Laibacher Zeitung. Nr. 38. PrcinnnicrationSprcis : Im Comptoir ganzj. ss. il, halbj. fl. 5>.5<). Filr dic Zustcllunn in« Haus halbj.5ulr. Mit bcvPost ganzj.si. 15», halbj.sl. ?.öv. Freitag, l«. Februar Inserti onsgebühi bis 10 Zeilen: Imal <>0 lr>, Lm.«all., üm. l ss.! sonst pr.Zeile im. N lr.,2m.»lr., 3m. I0kr. u. s. n,'. Iiiscltionöstcmpül jedcsu,. 3« li. 186«. Amtlicher Theil. Sc. f. k. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Einschließung vom 'i0. Jänner d. I. den Lehrer am k. l. Obcrgymnasium Santa Ealtcrina in Venedig Dr. Franz Rossctti znm außerordentlichen Professor der Physik an dcr t. k. Universität in Padua allcrgnä» digst zu ernennen geruht. Dcr Staalsminister hat den Lehrer der f. k. Ober« rcalschnlc in Innsbruck Dr. Wenzel 5torn in glcichcr Dicnstcscigenschaft an die griechisch« orientalische Oder« rcalfchulc in Ezcrnowitz versetzt. Richlamllicher Theil. Laibach, 10. Februar. Das vielbesprochene „und" des Artikels dcr „Wiener Abcndpost" gibt derselben abermals Anlaß zur Klar« lcgung ihrer Anschauungen iu Actress dcr Adresse dcr Ptstcr Dcputirtcntafcl. „Wir glaubten vor Allem nicht verhehlen zu dürfen ^- schreibt sie unterm 14, d. M. — daß die Förde« rungcn nach einem eigenen verantwortlichen Minislcrinm und nach dcr Wiederherstellung dcr Mnnizipicn nuscrcs Erachtcus danach angethan seien, da« Maß dcö Erreich« baren zu übersteigen. Diese unsere Anschauung, welche zn mudifizircn wir auch hcutc nicht dcu miudestcn Grund haben, ist als Handhabe benutzt worden, um, sehr mit Unrecht, dcn Verdacht anSzufprcchen, daß die Regierung weder ciu verantwortliches Ministerium, noch die Mnnizipalvcrfassuna. wolle, sondern auf die Ein» führung eines burcaukratischcu Regimentes in Ungarn lossteuere. Einer solchen ganz unberechtigten Interpretation unserer Worte haben wir die Erwägung entgegen» gesetzt, daß beide Forderungen vereint schon deshalb uu-anlichmbar erscheinen, weil die Munizipicn iu ihrer altcu Form die Thätigkeit einer jeden Exekutive, um so mehr die ciucS verantwortlichen Ministeriums, lahm legen würden. Wir tonnten nnS wohl begnügen, dar< auf hinzuweisen, daß dieser unserer Ansicht die wieder« holt und eindringlich ausgesprochenen Ucberzcugnngcn einsichtsvoller Patrioten iu Ungaru und die laut reden-den Erfahrungen des Jahres 1861 zur Seite stehen. Allein wir wollen weiteren Mißdeutungen aus dem Wege gehen. Es mnß wohl jedem Unbefangenen klar sein, und wir heben hier nnr vorsichtöwcisc hervor, daß durch unsere Bemerkung weder über Munizipaleinrich. luugcn im Allgemeinen — die nach unserem Ermessen im Gegentheile gerade für Ungarn ihren entschieden hohen Werth haben — der Stab gebrochen wird, noch darin eine „sympathische Rücksichtnahme" für das ver> antworlliche Ministerium dcr 1848er Gesetze gefunden werden kann. Wir haben nicht unterlassen, die Reichs« cinhcit als das oberste österreichische Staatsprinzip be« stimmt nnd nachdrücklich zu betonen und auf die Folgen einer einfachen Rcaktiuirung dcr 1848er Gesetze hinzu» wciscn. EincS nnd das Andere dürfte hinreichen, um einem richtigen Verständnisse unserer Anschauung Raum zu schaffen. Das, uud nichts Anderes, sind die Be« denken, die für unsere Ansicht über dcn Aorcßcntwurf maßgebend waren." Die „Oesterr. Ztg." erblickt in dem Beschüsse der Magnalcntafel ans Absendnng einer Sondcradressc einen gewichtigen Schritt, dcr uns dcm ersehnten Ausgleiche um ein Bedeutendes näher führe: Die Magnatcntafel hat sich in einer besonderen Adresse an die Krone zu wenden beschlossen, nicht im Gegensatz, nach nnscrcr Ausfassung, mit dem andern Hause, sondern um die zwcifcllofeu Intentionen desselben zn unterstützen nnd zn ergänzen. Das Abgeordnetenhaus war durch seine A»^ tczedcnticn gcbnndcn; es konnte cincu anderen Boden nicht betreten als den, ans welchen es sich mit seinem Adrcßcutwurf gestellt. Aber- dcr Befriedigung dcö auch von ihm tief empfnndcncn Bedürfnisses einer Vermittlung zwischen seinem formalen Rcchlsbodcu uud deu unabweisbaren Anforderungen dcr realen Verhältnisse ist eben die Magnatcntafcl die Wege zu ebnen berufen und im Stande, wenn ihre Adresse, wie wir nicht bezweifeln, im vollen Einklänge mit der unbefangenen Würoi« gung dcr Sachlage im andern Hause und in der Nation selbst, dcn Nachdruck auf die vorgängigc Lösung der staatsrechtlichen Frage nnd auf die vorgängige Revision dcr Gesetzgebung von 1848 legt; uno in diesem Sinne glauben wir dcr licvorstchcnocn Kunogcbnng dcr crlanch' ten Versammlung mit ungetrübter Befriedigung nnd