LMllcherWMMstg. Nr. 81. Prän'lmcralionsprcis: Im Comptoir ganzi. fi. N, halbj. fl. n.5<». ssilr die Zustclluog ins Hau« halbj.5sen andere Faktoren zu Hilfe gerufen werden, nm ,^ Eutschcidnng herbciznführcn. Dicsc mag nun aus» Alru, lyje sic wolle, so viel steht fcst, die öffentliche T^ciüung in Europa hat dic jetzige preußische Politik ."M gerichtet, uud wie oaS deulschc Volk darüdcr dcutt, ?luber liegen schon zahlreiche Kundgebungen vor. Iu nein Aufrufe zur Theilnahme an cincr Vollsverfamm. "'»in Nürnberg heißt es : „Mitbürger! Eiuc frc-^.^"°e, gewissenlose Politik droht in Verfolgung ihrer umuiitzigeu nud hochverrälhcrischcn Plauc dcu Bür« ^o s'^ in Deutschland zu entzünden. Das dculsche ff- barf diesem Spiele mit feinen höchsten Gütern, em Bcstchcn, dem Blut seiner Söhne und seinem des N "t> nicht glcichgillig zusehen. Recht imd Pflicht hillt '^ ^' "^ die Erhebung eines Krieges ge« Und m "^ldcu uud mitzlisprcchcn, der mit feinem Gnt Uiiitli' ^'^ N^fühlt wird. Nur eine fcst cnlschlnsscne ein-falir ^ ^"ltuug dec« VollcS laun, wcnu nicht die Gc« dtli Nl^ ^°l)cudcn Büracrkriegcs beseitigen, doch ihm dcg m ^ anwciscu, auf welchem allein er noch zum Heil 8'lti s °^s geführt werden kann. Trägheit und Gleich, hai k ^^ >'lh selbst ihr Grab, nur entschiedenes Pins-, /^^-" Ader auch vou jener Seite, wo euro^ ti^?^.^°litik im Großen gemacht wird, vom Tuilc-Alm ' "^ ^'^ cs, daß der Kaiser seine persönliche slün.'^^ ^g.m jede vou Acrliu alisgchcude Friedens- "^ «use Htachdrücklichstc betont hat. lvir c^"^ """ ^'^ Preußische Note anbelanat, deren ill,^ '"llaugs erwähnten, so ist die gesammlc Presse llcnu i" ^°" empört, w dem sie abgefaßt ist, nnd dj^ adgeschel, von dem Iuhaltc ist ihre Form nicht ^aclu '" welcher eine Großmacht cincr andern Groß' slälid, ^ljeuüber eine große Frage erörtert. Die Um-Ztg. '°""c" darnach angethan sein — sagt die „Ocst. ober ,u^ ^°" verbindlichen Formen abzusehen, Dcsl« "^'ll^ Formeu zu beobachten, hat wenigstens ^ilrde sV ^ ""'"' "^"' Umsläudcn seiner eigenen ^ Mildig zu sein geglaubt. Nannt" m's ^" ^"^°lt dcr Note selbst schreibt das gc< ^lotc i„ ' ^ übergehen daS Präalubnlum der ^sclM^ ^"" s'«'- "ill dcr nochmals aufgcuommcnen zu cincr ^c^ ^^ Oesterreich die preußischen Nüstuugcn den offcnf '^"' Nolhwcuoigkcit gemacht, nochmals schc^ Sci " . "^'" und jctzt selbst von eigener preußi-^lLir wol/,, ^^"u^igtcn Thatsachen iuS Gesicht schlägt. ""' 'vcn, ' ^° ^"''l) der spültischcn Frage, warum gerade Preußen ciuc drohende Hallung ulltcrgrschobcn werde, das Wiener Kabinct dieselbe nicht mit Äczug auf Art. Xl der Äundcsalte ain Äuudc zur Anzeige oder doch wenigstens zur Kenntniß dcr lönigl. Regierung gebracht, ctwaS anderes entgegensetzen, als die Frage unsererseits, warnm denn Preußen, das sich allein als bedroht hingestellt, eine solche Anzeige in Frankfurt resp. eine solche Kenntnißgabc in Wien unterlassen. Wir kämmen sogleich zu dem eigentlichen Kern der Note, in welchem dcr Freiherr v. Werther, nachdem er „dcn jcdcS Grundes entbehrenden Verdacht einer von Preußen beabsichtigten Friedensstörung in der bisherigen Lage bestimmt zurückgewiesen," sich „angewiesen" nennt, „in aller Form zu erklären, daß dcn Absichten Seiner Majestät dcs Königs nichts ferner liegt, als ein Angriffskrieg gegen Oesterreich." Wir nehmen Akt von dieser Erklärung. Wir hätten vielleicht hoffen dürfen, dieselbe nicht dadurch abgeschwächt zu seheu, daß nur die Absicht cincr Friedensstörung „in der bisherigen ^age" zurückgewiesen wordcu, wir wären vielleicht umsomchr zu dcr Erwartung berechtigt gewesen, daß Preußen in jeder „Lage" dic Unterstellung einer beabsichtigten Friedensstörung offen und nachdrücklich perhorrcszirt hältc, als die Hcrzoglhümerfrage sicher nicht an Schärfe verlieren würde, wcun die beiden Kon-domiui sich gerüstet gegenüber ständen. Aber, so wie die Erklärung einmal vorliegt, nehmen wir Akt von ihr: sie läßt mindestens dic Gefahr cincS augenblicklichen Fricocnöbruchcs als beseitigt erfchcincn. Dem „N. Frdbl." crfchcint cö offenbar, daß für Herrn v. Vismarck der H anp tzw cck d cr Note darin bestand, sich vor seinem eigenen König zu rechtfertigen. Er hattc, wie es sich eben aus die« ser Note herausstellt, dcn König mit falschen Berichten feiner nach Oesterreich geschickten Kundschafter hintcr-gaugcn. Die österreichische Note mag nnn in dcin Gcistc dcS Köuigs Zweifel an dcr Wahrhaftigkeit dieser Berichte erregt haben, uud dem treulosen Minister blieb uichlS übrig, als mit Dreistigkeit dic Richtigkeit seiner Darstellungen aufrecht zu erhalten, indem er die Verwegen» hcit hatte, die feierlichen Versicherungen Oesterreichs in Zweifel zu ziehen und fortwährend von dcm offen-fivcn Eharattcr dcr österreichischen Trnpftenbcwegnugcu zu fprechcn. „Ncbcrhaupt - fo schließt daS zitirtc Blatt — scheint uns iu dieser Note ein voller Rückzug zu liegen. Sobald die preußische Regicruug sich einmal in dic Nothwendigkeit versetzt ficht, „in allcr Form zn ertlä° reu, daß dcn Absichten des Königs uichts ferucr liegt als ein Angriffskrieg gegen Oesterreich", sobald sie das Recht des Bundes anerkennt, zwischen Oesterreich und Preußen im Falle cincr Kriegsdrohung zu intcruenircn, hat es sich dcr gewaltsamen Politik begeben, dnrch welche allein die Pläne des Herrn v. Bismarck zu rcalisiren waren. In Herrn v. Bismarckö Absicht lag es, dcu Krieg durch Zufälligkeiten herbeizuführen, ohne cinc bestimmte Forderung als Ausgangsplmlt zu nehmen, wcil cine solche Forderung gauz Europa gegcu Preußen geführt hätte. Dicfc Absicht ist vereitelt. Preußen muß min wieder ciulcnken auf dcu Weg dcr diplomatischen Vcrhandlun« gcn, und anf oicscm Wege hat cs wcdcr Aussicht, dic Hcrzogthümcr zu anucllircu, uoch dem deutschen Bnudc sciue Rcformplänc nufzudlängcn. Abcr cbcu dicsc Schwäche Prcußcuö bildct dic Stärke Oesterreichs. Dieses wird cs nicht mchr anf Zufälligkeiten aukommcn lassen, sondern in dcr Hcr;ogthümcl frage auf cinc definitive ^osmig drängen uud die Rcsormfrage mit Ernst in die Hand nehmen, fo daß Europa wie die deutsche Nation "klar erfahren wird, wessen mau sich von dcn beiden Rivalen zn vcrschcu habe." Die „Konst. Vorstadt.Ztg." ist nicht minder cnt< rüstet über dicsc ucucslc Auslassung dcs Grafen Bis-marck und erklärt gcradczu, daß