MKM»vWM Preis ÖIST'SO 71. Jäfirgang Nr. 23 Samstag, den 24. Jänner 1931 *' • ML WRiLL' asaza D .«»■. HMD erscheint wöchentlich siebenmal. Schrtftleftuflg (fei. fötefürb. Nr. 2670) sowTe U g‘MM'«' W Inseraten- u. Aböhnemeräs-Annahme in Maribcr: Jurciceva ul.4 (Verwaltung)} Verwaltung u. Buchdruckerei (Tel. interurb. Nr. 2024): Maribor, Jurciceva ul.4. Bezugspreise: Abholsn, monatl. 23 Din, zusteilen 24 Din. durch Post monat!. Briefl Anfragen Rückporto beilegen. Manuskripte werden nicht returniert 23 Din, für das übrige Ausland monatl. 35 Din. Einzelnummer 1 bis 2 Din. ManborerZettmg treppe de Chine Für Faschin£sk!eider zu Din 30.— im Textilbazar, V e t r i n j s k a 15. Zagreb» Aufenthalt des Königspaares B e o g r a d, 23. Jänner. Das Kabinett des Ministerpräsidenten teilt mit, daß seine Majestät der König und Ihre Majestät die Königin Sonntag den 2ofT in Zagreb eintresfen, wo sie einige Zeit verbringen werden. Miß Äugoslavm S j u & I j a it a, 23 Jänner. Die Wahl der diesjährigen Schönheitskönigin von Slowenien fiel auf die hier wohnende Marica 2 i r o v n i k. Die anmutige junge Dame ist bereits nach Beograd rb gereift, wo heute die Entscheidung über die „Mß Jugoslavia" fallen wird. Gestern abends fand unter der Dewise „Nacht der Schönheit" im Offiziersheim ein Ball statt, um der Jury Gelegenheit zu geben, sich unter den eingeladenen Frauenschönheiten für die schönste zu entscheiden. „Miß Jugoslavia" wird nach Paris reifen, um an der Schönheitskonkurrenz für die Skchl bet „Miß Europa" teilzunehmen. Sie schönste Europäerin kommt dann in die engere Wahl mit den Schönheitsköniginnen der anderen Kontinente, vor allem Ämeri kas, für den Titel der „Miß Welt". Madrid, 23. Jänner. Der Verband der radikalen Hochschüler beschloß gestern den allgemeinen Streik an asten spanischen Universitäten. In Madrid P der Ausstand vollkommen. Ein Teil der katholischen und nationalen Studenten kam Heute trotzdem in den großen Saal, um an den Vorlesungen teilzunehmen, sie wurden jedoch von den Streikenden empfangen und verprügelt. Die Unruhen nahmen derartige Formen an, daß die Behörde einerreifen mußte. '* B r ü s s e l, 23. Jänner. _ -atieätierteibigungsminifter De Broc-L. in der Kammer während ifisimm i 5 über die nationale Vetren E. re“6 "dflien mehr als 100 Wdei-Grenze gegen eventuelle feindliche Aekesttaunaab!,'^ Esse. Die Kosten für die »ch °°f «f S ' Warf ch a u, 23. Jänner. Der beut)che Geschäftsträger legte heute fm Auftrag seiner Negierung im Außenm-msterium einen Protest1 gegen die wiederholten Grenzüberfchreitungen polnischer Sol baten ein. Vor allem bezieht sich der Protest auf >den Zwischenfall vor zwei Tagen, eine Abteilung von 20 Mann die hart an der Grenze Hebungen vornahm, in Unkenntnis der Verhältnisse die Grenze bei Weiwitz überschritten, sich jedoch sofort zurückgezogen hat. als sie von deutscher Seite arauj aufmerksam gemacht wurde, daß sie Nh nicht mehr auf polnischem Gebiet bei>n- Steeg gestürzt Ein Ronzentrationökabinett — der einzige Ausweg Paris, 23. Jänner Die Regierung S t e e g, die kaum einen guten Monat im Amt war, kam gestern abends in der Kammer zum Sturz. Als sie die Geschäfte übernommen hatte, prophezeite man ihr kein langes Leben. Diese Prophezeiungen haben sich auch bewahrheitet. Die Krise der französischen Re gierung, die schon monatelang latent ist, hat dadurch eine neuerliche Verschärfung erfahren. Eine lebhafte Debatte entspann sich gestern abends bei der Verhandlung über eine Interpellation, die der Abgeordnete Buyat eingebrachtfür die er eine sofortige Behandlung verlangt hatte. Obwohl sich die Regierung gegen den Dringlichkitsantrag ausgesprochen hatte, wurde dieser mit 283 gegen 283 Stimmen angenommen. Ministerpräsident Steeg suchte noch im Laufe der Nacht den Staatspräsidenten Doumergue auf und unterbreitete ihm den Rücktritt der Gesamtregierung. Der Präsident der Republik nahm den Rücktritt an und beauftragte das Kabinett mit der Weiterführung der Geschäfte bis zur Neubildung der Regierung. In parlamentarischen Kreisen rechnet man mit einem Kabinett L a v a l, der bereits nach dem Rücktritt Tardieus einer der Kandidaten für den neuen Ministerpräsidenten war. Der Sturz des Kabinetts ®tceg kam ziemlich unerwartet, da man mit dem Ausbruch der Krise erst für die nächsten Wochen rechnete. * Pari '§, 23. Jänner. Die Presse führt den Sturz des Kabinetts auf eine Aenderung in der Stimmung des Zentrums zurück. Das „Echo de Paris" hält eine Regierung Tardieu oder Poincars allein für lebensfähig. Die übrigen Blätter sind nicht dieser Meinung, sondern halten vielmehr die Konzentration für den einzig möglichen Ausweg aus der schon monatelang latenten Kabinettskrise. Der „Petit Parisien" erinnert daran, daß die Mehrheit in der Kammer so gering sei, daß jede Regierung, die in der bisherigen Weise zusammengesetzt sei, zum