sräuiimeralicm,-Preise: Für Laibach: ^»^lährig . . . « fl. 10 kr. . 4 . L0 . S'-rrrljährig. . . 2 . 10 , «-»atlich . . . — . 70 . Mit der P°st< S-nzMrig . . . ii fl. — kr. talbjihriz . . . s . s« . 8>irtiljLhrig. . . « . » . Zustellung in» Hass »iertel- Laibacher Ledaktiou: Lahnbosgasse Nr. lSL. !«hrig ?5 K., monatlich S kr. Evzelvi Nummern « k. Tagblatt. Anonime Mittheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht zurLckgesendet. Lkpedilio» »ad Inscratrn Üurcau: ik»»greßplay Nr. «I (Buchbandl,,, von I. v.kleinmayr L F. B»mberg> Zuscrtioiiiprcisr: Für die einspaltige Petitzeilc S kr bei zweimaliger Einschaltung L L K. dreimal L 7 kr. Snsertionsslemrel jedesmal SV k. Bei größeren Inseraten und östere, Einschaltung entsprechender Rabatt. Nr. 44. Freitag, 23. Februar 1872. — Morgen: Schalttag. 5. Jahrgang. Wie die römische Kirche ihre Kulturmission erfüllt hat. (Schluß.) Aber auch jedes Werk de« Verstandes, jeder Fortschritt der Wissenschaft, jede wohlthätige Erfindung wurde von den römischen Finsterlingen von jeher verdammt und als Eingebung des ^.euselS verschrien und verpönt. Schon zur Zeit des deutschen Kaisers Friedrich 1l. (1215 1250), der mit seinem klaren, über psässischen Wahn und Betrüger-habeneu Geiste den Aerzten von Neapel und Salerno fleißige Leichenöffnungen zu ihrer Bildung em-sahl, widersctzte sich die Kirche jedem Versuche, durch wissenschaftliche Forschungen über Anlaß und Natur der Krankheiten manchen Wahnglauben zu zerstören. Papst BonisaziuS VIIl. verbot unter Androhung der härtesten Strafen, die Präparirung von Skeletten und dgl. Ja das Studium der Naturwissenschaften war den Welt- und Ordensgcistliche» schon von früheren Unfehlbaren bei Strafe des Kirchenbannes untersagt, das Studium der Anatomie für gottlos erklärt, die Ausübung der Medizin den Mönchen durch das latcrauische Konzil 1139 und das sündhafte Lesen naturwissenschaftlicher Schriften durch die Bulle Gregor IX. bei strenger Strafe verboten worden. Papst Paul V. verwarf in seiner Unfehlbarkeit das kopernikanifche Weltsystem, die Erklärung der Bewegung der Himmelskörper, als gottlos und ketzerisch, weil in der heiligen Schrift die Bewegung den Sternen und die Ruhe der Erde zugcschriebe» wird. Galil i, der diesrs teuflische astronomische System verteidigte und mathematisch zu erweisen sich erkühnte, war nicht der letzte, den die unfehlbare Kirche zwang, seine Ueberzeuguug öffentlich abzuschwören uud durch Jeuill'eton. Ein Ausflug aus den Vesuv. Neapel, 15. Februar 1872. Das herrliche Wetter, das schon durch längere Zeit «»dauert, brachte in mir den Entschluß, dem Vesuv, dieser Warte Italiens, einen Besuch zu machen, zur Reise, uud so kam cs, daß ich mich ^"er gewählten Gesellschaft, zusammengesetzt aus den, verschicdensteu Nationalitäten Europa'S, anschloß u«d n, zahlreichen Begleitung meinen Plan Ausführung brachte. . Es war ein prächtiger Tag, so daß selbst, wenn ^ Vesuv nicht als solcher schon berühmt und sehenö-sgewesen wäre, mich der heitere Himmel der lachendes Aelt über Italien« Halbinsel in wun- regelmäßiges Ableiern der sieben Bußpsalmen den ^ ketzerischen Geist in sich zu ertödten. Giordano Bruno und Vauuini waren nicht die letzten, die ihre Ver- > theidigung des neuen Weltsystems auf dem Scheiter-! Haufen büßen mußten, alles natürlich weil die Kirche z die Erzieherin und Bildnerin der Völker durch alle Jahrhunderte gewesen. Ja die Bemühungen der Kirche und ihrer Gelehrten, jede Geistesregnng, so weit ihre Gewalt reicht, z^ unterdrücken, wenn sie dem einträglichen Handwerke und dem Aberglauben der Völker ein Ende machen könnte, reichen bis auf unsere Tage; Zeuge dessen jeder Satz des LMadus öirorum und der Enzyklika. Die Frechheit, womit man angesichts solcher Thatsachen heutzutage uoch die Behauptung wagt, die Kirche habe die Wissenschaft gepflegt und gefördert, erregt, gelinde gesagt, unser Stauueu. Die lausend uud tausend Priester kümmerten sich nie und nimmer um die Schule, indeß von ihnen mehr genährt als bekämpft, überall wo sie herrschen, finsterer Aberglaube die Geister gefesselt hält. Ja, sagt man, sie haben die klassischen Studien gepflegt, kostbare Schriften des Alterthnms abgeschrieben und der Vergessenheit entrissen. Wenn dies vereinzelt auch seine Geltung behalten mag, so haben sic doch im großen und ganzen weit mehr zerstört und vernichtet, als gerettet. Schon der fanatische Athanasius in Alexandrien zerstörte an der Spitze des aufgehctzten Pöbels die größte Sammlung der Literaturschätze des Alterthums, die alexaildnnische Bibliothek. Taufende von dcu kostbarste» alten Handschriften wurden vom 7. bis zum 15. Jahrhundert systematisch vou unwisseudcu Mönchen in den christlichen Klöstern des Morgen- und Abendlandes vernichtet. Um neues Schreibmateriale für Klosterrechnnngen und Ordens- regeln zn gewinnen, ward die ursprüngliche Schrift mit eiuem feuchten Schwamme weggewischt, das Pergament mit einem Schabmesser abgekratzt und neu beschrieben; der Papyrns wurde mit dem Hammer geebnet und mit Leimivasser überzogen und in anderer Richtung der Zeilen als die frühere Schrift lief, neu beschrieben mit den für uns gleichgiltigsten Dingen. Ein Glück, wenn es uns iwch manchmal gelingt, mit Hilfe chemischer Reagentieu den altern oft ungemein wichtigen nnd kostbaren Text zu lesen. In der Regel sind cs die