mit hoffnnngsuoller Frcnde cntgegcnfehcn zu dürfen." Ein Korrespondent dcr „Wr. Alidpst." aus Ofen, 13. Februar, spricht sich darüber in gleicher befriedigen' dcr Weise ans, indem es darin heißi: „Nie immcr die Adresse gehalten werden mag, sie kaun nichts ' und Rückreise zu vergüten wären, welche Verfügung bereits auf die erfolgte Vertagung während dcr letzen WeihnachtSfcricn Anwendung finden solle. Der vom Finanzausschusse über diesen Antrag erstattete Bericht uuterzicht denselben unter Hervorhebung der Motive dcr Diätenbcstimmnug für Landtagsabgc-ordnete, dann mit Rücksicht auf den Umfang und dcn Inhalt der parlamentarischen Wirksamkeit eines Land-tagsabgeordneten, einer eingehenden Erwägung. Dar« Feuilleton. Moderne Cyklopen. Als Orysscus das Land dcr Lotophagcn verließ, kam cr — so erzählt Homer — zn dcn Eyllopcu, einem Stamme, der „hoher Berge Gipfel bewohnt, in räumi-8cn Höhlen," und für HcphaistoS, dcn llngcn, crfin-blMasrcichcn Wcrkmcistcr, dic Gchilfcu und Schmicdc-l>cscllcn zu stellen hatte. Wer heute dcr Save entlang w das wildromantische Obcrtrain seinen Fuß setzt, wird auf drei Bcrgorlc stoßen, die start au die Heimat dcr Zyklopen criuncrn. Da hämmern und schmieden Männer, W'aueu uud Kinder, Haus an Hans bei dcr sprühenden 6>se, uud ruhen weder Tag noch Nacht und verdienen sich Mühsam im Schweiße ihres Angesichtes am Amboß ihr lümmcrlich Brod. Die Dörfer Stcinbichcl, Kropp und E'sncrn sind es, in dercn Thun nnd Treiben wir einen ^lick werfen wollcu. Wie der alte Mythos dic Werk« Nätte Vultaus als ein sternenhelles Hans schildert, das, auf dem Olymp gelcgcu, aus Erz gebaut ist, so sind v'ese drei Ansiedelungen dcö krainischcu Alpcnstockeö auf LNiuen Höhen in Goltcö freier Natur entstanden, und w'c bci Vulkau die zarte Eharis Aglaia, die Göttiu lNahlcndcr Anmuth, im Hause waltet, so findet dcr Wanderer auch heute iu dcr Wochcin, ganz nahe von icncu Dörfcru, ein Schloß, welches das schönste Kind oes Landes bergen soll. Uud was die Leute dort hämmern und schmieden? "Nnscligc Arbeit, von dcr bisweilen tausend Stück gc< ade so ^ Werth haben, als eiuc bescheidene Mahl. üUt lo,tct; Nägel in allen Größen und Formen, in je- °cr Sorte und zu jedem Preis; Nägel, die mit freier Hand gemacht werden nnd deren Erzeugung oft nicht dcn spärlichsten Lebensunterhalt deckt. Ein eigenthümlicher Reiz nmgibt diese Bcvöllcrnng, die in so großer Selbstgenügsamkeit scit vielen, viclcn Generationen am Schmicdcfcucr lebt, allcrt nnd — stirbt! Es sind lauter historische Individualitätcu, die dort über dcm Amboß das Zaineiscn spitzm uud ihm dcn Kopf auf dcn rechten Fleck setzen. Ein altes Buch, auf welches daö Kronland stolz ist, erzählt die Vcigan-gcnhcil dcr Nagclschinicd-Kolonicn in getreuer Weise; dcr bckannlc „Johann Wcichard Valvasor, Freiherr einer hochlöblichcn Landschaft in Krain, Hauptmaun im Untcrn Vicrlhcil und dcr königlich euglischcn Sozietät Mitglied," gab im Jahre des Heiles 1(i8i) eine Topographie her» aus, die noch hcnlc als interessante Quelle dcr Gc< schichtSforschung gilt. Er hat das Wert „die Ehre des HcrzoglhumS Krain" genannt und in dcmfclben „die wahre und grüudliche nnd recht eigentliche Belegen- nnd Beschaffenheit dicfcs römisch kaiserliche!! herrlichen Erb« laudcö" geschildert, nnd zwar durch „sclbslcigcnc, ganz genaue Erlundiguug, Untersuchung, Erfahruug und historisch-topographische Bescheidung." Wie er in einer rcmarkablcn Vorrede erwähnt, ist sein Vnch nur aus Liebe zu seiner Heimat entstanden. „Wann cin ehrlicher Patriot" — heißt es dort — „dcr Ehre seines Vaterlandes gegen allen erheischenden FäUcn mit Gut nnd Blut verpfändet ist: so bleibt cr gewißlich derselben nicht minder hicrinu, daß sie andrer Ortc bci aller Gelegenheit auch ruhmlüudig werde, mit seiner Diutcn verpflichtet. Diese Ehr' nimmt uicht uur daS Gcwehr, so wir an dcr Seite, sondern auch dasjcuige, so wir hinter dcm Ohr führcu, nämlich die Feder, im Falle wir beides zn führen gewohnt, in ihre Pflicht." Baron Valvasor wird gewiß anch bei Dr. Toman und Konsorten Glaudcn finden, wcnn cr berichtet, daß dcr norischc Stahl selbst im trojanischen Kriege mit Vorliebe verwendet wurde, dah kraiuischc Waffen seit undenklichen Zeiten wegen ihrer Politur berühmt waren, nnd daß die drci Vergotte schon in grauen Zcitcu dieselbe Beschäftigung trieben, welche sie heute noch nährt. Eiöucrn stand im 14, Jahrhunderte bereits im vollsten Flor; „sein Name ist ihm ans seiner metallmifchen Frucht nnd Geburt, nämlich von dcm Eisen erliorn," nnd cS