MbachelWMtmlg. Nr. 13«. Plän >, mcralio!> SPrciö: 3«> Comptoir ssnn,j. N ,, >>all'i. si. 5.5.0. Für die ZuslcUmi« m« Han« hnlbj! 5.« lr. Mit dci Post nanzj. si. 15, halbj. si. 7.5.0. Smnstog, ltt.Iimi Inscrtionsgedilhr bi« w Zeilen: lmal S0ll., ^m.hUll., Km. l sl.; jonst pr. Zeile im. «ill., 2m. 8tr., !!m. 10 l>. ii. s. w. Iiijeltionestempel jcdcsm. 30 lr. 187«. Amtlicher Theil. Sc. k. und l. Apostolische Majestät habcn mit Allerhöchster Entschließung vom 18. Mai d. I. den apostolischen Administrator der griechisch - katholischen Przcmysler Diimsc, Erzbischof in purUdu« tillt!linm Joseph S cm bral o w i cz zum griechisch »katholischen Erzbischof in Lembera, dann mit Allerhöchster Elilschli» ßnna vom 24. Mai d. I. den Domdcchanlcn dcS Lcm-dergcr Metropolilancapitcls Mathias Hirsch ler zum Bischöfe ritu« I3,tini von Pi'zemysl allergnüdigst zu ernennen geruht. Der Iustizminister hat die beim Zkoczower Kreis-gerichtc erledigten LandcsgcrichtSrathSstellcn dem Bezirks« lichter Nicolans K o stra t i cw i cz in Kulitow, dem Bezirksrichtcr Joseph Iasinöki in KroSno und dem StaatSanwaltssubstitutcn Heinrich Iakubowöki in Lemberg verliehen, ^ Der Iustizminister hat den Bezirksacrichlsadjuncten Joseph Scja in Cuszanow in gleicher Eigenschaft zum Bezirksgerichte in Kulikow übersetzt. Der Instizminister hat den Oberlieutenant-Auditor Emil Myskolczy und den Auscultautcn Marzcll TurzanSly zu BezirkSgerichtSadjuncten in Nadantz in der Bukowina ernannt. Der Iustizministcr hat die Bezirkögerichtsadjuncteu Adolf Filipet in Rndki, Anton Oborski in Vnsk und Adolf Ncszclylowicz in Bohorodzany über ihr Ansuche in gleicher Eigenschaft, den ersteren nach Nawa, den zweiten nach Kolomca und dcn drittln nach Viitotajow üdcrsctzt. Der Iustizministcr hat zu Vcziilsgclichtcjadjüliclcn im Lcmbcrgcr Obcrlandesgcrichtssprcngel ernannt: den Bezirtsycl ichtskanzlistcn Andreas Holubowsti in Iaworow für Drohobycz; dcn Bczirksgcrichtstanzlislcn Johann Brzczinsti m Bobrka für Nudki und die Auscultantcn Adolf Gürtler für Boho-rodzany, Thomas Sarama für Bust, Ludwig Sa-molewicz für Snialyn, Eyrill Mccinöli für Ka« tusz. LadislauS Waydowicz für Bohorodzauy, Vii-chacl Kosicwicz für Hussialyu und Franz Hof-Moll für Eicszanow. Der Iustizmiuistcr hat dcn Vorsteher des Lcm-bcrgcr städtischen Gruudbllchöumtcs Kasimir Ziem-bicli zum Viccrcgistrator der galizischcn Landtafcl und den Lembergcr Landtafcl - Ingrofsistcn Kasimir Paß-kowsti zum Vorsteher des Lcmbcrger städlischcn Grulid-buchsamtes ernannt. Der Iustizministcr hat dcn Hilssämlcrdircclions-adjunctcn Heinrich Steiner in Znaim znm Hilsö» ämlcrdircclor bei dem KreiSgcrichle in Olmiitz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Die letzten Jusglclchsuclhandlungrn. Laibach, 15. Inni. Die jüngste Smolka'schc Rede. in welcher für ein Zusammengehen der Polen mit der staatsrechtlichen, von Böhmen und Feudalen gebildeten Opposition plaidirt wurde, hat die Aufmerksamkeit wieder auf dcn von einer Seile jo hartnäckig angefochtenen, von der anderen fo sehnlich begehrten Ausgleich gelenkt. 6s dürfte deshalb an der Zcit sein, darüber ins Reine zu kommen, wcr eigentlich dcn jähen Abbruch der czcchi-schcn Ausglcichsvcrhandlungcn herbeigeführt und zu verantworten habe. In dieser Beziehung geht dem „Wandrer" von eiuer bei der Sache nicht bclhciligtcn Seile ei"e Nntcrsnchuny zu, die so streng objectiv gehalten ist. ^ß wir uns nicht enthalten können, dieselbe auszngs-beise hier folgen zu lassen. Sie lautet: „Es standen sich bei dcn Ansglcichsverhandlungcn "l'l dcn Ezcchcn zwei Anschauungen gegenüber, dic ein« ander kategorisch widersprachen, dergestalt, daß mit der Annahme der einen die andere vollständig vernichtet wurde. Ein halbes Nachgeben von beiden Tcitcn, so daß '""" sich in der Mitte begegnet hätte, schien logisch un-"'^lich. H^c Vcrmittlungsvcrsnchc, nllc noch so weit senden Eonccssioncn in Nebensachen führten doch immer 3U dem unausweichlichen Resultate, daß der eine oder der andere Theil das Grundprincip, worauf er fnßtc, aufgeben muffe. Die StaalSregicrnng sagte: Wir sehen ein, daß die Ecntralisation, wie die Dcccmbcr-Vcrfassnng sie feststellt, den Wünschen und Bedürfnissen der einzelnen Vändcr nicht entspricht. Wir sind auch bereit, diesen Bändern und namentlich dem Königreiche Böhmen eine größere Selbständigkeit zu gewähren. Aber das kann nnr ans verfassungsmäßigem Wege geschehen, nnr unter Mitwirkung des jetzt bestehenden Ncichsraths. Dic Ezcchcn erwiderten darauf - Wenn wir dcn Ncichsralh beschicken, so erkennen wir dadurch dessen Rechte an und geben unser Landesrecht auf. Mag der Neichöralh uns noch so viel Autonomie gewahren, so ist uns damit nichts gedient. WaS er heute gewährt, kann er morgen wieder zurücknehmen. Wir wollen unsere Autonomie auf unser Landesrecht gründen und nicht auf die Beschlüsse dcS Rcichsrathcs. Nicht der Rcichtsrath soll uns Rechte geben, sondern umgekehrt, wir Böhmen wollen an den Reichs-rath Rechte abtreten in so weit, als wir solches für die Einheit dcS ReichcS für nothwendig erachten. DaS Princip, daß nur unser Landtag und nicht der Ncichsralh die Quelle unseres Rcchtcs sci, dürfen wir nie aufgeben, wenn wir für die Zukunft Rechtssicherheit haben wollen. Es mnß also eine andere Vcrsammlnng znsammcutrctcn, die von allcn Landtagen dcs Reiches beschickt wird, nnd was dicse Versammlung beschließt, wird erst dann Recht, wenn jeder einzelne Landtag, zumal unser böhmischer Landtag zu dcn dort gefaßten Beschlüssen seine Zustimmung gegeben hat. Der Diffcrcnzpunlt liege also nicht in dem Mehr oder Weniger, was etwa an cinzelncn Rechten den Ländern zuerkannt werden sollte, sondern zunächst in der Vorfrage, wcr die Eompctenz habcn solle, der Rcichsrath oder der Landlag. Man sieht, hier war ein Mitlclwcg unmöglich. Von der einen oder der anderen Seite mußte das Princip ciufsscopsclt werden, wcnn der künftige Inhalt der NrichSliclsassimg zur Verhandlung kommen soUlc, Oa endlich entschloß sich die Staats >c-gicrung zum Nachgeben. Sie bot dcn Böhmen in Prag die Anflösung des jetzigen Landtages an, damit die künstliche Majorität, welche dnrch Mitwirknng der Regierung auf demselben geschaffen war, beseitigt und durch cinc föderalistische Majorität erseht werden könne. Als Gegenleistung verlangte dic Rcgiernng nnr, daß dcr auf solche Weise in seiner Majorität wieder fördevalistisck gewordene Landtag den nächsten Rcichsralh beschicken solle. Eine andere Bedingung slclltc dic Regierung nicht. Sie verlangte nicht, daß dcr Landtag dic Eompclcnz dcs Rcichsrathcs anerkennen solle. Dem Landtage hältc cs also freigestanden, abermals cinc Rechtsvcrwahrung gcgcn dic Compctcnz des RcichSrathes einzulegen. Die böhmischen Dcputirlcu wären in dcn Rcichsralh cii'gclrclcn. aber mit dcr ausdrücklichen Verwahrung, daß kein Be-schlnß dcs Rcichsrathcs rcchtsvcrbindlich sei, so langc dcr böhmische Landtag nicht nachträglich zugestimmt habc Damit aber war dcr Rcchtsslandpnnlt dcr Böhmen vollständig gewahrt. Ja, sie halten im Wesen das erlangt, was sie bisher gefordert, denn waS wäre ein solcher mit Verwahrung beschickter Rcichsrath