LmbachcrWMtung. Nr. 1«0. Pränuüicvalioneplc!?: Im Lomploir ganzj. st. I>, halbj, fl. 5.5«. Filr die Zuslellunss ini, Ha»« halbj. 5>l) lr, Mit bcr Post gauzj. si. l5>, halbj. jl. ?..',(». Mittwoch, 4. M»i Inlcrtioüögc bühr bi« IU Zeilcu : Imal ., i!m. »0 lr.. .'im. i fl.! sonst pr. Zeile lm. m Vicedireclor bei dcr l. l. Di< rection dcr Staatsschuld allergnädigst zu ernennen geruht. Distlcr m. p. Dcr Leiter dcs Ministerium« für Cultus und Unter» licht hat dcu Professor au der Obcrrealschulc iu Kla-aenflut Franz Ho ffmanu zum Director der l. k. Lehrerbildungsanstalt iu Tcschcu ernannt und dcm Schul-director iu Tarnow Johann Pospischil, dann dem provisorischen Schuldircctor iu Tcschcu Karl Lüfflcr Haupllchrcrslcllcn an derselben Anstalt verliehen. Am 1. Mai 1870 wurde in der l. l. Hos- und Staats-dnickerci das XXlV. Slllck des Reichsgcsetzblllttcs ausgegeben und vrrseiidet. Dassrlbe enthält unter Nr, l',<; das Gcsch voni 19. März ltt7<1, womit die nntcr der Vslicumilig „Divitto d'Alboraggio" für das an« drn See: häfrn i» das Anstand ,ur See vcrfllhllc Eichenholz bestehende GcbUhr aufachoveu wird. (Wr. Ztg. Nr, 99 vom 1. Mai.) Nichtamtlicher Theil. Von >er ostllslalischen Elpldition. Gcsanbtschaftliches Tagebuch vom 3. bis Ende Februar 1870. Am 3. Februar Vormittag« schiffte ich mich im Hafcn uc>» Sau Fiancisco a« Bord dcS Dampfes^ „Col'slitlition" dcr Pacific ° Mail» Company nach Sa» Iosö dc Guatemala ein. In meiner Begleilling bcfan-dcn sich Legationsscciclär Baron Trantlenbera,, mei" Pcrsonaladjutant, Linicnsch^fft'fähnrich Baron Bcnko, Ministe, ialofficial Pfistercr und die bciden Bcrichlel statte, Herren Csercy und Schönbcrgcr. Am ^ bcrülnte der Dampfer Cup San Luca und au, 9. Abends Manzanillo, am II. Acapulco, woselbst Kohlen eingenommen wurden und die Zeit dcS Auscnt Haltes hinreichte, um die Stadt in Augenschein zu nct> ">en. Im ausgezeichneten Hafen von Acapulco, dem ^csteu an der mcxicamschcn Westküste, befanden sich um zwei kleine Küstcnschooncr; die Stadt selbst ist wcniu, belebt und fast ohne Handel. Die Nachrichlcn über neue Pronunciamentos, die an verschiedenen Pnnlten dee .Kllisseloll. La D a l m a l i n a. Novellette von Amand v. Schweiger V. , Die Nacht war wieder hereingebrochen, mit ihrem Mllen Zauber, mit den gehcimnißvollcn Wonnen des Südens, die unser nordisch tallcs hcrz nur traumhaft ^ilit. Nur auf dcn Bergen ruhte noch das diislcre Ge-^ll des vorübergegangenen Tages und dort schienen die Elemente minder friedlich zu hausen, als an dcr stillen ^'stc. Die Hütte dcr beiden brcncsischcn Brüder bot !"en traurigen, unheimlichen Anblick. In dcm engen, llnsteru Ranmc, auf einer groben Decke ruhte der er» 'Hosseiie Bogomil, der freie Sohn dcr Verge, sein Herz '""d stills scin Auge war sanft geschlossen, aber um die '"uipfliafl zusammengekniffenen kippen spielte ein starrer, 'Mlerzlichcr Hug. die gebannte Kampslust deutlich aus- p agcnd. Der hagere Leichnam war in ein blendendes "Mim gekleidet, wie cS die Silte jener Bergbewohner roll 3^" verlangt. Dcn Kopf deckte der große uurpur- funden hatten, über die Auslchnung von Truppclilüipcrn und dic Streifzügc von Guerillas beschäftigten das Publicum, welches in die Stabilität der jetzigen Regierung wenig Pcllruurn hat und ülicr dic Mißdicinchc der Verwaltung Klage führt. Am 14. um Mitlag ging dcr Dampfcr in der offenen Nhcdc von San Ios? dc Guatemala uor Antcr und sctztc lnich an der nnicn eisernen Landungsbriickc ab, die sich in dcr Längc uon 18() und der Breite von 19 Fnß in die Sec stilckt. Eine Gesellschaft hat dcn Bau dnscr Brücke, dcrcn ilostcn sich auf 1W000 Doll, bclaufcn, unt>,r»oinmlu nnd hicdurch dem ^crlchr cincn wcscntllchcn Dienst crwicscn, da fiuhcr dic AnSsch fsling bei dcr heftigen Bianduug mit Schwicrigtcilcn »nd Gefahren verbunden war. Anf dcr Nhcdc lagen drei norddeutsche Kanffahrer. In San Jose" eiwartcten mich Ministe«ialrath Ritter o. Schcrzer und ^egalionsratt) Baron Hcrbcrl mit dcr Glicfpost und dcn Dicnstpakcl ten für die l. und k. Expedition. Um 6 Uhr Nachm,t> tag« trat ich die ^andrcisc nach dcr 90 englische Meilen entfernten Hauptstadt Guatemala an und langte daselbst am 15. um 2 Uhr Nachmittags an. — Die Sttaßc vom Hafen nach dcr Hauptstadt ist dic belcl'lestc in der Republik, anch soll sic dic licslc scin, cin Umstand, der auf die Entwicklung dc> Cumnninicationcn dcs Landes cben lein uoilhcilhiiftcS ^ichl wirft. Hin^gcu veidieül die Schönheit der Gegend von der Küste bis zn dem nahezu 5000 Fuß über der Mccresflächc gelegenen Pla» teau vou Guatemala besonders hcrvorgchoben zu werden. Dcr Weg zieht sich anfangs durch die tropische Ebene hin, erhebt sich allmalia, und führt mitten durch hohe Berge auf das öden erwähnte Plateau. Zur ^in« lcu und zur Rechtcu erheben sich majestätisch die ausgebrannten Vnlcane Agua und Fuego so wie dcr Pacaya. Das Klima und die Brgcwlwn dcr warmen Zone wci-chen in wcniacn Stunden jenen dcr acinaßijilcn. Nach officlcllcn Angaben belänft sich die Eilnvohncr-zahl dcr Stadt Guatemala nnf nngrfähr 45.000 Seelen, Die resillmühige Anlage dcr Straßen und die gleichförmige Banart dcr aus Vorsicht gegen die hanfigcn Erdbeben durchwegs nur ans einem Erdgeschoß bestehenden Häuser gebe» der Stadt cin gefälliges Acußerc, doch macht sich in dcn Straßen wenig Bewegung bemerkbar. Am 16. kündigte ich dcm Mnistcr des Äcußcrn, Don Pedro Aycincna, meinc Ankunft an. Ministcrial-rath Ritter v. Schcrzer brachte die conlmcreicllcn Be-richtcrstattcr mit den Leitern der angcschcnslcu Humen dcr Hauptstadt in Verbindung, um blnsclbcn Gllcgcn-heit zu bieten, die Handcloocwcgung kennen zu lernen, einige Cochenille», Zucker^ und Kaffeeplantagen zu bc< elende Lumpen gekleidet, aber alle bewaffnet mit werth-vollen Pistolen, silbcreingclcgten Handjars und langen Flinten — sie erwiesen ihm die letzte Ehre, während, in einer finsteren Ecke kauernd, cin silberhaarigcr Greis einzelne dumpfe Töne dcr Gusla* entlockte. LS waren kummervolle, bangc ^aute. geisterhaft wciterbebend in dcm maltcrhclllcn Gemache, ein jeder von ihnen glich einem Gcspcnstc, das hcrvorwimmertc aus einer Feljengruft, und dazwischen blies in langen Pansen dcr cisigc Nachlwind von dcn fcrncn Beigen dcr Krivoöcie durch die klaffenden Fngcn dcr Dicbelwandc wie dumpfes Schakalhculcn. Einer von dcn düsteren Gefährten schlug zuweilen cin cinsörmigcs Vied an, gleich primitiv wie allcS Uebrige, dessen Refrain die anderen sodann nachsangen: aber durch dieses ^icd schien es wehmüthig zu klingen, wie von vcrlorcncn Freuden, gemordeter Freiheit und glücklichem Wiedersehen, der gan;c Schmerz eines untergegangenen LcbcnS zitterte durch diese heiseren Töne, die Gestalten selbst schienen hicbci zn wachsen, als wären sic eherne Riesen dcr Vorzeit und ihre Waffen blinkten kampflüstcrn in dcr matten Flamme dcs flackernden Rcisigs. Dcr Wind wurde von Zeit zn Zeit heftiger, er rüllcllc an dcr morschen Dcckc dcr Hütlc und die Töne dcr