Nr. 42. »länum«l«Ie .>md Btaat«-bruckülti in Wien die italienische, bühmische, polnischc, rutheuischs, 8 bestanden haben müssen, bedeutet dic ncuc Operation thatsächlich in jcdcm Sinne eine neue Schuld. Sie ist ferucr keine Schuld, zu wclchcr Ungarn einen Beitrag leistet, sondern eine Schuld, die einzig und allein die im Reichsrathc vertretenen Königreiche und Bänder be-lastet. Der Finanzminister würde sich daher einer fla grantcn Gesctzcsverlctzuug schuldig machen, wollte er, mit Ignorierung dcr durch § 2 des Gesetzes vom 24. Dezember 18tt7 gezogenen Grenze, einheitliche Rente emittieren. Allerdings darf er darüber Hinalls Rente schaf ^fcu, aber nicht einheitliche Rente. Dcr Finanzministcr hatte also, wie man sieht, gar nicht freie Hand, er mußte eiu neues Effect crcircu, welches sich von dcr einheitlichen Rente unterscheidet. Worin dir unterscheidenden Momente zu bestehen haben, war natürlich vom Standpunkte der Zweckmäßigkeit zu erwägen. So lounte man eine cislcithanischc Papicrrente oder Silbcrrcntc oder Gold-rente, verzinslich zu diesem oder zu jcncm Pcrzcntsatzc. schaffen. Baron Prctis entschied sich. wie nuu bekannt.! für eine 4perzeuligc Goldrcntc, und die Nufuahme des Gesetzentwurfes in den berufensten Kreisen scheint die getroffene Wahl zn rechtfertigen. __________ Neichsrach. 44. Sitzung des Herrenhauses. Wien, 18. Februar. Dcr internationale Trlcgraphcnvertrag wird con form dem Beschlusse des Abgeordnetenhauses genehmigt. Der Gcsctzcutwurf, bctrcfsrnd die Abänderung riui-ger Bestimmungen des Gesetzes über cinc ncuc Maß« und Gcwichtöordnung, wird ebenfalls in der vom Abge-ordm'tenhanss beschlossenen Fassmig genehmigt. Drr Gesetzentwurf, betreffend die Ausdehnung drö Bagatcllverfahreus auf Rechtssache», bis zu 5)0 fi., wird ohne Debatte gleichlautend mit dcr Fassung des Abge-ordnetenhauscs erledigt. Drr nächste Gegenstand der Tagesordnung ist dir Wahl drr Delegationsmilglicder. Dir Sitzuug wird behufs Abgabe der Stimmzettel auf 20 Minuten unterbrochen. Nach Wiederaufnahme der Verhandlung wird daS Resultat des Scrutiniums verkündet. Als Delegierte erscheinen grwähll: Graf Belrupl. Freiherr v. Burg. Graf Crcnne-ville. Fürst Konstantin Czartorysly. Freiherr v. Engerth, Freiherr v. Kellner, FZM, Härtung, Fürst Friedrich Liechtenstein, Graf Mcrcandin. Freiherr v. Roßbacher, Graf Schönborn. Ritter v. Scrinzi, Graf Guido Thun, Graf Oswald Thun, Graf Trauttmannsdorff. Graf Widmann, Graf Hohenlohe, Fürst Thurn und Taxis. Graf Rcchberg. Freiherr v. Wintcrstcin und Graf Wrtma. AlS Ersatzmitgliedcr wurden gewählt: Graf Con-denhovc, Graf Hoyos, Freiherr v. Hye, Freiherr von Ritter.Zahony, Fürst Rosenberg. Allgraf Salm. Graf Siemiensly, Graf Georg Thurn, Graf Otto Traun und Graf Wilc^el. ^ Als nächster Gegenstand wird das Gesetz, betreffend die Registrierung von Handelsschiffen, nach dem CommissionSanlragc erledigt. Zum Schlüsse folgten Referate über Petitionen. Schluß dcr Sitzung 1'/« Uhr. — Nächste Sitzung unbestimmt. 185. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, ««.Februar. Der heuligen Sitzung wohnt zum erstenmale seit seiner Erkrankung Se. Exc. der Minister des Innern Freiherr v. Vasser bei. Der Minister wird bei stmem Erscheinen allseitig begrüßt. Ueber Antrag deS Abgeordneten Grocholski wird die erste Lesung des Gesetzentwurfes, betreffend bie Subventionen aus Staatsmitteln für die Nothleidenden in Galizien, vorgenommen und der Gesetzentwurf dem Vudgetausschusse zugewiesen. Se. Erc. der Fina n z m in i st e r überreicht eine Nachlrags'Ereditfordcrung zu dem Staatsooranschlage für da« Jahr 1876. Anstelle des verstorbenen Grafen Christoph Spiegel wird Abgeordneter Schönerer in die Grundsteuer-regulierungs'Centralcommission gewählt. Da die gleiche Wahl für den aus der Commission ausgeschiedenen Josef Sigl in der lehlen Sitzung resultatlos blieb, so wird über Antrag Lienbachers heute die Entscheidung durch das Los vorgenommen und erscheint Abgeordneter Kienbacher in die Commission gewühlt. Bei der Fortsetzung der Verhandlung, betreffend den Bau einer Locomoliobahn auf Staatskosten von Erbersdorf im Anschlüsse an die mähri,ch, schlesische Centralbahn nach Würbenthal, stellt Abgeordneter Slenc den Antrag, diesen Gegenstand abermals an den Ausschuß zur Vorberalhung zurückzuverweisen. Nach längerer Debatte nimmt Se. Efc. der Han-delsminister Ritter v. Chlumecky das Wort unb erklärt, daß die Frage, ob der angeregte Bahnbau die Linie Freudenthal'Würbcnlhal, wie es die Regierung beantragt, oder Erbersdorf Würbenthal, wie es der Aus« schuh b.anlragt, einhalte, leine Principienfrage sei. Es seien aber Nützlichkeitsgründe, welche die Regierung zu ihrer Vorlage bestimmten. Im allgemeinen warnt aber der Minister davor, daß man siH. wie es von einer Seite geschehen, auf den Standpunkt dcr absoluten Ne« gation stelle und alle Ausgaben mit Hinblick auf das bestehende Deficit perhorreSciere. Die Regierung erkennt es als ihre Pflicht an, productive Auslagen, wie es die in Rede stehende sei, nicht zu scheuen (Bravo! Bravo!), am wenigsten dort und dann. wenu durch die Anlage neuer Bahnen inoustrierciche Gegenden in den Kreis des allgemeinen Verkehrs gezogen werden. Und gerade die Lokalbahnen seien eben nur