(felUlD« » (uuirioi.i Deutsche Zettung = Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — __ **rtflUtan« rab BcntaUsng I *w$entopa niUa 6, »r. 21 (Itiermrbon) i «,,»g»»r»is» für da, Inland: ,vi«t«liiihrlg 40 Din, halbjährig 80 Di», ««»,. ■Srtfindigangtii »«den in der v««alt«ng zu bwtgfte« »«dRhrm ««tgegengenomme» f jährig 160 Din. Jiir da» «u»Ia„d »ntspr»ch«nd«.Erhvhong. Siitjtliuitnmet Sin 1.60 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 90 Celje, Sonntag, den 9. November 1930 j 55. Jahrgang Der Kreuzweg der Abrüstung Dieser Tage hat sich in Gens wieder zum siebenten Male — die Vorbereitende Abrüstungskonferenz zu einer Tagung zusammengefunden, um zu versuchen, eine Grundlage herzustellen, mit der die lang erwartete und immer wieder hinausge-schobene wirkliche Weltadrüstungskonferenz etwas Praktisches ansangen könnte. Im Jahre 1925 hat man diese Borbereitende Abrüstungskonferenz cinge-setzt, .heute nähern wir uns dem Ende des Jahres lftiO. Und wenn wir die Dinge genau betrachte», so steht die Sache der Abrüstung nach über fünf-jähriger intensiver Bearbeitung noch genau so tief in dem Bereich theoretischer Erwägungen wie 1925. Grundsätzlich erklären sich die großen Wehrmächte bereit, ihren Verpflichtungen aus dem Versailler Friedensvertrag nachzukommen und abzurüsten, aber grundsätzlich überläßt jede dieser Mächte den anderen die Aufgabe, mit dem anzufangen, zu dem sie alle verpflichtet sind. Die Sitzungen des Vorbereitenden Abrüstungsausschusses in den letzten fünf Jahren haben nur gezeigt, daß die Gegensätze nicht weichen wollen und daß nichtsdestoweniger alle Rüstungs-ftaaten bestrebt sind, wenigstens den Schein zu wahren, als wäre es ihnen die dringlichste Herzens-frage, die Angelegenheit endlich in Ordnung zu bringen, die im Artikel 8 des Versailler Friedens-Vertrages den Völkern der Erde als ein feierliches Versprechen der Siegern,ächte gegehen wurde. Um was geht es bei der Sitzung des Vorbe-reitenden Abrüstungsausschusses, die am 6. Rv-vember begann? Um die Grundzüge eines Ab-rüstungsplanes? Um die redaktionelle Festlegung bereits gebilligter Richtlinien? Um den ordnungs-mäßigen Abschluß eines Entwurfs, dem die wirk-liche Abrüstungskonferenz ihre Billigung geben könnte? Mit nichten. Man wird sich nur über Der schönste Sport Es ist eine alte Geschichte: Jeder häll seinen Sport für den schönsten. Geht hin und wollet einen Fußballspieler belehren, sein Sport sei klein und ärmlich, am Skilauf gemessen, sei pedantisch, dürftig, weil er an den Raum von 100X70 Meter gebunden sei, sei einseitige Beintätigkeit ohne geistigen Genuß und Stillung edlerer Gelüste! Malt ihm die Unendlichkeit der Schneeberge noch so schön hin und laßt ihn merken, was ihr dem Winter ver-dankt an reichen, unermeßlich reichen Stunden! Ihr werdet tauben Ohren predigen. Und wenn ihr ihn zu dem Zugeständnis bringt: Gewiß, der Skilauf muß auch was ganz Schönes sein, dann seid ihr gute Redner gewesen und gute Lobredner. Jeder hält seinen Sport für den Und da mein Sport der Skilauf ist, soll sich nie-mand wundern, wenn ich jage: Skilauf — der schönste Sport! Aber freilich möchte ich mit meinem Dafürhalten nicht allein bleiben, möchte andere zur selben Meinung bringen. Möchte in den höchsten Tönen von der Schönheit des Schnees, der Berge, der schlanken Hölzer reden, um den anderen die Augen zu öffnen. Aber das ist schwer. Spräche ich nur zu den Jüngern der weißen Kunst, dann würde ich leicht überzeugen können . Ich brauche nur an die Stunden zu gemahnen, die einen Bericht unterhalten, in dem die Ansichten Deutschlands, Frankreichs