DES K. R. STAATS - GYMNASIUMS IN GÖRZ, veröffentlicht am Schlüsse des Schuljahres 1881 INHALT: 1. Aquileja zur Bömerzeit (mit einer Tafel). Von Prof. H. Maionic». 9. Schulnachrichten, vom Direotor. GÖRZ, 1881. Solb«tverlag des Staatsgymnaaium«. Druck y. J. PateruolIL * ■ - ...... . ' . - ■ • : . . : .. v ; • 'V ( / i V • ! 1 ; ■ VI i t - f r A A . f f . . ’ k , i 1 * " .T*’- : ;■* • - V. ' 1 V ; r ' • v; . AQUILEJ A ZUR RÖMERZEIT. ■A UI MlJi;/. .;.;; .fiaSJIHMÖiH VORWORT. Die vorliegende Abhandlung, welche in knappen Zügen ein Bild des römischen Aquileja darbieten soll, verdankt ihre wichtigste Grundlage der von Mommsen veranstalteten Sammlung der Aquilejen-sichen Inschriften1). Wäre die Forschung nur auf die dürftigen Berichte beschränkt, welche die Schriftsteller aus der Römerzeit ihr bieten, so würden wir uns kaum eine ungefähre Änschaung der alten Municipal-stadt verschaffen können, da bekanntermaszen die Römer stets an die Centralstelle ihrer Macht, nur an Rom dachten und sich wenig um die innere Entwickelung der Provinzialstädte kümmerten, welche deshalb nur selten und gelegentlich auszerordentlich wichtiger Ereignisse besonders namhaft gemacht werden. Erst die historisch-philologische Methode konnte bei Verwertung sümmtlicher Schriftquellen und genauer Beachtung der antiken Denkmale ein umfassendes Bild des römischen Muuicipalwesens entwerfen,2) während der Provinzial-Archaeologie die wichtige Aufgabe zufiel, dies Gesammtbild auf Grund einzelner Untersuchungen zu vervollständigen. Doch in den seltensten Fällen kann der Localforscher sein Ziel vollständig erreichen, da der weite Abstand zwischen Alterthum und Gegenwart durch eine grosze Reihe Hindernisse ihm fast unzugänglich wird. Am wenigsten gelingt es ihm das Gebiet der alten Topographie zu behandeln, weil fast überall ganz andere Ortsverhältnisse eingetreten, und weil gerade auf diesem Gebiete geringe Hilfsmittel vorhanden sind. Bedenkt man, das.sogar die topographische Untersuchung von Athen und Rom (wo die Verhältnisse sich weit günstiger gestalten) noch nicht zu einem befriedigenden Abschluss gelangt ist, so wird man sich kaum wundern, wenn die Ergebnisse bezüglich Aquilejas so lückenhaft sind, da fortwährende Zerstörungen und planlose Ausgrabungen die Stelle der alton Stadt antiquarisch fast zur tabula rasa gemacht haben. ') Vgl. Corpus inscriptt, latinar. Vol. V. (inscviptt. Galliae cisalpinae) Berolini 1872-1877 p. 78-103 (n. 725-1757 a) und p. 102:5-1052 fn. 8206-8641) vgl. auszerdetn p. 957 ss., 935, 1096 s. — Von nicht porigerer Bedeutung sind „C. Gregorutti, lo antiche lapidi di Aquileja, Trieste 1877“. Weitere Beiträge in „Archeografo trie-stino, N. S, Trieste 1869 ss. und in den „Archeologisch-epigraphisclien Mitthpilun-gen aus Oesterreich. B. I. ff. Wien 1877 ff, — Die ältere Literatur über Aquileja in Schreiner’s Art. Grado in der Ersch. und Gruber’schen Encyclop. I. S. Bd. 78 und in Czocruig, das Land Goerz und Gradišča Wien 1873; ohne kritischen Wert und unselbständig ist Breitschwerts’ Aquileja, das Emporium an der Adria. Stuttgart 1880 (vgl. Triester Ztg. Jahrg. 1880 Nr. 114). *) Vgl. J. Marquardt, römische Staatsverwaltung B. 1-3. Leipzig 1873-1878, * > P , . ., : , , . i ‘. . ■■ s ,;.w.0,j '' ' ' , : ■ 'it . ' ' ; ' . iaoi* • . ■ .■ • : ^ -7' - j ■" .Vy‘: '■■■■"■ - V . • ■ , : . '• , • . it» . 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Für seine geschichtliche Bedeutung war seine Lage von groszer Wichtigkeit.1) In der Ebene, welche vom Fusze der karnischen und julischen Alpen bis zum Nordende des adriatischen Busens sich erstreckt, wo das Meer aus Süden am tiefsten gegen Mitel-Europa eindringt und wo die vielen Verkehrstraszen durch die Alpenübergänge (Pleckenalpe, Pontafel, Predil, Birbaumer Wald) Italien mit dem Nordosten Europa verbinden, in diesem fruchtbaren Lande mit den vielen Gewässern und den leichten Verbindungen, finden wir all die Umstände vereinigt, welche das Aufblühen einer Stadt besonders begünstigen. Schon die Ereignisse, welche der Gründung dieser nördlichsten italischen Colonie vorangiengen, beweisen die Wichtigkeit dieses Platzes, welcher gleich vom Anfänge an berufen war als Hort italischer Cultur und Macht sich Geltung zu verschaffen. Kaum hatten die Römer die in der Po-Ebene wohnenden gallischen Stämme unterworfen und zur Befestigung ihrer Heerschaft sowohl die Festungen Placentia und Oremona angelegt, (im J. 218 vgl. Taciti hist. 3.34, propugnaculum adversus Gallos trans Padum agentes et si qua alia vis per Alpes rueret) als auch die Heerstraszen dieses Gebietes weiter geführt (vgl. Mommsen Röm. Gesch. I4, s. 677 f), als der Ausbruch des zweiten punischen Krieges sie von diesen Gegenden verdrängte. Jedoch gleich nach Beendigung dieses Krieges wurden die ci-salpinischen Gallier und die Ligurer, welche von Hannibals Brüdern Uasdrubal und Mago zur allgemeinen Schilderhebung aufgestachelt worden waren nach schweren Kämpfen wieder unterworfen. Aber auch späterhin musste den Römern die Befestigung ihrer Macht im cisalpinischen Gallien und speziell die Sicherung der Grenzen gen Nordosteii um so wichtiger erscheinen, da sowohl Philipp V. von Makedonien den Willen gezeigt hatte (vgl. Mommsen Rom. Gesch. 1*, S. 768) von Osten her in Italien einzufallen, als auch im J. 568-186 Gallische Stämme den ersten Versuch machten an der Ostseite der Alpen in Italien einzudringen. Diese letzte Begebenheit brachte es mit sich, dass die Römer die letzte Consequenz ihrer bisherigen Politik ziehen mussten und die Gründung der Colonie Aquileia beschlossen. Die Entstehungsgeschichte der Stadt Aquileja lässt sich nun aus den verschiedenen Berichten der alten Schriftsteller folgendermaszen feststellen. *) Uebev den Namen Aquileia vgl. Mommsen Corp. inscriptt, p. 83 und De Vit, Onomasticon I. p. 339. Spalte Ü. Eingehendere Nachrichten über die alte und neue Geographie des Landes in Czoernig a. a. O. S. 7 ff. und in Benussi, saggio di una storia deU’Istria dai primi tempi sino all’epoca della dominazione Romana (Gymn. Programm, Capodistria 1872 p. 5 ss. . Knapp aber ungemein plastisch ist die schoene Schilderung des furlanisclien Tieflandes in Jos. v. Zahn’s, friaulische Studien Wien 1878 (S-A aus dem Archive für oesterr. Gesch. LV11. Bd. 11. H, S. 277 ff.) S. 11 ff. Als die Gallier, wahrscheinlich von Carnisch-illyrischem Stamme (vgl. Tlinius 3. 18, 126- Ftolom. 3. 1. 29 Strabo d. 6. 9 cf. 12, Livius 43, 1, 6, Zeuss die Deutschen 172 ff.) im Jahre 568-186 ihre Gebirgs-länder verlassend durch einen bisher unbekannten Gebirgsweg an der Ostseite der Alpen in das Land der Veneter, welche schon lange mit den Römern verbündet waren1) herabstiegen und unweit der später römischen Stadt Aquileja eine Stadt zu bauen anfiengen, da schickten die Römer Gesandte in die Heimat dieser Eindringlinge um sich darüber zu beschweren.2) Als aber trotz dieser ersten Mahnung die Gallier sich noch immer in dieser Gegend auf hielten, erhielt drei Jahre später (im Jahre 571-183) der Prätor L. Julius, welchem Gallien zugefallen war, den xYuftrag, dieselben auf friedlichem Wege zu entfernen. Da aber auch diese Maszregel ohne jeglichen Erfolg blieb, er- theilte der Consul M. Claudius Marcellus dem Proconsul L. Forcius den Befehl, mit den Legionen gegen die neue Stadt der Gallier vorzurücken. Jetzt mussten die 12,000 bewaffneter Gallier ihre Waffen übergeben und die Gegend verlassen; ihre Stadt wurde zerstört.4) Wohl versuchten sie vor ihrem Abzüge beim römischen Senate noch Beschwerde zu führen, sie erhielten jedoch den unzweideutigen Befehl gleich Italien zu verlasson, da die Alpen als eine beinahe unübertreffliche Marktscheide zwischen ihnen läge. Um jedoch die Angelegenheit endgiltig zu ordnen, beschloss der Senat eine zweite Gesandschaft, gebildet von den Triumvirn L. Turins Furpurio, Q. Minücius und L. Manlius Acidinus an das Stammvolk jenseits der Alpen zu schicken. Dieser gegenüber zeigten sich die Aeltesten der Gallier sehr kleinmuthig ‘) Vgl. (Mommsen Corp. inscriptt. V. 207 „Patavium)“ Czoernig a. a. O. S. 128 ff. „die Veneter“. Auch Silkes Italicus lässt die Bewohner des Gebietes Aquilejas iin /.weiten punischen Krieg mit den Römern verbündet sein cfr. 8. 604, Nec non cum Venetis Aquileia superfluit armis ") Liv. 39, 22, 6, JEodem anno Galli Tmmulpini transgressi in Venetiam sine populatione aut hello kaud procul inde, ubi nunc Aquileia .ent, locicm oppido condendo ceperwnt. Legatis liomanis de ca re trans Alpes missis responsum cst nc-qtte profectos ex auctoritate gentis eos, nec in Italia quid faccrent, sese scire. ') Liv. 39, 45. G — L. Julius mahtrare cst mssus. Galli Transalpini per saltus ignotae antea viac, ut antea dictum est, in Italiam transgressi oppidum in agro, qui nunc est Aquileiensis aedificabunt. Id eos ut pivliiberet, quod eins sine hello posset, praetor* mandatum est; si armis prohibendi csscnt, consulcs certiores facerct; ex his (sc. M. Claudius Marcellus et Q. Fahius Laheo) placere altcrum adversus Gallos ducere legiones. *) Vgl. Livius 39, 54 und 55, Piinius 3, 19, 131 ah Aquileia ad duodeci~ mum lapidem deletum oppidum, etiam invitu senatu a Claudio Marcello, L. Ihsö auc-tor est. Ueber die ursprüngliche Stadt der Gallier sind mir folgende Ansichten bekannt. JCandler, indagini sullo stato materiali! del l'anlica Aquileja Trioste 1865 p. 13, verlegt sie nach Muzzana, kleine Ortschaft zwischen S. Giorgio di Nogaro und Latisa-na, an der Strasze nach Ooncordia; in der zweiten, veränderten Auflage seiner Schrift (in Archeogr. triestino N. S. I. 1869 p. 93) erwähnt er nicht mehr Muzzana, sondern Palmanova (welche an Stolle der carnischen Stadt Segoste liegen soll) und zugleich auch Vogherska und S. Peter bei Goerz (als die Stellen einer zweiten caruisclien Stadt Ocra). Anlass zu der Hypothese gab ihm die Stelle bei Piinius 3, 19, 13, (ex Carniis interiere Segeste et Ocra). Czoernig, S. 141 bespricht eingehend den antiquarischen Fund in St. Peter bei Goerz, neigt jedoch dor Ansicht (vgl. des«. Verfass, die Stadt der Gallier bei Aquileja in Mitth. der gcog'r. Gesellsch.) dass der fragliche Ort an dem Hügel von Medea zu suchen sei.' und misbilligten sogar die Nachsicht der Römer gegenüber ihren Stamm-geuossen.1) ' ■’ Die allerwichtigste Maszregel blieb jedoch die Gründung dei1' Reichsfestung Aquileja, die im Jahre 573-181 erfolgte.2) Auf Antrag des Consuls und auf Grund eines Senalus consultum, in welchem die Zahl der Oolonisten, die Länderanweisung und dio Behörde, welche die Anlage ausführen sollte, bestimmt war, wurde gewöhnlich die Colonie durch einen Volksbeschluss (lex colonica) angeordnet und die Wahl der dazu bestimmten Commission (gew. tresviri coloniae üeduccndac agroque dividundo) in den Tributcomiticn vorgenommen (vgl. Marquardt, Röm. Staatsvcrio 1. p. 428). Obwohl nun die Gründung Aquileja’s im Folge der äusseren . Politik der Körner eine unab-weisliche Nothwendigkoit war, so ergaben sich doch bei den diesbezüglichen Verhandlungen im Senate, in Folge der Reibungen der beiden politischen Parteien, der conservativen dos Cato und der liberalen der Scipionen, Meinungsverschiedenheiten (vgl. Lange Handb. der röm. Al-terthümer II2 239, 242) hauptsächlich darüber, ob die neue Colonie von römischen oder lätiriischen Bürgern gegründet werden sollte.8) Endlich trug die Partei* dos Scipio den Sieg davon (wenigstens spricht dafür der Umstand dass P. Scipio Nasica unter den Triumvirn sich befand), und es wurde beschlossen, dass nach Aquileja eine La-tinische Colonie ausgeführt werden sollte. Doch war die Ausführung keine so leichte Sache, da die Hi stirer die bevorstehende Gefahr ahnend auf jede Weise das Werk der Römer zu vernichten trachteten. Als daher der Consul M. Claudius Marcellus von ihrem Lande abberufen ward'1) und die Römer vollauf im Ligurien und Hispanien zu thun hatten, belästigten die Histrer zu Land und zur See das italische Gebiet. (Liv. 40, 18. 4 und 26. 2). Deshalb musste abermals M. Claudius Marcellus im J. 573-181 gegen dieselben vorrücken und erst jetzt war dio Ausführung möglich.5) *) Desto merkwürdiger erscheint ein ganz ähnlicher Vorfall im Jahre 575-179, Liv. 40, 53, 5, Golli Transalpini, tria milia hominum in Italiam transgressi, neminem bcllo lacesscntes agrum a consulibus ct semitu, petebant, ut pacati sub im-perio populi romani ment. Eos senatus excedere Italia iussit et consulem Q. Fulvium quaercre et animadveriere in cos, qui principes ct auctores transcendcndi Alpes fuissent. ’) (Liv. 40. 34. 2. Aquileia coloma Latina codem anno in agrum Gallorum est deducta. — Vcllei. Paterc, 1.15 Denique neque dum llwnnibal in Italia moratur neque proximis post excessum eins annis vacavit Romanis colonias condere, cum esset in bello conquirendus potius miles quam dimittendus et post bellum vires refovendac maais quam spargendae. Cu. uutem Manliq Volsone ct Fuloio Nobiliore coss. liononia deducta abhinc annos fere CCXVII et post qiiudriennimi Pisaurum ac Potentia, in-teriectoque triennio Aquileia ct Gravisca ct post quadriennium Luca. ’) Liv. 39, 54, 4, (571-183) M, Claudius consul Gallis ex promneia cxactis llistricum bellum moliri coepit litteris ad senatum missis, nt sibi in Uistriam tradu-cere legiones liceret, id senatui placuit, illud agitabant, uti colonia Aquileia deduce-rctur, ncc satis constabat, utrum Latinum an civium Romanorum deduci placeret, postremo Latinam potius coloniam dcducendam patres censuerunt, triumviri creati sunt P. Scipio Nasica, C. Flaminius, L. Manlius Acidinus. *) Liv. 39- 56. 4 (571-183) Ex Histria revocatus M. Marcellus cxercitu di-misso Romain Comitiorüm causa rediit. s) Liv. 40, 26, 2, Romae magnam trepidationeni litterae Baebi fecerunt, eo maiorem, quod paucos post dies Marcellus, tradito exercitu Fabio Romam cum ve-nisset, spem ademit cum, quia in Gallia esset, exercitum in Liqures possc traduci, quia bellum cum Histris esset prohibentibus coloniam Aquileiam deduci (Liv. 40, 84, 2 (573-181) Aquileia colonia Latina eodem anno in agrum Gallorum est deducta tria milia peditum quinquagena iugera, centuriones cent ena, centena quadragena equites acceperunt. Tresviri dedu• xerunt P. Cornelius Scipio Nasica, C. Flaminius, L. Manlius Acidinus Besonders auffallend bleibt nun bei dieser Gründung sowol die grosze Zahl der Colonisten, als auch die bedeutenden Landloose,1) was sich aber nur durch die bedrohte Lago der Colonie und durch deren Bestimmung die Einfalle der Gallier und anderer Völker abzuhalten erklären lässt. Die streng militärische Bestimmung der neuen Colonisten2) wird auch dadurch hervorgehoben, dass während sonst nur equites und pe-dites erwähnt werden, jetzt auch die Centurionen besonders genannt werden. ln militärischer Ordnung und unter Vortragung der Fahnen hielten, wie gewöhnlich, die Colonisten ihren Einzug in die neue Colonie. Hiernach vollzog der Magistrat nach altetruskischen Sitte folgende Förmlichkeiten. Nach Anstellung der Auspicien, in feierlicher Kleidung (mit dem cinctus Gabinus) zog er mit einen Pfluge, welcher rechts mit einem Stiere, links mit einer Kuh bespannt war, eine Furche, um dadurch den Unkreis der neuen Stadt und die Anlage der Stadthore genau zu bezeichnen. Es war dagegon die Aufgabe der Agrimensoren nach den herrschenden festen Grundsätzen die Vermessung des ansehnlichen Colonialgebietes schon vor der Ankunft der Colonisten vorzunehmtn. Durch den Mittelpunkt des Territoriums (groma) wurden gewöhnlich zwei Linien, die sich in einem rechten Winkel schnitten, gezogen und zwar die eine von Süden nach Norden (cardo maximus), die andere von Osten nach Westen (decumanus maximus). Parallel mit diesen Linien zog man über das ganze Gebiet nach Maszgabe der einzolnen Anweisungen weitere cardimes und decumani (Limites), wodurch dasselbe in rechtwinklige, gleichseitige Vierecke zerschnitten ward. (centuriae oder agri intra clusi, gewöhnlich zu 200 iugera). Alle diese limites welche eine bestimmte Breite erhielten, dienten zugleich als Wege in dem Gebiete der Colonio (vgl. Marquardt, I S. 458 ff.) Die Centurien wurden3) hierauf in sortes geviertheilt und diese nach der Bestimmung der lex colonica unter den Colonisten zur Verloosung gebracht. Mit dem Colonialgebiet darf man aber das Stadtgebiet Aquileja’s nicht verwechseln. Die Stadt selbst war in ihrem Ursprünge nur das ') Ursprünglich betrug dio sors 2 iugera, später abor auch viel mehr, in Vibo 15 iug. für die pedites, 30 iug. für die equites (Liv. 35, 40); in Bononia 50 für die pedites, 70 für di equites (vgl. Marquardt a. a. O. S. '161 Anm. 5). *) Die Zahl 3000 dürfte vielleicht im Zusammenhang stehen mit der Ein-theilung der römischen Legion, ln dieser Zeit zahlte wohl dio Legion 4200 Mann (vgl. Polyb. 3, 107 und Marquardt a. a. 0. 11. S. 324 IV.) aber unter diosen galten als wirtliche pedites, als schweres Fuszvolk nur die 1200 hastati dio 1200 principes und die 000 triarii 3000 Mann; während die 1200 velites weder in Manipeln nocli in Centurion geordnet waron. 