Sturz kommen müsse. Diese Tatsache beweise, daß man nur mit einem Konzentrationskabinett regieren könne. Auch das „Journal" glaubt nur noch an eine Kon-zentrationsregierung. Derselben Meinung ist der „Oeuvre", der meint, daß die zehn Stimmen Kammermehrheit, wie sie sich gestern abends ergeben habe, den Kommunisten zuzuschreiben sei, die sich wohl zum Zerbrechen von Porzellan, aber nicht zum Reparieren eignen. * Genf, 23. Jänner. Der Sturz der Regierung Steeg wird in Völkerbundkreisen lebhaft erörtert. Uebereinstimmend besteht die Ausfassung daß der Gang der jetzt eingeleiteten großen Aussprache im Völkerbundrat in keiner Weise durch den Rücktritt der französischen Regierung beeinträchtigt werde. Sollte Briand gezwungen sein, nach Paris zurückzukehren, so werde ihn Massigny in Genf vertreten. * P a r i s, 23. Jänner. Den Sturz des Kabinetts Steeg führte eigentlich die Politik des Landwirtschafts-Ministers B o r e t herbei, der zur Hebung der schweren Krise, in der sich die Landwirtschaft Frankreichs befindet, e" ' Erhöhung der Aletreide- und damit not- gedrungen auch der Vrotpreise durchsetzen wollte. Wegen dieser seiner Politik führte der Mterstaatsfekretär im Handelsministerium Mayer einen erbitterten Kampf gegen ihn, der sich schließlich auch in der gestrigen Kammersitzung auswirkte. Es kam zu heftigen Szenen, als Finanzminister Germain-Martin erklärte, die vom Landwirtschastsminister benötigten Kreditein der Gesamthöhe von fünf Milliarden Franken, die man zur Linderung der Agrarkrise verwenden müßte, stehen der Kasse des Finanzministeriums nicht zur Verfügung. Die Stimmung der Kammer war derart gegen die Regierung erregt, daß die Interpellation Buyass, an und für sich geringfügig, genügen mußte, um der Regierung das Vertrauen zu versagen. * Port s, 23. Jänner. Der Präsident der Republik begann heute vormittags mit der Konsultation der führenden Politiker in der Frage der Lösung der Kabinettskrise. Zunächst wurden die Präsidenten des Senats und der Kammer und sodann die Führer der einzelnen Parteien empfangen. Allgemein glaubt man, daß die Rechte die Regie« rungsgeschäste in die Hand nehmen müsse, da sie das Kabinett zum Sturz gebracht habe. Anna Pawlowa gestorben In der vergangenen Nacht trat 1 Uhr ist die berühmte russische Tänzerin Anna 5J3t~w kowa infolge einer eingetretenen Lungenentzündung gestorben. * Die weltberühmte Tänzerin wurde im Jahre 1888 in Ljeningrad geboren und erhielt ihre berufliche Ausbildung in der dortigen ehemaligen kaiserlichen Ballettschule. Sie neigte der Ansicht hin, daß die Tanzkunst eine Technik sei, baß aber der Tanz aus der Musik hervorgehen müsse. Im Jahre 31 m ft e r d a m, 23. Jänner. 1904 Begann Pawlowa ihre Laufbahn als Ballettänzerin. Sie verließ noch vor dem Krieg Rußland und begab sich auf eine Kunst reife noch dem Ausland. Sie war unerreicht auf ihrem Gebiet. Ihr Können gipfelte im „Sterbenden Schwan". Pawlowa war mit Andres verheiratet, der bis zuletzt ihr künstlerischer Berater war. Sie besaß eine eigene, aus 40 Tänzern und Tänzerinnen bestehende Truppe, deren Schicksal nach dem Ableben ihrer Führerin ungewiß geworden ist. Auch Italien im Banne des Ouftric-GkanöalS Eine lerrfalivrrslle Wsrhafkrmg in Turin Ungeheure Sensation rief im ganzen Lande die Verhaftung des italienischen Großindustriellen Gualini, eines persönlichen Freundes und intimsten Vertrauten Mussolinis hervor. Die geschäftliche Tätigkeit Gua-linis war außerordentlich. Es gab keine Transaktion, an der er nicht beteiligt gewesen wäre. Der Knnstseidenkonzern „Snia Viseosa" war seine Gründung. Durch den Zusammenbruch dieses ausgedehnten Unternehmens erlitt er ungeheure Verluste, die er durch weitere große Transaktionen wieder einzubringen hoffte. Gualini wurde in seiner Wohnung in Turin. festgenommen, als er eben aus Paris zurückgekehrt war, um einige wichtige, auf die Oustric-Affäre bezugnehmende Doku- R o im, 23. Jänner.x mente mitnehmen und wieder abreisen wollte. Der Großindustrielle erscheint ebenfalls in diese riesige Affäre verwickelt zu sein. Es heißt, Gualini sei im Besitz von Dokumenten gewesen, die eine Reihe hervorragender italienischer Persönlichkeiten stark belasten. In unterrichteten Kreisen munkelt man davon, Gualini sei festgenommen worden, um am Erscheinen vor dem Pariser Parlamentsausschuß zur Untersuchung der Oustric-Affäre verhindert zu werden. Seine Aussagen und die Vorlage der Beweise würden nicht nur hochstehende französische, sondern auch sehr einflußreiche italienische Persönlichkeiten aus den höchsten Gesellschaftskreisen stark kompromitieren. Kurze Nachrichten Pari s, 23. Jänner. Bei St. Jsan de Maurinne ereignete sich abermals ein Lawinenunglück. Auf einem "chimalcn Feldweg wurden sechs junge Leute vom einer Lawine verschüttet. ' Drei Leute konnten sich selbst retten, während alle Versuche, die übrigen drei Verschütteten auszugraben bisher erfolglos blieben. Die Hoffnung, die drei jungen Leute noch lebend zu bergen, mußte aufgegeben werden. * Odessa, 23. Jänner. In den schweren Stürmen, die dieser Tage im Gebiete des Schwarzen Meeres wüten, sind nach bisherigen Meldungen ein Personen- und ein Frachtdampfer unterge-gangew Hiebei sind 8 Fahrgäste und 36 > Mann der Besatzung ertrunken. 