machte stclS auö dcm Eisen „allerlei Gewehr, absonderlich viel Nägel." Ebenso war Kropp und Slein-bichcl seit Jahrhunderten nur vi,n Hammergewcrlcn bewohnt. l Wie damals, so in dcr jetzigen Zeit. Während die Kultur so viele patriarchalische Stätten beleckt, konnte sie die krainischcn Nagclschmiedc noch nicht ans ihrem primitiven Dascin verdrängen; während dcr Dampf die Mcnschcnkraft in tanscnd und abermals tausend Industrien ersetzt, ist cr in jenen Werkstätten noch nicht vo küuut, nnd während Maschincnnägcl schon längst den Weltmarkt erobert haben, wird dort noch immer die Handarbeit für cin beschränktes Absatzgebiet geliefert. In kleinen Hütten, unter dcr rußigen Decke, sieht man die Sloocncn mnntcr fortklopfen, bis sie sich ihren spar. lichen Verdienst erhämmcrt haben; fünfzig und scchszig Pcrsoncn ungefähr sind in ciucr solchcu Wcrtstättc, die Greise ucben dcu Kiudcru, blasse, schwächliche Gcschöpfc. Da hämmern zwei Mädchen einander gegenüber an einem Amboß, im Frühling ihres Lebens verwelkte Knospen; ob sie wohl je daran dachten, daß sie auf. blühen sollten? Ihr Auge scheint nie dcn Blick des Freiers gekannt zu haben, apathisch sehen sic in die ein-sonnige Gluth des Herdes auf das heiße Eisen und sind doch im Maße so geübt, daß cin Nagel genau die Länge des andern hat. Daneben sitzt cin alte« Mütterchen an der Esse und bereitet die magere Kost für die mo- 250 nach habe der Landtag die Gcwillig»»g der Diäten vom liberalen Standpnntlc alls auch im Intcrcssc dcs Lan-des nlS zweckmäßig crtanut, daiuit Vtäuucrn, welche das Vertrauen del» VoltcS besitzen, dcr Eintritt iu den Landtag auch bei minder günstigen Vcrmögcnsverhältnisfcn ermöglicht werde. Die Diäten bezielen eine Entschädi-gnng dcö Abgeordneten für seine Baranslngcn und dcn Eulgang des Verdienstes in seiner eigentlichen Berufs« fphärc. Von dcr Ausdchuuug nnd dem Inhalte der Obliegenheiten eines pflichlgetrcuen Abgeordneten zeugen die Acslimmnngcn dcr Geschäftsordnung. Bci dcr Äicngc dcr Geschäfte einerseits nnd dcr geringen Anzahl dcr Landtagsmitglicdcr audererscits seien gerade die Tage, au welchen trine Plenarsitzungen abgehalten werden, dagegen alicr die mauuigfalligc» Ausschüsse beschäftigt seien, .— die eigentlichen Tage dcr Arbeit. Ferner sci es dc» Ausschüssen nach dcr Geschäftsordnung freigestellt, aus dem Laudtagc jcuc Atitglicdcr, dcucu sie besondere Kennt« niß dcS Gegenstandes zutraucu, zur Theilnahme au dcn Sitzuugcu bcizuzichc». Weilers slcllc sich dcr Antrag in o'tonouuschcr Richtung bezüglich dcr außer dcr Haupt« sladt domizilircndcn Abgcorductcn als unbillig dar, weil dieselben in dcr Regel Wohnung uud Verpflegung iu dcr Hauplstadt für die muthmaßlichc Dauer dcr Scs-siou uchuicu. Endlich lomuicu Sitzuugsllntcrbrcchungen über acht Tage nur höchst selten vor, und es sci dem Willen jedes Abgeordneten ohuchiu freigestellt, auf die Diätcu zu verzichten. Daruach stelle sich der Antrag des Abg. Dr. Stcdl als unhaltbar dar uud stehe anßcr-dem iu dem Pnnktc, wornach die Enlzichlnig dcr Diä-t^u schou für die letzte» Wcih»achlsfericn Anwendung fiudcu sollte, mit den Gruudfätzcu dcr Billigkeit im^ Widersprüche, weil dcr Abgcorductc seine ökonomischen Maßnahmen uur auf Grund dcr bestehenden Diätenbc-stimmnug treffe, daher znm Schadc» lommcu tonnte, wenn ihm dass bereits erworbene Recht auf dcn Diäten« bczug verkümmert werden würde. Auf Grund dessen stellt dcr Fi»anzausschuß dcn Antrag: Es werde über den vom Abg. Dr. Stedl gc-stclltcu Antrag, betreffend die Abänderung dcr Vestiln-uiungcn über die Diätcu dcr Landlagsabgcordnclcn, zur Tagesordnung übergegangen. Abg. Dr. Stedl, Er sei mit den Gründen, welche dcr Finanzausschuß seinem Antrage entgegengestellt habe, nicht einverstanden. Sein Aulrag bezwecke, daß vei langem Vertagungen, wo sich die Abgcoldnetcn in ihre Heimat begeben, die Diäten nicht ausbezahlt wer« dcn, eben weil die Abgcorduclcu im Kreise ihrer Fa> milieu die mit ihrer Abwesenheit vom Hause vcrbuudcucu Auslagen uicht mehr habeu uud ohnehin für ihre Nciscn entschädigt werden sollen. Außerdem liege seinem Au» trage auch die Absicht zu Grunde, um dem start in i>l Anspruch gcuommcucu LandcSfondc, wo cs thuulich, ciuc Erleichterung zutommcn zu lassen. Abg. Dr. u. Wurzbach rcplizirt als Referent auf dle Einwcndnugcn des Vorredners. Er fiudc uicht, daß sich dcr Landcsfond iu so sehr mißlichcu Umslüudcu befinde. Andererseits sci dcr Arbeiter seines Lohnes werth. Auch während dcr Ferien habe sich bisher immer gegeben, daß Landtagsmitglicdcr