und Englands nieder-gelegt sind. Da es sich um Ansichten handelt, die einander widersprechen, und um Grundzüge, die ver-schieden« Wege gehen, so benötigt es keinen be-sonderen Hinweis darauf, daß dieser Bericht die wirkliche Weltabrüstungskonferenz vor das gleiche Nichts stellen würde, das auch vorhanden gewesen wäre, wenn die Allsschußsitzungen auf ihre zeitlich sehr ausgedehnte, aber in der Praxis völlig unergiebige Arbeit verzichtet hätten. Der Grundkern des größten Meinungsunterschiedes der bisherigen Ausschußarbeiten liegt wohl in der französischen These, wonach bei einem Ver-gleich der Kriegsstärke der einzelnen Länder die vorhandenen Mannschastsreserven und das zur Ver« fügung stehende Kriegsmaterial eines Landes nicht herangezogen werden dürfen. Dem französischen Einfluß in Genf gelang es, diese These im Kon-ventionsentwurf festzulegen. Der deutsche Vertreter Graf Bernstorff erklärte damals, daß die Reichs-regierung und mit ihr wohl auch die meisten der an einer ehrlichen Abrüstung interessierten Ver-tretungen der übrigen Völker einer solchen Be-Handlung des Abrüstungsproblems nicht zustimmen könnten. Man ging aber über diese Erklärung hin-weg und es ist daher mit einer gewissen Wahr-scheinlichkeil damit zu rechnen, daß der vorliegende Konventionsentwurf nach Begleichung der bei der letzten Ausschußsitzung noch so heftigen Meinungs-Verschiedenheit über die Seeabrüstung eine Mehrheit finden wird. Auf der Tagesordnung der jetzt be-beginnenden Verhandlungen in Genf steht aller-dings noch der deutsche Vorschlag, der jedes Land verpflichten soll, nähere Angaben über das vor-Hände Kriegsmaterial zu machen, da aber damit zu rechnen wäre, daß eine Aussprache über diesen Vorschlag neue Meinungsgegensätze auslösen würde, und die Absicht vorhanden ist, diesmal wirklich so eine Art wie Uebereinstimmung herzustellen, so uns der Skilauf schenkte meiner Seite. und jeder wäre auf Oder wenn ich nicht sprechen müßte, sondern kurzerhand einmal die ganze Sportjugend aus Bretter stellen, sie durch die verschneiten Wälder schicken könnte, daß sie es selber ein paar Stunden erleben könnten, was es heiht: Skilauf. Wer zweifelt noch, daß dann alle Zweifel zerblasen wären und eine Wahrheit so felsenfest stünde wie der (Saurifankar: Skilauf — der schönste Sport. So aber kann ich nur zur Feder greifen und zur Sache sagen, was ich zu sagen habe. Skilauf ist der Sport des Winters und der Berge. In der klarsten, saubersten Jahreszeit, mit der unendlichen Durchsichtigkeit ihrer Frostluft, führt dich der Ski auf die Gipfel unseres Planeten und vergönnt dir eine meilenweite Ansicht von der Welt, eine wahrlich große Ävelt. Da oben stehst du, der Sonne und den Sternen um einige Hundert Meter näher als gewöhnliche Sterbliche und abseits von dem Gewoge der Täler. Die zufälligen Dinge sind deinen Augen verwischt, die Sttahen und Bahnen in der Ebene sind zu dünnen Linien geworden, die Fabrikschornsteine hängen wie Fäden im Horizont. Wege sind nicht mehr, der Winter hat ihre Spuren vertilgt, Wegweiser und Telegraphenpfähle sind wie alle Stämme zu urwelthasten Eissäulen erstarrt, wird eine immerhin nicht ungeschickte Diplomatie in Genf es verstehen, mit unverbindlichen Floskeln und Formulierungen diesen Vorstoß abzufangen. Es wäre also höchst optimistisch, wenn man behaupten würde, daß jetzt in Genf irgendetwas Zweckdienliches und Praktisches für die Verwirk-lichung des Abrüstungsgedankens unternommen werden wird. Daß man sich von dein Gerede in Genf nichts Wesentliches verspricht, das zeigen auch gewisse Aeußerungen namhafter Politiker