PrSnuinrriiiious-Prkisr: Für Laibach: «an,jährig . . . s st. i fl. - kr. Halbjährig . . . A „ so „ Biericljährig. . . L . 75 „ 82r gustellxug ins Haus vierlei jährig 22 K.. «onallich S kr. Einzelne Nummern 6 kr. Lar dach er Nr 211. Anonime Mitlheilungen werden nicht berücksichtigt; Manuskripte nicht znrückaesendc!. Freitag, 15. September 1871. — Morgen: Ludlnilla. L l i a >1 l i o » abnholgasse Nr. i:>-. LtprüiU-!!! und Zusnalr»-Lurrau: !,sn,n>ipl>>^> Nr. «I «Buchhandlung rin 5». «.«Ni-inmiiM'Lff. vumbsrz). Insrrlionsprrisr: Ailr lie eiüjx.ili!,)« Petitzeile ü kr >>.!c>u:liil!ier Cinjchalrnng >> 5 kr :> 7 Ir. "!icnks!^m'.v> jl'terui.n '<» sr. L'ci zröxeren änjcraicü unt öfterer ^inschallüng >.^''!pr.^.""idcrN-batl. 4. Jahrgang. Die Erkläruxg der VcrfassmiWartei im Krainer Landtag. Unsere Leser wisse», daß die reaktionäre Majorität im krninische» Landtag in der vorjährigen Sitzungsperiode unbeanstandet in einer Adresse an die Krone den Fehdehandschuh gegen die Reichsver-fassung mit der Erklärung hinwarf, daß sie der rechtsgiltige» Grundlage ermangle — daß der Landtag demnach die Wahl in den Reichsrath ganz unterlassen würve, weun nicht der Nus des Kaisers ergangen wäre, wenn der Landtag nicht Rücksicht nähme auf die drohenden äußeren Gefahren, welche den sofortige» Zusammentritt der Delegationen und die Bewilligung der durch die Kriegsercignisse nöthig gewordenen außerordentlichen Mittel bedingten. Es ist bekannt, wie der Landtag die Wahl in das Abgeordnetenhaus in dem Sinne, wie es durch die Verfassung geboten, geradezu verweigert, wie er gleichsam zum Hohne gegen die klaren Bestimmungen derselben Abgeordnete nur mit Beschränkung aus Mes „außerordentliche Mandat" entsendet hat. Es lst leider auch bekannt und seiner Zeit scharf gerügt Werden, daß der damalige Reichsrath in seiner Zerfahrenheit so weit ging und die Wurde und'das Ansehen des Hauses so wenig achtete, daß er Abgeordnete in seiner Mitte duldete, welche ihm offen die Kompetenz bestritten hatten. Die Grundsätze, welche in jener Adresse ausgesprochen und von der Regierung nicht zurückge-wiesen worden waren, habe» als Zielpunkt de» nackten Föderalismus, sie perhorresziren eine gemeinsame Reichsvertretimg für Westösterreich, streben ihre Kompetenzen für die Landtage zu erringen und gestatten diesen uur eben das Wahlrecht in die Delegationen — angeblich als Stärkung dieser Institution für die Einheit des Reiches. Wie eine Landesvertretung, welche trotz des auf die Verfassung ge- leisteten Eides die wesentlichsten Bestimmungen derselben verletzt, die speziellen Verfassungsfragen von Gleichberechtigung der Nationalitäten, von Achtung der Grundrechte, von Freiheit der Lehre uns des Unterrichts, vou konfessioneller Dulssamkeit nnd Machrffäre versteht, davon hat sie bereits die mannigfaltigsten und schlagendsten Beweise geliefert. Es bedurfte darum keiner Sehergabe, um zu erkennen, daß die gegenwärtige Landtagösession die Sitzungsperioden der letzten fünf Jahre an unfruchtbarer Negation, an wüstem Gebahre» »ud terroristischen Ausschreitungen wo möglich noch überbielen werde. Es erfüllt »ns mit sittlichem Ekel, wenn wir an all die maßlosen Auölafsnugen unserer nalionalen LandtagSmajorität zurückveuken, jenes sinnlose Ge-schrei, jenes wüste Johlen und Lärmen, die statt Bernunftgründen gegen die VerfassnngSpartei ins Feld geführt wurden, uns ins Gedächlniß rufen. Während die Landtage unserer Nachbarn praktische, das geistige nnd materielle Landeswohl fördernde Gesetze schuseu, hatteu wir hier Jahre hindurch das uuwürdige Schauspiel, wie Männer, die als gewiegte Politiker gelten wollten und als Führer des Bolkes sich geberdete», sich' anstrengte», die Macht der Ideen nnd den Fortschritt der Zeit mit hohlen Fräsen, mit plnmpen Sofismen, mit schalen Witzen, ja mit Jnvektiven und Roheiten aufhallen zu wollen. In sorgfältiger Erwägung aller dieser Umstände hat die Minorität der Verfassungstreue» im krainer Landtage ihren vorjährigen Protest gegen das Vorgehen der Majorität bei der Reichsrathswahl wiederholt und den einmüthigen und unwiderruflichen Entschluß gesaßk, sich an den Arbeiten in dieser Landesvertretung nicht mehr zu betheiligen, i»sola»ge der Landtag sich nicht auf den Boden der Verfassung stellt, insolange er diese nicht als die unverrückbare Grundlage aller Verhandlungen betrachtet. Wenn wir nns auch von diesem Entschlüsse eine unmiitelbare Wirkung auf unsere reaktionäre und verfassnngsfeindliche Landtagsmajorität nicht versprechen dürfe», so müssen wir diesen Entschluß dennoch als eine ehrliche, mannhafte, würdige Kundgebung unserer Gesinnungsgenossen anerkennen, eine Kundgebung, die vermnthlich auch außerhalb unserer Landesmarken vielfachen Widerhall wecken und in Verbindung mit verwandten Beschlnßnnhmeu anderwärts dazu beitragen dürfte, die Situation rasch zu klären und unseren Gegnern, welche diesmal mit echt jesuitischer Erbschleicher« nach unseren konstitutionellen Gütern anslangen, die erborgte Ausgleichs maSke herunter zn reißen. Mögen sic noch so sehr jubeln, daß die ungesetzlichen RegierungSinanöver bei den Wahlen in Mähren den Persassiingsverrüthern die Mehrheit verschafft, gegen den cinmiilhigeu Wille» des de»tschen Volkes i» Oesterreich wiro man nicht aufkommen, das dürfte ein schwereres Stück Arbeit werde», als sich unsere Taboriie» nnd Minister-mamelukeu einbilden. Wir kennen die Tragweite des gethanen Schrittes, wir halten nns