in immhafter Anzahl mit Vorarbeiten beschäftigt waren. Glaube ein Abgeordneter die Diäleu uicht verbleut zu habcu, fo möge er immerhin darauf verzichten. Das stehe ihm frei. Allein dcr vom Abg. Dr. Slcdl eingebrachte Antrag wnrdc bei dcr Anwendung zu Schwierigkeiten und Un- gerechtigkeiten führen, welchen nur eine maßlose Kasuistik zuuortommcu tonnte, ohne daß die Möglichkeit dcr Umgchuug der beantragten Diälcnbcstimmnng ausgc-schlosscu wäre. Bci dcr Abstimmung wird dcr Ansschlißautrag angcuouuucu. Zweiter Sitzungsgcgcnstano ist dcr Bericht des Finanzanöschnsscs über dcu Antrag des LaudcSausschusscs, betreffend die provisorische Erholuiug der Gehalte dcr Primarärzte an dcn hiesigen Laudcswohllhäligkcitsanslal' leu. Dariu wird die volle Hcltung dcr vom Landes' ansschussc für seinen Autrag vorgebrachte» Molioc au» crkaunt uud sohin dcr Antrag dcö Landcsansschusscö wiederholt: Den Primarärzten dcr Landcslvohlthätigtcitsaustal' ten wird, vom laufcudcn Jahre angefangen bis zur definitiven Gehaltssistemisirung, zu dem Gehalte, wclchcu sie gcgcuwärlig beziehen, aus dcu lcspcttiucn Fondeu eiuc jährliche ^lcnlUlieraliou, uud zwar: für den Primararzt dcr chirurgischen lind syphilitischen Abtheilung eine Ncmuucratiou vou 200 fl. o. W., für dcu Pli-mararzt dcr medizinischen Abtheilung eine Rcmuncratiou vou 200 fl. ü. W., für dcu Primararzt des Gebär- uud FiudclhauscS eine Ncmuncration vou 100 fl. ö. W. bewilligt. ^>a.. Kromcr bemerkt, daß in dcn Antrag dcr Dircttor der ^andeowohllhätigkeitsanstaltcu nicht cinbe-zogen sei, daher derselbe, wenn num überhaupt Remu-ucratioucu bewilligen wolle, gleichfalls zu berücksichtigen wäre. (Dieser Antrag wird unterstützt, woiülicr die Sitzung behufs Zusammentrittes des Finanzausschusses zu einer Vorbcrathung und Antragstcllnng uutcrbrochcn wird.) Abg. Dr. von Wurzbach theilt mit, dcr Finanz , auöschuß habe sich dahin geeinigt, cs sei dcr Autrag ! des Abg. Kroincr au deu Landesausschuß zur vorläufigen Erwägung lind scincrzcltigcu Bcrichtcrslaltung zu weisen. Hiczu l'cmertt uoch Dr. vou Wurzdach, dcr Gehalt des Herru Dirctlors stchc jedenfalls iu lciuem Vcrhältniffc zu den Obliegenheiten deö Leiters dcrLaildcö-Wohllhäliglcitsanstalteu, das Amt des Herrn Direktors fei jedoch mehr ciu Ehrenamt, weshalb dcr Zusatzantrag deö Finanzausschusses gegründet seiu diirftc. Die beiden Anträge deö Finauzausschusscs werden angcnoinlucn. Den Rest der Sitzung nimmt dic Erledigung von Petitionen iu Anspruch. Hicvou wird u) dic Pctitiou mchrcr Gewerbslenlc um uor^ schußwcisc Ausuczahluug ihrer Vcrdicilslgebührell >m Gc» sammtbctragc vou 720 sl, 77 kr. aus dem Laudcsfondc für die Schulbautc in Kopain — über fftczicllcu Au trag des Abg. Deschmanu an die t. t. Laudcsbehöldc geleitet, damit wegen Befriedigung dcr Gewcrbslcutc das Geeignete verfügt werde; l)) das Gesuch des Steuereinnehmers in Nassen-snß um cinc ^icmuucratioli wird an dcn Laudcsaus-schuß zur Äcrücksichtigung gclcitct; c) das Gefuch zweier Laudcöhauptkasscnbeamlcn nin 9!cmllllerirllng ihrer außerordentlichen Verwendung bei dcr GrnudcntlastungSfoudSlassc — wird abschlägig ucr-bcfchicdc»; i»^l '.'lb-lvechslung ln dieses fast traurige Bild dcr stillsten Ab-gcschicl>cnhc!t. Freilich, iu früheren Zeile», da noch die Vencdiacr reiche ztaushcirci' warcn, da stauben die Vc>l)äll>llsse besser- dailialo kannte man weder die Theilung dcr Arbeit', noch die MasscN'Erzcuguug; damals lohnte cs sich, daß ciu nnd derselbe Mann seine Bohnen. Erze ans dcm nahen Bcrgban gewann oder auf dcn Fcl< dcrn auflas, sie selbst in llemen Ocfe», iro»isch „Hochofen" genannt, cinschmolz, fclbst zn Schmied, eisen vcrfiischtc nnd fclbst dic ^lägcl darans erzeugte. Damals bcludcu, wie die Ehronil erzählt, die Krop. per Nagclschmicdc ihre Maulthicrc nnd Pferde mit Nägclu und giugcu i» Karawanen von 10 und 20 Personen über die Saumpfade dcr julischcu Alpen an die Udria nnd lauschten ihr Eisen gegen Silbcr ein. Hcntc will man cs so forttreiben; vergebens! Heute liefert ein Arbeiter mit dcr Maschine 20.000 Nägel nnd weit darüber in derselben Zeit, in welcher dcr slovcnischc Schmied scinc 500 oder höchstens 1000 Nägel vollendet; heute überholt die Lolomolivc hundertmal das Saumthicr, heute ist Italicu uoch iiumcr dem österreichischen Produzenten so gut wie vclschlössen, nnd die neue Welt hat cincn Markt geschaffen, der für dic altc nicht mlhr taugt. Doch, fast unbeirrt um diesen Umschwung , ohne Rücksicht auf dcu nimmer rastcudcn Fortschritt, glauben dicsc armen Obcrkraincr