Werke heidnischer Klassiker, die durch diese rohe Unsitte der Mönche beseitigt wurden; ja manchmal wurde der Codex der Bibel selbst nicht geschont, um dem Mönchslatein Platz zn machen. Ohne also die Verdienste einzelner um die Erhaltung der klassischen Studien zu mißkennen, können wir aus tausend Beispielen erhörten, daß in der großen Mehrzahl der Klöster mehr Rohhnt und Unwissenheit, mehr schändlicher Unfng und liederliche Faullenzerei herrschte, als sittliches Strebe» und wisseuschastliche Vervollkommnung. Vielmehr waren es gelehrte Laien, kunstsimiijjc Fürsten, aus Byzanz geflüchtete Griechen, weiche die klassischen Studien wieder in Aufnahme brachten, hauptsächlich die Me-dizeer in Floren;, welche durch Eifer und Geldaufwand die klassischen Studien, das Wiederaussuchen und Vervielfältigen altrömischer und griechiicher Haildschrifte» der alte» heidnischen Dichter und Filo-losen unterstützte», in Deutschland die aufblühenden Hochschulen und die Erfindung der Bnchdruckcrkuust, die dcu großen Wendepunkt am Ausgange des 15. Jahrhnndertes herbeiführlen. Und warum sind die Italiener, die doch bis in die neueste Zeit, also durch volle fünfzehn Jahr- ervoller Bläue spannte, bestimmt hätte, die Spitze gend eines hohen Berges zu besteigen, um mich au ^ bezaubernden Rundsicht, die man bei dem an- lachendes Zelt über Italiens Halbinsel in wuu-. -vlll ' ' 'rgind bcz. Mteud reinen Wetter zu finden beinahe sicher sein 'vnnte, zu erfreuen. Wir langten am Fuße des Vulkanes bei Sonnenuntergang an; aus dem neue», an der einen «eite des BcrgeS liegenden Krater, der sich erst vor kurzem geöffnet, stieg eine mächtige Rauchsäule von blendend weißer Färbung auf, während aus dem älteren, weiteren Krater sich alle Augenblicke finstere, dichte Rauchballen erhoben, die sich zu den bizarrsten Figuren aufrollten. Diese beiden Rauchsäule» von verschiedener Form und Farbe endeten, sich im Zenithe eines azurblauen Himmels vereinigend, uud schienen — brauche ich es zu sagen? — sic schienen mir die Verkörperung des weißen und schwarzen, des guten und bösen Prinzipes, die beiden Genien, welche auch hieruiedeu ewig ringen, sich in rastlosem Kampfe befinden und befinden werde», so lange es Menschen auf unserer lieben Erde geben wird. Und aus den beiden Säulen leuchtete hie und da ein fluchtiger Schein auf, hervorgcrufeu von den letzten Strahlen der untergehenden Sonne, die das ganze Bild mit einem fantastischen Reize umwobeu. Wir sind hoch genug, um bereits eine kleine Rundschau zu halte», lassen Sie uns einen Blick auf das Meer werfen. Nicht bald hat man einen herrlicher» Ueberblick! Truuken schweift das Auge über den, von der prächtigen Stadt eingerahmten Golf, über die Menge von Hügeln und Ländereien, die Neapel im reizenden Kranze umgeben; da reihen sich die verschiedenartigsten, dem Nordländer ganz fremde Tinten in bunter Reihenfolge aneinander; ineinander verschwimmend bieten sie dem Auge keinen Ruhepunkt, keinen Halt, die Bilder sind alle so schön, so weich, daß man nicht weiß, wohin zuerst den Blick zu wenden. An dem Feuerball, der leuchtend sich dem Mecre zuneigt, huschen leichle, weiße Federwölkchen vorüber, wie himmlische Geister, die über dem Meere hin-schweben. Im ganzen Golfe, dessen stahlyrüne Fluth leise auf- und abwogte, herrschte ein fröhliches Treibe» von Gondeln und Barken und rauchenden Dampfbooten, die glitzernde Furchen in ihre nasse Bahn zogen, und jetzt tauchte auch die Sonne in ihr feuchtes Grab, ein glänzende Lichtwelle znrücklassend, als Gruß und Versprechen der baldigen Wiederkehr. Aus weiter Ferne tönten melancholische Weisen, die feierliche Stille, in die alles beim Anblicke dieser Großartigkeit versunken war, unterbrechend. Unser aller Aufmerksamkeit war so sehr von der Anmuih des Bildes in Anspruch genommen, daß wir, ohne es zu bemerken, in die Region der Lava kamen. Welch eiu Kontrast! umen das Bild des fröhlichsten Lebens und hier das der trostlosen Oede, das des Todes! Mit ihren ehernen Armen alles umspan-nend, formt sich die Lava zu den seltensten Gebilden. Bald glaubten wir die Spureu eines Sturmes zu sehen, der Bäume entwurzelt uud Dächer abträgt, bald schien es uns wieder, als ob sein Zorn sich wieder über das Meer ergossen hätte und als ob Hunderte, sich der ununterbrochenen und unmittelbaren Erziehung durch die Kirche zu erfreuen hatten, heute noch so sittlich verfallen, daß sie sich erst nach Menschenaltern erholen werden? und weshalb sieht es bei fast gleichen Verhältnissen in Spanien und im südlichen Frankreich, in den slavischen Provinzen Oesterreichs so schlimm in Sitte und Bildung aus? Warum liegt das Landvolk, das doch ausschließlich in der Zucht der Priester stand, noch in alter vielhunderljähriger Erstarrung? Warum wird der Schulunterricht so gering geachtet, warum besteht das ganze religiöse Leben des Volkes in einigen Aeußerlichkeiteu, ohne Wirkung aus Hcrz und Seele, warum begnügt man sich mit dem Herab-leicrn unverstandener Gebetformeln und mit dem formellen Empfang der Heilmittel der Kirche, bei geistiger und sittlicher Verwilderung? In den Tabellen der Verbrecherstatistik nehme» sie dm aller-untersten Rang ein, so daß es zum Axiom geworden, je klerikaler ein Land, je pfäffi-chcr, desto mehr Verbrecher gegen die Sicherheit des Lebens und des Eigenthums. Ist das nicht ein schlagender