3) Halten wir an der streng militärischen Eintheilung der Colonisten lest, so ergeben sich folgende Zahlon. Die 3000 Schwerbewaffneten theilen sich in 30 Manipoln zu je zwei Centurien, somit in CO Centurien mit je einem Centurio. Standlager der 8000 Manu starken Besatzung und des Gefolge derselben (vielleicht auf jo einen Mann 5-7 Köpfe). In ihrer Nähe schlugen auch ihr Winterquartier die verschiedenen Consulararmeen, welche von 576-178 — 577-177 den Zug gegen die Histrer mitmachten.1) Kurze Zeit nach Beendigung diese Feldzuges ward abermals Aquileja einer groszen Gefahr ausgesetzt. Perseus König von Makedonien hatte nämlich den Plan seines Vaters, sich an den Römern zu rächen und die alten Grenzen seines Reiches zu gewinnen wieder auf-genommen und rüstete sich zu einem gewaltigen Feldzuge (588-171 — 58G-168 v. Chr.) Es ist daher natürlich, weun unter solchen Umständen Gesandte aus Aquileja im J. 583-171 beim römischen Senate ihre Stadt als zu schwach und noch nicht genugsam befestigt bezeichnen.2) Jndes ward diese Angelegenheit erst zwei Jahre später (im J. 585-169) durch die weitere Vorsendung 1500 Familien endgiltig geordnet. Liv. 43. 17, 1 Eo anno postulantibus Aquileiensium legatis, ut numeriim colonorum augerent M et D familiae ex scnatus consulto scriptae, triumvirique qui cas deducercnt, missi sunt T. Annius Luscus, P. Decius Subulo, M. Cornelius Ccthegus. Auf diese Weise erhielt Aquileja eine neue Besatzung, welche der Hälfte der ursprünglichen gleichkam und erst jetzt konnte die neue Grenzfestung ihre wichtige Bestimmung erfüllen. Nunmehr halten wir (da sich keine Nachricht von einer weiteren Vergröszerung der Oolonie zur Zeit der römischen Republik vorfindet) für angemessen die Frage aufzuwerfen, in wie weit diese Stadtgründung sich mit den festen Normen der römischen Lagerschlagung in einen gewissen Zusammenhang bringen lässt, also in wie weit die Ausdehnung dieser festen Grenzstadt für 4500 waffenfähige Bürger nach der Analogie der Polybianischen Darstellung des Lagerraumes seiner Zeit (Polyb. VI, 27-32) bestimmt werden kann. Es ist, bekannt dass die Anlage einer Oolonie in derselben AVeise zu geschehen pliegte, wie die Absteckung des Lagers, nach den Regeln Nehmen wir noch die einer Legion zugetlieilton 300 Reiter hinzu (vgl. Marquardt, 11 S. 325), so gewinnen wir folgende Tabelle: 2940 Mann ä 50 iugera = 147.000 60 Centurionen ä 100 „ = 6.000 300 Equites ä 140 „ = 42.000 195.000 Rechnen wir das iugerum auf ungefähr 'I. Hectar (Hultscli. griech. u. röm. Metrologie S. 76) so betrug das gesamtste Colonialgehiet Aquilejas 48.750 Hectare. Schreiner in Ersch. und Gruber’schen Encycl, Bd. 78, „Grado“ S. 393 berechnet das Colonialgebiet auf 184.6000 Morgen (Jugera), ')Liv. 41. 1. 2 profedm alt Aquileia consul [sc. A. Manlins Voluso1 castra ad lacum Timavi posuit vgl. auch 5, 1. Forte ita evemt ut Cn. et L. Gavitti Novelli, Aquileienses cum commcatu venientes, ignari prope in capta castra ab Ilitris incidc-rent. ii cum Aquileiam relictis impedimentis refugissent omnia terrore ac timulto non Aquileiae modo sed llomae qtioque post paucos dies implsverunt. ’) Liv. 43 1. 5 Ingressum hoc iter consulem [C. Cassium] senat-us ex Aqui» leiensiuiii legatis cognovit, qui, querentes coloniam suam novam et infirmam, needum satis munitam inter infestas nntiones Histrorum et Illyriorum esse, cum peterent, ut scnatus curae haberet, quomodo ea colonia muniretur, interrogati, vellentne eavi rem C. Cassio mandari, responderunt Cassium Aquileiam indicto exercitu profectum per llhjricim in Macedoniam esse. der Limitation.1) Das Lager bildet ein Quadrat, dessen Seiten nach den vier Himmelsgegenden gerichtet sind und zwar lag gewöhnlich die Frontseiite nach Osten, die Rückseite nach Westen, die rechte Seite nach Süden, die linke nach Norden, somit gehen die decumani (dio Länge) von Osten nach Westen die cardines (die Broite des Lagers) von Norden nach Süden, (vgl. Nissen a. a. 0. s. 11 ft-., 26 ff., 60 ff., 77 ff.). Von groszer Wichtigkeit für die Bestimmung der Frontseite des Lagers war auszerdem sowohl die Rücksicht auf dio Zufuhr, als auch auf die etwaigen Angriffe der Feinde, und da gewöhnlich sowohl das eine, als das andere sich nach dem Verlaufe der Hauptverkehrstrasze richten mussto, so ist es natürlich, das der clecumanus maximtis gerado nncli der Richtung dor Ilauptstrasze bestimmt wurde.2) Da diese allgemeine Theorie nur militärischen Rücksichten weichen konnte, wollen wir zunächst prüfen, ob auch für die alte Grenzfestung Aquileja die Frontseite gegen Osten zugekehrt war oder nicht. Was zunächst die Hauptverkerstrasze Aquilejas betrifft, so ist es unzweifelhaft, das sowohl in vorrömischer wie in römischer Zeit diejenige Strasze als die vorzüglichste Handels- und Militärstrasze gedient hat, welche neuerdings von 11. Genthe (Ueber den etruskirclien Tauschandel nach den Norden, 11 Aufl. Frankfurt 1874 S. 73 f.) als Mur-Leithastrasze bezeichnet und deren Bedeutung von Mommsen wiederholt betont worden ist (vgl. C. L L. III. p. 483. V. p. 75, p. 83) Als Fortsetzung diesor wichtigen Yerkehrstrasze welche die Donauländer (über Carnuntum, Savaria, Poeto-vio, Celeja, Emona und Aquileja) mit Itnlien verband, und unmittelbar in der Nähe Aquilejas in römischer Zeit via gemina genannt wurde,3) haben wir gegen Wosten den Straszenzug nach Concordia zu betrachten. Im Vergleiche zu der Bedeutung dieses Strasze, welche Aquileja von Osten nach Westen durchzog, tritt dio zweite Haupstrasze, (die heutige Pontebba oder Fellastrasze4) gegen Norden (über Tricesimum und Ge-mona) einerseits nach Julium Carnicum (Zuglio), anderseits nach Viru-num (bei Klagenfurt) bedeutend zurück. Da also die Oonsularstrasze von Osten nach Westen gieng, so ist es sehr wahrscheinlich, dass bei der Gründung Aquilejas, da keine strategische Rücksicht dagegen sprach, die Frontseite der Festung nach Osten verlegt worden sei. Für diese Richtung sprechen noch folgende Umstände; und zwar vorerst die Thatsache, dass unweit Aquilejas und fast parallel mit dor angenommenen Frontseite die Wasserlimo der vereinigten Flüsse Natiso und Turrus (Plin. n. h. 3. 18. (22) 126, vgl. Czoernig. a. a 0. S. 110 f.) lief und somit die Sicherheit derselben noch gröszer war, zweitens die Annahme, dass in der Gegend, wo heu-zutage die Domkirche steLt und wo der Biden am meisten sich erhebt5) ') Vgl. Nissen, das Templum S. 52 ff., Mominsen, die rilm. J la sicurezza da^li scavi, sieche posso adesso fuori di dubbio darle a disegno, e ci unisco lo misure gia prese da mio fratello, nelle visito fatte da noi col Sigro Siauve. Vgl. noch den Plan N. 74 [vom September 1812] “La piazza maggiore d’ Aquileja nel Teodosiano,, und den N. 84 [vom Juni 1813] “il Castello d’Aquileja e di nuovo la di lei pianta,,. *) Kandier a. a. 0. p. 110. Ci fu possibile di misurare li castri che stavano appiedi della Giulia La superficio di tali castri b precisamente di 10,125 e non abborriarao dal prenderlo ad unita di misura. Aquileja avrebbe contenuto 14 volte sif-fatta unitä [377.90 >• 375 = 141,502.50], Jtomu romulca ne comprendeva 24, Roma adrianea 400, questa comprendova 25 Aquilejc: L’Aquileja primitiva sarebbe stata Diesos Standlager bildete nunmehr den gesicherten.Wohnsitz jener 4500 Colonisten, welche, wie gesagt, (vgl. oben S. 9) vom römischen Senate das latinische Becht erhielten. Was nun diese Verleihung betrifft, so entspricht dieses ius latinum, demjenigen jener zwölf Colonien, welche das sogenannte Becht von Ariminum hatten1). Dieses besondere liecht soll nun nach Mommsen (Gesch. d. röm. Münzw. S. 317 ff; vgl. auch Marquardt I. S. 53 ff; Lange röm. Alterth. II.2 S. 118 ff) erst im Jahre 486-268 seinen Ursprung genommen und darin bestanden haben, dass diese jüngeren, latinischen Oolonisten entweder gar nicht, oder nur in beschränkter Weise2) das Münzrecht besassen, ferner dass sie zwar commercium mit den Römern hatten, aber kein connubium, und drittens dass sie auf keine leichte Weise das römische Bürgerrecht erlangen konnten, sondern nur in einzelnen Fällen und zwar als persönliche Belohnung entweder nach Bekleidung einer Municipal-ehrenstelle (duumvir, aedüis, quaestor) oder nach der „lex Acilia repetun-darum, (631-123 — 632-122) wenn jemand eine Anklage auf Grund dieses Gesetzes mit Erfolge durchführte, (vgl. Marquardt a. a. 0. S. 55 ff). Als „colonia latina“ behielt Aquiloja das Recht von Ariminum bis zur Zeit des Bundesgenossenkrieges (664-90 — 666-88). Es ist bekannt dass in Folge dieses Krieges nicht nur die Italiker die Gleichberechtigung mit Eom erhielten, sondern auch die Bewohner des cisalpini-schen Gallien, welche während des Krieges treu zu Bom geblieben waren; denn nach den Bestimmungen dos Consids L. Julius Caesar (lex Julia vom Jahre 664-90) sollten die bis dahin treu gebliebenen Föderierten, und namentlich alle latinischen Städte Italiens das Bürgerrecht erhalten, wenn sie dasselbe annehmen wollten (si ei legi fundi facti essent) (vgl. Marquardt I. S. 58 ff.) Dadurch wurde Aquileja, so wie Placentia, Bononia und Cre-mona in die civitas aufgenommen und in ein municipiiMn3) verwandelt, un quadrato del quäle l’uno lato di 375 p. r., l’altro di 377.50. — Vergleichen wir den Mauerumfang der colonia Aquileia [ = 7524 röm. f.] mit demjenigen von anderen bekannten Städten, so haben wir den Umfang Pompoijs [bei Ovorbeck Pompeii 2. Aufl. Lpg. 1866 S. 43 mit 9.700' angegeben, und denjenigen von Augusta Praetoria [Aosta] mit 8780', vgl. C. 1. L. V. 757. — Für das Lager eines consularischen TIeores von zwei Legionen [also für ungefähr 20,000 - 25000 Mann] bestimmt Marquardt [Röm. Staatsverw. 11. S. 402 f.] die Breito auf. 2150 Fusz und ebenso die Länge. Cicero pro Caecina 35,102 iubet enim fSulla VolaterranosJ eodem iiye esse, quo fuerint Ariminenses, quos quis ignorat duodecim coloniarum fuisse, et a ci-nibus Romanis hereditates caperc potwisse? Diese zwölf Städto waren, Ariminum, Beneventum, Firmum, Acsernia, Brundusium, Spoletium, Oremona, Placentia, Copia, Valentia, Bononia und Aquileia [vgl. Marquardt Bd. 1. S. 54 vgl. mit 50]. *) Von diesen zwölf Colonien haben Spoletium, Bononia, Placentia Cremona und Aquileia überhaupt nicht, dio übrigen sieben nur in Kupfer gemünzt [Mommsen Gesch. d. röm. Münzw. S. 319]. — Erst in der späteren Kaiserzeit gab es in Aquileja ein procurator monetae Aquileiensis, [vgl. Notitia dignit. ed. Böclcing 11. 1, p, 48] und somit war diese Münzstätte dio oinzige in Italien auszerlialb Rom mit einem solchen Beamten an der Spitze. Die Emissionen dort geprägter Münzon datieren aus der Zeit von 2G8-450 n. Chr. [vgl. Kenner a. a. O. S. 92, A. 5], ’j Aquileja wird municipium genannt in der Inschrift C. 1. L. V. 968 [aus republikanischer Zeit], wclcho noch gegenwärtig daselbst im k. k, Staatsmuscum aufbewahrt wird. C- ANNIVS' T- FIL INTERAMNAS EX- SVA- PECVNIA MVNICIPIO AQ- /sc. Aquileiae] DAT- d. h. es erhielt dadurch das vollständige römische Bürgerrecht und eine vollständige römische Stadtverfassung. Die Bezeichnung municipium, zu der sich unwillkürlich der Begritl einer höheren Autonomie, einer selbständigen respublica gesellte, verlieh zur Zeit der Bepublik und in der ersten Kaiserzeit den Städten einen gewissen Vorrang, so dass immer aufgezählt werden municipia, coloniae, praefedurae; in der späteren Kaiserzeit jedoch, als die Municipien immer mehr ihre Selbstständigkeit verloren, stehen die Colonien vor den Municipien und so kommt es vor, dass Municipien sich um das ius coloniae bei dem Kaisern besonders bewerben.1) Daher kam es auch, dass Aquileja in dieser Zeit auf das Recht eines Municipium Verzicht leistete, um abermals eine Colonie zu werden.2) Aber trotz dieser Umwandlung behielt die Stadt auch in späterer Zeit dieselben Behörden, die sie als Municipalstadt hatte. An des Spitze der Municipalverwaltung sianden die Quatuorviri (so n. 761, 888, 922, 966, 967, 983, 996, 999, 1001, 8279, 8304) auch quatuorviri iure dicundo (875, 879, 961, 989, 1008, 1012, 1016) oder quatnorviri iure dicando quinqucnnales (903, 989, 1008a, 1012, 1016), oder einfach quatuorviri quinqucnnales (1015, 1016) genannt. Die Quatuorviri sind nun don Municipien, die Duoviri den Colonien eigentümlich.3) Dieses Collegium der Quatuorviri bestaud aus den zwei höchsten richterlichen Beamten (iuri dicundo) und aus zwei Aedilen. Die ersten sind die eponymen Magistrate für das Jahr ihres Amtes, ihnen steht zu die Gerichtsbarkeit, der Vorsitz in dor Volksversammlung und im Senat, das Becht die gewählten Magistrate und ihre eigenen Stellvertreter (praefccti) zu ernennen. So oft nun die Quatuorviri alle fünf Jahre mit den Befugnissen eines Censors bekleidet waren, d. h. wenn sie zur Zeit, wenn in liom der Census abgehalten wurde, in ihrem Municipien die Censur durch Aufstellung der Bürgerlisten und die lectio senatus ferner ebenso heisst cs iu der Inschrift des A. Caesilius Acastinus [C. 1. L. V. 903] muni-cipes et incolcic; vgl. auch Vitruv, 1, 4, 11, circum Altinum, Iiavennam Aquileiam, Aquileiam aliaque quac in eiusmodi locis immicipia sunt. Ucber den Begriff municipium vgl. übrigens Marquardt a. a. ü. S. 20 1F. und 402 11‘. ') Gellius Noct. att. 10, 13, 9, [coloniamm] tarnen conditio, cum sit magis obnoxia et minus libera, potior tarnen et pracstabilior existimatur propter amplitudinem maiestatcviquc populi Homani cuius istae coloniae quasi effigks parvae simulacraque esse quaedam viäentur, et simul quin obscura obliterataque sunt municipiorum iura, quibus uti iam per innotitiam non queunt... [Hadrianus] mirari se ostendit, quod et ipsi Italicenses et quaedam item alin municipia antiqua, in quibus Uticenses nominat, cum suis moribus legibusque uti possent, in ins coloniae mutari gestiverint. ’) Mommsen [C. 1. L. V. p. 83] setzt diese Umwandlung in dio Zeit Hadrians oder Antonius Pius [zw. 117-101 n. Chr.] Auf Inschriften kommt die Bezeichnung colonia, sehr häufig vor, vgl. 331 patrono splendidissimac coloniae Aquileiae, 1084, 1127, 8117, 8659, 1005. Nach der Inschrift 8627 würde, nach Hommsen’s Ergänzung. Aquileja lieissen, [colonia S)epti(mia Severa Clodia A)lbina. Ebenso häutig findet sich auf anderen Denkmalen die Form res publica, so auf n. 952, 902, 909, .979 und 1496 [vgl. jedoch darüber Mommson auf pag. 1195], *) Ganz vereinzelt steht 971 [aus sehr alten Zeit] T- APOLONIVS'. C. P- BABßlNIVS. M. DVOM. VIRVM durch die Regelung der Vectigalien abhielten, hiessen sie Quatuorviri quinquennales.1) Als Stellvertreter der oberten Magistrate, wenn diese überhaupt nicht vorhanden waren, oder so oft sie durch Abwesenheit oder andere Gründe in ihrem Amte verhindert waren, sind die praefecti i(ure) d(i-cundo) anzusehen, welche hinsichtlich ihrer Competenz den ordentlichen Beamten, deren Stelle sie einnahmen, gleichkameu.8) Die zwei Aedilen entsprechen (wie die Magistrate der Munici- palstildte überhaupt den patricisčhen, nicht den plcbeischen Aomtera ßoms nachgebildet sind) den curulischen Aedilen in Rom, und haben zu sorgen für die öffentlichen Gebäude und Wege, ferner für den Marktverkehr und für dio Marktpolizei (cura annonae). Für die Verwaltung der Stadtcasse waren dagegen die Quacstorcn bestellt,3) Als Abzeichen ihrer Würde tragen die Municipalbeainton die prae- texta, und bedienen sich ferner der sella curulis, zu ihrem Gefolgo gehöron zahlreiche niedere Beamte (apparitores) und Diener (servi puhlici.*) Auszer den magistratus sind noch von politischer Wichtigkeit, die Bürgerschaft (cives) und der Senat (senatus, ordo, ordo decurionim). Von den cives sind zu unterscheiden die incolae als jene Personen, die ihren dauernden Wohnsitz (domicilium) in der Gemeinde nehmen; von den letzteren die Fremden (hospites, adventores). Bezüglich ') Als solcher liisst der Quatuorvir M. Annans ein Stadtthor wiederlierstollen, [vgl. C. 1. L. V. 828b und Arch. epigr, Mitth. 1. 40 uud 11. 84, 7], M- ANNA VS Q- F- IIII- VIR- I' D QV1NQ- PORTAM REFIC- LOGA VIT EX- S- O EIDEMQ PKOBAV1T ’) Als solche sind bekannt L. Vibi(us) L. f.,. pracf. i. d, (C. 1. L. V. 949,) ferner L. Nonius Rufinius Homponianus und Q. Vesonius Fuscus welcho den Beschluss veranlassten, dass dem Quatuorvir üalvius Pollio eine vergoldete Roiterstatuo auf dem Forum gesetzt werde: [placere ei quo magis ctiam ceten ad bene facicndum in republica provocentur statuam equestrem auratim in foro n. ponij C. 1. L. V. 961. — vgl. auch C. 1. L. V. 953 und 8291. Nur einmal finden wir einen praefectus aed{ilicia) put(cstate) genannt auf n. 749 [vgl. darüber Marquardt a. a. 0. p. 493]. Aedilen kommen vor auf n. 1015 und n. 8306 vgl. auch n. 749. — Quae-storen auf n. 1277-8293 und n 8298; weshalb auch Mommsens ursprüngliche Aussage [vgl. auch Marquardt a. a. 0. S. 492 Anink. 4] C. 1 L. V. p. 83 “Quacstorcn nominan-tur nulli ncc itübium cst id officium Aquileiae looum non habuisse inter honores,, zu berichtigen ist. ') Genauere Nachrichten hierüber sind erst in neuester Zoit durch die Auffindung der Reste des Oiisarischen Stadtrechtes von Urso in Spanien [colonia Julia Genetwa] ermöglicht, vgl. Ephemeris epigraphica [Berolini apud G. Reimerum] t. 11. p. 105 ss. und p. 221 ss.; t. 111. p. 87 ss. — Hier heisst es ausdrücklich [§ LXU.J duo-viri quicumque erimt, iis dnoviris in eos singulos lictores binos, accensos singulos, scribas binus, viatores binos, hbrarium, praeconcvi, haruspicem, tibicinem habere ius pote-stasque esto. Quique t)t| ca colonia aedilcs erunt, iis aedilibus in cos aedilen singulos scribas singulos publicos cum eineto limo quatuor, pracconem, haruspicem, tibicinem habere ins potestasque esto. Ex eo numero, qui eins colpniae coloni erunt, habeto. lisque duo-viris aedilibusque, dum cum magistratum habebunt, togas praetextas, funalia, ccreos habere ius potestaque esto. Serci publici colonorum Aquileiensum kommen auf n. 1127, 8117 uud 1084 vor, [vgl. auch Arch. epigr. Mitth. 