Wbacher Nr. 21«. «lännmelatl«n«prel«: Im «omptoll zanzj. fl. II, hnlbj. fl. 5 bc>. ssiir v<« Zufltllung in« Hau« halbl. 5« lr. z/i!t b« Poft gan»,. ft. 15, halbj. fl. ? M. Donnerstag, 21. September. Inl«»li«n»,ebübl: Fill ll«ine I^selale bl» »« ^?,c„ angeblichen Allilllizvertrag zwischen Dcut,chland und Nußla„t> der in der politischen Welt begreifllcherwelse nicht wenig Staub aufwirbelte, sich jedoch nachträglich als tine Mystification erwies. Ueber dieses ftch hand^ greifllch als Impostur herauSstcllcndc Document schreibt die ..Französische Correspondent: „An allen irgendwie kompetenten Stellen ist man darüber einig, da« Actenstück als apokryph zu bezeichnen. Um nur eine Autorität anzuführe", die für m,s genügen kann, erklärte der Botschafter des deutschen Reiches, Fürst Hohenlohe, gegen jedermann, der ihn darum fragte, es sei ihm von einem Staatsverlrage solchen oder ähnlichen Inhaltes nicht nur nichl das gningstt bekannt, sondern er stehe auch leinen Augenblick an, diesem Präliminar-vertrage aus inncren und äußeren Gründen jeden Grad von Echtheit abzusprechen. Nicht minder berufene Dtmemis folgten dann durch Vermittlung der „Ngencc HaoaS" auS dem auswärtigen Umle und aus St. Petersburg. Um für diej:nigen, welche in selchen füllen auch den «b-leugnungeu von berufenster Seile keinen Glauben scheuten wollen, »och einige äußere Momente zu erwähnen, so hat von den drei Sectionrn, °uS welchln die EabinelS. lanzlei des Kaisers von Rußland besteht, weder die crsle noch eine der beiden anderen mit den auswärtigen Un» gelegenhciten irgend etwas zu schaffc», die vielmehr aus. schließlich in da« Ressort des Ministers des Aeußcrn, StaatSlanzlers Fürsten Gorlschaloff, fallen; Graf Adler, bcrg ist als Generaladjutam des Kaisers Alexander nicht in der Lage, ein internationales VcrtragSmstrument zu beglaubigen; in der Fassung deS angeblichen Vertrages verrathen zahllose Züge den Dilettanten; der Ntt. 5, nach welchem der Sultan aufgefordert werden soll, seii,e Residenz nach Asien z» verlege,,, ist geradezu eine diplomatische Monstrosität. Nicht minder beruh, alles, was die „France" von einem russischen Eongreßvorschlagc, welchen Dculsch. land und Italien bereits angenommen hatten, von einem Ultimatum, das Ignatieff überreichen sollte, u. s. w. sagt, auf Erfindungen. Weder von Rußland noch von einer anderen Macht ist ein solcher Eongrehoorschlag formuliert worden, und wir wissen bestimmt, daß gerade das berliner Cabinet zu denjenigen gehün, welche eine solche Proposition rundweg ablehnen würden. Das mag zur Beleuchtung der Gewissenhaftigkeit, mit welcher das Organ deS Herrn von Girardln in diesem Falle vorgegangen ist, genügen." Auch die ..Rcpüblique Fransais." und andere Blatt r bezweifeln die Echtheit des AclenstückeS und elini'ertt durai», daß „La Presse" unter Girardin einmal eine falsche Bot« schaft des Kaisers brachte, wegen deren der verstorbene Nefftzer ale Gesant des Blattes zu einen, Jahre Gesängnie verurthcill worden war. Der ..GauloiS" endlich will wissen, das Aclenstück bestehe als Entwurf, sei aber nie ratificiert worden. Die "« sila-Bai, welche ohne Erläuterung erfolgt sei, und durch die Erhöhung des Geschwaders zu einer Flotte nach der Verübung der schlimmsten bulgarischen Greuel habe das Mmiflerium, wie immer auch sune Absicht gewesen, der Psorte wirklich eine moralische und materielle Unterstützung verliehen. Die ferneren Vorwürfe zielen auf die mangelhafte Information üb:r die bulgarischen Greuel. In der eigent« lichen Kritik der Rede Derby's betont Gladstone, Derby habe unrecht, wenn er behaupte, die Regierung folge der seit 50 Iahlen üblichen englischen Orienlpolilil; wie käme es denn, daß alle Alihänger Palmerslons und alle früher in der Oricnlfrage verai.lworllich belheilig-tcn Staatsmänner, durunter Stratford de Rldcliffe, von der jetzigen Regicruugspolilit abwichen? Diese habe Rußland näher an Konslantmopel gebracht, als zu irgend frü« herec Zcit. Rußland löxnc nur durch Gewährung von Freiheiten an die lokalen (iiic) Völkerschaften ferngehalten werden. Wenn Derby bchmiplc, die Regierung sei l'.ichl principiell Verfassungsänderungen in der Türkei entgegen, was hübe sie denn zu deren Förderung gechan? Wenn Derby sage, er wolle leinen unsruchlvaren Vor» schlügen beisUmmen, so sei dies die nemUche Haltung wie bei dcm berliner MlmorcmDum, er vereitle ucmlich Vor« schlüge anderer, ohne etwas an deren Stelle zu setzen. Wenn Derby von der EimMt der Machte m den Frie» denSwünschen spreche, so fehle eine Andeutung betreffs dcr Einigkeit bezüglich tnr Misichle» Über die Url des Friedens. Dieji: Einiglci! sei nur durch die Bekehrung dcr englischen Regierung möglich. Bezüglich dcr Wieder» holung der Greuel sei anstatt Protesten ein Machtwort an die Türkei seitens dcr Mächlc zu richten. England möge die Leitung in dcr Oricntfrage übernehmen, aber mchl mehr als Bremse wirken. Die Nation habe solchen Wunsch geäußert und werbe solche» Willen äußern. Die bei dcr Veröffentlichung seiner Flugschrift gehegie Hoffnung, daß der nationale Impuls Eindruck auf die Regierung machen werde, sei geschwunden, deshalb stimme er jetzt uuch für eine baldige Einberufung des Parla» ments. — Ueberdies wurde wieder eine Reihe von Protestmeetings gegen die bulgarischen Greuel in den verschiedensten Feuilleton. Der Teufels-Capilan.