17 Fischer j boote werden vermißt. Mehreren Fischdampfern mußte von Kriegsschiffen Hilfe gebracht werden. Madrid, 23. Jänner. Von der deutschen Fliegerin Elly Beinhorn, die sich auf einem Flug von Kap her jede Spur. Man glaubt, daß sie in der Juby nach Villa Eisneros befand, fehlt Bis» Wüste niedergehen mußte. Spanische Flugzeuge werden die vermißte Fliegerin auf» suchen. Börsenbericht 3 ft r i ch, 23. Jänner. Devisen: Beograd 9.1275, Paris 20.25, London 25.085, New-York 516.80, Mailand 27.55, Prag 15.30, Wien 72.67, Budapest 90.25, Berlin 122.83. Der Weg nach Rom Der Auflösungsprozeß in der russisch-orthodoxen Kirche. In der russischen griechisch-orthodoxen Kirche machen sich in der letzten Zeit immer deutlichere Auflösungstendenzen bemerkbar. Ties gilt sowohl für Rußland selbst, wie euch für diejenigen Zweige, die sich in der Emigration und in den Randstaaten befinden. Der starke Druck, unter dem sich die Religion im Sowjetstaat befindet, und die Konzessionen, die die sowjetrussischen Priester den Bolschewiken gegenüber zu machen gezwungen sind, haben ihre verheerende Wirkung nicht verfehlt. Die Gründung der sogenannten „lebendigen Kirche", die ihrem Wesen nach loyal zum Sowjetstaat sein wollte und ihre Staatstrene eifrigst zu beweisen suchte, hat der traditionellen rechtgläubigen Kirche einen neuen schweren Schlag versetzt. Was nun die sich außerhalb der Grenze Sowjetrutzlands befindlichen Teile der russischen Kirche betrifft, so hat sich hier, durch politische und geographische Umstände bedingt, allmählich ein scharfer Gegensatz zu Moskau gebildet, dessen Auswirkungen noch nicht abzusehen sind. Während die Emigration stark antisowjetistisch eingestellt ist und schon aus diesem Grunde manchmal in Konflikt mit der Verwaltung des Moskauer Patriarchenstuhls gerät, empfinden die pra-woslawen Kreise außerhalb Rußlands ihre Abhängigkeit vom Moskau als Last, sowohl in religiöser wie in politischer Hinsicht, eine Last, von der sie sich immer energischer zu befreien suchen. Daraus ergeben sich Kämpfe, deren Folge die Annäherung gewisser Zweige der russisch-orthodoxen Kirche an die päpstliche Kurie ist — eine Erscheinung, die die größte Beachtung verdient, wenn auch die Wege der Entwicklung . sich noch vielfach in Nebel hüllen. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang, daß die führenden Kreist der prawvslawen Kirche in Estland mit dem Metropoliten Alexander an der Spitze sich ernstlich mit der Absicht befassen, in Verhandlungen mit dem Heiligen Stuhl zwecks Anschluß einer Union zu treten. Die Beweggründe, durch die sich Metropolit Alexander leiten läßt, sind dabei folgende: In diesem Jahr wird entweder in Siam* bul oder in Kairo auf Einladung des ökumenischen Patriarchen in Stambul ein allgemeines Konzil der orthodoxen Kirche abgehalten. Vor diesem allgemeinen Konzil wird aber in Jugoslawien ein Synod der russischen Kirche stattfinden, in welcher die emigrierten russischen Geistlichen mit Antonius an der Spitze eine maßgebende Rolle spielen. Die russischen Emigrantenbischöfe haben gegen die kürzlich erfolgte Selbständigkeitserklärung der russischen Kirche in Estland, Lettland und Finnland scharf Stellung genommen und den Revaler Metropoliten Alexander nicht anerkannt. S:e vertreten noch immer den Standpunkt, daß auch die orthodoxe Kirche in den baltischen Ländern von dem Moskauer Patriarchen abhängig sein soll. In diesem Sinn haben Gegen Krieg und Gewalt Friedenskundgebung der Außenminister der OroßmMte — Zuerst die moralische, dann Die tatsächliche Abrüstung Aus Genf wird berichtet: Die Außenminister Frankreichs, Englands, Deutschlands und Italiens haben Mittwoch abends am Ende der letzten Sitzung der Europakommission gemeinsam eine Kundgebung eingebracht, die auf Antrag des Präsidenten Briand von der Kommission einstimmig angenommen wurde. Das Manifest, das Briand im Laufe seiner Schlußrede zur Verlesung brachte, hat folgenden Wortlaut: „Wir haben in diesen letzten Tagen un« terpnander die Probleme geprüft und erörtert, die sich unsere Regierungen stellen und haben als eines der Hindernisse zum wirtschaftlichen Wiederaufbau deutlich den Mangel an Vertrauen in die Zukunft erkannt, der auf die Besorgnis hinsichtlich der politischen Lage zurückzusüh-tstn ist. Diese Besorgnis ist noch durch gewisse Gerüchte gesteigert worden» die von unverantwortlichen Kre'sen über die Mög lichkeit eines internationalen Krieges verbreitet werden. Wir erkennen «n, daß ge- genwärtig in Europa politische Schwierig leiten bestehen und daß sie noch vermehrt werden durch den Mangel an Stabilität und das wirtschaftliche Unbehagen, die sich aus der allgemeinen Krise ergeben. Wir können zur Verbesserung der Lage nichts Besseres tun, als den Zweifel über die Solidität des Friedens in Europa nicht weiter bestehen zu lassen. In unserer Eigenschaft als Minister der auswärtigen Angelegenheiten oder als verantwortliche Vertreter der europäischen Staaten legen wir Wert daraus, zu proklamieren, daß wir mehr als jemals entschlossen sind, uns der Organe des Völkerbundes zu bedienen, um jeden Appell an die Gewalt künf tig anszuschEeßen." In der Schlußrede sagte Briand daß man mit mehr Zeit und mehr Kraft auch hätte mehr mtsrchten können, aber das werde 'm Mai bester sein. In Krisenzeiten, rote in der unseren, erklärte Briand. sind die Tatsachen schon traurig genug, um sie nicht noch durch unberech- tigten Pessimismus zu verschlimmern. Deshalb hätten die vier Außenminister sich zu dem Manifest vereinigt. Vorher beantragte der dänische Außenminister M u n ch die Einsetzung einer politischen Kommission, die sich nicht mit den großen heiklen politischen ^r-memen, die dem Völkerbund Vorbehalten bleiben, zu beschäftigen Hat, sondern mit wichtigen geistigen Fragen, wie z. B. der moralischen Bor-Bereitung der internationalen Abrüstung durch Zusammenwirken der internationalen öffentlichen Meinung. Die'es Komitee wird aus folgenden elf Mitgliederstaaten bestehen: Deutschland, England, Frankreich, Italien, Spanien, Schweiz, Jnaoslawien, Dänemark, Griechenland, Polen. Portugal. Briand empfing nach Schluß der europä schen Konferenz die Vertreter der Weltpresse. Er erklärte, die Verhandlungen seien in einem herzlichen, ja man möchte sagen in einem brüderlichen Geiste zwischen den Außenministern gehalten worden. Moratorium oder Herabsetzung? Bri«rnd für ein Moratorium, ober ge*en eine Verringerung der Aeparalivnslasien G e n f, 23. Jänner. Dr. Eurtius erwiderte, ein Moratorium würde nur eine Aufschiebung der Verpflichtungen bedeuten, keineswegs iedoch eine Linderung der Lasten, die das Land rocht aufbringen könne. Durch ein Moratorium würde die Arbeitslosigkeit in Deutschland erhöht werden. Falls jedoch eine Verringerung der Reparationen einträte, könnte die schwere Wirtschaftskrise in Deutschland bedeutend gelindert werden, was auch eine Erhöhung der Arbeitstätigkcit nach sich zöge. Der französische Außenminister fall darauf dem Vertreter Deutschlands kühl erwidert haben, seine Regierung könne den Versuch machen, eine Erleichterung des Doungplanes zu erwirken, doch verspreche er sich davon wenig Erfolg. In Mtkerbnndkreisen wird die Zusammenkunft des französischen Außenministers B r i a n d mit seinem deutschen Kollegen Tr. C u r t i u s. die vor Schluß der Ratstagung stattgefimden hat, lebhaft kommentiert. Wie man erfährt, kam bei dieser Gelegenheit auch die Absicht Deutschlands, atzxr mals eine Revision des Doungplanes zu verlangen, zur Sprache. Dr. Eurtius soll dabei erwähnt haben, daß seine Regierung demnächst offiziell um eine abermalige Vorhand lung über die Wiedergutm«-chnngslasten entkommen werde. Briand erklärte hierauf, die Ansicht der Berliner Regierung sei nicht richtig. Deutsch land habe nur das Recht, ein Moratorium für seine Reparationszahlungen zu fordern. Systematische Mitarbeit Deutschlands und Italiens? Breiycheid warnt Curiins vor «nkedachten Schritten die russischen Bischöfe einen Druck auf den Patriarchen in Stambul ausgeübt mit dem Erfolg, daß die selbständigen orthodoxen .stirchen in den baltischen Ländern keine Einladung zu dem Konzil erhalten haben. Somit werden diese Kirchen von dem Stam dujer Patriarchen nicht als selbständige Ein beiten anerkannt. Sie fühlen sich daher gegenüber der prawoslawen Kirche in Polen benachteiligt, welche sich erst vor kurzem von dem Moskauer Patriarchat losgelöst hat. So macht sich unter ihnen das Bestreben bemerkbar, in engere Beziehungen zum Va ft tan zu treten und ihren Uebergang in die griechisch-katholische Umatskirche zu vollziehen. Diese Bestrebungen haben eine ungeheure Aufregung unter den Rechtgläubigen all-r Länder verursacht. Die griechisch-orthodoxen Vischöfe M Rußland haben die Umatsidee des Metropoliten Alexander mit einer Kampfansage beantwortet. Die Un-atsgeg-iiev in den baltischen Ländern, die trotz ihres Gegensatzes zu Moskau an dem Moskauer Patriarchat festgehalten, haben diesem Kampfruf bereits Folge geleistet. So mußte kürzlich ein Geistlicher des russischen Pet* schora-Klosters in Estland wegen Ignorierung kirchlicher Anordnungen das Land vor lassen. Die selbständigen orthodoxen Kirchen der . alanziereu, ist so bedeutend, daß man beinahe behaupten kann, mit dieser Platte al-etn wäre schon jede, noch so altmodische sessel, den der Tischler dann