Deutsche Wacht (Srüker „Eissier Zeitung"). erscheint irtca lennerflo» an» Sonntag m«r»ro» und koste, für ÜiOi mit Znftellnnj in« H<»i» monatlich fl. —eicrrt:Mürifl ft. 1.50, haldjthriz ft. , g»Njj!i»ri, fl. «.—. Mil Pokvertendiui« »ieettljähri, I. ».«>. hnldjähei, ft. S.*>. jonji«6nj *. 6.10. Die rin}i. errechsinnden de! Z!cdl>ctc»i» lügUch, mit Autnodn» dei G.na- and ,><>nl»>c, uon 9—1» Ute S»r- und >—u U»t Rachmitt«»». — Wftlaraotionca poerokei. — Btnnulcü»» werd«» nicht («rii° Alles, i^re geschriebenen Tendenzen und der C , m.Icher sie durchdringt. Die Ideen, von denen die Burschenschaften getragen werden, sind in dem gemeinsamen Wappen schön syinbolisirt: DaS Wappen ist durch das eiserne Kreuz in vier Felder getheilt, von denen eines die deutsche Eiche, das Symbol germanischer Kraft, daS andere Leyer und Schwert, das dritte die Ver liche Spielerin, die mit einem fabelhaften Glücke spielt! „Das wird ihrenGatten gewiß nicht kränken ! „Den guten Mann kränkt überhaupt nichts mehr, den haben wir Nihilisten in das söge-nannte bessere Jenseits befördert, da er uns im Wege war. Meine Rache aber an der treulosen Kathinka glaube ich jetzt nehmen zu können, vor-ausgesetzt, daß Du mir helfen willst! „Ich Dir helfen? Was kann ich denn in der Sache thun?" „Sehr vicl! Höre anfmerkfam zu. Mit einem der Croupiers und zwar dem des Spiel-tifcheS, den Kathinka regelmäßig besucht, stehe ich in Verbindung. Ich hatte die Casse der Nihilistensection bei mir. welcher ich angehöre, und mit einer größeren Summe gelang eS mir. den Croupier zu bestechen, so daß er mir einen elektrischen Apparat am Spieltische anzubringen gestattete." „Einen electrischen Apparat? Wozu denn diesen?" „Närrchen. um die Kugel der Roulette in der Gewalt zu haben." „Unmöglich! Wie wolltest Du daS erreichen?" „Glaubst Du, ich habe umsonst meine physikalischen Studien gemacht? Die Sache ist viel einfacher als Du denkst. Zwei Knöpfe der Nägel, mit welchen das grüne Tuch an den Kanten des Tisches festgenagelt ist, sind beweglich 2 «inigung zweirr Hände im Handschlage als Symbol der Einigkeit und das vierte die auf-flehende Sonne als Symbol der Freiheit zeigt. Die Burschenschaft characterisirt nicht nur die politische Tendenz: sie ist bestrebt, in sich daS Individuelle deS deutschen Volkes aufzuzeigen. Daher die streng sittlichen Normen der Burschenschaft, welche im „Keuschheitsprinzipe" zweier Verbindungen in Deutschland einen theologischen Beigeschmack erhalten haben; daher das starre Festhalten am point d' honneur. Die Pflege ritterlicher Gesinnung und die Pflege des persönlichen Mnthes in der Schlä-germensur. welche von der SatiSfactionsmensur wohl geschieden wird und sich zu letzterer genau so verhält, wie daS Turnier unserer Vorfahren zur ernste» Feldschlacht. ES ist bedauerlich, daß gerade diese echt germanische Waffen-sreudigkeit deS Burschenschafters im österreichischen Publikum — und zwar keineswegs nur bei jenen Angstbürgern. denen nichts über das gute Einvernehmen mit der Polizei, ein warmes Bett und eine Kräutersuppe geht, Antipathien erweckt hat Wenn der Couleurstudent in's praktische Leben tritt, so ist er das ritterliche Element p a r excellence in der gebildeten bürgerlichen Gesellschaft nnd gewährt ein Gegengewicht wider jene Gesellschastsclaffen, welche daS Monopol der Ritterlichkeit zu be-sitzen glanben. Alle deutschen Burschenschaften weisen das Schicksal politischer Märtyrer auf. Als Feinde deS PartikularismuS wurden sie von den deut-fchen Duodez-DeSpoten hart verfolgt bis zn den Jahren 1870—71 und noch mancher alte Bur-scheuschafter, wie Heinrich Laube, weiß davon so einiges zu erzählen; aber im Jahre 1873 setzte ihnen der deutsche Reichskanzler in einer seiner Reden ein Denkmal — aere perennius. Wenigen dürfte eS bekannt sein, daß das schwarz-roth-goldene Panier alleS DeutschthumS eine Schöpfung der deutschen Burschenschaft ist. Es muß hier eingeflochten werden, daß der CommerS im Sophiensaale keineswegs so verlief, wie ihn die Residenzpresse wegen der antise-mitifchen Vorgänge mit breiter Ausführung der Zwischenfälle und tendenziöser Verschweigung der feierlichen und national begeisterten Stim-mung schilderte. DaS Fest hatte bis zum Schlüsse einen sehr erhebenden Charakter und gewährte äußerlich mit den Wappenschildern und den blitzenden Waffen der Chargirten ein färben-prächtiges Bild. E» verlief unter Betheiligung von etwa 4000 Personen, was zur Behauptung des RectorS Maassen, daß hinter den Burschen-schaftern nur eine geringe Minderzahl von Studenten stehe, einen bezeichnenden Commentar gewährt. Abgesehen von dem Hübenden Unsinn, den die Residenzpresse jetzt in ihren AbHand- und stehen durch feine Drähte, der eine mit allen schwarzen, der andere mit allen rothen Fächern der Roulette in Verbindung. Die Elfen-beinkugel ist von einem Stahlstift durchbohrt und haftet in Folge dessen sofort in einem der durch den Druck elektrisch gewordenen rothen oder schwarzen Fächer, je nachdem der Croupier. auf dessen Seite sich die Nägelköpfe b»-finden, auf einen derselben drückt. Er kann dieS jeden Moment, ohne irgend welches Auffehen zu erregen, thun." „Sehr schön. Wie sungirt aber der Apparat ohne elektrische Batterie, welche den Strom er-zeugt?" „Batterie? Bah! Ueberwundener Stand-punkt. Du wirst mein Geheimniß nicht verrathen, deshalb will ich Dir erzählen, wie ich die für den mechanischen Apparat nothwendige Electri-zität erzeuge. Ich habe fast rein durch Zufall die Erfindung gemacht, daß eine Platinaplatte, auf welche eine gleich starke Tridiumplatte gc-löthet ist, einen ungeheuer starken elektrischen Stroni gibt, wenn man sie selbst nur massig erwärmt. Unter dem grünen Tuche des Tisches ist auf dem Platze des Croupiers diese Tridium« Platinaplatte in den Tisch eingelassen und durch Drähte mit den Fachen» der Roulette einerseits und den Nagelköpfen andererseits verbunden. Der Croupier lehnt feine Hand oder seinen Arui auf die Tischplatte, und durch die Körperwärme „Z>ei»tsche Wacht." lungen über daS akademische Verbindungswesen zur lebhaften Erheiterung aller Sachkenner ver-breitet hat sie sich also in ihrer Berichterstattung möglichst schlecht benommen. Prof. Dr. Maassen verrannte sich nicht zum geringsten Theile deS-halb so sehr, weil er sich durch diese Berichte in seinen Erwägungen theilweise bestimmen ließ. Der Erlaß d?s Rectors ist Ihnen ohnedem be-kannt. Die Antwort der Burschenschafter ist ge-radezu ein Meisterstück von Polemik. Ohne die schuldige Achtung zu verletzen wurden die etwas starken Anwürfe des RectorS mit einer Entschiedenheit zurückgewiesen, die nichts zu wünschen übrig läßt und mit Argumenten, die eine ganz unzweifelhafte„Abfuhr"Sr. Magnificenz bedeuten. Darin, daß Dr. Maassen an seine eigene bur-schaftliche Vergangenheit erinnert wird, liegt viel Humor, wenn dieser auch einen herben Bei-geschmack hat. Seine Magnificenz scheint sich jetzt eben den Weg in's Herrenhaus pflastern zu wollen. Die Adresse der Burschenschafter verfehlte nicht ihre Wirkung. Dr. Maassen befleißigte sich in seiner Antwort eines ganz anderen Tones, als in der Erwiderung auf die Adresse des deutschester-reichischen LefevereineS, dessen Deutschthum übn-genS beiläufig fo viel werth ist, als das eines verfassungstreuenVerwaltungSrathes.Dr.Maassen entschuldigte sich damit, daß er nur hyputhetisch gesprochen habe und forderte die Burschenschafter auf, außer dem nationalen Bewußtsein auch den österreichischen Patriotismus zu bekunden. Nun hatten die Corps in dieser Hinsicht bereits so viel gethan, daß den« Gretchen Burschenschaft zu thun nichts mehr übrig blieb. Die Burschen-schafter zogen eS daher vor, aus dem Stadium des diplomatischen Notenwechsels in das der Mobilisirung überzugehen und schickten den CorpS, welche zum Erlasse des Rectors Amen gesagt hatten, zwanzig Herausforderungen zum Zwei-kämpfe auf Krummsäbel. Das erste dieser Duelle fand am 21. d.M. im großen Saale des Hotels Union statt und währte 22 Minuten. Der CorpS-student wurde schwer verwundet vom Platze getragen. politische Wundfchau. Inland. Wern. Ein weißer Leichenmantel deckt Wiesen und Wälder. Der Schnee knistert unter dem Tritte deS Wanderers, dessen Schritte ein eisiger Nord-oft beflügelt. Das Frühlingswehen ist erstarrt, daS Wehen der erwachenden Natur erstickt. Es sind eigenthümliche Osterfeiertage, die wir dieS-mal begehen. Die Attribute, mit denen der junge Lenz fönst das hehre Fest der Christen, heit ausstattet, ohne die wir uns die Ostertage wird jene Metallplatte erwärmt und zum elec-irischen Functioniren gebracht. DaS ist das ganze Geheimniß!" „Und der Apparat versagt nie?" „Nein, mein Kind, er ist unfehlbar, er hat sich bereit» bewährt bei dem Moskauer Eisen-bahnattentat und der Explosion im Petersburger WinterpalaiS, wer weiß, vielleicht spielt er auch noch bei der Krönung des Czaren in Moskau eine Rolle." Ei» fürchterliches Lächeln spielte in diesem Augenblicke um Dimi'ri'S Lippen. Wassillj Petrowitsch wendete sich schaudernd ab und schwieg, dann fragte er mit gepreßter Stimme: „Bist Du denn aber des Croupiers auch sicher?" „Sicher, fo weit man überhaupt eines Menschen sicher sein kann. Er bekommt die Hälfte von allem Gewinn." „Dann mußt Du ja bereits Millionen ge» wonnen haben." »Ich. gewonnen? Nein! Ich habe den Apparat noch nicht benutzt, denn ich selbst kann mich an jenen Spieltisch nicht setzen!" „Und der Grund dafür?" „Weil die Fürstin Natschikow mich kennt und ich daher meinen Racheplan nicht zur AuS-führung bringen kann!" „Ich verstehe aber diesen Racheplan noch immer nicht!" 1883 kaum denken können, fehlen gänzlich. Ueberall Mißstimmung, überall Enttäuschung. ES ist als sollte das Unerwartete jeden frohen Genuß schmälern und jede Lebensfreude verbittern, denn nicht genug, daß die politischen Wirren, von denen unser geliebtes Vaterland heimgesucht ist, sich immer vergrößern und «ine immer unleid-lichere Gestalt annehme», werden unS auch durch eine Laune der Natur die wenigen Tage süßer Rückerinnerung an unsere glückliche Jugendzeit vergällt. Wohl macht die Festzeit mit gebieterischer Macht im politischen Leben ihr Recht geltend. Die Parlamente feiern; der Kampf der Parteien muß dem ErholungSbcdürfniffe des Geistes und des Gemüthes, der Erbauuug und stillen Einkehr weichen. Nach einer an Auftegungen reichen aber an Erfolgen bettelarmen Winter-campagne. kommt Jedem, der sich mit der ac-tiven Politik befassen muß, die Ruhepause trefflich zu statte»; — allein selbst in diese kurze Siesta schleicht sich das nicht zu verbannende Gefühl ein, daß wir uns an der Schwelle weltbewegender Ereignisse befinden, daß mit dröhnenden Schritten uns jene Gefabren nahen, welche trotz der Dynamitexplosion, trotz diverser Mord- und Schandthaten, von so manchen Staats-Männern unterschätzt wurden. Es ist wohl selbst-redend, daß alle Diejenigen, welche an der Förderung der staatlichen und gesellschaftlichen Entwicklung mitarbeiten und einen Theil der Verantwortlichkeit für die Bahnen tragen, welche die Geschicke der Völker verfolgen, lebhaft beun-ruhigt werden, daß gerade jetzt wie)er, wie auf ein gegebenes Zeichen, alle verbrecherischen Neigungen sich Luft zu machen streben. In Rußland, Frankreich, England und Spanien wird der begonnene Kampf gegen die gesellschaftliche Ordnung unausgesetzt geprediget und das äußerste Mittel versucht, um das Be-stehende umzustürzen und zu vernichten. Doch fort mit diesen düsteren Bildern, hoffen wir. daß bei unS in Oesterreich daS rothe Gespenst rechtzeitig gebannt werde, und vergessen wir während der FeiertagSstunden. die auf» regenden und aufreibenden Kämpfe unserer wirbelfüßigen Zeit. Ausland. ?on den Äiöitillen. Gleichlauteude. aus hohen Polizeikreisen durchsickernde Nachrichten bestätigen, daß Ruß-land vor kurzem abermals unmittelbar vor einem Attentat gestanden, dessen Ausführung nur durch einen Zufall verhütet wurde. Es lautet darüber folgendes: Ein Student, Zögling der Akademie der Künste, war seitens der revolutionären Par-tei dazu bestimmt, ein Revolver-Attentat gegen „Ich werd.' Dir ihn erklären. Ich habe Dir erzählt, daß Kathinka — daß die Fürstin eine leidenschaftliche Spielerin ist. Es handelt sich nun darum, daß sich Jemand zu ihr an den Spieltisch setzt und durch rasendes Poinnren und horrendes Glück ihre Leidenschaft für das Spiel zu entfachen, sie womöglich zu einem,va ban-que* zu verleiten sucht. Spielt sie va banque, dann genügt ein Druck auf einen der Nägelköpfe, um die Fürstin verlieren und sie zur Bettlerin zu machen." ' „Und