11, 86 n. 13 und 111. 182 n. 24]. Ein vilicus sum-marum auf n. 737, vgl, n. 1038, vgl. auch Mommsen’S Commonfcar zu u. 83 und 737t der Pflichten (munera1) sind die cives und incolae gleich gestellt, nicht aber hinsichichtlich der Ehrenstellen (honores), welche ursprünglich nur den cives zukamen.2) Behufs Ausübung ihrer politischen Vorrechte, hauptsächlich bei der Wahl der Magistrate und bei ihrer Betheiligung an die Gesetzgebung waren die Bürger entweder in curien oder in tribus eingetheilt.3) ln der späteren Kaiserzeit jedoch als ganz Italien in einen solchen Verfall gerieth, dass die Municipalehreuämter sich in eine Last verwandelten, so dass die Regierung zur Aufrechthaltung der Ordnung die strengsten Maszregeln in Anwendung bringen musste, da wurden auch die Magistrate nicht mehr durch das Volk, sondern nur durch die Decurionen und zwar nur aus ihrem eigenen Stande gewählt (vgl. Marquardt u. a. 0. S. 469). i Wie hoch indessen die alten Bürger Aquilejas ihren Stand gehalten haben, ersehen wir leicht aus dem Umstande dass sie sich mit einem gewissen Stolz coloni nennen.4) Auch der Senat in den meisten Muuicipalstädten erinnert lebhaft an die Eintheilung des ältesten Senats in Ronr. Er bestand gewöhnlich aus hundert Mitgliedern, welche bei Erfüllung aller gesetzlichen Anforderungen5) lebenslänglich gewählt wurden. Für jede Stadt gab es eine Verzeichnis der Senatoren (album dccurionum), welches jedes fünfte Jahr nach dem ccnsus durch die etwaigen Ersatzwahlen (lectio senatus) vervollständigt wurde. Ursprünglich konnte man erst nach Bekleidung eines Municipalehrenamtes (honore gesto) 6inen Anspruch auf die De-curionenwtirde erheben,0) später aber, als die Municipalämter eine Last wurden, werden die Decurionen nicht nur Wähler, sondern auch ‘) Nähere Angaben hierüber Epli. opigr. 11. 126. a) Eine Regelung dor wechselseitigen Beziehungen zwischen cives und incolac wird uns durch die Ehreniuschrift des G. Minicim Italus aus der Zeit Traian’s [p. Chr. 105, Ti. Julio Candido 11, C. Antio Quadrato 11. cos.] bezeugt. Unter den vielen Verdiensten dieser Persönlichkeit um Aquileja wird hier besonders her vorgehoben [vgl. C. 1. L. n. 875] dass cs bekannt sei; sacratissimum principem Traianum A(,ugustiun äecrevisse rogata et)us ut incolae guibus fere ccnsemur nuneri(bus nobisoum fmgantur * c)t ut pleniorem indulgentiam maximi imperlßtoris habeamus per ewn cont)igisse. Vgl. besonders Marquardt 1. 467 ff. und Mommsen eph. epigr. 11. 125. Als Beispiol einer solchen Wahl in den Comitien gilt für Aquileja die Inscrift n. 995, wo es heisst dass C. Lucius, C. F. Maniacus populi bcneficio zum Quatuovir iure di- cuwlo gewühlt wurde. ') Vgl. C. 1. L. n. 1084, 1127, 8117, 8f>59 und Arcli. opigr. Mittli. 11. 81» n. 13, 111. 182 n. 2d. ") Zur Erlangung eines Ehrenamtes überhaupt musste der Amtsbewerber erstens ein freigeborener Mann [ingenuus] sein [eine Ausnahme in der colonia Genetiva vgl. Mommsen epigr. 11. p. 132 s.]; zweitens sich des Rufes dor Unbescholtenheit erfreuen [vgl. das iudicium de inclignitate decurionis, eph. epigr. p. 133 s.l; drittens ein gewissos Normalalter haben; viertens die bostinnnto Reihenfolge der Aemter befolgen; fünftons ein Vormögon besitzen, mit welchem er für soine Amtstätigkeit haftete, [vgl. die vielen Geldstrafen bei etwaigen Verstöszen gegen das Municipalge-.aetz in der lex coloniae Genctivacj und sechsten* seineii Aufenthalt in der Stadt selbst, oder in unmittelbarer Näho derselben haben [vgl. Mommsen a. a. 0. p. 134 s.] Auch hierin beginnt mit dem Ende des zweiten Jahrhundorts ein Umwälzungspro-cess; die Senatoren werden zwangsweise in die Curien oingefiihrt [qui inviti fiunt decuriones, Plin. cp. 10, 113], welche allmiilig so sehr an Ansehen verlieren, dass sie im vierten Jahrhundert nach Chr. sogar als Strafanstalt benutzt werden konnten [Marquardt a. a. ü. 512]. *) Vgl. Marquardt a. a. 0. S. 504 und besonders S, 510 ff. allein wählbar, so dass man nun erst Decurio, dann Beamter wurde. In dieser Verfallzeit wurde der Senat nicht mehr durch den Eintritt der Beamten ergänzt, sondern nur zwangsweise aus denjenigen posses-sores, welche den senatorischen Census besassen. Zur Zeit der Blüthe des Docurionenstandes, hatte der Senat eine berathende und bescliliessende Gewalt, in gewissen Fällen konnte er sogar Appellationen gegen die von den Duovirn und Aedilen auferlegten Geldstrafen entgegen nehmen, später aber werden die Senatoren selbst als Staatsbeamte betrachtet und sind für die regelmäszige Ablieferung der städtischen Abgaben persönlich verantvortlich. In den ersten Jahrhunderten musste jedoch der Senat in allen Fällen, wo die höchsten Magistrate nicht selbständig, kraft ihrer potestas, handeln konnten, von denselben berufen werden (habere senatum oder ordinem); dieser Senatsversammlung ward dann der etwaige Antrag gestellt (referrc, verla facere) und darüber nach der Rangfolge der Senatoren ihr Gutachten verlangt, (sententiam rogare); die Abstimmung geschah entweder mündlich (sententiam dicere) oder schriftlich (per tabellam sententiam ferre).1) Dom ursprünglichen Ansehen der Senatoren entsprachen auch die äuszeren Auszeichnungen, die sie bei jeder feierlichen Gelegenheit, besonders bei Theater-und Oircusspielen genossen, (vgl. die lex Col. Ge-nitivaec. CXXV-CXXVIII und Mominsens Commentar p. 130 ss.). Diese Auszeichnungen (ornamenta decurionalia) pflegten auch verdienstvollen Männern ihrer besonderen Verdienste wegen verliehen zu werden (vgl. Marquardt a. a. 0. p. 509); unter den Senatoren waren sie verschieden, je nach den Rangverhältnissen derselben (ornamenta duumviraUa, quin-quennalitatis etc.2) Auf Grund eines Decurionenbeschlusses geschah auch die'Wahl der patroni, d. h. derjenigen römischen Senatoren oder Ritter, die für sich und ihre Descendonten sich verpflichteten, kraft ihrer einflussreichen Stellung für das Wohl der betreffenden Stadt nach Kräften einzutreten.8) ') Die Fälle, in welclicn nach den Stadtrecliten von Salpcnsa und Mulaca der Senat zu entscheiden hatte, sind summarisch bei Marquardt, a. a. O. I, S. 509. Anm. 5 angeführt; Für weitore Fiilio nach der lex coloniae Genetivae vgl. Momrason a. a. 0. p. 137 ss. und p. 103 ss. — Von der Wichtigkeit dor Senatsbeschlüsse giebt uns ein beredetes Zeugnis die Bestimmung dor lex col. Genetivae, c. CXXIX: II viri acdilcs prae-fectus coloniae Genetivae Jnliue quiemnque erunt, decurionesque coloniae Genetivae Jtiliae quicumque erunt, ei omnes aecurwnum decretis diligenter parento, optemperanto sine doto malo faciuntoque uti quot guemque eorum decurionum decreto agere facere oportebit ea omnia agant faciant, uti quod recte factum esse volet sine dolo malo. Si quis ita non fecerit sive quit atversus ca fecerit sciens dolo malo, is in res singulas sestertium X milia coloms coloniae Genitivae Juliae dare damnas esto, eiusque pecu-niac qui eorum volet reciperatorio iudicio aput II virum praefectumvc actio i>etitio per-secutioque ex hac lege im poledaque esto, “) Ueber die Rangverhältnisse der Decurionon vgl. Marquardt a. a. 0. S. 504 ff. ’) Vgl. Marquardt a. a. 0, S. 505 ff. und die lex col. Genetivae, c. CXVII, CXXX, CXXXI (Mornmsou p. 146 ss). Als patroni von Aquileja sind mir bekannt: C. Praecellim C. f. Pap. Augurinus etc. triumvir capitalis und tribunus le-gionis VII gaeminae (sic) patronus splendid'mmae coloniae Aquilciae (ü. I. L. V.331) A. PlatoriuH A. f. Sera. Nepos etc. (C. I. L. V. 877) P. Gominius P. f. Gl. Clemens etc. [C. I. L. V. 8659J Q. Axilins Urbicus [C I. L. V, 8972, vgl. auch Arcli. epigr. Mittli. I. S. 57] Fragmentarisch erhalten sind die Inschriften C. 1. L V. 1005 und 8300. — Aus den Inschriften erfahren wir forner bozüglich des Senats zu Aquileja folgende Einzelheiten: Auf n. 55 wird der ,,splendidissimm ordo Amiileiensium“ erwähut; n. 961 enthält den Senatsbeschluss zu Ehren des Quatuonnr i d. Calvius Pollio; n. 875 Im Anschluss an diese Uebersicht der politischen Behörden der alten Stadt wird cs vielleicht nicht unpassend sein auch einige Nachrichten über die religiösen Corporationen derselben hier folgen zu lassen. Auch in Beziehung auf ihre Culte lassen sich die Städte in zwei verschiedenen Gattungen eintheilen; d. h. die potitisch selbständigen (foederatao civitates) sind auch in dieser Beziehung vollkommen von Korn unabhaengig, während diejenigen Stillte, welche als Theile der römischen civitas zu betrachten sind, die sacva populi Homani mit der Mutterstadt gemeinsam haben, (vgl. Marquardt, a. a. 0. 111. S. 34 f.). Als reguläre Colonialpriester (sacerdotes) finden wir thätig drei Pontifices und drei Augures;1) die ersteren sind die sachkundigen Leiter der sacra, die letzteren die Vertreter der Wissenschaft der Auspieien (disciplina mguralis), jmer Augurallehre, nach welcher nicht nur alle Handlungen des öffenliciien Lebens, sondern auch des Privatlebens unternommen wurden, um dadurch die Genehmigung der Götter zu erlangen. Diese sechs Priester wurden in den Comitien (vgl. die lex col. Gen. c. LXVII1) gewählt und genossen ihrer Würde gemäsz folgende Auszeichnungen. So oft sie irgend eine gottesdienstliche Handlung verrichteten, triigän sie die feierlichen Staatskleidung, die praetexta, bei den öffentlichen Spielen saszen sie bei den Senatoren, sie waren ferner vom Militärdiensten und sonstigen bürgerlichen Leistungen befreit.2) Bei allen Opferhandlungen, sowohl zur Verehrung der verschiedenen Götter, als auch bei dem später eingeführton Culte der Kaiser, / waren besondere Opferpriester thätig, welche vom Anblasen des Feuers (flare) „flamines“ genannt wurden. Von geringerer Bedeutung waren zur Zeit der Kepublik die „magistri vicorum“, die Vorsteher eines städtischen Collegiums, welches die Gottheiten seines Stadtbezirkes (die zwei Larcs compitales), die gewöhnlich am Kreuzwege (vici, compitd) in besonderen Tabernakeln (sacclla) angebracht waren, durch ein jährliches Volksfest (compitaliajudi compitalici) zu feiern pflegte. Dieses alte Institut wurde indessen vom einen gleichen zu Gunsten des Quatuorvir C. Minicius C. f. Vcl. Italus; n. 962 finit der nachträglichen Ergänzung Arcli. epigr. Mitth. II. S 84 f. n. 8] einen dritten Ehrenbeschluss für den Decuriu [collega nostcr] Aius Pomp(eiu?)s, bei welchem zu bemerken ist, dass dev Anfang von /. 4. CiVFölOAQVIL nichts Anderes bedeuten kann als (Jiiiod) v(erba) /'(acht) s(unt) i(n) o{rdine) Aquil{eiensium). — Ferner besagt n. 8297 dass Vellaeus Petronianus ob „inilultjentiam orainis" zum „sacerdosf‘ gewählt worden ist, ebenso wie n 827 von ,,U. Stutius Prirnigenius Au(,gustalis) d(ecreto) decurwnum; n. 832 von „C. Stutius Heuretus Scvir et d(ecurionum) d(ecreto) Aug(ustalis) und Arch. epigr. Mitth. IV. S. 92, 1 von „Ti. Veturius T'useus seoir bene/icio ordinis“ sproclien. Zu erwähnen sind noch die vielen Inschriften, wo von einem L(ocm) d(atus) a(ecrcto) d(ecwionum) die Rede ist, wie n. 903, 1000, 1005 etc. *) Vgl. die lex Col. Oenetivae cap. LXVII. Neve quis quem in conlcgium pontißcum ka/iito sublegito cooptato nisi tune cum minus tribus pontificibus ex Hs, qui coloniae Qenitivae sunt, erunt. Neve quis quem in conlegium augunim sublegito cooptato nisi tum cum minus tribus auauribus ex eis, qui coloniae Oenetivae Julia« sunt erunt. — Die Zahl di\i stehet im Zusammenhänge mit den drei Tribus der Ramnes, Titienses und Luceres, vgl. Liv. 10, 6. 7. J) Vgl. die lex col. Gen. c. LX VI — lisque pontificibuf auguribusque, qui in quoque eorum collegio erunt, liberisque eorum militiae munerisque puhlici vacatio sacro sanctius esto, uti pontifici Romani est, erit. Dieses Vorrecht war jedoch ungiltig im Falle eines Einfalles der Feinde in Italien oder an den Grenzen vgl. Cic. Phil. 5.19. 53, vacationem militiae ipsis liberisque eorum esse placere extra tumultum Gallicim Itali-cumque und Mommsen Eph, epigr. p. 99 ss. Kaiser Augustus um das Jalir 747-7 neu eingerichtet, da das Volk auch dem Genius des Kaisers, als dem dritten Laren seine Verehrung bezeigen sollte.1) Zu den Einrichtungen des Kaisercultus gehört endlich auch das Collegium der „Augustales“, welches ursprünglich dem Oult der „gens Julia“ gewidmet, und in Aquileja, wie überhaupt in Norditalien und Gallien derart eingerichtet war, dass an seiner Spitze die jährlih wechselnden „seviri“ standen, während unter „Augustales“ die lebenslänglich gewählten verdienstvollen Mitglieder dos Collegiums zu verstehen sind.3) Getreu seiner Bestimmung blieb' nun Aquileja und dessen Umgegend auch in späterer Zeit der Sammelplatz der Legionen, welcho die römischen Waffen über die Grenzen Italiens siegreich nach allen benachbarten Ländern tragen sollten. Nach dem schon erwähnten Kriege gegen die Histrer (vgl. oben S. 7) folgte der Kampf gegen die Illyrer und Japoden (im J. 587-167) und unmittelbar darauf die Reihe der Feldzüge gegen die kriegerischen Dalmater (im J. 598-156, 599-155, 625-129, 637-117, 676-78 u. s. w.) Auch gegen Nordosten musste Rom die Karner und die Tauri-sker bekriegen. Im J. 639-115 überstieg der Consul Marcus Aemilius Scaurus, der erste unter den Römern, die Kette der Ostalpen an ihrer niedriegsten Senkung zwischen Triest und Laibach und schloss mit diesen Völkern Gastfreundschaft.8) Diesen Eroberungskriegen folgten weitere Angriffe gegen die Donauvölkerschaften, hauptsächlich gegen die Skordisker (an der Morava), wodurch jedoch die Römer in Berührung mit den Kimbern kamen. Als diese Barbaren gegen die Krainer Alpenpässe vorrückten, da kam Aquileja selbst in grosze Gefahr, von welcher es aber durch die Legionen des Gnaeus Papirius Carbo im J. 641-113 gerettet wurde. Nach wechselvollen Kämpfen konnten endlich auch die Kimbern, die sich indessen mit den Teutonen vereinigt hatten, im J. 652-102 bei Aquae Sextiae, und im J. 653-101 bei Vercellae von 0. Marius gänzlich besiegt werden, und nun war es den Römern möglich ihre Eroberungspolitik weiter zu verfolgen. Trotz der vielen Bürgerkriege, welche Italien tief zu erschüttern drohten, konnte jetzt durch Sulla, Pompeius und besonders durch C. Julius Caesar die vollständige Unterwerfung des Orientes *) Vgl. Marquardt a> 0- Hl s- 197 ff. V Die Inschriften Aquileja’s erwähnen auf n. 1015 einen „pontifex“auf n. 1016 (=Arch. epigr. Mitth. V 122,9) einen „augur“; auf n. 1277 = 8293 und Arcli. epigr. Mitth. V 92,2 einen „flamen“ (vgl. auf n. 875 den „flamen Divi Claudi“)- auf n. 792 ein Verzeichnis von „magistri lamm“ (vgl. n. 8252, 8211, 8251 und Arch. epigr. Mitth. IV. 87, 1). Oefters werden die „Augustales“ erwähnt; auf n. 827 ein Augustales decreto deewrionum ; auf n. 832 ein sexvir et decreto deewrionum Augustalxs (vgl, Arch. epigr. Mitth. IV. 92.1); auf n. 828, 1004 und 1758 ein sexvir et Augustalis; auf n. 985, 8296, 8301 ein Augustalis; vereinzelt stehen auf n. 1012 dio Sept(imiani) Au-rel(iani) Aug(ustales) sexviri; — am häufigston finden wir dio sexoiri vgl. n 71, 731, 744, 752, 777 u. s. w. (vgl. C. 1. L. V. p. 1185 und 1197). Ueber dio Bedoutung der Augustales vgl. Schmidt, de seviris Augustalibus, Halle 1878, dazu Hirschfold in der Zeitschr. f. oesterr. Gymn. XXIX, 289 ff. — Zu den religiösen Corporationen gehören ferner der „sacerdos gratuitus“ der Feronia auf n. 776 (vgl. n. 8218 und 8307,); ein anderer sacerdos auf n. 786 die „magistrae et ministrae bonae dcae Paganae“ auf n. 757 und 762; dio der „dea Obsequens“ auf n, 814 (vgl. n. 758, 847 und 8253) und schliesslich der „pater nominus“ des Mitlira3 auf n. 764. *) Vgl. Mominson Köm. Gesch. 