Beweis, daß die bildende und sittigende Macht der Christenlehre sich nnter den Händen unserer Römlinge ins gerade Gegentheil verkehrt hat, daß die Religion, soll sie andrrs wieder die höchste sittliche Stütze des Menschen werden, von den Jahrhunderte alten Schlacken gereinigt, von allem Büßbrauche einer herrschsüchtigen, heuchlerischen Kaste entledigt, die Roheit, der Aberglaube, die Selbstsucht und Bosheit im Menschen geiilgt werden müssen. Allein das traurige dabei ist eben der Gedanke, daß die heutige römische Kirche bei ihrem Hochmmhsdünkel und ihrer eingebildeten Unfehlbarkeit sich selbst dazu verdammt hat, ihre tausendjährigen Jrrthümer und Versündigungen an dem Genius der Menschheit wie eine angeschmiedete Kugel nachzuschleppen. Politische Rundschau. Laibach, 23. Februar. Inland. Der Sieg der Verfasst»,gopartei bei der Volirung des Nothwahlgesetzes wird von der gesammten liberalen Presse mit Genugthunng zur Kenntniß genommen. Damit ist eine scharfe Waffe errungen — das wird allgemein anerkannt — gegen die Sezefsivnsgelüste der vcrfassuugöfeindlicheu Parteien, u»d mit gedecktem Rücken können jetzt Regie ruug und Verfassungsparlei an die ihnen obliegende größere und schwierigere Arbeit der Wahlreform gehen. Die Föderalisten sind natürlich stark verschnupft über die so plötzlich konstatirte Stärke der Regierung; „Slovenski narod," der vor ein paar Tage» schon die Hoheuwart'sche Aera wieder in ihrem die dräuenden erregten Wogen, plötzlich zur ewigen Ruhe erstarrt, nuu dem ungestümen Anpralle widerstünden. Weiler schien cs uns, als ob uns der Weg über ein Schlachtfeld führte, Berge von versteinerten Leichen, Pferden nnd Waffe» bedeckten dasselbe, unwillkürlich erfaßte mich ein unheimliches Grauen und drängte mir Vergleiche auf mit jeueu Feldern, auf deueu sich vor nicht langer Zeit blutige Schlachten abgespielt; ich muß gestehen, daß mir die überlegte Grausamkeit der Meuschen in einem noch viel traurigeren Lichte erschien, als die blinde des vulka-. nischen Feuers. Und wahrhastig, abgesehen davon, daß eine Erup-tiou selten menschliche Opfer verschlingt, so versteht cs auch der Vesuv, das Land, oder besser dessen Bewohner weuigstens theilweise für den materielle» Schaden, den er ihnen bringt,-zn entschädigen. Den uuberccheubarcu Vortheil, der dem Laude durch das fortwähreude Zuströmen von fremden Gasten entspringt, nicht berücksichtigend, eröffnet sich den Bewohnern eine reiche Quelle dcS Erwerbes durch den Verkauf der Lava selbst, die unzählige Ver-wendnugSarten findet, ja sogar zum Pflastern der Straßen verwendet wird. So erzählte mir ein Führer, daß man im Jahre 1870 damit umging, vollen Glanze aufleben sah, schreit über Verrath und ruft aus: Schöne flavische Solidarität das. Er meint, eo sei eine traurige Sache jetzt, unter de» Slaveu ein Poliiiker sein, wenn man die slavische Ehre für armselige momentane Vortheile verkauft, die man zudem nur verspricht, aber niemals halten wird. „Vaterland" rnst verzweifelt aus: „Die Abstimmung enthüllt uus, wie ein fahler Blitzstrahl, zu unseren Füßen den Abgrund, der uns bisher unbekannt war, sic zeigt uus in unserem Lager: politische Ueberlänser. In dieser Rolle haben sich die Abgeordneten aus Dalmatieu, Görz, Istrien uud Triest produzirt. Um die unverantwortliche Handlungsweise dieser Leute zu würdigen, muß man erstens im Auge behalten, daß kein Föderalist für die betreffende Vorlage stimmen durfte, und zwar deshalb, weil sie, ganz abgesehen von ihrer größeren oder minderen Gefährlichkeit, dem föderalistischen Prinzip der Länderautonomie ebenso entschieden, ja vielleicht noch entschiedener widerstrebt, als jener Paragraf der Slaatsgruudgesetze, den sie „ergänzen" soll. Jedem Föderalisten gilt es als unumstößlicher Rechtsgrundsatz, daß kein „Reichs" rath das Wahlrecht der Landtage schmälern darf, und wird dieser Grundsatz aufgegeben, so steht den allgemeinen direkten Wahlen und allen weiteren Attentaten auf die autouomeu Rechte der Länder kein Hinderniß mehr entgegen. Nun muß man zweitens beachten, daß die küstenländischen Landtage auch in der letzten Session den autouomistischen Standpunkt entschieden als den ihren betont habe», während der Landtag von Dalmatien den Fundamental-Artikeln ausdrücklich zu-gestimmt hat." Den Schluß bil et natürlich eine kleine Hetze gegen „die Ueberläuser," welche iu entscheidender Stunde sich ihrer Pflichten gegen das Reich erinnerten. Mag das „Vtld." schmähen, wie cs will, die Verfassungsparlei wird sich der unerwarteten Unterstützung der Dalmatiner gewiß dankbar erinnern. Das Vorgehen der Reichsrathsabgeordneten aus Galizien bei Berathung der Novelle zum Nothwahl-gesetze soll in maßgebende» Kreisen, wo sonst die Polen ziemlich gut augeschriebeu waren, sehr unangenehm berührt haben. Daß dies Vorgehen auch bei den Mitgliedern der Versassnngspartei die günstige Stimmung, die sonst etwa für einen polnischen Ausgleich geherrscht haben mochte, nicht zu erhöhe» vermocht hat, versteht sich voü selbst. In Kroatien wird die Wahlagitation leidenschaftlich betrieben. Die Parteien bemächtigen sich sogar der Humanitären Fragen für ihre besonderen Parleizwecke. So wurde der Natioualpartei die eigenmächtige Verkeilung vou Geschenken an die uolh- Lava nach Marseille zn schicken, um dessen Straßen, wie cs in Neapel schon lange geschieht, damit zu