als Saugadern des bereits bestehenden Verkehres aufzufassen. Uebrigens sei eS nicht folgerichtig, heute principiell den Bau von Lokalbahnen abzulehnen, nachdem erst vorgestern in diesem Hause eine Resolution beschlossen nwrde, welche die Reg'erung anweist, wie sie bei dem Baue von Lokalbahnen vorzugehen habe. Wer daher der Ansicht ist, daß die Ent» Wicklung dcr Verkehrsmittel eine dcr schwierigsten, aber auch wichtigsten Pflichten der Regierung sei, der m0ge dafür stilmmi,, daß in die Specialbebatle deS vorliegen» l>en Gesetzes eingegangen werde. (Anhaltender, lauter Beifall.) Nach längerer Debatte beschloß das Haus, den Aer« tagungSantra, Stcne's abzulch.ien und in die Special» dcbattc deS vorliegenden Gesetzes einzugehen. Das Gesetz wird sodann mit unwesentlichen AmcndemenlS den An. tragen dcS Ausschusses gemäß in zweiter Lesung angenommen. Schluß der Sitzung 3 Uhr 15, Minuten. Nächste Sitzung morgen. Parlamentarisches. Durch die in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 17. d. M. eingebrachte Regierungsvorlage, betreffend dcn Gesetzentwurf über die Verwendbarkeit der Obliga» tionen deS von der Gemeinde Oraz auf Grund des LandeSgesstzeS bom 2. März 1873 aufzunehmenden ver» zinslichen Änlehens von drei Millionen Gulden zur fruchtbringenden Anlegung uon Kapitalien der Sliftungen, der unter öffentlicher Aufsicht stehenden Kapitalien, von Pu« pillar, Fidcicommiß' und Depositengeldern, so wie zur Leistung von Dienst» und Gcschüftscaulionen, wird der Stadt Oraz eine Bitte gewährt, deren Erfüllung, wie es im Molivenberichtc heißt, im Hinblicke auf die den Obligationen der Städte ik'ien unb Prag jüngst ertheil» ten Begünstigungen in der Billigkeit gegründet erscheint. In dem Gesetzentwürfe wird die Verwendbarkeit der Obl<> gationen dcs von der Gemeinde Graz auf Grund des Landes« yesetzeS vom 2. März 1873 a!,fzunchmenden verzinslichen AnlehenS von drei Millionen Gulden zur fruchtbringen« den Anlegung von Kapitalien der Stiftungen, dcr unter öffentlicher Aufsicht stehenden Anstalten, von Pupillar-, Fideicommiß' und Depcsilengcloern, so wie zur Leistung von Dienst» und GeschästScautlonen ausgesprochen und aleichzei'iq der Natur der Sache gcmäß die in d-m Reichsgesetze vom 25. April 1873 enthaltene Ermiichti» gung zur Contrahierung eines Lotterie-Anlehens zurück« genommen. Aus Serbien und über die neuesten politischen Ereignisse in Kon-stantin opel wirb der „Pol. Corr." von Belgrad den 14. d. geschrieben: Die neuesten diplomatischen Ereignisse in Konstan. tinopel haben die Großthatenluft der serbischen Actions- 324 Männer bedeutend gedämpft. Wie der serbische Vertreter in Konftantinopel, Herr Magazinovit, telegraphisch hie, her meldete, haben die dortigen Vertreter der Nord» milchte in ziemlich formeller Weise die Pforte versichert, daß für die Wahrung des Friedens in Belgrad und Cetinje ihrerseits entsprechend oorgesorgt werden wird. In der That hat man am 12. d. hier die neuerliche Gewißheit erlangt, daß die drei Kalsermächte es nicht dulden werden, den Frieden von Serbien und Montenegro stören zu lassen. Der Ernst, mit welchem die betreffenden Dispositionen der drei Großmächte hier betont geworden zu sein scheinen, hat die Kriegslust be» deutend abgelühlt. E« wird zwar mit den Rüstungen fortgefahren und ist eine eigene Commission von Offi« zieren ernannt worden, welche die Rüstungen zu leiten hat. Man hält es offenbar nicht für opportun, plötzlich mit allem, was auf den geträumten Krieg Bezug hat, abzubrechen und einen jähen Umschwung hervorzurufen, welcher der Regierung viele Verlegenheiten bereiten könnte. Die Sicherheit aber, daß die Mächte eine Intervention Eerbiens nicht dulden werden, ist diesmal unzweifelhaft gewonnen. »uch auf die Ministerkrise wirken die Vorgänge in Konstantinopel bestimmend ein. Sobald es den Groß« mächten gelingen sollte, Bosnien nnd die Herzegowina zu pacificieren — wozu nunmehr doch bessere Aussich« ten vorhanden sind — entfüllt für den Fürsten die Nothwendigkeit, sich ein Cabinet Risttt an die Geite setzen zu lassen. Nenn »uch vor Ende dieses Jahres an ein conservatives Cabinet aus solchen Elementen nicht gedacht werden kann, welche schon einmal dem Fürsten rathend zur Srite standen, so wird sich der Fürst entweder mit dem bisherigen Ministerium weiterbehelfen oder aber es dürften ganz neue Kräfte an die Oberfläche treten, welche wol zumeist dem jüngeren Nachwüchse der conservativen Partei angehören. Politische Uebersicht. Laibach, 21. Februar. In der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde vom Finanzminister der Gesetz« entwarf, betreffend die Beitraasleistung der Actiengesell-schaften und Ereditoereine zum wiener Nörsenfonds (Cotierungssteuer), überreicht. Der Iustizminifter brachte eine Vorlage ein, betreffend die Abänderung der Para« graptze 6 und 11.9 der Notariatsordnung. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Verhandlung über die Eisenbahnlinie KriegSdorf«Römerstadt. Der Fortschritts club beschloß den Nachtragscredit für die grazer Polizeidirection nur dann anzunehmen, wenn der Staat den Polizeidienst ganz übernimmt; dagegen wurden die Gesetzentwürfe, betreffend die Eisenbahn Vozen.Meran und die Pontebabahn, genehmigt. Weiter wurde beschlossen, die Abrüstungsfrage nicht durch den Club, sondern durch den Abgeordneten ssux einbringen zu lassen. Die Cotierungssteuer wurde nach einer Auseinandersetzung des Abgeordneten von Seutter über das Wesen derselben als eine Steuer, die »eder den Staat, noch den Privaten tangiert, mit großer Majorität angenommen. Die ungarische Regierung beabsichtigt, bevor die Minister die wiener Reise antreten, sachkundige Parlamentarier der liberalen Partei zu einer Enquöte einzuberufen. Die Enquete Hütte jedoch, wie ein Communiqus der „Pester Correspondenz" erklärt, nur den Charakter von freundschaftlichen Pourparlers, da die liberale Partei absolutes Vertrauen zu dem Ca» binete hat und niemand die Entschließungen desselben beeinflussen will, vielmehr die Initiative vollständig von der Regierung ausgeht. DaS preußische Abgeordnetenhaus ist am 18. d. in der Budgetberathung bei dem Dispositionsfonds angelangt, und wie voraus angekündigt war, begegnete derselbe einer lebhaften Kritik, zumal nachdem der Reichskanzler selbst im Reichstage erklärt hatte, es gebe keine Officiöse des Auswärtigen Amtes als die „Pcovinzial.Correspondenz". Die Regierung scheint geltend gemacht zu haben, daß die geforderten 93,000 Mark eben für dieses Organ verwendet werden sollen, und schließlich wurde der Posten mit einer Majorität von 42 Stimmen bewilligt. Wie die «Süddeutsche Presse" erfährt, hat der bisherige „patriotische" Präsident der baierischen Kammer, v. Ow, die Wiederwahl bei dem bevor, stehenden Zusammentritt des baierischen Landtags abgelehnt. Für diesen Entschluß liegt ein hinreichender Grund in der täglich schärfer hervortretenden Spaltung der patriotischen Fraction, die bereits so weit gediehen ist, daß die Auflösung derselben in zwei Parteigruppen bereits demnächst zu erwarten steht. Wie bereits gemeldet wurde, hat der preußische Staatsgerichtshof gegen den Grafen Arnim wegen Veröffentlichung der Broschüre kro uiliilo die Untersuchung auf Landesvecrath eröffnet und ihn zur verantwortlichen Vernehmung vorgeladen. Es ist nicht unmöglich, daß die jüngste, durch die italienische Regierung erfolgte Insinuation einer diesseitigen gericht. lichen Vorladung sich auf diesen neuen Prozeß, und nicht, wie allgemein angenommen wurde, auf den Antritt der neunmonatlichen Haft bezog, zu welcher Graf Arnim rechts-kräftig verurtheilt worden ist. Der Paragraph des Strafgesetzbuchs, welcher der Anklage hauptsächlich zugrunde gelegt sein dürfte, ist der § 92. In den verschiedenen Ministerien in Paris trifft man bereits Vorkehrungen, um wieder nach Versailles überzusiedeln. Die sämmtlichen Ministercabinette werden dort spätestens am 7. März »rieder installiert sein. Der Präsident der Republik wird am Tage der Eröffnung der Kammern daS Elys6e verlassen. Uebrigens stehen die Minister persönlich zum Theil noch ganz mitten in der Wahlbewegung. Der Special'Correspondent der „Köln. Ztg." in San Sebastian meldet vom Freitag Nachmittag, daß die spanischen R:gierungstruppen eben die Höhen von Mendizorrotz und Arratzain, die letzten San Sebastian bedrohenden carlistischen Batterien, nahmen. In der Stadt ertönt Glockengeläute und Musik. Zur eigentlichen Tagesfrage — der Frage Bosniens und der Herzegowina — liegen, seit lon< stantinopler Nachrichten die definitive Zustimmung der Pforte zu den Vorschlägen der Depesche vom 30. De-zember gemeldet haben, keinerlei Mittheilungen von Belang vor. Der rumänische Senat hat das Retruticrungs-gesetz mit einigen Modifikationen angenommen. In der Kammer rief die Berathung über das Unterrichtsgesetz eine lebhafte Polemil zwischen den beiden ehemaligen Ministern Majorescu und Borescu hervor. Eagesneuigkeiteu. Die Ueberschwemmung in Wien. Das plötzlich eingetretene Thauwctter bedrohte Wien mit einer großartigen Überschwemmungsgefahr. Drei Tage hindurch schwebte ganz Wien in beständiger Angst. Neuesten Nachrichten zufolge ist der gefährliche EiSstoß jedoch glücklicherweise noch zu rechter Zeit abgegangen, bevor das Hochwasser in Wien einlangte, und so ist dasselbe hieourch wenigstens vor der drohendsten Gefahr gerettet. Wir entnehmen der „N. fr. Pr.." hierüber nachstehenden gedrängten Bericht vom 19. d. M.: „Wenn nicht alle Zeichen trügen, so hat Wien für heuer die Wassergefahr überstanden. Die günstige Wen» dung, welche die Wasserstandsverhältnisse heute vormittags nahmen, hielt auch den Nachmittag an. Der Eis stoß ist in einen» langsamen, aber sicheren Zersetzuugs Prozeß begriffen. Im großen Strome steht der Rest zwischen dem Schuster« und dem Weidenhaufcn oberhalb der staolauec Brücke. Bei der Mündung des Donau-Kanals wurde der Strom eisfrei; infolge dessen liclam der Stoß im Donaukanale Luft und setzte sich um 1 Uhr in Bewegung. Auf seinem Wege aber wirthschaftete er arg. Er drang in den Winterhafen der Douau«Dampf-schiffahrts-Gesellschaft ein, woselbst sich der Dampfer „Neue Donau", ein Propeller, Baggerschiffe und drei Plätten befanden. Die Plätten wurden von den Eis« massen wie Spielzeuge zerdrückt, der Dampfer und dic anderen Schiffe, vom Eise umschlossen, aus ihrer Verankerung gerissen und fortgetrieben. So rasch brach dic Katastrophe herein, daß die Schiffsbcmamnmg taun» Zeit fand, sich auf das Ufer zu