alle die Anfechtungen, alle die Siiiwürfe gcgctiwärkig, die man wider denselben im gegnerischen Lager erheben wird; wir sind auch bereit, gleich im vorhinein ans dieselben zn antworten. Der erste Einwurf unserer reaktionären Gegner, die nun ungeheuer konstitutionell geworden sind, weil sic das Taschenspielerstücklein aufzuführen gedenken, die Verfassungsrechte auf verfassungsmäßigem Wege aus der Welt zu schaffen, ihr erster Einwnrf also wird ganz sicher gegen die Verfassungsmäßigkeit eines solchen parlamentarischen StrikeS gerichtet sein. Man wird in jenem Lager, wo man die parlamentarische Fahnenflucht ordentlich organisirt hat, nicht müde werden, uns Vorlesungen zn halten über konstitutionelle Pflichten, man wird es unverzeihlich finden an diesen hartnäckigen Liberalen, wenn sic einen Jeuilleton. Was die Amerikaner für ihre Schule thun. Einem Berichte der „A. Z." über das Er-ziehuugs- und Unterrichtswesen in den Vereinigten Staaten entnehmen wir folgendes: In keinem lib^l ^ Welt sind die öffentlichen Schnlen so liberal dotnt, und ,st der öffentliche Unterricht so allgemein zugänglich wie in Nordamerika So wie ein neuer Staat aus der Wilduiß ins Leben springt gehört auch sofort in jedem Township, einem Bezirk von 6 englischen Quadratmeilen, die Zentral-sektion von 040 Ackern als Eigenthum dem Schul-fonds. Jeder Staat und jedes vermessene Territorium sind in Townships oder Bezirke von 6 englische,, Quadratmeilen eingetheilt, und jedem Bezirke hat man in neuerer Zeit, außer der erwähnten Zentralsektion, noch die 36. Sektion des Bezirks, also zusammen i 280 Acker Land, dem Schul-fonds durch Kongreßakte eigenthümlich überwiesen. Die Schule wandert mit den Ansiedlern als treuer Gefährte und Begleiter; denn wo neue Ansiedlnn-gen in irgend einem Bezirk entstehe», sind auch sofort Schule und vorher angewiesene Schuldolatione» vorhanden. Ten Staaten wie den vermessenen Ter-ritorien sind bis jetzt als Schnlfonds für die öffentlichen Frei sch ulen mehr als 68 Millionen Acker überwiesen; außerdem hat der Kongreß l,082.880 Acker Land für Kollegien und Universitäten den Staaten geschenkt, und schließlich sind für Errichtung von Ackerbau- und technischen Schnlen 10,260.000 Acker vom Kongreß den Staaten überwiese» worden. Für Uuterrichtsaustalten hat also das Nationalgouvernement überhaupt 79 '/z Millionen Acker Land als Geschenk gegeben, welche zusammen ein Areal bilden, das größer ist als England, Schottland und Irland zu-sammengenommen. Diese Liberalität des Gouver-nements beruht auf dem Grundsätze, daß eine republikanische Volksregierung nur in der Volksintelli genz und im Volksunterricht ihre stütze hat. Das Frcischiilsystem ist nun so eingerichtet, daß, je mehr Schulen in einem Bezirk und je inehr K nder in den Schulen vorhanden sind, eine um so größere Rate zur Unterstützung der Schule aus dem Staats-schulfonds gezahlt wird. In diesen unter der Ver- waltung des Staates stehenden Schnlfonds fließen alle Gelder ans dem Verkaufe des SchullandeS; diese Gelder werde» zinsbar angelegt u»d die Zinsen an die Schnlen vcrtheilt. Außerdem werden in jedem Township oder Bezirk »och Schul-steuern von alle» Bewohnern erhoben. Das englische Parlamentsmitglied Mnndclla bereiste im letzten Jahr die Union, um sich über das amerikanische Freischnlsystem näher zn unterrichten. Herr Mun-della erklärte als Resultat seiner Beobachtungen: daß in den Vereinigten Staaten die schönsten und geräumigsten Schulhäuser der Welt sind, daß die Liberalität und Mnnifizenz des amerikanische» Volks in der Fürsorge für gute Schulen einzig u»d über allen Vergleich dasteht, und daß für jedes Kind eine gute umfassende Erziehung dargebote» ist. Ein weiterer Vorznz des Freischulsystems ist der Umstand, daß der Religionsunterricht von diese» öffentlichen Schnlen grundsätzlich ausgeschlossen ist. Denn die Religion ist keine Staatsangelegenheit, sie ist vielmehr eine Privatsache, eine innere Gewissens- oder GefühlSangelegenheit des einzelnen Individuums. Da die Religions- und Gewissensfreiheit jedes einzelnen durch die allgemeine Konstitution garantirt Strich durch ihre schlaue Berechnung machen und auch einmal durch Leu passiven Widerstand die klug ausgetüpselle Aktion lahm legen und den Helden deö parlamentarischen Skandals ihre Hetze verderben. Man sollte denn doch glauben, daß unsere Gegner bei etwas Nachdenken und Ueberlegung cs nicht so unvernünftig finden werden, wenn wir auch einmal dem Grundsätze huldigen, „was dem einen recht, ist dem ändern billig," wenn wir die Waffe, die sie so oft gegen die Verfassung gekehrt, auch einmal zur Vertheidigung derselben anwenden. Denn nur, weil jede Aussicht abgeschnitten ist, im gegenwärtigen krainer Landtag die Vcrfassiiiigsrcchlc mit Erfolg gegen reaktionäre Vergewaltigung schirmen zu können, bleibt die liberale Partei dem «schau, spiel ferne, um nicht einmal durch ihre passive Assistenz dem Gewaltstreich die Sanclio» zu ertheilcu. ES waltet eiu großer Unterschied zwischen dem Widerstand der liberalen und dem der privilegirten Versassuiigsfeinde. Die letzteren beschworen die Achtung nnd Heilighaltung derselben, lengneten hiuter-hcr ihren rechtSgiltigen Bestand und wurdeu fahnenflüchtig, so oft das Diua nicht nach ihren, Kopfe ging: wenn aber die ersten sich gezwungc» sehen, znm Mittel der parlamentarischen Arbeitseinstellung zu greisen, so thun sic dies, weil sie die brutale Verkürzung ihrer Rechte verhindern