pflastern. Der Ausbruch des dcutsch-frauzösischeu Krieges verhinderte die Ausführung dieser Idee, doch soll dieselbe jetzt wieder ansgegrisfen werden. Allein das beweist die starke Nachfrage nach diesem lcichlcu uud doch dichlgefügteu, festen Steine, daß dessen Verwendung selbst dann noch vorteilhaft bleibt, wem, zu dem nicht unbedeutende,, Lokalwerthe desselben noch die großen Kosten eines weiten Transportes hinzukommen. Die Lava ist im ganzen von dunkler Färbung, doch findet man davon die verschiedensten Abstufungen, wie gewiß schon jedermann an den diverse», aus Lava verfertigte» Nippsachen und Schmuck-gcgcnsläudeu, womit die ganze Welt überschwemmt ist, Gelegenheit gehabt zu bemerke». Die Spitze des Vesuvs ist theilweise mit einer leichten weißen Schichte bedeckt, die, aus der Ferne angesehen, wie Schnee anSsiehl, sich jedoch, ist man in die Nähe gekommen, als mit Schwefel untermengte Asche, welche reichlich nach jeder Eruption ausgeworfen wird, entpuppt. Wie viel von solcher Asche mußte wohl gefallen sein, um Herknlanum uud Pompeji zu verschütten? Wahrhaftig mehr, als mau davon an sämmllicheu Aschermittwoche» in Ver- leidenden Gemeinden in Slavonien durch die Regierung untersagt, woraus nun das Komitee beschlossen hat, diese Sammluugen in der Form von unverzinslichen Darlehen an die nothleidende Bevölkerung zu vertheileu. Dabei ist die Sprache der uatioualen Organe heftig, wie immer So schreibt die „Süd-slavische Korresp." über den neuen Regierungswechsel in Agram, der — nach dem „Pester Lloyd" — keiner künftigen Kombination präjudizireu soll, folgendermaßen : „Das geistige Kaliber der neuen Verwaltungs-Kapazitäten, der gründliche Widerwille, auf den 'sie auch in Unionistenkreisen stoßen werden, alles das läßt uns für die Zwecke der Opposition das beste vom Interim Vakanovik hoffen. Wahrhaft großartig müßte ja die Naivetät auch des subalternsten Beamten sein, sich für etwas zu erwärmen, was „keiner künftigen Kombination in politischer Beziehung präjudizirt." — Wir müssen diesmal leider dem slavischen Blatte Recht geben. Das Provisorium steigert die Hoffnungen nnd den Muth der Opposition. Ausland. Der Kampf, den Bismarck gegen die katholischen und protestantischen Jesuiten geführt, fängt an, feine Früchte zu tragen. Die in Berlin erscheinende „Korrespondenz Stern" brachte schon vor ein paar Tagen folgende Mittheilung: „Die Polizei soll Individuen auf der Spur sein, welche das Leben des Reichskanzlers bedrohen. Wenn gebildete Männer Anklagen schleudern, denen zufolge Fürst Bismarck den Bestand des Christen-lhums antaste, da ist es nicht zu verwundern, daß sich ungebildete Fanatiker finden, welche in „Gottes Namen" darauf ausgeheu, deu böfeu Feind aus dem Wege zu räumen. In den Gewohnheiten des Reichskanzlers ist, wie man in Berlin täglich wahrnehmen kann, keine Aenderung eingetretcu, welche erkeuuen ließe, daß der Fürst sich durch Warnungen, die seine Person betreffen, bestimmen läßt." Wie uns gestern der Telegraf berichtet, hat man bereits ein des Attentates verdächtiges Individuum eingezogcn. Der „Allg. Ztg." wird geschrieben: „Ich kann Ihnen auf das Bestimmteste sagen, daß die Minister das Dekret zur Auflösung des Landtages in der Tasche hatten, für den Fall, daß die Mehrheit das von der Regierung eingebrachte Schulaufsichts-gesetz verwerfe,, würde. Die Feinde des endlich geeinten deutschen Reiches und der deutschen Bildung sind gar. nicht wählerisch in ihren Mitteln. Der neue Kultusminister Dr. Falk, ein Mann, der durchaus zu keinerlei extremen Maßnahmen neigt, erhält tagtäglich eine gute Anzahl anonymer Schmäh-briefe." gesammten alleinseligmachenden Kirche verbranchen dürste; doch ich bemerke, daß ich auf Abwege gerathe, wir solle» ja dem ehrwürdige,, P. Palmieri, unter dessen Obhut das von Borbone erbaute meteorologische Observatorium jetzt steht, einen Besuch machen. Lassen Sie uns einlretcn. Wir werden mit jener herzlichen Gastfreundschaft empfangen, die in Italic» selte» fehlt, der Professor, ein Mann, schon vvrgerückt in den Jahren, einfach, befchcide» uud crnst, wie es jene Männer zu sein pflegen, welche mit Natur und Wissenschaft in Freuudschasl zusam-menwohnen, zeigt uus mit der dem Italiener au-gebornen Grazie alle die meteorologischen Instrumente, die ihn, zur Verfügung stehen, eine ganze Kollektion von Quadranten, Feruröhreu, Baro- und Thermometern und auch eine ganz anständige Batterie, deren Inhalt er uuS sogar zur eingehenden Prüfung überließ. Es waren vorzügliche Tropfen l^uerimao 6Iiristi, die wir entdeckten, und die unS bald nach den gehabten Strapazen stärkten. Nach uud »ach trafen noch mehrere Gäste ein, begleitet von Führern mit Windlichtern. Ein eigeu-thümliches Leben entwickelte sich inmitten dieser abgestorbenen Natnr das Hin- und Herhuscheu der mit Fackeln versehenen Diener, das Gemurmel der in den verschiedensten Idiomen verkehrenden Menschen, das Stampfen der Saumthiere und ringS Die Blätter bringen die interessante Nachricht, daß Fürst Bismarck aus Anlaß einer Unterredung Aüt Herrn v. Biron, dem Vertreter Frankreichs in Berlin, eine wohlmeinende Note an die Versailler Regierung gerichtet hat, worin der Ansicht Ausdruck gegeben wird, daß die Befestigung der Republik in Frankreich als bestes Mittel, die bonapartistischen und legitimistisch-orlcanistischen Umtriebe unschädlich