dic Friedenshoffnun« gcu durch dicsclbc im Kcimc erstickt scieu. Dic Iukri-miüalioucn dcs preußischen Kabiucts fertigt sic nach-stchcndcr Wcisc ab: „Dic preußische Dcpcschc strotz! uon Antlagcn uud Verleumdungen gegen Oesterreich, übcr dic keine Silbc zn verlieren ist; daS SlaatS« und Völkerrecht, wic man cs in Berlin gegenwärtig inter» vretirt uud handhabt, ist dcr Art, daß mau darauf nur mit cincr cinfachcu Zurückweisung cmlworteu lauu, dcun anf Diskussionen läßt uian sich uur da cin, wo dcr Gegner dcr ^ogit und der Kraft dcr Wahrheit noch zugänglich ist. In Acrliu ist man das nicht mchr; woher nähme mau sonst dcn Muth, abermals zn be< hauplcn, Oesterreich sci die Macht, wclchc dcn Frieden bedrohe, Oesterreich habe im Gchcimcn uicht zu recht- fertigende Rüstungen augeordnet. Es hieße, Wasser ins Mccr schütten, wollte Oesterreich diesen mit knaben« haftcm Trotz wiederholten Anschuldigungen uoch ein neues, formelles Dementi cntgegenfetzcn, wer wissen will, wie Oesterreich sich zur Kriegsgefahr verhält, der weiß ' es, und wer es nicht wissen will, dem wird man es uic dcmonstrircn lüuueu." Auch bei der „N. Fr. Pr." kommt daS Pröbchen preußischen Diplomatenstyles nicht besser davon, und sie ! erblickt darin cine dirclte Herausforderung Oesterreichs. Am Schlnsse eines längeren Artikels sagt daS Wiener Blatt: „Wir meinen, daß es nunmehr an dcr Zeit ist, cinc solch' unerhörte Sprache nicht länger mit sich reden zu lasfcn. Eine abermalige Note an daS Berliner Kabinct würdc gar nichts nützen, sondern hoch, stens neue Beleidigungen provoziren. Die öffentliche Meinung Deutschlands, ganz Enropa's wird aus der preußischen Antwort entnchmeu, daß mau iu Berlin nicht eiuleuten, daß man es auf deu FricdenSbruch durchaus antouimeu lassen will. Unser Kabiuct hat jetzt lemeu audcru AuS-wcg, als dic Sachc an dcu Buud zn bringen, fclbst auf dic Gefahr hin, iu dcr Minorität zu bleiben. Erblickt Preußen darin einen Kriegsfall, fo möge es ihn slcllcu und darnach handeln. Dem Verfahren Preußens gegenüber sind die Mittel dcr Diplomatie thatsächlich erschöpft." Preußische Rüstungen. Während die Organe AiölnarckS uoch immer fortfahren, der Welt Märchen von österreichischen Rüstungen aufzutischen, thun sie zugleich so, als ob Preußen einen tiefen Fricdcusschlas schlafen oder hoch« slcns defensiv wachen würde. Daß dem abcr uicht so fei, wciß Iedcrmaun uud man wird daher nachfolgende Mittheilung des Krakauer li-Korrcspondentcn der „Debatte" vom 4. d. uicht ohuc Interesse lesen: „Wie uns mitgetheilt wird, ist Montag Morgens ein preußisches Il>fanterie>Rcgimcnt nebst cincr Abtheilung Uhlanen von Bricg in Oppcln eingetroffen, uou wo die Truppen nach kurzer Rast nach Kofel weiter befördert worden. Ratibor, Bancrwitz, Kcobschütz und Gnadcufcld wimmeln von Truppcu, welche dcn ganzen Grenzstrich von Ncissc bis Ratibor besetzen sollen. An sämmtliche Festungen an dcr mährisch-böhmischen Grenze ist von ÄreSlau tele-graphirt wordcu, die Werke und die Armirung in Vcr-thcidigungszusland zu sctzcu. In Folge dieses Befehls ist von Schwciduitz in Glatz und Nciffc eiue Abtheilung Genietruppen