wollen, weil sic der Reaktion sich nicht gefällig erweisen, die Macht deö Reiches nnd der Staatsidee, deren Ausdruck die parlamentarische Einheit Westösterrcichs, die nnver-kümmertc Ausrechterhallung des österreichischen Reichs ratheS ist, nicht schädigen lassen wollen. Die »vorin der Verfassung, das haben sic ost gcnug gestanden, könne Gegenstand der Erörterung sein, aber an den freiheitlichen Rechten und an der parlamentarischen Einheit, welche das Wesen der Verfassung bilden, dürfe nimmer gerüttelt werden. So lange der nationale und klerikale Fanatismus nicht znm Schweigen gebracht, so lange die jetzigen Anstände fortdauern, die Gegnerschaft sich »reigert, die Persassung als rechtskräftige Grundlage einer Verständigung auzu-erkenne», so lange der liberalen Fortschrittspartei eine herrschsiichtige Rückschrittspartei gegeiiübcrsleht. die nicht nur alle» Fortschritt verleugnet, sondern geradezu mittelalterliche Zustände heransbeschwören will, so lange ist eine Versöhnung der Gegensätze, ein „Ausgleich" unmöglich.________________________________ Politische Rundschau. Laibach, 15. September. Inland. Vom böhmischen Landtage sagen die czechischeu Organe, daß er als k o n st i tn i r e nd e S Parlament anzusehen sei, und daß er daher auch durch königliches Reskript zu eröffne» sei, nicht dnrch eine bloße ministerielle Zuschrift. Weiter findet es das Rieger'sche Organ selbstverständlich, daß die ist, so würde der Religionsunterricht, als Zwang in den Schule» cingesührt, eine Verletzung der Glaubens- nnd Gewissensfreiheit des Individuums sein. Individuelle Freiheit ist das Grundprinzip der allgemeinen Freiheit. Die öffentlichen Freischulen können daher von allen den verschiedenen christlichen Secten, von Chinesen, Juden u. s. w., ohne Verletzung ihrer individuellen Glanbensrichtuugen, besucht werden. Man verweist hier die Religion in die Kirche. Nur die katholische Geistlichkeit zeigt sich als Feind dieses freisinnigen Schulsystems und strebt mit aller Macht darnach, aus dem allgemeinen Schulsonds Unterstützungen für ihre katholischen Seetenschuleu zu er-lan gen, was ihr jedoch nimmer gelingen wird. Außer den Freischuleu existircu in allen Staaten 81 Nor-malschnlen, d. i. Anstalten, in welchem Lehrer und Lehrerinnen ausgebildet werden; je nach ihrer Befähigung nnd AnSbildnng erhalten dieselben dann Zengnisse der Austelluugsfähigkeit für Elementar-öder höhere Klassen. Die Erfahrung hat hier bewiesen, daß die weiblichen Lehrer im Unterricht nnd in der Erziehung beider Geschlechter, namentlich der jüngeren Klassen, ausgezeichnet befähigt und Wahlordnnng entsprechend abgeändert werden müsse, aus daß den Czechen die Majorität für immer gesichert weroe. Ueberhanpt werde die jetzige Session eine ungleich größere Bedeutung haben, als ihre sämmtlichen Vorgängerinnen. Der l4. September 187l werde denkwürdig lein in der böhmiichen Geschichte; zum ersten male nach Jahrhunderten sei das Geschick der Nation wieder in ihre eigenen Hände gelegt. Die „Wiener Zeitung" pnblizirt die Ernennung des Grafe» Bohuslaw Chotek, bisher österreichischer Gesandter in Petersburg, zum provisorischen Statthalter von Böhmen. Gras Chotek ist ansgesprochen „national," „feudal," „klerikal" und „föderal." Ihm wird also die Aufgabe zu- sallen, die Deutschen, in Böhmen durch alle Machtmittel, die der Negierung zu Gebote stehen, in den Ausgleich hineinzmreiben und es stehen nnsern Brüdern in Böhmen wohl harte Tage bevor. Aber Muth und Einigkeit werden sie anch die schwere Zeit überwinden lassen und Graf Ehoiek selbst scheint kein so felsenfestes Vertrauen in de» Erfotg seiner Mission zu haben, indem er eben nur „provisorisch" sein neues Anit bezieht, das heißt sich den Rücktritt in die diplomatische Karriere vorbehätt. Unter den Vorlagen, die im Prager Landtage eingebracht werden, befindet sich der Entwurf eines Nat i o ua l i t äteu - Ges etz es. Das>elbe ist in Betreff der Amtssprache der Behörden und Gemeinden im wesentlichen dem ungarischen Natio-nalitäien-Gesetze nachgebildet und ftatuirt die Bildung nationaler Kurien im Landtage. Die Ansgleichö-Proposiliouen solle» unter anderen die Krönung deö Kaisers als König, die zukünftige Bezeichnung der Behörden als kaiserliche uud königliche und die Beschwörung der Ausgleichs-gesetze in einem Krönungseioe, ferner die Vertretung der beiden Nationalitäten in den mit anderen Königreichen und Ländern gemeinsamen Repräsentativ-körpern »ach eine», bestimmten Berhältniß enlhatten. Das „Prager Abendblatt" veröffentlicht einen Artikel unter dem Titel: „Die Monarchen Zusain-menkuiift in Salzburg." Der Artikel besagt, daß das Freundschastsverhältniß zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland in de» wiederholte» Begegnungen der Souveräue u»d den Besprechungen der Staatsmänner einen ebenso feierlichen als beredten Ausdruck gefnnden habe. Darin liege die Gewähr, daß die einer solchen Verständigung inne-wohnende moralische Macht die Idee des Friedens nach Außen und Innen fördern werde. Die Rückwirkungen dieser Ereignisse auf die Beziehungen unserer Monarchie zu deu anderen, an den Zusam-mcukünsten nicht beteiligte» Staate» sei »ur iu dem Sinne einer weiteren Befestigung der ohnehin freundlichen und guten Beziehungen zu allen euro- häufig selbst den männlichen Lehrern vorzuziehen sind. Es ist auch an sich wohl zweifellos, daß weibliche Lehrer von der Natur schon zu Erziehern der Jugend bestimmt