Gusla klangen dann noch benmnhi-gender, gleichsam aufschreiend unter dcn Störungen dcr rnhcloscn Vustgeistcr. — Dcr Acllcslc schritt auf dcn Todten zu und nahm ihm die Waffcn ad. dic in scincm Gürtcl staken. — Er lnictc zu diesem Behufe dicht vor dcm Leichname nieder, zog zuerst dic blinkenden Pistolen hervor, sodann dcn zwei Schuh langen Handjar, zuletzt ein kleines kurzes Messer, die crstc Waffe eines jeden * Cin Saiteninsirunieut der Dalmatiner. suchen und überhaupt in das hiesige Geschäftsleben einen Einblick zu nehmen. Nachdem Herr Aycincna meine Note erwiedert hatte, stattete ich ihm am 18. meinen Besuch ab und kündigte ihm dcn Zweck meiner Mission an. Der Minister des Acußern nahm meinc Eröffnungen in der zuvorkommend« stcu Wcisc entgegen und versicherte mich, daß die Regierung dcr Republik dcu lebhaften Wunsch hege, zur Befestigung der freundlichen Beziehungen und zur För» dcrnng dcr gegenseitigen HandrlSintercssen mit der Monarchie in ein Pcrlragsvcrhältniß zu treten. Ich machte am selben Tage dcn fremden Missionschefs meinen Besuch. Cugland, Frankreich, Italien, Nord-Amerika uud Honduras unterhalten hier diplomatische Vertretungen. Die Geschäftsträger der drei erstgenannten Staaten sind bei allen sünf Republiken von Central-Aincrila beglaubigt, haben aber hier ihren Sitz, da Guatemala als die bedeutendste unter denselben gilt. Der Empfang beim Präsidenten Vincente Cerna wurde für den 21. d. M. angesetzt. Der Chef der Republik empfing mich am bezeichneten Tage sammt allen Herren mciner Begleitung in öffentlicher Audienz und mit dcm üblichen Cercmonicl. Ich hatte die Ehre. dcm Präsidenten die Allerhöchsten Vollmachtschrcibcn zn übcrrcichcn. Nach beendigter Audienz besuchte ich der hiesigen Sitte gemäß die Oemalin des Präsidenten, die Minister und einige Notabilitäten des Landes. Die Partei, welche derzeit sich hier am Ruder be findet, ist die conscroaiwe. Die Opposition scheint eines Führers und einer festen Organisirung zu entbehren. Wenige Taczc vor meiner Ankunft hat die Regierung des Präsidenten Ccrna cincn Triumph yesciert. Seine Truppen schlugen und zersprengten völlig cinc bl)O Mann starke Gucrilwlicmdc nntcr der Anführurg des Generals Cruz, dcr sich gegei, dcu Präsidenten crtlärt und durch mchr als cin Jahr dic Gclnrgsgegenden beunruhigt hatte. Cruz selbst fiel im dampfe. Hiermit ist dermalen die Ruhe im Lande hcr.qcstellt. Am 23. erhielt ich die Mittheilung, daß der Präsident den Minister des Acußcren mit den iwthigcn Vollmachten zur Verhandlung und Unterzeichnung des Vertrages ver« schen habe und dic Verhandlungen sofort beginnen könnten. Zwei Tage danach, am 25)., war es bereits gelungen den Tcjtt festzustellen, indem der von der k. und l. Regierung vorgeschlagene Entwurf mit geringen Modifica» twncn angenommr»! wurde. Zugleich habe ich auch dem Minister des Aeußeren dic Person namhaft gemacht, welche ich kraft der mir er» theilten Vollmachten als österreichischisch-ungarischer Consul hier provisorisch einzusetzen beabsichtige. „kampffähig" werdenden Dalmatiners, zu dessen Besitz er in dcr Regcl schon in dcn Knabenjahren gelangt. Sodann küßte er ihm die Stirne, sich langsam wieber erhebend, die Waffen, die für Ivan bestimmt waren seitwärts niederlegend. Wo aber war Ivan geblieben? Es war dies schon die zweite Nacht, in dcr ihn seine Gefährten vermißten. Niemand hatte ihn gesehen, niemand war ihm tagsüber auf dcn Pfaden der Felscnberge begegnet — die ^cichen^ fcicr mußte ohne ihn begangen werden; er entzog sich dieser traurigen Pflicht, die auch dcr wilde Sohn d«r Berge schmerzlich fühlen mochte, vielleicht noch schmerzlicher als dcr Repräsentant dcr Civilisation, weil seine Empfindnng natürlicher und gesünder. Unterdessen war dcr düstere Gesang verstummt, nur mäßig flackerte» die letzten Reste des Stubcnfeucrs auf ihrem steinernen Postamente, die finsteren Brenesen hüllten Bogomil in ein dunkelbraunes Tuch und entfernten sich mit ihm durch die Thüre dcr Hülle. Sckwcl-gcnd trugen sic dic thcucrc ^ast den verwitterten FrlS-pfad entlang in die Ticfc dcr Schlucht, vor ihnen der Jüngste mit der Fackel lcnchlrnd. Kreuzweise gelegte Flinten bildeten die Äcihrc. — Es war ein trauriger Gang, dcr durch nichts unterbrochen wurde, als durch dcn dumpfen, gleichmäßigen Tact dcr Opanken auf den Stcinlrümmcrn dcS Wcgcs und durch das qähc Am-hculeu dcs nächtlichen Windes, dcr sodann ihre wnaen H^arbüschc ^iwtc und dic langen Quasten der Fe« an dcn Turban peitschte. Der Mond siiea über der lürt.schen Grenze herauf und verlieh dieser Srene emcn noch wilderen Reiz. Wenn man jene Berge kennt m,t ch,cn märchenhaften Formen und romantischen Si< tuatlonen, mtt dcm kriegerisch-wilden Leben, das darin 722 Zu Ehren der k. nnd k. Mission sind einige Diners und Festlichkeiten vom französischen Geschäftsträger Herrn von Cabarruö und vom italienische!! Geschäftsträger Duca di Licignano veranstaltet worden. Fm 27. gab der hiesige deutsch-schweizerische Schützenvcrein auf dem Schützenplatze ein sehr gelungenes Fest. Die Unterzeichnung des Vertrages ist für morgen, den 28. Februar, anberaumt worden. (Schluß folgt) Die Stellung der Mächte MM Concil. Berlin, 27. April. Wcnn von Seite der römischen Diplomatie hinsichtlich des Syllabus, des Schema's über die Kirche :c. gcltcnd gemacht werden sollte: die Kirche könne nicht umhin, sich bci der Aufstellung ihrer Principien unerschütterlich und unerbittlich zu beweisen, die clerical«: Praxis dagegen bequeme sich den Regierungsformen und Gesetzgebungen an, so liegt darin wenig Beruhigendes. Denn die aufgestellten Sätze erstreben unbedingt die Unterwerfung der bürgerlichen Gesellschaft unter die Kirche und verhängen über die ihnen Widersprechenden alles Ernstes das Anathema. Ueberall, wo die Decrcte Roms noch Bedeutung haben, werden Laien wie Priester sich durch den feierlichen Bannfluch der Kirche in ihrer Denk- und Handlungsweise mehr bestimmen lassen, als durch dic Toleranzgesctze des Staates. Nicht in den protestantischen, wohl aber in allen besonnenen katholischen Kreisen sieht man sich deshalb verlegen nach den Regierungen um, deren Aufgabe es ist, den Frieden der Confessionen, die Freiheit des Gewissens und der Wissenschaft gegen die in Rom nach der Herrschaft ringende Partei zu schützen. Preußen findet sich dabei in der glücklichen Lage. mehr als andere Staaten eine lediglich beobachtende Stellung einnehmen zu können. Als vorwiegend protestantische Macht und vermöge der verfassungsmäßig newährten kirchlichen Freiheit mit seiner katholischen Bevölkerung im besten Einvernehme» stehend, empfindet es bei den Vorgängen in Rom wenigstens leine Beunruhigung. Die preußischen Bischöfe denken loyal, sie gehören zum guten Theil der im Vatican aufgetretenen Opposition an. Aber gerade deshalb wird Preußen jede Iniiiative unterstützen, welche lalholischer-seitS, sei eS von Seilen einer Großmacht, sei eS von Seiten der freisinnigen Bischöfe, ergriffen