ZU Machen und dem Lande dauernde Ruhe und Kräftigung zu gewähren, von Deutschland nicht nur gewünscht, sondern als in dessen Interesse gelegen betrachtet wird. Der Graf von Chambord erfreut sich in Antwerpen keiner guten Aufnahme. Die Bevölkerung sammelte sich vor seinem Hotel an und veranstaltete unter dem Rufe „Nieder mit den Pfaffen" Demonstrationen gegen „Heinrich V.". Die belgische Regierung befürchtet noch ernstere Ausbrüche der Antipathie gegen den Prätendenten und berathschlagt über Maßregeln, wie denselben dvrzubeuge» sei. Charette und sonstige legitimistische Notabilitäten verweilen gegenwärtig gleicherweise in Antwerpen. Auch ein anderer Kronenjägcr, der Herzog von Anmale, konnte sich von seiner Beliebtheit beim Volke überzeugen, denn vor seinem Hotel in Paris fanden ähnliche Tumulte statt. Lokal- und Provinzial-Angelegenheiten. ^okal-Chronik. — (Sparkasse.) Bei der gestern stattgefundenen Generalversammlung wurde der Rechenschaftsbericht skr das Jahr 1871 vorgetragen und von den '""eing,m,federn beisällig ausgenommen. Die Bilanz nach ein Verwaltungsvermögen von 8,196.452 fl. /'H, und zwar an pupillarmäßig versicherten Schuld- Briefen ........................... 4,224.981 fl. 47 kr. 2N Darlehen auf Staatspapiere, Gold-, Silbermünzen, Pfand-ami und Wechsel . an öfsenilichen Papieren an hypothekarisch sichergestellten Pfandbriefen . an Guthaben bei Banken an Realitäten........................ 248.071 an Kassebarschaft .... 148.512 anJnvenlarsgegenständen, Dienst' . kaulionen rc........................ 14.699 Schließlich haben die Mitglieder für das Jahr 1872 für wohlchänge und gemeinnützige Zwecke votirt die Summe von 11.225 fl,, und zwar: 1. An Beitrag für das hiesige Ar»icn-J»sti!ut 2500 fl. . 2. Für Kleidsrbetheilunq an Kinder in der lLiial-nica 50 fl. 3. Für die Weihnachtsfeier in der Kleinkinder-Be-"ahranstalt 50 fl. 634,449 691.434 2,075.324 158.979 95 25 76 6 65 53 4. Für Unterstützung bedürftiger Schüler des Gymnasiums zu Laibach 200 fl. 5. Für Unterstützung bedürftiger Schüler des Gymnasiums zu Rudolfswerth 200 fl. 6. Für Unterstützung bedürftiger Schüler des Gymnasiums zu Krainburg 100 fl. 7. Für Unterstützung bedürftiger Schüler der Realschule in Laibach 300 sl. 8. Für Unterstützung bedürftiger Schüler der Lehrerbildungsschule 100 fl. 9. Für Unterstützung bedürftiger Schüler der zweiten städtischen Volksschule 100 fl. 10. Für Unterstützung bedürftiger Schüler der städt. Knabenhauptfchule St. Jakob 150 fl. 11. Für Unterstützung bedürftiger Schüler der Psarr-fchule zu Tiruau 25 fl. 12. Für Anschaffung der Lehrmittel an den Volks-schnlen Krains 500 fl. 13. Für Betheilung von Schulrequisiten an arme Mädchen an der Ursnlinen-Schnlc in Laibach 300 fl. 14. Für Betheilung von Schulrequisiten an arme Mädchen in Lack 100 fl. 15. Für Betheilung von Schulrequisiten für den Sonniagsnnterricht an der Realschule in Laibach 100 fl. 16. Für Betheilung von Schulrequisiten an der Realschule an der Zeichnungsabtheilung 100 fl. 17. Für Betheilung von Schulrequisiten an die Sonntagsschule der Realschule besuchenden Lehrjungen 100 fl. 18. Für Betheilung von Schulrequisiten an die Sonniagsschule besuchenden Lehrjungen an der St. Jakobsschule in Laibach 100 fl. 19. Für Betheilung von Schulrequisiten an der evangelischen Schule hier 200 fl. 20. Für Unterstützung der hiesigen Kinderbewahr-anstalk 100 fl. 21. Für die Musikschule der filharmonischen Gesellschaft 100 fl. 22. Für den hiesigen Kranken-Unterstützungs- und Versorguugsverin 100 fl. 23. Für Unterstützung der Feuerwehrkasse 100 fl. 24. Für Erhaltung des Elisabeth - Kinderspitals 200 fl. 25. Für Unterstützung bedürftiger, aus dem Zivil-Spital entlassener Rekonvaleszenten 300 fl. 26. Für den Gramer Freitisch mit Hinweis für ärmere Studireude aus Krain 150 fl. 27. Für die Theater-Subvention 300 fl. 28. Der Gemeinde St. Anna bei Nenmarktl wurde zur Errichtung der Volksschule, u. z. für den Fall der wirklichen Eröffnung derselben ein Beitrag pr. 200 fl. zugesichert. 29. Für Errichtung der Schulbibliothekeu an den Volksschule» in Krain 100 fl. HMini die heilige Stille der stcriibesücten Nacht, ^lich litt es auch nicht lange unter dem Gewühic, lch trat hinaus ins ftreie uud blickte hinab aus das beleuchtete Neapel. Welch' ein prächtiger Anblick! Hier diese unuutcrbrochenc Linie särbiger Schiffs^ latenten, den grünen Ufern folgend, dessen pittoreske Konturen sic in die Nach! hineinzeichneten, °'escs Mcer von Lichtern, die Neapel beinahe tag-M erleuchtete», dann wieder aus den die Stadt ^ ranzenden Hügeln die beleuchteten Bille» und a»dhäuser, wie Leuchtivürmer aus den sic umge-endc» Grün hcrvorlngend, nnd über dem alle» die lllioneu vo» Sterne», die sich tausend- nnd aber ^"Icndmal abspicgclten in der riesigen See! Eine st-^'säulc, dic leuchtend ober mir dcni Krater cnt-8 und dcr cinc donnerähuliche Detonation folgte, ki„ a^s meinen Betrachtungen; schon meinte ich, """de folgen, doch ich hatte mich ljdi ^?wcisc getauscht. Hu! was muß da« schreck- es sei», dieses Herauuaheii des Lavastromes, wie lort>ch>cilct, langsam, unaufhörlich, fürchterlich! Vaumc ku.fter» und fallen oersengt, Hänser ver. chw »den ipu^os, Th.ere und Mensche» flüchten, « d.e ga»ze Erde, verkohlt »m-r der entsetzliche» Umarmung dieses unerbittlichen Stromes uud scheint sich aufzuraffen zu