sind; liegt ja doch schon die Erziehung nnd Pflege fast nur den Müttern ob. Ich will hier bloS ein Beispiel «„führen, wie sehr das Verhältniß der weiblichen Lehrer die männliche Zahl überwiegt; nämlich in dem kleinen Staate Massachusetts sind 407 männliche und 5540 weibliche Lehrer für Freischnlen angestellt. Zur Hebung der Schulen tragen auch die Staats- und National-Affoziationen der Lehrer vielfach bei; in diesen Assoziationen und Versammlungen werden die wechselseitigen Erfahrungen mitgetheilt, Vorschläge zur Verbesserung gemacht und augenommen. Verschiedene Schulzeitungen sind ebenfalls hier ein praktisches Mittel zur Hebung des Unterrichtes. Die Besoldung der Lehrer richtet sich theils nach den niederen oder höheren Schulklassen, theils nach den Stadt- oder Landbezirken. Der Gehalt der Lehrer in höheren Klassen und in Städte» ist sehr liberal. Rechnet man die niederen und höheren Gehalte zusammen, so kan» man durchschnittlich 63 Dollars, bei 140 fl., monatlichen Gehalt der Lehrer annehmen. päischen Staaten im Geiste der Friedenspolitik aus-zusasse». Der Zusammenhang der jüngsten Ereignisse mit der inneren Entwicklung und den durch diese angestrebten Zielen ist gleichfalls ein unbedingt erfreulicher. Die nach Außen so glücklich ungebahnte Friedenspolitik wird auch auf das innere Friedens-werk nicht ohne nachhaltige Rückwirkung bleiben. Der deutsch-österreichische Volköstamm wird an der Intimität zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutschland erkennen, daß seine politische Bedeutung im Werke der Völkerverständigung unverkürzt ihren AnSdruck finden wird; aber anch die nicht-deutschen Elemente Oesterreichs werden bei einsichtsvoller Würdigung der geschaffenen Verhältnisse aus der gegenwärtigen Lage nur solche Konscgncnzcn ziehen können, welche das Versöhnungswcrk und die Herstellung des innern Friedens zu fördern geeignet sein werden. Die wichtigste Nachricht, welche zur Stunde über die Landtage vorliegt, ist die aus Brüun. Dort versammelten sich 21 Abgeordnete der deutschen Partei in der Lesehalle, um das Verhalten während der bevorstehenden Landtagsperivde zu bespreche». Die Sitzung war eine vertrauliche. So viel verlautet, einigte man sich in dem Beschlüsse vollkommener Fernhaltuug vom gegenwärtigen Landtage. Die deutschen Abgeordnete» M ähreus werden wie die Krains diesmal den Landtagssaal nicht betreten und nur einen Protest wegen Ungesetzlichkeit der Wahlen im Großgrundbesitze überreichen; dem, eö ist nicht anzunehmen, daß die ungesetzliche Versammlung, welche in der nächsten Zeit im mährischen Landtagssaale tagen wird, die rechtliche Unhaltbarst ihres Bestandes selbst anerkennen wird. Auch '^r Laudesausschuß hat die Prüfung der Wahlen eingestellt, ^ . Der Banus von Kroatien, Hofrath Suhaj uud fämmtliche kroatische Obergespäne sind auf die Einladung des Ministerpräsidenten in Pest angekoinmen, u», über die kroatischen Verhältnisse ;n berichten. Sämmtliche Genannte wurden vorgestern Vormittags von dem Grasen Audrassy empfangen uud kouferirtcu mit ihm durch mehrere Stunden, I» Angelegenheit Kroatiens stehen umfassende Entschließungen bevor, Ausland. Eo iuterefsirt vielleicht mauchcn Leser, was für schreckliche Dinge ei» Münchener Korrespondent der ultrainoutane» „Donauzcitung" von Döllinger zu berichten weiß: „Derselbe, sagt er, sei nicht mehr der frühere gelehrte Einsiedler, der nur innerhalb seiner Folianten Hause, sondern jetzt sei er unermüdlich thätig iu der Agitation uud sein Ziel sei die Nationalkirche; mit der protestantischen Geistlichkeit unterhalte er einen regen Verkehr und nicht selten komme es vor, daß ein armer protestantischer Vikar seinen Besuch erhalte. Er hoffe in der That es znwege zu bringen, daß vor der Opposition aller Gebildeten und vor der Feindseligkeit der Staatsregicrnngen sich die katho lische Kirche zurückziche und namentlich die römische Kurie ihre beanspruchte» Prärogative aufgebc; dann sei, so denke er, dic Zeit des Ausgleichs für die verschiedenen Konfessionen gekommen." Wenn Döl-linger in der That so weit dachte! Aber er steht ja immer noch auf rein katholischem Boden. Die Räumungs-Angelegenheit hat ciucu entschiedenen, wenn auch noch »och nicht ganz regelrechten Abschluß erfahren. Die preußischen Besatzungen sollten am 10. in der Früh die Forts von Paris, ferner die Departements der Seine, der Seine und Oifc und der Seine uud Marne verlassen. Sie werden freilich fürs erste iu St. Denis selbst noch durch bairische Regimenter abgelöst uud ersetz', welche so lange daselbst zu verbleiben haben, bis sämmtlicheS Material ans den Forts herausgezogen ist. Für diese Arbeit ist ein Maximum von zehn Tagen in Aussicht zn nehmen. Vou eiuer Verlegung des Oberkommandos aus Eompivgne verlautet noch nichts bestimmtes, und da die Uebei!