dann?" „Nun dann — dann wird sich das Weitere finden, vielleicht wird die Dame, die nicht meine Gattin werden wollte, sich bequemen müssen, mit einem weniger schmeichelhaften Antrag von mir vorlieb zu nehmen." „Du bist fürchterlich, Dimitri!" „Und Tu ein sentimentaler Schwärmer! Komm, ich werde Dich in den Spielsaal führen und Dich dem Croupier vorstellen. Von morgen ab bringst Du meinen Plan zur Ausführung!" „Ich soll ihn ausführen? Ich foll spielen'{ Nein! Nimmermehr!" „Du wirst eS thun!" fagte Dimitri mit furchtbarer Stimme. Ganz Monaco befand sich in furchtbarer Aufregung un) alle Habitues der Spielbank umstanden den Spieltisch, an welchem die Fürstin 1883 den Kaiser und zwar bei einem Besuch auSzu» sühren, den der Kaiser einem der hiesigen Regi-menter — man sagt, den Finnländifchen Gar« deregiment — abstattete. Wie eS ihm gelungen, hierbei wirklich in die Nähe des Ezaren zu kommen, vermag man nicht anzugeben, jedenfalls aber soll ihm daS gelungen sein; ihm entscheidenden Moment jedoch bette der noch jugend-liche Mörder vor der Ausführung seiner schändlichen That zurück. Die gleichzeitige Angst vor der Rache seiner Mi'verschworenen ließ ihn den Entschluß fassen, sich demgemäß selbst daS Le-ben zu nehmen. Er begab sich bald darauf in die Nitolajewsche Badstube (auf Wassili-Ostrow), miethete ein Extrabadezimmer und versuchte sich die Pulsadern zu öffnen; in Wirklichkeit jedoch durchschnitt er sich dabei anstatt der Pulsadern nur eine Vene. Der immerhin starke Blutverlust machte ihn ohnmächtig und so wurde er von dem lange an die Thür deS Badezimmers ver-geblich anklopfenden Badewärter im Blute schwimmend vorgefunden. Durch einem zufällig anwesenden Arzt wieder inS Leben zurückgerufen, erklärte der sich selbst für einen Sterbenden hal-tende Student in kurzen Worten, er sei ein ge-gen den Kaiser gedungener Mörder :c. In seinen Kleidern fand man einen scharf geladenen Revolver. Sofort wurde die Polizei benachrich-tigt, der verhältnißmäßig nur leicht Verwundete sorgfältig verbunden und dann inS Untersuchuugs-gefängniß auf der Litenaja abgeführt. Der Arretirte legt« von dem, was er wußte^ gleich beim ersten Ve>hör ein umfassendes Geständnis ab, zügte sich überhaupt sehr minheilsam und reumüthig, aber — man hatte in ihm wiederum eines jener vorgeschobenen nihilistischen Werkzeuge vor sich die a la Ryssakow (dem Hingerichteten Kaisermördei) über die eigentlichen Leiter des Attentats ic. gar nicht eingeweiht waren. Mehr Licht in die Angelegenheit soll jedoch durch einen Brief gekommen sein, den der betreffende Bade-stubenbcsitzer Nikolajew hinterließ, welcher sich kaum zwei Stunden, nachdem der Student aus seiner Badestube abgeführt war. erschoß — wohl in der Annahme, daß der Arretirte Enthüllungen machen würde:c. Durch den Brief NikolajewS gelang «S angeblich der Polizei, weitere Verschworene zu arretiren. Fernerhin verlautet, daß nach jener Entdeckung sowohl Graf Tolstoi wie General OrschewSki den Kaiser dringend gebeten, bei Ausfahrten :c. vorsichtiger zu fein, daß dieser ihnen jedoch ärgerlich geant-wortet habe: ..Man solle ihn mit solchen nach-träglicheu Bitten fernerhin nicht mehr behelligen, nur durch Zufall sei er den geplanten Attentat entgangen, Gott hab« in sichtlich beschützt und werde, wie er glaube, ihn auch ferner beschützen." Anfangs wollte man sogar in Hoskreisen bemerkt haben, daß in Folge jener Entdeckung, die be- ..Deutsche Wacht " weise, wie wenig alle Vorsichtsmaßregeln gegen Attentat« schützen können, au allerhöchster Stelle einen starke Mißstimmung gegen beide genannte Würdenträger hevorgerufen wurde. Dies scheint jedoch übertrieben zu sein. Der arretirte Student ist währenddeui im Gefängniß von feiner leichten Verwundung wieder vollständig hergestellt. Aufstand in Zraöien. Die seir nahezu einem Zahre in Arabien herrschende Anarchie, welche zu zahlreichen Conflicten der Bevölkerung mit dcn türkischen Ver-waltungSorganen geführt hat, ist zu einem offenen Aufstand ausgeartet, der übrigens mit der Er-Hebung des falschen Propheten Mahdi, im Sudan, in gewisser Verbindung stehen soll. Nach den in Constantinopel eingegangenen Nachrichten hat in S)emen ein Zusammenstoß von Arabern und türkischen Soldaten stattgefunden. Eine Bande Araber griff die Soldaten an, die vier Bataillone zählten. Auf beiden Seiten blieben mehrere Todte und Verwundete, unter den Getödteten befinden sich auch vier Officiere. Die Araber wurden zurückgeschlagen. Korrespondenzen. Marburg, 19. März. (Orig.-Corr.) [W i e D r. Gregorec von eine in sloveni-s ch e » StandeSgenossen beurtheilt wurde.) Im Jahre 1879 erschien am 22. Oc-tober in der „Marburaer Zeitung" folgendes Eingesendet: „GamS bei Marburg ein Edelthum, das ist die neueste Entdeckung im Gebiete der Heraldik. Ueber einem Thore deS PfarrhofeS steht das lange Zeit verkannte Wappen für GamS, nämlich eine Gemse (kann aber auch eine GanS sein). Nun die fehlende Urkunde wird wohl im Joaneum oder im k. k. Diplomatorium in Wien zu finden sein; wenn nicht, dann macht es nichts, denn: „Würde die Geschichte schweigen Steine selber müssen zeugen, daß GamS ein Edelthum ist und bereit« in den Blättern des II. Jahrhundertes vorkommt. — Also zu finden in Nr. 41 des „Slovenski GoS-podar" vom 9. Oktober unter der Aufschrist BZa podnk in kratek das,' d. i. für Belehrung und Kurzweil. — Richtig ist es. daß das Wort Gatn in Zusammensetzungen häufiger vorkommt und Futter oder Nahrung zu bedeuten scheint. Für die slavische Benennung Kanvea oder Katica ist die Wurzel Kai (Felsenriß). Karnnica ist Hirngespinst, wenn man eS vom Steinbock ableiten will. ES ist nicht immer der Fall, daß eine Ortschaft in einer anderen Sprache nach ihrer Uebcrsetzung benannt werde, oft ist zwischen der deutschen und slovenischeu Bezeichnung gar keine Kathinka Natschikow und der fremde junge Mann — der natürlich kein anderer, als Wassillj Pe-trowitsch war — spielten. Seit zwei Tagen spielte der Fremde mit unerhörtem Glück und v«rlor die Fürstin ebenso eonsequent, wie sie in wahnsinniger Leidenschaft stets die entgegengesetzte Farbe besetzte, auf welche Wassillj seinen Einsatz deponirte. Der Spielteufel hatte di« Fürstin ganz und gar in seinen Klauen — sie wollte das Glück erzwingen, das Schicksal brusquiren.--- Wassillj hatte mehr als eine Million Francs vor sich liegen, die Fürstin besaß ungefähr noch «ine halbe Million den letzten Rest ihres Ver-mögens. Die noch immer schöne Frau war in einer fürchterliche» Aufregung. Ihre Hände zit-terten, ihre Augen leuchteten wie die einer Irr- sinnigen.-- Wassillj hielt den geeigneten Moment für gekommen. Er schob sein gesammteS Geld auf ,noir'. Ein dumpfes Gemurmel der Umstehen-den kündete das Erstaunen an, daS ob des un-geheuren Einsatzes alle Gemüther ergriffen hatte. Der Fürstin raubte dieses Murmeln den letzten Rest der Besinnung, mit zitternden Händen schob sie ihr gesammteS Vermögen auf „rouge". Hundert Augen verfolgten mit fieberhafter Spannung den Tanz der Elfenbeinkugel in dem Roulettekasten. „Rouge g&ngne, noir perd ! rief der Erou- pier. Die Fürstin hatte gewonnen. Ohnmächtig brach Wass llj zusammen! „Dieser Schurke, dieser meineidige Schurke!" knirschte Dimitri, in das Zimmer tretend. „Denke Dir, Wassillj. der Croupier ist seil heute Morgen mit der Fürstin verschwunden. Der Elende hat uns schändlich hintergangen. Nachträglich fand er eS für vortheilhaster, anstatt deS halben Ge-winnes das ganze Vermögen der Fürstin Na-tschikow sein Eigen zu nennen. Er ging zu der Fürstin und versprach ihr, die verlorene Million unter der Bedingung, daß sie seine Frau werde, zurückzuverschaffen. Kathinka willigte ein, und der Schurke entdeckte ihr den ganzen Plan. Die Elenden handelten heute im Einverständnis; und wir waren die Dupirten. Hörst Du nicht! Laß Deinen Kops nicht hängen! Was nützt es! Du hast die sechzentausend Rubel, die Du für Deinen Principal eincassirtest, verspielt und kommst na-türlich nicht nach Hause! Was thut eS ! Du wirst Nihilist! Hörst Du nicht?" Dimitri gab dem Schweigenden einen Stoß, fuhr aber doch zusammen, als Wassillj den Kopf hob und ihn mit stieren Blicken betrachtete — der Unglückliche war wahnsinnig geworden. „Elender Schwächling!" murmelt« Dimitri dann verächtlich. Ein Bischen Unglück und die Kleinigkeit Verstand ist zum Teufel!" Dann nahm er lächelnd dem sich nicht 3 Verwandtschaft; so z. B. heißt Friedau Crrnui, Polstrau Sredilße, Montpreis Planina, Klagenfurt Colovec u. s. w. Der Ortschaft Gam» gab der flovenische Namen der große Fall der Drau ober der Felber-Jnsel. wo der Strom über schroffes Geröll zwischen steil abfallenden zer-klüfteten Felsen dahinbraust. Die deutsche Benen-nung GamS bat mit der slavischen Kanca oder Kaynica — Kalnca (irrig und apokryph kam-nica oder Käme*) dieselbe Verwandschaft wie lui mit lucus." In der sicheren Voraussetzung, daß diese Zeilen nur von einem Deutschen her-rühren konnten, fiel „SlovenSki GoSpodar" in seiner bekannten Weise über den Verfaffer dieses Eingesendet her, worauf die Marburger Zeitung am 31. October 1879 folgende Antwort brachte: Der Artikel puncto GamS Ihres geschätzten Blattes vom 22. d.M. Nr. 127, zündet», denn die Liebhaber für Kamnica geriethen außer Rand und Band und anstatt auf eine ruhige und bescheidene Weise stichhältige Gegengründe vorzubringen, schreien sie wie der verwundete Ajax und werfen mit Eseln herum. Derlei AuS-schreitungen von Seite gelehrter Männer sind nichts Neues. Der oft genannte Dichter Kotze-bue hat den gepriesenen Göthe anno 1812 in mehreren Zeitungen einen Esel gescholten, weil Letzterer der Luft, statt die Luft, der Gift, statt das Gift, die Butter, nicht der Butter ?c. zu schr.'ibeu begann. Der Slavist Barthlmä Kopi-tar nannte den Hochw. Herrn Slomschek Esel, weil dieser im berüchtigten Alphabetstreite anno 1832 den Vermittler machte. Der gelehrte Orien» talist Hammer - Purgftall nannte den Hofrath Grafen Sedlnicky Schafskopf. Esel, weil er dem skandalen Zank wegen Graz oder Grätz die fernere Censur versagte. — Obwohl das k. k. Landesgericht in Wien vor ein paar Iah-ren wie zu lesen war, öffentlich den Ausspruch that, daß die Benennung „Esel" kein Schimpf sei. indem der Esel ein nützliches Hausthier ist. so glaube ich trotzdem, daß es denn doch nicht schmeichelnd ist, wenn man dem Ebenbilde GotteS den Namen eines unvernünftigen Thieres giebt. Vor mehr als einem halben Säkulum war in Marburg ei» Mann, seines Zeichens ein Flei-scher, aus den Windischbücheln eingewandert, in weiten Gauen ob f.'ines derben Charakter» bekannt. Dieser Mann war sehr rechthaberisch und konnte keinen Widerspruch ertragen; wenn doch bisweilen sich Jemand erkeckte, ihm zu widersprechen, so schrie er zornentbrannt dem Gegner die Worte zu: „Du bist ein Esel!" Daß der Mann, welcher höchstens ein paar Jahre vie Landschule besuchte und kaum seinen Namen schreiben konnte, so derbe Manieren hatte, ist verzeihlich, daß aber ein Doclor der Gottesge-lehrtheit neuesten Datums einen anders Denken-den vernünftige Gegenbeweise vorzubringen, auf Sträubenden die Uhr und Kette, sowi« das Portemonnaie ab, in welchem sich noch einige hundert Franken befanden, warf dem Wahn-sinnigen noch einen spöttisch-verächtlichen Blick zu und verschwand. Im Irrenhause starb einige Monate später der unglücklich« junge Fremde, der zwei Tage lang durch sein fabelhaftes Glück alle Spieler in Monaco in Aufregung verfehle . . . Petersburger Zttenkvoten. Eine Studie. Nirgends hält man soviel Dienerschaft wie in Rußland. In Paris miethet der bürgerliche Mittelstand ein Mädchen „nne bonne* : die kocht für ihn und thut alles im Hause. Eine Familie die in Petersburg ohne drei Dienstboten nicht leben kann, kommt dort mit der Bonne allein aus. Die „möblierte Zimm.rvermietherin" in London geht abends mit Spitzen auf der Brust und mit goldenem Kettchen um den Hals in Gesellschaft und fegt morgens die Treppen selber; in Petersburg aber — wo gäbe es eine Zimmer-wirthin, die nicht wenigstens ein dienendes Wesen hielte, daS früh morgens mit den Kaffeekannen über die Corridore laufen muß, begleitet vom Schimpfen der Herrin? Und ferner der ganze Stand der „Dworniks", 20 OOO Menschen, wird in Petersburg gehalten 4 die gleiche Unart wie der oberwähntc Spieß-bürger abfertigen will, ist gemein. — Schade um den Fleck Eselshaut, auf dem daSDiplom geschrieben würde."Der Verfasser dies« b.iden Entgegnungen war Nie-mand Anderer als der kürzlich verstorbene Herr Pfarrer von St. Georgen an der Süd-bah», welcher als slovenischer Dichter und Schriftsteller einen nicht unberechtigten Ruf ge-noß. Man sieht daher aus seinem Ausspruche über Dr. Gregorec. welche Werthschätzung er für Letztgenannten hatte. Ans beut St. Mareiner Bezirke, 23. Mär;, (Ct.