ciuem Schrei des Entsetzens. Vergeblich! Weiter hinauf auf den eigentlichen Krater zu dringen war noch nicht möglich, da dessen Wände noch glühten. Wir kehrten also um und erreichten nach eiuer Stunde Herumkletterns in den öden Regionen dcr Lava die stolze Vegetation dieser so üppigen Gegend, dic Zipressen- und Orangen^ Wäldchen, deren reichliche Früchte man sogar im Dnnkcl dcr Nacht unterscheiden konnte. — Bald anch töntc uns scholl das ciucr Großstadt cigcu-thumlichc Geräusch cutgcgcu, wir warcu wicdcr heil und unvcrschrt zurückgckchrt iu das schöne Neapel, ein herrliches Bild in unserer Erinnerung bewahrend'. Es ist wahr, schön war das Bils, es war sogar sehr schön, allein jencs Großartige, Erhabene, das man nur in der majestätischen Formation unser Alpen findet, jene himmelanstürmenden Felsgebilde, die deu meufchlichcu Gcist durch die Gewalt ihrer Formationen zu erdrücken scheinen, die sucht man hier vergebens, darum, sobald cs Frühjahr wird, iu unsere Alpen wieder hinaus, zu ihnen, den eisum-pauzerte» stolzen Firnen, auf deueu wir uns vielleicht einmal begegnen werden. 30. Der Arbeiter-Kranken- und Jnvalidenkasse 100 fl. 31. Für Wascheanschasfung des hiesigen Armen-Versorgungshauses 300 fl. 32. Beitrag zur Gründung einer Stiftung für arme Witwen der Aerzte Krains 100 fl. 33. Für Nothleidende der Bezirke Adelsberg, Gottschee, Gurkfeld, Littai, Planiua, Loitsch, Rudolfswerth und Tfchernembl 4000 fl. — (G e w e r b e b a n k.) Wir machen die Aktionäre der Laibacher Gewerbebank darauf aufmerksam, daß Dienstag den 5. März die diesjährige ordentliche Generalversammlung stattfindet, und daß diejenigen Aktionäre, die ihr Stimmrecht ausüben wollen, ihre Aktien-Jnterims-Scheine bis längstens 27. Februar bei der Gewerbebank-Kafse zu hinterlegen haben. Eine recht zahlreiche Beteiligung von Seite der Aktionäre wäre gerade bei dieser Generalversammlung um so wün-schensweriher, als von der Direktion ein Antrag auf Liquidirung der Gewerbebank (Fusion mit der steiermärkischen Eskomptebank) eingebracht werden soll. Wir glauben, daß es nur zu bedauern wäre, wenn dieses gemeinnützige Institut, dessen wohlthätige Folgen der hiesige Gewerbestand namentlich zu würdigen wissen wird, ausdören sollte. — (Erheiterndes.) Den, wie wir wissen, auch in unserer Stadt ziemlich zahlreichen Anhängern der modernen ZigarrenspitzeifammmlungsTheorie droht hochnothpeinliche Gefahr! Denn, wie ein Wiener Blatt allen Ernstes versichert, erklärte unlängst eine österreichische Behörde — die k. k. Finanz Bezirksdireklion zu Stockerau — jede derartige korporativ betriebene Sammlung als Gefällsübertretnng betrachten und demgemäß der s,rs tzlichen Ahndung — im Nothsalle auf Grundlage vorzunehmenber -Hausdurchsuchungen — zuführen zu müssen !! Schade, daß diese Verfügung, für deren Richtigkeit wir natürlich jede Verantwortung dem gemeinten Blatte allein überlassen müssen, nicht früher publik wurde, sie hätte den biederen Bewohnern des durch ein bekanntes Nestroy'sches Scherzwort berühmt gewordenen Städtchens, in dessen Mauern dieser finanzsalomonische Spruch angeblich gefällt wurde, als Faschingswitz gewiß viel Spaß gemacht. — (Für die Nothleidendcn in Inner- und Unterkrain) wurden uns von Frau Jeanette Recher geb. Del Cott 25 fl. zugesandt. — (Für die Noth l ei de n d e n) aus den Bezirken Adelsberg, Planina, Gottschee, Tscheruembl, Rndolfswerth, Gurkfeld und Littai sind in Neumarktl eingegangen von den Herren: Josef D.m 10 fl., Andreas Kallischnik 6 fl., Anton ScheleSnikar 4 fl., Stanislaus v. Jabornegg, Franz Mally, Vinzenz Pollak, Peter Mally und Dr. Josef Kerstein je 2 fl., Leopold Mally, Alois Schimetz und Richard Frank je 1 fl., vom fürstl. Snlkovsky'schen Oberverwesamte 5 fl., zusammen 38 fl. (Hier — dort.) — Mnthet es uns nicht unwillkürlich sonderbar an, wenn wir, wie es noch gestern der Fall war, in Wiener Journalen von Eisfesten lesen, die ein dortiger Verein auf seinem Eislaufplatze veranstaltet, oder von Schneeglöckchen, die sich in der Umgebung von Wien schon allenthalben vorsinden, während wir hier von letzteren — noch immer nichts, und von ersteren — schon lange nichts mehr zu sehen bekommen. — (Ans dem Amtsblatte der „Laib. Ztg.") Der Posten eines Landeshanptkassen-Direktors ist zu besetzen. Mit den erforderlichen Nachweisen belegte Gesuche binnen vier Wochen an die hiesige Finanz-direkiion. Gehalt 1600 fl., Kaution 2000 fl. In der Pfarre Jauchen, Bezirk Stein, ist die Hebammenstelle zu besetzen. Gesuche bis 6. März an die Be-zirkshauptinaiinschafl Stein. — Bei dem Bezirksgerichte Marburg werden vier Diuiuisteu sogleich ausgenommen. — (Aus dem Ve r e i u s l e be u.) Mittelst Zuschrift des wohllöblicheu Stadtmagistrates Laibach vom 13. Februar 1872. Z. 1379, ist das gefertigte Komitee verständiget worden, daß die hohe k. k. Landesregierung für Krain mit Erlaß ddo. Laibach 3ten Februar 1872, Z. 829, die Bildung des Diurnisten-Unterstützungs-Vereins auf Grund der vorgelegtc» Statuten zu genehmigen daher sämmtliche Herren Kram — sowohl der k. al« auch der Advokatur«. befunden hat. Er werden Kollegen des Kronlande-k. und öffenilichen Aemter, und Notariats - Kanzleien — freundlichst eingeladen, so zahlreich als möglich zu der am 3. März 18 72 , Nachmittags 2 Uhr, im Gasthause „zur Vereinigung* im ersten Stocke in der Bahnhosgasse Hs.