2‘, S. 168 ff, und des Occidentes weiter geführt und somit die Grundlage zur römischen Universnlmonarchio gelegt werden. Auf Antrag des Tribunen Vatinius erhielt C. Julius Caesar im J. 695 59 auf fünf Jahre zusammen mit Gallien auch Illyricum als Provinz, und hier war er vor Allem bestrebt, geordnete Verhältnisse einzuführen um desto sicherer seines Erfolges in Gallien sein zu können. Zu dieser Zeit befand sich auch bei Aquileja ein Winterlager für drei Legionen,1) welcher Umstand, iu Zusammenhang gebracht mit dem Triumphe des Statthalters von Gallia cisalpina, Lucius Afranius schliessen lässt dass gerade um diese Zeit ein Angriff gegen die Alpenbewohner stattgefunden haben muss. Kurz daraut fand zwar das Bündnis zwischen Caesar und Boccio, König der Noriker statt; aber trotz dem wurde Tergeste im J. 702-52 von den Barbaren überrumpelt.2) Weil das nordöstliche Italien so oft den Angriffen der Alpenvölker preisgegeben war, schickte Caesar den T. Labicnus mit der zwölften Legion nach Oberitalien und sorgte zugleich für die vollständige Unterwerfung von Illyricum. Hier finden wir im J. 705-49 Antonius als Legat Caesar's, dagegen im J. 707-47 und abermals im J. 709-710 = 45-44 Vatinius, welcher auch einen Feldzug gegen die Dalmater glücklich zu Ende führte. Durch den Erfolg seiner Waffen in Gallien und in Illyricum war Caesar nahe daran seinen groszartigen Plan, (nämlich die Grenze des römischen Reiches bis zu den beiden groszen Strömen Mitteleuropas, Rhein- und Donau zu erweitern) auszuführen, als am 15. März 710-44 der Dolch der Verschworenen ihn ereilte. Kaum hatle sich die Nachricht seines Todes unter die Alpenvölker verbreitet, da entstand in Illyricum und Dalmatien eine gefährliche Bewegung gegen die Römerherrschaft. Deshalb musste Caesar's Groszneffe und Adoptivsohn C. Julius Caesar Octavianus, als Erbe der Politik seines Adoptivvaters gleich nach der Regelung seiner Angelegenheiten in Italien einen langen und wechselvollen Krieg gegen diese Völkerschaften führen. Während dieses Feldzuges im J. 719-20 = 35-34 gelang es ihm und seinen Feldherrn Vipsanius Agrippa und Statilius Taurus die Haupstädte der Barbaren (Segesta, Siscia und Metulum) zu erobern und das Land zu unterwerfen3), weshalb bei der spätem Eintheilung der Provinzen (im J. 727-27) in senatorische (völlig beruhigte, ohne Besatzung) und in kaiserliche (mit einem Kriegsheer und einem legatus Augusti) Illyricum dem Senate übergeben wurde. Allein der Frieden war hier nur scheinbar; die vollkommeno Sicherung der Ostgrenzo Italiens konnte nur dann gelingen, wenn auch von Norden keine Gefahr drohte. ') Caesar, bell. gall. 1.10; (Caesar) ipse in Italiam magnis itineribus contendit dnasque ibi legiones conscribit et tres quae circum Aquüeiam hiemabani ex hibemis edueit et qua proximum iter in ulteriorem Gallium j>tr Alpes.erat cum his quinquc legionibus ire contendit. J;Vgl. Caesar, bell. gall. 8.24. 'I Boi dem heldenmuthigen Widerstando der Bewohner von Metulum geriet Octemanus selbst in Lebensgefahr. Vgl. Appian. lllyr. 24-27; Dio Cass. 49, 35 ft'.; Suet, Ang. 20: Externa bella duo omnino per se gessit. Delmaticum adulescens adhuc, et Antonio devicto Cantabricum. Delmatico etiam vulnera excepit, una acie dextrum. genu lapid-e ictns, altera et crus et utrunoque braclnum ruina pontis consauciatus. Reliqua per legatos administravit, ut tarnen quibusdam Pannonicis atque Germanicis aut mterveniret aut non longe abesset, Raveunam vel Mediolanum vel Aquüeiam nsque ab vrbe progrediens. Es ist daher natürlich wenn Caesar Octavianus (seit dem Jahre 727-27 Auguslus) um die Reichsgrenze zu sichern den willkommenen Vorwand eines Einfalles der Noriker und Pannonier in Histrien (im J. 638-16) benutzte* uin Noricum zu bezwingen, während ein Jahr später seine beiden Stiefsöhne Drusus und Tiberius Radien unterwarfen. Erst nach diesen Erfolgen konnte Auguslus seine Aufmerksamkeit der Ostgrenze wieder zuweuden; deshalb lie->z er sich auch im J. 743-11 die Provinz Illyricum vom Senate abtreten, und sandte dahin seinen Stiefsohn Tiberius, welcher die Grenze bis zur Donau erweitern konnte (im J. 745-9).x) Um dieses neueroberte Gebiet auch fernerhin behaupten zu können, mussten nun die strengsten Maszregeln angewendet werden, und diese hatten freilich einen Erfolg, so lange eine genügende Anzahl Legionen sich im Lande befand; als aber das römische Heer zum Kriege gegen das suevische Reich des Marbod aufgeboteu wurde, da griffen die Pannonier und Dalmater, geführt von den beiden Bato und von Pinnetcs zu den Waffen und beschlossen über Nauportum und Tcrgcste nach Italien zu ziehen. Die Aufregung3) war damals in Rom eine derartige, dass mau sogar befürchtete, es könne der J'Ymd in zehn Tagen vor Rom erscheinen. Da erhielten Tiberius und Qermanicus den Oberbefehl, und beide konnten erst nach wiederholten Feldzügen (von Jahre 6-9 n. Chr.) den Aufstand niederwerfen und die Provinz endgiltig einrichte n.3) Auf diese Weise war es dem Augustus gelungen eine gesicherte Grenzo längst der Donau zu erlangen und auf diese musste er seine ganze Aufmerksamkeit lenken, durch die Vernichtung der Legionen des Varus im J. ü n. Chr. einerseits gezwungen auf die Eroborung Gerinaniens gänzlich zu verzichten und anderseits durch den letzten Aufstand der Pannonier belehrt, von welchem Verhängnis für das Reich ein feindseliges Zusammenwirken der Germanen und Pannnonier noch soin konnte.1) Während des Verlaufes dieser Begebenheiten war Aquileja als Standlager der Legionen und als Grenzfestung der wichtigste Stützpunkt aller militärischen Operationen gewesen, von der ersten Zeit seiner Gründung bis zur vollständigen Unterwerfung von Noricum und Pannonien, also fast zwei Jahrhunderte hindurch hatte sich die strategische Bedeutung seiner Lage glänzend bewährt, deshalb musste Augustus bei der Regelung der Reichsgrenze sein besonderes Augenmerk auf die Verhältnisse dieser Stadt richten. Schon im J. 712-42 hatte er mit Zustimmung des Antonius die Provinz Gallia cisaljjina aufgehoboa und wie schon Caesar beabsich- ’) Vgl. Monumentum Ancyranum (lies. g. D. Aug) 5,44. c. 30 nach Moinrn-scn’s Restitution: Pannoniorum gentes, quas ante me principem populi Homani exercitus num-quam acht; clevictus per Ti. Neronem, qui tum erat prMgnus etlegatus meus, imperio populi llumani subieci protulique fines llbjrici ad ripam fluminis Danuvii. a)Vgl. Veil. Paterc. 2, 110. ’) Vgl. Fr. Kenner, Noricum lind Pannonia, Wien 1870, S. f> ff. 4) Vgl. Sueton, Tib. 17. Ae pcrseverantiae gründe pretium tulit, toto Ulyrico, quod inter Italiam regnumque Noricum et Tliraeiam et Macedoniam interque JJanu-bium flumen et sinum maris Hadriatiei patet perdomito et in dicionem redacto üui glo-riae amplior adhtic ex oportunitate cumulus accessit. Nam sab id fere tempus Quintilius Varus cum tribus legionibiis in Germania periit, nemine dubitante quin victores Germani iuncturi se Pannonns fucrint, nisi debellatum priics Illyricum esset. tigt die Grenze Italiens nördlich bis zu den Alpen, östlich bis zu dem Flusse Tormio (Risano) vorgeschoben, um sie später bei der Einthei-lung Italiens in elf Regionen abermals bis zum Flusse Arsia zu erweitern.1) Zugleich mit dieser Regelung der Grenze war er bestrebt die hier ansiiszigen, noch wenig romanisierfcen Völkerschaften durch Gewährung mancherlei Begünstigungen Ciir die römische Cultur zu gewinnen : so wurden die Ourner und Oataler der Gemeinde Triest einverleibt;8) auf dieselbe Weise wurden auch die Verhältnisse dor einzelnen Städte geordnet; in Triest wurde im J. 721-33 die Stadtmauer wiedeihergestellt;3) Pola wurde erweitert und erhielt den Beinamen „colonia Pietas, Julia Pola“ (0. I L. V. p. 3); ebenso Parentium (colonia Julia Parentium 0. 1. L. V. p. 35); und Concordia (colonia Julia Concordia, C. I. L. V. 178); neu gegründet wurden Forum Julium (Cividale d’Austria, G. I. L. V p. 163) und Julium Carnicum (Zuglio. 0. 1, L. V. p. 172). Bei der Verleihung dieser Begünstigungen an die verschiedenen Städte des Küstenlandes durfte nun Aquileja, welches durch den Aufenthalt des Augustus und des Tibcrius sammt Familie4) fast den Charakter einer Residenzstadt gewonnen hatte, kaum unberücksichtigt bleiben. Es ist somit wahrscheinlich, dass in Anbetracht der neuen Stellung, die Aqnileja zu den nonlöslichen Grenzländern einnehmen sollte, sowie mit Rücksicht auf die beständige Vermehrung der Einwohnerzahl Augustus die alte Colonie vergröszert und eine neue Stadt neben der alten erbaut habe. Erst aus dieser Zeit stammt also das zweite Mauerviereck a b c d, dessen Länge- und Breite, den Dimensionen der alten Stadt fast vollkommen entsprechend,8) durch die Ausgrabungen der letzten Jahre in der Richtung gegen Nordwesten grösztentheils bloszgelegt wurden. Die hier anfgelekten Strecke der Stadtmauer zeigt sich als ein sorgfältig dur hgeführtes Bauwerk, sie bestehet aus zwei massiven Mauern, einer inneren und eine äus/.eren, jede aus zwei durch Gusswerk verbun- ') Seit der Zeit gehörten Venetien und Histrien zu der zehnten Region, welche im W. durch die Addua, im N. durch die (Harnischen Alpen, im 0. durch den Fluss Arsia, im S. das adriatische Meer und den Padus begrenzt war. Vgl. C. 1. li. V p. 1 sh. *) Vgl. C. t. L. V, 532 (II, 3); Carni Catalique attributi a Bioo Augusto reipublicae mstrae. *) Vgl. C. I. L. V. 525 IMP- CAESAR- COS' DE SIG- TERT III- VIR- R- P- C- 1TER MVRVM- TVRRESQVE- PECIT 4) Für den Aufenthalt des Augustus vgl. die schon angeführte Stelle des Sueton, Aug. 20; für denjenigen des Tibcrius vgl. Sueton, Tib. 7........ intercepto com- munis (sc. Tiberi et Juliae) ßlipignore, qui Aquileiae natus, infam extinctus cst. Auch Livia die Gemahlin des Augustus verdankte ihr langes Leben dem Genüsse des be- rühmten Precinerweines, der in unmittelbarer Nähe Aquilejas, bei dem heutigen Duino wuchs. Vgl. Plin. n. h. XIV, (>. Julia Augusta LXXXI1 annos vitae pücino retulit acceptos non alio usa (vgl. Marchesetti, del sito dell’antico castello Pucino o del viuo che vi cresceva, im Arch. triest. n. S. V. p. 431 ss. und VI. p. 58 s.). Vgl. oben S. 11 f. und Kandier a. a. 0 p. 120 s. „Ai tempi augustei alla colonia fu ag^iunto altrettanto terreno della primitiva dal lato di settontrione, cosicche obbe forma di plinto, del quäle il lato maggiore era precisamente il doppio dol mi-nore e la superficie crebbe al doppio cioe a 283, 500 p. r. (i. e, 141, 562X2=283,125); • la muraglia che veniva a collocarsi fra i due quadrati venne tolta, la novella cittä fu cinta di imove mura e di queste una parte e ancora riconoscibile; il giro della cittä risultö di un miglio romano, fatta capace la cittä di 50,000 abitanti. Vgl. auch Kenner, Aquiloja p. 8. denen Wänden bestehend, welche aus quaderförmigen dicken Ziegeln unter reichlicher Anwendung von Mörtel aufgeführt wurden. Der Zwischen raum zwischen der inneren und äuszeren Stadtmauer war wohl schon ursprünglich leer und hat als Gang gedient.1) Bei dieser neuen Gestaltung des römischen Reiches erwuchs nun Aquileja eine neue und wichtige Aufgabe; es sollte in die Grenzländer den Samen antiker Cultur ausstreuen, es sollte der Vorort der Bo-manisirung sämmtlicher Donauländer werden. Von wesentlichemNutzon für das Erreichen dieses Zieles waren die vielen Verkehrstraszen, welche daselbst zusammentrafen. Viele derselben stammen aus uralter Zeit und wurden von den Gebirgsvölkern benutzt, welche die Erzeugnisse ihren Länder nach Italien brachten, um sie hier gegen fremde Waaren auszutauschen. So war Aquileja nach dem Berichte Strabo’s der Stapelplatz für den Handel der illyrischen Völkerschaften, wo grosze Menge von Wein, Oel und Südfrüchten gegen Sklaven, Häute, Vieh und aridere Naturprodukte ausgetauscht wurden. Auch waren, nach den Erzählung des Polybios bei Strabo, nördlich von Aquileja gegen die Taurisker Goldminen im Bau, und in Noricum (bei Noreja) bedeutende Eisenwerke.2) Am besten wird indessen die Bedeutung Aquileja’s von Herodian (8, 2) beleuchtet. Aquileja, so sagt er, besasz schon längst als eine sehr umfangreiche Stadt eine starke eigene Bevölkerung. Ihre Lage am Meere machte sie zu einem Hauptstapelplatz von Italien und zu einer Art Vorstadt aller illyrischen Völkerschaften und gewährte ihr die Möglichkeit, die zu Lande und durch die Flussschiffahrt ihr zugebrachten Produkte des Festslandes3) zur See auszuführen, und umgekehrt die auf dem Seewege ihr zugeführten Produkte und Bedürfnisse, deren Erzeugung das rauhe Klima der dortigen Festlandes nicht begünstigte, den Bewohnern desselben laudauf-wärts zukommen zu lassen. Da sie auf ihrem dazu besonders günstigen Gebiete starken Weinbau trieben,4) so versandten sie den Ueberfluss dieses Getränkes in solche Gegenden deren Bewohner den Weinstock nicht kultivirten. In Folge aller dieser Umstände lebte dort auszer einer groszen Zahl städtischer Einwohner auch eine grosze Masse von Fremden und Kaufleuten. Die Hauptverkehrstraszen von Aquileja von welchen wir in römischer Zeit sichere Kunde haben sind nun folgende.5) ‘(Als Beweis dass dieso Mauer erst aus der Zeit der Erweiterung der alten „colonia“ stammen kann auch die Erscheinung dienen, dass in der Nähe der nordwestlichen Mauerecke (ungefähr in der Mitte zw. „a" und „f^) dio innere Stadtmauer einen Mosaikboden durclischncidet, somit stand an dioser Stelle schon vor dom Baue dieser Mauer ein Gobäudo, welches der neuen Stadtorweiterung zu Opfer Hol. Vgl. Fr. Kenner und A. Hauser, die Ausgrabungen in Aquileja in den Mitth. der k. k. Gentr. Com. n. F. I. 1875, 29 ff. a) Vgl. Strabonis, Geogr. sur. C. Mülloro et Fr. Dübnero Parisiis 1853, 5. 1. 8,- 5, C, 12 j 4, 6, 9 und 10. ') Die Waaren wurden meistens zu Lande bis zu Nauportum geführt und von dort zu Schiffo auf der Laibach, der Savo und der Donau weiter nach Osten befördert. Vgl. Strabo 4, G, 10 und Kronos Handb, der Gosch. Oostorr. Berlin 1876 S. 19G ff. *) Vgl. Herodian. 8, 4. Früher [d. h. vor den Verwüstungen dos Heeres Maximinus) hätte man die Gegend mit ihren langen, gleichmäszig gepflegten Baumalleen und ihren sich überall von Baum zu Baum, wio zum Festschmuoke schwingenden Rebengewinden, wie itn Festkranzc prangend bezeichnen können. *) Aus antiker Zeit stammen oinigo Wogwoiser, welche mit Angaben der Stationen und Entfernungen versehen, den Beamten und Reisenden zum Gebrauche dienten. Derart ist das um d. J. 300 abgeschlossene „Iti/ierarium Antonini“, und jferner das um 333 abgefasste „Itinerarium Hierosolyuutanum“, vgl. Bernliardy. röm, I. Die via Annia erbaut vom 1. Annius Luscus, consul im J. 601-153, welche von Aquileja nach Coneordia und bis zur via Postumia führte.1) II. Die via Popillia, als Fortsetzung der via Flaminia von P. Popillius, consul im J. 622-132 erbaut. Sie führte von Ariminum über Alria und Altinum nach Aquileja.2) III. Die via Gemina, von einem Stadlhore Aquileja’s zur Isonzo-brücke und weiter nach Emona und Celcja führend mit folgenden Stationen : I II Tab. Peuting. Itin. Ant. p. 128 Aquileia Aquileia civitas XIV Ponte Sonti XXXVI ? III Itin. Hioros. IV Schema nach I, II u. III zusammengestellt *) Aquileia Aquileia XI XI mutatio ad Undeci- ad Undecimum (III) mim XII III mutatio ad Fornulos Ponte Sonti (I) IX mutatio ad Fornulos (111), XXX VI (XXXV?) Litteraturg. V. Aufl. 1872. S. 774 Anm. 527. Ausgabe von Parthey und Pinder Berlin 1848. Als Vorläufer unserer Karten ist die tabula Itineraria Peutingeriaua, eine zum Handgebrauch bestimmte Wegekarte der römischen Straszenzüge, die sich auf ditf letzten Vermessungen des dritten Jahrhundertes gründet. Das Verhältnis der Breite zur Höhe (21'/*: 1) lässt sich nur aus dem Umstande erklären, dass sie oine tragbare Wege-und-Reisekarte sein sollte, die man beliebig in Sektionen handhaben wollte. Dio tabula war im 1265 in Colmar auf elf Pergamentblättern von Mönchen kopiert und kam durch Celtes der sie 1507 in Worms entdeckte au Peutinger und später nach Wien, wo sie jetzt in der k. k. Hof bibliothek aufbewahrt wird. Neueste Ausgabe von E. Desjardins, la table de Peutinger d’ apres 1’ original conserve a Vienne, Paris Haehette 1868 ss., aus welcher der auf taf. II wiederholte Abschnitt genommen ist. ') Derselbe Annius Luscus hatte im J. 583 — 171, als triumvir cöloniae deducendae 1500 Familien nach Aquileja geführt (vgl. oben S. 11), — Dieser Weg wird auf Inschriften aus Aquileja dreimal erwähnt [n. 1008a, 7992 und 7992a], Die Entfernung nach Coneordia wird auf der tab. Peuting. mit 30 m. p., in dem Itin. Ant. mit 31 m. p. und zwar mit folgenden Stationen angegeben: Aquileia — XI — mutatio ad Undecimum — X (XI) — mutatio ad Pacilia — (apicilia) — IX (VIII) civ. Coneordia. Die via Postumia, erbaut von Sp. Postu-mius Albinus, consul J. 607-148 führte von Genua über Piacentia, Cremona, Betriacum, Mantua und Verona bis zu den Alpen und zum adriatischen Meere. Vgl. Mommsen C. I. L. p. 411, 827, 933, 935 und 946 n. 8045, und Kandier a. a. 0. p. 112 s. *) Vgl. Mommsen C. 1. L. p. 219, 225, 933, 939 s. n. 8007 und Bertolini le vie consolari e le strade ferrate della provincia di Venezia, 1879, p. 14 ss.) *) Uober diesen Wog. vgl. oben S. 10, Anm, 3; Kenner Noricum und Pannonien S. 125, Anm. 1 ; Jabornegg, Kärntens röm. Alterthümer, Klagenfurt 1870 S. 1 ff.; Milllner, Emona Laibach 1879. S. 79 ff. und C. I. L. v. 75. Eine wichtige Inschrift im Staatsmuseum zu Aquileja ("C. I. V, 7989) besagt dass Kaiser Maximinus, viam qüoque geminam a porta usque ad pontem longe temp oris labe corrup- tam munivit ae restituit. — Den auf den Ortsschcina [IV] angeführten Stationen entsprechen heutzutage etwa folgende Ortschaften. ad Undecimum . . . Gradišča [Nach Kenner, Monfalcone] Ponte Sonti .... Mainizza [vgl. Arch. epigr. Mitth. IV. 82 ff] mutatio ad Fornulos . zw. Dörnberg und Komen [nach Kenner, Komen] ad castra................Haidenschaft Fluvio Frigido . . . Wippach ad Pirum.................Hrušice 1 in alpe Julia .... na lanišah ÄS. : : : : : offäaeh \ “Ch Mali»«, Emona 109 ff. ad Nonum.................Bevke-Freudenthal Emona....................Laibach. Igg. FiuvioFrigido Fluvio Frigido XII XII mutatio Castra; mutatio castra = Fluvio XV in .alpe Julia V Longatico VI Nauporto XII Emona inde surgunt Alpes .Tuliae IX ad Pirum; sumraas XXII Alpes X Longatico mansio Longatico mansio XVIll Hcmona civitas IX mutatio ad Nomim XIV (IX) civitas Emona Frigido (I, II, Ul) X (IX) ad Piruin summas Alpes (111) V in alpe Julia (I) V Longatico mansio (I, 11, 111) VI Nauportum (1) 111 ad Nonum (Ul) IX Emona [1, 11, 1111 XX (XXI1?) XVIll (X\W) IV Die via von Aquileja nach Tiiest, Istrien und Fiume.1) V Die via Julia erbaut vom Kaiser Augmtus (im .J. 752-2-753-1) über Zuglio und die Pleekenalpe nach Lienz2) (Aijuontum). VI Die via Bclloio, oder richtiger liellono (die Pontebba oder Fel-lastrasze) über Ospedaletto, Snifnitz und Villach nach dem Zolfeld bei Klagenfurt.3) VII Die via ad Silanos längs des Nati.so über Forum Juli und über den Predil nach dem Zolfeld.'1) Der Aufschwung Aquilejas zur gröszten Handelstadt des Occi-dentes hielt seit der augusteischen Epoche immer gleichen Schritt mit der Befestigung der Römennacht in den Grenzlilndern, welche in der hierauf folgonden Friedenszeit wesentlich durch die Anlage vieler Oolo-nien an den wichtigsten Orten Noricums und Pannoniens erzielt wurde.5) Mit den meisten Provinzialstädten dieser Länder konnte Aquileja in den ersten Jahrhunderten nach Chr. einen gesichelten Handelsverkehr erhal- ') Vgl. C I. L. V, 75 und 934. Nach den Angaben des Itin. Ant. (p. 270-273) fab es XII m. p. bis zum Timavm und abermals XU m. p. von hior nacli Triest; ie tab. Peuting gibt kur/ an \ fonte Timavi — XI)II Torgesto. Von Triest giongen drei Hauptstraszen: Die erste, fast parallel mit der via Gemina Aquileiensis führte nach Emona (’Strabo 7, 5. 