* Roman von I. Stein mann. (Fortsetzung.) Die Tänzerin blickte Castillan fragend an, der in hastigem Tone zu ihr sprach: „Ich zweifle jetzt nicht mehr an dir und glaube, daß du mir blind ergeben bist; du könntest mir jetzt einen wichtigen Dienst leisten. Willst du?" „Mit Freuden," erwiderte Marotte, seine Hand zärtlich drückend. „So höre! Ich werde bis morgen früh das Mittel ftnden, mit dem Pfarrer insgeheim zu sprechen. Aber b? trotzdem Schwierigkeiten entstehen können, so halte M ^ 5ul das Beste, daß mein Herr, der Ritter von '""lton, uns zuhilfc lomme." ^ /.Aber nach dem, was Sie mir erzählten, befindet ""selbe sich ja in Paris." i„ «"^"" Gedächtnis trügt dich. Er muß jetzt schou ^olignac sein, oder in dieser Stunde dort eintreffen." ..Und Sie wollen —" l, l.r" ^ b" mit der Morgendämmerung dich dahin geb« «'. Ich werde dir einen Brief an den Ritter mit- Al.. "^°hl, Herr Castillan, Sie sehen mich bereit. n°er wie soll ich —" ^__H^besteigst mein Pferd und reitest als Amazone." * Vergl. Nr. ,14 d. Vl. „Ah, vortrefflich, das ist amüsant. Allein warum soll ich erst morgen - besser sogleich. Ich kann in dieser Nacht noch drei bis vier Meilen zurücklegen. Schreiben Sie nur den Brief." „Wie? Hier im Dunkeln?" Ich werde Licht machen." Marotte zog cinc lleinc Laterne aus der Tasche, schlug Feuer und zündete das klmie Ncht an „So. mein Herr, nun liinncn S.e schreiben," ^^Dc'r Secrctär riß schnell ein Blatt aus seiner Schreibtafcl, schrieb einige Zellen darauf und übergab es dem Mädchen. ^< < c>- .. . , Du bist ein wahrer Schatz fur imch, du hübsche schlaue Hcxe," sagte er freundlich. Es ist ein wahres Glück daß ich dich wiedergefunden habe!" .'Dante für das mir gespendete Lob! Adieu, Herr Sie' reichte dem Secretär die bräunliche Wange hin und er drückte einen Kuß auf dieselbe. Dann schwang sie 'sich mit der OewandtlM eines Stallmeisters au Castillans Pferd, das er schnell losband, warf ihm noch ein paar KuMndchen zu "'d flog mit der Schnellig, lcit des Windes durch d,e ^acht davon. Als der Sccretär die Hufschlage dcs Pferdes nicht mehr hörte, streckte er stch am Fuße cincs Baumes nieder, um wachend den Anbruch des Tages zu er^ warten. Um leinen Preis wollte er das Haus des Pfarrers aus dem Auge verlieren, da m demselben einer dcr schlimmsten Feinde seines Herrn, der Bandit Ben Joel weilte.___________ Zwciund/waiyigstes Kapitel. Entlarvt. Die Sonne war noch nicht am Horizont emporgestiegen, als Castillan bemerkte, daß ein ältlicher Mann mit eiligen Schrillen auf dic tleinc Kirche in Saint-Scrnin zuging. Es war dcr Mrßncr der Kirche- er begab sich dahin, um die Thüren zu öffnen und alleö zur Frühmesse vorzubereiten, die der Psmrer Bernhard Thomas zu lesen pflegte. Ich habe Glück, dachte Castillan. Es wird mir ein Leichtes sem, uuch mit dnn Pfarrer insgeheim zu unter. lMcn. Ich wcrdc ,hm beichten, und bin überzeugt, meine Veichtc wird ihn in hohem Grade interessieren. Dic Bewohner des Dorfes weilten »och in ihrm Häusern. Eastillan konnte also in die Kirche einlrclf,', ohnc grschen zu werden. Drinnen wartete er eine kurze Zeit auf daö Erscheinen des MeßncrS, der in t>»e ^acristei gegangen War. Endlich erschien dieser, und oer junge Mann trat ihn, enlgcgr». ,„.^ „Verzeihen Sie, H-rr Sacristan," l«S" " ""Nsc „ich bin cin armer Rchrndcr, der "^/"^„.cht." Ihrem rhrwüroigrn Hrrrn Pfarrer zu bc'Hl"' ^,m „Der Beichtstuhl ist dort." c"^,, zeigend. ..In lrcundlich, in einen völlig d.n.tcl.. ^''l^^^.^ ''^ emcr Stunde wird > GolMck >»nn w den 1698 Theilen des Landes gehalten, u. a. in Westminster, Sunderland, Bath, Bournemouth, Maidstone, Aberdeen. Die englischen Wochenblätter kommen indeß in ihren Betrachtungen der Reden Lord Derby's über die orientalischen Angelegenheiten zu sehr verschiedenen Endergebnissen. „Saturday Review" spricht sich sehr an. erkennend über dieselben aus und schließt mit der Hoffnung, alle, welche nicht unslrupulöse Parteigänger seien, würden, wenn die gegenwärtige Aufregung vorübergegangen, die Nothwendigkeit, die Regierung zu stärken, statt sie der Mißbilligung Europa's auszusetzen, anerkennen. — „Spectator" dagegen, der früher schon Lord Bea» consfield dem Untergange weihen wollte erklärt, das Voll Großbritanniens könne nicht länger zufrieden mit seiner Regierung sein, die über die alten Recepte zur Lösung der türkischen Krisis nicht hinauszukommen wisse. ..Econo« mist" nimmt eine eigenthümliche Zwischenstellung ein, weder Derby, noch Gladstone recht gebeno, deren Ansichten über die Macht und die Interessen Englands in der Türlei er für übertrieben erklärt. Serbien und die türkischen Friedens-bedilMngen. Die weitgehenden türkischen Friedensbedingungen haben in Serbien sehr unangenehm berührt und nichts weniger als einen Umschlag zu friedlicherer Stimmung bewirkt. Im Gegentheile riefen dieselben eher eine verdoppelte Agitation zur energischen Fortführung des Krieges wach. Im gleichen Sinne äußert sich auch die „Pol. Corr.", der man unter dem 10. d. M. aus Belgrad schreibt: „Die heute hier bekannt gewordenen Friedensbedingungen der Pforte können unmöglich in Konstantinopel ernst gemeint sein. Kein einziger der vorgeschlagenen Punkte entspricht dem Zwecke, einen dauernden Frieden herzustellen. Einzelne der türkischen Friedensbedingungen stehen im grellsten Widersprüche mit den Verträgen und mit dem völkerrechtlich sanctionierten Zustande der Dinge vor dem Kriege; andere enthalten den Keim zu unausbleiblichen Conflicten in der Zukunft. Die Festungen Serbiens wurden nach dem pariser Frieden und infolge einer Aufforderung Vonseite ganz Europa's aufgegeben. Dies ist ein Bestandtheil des europäischen Völkerrechtes geworden. Die Gründe, welche für die Besetzung derselben von der Pforte angeführt werden, bestanden