retten. Man befürchtet indes, daß einige Personen zugrunde gingen. Auf den» Dampfer sollen zurückgeblieben sein: ein Steuermann, ein Matrose und die Küchenmagd, welche nicht meljr rechtzeitig das Schiff verlassen konnten. In höchster Gefahr befindet sich eine ganze Colonic, welche lluf den» Biberhaufen nächst Aspern angesiedelt ist. Sie besteht aus (50 Arbeitern dcs Uulcrnrhlncrs Pa nozzo nnd 34 Pferden. Man kann absolut nicht zu den Unglücklichen, die jedenfalls ganz von Wasser umschlossen sind, gelangen, und ist darum übcr ihr Schicksal günz lich im Unklaren. Man beabsichtigt mm, eiserne Pontuns auf der Staatsbahn nach der stadlauer Brücke zu schaffen und von dort in den Strom hinabzulassrii. Ho» der Brücke aus würde dann die Fahrt nach den« genannten schmalen Damm unternommen, auf welchen» sich die Unglücklichen befinden. Ingcnicnr Wilchelm des Stadt« bauamtes bewahrte durch eine mit großer Geistcsgraen-wart unternommene Maßregel bis zur Stunde die Kai< scrmühlen von directcr Überschwemmung, indem cr die Cunctte, welche in den daselbst befindlichen Damn, geschnitten ist, mit Sacken, Matratzen, Mist uud schwc-ren Steinen ausfüllte. Bis zur Stunde hält dieser Notli-damm noch aus. Die Dürftigen in den Kaisermühlen erhielten heule von amlswegcn Brod, Fleisch und Trintwasser zugemit- Feuilleton. Gin Instizmori. >t,ml»n »on I. «ernharbl. (Fortsetzung.) ^Vermuthlich ist er schnell zurückgekommen, und zwar ohne Veld; denn er quälte mich gestern, ihm eine Summe von zehntausend Franken auf einen werthvollen Gchmucl vorzuschießen. Aber ich hatte leine so große Summe vorräthig, und dann bin ich nur ein mittelmäßiger Kenner von Frauenschmuck." „Nh, der Schmuck kam von einer Frau?" ,<5r hat ihn nicht bei mir zurückgelassen, »ber er »lrd heute Abend wieder damit hier erscheinen. Ich wollte jetzt mein Magazin schließen und einen meiner Bekannten, einen Diamantenschneider in der Vorstadt du Temple, aufsuchen; der sollte mir die Steine schützen." „Da Sie aber einen so unerwarteten Besuch em-fpangm haben —" Der Diebshehler schnitt ein verdrießliche« Gesicht. «Ich dachte nicht, so leicht erwischt zu werden. Aber »it ihrer Iuoenmaste würden Sie selbst den Teufel hinter« Licht führen." Perrin sah nach seiner Uhr nnd versetzte ärgerlich: »Sieben Uhr Mein Marquis wird gleich kommen. Ich kann jetzt lein Geschäft mit ihm machen." «Weshalb nicht?" versetzte Vidoc, indem er seinen V,rt wieder anlegte und seine Brille aufsetzte. Perrin sah ihn erstaunt an. .Du brauchst dir keinen Taxator für den Schmuck zu suchen, alter Kamerad. Er ist schon da", sagte der Polizeispion. „Ver?" »Nun ich." «Sie?« „Ja, mein Freund, ich, Abraham, Jakob Cerf, Iu-welenhändler zum «Goldenen Ringe." Ich verstehe mich darauf. Ich werde die Ware untersuchen und den Preis bestimmen. Du wirst den Eavalier heute nachts um zwölf Uhr in das Kaffee de l'Echelle führen." ,,AH, wo die schöne Limonadenverläuferin sich befin-det, die Tochter des ExdragonerS, der diesen Sommer hingerichtet wurde?" „Errathen! Ich bin lein Feind des schünen Ge-schlechtes, Sie werden mich am ersten Tische finden, Herr Perrin, linls vom Eomptoir." Vldoc war im Begriffe, das Magazin zu verlassen. Dicht an der Thür wandte er sich aber wieder um. „Es ist möglich, daß der Marquis von Grand-champ einige Schwierigkeiten macht, Ihnen in das genannte Kaffee zu folgen." „Und wenn das wäre?" „So würden Sie ihn bestimmen." „Durch welche Mittel?" „Das ist Ihre Sache. Gelingt es Ihnen nicht, desto schlimmer für Sie. Ich sehe dann, daß Sie für meine Sicherheitsbrigade nicht tauglich sind, und werde Sie anderswo unterbringen." Er öffnete mit einer Hand die Thür; mit der an« deren zeigte er dem Hehler den Verhaftsbefehl. „Ich bewahre das hübfche Billet auf. Hüte dich wohl. Der Strick liegt um deinen Hals. Zwinge mich nicht, die Schlinge zuzuziehen. Ich will den Eavalier heute Abend. Genügt das?" Der Trödler nickte und wifchte sich die dicken Schweißtropfen ab, mit denen die Angst seine Stirn bedeckt hat. Vidoc überschritt die Schwelle. Dann steckte er den Kopf noch einmal zur Thür hinein. „Ich warne dich, Gevatter! Du bist umsponnen. Meine Agenten werden dir auf Schritt und Tritt folgen." Ungefähr z?hn Schritte von dem Laden hielt ein Miethswagen, dessen Fenstervorhänge niedergelassen waren. Der Kutscher erwartete Vidoc." Ehe der Polizei.Ugent in den Wagen stieg, rief er n«ch dem Kutscherbock hinauf: „Du weißt, wohin!" Ein einfaches „Ja" war die Antwort'. Vidoc betrat das Innere des Wagens, in dem eine junge Dame saß, welche sich, in einem Mantel gehüllt, in eine Ecke lehnte. Er setzte sich ihr gegenüber und neigte sich zu ihr. „Der Anfang ist gemacht, das Werk begonnen", sagte er. Die Dame erwiderte kein Wort; aber ein heftiges Zittern bewegte ihren ganzen Körper. Er fuhr flüsternd fort: „Theures Kind, hören Sie mir aufmerksam zu " „Ich höre", hauchten die bebenden Lippen." „Sie haben doch nicht« von dem, was ich Ihnen eingeschärft vergessen?