-Nr. 127 statifindenden Generalversammlung zu erscheinen. Die dabei vorkommende Tagesordnung ist folgende. 1. Berichterstattung über das bisherige Wirken des GründungS-Komilee'S; 2. Berathnng bezüglich des Protektorats; 3. Feststellung des Vereinsbeginnes ; 4. Besprechung hinsichtlich der Subskriptionen; 5. Berathnng über eine etwa abzusendende Deputation an Sc. Durchlaucht den Herrn Minister-Präsidenten; 6. Neuwahl des Komitees, Schriftführers und VereinSkasiiers; 7. Allfällige besondere Anträge. Das Gründungs-Komitee. — (Literarisches) „Grillparzer's Ansichten über Literatur, Bühne und Leben," so nennt sich ein 64 Seilen starkes, mit einigen Autograsen Gnllpar-zer'S auSgestatietes BUchelchen, in dem Landesgerichis-rath Adolf Foglar, ein langjähriger und vertrauter Freund des verstorbenen Dichters, seine Unterredungen mit demselben der Oesfentlichkeit übergibt. Wir wollen nicht näher untersuchen, in wie weil des Herausgebers Behauptung, daß nicht nur der Inhalt, sondern auch die Worte Grillparzer's buchstäblich getreu wieder-gegeben sind, aus Wahrheil beruhen, können jedoch dos Werkchen, das eine reiche Fülle herrlicher Gedanken aus dem reichen Gebiete des Lebens und der Poesie enthält und Grillparzer's Charakter im schön sten Lichte erscheinen läßl, jedermann auf das beste empfehlen. — In dem Büchlein werden auch Besitzer von Grillparzer's Schriften einen willkommenen Kommentar zu denselben finden. — Im Verlage der G. G. Manz'schen Buchhandlung in Wien ist soeben ein kleines Broschürchen, enlhaltend die Gerichisstellen erster Instanz in Ungarn und Siebenbürgen nach der am 1. Jänner 1872 ins Leben gelrelcnen neuen Organisation, erschienen. Demselben ist auch ein alsabctifches Verzeichniß der königl. Gerichtshöfe und königl Bezirks-gerichle beigegeben. Dasselbe, zufommengestellt vom Advokaten D. Deutsch in Preßburg, dürfte feiner Zweckmäßigkeit halber raschen Absatz finden. — (Theater.) Das bereits wiederholt angekündigt gewesene, jedoch emgelrelener Hindernisse wegen wieder abgesetzte neue Lustspiel von Kneisel „Anli-Xaniippe oder Krieg den Frauen" gelangte endlich gesteril zur ersten Aufführung an unserer Bühne. Wir können Uber dasselbe heute nur sagen, daß es den ihm vorangegangenen guten Ruf aus das glänzendste bewährte und uns einen in jeder Hinsicht genuß-reichen Abend bereitete. „Anti-L'anlippe" ist ein ganz vorzügliches Lustspiel, das sich der besseren Produkte unserer beliebten modernen Lustspieldichter kühn zur Seite stellen darf. Ohne gerade von besonderer Originalität in seinem leitenden Grundgedanken z» sein, weiß es doch durch eine äußerst glückliche, natürliche und zugleich lebendige Behandlung seines Stoffes anziehend zu wirken. Der Bau des Stückes ist ein trefflich gegliederter, die einzelnen Szenen sind reich an packendem «ituationsivitze und dabei frei von jener Unnatürlichkeit und Erkünstelung, wie sie uns in ähnlichen Produkten der Tagesliteratur so häufig begegnen. Auch find Charakteristik der Personen, wie Sprache und Konversationston desselben durchwegs fein und von gewinnender Frische und Munterke t. Ebenso wie über das Stück selbst, müssen wir uns anch über seine Ausführung lobend aussprechen. Dieselbe war in allen Theilen eine präzise und korrekte. Um gerecht zu sein, müßten wir füglich aller Mitwirkenten mit Anerkennung gedenken, d nn sie alle — ohne Ausnahme — trugen in verdienstvollster Weise zum Gelingen des ganzen bei, das seinen glücklichen Erfolg gewiß nichl zum kleinsten Tbeile ihrem gerundeien Zusam-nienspiele verdankt. Wir begnügen »ns daher, nur der Hauplbeschastigteu nominativ zn erwähnen, und da müssen wir vor allem Hrn. Schulz (Brnnau) mit vollster Anerkennung bervorheben, der seine bedeut« ude Nolle init ebensoviel Beflissenheit als Verständnis; zur Geltung brachte. Das Haus ehrte seine durchwegs tüchtige Leistung mit wiederholtem Beisalle. Mit trefflicher Charakteristik und allem Aufgebote ihrer Laune standen dem Genannten Hr Traut (Siegfried) und Frl. « rägel (Henriette) zur Seile, die, mit dem ersten vereint, die Hauptstützen des Abendes bild.ten. Das Haus war recht gut besucht und nahm Stück wie Darstellung aus das wärmste aus. Witterung. r'aibach, H3 Februar. Anhaltend trübe, schwacher Südost. Wärme: Morrens 8 Uhr -j-0.8", Nawm. ^ ar , 6 6 6. (1871 5.0"; 1870 2.9"). B a r o m e t e r im Fallen 741.6t) Milli- meter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme s 1.8", nm 2.3" über dem Normale. Der gestrige Niederschlag 0.40 Millimeter______ Ängekoininene Fremöel , Am 22. Februar. Wie». Hellauer, Kfm., Wien. — Edler von Pieuierstein, Jdria. — Schlinger, Kfm., Wien. -Mayer, Kfm., Wim. — Obstfelder, Kfm., Wien. — j Mora, Kfm., Wien. — Javornig, Ncumarktl. Geöenklasel aber die am 2 7. Fe b r u a r 1872 statifindenden Lizitationen. 3. Feilb, Wenko'sche Real, Ratschach, BG Ratschach. — 3. Feilb., Strncel'sche Real., Grüble, BG. Tschernembl. — 3 Feilb., Slerle'sche Real., Klenilotschnik, BG. Grvß- laschitz. — 2. Feilb., Hiti'jche Real., Selo, BG. Großlaschitz. 2. Feilb., Blazic'sche Real., Bründl, BG. Senoselsch. — 1. Feilb., Presel'sche Real., Gerlachslem, BG. Stein. — 1. Feilb., Waloch'sche Real., Obertuchein, LG. Stein. — I. Feilb., «ern'sche Real.. Lodic, BG. Stein. — 2. Feilb.. Frank'sche Real., Bitine, BG. Feistriz. — 2. Feilb., Kleindicnst'sche Real., Brezje, BG. Radmannsdors. Theater. Heute: Zum zweiten male: Die Anli-Lantippe, ober Krieg vcu Frauen. Lustspiel in 5 Akten von Kueisel. Telegramme. (Orig.