-6.) [Unsere Bezirksvert r e t u n g.s Unsere wiederholten Publicationen über die inneren Zustände unserer einzigen Bezirksvertretung haben die hervorragendsten und einflußreichsten Mitglieder veranlaßt, eine diesen Nationalen würdige Hetze gegen Iedenncinn, der nicht nnbe dingl in ihr Horn bläst, insbesondere gegen die gebildeten Elemente, die der Sache gänzlich ent-sernt stehen, zu infceniren. — Es ist dies eben chevalereske Pervakenart. — Unsere vollkommen wahrheitsgeti-euen Berichte beruhen auf mehr-jährigen persönlichen (Erfahrungen und auf dcn wahlberechtigten Klagen der am.meisten bettoffe-nen Landleute des Bezirkes und wir müssen es mit Entschiedenheit zurückweisen, von anderswo hiezu inipirirt worden zu sein. — Als ob es einer besonderen Inspiration bedurft hätte, über so klare Verhältnisse, die sämmtliche Steuer träger des Bezirkes so innig berühren, eine öffentliche Diskussion zn führen? Oder glaubt die beherrschende Coterie der BezirkSvertretung, daß wir uns dadurch abschrecken lassen, fernerhin Mißstände aufzudecken? Mit Nichten, wir werden darin nunmehr unerschrockener fortfahren. Daher frage» wir offen: ist es möglich daß von unserer Bezirksvertretung vom Jahre 188» her keine Rechnung noch gelegt wurde, und daß die Rechnungslegung vom LandeSauSschufse wiederholt nrgirt wurde? ES ist daher wohl nicht befrein dend, daß die Gebahrung und Rechnungslegung bei vielen Gemeinden des Bezirkes keine bessere ist, da ja doch die Ingerenznahme des Bezirks auSschufseS fehlt, der imter solchen Umständen mit der Sanirung seiner eigenen Zustände übn-und über beschäftiget sein muß. — Auch ist es uns deshalb erklärlich, daß man sich eine so tüchtige „Kraft" aus Eroanen — die nebenbei erwähnt in unserem Nachbarland? sich ein dank-bares Andenken gewahrt — verschrieben hat, von deren vielversprechender regenatorischer Thätigkeit wir bis jetzt leider nicht das mindeste verspürt haben. — Derartige krankhafte Zustände sind mr die Folge unhaltbar; wir hoffen daher zu-»ersichtlich, daß ein vollkommen unabhängiger Mann an die Spitze unserer Bezirksvertrettmg für Dienstleistungen, die man im Westen nicht kennt. Kurz und gut, zehn Hände leisten in Peter»-bürg soviel, wie anderswo vier. Wenn ein Mädchen vom Lande nach PeterS-bürg kommt — und sie wandern von Jahr zu Jahr mehr dort ein — dann ist ihre erste Uni» verfttät die Kaserne. Kaum hat das Landmäd-chen das Lebe» der Großstadt gekostet, so erscheint bei ihr ei» „Vetter", ein Professor in seiner Art, der ihr die Kunst, mit Herrschaften zu ver-kehre«, beibringt. Ihr wird das Ideal vorge-halten: .Zwölf Rubel Lohn, Thee den ganzen Rachmittag, täglich eine Flasche Bier, mit der Herrin schalten können nach Herzenslust." Mit solchen Grundsätzen vermiethet sie sich. So sind die Dienstboten in Petersburg zu einem Stande geworden, der den Magen, die Kinder, die ganze Hausordnung der Herrschaft commandirt: der Herrschaft bleibt dann der Trost, daß sie doch eigentlich Herrschast ist, und jene die Dienstboten. Aber wer ist Herr im Hause? Betrachten wird die Köchin. Will man eine Köchin miethen, so macht man die wunderbare Entdeckung, daß alle früher bei Generalen gedient haben. Man sollte danach annehmen, daß alle Leute, die weniger sind als Generale, in Petersburg entweder gar nicht effen oder selber kochen. Ganz selten hat auch eine mal „pentsche Wacht." gewählt werde, der, um in dieses Chaos Ordnung zu bringen, aufopfernd thätig und nur das Wohl des Bezirkes vor Augen haben müßte, und sich von keinen Rational und Sondennter-essen leiten lassen darf ; — denn unter dem jetzt herrschenden nationalen Bezirks-Pascha-Regime ist eine Umkehr zum Bessern absolut unmöglich. Aus dem Sannthalt, 22. März. (Orig.-Corr.) fltcvanche ponr S a <1 o *• a. | Wenn unsere wackeren Cillier, die Führer im Kampfe mit unsere» ianatisirten Angreifern, eine Ahnung davon Hütten, wie hart ihr Sieg in der Bezirksveilret ungSwahl die Gegner traf, — sie müßten in freudige Stim-mung gerathen. Das kam unerwartet, man zog zum Siege, und kehrte geschlagen heim. Wochen sind nun feit jenem Tage verstrichen, an welchem bis zum letzten Mann was clerical, fanatisch oder spekulativ national hohe Steuern in unserem Be-zirke bezahlt, sich in ziemlich bunter Gesellschaft zusammengethan hatte, um uns zu besiegen, nnd noch immer ist die Aufteguug nicht geschwunden. Die abenthenerlichsten Pläne werden geschmiedet, um künftighin dieser miserablen liberalen Majo-rität, der man eine solche Blamage zu danken hat, das Leben thunlichft sauer zu machen. Schon die letzten BezirkSvenretungssitzungen waren bekanntermaßen von ziemlich üppigen Reden gewiffer Bolks-beglücker geschwängert, — wie wäre das erst der Fall gewesen, wen» ma» tonangebend geworden wäre! ES^ ließe sich »och mancher Gedanke bei diesem Thema ausführen, und noch mancher nur zu berechtigte Spott angesichts der gescheiterten Hoffnungen gewisser Leute sagen, aber wir wolle» bei unserer deutschen Eigenart bleiben, nnd dem Besiegten das Leben nicht noch sauerer machen: wir wollen uns darauf beschränken, unser Be dauern darüber auszudrücken, daß man bei uns in Sachsenfeld die Kanzel dazu zu verwenden beginnt, um das gute Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmen zu stören. Da wir andererseits nicht davon überzeugt sind, daß wir die Gegenpartei damit treffen, fei uns die Bemerkung gestattet, daß uns bei dem ganzen Wahl acte eine officielle Persönlichkeit denn doch ein wenig zu nervös zu interveniren schien, und daß ein gewisser Herr Gabersek — zu anderen Zeiten deutscher SangeSbruder — mit der Aufgabe betraut gewesen sein soll, die Wahllisten unter feiner Obhut zu halte». Im llebngen waren die AgitationSzettel der fanatisch oder spekulativ nationalen Partei deutsch gedruckt, und die Agi-tationSbriefe deutsch geschrieben, was wir aus dem Grunde erwähnen, um zu beweisen, welchen Werth der deutschen Sprache selbst unsere „schleichenden" Gegner in unbewachten Augenblicken beimessen. Wir stimmen der Behauptung, daß der ganze SloveuiSmus bei unS nichts anderes als eine bei einem Doctor, Advocaten oder Notar vorher gedient, dann erklärt sie aber sofort, sie habe fünfzehn Rubel Lohn gehabt und täglich für dreißig Personen gekocht. Ma» fragt nach Adresse der Generale: die sind aus Petersburg gerade fortgezogen. Dann kommt die heikle Fragenach den Zeugnissen. Die meisten haben keine, und diese sind noch nicht die schlimmsten; die sind noch Neulinge und kennen die Kunst „der Fa° brikation von falschen Diplomen", um gute Stel-len zu erhalten, noch nicht. Solche falsche Zeugnisse erhält man in einer Kellerkneipe oder sonstwo von irgend einem Kerl, der lesen und schreiben kann, für einen halben Rubel; und wer einen ganzen Rubel zahlt, der erhält ein ganzes Lobes-Verzeichnis seiner guten Eigenschaften und vor-trefflichen Führung. Nur eine naive Herrschaft verlangt daher überhaupt Zeugnisse. Erhält sie die Zeugnisse, so tragen sie die Unterschrift eines Generalmajors oder der Frau eines Geheimrath, die aber — wenn es Sommer ist — auf ihrem Landgute leben — wenn Winter — in die Provinz gezogen sind. Mitunter erhält man bei der Frage nach Zeugnissen auch eine Antwort, wie „Meine Zeugnisse wollen Sie doch nicht miethen, sondern mich", oder gar: „Gnädige Frau, ich srage auch nicht nach 1883 künstlich gezogene Pflanze ist, die der erste beste Nordwind verwelken macht, vollkommen bei und hätten gewisse Leute, die den Schwindel mitmachen, für geicheidter gehalten. — m — Bon der Sann, 23. März. (O. E) >A l- l e r I e 1] Am ersten Tage des FrühlingsbeginneS überzog unser Thal eine eisige Schneedecke. Zn dieser Zeit ruffischen Lenzes wurden auch die BezirksvertrelungSwahlen zu Ende geführt, die hie und da zu Gunsten unserer strebsamen Bevölker-nng ausfielen, zumeist jedoch einen Temperatur zustand unter 0 Grad aufweisen. So z. B. im bescheiden kleinen Bezirke Franz, für den „SlovenSki GoSpodar" durch geweihte Kräfte eine besondere Fürsorge entwickelte. TaS genannte Blatt weiß sogar zu behaupten, daß die .Nemäkutarji* des Bezirkes sich alle Mühe gaben die künftige Be-zirksverlretung an sich zu reiften. Statt dieser Unwahrheit wäre die Besprechung der bekannten Grabrede gewiß angezeigter gewesen, denn um die Wahlen kümmerte sich vaS arbeitsame Volk nur in ehrlicher Absicht, zumal e» überzeugt ist, daß der hervorragendste Förderer unseres Wohlstandes der hochgeehrte Herr Rittmeister und Gutsbesitzer Carl Haupt ist, obwohl ein Fraßlauer Fanatiker gegen die einzuführende Cultur des HovfenbaucS wahrscheinlich aus dem «Grunde predigt, weil unsere Fechsungen durch deutsches Wort in Handel gebracht durch deutsche Männer begünstigt und hervor-gehoben werden. Bei der vorgenommenen Wahl sind wohl einige vorzügliche Männer wegen ihreS persönlichen Erscheinens der Stenen gewürdigt» worden, sonst hätte man wahrscheinlich auf diese Förderer des landwirtschaftlichen Fortschrittes ver-geffen. ES dürfte fonach in der künftigen Be-zirksvertrettmg Franz — Dechant IacobuS Bohinc den Vorsitz führen — und zu seiner Rechten der nationalübereiftige Franzer Pfarrer AntoniuS Balon, zur Linken aber der vielbesungene Fraßlauer Bürgermeister Prislan fitzen. Zn den Öfter-tagen werden auch in einigen Orten des Sann thals Gemeindewahlen stattfinden, worüber unS schon jetzt von gutunterrichteler bäuerlicher Seite sehr interessante Daten vorliegen, die wir ohne Rückhalt den geehrten Lesern mittheilen werden, da der National ClericaliSmus in unserem Thale unerhörte Mittel zur Erreichung eines BolkSfcan-dalS wählt und sich derselben anch bedient. Kleine Wronik. sDie diesjährigen Waffenübun-g e n.s Laut den seitens deS R-»lchs-Kriegsmini-steriums den Militär - Territorial - Commauden kllndgegebenen Bestimmungen wurde die Dauer der diejährige» Waffenübung für die Personen des MannschaftsstandeS auf dreizehn Tage fest-gesetzt. Von den Mannschaseen sind einberufen: Ihren Zeugnissen. Sie kennen mich nicht und ich Sie nicht." Tann kommt der allerkitzlichste Punkt; man fragt, ob sie Bekannte habe. Natürlich hat sie keine in dem Sinne, wie man die Frage meint. „Sind Sie verheiratet oder Jungfer?" Sie schlägt bescheiden die Augen nieder: „Ich bin Jungfer." Und wenn die Jungfer dann in die Küche kommt, dann fragt sie den Diener: „Ein Cavalier kann doch hier hereinkommen ?" Nun wird in der Küche nicht viel Feder-lesens gemacht. Es wäre höchst naiv von der Herrschaft, zu glauben, daß die Köchin den ganzen Tag für sie an dem Heerde stände. Der „Vetter" kommt, „der einzige Bekannte aus ihrem Dorfe". Ohne solchen Vetter lebt aber keine. — Alle vom achtzehnten bis zum süns-zigsten Jahre arbeiten für einen solchen Cavalier, der abends zu Gaste kommt, ihren Lohn vertrinkt. der sie zwingt, seine Wäsche zu besorgen und sie obendrein prügelt. Um seinetwillen ver-liert sie die Stelle und zieht dann in Kneipen umher, um durch einen „Dwornik" oder ..Schwei-zer" eine neue zu erhalten. Dort geht alles draus, was bei der Herrschaft verdient oder gestohlen war; wenn endlich der letzte Samovar versetzt ist, wenn keine Wahl mehr bleibt — ins Wasser oder eine Stelle! — Dann nimmt sie den niedrigsten Dienst an. der sich ihr bietet. Sie 1883 die Reservemänner der Jahrgänge 1878, 1876, 1874, ferner die in den Mannschaftsstand der Reserve übersetzten ehemaligen Einjährig-Frei-willigen der übrigen Assentjahrgänge, jene Reservemänner, welche die Waffenübung pro 1882 nachzutragen haben, endlich die dauernd beur-laubten Lebrer und Lehramtscandidatcn, sowie Landwirthschaftsbefitzer und die a»S Familien-rücksichten dauernd Beurlaubten. sO este rr e ich if ch e r T o u r i st e n-Cl u b.