der letzten Zeit. Da ist zunächst der Engländer Robert Cecil. In einem deutschen Blatt gibt er offen zu, daß bis jetzt von den ehemaligen Ententestaaten recht wenig getan wurde, die im Versailler Vertrag nieder-gelegte Verpflichtung der Abrüstung zu erfüllen. Dieses Versäumen bezeichnete er als ein moralisches Unrecht, da diese Verpflichtung im internationalen Recht vorgeschrieben, damit also eine absolute Ver-pflichtung sei, die weder von der Sicherheit noch von irgend etwas anderem abhängig gemacht werden dürfe. In ähnlicher Weise äußert sich auch der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning in einem Interview für eine französische Zeitung. Auch hier wird gegen die französische Sicherheitsthese Sturm gelaufen, die eine Forderung sei, die nur die In-teressen, besser gesagt die Sicherheit der militärisch stärksten Ration der Welt geschützt sehen will, aber nicht die Sicherheit der.anderen, vor allem Deutsch-lands, das ja im Ring seiner waffenstarken Räch-barn abgerüstet und schutzlos sein Recht nur durch die mehr oder weniger richtige Auslegung von Moralbegriffen der wirklich Machtstarken gewähr-leistet sehen kann.' So die Lage beim Zusammentritt der Vor-bereitenden Abrüstungskonferenz. So die Lage des Abrüstungsgedankens in einer Zeit bestimmendster wirtschaftlicher Wirren und Entwicklungen einer Weltkrise. In sehr deutlicher Weise hat der große Geldgeber und Hauptgläubiger Europas, Amerika, zu verstehen gegeben, daß er sich zu Opfern im und die ganze weite Landschaft deckt der Schnee, der alles ausgleichende, der die Klüfte überbrückt und die Gräben glättet und alles Detail zu nichte macht, daß nur noch die ganz großen Linien im Landschaftsbilde stehen. Skilauf ist das Wandern in dieser Winter-landschaft. Du kannst dich nicht dagegen wehren, selbst wenn du wolltest. Du mußt die Winterlandjchast mit in Kauf nehmen, wenn du Skiläufer sein willst. Aber diese Landschaft wird in deine Seele leuchten, dir ein Bild von der Welt aufzwingen, in dem die Kleinigkeiten verschneit und versteckt und nur die großen Konturen sichtbar sind in doppelter Deut-jichkeit. Man findet unter den zünftigen Skiläufern — und nur bei Bergsteigern und Seefahrern sonst noch — auffallend viele schweigsame Menschen. Ihre Tracht ist meist sehr schlicht, ibre Bewegungen sach-lich und zweckmäßig, ihr Mienenspiel unbewegt. Und wenn dann so einer einmal in eine Hütte ver-schlagen wird, wo die Neulinge und Skihaserin zu-iammenhocken, mit viel Geschwätz und viel bunter Aufmachung, dann stockt wohl plötzlich das Gespräch. Und all die Anfänger, die da glaubten, die Ge-Heimnisse der weißen Kunst erfaßt zu haben, weil ihnen just der erste Telemark gelang, die spüren da, daß sie von Einem noch immer meilenweit ent-sernt sind. Seite 2 Deutsche Zelt»»g Nummer 90 Interesse einer Begleichung der Weltwirtschaftskrise nur dann bereiterklären würde, wenn in einem der wichtigsten Zentren dieser Krise, nämlich in Europa, «ine vernünftige Ordnung der politischen Verhältnisse hergestellt würde. Aufrüstung und Wirtschaftskrise find Dinge, die sich nicht miteinander vertragen. Da es aber nicht abzustreiten ist. daß die bisherigen Abrüstungsverhandlungen in den Ausschüssen nur den Rahmen für eine tatsächliche Aufrüstung und für eine nutzlose und geradezu sinnlose Verschleu-derung beträchtlicher Kapitalien darstellte, so ist es kaum anzunehmen, daß der Opfermut der Ame-rikaner durch dieses Schauspiel eine erfreulich« Ver-stärkung finden könnte. Das ist ein Gedanke, der es verdienen würde, in Genf sorgsam beachtet zu werden. Man möchte es wenigstens