-„ahme der dritten halben Milliarde noch immer in Straßburg nicht vollständig erledigt ist, so ist es nicht unmöglich, daß diese erste Räumung sich bis znm gänzlichen Abschlüsse dieses Geschäftes auf das Departement der Oise nach nickt erstreckt. Einige Dörfer i» der Umgebung von Paris, wie Mv»t-morency, Saniwis, Eaubvimc, Soisy, Mondignon, wurde» bereits am 0. d. von den Deutschen verlasse», die sich nach Meaux zurückzoge». In Versailles glaubte man, daß die Räumung der vier Departements in vierzehn Tagen vollständig vollzogen sei» werde. Verschiedene Briese ans Toulou bestätigen, wie ei» a»s Marseille vom in. September datirtes Telegramm nach Paris meldet, die von den Blätter» gegebene Meldung von der Entdeckung eines -EomplotS, welches darauf abzieltc, das Arsenal in Brand zu stecken und die Sträflinge des Bagno zu befreien. Man habe Zündstoff.:, an verschiedene» Stellen auSgcstreut, unter Sägespünen verborgen, gefunden. Man hofft Enthüllungen seitens der am wenigsten verdorbenen Sträflinge. Die Scebchordc führt die Untersuchung, nnd ihre obersten Beamten sind in der Präfektur znsammengetreten. Zur Tagesgeschichte. — Ein nach Prag gelangter Erlaß des Unterrichts-Ministers Jir ece k erklärt, daß für Schulinspekto-ren die Wahl von Lehrern, die bisher vielfach vorgekom-me», nichl mehr zulässig sei. Der Erlaß deulel ferner sehr genau an, daß 0er Unterrichtsminister die Schuliuspek-loren-Stelleu im Schnl-Jnlcrefse am liebsten durch Geistliche vertreieu sähe. Der Erlaß macht alö klerikales Attentat auf die Schulgesetze viel Aussehen. — Daö „Prager Abendblatt" schreib!: „Bon einem aufmerksamen Beobachter der Natur wird uns mitgelheill, daß verschiedene Anzeichen eines baldigen Eintrittes winterlicher oder doch sehr rauher Witterung vorliegen. In dieser Beziehung wird von unserem Gewährsmanne als besonders auffallend die Thatsache ^zeichnet, daß die Schwalben Heuer schon zu Ansau.; dieses Monats, obwohl gerade zu dieser Zeit die wärmste hochsommerliche Witterung herrschte und noch hinreichend Nahrung für diese Böget vorhanden war, ihren Ftug sildwärts angelrelen haben, so daß etwa seil acht Tagen nur noch hie und da ein derartiger verspäteter Zugvogel hier zu sehen ist; der Hauptabflug derselbe» sei am 5. September ersolgt. Weiler krn-statirt unser Gewährsmann, Laß die Meisen bereits hier angckommen siud, was sonst in der Regel erst drei ÄZochen später zu geschehen pflegt, dann daß die im Dezember nnd Jänner blühende Winterblume schon jetzt Knospen angesetzt hat, gleichfalls außergewöhnlich frühzeitig." — In rnthenifchen Kreisen ist ein arger Zwiespalt auSgebrochen, bei welchem es sich um die Zvrillischen Schrislzeichen handelt. Der Redakteur ^eS „Hospodar" nämlich, einer wirthschaftlichen Zeitschrift, wendet bei seinem Blatte die lateinischen Schrift-Zeichen an und hat auch eine Eingabe an den galizi-schen Landesschulralh gerichtet, in welcher er die Einführung der lateinischen anstatt der zyrillischen Schriftzeichen anch sür die Bolksschnlen begehrt. Darüber herrscht nun iu rutheuisch-uationalen Kreisen große Entrüstung uud der ketzerische Redakteur wird als Ver-rälher g°brandmarkt. — Der in Chemnitz verhaftete Sozialdemokrat Most gibt seinen Freunden seine folgende Tagesordnung bekannt: 1. Großer Ausstand — vom Bette. 2. Revolution, d. H. Umsturz des Strohsackes. 3. Es wird umgekehrt, natürlich nur in der Zelle. 4. Ich wasche meine Hände in Unschuld — nasses Geschäft. 5. Generalmarsch — in der Zelle auf uud ab mit dem Gedanken an das schöne Lied: „Fort hinaus!" 6. Aufruhr des Zuckers im Kaffee. 7 Vormittagssitzung — sehr langweilig, aber interessant. 8. Eintreffen der Futtervorräthe von Frau Biuk. (Großer Jubel.) 9teus Lösung der sozialen Frage, d. H. der Magenfrage. 10. Große politische Kombination, wie sie aus der Zeitung hervorgeht. 11. Nachmittagssitzung i siehe Vor-mittagssitzniig.) 12. Gründliche Vertilgung der Butterbrote. 13. Stumme Betrachtungen. 14. Einzug ins Lager. 15. Großes Konzert — der beiden Hunde unler meinem Fenster. 16. Er ruht auf seinen Lorbeer», — »ein! auf feinem Strohsack.,'. (Wird täglich wiederholt.) — Dieser Tage fand in Berlin die erste Generalversammlung des Vereins „Deutsche Mode" statt, dessen Tendenz es ist, die französische Mode zu verdrängen. Die „Krenzzeitung" bemerkt hierbei: Die Hauptsache bleibt, daß man über dem Franzosen in Paris nicht den Franzosen im eigenen Innern vergesse. Wenn die Mode nichts taugt, so ist es sogar besser, sie bleibt eine von draußen eingeschleppte Thor-heit, als daß sie hier in Berlin unter allerlei großartigen parlamentarischen Zurüstungen ausgeklügelt wird. „Deutsche Trachten," die nicht mit jeder „Saison" wechseln, das billigen wir; aber „deutsche Moden," das eröffnet uns die Aussicht, daß das alte Geschäft nur unter neuer, national-deutsch angestrichener Firma fortgesetzt werden und auch künftig eine Mode die andere ablösen soll. — Aus Stolzenau (Provinz Hannover), 1. September, schreibt man: „Betrunkene Schweine erregten im benachbarten Dorfe Leese große Sensation. Das Dienstpersonal halte beim Reinigen von Brannt-weinsässern den Bodensatz und Rest unachtsam in die sogenannte Tranklonne geschlittet. Die Thierc halten dann sonderbarerweise von dem ihnen gebotenen Fntter gerade das Dünne, also den Branntwein, begierig ge schlürft und das Konsistente znrückgelasscn. Zuerst singen sie ohne viel Grazie einen Tanz an, dann taumelten sie sehr uugeuirt, suchten in ihrem Elemente, dem kühlen Kolhe, mit wundersamen Geberden den süßen Schlummer, welcher bald ein ewiger zu werden drohte, jedoch bekamen die Patienten nach 24 Stunden Gesundheit und „Verstand" wieder. Während der Katastrose erscholl unter den vielen Zuschauern eine Stimme: Sühst, Fritze, just sau wörest Du vorgi- steru! (Siehst Du, Fritze, gerade so warst Du vorgestern !) Fritz schämte sich und schlich leise hinweg. Eine kürzere uud bessere Strafpredigt hatte er noch uicht gehört." — Aus Nußland wird gemeldet, daß, nachdem die große nordische Telegrusen-Geseüschaft die Kabel von Hongkong bis Shanghai