werden würde, um der von der hierarchischen Partci beim Concil verfolgten Richtung entgegenzutreten. Besorgter blickt die französische Regierung auf die Concilsbeschlüsse und ihre Folgen. Wie die Daru'sche Depesche zeigt, fürchtet sie nicht, daß die Freiheit der Gewissen und der bürgerlichen Gesellschaft ihren Platz im öffentlichen Recht Europa's nicht behaupten werde. Sie ist sich der Kraft bewußt, jede dem öffentlichen Recht und der allgemeinen Gesinnung der französischen Nation zuwiderlaufende Maxime für nichtig und ohne Wirkung zu erklären. Aber sie möchte den drohenden und nach beiden Seiten hin verderblichen Zwiespalt zwischen Kirche und Staat abwenden; beschränkt sich jedoch darauf, vor Beschlüssen zu warnen, welche zum Conflict zwischen beiden führen könnten. Oesterreich scheint noch größere Zurückhaltung, als Frankreich beobachten zu wollen. In der Circular-depeschc vom 9. April v. I. war die Rede davon: falls bestimmte Indicien dafür vorhanden, daß das Concil in die Rechtssphare der Staatsgewalt einzugreifen beabsichtige, es keineswegs bei blos abmahnenden Schritten bewenden zu lassen. Der vom Grafen Daru ertheilten Warnung hat sich eine österreichische Depesche vom lOten pulst, und den uegctalionSarmcn Zinken, die im Sturme abbröckelnd gegen einander donnern, so kann man das nächtliche Bild einer solchen Bestattung mit grauenhafter Klarheit fassen; dem jenes abenteuerliche Land fremd, möge die Phantasie zu Hilfe kommen. Gleichzeitig als diefe Scene auf den Bergen sich abspielte, war eine nicht minder erregende in dem Garten des Landhäuschens vor sich gegangen. Alvina, noch gefoltert von den Seelenqualen ihrer Träumereien, hatte sich lange geweigert, den Bitten Paolo's Gehör zu schenken und ihm in den Garten zu folgen. Flehend hielt sie die Säule der Altane umklammert und beschwor ihn, sich zu entfernen. Es war ein herzzerreißender Kampf zwischen Liebe und — Gewissensbissen, ein verzweifeltes Ringen zweier im Leben sich fo oft in einer Brust begegnender Elemente. Aber Paolo bestand auf seinem Verlangen und Nloina unterlag. Sie stürzte in seine Arme, vielleicht mehr mit süßer Raserei, im Anfalle eines zerstörenden, mit Absicht zerstörenden Liebes-wahnsinns. als mit dem vollen Bewußtsein einer schönen Empftndunss. Sich an seine Brust klammernd, ließ sie ihren Thränen frcien Lauf und gab sich willig den vernichtendsten Schmerzen hin. Es mochten vielleicht noch andere Umstände hinzugetreten sein, die Erkrankung der Mutter und das düstere, geheimnißvolle Benehmen des Paters, die ganze schwüle Luft, die seit zwei Tagen über der Familie brütete und die zu verscheuchen kein Athem des Lebens genug stark schien. Auch in Paolo's Seele klang es, wie von verstimmten Saiten, aber cr war Mann genug, um Launen deS Herzens zu bekam« pfen. Nur etwas folterte sein Inneres; cS war eine gewisse Banglfttcit. die sich seit dem lelztcn Stelldichein seiner bemächtigt hatte. D»e geheunmßvolle Erscheinung April angeschlossen. Aber Graf Neust wünscht nicht in die Freiheit der katholischen Kirche einzugreifen, und noch mag auch einige Aussicht dafür vorhanden fein, daß den hervorragenden Mitgliedern des österreichischen und des ungarischen Episkopats, welche an der Spitze der Opposition gegen die päpstliche Unfehlbarkeit stehen, in Rom nicht alle Aufmerksamkeit versagt werde. Baierischerseits soll der neue Leiter der auswärtigen Angelegenheiten einer Erklärung nicht abgeneigt gewesen sein, dahin gehend, daß die Regierungen, falls die Verkündigung des Unfehlbarkeitsdogmas, ungeachtet des Einspruchs einer ansehnlichen Minderheit von Concilsmit-glicdern, erfolgen sollte, die ökumenische Bedeutung der vulkanischen Versammlung für die katholische Kirche beeinträchtigt erachten würden. Aber weitere Schritte sind in München bisher nicht geschehen. Spanien hat bekanntlich schon früher erklärt: sich auf Repression einer etwaigen Beeinträchtigung der Landesgesetze durch Ausführung von Concilsbeschlüsscn zu bcschränkcu. Einen ähnlichen Standpunkt nimmt Italien ein. Für England sind die amtlichen Acte der römischen Curie nicht vorhanden. So möchte uulcr den Regierungen, welche ohne Ausnahme weit davon entfernt sind, den hierarchisch absolutistischen Tendenzen des päpstlichen Stuhls irgendeine Unterstützung oder auch nur entfernte Anerkennung zu gewähreu, darüber wohl Ucbercinstimmuug herrschen jeder thatsächliche» Ausschreitung, welche aus Anlaß von Concilsbeschlüssen in den verschiedeneu Ländern vcrsncht werden sollte, mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten. Aber eine Verständigung der Mächte, um den zu erwartenden Beschlüssen eine gemeinsame Erklärung entgegen zuhalten, scheint nicht erzielt zu werden. Alles wird vielmehr davon abhängen, welche Stellung die Bischöfe der Opposition den Tendenzen der Jesuiten gegenüber schließlich behaupten werden: ob sie den vielfachen Be» mühungen, sie für die mit großer Zähigkeit verfolgten persönlichen Wünsche des Papstes umzustimmen, oder wenigstens zur schweigenden Unterwerfung zu bewegen, endlich doch noch unterliegen, oder ob sie deu Muth haben werden, im Wicderstande zu beharren, ihn zu steigern und eine bedächtige, nber nachdrückliche Agitation zu beginnen. Alle Umstände sind für diesen Fall außer» ordentlich günstig. Ohne Zweifel würde eine solche Opposition, sofern sie sich fest zeigte, die katholische Kirche vor ebenso befangenen wie rechtswidrigen Neuerungen, und den inneren Frieden der Staaten vor betlagenswei' then Störungen zu bewahren, darauf rechnen dürfen, daß die meisten Staaten aus ihrer Zurückhaltung herausträten und ihnen eine kräftige und nachhaltige Unterstützung schenkten. Jedenfalls würde ihr, wie die eingeweihte Presse wiederholt erklärt hat, der Beistand dcr preußischen Regierung in vollem Maße zu Theil werden. _________________________________(Mg. Ztg.) Politische Uebersicht. Laibach, 3, Mai. Mehrere Blätter brachten jüngst die Nachricht, der Iustizmiiuster habe dem Prager LandeSgerichte eine Rüge deshalb ertheilt, weil dasselbe während der in Wien ge> psiogenen Besprechungen mit einigen Parteiführern aus Böhmen zwei derselben vorgeladen hatte, um sie wegen der vor mehreren Monaten gehaltenen politischen Reden einzuvernehmen. Vollkommen verläßliche Mittheilungen sehen die .,W. Abdpst." in die Lage, zu versichern, daß der Iustizminister in dieser Angelegenheit weder eine Zuschrift an irgend ein Gericht erlassen, noch dem ge- am Gitterthore wollte ihm nicht aus dem Sinn und sie war es, die auch jetzt, während stiller Pausen, seine Gedanken einnahm und ihn gählings aus seinem halb« erzwungeneu Glücke aufrüttelte, wenn daS geringste Geräusch sich kundgab. Wir müssen fort, Alvina, flüsterte er nach einer längeren Pause, folge mir aus dieser Einsamkeit, die so unheilverheißcnd. Fort? Es ist nicht möglich, ich beschwöre Dich, Paolo, stehe ab von Deinem Vorhaben. Aluina, Götterlind mit den Flammen dcr Unterwelt