allerdings mit einer Lehne versehen muß. Auf der obersten Tischplatte, wie überhaupt auf allen Linolen mbelag das Allerschöuste und Prachtischste. Der Linoleumleger eines einschlägigen Geschäfts verlegt es mit kleinen Holzleisten, so daß die Ränder nicht leiden. Man muß die Maße bei einer Bestellung genau angeben, damit die Breite der Linoleumrolle recht vorteilhaft ausgenutzt werden kann. Je weniger Gegenstände in einer Küche herumstehen und hängen, um so weniger ist die Arbeit. Der liebe alte Küchenrahmen! Er sah doch so reizend aus, mit allen seinen niedlichen "Töpfen und Schleifchen und den hübschen Schneidebrettern mit haudge-brannten, sinnigen Inschriften. Und das glänzende Blechgeschirr war der Stolz jeder Hausfrau und sah immer acht Tage lang hübsch aus, bis es wieder mit vieler Mühe blank geputzt werden mußte. Heutzutage haben wir dazu keine Zeit mehr. Was nur Zierart war, kommt weg und für den Rest werden wir schon im Küchenschrank Platz schaffen. Der Zwischenraum zwischen den einzelnen Schrankfächern ist so groß, daß sich noch ein weiteres Fach einschieben läßt. Außerdem können wir das Innere der Schranktüren durch Holzleisten mit cinge-schraubten Haken ausnutzen, an denen viel untergebracht werden kann. Die Küchenmaschinen werden am besten nach jedem Gebrauch wieder zusammengesetzt und an einem Brett angeschraubt, damit kein Teil verloren gehen kann. dung gedacht. Es ist auch zu überlegen, ob sich nicht vielleicht ein Stück der Seitenwand der Büfettnische wegnehmen läßt, um dort die Brotmaschine anschrauben zu können. Sehr praktisch ist es, die Möbel statt auf vier Klötze auf eine sogenannte Scheuerleiste stellen zu lassen, dann fällt das Aufwischen unterm Schrank weg. Tisch mit ausziehbarer Arbeitsplatte unterhalb der Schublade. Stuhl, alter Klaviersessel mit Lehne versehen. Das K ü ch e n b ü f e t t ist wahrscheinlich am altmodischsten und hat noch Muschelaufsätze und Türmchen, die wir aber weg-nehmen, da sie ja gar keinen Sinn haben. Sehr oft sind die alten Büfetts wahre Ungetüme, für Riesenküchen mit Platzverschwen Schublade. Einteilung in Fächer erleichtert die Ordnung Ter A b w a s ch t i s ch hat oft einen im-ausgenutzten Holzunterbau. Geht da noch eine Schublade oder ein Fach für Putzzeug hinein? Außerdem kann man ihn durch ein schräg aufklappbares Ablaufbrett sehr verbessern, auf das beim Abwaschen die Tassen und Teller zum Ablaufen gesetzt werden u. das nach Gebrauch entweder außen an der Seite herabhängt oder so angebracht wird, daß es die eine Hälfte des Abwaschtifches zudeckt. Beide Hälften zuzudecken erscheint unpraktisch, da es doch zu jeder Zeit irgend etwas zum Wegräumen in den Abwaschtisch gibt. Noch ein Wort über die Schubladen. Sie sind in den wenigsten Küchen gut aus genützt, weil gewöhnlich alles in einem wü sten Durcheinander liegt. Wenn man durch ein paar Brettchen eine Unterteilung schafft, dann herrscht Ordnung und es geht noch einmal soviel hinein. Gehören Besen und Staubsauger in die Küche? Wenn man es irgend möglich machen kann, dann lieber auf den Flur, denn wo ein Besen hängt, da ist auch Staub. Wenn es aber sein muß, dann möglichst in einen Be sonderen Besenschrank, aber hinter einen Vorhang in einer Nische, die man sich durch Abrücken eines Schrankes von der Wand schafft. Ein immerhin ganz brauchbarer Ersatz für die modernen durchsichtigen Behältnisse für Mehl und Zucker, sind ausgediente Wecb gläser. Ebenso sind alte Marmeladengläser mit Schraubdeckeln herrlich zum Aufbewahren von Tee und Gewürzen. — Die kleinen herumhäugenden Gegenstände in der Küche hängen wir möglichst nah an den Gebrauchsort. Also Seife, Sand und Soda und die Trockentücher an den Abwasch; ein Hän-dehandtuch u. Seife an den Ausguß; Feueranzünder, Deckelhalter, Salz und Mehl an den Herd. Elisabeth Freund. Für Aüche und Ls aus Rische für Besen und Flaschen in einer Ecke zwischen Schrank und Wand, durch einen Vorhang nach vorn abgeschlossen. ßüche modern geworden. Natürlich, gehört zum Arbeiten im Sitzen auch ein praktischer S t u h l, am besten einer mit drehbarer Sitzflächc. Man braucht ja nicht gleich einen neuen zu kaufen, vielleicht findet sich noch irgendwo auf dem Speicher ein an- -»"df-mter cdm- ein H. Aepfel im Schlafrock. Kleine Aepfel schälen, das Kerngehäuse herausstechen, halbweich dünsten und mit Marmelade füllen. Aus 250 Gramm MHI. 80 Gramm Zucker, 1 Ei, einem halben Päckchen Backpulver (nicht unbedingt) einigen Löffeln Wein oder Wasser Teig bereiten und dünn auswalken. Dann viereckige Flecke radeln, auf jedes einen Aepfel geben und die mit Ei bestrichenen vier Ecken zusammenschlagen. Backen und mit Zucker bestreuen. H. Karpfen, ungarisch. Zwei Karpfen bereitet man gut vor, schneidet sie in paffende Stücke, salzt diese und kocht sie in Salzwasser nebst etwas Essig weich. Inzwischen wird in CO Gramm Butter