dann noch anders, als eben nur cinc berathende Versammlung dcr Vertreter der verschiedenen Landiagc zum Zwecke des Ausgle.chcs ubcr dic künftige Rcichsvcrfassuug. als cbcn cinc folchc Vcr-sammluug. wie die Bühmcn sie selbst vorgeschlagen? Es lag duch sehr klar zu Tage, daß die Staalsrcgicrung cincr Umgestaltung der Ncichsocrfassung in föderalistischem Sinne nicht zuwider sci, sobald diese nur in dem , Rahmen dcr jctzigcn Verfassung" sich vollziehe, d. h. so-l'ald der Reichsralh sie selbst beantrage. Man wollte dcr staatsrechtlichen Opposition Gelegenheit gcbcn, dcn Rcichs-rath durch dcn Rcichsrath. dic Vcrsassnng durch die Vcr-sassnna. selbst zu modificircn, nnd nm die ,m Wege stehenden rechtlichen Bedenken zu beseitigen, gewährte stc dic Möglichkeit, daß sowohl der böhmische, als auch jeder andere Landlag nur mi, Ncchtsverwahrung beschicken könne, Oaß hicr von Scilc dcr Regierung ein Weg eröffnet war den die Vdhimn mit voller Sicherheit und ohne die mindcstc Gefährdung ihres Rechtes beschrcttcn konnten, licat klar vor Augen. Sobald einmal von 5?clte des Landtages und sciner Mandatare anf dcm Nc>chsrathc cinc kategorische Verwahrung gcgcn dic cndg.Itinc Eompclcnz desselben cingclcgt war. so war 'hr d'shcr.ge, Standpnnlt gewahrt. Wic der Erfolg der Verhandlungen auf dcn, Rcichsrathc sein werde, das war zwe,-sclhast Aber cs gab nur cinc Alternative. Entweder die Völker nnd Länder Oesterreichs vciständiglcn sich >mi dcu Böhmen übcr dic lünsligc Reichöverfassung dergestalt daß die Landtage ratihibircn tonnten — nun dann war das Ziel erreicht und der Kaiser halte, was des Kaisers, daS einzelne Land hatte, was des einzelnen Vandcs ist; oder aber man verständigte sich nicht; der Reichsrath ging rcsultatloS auseinander, eventuell der ^ölimischc Landlag ralihibirtc nicht, sondern legte sein Veto ein — nun dann standen die Ezechen genau auf demselben RcchtSstandpunlte, wie bisher; sie halten nichts vergeben und nickt eines Haares Breite aufgegeben oder verloren. Wohl aber hatten sie ihren guten, ihren patriotischen österreichischen Willen vor aller Well Angen >ul den Tag gelegt, mitzuwirken an der Constituirung dcs Kaiserstaalcs. so weit es ohne Aufgeben des Landes' rechtes möglich. Man könnte einwenden — und wahrscheinlich wird cs auch geschehen — oaß ja die Herren in Prag dcn Ausgleich gar nicht entschieden zurückgewiesen hätten. Indessen, ist cs nicht eine entschiedene Zurückweisung cineS Vorschlages, wcnn man einen Gegenvorschlag macht, dcr dcn Grundgedanken der ersten Proposition vollständig aufhebt und eben das Gegentheil davon an die Stelle setzen will? Die Czechen haben zwar die Beschickung dcs ReichSratheS nicht unbedingt zurückgewiesen, aber sie haben die Absicht erklärt, daß die erste Aufgabe des ncugcwählten Landtages die Eingabe einer Adresse an Sc. Majestät den Kaiser sein solle, in welcher um Berufung cincs böhmischen Landtages nach der Wahlordnung von 1848 und zugleich um eine Anerkennung des böhmischen Staats-rcchtcs von Seiten Sr. Majestät gebeten werdcu solle. Ohne crst auf das Bedenkliche des ersten Theiles der beabsichtigten Adresse einzugehen, darf man sich darüber Kinn- Täuschung hingeben, daß dieser zweite Theil, die Bitte um Anerkennung dcs böhmischen SlaatSrechtes, den Ausglcichevorschlay der Staatsregierung unbedingt zurückweist. DaS böhmische StaatSrecht und die December-Verfassung slchcn im schneidendsten Widersprüche miteinander. Sobald Sc. Majcslät das böhmische Staats-rcckt mlcilcnnt, so hebt cr dadurch die Dccembcr-Ver-fassulig auf, dcr Rcichsrath cflstirl nicht mehr, und cinc Ausalcichs-Verhandluna in dem Reichsralhe. wie dic StaatSicgierung proponirtc, war demnach unmöglich. Die Slaatsrcgicruna wollte ehrlich einen Ausgleich; die Ezcchcn wollten keinen Ausgleich, sondern einen vollständigen Sieg. Sic verlangten von Sr. Majestät dem Kaiser, daß cr schon vor dcr Verhandlung mit dcn übrigen Lmidcin dic Frage rein und entschieden zu ihren Gunsten entscheiden sollte. Die unausbleibliche Eonscqucnz wäre dann cinc Sistirung dcr December-Verfassung gewesen uud dic Zusammcnberusung eincs neuen berathenden vereinigten RcichsralhcS. Abgesehen von dcr gewaltigen Sensation, welche dicsc abermalige offen conslalirte Vcrfassuugslosigtcit Oesterreichs in ganz Europa gemacht habcn würoc, war dcnu nicht nur zu befürchten, sondern sogar mit evidenter Gewißheit vorherzni'chcn, daß die in solcher Wcisc inS Angesicht geschlagene deutsche Partei nicht nur zur schroffsten Opposilw" aufgestachelt wor« dcn wäre, sondern daß sich auch fast ulle deutschen Län-dcr dcr Beschickung dicscS vereinigten RcichsratheS enthalten hätte». Dic Rollcn halten dann einfach gewechselt, statt dcr Ezcchcn blicbcn dann die Deutschen weg, und dieses Wegbleiben der Deutschen wäre für die Existenz dcs Kaiserreichs denn doch noch etwas gefährlicher gewesen, als die bisherige Enthaltung der Ezechcn. Nein, daS ist keine Al,sglcichung5ftolilit, das ist eine Politik dcr ttiumphirciidcn, rachsüchtigen Rechthaberei des einen VollSstammcs über den andern, daS ist keine österreichische Politik, sondern die engherzigste, leidenschaftlichste Politik, cincr einzigen Nationalität. Wir lönncn uns nicht verhehlen, daß die von den Feudalen aufgestachelten und hinters Licht geführten Ezechcn, indem fie den Versuch zum Ausgleiche zurückweisen, leinen glänzenden Beweis für ihre slaalömännischen Eigenschaften abgelegt habcn. Am wenigsten haben es die sogenannten Feudalen selbst cicthan, die in demselben Augenblicke dcr Declaration beitraten, als cbcn dcr Versuch zum Ausgleiche gemacht wurde. Wenn sic der Declaration ihre Zustimmung nicht versagen konnten, warum dann nicht finher, warnm eben jetzt? Man kann sich dicscS Manöver nicht anders erklären, als ans ihrem Wiinschc, daß dcr Ausgleich scheitern solle. Wcnn dem jetzigen Ministerium dcr Ausgleich gelang, so befestigte cS sich in seiner Stellung; wcnn der Kaiser dagegen die December-Verfassung auf Grund der beabsichtigten Adresse sistirte. so musne das jetzige Ministerium natürlich ab. treten uud durch ein aus den Feudalen zusammengesetztes Mmlsterlum ersetzt werden. Mit diesem Ministerium kein AuSglclch, werde daraus was wolle. Die Personen- 976 frage wog schwerer, wie die Reichsfrage. Rancune und Selbstsucht trugen bei den Feudalen den Sieg über die Rücksicht auf ..Kaiser und Reich" davon. Daß Graf Potocli. bestürzt über diese so ganz un-erwartete, principielle Zurückweisung, an dem Gelingen des Ausgleichs verzweifelte, und rasch nach Wien zurückreiste, das läßt sich leicht erklären und verstehen. Eine andere Frage freilich ist, ob es nicht zweckmäßiger gewesen wäre, mit der Maßregel der Auflösung sämmtlicher Landtage, mit Ausnahme des böhmischen, noch etwaS zurückzuhalten, in der Hoffnung, ob sich bei reiflicher Ueberzeugung die Czechen nicht noch eines Bessern besinnen würden. Jedenfalls darf die Hoffnung, daß der Ausgleich zuletzt doch noch gelingen werde, auch jetzt nicht aufgegeben werden, denn er ist einmal die nicht zu um> gehende Lebensfrage des Oesammtreichs und jede auch noch so gerechte Empfindlichkeit muß schweigen, wo so Großes, wo Alles auf dem Spiele steht." politische Uebersicht. Laibach, 17. Juni. „Oftin. naz," meldet, der österreichische Gesandte Baron Kübeck sei vom Kaiser Franz Joseph beauftragt, ihn bei der Einweihung des Denkmals für die in der Schlacht von Solferino Gefallenen zu vertreten. Der Gesandte möchte aber auch. daß eine Vertretung aller Regimenter, die dabei betheiligt waren, mit einem General an der Spitze erscheine, und es seien darüber Verhandlungen im Gange. Im Schooße der czechischen Nationalpartei gährt und brodelt es, und nur an der eisernen Parteidisciplin der Czechen liegt es, daß die Spaltungen unter den „Vertrauensmännern der Nation" nicht schon längst zu Tage treten. Die Rodomontaden der Blätter, schreibt man aus Prag, sind nur dafür berechnet, die Gedankenlosigkeit der gegenwärtig von den Führern zu beobachtenden Politik zu maelüen Niemand weiß, wo hinaus dies soll, und spricht man den einen oder den anderen Declaranten. so kann man von ihm die stereotype Ant» wort erhalten: ,.