2 und Velleius 2.110; die zweite nach lliarsatico (Fiume) mit folgenden Stationen (Itin. Ant. p. 273) fonte Timavi XII Avescica XVIII ad Ma-lum XVII ad Titulos XII TharsaUco; die dritte, die via Flavia, (erbaut vom Kaiser Vespasian im J. 78) nach Pola mit den Stationen (tab. Peuting): Tergestc — XLVIII Parentnm XXX Pola. (vgl. Itin. Ant. p. 270). J) Nach dem Itin. Anton, (p. 279) mit folgenden Stationen: Aquileia XXX ad Tricesimum (Incesimo) XXX Julio (Jamico (Zuglio) XXII Loncio (Mauthen) XVIII Agunto (Lienz). Ueber die Inschriften auf der Pleekenalpe vgl. C. 1. L. V. 1862-18G4. Die vielfach benutze Inschrift „Julius Caesar hanc viarn inviam rotabilem fecit" ist indessen falsch. Vgl. n. 1864. — ’) Vgl. Kennor a. a. O. S. 135 Anm. 1, Jabornegg a. a. 0. S. 3 f, Czoernig a. a. 0. S. 163; C. I. L. V, 192. Auf dieser Strecko werden im Itin. Anton, p. 27(1 folgende Stationen angeführt. Aquileja XXX(?) via Belloio (Ospedatetto, nach Kennor Ponteacco bei Ci -vidale), XXIV. Larice (Seifnit/., nach Kenner Flitsch) XXVII (XXXV) Santicum (Villach) XXX Vinmo (Zolfeld bei Klagenfurt). •) Vgl. Jabornegg, a. a. 0. S. 3 und Czoernig a a. 0. S. 163. Nach der tab. Peuting. mit folgendenon Stationen: Aquileia — XXX V ad Silanos (Strarasclo) (es fehlen mehrere Stationen) Tasinemeti (?) VIII Saloca (?) XI Vinmo [Zolfeld bei Klagenfurt]. *) Vgl. Kenner, Noricum und Pannonien S. 12 ff. S. 20 ff. ten, da es selten wieder in die Lage kam militärische Bewegungen vor seinen Thoren zu sehen. Erst im J. 69 n. Chr. war Aquileja der Schauplatz der argen Ausschweifungen drt' drei Legionen Otho’s (dio III. Gallica, die VII. Claudiana. d e VIII. August a), wiche nach der Besiegung dieses Kaisers bei Betriacum (in der Nähe Cremonas) dem Gegenkaiser Vitellins den Gehorsam verweigerten und den Titus Flavius Vespasianus zum Kaiser ausriefen;1) und nach langer Zeit zogen durch diese Stadt die vielen römischen Legionen, welche von Traianus2) zur Unterwerfung Dudens (in d. Jahren 101 107) aufgeboten wurden. Den ersten feindlichen Einfall hatte indessen Aquileja erst im Jahre 167 unter der Regierung des Marc Aurel durch den Ueberfall der Markomannen und Quaden zu erleiden,8) und diesem folgte im J. 238 die B'dagerung von Seite des Kaisers Maximinus Tlirax. Als dieser Kaiser über Emona vorrückend Anstalten traf um diese ihm feindlich gesinnte Stadt zu erobern, konnte sie sieh erst mit knapper Noth vor der äuszersten Gefahr retten, da sie schon seit längerer Zeit den Charakter einer Grenzfestung verloren hatte.4) Ihre be-lestigung-mauern, obwohl sehr alt, waren grösztentheiis in Verfall gera-then, weil seit der Kölnerherrschaft (so berichtet Herodian 8, 2) die Städte in Italien nicht mehr Mauern oder Waffen bedurften, indem si& statt der früheren Kriege eines tiefen Friedens und des römischen Bürgerechtes genossen. Jetzt aber musste man eiligst die Mauern erneuern, die verfallenen Theile wiederherstellen und Thürme und Zinnen aufrichten.5) Nachdem die Aquilejenser auf diese Art so schnell als möglich ihre Stadt durch eine Schutzmauer in Vertheidigungs zustand gesetzt hatten, verammelten sie die Thore, hielten Tag und Nacht die Mauern stark besetzt und wiesen jeden Angriff zurück. Den Oberbefehl und die Sorge für das Ganze führten zwei Männer, gewesene Consuln vom Senate dazu auserwählt, von denen der eine Crispinus der andere Meni~ philus hiesz. Diese hatten sehr vorsorglich die Stadt mit möglichst ') Vgl. Tacit. Hist. 2, 4G und 85; 3, G und 8; Suot. Vespas. G: Moesiaci cxercitus bina e tribus legmnibm milia, missa aucilio OthonLs, postquam ingressis iter nuntiat um est, victum cum ac vim vitae suae attalisse, niliiln secius Aquileiam usque perseverarunt, quasi rumori minus crederent. Ibi per occasionem ac licentiam omni rapinamm genere grassati, cum timerent ne sibi reversis reddenda ratio ac subeunda poena esset, consilium inierunt eligendi creandique imperatoris. *) Bei dieser Gelegenheit liesz dieser Kaiser im J. 105 einen Tempel [des Belenust], den die Klammen verzehrt, hatten wiederherstellen, vgl. C. I. L. V, 854 ; vgl. auch n. 875, die Inschrift hoi Orelli n. 2273 und Marquardt a. a. O S. 77 Anm. 7, *) Vgl. Kenner, Noricum und Pannonien S. 45, Amtn. Marc. 29, G. 1. *) Kenner vermuthet dass diese Entfestigung der Stadt erst zur Zeit der Septimius Severus eingetreten sei, weil bei der Erbaung des bei E [vgl. Taf. 1.] aufgedeckten Circus eine Strecke a-b der Stadtmauer benutzt worden ist, was erst in einer Epoche dauernder Huhu und Sicherheit und mit der Genehmigung eines Aquileja besonders wohlwollenden Kaisers stattfiuden konnte. Vgl. Mitth. der k. k. Centr. Comm. N. F. VI B. S-A. S. 12. *) Diese späteren Zubauten sind noch heutzutage an einer Anzahl von Thttr-men, an einer Verstiirkungsmauer gegen Weston und an einer Erweiterung der Stadtmauer gegen Norden [d. i. das Viereck e f g h mit dem Stadtthor F auf taf. 1.] erkennbar. Allo diese Zubauton tragen im Gegensätze zur alten Stadtmauer selbst den Stempel der gröszten Eilfertigkeit. Die Thürme sind mit den Mauern nicht constructiv verbunden, sondern ihr nur vorgelegt; feiner sind sie weder in ganz gloichen Eht- groszen Vorräthen versehen, so dass Alles ausreichend vorhanden war, selbst für den Fall einer längeren Belagerung.1) Auch war Trinkwasser reichlich vorhanden, denn es giebt viele Cisternen2) in der Stadt und hart an ihrer Mauer fliesst ein Fluss, der zugleich den Schutz einos Grabens und Ueberfluss an Wasser gewährt. Nachdem jeder Versuch einer friedlichen Uebergabe der Stadt gescheitert war, wandte Maximinus alle Mittel an, um die erste Festung Italiens, welche ihm Wiederstand zu leisten wagte, von der Erde zu vertilgen. Die Vorstädte und überhaupt Alles, was auszerhalb der Thore lag, wurden zerstört, alle Weinstöcke and Fruchtbäume niedergehauen; die Stadt selbst aber konnte nicht so leicht überrumpelt werden. Voll guter Zuversicht3) hielten die Aquilejenser tapfer Stand, während das Heer Maximinus Mango an Allem litt. Donn alle Heer-straszen nach Italien wurden ihm durch Mauerschanzen und Thore versperrt, alle Häfen auf Anordnung des Senates besetzt, so dass das Heer welches Aquileja zu belagern glaubte, selbst belagert wurde, da es weder die Festung erstürmen, noch mit Aufhebung der Belagerung weiter auf Eom losmarschieren konnte. Die Truppen geriethen deshalb in Verzweiflung und Muthlosigkeit und weil die blutige Strenge des grausamen Maximinus sie noch mehr erbitterte, ermordeten sie eines Tages ihn sammt seinem Sohn und allen seinen Anhängern. Auf die Weise hatte Aquileja seinen Ruf als Bollwerk von Rom und Italien glänzend bewährt und auf einige Zeit die Macht der illyrischen Armee, welche seit der Zeit des Septimius Severus (198-211) in den Vordergrund der Geschichte getreten war, gebrochen. Doch bald gewannen die moesischen und pannonischen Legionen wieder ihren alten Primat; aus denselben giengen die meisten Kaiser von Gordianus III. bis Dioclctian (238-284) hervor. In dieser Epoche der fortwährenden Militärrevolutionen wurde aber das römische Reich durch die Bewegungen der Grenzvölker fernungen, noch nach gleichen Grundrissen hergestellt; ihr Materiale bestehet theils aus Bruchsteinen, theils aus den Resten älterer Gebiiude, so wurde z. B. bei G. ein kleiner Jupitertempel mit dpr Inschrift: TAMPIA- L- F DIOVEI zu einem Thurme verbaut aufgefunden. Vgl. Arch, epigr. Mitth. II, 82 und Kenner, Hauser, a. a. O. S. 31 f. *) Vgl. Herodian, 8 c. 5 und bes. c. 6. Nach Beseitigung jeder Gefahr veranstalteten die Aquilejenser oben auf den Mauern [zum groszen Erstaunen der Belagerer] einen Markt, auf welchem sie den Ueberfluss von Speise und Trank aller Art, sowie an Kleidung und Schuhwerk und was sonst eine reiche und blühende Stadt an menschlichen Bedürfnissen bieten konnte zum Verkaufe ausstellten. ’) lieber die Wasserleitung Aquileja’s, vgl. Kandier in der Zeitschrift „ristria* Jahrg. 1847, p. 57 ss. und Czoernig a. a. O. S. 155. - Der hier erwähnte Fluss ist der Natiso, welcher die Stadtmauern von der Ostsoito bespülte. Vgl. Czoernig a. a. 0. S 110 ff., 159 ff. *) Es wurden damals mehrere Orakelsprüche verbroitet, in welchen der heimische Gott (Belenus Apollo) ihnen den Sieg vorsprach. Auch erzählten später einige Soldaten des Maximinus dass das Bild des Belenus sei mehrmals in der Luft für die Stadt streitend erschienen. Vgl, Herod. 8. 3. Nach Capit. Max. 21-23 wurden vom Senate diesem Gotte Daukopfer, und der „kalilköfigon Venus“ ein Tempel dekretiert; das letztere weil die Frauen Aquileja’s ihr Haar hergegeben hatten, um daraus Bogensehnen zu verfertigen. — Ueber den Belenus vgl, die vielen Weihinschriften C. 1. L. V. 732 ss. immer mehr bedroht, so dass sieh dasselbe schliesslich auf die Verthei-digung der Donaugrenze beschränken musste.1) Kein Wunder, wenn unter solchen Umständen die inneren Verhältnisse des Reiches sich kaum besser gestalten konnten. Schon vor dieser Zeit war Italien der Verarmung und dem Verfalle preisgegeben, und die freien Communen bote.n sowohl in der Rechtspflege, als auch in der Finanzverwaltung derartige Uubulstäude, dass sie nur durch Einsetzung auszerordentlicher Magistrate von Seite des Staates behoben werden konnten. Deshalb hatte schon Kaiser Hadrian für die Gerichtsbarkeit Italiens die vier Consulares bestimmt, welche unter Marc Aurel durch die iuridici und in dritten Jahrhundert durch die Correctores ersetzt wurden.2) Den weitern Mängeln der Civil-und Militärverwaltung suchte nachher Kaiser Diocletian (284-305) entgegen zu treten, indem er die Militärgewalt vollkommen von der Civilverwaltung trennte und das Reich durch eine neue Theilung der Provinzen in kleinere Gebiete besser zu verwalten glaubte.3) Nach dieser Reiclisgliederung des Diocletianus, auf welche das duchgebildetere Reformwerk des Conslantinus (307-337) zurückzuführen ist, standen Venetien und Istrien, die unter Augustus die zehnte Region gebildet hatten, mit der Hauptstadt Aquileja unter dem Yicarius Ita-liae (mit dem Sitze in Mediolanun) und wurden früher von einem corrector, später von einem consularis verwaltet.4) Hier finden wir noch zu Beginn des fünften Jahrhundertes den „praepositus thesaurorum per ltaliam (Oberschatzmeister), den procu-rator monetae Aquilcicnsis (Münzmeister), den procurator Gynaecii Aqui-leiensis (Montursfabriksvorstand) und den praefcctus classis Venetim Flottencommandant).5) Aus noch früherer Zeit sind der „conductor Ferruriarum Noricarum“ und eiuige Genossenschaften durch Inschriften bezeugt, wie die „collegia, fabrum, centonariorum et dendrophorum (Bauhandwerkehr und Zimmerleute); die Collegia Veteranorum (Veteranenvereine); die sectores lj Schon unter Oallienus gieng die Provinz Dacia mit Ausnahmo der festen Plätze verloren, und selbst aus diesen musste Aurelian die Besatzungen zu-rückziohen und sie an das südliche Ufer der Donau versetzen. Vgl Marquardt a. a. ü. S. 106. J) Vgl. Marquardt a. a. 0. S. 72 ff. und besonders das Verzeichniss der iuridici der regio transpadana, S. 74 Anm. 4 und 5. ’) Das Reich wurde unter vier Kaiser getheilt, nämlich Diocletianus, Maximiamis, Costantius und Valerius, von welchon der erstere sich den Osten behielt, der zweite den Westen, der dritte Gallien und der lezte llhjncum. Jeder Kaiser hatte seinen „pruefectus praetorio“, unter ihnen standen 12 „vicarü“, und unter diesen 110 Statthalter der Provinzen. *) Vgl. Marquardt a. a. O. S. 83. *) Vgl. die „notitia dignit. imp. Occ.“ [ein Staatsscheinatismus- aus dem Anfänge des V. Jahrb.] ed. Boecking 11, 1. p. 47, 43 und 118 — Bezüglich der Flotte dürfte es kaum gewagt sein anzunehmen, dass schon früher eine Abtheilung der Misenatischen oder der Ravenuatischen Flotte ihre Station in Aquileja gehabt habe, da hier mehrere Inschriften von. Flottensoldaten gefunden wurden, vgl. C. 1. L. V. 774, 910, 938, 960 [sowie auch die Inschrift aus Tergeste n. 533; aus Concordia n. 8659; aus Parentium n. 328]. — Auch wurde in der Nähe Aquilejas schon zur Zeit der Republik ein Einfuhrzoll entrichtet ,portorium maritimum“ oder „terrestre‘‘ vgl. Cicero pro Fontejo 1. 2. C. 1. L. V. 703, 792 und Kandier. l’Istria Vll p. 155 ss. materianm Aquileiensium (Holzarbeiter); die „gentilcs Artoriani lotores“ (Walker); die „aqualorcs Feronienses“ (Wassorkundige).1) Gerade in dieser späteren Zeit erfreute sieh Aquileja imGeg'n-satze 7.11 den vielen schon verfallenen Städten des Abendlandes einer stetigen Entwickelung. Schon früher zur Residenzstadt erhoben wurde sie jetzt ftfters und auf längere Zeit von verschiedenen Kaisern besucht; so ver-verweilten hier Diocletianns und Maxi mi anus und stifteten dem Gotte «Belenus“ und dem „Sol“ eine Widmung (C. L L. V. 732), ferne-Constantinus in den Jahren 312, 319, 330, 321 und 326; Constans itn J. 840; Julianus itn .T. 361; Valentini anus 1. in d. .1. 364, 365; Gra-tianus im J. 379: Valcntinianus II. in d. J. 300, 381 384, — 386; Theodosius in d. J. 388, 391; Honorius im J. 400 und Valcntinianus 111. im J. 425.2) Wie weit der Ruf dieser Weltstadt reichte, ersehen wir am besten aus der Inschrift des liestutus, der aus Afrika hergereist war, um Aquileja kennen zu lernen.8) Aber nicht lange so'lte die Blüthezeit dieser Stadt währen, (üloieh nach dem Tode des Kaisers Constantin entstanden innerhalb der Mitglieder der Rogontenfamilie gewaltige Zwistigkeiten, die öfters durch Waffengewalt entschieden werden mussten, während anderseits die gros- ’) Vgl. C. 1 L. V. 731, 740, 8G6, 908, 1012, 1019, 1020 - ferner 784, 884, 815,801 und 992 — 8307, 8308. Jeder Begründung entbehrt aber die Behauptung Zan-donatis „Guida istorica dell’antica Aquileja, Gorizia, Seit/. 1849 p. 19 dass in Aquileja 35 Gewerbe-Genossenschaften durch Inschriften bezeugt seien; nach der Zahl zu scliliessen dürfte hier eine Verwechselung mit den 35 römischen iribus, die seit dem J. 513-241 bestanden und zu deren einer jede römische Colonie gehörten musste, stattgefunden haben. Aqnileja gehörte zur „tribus Vclina'1. Sonst finden wir auf Inschriften noch folgende Gewerbetreibenden angeführt; actor 1035, 1049 8237; di-apensator 1034, proewrator 1043; vilicus 878; unctor 868 [als verschiedene Gattungen von 1‘rivatdienern]; coactor argentarius JFiineassierer] 8212,- excusor argentarius [Sil-berarbeiter] Arch. epigr. Mitth. 11, 86, 12; dolabrarius [l’ickenschmicd] 908: geometra [Feldmesser] 8319; gladiator retiarim 1037; iuris peritus 1026; lintio [Leinweber] 1041; lotor [Walkor] 801; medicus 8(59, 1033, medicus ocularius 8320; naxwlerus [Schiffshorr] 1598, 1606 8569; negotiator 1040, 1047; notarim [Schreiber 1588, 1601, 1(502 1G03, 1604, sämmtlich aus christlicher Zeit; nummularius [MüHzboamter] 8318; pectinariuß struc-tor [Verfertiger von Kämmen Arch. epigr. Mitth. v 121, (!; pistor [Bäcker] 1036, 1046, Arch. epigr. Mitth. IV. 94 purpurarius [Purpnrfärber] 1044; rhetor [Lehrer der Beredsamkeit] 1028; thurariu8 [Weihrauchhändler| 1042; vestiarius [Kleiderhändlor] und „vestiarius tenuarius“ [Vorfertiger dünner Kloiderstoffe] 324, 774 und Arch. epigr. Mitth. IV. 92. *) ln dem Pancgyr. Max. et Const. 6. wird ein kaiserlicher Palast in Aquileja erwähnt. — Die angeführten Daten lassen sich aus den Subscriptionen der in Aquileja von den betreffenden Kaisern crtlieiltcn Erlässe zusammenstellen, vgl. cod. Theo.l. 1, 2, 9, 7, 16, 9; 2, 7, 3 etc. etc. Dem Constantinus ist ferner die Inschrift n. 8269 gewidmet; dem „Valentinianus und Valens" n. 7991, 7193; dem Theodosius die Inschrift) [arch. epigr. Mitth. 11, 83, 6] auf welcher von einer Restauration der Stadtmauer durch diesen Kaiser die Bude ist. — Von einor früheren Herstellung der Umfassungsmauer durch Kaiser Hadrian [vgl. Kandier, a. a 0. p. 122 s] ist nichts bekannt, es scheint vielmehr dass dieso Ansicht nur aus der falschen Interpretation der Inschriften. (!. 