ihr Handwerk auf historischen Grundlagen ansübcn zu töuucn. So bietet sich dcm Besucher ei» fast vorfündflnth- lichcs Bild dar, welches bcsonders ill Obcr- und Untcr> Kropp auffällig hervortritt. Vou der Bczirköstraßc ab> biegend, fährt man den steilen, beinahe ausschließend aus Alluvial »Schulter gebildeten Wcg lä'ngS dcs jäh absturzcndcn ilropp.Baches hiuan; wahrhaftig cin Hohn im Vergleiche z,i dc» 5tom»lu»italio»si»!tlcl» modcrlicr Indnslricftaalc». Nach ctwa halbstündiger Fahrt lü»' digc» zahlreiche Hütten zn beiden Seiten dcs fchmalcn Thales dcu Sitz dcr Nagclschmicdc an; anf ganz klcinc Distanzen, osl nur wcnigc iclaftcr voll cinandcr entfernt, sino die Wasserräder im Kropp-Bache angelegt nud finden bci dcm außcrgcwöhnlichcu Gcfällc hiurci-chcudc Wasscltrafl zuni Betriebe der Zainhümmcr, die ,dnrchwcgs i» primitivster Art loustruirt siud. Rings ! um diese Hämmcr sind dic Schmicdcfcner nud die Mi-^ lliatur-Hochöfc». Eiuigc Gcwcrlc haben tleine Antheile an dcn bcnachbartcll Bergbaucu; die Erze, dic sie dort i dulch wcnigc Häuer uud Taglöhucr gewimien, und die-jcllige», wclchc sie dc» Ba»er» abkaufen, fammcln sie i» offenen Kästen, wo sie sortirt werden. Ist dcr Erz-vorralh vielleicht nach eiucm Jahre eiu gcuügcudcr, um die Schmelzung zu beginnen, fo lasse» sie ihrc Ocfcu anblascu, oder, was dcr gewöhnliche Fall ist, sie bc< nützen einen der gemeinschaftlichen Ocfcn, nnd ihrc Eampagne dauert dauu zwei bis drei Monate, oft noch kürzere Zeit. Das mit großm Uutostcu gcwonucuc Itohciscn raffinircn sie in Frischfcncrn, deren Atchrzahl ebenfalls gcmcinschafllichcs Eigenthum ist. Dort wer-dcn sie nur iu derjenigen Reihenfolge zngelassen, wclchc historisch scit dcm Enlstchcu ihrer Antheile bestimmt nud im Bergbuchc eingetragen ist. Es ist nicht lange her, daß die Gewcrtc genau die vor drei Jahrhunderten festgesetzte Ordnuug ciilhiclten und daß Jeder, sobald cr die bestimmte ihm zukommende Quantität (16'/2 Zcutncr) Eisen vcchischt hatte, das Feuer auch dann verlassen mußte, wenn ihn ctwa in Folgc cincs zweiten Bcsitz-anthcils am nächste» Tage wicdcr dic Rcihc getroffen hätte; jetzt ist wcnigstcils cinc K»m»lir»»g der Arbeilö-zcltc» i» derlei Fälle» gestattet. Ebciiso unprallisch, wie in dieser Aezichnug, sind die Oliertraiucr auch iu Vctresf dcs Bergbaues; jeder Landmau» befaßt sich damit als Nebenbeschäftigung; er durchwühlt dcn Boden feiner Felder, uud stößt er irgcudwo auf dic dcr Gegend eigenthümlichen Bohnen-Erze, so grabt er dnrch dcn Lehm hindurch brunucn" artige Gruben, die Allem ähnlicher sind, als einem Schachte; ohne irgend ci»c vcrsichcr»dc Zimmeru»g, oh»e Fördcranstaltcn wirft er ans dcr Tiefe dic Eisensteine herauf, lind ist cr mit der Ausbeute zufriedengestellt, so verläßt cr die Grube uud geht auf einen nächsten Ort. So betreibt man in einem „ziuilisirtcn" Theile Oesterreichs im neunzehnten Jahrhunderte dcn Bergbau! U»d vollends die Arbcitcrzllständc! Dcr Gcwcrlc gibt dcm Nagclschmicdc cinc» Vorschllß au Geld und das Zainciscu; dcr Arbeiter liefert die fertige Waare ab, und mm erst wird dic Abrcchnuug gegen dcn Loh" gepflogen; da dieser sich änßcrst ärmlich stellt — in Kropp zwischen dritthalb und sechs G»ldc» bci Weib uud Mau», iu Eisucru gar uur zwischc» zwei uud drei Guldcu im Dnrchschnittc per Woche — so ist fast immer ein Gnthabcn zn Gunsten dcö Arbeitsgebers vorhanden. Diese Arbcitsschuld ist aber uneinbringlich, uud weil jüngst die Gepflogenheit beseitigt wnrdc, daß jeder neue Arbcitöhcrr die Schulden seines Arbeiters übernehmen mußte, herrscht an Stelle cincs geordneten Lohnucrhält-nisscö die größte Dcpraviruiig und Verkommenheit. So wie dcr Lohn, so ist die Zeit dcr Arbeit unwirthschast' lich bestimmt. N»r in Kropp sind die Stnndcn voN 4 Uhr Morgens vis halb 7 Uhr Abends gewählt; »>» Slcinbichcl wird nm 3 Uhr angefangen, dagegen mehr- 23? schätzt, durch cine Reihe uon 17 Jahren scincm Vater-lande scinc geringen Kräfte gewidmet zu habcn. Ehcuor wir uns lrcimcn, meine Herren, lassen Sie den Ruf erschallen: Gott beschütze, Gott erhalle und Gott segne unscru hochherzigen Kaiser Franz Josef den Ersten! (Die Vcrsammluug stimmt in ein be< geistertes dreimaliges Hoch und Slaua ein.) Sc. Exzellenz der Herr k. t. Statthalter: Ich erlaube mir am Schlussc des Landtages auch einige Worte an die hochverehrte Versammlung zn richten. Die hochverehrte Versammlung kann allerdings mit Acfrie-digung auf die zurückgelegte Session klicken, in der zahlreiche und wichtige Geschäfte znm Wohle des Landes erledigt