<3o kann es nicht fortgehen." Der Umstand. daß die Einzelnen dies bisher ganz rückhalts-los geäußert batten, bei den Parteikonferenzen jedoch Niemand den Muth hatte, dies ebenso rücksichtslos aus» zusprechen, bestimmte einen Declaranten, den Prager Adoocatcn Dr. Skarda, jüngst in der Bürger« Ressource eine Conserenz solcher stiller „Malcontenten" einzuberufen und zu fragen, was denn eigentlich die Ziele der Herren Rieger-Clam-Thun seien. Keiner vermochte darauf eine Antwort zu geben, statt dessen ertönte »mter wenig schmeichelhaften Bemerkungen über das Rieger'schc Memorandum fast um«0iio der Ruf: ,,So kann es nicht fortgehen." Beschlossen wurde bei dieser Conferenz nichts Besonderes, ausgenommen, daß man sich dahin einigte, die Declaranten vom Flachland gleichfalls um ihre Anschauungen über die Lage zu befragen und selbe zu einer Besprechung nach Prag zu laden. Der Ruf: „So kann eS nicht fortgehen" findet vom Flachlande täglich ein stärkeres Echo und es ist möglich, daß er binnen Kurzem fest genug ist, um den Terrorismus der Führerschaft Riegcr-Clam zu brechen. Dem Vernehmen nach sind die Behörden der südlichen Reichstheile bereits von Wicn aus verständigt worden, daß nach den neuesten Mittheilungen der italienischen Regierung die an der österreichischen Grenze angesammelten Banden vollständig auseinandergesprengt MiMon. Die diesjährige Kunstausstellung. I. Es ist eine sehr angenehme Aufgabe des Provinz-feuillctonisten, wenn ihm Gelegenheit geboten ist, über eine Kunstausstellung zu referiren. Wohlgemerlt, zu re-feriren, denn ein Kunstrichteramt will sich der Feuilletonist nicht anmaßen, er will es nur versuchen, dem Pnvlicum ein kleines Vademecum, einen anspruchslosen Führer durch die gegenwärtig der Kunst gewidmeten Räume der Rcdoute zu bieten, der seine Befriedigung nur in dem Gedanken suchen wird, zum Besuche der durch den Eifer einiger Kunstfreunde und das verständ-nihvollc Eingehen des Publicums ermöglichten Ausstellung angeregt zu haben. D>c heurige Ausstellung ist eine in mancher Beziehung höchst interessante zu nennen. Dieses Urtheil füllt nicht allein Ihr ergebener Diener, sondern er hat bereits vorgestern, als am Eröffnungstage der Ausstellung Gelegenheit gehabt, dasselbe von ganz competenten Persönlichleiten bestätigt zu hören. Nicht nur das Historienbild, auch die Landschaft, das Genre, selbst das Stillleben, das wenigstideale, aber dafür vielleicht das dankbarste Feld der Malerei, sind würdig vertreten, wie unsere Leser hoffentlich auS den folgenden Zeilen entnehmen werden. Wir beginnen mit Nr. 1, dem ersten und vielleicht vermöge seines Inhaltes größten Bilde, von Ludwig Thier sch in München »Paulus predigt auf dem Areopag in Athen." Thiersch ist vielleicht worden, und daß demnach, wenn ?s sich auch empfehle, die angeordnete Ueberwachung im Allgemeinen auch jetzt noch fortbestehen zu lassen, von allen besonderen Sicher-Heits-Vortehrungen Umgang zu nehmen sei. In Bezug auf Süd tirol ist ein Project auf» getaucht, dessen Realisirung gewiß nicht zu den Unmöglichleiten gehört, und im Falle des Gelingens sogar der liberalen Partei eine unerwartete Stärkung zuführe» würde. Eö handelt sich nämlich darum, die Wälsch-tiroler, die sich bisher vom Innsbrucker Landtag fern hielten, zur Beschickung des Landtages zu vermögen, in welchem Falle dann die Wahrscheinlichkeit nahe liegt, daß die vereinigten deutschen und italienischen Liberalen die ultramontane Partei in die Minorität drängen. Der Plan hört sich gar nicht so übel an, nur stellt sich von selbst zunächst die Frage auf, um welchen Preis er durchgefühlt werden kann, d. h. welche Zugeständnisse den Südtirolern eingeräumt werden müssen, damit sie zu dieser Coalition die Hand reichen. DaS Pester Wochenblatt ..Honved" hatte die Nachricht gebracht, daß die großen Herbstmanöoer von der Linienarmee und Landwehr gemeinschaftlich werden abgehalten werden und daß an den diesbezüglichen Vorbc-rathungen unter dem Präsidium des Erzherzogs Albrecht. General Gab lenz und noch 10--12 österreichische Stabsofficiere lheilnehmen, wo hingegen ungarischer-seits blos Henneberg und Dobay als Commissions-mitglieder der ganzen Cr«mc der gemeinsamen Armee gegenüberstehen. Das „Amtsblatt" berichtigt diese Nachricht dahin, daß ungarischerseits zwar allerdings die Herren Hen neberg und Dobay an den Commis-sionsberalhungen theilgenommen haben, daß aber die gemeinsame Armee ausschließlich durch General Gab-lenz und Oberst Fröhlich vertreten war. Der Vorfall in Cairo, welcher zu der dem Gc-neralconsul v. Schreiner gewährten Satisfaction An» laß gab, war folgender: Dm l,8. Mai wuidc der ungarische Staatsangehörige Marino Santarelli. Ca> fetier, vor einem öffenilichen Hause, wo er deS Nachts Lärm machte, aufgegriffen und vor die Polizei geschleppt. Hier beleidigte er mit «roden Worten den Commissar Mehmeo Bey, einen Nlffen des Kriegsministers. Dic> srr ließ dem Manne 50 Riemenst, eiche auf die Fußsohlen versetzen. Die Klage kam oor's Consulat, und dieses verlangte eine eclatante Satisfaction. Der seme Befugniß überschreitende Beamte wurde .denn auch e^yft» tisch-exemplarisch bestraft, d. h. zu 6 Monaten Zwangsarbeit am Bahret Abiad, und nachher auf 5i Jahre Exil ebendaselbst ^was dem TodeSnrlhcil gleichbedeutend ist) verurthcilt. Das Urtheil wurde in Gegenwart deS Beschädigten, vieler Unterthanen dcr österreichisch-ungarischen Kolonie, der egyptischen Aehölden nuo des Dc-lcgirten des Consulates pudlicirt, und Mchmcd Bey in Ketten am 30, Mai nach Chartum expedirt. Der Gouverneur von Cairo drückte dem Gcncialconsul sein Leidwesen über den Vorfall aus, Sheriff Pascha that dasselbe, und zwar im Namen des Khedive. Der Ge-neralconsul hinwieder begab sich zum Khedive, um diesem für die schnelle Genugthuung im Namen dcr östen'.