ja auch vor der Räumung, und trotzdem wurden die Festungen geräumt. Kein Fürst Serbiens reiste je zu Homogialzwecken nach Konstantinopel, und ist eine derartige Reise weder durch schriftliche Acte, noch durch den Ufus begründet. Die meisten Fürsten Serbiens machten dem Souzerän einfach Höflichkeitsbesuche. Fürst Alexander Karageorgievit war gar nie in Konstantinopel. Dagegen erschienen die Fürsten aus dem Hause Obren ovtt lediglich anstandshalber zum Besuche bei dem Souzerän. Die Reducierung der serbischen Armee, die Demolterung der neueren Befestigungsarbeiten, der von der Pforte beanspruchte und von ihr selbst auszuführende Bau einer Eisen« bahn durch Serbien sind lauter Forderungen, welche im offenen Widersprüche mit der inneren Autonomie des Landes stehen und die, nebenbei bemerkt, bereits Gegenstand früherer Proteste und Ansprüche der Pforte gewesen sind, für welche sie bei den Mächten keine Unterstützung fand. Im Jahre 1857 geberdete sich die Pforte, als wenn sie ein Recht hätte, Telegraphen und Eisenbahnen in Serbien zu bauen. Nachdem sie mit ihren Ansprüchen zurückgewiesen wurde, baute Serbien sein eigenes Telegraphennetz und schloß mit der Pforte eine Telegraphen-Convention. Ebenso stand Serbien mehrmals mit der Pforte wegen der Eisenbahn-Anschlüsse in Verhandlung. Wodurch will nun die Pforte das Recht begründen, den Eisenbahnbau in Serbien in eigene Hand zu nehmen? Was die Forderung nach Reducierung der serbischen Militärmacht anbelangt, so ist es notorisch, daß die Pforte 1862 vergeblich gegen das serbische Milizgesetz protestiert hat. Der Tribut, welcher eigentlich fälschlich so benannt wird, da es sich nur um Entschädigungssummen für die früheren türkischen Grundbesitzer und an das tonstantinopler Zollamt für die entgehenden Einnahmen aids dem aufgelassenen türkischen Zollamte in Belgrad handelt, kann, als bereits einmal fixiert und garantiert, ohne Verletzung des pariser Vertrages selbst dann nicht erhöht werden, wenn die Pforte in dieser Form die Vergütung der Kriegskosten beansprucht. — Hiermit wären die türtischen Friedensbedingungen vom diesseitigen Standpunkte aus zur Genüge beleuchtet und ersichtlich, daß dieselben nach leiner Richtung hin als billig und begründet bezeichnet werden können." Vom Kriegsschauplätze. Infolge der eingetretenen Waffenruhe und der in Belgrad noch immer nicht gänzlich beruhigten Stimmung herrfcht hinter den Fronten der beiden Armeen doch einiges Leben. Nachdem bei dem bevorstehenden Waffen« stillstände die Bestimmung der Demarcatlonsllnie bis zum eigentlichen Friedensschlüsse vor allem erfolgen muh, so werden ganz besonders auf serbischer Seile Truppen da und dorthin verschoben. Ueberdies thut man beider» seitS so, als ob Türken und Serben imstande wären, noch monatelang den Krieg fortzuführen. WaS nach die-ser Richtung geschehen könnte oder sollte gibt der Tele-graph als bereits vollbracht an. So sollen alle erdentli' chen Abschnitte zwischen Paraöin und Deligrad veclhei. digt, ja sogar nach den Angaben müssiger und comblna» tlonSlustiger Correspondenten befestigt werden. Die Bildung russischer Freiwllligencorps, darunter auch einer St. Maria-Legion, wird mit seltener Beharrlichkeit ge< meldet und daS Herbeiströmen von Geld und Leuten aus den entferntesten Gouvernements Rußlands versichert. Auch ist Tschernajeff bereits die Rolle des Königsmachers zugedacht und zugleich gemeldet worden, daß sich dieser, bische Armee an dieser «rt Beantwortung der Friedens, bedingungen der Pforte betheiligt habe. Wie geringfügig auch das Factum sein mag, welches die Veranlassung zu einer wunderlichen Aeußerung chauvinistischen Präto« rianerthums gab, immerhin mußte eine solche Manife-station als ein weiterer Beleg für die bekannte Disci-plinlosigleit der serbischen Armee erscheinen. Wie in politischer, so war auch in militärischer Hinsicht der Krieg ein leichtfertiges Unternehmen, das ohne Berücksichtigung der moralischen und materiellen Hilfsmittel deS Landes begonnen wurde. Wie mit Einem Schlage wurde die lriegsfähige Mannschaft Serbiens, die ihre Kämpfe, nach der Tradition der ..Iunaci", in der Art der Montenegriner gefühlt hatte, nach den eng. geschlossenen Formen und Reihen europäischer Heere zu einer „Armee" vereinigt, welche wol über europäische Waffen, aber nicht über Disciplin, Geist und Ei sah« rung continentaler Streillräfte verfügte. Die nationale Begeisterung gegen den Erbfeind wurde bald durch die Unfähigkeit der serbischen Generale paralysiert, und ihre Armee bewährte erst in der Vertheidigung des eigenen Landes die Kriegstüchtigleit der vorhandenen Elemente. Nur gegen eine türkische Armee, von deren nachlässiger Organisation und noch nachlässigeren Führung — meint schließlich die „Presse" — konnten die Ser-ben den immerhin beachtenswerthen negativen Erfolg: „Behauptung der Positionen" erringen. Die Türleu wechselten ihre Opcrationslinie nicht weniger als dreimal, sie unternahmen alles mit Zähigkeit, aber ohne Energie, und lein einzigesmal verstanden sie es, die schwer errungenen Erfolge durch eine nachdrückliche Verfolgung auszunützen. Auf der einen Seite die besinnungslos drelnstürmende unerfahrene Jugend, auf der andern das apathische, unfähige Alter, und das Re> sultat einer zehnwöchenllichen Kriegführung war und blieb die mühselige Occupation eines serbischen Gebiets-lheileS von laum zwei Quadratmeilen am linken Ufer der Morava. Politische Uebersicht. Lalbach, 20. September. Vorgestern wurde inOfen ein Ministerrath gehalten, in welchem sowol das