in Deinen Augen, ich siehe Dich an, verlasse den Garten! Ich muß die Mutter beschützen, sie ist leidend. Der Vater wacht, er wird sie schützen. O, auch der Vater ist trank, wir alle sind krank und ich — unsäglich elend. Welch düsterer Ton, antwortete Paolo bebend; er klingt wie ein Grablied dem einstigen süßen Vertrauen. Alvina, diesem Herzen folge, diesem Herzen, an welchem Du ruhtest wie an dem Freudenpfühle einer liebenden Gottheit, an diese Brust schmiege Dich. sie ist der Amboß unserer Empfindungen, auf den des Schicksals Hammerschlägc vergebens pochen werden. Aber vertrauen mußt Du; das Vertrauen ist das eherne Band, das nur eine Macht dcr Erde sprengt — der Zweifel. O, welch füßcr Jammer! flüsterte Alvina mit thränenden Augen, und wohin soll ich Dir folgen, nur hier ist mir wohl, überall sonst verfolgt mich die blasse Furcht. Du sollst nichts fürchten, Liebe, Gott wird Dich schützen; wir gehen nicht weit, in der kleinen Bucht unterhalb der Straße harrt uns^r ein Boot, es wird nannten Gerichte oder irgendeiner Behörde eine Rüge ertheilt habe. Somit dürften die Besorgnisse entfallen, welche in Bezug auf einen Eingriff in die Unabhängigkeit dcr Gerichte in einem Wiener Journale geäußert worden sind. Es scheint ein Anlaß zu derlei Besorgnissen nicht geboten, wühl aber aller Grund zu dcr Annahme vorhanden zu sein, daß ein Mann, welcher aus den Reihen dcs Richtcrstandcs hervorgegangen ist lind zur Vertretung dcr Interessen desselben im Rcichsralhc wiederholt das Wort ergriffen hat, auch iu fciucr gcgen» wältigen Slcllung die Würde und Unabhängigkeit dicscs Standes zu achteu und zu wahren wissen werde. Die Besprechungen mit den Czechen werden, wie mehrfach gemeldet wird, Mitte Mai fortgesetzt. Bcmcrkeuswerth ist, daß dic Pragcr „Politik" in ihrer SonittagSuummcr entschieden für das Recht dcö Reichskanzlers, in uuscrer Versa ssun gskr i-sis zu iutcrvcui>en, eintritt. Sie meint, die dnalistischc Constituirung des Reichs ziehe die Rcichöfaozlcrschaft sogar in erster Reihe in alle Actionen, bci denen es sich um Veränderungen der Verfassuligbformen, um Aufü' gung der santtionirtcn Gesetze an ncuc Vereinbarungen und Vergleiche handelt. Die Behandlung dcr gemeinsamen Angelegenheiten sei eS zum großen Theile, die einem neuerlichen Ausgleiche im Wcgc stehe, und doch licgc die Gemeinsamkeit sammt ihrcu coustitulioiicllcn Formcu im Ressort nicht dcr einzelnen Vcrwaltuugsminislcr, sondern in jenem des Grafen Acust." Bezüglich dcs acgcn den Kaiser Napoleon beabsichtigt acwcscuci, Attentats berichtet der „Gauloib" : Der Poli^ciftläfecl habe geglaubt, einem neuen Eomplot auf der Spur zu scin; cr habe clfahien, dc>ß einer von den durch Flourens zur Desertion verleiteten Soldaten nach Paris a.ckommeu sei, um deu Kaiser zu ermorden; dieser Mann sei Freitag Früh in Montmartre verhaftet worden und man habe bei ihm Waffen und verdächtigt Papiere gefunden lc. :c. Noch ausführlicher berichtet in einem Extrablatt der „Figaro" vom Samstag: „Die Polizei hatte davon Kennlniß erhallen, daß ein Iudiui' duum Londuu u»'llasscn hätte, mit dem Auftrage, de» Kaifer zu ermorden. Mau hatte sehr wcni^ Indicicn über diesen Veischwörer, und man wciß »och jetzt nicht genau, seit wann er sich iu Paris befindet. Wahrscheinlich war er vor zwei oder drei Ta^cu hier eingetroffen. Die Nachforschuua.cn waren fruchtlos gewesen, als mau gcsttru Früh erfuhr, daß ein Mann, dessen Signalement auf das deS deuuncirteu Individuums paßte, die Nacht bei einer öffentlichen Person des Qua» ti>rs der Balle dcs MoulinS zugebracht hältc. Der Mann wurde verhaftet, erst nach dem Polizcidcpot und von da nach MazaS gebracht. Es war iu der That ein Deserteur, Nameus Gorie. Man fand bci ihm eine» scchsläufigcu geladenen Revolver und die Summe von hundert Francs, die ihm, seiner Aussage nach, des Morgens gegeben worden waren, damit er, nachdem er die That begangen, sich flüchten könne. Er hatte ferner einen Brief bei sich, welcher den Poststempel London trug und über scinc Beziehungen Licht verbreitete. Dicscl Brief isl gezeichnet: Gustave Flourens. Er culhiell dic genauesten Instructions. Der Untersuchungsrichter, Herr Bcrricr, begab sich nach Mazas, um zum Vcrhör Ä»' rics zu schreiten, welcher die vollständigsten Geständnisse ablegte, Dank seincr Einhüllungen konnte man im Laufe dcs Abends in deu Umgebungen des Boulevard du P>>liz Eugeue drei schwer compromittitte Individuen verhafte»'. Ein viertes Individuum, auf welchem Verdachtgründe lasten, war des Abeuds am Boulevard de Belleville an« uns auf die liudeu Wellen tragen, wir sind dann allein, allein auf einige wonnevollen Stunden, nur unfcrec Liebe geweiht, weitab von allen heimtückischen Lauschern und bösen Dämonen, die uugcscheu das Glück umschwärmen, um es mit frechem Behagen zu zertrümmern. O, und der Vater? — Er schläft, er schläft an der Seite Deiner Mutter und ist glücklich. Alvina klammerte sich an ihren Geliebten, diesmal nicht ohne geheimes Bangen, denn sie sollte ihm folgen, bei Nacht die Schwelle ihrer Eltern überschreiten, ""° das dünkte ihr mehr als gefährlich. Sie hätte cs 'l)" so gerne abgeschlagen, aber der Schmerz, den sie h"ln> Paolo hätte zufügen müssen, dünkte ihr noch weit gl^^ als der ihres Wagnisses. Sie umklammerte leidcusclM ' lich den jungen Träumer und eine Fluth von Kil>^ belebte dessen Pulse zum raschen Unternehmen. -" ,. war alles still um sie her. die Fenster zu den gemachern Marco's dicht verschlossen und kein Leben f"h^ im weiten Umkreise. Paolo entschloß sich aufzubrccy^ uud nahm Alviua uuter dem Arme, um sie ins M zu führen. Sie ließ es willig geschehen, wenngleich «Y ganzer Körper fieberhaft zitterte und ihr Gang "ty einem mühsame» Wcilcrschleichcn glich. Paolo t"^ 1 auf die Auge», um sie zu beleben, aber cr fühlte d Naß dcr Thränen und das erschütterte ihn. ^rw"" vielleicht umgekehrt sein, wcnn nicht daö bange Gram vor dcr Erscheinung vom vorigcu Tanc wieder " '"" Seele wach gcwordcu wäre. Er verdoppelte seine Sa)"" ' öffnete rasch die Gittcrthürc uud trat zuerst, alclch»«' spähend, ins Freie, während cr Alvina an der Hand l)> -— Es war alles ruhig. Beider Herzen pochten I a n , als sie weiter schreiten sollten. Alvina sah sich "ocy»'« 723 getroffen wuidcn. Sobald dic Agcnlcu ihn beim Klagen nahmen, ricf er: „Zu Hilfe, il,r Brüder! Man verhaftet einen Republikaner!" Einc Bande von Bummlern lief auf diesen Nuf zufammcn, siel über die Agenten her, machte sie kampfunfähig und befreite den Gefangenen. Eine in der Wohnung cincs der verhaftete,! Individuen vorgeuummcuc Haussuchung fühlte zu der Entdeckung einer großen Kiste, welche etwa zehn Schachteln Car« touchcn nnd einundzwanzig Bomben enthielt. In demselben Zimmer fand man Flaschen, die mit einer entzündbaren Substanz, wahrscheinlich mitPottaschcn-Picratc, angefüllt waren. In cincr Büste Garibaldi's und in einer Büste Lamartine's entdeckte mau Papiere, welche auf die Sache Bezug haben, und