hoffen. Aber leider findet diese Hoffnung wenig Nahrung. Politische Rundschau Inland Der Ministerpräsident besucht Slowenien Wie . die Blätter berichten, wird Minister-Präsident Zivkovic in Begleitung von vier Ministern am Sonntag, dem 9. November. Ljubljana be-suchen. Der Qkmeinderat wird eine feierliche Be- Jrüßungssitzung abhalten. Der Ministerpräsident leibt zwei Tage in Ljubljana, während die ihn begleitenden Minister «Justizminister Dr. Srskic, Finanzminister Dr. «vrljuga, Minister Dr. «vegel und Forstminister Ina. Sem«) ihre Information?-reise nach Celje, Maribor, Ptuj und Varazdin fortsetzen werden. Ausland Die Vorbereitende Abrüstungs-konferenz An der Vorbereitenden Abrüstungskonferenz, die am 6. November in Genf begann, nehmen Vertreter nachfolgender Staaten teil: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, Ruh-land, Belgien, Argentinien. Kanada, Ehile, Co-lumbien, Spanien, Kuba, Griechenland, Guatemala, Freistaat Irland, Norwegen, Holland, Peru, Polen, Rumänien, Jugoslawien, Tschechoslowakei, Schweden, Türkei, Uruguay und Venezuela. Auf der Er-öffnungssitzung erklärte der deutsche Delegierte Graf Bernstorff, daß er keine Hoffnung auf die Lösung der Abrüstungsfrage habe, weil alle Verhandlungen im Lauf der letzten Jahre ohne Erfolg geblieben find und die Völker jeden Glauben verloren haben, daß es auf diesem Gebiete zu einem Fortschritt kommen könnte. Der russische Außenkommissar Lit-winow stellte fest, daß die russische Regierung keine besonderen Bedingungen vorlegen werde, sondern sich auf den Antrag beschränke, die Kommission möge die schon früher eingebrachten Vorschläge be° züglich der Militärrcicroen und des Kriegsmaterial» annehmen. Wenn die Mehrheit des Ausschusses auf ihrem bisherigen ablehnenden Standpunkt ver-harren sollte, bliebe der Sowjetdelegation nichts übrig als abzureisen. Reichskanzler Brüning über Deutschlands Lage Der „Petit Parisien" veröffentlichte dieser Tage eine bemerkenswerte Unterredung seines Berliner Berichterstatters mit dem Reichskanzler Dr. Brüning. Der Kanzler nahm Bezug auf seine früheren Er-klärungen über die deutsche Außenpolitik und fügte hinzu, deren höchstes Ziel sei die Wiedererlangung der nationalen Freiheit und der gleichen moralischen und materiellen Rechte. Diese Politik, die bisher auf friedlichem Wege angebahnt wurde, werde auch in Hinkunft auf dem gleichen Wege fortgesetzt werden. Die Räumung der Rheinlande sei eine wichtige Etappe auf dem Weae der Befteiungs-politik und sie habe die Möglichkeit einer positiven Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich zu schaffen. Ueber das Ergebnis der Reichstags-wählen erklärte Reichskanzler Brüning, diese seien nicht als Kriegsdrohung zu deuten, sondern nur als Kundgebung eines äußerst bedrückten und trotz-dem starken Volkes anzusehen, das um seine natio-nale Zukunft kämpft. Der Reichskanzler erklärte dann bezüglich der Wirljchaftsfragen. daß man in Frankreich die Schwere der deutschen Wirtschaftsnot übersehe. Die Deutschland zugestandenen Zahlunas-erleichterungen werden durch die Notlage in Deutsch-land weit übertroffen. Frankreich als Hauptgläubiger der Reparationen müsse einsehen, daß Deutschland in seiner heuligen Wirtschaftsnot nicht fähig ist, die Milliarden der Reparationslast zu tragen, trotzdem die Reparationen um einige Millionen ermäßigt worden sind. Die Regierung müsse sich das Recht vorbehalten, alle Maßnahmen zu treffen, die die abgeschlossenen Verträge ermöglichen, um die Ge-fahren zu beseitigen, die die Wirtschaft und Währung Deutschlands bedrohen. Italien habe den