allgemeine Budget als das kroatische Lanbesbudget für das künftige Jahr besprochen wurde. — Die Session des kroatischen Landtages wird bis Ende Oktober verlängert. Dadurch wird eS demselben ermöglicht, das Landesbudget für das Jahr 1877, dessen rechtzeitige Erledigung schon bezweifelt wurde, noch in dieser Session zu votieren. Außerdem werden dem Landtage noch Gesetzentwürfe über die Hintan-Haltung der Rinderpest, über das ExproftriationSver-fahren in der Stadt Agram und über die Erhebung der csseger. Realschule zur Staatsanstalt vorgelegt werden. Die mit dem Antrage Sasii auf Votierung einer Dankadresse an den Kaiser für die Unterstützung der Beschädigten von Novl und Staroselo beabsichtigte Demonstration ist bereits als abgethan anzusehen. Der Club der Majorität hat nemlich beschlossen, über diesen Antrag zur Tagesordnung überzugehen, und dies wird auch im Landtage geschehen. Die königliche Tafel in Pest bestätigte die Anklage und den Haftsbeschluß gegen Miletit und Kasapinovit wegen Hochverraths. — Der österreichisch-ungarische Botschafter Graf Zichy wird im Laufe dieser Woche in einer Audienz beim Sultan seine neuen Beglaubigungsschreiben überreichen. Der König von Baiern ernannte den Stifts-delan Enzler zum Bischöfe von Sftcycr und Pater Am-brofius zum Bischöfe zu Würzburg. Das Resultat der französischen Gcmeinde-rathswahlen ist noch nicht bekannt. Mltllerwcile dürfte tS wol von Interesse sein, zu constatieren, daß die gegenwärtige Regierung, im Gegensatze zu ihren Vorgängerinnen, den BeHürden sowol bezüglich der Depu-tierten- als auch der Gemelndewahlen absolute Unparteilichkeit empfohlen hat. So schrieb der Präfcct der Haute-Garonne an die MalreS seines Departements: „Sie werden Ihre Agenten anweisen, sich vollständig jeder Einmischung in die Wahlofterationen zu enthalten. Jede Pression oder jeder Einschüchterungsvcrsuch würde mir sofort angezeigt werden, und ich würde nicht zögern, mich der Strafmittel zu bedienen, welche daS Gesetz mir bietet." Bekanntlich haben die Prafecten der Herren Broalie und Buffet gerade das Gegentheil gethan und jene Beamten suspendiert, welche sich nicht dazu hergeben wollten, die Wähler im monarchischen Sinne zu beeinflussen. Vorgestern hat in der Eily von London daS große Meeting stattgefunden, das der Entrüstung der Beichtstuhl, wo er scheinbar in tiefe religiöse Betrachtungen versank. Es dauerte nicht allzu lange, so erschien der Pfarrer in der Kirche, die sich nach und nach auch mit Andächtigen füllte. Er hatte Ben Joel schlafend im Hause zurückgelassen, aber wie sehr er diesem falschen Boten seines Freundes auch vertraute, er war nicht aus seiner Wohnung fortgegangen, ohne vorher das Zimmer, in dem sich das kostbare Document befand, fest zu verschließen. . Nachdem Bernhard Thomas die Messe gelesen und ü ^" l" die Sacristei begeben hatte, theilte ihm A ^Wr mit, daß ihn ein Fremder sehnlichst im oeia)iMyl erwarte D«PW«i,'chAM!e den »°pf. nlenm'U , N,^"^! °« lst doch »esttin »bend« »Mi L«r A»'n^""" »n««l°m»«^ ,°°l°l Ich weiß, Etimn^n N°°",', '" "r meine« Fr.nnd.« ,^n ««.misten Der Pfarrer «eifllak sich ,,, ^ BeichlNuil ««! «wn schnellen ««ck Wf den w«^««>ch»stuh>. w«f Lastillon »thmete hoch auf. > « > ^ Gott sei »ll°bt! endlich sind «!« da," ^, « V » mSie dtz mm. S°h»? Ichb.n, ,p«. ftll.n I« handett sich NW "" hl«""lW. l°"d«« UM irdische Dinge." „Um irdische Dinge im Beichtstuhl? Das ist seltsam." „Welche Sie aber nichtsdestoweniger interessieren werden." „Ich begreife nicht, mein Herr — doch, ich will Sie hören. Was haben Sie mir mitzutheilen?" „Zuerst meinen Namen. Ich heiße Ferdinand Ca. Man." Der Pfarrer fuhr erstaunt zurück. Er glaubte nicht recht gehört zu haben. „Wie — wie sagten Sie, mein Herr?" „Ferdinand Castlllan," wiederholte der Secrelär. „Aber der lst ja schon mein Gast und weilt in dieser Stunde in meinem Hause." „ES ist ein Betrüger, Herr Pfarrer." „Nicht möglich!" „Ich schwüre eS Ihnen." „Das genügt mir nicht. Ich fordere Beweise." „Die sollen Ihnen werden, wenn Sie mich gütigst anhören." „So reden Sie; ich höre." Eastillan erzählte dem Pfarrer nun alle die Begebenheiten, deren Held er seit seiner Abreise von Paris gewesen war, und verschwieg selbst sein Abenteuer mit der hübschen Tänzerin nicht. Bernhard Thomas Erstaunen war mit jedem Worte, da« der junge Maun, dessen Stimme so ehrlich und offen gesprochen hatte, in nicht geringem Grade ge. wachsen. Er war schon nahe daran, ihm Glauben zu henken aber er besann sich und erwiderte ruhig: 5.-,,. <»?«. "^ Sie nicht der Unwahrheit zeihen, mein müsse'« m^ "^ 'st "e größte Vorsicht geboten. Sie müssen mlr noch überzeugendne Beweise liefern." .Wohl denn, Herr Pfarrer, sie sollen Ihnen werden." „Und wie, mein Sohn?" »Sie wissen doch, daß Herr von Malton, Ihr Freund, Sie in Colignac erwartet." „Allerdings, er schrieb es mir." „Und Sie wollen dahin?" «Ja, mein Herr." „Geben Sie diesen Vorsah auf. Erwarten Sie ihn hier." „Welch' ein Vorschlag l" „Ich rathe Ihnen, denselben anzunehmen. Wer weiß, was geschähe, bealeiteten Sie diesen Mann, den Sie bis jetzt noch für den wahren Eastillan halten. ^ könnte sie ermorden und sich des Documents bemächtigen, daS Sie meinem Herrn überbringen wollen." Der Pfarrer lächelte. „Keine Furcht, mein Freund, ich weiß mich zu vertheidigen." " -, ° „Ohne Zweifel. Aber diejer Mensch hat Complicen. Genug, eS ist besser, Sie bleiben in Saint-Sernin und erwarten Herrn von Malton, an den ich geschrieben habe. Lr wird in aller Eile hier eintreffen." „Wann schrieben Sie ihm?" ..Diesen