namentlich ein Recept zur Anfertigung des Picralc. Heute (Samstag) Früh sind noch zahlreiche Verhaftungen auf richterlichen Befehl vollzogen worden; uutcr andcrcu wurden auch die namhaftesten Führer der Internationale nach MazaS gebracht. Verhaftet wurden auch Herr Germain Cassc uud (nicht gestern, wie irrthümlich gemeldet worden) Herr Jules ^crmiua, der sich in dem Hause der Rue Richer Nr. 12 verborgen gehalten hattc. Ein Conductcnr der Nordbah» wurde unter der Beschuldigung verhaftet, daß cr cs auf sich gcnon'incn hätte, eine große Quantität von Revolvern, welche französische Flüchtlinge bei einem Waffen-fabricantcn in Lüllich bestellt hatten, nach Paris zu bringen. Man glaubt jedoch, daß dieser Mann ohne Unterscheidung gehandelt hätte." Der „Temps" bcmcrlt in Bezug ans die Mittheilungen, welche der „Figaro" über ein mit dem „Com-Plot" zusammenhängendes Ättenlatsproject gemacht: „Wir begreifen die Opportunist derartiger Nachrichten; sie sind ein mustergiltigcr Beitrag zu der „verzehrenden" Thätigkeit der Administration. Möge das amtliche Blatt sich bald darüber äußern (ist an demselben Abend geschehen. D. Red.); die Regiernng schuldet uns ohnehin noch Rechenschaft über das „Febrnar-Complot." ..Figaro" und „Liberty" greifen ^edru-Nollin an und bringen dessen gegenwärtigen Aufenthalt in London mit dem beabsichtigten Attentate in Verbindung. Der „Rappel" meldet, daß dierepublikanischen Flüchtlinge in London am Mittwoch den Bürgern Flourens nnd Tibaldi ein Balltet gegeben habeil. Vouis Vlanc und Felix Pyat nahmen an demselben persönlich, Barbes, Schoicher und Victor Hugo durch Zuschriften Theil. Ein Circular des italienischen Ministers des In» nern setzt dic Präfcctcn iu Kenntniß, daß König Victor Emanncl von seiner vorwöchcntlichen Krankheit wieder vollständig hergestellt ist. — Der nucrmüd« lichc Mazzini veröffentlicht ein neues Schreiben in der „Unilu Itlllicniia" vom 28. April, in welchem eö heißt: ..Dic republikanische Aera steht auf dem Punkte, ins Leben zu treten." Die russische S ocial i st c u - P a r tc i setzt ihre revolutionäre Agitation mit ungcschwächlcm Eifer fort und hat neuerdings wieder iu Litlaucu und den russischen GouvcruemcnlS Kiew, Podolicn nnd Volhynicn in zahlreichen Exemplaren eine Proclamation verbreitet, worin die Bevölkerung zur Stcuerverwcigerung und sonstiger Vorbereitung der Revolution aufgefordert wird. Viel Wahrscheinlichkeit hat die hier vielfach geäußerte Ansicht, daß die gerade im gegenwärtigen Augenblick erneuerte» revolutionären Umtriebe in den genannten, ehemals polnischen Landcsthcilcn auf die dort hcrrschcude religiöse Aufrcguug berechnet feien. nach der Altane um, halb aus Bcsorgniß, man könnte sie von dort aus beobachten, und die Gefahr in diesem 3allc touule sie nur zu leicht ermessen, halb aus miid-chci'hastcr Zaghaftigkeit. Die kurze Strecke vom Gitter bis znr Straße lcg-len sie nicht ohne Gefahr zurück, dcuu ein Fenster Marco's gestattete die Aussicht dahiu. Marco kannte seine That und wußte auch ihre Tragweite abzuwägen. Er ^ar fest entschlossen den kommenden Tag mit seiner uamilie Ragnsa zu verlassen, um cincr Katastrophe auszuweichen, dic für ihn unabwendbar war. Der Rächer lleß in der Regel nicht lange auf sich warten; Vogomil ^ar schon zwei Tage lang lall; — das war bedenklich. Aus diesen Gründen hütete er sich auch wohlweislich vor jedem Verkehr mit der Ocffenllichkcit, die einem verbrecherischen Vorhaben von Seite seiner Gegner nur '"orschub halle leisten können. Er mied sogar den Gar-A' ja, die Altane dcS LandhäuschcnS; Fenster nnd Fluren blieben den ganzen Tag über geschlossen, eine Maßregel die übrigens Alvincn nicht ausfalle» konnte, °a lhr her Zustand ihrer Mutter bekannt war. oder oenn doch bekannt schicu; die Quelle ihres Leidens blieb 'yr selbstverständlich fremd. Alviua n»d Paolo waren indeß unbemerkt bis auf le Straße gelangt, wo sie noch einmal anhielten um a" lausche,,. Alviua war in eine gelinde Apathie vcr- ' k"' die ihrem Geliebten sehr ungelegen kam, denn bedürfte Kraft gcnng, nm seine eigene Aufregung ;u . "Mvfcn uud entschlossen zu handeln. Er sah noch I?«^ auf das Gitterthor uud — - es war leine ^auschnug----------dieselbe wilde Erscheinung hielt an »cine,, Stäben, um auch alsbald hiutcr denselben zu ver-iHwmden. TaqesnculBeileu. — Ihre k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Gisela ist an den Maseru erlrcinkt. Die Art des Äusschlages und der begleitenden katarrhalischen Erscheinungen, wie das mäßige Fieber lassen einen normalen Verlauf erwarten. Es werden daher die Berichte nur zeitweife erfolgen. Dr. Widerhoscr. — (Anläßlich der internationalen, maritimen Ausstelluug in Neapel) haben auf Ver, wendung der k. italienischen Regierung alle italienischen Eisenbahnen den Ausstellungsgütern einen 50perc. Tarifnachlaß zugestanden und wird die Beförderung dieser Güter von den italienischen Hasenplcihcn nach Neapel durch ein königl. Kriegsschiff besorgt werden. Erforderlichenfalls will die italienische Negierung auch bei den Dampfschiffahrts-Gesellschaften für den dircctcn Seetransport der Ausstellungsobjecte von Triest und den dalmatinischen Häfen Ermäßigungen in Vorschlag bringen. — (Reisekosten der provisorischen Bezirks-schulinspect or en.) Ter Herr Minister fllr Cultns und Unterricht hat sich bereit erklärt, dem laut gewordenen Wunsche wegen Bestreitung der Reisekosten der provisorischen Bczirlsschlilinspcctoren aus Elaalsmillcln bis zmn Zustandekommen des Schulaufsichlsgcsctzcs für Nieder-Oesterreich wenigstens in provisorischer Weise nach Thunlichlcit gerecht zu werde», und hat in dieser Absicht angeordnet, die siir die einzelnen Vczirksschulinspccloren erforderlichen, jedenfalls auf den strengsten Bedarf zu berechnenden Reisekosten, welche nur paufchaliter bemessen werden dürfen, mit lhuulichstcr Beschleunigung in Autrag zu bringen. — (Ein bedauernswerther Ungliicksfall) ereignete sich Freitags Nachts im „Hotel Caudwirth" in Klagcnfurt. Es befindet sich dort eine Art Fallthüre, welche den Ausgang einer zu erbauenden Freitreppe bilden sollte, die bereits vor zwei Jahren projectirt, bis zur Stunde aber noch nicht ausgeführt wurde. Diese Thüre, sonst immer abgesperrt, hatte man nach der vor einigen Tagen vorgenommeneu Reinigung der 3hüren und Fenster zwar verschlossen, aber den Schlüssel abzuziehen vergessen. In der erwähnten Nacht hatte die Frau eines Gastwirlhes in Iudcnburg, welche im Hotel eingelehrt war und an starkem Durchfalle litt, trotzdem sie früher mit den Localitälen ziemlich vertraut schien, irrthümlich sich dieser Thüre genähert, dieselbe mit dem darin befindlichen Schlüssel aufgeschlossen, und ist hierauf in den Hofraum hinabgestürzt, wo sie momentan todt blieb. — (Ein bedeute» der Schnee fall) hat in den letzten Tagen in den obcrsteirischen Gebirgen stattgehabt. Anch in Tirol hinterließ dcr scheidende April eine Schneedecke, die weit iiber das Mittelgebirge