eingetroffen, wclchc die Werte jener Plätze schleuuigst in Klicgszuslauo versetzen soll. Reisende, welche gestern Abends ans Oberschlcsicn hier angekom-mcu, bringen ferner die Nachricht, daß zwischen Breslau und Glogau zahlreiche TruppeutrauSporle mittelst Eisen-liahu bcfödcrt wcrdcu. In Brcslau, wo die preußisch-schlcfifchc Armee ihr Hauptquartier aufgeschlagen, theilen sich alsdann die augelommeuen Trnppeuzügc nach zwei Richtungen: die einen werden gcgcu Glatz und übcr ^icguitz nach dcr sächsischen Grenze — die anderen nach Opveln, Ratibor an die schlcsisch - aalizische Grenze befördert. In der nahen preußischen Grenzstation MySlo-witz, welches unter dein Kommando cincS Stabsoffiziers gleichfalls militärifch bcsctzt, ist die Ueberwachuug dcr mit dcm Krakauer Zuge aulomiucudcn Frcmdcn ziemlich strcuge gcwordcu. Die Päsfc werden in Gegenwart preußischer Offiziere fchr genau revidirt, und an einzelne Fremde Fragen übcr Richtung uud Zweck der Reife gestellt. Man bcforgt wahrscheinlich die Aukunft von Kundschaftern, wclchc dic preußischen Stellungen und Truppcubcmcguugcu ausspähen sollen." Iu Brcölan crrcat cS Aufsehen, in welcher uu-nachsichtlichcn Wcisc dic Eiuslcllungcu bci dcr Artillerie lietricbeu werden. Man greift bis iu die höchsten Altersklassen des zweiten Aufgebots, und nicht einmal dic dringendsten Rücksichten auf Familie und bürgerliche, ja sogar amtliche Stellungen gelangen zu irgend welcher Gcltnng. Ein Theil dcr Artillerie wird nächstens in einige der nmliegeudcn Dörfer verlegt. Der Ankauf von Pferdcn für dic Armee nimmt hicr und in der Pro-uinz feinen Fortgang, und ist cinc Reihe von außerordentliche» Pfcrdcmärllcn ausgeschrieben. In allen Fe-stnugcn unscrer Provinz herrscht, namentlich in Neisfe, die größte Thätigkeit. An einigen Punkten, z. B. an dcm Bahnhöfe, werden Forts aufgeworfen, an denen 500 Mann Soldaten uud fast eben so viel Zivilarbeiter beschäftigt siud. In allen Depots, Magazinen und im Laboratorium wird eifrig gearbeitet, nnd außer der 550 Artillerie haben auch die Pioniere erste und zweite Augmentation einberufen. Ein Kommando der letzteren wurde nach der Festung Glatz beordert, wo ebenfalls mil Energie an der kriegSmäßigen Fortifitation der Thore und expo-nirtercn Theile der Festungswerke gearbeitet wird. Als ein Zeichen der Stimmung milssen wir noch notiren, daß am 2. d. Nachmittag daS Gerücht von der Entlassung dts Grafen Vismarct und einer Reise unseres Kronprinzen nach Nicn stark verbreitet war. Den Zu-sammenhaug der äußeren mit der inneren Politik läßt man hier seit der Ernüchterung vom AlmexionS-Enthu-siasmus nicht wieder aus den Augen, wie bei der ge-gegenwärtigen Spannung mit Oesterreich aufs Deutlichste helvortrilt. __ Oesterreich. Wien, Z.April. 