Morgen. Ich habe ihm Botschaft durch Marotte geschickt, von der »ch Ihnen gesprochen habe.' «Und diesem Geschöpfe, das Ihnen so arg mit-gespielt hat, schenken Sie Vertrauen?" „Beruhigen Sie sich. Ich stehe für ihre Treue. Ich habe nur noch eine Bitte." «Welche, mein Sohn?" „Erklären Sie Ihrem Gaste, wenn Sie nach Hau« Kirche, die vom Tageslicht hell bestrahlt war, ergriff n ihn beim Arm und sah ihn lange und fest an. «Sle besitzen das Aussehen eines wackeren jungen Mannes," sagte er, „und ich will Ihnen, soweit meine "vrsicht es zuläßt, vertrauen. WaS gedenken Sie jetzt iu thun?" »Das Kommende ruhig abwarten." „Sind Sie in Salnt-Sernin irgendwo eingelehrt?" . „Nein, ich wollte mich nirgends sehen lassen. Ich ""de mich in der Nähe Ihres Hauses aufhalten." sich k'/^'chl so. Man könnte Sie entdecken. Begeben Sie Tbn ^ ""ine Wohnung. Dort finden Sie eine kleine bricate in der Regie des Staates betrieben, was noch gegenwärtig der Fall ist. In dieser Periode erhielt daS Tabatmonopol eine immer weiter greifende Ausdehnung; zu Ende derselben stand das Tabatmonopol, mit Aus-nähme der ungarischen Kronländer, im ganzen Reiche in Wirksamkeit. Die dritte Periode brachte die Ausdehnung des Tabalmonopols auch auf Ungarn und seine Nebenländer, indem das kaiserliche Patent vom 29. November 1850 — wirksam vom 1. März 1851 — die ungarischen Kronlünder in das Monopolgebiet einbczog. Als vierte Periode endlich kann die Zelt, welche mit der dualljtischen Gestaltung der Monarchie zusam« menfüllt und ihren Anfang vom Jahre 1868 nimmt, beirachlet werden. Diese letzte Pcriode ist es, welche in dem vierten Hefte des dritten Bandes der vom österreichische.« Handelsamte publicierlen ..Nachrichten über Industrie, Handel und Verlchr" eine ausführliche Darstellung sin. det, der wir nachstehende Auszüge entnehmen: In Oesterreich bestanden in den Jahren 1868 und 186!) fünfzehn Tabalfabrilen, nemlich in Wien zwei (Roßau und Rennweg), dann je eine in Hainburg, Stein, Linz, Schwaz, Sacco, Klagenfurt, Fürslenseld, JoachimSlhal, Sedletz, Iglau, Göding, Monastercysla und Winnili. Im Jahre 1U70 tamen zwei neue Fa. brilen hinzu, Hallein und Neutitschein; das Jahr 1871 brachte eine neue Fabrik, jene zu Laib ach- besonders ^ °ber vermehrte slch die Zahl der Tabalfabriken im A^^ei« (Mähren) errichtet. Di^e Z«hl dcr K" ^".^^"^ reichS betrug also in den^ahre s^^und 7«^^' im Jahre 1870 17, im Jahre I87. ," < ^^A 1872 26, im Jahre 1873 27. ^' "" ^" Die Zahl dcr in diesen Fabriken beschäftigten Arbeiter stieg m dcr Zclt von 1808 bis 1873 von 15,418 auf 27,453. Dic Zahl dcr Arbeitstage variiert ganz unbedeutend. Die Lohnocrhältnisse haben sich in !dcn österreichischen Tabakfabrilcn fortwährend verbessert, und namentlich brachte daS Jahr 1872 bei den meisten Fabriken eine Erhöhung des Einkommens der Arbeiter. Im ^ahre 1873 bewegte sich dcr Lohn im Grlde per Tag in dcr Fabrik Wicn (Rcnnwcg) zwischen 1 fl. 15 lr. bis 1 st. 20 kr., in jener in der Roßau zwischen 65 lr. biö 1 fl. 40 kr., in jener zu Stein zwischen 55 lr. bis 1 fi. 36 lr., in jener zu Linz zwischen 52 lr. bis 1 ft. 80 lr., in jener zu Hallein zwischen 42 lr. bis 1 fi. 7 lr., in jener zu Schwaz zwischen 40 lr. bis 1 fi 20 lr., in ener zu Sacco für «naben zw',cheu 18 lr. bis40 lr., ür'Ärbeiteriwischen 40 lr. ^ 94 lr für Au^, Professionisten, Wertführer zwischen 83 l bis 2 st, n jener u K ageufurl zwischen 30 tr- ^S 1 fl 50 kr,, in ener u Laib ach zwischen 33 . b,S 1 ft. 20 lr., ,n Mer u Rovigno zwischen 1b lr. bis 94 lr m jener zu Fürstenfeld zwischen 18 lr. bis 1 fi. «6 tr m ^ zu IoachimSthal zwischen 44 r. b S 1 ft. 50 lr., in jener zu Sedletz zwischen 40 tr. bts 2 ft., m zener zu LandStron zwischen 31 bis 8o lr., m jener zu Budweis zwischen 40 bis 92 lr., in jener zu Tabor zwischen 36 bis 91 tr, in jener zu Iglau zwischen 43 bis 1 fl. 86 lr., in jener zu Neulilsche.n zwischen 15 bis 1 fi. 16 lr., in jener zu Vaulsch zwischen 28 bis 83 lr, in jener zu Sternberg zwischen 3« bls 1 fi. 20 lr, in jener zu Kralau zwischen 23 bis 1st. 10 lr, in jener zu Iagielnica zwischen 24 bis 8d lr, in jener zu Zab. lotow zwischen 18 lr. bis 1 fi. H lr. (Fortsetzung folgt.) - (Hofn ° chrichtcn.) Se. Majestät der Kaiser traf den 19. d. M. iu Wicn ein und lehrt nach einigen Tagen nach Gödöllö zurück. Se. Majestät wird sodann mit der laiferlichen Familie bis Wtihnachleu in Ungarn verweilen. Ihre Majestät dir Kaiserin gebraucht seit einiger Zeit wieder die Kumys.Kur. Die zur Bereitung der Kumys nothwendigen kleinen russischen Steppenpserde wurden — wie ein ungarische« Matt meldet — bereits aus Schönbrunn nach Güdöllö transportiert — (HerbstoDenlmal.) Die „Deutsche Aoliezei lung" meldet über das projektierte Herbft.Deulmal im Bühmerwulde: „Das im nächsten Sommer zu errichtende Monument besteht aus einem schon vorhandenen pyramidalen Granilblockei der Unter, bau aber wird au« Quadersteinen zusammengestellt. Jeder Theil-nehmer spendet im Laufe des Winter« einen solchen Stein e,it. weder iu u»tulk oder er läßt denselben beim engeren E^cutiv, Eoum6 anfertigen. In den Stein wird der Name des Spender« eingraviert. Auch Denlreime sind zulässig. Diese Steine sollen ein Symbol sein des festen, brüderlichen Zusammenhalten« der verfassungstreuen Deutschen im Viihmerwaloe sowie be« Vertrauen« und der Danlbarleit des Volle« flir die treuen Versechtcr seiner Interessen." — (Uebertragung der Leiche Vellini's.) Man schreibt aus Paris, den 15. September: Heule vormittags um II Uhr wurden auf dem Pöre Lachaise die dort seit dem Jahre 