^ Daß der Club neben der Bauthätigkeit auch der literarischen Thätigkeit besondere Aufmerksamkeit widmet, ist bekannt. So sollen denn noch im heurigen Jahre nachfolgende Führer zur Ausgabe gelungen: Prof. Frischaufs beliebter, längst vergriffener Gebirgsführer in 3. erweiterter Auslage; ein Führer durch Windisch Garsten, herausgegeben von der gleichnamig?» Section, ein Führer durch das Kampthal, herausgegeben von der Section Zwettl, ein Führer durch das Jnnthal, herausgegeben von, bekannten Schrist-stellet Dr. Jsidor Müller, welcher Führer zur Eröffnung der Strecke Innsbruck— Bludenz fehr zeitgemäß kommt; ferner Führer auf Schneeberg und Raxalpe, auf der Bahnstrecke Pöchlarn-Gamming :c. :c. Eine besondere Specialität des Club bilden die Panoramen. Im Laufe dieses unl der nächsten Jahre sollen nachfolgende, theils als Beilage zur Oesterreichischen Touristen Zeitung, theils als SkparatauSgabe erscheinen: Vom Nussingkogel bei Windisch Ätatry, von der Lau-genspitze bei Merau, vom Monte Baldo am Gardasce, voni Ederplan in Tirol, vom Hoch-Golling Tamischbachthurm, Großen Bösenftein und der Brucker Hochalpe in Steiermark, vom Mittagskogel in Kärnten, vom Bernko^el im Salzburg-.jchen, endlich vom Wechsel, Hochkohr, Hohen Lindkogel und der Reisalpe in Nieder-Oesterreich. sG roßartige Spende.j Die Deut-schen in Nordamerika scheinen nicht nur Geld im Ueberfluß, sondern auch das Herz am rechten Fleck zu haben, wie aus der Thatsache hervor-geht, daß die Spenden der Deutschen in Nordamerika für die durch die Ueberschwemmung Verunglückten in Deutschland, nicht gerechnet die bedeutenden Beträge, welche einzelnen Ge« meinden und Bezirken direct zugesendet wurden, die Summe von vier Millionen sünsmalhundert-tausend Mark betragen. ^Verunglückte österreichische A u s w a n d e r ef.] Bei der Katastrophe des Hamburger Dampfers „Cimbria" am 19. Ja-nuar d. I. befanden sich aus Oesterreich-Ungarn im Ganzen 119 Personen auf dem verunglückten Schiffe, von denen nach den abgeschlossenen Er-Hebungen leider nur acht Perionen gerettet wurden. sDie Ermordung eines Pfar- „DaÄ<- y«#t" rerss Wie aus Brünn gemeldet wird, wurde der Pfarrer von Wegmislitz, Bezirk Kromau, auf freiem Felde ermordet gefunden. Am Leich-nähme wurden 30 Messerstiche constatirt. Als Motiv der That wird Rache vermuthet sBlutiges Ende einer Steuer-e x e c u t i o n.j Aus Groß-Kanizsa schreibt man: Vorigen Montag erschien der städtische Executor Karl Farkas in Begleitung eines Panduren im Hanse des Landmannes Josef Perko, nm wegen schon längst fälliger Steuer eine Mobilar-Execution in der Höhe der zur Deckung der Steuer erforderlichen Summe vorzunehmen. Als der Executor in Ausführung seines Auftrages einen Wagen pfändete und selben aus dem Schupfen ziehen wollte, ergriff der gepfändete Perko eine Mistgabel und seine Frau eine Haue, und stürmten unter lebenSbedrohenden Rufen auf die beiden executirenden Organe. Der sich am Lehen bedroht sehende Pandur zog rasch vom Leder und spaltete dem Perko mit einem Säbelhieb den Kopf gerade zu rechter Zeit, be-vor Perko dem Executor die eiserne Mistgabel in die Seite renne» konnte; seiner weiteren An-greiferin, des Weibes des Perko, erwehrte er sich durch einen Hieb auf die Hand, der ihr zwei Finger kostete und sie zum Aufgeben jede« weiteren Widerstandes zwang. Die gerichtliche Untersuchung über den Fall wurde sofirt ein» geleitet. sFrühlingS-Cur.] Der Frühling ist vor der Thüre; mit den Schwalben und den Veilchen kehren uns auch andere, minder liebe Gäste wieder — die Katarrhe der RespirationS-organe, Schnupfen u. s. w. Als die rationellste Hilfe gegen diese Plage kann Mattoni's Gieß-hübler Sauerbrunn empfohlen werden. Sowohl rein, als mit '/» warmer Milch getrunken, gibt er daS angenehmste und wirksamste Mittel, diese bösen Gäste so schnell a!S möglich zu vertreiben. Aber auch bei Katarrhen der Verdauung»- und Geschlechtsorgane, sowie der Blase, bei Blut-armuth nnd Bleichsucht ist Mattoni's Gießhübler zum großen Theil alleiniges und in vielen Fällen VorbereitungS-Mittel zu anderen, späteren Curen z. B. Karlsbad, Marienbad, FranzenSbad u. f. w. Wir machen hiemit an obigen Krankheiten Leidende darauf aufmerksam, daß jetzt die Zeit zu solchen Frühjahrs-Euren da ist und man nicht säume« sollte damit zu beginnen, zudem dieselben ja auch im Zimmer gemacht werden können. Deutscher Schutverein. sOrtsgruppe Ran n.s Man schreibt un4 aus Rann: Der- unermüdliche und opferwillige Förderer des deutschen Schulvereines, Herr Dr. Carl Äußerer, ist der hiesigen Ortsgruppe als gründendes Hitglied mit dem Betrage von 20 fl. beigetreten. vergißt Vater und Mutter und schickt nicht mehr die paar Kopeken, die sie früher für die Eltern erübrigte, sie läßt ihr Kind im Findelhaus im Stich, vou dem Cav^lier, der sie so schamlos ausbeutet, läßt sie nicht. Nicht als ob sie sich immer au dieselbe Person hielte. Der „Schatz" wechselt, aber die Liebe bleibt. In der Stadt den einen, auf dem Landgut den anderen; nur nie ohne Liebe leben. Alles kann man von ihr verlangen, Behen-digkeit, Gewandheit — aber fragen, ob sie einen Vetter hat, darf man nicht und — nicht die Einkäufe selber besorgen. Sie will ihre Procente von allem, und ihr die verwehren heißt so viel, wie für einen Hausbesitzer, keinen Pachtzins be-kommen. „Einkünfte" heißen die Procente und sie hält das nicht für unrechtmäßia. sondern das — meint sie — ist ihr gesetzlicM Recht. Von ihrem Lohn kaun sie ja doch nicht leben; der „Vetter" allein verlangt mehr, wenn er eS nicht bekommt, geht er zu einer andere». So treibts Lisbeth, so lang sie jung ist. Miethest du aber eine alte, die schon in den Jahren ist, in denen die Leidenschaft erkal-tet und nicht einmal mehr durch die tropische Hitze dcS HeerdeS erwärmt wird, dann kommt ei» anderes Unheil; sie will nichts thun unter dem Vorwande, sie sei zu alt. Man kann sie nirgends hinschicken, sie geht einfach nicht. Du willst essen — das Essen ist nicht fertig. Du schiltst sie; sie erwiedert einfach, fünfzig Jahre fei sie Köchin gewesen, sie verstehe das besser. Du meinst, die bestiehlt dich nicht, weil sie keinen „Vetter" hat. Fehlgeschossen! Sie gebraucht Geld, damit sie für ihr Alter von ihren Zinsen leben oder sich eine Stelle in einem Stift kaufen kann. Und gegen den Wunsch laßt sich doch nichts einwenden! Der Wunsch beherrscht sie aber so sehr, daß sie nebenher Wuchergeschäfte treibt. Sie leiht dem Stubenmädchen, sie leiht auch gern der Herrschaft. Aber nichts umsonst. Sie vertuscht die dummen Streiche des Kinder-Mädchens, läßt sich aber dafür bezahlen. Sie macht Alles zu Geld; Tellerfcherben, Knochen, Federn sind bei ihr zu kaufen. Sie verbraucht für sich selber nichts und trinkt 'den zweiten Ausguß Kaffee nach der Herrschaft. Auf dem Wege deS ewige» Diebstahls hat sie sich endlich sechshundert Rubel verschafft und verwahrt sie in einem Strumpfe. Sie sammelt für ihr Alter, aber meist stirbt sie. ehe sie einen Rubel davon gebraucht hat. Erben hat sie nicht; sie steht mutterseelenallein in der Welt. Ung zum größten Vergnügen der Herrschaft thut ihr beständig der Rücken weh, und sie reibt ihn mit allerlei Mitteln ein, deren Geruch sich auf die Speisen überträgt, ohne sie gerade zu ver-edeln. Wie«, 22. März. Die erfreuliche Mit-theilung von Spenden für die Schule in Josefs-stadt wurde zur Kenntnis genommen, und die Verkeilung der von Herrn W e i ch e l t gespendeten 1500 Bücher in Berathung gezogen. Für die Lehrerstelle in Adrianopel, deren Bese-tzung die Vereinsleitung vermittelt, sind bisher zahlreiche Gesuche eingelaufen. Eine arme Ge-meinde in Mähren erhielt die angesuchten Lehr-Mittel, und ein Kindergarten in demselben Lande eine entsprechende Subvention, überdi'S wurde zu einem Schulhausdau daselbst ein Maximal-Credit zur Verfügung gestellt. Zur Errichtung einer Schul« in Böhmen wurde der nöhige Cr?-dit bewilliget, und zugleich ein Ausschußmitglied behufs Erhebungen an Ort uud Stelle delegirt. Die mit der speciellen Widmung für die deutsche Kolonie Windhorst (Bosnien) eingelangten Be-träge wurden ihrer Bestimmung zugeführt. Die überaus zahlreiche» Anmeldungen zur Hauptversammlung in Linz lassen eine starke Betheiligung der Vereinsmitglieder an derselben gewärtigen. Seit unserer letzten Veröffentlichung sind dein Vereine zugeflossen: a > Spenden : vom Männer-gesangsverein in Meedl 16 fl. von Fräulein Emilie Neumann in Jauernig Schlesien sür verkaufte Blumensträußchen 10 fl. 69 kr. von der Ortsgr. Kreibitz Unterhaltungs-Abend der Stammgäste in Schöiifeld 5 fl. Ertrag de« Schützen im Hotel Stern 8 fl. Sammlung am Schützen-kränzchen im Künstlerhause (Wien) 8 fl. 55 kr. Dienstag Kegelclub bei Gause (Wien) 3 fl. 75 kr. Ortsgr. Obergrund in Böhmen für ein Kaiser Josef Bild 15 fl. 61 kr. Durch den Gammel-schützen 2 fl. 9 kr. Offendöck-Gesellschaft in Neu-kirchen 3 fl. von der Ortsgr. Fischern (Böhmen) für ein Kaiser Josef Bild 3 fl. 10 kr. durch den Sammelschützen beim gold. Kreuz in Wr. Neu-stadt 13 fl. 60 kr., durch den Vereinsball in Hochpetsch 15 fl. Ergebnis eines Balles in Ja-blovetz 71 fl. 1 kr. von der OrtSgr. Zwickern an diversen Spenden 297 fl. 70 kr. durch den Musik-Verein „Eintracht" in Saubsdorf (Schlesien) Ballertrag 8fl. von der OrtSgr. Steinschönau durch das Junggesellenkränzchen 14 fl. 9 kr. von einer Tischgesellschaft ebendaselbst 5 fl. vom Club der Siebzehner in Wien 302 fl. von der Ortsgr. Reitendorf gelegentlich einer Abendun-terhaliung 70 fl. von der Ortsgr. Brüx Ertrag eines Balles 207 fl. 62 kr. von Krieglach in Stei-erm. durch die Deutsche Zeitung. Häringschmaus im Leseverein 7 fl. von der Ortsgr. Grußbach bei einer Abendunterhaltung 37 fl. 40 kr. durch durch den Sammelschützen 2 fl. 46 kr. für ver-kaufte belletnft. Hefte 4 fl. 22 kr. von der OrtSgr. Weitra: Reinertrag eines Tanzkränzchens 34 fl. 67 kr. vom Kegelclub der Solisten in Wien 5 fl. von der Ortsgr. Niedergrund: Fondsbei-trag vom Vergnügung? - Casiuo 20 fl. durch Sammelbüchsen 14 fl. 40 kr. durch eine Wette r>fl. durch die Deutsche Zeitung Ergebnis einer Scherzlicitation 1 fl. 50 kr. Vom Landwehr- Ca-sino in Kleinfchönhof bei Kaaden 3 fl. durch die Deutsche Zeitung von einer Tischgesellschaft in BudweiS 4 fl. 50 kr. Vom LooSvereine „Gesell-schast" im Graf'S Restauration am Schottenring 10 fl. auS Kindverg in Steierm. vom Fuße de« Lantfch 5 fl. „von sich selbst Verdammenden" 4fl. Von der OrtSgr Neschritz gesellige musikal. Abend-Unterhaltung 16 fl von der Ortsg: Josefstadt in Böhmen durch den Schützen 4 fl 75 kr. Verlo-snng einer Cigarre 2 fl 71. Von der^ OrtSgr. Morchenstern an diversen Spenden 772 fl 17. Von der OrtSgr. Graz: Ertrag eines Concertts 460 fl. von der Liedertafel in WolfSegg O.-Oe. an Jahresbeitrag 5 fl von den Hörern deS Jahres der Ingenieurschule an der techn. Hoch-schule in Krain 5 fl 69. Von der Ortsg. JanS-dorf Ertrag eines TanzkränzchenS 25 fl 45, für 3 Kaiser Josef Bilder 21 fl. 40. u. durch den Sammelschützen 4 fl. 23. Von der Ortsg. Rosew berg in Böhmen, Sammlung beim Schützenballe 5 fl. Von Sigm. Reininger Spinde 10 fl. Er-trag eines Concertes in Bergreichenstei» 169 fl 32, von Herrn W. Schierer-Motz in Prag zweite Spende 20 fl. Von der Ortsgr. Hemer^dorf durch den Sammelschützen 9 fl 19. von Herrn Preifniger in Manschester an Jahresbeitrag '» fl. Vom Verein „Rübezahl" in Wien 50 fl. 6 Locates und ^rovinciates Cilli, 24. MSrj. Kin Kkrentag. Wie wir bereits in Kürze gemeldet, beging Herr Professor Marek am 2V. d. sein dreißig-jähriges Dienstjubiläum. Die Liebe und Verehrung, welche der Genannte bei der Bevölkerung, bei seinen Kollegen und Schülern genießt, gestalteten diesen Ehrentag auch zu einem unvergeßlichen Fest-tage. Schon am Vorabende wurde dem Jubilar von der Musikvereins-Kapelle eine Serenade gebracht. Am Festtage selbst erschienen bei demselben sämmtliche Professoren des Gymnasiums unter der Führung des Subseniors, Herrn Professors Krusic, und überreichten ihm folgende Adresse: „Honoratissimnm, dilectissimum Dominum Wenceslaum Marek juventutis studiosae bene-volenti ssimuni niagistrum et roctorera, seniorem amandum, eundemquo rebus in ardtiis fortcm et intrepidum tutorem et amicum, virura omni ex parte opti-ne meritum, qui hodie trieesiniiim publici muneris annum complevit, f'austis omnibus prataqne veneratione proseq,lunter collegae." Diese Adresse, welche die Unterschriften sämmtlicher Professoren trägt, lautet in deutscher Uebersetznng: „Dem hochgeehrten und hochgeliebten Herrn Wenzel Marek, den, wohlwollendsten Lehrer und Leiter der studierenden Jugend, dem liebenS-würdigen Senior, dem in schwieriger Lage ebenso muthigen als unerschrockenen Vertheidiger und Freunde, dem nach jeder Richtung hin hochverdienten Manne, der heute sein dreißigstes Dienst-jähr vollendete, wünschen in wahrer Hochachtung alles Glück die College«". — Um 6 Uhr Abends fand im festlich decorirten Sitzungssaal« des Stadthauses die Uebergabe des E^rendiploms statt. Zu dieser erhebenden Feier waren der ge sammte Geineinderath, der größte Theil des Gym nasiallehrkörpers und viele Freunde des Professors erschienen. Der Bürgermeister Dr. Neckerman.i, welcher den Jubilar, als derselbe den Saal betrat, mit einem herzlichen Händedruck begrüßte und zu dein Ehrensitz