-ungar. Regierung zu danken. Die „Allg. Ztg." veröffentlicht den Wortlaut des P rotestes der Oppositionsbischöfc yea.cn den gewaltsame,, Schluß der Generaldcballe über das Infallibilitätsdogma. Derselbe stammt aus der Feder des Cardinals Rauscher und wurre. mit 93 Unterschriften versehen, am 5. d. M. vor Eröffnung noch mehr als ein anderer berufen, ein Historienbild mit dem Hintergründe des griechischen Himmels zu malen, denn er ging 27 Jahre alt. im Herbst 1852 ua l> Athen, wo er eine Professur der Malerei an der Kunstschule erhielt. Der Künstler hat einen der interessantesten Momente in der Geschichte des Christenthums festzuhalten gesucht, den Moment, wo der griechisch-gebildete Jude aus dem cilicischen Tarsus, dcr Convertit. der die Schule der Pharisäer durchgemacht, als Apostel des neuen Glaubens den Sitz alter Kunst und Weltweisheit, Athen, besucht. Hier wandelt er mit Wehmuth zwischen glänzenden Altären und Götterbildern, redet vor dem Volle und den staunenden Philosophen von dem wiedererstandenen Heiland und hält einen Vortrug auf dem Areo-pag. dem Hügel des Ares (Mars), auf welchem dcr älteste und berühmteste Gerichtshof der allen Welt tagte und in dessen Compctenz auch Neuerungen in der Religion gehörten. Wir sehen den herrlichen Denkerkopf des Apostels in der Mitte des Bildes, um ihn gruppirt Zuhö« rcr der verschiedensten Art. Da sind im Vordergründe an einem Opfersteine, dessen Inschrift wir fast glauben entziffern zu können, die Priester, welche gegen den Ver» kündiger einer unblutigen reinen Gcisteslehrc die Faust ballen, dort sind junge und alte Philosophen in Nachdenken versunken über die tiefsinnige Lehre von dem „un-> bekannten Gott", dessen Altar sie selbst ahnungslos aufgerichtet, der Himmel und Erde geschaffen, den sie, wie der Apostel sagt, alle suchten, als ob sie ihn fühlen und finden müßten, der nicht ferne fei von eincm Jeglichen unter ihnen. Denn ,.fo fchloß der Apostel mit dem Ausspruche eines griechischen Dichters, „in ihm leben, weben und sind wir, wir sind göttlichen Geschlechtes." Sie hörten ihm ruhig zu und ein Dionysius vom Areopag, also einer der Richter, wurde sein Belenner, sowie ein der Specialdcbnttc an den Präsidenten übcrßclicn. Dieses wichtige Äctcnstück lautet: „Hohe, ehrwürdigste Herren! Aus dem Wesen der Concilien selbst folgt, daß die Befähigung, einem Votum die begründenden Motive, auf welche dasselbe sich stützt, beizugeben, nicht daö ausschließliche Privilegium einiger Vater, sondern ein allen gemeinsames Recht ist, und dieses muß um so gewissenhafter gewahrt werden, je bedeutender die in Frage stehende Angelegenheit ist. Die allcrbedeutendste Angelegenheit aber ist eine Definition, welche dem christlichen Volte irgend eine Lehre als eine von Gott geoffenbarte vorlegt. Jenes uns nach der Tagesordnung zugeschriebene Recht wird in den Gcne-ral-Longregationen geUbt, darum können die dnrch Stim menmehrheit Ueberwiegendcn die Discussion nicht zum Ad bruch bringen, ohne das Necht der Väter, welche ihre Stimme abzugeben im Begriffe stehen, zu schädigen. Dies aber ist gestern geschehen, und darum thnn wir Euch, hoch-ansehnliche und ehrwürdige Vorsitzende, solches hiemit tund, auf daß unser Protest, betreffend das Recht der Väter, ihrem Votum die Gründe beizufügen, offen bezeugt werde und bleibe. Die wir im übrigen mit ausgezeichneter Verehrung verharren Nom, 4. Juni 1«70. Eurer ehrwürdigsten Eminenzen demüthigst gehorsamste aufrichtige Niener." Dem in Pest erscheinenden clcricalcn Blatte wird aus Rom berichtet, daß daö Concil in seiner am 6ten d. M. abgehaltenen 65. Sitzung das Proömium zur ersten Constitution ,,H« Hoclniu" in Berathung nahm. Die ersten zwei Abschnitte des Schema'S werden — so heißt eS in dem Berichte — kaum auf Schwierigkeiten stoßen, doch noch nicht so der dritte und namentlich der vierte Abschnitt, welch letzlerer die Infallibilität zum Gegenstände hat. Für denselben haben sich viele zur Debatte vormerken lassen, und viele melden sich noch jetzt zum Worte. Nichts destoweniger hofft man, die Sentenz, welche die Infallibilität des Papstes enthält, nachdem alle Einwendungen vorgebracht sein werden, in einer solchen Formel feststellen zu können, welche die Billigung auch jener Concilsmitglieder erhalten dürfte, die sich gegenwärtig in der Minorität befinden. DaS „Journal Officiel" veröffentlicht fol« gende Ernennungen: Montholon und Bourse werden zu Senatoren, Vicomle de Lagueronniure zum Bot' schafter in Constantinopel, Armand zum Gesandten in Lissabon, Berlhnny zum Gesandten in Brüssel, und Prevost-Paradol zum Gesandten in Washington ernannt. Der oberste Iustizhof (kaute Oour <1u5ti00) wurde auf den l8. Juli nach Blois einberufen. Der ..Con> stitutionnel" constatirt, daß die Gesundheit des Kaisers absolut nichts Beunruhigendes darbiete. Im Senat interpellate Dienslag Baron Bremer übcr die Existenz eines Vertrags mit Spanien, betreffend die Ausführung der civilgerichtlichen Urtheile. Oramont sagte, es seien Unterhandlungen eröffnet, und wenn Alles beendigt sein werde, werde er den Kammern Mittheilung machen, um deren Genehmigung oder deren Tadel zu erhallen. Bremer glaubt zu wissen, daß die Verhandlungen sehr weit vorgeschritten und der Vertrag gegenwärtig dem spanischen Staatsrathe vorliege. Arenier meint schließlich, der Vertrag sei eine gefährliche Maßregel. Gramont erwiderte, wenn die Regierung Interpellationen annehme, so lange Verhandlungen in der Schwebe sind, würdc leine europäische Regierung mit ihr mehr verhandeln Weib, Namens Damaris. Haben wir diese Persönlich' leiten auf dem Bilde zu suchen? Wir überlassen dies dein Besucher der Ausstellung, der gewiß länger bei dem schönen, auch durch griechische Formcnschönheit und dcn herrlichen Fardcnlon des Himmels fesselnden Bilde verweilen wird. Tetar van E lv cn S ., H o chz eit in Lissabon" lNr. 2) erhalt manchen Tadel von Knnstlcnnern. Braut und Bräutigam sitzen auf einem mit Vlumcnfcstonö fan» tastisch gcschlnücklcn, von Ochsen gezogenen Wagen, hinter dem die Hochzcitsgcsellschast, schreiend, sich den Schweif; abtrocknend und tanzend, folgt, während eine kleine Musik-dande voranschreilet. Kenner rühmen an dem Bilde die allgemeine Halinng im Farbenton, tadeln andererseits die schwache Ausführung im Detail und dcn Mangel an Interesse in dcn Personen. E6 ist wahr, daß von dem Brautpaar nnr dcr Mann unS das Profil zuwendet, die Braut läßt nns blos die unmuthige Form des Nackens, allenfalls noch das schöne braune Haar bewundern ; bleiben wir aber einige Zeit uor dem Vildc stehen, so werden wir bald mitten in dcr ganzen Scene drin sein und nicht allein in dcr Scene, sondern in dew wnndcrbarcn ttandc selbst, dessen heißer Mittagshimmcl mit dem aufwirbelnden Staube unS schon b.'im A>'' schauen ordenllich warm macht. Das Colorit des Himmels, die ungcmcin feine Ansführnnn dcr GlumeN' fcstonS des Wagens, an sich schon ein prächtiges Oll»' mcnslück, kurz, eine Reihe auf den ersten Blick nicht so augenfälliger Dinge, wird un« festhalten und Ancrlel'-nunq abzwingen. Gewiß aber wird die nächstfo^ gcnoe Landschuft von Kcmnitz in Frankfurt a. M'-' ..Schleichhändler" odcr ..Marine in Mo"d/ belcuchtung" unS schnell bczaubcrn. Es ist unstreiNg die schönste Mondnacht dicse» Salons — wir werde" » 977 wollen. Auch bezüglich der Gerichtsbarkeit in EMten,' sagte <^ramont, sei nichts unterzeichnet. Hierauf wurde die Interpellation