1835 ruhenden sterblichen Neste Bincenzo Bellini's auögegraben, um nach Eatania, der Vaterstadt de6 (Komponisten der „Norma" „Sonnambula" u. s. w,, Übertragen zu werden. Eine Deputation der sicilianijchen Stadt, bestehend aus den Herren Fürst Orimaldi ,c, hatte sich zu dem Acte eingefunden, welchem auck sonst viele Italiener, dann der Seinepräfecl Ferdinand Duval, die Theater>Dilectoren Larvalho, Perrin, Escudier und einige andere musikalische Viola« bililäten beiwohnten. Es wurden füns Reden gehalten, drei französische von dem Marquis San Oiuliano als Vertreter der Stadt Catania, von den Herren Lscudier und Michael Masson, zwei italienische von dem Commendatore Curro und dem Färften Vri-maldi. Alle beklagten den frühen Tod des unvergeßlichen Meisters und erinnerten an die begeisterte Aufnahme und Gastfreundschaft, die er in der pariser Kunftwclt gesunden. Der aus der Gruft gehobene Sarg wurde auf einen reickgeschmüclten, mit sechs Pferden bespannten Leichenwagen gehoben, der halb mit Kränzen, von denen viele die italienischen National-Farben trugen, beladen war. Linc Abtheilung Infanterie erwies dem Zuge, der sich nun nach dem lyoner Vahnhofe bewegte, die militärischen Ehren. Das leere Grab soll jetzt ein Denlstein mit folgender Inschrift bezeichnen: ^ktHni» ßlkta » ?»ri8i' uel rwtiwmai-v le ceuori illustre den übrigen Weltlheilen zurückzustehen, veranstalte« nun auch w<^' eine Ausstellung. Dieselbe soll am 15. Februar nächst", 3»^" in der Kapstadt eröffnet werden, macht aber "n,«,'f"serwe»! leinen Anspruch, auch die schönen Künste in '^ ""'^/«oh-sondern will sich mit dem begnügen, waö »' das F<"V stofse und ihrer vielgestaltigen <5rze,,s"ifse ""^^delphia) - an welchen die In den 94 Tagen vom Ausstellung geöfsnel ^r, würd« "'' ^ ^,^^ ^^ bch.cht von denen l.w.,^Inhab^ ^ ^ ^ ^ Emnahmen brllefen sich "" " Dollars. 1700 — (Ge. Excellenz 5e» Herr L^ndeseomman» bierendt FZM. Freiherr v. :?nhn) i^ am l8. b. 7. von feiner kürzlich unternommenen Inspektionsreise in Vealn »»b Kärnten wieder nach Oraz zurü^gttehrt. — (Herr van H,ll) ?-t cin Engagement als Schau-spieler und Regisseur bei tzer l« missen Op er in Wien angenommen. — (Feuerwehr.) Al« unterstützende Mitglieder txr lai« bacher freiwilligen Feuerwehr haben be» Jahres» beitrag pro 1876 geleistet di» Herren: ^ust»v Fischer 5 fi., Kapsch 5 si., Ferdinand Mahr 5 fl., Johann Müller 5 fl., Slowscha 5 fi., Franz Supanöii 3 fi., Gustav Tönie« 5 fi. und August Winller 6 fl. — (Humanität« act.) Die löbliche Generaldlrection der priv. SUdbahngesellschafthat sich über den Vericht de« hiesigen Stationsvorstande« in anerlennenswerlher Loulanz bestimmt gefunden, der hiesigen freiwilligen Feuerwehr die entfallen« den VahngebUhren für den au« Anlaß des großen Brande« in Loitfch am 8. v. M. eingeleiteten Veparatzug von Laibach nach Loitsch und retour gänzlich nachzusehen. Dieser HumanitlitSact verdient die wärmste Anerkennung. — (Samasfa'sche Feuerspritze.) vei dem am 17. und 16. d. M. in Gmunden stattgefunbenen siebenten oberüfterreichifchen Feuerwehrtage, an blm sich 1300 Feuerwehrmänner, Vertreter von 63 freiwilligen Feuerwehren, betheiligten und mit dem gleichzeitig auch eine allgemeine üster» reichische Ausstellung von Spritzen und ßeuerliischgeräthen ver« bunden war, gelangte auch eine au« der Samassa'schen Fllbril in Laibach hervorgegangene Feuerspritze zur Erprobung und erwarb sich durch ihre hervorragende Leistungsfähigkeit die allgemeine Anerkennung der verfammelten Fachmänner. — (Heimische Industrie.) Unter den auf der Kunst» und kunstgewerblichen Ausftellnng in M llnch e n prämiierten Aus« ftellern befindet sich auch Herr Franz Steinmetz, Parketten, fabrilant in Petrouberd in Krain. Derselbe wurde fllr seine ausgestellten Parketten mit einem Prei«diplome ausgezeichnet. — (Der literarische Nachlaß Anaftasiu« Grüns.) Die anlUßlich der schweren Erkrankung Anastasiu« Grüns aufgetauchte und allseit« mit freudiger Befriedigung auf« genommene Nachricht, daß die Leferwell ein neues poetisches Werk des gefeierten Dichter« erwarten dürfe, und daß sich dasselbe be< reit« unter der Presse befinde, erhält durch die neuesten authentischen Mittheilungen ihre theilweise Bestätigung. Da« allseit« mit Spannung erwartete Werk wird demnächst in der Grote'schen Verlagsbuchhandlung in Veilin erscheinen und den Titel „In der Veranda" führen. Doch bildet dasselbe nicht — wie man ursprünglich iirthümlich meinte — einen Romanzen-Eyllu«, son« dern nur eine Sammlung aller, seit den letzten drei Decennien entstandenen lyrischen Dichtungen Anastllsiu« Grüns, die zum Theil zwar schon bekannt und in Album«, Jahrbüchern u. s. w. veröffentlicht sind, jedoch in ihrer Gesammtheit dessenungeachtet geeignet sind, da« Bewußtsein vom hohen Werthe Nnastasiu« Grün« als Lyriker bei der Mitwelt wieder aufzufrischen. Diese Sammlung lag bereit« zur Zeit des Griln.Iubiläum« im Früh» jähr wohlgeordnet und druckfertig vor, wenn auch der Dichter hie und da noch in formeller Hinsicht an geringe Einzelheiten die bessernde Hand legte. Da da« Manuscript in der dentlichen und sorgfältigen Schrift des Autors vorhanden ist, so braucht man auch bezüglich des correcten Abdrucks kaum eine Besorgnis zu hegeu. Die Klage „Nicht fertig!" die man au« dem Munde des Dichter« auf dem Sterbebette gehurt haben will, hat sich ohne Zweifel nur auf den Druck seines Werke« bezogen, und es ist be« greiflich, daß der sterbende Dichter durch den Gedanken beun» rnhigt war, den Abdcuck seiner letzten, umfangreichen Gedichtsammlung nicht