wnrdcn oder ins Sladinm reiferer Ucbcrlcguug zur Fassung lnnftigcr Beschlüsse gelangt sind. Die hohe Versammlung wolle mir crlanbcn, daß ich dieser Befriedigung im Namen der Regierung Ausdruck gebe. Ich selbst habe der hochverehrten Vcrsamm-lnng meinen tiefgefühlten Dank anszndrückcn für das freundliche Entgegenkommen, dessen ich mich immer seitens dieser hohen Versammlung zn erfreuen das Glück hatte. (Lebhaftes Brauo uud Dobro!) Herr Laudcöhauptmann-Stellvertreter Dr. von Wurzdach spricht sohin dem Herrn Landeshauptmann den tiefgefühlten Dant des Haiiscs für die freundliche, gütige uud richtige Lcituug dcs Landtages aus, uer» sichert ihn der innigsten Anhänglichkeit dcs Hauses, welches aufrichtigst wünsche, der Herr Laudeshanptmann werde im Hause verbleiben. ^Lebhafter Beifall und Rufe: Gott erhalte Sie!) Schließlich ergreift Abg. Dr. To man (slovcnisch) das Wort, um dcu Wunsch aufzusprechen, daj; sich die Mitglieder dcS Hanfes wieder zum Wohlc dcs Landes zusammenfinden möchten. Nciters hält cr cs für nothwendig, cincn Rückblick auf die wichtige Zcit dcr hcu< rigcu Scssiou zu werfen, in welcher die kaiserliche Bot« schast, wornach anf ncncr Grnndlagc die Einigkeit unter allen Lündcrn Oesterreichs zur Wahrheit werden solle, vom Hause vcruommeu worocu sei. Mit dem Ausdrucke des tiefgefühlten Wunsches, das große Wert Möchte gelingen, schließt Redner mit cincm dreimaligen Slava-Rnfe, in welchen die Versammlung begeistert einstimmt. Schluß um 1 Uhr. Oesterreich. N3ieu, 14. Fcbrnar. ^ Die Stimmung dcr hcntigcu Börse stand besonders unter dem Einflüsse zweier Versionen, dcrcu cme sich auf die politische Silnatiou, die andere sich auf cincn finanziellen Vorgang rein lokaler Natur bezog. WaS die erste Vcrsiou betrifft, so lulminirlc die» selbe iu dem Gerüchte, Graf Belcrcdi habe, da cr dcr Erncuuuug uugarischcr Minister vor dem Ansglcichc nicht bcistimmcu konnte, scinc Entlassung erbeten. Seltsamer Weise tauchte diese Version uicrnudzwanzig Sluu-dcn nach dem anf, als die „Wiener Abcndpost" eine «un doch ganz nnzwcifclhaflc Kommcutiruug ihres bezüglich deS ungarischen Adrcßcnlwurfcs gebrachten Arti< lels veröffentlichte, und nachdem wohl nnr in Folge dieser Pnblitation die Pragcr ..Polilil" sich von hicr lelegraphiren licß: Dcr Konflikt im Ministerium sci beigelegt. Es ist uicht uuwahrschcinlich, das; die Nach. richt vou ciucr aufs Ncuc für Freitag nach Pest bcru- ^als im Laufe dcs Tages gefeiert, uud iu Eisncrn besteht gar die Gepflogenheit, von 8 Uhr Abends bis ' ^hr Hiorgcns zu arbeiten nnd am Tage zu rastcu, ^cil bort vor dreißig Jahren des Nachts eine vcrhcc. rendc Feucrsbrnnst ausbrach und man seither gegen ein lvlchcs Elcmentarcrcigniß besser auf dcr Hnth jein will. .Zu diesen frei gcwollteu Ucbelständcn gesellen sich Wrichtc Streitigkeiten über dcu Waldbcsitz, welche dcn ^reunstoff vcrlhcncrn, uud es tritt endlich die uusrci< willige Bcstcucruug hiuzu, welche ein uud dcusclbcu ^'°buzcuten, weil cr füuf verschiedene Erwrrbslhälig «ltcn betreibt: Bergbau, Hochofen, Frischfcucr, Zain-yammer und Nagclschmicde, anch fünfmal trifft, nud so "nn sich Icd^- leicht dcnkcu, was dic Zukunft dcu drci novemschcn Bcrgortm bringcn wird. /Noch vor Knrzcm soll der Verkehr dieser Nagel-^uned.Lolonicn eine Million Guldcu betragen habcn; lüm ^ l""fahren, in dcr Weise dcr Eyllopen, unbc« den 3"c ""' ""o^ Menschen und unbclümmert um c ^"l der Welt, ihr Handwerk historisch zu betreiben, f^'""'sc" sic als Opfer dcr Knltnr und Zivilisation wieke ?^ ^"^^ ^ alten Vencdigcr kommen uicht Tlwl cisernen ')iägcl werden uimmcr in harte nnd ,,I ""'"nndelt, nnd wo jctzt noch die Essen rauchen Bla«Vs V'°^ hämmert uud klopft, da wird bald dcr rul,en U s^"e stehen und dcr Amboß wird ungestört schmiß c ^°" ^^ Glöcklcins, das jctzt die Nagcl-und !.' « ^ ^"' ^"bacl^ ruft, wird einsam verhallen, wird ,^ ^ ^" icht noch lustig die Rädcr treibt, sich „i^"! ^ ^"' ^^cnd traurig ranschcn, wenn D«s , I d'cse Menschen rechtzeitig aus dem lethargischen "'cm aufrancu und dcr Macht dcö Fortschrittes beugen. (N. Fr. Pr.) fencu Mlnistcrkonfcreuz von dcr Koutrcmiuc abermals bis zu dem Gerüchte von einer Ministcrlrise aufgebauscht wurde. Die zweite Version finanzicllcr Natur, welche die heutige Binse besonders beeinflußte, war die uun znm öffentlichen Geheimniß gewordene Liquioirung des alten HanscS S t am c tz - Äi ay c r. Dieselbe wurde in dicscn Tagen vielfach besprochen, allenthalben aber nnr als die einfache traurige Folge deS im vorigcu Moualc erfolgten