-< „Nichts. Herr Vidoc." ..Sie werden stark sein?" Das junge Mädchen richtete sich etwas empor. „Der unschuldig Hingeopferte hat mir durch sei« Beispiel Muth in die Seele geflößt", erwiderte sie mit festerer Stimme. „Und Sie werden schön sein, jeden Reiz aufbieten?" Das Mädchen erstickte einen Seufzer. »»Ich werde alle« thun, um meinen Zweck zu erreichen." „Sagen Sie, unsern Zweck", versetzte der Chef der Sicherheitspolizei. „Es ist ein gemeinsamer Kamps gegen den nichtswürdigen Feind. Seien Sie überzeugt, wir werden den Sieg davontragen, ober es gibt lemen Gott der Gerechtigkeit mehr." (Fortsetzung folgt.) 325 telt. Wir haben bereits heute morgens gemeldet, daß man gestern nachmittags bei der stadlauer Brücke eine Hütte, aus der ein Mann und eine Fran jämmerlich um Hilfe riefen, den reißenden Strom hinabtrciben sah, ohne sie aufhalten zn können. Was aus diesen beiden Personen geworden, ist zur stunde nicht bekannt, doch ist es mehr als wahrscheinlich, daß die Hütte von den Eisblöcken zertrümmert wurde und das Paar seinen Tod in den Wellen gefunden hat. Eine ergreifende Scene trug sich gestern mittags in der großen Donau zu. Dcr Geschäftsführer Franz Ueberbrecher uuo die drei Müllerburschen Josef Etschberger, Karl Blechschmid und Mathias Pinser wollten sich aus cincr Schiffmühle, welche einzustürzen drohte, retten. Beim Inundations-Damme wurde die Zille, in welcher sie saßen, von der starken Strömung erfaßt nnd tippte um. Dreien gelang cö, auf eine höchst merkwürdige Art sich zn retten. Etsch-berger fand leider den Tod in den Wellen. Seine Genossen klammerten sich in ihrer verzweifelten Lage an das kleine Fahrzeug, das sie nach mehrmaligen vergeb» lichen Versuchen in die rechte Lage brachten, nm sich dann in dasselbe zu schwinge». Mit der Zille konnten sir aber nicht über die Eismafsen, die mittlerweile hcrab> getrieben wurden, hinwegsetzen. Sie zertrümmerten deshalb mit uuglaublichcr Anstrengung das Fahrzeug, legten die Bretter auf den Eisstoß und gelangten, indem dcr letzte seinem Vordermann? stets das Brett reichte, nach vieler Mühe und uusäglicher Todesangst an das floris-dorfer Ufer. Um 2 Uhr langte vom Prater die telegraphische Meldung ein: ..Der Cisstoß steht etwa 1500 Meter oberhalb dcr stadlaucr Brücke, das Wasser fließt auf dem Inuudations-Ocbictc. Znr selben Zeit war an d.r Franz Iosefs-Bvücke eine Wasserhühc von 3.., Meter. Die Maschinenfabrik Steiger sammt den Wohngebäuden nächst der stadlaucr Brücke ist unter Wasser." Am Pegel der hölzernen Taborlirücke erreichte das Stau-Wasser eine Höhe von I1 «leiter be« König« Ludwig I,, stand im 77. Lebcnsjahre. . "(Wölfe in Ungar n.) Wie ungarische Vliillcr er. » >lltn. richten die Wijlse heuer ganz außerordentliche Verhcerun- ^" »N. Vei Nadno verwüstete diesertage ein Rubel von vierzig vo ^. "" 2°nze Tanya. Vei Ubrafch wurden eils Menschen »vild " ««rissen. Ill Hoßufalu siel eine ganze Familie den in d ^" ^'"" in gräßlicher Weise zum Opler. Will man doch ««'n !'^"' ^°^en in der Stadlmaierhosgasse in Ofen nicht weniger "eben Uzzls« gesehen haben, «uf dem letzten «alle bei dem Erzherzog Josef erzählte der Erzherzog, al« von dem Ueberhanb-nehmen der Wiilfe in llngarn gesprochen wurde, daß sein Aater, der Palatin Josef, in den Vicrzigerjahren vor dem Pavillon des Palatinalgarten« persönlich einen Wolf erschossen habe. — (Selbstmord eincS Vanquiers.)In Livorno brachte sich am 9. b. M. der sehr angesehene Banquier Soria ums Leben, und zwar gerade am Hochzeitstage feine« Sohnes. Soria hatte an diesem Tage, als er eben bei cincm anderen Vanquier auf Besuch war, el« Telegramm erhallen, welche« ihn sichtlich betroff-n machte. Er ging heim und fillrzte sich aus dem obersten Slocknierle feine« Hause« auf die Straße, nachdem er noch einem Voiiibcrgehcndcu, dcr ihn vor dem Herabstürzen warnen wollte, zugerufen, er solle weggehen. — (Cin Irland er) sollte gehängt werden. Bei dem letzten Besuch im Gefängnisse fragte ihn seine Frau, ob die Kin« der nicht bei seiner Hinrichtung zugegen sein sollen? Da der Delinquent ein lurzcs heftig.s „Nein" herausstößt, sagt die liebende Gattin: „Das sieht dir ähnlich! So bist dn immer. Wenn die armen Kinder wirtlich einmal ein Vergnügen haben könnten, gönnst du eö ihueu nicht " fokales. Der landwirthfchaftliche Nollsschnlunterricht in Krain. Der LandeSauSschuß für Krain hat kürzlich ein Circular, betreffend den landwirthschafllichen Unterricht an den Volksschulen Krains, an sämmtliche Gemeinde-Vorstände und OrtSschulräthe im Lande gerichtet, in welchem er denselben warm ans Herz legt, insbesondere auf die Belehrung der Jugend iu den verschiedenen Landwirlhschaftszweiaen nach Abfoloierung der Volksschule bedacht zu sein. Wir veröffentlichen nachstehend seines allgemeinen Interesses wegen den Wortlaut diese« Circular«, indem wir dasselbe zugleich mit dem Wunsche begleiten: es möge allseits, vor allem aber in den Kreisen jener maßgebenden Factoren, denen die Erziehung und Ausbildung unserer mit natürlichen Anlagen gottlob bekanntlich so reich ausgestalteten trainischm Jugend anvertraut ist, jene auf richtige und ernstliche Gehcrzigung finden, die der Inhalt desselben in der That vollauf verdient. DaS Eirculare lautet: „Mit diesem Schreiben wünscht der LandeSausschuß Euch auf einen Gegenstand aufmerksam zu machen, welchen wir in unserm Htimatlande bisher noch durchgehends vermissen, welcher aber in einigen andern Ländern zum großen Nutzen der Landwirlhschaft bereits eingeführt ist. Um die