bis zu Ende überwachen und das Erscheinen derselben nicht erleben zu sollen. — (Schwere Verletzung.) Als der die Post zum hiesigen Südbahnhofe befördernde Postwagen gestern vom Postamtsgebäude abfuhr, brach plötzlich ein Rad am Wagen, infolge dessen derselbe nmfiel und der am Bocke fitzende Postillon zu Boden geschleudert wurde. Letzterer zog sich hieburch leider eine bedeutende Verletzung zu und wurde in da« L«nde«spital übertragen. --(Tabalvertehr in Krain.) Im I. Semester 1876 hat sich der Absatz an ärarischen Tabalfabrilaten in Krain L«g«n die gleiche Periode de« Vorjahre« um den Betrag von 24.803 si. trhäht. — (Ein Wolf erlegt.) Am 10. d. M. wurde vom Forst, aufseyer Marlus Lerch in Lacken, im Walde Ravnagora, Steuer, gemeinde "erovc, Ortsgemeinde St. "lichael-Atopit, im politischen Bezirke Uudolfswerth, auf dem dem Herrn Nitter von Friedau gelMgcn Jagdreviere ein über ein Jahr alter Wolf erlegt. — („"er Hrnd.") v«n der neuen illustrierten Zeit« schrlft: „v«r H«»d, Organ für Züchter und Liebhaber reiner Nassen, re)iaielt vou R. v. Schmiedebcrg" (Verlag von Paul Holsf i°? Leipzig), li»c«n iehl die Nummern 6, 7, 6 und N vor. Au« dnn interessanten Inhalt derselben erwähnen wir: Allgemeine Grundsätze bti der Thier^roduclion. Von Director Dr. Ruess. II. Ueber di, Vcbentung der Inzucht. — Die Ausstellung in Dresden. — Programm der internationalen Hundt'Nusftellung zu Ham» tnrg. — Der altdeutfche Liilhund. — Der Setter. — Programm der Hundt'Nusstellung in VUn. — Einladung au alle scnner und Freunde dcs Hundes zur Bildung eine« Vereins für Zucht und Schaustellung von Rasse.Hunben m «erlin. Vo>, H. Wagen» führ. — Ausstellung im Haag. — Die nationale Hunde«AuSstel, lung im Lrystal Palace zu London. — Windhmid-Remien oc« norddeutschen Hetz-Llub. — Die Verwendung des Hunde« zu Sanitätszwecken. — Vericht über die Ausstellung in Hamburg. — Seltene Klugheit. — Probeschwimmen zu Maidstone. — Li« teratur. — Familiennachnchten. — Porträt« mit ansprechen« dem Text von folgenden Hunden: Elba. Pride of the Border. Murphy und Bella. — Die Zeitschrift erscheint monatlich zwei« mal ü 4 Seiten in Folio-Format und lostet halbjährlich 3 Mark. Abonnements nehmen alle Buchhandlungen und Poftanstalten sowie die Verlagshandlungeu entgegen. Neueste Post. Semlin, 19. September. (N. fr. Pr.) Ueber die gestern abends in kurzem Wege einfacher Verständigung zwischen den Obercommandanten der beiderseitigen Armeen für acht Tage verfügte Einstellung der Felndseliglellen existiert keine schriftliche Abmachung; doch ist man übereingekommen, der eventuell erforderlich erscheinenden Wie. deraufnahme des Kampfes eine eintägige Kündigung der Waffenruhe vorangehen zu lassen. Laut in die Hauptquartiere gelangten telegraphischen Berichten beginnt und endet in gleicher Weise auch die Waffenruhe zwischen den türkischen und montenegrinischen Truppen. Belgrad, 19. September. (N. Wr. Tgbl.) Der Fürst ist über das Pronunciamento der Armee sehr erzürnt, da auf diesem Wege Serbien der Anarchie zuge. führt werden könne. Die Rädelsführer follen bestraft werden. Tschernajeff foll abgesetzt werden. Die Regierung bezeichnete den Vertretern der Großmächte gegen-über diese Manifestation als eine Ausschreitung, die ohne jegliche Consequenz bleiben werde. Fürst Milan erklärte, er bleibe auf dem Boden der Vetträge stehen. Belgrad, 19. September. (N. Wr. Tgbl.) Trotz der Waffenruhe griffen die Türken vorgestern und gestern die serbischen Truppen bei Alexlnac an. Oberst Peterson warf dieselben zurück. General Tschernajeff telegraphierte dem Fürsten, daß er sich unter solchen Umständen nicht mehr verpflichten könne, die Waffenruhe streng zu Hal-ten. — Kriegsminister Niloltt reiste infolge dessen heute nach Deligrad. Konstantinopel, 19. September. (N. Wr. Tgbl.) Da der Friede während der festgesetzten zehntägigen Waffenruhe schwerlich zustande kommen dürfte, so wird auf letztere wahrscheinlich ein vierwöchentlicher Waffenstillstand folgen. Die türtischen Soldaten würden während dieser Zeit in der Lage sein, das große Ramazanfasten und das Bei-ramfest gehörig zu begehen. Telegraphischer Vechselcour« vom 20. September. Papler ° Rente 66 55. — Silber - Utente 69 55. — 1860e> Slaats-Nlilehen 112 —. — Vanl-Nctien 864 —. «lredil-Nclien 150 30 — London 12110. — Silber 101 65. — K. l. Vlnnz-Du, laten 5 79. — Napoleonsd'or Ä 66. - 100 NeichSmarl 59 40. Wien, 20. September. 2 Uhr nachmittag«. (Schlußcourse.) «reditactien 150 — 1860er Lose 112 10. 1864er Lote 131 -. österreichische Rente 'in Papier 66 55, Staatsbahn 281 50, Nord, bahn. 180 50 20«ssranlenstücke 9 66'/,. ungarische «reditactien 124 75, österreichische ssraucobaul —'—. österreichische Nuglobanl 77—, Lombarden 77—. Uuioubaul 58 -, austro-oriellt«lische Bank —-—, Llohdactien 336- ^ austro-ottomanische Bank —'—, türkische Lose 16 25. Tommunal - Nnlehen 96'—. «gyptlsche 10250. Geschwächt. ______________________ Theater. Heute: Zum erstenmale: Flattersucht. Lustspiel in 3 Acten von Nictnrien Sardou. deutsch von Dr. August Förster. Handel und Uolkswirthschastliches. Lalbach, 20. September. Auf dem heutigen Markte sind er» schienen: 18 Wage» mit Getreide, 6 Wagen mit Heu und Stroh, 27 Wagen und 4 Schiffe mit Holz (46 Cubilmetcr), ______________Durchschnitt« - Preife.________ ^ ^etlt.' Mg,.. Mlt.- M»»^ fl. ll. fi.j lr. I n.i ll. ft.l lr. Weizen pr.Heltolit. 