Weltkrieg entschieden Anläßlich der Feier des Siegestages in Rom hielt Unterstaatssekretär Maresi eine Red«, in welcher er feststellte, daß Italien Frankreich und seine Ver-bündeten gerettet habe, und zwar erstmals durch seine Neutralitätserklärung, dann durch seine Kriegs-erklärung vnd schließlich durch seinen Sieg. Ohne die italienische Neutralität würden die Deutschen, die wie ein Sturmwind über die Franzosen kamen, Frankreich vollkommen zerschmettert haben. Für eine Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland Der Führer der französischen Radikalen Partei und frühere Ministerpräsident Daladier veröffent-lichte dieser Tage einen Zeitungsartikel, in dem er für eine Verständigung zwischen Frankreich und Der Skilauf macht die Menschen wesentlich. Es hilft ihnen nichts. Sie müssen ja der Groß-zügigkeit der Landschaft gewachsen sein. Es gibt bei keinem Sport so viele wesentliche Menschen, Menschen, frei von Zufälligkeiten, wie beim Skisport. Maler sein, heißt in Farben dichten: Das Wesentliche aus der Fülle der Natur ersehen, das Unwesentliche übersehen — „Zeichnen ist die Kunst, wegzulassen" sagt Liebermann! — nur die große Konttir herausfinden und auf die Leinwand bringen .. . Es hat einen tiefen Sinn zu sagen: Der Winter ist der größte Künstler. Der erste Philosoph des Sportes ist Anton Fendrich. Er hat sein schönstes Sportbuch dem Ski-lauf gewidmet. Ist das Zufall? Und alle jene Namenlosen, die einsam in den Schneefeldern ihre Spur ziehen — sind sie nicht Philosophen? Ist nicht der Skilauf der Sport der Einsamen? Nur vom Wandern und vom Bergsteigen ließe sich noch das Gleiche sagen! Was aber das Kapitel Skilauf und Kunst anbelangt, so sei etwas näher darauf eingegangen. Man kann heute, ohne in den Verdacht der Kurz-sichtigen zu kommen, ruhig behaupten, daß — abgesehen vom Alpinismus vielleicht — noch keine Sportart so schön bedichtet, 'gemalt und gezeichnet und überhaupt künstlerisch dargestellt worden ist wie der Skilauf. Oder stimmt das vielleicht nicht? Seht euch doch das Gros der Turn- und Sportliteratur an. Soweit sie noch etwas anderes ist als R«gi strierung von Leistungen und technisch-lehrhafte Dar stellung der verschiedenen Sportzweige, ist sie ganz simpler, klangloser Kitsch. Aus diesem Wust der Geschmack- und Stil losigkeiten aber ragt heraus eine ziemlich einsame Insel, die Literatur des Skilaufs. Richt, daß ich behaupten wollte, es sei alles schön und gut und große Kunst, was da über den Skilauf geschrieben und gezeichnet wurde. Aber es ist doch schon zumeist wirklich und ernsthaft als Kunst gewollt. Ich will mich endlich mit einem Hinweis au die Münchner Skimaler, auf die prächtigen Skifilme und die künstlerisch hochwertigen Skiplakate begnügen und ich denke, daß dies genügt, um die führende Rolle des Skisportes auch in der darstellenden sportlichen Kunst zu beweisen. Sport — ist er denn was anderes als Leben in der intensivsten, konzentriertesten Form? Freilid i ist es modern geworden, den „Sport" als intensive Lebensführung zu betrachten. Aber dies ist nich ganz richtig. Sport ist bereits Surrogat, ist Ersatz, ist selber ungelcbtes Leben. Und so verstehen wir auch, waruin jenes künstlerischste Volk, die Hellenen, die Gymnastik selbst als einen Zweig der Kunst betrachteten. und Deutichland eintritt. Er erklärt, daß Frankreich von Deutschland nicht bedroht werde. Deutschland denke nicht daran, fich Elsaß wieder ainueignen, aber es leide an einer beispiellosen Wirtschaftskrise, durch welch« 50 Millionen Deutsche ins Elend ge-raten sind. Schließlich sagt« Daladier. daß es nach einer