Mitwirkung bei der Durchführung dieser sehr wichtigen Aufgabe werdet Ihr hiermit ersucht. Was ist «S denn? — werdet Ihr wahrscheinlich fragen. Gelehrung der Jugend in den verschiedenen LandwirthschaftSzweigen, nachdem dieselbe die Volksschule vollendet hat,— das ist, kurz gejagt, der Inbegriff alles dessen, was wir Euch mit diesem Schreiben ane» Herz legen wollen. Erschreckt nicht über diese Worte! Olaubl nicht, daß Ihr vielleicht eine neue Schule werdet bauen und einen eigenen Lehrer anstellen müssen, oder daß Eure Söhne auf irgend eine Ackerbauschule zu gehen haben werden, oder daß die Eltern dieselben, wcnn sie die Volksschule zurückgelegt haben, wieder täglich vor-und nachmittags in dlese neue Schule schicken und sie deshalb bei den häuslichen Arbeiten schwer entbehren werden müssen. Nein, nein! alles dieses wird bei dichr Schule, welche wir Euch mit diesem Schreiben empseh' len, nicht der Fall sein. Diese Schule, für welche wir gerne die Herzen aller unserer Landsleute, welche der Volksschule bereits entwachsene Kinder im Hause haben, erwärmen würden, ist nur ein Anhang oder eine Zugabe Eurer heimi-fchen Volksschule. Die Hauptsache, für welche bei der Errichtung dieser Schule zu sorgen ist, ist vor allem das, daß man wenigstens etwa 700 Quadratmeter oder 200 Quadrattlafter Grund und Boden für dieselbe cr. werbe, auf welchem ein Schulgarten hergerichtet wird zum praktischen Unterricht für verschiedene Zweige der Landwirlhschaft, und daß noch einige kleine Behelfe, dieses und jenes Werkzeug für den Schulunterricht bei» gestellt werden. So viel Raum wird man wol überall ohne namhafte Kosten erwerben und bleibend für den Schulgarten bestimmen können; andere Beistellungen werden auch keine großen Auslagen verursachen. Glaubt uns, daß das Geld. welches die Gemeinde-glieder für die Herstellung einer solchen Schule opfern, ein gut angelegtes Kapital repräfentlert und reichliche Zinsen dadurch tragen wird, daß die Jugend allhier die beste Grundlage zu cincr rationellen Wirlhschaslsführuna. erhält, wenn dieselbe dereinst entweder eigener Grund» besitzer oder Wirthschaft« bei einem andern Besitzer wird. Daß die gewöhnliche Volksschule, in welcher die Jugend im Lesen, Schreiben, Rechnen und noch in einigen wenigen andern Gegenständen unterrichtet wird, nicht dafür ausreiche, daß der künftige Grundbesitzer im stände wäre, sein Feld, seinen Garten, Weingarten, auch seinen Wald gut zu bewirthschaften und rationelle Vieh. zucht zu betreiben, wird unS wol jedermann zugeben, denn die Grundlage zu einem rationellen Haushalle geben erst jene Schulen, welche man land Wirth schaftliche Fortbildungsschulen nennt. Ohne Unterricht gibt es ln der Welt leinen Forl- schritt. Wer nichts lernt, weiß nicht« und kann nichts wissen. Auch die Landwirlhschaft ist eine Wissenschaft, welche man lernen muß, damit der Grundbesitzer seinem Boden so viel abgewinne, als derselbe, ralionell bearbei» let, Erträgnis geben kann. Derjenige, welcher nur als Knecht das gearbeitet hat, was ihm ein guter oder schlechter Landwirlh anbefohlen, — wer das Vieh nur gefüttert, den Stall ausgemistet und den Dünger auf den Acker geführt hat, — den Pflug und die Egge, wie er es eben konnte, auf dem Acker herumgelummelt hat, Aepfel und Birnen vom Baume geschüttelt und noch zehn oder zwanzig andere Verrichtungen so ausgeführt hat, wie er es eben bei seinem Vater gesehen, welcher leine Gelegenheit hatte, die Landwirthschaft grundlich zu lernen: der kann wol ein guter Arbeiter und wol auch ein ehrlicher Wirthfchastsbesitzer fein, allein ein ratio, neller Landwirlh ist er nicht und kann es nicht sein. Die Lebensbedürfnisse sind heutzutage immer größer, Steuern und andere Leistungen gibt es immer mehr; und doch foll der Landwirlh all sein Einkommen von seinem Grund und Boden holen, welchen er weder in die Länge strecken noch in die Breite ausdehnen kann, auf daß er grö ßer werde. Damit aber, daß er dm Boden rationell bearbeitet und die Erfahrungen anderer verständiger Landwirthe dcr Heimat oder fremder Länder zu seinem eigenen Vortheil anwendet, wird es ihm möglich, den Boden zu einem größern oder bessern Ertrag« nis zu zwingen. Das Licht hiezu aber wirb in den Schulen ange« zündet, welche wir euch hier anempfehlen und in welchen die Jugend, nachdem sie mit dem 14. Lebensjahre der gewöhnlichen Volksschule entwachsen ist, in den Natur« Wissenschaften, in der Boden, und Pflanzenkunde u. f. w. unterrichtet wird, auf daß sie Kenntnis erhalte von dem Einflüsse des Bodens, des Wassers, der Luft, des Lichtes, der Wärme, dieses oder jenes Nahrungsmittels u. s. w. auf die Pflanzen und die Hausthiere. Hat die Jugend mit den genannten Lehrgegenständen zur weitern Aus-bildung die Grundlage erhalten, dann wird es ihr nicht schwer fallen, dasjenige zu verstehen, was eine rationelle Obstbaum-, Bienen- und Seidenzncht, der Ackerbau, die Kultur der Wiesen, der Weingärten, des Waldes und die Viehzucht fordern. Nach dein Gesagten haben wir nicht erst zu bemer» len nöthig, daß in den an dcr Volksschule angelehnten landwirthschaftlichcn Schulen die Landwirthschaft nicht in den einzelnen Details gelehrt wird; denn für einen derartigen umfangreichen Unterricht reicht die kurze Schulzeit