-Telegr. des „Laib. Tagblatt.") T6 ic » , 23. Februnr. Neiebsraths-sitzung. Ein Regieruugöentwurf betreffs der SichersteUunj, d.s erhöhten FriedenSstnndcS der Kavallerie wird vorqelegt. Der Prä sident erklärt, das) aus Böhmen, Mähren, Steiermark, Kr«i>» abwesrnde Deputirte »»geachtet der Aufforderung nicdt erschiene» find; dieselbe» werden demnach in» Sinne der Geschäftsordnung als ausgetreten betrachtet. Wir», LS. Februar. Der Berfas-suugsnnSschutz lchntr de» von TomaSzcnk (Bukowina) bcnntragten Urbcrgaug zur Tag.svrdnnng über die galizische Nesvlu tivu mit allen gegen L Stimmen ab, nachdem der Minister d»S Inner» sich ganz entschieden gegen den Uebergang zur Tagesordnung erklärt hatte, indem die Thronrede die Bereitwilligkeit zur Beilegung des Streites mit Galizien ansgrsprocdcn und die Regierung ei» wiehtigeS Znterrffc habe, die Zufriedenheit der einzelnen Theilc durch Erfüllung der mit den Neicdöinter-effe» vereinbarliehen LiZüusche anzustreben. Wie», 23. Februar. Im Fmaiizausschussc gab der Finaiizmiiiister ein Expos« über die österreichischen Finanzen. Daö Budget pro >871 schloß ohne Defizit mit einem bare» Kassebcstaiide von 40 Millionen. Das Defizit pro 1872 beziffert der Finanzminister mit 0 Millionen, wobei für die Jäiincrzahlui'gen im Jahre 1873 schon mit 2ö Millionen vorgesorgt erscheint. Der Finanzausschuß nahm das Bndget pro >872 an, wonach das Defizit pro >872 sich mit 20'/z Millionen beziffert und die Deckung ans Kasseresten, Zcntralaktiven, eventuell Begebung von 10 Millionen Rente bcan-tragt wird. - Telegrafischer Änrsdericht der Filiale -rrKteieniilirlr. Eskomptebank in Lai buch, von der k. k. öffenilichen Börse in Wien am 23. Februar. Schlüsse der Miitagsbörse 5perz. MetaUiques mit Mai- und November-Zinsen 72.90. — üperz. National-Anlehen 70.80. 186<>er StaatS- Anlehen .03. — Bankaktien 844. — Kredit 349 50. -Anglvbank 364.75. Fiankobank 137.. 0. — Lombarden 2u7.30. — Unionbank3«>9. - - Wechslevbauk 311. Baubank 126.20. Anglobaubank I6>,.5«>. Wechslerban-bant 52. — Wiener Bankverein 830 KoinuiisstonSbank 125.25. — Grazer Bankverein 131. London 112.90. — Silber l 11.25.— K. k. Münz-Dukaleu 5.36. — 20-Frauk-Stücke 8.97 V,. Für die vielseitig bewiesene Theilnahme während der langwierigen Krankheit, so wie auch für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte unserer vielgeliebten Tochter, respektive Schwester M malirr spricht allen Freunden und Bekannten, insbesondere aber dem löbl. Sängerchor der Cilalnica den innigsten Dank aus (89) die Familie Reichmann. Laibach, 23. Februar 1872. Gasthaus-Eröffnung. Der Unterzeichnete zeigt dem p. t. Publikum ergebenst, an, daß das Gasthaus „zum grünen Aerg" Sonntag den 18. Februar 1872 wieder eröffnet wird, und er bittet um zahlreichen Besuch. Laibach, am l6. Februar 1872. <80-4) ______________ksor§ vlmuiig. Im Hause . » HK «trn«««- ist eine Wohnung im ersten Stock, bestehend aus vier Zimmern sammt Zugehör, zu Georgi d. I. zu vergeben. Auskunft Haus Nr. 5 im Komptoir. (77-3) ii» befindet sich in der M 1. Stock neben dem Hheater. JE" Aufträge aus Bcttflaniueu nnd F-rdern werden angenoniinen. (613—18) Wiener Börse vom 22. Februar I Geld Geld . Hrpoed.-Bant ! 85.- i Ware 85.50 ! Geld Ware! '-»-rc.Rente. öst.-Pap.! 02.20 6S.40 dks. die. Uft.itttzitb. 70.20 70.25 esr v->» 1851 . . . >4. ! VON !»>>!,, ,Y2.- 102 S5!Sür.d..«cI. jU 500 »!r. Il12. 5 112 50 -:ose ,o» 1U0. lA.rS dis. »onj- S vLr.!»«> - >«,2. - 117.so 147.75!»!, rtl>. tI00 it. ÜM.) ioü.25 ivd.50 !St-b.-L.> 2»>v ft. c.W. U3.50 !StaalSbahn Pr. Slüs I34.5»^35.-80.— Si.—'Staalöb. pr. St. I8V7 ISl. !tS2.— brauncnich. v. iSi^ ^l:iermark »u ?Lr'.neu. Lram Kiiftrutand d , 85. 5 8V.- tu^ira. . zu S . 80.50 8U.75 Lr^qk. u. Slav. ü . 83.- 84.— ^ickendürg. ^ 5 . ?6.— 78.50 -.uNonaldani . . .845.-847 — Ünion-Bank . . -Z0?.-zvs.50 tribtlanftai: . . 847.50 348. 0. o. Äk!- IUI» >0i5. «nalo-öst-rr. Bank 3V2.50 3tiZ.-Oest. Bodencred.-A. 282.— 284.— O-ft Hyvoth.-Bank . »8— 102 Steter. EScompi.-Lk. 2V2. 2>,g. «ranko - Austria . . 135.— 135.50 »als. gerd.-Nordd. . -2V0. 22S5. Stidbahn-Äesellsch. 2V5.VU 205.8V ^ats. Llllab-rb-«a»!> 247.5^ 248 -»ari-Ludwig-Bahn 258.50 260.-Kiedenb. Eisenbahn . 183.— igg,5o kiaalSbah». . . .388. «x. »llii. gra»,-Ioseftb.. 208.75 2U9.25 .Barcser E.-B. 18«.- I9I.50 töld-ffium. Lahn .184 181.50 »««tion. ö.W. vecls,h. lug. Bod.-Üreditauö. iillg-öst.Bod.-üredlt. »lo. -» SS O.rLS». Lr-I»! 1VV st. S. A>. . Tm>..-Dampslch.->K^ »u wo st. EM. . Priester l»o st. CM. die. 50 st. ö.W. Q!r.->er . 4o st. jj.W «-alm . . 4g P-tstV . ^ 40 : L'-'L - ü " I Et. Seuot», 40 » Windischgrä» 20 , Waldflein . ro , Leglevich . 10 , Rudotttftist. Ivi.W. «UüSb. iva fl.südd.W. tzlüiiri. 10«' 80. 90.20 88.50 88.75 104.50 105. j 87.5üi 8».- Sondon 10 ! Pari« Ivo !>. Stert, lraoc» . i>4.»5^ 84.S0 IU2.4S 103.— ISS 5ü 180.50 88.50 100.50 120.50 121.50 58. > 58.- 31.50, »3.— 29.—! zg »S.— »8.— 29— 30.— 24. -! 25.— 22 50 2».— !-!.-> I«.— 14.50 15.— 95.— ! 85.1» 85.10 95.25 113.25 II».35 44.20 44.30 »atl.Münz-Ducalkn. 5.40 iv-granc»stüs . /!erein»ihal«r . S-Idn 5.4» 9.02 9.02' i «8 j i.es-NI.5«>!lI2.— H)ru<1' und für die Redaktion verantwortlich: Ottomar Bamberg.