Ueberzeugung möglich wäre, eine vernünftige ind friedliche Lösung der verschiedenen Streitfragen, >ie zwischen Frankreich und Deutschland bestehen, zu inden. Die Außenminister Deutschlands u. der Tschechoslowakei zum Prager Tonfilmsturm Der deutsch« Außenminister Dr. Curtius hat ich veranlaßt gesehen, eine deutliche und warnende Erklärung gegen den tschechischen Chauvinismus abzugeben. Er hat auf die beklagenswerten Rück-Wirkungen hingewiesen, die zum Schaden für die Beziehungen der beteiligten Staaten sich aus den Prager Tumulten gegen deutsche Kulturerzeugnisse ergeben haben. Dr. Curtius hat ausdrücklich gebilligt, daß deutsche Künstler und Sportler im Anschluß an di« Prager Vorgänge die Beziehungen aufgesagt ,aben: „In der 2Ä verträgt es sich nicht mtt der Würde der deutschen Kultur, ihre Leistungen in einem Lande zu zeigen, in dem soeben aus Deutschen-haß eine Kunststätte wi« das Deutsche Theater in Prag böswillig beschädigt worden ist. Es verträgt sich ebensowenig mit der Würd« der deutschen Kul-tur, den Kunstwerken von Angehörigen eines Volkes besondere Förderung und Pflege angedeihen zu lassen, in deren Hauptstadt die Vorführung von deutschen Kunsterzeugnissen durch Terrorakte v«r-hindert wird. Es verträgt sich auch nicht mit der Würde des deutschen Sports, sich in Wettkämpfe mit den Sportverbänden eines Volkes einzulassen, bei dem di« Deutschenseindlichkett gewisser Kreise so offen zu Tage tritt." Auf die Erklärungen des deutschen Außenministers erwiderte der tschechische Außenminister Dr. Benesch im Außenausschuß des Senats, indem er u. a. betonte, daß Dr. Curtius falsch über den tatsächlichen Stand unterrichtet war und deshalb die Begebenheiten vollkommen unrichtig beurteile. Dr. Benesch wies alle Angriffe zurück und berief fich auf den Stolz des tschechoslowakischen Volkes, das jeden Chauvinismus verur-teile, besonders aber jenen, der den Boykott «in«r Kulturbewegung ver-Ursache.--- Entwaffnung des Republikanischen Schutzbundes Die am 4. November in Oesterreich beim Re-publikanischen Schutzbund vorgenommene Durch-suchung nach Waffen und Kriegsgeräten lieferte nachfolgende Mengen der Beschlagnahme aus: 4075» Gewehre, Stutzen und Karabiner. 20 Ma-schinengewehre, 360.000 Patronen für Gewehre und Maschinengewehre, S6 Revolver, 160 scharfe Handgranaten. 93S Spaten und Beilpicken, ferner Gasmasken und zwei geheime Radiosendeanlagen (in Graz und Innsbruck). Kunst und Sport ist ungelebtes Leben. Was der Künstler sich träumt an großen, guten Göttern und selber nicht sein kann, das haut er in Stein, malt er in Farben, ungelebtes, nur in der Phantasie gelebtes Leben. Was der moderne Mensch nicht mehr leben darf, ein Heldenleben, voll steter Ueber-windung der Gefahr und steter Kampfbereitschaft — das will er durch irgendeinen Ersatz sich ver-schaffen. Und da zieht denn der mechanisiert« Mensch, der tagsüber hinter der Rechenmaschine hockt, auf dem Bürostuhl, nachts im warmen Zimmer schläft, keinem wilden Tier, fetnem Feind, keiner Witterung mehr ausgesetzt ist, nichts niederzukämpfen hat. weil sein Leben in ebenen Geleisen läuft - der zieht dann in den Abendstunden auf die Sportplätze, wo er seinen Körper wieder fühlen darf, sein« Sinn« wieder spielen lassen darf und wieder kämpfen darf, wenn auch in einem unblutigen Kampfe. Oder er «eht hinaus für Tage und Wochen: verläßt die wohltemperierte Stadt, die Gummischuhe, die Zentralheizungen. Legt sich auf eingeschneite Hütten. Wäscht sich in Eiswasser und ißt gefro-renes Brot. Mutz sich allein durchkämpfen ohne allen Komfort. Auf zwei Brettern, Produkten primitivster