Ärmicr'S mit Zustimmung GramonlS bis Dienstag vertagt. ' - , Msiesneulglieiten. ! Zur Neise des Kronprinzei». Ueber die Reise Sr. k. Hoheit des durchlauchtigsten ^ Kronprinzen Nudulf bringt die „Anzer Ztg." noch folgende Details: „Auf der Weiterreise von Steyr waren sammt-^ liche Bahnhöfe bis Kupfern auf das reichste geschmückt. ! Uebcrall erwartete die festlich gclleidcte Schuljugend, der ^ Lehrkörper, die Geistlichkeit und die Gemeindevertretung nebst der von allen Seiten zugeströmten Bevölkerung den Hvfzug und begriißle Se. k. Hoheit mit lebhaften, freudigen Zurufen, wahrend die Musikcapcllen die Vullshymue spielten uud von deu Verse» Pollerschüssc wicdcrhalltcn. ! Nußerdein warcn längs dcr Äahn sämmtliche Wächterhäuser, die Ruiue ^oscnstcin und die Fabriksgebäude in Neich-ramnnng festlich geschmückt und beflaggt. Von Küpfern fuhren der Kronprinz im offenen Wagen nach Wcycr. Sämmtliche am Wege gelegenen Häuser so wie jene in Weyer waren mit Blumen und Festons geziert; außerdem an vier Punkten der Zufahrt Festportalc, zum Theile mit Inschriften, errichtet. An einem derselben, beim Eingänge in den Markt, war die Schuljugend mit dem Lehrkörper versammelt. In Weycr harrte die Gemeindevertretung, die Geistlichkeit nnd die Bevölkerung des Marktes uud der Umgebung der Ankunft des Kronprinzen. Vor dem Ab-steigequarlicr war die von der Gcmeindevorstchuug bcrufeue uniformirtc Musilcapclle von Waidhosen aufgestellt, welche bei der Ankunft Sr. l. Hoheit die Volkshymne anstimmte. Abends prangte der festlich geschmückte Brunnen im Transparente mit der Inschrift: „Hoch lebe Kronprinz Rudolf!" Am 10. d. M. um 6 Uhr Morgcuö fuhren Se. f. Hoheit unter der gleichen herzlichen und festlichen Theilnahme der Bevölkerung von Weyer ab und langten nach 8 Uhr an der Landesgrenze an. Die Nisenbahutracc am linken Flußnfer war der ganze» Strecke nach von Profil zu Provil mit schwarzgclbcn und weißrothcn Fahnen mar» lirt, die Tunnel-Ein- und Alisgänge mit Icstons uud In-schrifteu bezeichnet uud die Arbeitsbaraken mit Flaggen geziert." Aus Hicflau wird der Grazer „Tagespost" geschrieben: „Der au der Enns gelegene Theil des Ortes war mit Festons, Guirlanden und Flaggen festlich geschmückt-auf der Straße standen dichte Meuschcutuäucl; ein Wagen kam nach dem anderen an, besetzt mit befrackten Herren-dic Eiscncrzer Uerqluappcn riicktcn in ihrer altcrlhümlichcn Tracht mit der Fahne und mit ver Ver^ulilsil cm der Spitze eiu, cbeuso die hauptgewerlfchafllichcu Holzfnechlc in steirischer Tracht, jeder mit irgend einem Arbeitsgerät!) auf der Schulter; dauu die k. t. Hofjäger und hauptgcwerk« schaflltchcu Iorstwarte mit Gewehr und Bergstocks Sie formirleu mit den Hieflauer Hüttenarbeitern ein Spalier vom Verwalterhaus bis zur Enns. Um 10 Uhr Vormittags langten unter dem Geläute sämmtlicher Gkckcn Se. k. Hoheit der durchlau chligste Kronprinz bei der Hicf-lauer Mauth au, stiegen dortselbst ab und nahmen den festlich geschmückte» Tu'uurl der Rudolfsbahn iu Augenschein. Die Vauunternehmung hatte zu demselben einen mit Teppichen belegten Aufgaug und in seinem Innern ein Transparent errichtet, die Trace der Bahn selbst durch weiße Stangen mit bunten Wimpeln martirt. Um halb 11 Uhr fuhren der Kronprinz in Bcglcituug seines Obcrsthofmcisters GM. v. Latour und Suite, dann des Landeshaupmanncö noch einigen begegnen — und der Ncflcx auf dem Mccreswasser ist von ciner bewältigenden Schönheit. Desto trostloser wird der crstc Eindruck der „schwedischen Auswanderer" von Salomon in Go theuburg (Nr. 4) sciu. Die tlcinc Karawane kommt in der Hafenstadt an. Dcr HauSvatcr fühtt die Pferde — vorzüglich gemalt, besonders das linke - beim Zü«cl. Auf dem Wagen ist allerlei Hausrath gepackt, auch eiu Vogelbauer mit sciuem gcficdcrlcu B^uohucr. Die Landschaft ist reizlos, flache Küste, und doch übt das Gcm;e in dem harmonischen Ton, der Landschaft und Gcmütusstimmuna., Natur und Herz umschliügl, unfehlbare Wiiluug. Die ungarische „Susanna" (Nr. 5, Dtolnar in Pest) gefällt offenbar den bcidm Grciscii, Weniger den Besuchern der Ausstellung, Man tadelt den kreideweißen Teint, die reizlose Gestalt, Mangel an Embonpoint. D>r Ausstellung, ol)nc unsere Mistcrung bccndct zu hadci', benn noch theilen sich ein Gcmcbild und ei>,c Laüdsch^ft in unsere Aufmerksamkeit. Das Genrebild „Goldene Hochzeit" (Noidenberg. Düsseldorf) ist ein wahrcs ^abinetsslück uoll gemütl,vollcr Lcbcnswahihcit. Da sitzt das alte Paar in der Kirche. Er schon ciwaö stumpfsinnig, gesenkten Hauptes, mit Andacht; sie, noch yc'slia. frisch mit erhobenen Augen, die Worle ocS Pic-blycrs auffangend, die man glaubt, hören zu müssen, so lebendig ist Haltung und Ausdruck des Sprechenden. Grafen Gleispach, mehrerer Vcrwaltungsräthe und des Ge« ncraldirectors der Rudolfs-Vahn vor dem Vcrwalterhause vor uud stiegen unter den Klängen der Volkshymne und Pöllerlnall hier ab. Der Kronprinz wurden bei der Treppe von dem Gcncraldirector und den Beamten der Inncrberger Hauptgewerkschafl, von dcm Bezirlshauptman» Kolmcyer, dann von der Geistlichkeit und Gemeindevorstehung vou Hieflau feierlichst empfangen; ließen Sich einzelne der Herren vorstellen und nahmen dann in dcm eigens hiczu hergerichteten Speiscsaal ein TX'jcuncr ein, während dessen die Eisenerzer Bcrgmustk vor den Fenstern des Speisezimmers einige Musikpiecen vortrug. Nach eingenommenem Dejeuner begaben Sich Se. k. Hoheit zu den hauptgcwerlschafllichcn Hochöfen und sahen von einer Tribüne dcm bei den drei Ocfen präcis durchgeführten Abstiche zu. Zurückgekehrt, bestiegen Sc. l. Hoheit den Wagen und verließe« uach 12 Uhr Mittags unter Glockengeläute und Pöllerknall, dem lauten Glückaufrufen der Knappen und anderen Arbeiter und den Klängen der Vollehymne Hicflau, um die Weiterreise nach Admont fortzusetzen." — (Paradcplatz.) Der Kaiser hat den von der Commune Wien vorgelegten Plan über die Verdauung des Paradeplatzes zu genehmigen geruht. Es kommt demnach das Reichsralhsgcbäude, die Universität uud das Nalhhauö dahin und erhält Wicu auch einen neuen großen Park. — (Bei den 3 onan rcgnlirun gsarbeiten) sind begreiflicherweise eine Menge Arbeiter der verschiedensten Nationalitäten zusammengeströmt. Es herrscht aber nicht das beste Einvernehmen, vielmehr sind blutige Kämpfe au der Tagcsordnuug, so daß eine Abfondcruug der verschiedenen Nationalitäten geboten erschien, so zwar, daß bei jeder Baugruppe blos eine Natioualiläl vertreten ist. Locales. Die Mineralschätze Kraius. In der Zeilschrift des berg- und hüttenmännischen Vereins sür Kärutcn ist unter obigem Titel eine Arbeit unseres verehrten Freundes, Herrn Vergcommissä'rs Wil' Helm Ritter v. Fritsch in° Lcobcn, erfchieueu, welche uicht allein für den Fachmann, fondern auch für jeden Freund des Landes, der in ihr die erste systematische und vollständige Uebersicht der Bodenschätze desselben findet, von hohem Interesse sein muß. Lin kurz zusammengefaßter Ucberblick ans der vorliegenden Arbeit dürfte daher unfcrcn Lesern nicht unwill» komme» sein. Vertrete!» sind in Kram: I. Die Eteinkohlenschich« lcn; 2. die Triasschichten- 3, die Rha'lische