und von da bis Nan-gasaki gelegt hat, am 30. August auch die Versenkung des Kabels zwischen Nangasaki und Wladiwostok und somit die Errichtung des submarinen Telegrafen zwischen Rußland, China und Japan glücklich vollzogen worden ist. — In dem Wyoming Territorium in Nordamerika haben die Frauen gleiche Rechte wie die Männer erhalten : sie betheiligen sich bei den Wahlen, sind Geschworene u. s. w. Eine höchst erbauliche Szeue hat sich durch diese Berechtigung erst kürzlich dort zugelragen. Sechs Fraueu waren mit sechs Herren bei einem Mordprozeß zu Geschwornen gewählt. Nach dortiger Sille werden die Geschwornen, bis sie sich Uber das Unheil geeinigl, eingeschlossen. Eine Einigung aber mnßle wohl ihre Schwierigkeiten haben; denn der Verschluß konnte während der ganzen Nacht nicht gehoben werben. Die Folge davon war, daß ein Dutzend Kinder die Nachbarschaft durch ihr Geschrei „nach Multeru" nicht schlafen ließen, und daß am folgenden Tage die Gallen von drei weiblichen Geschwornen eingezogen wurden, weil sie aus Wnlh über das uächtliche Ausbleiben ihrer Ehehälften dem Richter, welcher die Einschließung angeordnet, sämmtliche Scheiben eiugeivorsen hakten. _______________ Lokal- und Provinzial-Angelegenheiteu. Lokal-Chronik. — (Aus dem Landes aus schusse.) Nach dem Gesetze vom 27. Juli v. I. sollten schon am 26. d. M. die Gemeinden die Schubgeschäfte übernehmen, die bisher vom Slaale besorgt wurden. Da sich aber dieser Uebernahme Schwierigkeiten ent-g genstellten, so beschloß der Landesausschuß, sich au die Landesregierung mit der Bille zu wenden, die Schnbangelegenheiken möchten so lange noch von den belresfenden Behörden besorgt werden, bis die Einführung der Hanptgemeinden erfolgt. — Dr. Costa erörterte die Gruudzüge, nach welchen der Landesausschuß dem Land- tage die Abänderung des Gemeindegesetzes und der Wahlordnung der Stadt Laibach Vorschlägen soll. — Dr. Bleiweis legte einen neuen Entwurf für die Landeskrankenanstalt behufs Vorlage an den Landlag zur Bestäliguug vor. — (Der Landesausschuß von Krain) hat um die Förderung des Projektes der Verbindung der Rudolssbahn mit Triest mittels der Linie Tratta-Görz beim Handelsministerium auqefucht und hierbei die mannigfachen Voriheile hervorgehoben, welche feiner Ansicht nach die besagte Eisenbahnverbindung gegenüber der Predilbahn bieten würde. Das Ministerium hat darauf erwiedert, Laß es für durchaus nothwendig halte, alle zum Zwecke einer direkten Verbindung der Kronprinz-Rudolfsbahn mit Italien und dem adria-tifchen Meere beantragten Alternativ-Linien einer eingehenden Prüfung unterziehen zu lasten, und die Veranlassung getroffen habe, daß diese Prüfung, und zwir nölhigensalls an Ort und Stelle, durch Organe der Staatsverwaltung auch auf das Projekt Traua-Görz ausgedehnt werde. — (Die Ausstellung der Euder'fchen Aguarellbilder) dauert auch noch während der kommenden Woche fort, da die ursprünglich beabsich-ligt gewesene Ausstellung derselben in Klagensurl nunmehr unterbleibt. Gleichzeitig mit dieser Verlängerung der Ausstellung wurde der Eintrittspreis aus 10 kr. herabgesetzt. — (Der dramatische Verein) veranstaltet zu Ehren der Landlagserössnung morgen, SamStag den 16. d., im Theater eine Vorstellung, wobei auch Mitglieder des Turnvereins „Sokol" milwirken werden. Nach der Eröffnungsrede komml zuerst zur Aufführung: „M iMkosuwöll" („Er ist nicht eifersüchttg"), Lustspiel in 1 Akl; nach diesem die Produktionen des „Sokol," und zum Schluß: „?rmo 12 („Prinz auS Arkadien"), Posse mit Gesang. — DaS Reinerlrägniß ist zum Besten der Abbrändler in VH-marje bestimmt. — (Jstrianer und dalmatinische Ba h n proj ekte.) Wie man aus Wie» schreibt, sind die dalmatinischen und istrianer Eisenbahnen der Verwirklichung nicht so nahe als man glaubl. Es inußlen und müssen wohl auch noch neue Traßirungen vorgenommen werden. Die Jstrianer-Bahn hat auf dem Tschilschenboden mil bedeutenden Terrainschwierigkeilen zu kämpfen. Die neue Traße der dalmatinischen Längenbühn weicht von der alten wesentlich ab und geht nunmehr über Siverich am Fuße des Monte Promiua, wo sich die Kohlenlager befinden, deren Ausbeute nicht unbedeutende Bortheile verspricht. Der Ausbau der dalmatinischen Bahnen ist natürlich von dem Anschluß an das kroatisch-ungarische Netz abhängig; da aber für diese letztere Bahn, welche die Militärgrenze durchschneiden soll, nicht einmal die noihwen-digen Vorstudien gemacht sind, und die Jnleressen-Garanlie-Frage noch gar nichl angeregt ist, so dürfte das zisleithanische Dalmatien, des lransleiihai'ischen Kroatiens wegen, noch einige Jahre auf seine Bahnen warten. Einigen Ersatz dürste Dalmaüen in der Lösung der für das Kronland äußerst wichtigen „Na-renta-Angelegenheit" finden. Minister Dr. Schäffle beabsichtigt, daS Projekt über die Schiffbarmachung der „Narenta" und die Entsumpfung des Narenlaihale» dem nächsten ReichSrathe vorznlegen. Witterung. Laidach. 