ein Eßlöffel voll Mehl bräunlich geröstet, die'es mit einem Viertelliter süßen Obers, einem Achtelliter Fischwaffer zu sämiger Soße verkocht und mit ein ganz klein wenig Paprika gewürzt. Zuletzt wird die Soße mit zwei oder drei Eigelb legiert und über die Fische gegeben. H. Iägerske'sch. Sehr dünn geklopfte Schnitzel von Rindfleisch oder Rostbraten mit Salz und Pfeffer bestreuen, in Mehl drehen und in Schweineschmalz jäh braten. In das Fett gibt man geringelte Zwiebeln, gießt, nachdem diese gelb geworden, 1 Eßlöffel Essig und 2 Eßlö"el Suppe dazu und läßt das Ganze kurz aufkochen. Mit Kartoffeln, Reis oder Makkaroni astrichten. Man kann statt mit Suppe auch mit Rahm auf gießen und mit der Zwiebel auch etwas Safran beifügen. H. Geröstete Leber. Seicht abgewaschene Kalbs-. Schweins- odr Schöpsenleber schneidet man zu dünne Schnittchen. Auf 95 Dekagramm davon wl-p -Zf.,, 0 — «... ,...r.r...!lfw •„ Fett mit ein wenig Majoran und Pfeffer gewürzt, sehr weich braun gedünstet; dazu auch öfters einige Tropfen Wasser. Einige Minuten vor dem Aufträgen werden die, Leberschnitzchen in heißem Fett mehrmals umgedreht, geröstet, leicht gesalzen, mit gerösteten Kartoffeln zu Tische gegeben. ^ H. Roggen-Hesebrot als gute Abwechslung ’fir Sauerteigbrot. In ein Kilogramm Roggenmehl fetzt man ein mit Milch ungerührtes Hefeu'tück von 35 Gramm Hefe und läßt cs gut aufgeyen, mischt alsdann unter Beigabe von Salz uno etwa ein Drittel Liier Butter- oder Sauermilch alles zu einer Masse zusammen, die gut durch» zukneten ist, so daß ein brotfester Teig entsteht. Weiterhin wird der Teig wie Hefenteig behandelt uno schließlich in einer Kasten- oder Teebrotform gebacken. Wer Brotgewürz liebt und verträgt, kann solches unter den Teig mischen und das gesunde, wohlbekömmliche Brot dadurch noch schmackhafter gestalten. h. Weinkoch. 10 Dekagramm Zucker schlägt man mit 3 Dottern schaumig mischt 8 Dekagramm Kipselbrösel und den steifen Schnee zu, bäckt im Rohr und richtet es mit einem lieber« guß von gesüßtem, aufgekochtem Wein an. H. Gebackene Topsenmäuse für die Faschingszeit. Bedarf: ein halbe? Kilogramm Mehl, 25 Dekagramm Topfen, 3 Eßlöfel Zucker, 2 Eier, 2 Eßlöffel Butter, 10 Eßlöffel Milch, Salz, 1 Messerspitze Natron, Fett zum Backen, Zucker zum Bestreuen. Die Butter wird schaumig gerührt, abwechselnd Zucker und die verquirlten Eier darangegeben, dann den passierten Topfen. PrfrrtrtrnfrfvTfr». das Natron (immer mit etwas Milch vermischen). Ter Teig wird gut abgeschlagen. Mit einem Eßlöffel/ den. man erst in das heiße Fett taucht, sticht man den Ten; ab, gibt ihn in das tiefe, heiße .Fett und läßt die-Mäuse.goldbraun backen. Noch warm, bestreut man sie mit Zucker und reicht sie zu Kaffee oder gedünstetem Obst. h Geröhrter Linzer-Gugelhupf, ly Dekagramm Zucker, 10 Dekagramm Butter, -1 ganze Eier nach und nach mit 1 Löffel Rum gut abrühren, Zitronengeschmack. 80 Dekagramm Mehl, Rosinen und Mandeln nach Belieben, sowie ein halbes Backpulver dazumilchen. In der mit Butter an^gestrnbenen, mit Mehl bestaubter Form mäßig backen. Wie wird Wem MoffsL? Die Sache geht eigentlich mehr den Wirt und Weinhändler an. Der Weintrinker kommt nur vereinzelt dazu, sein Urteil über die Güte eines Weines abzugeben, daß er. als Käufer outtritt oder im Gasthaus Gelegenheit hat. seine Kenntnisse und sein Urteil zu erproben. Immerhin wird es nicht ’chadeu. wenn er an dieser- Stelle auch von der Weinkost einmal die Rede ist, be> sonders nachdem in diesem Jahre Gelegenheit gegeben sein wird, hie und da über gute Tropfer urteilen zu lassen. In einem vom Scholle-Verlag herausgegevenen Büchlein über Lellerwirt-ichaft heißt es darüber: Das Weinkosten hat den Zweck, festzustellen, ob der eine oder der andere Bestandteil, wie Alkohol, Säure, Körper besonders hervortritt, ob eine Blume vorhanden und welcher Art ist sie. Tie richtige Beurteilung eines Weines durch die Kost ist vor allem eine Naturanlage, beruht aber auch zum Teil aus Uebung. Soll die Kraftprobe Zuverlässig sein, dürfen die Geschmacks- und Geruchsorgane nicht gestört sein. Selbst der beste Weinkenner kann kein sicheres Urteil über einen Wein abgeben, wenn er zum Beispiel an einem Schnupfen leidet oder sich den Magen verdorben hat. Da? Geschmacksurteil leidet kehr, wenn vor oder während der Weinkost gewürzte, süße oder saure Speisen genoffen werden. Ebenso wird durch das Rauchen vor oder während der Weinkost das Urteil beeinträchtigt. Sehr wichtig ist auch die Einhaltung einer bestimmten Kosttemperatur. Eine Temperatur von ly bis 11 Grad Eel-sius bei Weißwein und 12 bis 14 Grad Celsiu? bei Rotwein ist als die geeignetste zu bezeichnen, da sich bei diesen Temperaturen die Eigenschaften des WeineS am besten zur harmonischer Gesamtentwicklung vereinigen. Der Kostratim soll hell genug sein, um die Klarheit des Weines prüfen zu.können. Grundbedingung