Formation; 4. der Jura; 5>. die Kreide; «. die Tcrtiärfvrmation; 7. jüngere Bildungen. Die bergmännisch-wichtigste Nolle spiele» iu Kram die Trias- und Tertiärformation und insbesondere die Steinkohlenschichten. Für deu Mctallbcrgbau sind die cr^'ührcudcn Gail-thalerschichten vou besonderer Bedeutung. (5s befinden sich in ihnen Quecksilbererze, und zwar vor allem in Idria. (5s wurde jedoch auch anderwärts dieses edle Metall augefahrcu oder doch gesucht, wie im Vleibcrgbau Kuapovöc bei Laibach, wo in dem dortigen Lagergcsteinc schon zu wiederholten malen vielversprechende Pamen von Zinnober uud reinem Quecksilber angefahren wurden, die weitere Verfolgung diefer Anbrüchc jedoch regelmäßig wieder zur Vertaubung führte; dann in der Localie St. Leo-uardi im Gerichtsbczirke Lack. Auf Grund des dortigen Uugcmciu anziehend ist anch die Umgebung, die Enül und Enkelinnen, von den „au; kleinen, naiv einfältig dieinschaucndcn Kmdcrchcn bi« z» dem gröherci, Mao-chcu, das aufhorchend cm der Seite der Mutter sitzt, nnd dcn zu beiden Seilen der Gioßcltcrn dic festlich gczicr ten Oäümchcn lallenden, sich ihrcl wichlil,rn Aufgabe bcwusUcu, doch we„u,cr aufmerksamen Buben. Die Ausführung im Detail zeigt von der größten Sorgfalt, allcS ist Leben, allcS von einem warmen HcrzcliSton bcsecll, cine kleine Dorfgeschichte, ein Bild ocS Mm< schculcbcnS in engem Rühmen, und doch „icht weniger anziehend. Die ..Salzburgcr Herbsllandschaft" Nr. 8 von I chaffer in Wien wird schon durch ihr Object man-chcu Besucher anziehen, den einmal die Westbahn in diesen herrlichen Erdcnwinkcl führte. Wem wäre davon der Eindruck dcS Panorama's vom Mönchsberg, von dcr Festung, dcr Fernblick auf den Ui'tcrsocrg, auf Leopolds' lrou. gegenwärtig Privalbcsitz cincS unserer witzigsten NcichSratlMbgcordnttcn. des Napoleon ähnlichen S ch iu d-ler. nicht noch lcbcudig geblieben? Die Schönheit Salz-burgS vergißt mau nie. Auf unserem Gilde tritt es frei-lich in den Hintergrund, die Eontonren verschwimmen, reizen abcr doch auch in diesen nebelhaften Tinten. Dafür cutfchädigt der Vordergrund mit dcn prächtigen Baumparlien. Dcr Preis dieser prächtigen Landschaft is, ein vcrl)ältnißlMig billiger, wie überhaupt für Kunstfreunde in der heurigen Ausstellung Gelegenheit geboten ist. gute Vildcr zu vcrhältnißmäß'g M billigen Preisen zu'erwerben. Künstler wollen ja nicht blos bewundert werden, sondern auch Liebhaber, Käufer finden. Vorkommens hatte sich im Jahre 1842 (28. October) bereits eine größere Gesellschaft gebildet, welche sich jedoch, Mangels an Ergiebigkeit halber, alsbald wieder auflöste. Gleiches Schicksal erfuhr eine im gleichen Jahre s14len September) gebildete Gesellschaft mit ihren Schürfungen auf Qucckstlbererze bei N o s e n bach, iu nächster Nähe von Laibach, welche Unternehmung jedoch lediglich nur auf einem beispiellosen Schwindel gegründet gewesen zu sein scheint. Weilers bei Goisd, 1^ Meilen nordöstlich von der Stadt Stein gelegen. Auf diefes, iu dem Gebirgszuge zwifchen dem Tschcrna- und Tucheinerlhale in den dortigen wechscllagernoen Schiefern mehrfältig angedeutete Vorkommen, welches sich dlllch viele, obigen Schichten entspringen» den Wasserquellen beigemengte Quecksilbertropfen verräth, hat feit Juni d. I. Herr (imerich Mayer von Laibach eine Serie von Freischürscn gelagert, welche heuer mit grö, ßerer Energie in Angriff genommen werden sollen. Bleierze enthält die Steinlohlcnformalion in dem Gebirge v 1li«.T>i bei Weißenfels (producirle im Jahre 1804 noch 704 Clr. Reinblci, vom Jahre 1830 an aufgegeben); Knapovöe, 3'/^, Meilen nordwestlich von Laibach, in schwachem Betriebe; St. Mare in, L Meilen südöstlich von Laibach, am nördlichen Mnde des Moorgrundes, im Jahre 1865 aus Mangel an Vetriebscapiwl eingegangen, wurde am 20. November 1868 von Dr. Pongratz angekauft, uud zwar betrug der Lrstehungspreis sür diesen Bau mit Werks- und Wohnungsgebäuden, com-plctcn Aufbereiluugsanstalten sammt Maschinen, Schnulz-werten, Zugehör und der Zugabe einiger Joch Grundstücke 20 5 fl. Aufgelassen sind die Bergbaue in Zaversnik, Iese, Log, Billichgratz, Mamol in dem rechten Saveufer vou Laibach ostwärts ziehenden Sandstcinzuge, fo wie bei Kraxen und Kerstctten nordöstlich von Laibach, in dem die Wiener Hauptstraße umsäumenden Zuge der Gaillhaler-schichten. Im Jahre 1868 erzeugte die Gewerkschaft Knapovöe 415 92 (5tr. Blei im Werthe von 4974 fl. 24 kr. Die nächsttünftige Bleihauptproduction dürste wahrscheinlich auf Sagor und Johann esthal, und zwar in Form gewonnener Nebenproducte bei der dortigen Zinlhuttenmani-pulaliou fallen. Einen Beweis, welchen Aufschwung unter den schwierigsten Verhältnissen ein Bergbau bei geschickter Leitung und Verwerthung der wissenschaftlichen Fortschritte nehme» kann, liefert der Kupfcrbcrgbau Slofje, unweit uud zwar östlich von der Ortschaft Kirchheim, im Lacker Bezirke Krains gelegen. Die Production hat erst im Jahre 1861 begouncn (mit 46 Etr.), hatte sich im Jahre 1867 bereits auf 1^,27 Clr. im Werthe von 71.658 fl. gehoben. Im Jahre 1868 wurden aus Erwetterung des Betriebes abzielende Umgcstaltungsbaulcn vorgenommen. Seit Einführung des von Nvdiuö und Susewind aus Nheinpreußen jüngst in Stufje eingeführten, für arme Erze ganz trefflich bewährten Vcrhiittuugöverfcihrens ist der von manchen Eala-milälcn, insbesondere dem Sinken der Kupfcrpreise bedrohte Bestand vou Skofje gesichert und wird sich z. N. die Kupfer-produclion im laufende» Jahre fchou auf 1800 bis 2000 Ecntncr belaufen. Auch die im Jahre 1867 eingeführte, gewinnbringende Eiscnvitrwlerzeugung, welche 1867: 1215, 1868 : 4815 Ctr. im Werthe von 8667 fl. betrug, dürfte heuer schon auf nahezu 10,000 Ctr. kommen und so flir das 1866 eingegangene Werk zu Sovignaco im Küsten« lande einen reichlichen Ersatz bieten. S pateisensteinbau wird im V. Ruard'schen Bergbau Neichcnberg bei Sava (im Jahre 1868: 39.612 Eenlner im Werthe von 7911 fl. 47 kr.) und in dem der L i t c r a r i s ch e s. Dic uü« vullilMndcii drei nrncstm Hrfte (10 bis 19) drs ;w!)ls!m Illh!M!ll>'i< uuii „Ueber Land und Aieer", All-^rmrim' Illustt-inc Zrilü»!) , lm-aiiolirgclir» von F. W. Hack-läüdcr (ZlilltssllN, L^>. Hallln'!^!'), zrichni'li sich wirdrrum dmch ciiic Fülle drl« uitcl'esscmttstr» iiiilrihallüildni und brlchlcil-dcil Tl'lttö und durch Neichihiliii und (Hl'biegcuhcit dcr Illuftra-lionrii lliii«. In crstrr Rcihc urhmrn unser Iulcn'ssc und uilsrre hclzlichc Thciliiahinc in Anspruch: dcr ilbcrcmi« lclirnoslischc Roman Hactlcmdel'S „Geschichtn, im Zckizact," dcr an dic bcsten Kchöpfungrn dirsct« drlicdlssll» dcnlschcil Bellrlriftsn, Sillsn-schildscrri! nnd ssrmiilhuollrn Hmnunstm erilnirrt, die ftinsiilnige portischc Novelle von Elise Pult»: „In dcr Heimat", di? launige historische ^r,;ähl>i»nay>, Moschclc(<.' Bn'levsch, Kalisch u, s, w,, Gedicht? v°n Geisel, Roqiotte, («eills, George von Dyhcinn. Hau« Hopsen „. A. Dic !nc,!ii!ic>fachs!c!i und inlerrssautesten Stilen aus den Federn vuu Pillsessor Meiideltlsol,». Dr. Mro. Klenrle, Karl Nusz, Arnold Wellimr, Ernst Eckstein, Auq. Silberfteiu, Ä. t>. Ndmer, Freiherr von Thiliicien, Franz Waliser u. 3l. Ulilcr den circa 70 großen prächtin!N ^Uiistralioneu finden wir in erster Pinie die wichligsten Zeilcicinnisse. >cii;e,!dc Geiileliildcr nach Oelgemtilden ,iiit> c'rssötzlichc hnuionstische Vildcr, Durch sulchc Rcichlialtiqleit d,c< Inhalts nnd dm irtzigen lirispirllos billigen Preis (das Quartal von 13 wummern unr 22z Sgr,, oaö ^wöchentliche starte Hefl nur 5 Sqr. — etwa der Abonucmcnli'prciS für eine Nlcichc Menqc ^lscstoss in cincr i!cil,biblioll,et'. ) ist dir Aus-!aa,c von ,.1Icl>c' i'and und Mccr" im ^'ausc riues halben Jahre« um nicht wcuisser als 120,000 Ercinplarc gestiegen. ein Ersola der ein,ig in der deutschen Ionrnal^'ltcratur dasteht und als belle Empfehlung dcs Journals sür sich Msl spricht. 