8 77 9 80 Butter pr. Kilogr. — 85 —<- Korn „ 6 40 640 Eier pr. Stllcl — 2j------ Gerste „ 4 70 4 75 Milch pr. Liter - 8------ Hafer „ 3 41 3 77 Rindfleisch pr.Klgr. - 50------ Halbfrucht „ -------6 77 Kalbfleisch „ — 46-^ Heiden „ 6 60 622 Schweinefleisch „ —56------ Hirse „ 4 70 485 Achöpsenfleisch „ -27------ Kulurutz ., 5 60 6 17 Hähndel pr. Stllck — 33------ ErbäPfel100Kilogr. 3 40------ Tauben „ __16- — Linsen Hektoliter 11----------- Heu(ncu)100Kilog. 2 62—- Erbsen . 10-----------Stroh „ 315------ Fisolen „ 8-------— Holz, hart., pr. vier Rindsschmalz Klgr. - 94------- Q.-Meter-------8 -> Schweineschmalz „ — 82------- — welches. „ — — 5 -^ Speck, frisch „ -66-------Wein,roth.,100Lit.-------23 — — geräuchert „ — 75-------> — weißer, „ — 20 >- Angekommene Fremde. Am 20. September. Hotel Vtadt Wien. Stampf! und Kutti, Kaufleute; und Moro-cutti, Trieft. — Weiß und «rill, Kaufleute; Weil uud OaßlaS, Wien. — Franloviö, Consul, mit Familie. — Martlnat, l.l. Oberlandesgerichtsrath, Vraz. — Buffer, EUrz. — Hirsch, Kfm., Konstantinopel. — Herll, Werlsdirector, Iohanniöthal. — Devetal, Tolmein. — Golob, Hdlsm.. Kopreinitz. -Knific, Geistlicher, Kram. - Wolsheim, Vludolfswert. — Dalasta, Fiume. — Ivanovic, Budapest. Hotel Gles«nt. Kruschitz, Trundbuchsfllhrer, Cilli. — Cellestina, Graz. — Franciöci, Verwalter, Klagenfurt. — Lenaßi, Oörz. — Fanda sammt Familie, und Berthold, Trieft. — «eitler und ssriedmann; Triedmann und Neinzel, Wien. — Reittel und TieglmUller, Silßenheim. Hotel Eurova. Se. Durchlaucht Fllrft Windischgräh, sammt Sohn und Diener, Littai. — Demeou, Mailand. — Averl, Ingenieur, Oraz. — Hierling sammt Tochter, Agram. -Schweitzer, Frankfurt. -- Pomemel, Fabrikant, Berlin. ^ Slrem, Fiume. Vtohren. Dallerozly, Marburg. — Peterla, «eisender, Wie«. — Maier, Hdlsm., Trieft. — Rudel, Vamberg. — Kapla« und Oesterlein, Nllrnberg. — Nrdan, Privat, Budapest. Kaiser von vefterreich. Huber »nna, Graz. — Gräber, Trifail. — Valentin, «aram. — Vlller mit Familie, Oedenburg. Valerlscher Hof. Oreöcc, Marburg. — Tinderl sammt Frau, Wels- Meteorologische Beobachtungen in Laibach. « " Z«° GZ «^ H 7^1 Vt^ 741.«s ?10.« windstill j Nebel ^ "^" 20, 3 ^ N. 740.«4 -j-17.4 SO. schwach heiter ft.oo 9 „Ab 740.8« >12.« windstill sternenhell Morgennebel, nach zehn Uhr Aufheiterung, sonniger To«, intensives Abendroth. Da« Tagesmittel der Wärme -s- I3'4", um 0 4° unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberü-M Dttokar Vreinl. Ritter von Wallerstern, > ^> Eisenbahn-Ingenieur in Steher, gibt im eigenei, und M ^ ^> im Namen der Übrigen Verwandten Nachricht von W dem Hinscheiden seiner Tante, der Fran D > Müe?. IM B. v, klWM. > ^ l. l. Hauptmann«.Witwe, M W welche nach längerem Leiben, versehen mit den Trö- M M stungen der heiligen Religion, im 49. Lebensjahre M ^ heute um 7 Uhr frilh selig im Herrn entschlafen ist. > ^ Da« Leichenbegängnis findet morgen om Listen D M September 1876 um 5 Uhr abend« vom Hause Nr. 56 > ^ in der Pofigaff: aus statt. W ^ Die Verblichene wird dem frommen Andenken W ^ empfohlen. W M Laibach am 20. September 1876. D '"^^nbevil^t WUen, ^- September. Heute, am israelitischen NeujahlSlagt, war die Börse sehr schwach besucht, der Verkehr infolge dessen ganz geringfügig. Die Stimmung sch' .——^^^»^»,. tine gllnstige und wurde nicht gestört. Mai, > , «elb ««« Februar.) ^e"« ^...... 664k «6bb Jänner.) _,..^ ^ , ' - ««" ^.hh Vpril. ) ^"bkrrentt > > « 69 Kb 69 ?b Lose. 1889 < . . bd?b 698b , 1854 .'....... 2b3 - 2b4 - . I860 . ...... 207-— 107 50 " iN'°^"-''-"^!^ »Imänen.Psaubbrlefe ! ! . ' Z^b 181«) Priimitnaulehen der Vtabt Uien »i _ A^ «öhmen j Hrnnd. l' ' ^l"» -^ -. Sieb^rgens l^j.. 74^ ^ Dona" «eg»lierm.l,e.L°se . . 20b8« ^ Un«. Eise«b°hn^ "^ «reditanftalt........ 150 60 150 60 Lrebilanftlllt, nngar..... 13525 125 50 Depositenbank....... —-— —'— Lscompteanftalt...... 669 — 675 — ßr«mco«Vanl....... — — - — N,tion°ll»°nl....... 864 — 86b — Oesierr. Vankgesellschaft . . . 1b6 — 107 — Unionbaul ........ 5775 L82b Verlehrsbaul ....... 84— 64 b0 «ctien von tr«»SZ«rt»N»ter»eH-«»»>e«. «eld ««« «ls»ld.Vllhn........102 50 103 — «arl.Ludwig.Vnhn.....206 7b 207 — E^'D°mp,chiff..Gesellschaft 868- 269-NU'^«n .... 107 bft 1ö«— NH^"'''' ^w,.»ndweis« 8trdin°nd«.«,rdb°hn '. ' ' ,^»'^i!!^ Frau,. I°seph.«^° ' - 'K"'»A^ Lemb-«,eru..Iaffh.«'^' ' ' i« 2o3b0 Lloyd.Gesellsch "' "° ' ' ^0- 130 50 oefierr. «°rdwestb«hn '. ' ' ' ^- ^II Staatsbahn........ zui_. zy/^h Slldbahn......... 7ß-7h 7725 Theiß-Bahn........ 175." i7ß-_ Ungarische Nordofibahn . . . 102 — 10250 Ungarische Ostbahn..... gy — 3050 Tramwav.Otsellsch...... iiy.__ n<).^) v«n,ese«s««fte«. «lllg. »sterr. Vaugesellschaft . . ^>— —-__ Wiener Vaugesellschaft..... ^.-^ »..__ Pfandbriefe. «llg. österr. «obeueredit . . . 104 35 10450 dt°. in 88 Iahrm 89 7b 90 - Nationalbanl V. W. .... 97.H9 9790 Uug. Vodencreblt...... 95-25 95 50 Prioritste». «lisabeth..«. 1. «m..... 9o__ 9l).hl) ßerd.,««bb.,«....... 108 b0 10U« ftranz.Ioseph-V....... 94.^. 942^ Val. zlarl.Ludwig-B., 1.«u,. . 9735 97 50 Oefterr. «ordweft«V. ... 877b 8» - S^benbtirger....... 6240 6270 St«l«b«hn........ 1b» b0 lbs — Güdbahn ^5'/.......115— 1H b'/.......9440 94^ SUdbahn, Bond«.....—-- ^.H Un«. Oftaahn.......60 b0 6" «rebit.L..........162 bl) 1s» «ndolfs.L.........1350 " Wechsel. .«^ Augsburg......... b8 85 b» Frcnlfurt......... 58 «5 b» Hamburg......... b»8b .^il> London ......... 1«! 25 1^ Paris ......... 4790 " Geltzsorte«. Gelb ^ ^ «" ft. Vnlsten .... bfi.80 tr. b stul «apoleousd'or . . 9 » 66 » » « "^ Deutsche Reichs- -« kl) , baulnoten . . . 09 ^ 4l, ^ b9 ^ dv Vtlber .... 101 ^ 60 , 101 - ?0 «raluische Orundtnll°ftnn»s-0blig»lioN^ Priv«tn«Nmulg: »eld V0 —, «"t ^-^