hcrabreicht. Die Temperatur ist dort bedeutend gesunken, die Vegetation noch sehr weit zurück. — (Die Schiffahrt und der Handel Trie sts in, Jahre 1809.) Der Werth des Einfuhrhandels zur See betrug im I. 1869 : 114,426.240 Gulden, im I. 1868: 104,612.568 Gulden. Derjenige der Ausfuhr zur Ecc 1809: 115,93.'l.0i8 fl,, 1808: 111 Mill. 839,594 si. Der Gescmunlbclrcig der Ein- und Ausfuhr zur See betrug daher 230,359.264 fl. gegen 210,452.162 fl. im Vorjahre. Zu Lande wurden Waare» im Gesammi-werlhc von 100,989.306 fl. (gegen 95,135.353 fl. im Vorjahre) ein- und im Werthe von 68,318.838 fl. (gegen 61,547.152 fl. im Vorjahre) ausgeführt. Für die Ge-sammtbewegung ergibt sich 1869 ein Werth von 399 Mill. 667.468 si. (215,415.612 ft. bei der Ein- und 184 Mill. Paolo stand wie ein starres Marmorbilo. Zwci Abende nach einander dasselbe Begegnen, das tonnte kein Trngbild seiner überreizten Phantasie gewesen sein. denn das Gitter, welches er selbst anlehnte, stand nunmehr halb geöffnet. Der gchcimnißoollc Brcncsc wa> ohne Zweifel in den Garten eingedrungen, aus welcher Absicht? Ohne ein Wort zu sprechen, faßte er Alvina um den schlanken Leid uud half ihr so rafch wie möglich über die Fclsstufcn zum nafcn hinab. Sie merkte feine plötzliche Veränderung, sic'sah das unnatürliche Leuchten seiner schwarzen Augen, aber theilnahmslos, wie sie augenblicklich war. lag ihr jede zweifelhafte Deutung weit av. Du zitterst Paolo, begann sic leisc. Nein, ich zittere nicht, mich fröstelt; folge mir rasch zum Strande, dic Nacht dünkt mir so unhcilsschwcr, daß ich den Augenblick preise, wo wir zwischen Himmel und Wasser schwimmen. Ich bin ein Kind der See. auf den liebgewonnenen Wellen pulsen auch meine Lc» bcnsgcistcr doppelt höher und in deiner Umarmung blühen mir sodauu zwei ^rvcn in einem Athem. Paolo, ich fasse Dich nicht - Still, wir sind zur Stelle. — Auf wenige Schritte Entfernung lag das Boot. wclchcS bestimmt war sie aufzunehmen. Ein fchon etwas bejahrter Fifchcr drückle die Bordwand näher ans Ufer und half mit Paolo dem Mädchen beim Einsteigen. Die See war klar wie ein blaues Auge, ein Rudcrstoß, uud sie glitten über den traumhaften Spiegel hinweg. 251.850 ft. bei der Ausfuhr) gegen 373.134.667 st. im Vorjahre. — (Auflehnung gegen die Schul inspection.) Der ..T, B." meldet aus Meran unterm 2l.v. M.: Der dieser Tage cmgctommcnc Bezirtöschulinspector Nitter v. Schullern machte den zweiten Versuch, die diesmal amtlich angezeigte Schulvisilalion in Echönna vorzunehmen. Zu diesem Zwecke begab sich derselbe in Begleitung des Be» zirkshauptmannes und des Bzirtsschulreferenlen gestern Vormittags dorthin, fand die Gemeindevertretung und den Ortepfarrer beim Schulgebciude versammelt und auf das Erklären, nun die Visitation gemäß hohen Befehles zu halten, erhielten diese Herren vom Pfarrer den apodiktischen Bescheid, daß eine solche für Tirol gesetzlose Schulvisitation nie und nimmer gestattet werde. Dieser Erklärung stimmte die Gemeindevertretung bei. Nun nahm der Vezirkechaupt» mann nach längerer, in aller Ruhe gepflogenen Verhandlung ein Protokoll auf, in welchem der Pfarrer und die Gemeindevorstchung mit ihrer eigenhändigen Unterschrift be-stäligien, daß sie und vor allem der Herr Pfarrer die hohen Ortes angeordnete Cchulvisilalion unmöglich gemacht haben. Darauf begab sick der Pfarrer in die Schule und forderte die Kinder, wahrscheinlich zur noch größeren Vorsorge, ungeachtet des Protestes des Lehrers auf, sogleich nach Haufe zu gehen. — (Der Gemal der Prinzessin Mathilde, Fürst Analole Dem ido fs), von ihr seit 1845 geschieden, ist, 00 Jahre alt, seiner Krankheit erlegen. Er halle die Prinzessin Malhilde, die Cousine Na-polcous III., im Jahre 1841 geheiratet. Äls die Ehe ge-trennt wurde, setzte Fürst Demidofs in Folge Aufforderung des Kaisers Nikolaus seiner gewesenen Gattin eine lebenslängliche Nenle von 200.000 Nudeln au». Locales. — In Bezug auf eine in der letzten Nummer des „Tr!c,lav" enrc>ßencomil6 weigert sich, eine Eoncurrcnz zu leisten, und die Regierung verlangt diesfalls die Aeußerung des Gcmeindercuhcs. Die Nechlsseclion findet leinen Ncchlstitcl oder Vortheil für die Commune Laibach als solche zu cincr Beitragsleistung, abgesehen von der aus dem Stadtbesitz fließenden Concurrenzpflichl. daher die Section beantragt, die Bcilragsleistung abzulehnen. Wird ohne Debatte angenommen. Portrag der Finanzsec ti o n. GN. Dr. Schvppl berichtet in Betreff der Errichtung einer städtischen Assecuran^. Velannllich Hal der frühere GR. V. C. Snppan den Gegenstand im Jahre 1867 in Anreaung gebracht, der Gemeindcrall) aber darüber leinen Beschluß gefaßt. Eine Zuschrift der Präger städtischen Assecuranz gibt einige Daten über die Kosten einer solchen Anstalt. Diese Anstalt ist in erfreulichem Gedeihen begriffen. Es läßt sich nicht behaupten, 00ß die Errichtung einer städtischen Assecuranz bei dein Vrstehcn der Feuerwehr, der Seltenheit der Vrände und der Möglichlcil der Abschließung cineS ähnlichen Rnckversicherlmgsocrtrciges, wie der Prager, allen, falls mit der „Unione adriatica di Sicurt^" nicht Vortheil-Haft wäre; die Section stellt daher den Antrag, der Ge-mcinderalh wolle beschließen, der Magistrat habe sich vor, läufig an accreditirle Gesellschaften mit der Aufrage zu wenden, ob sie mit der Rücksicht auf die Seltenheit der Brände uud die bestehende Feuerwehr geneigt wären den Versicherte» der !i/aibacher Sladtgemeinde angemessene Ne-günstigungcn zu gewähren. Wird vhne Debatte angenommen Vorträge der Bauseclion GR. Stedry referirt in Betreff der Zusahrtflraße zum Lcnbach-Tarvlser Irachtenbahnhose, deren Herstellung 724 der Stadt von der Regierung augesonnen wird. Der Eigenthümer des Hauses „Zur neuen Welt" ist bereit, dasselbe zur Anlegung dieser Straße gegen eine VergUtung von 15.00t) fl. abzutreten, und es wird auch in einer Petition von Stadtbewohnern für diese Trace agitirt, während die beiden anderen Trace« auf Kosler'schem Grunde und hinter der Linienmauth weniger vortheilhaft und kostspieliger sind. Es wird beantragt, der Gemeinderath wolle die Herstellung besagter Straße, jedoch nur gegen Zusicherung einer Beisteuer aus dem Staatsschatze, übernehmen. Wird ohne Debatte angenommen. GR. Stedry referirt weiters in Vetreff der im laufenden Jahre vorzunehmenden Neubauten und der Canali-sirung im Kuhthale und stellt Namens der Section den Antrag, der Gemeinderath wolle die Dringlichkeit der nachstehenden Neubauten, als: 1. der Herstellung des Trottoirs längs der Häuser Nr. 37 und 87 und des Casinogartens und Gebäudes; 2. der Pflasterung der Iudengasse mittelst Steinplatten; 3. die Herstellung des Canales im Kuhthal; 4. die Reconstruction der Gradaschzabrücke; 5. Umgestaltung der Feuerlöschdepositorieu bei der Fleischerbrücke; 6. der Herstellung der Thurmuhr am Rathhause, anerkennen und den Magistrat beauftragen, die Operate und Kostenüberschläge zu verfassen und folche an die Vaufection zur