15. September. Nachts heiter. Morgeniiebcl, später heiter. Einzelne Feder-nnd Hansenwolken ans Nord gehend. Schwacher Ostwind. Wärme: Morgi-ns 6 Uhr -s- 5.2 ', mittags 2 Udr -s- 20.0' 0. (1870 -I- 18.3"; 186» 23.5"). Baro- meter 740 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme -s- ll.7", um 2.3" über dem Normale._____________ Angekommene Fremde. Am 1-1. September. I Blazii, Pfarrer, Dolenavas. — Marani,Han- delsmann, und Jeralla, Triest. — Faidiga, Adelsberg. - Eltel, k. k. Haiiptiiiaiin, Triest. — Bigoni, rnino. — Dr. Billing, Generalsekretär, nnd Berger, Säuger, Wien. — Pittner, Graz. — Mott, Nann — Heller, Graz. Vt l» »» Oswald, Privat. Steiermark. - Bellon. Architekt, Graz. — Lenk, Ingenieur, Baden. — Nvthei, Kfm, Gottsche. — Socher, Oedenbnrg. Jrkic, Notar, Gnrkfeld Nitter v Zhorse, k. k. Oberlientenant, Mähren II«?. Urbaniic und Krainc, Ternovo. — Höffer», Planina. — Ritter v. Höffern-Saalfeld, k. k. Landwehr^berlientenaiit, Wim. Korrespondenz der Ncdaktion. An die löbl. Postdirektion in Laibach. Abonnenten des „Laibacher Tagblatt" beklagen sich über unregelmäßige Zu stelluiig desselben, so neuerdings Herr Johann Morosic in SnZica. Nach dein Poststempel geht iluu das Blatt über Karlstadt und Delnice zu; er beklagr sich aber, daß er oftmals zwei bis drei Tage kein Blatt bekommt. Ui» Abhilfe wird gebeten. Herrn Buchh. L. hier. Die Aufnahme der übersendeten Notiz im redaktionellen Theile müssen wir, weil rein geschäftlicher Natur, in dieser Form ablehnen. Telegramme. Wien, 14. September. Die „Wiener AbenL-post" sagt in einem längeren Artikel anläßlich der LandtagSeröfsi'ung, daß unler den heule in ollen Landtagen, ausgenommen Galizien, Tnol unt» Triest, eingebiachten Regierungsvorlagen jene über Aeudeiilng der Wahlordnungen und der Landesordnun^en den hervorragendsten Platz einnehmen; die „Aliendpost" skizzirt den Inhalt der Vorlagen und die leiienben Motive, vor allein hervorhebend, daß in den Vorlagen am Pi inzipe der Jnteressenvertrelung festgehalten wird. Bezüglich der Zusammensetzung der Landtage würde in der Wähle, klasse des GioßgrunddesitzeS am Erfordernisse landlaflichcr Eigenschasl nur in Böhmen, Mähren und Niederösterreich sestgehallen; nur der große, nicht der landtäfliche Besitz soll eine abgesonderte Wähle, klasse bilden. Der Großgrundbesitz bildet in der Regel einen Wahlbeziik und einen Wahlkörper, in Böhmen soll derselbe drei Wahlkörper bilden. Der Großgrundbesitz behält seine jctzige Abgeordnetenzahl. An Stelle der Abgeordneten der Handelskam. mern treten Abgeordnete der Großindustrie. Bei allen Wählerklassen ist das Prinzip direkter Wahl in Ausführung gebracht. Wo Großgrundbesitz und Großindustrie mcht eine Wählerklass- bilden können, würde eine Wählnklasse der Höchstbesteuerten in Aussicht genommen; letzte, e soll in Salzburg, Vorarlberg, Görz, Istrien und Dalmatien bestehen. Bezüglich der Wühle,klasse der Städte und Landgemeinden wird beinahe durchgängig die Abgcord-netenzrhl der Landgemeinden vermehrt. In den Län-dern mit verschiedenen Nationalitäten wird die Wahl-bezirkSeintheilung derart geändert, daß die Wahlbezirke möglichst aus homogenen nationalen Elementen gebildet we den und jeder Wahlbezirk in der Regel nur einen Abgeordneten wählt. Die Virilstimme der UniversitätSrekloren wird aufgclassrn. Entsprechend dein NcgierungSprogramme der direkten Wahlen in allen Wählerklassen und Erweiterung des LandtagöwahlrechtS, tritt in den Landgemeinden die direkte Wahl an die Stelle der Wahl-männerwahl und wurde der Zensus sür die Städte und Landgemeinden möglichst niedrig gestellt. Derselbe beträgt im allgemeinen in den Hauptstädten zehn, in selbständig wählenden Städten acht, sonst fünf Gulden, sür die ReichShauplstadt wird ein Zensus von zwanzig Gulden beantragt. Bei allen Zen-suSanträgen ist die gezahlte Steuer (sammt Zuschlägen) verstanden. Zur Aenderung der LandeSordnung und der Vandtagswahlordnui'g ist künftighin die Zu sliinmung von zwei Dritteln sämmllichcr LandlagS-mitglieder erforderlich, wovon nur Böhmen ans genommen. WeiterS leglc die Regierung Enlwüife eines abgeänderten Anhanges zu den LandeSvrdnungcn vor. Eine Aendcrung bezieht sich darauf, daß, anSge nommen dcu Großgiundbesitz, die ReichSralhA-Wahl-grnppen so gestellt sind, daß auf jede Gruppe nur ein Rcicheralhöabgcordnclcr entfällt. Diesbezügliche Land-tagsantröge werdcn »nfassungSmäßiger NcichsralhS-behaudlurig unterzogen. Die .Al'cndposl" appclürt schließlich an den Geist der Versöhnung und des Entgegenkommens aller Völker Oesterreichs, um das von der Regierung mühevoll voibereitete Friedens-weik zu beschließen und die erworbenen konstitutio- nellen Grundlagen mit neuen, festen Garantien zu umgeben. Wien, 14. September. Sämintliche Landtage wurden heute e> öffnet. Ueberall, auSgenoinmen Lemberg, Triest und Innsbruck wurden Regierungsvorlagen eingebracht, betreffend die Abänderung der Landesordnung. LandeSordnungSanhang, so wie betreffs neuer Wahlordnung. In Oberösterreich verließen 16 Verfassungstieue den Landlagesaal, in Mähren ist die Linke abmescnd, in Galizien brachte Smolka einen Adrcßantrag ein. Im böhmischen Landtage wurde ein kaiserliches Reskript verlesen und jubelnd ausgenommen. Die vorgelegle Wahlordnung »nd das Nationaliläken»Gcsetz wurde auf die nnchsle Tagesordnung gestellt. Prag, 14. September Ein königl. Reskript an de» böhmischen Landlag knüpft an das Patent vom 30. Juli 1870 an, drückt den Wunsch zur Regelung der Beziehungen des Königreichs Böhmen zum Gesammlreiche aus, anerkennt die Rechte des Königreichs Böhmen und erklärt die Bereitwilligkeit des Königs, diese Anerkennung mit dem K> önnngSeide zu erneuern. Das Reskript fordert den Landtag anf zur Berathnng der staatsrechtlichen Verhältnisse des Königreichs Böhmen ohne Verletzung der Rechte der übrigen Königreiche und Länder. Es erwähnt schließlich als Regierungsvorlage einer neuen Landlagswahlordnung und eines NationaliiätengesctzeS. Wiener Börse vom 14. September. iPerc.Rente, öst.Pav. 58 85 ÜS S > dto. dto. öst.m Silb. v8.»0 KV — 'ose von 1854 . . . VS.