nicht aus. Gewöhnlich wird dcr Unterricht in diefen Schulen m dcr Winterszeit, zweimal in der Woche, und zwar immer zu jr zwei Stunden, ncmlich an cincm Sonn oder Feiertage und an einem Weltlage Nachmittag, und zwar an solchcu Tagen ertheilt, an welchen die Jugend die Schule brsuchen kann, — im Frühjahr beginnt diese Schule, fobald die Gartenarbeiten zulässig sind, im Monate März und dauert bis Ende Oktober, auch zwei. mal wöchentlich. Wclchc Tage für den genannten Unterricht gewühlt werden, hängt von der Vereinbarung dcs Lehrers mit dem Ortsschulrathc ab; dcr Gemrindcvorstano publiciert hieranf die so festgesetzten Stunden dcr betreffenden Schul, gemeinde. — Und somit haben wir Euch alles erörtert, waS noth. wendig ist, damit Ihr den Zweck dieser Schule und ihren großen Nutzen begreift, zugleich aber einsehet, daß deren Errichtung mit leinen namhaften Aus« lagen verbunden ist. Für eine entsprechende Honorierung dcs Lehrers wird das Land Sorge zu tragen bemüht scin, gcwärtigct aber auch vom h. Ackcrbauministcrium, welches dicfcn Schulen eine besondere Fürsorge zuwen» dct, eine Subvention. Mögen die Ocmcindcvorstände und Ortsschulriithe vor allem diesen unsern Ruf wohl beherzigen und so» hin denselben in dcr Gemeinde besonders jenen Eltern znr Kenntnis bringen, welche für dkfe Schule geeignete Sühnc haben, damit sie sich für die Errichtung derselben begeistern, eingedenk dcr bedeutungsvollen Worte, welche unser Vodnil schon vor langer als einem halben Iahr< hnndert zu seinen Landsleuten gesprochen hat: X« pndne ,^e leg« n,^»i>,vl>, löe 1« »rei», »m ?i ^« (l,i>, >Il>i«ie! jo lw». ,K' ni,i «»p«,,!" Laibach am 2. Februar 1876. Der Landesausschuß fur Krain. — (Gemeindevorstandswahl.) Vei der am 7len Jänner stattgehabten Neuwahl de« Gemeindevorstunde« der Ort«, gemeinde Trebelno, p,litischer Vrzirl Vurlseld. wurden Anton Millit von Vlallenberg Nr. 1 zum Gemeindevorsteher, Johann KreSc von BinSliverch Nr, 4 und Johann Zorc von Unter-Zllbulujt Nr. 12 zu Oemeiliberäthen gewählt. — lTelegravhenft a < ion.) «m 19. d. M. wmde in Manneburg bei l'aibach die neugegrllndele l. l, Telegraphen-Ncbenfialion mit beschränktem Tagesdienste eröffnet. — (Concert.) Da« Programm de« heute um 7 Uhr abend« im londschllfllicheu Nedoutenjaale stattfindenden vierten (5oncerte« der philharmonischen Gesellschast besteht »u« folgenden Nummern: l. I. Faißt: Cantate nach Worten der heiligen Schrift, »ür Sopran und Mt, mit Begleitung deS Pianosorle und Harmoniums. II. E. studoifs: Variationen für zwei Piano- 326 forte, vorgetragen von Fräulein Sofie Jama und Herrn Josef Zllhrer. III. F. Abt: „Das treue Vaterauge wacht," dreiftimmi« «er Frauenchor mit Solo und Clavierbegleitung; Solo: Frau < lem«ni! i?. IV. Fr. Lachner: Concert.Phantasie ilber Mo» live aus der Preissymphome (»pp^LiouLw op. 52), filr Har« monium arrangiert und vorgetragen von Herrn Ant. Förster. V. R. Schumann: „Frühlingsglocken," für Sopran und Alt» stimmen mit Begleitung des Pianoforte. VI. Fr. La chner .Abend. Elegie", für eine Tenorftimme, Violine und Harmonium, vor« gelragen von den Herren Vlazinger, Gerftnerund Förster. VII. E. N^ei necke: «Schneewittchen," dramatisiert von Uöber, mit verbindendem Teft von Vrove, für Sopran und Alt, Solo, weiblichen Chor und Pianoforte. (Die Soli werden gesungen von den Damen Fräulein Orel und Frau Klemen» i i e. Frl. Vfirsky. Mitglied des landschaftlichen Theaters, bat aus besonderer Gefälligkeit die Declamation des verbindenden Textes in „Schneewittchen" übernommen.) Die löbl. Direction des ftirstbifchüfiichen Nloisianum hat au« besonderer Gefälligkeit dem Vereine da« Harmonium geliehen. — Die Texte zu den Gefangen sind am Abend an der Kasse um 10 lr. zu haben. — (Novität.) Morgen gelangt die von uns bereit« neulich al« in Aussicht stehend annoncierte Anton kangei'sche Pofftuuoviliit «W o ist denn'« Kind", auf die wir alle Theaterfreunde und namentlich jene eine« heiteren Thaller-Sltin. berger» Poffenabend« hiemil aufmerlfam machen, zur erfieu Aufführung. — (Freibillets.) Die Theaterlntung hat fich genöthigt gesehen, nm den vielfeitigen Mi«bräuchen vorzubeugen, die Hin-fichtlich des ohnehin in liberalster Weise an zahlreiche Perfonen gewährten freien Entroe« ins Theater «rwiesenermaßen doch tagtäglich getrieben werden, die Verfügung zu treffen, daß da« fo-genannte « viztz-Tratisentr« gänzlich aufgehoben und von nun an auenahmslos niemand ohne eine von Fall zu Fall an der Abend» lasse personllch gelüste Freikarte ins Theater zugelassen werde. Cs wollen fich daher alle diejenigen, die im legitimen Vesihe eines Anrechtes auf freies Cnlrie sind, vorher an der Kasse gegen Nach. Weisung ihrer Verechtigung die «arte zu der betreffenden Vorstellung holen, da die Villtteurs die firicte Weisung erhielten, von morgen »n, mit welchem Tage diese Verfügung in Wirksamkeit tritt, ohne Ausnahme niemandem ohne K»rte den Eintritt in« Theater zu gewähren. — Wer genauer darüber unter» richtet ist. in welchem ganz und gar ungerechtfertigten Maße diese« «eueficium im Laufe der letzten Jahre ausgebeutet und wie viel. fache Misbräuche mit demselben getrieben wurden, und zwar nicht selten gerade von jenen Leuten, die zwar froh waren, da« Theater jeden Tag