ist, daß das Kostlokal eine gute Luft enthalte, die vor allem frei von Gerüchen aller Art ist. Das Kostglas soll möglichst dünn und weiß sein und nur etwas über die Hälfte gefüllt werden. Bor der Entnahme der Kostprobe muß die Umgebung des Spundloches gründlich gereinigt werden. Mediüniscbes d. Hilfeleistungen bei Erfrierungen. Plötzlich«. Erwärmung eines Erfrorenen ist gefährlich, daher wird der Erfrorene zunächst in einem kalten Raum gebracht und vorsichtig entkleidet. Hierauf wird er mit Schnee oder kalten, näßen üchern abgerieben, eventuell ist vorsichtig künst liehe Atmung anzuweuden. Wenn die Frost-starre nachläßt, bringt man den Erfrorenen in ein leicht gewärmtes Zimmer, deckt ihn gut zu. Erst später kommt der Erfrorene in einem warmen Raum und wird erwärmt. Warme Flüssigkeiten und Alkohol dürfen nur in kleine» Mengen zugeführt werden. d. Rote Nasen. Mit dem Eintritt der kälteren Jahreszeit zeigen sich wieder die roten Nasen. Ohren und Hände und die Frostbeulen. Diese Körperteile erleiden bei Kälte • am leichtesten Schaden. Ta au den Endgliedern der Blutumlauf schwächer ist. werden diese weniger erwärmt. Durch enge Schuhe und enge Hand-’chuhe wird der Blutumlauf gedrosselt. Bei blutarmen Menschen besteht größere Gefahr als bei ändern. Nastn, die durch Erfrierung einmal rot geworden sind, werden, wenn es kalt wird, immer wieder rot. Scbwefel- und Teersalben w-tvie Quarzlampe wirken günstig. Frauen werden gut tun, die rote Nase einzupudern. Auch infolge von Hauterkrankunqen kann die Rase rot werden. Entsprechend dem vorhandenen Hautleiden muß bann auch die Rase ärztlich behandelt werden. Erfrorene Hände — erfrorene Füße Wir werden den Winter 1928/29 mit seiner unerbittlichen Külte, seinen eisigen Ostwinoen und seinen Schneeinassen nicht vergessen, selbst wenn wir so alt wie Methusalem werden sollten. Und manch erfrorene Hand, manch erfrorener Fuß, manch erfrorenes Ohr wird uns noch lange an die Unbill dieser grimmigen Monate erinnern. Wenn das Jucken und Brennen oer erfrorenen Gliodmaßen — ganz beionoers abends im Bttt — zur Dual wird, sinnt man verzweifelt auf Schmerzlinderung ober bedauert, wenn mm* Wien 'rüber unter Frost litt, nicht rechtzeitig einer neuen Erfrierung vorgebeugt zu haben. Denn es gibt Vorbeugungsmaßregeln, die ganz vortrefflich sind, nur muß man sie anwenden, ehe sich die gefürchteten Fröste ein» stellen. Vor allen Dingen trägt man warme Bekleidung (wollene Handschuhe und Strümpfe. Ohrenklappen usw.) zum Schutze BeL Das Schuh werk muß bequem sitzen und darf nicht drücken, weil hiedurch die Zirkulation des Blutes gehemmt wird. Stellt sich dennoch die böse Gefahr ein, kann man dem Frost mit einer dicken Lage von Gaze, die vorher in sogenannten „absoluten Alkohol" getaucht wurde, zu Leibe gehen, indem man die so präparierte Lage auf die Stelle legt, Guttapercha darüber tut und alles zusammen mit einer Binde befestigt. Auch heiße Hand-, Fuß- und Ohrenbäder (dreimal täglich) wirken gut, wenn dem Wasser (bis es sich dunkelrosa färbt) übermangansaures Kali hinzugesetzt wur-Sa. Ebenso sind Einreibungen mit Jodsalbe empfehlenswert. Peinlicher wird die Geschichte bei Neigung zu Geschwürbildungen oder bei schon offenen Frostbeulen, aber selbst dann ist nichts verloren, wenn man unmittelbar vor dem Zubettgehen heiße (45 Grad) Bäder mit Eichen-cindeabkochung nimmt. Hiezu beachte man: eine Handvoll Eichenrinde wird mit einem Liter kalten Wassers aufgesetzt und etwa zehn bis fünfzehn Minuten gekocht. Nach der Durchseihung wird die Abkochung zum Bade benutzt, nach welchem man die wunde Stelle mit säubern Verbandsstoff abtupft und mit einem frischen Läppchen mit Jodsalbe verhüllt. Morgens wird der Verband gewechselt. Radio Samstag, 24. Jänner. Ljubljana, 12.15 und 13 Uhr: Reproduzierte Musik. — lg: Vortrag. — 18.30: Konzert. — 19.30: Englisch. — 20: Philosophie. — 20.30: Vokalkonzert. — Beograd, 20: Opernübertragung aus dem Theater. Sodann Jazz. — Wien, 19.35: Liederabend Bella Alten. — 20: Strind-bergs Schauspiel „Königin Kristina". — 22.25: Abendmustk. — Graz, 18: Vortrag über Land-und Forstwirtschaft. — Ab 18.30: Wiener lieber tragung. — Mahr. Ostrau, 19.20: Brünner Uebertragung. — 22.25: Leichte Musik. — Bratislava, 19.20: Blasmusik. — 20: Prager lieber tragung. — Brünn, 19.20: Tanzmusik. — 20: Prager, 22.25: Mähr. Ostrauer Uebertragung. — London, 21: Abendveranstaltung. — 22: Orchesterkonzert. — 23.30: Tanzmusik. — Mühl oder, 19.30: Berliner Sendung: Mozarts Oper „Zauberflöte". — 22.30: Tanzmusik. — Bukarest, 20: Rumänischer Abend. — 20.45: Vokal-konzert Frau Gutiano. — Kattowiß, ab 20.30: Warschauer Uebertragung. — Rom, 21: Opernübertragung aus dem Theater. — Prag, 19.20: Uebertragung aus Bratislava. — 20: Heiterer Abend. — 21.30: Tschechische Jazzkompositionen. — 22.25: Mähr. Ostrauer Uebertragung. — Mailand, 