Prüfung und fohinigen Borlage an den Gemeinderath zu leiten. Diese Anträge werden einhellig angenommen. Die Herstellung des Lanals in der Klagenfurlerstraße wird auf den Zeitpunkt vertagt, wo die Frage wegen der Zufahrlstraße zum Laibach-Tarviser Irachtenbahnhofe gelöst sein wird. GR. Bürger referirt betreffs der Herstellung der Thurmuhr am Rathhause, und es wird nach seinem Antrage beschlossen: 1. die Uhrmacher Pogatscknigg in Kropp, Aubel in St. Veit bei Sittich und Petrovcic in Oberlaibach zur Einsendung von detaillmen Kosteuüberschlägen aufzufordern ; 2. den Magistrat zu beauftragen, die eingelangten Offerte an die Bisection zur Antragstcllung zu leiten. GR. Bürger referirt ferners wegen Herstellung des Trottoirs am Casino. Der Antrag auf Herstellung desselben im Accordwege wird genehmigt. GR. Stedry referirt wegen Zahlung der Verdienstgebühren an C. Tautschcr: u,) für die hergestellten Vrük-ken am Moraste; d) für das Holzmaleriale der Stefans-dorfer Brücke (wird nach dem Antrage genehmigt), — o) für den Uferschutzbau am Kleingraben (wird beschlossen: 1. den Magistrat zur Auszahlung von 450 fl. und Ausfolgung der Caution an Carl Tcuitscher zu beauftragen; 2. dem Bauinspector aufzutragen, bei Herannahen des Herbstes in Betracht zu ziehen, welche Pflanzungen am Kleingraben angelegt werden sollen). Ueber Antrag des GR. Bürger wird die Zahlung eines Verdienstbetrages per 198 fl. für Schotter an Johann Zhernak bewilligt. Vorträge der Polizeifection. GR. Rudesch referirt über das Jahren mit Veloci-peds. Es wird beschlossen, die bezügliche Petition werde an den Magistrat als die dazu competenle Behörde zur Erledigung und allfälligen Gestattung von Erleichterungen in Betreff des Velocipedfahreus geleitet. Das Referat über die Brunnenordnung wurde auf die nächste Sitzung vertagt und wird das umfangreiche Elaborat lithographirt werden. Vorträge der Schulsection. GR. Kaltenegger referirt über die Realschuldota-tionsrechnungeu pro 1868 und 1869. Die Anträge: 1. Die Rechnungsvorlagen werden zur Ergänzung und Vervollständigung zurückgestellt; 2. das Begehren um Flüssig, machung der Dotation pro 1868 mit 900 fl. werde abgelehnt; 3. die Vorlage des Prämienantrages der Direction zugleich mit der Rechnungsvorlage gcwärtigt; 4. der Magistrat werde angewiesen, einige Rechnungsbeilagen bis zur Vorlage und Prüfung der Iuventarsergänzungen zurückzubehalten, — werden genehmigt. Schluß der öffentlichen Sitzung. — (Militärve ränderuugen.) Oberstlicutenai t Moriz Ritter v. Iotzlsou des Infanterie-Regiments Freiherr v. Kühn Nr. 17 wurde zum Oberst im Regiment er-nannt. Zu Majors wurden ernannt die Hauptleute Franz Knobloch und Gustav Watzl des Infanterie-Regiments Freiherr von Kühn Nr. 17, der erstere im nämlichen Regiment, der letztere im Regiment Erzherzog Leopold Nr. 53. — (Für die freiwillige Feuerwehr) spen-deten die Herren Baurath Schaumburg 2 fl., und I. P. Blau aus Großkanischa 10 Gulden. — (Lurus-Gemüse.) Einem Berichte der „Tr. Ztg." zufolge bilden gegenwärtig Frühgemüse in Wien einen sehr gesuchten und kostspieligen Luxusartikel. So soll der Preis eines Bundes schönen Spargels 10 bis 12, jener einer Gurke anderthalb Gulden betragen haben, und trotz solch' enormer Preise war der Absatz in den betreffenden Delicatessenhandlungen ein reißender. Bei der großer Productivität des Laibacher Gemüsemarktes und dem verhältnißmäßig beispiellos billigen Preise unserer Gemüse würde sich ja unseren Producenten eine sehr lockende Perspective zur Concurrenz auf dem Wiener Platze eröffnen, und es könnte damit einem bedeutenden Zweige heimischer Industrie ein neues, gewinnbringendes Feld erschlossen werden, wenn sich hiczu nur der rechte Mann mit dem nöthigen Unternehmungsgeiste findet. Könnte nicht der Garlenbauverein hier anregend und fördernd eingreifen? — (^iterarifche Beilage): Allgemeiner deutscher Mustcrbriefsteller und Universalhaussecretär von Georg v. Gaal. Der ausführliche Prospect wird der freundlichen Beachtung bestens empfohlen. Einaesendet. An alle Menschenfreunde, insbesondere die schöne, hoch» herzige Laibacher Frauenwelt! Während sich Alles dcö Mai erfreu!, slchl eine aiinc, durch dm Tod ihres Mamies ver,assenc Mutter mit ihren sllnf kleinen Kindern auf der Zaue-Vritcke, überlegend, ob sie ihrem trostlosen Leben ein Ende machen und ihre Kinder mil in die Fluchen stilr-zcn soll. Wahrlich cinc entsetzliche Lage, nmsumehr, als die Familie beflirchten mnß, dnrch den Nachfolger ihres Mamies anch noch ihrer gegenwärtigen Wohnung in dem Mauthhausc an der Tscher-niUschcr Brücke beraubt zn werden. Die geehrten Damen ^'aibachö werden demnach gebelen, die Suazierfahrlcn für den AlMnblick zum Tschcrnnlscher Vrüclen-Hänschen zu richten, wo sie ihre allbekannte Hcrzenegütc an der armen Familie zn üben Gelegenheit finden und, mit dem erhebenden Gefühle ihrer Franenwürde tausendfach belohnt, riicl-kehre» werden. Alle übrigen Beiträge übernimmt bereitwilligst die Redaction der „Laibachcr Zeitung," Ein Menschenfreund. Anzeige. Wir machen einem >>. l, Pnblicnm die höflichste Anzeige, daß wir am l. Mai !87<> ill TUicn, verlängerte Kärntm'r-straßc Nr. 57, ein ««nk- ,,,»«> HV««>,«< >^«»«>»»sT eröffnen. Der Fortbestand unseres Geschäftes gleicher Branche in Pest, sowie unsere Verbindung.» im ^n^ und Auslande setzen nnö in den Stand, alle» Anforderungen zn entsprechen. Wir empfehlen uns daher znm (fill- und Verkaufe von Htaats- lllld Ilidnstrieftapiercn, Gold »nl» 2il-bermimzel», Tialllte» :c. :c., sowie znr Bclorgnng von Börse-Geschäften an der Wiener, Pester, Franlfnrtcr n»d Berliner Börse. Unsere S P i c l g r sc l l s ch a f t c n, welche sich ihrer Vortheile halber der grüßten Beliebtheit erfreue», werden wir später dctaillirt anzeigen und dienen bereitwilligst mit Programmen gratis. ' Hochachtend Nyitrai k Comp., Wieu, verlängerte Kärntnerstraße Nr. 57, Pest. Iosefeulatz Nr. 5. Ncncllc Post. Aus Prag, 2. M^i, wird ncmcldct: Die czcchi-schen Fiihrcr sind zmiick.utchlt. Mau hofft, daß dic Anwesenheit deö Grafen Potocki das Ausglcichswerk sehr fördern werde. —- Im Agramer Landtag beantragte Zivkovlö eine Verwahrung gegen jede Ottroyirung in Sachen der Mililärgrelizprouinzialisirung und eine Re- präsentation (Bittschrift) betreffs Ueberweisung dieser Angelegenheit an den croatischen Landtag. — Die Delcga« lioncn sollen im September zusammentreten. — Der italienische Cmisnl in Buenos Ayres ist ermordet worden. An den dortigen italienischen Gesandten isl cme energische Note abgcgalla.cn, in welcher demselben eilige« schärst wird, schleunige Gciillglhuuug zu verlangen. -^ Garibaldi hat ein Manifest an die französische Armee veröffentlicht. Tellssr.lpliische ZUeckselcourst l>"lu 3. Mai. 5pcrc. Mclalliques 60 50. — 5>perc. MellllliqncS mit Mai' >md November-Zinsen 6<».5>0 5pcrc. National-Anlehen 69.60. — 1860er Staalsanleheil 95.80, ^ Vanlactieu 710. - Lredü-Aclien 250.