'sf Die hiesigen finanziellen Kreise zeigen sich der Autwort des Grasen Bismarck gegenüber, die er auf dic österreichische Note vom 31. März ertheilte, ziemlich rathloö. Weder die Börse von gestern Abend, noch der Prlvalverkehr von heute Mittag, obwohl beide ungewöhnlich zahlreich besucht, konnten mit Bezug auf die« selbe zn einem festen Entschlüsse kommen. Während man gestern Abcnd einfach zn warten fchien, welche Aufnahme die preußische Antworltmolc auf dcu answärtigen Plätzen finden werde, zcigle man sich hcnte doch wenig geneigt, den flaueren Berliner und Pariser Notirungcn in ihrem ganzen Umfange zu folgen. Nebeu dicfcm politischen Ereignisse spielte die Nachlicht von der plötzlichen Berufung des Herrn Baukgouverucurö auS Karlsbad, wohin Sc. Exzellenz erst vor wenigen Tagen zum Kur-gebrauche sich bcgcbcu hatte, in dem hcutigeu Priuat-verlehre die größte Rolle. Es zirlulirtcn ilber diese Berufung sehr viele, aber auch einander so widersprechende Gerüchte, daß cS ganz unstatthaft ist, dieselben weiter zu wiederholen. Nur darin zeigte man sich einig, daß man annahm, daS Motiv dieser Berufnng liinne lein nur die Bank allein berührendes sein, sondern es dilrflc derselben cinc finanzielle Maßregel von weiter tragender Tendenz zu Grunde liegen. — Der plötzlich eingelrrtene Umschlag iu der Witte« rung, welche iu den letzten achtundvicrzig Stunden eineu mehr als frühlingSiuaßigeu Charakter auuahm, dürfte noch in dcu ersten Tngcu der kommende» Woche dic AerlcMig dcS kaiserlicheu Hoflagers nach Schöubruuu zur Folge habcn. Die erste Wiener Pferde»Eiseubahn nach der Sommerfrische Dorubach, welche diesen Winter probeweise nur bis iu den Wicuer Vorort Hcruals befahren wurde, wird in der zweiten Hälfte diefeS Monates vollends dem Verkehr übergeben werden. Die Gesellschaft ist mit dem Ergebnisse des Winter-Semestcrs sehr zufrieden. Gcstcrn dcbülirtc im hiesigen Kail-Theattr Herr Ezernils, ehemaliger Direktor deS Thalia-Theater in Graz, als Rcmpla<.-cmt Nestroy'S bei sehr schwach besuchtem Hause mit sehr getheiltem Erfolg. ^ Wien, 0. April. Die „Reform" veröffentlicht einen Artikel über dcu dculfchen Bund uud das dcutfchc Bolk, dem wir folgende Stelle entnehmen: „Preußen setzt sich wirklich über die Grundnormen dcS BuudcS hinaus, indem cS für dcu eventuellen thätlichen Konflikt mit Oesterreich außerhalb dcS Buudes die Uulcrslützung dcr Bundcoglicdcr verlangt. DaS ist, wir wiederholen cS, Rebellion gegen die AundcSgesctzc, daS ifl der Versuch, emeu Sondcrduud zu stiften. Graf Bismarck will diefcS rebellische Vorgehen gewissermaßen dadurch ent-schnlt'igcu, dliß er die Bchaufttnug anSspricht, die Einrichtungen dcs deutschen Bundes könnten einen ernsthaften Antagonismus der bcidcu Grosnnächtc nicht ertragen, cincu drohenden Bruch uud Konflikt zwischen beiden nicht verhüten oder überwinden. DaS ist wieder eine Behauptung, die unß au dem Talente des Grafen BiS-marck zweifeln möcht. Keine gesetzliche Bestimmung wirkt an und für sich, sondcru cbeu nur dann, wenn ihr gehorcht vdcr dieser Gehorsam nöthigcnfalls erzwungen wird. Wie schr auch die Bundesverfassung einer Reform bedürftig ist, so reichcu doch ihre jetzigen Be-slimmuua.cn vollkommen auS, dcu inuercu Frieden des Bundes zn cihalttu, wcnn nur eben alle Buudcöglicdcr ohuc Ausnahme den BundcSgcsctzcn gehorchen, oder wcnn dcr Bund stets bereit ist, den Gehorsam schlimmste» Falles zu crzwiugcn. Ist nun Preußen ein nngchorsamcö Äuudebmitglicd und droht cS mit einem Bruch des Vun-dcsfricdcus, so