Stnrzcs vom Hanse Pnthon angesehen. Die Affaire Scis, wclchc durch mchr als achtuud, vierzig Stunden dic R'csidcuz, besonders aber die westlich " gclegcncn Vorstädte, in Aufruhr versetzt hatte, wird heute wohl bereits ziemlich einstimmig als die Folge cincr Hallucination von Scitc dcs noch schr jugendliche» Magistratsbcamlcn angesehen. Im Publikum ist mau zur ^tundc hierüber so ziemlich ciuig, währeud dic ucr-schicdcncn Aehördcu, sowohl Polizei, als Staatsanwaltschaft und Landcsgcricht, die Sache ftflichtmäßig wcitcr verfolgen. Hcutc wurdcu die Mcmoircu des kürzlich vcrslor-bcucu HosschauspiclcrS Auschütz ausgegeben. Dicselbcu uinfasscu cincn mäßigcn Band uud sind gauz und gar in jcncr milden Weise abgefaßt, die dem Verstorbenen cigcn war. fokales. Vei der gestern stattgesundenen Gencralucrsannnlung dcr Laibacher Spar lasfc wurde der großmüthige Entschlns; gefaßt, aus dem Neseivefonde dcr Anstalt für die durch den Nothstand hart bedrängten Bewohner in Nnlerlrain dcn NiUcrslnlmngöbcitlag von ^ltttttt ft. zu sftcndcn. — Am Fastnachtsabende wurde im Comfortable Nr. 7 ein seidener Regenschirm gefunden. Der Verlustträgcr wolle sich dicsfalls bei der l. l. Polizci-Direltion anfragen. — Morgen findet die Bc n efiz ev or st c l lu n g deö schr verwendbaren Opernsängers und Schauspielers , Herrn Raster statt. Zur Aufführung gelangt ein einaktiges ! Lustspiel, „Häusliche Studien" — Arie und Duett (Agathe I und Acnnchen) aus der Oper „Der Freischütz" — Lieder für Tenor, gesungen von Herrn Scdlmaycr (letztes Auftreten desselben) — sodann zum lchten Male in dieser Saison die Operette „Flotte Vursche" — endlich zwei Musllpiecen, ausgeführt von der Musikkapelle dcs hicr garni-sonircnden t. t. Iügerbataillonö. Die Reichhaltigkeit des Programmes läßt somit nichts zu wünschen übrig, und dürften wir daher mit Recht auf einen genußreichen Abend hoffen, dcr auch sicherlich dcn weiteren Zweck, ein volles Haus zu machen, nicht verfehlen wird. — (Theater.) Es ist eine wohlthuende Aufgabe dcs Rezensenten, loben zu wnuen und zu dürfen und der gehässigen Nothwendigkeit enthoben zu snn, cincn Tadel aufsprechen zu müssen. Die gestrige Aufsilhrung der immer schönen Krenker'schen Oper „Das Nachtlager uon Granada" mit ihrer lyrischen Melodienfülle war unstreitig das Vesle, was wir in dcr heurigen Saison zu hören bekamen: Alles schien mit besonderer Lust nnd Liehe zur Sache erfüllt und uon dem ausrichtigen Streben beseelt, zum Gelingen des Ganzen redlich mitzuwirken, dahcr cö nicht fehlen lonntc, dah ein gerundetes Ganze erzielt wurde, welches den Zuhörer in eine angenehme Etimmnng versetzen mußte, in dcr ihn nur — wie es in unserem Musentcmpel leider häufig geschieht — eine hin und wieder allzu lebhafte Konversation im Publikum st0rte und zu jenen Mißfallsäuhernngen nöthigte, die den Charakter einer Rüge an sich tragen. Vei dcr Schönheit dcr Komposition säUt es schwer, Einzelnheiten zu crwähncu; im ganzen zwcitcn Alte folgt ein schöneres Motiv dem anderen und schwingt sich das Schlußterzett zur höchsten Lyrik. Von den Darstellern müssen wir Frl. Sänger, dann dcn Träger dcs Ganzen, Herrn Morawec, und Herrn Sedlmaycr lobend erwähnen, da Erstere ungewöhnlich gut bei Stimme war' und ihren Part anch recht anständig und mit viel Wärme durchsührte, auch Herr Mora-wcc seiner schwierigen Aufgabe vollkommen gerecht wurde, was um so anerlenuenswerther erscheint, als seine Stimme etwas angegriffen war, dabei aber der Part ein ungcwöhn« lich anstrengender ist, Herr Scdlmayer endlich sich wieder als der immer gewandte Sänger erwies, dem man die zn» weilen hervortretende Unzulänglichkeit der Stimmmittel gerne nachsieht. Chor und Orchester hielten sich wacker, und ward insbesondere dcr Schlußchor des ersten Aktes („Schon die Abendglocken klangen") recht nett und brav gesungen und deshalb auch mit Beifall aufgenommen, welchen das Pnbli-lum gestern überhaupt reichlich, sowohl bei offener Szene als bei den Aktschlüssen, spendete. (Frl. Sänger und Herr Moravec wnrden am Schlüsse des ersten Aktes durch mehrmaligen Heruorruf ausgezeichnet). — Noch müssen wir dcs Violinsolo im zweiten Akte lobend erwähnen, welches dcr tüchtige Orchestcrdircttor Herr Karl Zappe mit schönem, gefühlvollen Vortrage spielte und damit reichlichen Beifall erntete. Dem Vcucfiziantcu, Herrn Kapellmeister Gcricke, sind wir für diese gelungene Ausführung der Oper, an welchem günstigen Resultate cr durch fleißiges Studiren dcö Choreö und Orchesters cm wesentliches Verdienst hat, zu