umsonst besuchen zu liinnen, die hinterher aber am meisten über dasselbe schimpften und ihm principiell woman.' lich zu schaden suchten, der wird der oben erwähnten nothgedrnn-geuen Verfügung der Theaterleituug die Villiyung sicherlich nicht velsagen tonnen. — (Die Faschingslneipe), welche der laibachrr Turnverein Sonntag den 27. d. im g von 100 fl. beigesteuert. Für diese großmüthige Spende spricht im eigenen und der Vethcilien Namen hiemit den innigsten Dank öffentlich au« das Wohlthätigkcits Comit« des kath. Vereines. Laibach den 20 Februar I87<;. Nenrstt Post. (Original-Telegramme der „Laib. Zeitung.") Wien, 2l. Februar. Abgeordnetenhaus. Fux be« antragt die Resolution: das Haus anerkenne die Nothwendigkeit einer HeereSreduction und ersuche die Regierung, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und die Resolution dem Ministerium des Aeußern mitzutheilen. — Eine Zuschrift der Präsidien beider Häuser des ungarischen Reichstages spricht den Dank für die Theilnahme des Hauses an der Leichenfeier Deals aus. — Das Kloftergesetz wird „ach längerer Debatte in der Fassung des Herrenhauses angenommen; ebenso werden die Gesetzentwürfe betreffs Baues der Bahuen Mürzzuschlag' Neuberg und Vozen.Meran angenommtn. — Die gefor-derten Nachtragscredite pro 1876, darunter nach heftiger Debatte 109,560 Gulden für die grazer Polizeidirection, werden bewilligt. Prag, 21. Februar. Bei der Landtagswahl der Landgemeinden gewann die Verfassungspartei dcn Wahl» bezirk Königinhof, wo ihr Candidat mit 67 gegen 59 Stimmen, welche der altczechische Candidat erhielt, ge» wählt wurde. Sonst sind allenthalben Altczechen gewählt; in vielen Wahlbezirken erzielten Verfassungstreue und Iungczechen ansehnliche Minoritäten. Telegrapyljcher Wechseliur» vom 21. Februar. Papier - Rente 68 05. — Silber - «ente 72 80. — 1860er Staals-Nnlehen 11190. - Vanl-Actien 590 —. «lrebil-Actien 178 70 - London 114 40. - Silber 103 20. 5. l. Msm,-Du» lalen 5 37, — NapoleonSd'or 9 15. — 100 Reichsmark 56 45. Wien, ill. Februar. 2 Uhr nachmittags. (Schlußlnrsr.» . Mllnchen. Schmidt, Handelsmann, Italien. Mohren. Dolenz, Holzhändler. Lack. Hermann, Stein. — Hosmann, Trieft. - Rülz, Schünlinde. Lottoziehungen vom 19. Februar. Wien: 36 29 47 22 79. Graz: 89 72 74 85 44. Theater. Heute slovenische Vorstellung, Meteorolog chc Veobachtungeu in Laibach. i -^ W zZ i l «« ch 7 U. Mg. 737^1 , -j- 1., SO. schwach heiter , 21. 2 „ N. ! 740.0» ! -»- «s NW. schwach! heiter 0.0« 9 .. Ab., 741.« , -i- 4 4 SW. schwach! ^^^ Herrlicher Morgen, die Alpen klar, tagilber heiter, Abend« roth, dunstige Ntmosphclre, die Sterne wenig sichtbar. Dos Tagesmittel der WUrme -t- 4 7«, um 51° llber dem Normale Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Number a. ^N^vsH«l^>vii4^^ wlen, 19. Februar. Gegen den Cur« der Reute machte sich eiuige Opposition geltend, während andere Fonds, wie namentlich österreichische Bchatzscheine, ,ur erhöhter NoM c»lvcl.l^l. lebhaft begehrt wurden. EisenbllhnactitN blieben sthr sest, einzelne sogar stark begehrt, was aus Arbitrage beruhte. Dewlseu auf deutsche Plätze, zulkht auch Goldmünzen w'll' den start angeboten. Tredilactim waren infolge herabgthenden Deports etwas matter. Mai. ) «.„,. <.....K» 30 «8 40 Februar.) ^"" (.....«6 2b «845 " ,«W ' ... 111 »0 111 «0 : 1M)z°1. «iscnbahn-Anl.....9950 100 — Ung. PiUn.i«n-«nl......74 50 ?b — Nientt Lommunal, Aultheu . 92- 92 2b «ctien »«» V«ule». »ngl««Vaul........9040 W60 vullvenw........?«- 7«b« «,de«red»t««ls«tt ..... — — — — G«lb V«e tredilanfialt........ 177 80 178 - LredilanftaU, ungar..... 179 2b 173 7b Tepositenbanl.......- — Lscompteanstall...... 72b'— 730 — Yranco-Vanl.......2H 7b 29- Handelsbank........52 — b2'KO »lationalban!....... HH0 - 882 - Oesierr. Vankgesellschoft . . . 171— 172-- Un,onb»ut ........74— 742b Nerlehrsbllnl .......76 ht) ?7 — NcNeu vsn Tranbpsrt-Unternrh-«un«en< «eld «U«l Nlfüld-Vahn........119^.. 120 _ Karl-Ludwig.Vahn.....195^0 195 7b Tonau-Tatnplchiff.-Glsellschast 360— 362 — Elisabeth-Neftbahn.....i lib L0 Theiß-Vahn........ 211 b0 212- Ungarische siordoftbahn . . . 114— 114L0 Ungarische Oftbahn.....4« — 43 25 Tramway-Gesellsch......92- 94 — Van,eselli«altei». Nllg. österr. Vaugesellschaft . . --- «. __ wiener Vaugestllschaft..... 21 — 21-50 Pfandbriefe. Allg. bstlrr. Vodencrebit . . . 1012b IM b0 dto. in 33 Jahren 9V — 902b Nationalbanl ö. N.....97 — 97 ih Ung. Bodtncltdit......8b'4o gh.^i Prioritäten. Elisabeth.-«. 1. «M.....91- 91 2b ss«d.-3l°rdb.-S....... 10Sb0 104 — ßranz-Ioseph-V.......98 - 9»2b «al. KarleLudwig-«., 1. Vm. . 98b0 99-Oeftcrr. «ordwtß'V.....»2 bv »8 ?b Sitbenbllcger.......68— «l<^ Staatsbahn........14525 l^li^ Südbahn 5 5«/.......1077b 10^ 5'/.......9»' - »»^ SUdbahn. Von«......- -- '^ Ung. Oftaahn.......6750 67'^ Prlvatiose. ^ ^ «redit-L..........164 - '^^ «uoolss-Ü.........13 50 " Wechsel. .5 Augsburg......... bb'öö b^^ «ranlfun......... 5b «b bH Hamburg......... 5b«5 ""^ London ......... 114 40 U4^ Pari« ......... 4b40 4? «eldsorten. Ducaten .... 5fl.37 lr. 5 ft-»» ^ Napnleonsb'or . . 9^16 „ «"^ , Preuß.«assenschtint 56 ^ b0 ^ b6 „ bu Silber .... lov^l^ ^108^20 «rainifche Orunbtutl°ftun»e.0blig»ti«o^ Privetnotlernu«: O«U» 9b—, W«r« ^