wird dcr Bund, d. h. so werden Oesterreich und die übrigen BnudcSstaaten nach Anleitung dcr BundcSgcsctzc vollkommen im Stande sein, den Bruch mit Preußen zu verhüten, oder ihn zu überwinden. — Möge dcr deutsche Bund ohuc Verzug sein Recht ausüben nud scinc Pflicht erfülle«. Es genügt nicht, daß die einzelnen BundcSslaatcn je für sich Porkchrungcn treffen und Erklärungen abgeben; es muß der Bund als solcher sprechen und handeln. Es ist offenbar dcr im Artikel 19 der Wiener Schlußakte vorgesehene Fall eingetreten, c« sind zwischen BuudcSgliedcrn Thätlichkeiten zu besorgen. Eö ist also die AundcSucrsammluug auch ohne besondere Aufforderung berufen, Rath zu pflegen, Beschluß zu fassen uud vorläufige Maßregeln zu ergreifen, wodurch lcdcr Selbsthilfe vorgebeugt werden kann. Der deutsche Bund hat in vcrhängnißuoller Weise seine Le-, bensprobc zu bestehen." — Dasselbe Blatt schließt einen Aufsatz: „Was müßte der Zwcck cincs KampfcS zwischen Oesterreich und Preußen sein", mit den Worten: „Oesterreich im Süden und Preußen im Norden für die Sicherheit und Ehre, für die politischen nnd ökonomischen Interessen Deutschlands, das sollte doch endlich zur festen gegenfeitigen Anerkennung gelangen, dann würde die wetteifernde Thätigkeit nimmermehr in einen feindlichen Konflikt auSarlcu. Es ist für die beiden deutschen Großmächte nicht blos eine nationale und politische, sondern auch eine religiöse Pflicht, in Eintracht an dcr Spitze Deutschlands zu stehen nud für die Interesse» desselben zu wirken und zu schaffen. Dieser Beruf ist ihnen durch eine überaus merkwürdige Fügung dcr Vor< schuug vorgczcichnet. DaS große weltgcbictcudc deutsche Reich ist in Trümmer zerfallen, aber die bcidcn kleinen, Ostmarken, die Mark Brandenburg uud die Marl Oesterreich, sind zu europäischen Großmächten angewachsen. Entspräche es nun dem politischen Verstände, dcm na-Itionalen Bewußtsciu, eutspräche cS dem von Gott in > wahrhaft wunderbarer Weise uorgezeichnelcn Berufe, wenn die beiden Reiche ihre auf Grundlage der deutschen Stellung m,d durch deutsche Kräfte erlaugtc Macht dazu verwenden würden, um sich gegenseitig zu zcrslei« scheu und zu stürzen und dadurch auch daS große gc» meinsamc Vaterland ins Vcrdcrdcn zu führen? Wcnn mau dics allcS bedenkt, so muß mal, zu dcui zuvcrsicht' lichcu Glaubcu gclaugcu, daß ciu Kricg zwischen Oesterreich und Preußen unmöglich ist. Pest, 7. April. DicZwölfer-Ko nvm ission bcschloß heute, die Kommissionen zur Revision dcr HauS-orduuug, zur Ausarbeitung eines Natioualitäleugcsctz« Vorschlages uud zur definitiven Regelung dcS Verhältnisses zwischen Ungarn uud Siebenbürgen sofort zu be» antragen, und sollen die ersten beiden aus 35 Mitgliedern bestehen. Fcruer wurdeu noch fünf andere Kom« Missionen für Rcgeluug der Muuizipien nnd Gemeinden, für Kodifikation, für Rcligiou uud üffeutlichen Unter« richt, für Voltöwirthfchaft und schließlich für öffeut-lichc Institute genehmigt, jedoch vorläufig nur im Prinzip. Die Wahl dieser Kommissioneu soll erst dann erfolgen, wenn alle Mitglieder des Hauses sich darüber auSge« sprochcu haben werden, für welche Kommission