Müni-Ducatcn 20-ffranc»stifck. . öei'einStiaiet . . Silber . . 89. rs 89.75 93.80 94.— 159.50 160 — 95 — 96.— 115 — 125.— i 54.- 58.— ! 27.— 30.— ! 37.— 39.- ' 26.— 27.— 31.- 33.— ' 28.— 29.— 1 22.— 24.— ! 18.- 20.— 14.— 16.— 14 — 14 50 103.40 108.60 103.60 103.70 124.10 124 20 ; 5 85 5.k5» 9.94 9.96 i 1.83 1.83* ,121.50 121.75 Telegrafischer Wechselkurs vom 11. Jänner. 5perz. Rente österr. Papier 57.35. — 5perz. Rente österr. Silber 66.40. — 1860er Staatsanlehen 94.30. — Bankaktien 738. — Kreditaktie» 247.90. — London 124.05. — Silber 121.50. — K. k. MUuz-Dukaten 5.86. — Na-poleonsd'or 9.94‘/,0. ____________ Druck von Ign> v. Kleinmayr