978 Laibacher Industriegesellschaft gehörigen Bergbau Vevßca am Berge Stou (im Jahre 1868 : 33.572 Ctr. im Werthe von 11.750 ft.) betrieben. (Schluß folgt.) — (Aus Agram) 14. d. M. erhalten wir ein Schreiben, welches die schon am Tage der Rückreise uns telegraphisch so herzlich ausgedrückten Gefühle unserer Agramer Gäste anläßlich ihres Empfanges in Laibach abermals zum warmen Ausdrucke bringt und mit einem herzlichen „Hivio Laibachs biederen Bewohnern und ihrer freiwilligen Feuerwehr!" schließt. — (Die Tirolergesellschaft Rainer) erzielte mit ihrem gestern im Theater gegebenen Concerte wohl ein sehr schwaches Haus, dagegen hat dieselbe Grund, mit der Aufnahme ihrer Leistungen durch das Publicum zufrieden zu sein. Unbedingt das beste aus dem reichhaltigen Programm des Abends war das „Hoferlied," welches der Führer der Gesellschaft, Herr Rainer, mit seiner markigen Stimme und einem recht weihevollen Vortrage prächtig intonirte und wozu auch der Chor sehr ansprechend mitwirkte. Alle Piecen wurden lebhaft beklatscht und mehrere mußten wiederholt werden. Es gibt viel Originelles in diesen Productionen und alles wird mit der Frische und Verve vorgetragen, welche die wackeren tiroler Sänger charatteri-sirt. Auch die Zither, das tiroler Nationalinstrument, entfaltet in den Händen des Frl. Therese Prantl ihre zum Herzen sprechenden Melodien („Alpenllänge," Solo mit Guitarrebegleitung des Frl. Isabella Prantl), und in dem tiroler Nationalchor: „Frohsinn auf der Alm" wirkt der Chor nicht minder angenehm, als der Anblick der feschen Tirolerin (Frl. Isabella Prantl), welche ihre ländlichen Pas mit solch' angeborner Anmulh und Frische pr>)ducirt. Wir zweifeln nicht, nach dem Erfolge des ersten Abends, daß die nächste Production besser besucht sein wird. — (Ein paar junge Steinadler) von der größten Gattung, jetzt drei Wochen alt, wurden in der Wo« chein von Herrn Zupanz aufgezogen, der sie nunmehr zu verlaufen wünfcht. — (Feuersbrunst.) Vorigen Samstag Mittags brach in einer Streuschupfe zu Maunitz, Bez. Lousch, wahrscheinlich in Folge unvorsichligen Tabatrauchens, Feuer aus, welches, vom Winde angesackt, bald die Wohn- und Wirthschaftsgebäude von sechs Besitzern größtentheils mit allen noch vorhandenen Vurrälhen, Gerälhschaften und Einrichtungsstücken in Asche legte. Der Gesammtschade beträgt 4750 fl., welcher die Verunglückten um so schwerer trifft, als nur einer von ihnen um die geringe Summe von 300 fl. versichert hatte. (Korrespondenz. Innerkrain, 15. Juni. (Aus Lehrertreisen.) Der Schulinspector des politischen Bezirkes Loitsch, Herr Jakob Menzinger, brachte die zeitgemäße Idee in Anregung, daß die Lehrer dieses Bezirkes eine Lehrerbiblio-thel zu ihrer weiteren Ausbildung gründen möchten. Zu diesem Behufe wendete er sich an die Hauptschule zu Idria, welche bereits im Besitze einer kleinen Büchersammlung ist, mit der Anfrage, ob der Lehrkörper derselben wohl geneigt wäre, auf Grund dieser Bibliothek unter Mitwirkung der anderen Lehrer eine Nezirtölehrerbibliochek zu errichten. Die Idrianer Lehrer nahmen dieses Anerbieten mit Freuden auf. Zur näheren Besprechung dieser Angelegenheit und zur Feststellung der Statuten berief der Schulinspector am 9. d. M. in Idria eine Lehrerconferenz ein, an der sich im ganzen 17 Perfonen des Lehrerstandes betheiligten. Der Director der Idrianer Hauptschule begrüßte freundlichst die angekommenen Gäste, dankte ihnen für das Vertrauen, welches sie dem Iorianer Lehrpersonale bewiesen und versicherte, daß dasselbe durch möglichste Förderung und Ver? mehrung der neuen Bibliothek sich dieses Vertrauens würdig zu zeigen bestreben werde. Der Echuliuspector erläuterte dann die Bedeutung der Bezirksbibliothet und empfahl den Anwesenden, von derselben reichlichen Gebrauch zu machen. Man schritt nun zur Entwerfung der Statuten und zur Bestimmung des jährlich zu leistenden Beitrages. Da der materielle Stand der Lehrer dieses Bezirkes noch ein sehr trUber ist, so konnten nicht mehr als 50 lr. für die jährlich zu leistende Quote normirt werden; denn es wird vielleicht manchem schwer fallen, selbst diesen geringen Betrag beizusteuern. Deutlich zeigte sich bei dieser Lehrerzusammenkunft, daß die Lehrer von dem besten Willen und dem größten Eifer befeelt sind, vorerst an ihrer eigenen Ausbildung zu arbeiten, um dann die Jugend gedeihlich zu unterrichten und heranziehen zu können — allein es fehlen ihnen die nothwendigen Mittel, deren sie bedUrfen, um zum erwünfchten Ziele gelangen zu können. Gerne wollten sich die versammelten Lehrer verschiedene Zeitschriften und pädagogische Werke anschaffen, - allein der Cassastand der neuen Bibliothek ließ dies nicht zu, denn die geringen Beiträge der Lehrer werden kaum hinreichen, um 2 bis 3 Zeitschriften zu halten uud einige bereits vorhandene Werke einbinden zu lassen. Es wenden sich deshalb hiemit mehrere Lehrer des Bezirkes Loitsch an alle Schulfreunde unferes Vaterlandes mit der höflichsten Bitte, dieselben wollen unsere wohlgemeinten Bestrebungen, die Gründung unserer Bezirlsleh rerbibliothek nach Kräften gütigst unterstützen uud etwaige Gaben an den bei der Conferenz ernannten Bibliothekar, Herrn Johann Lapajne, Lehrer in Idria, sende».* * Die Redaction der ..Laib. Zta,," erbietet sich gern, Geldbeiträge oder etwaige großmüthig,.' Nücherschsulungcl! für diesen inicrteuncu«werlhen Zweck entgegenzunehmen und ihrer Bestimmung zuzuführen. Verzeichniß der von Anfana Mai 1KW bis Ende Mai 1K7« einac- nanneuen (Ycichcnle und jonstinen (frwerbuugeu des lrainischen ^andesmufeums. 0. MinM und Medaillen. (Fortsetzung.) 114. Weitere Spende des Herrn Andreas Kramer. l-, KupfermUnzcu. Ein Cent. nordamerikanisch, 1802 und 1864. Augsburger Pfen lüg 1809. Badensiscl'er Kreuzer. Baireuther Heller 1753! Bairi scher Pfennig von Max Josef 1798; dto. halber Kreuzer und Piemlig 1851. Braunschweig Llineburger Pfennig, Linie Celle 1587, 1772, 180»;. I«55; dto. i; Pfennig 1767. Belgische Kupfer münz? von Maria Theresia 17«0. Belgisches ssünfceiitstück I8'',0; dto. Zweicentstück 1836; dto. (tincentstück 1845». Dänisches Zwei' schillingstück I8l(); Einschillingstück von den Jahren 1771, 1842, 1853,'l856. '/,, Schilling 18"3 z Schilling 1857. z Stübcr der Stadt Dortmund in Westfalen 1754. Kupirrmünzc von Geldern 1634 und 1784. Gera'scher Pfennig von Heinrich XXX,, 1761. Gorzcr Soldi 10 Stück. Griechische Lep'ta 5 Stück. Zwei.Lepta 1851. WnfLepta 1842 und 1846. Zehn Lepta 1837 und !847. Pfennig und Heller der Sladl ssrantfurt a. M. 1791 und 1K2I. Französisches Zweidenierstück 1708; dto. Bronzeminize zu ^ Sous I7!