— 8Ä ^0 ^sse von 18SV, ganze 08.L» S8 11.- II» L> Prämienlch. v. 1861 . It4 5V It5.— Sr»»> »roat.u. Sla». 5 „ 802^ kN S ^>«b«ndürg. „ r , ' k — «j.sv Kattonaldanl . . . 76L --7KI — Uinon - B-Iik . . . »57.r.-> 2^8.- L>,dttannalt . . . W84V1288.«' ». ö. EScompte-Ges. »rr. /luglo öfterr. Bank - ^48 4V ^^8 6(> Oeft. Bodencrcd.-L. . »«v.- Lü2.-Ocst Hvvotb.-Vanl, - .— —.-Lteier. E^comvt.-B!. »40 —.- Kranlo - Austria . . NX.IV 119 »v Lais, gerd.-ittordb. . ri>5 2>ii> S«dr-Hn-S-Icllsch. . >81,- I8'.i0 '^ail.Eliladeth-Bahn.üliv.iO »»> — Karl-Lubwig-Babn Lbv.iv L-iebenb. Eisenbahn . ji7L.kv »7:i -Staat«bahn. . . . 37S.—L7S.— »ail. Kranz-Sosefüd.. 2U5 üb WS>7> KLnst.-Barcler E.^D.?»72 -7-,Sr1sks. ^ /ialivn. S.W. vrrloSb. 88.7ö 8».— Bod.-Creditanst.! —! S-. -«llg.öst.Bod.-Srcdit. 1>!«.-5jw«.7ü die. m US U. rLS». ^ K7.Ä>! 88 — Oest. Hy-oth.-Bank. S d Lls. Südb.'-Ges. zu üWFr. dto. Bons 6 pLt. Nordd. (100 fl. CM.) Sieb.-«.(200«l.ö W.)! Staatsbahn Pr. Stück StaatSb. pr. St. 1867 StudolfSb.(LOOst.ö.W.) Franz-Jos. (200fl.S.) r.o«o. Lredit 100 fl. ö. LS. . Dvn.-Dampfsch.-Gef. zu 10V fl. CM. . Triefter 100 fl. EM. dto. 6V fl. S.W. Ofener . 40 fl. ö.Lö „ >'.2 „ 'patfiy . „ 40 . Lkarh .,4v» St.GenoiS, 40 , Wi.rdischgrätz 20 » Waldflein . SO „ ikezlevi«- . 10 » ttudclsssrift. 10 S.W. V? soLsol (3 Mnn.) ^tugSb. lO«,fi.südd.W. tzrankf. loofi. > „ «ondon 10 Pf. Sterl. Paris 100 Francs . BLÄH»«»». Kais. Müuz-Ducatru. LO'Francöflück. . . BereinSthale* . . . Cttber . . Geld Wur. —r-5L0 107 25 10?.ü< —L3l - -10k 105».2n 89 50 90--—ILO — —13'.-k^9 - 8 « 50 98.75 9V30 18S.K0 9j — ISO so 59 -34.-43 L2 - 38 SO 32 SO 24.- L1. 15.- 15.- 100.5l 100.80 117 8 45 80 L. 7" 9.45'-1.79 118.75 183 — 100 — I2i.bo 60. 35.-'4. 33.-89.-33-25-22 -17.-15.5- 100.6 100. r«E 118.- 45.90 5 71 9 4tt 1.79» 11-».- Telegrafischer Wechselkurs vom 15. September. 5perz. Rente österr. Papier 58.80. — 5perz. Äleiit-österr. Silber 68.75. — 1860er StaatSanleben 98.10. Bankaktien 765. — Kreditaktien 290.50. — London 117 65. — Silber 118 75. -- K. k. Münz-Dukaten 570. — Na-poleonsd'or 9.45'/,.___ ___________________________________ LostkULbe» werden bei einer soliden Familie znnächst dem Schulgebände in Laibach in Wohnung »nd sorgfältigste Belpflkgiing »ntcr billigen Bedingungen genommen. - Adressen werden a»>-> Gefälligkeit im Kouiptoir >.icse>, Blattes übernommen. Sprachunterricht. Ick zeige hiemit a», daß ich vom 1. Oktober d. I. an Untei'i'iolit in äei' fi'anröZiZoiion unü in den engliZotisn 8pnaoti6 crlheilen werde Durch mein vieljahriges Wirken als erste Lehrerin an eine», der größten Erziehungsiustitnte in Graz habe ich reiche Ersahrung im Fache der Pädagogik gesammelt, »nd dann wälirend meines sechsjährigen Änfcnihalies in Wien mir die bewährtesten Unterrichtsmethoden der besten Lehrer in den beiden vbgeiianitten Sprachen angeeignet. Für jen/ Mädchen, welche die äußere Schnle der >vw. FF. Ursiilinerinnen besuchen, werden Kurse von I I bis 12 Uhr Bormittags und von -t'/, bis 5'/, Ul>r Nachmittags, nud sür Studicrcilde, die während des Tages ihren Fach studieu obliegen, Abeudkurse in beiden Sprachen staitfiuden. Nähere Au-kunft: Ko»„ref;pl«t; Nr. »7, 2. Stock. Kundmachung. von 5 bis 7 Jahren werden im VMitmtmup- und MdunBlOtutt der ^»»dsäiaftsplat; Nr. 1V», zu jeder Zeit ansgeuvinmel'. ES werden den Kindern daselbst die Anfangsgriinde in den Lehrgegenstäuden der Bollsschnle, so wie den Mädchen in den verschiedenen Handarbeiten anf eine einfache, leicht faßliche Weise derart beigebracht, daß dieselben zeitgemäß znin EiiUritkc in höhere Klassen der öffentlichen Schulen vorbereitet sein werden. Auch wird daselbst erlheilt. (417) Eben erhalten: (420) Ankündigung. Tic Tticaterlo>,e Nr. 48 im 2. Ttock ist vom Be- giiine der Thcaiervorstellnugen sowohl für deutsche, Opern, als anch slovenische VorsteNnnge» täglich bis 14. November, von diesem Tage bis znm Schlüsse der Saison für jeden 4. Tag zn vermiethcn. Ansknnft ertheilt ans Gefälligkeit die Expedition dieses Blattes.______(419) IÄ Amid 41 2 hat blos seine Wohnung geändert und ist forwähreud tt6^nga886 dti-. 213 im Dr. Pougratz'scheu Hause ersten Stock, gegenüber der Burg, zu treffen, wo er in alle» Mund- und Zahnkrankheiten ordinirt, zahnärztliche Operationen mit größter Schonung vollzieht, Kunsizähne und Gebisse auö dem besten Ma terial nach de» bewährtesten Methoden aufertigt und zweckentsprechend schmerzlos einsetzt. Zahnwehl jeder und heftigster Art beseitigt dauernd LaS berühmte Pariser IiI'I'VIV, wenn kein anderes Mittel Hilst! Flk. ü, 50 kr. bei Herrn Apotheker (127—11) x rr. Unsere Wechselstube besorgt Len Ein- nnd Gold- und Silbermünzen, Banknoten und Devise» genan Börse werden koulautest esfektnir». (Nachdruck wird anf den zetznte» Theil eines kais. tiirk. Franken Prämien-Loses l-»»!«!«»» ii. TV. Die nächste Ziehung erfolgt schon am 1. Oktober l. I « » <»<»<» » , r», ««!«>. Rückkauf nach dem Tageskurse. — Emittirt nnd zu beziehen gegen Einsendung des Betrages Lurch die 0k8t6k'l'6io!i!8elie Lsntnal-Lank, 8tovk im «'lat- IV»-. !!. Berkanf aller Gaitnngen Staats- unL Industrie-Papiere, nach dem jeweiligen Tageskurse. Aufträge für die k. k. nicht honorirt.) ' (393—.5) Drvck von Jgn. v. Kleinviayr L ged. Bamberg in Laioach. Verleger uuv sür die Revaknoa «raakwortlich: Otto mar Bamberg