geleitete, hielt eine überaus wirksame Ansprache, in welcher er der Tugenden und Verdienste des Professor Marek gedachte, dessen auS gezeichnetes Wirken als Schulmann und Gemeinde rathsniitglied beleuchtete und zum Schluße den Wunsch aussprach, daß Professor Marek noch Decennieil seine volle Thatkraft dem Gymnasium sowohl wie dem öffentlichen Leben widmen möge. Hierauf überreichte er ihm das vom Bürgerschul-lehrer Ritter Zellcr von ZeUheim in kaligraphischer Meisterschaft ausgeführte Ehrenbürgerdipiom. Tief-bewegt und feine Rührung kaum bemeisternd, dankte Professor Marek für die Auszeichnung mit nachstehender Rede: „Geehrter Herr Bürgermeister, geehrte Herren Gemeinderäthe! Sie haben mir in wohlwollender Anerkennung meiner Verdienste um die Schule und um die Stadt die hohe Ehre er-wiesen, mich zum Ehrenbürger von Eilli zu er-nennen. Indem ich Ihnen für diese Auszeichnung meinen innigsten und wärmsten Dank entgegenbringe, kann ich nicht umhin, die Versicherung hinzuzufügen, daß sie mir an dein für mich so schönen, so hochwichtigen Tage keine größere Freude bereiten konnten, als daß sie mich zum Bürger der Staty also zu einem der Ihrigen gemacht haben. Ich sah schon längst in der Stadt Eilli meine eigentliche Heimach und ich glaube mit Recht. Sechsundzwanzig Jahre alt betrat ich am 2. Januar 1853 die Stadt um nie wieder aus ihr zu scheiden. Fast einunddreißig Jahre habe ich an der erste« Schule der Stadt redlich gearbeitet und der Umstand, daß ich durch volle 29 Jahre kein Gesuch um irgend eine Beförderung oder eine Uebersetzetzung anderswohin eingereicht habe, zeugt klar, daß ich mich in Ihrer Mitte glücklich und zufrieden fühlte. Während dieser langen Zeit nahm ich an allen Schicksalen der Stadt, in Frend und Leid, den innigsten Antheil. Ich sah, wie sich die Stadt aus den» Schütte einer finsteren un-glücklichen Zeit zur Mitkämpfern für Recht und Freiheit erhob, ich sah, wie sie das wurde, was sie ist, eine der hochgeachtetsten Städte des Landes, eine Stätte des Fortschrittes, ein Hort deutscher Sitte, deutscher Bildung. Die Stadt steht jung und kräftig da und geht ohne Zweifel einer noch größeren, schöneren Zukunft entgegen: ich da-gegen, der ich an ihrer Seite mitwirkte, bin alt „Yentfche Wacht." geworden.: aber das Herz des alten Mannes hängt mit der ganzen Innigkeit an der jungen Stadt und wird an chr hängen bis zum letzten Schlag. Ich habe keinen anderen Wunsch, als daß die ganze Hülle des Segens auf meiner Heimath, meinem lieben theueren Eilli ruhen möge, damit eS blühe und gedeihe; und für diese Blüthe, für dieses Gedeihen auch in der Zukunft mit aller meiner Kraft einzustehen, erachte ich für meine erste und heiligste Pflicht." Die mächtige Wirkung, welche diefe mit oratorischem Schwünge gesprochene Rede ausübte, spiegelte sich in den Mienen der Anwesenden, die nun einzeln den neuen Ehren-bürger beglückwünschten. —Bei dem am Abende im Casino veranstalteten Festbankette, an dem über hundert Personen theilnahmen, wurde der Jubilar in ernsten und launigen Trinksprüchen ge-ehrt. Nach dem ersten Toaste, welchen Bürger-meister Dr. Reckermann auf den Kaiser ans-brachte, ergriff Geineinderath Josef Rakusch das Wort und brachte in schwungvollen, wiederholt vom stürmischen Beifalle unterbrochenen Worten im Namen der Gemeidevertretung dem Jubilar ein Hoch aus. Professor Marek dankte nochmals für die vielen Beweise des Wohlwollens und brachte der Stadt Eilli sein Glas. Hierauf kamen die Beglückwünschungstelegrainme, welche Dr. Du-chatsch in Marburg, die Gemeindevertretuug in Leoben, Gesinnungsgenossen in Gonobitz, Freund« und Gesinnungsgenossen in Tüsser, Karnilschnigg und Dr. Hochberg in.Hartberg, Dr. Emanuel Wokaun, der deutsche Verein in Graz, die Re-daetion der Tagespost, OberlandesgerichtSrach Dr. Leitn, ayer, Professor Vallentinitfch, Professor Nagele, Professor Kraschan, Professor Kreipner, Reichsraths-Abgeordneter Dr. Foregger abgesendet hatte», zur Verlesung. Von dcn vielen Beglück-wünschnngsschreibe», welche der Jubilar von seinen ehemaligen Schülern erhielt seien, nur jene des Ministers und Gesandten Baron Kosjek und des Dr. Kosjek in Graz erwähnt. In dein nun folgen den Toastreigen brachte Dr. Stepischnegg sein Glas dem geliebten Lehrer. Professor Ma«! toastirte auf die Tausende seiner Schüler; Profes-sor Fiy auf den Senior des Gymnasiums, der die Eollegialität in Leid und Freud hochhielt; Gutsbesitzer i'enfo auf Professor Marek; Dr. Äußerer auf die deutsche Bürgerschaft von Eilli, Volks schullehrer Weiß auf Professor Marek; Dr. Necken»«»« auf die Familie des Jubilars; Pro feffor Gubo auf Professor Marek, daß er noch lange dem Gymnasium erhalten bleibe; Dr. Glantfchnigg ehrt Professor Marek als deutschen Mann, worauf letzterer mit nachstehender Rede antwortete: „Der geehrte Herr Vorredner Dr. Glann'ch-nigg hat mich einen echt deutschen Mann genannt. Ja Freunde, ich bin deutsch und bleibe deutsch, es möge kommen, waS da wolle. Ich kann es auch nicht anders. Schon»als Knabe lernte ich deutsch beten, deutsch fühlen, deutsch denken. Meine Knaben- und JünglingSzeit brachte ich in Brünn zu, und Brünn wär damals, was es jetzt noch ist, durch und durch deutsch. Meine ersten Dienstjahre verlebte ich in den deutsch«» Städten Znaim und Jglau; von Jglau wurde ich nach Eilli übersetzt. Hier in Eilli, der Stadt, die sich mit Stolz eine deutsche Stadt nennt, konnte ich kein Slave werden. Was ich bin, was ich weiß, verdanke ich dem Deutschthum, und wenn ich nur ein Haarbreit von demselben ab-wiche, so wäre dies ein Verrath an mir selbst, ein Verrath an meinem eigenen Sein. Bei die-ser echt deutschen Gesinnnng bin ich kein Feind der cnlturelle» Bestrebungen Anderer. Als Hi-storiker anerkenne ich das Recht einer jeden Nationalität auf eine selbstständige nationale Entwickelung ; allein diese muß mit den rechten Mittel» angestrebt werden, und es darf vor Allem dasselbe Recht Anderer weder verletzt noch verkümmert werden. Wo dies geschieht, da ist es kein Streben nach nationaler Entwickelung, da ist es kein Streben nach Gleichberechtigung, da ist es ein Streben nach Herrschaft, und wenn diese dann nur auf Grund numerischer Ueberlegenheit und nicht der überlegenen Bildung ausgeübt wird, so wird sie zur brutalen Gewalt und Unterdrückung. Würde man bei de» nationalen Bestrebungen Anderer unsere Rechte unverküm inert lassen, würde man nicht auf fast jeder Seite 1883 gewisser Schmutzblätter uns als Fremdlinge als Feinde hinstellen, die verdrängt werden müssen, würde man nicht mit Denunciationen, ©erlernn-düngen und anderen Waffen, die jeder Ehrlich feit entbehren, unsere Existenz bedrohen, wir würden gewiß der nationalen Entwickelung anderer mit Ruhe, ja mit Freud« zusehen, denn Fortschritt ist unser Losungswort, Fortschritt ist die Ausgabe der Menschheit. Wir wären die ersten, die die Hand zu einer ehrlichen Versöhnung bieten würden; — so aber bleibt uns nichts übrig als den Vertheidigungskampf mit allen gesetzlichen Mitteln so lange fortzusetzen, bis ein guter, ein ehrlicher Friede möglich wird. Unser Ideal ist ein einiges, großes, dem Fortschritt huldigendes und durch den Fortfchritt mächtiges glückliches Oesterreich. Zu diesem muß es kom men, wenn Oesterreich als Großstaat bestehen, wenn es sich nicht in lose, ohnmächtige Gruppen auflösen soll. Oesterreich muß ein Einheitsstaat werden, in dem unter dem Schutze liberaler Gesetze jedem Stamme Raum zu seiner Fortbildung gegeben wird, und in dem dann die Führung jenen Stamm und zwar zum Wohle deS Staates zufallen muß, der die größte Bildung besitz:. Das ist dann die natürliche Hegemonie, die kein Ge setz geben, aber auch kein Gesetz nehmen kann. Aus dieses Oesterreich der Zukunft, das kommen wird und kommen muß, auf unser geliebtes Groß-Oesterreich bringe ich ein dreifaches Hoch!" Nach dieser Rede sprachen noch die Herren: Lutz, Bezrrksrichter Eastelitz, Befozzi, Dr. Schurbi, Bürgerschullehrer Dedeck, Dr. Higersperger. Julius Rakusch, Fritz Mathes und Landesgerichts rath Balogh. Erst in sehr vorgerückter Stunde entfernten sich die letzten Theilnehmer deS Bankettes, daS durchwegs den Eharacter eines freudigen Familienfestes hatte. fProfeffor Ichuhmann in Wien] wurde zum Landesschul-Jnspector für Talmcttien ernannt. sE r n e n n u n g e n.s Der Minister und Leiter deS Justizministeriums hat die NotzriatS-Eandidate» in Stein Johann Äaeie und Franz Versec, zu Notaren für Südstciermark u. z. Ersteren mit dem Amtssitze in Schönstem. Letztere« mit den Amtssitze in Lichtcnwald, ernannt. sA e r z t e v e r e i n.s Herr Regierungsrath Prf. Dr. A. Valenta aus Laibach, hat Samstag den 17. März I. I. bei einer sehr gut besuchten Versammlung der Mitglieder des „Eillier Aerzte-Vereines" einen das Interesse seines Auditoriums in hohem Grade fesselnden und mit Beifall auf-genommenen Vortrag auS feinem Specialfache ge- fDer öffentliche Kindergarten der S t a d t g e in e i n d e E i l l i] ist der Vollendung fo sehr nahe geruckt, daß seiner Eröffnung am I. April l. I. kein wesentliches Hindernis mehr im Wege steht. Die Anstalt wurde von Seite der Stadtschulbehörde im Köder» mann'schen Hause. Herrengasse. Nr. 17. uriterge-bracht. u«d wurden hiezu zwei fchöne. geräumige, luftige Zimmer sammt Nebenlocalitäten adaptin. Die Ausstattung der Zimmer ist nicht nur äußerst geschuiackvoll gehalten, sondern sie muß, was ihre Zweckmäßigkeit und die Anordnung in hy> gienischec Hinsicht anbelangt, zu dem Besten gezahlt werden, was ein Mustergarten auszuweisen im Stande ist. sticht minder war man darauf bedacht, die Anstalt mit den vorzüg-lichsten Lehr-, Lern- und Beschäftigungsmitteln zu versehen. Auch werden bereits Anstalten ge* troffen, den neben dem Hause befindlichen, der Anstalt gehörigen Garten in einen allen Anforderungen entsprechenden Sommertummelplatz be-ziehnngSweife Sommerkindergarten umzuwan-deln. :'lus dem Statut ist zu ersehen, daß die aufzunehmenden Zöglinge in zwei Gruppen eingetheilt werden, nämlich in eine zahlende und eine unentgeltliche Gruppe. Dies« Gruppen wer« den in abgesonderten Localitäten untergebracht und zu verschied« nen Tageszeiten unterrichtet werden; damit wird selbst den leise-sten Bedenken der Eltern begegnet, daß für ihre Kinder durch die Zufammenziehunz der Zöglinge aus allen Volksschichten ein Schaden in Bezug auf die Reinlichkeit, Moralität, sowie auch in sanitärer Beziehung erwachsen könnte. Die Localitäten und deren Einrichtung werden 1883 am Osterso » ntag und Ostermontag Nachmittag von 2 — 4 Uhr den Eltern zur Besichtigung offen stehen, und werden nähere Auskünfte von den an Ort und Stelle anwesenden Mitgliedern des Kindergarten-Curatorinms eriheill werden. sL o c a l m n s e ums Das Localmuseum. welches morgen Sonntag des Normatages wegen geschlossen bleibt, wird am Montage dem Pud» licum offen stehen. sGutsverkauf.j Das durch seine rei-zende Lage, seinen prächtigen Hochwald und seinen Park sehr wcrthvolle Gut Neuhaus wurde von Herrn Adolf Kogan aus Odessa angekauft. Mit dem Scheiden deS vorigen Herrn Besitzers Ritter v. Leiritz. verliert die Gemeinde Doberna «inen ihrer größten Wohlthäter, die Armen und Leidenden einen zweiten Vater. sEr z h erz o g I o h a n n -M o n u m e n t] In der letzten Sitzung des Marburger Ge-meinderathes theilte der Bürgermeister Herr Dr. Tuchatsch mit. daß ein großmüthiger, unerkannt bleibeiiwoUender Spender, der mit ganzem Herzen an Marburg hängt, der Gemeinde das Standbild des unvergeßlichen Erzherzogs Johann zum Geschenke mache. Dieses Geschenk werde dankbar angenommen. Die Bausectivn und die Finanzsection werden daher ersucht, die erforder-lichen Vorkehrungen zu treffen. sDie Enthüllung des Kaiser Josef-Monumentes in P e t t a u, s verspricht allem Anscheine nach von großer Bedeutung zu werden, — allenthalben im Unterlande regt sich die Lust, das schöne Fest mit unseren wackeren Parteigenossen mitzufeiern. Das Festcomite entwickelt die regste Thätigkeit und sind die Vorarbeiten zur Ausstellung im Stadtparke bereits in Angriff genommen, und die Granilstusen schon in Arbeit. Am Abende des Psingstsonntages — dem Vortage deS EnthüllungStages — ist ein Fackelzug in Aussicht genommen, welcher um so großartiger aussallen wird, als die Gäste des Pettauer Turnvereines ohne Zweifel an demselben theilnehmen werden. Das Festcomite beschloß auch die uMiegendeuHöheu zu beleuchten. Es entwickelt sich wit»gesagt eine außerordentliche Thätigkeit, die von Seite der deutschen Mitbürger Pettaus, die den. Feste mit Freuden eutgegevsehen, die beste