1. L. V. 7989 = 7990 und 7992 = 7392a hervorgegangen sei. -- Hin weiteres Kingehen in die topographische Forschung Aquileja’s würde die Grenzen dieser Arbeit überschreiten, der Verfasser hofft bald im Aufträge der k k. Contralcominission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale in Wien eine diesbezügliche Studie zusammen stellen zu können. •) Vgl. C 1. L V. 1703. H1C 1ACET RESTVTVS PELEGER IN PACE FIDELIS EX AFB1CA VENIT VT IST AM VRBEM V1DEBET etc. zen Völkerströmungen der Sueben, Allemannen, Markomannen, Qua-den, Gothen und Hunnen ihre vernichtende Wirkung gegen das Rö-merreieh ausübten. Die Reihe dieser Kämpfe eröffnete der Krieg zwischen Constans> und seinem Bruder Constans II, welcher im J. 840 in eiuen Hinterhalt in der Nähe Aquilejas fiel.1) Bald darauf (im J. 3G1) als diese Stadt treu zu Consta-nti\\s hielt, zog Julianus gegen dieselbe und konnte sie erst nachdem der Tod de.s Constantius bekannt wurde, durch freiwillige Uebergabe ihrer B-wohuer besetzen3) Zum dritten Male erblickte Aqui-leja itn J. 388 ein feindliches Heer, als 'J'heodosius gegen den treulosen Clemens Maximus iu’s Feld zog, der den jungen Vaientinianus vertrieben hatte,3) Aquileja wurde eingenommen, Maximus gefangen und getödtet. Als später Vaientinianus II im J. 392 durch den Franken Arbogast seinen Tod gefunden hatte, bewog Galla des Vaientinianus Schwester ihren Gemahl Theodosius gegen denselben und den Usurpator Eugenius Krieg zu führen. Er.st nach zwei Jahren fand (im J. 394) in der Nähe Aqui- leja’s eine gewaltige Schlacht statt, in welcher Eugenius fiel und Ar- bogastes sich tödtete.4) ln dem Circus vom Aquileja fand schliesslich einen schmählichen Tod auch der Geheimschreiber Joannes (im J. 424), der nach dem Tode Honorius die Krone usurpiert hatte.5) Während Aquileja so sehr an diesen Bürgerkriegen zu leiden hatte, ward auch das Römerreich durch die Völkerwanderung seinem Untergange nahe gebracht. Im Jahre 372-373 eröffnete der Hunnen-stoss die Reihe jener .gewaltigen Bewegungen, welche von nun an ununterbrochen die Reichgrenze gefährdeten, ln der Schlacht bei Hadrianopel im J. 378 gieng die Donaugrenze verloren; im J. 395 wurde das Reich für immer getheilt; im J. 400 zog Alarieh mit den Westgothen gegen Italien und im J. 410 fiel Rom denselben zu Beute; im J. 437 gieng Pannonien an Attila verloren; im J 451 wurde die grosze Völkerschlacht gegen Attila auf den Oatalaunischen Feldern geschlageu und im J. 452 Aquileja von Etzels wilden Schaaren erobert.0) Der Sieg der Hunnen war kaum die einzige Ursache des Unterganges Aquileja’s, die Stadt bestand noch in der folgenden Zeit, da erst bei dem Erscheinen der Langobarden im J. 563 der Patriarch Paulinus sich mit ') Vgl. Eutrop. 10, 9 Aurel Viet. fipit. 25 11 und Nazar. Panegyr. Const. ‘27. '■) Vgl. Aram. Marc. 21, 11-12; 22, 8, 49. *) Vgl. Aur. Yict. Epit. 48. Ausonius, de dar. urb. 7; Non erat iste locus: merito tarnen aucta recenti Nona inter claras Aquileia cieberis urbes Itala ad Illyrieos obieeta colonia montes Moenibus et portu celeberrima: sed magis illud Eminet, extremo quod te sub tempore legit Solveret exacto cui iusta piacula lustro, Maximus, armigeri quondam sub nomine lixae. Felix, quae tanti spetatrix laeta triumphi Punisti Ausonio JRutupinum Marte latronem. ‘Vgl. Schreiner, a. a. O. 432 ff. und Czoernig a. a. 0. S. 177 ff. 3) Vgl. Procop. de bell, vand 1, 3. “) Vgl. Jordanis, de reb. gotfci. 42. allen Kirchenschätzen nach Graäo flüchtete;1) derselben fehlten jedoch von nun an alle Bedingungen zu einem neuen Aufschwünge, sie war nicht mehr die wichtigste Beichsfestung, sie hatte aufgehört das Handelsemporium an der Adria zu sein.2) *) Es ist bekannt das hoch während der Römerzeit das Christenthum in Aquileja feste Wurzeln geschlagen hatte, und dass gerade diese Stadt der Ausgangspunkt der christlichen Mission in alle nordöslichen Grenzländer wurde. Als daher das Alterthum sich ausgeleht hatte, trat Aquileja mit Recht als das Oberhaupt der angrenzenden Bisthümer hervor und gewann abermals eine weltgeschichtliche Bedeutung. Vgl. Czoernig, a. a. O. S. 190 ff. *) Der römischen Stadt folgte die altchristliche Stadt, dem Römerreich der Patriarchenstaat; jedoch im Laufe der Zeit musste Aquileja Alles einbiissen, was früher sein Stolz war: Eine Reihe ansehnlicher Städte in unmittelbarer Nähe, Venedig, Triest, Udine und Götz können sich rühmen Aquilejas Erbschaft angetreten zu haben. Der gefallenen Stadt bleiben nunmehr als einziger Schmuck nur die Ueberreste ihrer glorreichen Vergangenheit, die stolze Basilika und die vielen Antiken aus der Römerzeit. Anderthalbtausend Inschriften und eine unabsehbare Menge von Sculpturen, Ge-räthen, geschnittenen Steinen und Münzen wurden hier aus Licht gebracht, freilich um bald nach allen Richtungen verschleppt zu werden; gegenwärtig ist abor die Gewissheit vorhanden dass binnen Kurzem Aquileja die noch hier gobliebenen Schätze in ein Staatsmuseum vereinigen wird. BERICHTIGUNG der bei der Correotur übersehenen Fehler. 8 Zeile 6 Ton unten lies dass etatt 5 5 » oben „ Mittel n 7 ,, Birnbaumer ,« B „ «t Europas ” 16 „ 11 M Herrschaft „ 22 „ C18“ ^ 11 6 2 „ Holem. ‘ ,, 10 „ unten ,, bewaffneten ,, 5 „ Markscheide ,, 1 oben kleinmüthig „ 7 12 „ in „ 8 5 sowohl „ 15 „ etruskischer ,, 19 „ Umkreis „ " 11 » nuten M cardines ,, Anm. 1 die ,, 9 Zeile 1 „ oben ,, Gefolgeß ,, 3 n auf, welche ,, ß 11 ” dieses ,, 15 ,, von 1500 ,, Anm. 1 Histris ,, 10 Zeile 16 „ Hauptverkehr6traszo 19 TauBchhandel 20 „ nach dem ,, 27 „ dieser ,, 12 1 » unten den gesicherten „ * n bei Kom 13 9 », oben „ bei den ,, 16 „ An der ,, 2 unten „ in ihren ,, 14 3 „ oben ,, obersten ,, * Anm. 4 11 potestasque , ,, AquileienBium ,, 15 Zeile 15 .. „ ,, an der M Anm. 2 rauneri(bus) ,, 16 Zeile 10 „ unten ,, verantwortlich 17 13 „ feietliuhe ,, 11 „ »i ». Militärdienste ,, ” Anm. 2 Romano ,« 18 Zeile 15 „ 11 M niedrigsten „ 19 Anm. 3 utrumque „ 21 Zeile 3 „ „ ,, aufgedeckte „ 22 14 „ oben eine gros/e f| 24 Anm. 3 Ospedaletto ,, 28 Zeile S M ferner ,, 29 7 M Constantia* ,, Anm. 3 ti Bpectatriz »t 6 w get. ” das Mitöl Birbaumei' Europa Heerschaft ci- Ptolom. bewaffneter Marktscheid« kleinrauthig im sowol etruskischen Unkieis cardime s di Gefolge welche diese 1500 Hitris Hauptverkerstras** TauBchandol den dieses der gesicherte zu Kom bei dem An des in ihrem oberton potestuque Aquileiensum an die numori(bu8) verantvortlich feierlichen Militärdiensten Romani niedriegsten utruuoque aufgedekten grosze ösj»edatetto ferne- Constantin» apetatrix geth. . *:/n |Wit.cm IT«**«« $1T4tt* cX* yj_ ~$tr4&* mtlU 4 ßtlvedcrc TKA&HTro rwHZ rtnzo J) o Al PA SCHULNACHRICHTEN. I, Personalstaad des Lehrkörpers und FacIwmrtMmig. 1. Director Theodor Pantke, fachmäuaisches Mitglied des k. k. Landessehulrathes für Görz und Gradišča, weltlich, lehrte Latein in VII., wöchentlich 5 Stunden. 2. Professor Dr. Gregor Tušar, Weltpriester, Olassenvorstand der II. B, lehrte Latein und Deutsch in dieser Olasse, Griechisch in VI., zusammen 17 Stunden. 3. Professor Matthäus Lazar, weltlich, Mitglied der k. k. Prüfungscommission für allgemeine Volks- uud Bürgerschulen in Görz, Custos des naturhistor. Oabinets, lehrte Mathematik in I. A und B, Naturgeschichte in I. A u. B, II. A u. B, III. (im 1. Sem.) V. u. VI., Physik in III. (im 2. Sem.), zusammen 20 Stunden. 4. Professor Andreas Marušič, Weltpriester, Mitglied des k. k. Landessehulrathes für Görz und Gradišča, Mitglied der k. k. Prüfungscommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Görz, Exhortator für die Schüler des Obergymnasiums, ertheilte den Religionsunterricht in allen Classen des Gymnasiums, zusammen 20 Stunden. 5. Professor Josef Culot, weltlich, k. k. Stadtschulinspector, Mitglied der k. k. Prüfungscommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen in Görz, lehrte Italienisch iu IV.—VIII., Deutsch in III., zusammen 13 Stundon. 6. Professor Adolf Baar, weltlich, Olassenvorstand der VIII., lehrte Latein und Griechisch in dieser Olasse, wöchentlich 10 Stunden, versieht nebenbei unentgeltlich die Geschäfte eines Oustos an der hiesigen Studienbibliothek. 7. Professor Anton Šantel, weltlich, Olassenvorstand der VII., Custos des physikalischen Cabinets, lehrte Mathematik, Physik und philosophische Propädeutik in VII. u. VIII., Mathematik in VI., zusammen 19 Stunden. 8. Professor Friedrich Siinzig, weltlich, Olassenvorstaud der I. A, lehrte Latein und Deutsch in dieser Olasse, Griechisch in VII., zusammen 16 Stunden; derselbe verwaltete überdies die Gymnasialbi-bliothek. 0. Professor Johann Jenko, weltlich, Olassenvorstand der III., lehrte Latoin und Griechisch in dieser Olasse, Slovenisch in VI—VIII., zusammen 17 Stunden. 10. Gymnasiallehrer Heinrich Maionica, weltlich, Oorrespon-dent der k. k. Ceutralcommission für Kunst- und historische Denkmale in Wien, ClassenVorstand der II. A, lehrte Latein in dieser Classe und Italienisch in I. A, II. A, III. und im Freicurs, zusammen 16 Stunden. 11. Gymnasiallehrer Karl Linke, weltlich, Classenvorstand der VI., lehrte Geographie in I. A, Geschichto und Geographie in VI., VII., VIII., Deutsch in VI. und VII., zusammen 18 Stunden. 12. Gymnasiallehrer Josef Wenzel, weltlich, Classenvorstand der V., lehrte Geographie in I. B, Geschichto und Geographie in II. A und V., Deutsch in V. und VIII., zusammen 17 Stunden. 13. Supplent Gustav Novak, weltlich, approbiert für Mathematik u. Physik, Classenvorstand der IV., lehrte Mathematik in II. A und B, III., IV., V., Physik in IV., zusammen 19 Stunden. 14. Supplent Fran« Vodopivec, weltlich, approbiert für Geschichte, Geographie und Slovenisch, lehrte Geschichte und Geographie in II. B und IV., Slovenisch in II. B, III., IV., V., und im Freicurs, zusammen 18 Stunden. Im II. Sem. krankheitshalber dienstunfähig, daher vertreten durch den Diroctor und die Collegeu Tušar, Jenko, Wenzel, Novak, Urbanöiö. Gestorben am 30. Juni. S. Chronik! 15. Supplent Franz Urbančič, weltlich, approbiert für Geschichte und Geographie, Mitglied der k. k. Prüfungscommission für allgemeine Volks- und Bürgerschulen, Classenvorstand der I. B, lehrte Latein, Deutsch und Slovenisch in dieser Classe, Geschichte und Geographie in III., zusammen 17 Stunden. 16. Supplent ßobert Drexl, weltlich, approbiert für Latein u. Griechisch, lehrte Latein ir; VI.. Griechisch in IV., Deutsch in II. A und IV., zusammen 17 Stunden. 17. Supplent Franz ßocli, weltlich, approbiert für Latein und Griechisch, lehrte seit 23. November an Stelle des nach Graz versetzten Professors Gabriel Mitterstiller Latein und Griechisch in V., Latein in IV., zusammen 17 Stunden. 18. Anton Hribar, Leiter der k. k. Knaben-Übungsschule, weltlich, ertheilte Gesangunterricht, 2 Stunden wöchentlich. 19. Alois Kursen, Turnlehrer, leitete in den Sommermonaten die gymnastischen Übungen 2 Stunden wöchentlich, soweit es die Witterungsverhältnisse gestatteten. Monsignor Josef Marušič, Ehrendomjierr des Görzer Metropolitankapitels, wirklicher Consistorialrath, Religionsprofessor an der k. k. Lehrerbildungsanstalt, Director des f. e. Werdenbergschen Knabenseminars, Professor der Katechetik un I Pädagogik am f. o. Centralseminar hielt die sonntägigen Exhorten für die Schüler des Uutergymnasiums. XL Lehrverfisfluag, Erste Classe. Die Schüler dieser Classe waren nach ihrer Muttersprache in zwei Parallelcurse abgetheilt: in A Italiener und Deutsche, in B Slo-veuen. Religion, 2 St.: Katechismus. Dieser Unterricht wurde den Schülern ia ihrer Muttersprache ertheilt. In der A-Abtheilung wurde auf die deutschen Schüler beim Vortrage und beim Examinieren gebührende Rücksicht genommen. Latein, 8 St.: Regelmässige Formenlehre. Deutsch, 4 St.: Formenlehre des Verbs; der einfache erweiterte Satz; Lectüre, Deciamation, orthographische Übungen. Italienisch, 2 St. in der A-Abtheilung: Teorica delle Üessioni fino ai verbi nnomali e difettivi. — Deila proposizione semplice (concor-danza). Slovenisch, 2 St. in der B-Abtheilung: Oblikoslovje, öitanje, deklamovanje. Geographie,. 3 St.: Elemente der mathematischen und physischen Geographie. Politische Geogniphie aller fünf Erdtheile. Mathematik, 3 St.: Die vier Rechnungsarten mit unbenannten und benannten ganzen Zahlen, gemeinen u. Decimalbrüchen. Theilbarkeit der Zahlen. - Linien, Winkel, Dreiecke. Naturgeschichte, 2 St.: Zoologie: Säugethiere, Insecten und andere wichtigere wirbellose Thiere. Zweite Classe. Auch die Schüler dieser Classe waren, wie die der ersten Classe, in zwei Parallelcurse abgetheilt. Religion, 2 St.: Katholische Liturgik. Unterrichtssprache wie in der ersten Classe. Latein, 8 St.: Unregelmässigkeiten in Declination und Conjugation. Das Wichtigste aus der Casus-Modus- und Tempuslehre; Acc. c. Inf. und Aul. absol. Deutsch, 4 St.: Formenlehre des Nomens, Satzverbindung und Satzgefüge, Lectüre, Deciamation, orthographische Übungen. Italienisch, 2 St. in der A-Abtheilung: Teorica delle flessioni e dolle par-ticelle. — Deila proposizione composta. Slovenisch, 2 St. in der B-Abtheilung: Sklanja in sprega; iinetniša pravila iz skladnje. Citanje, deklamovanje. Geschichte, 2 St.: Altherthum in übersichtlicher Darstellung. Geographie, 2 St.: Asien, Afrika. Vertikale und horizontale Gliederung Europa’s. Spezielle Geographie der drei südlichen Halbinseln, dann Frankreichs, Belgiens, Hollands und Grossbritaniens. Mathematik, 3 St.: Verhältnisse, Proportionen, Regeldetri, Procentrechnung. Eigenschaften, Construction und Berechnung gradliniger Figuren, Verwandlung und Theilung derselben. Naturgeschichte, 2 St.: Im I. Sem. Zoologie baendet, im 2. Sem. Botanik. Dritte Classe. Religion, 2 St.: Geschichte der Offenbarung des alten Bundes. Latein, 6 St.: Casuslehre. Gelesen wurden aus Schmidt’s Memorabilia Alexandri Magni die Abschnitte I, 111, V, VI, X, XI, dnrin die Biographien des Miltiades, Aristides, Alcibiades und Epaminondas von Cornelius Nepos. Griechisch, 5 St.: Formenlehre bis zum Perfectstamm der Verba auf «. Deutsch, 3 St.: Satzlehre wiederholt; Lectüre, Deklamation. Italienisch, 2 St.: Ripetizione de] pronome e dei verbo. — Oasi in dipen-dt-nza dal nome e dal verbo. Slovenisch, 2 St.: Ponavljanje oblikoslovja. Predlog. Skloni. Citanje, de-klnmovanje. Geschichte und Geographie, 3 St.: Mittelalter in übersichtlicher Darstellung. — Das nördliche und östliche Europa, Deutschland, Amerika und Australien. Mathematik, 3 St.: Die vier Rechnungsarten mit algebraischen Ausdrücken und Potenzen. Quadrat- und Kubikwurzel, Permiitationen. — Kreis-lrhre, Construction der Ellipse, Hyperbel und Parabel. Naturgeschichte, nur im 1. Sem. 2 St.: Mineralogie. Physik, nur im 2. Sem. 2 St.: Einleitung, Schwere, Wärme und chemische Erscheinungen. Vierte Classe. Religion, 2 St.: Gese ichte der Offenbarung des neuen Bundes. Latein. 6 St.: Tempus- und Moduslehre. Hauptpunkte der Prosodie und Metrik. Caesar, de bello Gail. lib. 1, cap. 1-30; IV, c. 20-38; VI, c. 11.-44; VII, c. 1-32. Ovid, Trist. IV, 10. V, 3. . Griechisch, 4 St.: Die regelmässige Formenlehre beendet, dann die Verba auf i*i, und die unregelmässigen Zeitwörter. Deutsch, 3 St.: Figuren und Tropen; Brief- und Geschäftsstil; Metrik. Lecture, Declamation. Italienisch, 2 St.: La teoriea dei tempi e dei modi; dello stile epistolare ; lettura e studio di scelti squarci dal libro di lettura. Slovenisch, 2 St.: Skladnja. Metlica in prosodija. Opravilna pisma. De-klamovanje. Geschichte und Geographie, 4 St.: Neuere und neueste Geschichte mit besonderer Rücksichtnahme auf Österreich. Geschichte. — Geographie der österr.-ungarischen Monarchie. Mathematik, 3 St.: Gleichungen des ersten Grades mit einer und zwei Unbekannten. Zusammengesetzte Regeldetri, Termin,-Gesellschafts,-Allgationsrechnung, Kettenrechnung, Zinseszinsrechnung. — Stereometrie. Physik, .3 St.: Mechanik, Magnetismus, Elektricität, Akustik und Einiges aus der Optik, Fünfte Classo. Religion, 2 St.: Katholische Glaubenslehre fl. Thl. allgemeine). Latein, 6 St.: Livius, Praefatio, dann lib. I. cap. 1-46. Ovid, Trist. V, 3; epist. ex Ponto I. 2; Heroid. 1; Metam. lil). I, 89-163; II, 1-240, 225-365; VI, 146-313; VII, 452-660; VIII, 183-235, 611-727; X, 1-77. Griechisch, 5 St.: Casuslehre. Xenophon nach Sehenkl’s Chrestomathie: Cyropaed. I und II, Anub. I, 1-15; III, 1-40; V, VIII, 1-8,2849. Homer, Ilias I, II. Deutsch, 3 St.: Poetik, mit besonderer Berücksichtigung des Epischpn ♦ und Lyrischen Lecture, Declamation. Italienisch, 2 St.: Lettura e studio di seelti squarci di an tori del trecento 0 qnattrocento (specialmente Dante e Petrarca). Slovenisch, 2 St : Navk o pesništvu. — Ponovljanje slovnice; deklamovanje. Geschichte u. Geographie, 4 St.: Alterthuin bis auf Augustus mit steter Berücksichtigung der hiermit im Zusammenhänge stehenden geographischen Daten. Mathematik, 4 St.: Die vier Rechnungsoperationen mit allgemeinen und besonderen Zahlen. Zahlensysteme überhaupt und das dekadische insbesondere. Teilbarkeit der Zahlen. Brüche, Verhältnisse, Proportionen. — Planimetrie. Naturgeschichte, 2 St.: im 1. Sem. Mineralogie u. Geognosie, im 2. Sera. Botanik mit Palaeontolog e und einer kurzen Skizze über die geographische Verbreitung der Pflanzen. Sechste Classe. Religion, 2 St.: Katholische Glaubenslehre (2. Thl. besondere). Latein, 6 St.: Sallust, bellum Jugurth. ; Verg. Aen. 1, II, III; Eclog. 