ganz besonderem Tanke verpflichtet, den wir ihm, gewiß in Uebereinstimmung mit dem gesammten Pnblilum, hiemit aufsprechen. Aus >cn Landtagen. Linz. 13. Februar. Der Bericht dcs Schulaus-schusscs bezüglich dcr Errichtung eines Ncalgymnasinms in Ried beantragt, dcn Laudcsausschuß aufzufordern, in nächster Scssiou zu berichtcu, ob iu Obcrüstcrreich Real« gymuasicu zn errichten, wie die Bcdeckungsmittcl herbeizuschaffen uud ob dcr Bitte der Stadt Nied um Errichtung ciucs solchcu Gymnasiums Gewährung zu Theil werden tann? — Derselbe Ausschuß beantragt ferner, in dcn Antrag dcö Linzer Bischofes wegen Nebernahme der Vcrsorgnng dcr Schullchrcrwitwcn uud Waisen auf dcu Landcsfondö dermalen nicht cinzugcheu, dagegen dcu Laudcsausschuß zu vcauftragcu, iu der uächstcn Sts-siou bestimmte Autlägc zn stellen. (Wird augcuommen.) Dcr Ncgicrungsucrtrctcr beantwortet die von Dr, Wiser gestellte Interpellation betreffs B citrag öle istuu g dcs Staates au dic Gemc iudc Linz für die au diese übergehenden polizeilichen G c^ schäftc: Ein dies fälliger Anspruch dcr Stadt ^inz hätte nur danu Berechtigung, wcuu die Uc bertrag ung dcr polizeilichen Geschäfte au dieGcmeindc sich auf dieGe« schäftc der Sta atspo lizci beziehen würde, was uicht dcr Fall. Bei lo ta l p o l iz ei li ch eu G e s ch ä f t c n t r c t e c i n A n s p r u ch a u f c i n e n K o-stcubei trag uicht ein. (.5;ernowitz, 13. Februar. Eiu Gesetz wird beschlossen, daß es deu vcrschicdeueu christliche» Konfessio» ncn ungehörigen Eltern überlassen bleibe, in welcher der beiden Konfessionen die Kinder erzogen werden, und wer« dcn einige auf die toufcssioncllc Gleichberechtigung bezügliche Wünsche ausgesprochen. Die Nothwendiglcit der Vczillöucrtrctnnacn wird mit 13 gegen 12 Stimmen ausgesprochen uud dic Ncgicruug um Eiubringuug cincr diesbezüglichen Gcsctzcsuorlagc in dcr nächsten Session crsncht. — Nächslc Sitznng Donnerstag. Neueste Nachrichten nnd Telegramme. A^ram, 14. Februar. (Deb.) In Ofen finden wichtige Berathungen über die kroatische Uniousfrage statt. Sc. Majestät dcr Kaiser verlangte das Adreß« Amcndcmcnt dcr UnionSpartci. Der Banus sendete dasselbe sogleich an das allerhöchste Hoftagcr ab. Berlin, 14. Februar. Die „Prooinzial'Korresp." schreibt: Die Resolutionen des Abgeordnetenhauses sind rechtlich uud thatsächlich durchwegs uichtig und wirkungslos uud wcrdcu au dcr ^agc dcr Diuge nicht das Mindeste ändern. Dcr Beschluß dcs ObcrttidnnalS wird trotz dcs verfassungswidrigen Protestes iu Kraft treten. Die Ncgicruug wird, wie dcr Iustizministcr angekündigt hat, vollen Gebrauch davon machen, so weit es erfordcr« lich ist. Die „P.'K." lonstatirt die Unmöglichkeit einer Bcrständignng. Die Negicrnna habe zur Fortsetzung dcr Landtagsbcrathuna andere Gründe und werde sich nicht cinschüchtcru, nicht bcirrcn lassen. Nicht durch das Gutachten dcö Kronsynditats, sondern dnrch eine anderweitige unmittelbare Anrcgnng dürfte die Herzogthümer-fragc vor dic Kammer gelangen, falls die Session in Folge dcS leidenschaftlichen Charakters dcr Verhandlungen uicht zuvor ihr Ende erreicht. Hamburg, 14. Februar. (N. Fr. Pr.) Die Zei< tungcn signalisircu die beabsichtigte Berufung schleSwig« scher Notablcu zur Eutschciduug übcr die Personal-Unions-Fragc. General Mantcnffcl beantragte außerdem Vernehmung derselben in Gcsetzgcbnngsfragcn nnd behufs Ermöglichung dcs Zusammentrittes dcr Provinzial'Stande Ergänzuugswahlen für dcn schlcswig'schcu Landtag. Altona, 14. Februar. Die „Schleswig.»Holst. Ztg." vernimmt, das Magistratögcricht habe die Requisition des Berliner Kammergcrichts wegen Auslieferung dcs Nedaktcnrs Mal) abweisend beantwortet. 'New-Hork, 3. Februar. (Tr. Ztg.) General Wcitzcl längnct, von dcr Einnahme Bagdads ctwaS gewußt zu hadcu, und ordnet au, alle Bewaffneten im Distritl uon Rio Grande zu verhaften. Juarez ist in Texas ciugctrosfen. Telegraphische Wechselkurse vom l5>. Februar. 5pcrz.Me0er Staatsanlehm Kl.05. - Sillier 1N2.70. - London 105 - K. l. Dukaten 4.91. Theater. Hcutc ffrritag dcn IU. Febrnar: Alessaudro Htradella. Roinantischc Oper iu 3 Aufziigcn von W. Friedrich. Musil vou Friedrich uon Flotow. MeloorlilMsch« AMmchllmgeil ill Lailwch. <; U. Mg. 325,5.» — 3.5. windstill Nebel 15. 2 „ N. 324.2? ! -j- 2.o OSO. s. sch. nauz brw. ! 0.<«> 10 „ Ab. 324.15! 0.« O.schr schw. aauz bcw. z Ncif. Wollcndrclc dcn ganzen Tag geschlossen. Abmda Sterne 1. Größe durchschimmernd. Woltrnzng doppelt, obc» nils SW., unten miS SO. VernuOvortsicher Redakteur.- Iguaz »'. Klei« mayr.