Aner-kennuug findet. Zu Gaste werden die Bewohner sämmtlicher naheliegenden Ortschaften und deutschen Städte gebeten. Eeine Ueberraschung scheint man den Fefttheilnchmern durch die Uniformirung der Musikkapelle bereiten zu wollen. ^Gründungsfest des Pettauer T u r n v e r e i n e s.s Wie uns aus Pettau geschrieben wird, feiert der dortige Turnverein Heuer das 20. Jahr seines Bestehens. Als Festtage sind das Pfingftfest — der 12. und 13. Mai ausersehen. Der Verein sandte bereits seine Ein-ladungen an sämmtliche Turnvereine des südöster-reichischen Gaues. Der Ausschuß entwarf folgendes Prvgrainm: Samstag, 12. Mai Abends 9 Uhr Kneipe. Sonntag, 13. Mai Vormittags Empfang der Gäste am Bahnhofe, Einmarsch zur Turnhalle. Mittags gemeinschaftliches Essen. Nachmittag 3 Uhr Schauturnen u. z. bei günstiger Witterung auf dem freien Turnplatz. Abends: Fest-Commers. sD a S Jahrmarktfest im Casino.s Ostera, die altdeutsche Göttin der im Frühling wiederauflebenden Natur, muß schon altersschwach sein, ihren Reizen wohnt nicht mehr die gewohnte Kraft inne, die Natur ihrem Macht-worte Unterthan und folgsam zu machen. Die lieben Vöglein im Walde können noch nicht „dcn Grundstein" zu ihren Nestern legen. Schnee-glöcklein läuten den Weidegang ein und Knospen und Triebe hüllen sich sorglich in ihre schütz,», den Deckblätter. Und dieses Naturwalten ist nicht nur Oesterreichs Vorrecht allwo eine deutsche Göttin ob uralt und reglos oder jung und viel-vesprechend unter dem Zeichen des Mars na-türlich confiScirt werden muß, nein, die meteorologischen Stationen auch von Ländern, welche weder von Tschechen noch Pervaken begnadet sind, melden übereinstimmend, daß die Früh*-lingSgöttin ihren Scepter „verlegt" habe. Trösten wir uns: wir können von erwachendem Leben Kunde bringen; sür das Jahrmarktfest, da sprießen die Knospen lebhaften Interesses und wundersam wird die Blume sein, welche sich da „Pentsche Nacht s entfalten wird. Der Gärtner verschiedene, welche die Knospe hegen, pflegen und großziehen wollen, melden sich zum Dienste und freudig wird Jedem seine Stelle gewiesen. Schau in einer früheren Notiz wurde hingewiesen auf daS Theater, welche» Jules Verne's Reise un, die Welt in 80 Tagen scenisch in der Vollpracht naturgetreuer Copie darstellen wird; das wird großartig werden ! Zu was nach Amerika durch-brennen, wenn man viel zu viel Zuwenig hat; am Jahrmarkt kann Jeder den Zug durch Amerika denützen; wozu ist der große Natur-forscher Häkel an Eilli vordeigereist, wozu hat er den großen Seeweg von 60(10 Seemeilen ge-macht, um Ceylon zu durchforschen. Er hätte es billiger haben können. Das Paradies. Ceylon, — ob diese wunderschöne Insel wohl als Stätte des biblischen Paradieses vermuthet wird, — weil Adam dort allein, ohne Eoa. hauste ? — wird auf dem Theater bis in's kleinste Detail hinein naturgetreu dargestellt und nicht nur das unbedeutendste und für einen Naturforscher doch bedeutende Pflanzenfäserchen, auch daS kleinste Protoplasma Klümpchen im Urschlamn, hätte Häkel da finden können; und hätte Tests Pascha den Ara'n Pascha nach Cilli begnadigt, so wäre Arabi auch auf Ceylon gewesen. Solche Paschas denken offenbar zu wenig. Und doch denken sie, diese Pascha's. Arabi Pascha in dankbarer Eriunernng, daß er während seinem Eintagsleben einen, Schweizer seine Secr»teriats-geschäfte ruhig anvertrauen konnte, brauchte nur zu hören, daß ein Schweizer an dem Jahr-marktsfefte betheiligt sei, flugs schickt er eine indische Gaurlerbande her, durch gymnastische Spiele zur Erheiterung und zur Ergötzung bei-zutragen, und wie Alles am Jahrmarktsfeste großartig sein wird, so werden auch die Lei-stungen dieser Gaukler sublim, tropisch, groß-artig sein. Freut Euch darauf uud dann kommt und seht. Zuviel verrathen, zuviel aus-plaudern darf man nicht, aber eS giebt noch eine Unzahl Typen. Gestalten, Einzelgruppen, von denen der Reporter schweigt, welche aber dem VoltSgewimmel am Jahrmarkte den Stempel des wahren Jahrmarktscharacters auf-drücken werden, und welche von ihren Einzel-leistungen dcn Schleier des Geheimnisses nicht lüften lassen wollen. Aber eines müssen wir doch noch mittheilen zur Freude der Jäger und der Schützen, deren es in Cilli ja n,ehr giebt, zwar nicht mehr als Sand am Meere, aber mehr wie Hafen Prekorje: ein Schützenfest wird verbunden mit dem Jahrmarktsfeste und damit ist wieder ein großer Theil der Mensch» heit befriediget, und der Jahrmarkt wird um so vollkommener sein. Nun denke Jeder drüber nach, Was er zur Messe bringen mag; Und Jede überlege still Wie sie zur Messe kommen will. sD e r Cillier V e r s ch ö n e r u n g s-Verein] hält Dienstag, den 21. d. Mts., 8 Uhr Abends, im Hotel zur goldenen Krone seine Generalversammlung ab. Aus der Tages-Ordnung stehen: Geschäftsbericht mit Vorlage der Jahresrechnung und allfällige Anträge. sV e r e i n s a u f l 6 \u n g.] Aus Rann wird unS geschrieben : der hiesige schon seit längerer Zeit ein Schluminerlebeu führende Weinbau-Ver-ein hat in seiner letzten Versammlung die Aus-lösung des Vereines ausgesprochen. sM a r b u r g e r S t a d t t h e a t t r.) Nachdem sich Herr Director Westcn in der sonntägigen Vorstellung durch eine Operettenrevne (1. Act aus „Apajune," 2. aus dem „Lustigen Krieg" und 3. aus dem „Spitzentuch") in der würdigsten und erfolgreichsten Weise verabschiedet, fand Montag das Brnesice deS ChorpersonalS statt. Das Haus war außerordentlich gut be-sucht, der Erfolg ein sehr günstiger. Die Kapelle des heimische» Regimentes, welche unter der Leitung ihre« anerkannt tüchtigen Kapellmeisters, Herrn Wagner, in liebenswürdigster Weise mit-wirkte, bot vier größere Stücke, von denen die Ouvertüre zur Oper Raymond von Thomas und das Menuett von Boccherini — letzteres auch im letzten philharmonischen Concerte auf-geführt — den meisten Beifall errangen. Unter den übrigen Mitwirkenden nennen wir Frl. Leeb 7 und Herrn Dr. Westen, die je ein Duett aus dem »Lustigen Krieg" und „Donna Juanita" sangen. Das Publicum lohnte ihre ausgezeichneten Leistungen durch mehrfachen Hervorrus. Frau Schramm, eine hier bekannte Meisterin aus dem Klavier, brachte zwei Stücke mit großer Feinheil der Technik zu Gehör. Mit gleichem Erfolge spielte Herr Omuletz zwei Pieren auf der Streich-zither. Herr Brandeis dcclamirte Joh. Gabr. Seidl's Gedicht „Der Falschmünzer" und bewis darin deutlich, daß er bereits bedeutende Fort-schritte gemacht. Sein maßvoller Vortrag fand allgemeine Anerkennung. Die Herren Charles. Sußmann und Zich, deren Namen auch aus dem Programme standen, erregten einigen Effect in-dem sie — nicht mitwirlten. Der größere Theil des Publicums verniißte ihre Mitwirkung nicht. Dafür aber sang Herr Fenster, um eine ausgebliebene Nummer zu ersetzen, zwei Couplets und erzielte damit große Heiterkeit und lebhaften Beifall. Den Gesammterfolg vervollständigte der Einacter „Ein Zündhölzchen zwischen zwei Feuern," dessen Rollen mit den Damen Lerach und Müller, sowie Herrn v. Rittersfeld aufs beste bejctzt waren. sCi11ier S t a d t t h c a t e r.] Das Repertoire brachte uns Mittwoch vor sehr gut be-suchten, Hause das zwar etwas veraltete, doch noch immer gern gesehene Lustspiel „Das Ge-fängniß" von R. Benedix. in welchem He,r Starke vom Landestheater ,n Graz den Doctor Hagen spielte. Wir müßen gestehen, daß der Künstler im Fache der Conversationsliebhaber ebenso zu Hause ist, wie in den, ver Helden. Die Darstellung dieses trockenen Büchermenschen war mit der einsachsten Natürlichkeit und dem liebenswürdigsten Humor ausgestattet und daher von hinreißender Wirkung. Reicher, ungetheilter Beifall ehrte die wackere Leistung des werthen Gastes, dem beim Auftreten zwei Kränze über-reicht wurden, die der Künstler sichtlich hoch er-freut in Empfang nahm. Eine sehr gute Ver-lreterin der Adelgunde von Dclmenhorst war Frau Director Zanetti. Ebenso entsprach Frl. Herz sehr gut ihrer Rolle als Hermine, dagegen können wir uns mit der Leistung des Frl. Hagen als Mathilde nicht zufrieden erklären, lobende Erwähnung verdienen ferner die Herren WillmerS als Baron Wallbeck und Schimmer als Gefängniß-Jnspector. sTheater-Nachricht.j Am Oster-sonntags widmet Herr Director Zanetti die Hälfte der Reineinnahme der Vorstellung dem Teutschen Schulvereine, wie er sol-ches jedes Jahr während der Zeit seiner Di-rectionssührung gethan. Wir hoffen, daß sein sein deutsch-patriotisches Streben durch ein recht volles Haus, mit besten, Erfolge gelohnt werden wird. Gegeben wird Plan-quette'S melodiöse komische Oper „D i e G l o ck e n von Corneville. — Montag kommt A. Langer's Volksstück „Der W i e n ^r Fr e i-willige oder Die Schlacht bei S o m m a-c a m p a g n a zur Aufführung; die beiden Hauptrollen, die fesche S a l i und der R o s n e r Franz! befinden sich in den bewährten Hän-den von Frl. H u e n, e r und D i r. Z a n c t t i. Es steht daher ein reckt vergnügter Abend zu erwarten. — Im Laufe der nächsten Wochen finden die Benefice-Vorstellungen für Herrn Re-giffeur W a l d e n und Frl. Huemer statt. sThierarzt - Stel 1 e.s In Tüffer wird die Stell: eines Bezirks-Thierarztes besetzt und beträgt der Jahresgehalt 400 fl. Gesuche können bis Ende April an den Bezirksausschuß gerichtet werden. sJ n der Gemeinde G r e i Sj bei Sachsenfeld geht es bekanntlich mit den Fi-nanzen schlecht; dafür ist aber die Amtirung slovenisch, was unter diversen anderen Nachtheilen auch folgenden nach sich führte. Der geldbedürftigen Gemeindevertretung muß ge-holfen werden! Der Starosta sprach'S und befahl dem Schreiber, an die Sparcasse nach Graz das Ersuchen um Gewährung eines unverzins-lichen Darlehens von 800 fl. zu richten. Selbst-verständlich wollte die Gemeinde Greis impo-nirend auftreten und bat slovenisch. was aber in Graz nicht verstanden wurde. DaS Gesuch kam zurück und wurde nun in jener Sprache 8 geschrieben, welche die Schriftgelehrten in Greis ohne Ausnahme weit besser verstehen als die slovenische, nämlich in der deutschen. Wir wünschen den Gesuchstellern den besten Erfolg, obschon für solche Fälle eigentlich die Adresse deS Herrn Michel Voönjak in Cilli als Vor-stand der Posojilnica die richtigere wäre. [Correctur.) Wir haben in unserer vor-letzten Nummer berichtet, daß das Bauernhetz-blatt „Slovenski goSpodar" ein passives Unter-nehmen des katholischen Preßvereines (!) in Marburg fei. Die „Südsteirische Post", deren Redaction bekanntlich Dr. Gregorec als Chef angehört, ist nun ziemlich ärgerlich darüber, daß man den Rechenschaftsbericht profanen Blicken aussetzte und kündigt das Unterlassen der Veröffentlichung von Rechenschaftsberichten des Vereines für künftighin an. Bei diesem Anlasse spricht sie von einer Minimal-Abon-nentenzahl von 1990 — was wir hiermit cor-rigiren. Die AbonnementSbeträge pro 1882 be-trugen sammt Zinsen 4691 fl. II kr. was im günstigsten Fall« — da das JahreS-Abon-neinent 3 fl. beträgt — 1830 Abonnenten auS» machte. Nur fein bei der Wahrheit bleiben, liebes Doctorchen! [Ein zärtlicher Gatte] In St. Peter bei Königsberg hat der Grundbesitzer I. Lupschina sein Cheweib entsetzlich mißhandelt, unter Anderen derselben die Kopshaare und den Zopf buchstäblich ausgerissen, so daß das arme Weib vollkommen kahl ist. [Taschendiebstahl in der Kirche.] Am 19. d. benutzte ein rasfinirter Dieb daS Gedränge während des Hochamtes in der Jo-fefikirche; er schnitt dem wohlhabenden Grund-besitze? Bartlmä Kruschitz mit einem scharfen Messer die Seitentaschen deS Rockes ganz kunst-gerecht auf. und entwendete daraus, ohne daß der Betreffende es im leisesten verspürte, die Brieftasche, in welcher sich eine Barschast von 160 fl. und zwei Wechsel auf je 200 fl. lautend befanden. Ebenso leicht wie der Diebstahl gelang ihn« auch daS Verschwinden im Gedränge. [Fingirter Mordversuch.] Der AuSzügler Anton Matej in Donatiberg «Bezirk Rohitsch) hatte seine leibliche Tochter Aloisia beschuldigt, daß sie ihm in ein Gemüse Zünd-hölzchenköpfe und Glasscherben gemengt habe, um ihn zu vergiften. Diese Beschuldigung machte er auch vor Gericht, wohin er den Topf mit der gedachten Mischung brachte, geltend. Die diesbezüglichen Erhebungen ergaben jedoch, daß der Genannte auS Mache sich seiner leiblichen Tochter durch eine längere Verhaftung entledigen wollte. [Kiudesmor d.s Man schreibt uns aus Windisch-Landsberg: In St. Peter bei Königs-berg hat die ledige Bauerstochter Anna Pregrad ihr heimlich geborenes Kind im Bette erstickt und sodann im Hausgarten verscharrt. Merarisches. [Rom in Wort uud Bild.] Eine Schilderung der ewigen Stadt und der Campa« ana von Dr. Rud. Kleinpaul. Mit über 400 Illustrationen. 