1 u. V. Griechisch, 5 St.: Hoim r, Ilias VI, VII, IX. X. Herodot, lib. VII. Tem-pus- und Moduslehre.. Deutsch, 3 St.: Literaturgeschichte von den ältesten Zeiten b:s Wieland. Lecture, Declamation. italienisch, 2 St.: Lettura e studio di seelti squarci di autori del cinque-cento e nominatainente di Ariosto e Tasso. Slovenisoh, 2 St.: Slovanske starožitnosti ; narodne pesmi slovenske in družili slovanskih narodov; berilo i/, Cvetnika, predavanja Geschichte u. Geographie, 3 St.: Die Zeit der römischen Kaiser, dann Mittelalter mit steter Berücksichtigung der einschlägigen geographischen Daten. Mathematik, 4 St.: Potenzen, Wurzeln, Logarithmen; Gleichungen des ersten Grades mit mehreren Unbekannten. Stereometrie und Trigonometrie. . Naturgeschichte, 2 St.: Zoologie mit einschlägiger Paläontologie. Siebente Classe. Religion, 2 St..: Katholische Sittenlehre. Latein, 5 St.: Cicero, die 4 Beden gegen Cn tili na und die Rede für den Dichter Archias. Verg. Aen. VII, VIII, IX und Bruchstücke aus den Georg ea. Griechisch, 5 St.: Demosthenes, die erste und zweite Philippische, dann die Rede über den Frieden. Homer, Odyssee I, V, VII, IX, XI. Deutsch, 3 St.: Literaturgeschichte von Lessing bis zu Schillers Tode. L 'fture (Iphigenie auf Tauris), Declamation. Italienisch, 2 St.: Lettura e studio di seelti squarci di autori del sei- mpo e oro. 7. Verba volant, exempla trab n n t. 8. La preša di Aquileja pi‘r Attila. 9. Rieonosci Iddio uell« opere sue. 10. La rotta dni Turchi dinanzi a Vienna nel 1683. 11. Giuseppe Parini come poeta deli’ iucivilimento- Achte Classe. 1. Come si debba fnr masserizia del tempo. 2. Pensieri sulla tomba d’ un amioo. 3. In torno la sopraseritta della biblioteca ginnasiale: „Hic mortui prae-bent vivis et sapere et vi vere“. 4. Una traduzione dal latino. (Orazio). 5. Dei piaceri e vautaggi ehe olfrono i viaggi. 6. Una traduzione dal tedesco. 7. Dell’ influenza deli’ antica Grecia sulla coltura moderna. 8. Le mie letture nel mese di Maggio. 9. Le fuste patriotiche del 9 e 10 Maggio a. c. a Gorizia. 10. L’ importanza di Roma antica e medioevale per la coltura moderna. (Per saggio di matu ritk). c) in alovenischer Sprache: Fünfte Classe. 1. Kakošne misli obdajajo kmeta o hudi uri. 2. Na slemenu visokosti ne pozabi, kaj velja prijatelj v sili. 3. Zima podoba sive starosti. 4. Knkošno važnost je imela Solonova ustava za omiko Atencev, r d) Bitva pri Salamini. ' b) Gani se, komur jo mar pohvale prihodnjega vnuka. 6. Kar se mlado dni zamudi, ne popravi se vse žive dni. (Slomšek). 7. Kako to, da so v perzijanskih vojskah Gerki Perzijance premagali. 8. „Največ sveta otrokom sliši Slave“. (Preš., Krst pri Sav., v. 46). 9. Prosta naloga. — 5. Izmislite si basen k (sledečemu) nauku: Brez muke ni moke. Sechste Classe. 1. Preteklost uči nas prihodnjosti (misli dijakove koncem leta). 2. Značaj in vrednost naših narodnih pesmi. 3. Popot’vanje bratje je naše življenje. 4. Gorje, kdor nima doma, kdor ni nikjer sam svoj gospod (S. Jenko). 5. Prosta naloga (misel iz slov. pesništva izvedi se v prosti obliki). 6. Namen in naloga zgodovini (po Salustiji). 7. Popis mojega rojstnega kraja, 8. Značaj device Orleanske in kaj jo napoti rešiti Francijo? 9. Čtemu se najbolje primerja človeško bitje in zakaj? 10. Kerpan pripoveduje drugim tovornikom, kako seje ubranil dacarjev. Siebente Classe. 1. Ali bi bilo dobro, vedeti prihodnjost? 2. Kaj nam pojo zvonovi ? 3. Vaja v staroslovenskem pismu z razlago. 4. Z malim zadovolji se človek le v zibeli in v grobu. 5. Največa radost in največa žalost zasolzi nam oko. 6. Prosta naloga (prim. VI. razr. 5). 7. Kaj ima dobrega in kaj slabega ubožtvo ? 8. Zakaj se je naglo razvilo in jo naglo propadlo starosl. slovstvo ? 9. Samogovor časa. 10. Vere si volumus iudiearo, multae res extiterunt urbanae maiores cla-rioresque quam bellicae (Oie. de Oft) Achte Classe. 1. Trubarjevo slovo od Kranjske. 2. Koliko ima prav izrek: „de mortuis nil nisi bene“ ? 3. Naj volja tak’ krepka, ko tvoje gore, Naj moč ti bo taka, ko tvojih je rek“ ! , 4. Slovenščina in slov. slovstvo koncem prešnjega stoletja. 5. Prosta naloga (prim. VI. razr. 5 nal. in Vil. razr. 6 nal.) 6. Zapira se polna hiša, odprta je prazna (TVgner). 7. Misel, da si človek, te povzdiguje in ponižuje. 8. Preširem v razmeri k svojemu času in svojim sovrstnikom. 9. Kako se kaže pri Preširnu, da se pisateljev značaj spozna iz njego- vih spisov? 10. Zakaj je bil Grkom Homer podlaga izobraževanja? (nal. pri zrel. izpitu). V» Freigogenständi. 1. Italienische Sprache für Nichfitalioner 2 St.: (Anfangscurs) Formenlehre nach Mussnlia. Schtilerzahl im 1. Sem. 33, im 2. Sem. 26. — Lehrer: Gymnasiallehrer Mai oni ca. 2. Slovenische Sprache für Nichtslovenen 2 St.: (Anfangscurs) Formen- lehre nach Janežič. Schül< rzahl 23. — Lehrer: Supplent Vodopivec. (Wegen Erkrankung dos Lehrers konnte der Ours im 2. Sem. nicht fortgesetzt werden). 3. Kalligraphie 2 St.: Deutsche Current- und lateinische Oursivschrift nach M. Greiner’s Methode und Schreibheften. Schülerzahl im 1. Sem. 59, im 2. Sem. 50. — Lehrer: Prof. Simzig. 4. Stenographie 2 St.: (Anfangscurs) Wortbildung, Wort- und Satzkür- zung. Schülerzahl im 1. Sem. 50, im 2. Sein. 42. — Lehrer: Prof. Šantel. 5. Gesang 2 St., eine mit den Anfängern (Elemente), eine mit den Ge- übteren (drei- und vierstimmige Lieder und Chöre). Schülerzahl im 1. Sem. 50, im 2. Sem. 63. — Lehrer: A. Hribar, Leiter der k. k. Kuaben-Uebungsschule. 6. Turnen nur in den Sommermonaten 2 St.: Ordnung- und Freiübun- gen; Geräthturnen. Schülerzahl: 103. — Lehrer: A. Kuršen. o Ml *»-*) SäS o JÖl o O* •M «S ca g U a» § ^ co CO 00 co o (M CO C5 (M CO O 02 (M co O (M O CO CO 00 Stipendisten Zöglinge des f. e. Wer-denbergschen Knabenseminars | ganze 9 rO * rO ganze halbe J 3 Q s Q öffontl Schüler u. Privatiston im am fe CllhlHBÜ des Sem. I. n. II. S e m o s t e r I. A 340 2 10 25 16 5 I. B 15 5 13 2 13 4 13 3 3 — II. A 20 — 13 — 19 — 11 3 2 9 11. B 13 1 25 — 15 1 23 4 4 m. 18 1 21 3 21 1 17 1 3 5 IV. 22 1 25 — 29 — 18 1 5 9 V. 15 — 18 — 17 — 15 1 9 10 VI. 14 3 23 — 19 2 19 — 5 7 VII. 11 — 17 2 8 1 19 - 11 7 VIII. 6 — 10 — 8 / _ 8 — 3 2 Zueara. 168 13 175 7 174 9 159 14 45 53 e I S r»»«a § r< s CQ 00 GO CD 00 so •*n •n T—1 Ti «* fl CO CO xO cd .°® *fl o 02 fl CD M fl 03 &D a bß o rQ fl .2 'S fl esciutti, Muschel von J. Oamuffo, Tropfstein von J. Portelli und ein Hornissnest von G. Senigaglia, Schülern der III. Classe. — Eine Sammlung von Conchilion nebst einem, Seepferdchen einem Sees.t«r,ne und einer Krabbe von C. Fortwängler, diverse Muscheln von A. Cronfeld, J. Fabbro und H. Sarnitz, Mineralproben von A. Fidri, Bleiglanz von B. Milenkovič, Eichhörnchen und Siebenschläfer von V. Mikuluš, drei schöne Kalkspatbdrusen mit anderen Mineralproben von F. Liebig und E. Neuwinger, Glimmer von M. Poliak, Hasenschädel von E. Steinhardt, Pinarudis von F. Quain, Elfenbeinring von R. Wurmb, Schülern der I. Classe. M. Lazar,-Custos. 6. Botanischer Garten. Theils durch Kauf, theils durch Schenkung wurde die Anpflanzung vermehrt. Lebende Pflanzen spendeten M. Kaffau, Schuldiener, und L. Can-dido, Schüler der V. Classe. M. Lazar, Custos, 7. Münz- und Antiquitätensammlung. Über 40 Kupfer- darunter einige antike, und 6 Silbermünzen, von V. Janžekovič, Schüler der VI. Classe, F. Žgur, A. Degani, S. Milost, F. Toroš, J. Dugulin und J. Trevisan, Schülern der I. Classe. — Fragment einer antiktn Broncefigur von A. Poliak, Schüler der. III. Classe. _____________________ M. Lazar, Custos. VIII MaturEt£tsprüfangi&. Das Ergebnis der vorjährigen Maturitätsprüfung, deren mündlicher Theil erst während der Hauptferien stattfand, war folgendes: Es wurden für reif erklärt: Ferdinand Avian, Anton Ballaben (mit Auszeichnung), Autoa Berlot, Franz Cleri, Ernest v. Qironooli- 6o Steinbrunn (mit Auszeichnung:), Josef Kompare, Otto Ritter v. Leitgeb, Emanuel Mikuskovics, Josef Peteani, Karl Ponton, Steffin Reja, Emil Sup-panzigh, Josef Zenkovich, Georg Zottig und nach einer Wiederholungsprüfung aus der Geschichte und Geographie auch der Externe Wilhelm Zinken. Einen Schüler stellte die Prüfungscommission schon nach den schriftlichen Prüfungsle'stungen auf ein Jahr zurück, drei Schüler und ein Externer wurden bei der mündlichen Prüfung reprobiert, und zw. die drei Schüler auf ein halbes, der Exlerne auf ein ganzes Jahr. Nach Ablauf des ersten Se mesters wiederholten zwei der im August 1880 auf sechs Monate rpprobierten Schüler die Maturitätsprüfung und erhielten folgende Themen zur schriftlichen Bearbeituug: 1. Deutscher Aufsatz: Worin beruht die weltgeschichtliche Bedeutung der Helenen? 2. Übersetzung aus dem Lateinischen in’s Deutsche: Verg. Aen. lib. VIII v. 184-273 (ed. Hoffmann) 3. Überse'zung aus dem Deutschen in’s Latein: Süpile’s Stilübungen 1. Tlieil N. 335 u. 336. 4. Übersetzung aus dem Griechischen in’s Deutsche: Xenoph. Anab. VI. cap. 4 § 1219. 5. Italienischer Aufsatz: Si cerchi di persuadere ad im amico di coltivare gli studi classici. 6. Mathematische Aufgaben : b) Ein Dreieck mit den Seiten a = 35 cmi, b = 36om-, c = 370,n> ist mit einem gleichschenkligen von 40cra' Grundlinie fläuhengleich; wie lang ist jeder Schenkel? c) Eine Gerade AB hat die Gleichung y= — 3; ein Punkt M wird durch Gerade verbunden mit den Durchschnittspunkten der AB mit den beiden Axen; man bestimme den Umfang des so entstehenden Dreiecks. Bei der am 16. März abgehaltenen mündlichen Prüfling wurden beide: Heinrich und Georg Calioe-Musmezzi für reif erklärt. Von den J6 Schülern der heurigen Oetava hatten sich 13 zur Matur.- Prüfung gemeldet. Zwei davon traten kurz vor Anfertigung der schriftlichen Arbeiten zurück. Es verblieben also eilf Examinanden. Diese erhielten zur schriftlichen Bearbeitung folgende Themen: 1. Deutscher Aufsatz: Asien, die Wiepe der Menschheit, oder: Ex Oriente lux. 2. Übersetzung aus dein Lateinischen in’s Deutsche: Cicero, Laelius, cap. 16. Anfang — revocantis esse sententiam. 3. Übersetzung aus dem Deutschen in’s Lateinische: Sypfle, Stilübnngen, II. Tlil. N. 268. “Einiges über des Horaz Episteln und Satiren„. 4. Übersetzung aus dem Griechischen in’s Deutsche : Platon, Gorgias, cap. 79. 5. Italiani.sche Arbeit: o) für einen Schüler ital. Zunge: L’ importanza di Roma antica e me-dioevale pur la coltura moderna. I^~ , si-i/t _ ■> ~111 fl) 21 — \ZT |/T •*•* b) für 3 Niehtitaliener: Übersetzung des deutschen Lesestückes: „Die Boten des Todes“ v. Grimm. Aus Pfannerer's deutschem Lesebuch III. Bd. pag. 224. 6. Slovenische Arbeit für 6 Slovenen : Zakaj je bil Srkom Homer podlaga izobraževanja? 7. Mathematische Aufgaben: a) Ein Vater hinterlegt in einer Sparkasse bei der Geburt seines Sohnes 1200 ti., denen er jedos folg n !e Jahr noch 200 11. hinzufügt, bis der Sohn 15 Jahre alt geworden ist. 6 Jahre später stirbt der Vater und der Sohn bezieht nun aus jener Sparkasse eine lebenslängliche Rente; wie hoch wird sich letztere belaufen, wenn 4°/o ige Zinsen und eine 60jährige Lebensdauer der Rechnung zu Grunde gelegt werden V i) Wie hoch ist ein auf einer Anhöhe stehender Thurm AB, wenn auf dem Abhange derselben eine nach dem Fusspunkte B des Thurmes gerichtete Standlinie OD = 66m-, an ihrem unteren Endpunkte G der Elevationswinkel der Spitze y = 37° 48'30", der Elevationswinkel der Standlinie x = 19° 39' 30" und an ihrem oberen Endpunkte D der lilevationswinkei der Spitze d = 50° 10' 20" gefunden wird? e) Ein Kreis mit der Gleichung x2 -f- y2 = 25 wird von einer Geraden y = 1/J x 34/7 geschnitten. Die Lurchschnittspunkte untereinander und mit dem Mittelpunkte verbunden geben eiu Dreieck, dessen Fläche (in unbenannten Einheiten) zu bestimmen ist. Die mündliche Maturitätsprüfung wurde am 25. und 26. Juli unter dem Vorsilze des Herrn Landesschulinspectors Bitter v. Klodič abgehalten. Das Ergebnis derselben siehe sub XII, Location der VIII. Mit Beginn dieses Schuljahres wurde in Folge eingetretener Reorganisation und Erweiterung der k. k. Knaben-Übungsschule die seit dem Jahre 1873 mit dem Gymnasium verbundene Vorbereitungsclasse anfgelassen und der bisherige Lehrer an derselben Herr Anton Skubin der genannten Knabenschule zugewiesen. Die im Laufe des vorigen Schuljahres vacant gewordenen beiden Lehrstellen für Geschichte und Geographie und für deutsche Sprache verlieh S. Exc. der Herr Minister f. O. u. U. mit den Erlässen vom 20. Aug. 1880. Z. 13161 und vom 18. Septbr. 1880 Z. 14661 erstere dem Supplenten an der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Prag, Kail Linke, letztere dem Supplenten am I. deutschen Staalsgyinuasium in Brünn, Josef Wenzel. Beide Herrn traten mit Beginn des Schuljahres ihr Lehramt an. Mit ihnen zugleich Herr Supplent Robert Drexl, dessen Wiederaufnahme durch die Theilung der 11. in zwei Parallelcurse nothwendig geworden war. Mit Erlass vom 5. November 1880 Z. 17806 verlieh S. Exc. der Herr Minister f. C. u. U. dem seit 1873 hier angestellten Professor Herrn Gabriel Mitterstlller auf sein Aufsuchen eine L hrstelle am I. Staatsgymnasium in Graz. Die dadurch vacant gewordene philologische Lehrstelle wurde einstweilen durch Supplierung vertreten und zu diesem Behnfe der Lehramts- Oandidftt Herr Franz Roch als Supplent von Wien hierher berufen. Eine nicht unbedeutende Störung im regelmässigen Unterrichtsgange verursachte die Erkrankung des Supplenten Herrn Franz Vodopivec zu Beginn des zweiten Semesters. Zwar versuchte derselbe nach mehrwöchentlichem Krankenlager kurz vor den Osterferien seine Lehrtätigkeit wieder aufzunehmen; allein sein Zustand verschlimmerte sich nach wenigen Tagen derart, dass eine längere Vertretung nothwendig wurde, die mehrere Collegen mit Bereitwilligkeit übernahmen und bis zum Schlüsse des Schuljahres fortführten. Am 10. Mai, dem Tage der Vermählung S. k. u. k. Hocheit des Kronprinzen Erzherzog Rudolf veranstaltete das Gymnasium eine angemessene kirchliche Feier in der Seminarkapelle. Herr Religionslehrer Andreas Marušič celebrierte nach einer recht herzlichen patriotischen Ansprache ein feierliches Hochamt, während dessen die Schüler die deutsche Messe von Haydn in andachtsvoller Stimmung zum Vortrag brachten. Am Schlüsse des Festgottesdienstes wurde die Kaiserhymne von der ganzen Schülerschaar mit patriotischer Begeisterung abgesungen. In der letzten Juni-Woche inspicierte Herr Landesschulinspector Dr. Ernst Gnad duš Gymnasium und nahm hierbei Gelegenheit, sich über die sittliche Haltung der Schüler, wie über die erzielten Lehrerfolge in anerkennender Weise auszusprechen. t . * Am 30. Juni erlag der Supplent Franz Vodopiveo seinem Leiden trotz sorglichster Pflege, die er theils in seinem Heimatsorte Dörnberg, theils im hies. Spitale der Barmherzigen Brüder genossen hatte. Die Überführung der Leiche nach dem städtischen Friedhofe erfolgte am 1. Juli, wobei die Lehrkörper der hiesigen Mittelschulen, die Schüler des Gymnasiums u. der Oberrealschule u. viele andere Leidtragende dem Verblichenen durch Betheiligung an dem Leichenzuge die letzte Ehre erwiesen. BeMrdMe Verfügungen, 1. Erlass des k. k. Ministeriums f. 0. u. U. vom 10. October 1880 Z. 15905. Zur würdigen Abhaltung religiöser Übungen (Empfang der h. Sacramente) darf den betreffenden Schülern je ein voller Tag, oder je ein Naehmiltag sammt dem zunächst folgenden Vormittag vom Unterrichte freigegeben werden. 2. Erlass desselben Ministeriums vom 20. Febr. 1881 Z. 2597. Aus- schließungen in Folge schlechten Fortganges, wenn z. ß. ein Schüler zwei Semester nacheinander dritte Fortgangsclasse, oder als unfreiwilliger Repetent im zweiten Seinester abermals die zweite oder dritte Fortgangsclasse erhält, haben nur als Localaus-schliessuug zu gelten. 3. Erlass der^k. k. Statthaltern in Triest vom 7. Febr. 1880 Z. 935. Errichtung des Stiftbriefes zur Baron Bottenburg’schen Stipendien-Stiftung im Kapitalsbetrage von 10.000 fl., deren Erträgnisse für dürftige, talentierte, brave deutsche und in Ermangelung solcher auch für sloveniselie und italienische Jünglinge aus dem ehemaligen Görzer Kreise, welche das hiesige k. k. Gymnasium besuchen, ohne Unterschied der Confession und des Standes, bestimmt sind. (Diese Stipendien-Stiftung beruht auf dein testamentarischen Vermächtnis des am 18. Dezember 18 7 3 zu Salcauo gestorbenen pens. k. k. Hauptmannes Otto Freiherrn v. ßottenbuig, worüber das Programm dieses Gymuasiums vom Jahre 1874 nähere Auskunft ertheilt). 