20.45: Opernübertragung aus dem Theater. Anschließend Abendmusik. — Budapest, 19.15: Orchesterkonzert. — 20.30: Orgelkonzert Antalsfy Zsiros Dezsö. Anschließend: Zigeunermusik. — Warschau, 20.30; Leichte Musik. — 23: Tanzmusik. Aus aller Welt Zurück zur Natur... Des Leben der Naturvölker in Afrika. „Zurück zur Natur", das mar die Forderung, die einst Rousseau seinen Zeitgenossen zurief, und sie wurde in der aut ihn folgen den romantischen Periode mit Begeisterung ausgenommen: man schwärmte für die Natur, war allem gram, was Zivilisation hieß und glaubte, daß ein paradiesischer Zustand der Menschen in jener Epoche liege, da sie, noch von der Zivilisation unberührt, in einem urwüchsigen Naturzustände lebten. Bei den heute noch in diesem Zustande befindlichen Naturvölkern lebt, so glaubte man, etwas von jenen glücklichen Zeiten nach. Inzwischen haben wir aber längst erfahren, daß dieser Glaube nichts als eine schöne Illusion gewesen ist. Ein unvoreingenommenes, kritisches Studium der Wirklichkeit, wie sie ist, hat gezeigt, daß die Naturvölker weit davon entfernt sind, in einem harmonischen und von Sorgen und Not ungetrübten Glückszustand zu leben. Die Berichte z. V., die von dem Zustand erzählen, in dem die kleinen Kinder etwa in A f r i k a leben, sind nur zu geeignet. unser tiefstes Mitleid mit diesen armen Würmchen zu erwecken. Wenn auch in jene Gebiete die Industrialisierung noch nicht vorgedrungen ist und die Frauen nicht einer Erwerbsarbeit nachgehen müssen, so zwingt sie doch die wirtschaftliche Not, in der sie leben, auf dem Felde von morgen bis zum Mend mitzuarbeiten und macht es ihnen unmöglich, ihren Kindern auch nur die allernotwendigste Pflege zu widmen. Teils geschieht das aus Mangel an Zeit, teils aus Unkenntnis und einer gleichgültigen Nachlässigkeit. So wird von einer fran zöflschen Forschungsreisenden, die das afrikanische Kongogebiet durchforscht hat, erzählt, daß die Säuglinge, da sie doch nicht gut ohne Aufsicht zu Hause gelassen werden können und die Mütter sie auch in der Nähe haken wollen, um sie stillen zu können, sofort wenn die Wöchnerin zur Arbeit ausgeht, von den Müttern mit aufs Feld genommen werden. In einem Bündel auf dem Rücken tragen sie sie dorthin und legen sie irgendwo auf dem Boden nieder, ohne für einen Schutz gegen die auf sie nieder-strahlende Sonne zu sorgen. Sehr oft kommt es aber auch vor, daß die Mutter nicht in der Lage ist, ihr Kleines selbst zu stillen, da ihr Organismus infolge des früh zeitigen geschlechtlichen Mißbrauches (die Mädchen werden als halbe Kinder schon ver heiratet), der schlechten Ernährung und der schweren Arbeit übermäßig geschwächt ist. Für die kleinen Negerkinder ist dies aber noch viel schlimmer wie für ihre kleinen Vettern in Europa, wenn die Brüste der Mütter ihnen die Nahrung versagen, denn es gibt da noch keinen Ersatz in einer nach allen Regeln der Hygiene vorbereiteten Säuglingsmilch, ja auch das Halten von Kühen und Ziegen wird zur Unmöglichkeit infolge der Fliegenplage, die durch das Klima und die große Unsaukerkeit verursacht wird. Da muß sich denn der Organis mus der kleinen Kinder mit allerhand trockenen Feldfrüchten, die sie im ungekochten Zustande bekommen, abfinden. Auch sonst mangelt es an jeder Hygiene und Pflege der Säuglinge. Wenn Säuglings-bäder überhaupt vorgenommen werden, so geschieht das in Form von gelegentlichen Bädern im Bache. Zu Hause wird ver Säugling auf das gemeinsame Strohlager gelegt, auf dem alle Familienmitgliedei bunt durcheinander liegen. Es ist kein Wunder, daß unter diesen Bedingungen die Kindersterblichkeit in diesen Gebieten Afri kas ganz unverhältnismäßig hohe Ausmast annimmt. Bücherfchau b. Geopolitik (Dezember) Heft 12, 1930. (Ml. 2.50.). Für die Wandlungen, die inner politisch in Deutschland sich vollziehen, ist der Aufsatz von F. I. Furtwängler bezeichnend, der unter dem Titel: „Nem! Nein! Soha!"'zum Kampf gegen die Reparationen aufruft. Im übrigen ist das Heft dem „Meer der Entscheidungen", dem Stillen Ozean gewidmt, dessen weltpolitische und strategische Bedeutung von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. der Mariborska tiskarna, Maribor, Juröiöeva ulica 4 empfiehlt sich zur Herstellung von Geschäftsbüchern: Saida-Kontis, Journalen, Strazzas, in sol der und billigster Ausführung Ausführung sämtlicher Buchbinderarbeiten Jdeimc A jAAAAAAAAAAAAAAA AA A A. Verse&iettenes fwsrwvvvvvvw'VTvrwrT Lehrerin erteilt billigen Unterricht in der serbo-kroatischen Sprache mit Erfolg. Adr. Vw. 878 Achtung! Die beste und Billigste Gummischuh » Repakaturwcrk-stätte Frankopanova ul. 10, Go-Bedic. 763 Im Gasthaus „Split", Vetrinj-Ska ulica, wird dalmatinischer Wein zu 10 und 12 Din. per Liter ausgeschenkt. Dortselbst täglich frische Meerfische zu bekommen. 845 Nur 100 Din. 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