31. bis 36. Lieferung ä 1 M. (Leipzig. Schmidt & Günther). In diesen Heften wird der Vatican geschildert, das großartigst« Museum der Welt, denn zahllos und erhaben sind die dort gesammelten Kunstschätze und jeder Kunstfreund muß sich aufrichtig freuen, in welch schöner Weise der Versasser der Größe dieser Ausgabe gerecht worden ist. Zwar konnte er nur die Schätzt erster Classe ausführlicher be-sprechen, da der Umfang deS Werkes nicht mehr gestattete, aber schon damit hat er genug geboten und durch die Beigabe der vielen Jllu-strationen treten uns die bekannten Perlen der Malerei und Sculptur noch näher, wie freuen wir uns über die Sixtinische Kapelle, die Log-gien des Raphael, die großartigen Wandgemälde von Raphael: die Dispute, die Schule von Athen u. s. w., dann über die Schätze der Sculptur in Galleria Pio-Clornentino mit dem weltberühmten Apollo, der Laokoongruppe, dem Zeus von Otricoli und wie sie alle heißen, wir durchwandern das Musen Chiararnonti, den Ilraccio Nuovo und alle andern herrlichen „ptuif+t Macht." Säle. Die l meisten Illustrationen sind wahre Kabinetstücke. [Jagdzeit » n g.] Schmid & Günther'S Leipziger Jllustrirte Jagdzeitung 1883 Nr. 12, herausgegeben vom Königl. Oberförster Nitzsche, enthält folgende Artikel: Pelzjagd und Pelzhan-del im Amerikanischen Norden. — Jagden in den Sümpfen der Breffe unweit Lyon. Vom Oberförster Quensell. — Zur Schrotschuß-Frage. Von H. Rehwald. — Mancherlei. — Illustrationen : Reines« im Hühnerstall. Von Ludwig Beckmann. — Affen rauben dem Panther sein Junges. Von F. Specht. — Inserate. Die Jllustrirte Jagdzeitung von Schmid & Günther in Leipzig erscheint am 1. und 15. des Monats und kostet balbjährlig M. 3. Bei den Postan-stalten M. 1.50. Hingesendet.*) An die deutschen Frauen Pettau's! Unsere Turner schicken sich an, das Fest des zwanzigjährigen Vereiusbestandes in den Maitagen zu begehen. Ich weiß, daß es bei den Frauen unserer Stadt schönen Anklang finden wird, wenn ich bei diesem Anlasse eine Spende an unseren Turnverein anrege, die würdig der Geberinnen, und würdig des Empfängers wäre. Spendenwir unserendeutschern Turnern eine weiß-grüne Fahne, geschmückt in i t s ch w a r z-r o t h g o l d e n e n Bande! Nicht jede Frau vermag an die Spitze eines Comites zu treten, das sich eine solche Ausgabe stellt — ich wirke gerne mit, und schicke mein Scherflein der „Deutschen Wacht", welche die Güte haben wird, dieses seinerzeit dem Unternehmen zur Verfügung zu stellen! •) In einer Zeit wo man bei uns alles was deutsch ist ;u unterdrücken bestrebt ist, müssen wir zeigen, daß wir deutsche Frauen sind. — Möge meine Anregung freundliche Aufnahme finden! Eine deutsche Pettauerin Pettau, am 23. März 1883. *) Mit dem Schreiben sind un? 10 fl. zugegangen, über welche wir gütigst zu verfügen bitten! «Lorrespondenz der Aedaction. Herrn L. in Windtschgraz. Wir bitten den bewußten Artikel einer milderen Fassung zu unterziehen. Herrn — n. i n Sauerbrunn. Die gewünschten Nummern sind gänzlich vergriffen. Brief folgt demnächst. Herrn B. in Fraßlau. Die Veröffent-lichung der Korrespondenz würde unangenehme Folgen nach sich ziehen. Wuntes. [Rauchen und Trinken.] Ein Eng-länder, Mr. Read, hat in den letzten Tagen ein Buch veröffentlicht, in welchem er nicht etwa gegen Diejenigen polemisirt, die Mißbrauch mit den als Aufschrift erwähnten Dingen treiben, sondern ganz im Gegentheile zur Vorsicht mahnt, im Umgange mit Leuten, die weder trinken noch rauchen. Mr. Read meint, die Letzteren wären um so gefährlicher, da sie sich bemühen, für ihre negativen Tugenden Profelitcn zu machen. Zum Schluss« bringt Mr. Read ein Verzeichniß be-rühmt« Zeitgenossen in ihrem Verhältniß zum Wein und zum Tabak. „Mr. Gladstone ist kein Raucher, hingegen trinkt er zweimal täglich ein gewisses Quantum Wein, und erklärt selbst, daß er sich eine größere Menge vergönnt, wenn er anstrengend gearbeitet." Bret-Harte sagt: „Im Momente, wo mir die Cigarre ausgeht, gehen mir auch die Gedanken aus!" JuleS Simon schreibt: „Zu viel trinken ist eine Schande, zu wenig ein Unglück!" Mark Twain verdankt — wie er sagt — seine Erfolge achtunddreißig» jährigem, anstrengendem Rauchen. Turgenjeff erklärt, gebrannte Wasser wären dem Menschen wohlthätig. Trolope'S Diener schlich jede Nacht, nachdem sein Herr zur Ruhe gegangen, an sein Lager, um ihm die Cigarre mit der er eingeschlafen, aus dem Munde zu nehmen. 1883 Taine erklärt, daß, wenn man zwischen zwei Ideen schwankt, nur ein Glas Wein entscheiden könne. Dr. Siemens behauptet. daS erste Aufleuch-ten elektrischen Lichtes in Alkohol erblickt zu haben. J>.mes Paqn hat seine Compositionen umgeben von Rauchwolken niedergeschrieben. Sir Erkine May und Sir Theodor Martin, berühmte Staatsmänner Englands, sagen, daß, wer mit dem Kopfe arbeitet, ihm auch Geist durch den Mund zuführen müsse. Darwin er-klärte lachend, er habe bei seinen Arbeiten drei Gehilfe» gehabt: den Wein, den Rauchtabak und den Schnupftabak. Paul Bert ist in der Meinung, daß, wer nicht trinkt, nicht studiren könne. Göthe behauptete bekanntlich, in feinem Leben 50.000 Flaschen Wein getrunken zu haben, und Charlyle antwortete damit, daß er erklärt. 50.000 Pfeifen geraucht zu haben. Endlich for-den Mr. Read die Ehemänner oder Liebhaber, welche einer Frau zu Liebe dem Rauchen oder Trinken entsagten, energisch auf. Diejenige, die sie zu so Unseligem verleit?», gänzlich im Stiche zu lassen. [Ueber das W a ch S t h u m L v n° d o n S] giebt ein soeben veröffentlichter Bericht des hauptstädtischen Bauamtes Aufschluß. Wäh»! rend der letzten 25 Jahre (1856—1882) ver-! mehrte sich die Länge der Straßen im Weich-1 bilde der Stadt von 925'/, aus 1607 s/8 Meilen ; die Zahl der Häuser stieg von 258.000 auf 420.000. [Wirkungen des Telephons.] Ein biederer Landmann in „Far West" zweifelt« an der Fernwirkung des Telephons, bis man ihn aufforderte, durch einen solchen Apparat einmal mit seiner fünf Meilen entfernt wohnen-den Gattin sich zu unterhalten. „Holiah, St.rah,"! rief er hinein, doch ein Blitz, der im nämlichen Moment den Draht traf warf ihn zu Boden. „DaS ist die Sarah, wie sie leibt and lebt!"! erklärt? er, sobald er sich vom Boden aufgerafft und von seinem Schrecken erholt hatte. [Unfreiwillige Komik.] Ein nicht unebenes Beispiel unfreiwilliger Komik soll neu-lich der Bürgermeister von X. gegeben haben. Da es in X. längere Zeit geschneit hat, verord-net der würdige Magistrat. daß jeder Hausherr den Schnee vor seinem Haus« entfernen lasse. Da aber die Arbeit aus einmal eine etwas große ist, fo läßt er im „Amtsblatt" verkünden: „Der neue Schnee kann vorläufig noch liegen bleiben, der alte muß bis Mittags zwölf Uhr fortgeschafft ein!" [Guter Grund.] Student A.: „Nun, lieber Freuud, warum gehst Du denn bei diesem prächtigen Wetter nicht aus?" — Student B.: „Weil mein Geld und mein Credit ausgegangen sind, muß ich natürlich zu Hause bleiben." i [Ein Bauer] gestand in der Beichte, daß er Heu gestohlen habe. „Wie viel Bündel ?" fragte der Pater. „Das thut nichts zur Sache," versetzte der Bauer, „nehmen Sie nur Wagen-ladung an, denn ich und meine Frau holen das übrig« bald nach." Course der Wiener Morse vom 24. März 1883. Goldrente...........98.50 Einheitliche Staatsschuld in 'Noten . 78.25 „ „in Silber . 78.55 Märzrent« 5% ........92.85 Bankaktien...........831.— Creditactien..........313.60 London............119.60 Napoleond'or.......... 948— k. k. Münzducaten........ 5.66 100 Reichsmark.........58.45 „Deutsche Wacht" i erscheint wöchentlich zweimal und kostet viertel-jährig für Cilli fl. 1.50, mit Postsendung fl. 1.6V. Mit 1. April d. Z. eröffnen wir cin ncue4 Abonnement auf di« „Deutsche Wacht" und beirägt felbes bis 30. Juni fl. 1.60. 1883 pettf s* Macht." 9 S£ Aerztliche A Bestätigung. Herrn XDx. T. G~- Fopp, k. k. Hofzahnarzt In Wien I., Bognergasso Nr. 2. Als Aizt von mehr als 3000 Arbeitern, habe ich Ihr echtes Änatherin-Mundwalser hei Auflockerung des Zahnfleisches. Lockerwerden der Zähne, bei üblem Gerüche aus dem Munde und bei skorbu-tischen Erkrankungen der Mundschleimhaut stets verordnet und damit die er-gpriesslkhsten Erfolge erzielt. Seit 10 Jahren mache Ich täglich von Ihrem Anatherin-Mundwasser Gebrauch, kann dessen Nützlichkeit nicht genug loben und empfehle Ihr Mundwasser Jedermann ans das Beste. Med. und Chir. Dr. Wolf, Mitglied des Wiener med. Doktoren-Kollegiums, Fabrik*- nnd Bahnarzt der a priv. Kaiser-Fer-dinunds-Nordbahn. Zu haben in Cilli: Baumhoch'« Erben. Apoth. J. Kupfei'schinidt, Apoth. Krisper. I!ANN : J. Sehni. dersi-hitsch. Apoth. W.-LANDSßKRG; S. A iiczuHk. Apoth. GONOBITZ: C. Fleischer, Apoth. W.-FF.ISTRnZ: A. v. Gutkowski, Apoth. Ecüte goldene Granatenriii£e für Herren und Damen zu 3 Goldene Granatenohrgehänge zu 3 und 4 It. ~ Goldene Granatenkrcuzel xi 3 and 4 fl. j voT*fndrt xoLea vorherige Einsendung ile* BeirajEcu per Postanweisung — franco orter Keycn PuAtoicbnahme Granatwaarenfabrik Gustav Schack Weinberg« (B&limen). (Bei Rloffcn ist die Breite de« Finnen« mittelst Paplerstreifchens anzuheben. M- Verkauf eil GroM en Detail. ^ eforgt nnd traurig in iie Zukunst, weil « bielt iiq Alles eifolglos jjtbrauchtc. Allen, dcionders _ ,ibci derart Ln!>n>d«ii fei hiermit Mg Durchsicht des ftctncn Sucht« „Der vVVf-V/'? firantcnircunb" dringendempsichlrn. dttfl? Mm st« finde« darin liiimidjrnbt B>° CfcT.. /> weis« bajiiv. trnft mich Tchioerlinnlr bei Änivmdimg der riditigeii Mittel Hei^ luiist ihres Vri&cn« ot>cv wenigsten» groftt > Linderung desselben gesunden I»..!>en. Die Zusendung des ..Kiaittensreimd" ctfolflt misWunsch durch Ü. Äonschcks llniversilätS-Buditiandliing in Wien. 1.. StephanSplah 6, kostenlos. so dost der Bestelln nur 2 kr. Auslage für seine Conesve» deu.kone d.U Dr. Schmidt'S bewährtes ' HühntrangrnpNiiflrr wird seit vielen Decennien als schmerzlos und sicher wirkend«» Mittel zur voll-ständigen Entfernung der Hühneraugen angewendet. (e4tt»marto Die Wirkung diese? Dr. Schmidt schen Hühneraugenpflasters ist nahezu überraschend, da nach mehrmaligem Gebrauche jedes Hühnerauge ohne jegliche Operation entfernt werden kann. Preis einer Schachtel mit 15 Pflästerchen und einer Hornspatel zum Herausziehen der Hühneraugen 83 kr. ö. W. Hiuvtvrrskndnuys-Tcvot: Gloggnitz, N.-Oeft., in Juli«» Bittner'S W. Bdothek«. Depots in GiUi: I. Kupserschmid, Apoth., «5<>—2ä A. Marek, Apolh. f NB. Beim Ankaufe diese» Präparates wolle barf P. Z. Publikum stets darauf achten, daß jede Schachtel deigedruckie Schutzmarke führe. ( sJÜÜTTaÄx. chezu stände Dr. Behr s « Rerven-Extract, ein aus Heilpflanzen nach eigener Methode bereiteter Extract, welcher sich seit vielen Jahren als vottreff-liches Mittel gegen Nervenkrank-. heiten, wie: Nervenschmer-zen, Miqräne, Ischias, Kreuj-1 und Nückenmarkschmer,en, Spilepste, Lähmungen, Schwä-u. VoUntionen bewahrte. Ferner wird Tr BehrS Nerven-Sxttact mit besten, Er-folge angewendet gegen: Gicht und Rheumatismus, Steifheit der Muskeln, «elenks-und Muskel - Rheumatismus, »ervdseu Kopfschmerz und Ohrensausen. Dr. Behr» Nervcn-Estract wir nur äusserlich angewendet. Preis einer Flasche mit genauer GebrauchSanw.: 9o Irr. «. I» . HaupiversendnugS Depot: Kloggniv, N.-O«st.. in Julius Bittuet'S W. «»otheke. Depot in Cilli: in den Ap-tlickcn : I. Kup-ferschmid; Ad. Marek. NB Beim Ankaufe dieses Präparates wolle das P. T. Publikum stet» darauf achten, daß iede Flasche auf der äußeren Umhüllung beige-dr druckte Schutzmarke führe. '6-49—25 4i (I) 0 1> I +> 01 0 ft H G ► um Von O » Mj Kaffee — Tliee jl per Polt portofrei inol. Verpaokung. wie bekannt in reeller felnsohmeckender Waare in Säckchen Ton 6 Kilo ~~~ unter Nachnahme. fl. 0. W. Rio, kein kr&ftig........... 1.45 Santo*, ausgiebig kräftig.......3 60 Cuba. ff. grün kräftig........4.10 Ceylon, hlaugran. kräftig......5. — Gold-Java, extrafein, milde.....S 20 Portorieo, delicut, feinschm...... 3 40 Perl-Kaffee, hochfein, grstn.....5 05 Java, grunsh.. kriUt, delic.......5 95 Java, Zi.. hochedel, brillant.....7.20 Afr. Perl-Mocoa, echt feurig .... 4 43 Arab. Mocca. echt, edel, feurig . . . 7 20 Besonder« beliebte feinschm. Stambul-Kaffee-Mlachjing' . . . .4.70 Tla.ee per Kilo : Congo Sein............t 30 Sonohong:, ffeln..........3 50 Famlllen-Thee, extraf........4 Tafel-Rele, extraf. per 5 Kilo .... 1.40 Perl-Sago. echt, per 5 Ko,.....1.90 Ausführliche Preisliste Aber Colonial-Waa-ren, Spiritnosen und Delieatessen gratis und franeo. 