>2 Straßburger Fünf nnd Einccnmnesstück von den Jahren V nnd VII der Republik. Neuere französische Kupfermünzen 9 Stück, Englische Knpiermünze zu 2 Pence, vom I, 179? mit vertiefter Umschrift, WM 20l!5. Neuere englische Kupfermünzen 6 stück. Vierpencestück für Hannover, von Königin Victoria 1837, 2 Stück. Ccntimcsstück der Republik Haiti. Chlirhessischer Heller 1800 nnd 18^. Kupfermünzen des Königreichs Iialien unter Napoleon I, 6 Stück, Ionische Inseln 4'St,, Kirchenstaat: Kupfermünze von Clemens VII., Avignon; Clemens VIII., Rom 2 St., und Bologna I St,; Paul V.. Bologna 2 St.; Ferrara 3 St,, Rom 1 St. Neuere römische Kuvfeimünzen 8 Lt, ^ Srüber von Ehur - Köln 1740, 1?»!0 und 1765. Pfennig und 1j Pfennig von Lippe^Deimold 1823 und 1836. Lütticher Liard van Bischof'Clemens, Herzog von Baien: (1694—1723»; von Bischof Ludwig von Berg 172 Kreuzer 1841 und 1853.' (Fortsetzung folgt) Neueste Post. Der „Ganloiü" will wissen, daß der Thronet,-didat, welchen dcr Mal schall Prim den Coites nach drei Monaten vorschlage» will, der Prinz Wilhelm von Oramen, jüngerer Sol)» dec« Aüiligg dcr Niederlande sci, Die Frist von drei Mcmalcu halle den Zwcck, dcm Malschall von Suldauha dic nöthige Zeit zur Anbahnung dcr iberischen Union mit Hilfe der Dictalur zu verschaffen. Es sollen i» dieser Angelegenheit Con-ferellzcn zwischen dem Kaiser Napoleon, dcm spanischen Gesandten u»d dein Prinzen Napoleon stattgefunden haben. Telegraphischer Wechselcours voll, 17. Juni. 5pcrc. MclalliaucS 5!»,85. - 5perc Mctalliqur« »lit Mai-uud November-Hiuseu 59.85. — 5pcrc, Natioual-Aulehm 68.40, - 1860er Staato-Anlchcu 95.20. — Vaulacticn 719, Credit-Acticn 255.80. > London 118.80 - Silber 116.75. — Napo-lcoud'orS 9.49'/,. Verstorbene. Den 10 Juni. Dem Herr» Josef Paulin, Gastgeber und Hausbesitzer, seine Zichtochtrr Antonia Hafner, alt 6 Jahre, in der Kapuzinervorstadt Nr. 74 an der Gehirnerweichung. — Dem Johann Zima, Inwohner, sein Kind Leopold, alt 3 Jahre, in der Kralauvorstadt Nr. 32 an Fraisen. Am II.Iuiii. Benedict Moscr, Ziuäuglina. alt 22 Jahre, im Zwangsarbeitshausc Nr. 47 au dcr Wassersucht. Am 12. Juni. Margarethe Marse, Bettlerin, alt 52 Jahre, im Eivilspital an der Bauchwassersucht. — Gertraud Fcrilsne, gewesene Köchin, alt 61 Jahre, in der Kapu;inclvorstat,t Nr. 12 an dcr Wassersucht, — Helena Sluliiy, Köchi», alt 73 Jahre, ill dcr Stadt Nr. 46 a» der Lcberrularluug. - - Dein Alois Tcrtnil, Spmnfcibrilöarl'i-itcr. scin Kind Josef, alt 5 Wochen, in der Karl-städteiuorstadt Nr. 18 an« Fraisen. Den 13. Juni. Susanna Nrckerinann, Armenpfrüüdnerin, alt 75 Jahre, im Ciuilspital. an dcr allgemeinen Wassersucht. Den 14, Juni. Helena Gregorin. Zwängling. alt 46 Jahre, im Zwangsarbeitshause Nr. 47 an dcr Lungcnlähmung, Dem Herrn Matthäus Rischawi, Conductcur. sein' Kind Rudolf, alt 14 Monate, in der Kapuzinervorstadt Nr. 84, an der Abzehrung. — Dem Herrn Ludwig Bauer, Handschuhmacher, sein Kind Johanna, alt 3 Woche», in der KralauuorNadt Nr. AO an Araisrn. Anstekommene Fremde. Nm 16 Juni Iladt Wie». Dic Herren: Brüll, Ledcrer, von Wien. — Roßrnberg, Kfin,, von Wien. — Ärcznit, l. t, Finanzcom-missar, von Littai. — Braiit, Bescher, von Frafjlan. — Dr. Kapler, von Gurtfeld. — Trintcl, Kfm., von Wien. — Baron, Kfin. von Kanifcha. Elefant. Die Herren: Roß, von Krainburg. — Dr. Demel, l. t. Regimentsarzt, von Prag. — Gewitsch, Kfm,, von Wien. — Brofz, Handels!»., von Klanja. — Blau, Kfm,, von Ka> nifcha, - Morctti. Bauunternehmer, von Krainburg. — Kar» lin, Bauunternehmer, von Lack. - Lilas, Ingenieur, von Lack, - Gaischeg, Ingenieur, von Zwischcnwässern. — Dr, Preschn«, von Wien. V>'ierischer Hof. Die Herren: Ncßo, von Trieft. — Dr, Meluso, von Rovigno. — v. Oötz, Bauunternehmer, von Wien, - Schweiger, Polier, von Wien. — Muri, Holzhändler, von Seeland. 'MelelirlillWschl'. ^elilmchlmMil in Luibach. ' U jttz zi' i -z W ^ , » ^ H " « ,_______« «"z ^ 6 ll. Mg, 327.81 4-14,?""'wmdslill , heiter s, 17, 2 ,. N. 3 16 3°, nm 16" über dcm Normale. Vcrautworlllchtt Ncdaclrl» : Iuuaz o, K l e i n m a y r. «l5-«««»,.^»<4,t HUien, 15. Juni. Die heutige Bijrse stand unter dcm vorwiegenden Einfluß bcr größere Dimensionen annehmenden Valutabcwcgung, Devisen nnd Eomptanlm warm stark Wl>lllNlll,l,lU)z. aufgeboten u»d in Folge dessen erheblich billiger. Aus dcm Effecicumartle herrschte Stille. Die nugüusNgen Telegramme aus Pari«, welche die Morgenblättcr gebracht Wirten allc.dings dcpcimirend, 'doch bewahrte die'B^se relative Fcstiglc.l, iu^cm sie dic gleich aufangS gesunlenen Preise lheil« behauptete, theils besscrtc. Ei» bcsondcrS gesuchter Nrlilel waren Karl-Ludwig-Vahu-Aclieu. Zum Schluß traten etwas stärlere Nückgä.igc ciu uud man notirte: ^ ^. Nllaemeine Staats,chuld. Filr 100 fl. Geld Waar.' Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noten verzins!, Mai-November 60.— 60.15 „ ,. „ Februar-August 60.-- e<>.15» „ Silber „ Iänner-Iuliz . 69.10 69 20 „ „ „ April-October. 69.- 69.10 Steulranlehen rilllzahlbar (i) . 98.— 99.— (z) . — -.- Lose u,1,1839......ii36.5!) 237 50 „ „ 1854 (4 '/„) zu 250 fl. 89 75 90,25 „ « I860 zu 500 st. . . 96.— 96.20 „ „ 1860 zu 100 fl. . . Il'5..- 106.- „ „ 1864 zu 100 ft. . . 116,ö9 116.75 Staats-Domällen-Pfanddriese zu 120 fl. ^ Hii.^ Wiener Banl......—.-^ -^»^ U»^«ctien von Transportunterneh» ^ munae». Geld Waare Alfäld-Fiumaner Bahn . . . 175.25 175.75 B^hm. Wcstbahn.....239.5 ) 240 »0 Earl:i!udwig-Bllhu.....241.25 241.75 Donau-Dampffchiffs. Gesellsch. . 592— 593, Elisabelh-Westbahn.....211.25 21175 sscrd.nand«-N°rdbahn . . . .2287—2290.- Flinfllrchen-Varcser-Nahu . .174.-175.- > Frllnz.Iol«pl,«.Vahn .... 181.25 191.75! l'.mbern-Lzern.lIassyer-Nllhn . 204 50 205.— ' loyd, ilsterr........3ii«.— 362 — ' Omnibus........127. - 129 - ^ l'udolss-Bahn......1«7.- 167.50 Siebenbllrger Bahn . . . . 19159 19ii.50 StaatSbahil.......391.50 392.59 Sl^buhn . ......191.40 191.60 ^üd-nordd, Verbind. Bahn , . 173— 174. - Theiß-Bahn.......239— 239,50 tramway........208.50 209— «. Pfandbriefe (fur 100 fl.) '.Illg. öst Äodm- 103 fl. ö. W. Geld Waare Elis.-Westb. in S. verz. (I. Emifs.) 94 25 94 75 Ferdinanda-Nordb. in Gilb. uerz. 107. - 107.50 Franz-I°scph«.Vahn .... 96.15 9630 O.<5a.l-l'udw.«.i, O.vcrz.I, Geld W., .: Siebenb. Bahn in Silber verz. . 91.60 9180 Slaatöb. G. 3"/«-i5.WFr. „1.2m. 144 75 1^!s> -Sübb. G, 3'/« « 5lX) Frc. „ . . 110 Wechsel (3 M°,t.) Geld Waare Augsburg für 100 fl südd. W. ..— —.— Franljurt a,M. 100 fl. detlo 99,70 109,^ Hamburg, für 100 Marl Banco 58 ,' ) 89.--London, für 10 Pfnud Sterling 119 85 120.-Paris, sllr 100 Franc« . . . 47.55 47.60 (5ourö der (Heldsl'rteu Geld Waare K. Münz-Ducatel, . 5 fl. 74 lr. 5 fi. 76 lr. Napoleonsd'or . . 9 .. 57^ « 9 „ 58j ^ Vereiu«thlller . . . 1 „ 77j « 1 , 78j „ Silber , . 117 « 75 „ 118 « 25 ^ ltrainische Grundentlastungs - Obligationen, Pü-valnotirung: tiü.- Geld, 94 Waar«.