—. — London l23.90. — Silber 121. . - Napo-lcoudor'S 9 90. Sandel und Golkswirthschastliches. Rudolfswerth, 2. Mai. Die Durchschnitts - Preise stellten sich auf dem heutigen Markte, wie folgt: st. li. si. ttl Weizen per Metzen 5 40 ^ Butter pr. Pfnnd . — i 50 Korn „ — .- Ass pr. Slüct . . - ! N Gerste „ — - Milch pr, Maß . — , U' Hafer „ 2 - Rindfleisch pr, Psd, - ^ 24 Halbfrucht „ - - > Kalbsieisch „ ^- 24 Heiden „ 3 ! 20 Schweinefleisch „ — ^' Hirse „ - — Schöpsenfleisch „ — — Kulnrich „ 3 20 Hähndel pr, Stilcl — ! ^ Erdäpfel „ I 90 Taubeu „ - 20 linsen „ 4 80 Heu Pr. Centner . 2,30 Erbsen „ 4 80 Stroh „ . 1 ! 10 Fisolen „ 4 80 Holz, harte«, pr. Klst, 6! 50 Rindsschmalz pr. Pfd, — , 45 ^ — weiche«, „ — ^ - Schweneschmalz „ 45»! Wein, rother, pr. Eimer 8!-' speck, frisch, — — ^ — weißer „ 7 -^ Speck, geräuchert, Pfd. — 4<» ^ Angekounnene Fremde. Nm 1. Mai, Ttaot Wieu. Dit Herrcu: Iclliucl, Geschäftsm, von TrieN. — i'cmesic, l. t. Licntcnant, von Stein, — Nrbantit. Gi>ls< Besitzer, von Höflcin. — Dollenz, Gntö-Bescher, von Wippacl,^ — Dr. Wolwilsch, von Klagenfurt. — Globotnig. von Eisnern. Malli, Handclsm., von Nenmarltl. Ritter von Gnlimannsthal, von Trieft. -- Pollal, Hnndelsm., von Nc»-marltl. - Malli. Lcdcrer, von Ncnmarkll. - Nciünann, Kfui-, von Siofot — Rntl, Kfm., von Wien. - l>ulj, Kausm., von Wien. — Knobloch, Geschäftsreisender, von Agram. -- Fc-stin, Handel«,!,,, von Gottschce. — Osura, Handclsn,,, voll Gottschec. - Hartmann, ztanflii., von Wien. Olefant. Die Herren: Sirottit, von Trieft. - Voduit, von Trieft. — Vattise. vo» Feistriz — Hanptig, von sscistriz. — Pollal, Kfm,, von Agram. —> Nanzinger, von Sanerbrun»' Bergant, Pfarrer, von KoHana — Pollal, Kanfm.. von Fcrlach — Pollak, Kansm., von Neumnrtll. - - Den, Kansm. von Ncnmarltl. -- Malli Angnst und Vinzeliz, von Nenmarlll. — Kraschuuitz, Fabrikant, von Nicderdorf. - Hren, von Vi' gann. — Hocevar, von Oberlrain. — Gruden, von Idria. -^ Sterguli, von Idria. — 6nk, von Idria — Stefin, von Rakel. - Merlin, Kfm., von Klagenfurl. — Mrdru, voil Vi-ganil. Schweiz, von Niedcvdorf. — Iunlar, von Fiumr. — Irllouschrg. von III -Feistri;. — PraZüilar, Bannnlcrnehmcr, von Stein. — Stern, Ksm., von Agram. — ttleln, Kf»', von Trieft. - Wntscher, Handelöm., von St. Barthelme. " Mcder. von Graz — Schwarz, von Graz. — Frau Rall, von Aszling. Baiser von vesterrcich. Die Herren: Scipioni, Mns'l"' von Verona, D'Etrce, Handelt,!,,., von Rom. — Künstlcr, Handelilm., von Graz. — Aspet, Hanbrlsm., von Graz, j 6 U. Mq. 324,44 -p 8,, SW m»ßig trilbe s. ' 3.^ 2 „ N. 324.7. -I-12.« SW. heftig z.Hälfte bcw. ^'" l10„ M. 325.., ,.!),, SW mäßig ganz bew. ,^" Wechsllnde Bowöllnng. Gegen Mittag und Nachmittags heftiger Südwest, Abends schwarzes Gewölle, etwas RcgcN. Das TagcSmiUcl der Wärme -s- 1»,>'1,', um 0-9" ilber dcM Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz u. K l e i n m a Y r. N^rl^nlil»»»».^» 2^ie„, 2. Mai. Die Börse verhielt sich. da ihr in keiner Richtung eine Anregung lain, m Mier Passivität, welche ihre Halttmg seit einigen Tagen charallerisirt Oh"t Wl>^l.NU^NU,l. das; in irgendeinem Artikel ein forcirte« Allögevat stattgcsnnden hätt^, ermangle sich nnter dem Drnct der vorherrschenden Geschaflöunlnst die Mehrzahl der Notirnnge», da die im Znge befindlichen Abwicllmigc» nicht dnrch Speculaiionötaiifc balancirt wurden. D^ii gesnnkenen Preisen der meisten stehen allerdings erhöhte Preise einiger Arlilcl gegenüber Mai, uotirle vom Beginn dcö Vurgcschäftcs bis znr i3rtlärungs,eit (halb 1 Uhr): Anglo 2l1'>, 2!)^! 5>0, Eredit 25)0.5>0, 249. 249,50, ^ombndeu 190.^0, I8!>.30. Franco 113.50. 114, Ban 70 75i' 71 Tramway 210.25, -0. 23', 234,Äarl^'ndwigS-Bahn 225.50, Pardnbitzcr 171.25, Rente 00.50, Sillicrrcntc 09.6»), 1860er l!osc 9ä.:^0. 1864er 116.25, Napoleons 9fl. 89 lr. s" Abaana des Berichtes notirtc mau: » H^. Allaemeine Htaat^schuld. ssUr 100 si. Geld Waar, Einheitliche Staatsschuld zn 5 pEt.: in Noten vrrzinsl, Mai-November 60 40 60.60 „ „ „ Februar-August 60 40 60,50 « Silber „ Jänner-Juli . 69.70 69,50 „ „ „ April-October. 69.60 69 70 Steilerauleheu rückzahlbar (?) . 98 75 99.— (.') . 97.50 98.- Lose v I. 1839 ..... 225.-227,-„ ,. 1854 (4«/,) zu 250 si. 90.- 91.^ „ „ I860 zu 500 fl. . . 95.50 95.?" „ „ 1860 zu 100 st. . . K'5. - 1<>5.5>0 „ „ 1864 zu 100 fl. . 116 25 116.50 StaatslDomäneli-Psanooriefe zu 120 ft. ü W. in Silber . . 128.50 128 75 ». iftrundentlastunftH-Obligationen. M Fllr 100 fl. M <5,eld Wnar<- Vohmen .... zu5pEt 95- 95.50 G"w°n......5« 74.75 75.20 Nleder-Oesterreich. . 5 97 ^ sj7 f,I Oder-OcNerreich . . ". '5 "^ ^'^^ '^^ Siebenbürgen ... „ 5 „ 75 25 76 — Stelermllll ... « 5 ,. 93—94^- Ungarn .... . b ^ 7975 80.— c?. Actic» von Vankinstituten. l Geld Waare Anglo-östcrr. Banl abgcst. . . 291.— 292.— Anglo-nngar. Vanl .... —.— —.— Bankverein.......232.— 234. - Bodrn-Ereditanstalt . . , . 374 — 37?.— Kreditanstalt f Handel u. Gew, . 249,20 249.40 Kreditanstalt, allgcm. nngar. . . 83 75 84 25 Escomptc-Gesellschaft. u. ü. . . 853. 855. Frauco-östcrr. Ban! . . . . 113.— 1 »3.50 > Gcncralbanl.......84.50 85 50 Nationalbank......708 — 709 — Niederländische Bant .... 98 — 99.— Vrrcinebant.......104 50 K'5.50 Veilehrsbaul.......109.— 110.- Wiener Bank......74,— 7«^- «». Actien von Transportunternel,« mungen. Geld Waarr Nlfüld-Fiumaner Bahn . , . 171.50 172 — Böhm Westbahn.....236.- 237.— Earl-i>udwig.Bahn.....226.— 22»i.50 Douan-Dampfschifff. Gcsellsch. . 578— 580 -- Elisllbeth-Wcstbahn.....193,75,194 25! Fcrdinllnos-Nordbahn . . . .2215—222'».—, Filnftirchcll-Barcser-Bahn . . l71.— 172.— Fianz-IolephS.Bahn .... 186.- 18650 Geld Waare > Leml>era-C,ern.«Illfsyer-Vahn . 200 25 200.75 i,'lot,d. österr........373.— 375,— Omnibus........137.50 138,50 Nndolfs-Vahn......163.75 164.25 Siebenbilrger Bahn .... 166.50 167.— Staatsvahn.......386.— 387.— SUd^hn . ......188.!^0 189.20 Süd-norbd, Verbind. Bahn , . 171,— 172.— Thciß-Äahn.......224 - 225.— Tramway........209,50 210.— «. Pfandbriefe (für 100 fl) Mg. «st, Bobeu-Credit.Anstall Geld Waare uerlosbar zn 5 pEt. in Silber 107.25 107 75 dto.in33I.r!!ciz.zu5pCt.inö.W. 90.25 90 75 Nat«onald. auf ü, W. oerloSb. zu 5. pEt........97.90 98.20 Ocst.Hypv. zu 5'/, pLt. rllckz. 1878 97.80 98.30 Ung.Bod.-Lred.-Änft. zu5'/. P(5t. 90 75 91.— D'. PrioritätSoblinatione». i. 103 si. l-l'udw «.i,S.verz,l.Em. 103.5,0 — — Oesterr. Nordwestbahu ... .9640 96.60 Geld M°re Siebenb. Bahn in Silber verz. . 90.5>0 91-^ Staatsb. G. 3«/.. i 5.00Fr. „!. E,n. 142 50 1^3 ^ Sildb. G. 3'« « 5)W Frc. „ . . 116 — N" '^ Slidb.-Bons 6 "/. (1870—74) „, i> 500 FrcS......245.25 245.75 Ung, Ostbahn......88.79 89-'"' «. 23,^' Pari«, für 100 Francs . . . 49 20 49,^" (3o«r4 der «cldsl»rten Geld W°°" K. Milnz-Ducaw, . 5 fl. K5j lr. 5fl. »bjrr. Napoleousd'or . . 9 .. 88j.. 9 „ 8i, „ Vereinsthalcr. . . 1 ., 82 .. l ., «^ " Silber . . 120 .. 85 « 121 « 1" " »raiuische Vrmldenllanuna.s-Obliciatwneu. Pr <-°atn°t,lun«: 86.- Geld. U4 W°°r«