77_i8 A. B. EtUinger, Hambarg. Meinen geehrten Geschäftsfreunden und dem P. T. inserirenden Publicum xeige ich hiemit an, dass ich die bisherige Bezeichnung meiner Firma, lautend: HEINRICH SCHA1EK, Gewral-Aptiir der Annoncen-Eipeflition von &. L. Dank & Co. in die Bezeichnung: Annoncen-Expedition von HEINRICH SCHAT.TiK umgeändert habe. Nachdem Ich das Genchttft anch bisher für meine cl*ene R^hniing rührte, «o wird die«.- Aenderung der Xclchnanc meiner Firma ans meine Gew-hUftegebahi ung kt merl«l^lnflu»»^nehm^^ ich mir Firma xnr■ promptesten und billigsten Effec- „ v,^. H«*«iSS38 |Ielnrlch schalch, Annoncen- ExpetUtlon Wien. I. Wollzelle 13. „THE «KBSHAM» Lebens - Versicherungs- Gesellschaft in London. Filiale für Oesterreich. Wien. GiselaHtraase 1. im Hause der Gesellschaft, Hecheiisclmlts-Bericht vom 1. Juli 1890 hl« Inel. SO. Juni 1881. ........fr. 74,122.865.— Aft«*a....................................... 14,886.404.80 Jahreseinkommen aus Prämien und Zinsen .... *, " * .' ,'öia 11789663J'W> Auszahlungen für Versicherung«- und Kentenyerträge Rüekkinfe etc ^t'848 .....ÜS71Z0K5- lu der letzten /.wOlfmonatlichen Ge«chäft«penode uhd bei der G««ellachast für ., ., ....... neue Antrag,' eingereicht, vrodu-ch der Gcsanimtbetrag der in den letiten 28 Jahr, n 400.000--cingereichten Anträge sich ans mehr als.................. • • V.«a 1. •»"«' »**1 »«» »« fr -^68.882 80 Activa ....... ..... .................* ' *.....„ 15,412.82175 Jahr<»eiDkomiiien »os Prämien qnJ /inteu . . ■ • • ; • ' • • * it 128^00.000'_ AuBialüuiigen für Veraicherunga- nnd KentcnvertrJlgc RstckkÄuse ctc. J * '' ' 67 185 575 — In der letiten zwOlfmonatlieben GescbäfUp.riode wurden bei der Uese hchan fü ----6,.18,.57o. neue Anträge eingereicht, wodurch der Gesammtbetrag der in den ktiten 2! Jahren ^ 130',00 000— eingereichten Anträge sich auf mehr als .................. ' stellt. Gewinnantheil Renten- und Ausstattung*- v ertrage an; gewuim. f«r l>0lizen auf Tod— für Poliren auf Todesfall oder gemischt welche hieiu b, recht,.g(e. IX. Band. Die XIV. Band, llauy Vnd.Dic eieklri.cher. I-eilon**.. und Ihre Anlur, fdr all« Zwecke der Praxis. Hit zusammen circa 1000 AbNldnnKeB. |H etwa «« f.ieserntif/rtt n 30 kr, = «O M*s. — HO * 'I*. = HO Hut». Einzelne Bände werden ans den Lieferungen nicht abgegeben, vielmehr nar injiparter Bandius-gab« zum erhöhtem Preise von pro Band geheftet 1 fl. 6o kr. — 3 Mark — 4 Francs — 1 Rib. 3 Kop.. eleg. geb. ii fl. 2 fl. 20 kr. = 4 Mark — 5 Francs 35 Cts. = 2 R. 40 Kop. Die Verfasser (durchaus hervorragende Fachleute, laut speciellem Prospect, der srratis zu Diensten) und die Verlagshandlnng haben sich die Aufgabe gestellt, in der ,.Eelektrotechnischen B ibliothek" ein Werk zu schaffen, welche« durch Berücksichtig u ngal le r neuen Fortrschitte auf dem Gebiete der Wissenschaft, die Verallgemeinerung der elektrischen Technik erfolgreich unterstützen soll, in richtiger Erfassung des Umstandcs, dass eine genaue Kenntnis» der Ellekiricitätelehre für jeden Gebildeten heute geradezu unerlassllch l»t. Die wissenschaft.lche Bedeutune des Unternehmens ist mit einer allgemein verständlichen Darstellung so glücklich verschmolzen, dsu* zum näheren Verständnisse nur die allgemeinsten physikalischen und technischen Kenntnisse erforderlich sind. — Und so sendet denn die Verlagshandlung dieses Unternehmen m die Welt, von dem innigen Wunsche beseelt, ihr Theil beizutragen zur Verallgemeinerung der glänzendsten Errungenschaft des menschlichen Geistes: der Nutzbarmachung der allmachtigen Naturtraft — Elektricität. t. MtartleOen* Verlay Itt H'lett. 104—6 i „ Feldbach bei Jas. König. Ap. I „ Friesnch bei A. Aichingcr, Ap. p Frohn leiten bei V. Blninauer. Ap. „ Fftrstenfeld hei A. Schröckenfux Ap. ,. Gonobitz bei J. Pospiachil, Ap. .. Gra» bei F. X. Gschihay, Ap. „ Jmlenburg bei Josef Unsrer, Ap. . Klagenfnrt bei W. Tlitunwald, Ap. „ Marburg a. Drau bei W. A, König, Ap. ,. Xoumarktl i. Steierm. bei Otto Maly, Ap. „ Pettan bei llngo Eliaach. Ap. „ Kottenniann hei Franz Moro, A.p. .. Tarvia bei Joh. Siegel. Ap. „ Villach bei Friedrich Scholr., Ap. „ Weis bei C. Mal), Ap. I11 Folge vieler Krankheiten litt ich an einer unbeschreiblichen Schwäche, gegen welche mir der Gebrauch von nur einer Flasche 3*" lirenlatter Universum ~&G sehr gut gedient hat. Seit diesem Gebrauche erfreue ich mich einer Gesundheit, wie ich sie schon seit drei Jahren nicht mehr hatte. Ich kann daher das Breslauer Universum nicht genug loben und erkenne dankbar an, dass es ein sehr helfendes Mittel ist. Josef Zinke. Webermeister in St. Peter bei Freienstein. Das Bretlauer fn<«'Ci'«UMi milderte mein Leiden im Magen. JllfOil Zapf* Grundbesitzer, la Voltach bei Mitterdorf an der Sttdbahn. ANMKRKUNG, Langwierige, veraltete, tief im Organismus eingewurzelt' Urans/-Af/ffN Art* insbesondere (nicht und IIArMiffrifrffiMM#. IrÄAimiHfffit. IrHNfm- und .liaarnleirtt-H, f'ffcAroi mmet WNHtige Hautn*ea*eMüne. Frauenkrankheit«** n. s. w., bei welchen bisher jede Behandlung ohne Erfolg geblieben i«t. des Blut- mm ff Stift er e'iuitffngmtnit lein Mittrst. it t ti IIMIfUStM ßr fMiM«er beseitigt. Das lirettlatter i'nieersam ist per Flasche zu 2 fl., zum Gebrauche auf 0 Wochen ausreichend, nebst Gebrauchsanweisung echt zu haben: In €1111 bei J. K upfi'rwliuild. Apotheker, in Deutaeh-Laiidaberg bei II. Müller, Apoth. in Leibnit* bei Othmar Htuwheini. Ap. Wichtig für „Neuroxyhn: | vom Apotheker Julius Hcrhahny in Wien bereiteter Ptlaiixeii-Extract, bisher unerreicht in seiner Wirkung bei allen Formen von Gicht und Rlicumatismiis, 1% errett le itlett. als: Kesickt»schmerzen, Migräne, Hüftweh, (JschiaS 1 Ohrenreißen, rheum Zahnschmer-zen, Kreuz- und Kelenksschmerien, Kram-pfen, allgemeiner Muskels«dwäche, Zittern, Steifheit der Glieder in Folge von längeren Märschen oder vorgerückten Aller», Schmerze» in verheilten Wunden, Zähmungen -c. -c. Anerhennungssrhrrlben. Heirn Iul. Herbabny, Apotlzeler in Wien. Eriucdc wieder um gelälligc Zusendung einer Flaicbe ?teuro-xnlin (rosa emdaUirt), wofür ich den Beirag per Pos! anweise. Nehmen Sie zugleich mei-nen besten Tant für diese» wunderbare Mittel, daS nicht nur mir allein die größten Schmerzen vertrieb, sondern auch zwei anderen Personen grundliche Hilfe brachte, so daß die-selben bis heut zu Tage gesund find Ich em-pfehle eS allseits auf's Wärmste. Mauthausen a d Donau, am 2 Juli 1832. Joh. LeSeticky, 11. Finanzwache Oberausseher. Ich bitte mir nochmals zwölf Aläschchen von '^lirem berühmten Nrnroxylin iu senden Von so vielen lausend Mitteln, welche mein Manu bei seinem Leiden durck so viele Jahre vergebens anwendete, ist Ihr Reuroxylin da» einzige, welche« ihm Hilfe brachte. Ich habe «Sjchon sehr Vielen mommanbirl und auch mehrere ,jläia)= chen abgegeben, um sich »u über,engen. >v«I»e schnelle Wirkung e» macht. Ich halte es für unübertrefflich. Trieft, am 5. Juli 1882. Julie Kras-tnigg, Hotelbesitzern». ^turortiliii dient als Sinreibung. Sin Fla> on (grün emdall.) i fl., die stärkere Sorte (rosa tmball., gegen Wicht und Lähmungen. 1 fl. 20 kr., per Post 2« kr. mehr für Vackung. AM- ^ede Flasche trägt als Zeichen der (?d,the«t die oben beigeotaefte behördlich prot. Schutzmarke. Zentral vrrfcndnnqs vepot für dir pr»viii>kn! Wien, Apotheke „;ur ^armherziglcit" deS .Iul. Herbabny, Neubau, Kaisersttafle 90. Depot» serner bei den Herren Apothekern: t?illi: Z. «upserschmid, Baumbach'» Sr-be». Apoth. Teulsch-Landsberg : H. Müller Feld '..ach: I. >iönui Graz. Ant Nedwed. Leibnly: O. Rubheim Pellau: S. Beh-balt, H. Sliasch. Radtersburg: Cäsar Andrieu. 021—20 Daus bekannte und beliebte (früher von Herrn Rob. Jnd in Cilli verkanftei welches von der Fabrik rlieniliieher Frodnrle in llrMtnlirK unter der Controllo der k. k. Finanz- bchördc erzeugt wird, und von der k. k. landwirth-schaftl chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde. tjelii ttf/t trierter zuttt Verkauf. Lager beiDaniel Rakusch, in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm Zaliuleideiideu zur Haeliricht! Das dentistische Etablissement des Dr. J. Hoisel, pr. Arztes in Cilli, bleibt in dieser Saisou nur mehr bis zu Bepinii des Monates April in Thätigkeit. In demselben werden alle zahnärztlichen Operationen vorgenommen uud zahntech-nisclie Arbeiten jeder Art ausgeführt. 20— 12 „Peutsch« 1883 Die Niederlage de« allseitig beliebt«» Maler Käse befindet sich von nun an bei Walland & Pelle Hauptplatz CILLI l't,stßas"'- jjM* Bestellungen tob aus«rärts werden prompt effectmrt. 127—3 Sar£ver7/ienm£eii in Hocliprd£QD£ (Metall-Imitation) aus starkem Carton, sowie in Gold- und Silberpapier in schönster Ausführung. Hroße Areisermäszg. Ligmes Fabrikat. ^odn & Co., Wien Margarethenstrasse 49. 143—3 Eine Wohnung bestehend aus 4 Zimmern sammt Zugehür, im I. Stock, ist vom 1. April bei Hrn. Mnirknl zn vermiethen. 135—1 f'foWerMfleAer Hat»*" halt sich einige Tage im Gasthaus«! „zur Traube" au/. I hat echten, gut abgelegenen Tirilier Wein, der Liter zn 48 kr. im Aussclianke. Daselbst wird noch echter Weiii-Eüi^ der Liter zu 2 t kr. und ausgezeichneter Hiiiilieer-Kswiff. der Liter zu 28 kr. verkanft. Im Caffee Pratter SJeJKicäi; »Politik", ..SUditeii'ischß Post", „Gartenlaube", ..Tribüne" und „Figaro'1. Ferner sind 12 ältere, in Leinwand gebundene Jahrgänge von „Ueber Land u. Meer" billigst zu verkaufen. 146—3 Dienstag 27.MärzAbds.8Ulir im Hotel „gold. Krone" 1 des CILL1ER Verschönerungsvereines wozu Gründer u. Mitglieder hoflichst eingeladen werden. Taffemortlnunff. Geschäftsbericht mit Vorlage der Jabresrechnung. AllfiUlige Anträge. Der Obmann. Im .VrA/oi»e .VewAnus ist ein gut erhaltenes Geschäfts - Eröffnung. leb beehre mich liicmit dem P. T Publikum von Cilli und Umgebung die ergebenste Anzeige zu machen, das» ich am hiesigen Platze und zwar am Kirchplatze 141) (Vogrinz'srhes Haus) ein eröffnet habe. — Vielfache Erfahrungen, die ich mir in den ersten Ateliers Wiens erworben habe, gestatten mir die Versicherung aussprechen zu können, dass ich ieden in dieses Fach schlagenden Auftrag zur vollsten Zufriedenheit ausführen werde: Porträt«, Landschaften, Todten» aufnahmen etc. Die Aufnahmen finden täglich und zu jeder Witterung statt. Die Matrizen werden behufs eventueller Nachbestellung wegen drei Jalirc aufbewahrt. — Um recht zahlreichen äKS-S" "°cl" A. Gombos, Fotografisches Atelier, 144—1 Cilli, Kirchplatz Nr. 149. y XXXXXXXXXXXX KXX Xu verkaufen» Mehrere l.in iiNrf Xtreiuftänner •«. auch gan*. ffesehloaaene ii äffen bet fiarl nü/»l, Sattler « n fit 14. 141—3 XXXXXXXXXXXXXXXX Ein Esel, (Stute oder Wallach), wird zu kaufen gesucht von .4. #»ratler tHttt. 140—3 WSTmmT8'^ empfehlen nachstehende vorzüglich» liitM'! G-orgonzola, GME1VTII ALER, Sannthalär, Imperial, Karpathen-Käse, Limburger, Herbexsdoxfer, PARMESAN, G"EOj -i=JZE3 und Olmützer Quargel. 124—4 Yiiitharten in der Buchdruckerei Rakusch, Cilli. Stets am Lagger: Neuestes in Fapiereonsection in prächtiger Ausstattung bei JOHANN RAKUSCH. bestehend aus 3 kleineren Zimmern sammt Küche, ist mit 1. Mai im Xell'schen Hause. Graz erpasse Nr. 75. zu beziehen. 140—2 500 Gulden 14-13 lahleich dem, der beim Gebrauch von Rasier'» Zahn-?1 im5, 70, 75, 80. 90, 96 kr. bi» zu n. 1.10 perZollpf. ferner F ranzbrantwein Bout»*ille 70 kr, und 10 kr. Packung, dann I DhonCOCCOn7 ^r- Werner's schwed., 1 LtlUt/lloCooi'IIZ Fläschchen zu 1 fL, letztere zwei Artikel unfrankirt zu beziehen durch J. HU" tiua in Xeu;it*rhein. 142—1 ( lalir i Aiistniciier, CILLI. Schmidtgasso Nr. 93. Empfiehlt dem verehrten P. T. Publikum »He Arten nruenter u. ff*'-»eltntaeMrallmter /i'mmer-"iateret. Tranmjtarenten. II appen, Schütter mit Sehristen und Verzierungen, vergoldet wie auch mit Oelfsrben gemalt, ferner alle Gattungen .Immtreieh-, Fintier- u #,mA-kier-Arbeiten, sowie Ht-att-tierunaen und Oelrerffat-ttet* 211 den billigsten Preisen schnell und dauerhaft zu verfertigen, indem es stets sein eifrigstes Bestreben sein wird, da« Vertrauen des P. T. Publikums durch prompte Ausführung oller Arbeiten sich zu sichern, bittet er, ihn mit zahlreichen Aufträgen zu beehren. s Grazergasse empfiehlt zur Frühjahrssaison eine grosse Auswahl von Spazter- stöeken, Herren- d* DameiikofTern, Keiscktfr-ben, IVandkörben, kinderkSrben, Kiuderiväsen. Velocipedes, Cwumniiballons, Schmciterlin^s-netzen, Zeitung sliältern u. dgl. und verschiedene Services etc, zu verkaufen, gen im Schlosse daselbst. Anznfra- 138—3 zu billigst gesetzten Preisen. Eigenthum. Druck und Verlag von Johann Rakusch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Betuszi.