21. Huadmachuug bezüglich des Schuljahres 1881-82. Das Schuljahr 1881-82 beginnt am 1. October mit dem Heil, Geist-Amte. Die Aufnahme in die Anstalt findet in den letzten Tagen des Monates St-ptember von 9—12 und von 2—4 Uhr in der Directions-kanzlei statt. Jene Knaben, welche die Aufnahme in die I. Classe nachsuchen, haben an einem der Tage vom 28—30. September in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellvertreter zu erscheinen, unbedingt den Tauf- oder Geburtschein, ferner, wenn sie eine öffentliche Volkschule besucht haben, ein von dieser Schule ausgestellies Fre-quentationszeugnis beizubringen und 2 fl. 10 kr. als Aufnahmst,nxe und 1 fl. als Lehrmutelbeitrag zu erlegen. Die Aufnahme hängt von dem Erfolge einer schriftlichen und mündlichen Aufnahmsprüfung ab, bei welcher die Schüler darzulegen haben: Jenes Mass von Wissen in der Religion, welches in den ersten vier Jahrescursen der Volkschule erworben werden kann, Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen Sprache als Unterrichtsprache des Gymnasiums, Kenntnis der Elemente aus der Formenlehre dieser Sprache, Fertigkeit im Analysieren einfacher bekleideter Sätze, Bekanntschaft mit den .Regeln der Orthographie und Interpunktion u. richtige Anwendung derselben beim Dictandoschreiben, Uebung in den vier Grudrechnungsarton in ganzen Zahlen. — Die schriftliche Prüfung wird am 1. October vormittag, die mündliche an demselben Tage nachmittag abgehalten werden. — Schüler, denen wegen nicht bestandener Aufuahmsprüfung die Aufnahme verweigert wird, erhalten die erlegten Geldbetiäge zurück. Schüler, welche bisher der Lehranstalt angehörten, melden sich zur Wiederaufnahme bis spätestens 30. September gegen Erlag von 1 fl. als Lehrmittelbeitrag. — Die Wiederholungsprüfungen finden am 30. Sept. u. 1. October statt. Schüler, welche von anderen Gymnasien an das hiesige übertreten, haben nebst den Zeugnissen über die beiden Semester des Schuljahres 1880-81 den Tauf- oder Geburtsscheim beizubringen u. die Aufnahinstaxe stimmt dem Lehrmittelbeitrage zu erleben. Das Schulgeld beträgt halbjärig 8 fl. und ist für das erste Semester im Jänner, für diis zweite im Mai zu erlegen. — Oeffentliche Schüler haben Anspruch auf ganze oder hiilbe Befreiung von der Entrichtung des Schulgeldes, wenn sie a) im letztverflosseuen Semester in den Sitten die Note „musterhaft“ oder „lobenswert,“ im Fleisse die Note „ausdauernd“ oder „befriedigend“ und mindestens die allgemeine erste Zeugniseiasse sich erworben haben; b) wenn sowohl sie selbst als auch diejenigen, welche die Obliegenheit haben, sie zu erhalten, warhaft dürftig, d. h. deren Vermögens Verhältnisse so beschränkt sind, das ihneu die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne die empfindlichsten Entbehrungen möglich sein würde. — Um die Befreiung von der Schulgeldzahlung zu erlangen, haben d e Schüler ein an den hochlöblichen k. k. Landesschulrath für Görz gerichtetes, mit dem Zeugnisso über das letzte Semester und dem Vermögensausweise belegtes Gesuch bei der Direction zu überreichen. Der Vermögensausweis ist von dem Guneiudervor-steher und dem Ortsseelsorg'r auszustellen und darf bei der Ueber-reiehung vor nicht mehr als einem Jahre ausgefertigt worden sein, er hat eine umständliche Darlegung der Vermögensverhältnisse zu enthalten. — Schüler der erste Classe können er*t im II. Semester um Befreiung von der Schulgeldzalilung ansuchen, ausser wenn sie im letztverflos-senen Jahre eine mit einer Staatsmittelschule verbundene Vorbereitungs-classe besucht haben. VatLfiouio&e per V apertura deli' anno scolastico 1881-82. L’anno scolastico 1881-82 s’apre il 1. ottobre colla solenne invocazione dello S. S.; 1’iscnzione degii študenti ha luogo nell* Ufficio della Direzione negli ultimi giorni del settembre dalle 9 fino a mezzodi, e dalle 2 alle 4 pom. 1 gioviuetti che cliieggono V ammissione nella I. Classe compa-riranno nei giorni dal 28 fino ul 30 settembre accompagnati dai loro genitori o dai rnppresentanti di questi, muniti indispensabilmente della fede di nascita ed avendo frequentato una pubblica scuola popolare, di un attestato di frequentazione rdasciato dalla medesima, e verseranno la tassa d’ ammissiune di f. 2 soldi 10, di piü 1 fl. a titolo di coutri* buzione per oggetti d’insegnamento. L’ ammissione dipende dal successo d’ un esame a voce ed in iscritto, col quäle gli scolari avranno a com-provare: di sapere di religiono quel tanto che si puö apprendere nei primi quaitro corsi di una scuola popolare; di saper leggvr e scrivere speditainente in tedesco, che 6 la lingua d’ insegnamento del Ginnasio; di conoscere gli elementi della teoria delle forme di quest' idioma, pos-seder franchezza nell’ analizzare proposizioni semplici; sapere le regole dell’ ortogrufLi e dell’ interpunzione, e farne la debi ta applicazione nello scrivere sotto dettatura; essere esercitati nei le quattro operazioni con numeri interi. — L’esame in iscritto si toriä il 1. ottobre nelle ore antimeridiane, quello a voce nelle ore pomeridiane. — Vrengono resti-tuiti gli importi versati a coloro, che per non aver soslenuto 1’ esame a soddisfazione non possono venite amuiessi. Quegli scolari che di giä appartengono dl Ginnasio si presen-teranno all’ iscrizione ailii piii lubga entro il di 30 s^ttembre, versando un fiorino a titolo di contribuzione per oggetti d’ insegnamento. Gli esami di riparazione si terranno li 30 settembre e J. ottobre. Chi da altri Ginnasi passa a questo, presenterä gli attestati semestrali deli'anno scolustico 1880-81 unilamente alla fr.le di nascita, e soddisfera si alla tassa d’ ammissione, che alla contribuzione per og-getti d’ insegnamento. La tassa scolastica amrnonta a fior. 8 il semestre, e deve venir versata pel 1. semestre entro gennajo, pi-1 2. entro il n ese di inaggio. Possono aspiraie all’ esenziona totale e parziale gli študenti pubbliei, che: a) nel precedente ult mo semestre abbiano riportato nel contegno la classe di esemplare o lodevole, nell’ applicazione quella di assidua o soddisfacente, e nel protitto almeno la prima classe complessiva: b) sieno tanlo eglino stessi, quanto coloro cui ineombe 1’ obbligo di mante-nerli, verameute bisogno^i, ciots posti in tali strettezze da nun poter sot-tostare al pagameuto della tassa senza con ciö imporsi dell« du re pri-vazioni. Per ottenere 1’esenzione i petenti produrranno alla direzione del Ginnasio le proprie isUuze d rette all’eccelso i. r. C m-äglio sßolastieo provinciale della contea di Gori/ia e Gradišča, corredate dali’ ultimo attestato semestrale, e d>*l prospetto delle rendite loro, o delle rispet-tive famiglie. Questo prospetto dovra venire esteso dal podeslä e dal curato del luogo, e non essere stato rilasciato piü d’un anno prima della presentazione: il parere contenuto in esso intorno ai proventi siim-mentovati dovrii essere ragionato e paticolareggiato. Gli scolari della classe I. non possono aspirare all’ esenzione se non nel 2. semestre, a meno che non abbiano frequenthto nell’anno precedente un corso prepa-ratorio istituito presso uua i. r. scuola media. NasnanUo zastran šolskega leta 1881-82. Šolsko leto 1881-82 začne se 1. oktobra se slovesno sv. mašo in nazivanjem sv. duha. Učenci se sprejemajo v ravnat ljevej pisarni zadnje dni mesca septembra od 9—12 ure predpoldne, in od 2—4 ure popoldne. Vsak učenec, ki prosi sprejema v 1. razred, ima priti enega izmed dnij od 28—30 septembra spremljan od svojih starišev ali jih namestnikov in prinesti brezpogojno krstni ali rojstni list in ako je hodil v ljudsko šolo, obiskovanjsko spričevalo te šole: tudi je treba plačati 2 11. 10 kr. sprejemnine in .1 fl. kot donesek za učne pomočke. Sprejem odvisi od vspeha pismene in ustmene sprejemne skušuje, pri kteri se tirja od učenca: iz veronauka toliko, kolikor je treba znati v prvih štirih razredih narodne šole; iz nemščine, kot učnega jezika na gimnaziji, ročno branje in pisanje, prvi začetki v oblikoslovji tega jezika, ročnost v analiziranji prostih stavkov, znanje pravopisnih pravil, prepon in jih rabe v diktandu; vajenost v prvih štirih poglavitnih računih. Pismena skušnja bode 1. oktobra dopoldne ustna ravno tisti dan popoldne, — Učencem, ki skušnje niso z dobrim vspehom naredili ia se torej ue morejo sprejeti, se vplačani denar vrae. Dosedanji učenci zavoda se oglnšnjo najkasneje do 30. septembra in plačajo pri tej priliki vsak po 1. fl. kot donesek za učne po-močke. — Popravljuvne skušnje boilo 80. septembra in 1. octobra. Učenci, ki prestopijo od drugih gimnazij na tukajšno, morajo razim spričeval obeh tečajev šolskega leta 1880 81 prinesti krstni ali rojstni list iz zraven sprejemnine tudi donesek za knjižnico plačati. Šrilnina ziiiiša za pol leta 8 f. in se mora plačati za prvi semester mesca januarja, za drugi semester tekom mesca liiaja. Jiivhi učenci smejo prositi popolnega ali polovičnega oproščenja, toda postava veleva, a) da morajo imeti za poslednji semestöi? v naravnosti „vzgledno“ ali „hvale vredno,“ v marljivosti „stanovitno“ ali „ugodno“ in daje spričevalo najmanj prvega splošnega reda. b) da smöjo prositi, ako so sami in tudi oni, ki imajo za nje skrbeti, tako revni, da bi vsled plačevanja šolnine morali občutljivo pomanjkanje trpeti. — Pismene prošnje na visoki c. k. deželni šolski svöt v Gorici, se imajo izročiti ob določenem časi gimnazijskemu ravnateljstvu; prošnji treba prid jati S dsko spričevalo zadnjega semestra in izkaz premoženja, ki mora biti podpisan od Župana in duhovnega oskorbnika dotičnega kraja. V izkažu imajö biti razmere premoženja natanko razjasnene, tudi ne sme biti več ko leta dnij star. - Učenci 1. razreda smejo še le v drugem semestru oproŠče-nja prositi, ako niso obiskovali prešnje leto pripravljavnega razreda, Zvezanega s kako državno srednjo šolo. XII. Locatloa der zur Versetzung reif befundenen Schiller. (Die Namen der Vorzugsschüler sind mit fetten Lettern gedruckt, die der Zöglinge des f. e. Werdenberg’schen Knabenseminars mit einem * versehen). Erste A Classe. 1. Mo8ettig Johann aus Monfalcone. 2. Gentilli Hugo aus GörZ. 3. Fortwängler Kasimir aus Wien. 4. Niessner Maxim, aus Linz. 5. Neuwinger Eduard aus Wurzelsdorf i. Böhmen. 6. E. v. Liebig Franz aus Dörii bei Beichenberg. 7. v. Milost Silvius aus Görz. 8. Glessig Marius aus Görz. 9. Pelizon Johann aus Görz. 10. Moretti Dominik ans Cormoaa. 11. Forchiassin Emil aus Lucinico. 12. Velicogna Isidor aus Görz. 13. Milič Attilius aus Pola. 14. Trevisan Josef aus Cattaro. 15. Galant Franz aus Gradisea. 16. Fieilierr v. Schönberger Rudolf aus Görz. 17. Wurmb v. Nordmünster Richard aus Triest.. 18. Heim Othmar aus S. Pölten. 19. Mosettig Karl ans Triest. 20. Ussai Sigismund aus Görz. 21. Bisiac Anton aus Görz. 22. Fidri Anton aus Padua. 28. Jaconcig Josef aus Cormons. 24. v. Pelka Max aus Chiopris. 25. Dugulin Johann aus Goriansko. 26. Steinhardt Emil aus Triest. Erste ß Classe. 1. Luznik Jakob aus Gorenjavas. 2. Kafol Josef aus Cnpovan. 3. Pavlin Franz aus YVippach. 4. Pavletič Leopold aus Gabrije. 5. Pegan Alois aus Wippach. 6. Hvala Josef aus Vitovlje. 7. Černigoj August aus Šturije i. Krain. 8. Pirjevec Peter aus Sessana. 9. Renar Anton aus Tomaj. 10. Lavrenčič Anton aus Verpolje. 11. Gulin Johann aus Toltnein. 12. Kobal Josef aus Ponikva. 13. Dongan Johann aus Šembije. 14. Polšak Anton aus Gradije bei Wippach. 15. Toroš Franz aus Medana. 10. Žgur Fran/, aus Poddraga. 17. Kumar Franz aus Kvisko. 18. MikuluS Valentin aus Pevma. 19. Mermolja Franz aus Vertoiba. Zweite A Classe, 1. Clement Heinrich aus Görz. 2. Hurdälek Gustav aus Gretta bei Triest. 3. * Zorzin Peter aus Visco. 4. E. v. Boeckmann Adolf aus Görz. 5. R. v. Pajer Marius aus Görz. 6. * Ponton Josef aus Ajcllo. 7. * Michellini Johann aus Triest. 8. * Stua Gaudenz aus Cormons. 9. Schobert Knrl aus Podgora. 10. * Drius August aus Cormons. 11. *Beucer Franz aus Gradišča. 12. Bosch in Josef aus Görz. 13. Gasser Josef aus Görz. 14. Mreule Wilhelm aus Farra. 15. Znmbani Victor aus Grado. 16. *Grudina Johann aus Dolegna. 17. Branz Ernst aus Görz. 18. Mosettig Paul aus Görz. 19. * Nardini Hadrian aus Görz. 20. Biesca Silvius aus Görz. 21. Ousmin Johann aus Görz. 22. Zian Johann aus Podgora. Zweite B Classe. 1. Kostanjeveo M«x. aus Wippach. 2. * Vuga Alois aus Morska. 8. Grabrijan Alois aus Wippach. 4. * Rojeo Johann aus Triest. 5. Pavlioa Andreas aus Reifenberg. 0. Petrič August aus Wippach. 7. * Marušič Valentin aus S. Andrä. 8. Hovainski Ewald aus Görz. 9. Jarec Method aus Vertoiba. 10. Strausgitl Anton aus Flitsch. 11. Mozetič Anton ans Görz. 12. Lat,ič Heinrich aus Renče. 13. Valentinčič Ignaz aus Canale. 14. Kavčič Franz aus S. Veit bei Wippacli. 15. Zimec Anton aus Gergar. 16. Karer Josef aus Reifenberg. 17. Rejec Jakob aus Sebrelje, 18. Kemperle Peter aus Zarz i. Krain. 19. Slejko Johann aus Ravna. 20. Kodermatz Alois aus Rovigno. 21. Jamšek Andreas aus Gočo. 22. Brezigar Karl aus Podgora. 23. Pajek Andreas aus Podgora. 24. Bone Lukas nus Kronberg. Dritte Classe. 1. Hlavaöek Robert aus Oedenburg i. Ungarn. 2. PovSiö Anton aus Gergar. 3. Devetak Victor aus Triest. 4. Ferjančič Franz aus Goče i. Krain. 5. Cibej Johann aus Haidenschaft. 6. Vidmar Josef aus Reifenberg. 7. Morpurgo Guido aus Görz. 8. Gregorčič Kaspar aus Vrsno. 9. Cesciutti Victor aus Görz. 10. Rajakovič Anton aus Capodistria. 11. * Kragelj Valentin aus S. Lucia. 12. Stnbelj Franz aus S. Daniel. 13. * Primos Isidor aus Connons. 14. Batič Leopold aus Cesta. 15. Maurig Jakob aus Capriva. 16. Senigaglia Guido aus Triest. 17. *Camuflb Josef aus Grado. 18. Pinaucig Peter aus Görz. 19. * Golja Johann aus Decani i. Istrien. 20. Pipan Josef ans Mavhinje. 21. Bisiak Johann aus Görz. 22. Bevk Blasius aus Ceples. 23. Niederkorn Hermann aus Görz. 24. Portelli Julius aus Villesse. 25. Keck Victor aus Görz. Vierte Classe. 1. * Visintini Georg aus Brazzano. 2. * Zamparo Alexander aus Padua. 3. Repiö Rudolf aus Hflidenschaft. 4. * Fon Josef aus Volfe. 5. E. v. Flego Peter ans Görz. 6. * Vidoz Anton aus Lucinico. 7. * Kralj Ignaz aus Dörnberg. 8. Gabrijelčič Karl eus Gorenjavas. 9. * Nanut Johann aus Görz. 10. * Golja Franz aus Deoani i. Istrien. 11. Pogačnik Josef aus Podnart i. Krain. 12. Kollmann Adam aus Parenzo. 13. * Bobelka Franz aus Görz. 14. Pitacco Georg ans Pirano. 15. Perinčič Karl aus Knrfreit. 16. Wurmb v. Nordmünster Robert aus Triest. 17. * Uršič Anton aus Savodnje. 18. Luzzatto Victor aus Görz. 19. Lokar Arthur aus Haidenschaft. 20. Morpurgo Oscar aus Görz. 21. Zavertanik Anton aus Görz. 22. Batagelj Johann aus Vertovin. 23. Koruza Johann aus G.ibrije. 24. Rossi Wilholm aus Podgora. 25. Leban Ignaz aus Pervačina. 26. Dolschein Guido aus Laibach. 27. Morgenstern Hermann aus Hullein i. Mähren. 28. Kogoj Christian aus Tolmein. 29. Aichholzer Josef aus Tarnova. Fünfte Ctasse. 1. * Kalin Josef aus Haidenschaft. 2. * Kuš&ar Johann aus Woltschach. 3. * Sedej Johann aus Kirchheim. 4. Schmutz Richard aus Mitterburg. 5. * Brumat Jakob aus Farra. 6. Janko Philipp aus Diex i. Kärnthen. 7. * Marchesan Johann aus Grado. 8. * Cleri Alois aus Görz. 9. Gasch Karl aus Ellgoth i. Schlesien. 10. Freiherr v. Schönberger Ernst aus Wien. 11. Ussai Edmund aus Görz. 12. * v. Pregl Emil aus Reifenberg. 13. Tavš Peter aus Poča. 14. * Remec Johann aus Schönpass. 15. * Ulian Hermenegild aus Ruda. 16. R. v. Wiedemann Adolf aus Meran. 17. Lovisoni Vulmar aus Görz. 18. Kosec Josef aus Görz. 19. Zandegiacomo Johann aus Görz. 20. Cechet Josef aus Fogliano. 21. * Kos Josef aus Kobdilj. 22. Planiscig Franz aus Görz. 23. Cnnte Manzano Franz aus Brazzano. 24. Turk Franz aus Šepulje. 25. Studeni K»man aus Görz. 26. Lasič Franz aus Ranziano, Sechste Classe. 1. * Žigon Franz aus Haidenschaft. 2. Pavletiö Franz aus Podpora. 3. Freiherr v. Lempruoh Karl aus Verona. 4. Edler v. Crippa Friedrich aus Hietzing bei Wien. 5. * Trampuš Franz aus Görz. 6. Kafol Johann aus Ravna. 5. Fabijan Mathias aus Kobdilj. 8. Edler v. Marquet Richard aus Triest. 9. Gaddum Edgar aus Triest. 10. * Marinig Caesar aus Cormons. 11. * Staoul Karl aus Medea. 12. Morpurgo Napoleon aus Gradišča. 13. Geiger Franz aus Krainburg. 14. Jansekovič Wladimir aus Wippach. 15. v. Luzenberger Alexander aus Görz. 16. Stravs Josef aus Kavna. 17. Neuberger Moritz aus Pestranek. 18. * Vidoz Johanu aus Lucinico. 19. Hromec Johann aus Stein. 20. Volk Johann aus Brezovica i. Krain. 21. Gulin Ludwig aus Toltnein. 22. Riaviz Gustav aus Pola. 23. Stroj Johann aus Birkendorf i. Krain. 24. Strausgitl Eduard aus Flitsch. 25. Vidrig Anton ans Görz. 26. * Ivančič Mathias aus Kamno. 27. Defranceschi Peter aus Haidenschaft, 28. Fischkandl Josef aus Ključ bei Triest. 29. Poliak Eduard aus Salcano, 30. Sloknr Anton aus Lokavec, 31. Godeas Raimund aus Venedig, Siebente Classe. 1. * Pavlioa Josef aus Reifenberg. 2. Graf Coronini Albrecht aus Buda-Pest, 3. *Tabaj Andreas aus S. Andrä. 4. R. v. Bosizio Rudolf aus Görz. 5. Sohaffenhauer Alphons aus Görz. 6. Jeglič Andn as aus Görz. 7. Mu>ina Rudolf aus Castelnuovo i. Istrien, 8. Hovainski Emil aus Görz. 9. Gramaticopolo Adam aus S. Lorenzo i. Istrien. 10. Ziegler Franz aus Wien. 11. * Stubelj Leopold aus Reifenberg. 12. Bramo Josef aus Görz. 13. Suppanzigh Eduard aus Görz. 14. Sbi^h, Jakob aus Rovigno i. Istrien. 15. Bonča Blasius aus Schwarzenberg i. Krain. 16. Vidmar Johann aus Dol. 17. *Benedettig Johann aus Ajello. 18. Prevc Franz aus Krainburg. 19. Respet Franz aus Kirchheim. 20. Graf Karl aus Caniile. 21. Primožič Matthäus aus Pevma. 22. * Niederkorn Eduard aus Görz. 23. Pistotnig Richard aus Volosca i. Istrien. 24. * Štrekelj Eduard aus Gorjansko. 25. * Jordan Eugen aus Capriva. 26. Premerl Franz aus Vrhpolje i. Krain. 27. R. v. Jenny Friedrich aus Wien. Achte Classe. 1. Smreker Ernst aus Judenburg. 2. Globočnik Johann aus Laibach. 3. Franko Alois aus Tolmein. 4. * Berlot Johann aus Morsko. 5. Lovisoni Josef aus Oervignano. 6. Platzer Josef aus Udine. 7. Cibej Karl aus Haidenschaft. 8. Ambrož Johann aus Stražišče i. Krain. 9. Sterger Josef aus Krain bürg. 10. Cozza Matthäus aus Valle i. Istrien. 11. Pipan Anton aus Škerbina. 12. Kodermac Stefan aus Pevma. 13. Mauri Roman aus Mitterburg. 14. Rubbia Rudolf aus Willach. 15. Bavdaž Andreas aus Lom. Von diesen Schillern unterzogen sich, wie Seito 51 erwähnt, eilf der Maturitätsprüfung, und es wurden für „reif“ erklärt: Ambrož, Berlot. Čibej. Franko, Globočnik, Lovisoni, Pipan, Platzer, Smreker (mit Auszeichnung), Sterger.