sie gewühlt sein wolle». Sämmtliche Kommissionen haben das Prinzip des vcrantwurllichen Ministcrialsystems vor Augen zu behalten. — Nächsten DicuStag hält die Zwölfer-Kommission noch ciuc Sitzung zur Authculizi-rung ihres Protokolls. — Mittwoch siudct die erste öffentliche Sitzung der Dcputirtcu-tafcl statt. _____ Ausland. München, 4. April. Man hört heule, oaß in , dem letzten Miuisterrathc eventuell die M obilmachuug der gauzcn baierischcn Armee beschlossen worden sein soll. — Die oaierische Armee zählt in dcr Uinie 10 Infanterie.Regimentcr 68.000 Mann, 8 Iägerba-taillous zusammen 7400 Mann, 12 Kavallcric^ sind demselben zwei Hofsetreläre veigcgeben. Die Gehalt derselben wurden bedeutend erhöht (5000 ft., 2000 sl>, 1500 fl.), und werden diese Stellen aus dcm Etat dcs Staatsministeriums dotirt. Früher wurden die Kosten des Preßbureau's aus dem Dispositionsfond beslrittcu. — Der russische General 3lichter, welcher ein Schrei' ben dcs Ezarcu an Se. Majestät d-n Kaiser nach Wic" überbrachte, ist mit der kaiserlichen Antwort über Berlin naä? Petersburg zurückgekehrt. — Für dic Strafanstalten iu der KarlaU und in Lankowitz werden Bibliotheken angelegt, welche Bücher religiösen, populär-wissciischastlichen und belle' tiistischen Inhaltes aufnehmen sollen und bestimmt sind, die Sträflinge, denen sie zur Aenühung übergeben weiden, s^' lich zu veredeln und mit praktisch verwerthbaren Kenntnisse auszurüsten. Diesen humanen Zweck zu unterstützen, wir» gcwlh niemand anstehen, der einige Bücher des bezeichnet^ Inhaltes entbehren lann. fokales. Berichtigungen. In der Bekanntmachung ilber die seitherige VerwendU^ der UntcrstützungHgclder für die Nuthlcidenden in Untertrat in Nr. 79 der „Laibacher Zeitung" ist statt Getreide' vcrIüge für die Bezirke Rndolfswerth und Landslrah l>«' tiger Geldverlüge zu lese», Ebenso ist bei der in ^ Uebersicht ersichtlichen Menge von Sa m e n ge tr eid e l"< Einheit Mehen zu verstehen. In dcm Lieferungsausschrciben sür das Bergamt I^ im Amtsblatte der Samstagsnummer, ist der Termin l" Ende April 1860 bestimmt und natürlich nicht, "" aus Versehen gedruckt wurde, bis Ende Jänner. — Heute um 10 Uhr Vormittags wurde in der b' sigen Domlivche ein feierliches Seelcnamt filr das ^eclcn^ der verstorbenen Kaiserin Maria Ludouica, der dl" Gemalin Sr. l. t. apostol. Majestät des Kaisers Fra"i , abgehalten, welchem die Spitzen dcr Behörden bciwohw ' — Mit dem heutigen Tage übernimmt unsere ^'"'»!,'«, die Agende» der Lotalpolizei und hört somit die ^ tigkcit der bisher bestandenen k. k. Polizeidirrltiou auf. — Gestern wurde mit den Arbeiten zur Leguni! . Gasleitungsrühren im Hauptgange der Lalterma"' Allee begonnen. . , ,, — Zahnarzt Engländer, der wegen einge tencr Hindernisse seinen Ausslug nach Laibach verschieben m»lp ist dieser Tage hier angekommen, und machen wir alle ^ ^ die der zahnärztliche» Hilfe bedürfen, hiemit da"^ ^ ^ fcrt worden sind, zu dcren Vertilgung man die Vergl! ^ des Aases mit Strychnin in Anwendung gebracht b^' . er Schaden, den die Bestien unter dcm Nehslande dcr !""! ^ Waldungen angerichtet, ist ei» bedeutender, aber auch ^