ur-menschlicher Technik, bahnt er sich den Weg über weglose Gebirge und kämpft mit der Natur in ihrer Rummer 9») Deutsche Zeitung Sctk S Die Ausweisung des Majors Pabst außer Kraft gesetzt Der österreichische Innenminister Fürst Starhem-berg hat die Ausweisung des Majors Pabst, der von der früheren Regierung wegen seiner Tätigkeit in der Heimwehr des Landes verwiesen worden war, außer Kraft gesetzt. Gleichzeitig hat auch die Staatsanwaltschaft das Strafverfahren gegen Pabst zurückgezogen. Der Rechtsvertreter des Majors Pabst teilte dem Innenminister mit, daß Major Pabst die Zurückziehung der Ausweisung mit Dank zur Kenntnis nehme, er aber vorläufig nicht nach Oester-reich zurückkehren werde, da er gegenwärtig keine aktive Funktion bei der Heimwehr einnimmt. Er werde seine Privatangelegenheiten im Auslande regeln und plane erst zu einem späteren Zeitpunkte nach Oesterreich zurückzukehren. Wahlsieg der „Nassen" in Amerika Die am 4. Rovember in den Vereinigten Staaten durchgeführten Ersahwahlen — Zvahl von 401 Abgeordneten des Repräsentantenhauses, eines Drittels (04) der Senatoren und von 32 Gouoer-ncuren haben den regierenden Republikanern eine schwere Schlappe gebracht. Die Gegner der Prohibition und die Demokraten habe« bedeutende Erfolge errungen. Die „trockenen" Republikaner verloren an die „Nassen" 40 Sitze im Repräsen-tantenhaus und ein halbes Dutzend Sitze im Senat. Bedrückung der ukrainischen Minderheit in Polen Die Vorbereitungen zur Wahl für den polnischen Sejm begannen mit der „Beruhigungsaktion" gegen die Ukrainer. Um dort die Bewegung zur Erhaltung der ukrainischen Nationalkultur niederzu-schlagen, wurden Polizei- und Kavallerieabteilungen in die Uraine geschickt mit dem Befehl, hier gründ-lich aufzuräumen. Es gibt heute ganze Gegenden in der zu Polen gekörenden Ukraine, in denen die Dörfer völlig leersteyen, weil die Bevölkerung vor den polnischen Ulanen in die Wälder geflüchtet ist, wie es früher bei den Mongolen- und Türkenzügen geschah. Hunderte von Kindern und Frauen sind in den Wäldern den Unbilden der herbstlichen Witterung und dem Hunger bereits zum Opfer ge-fallen. Was nicht schnell genug fliehen konnte, wurde von den polnischen Ulanen niedergeschlagen. Die Schulen, Vereinshäuser, Volksbibliotheken, auch die in den Städten Lemberg und Tarnopol, wurden zerstört, z. T. völlig niedergebrannt. Die Einrich-richtungen der Häuser in den Dörfern wurden zum größten Teil unbrauchbar gemacht. Nachdem diese Aktion beendet war, lieh die polnische Regierung durch ihre Presse verkünden, daß in der Ukraine „Ruhe und Ordnung" wiederhergestellt fei. Es ist eigentlich schrecklich, das; der Völkerbund dieses un-glückliche Volk seinem Schicksal überläßt, ohne sich irgendwie zu rühren. Traurig ist es auch, daß die slawische Presse Europos — die Ukrainer find ja doch Slawen! — nicht im geringsten für ihr entsetzlich verfolgtes Brudervolk eintritt. wildesten Gestalt. Und dieser Kampf läßt seine verkümmerten Urmenscheninstinkte wieder wach werden und sich entfalten. Sport ist ungelebtes Leben. Und Sport ist Kampf, körperlicher Kampf. Urmenschen kennen keinen Sport. Für sie ist Werfen. Boren. Skilaufen — wie aller Kamps — Lebensform, bitter notwendige Lebensform. Aber dem Menschen der Zioilisatton wurden andere Lebensformen beschieden. Und nun sehnt er sich zurück nach jenen Zeiten der Kraft und der Raubtierschönheit. Und findet den Sport zum Ersatz. Der beste Sport ist der, welcher uns am deut-lichsten das verlorene Urmenschenparadies erseht, uns am meisten zurückgibt von der Raubtierschönheit. Und so besehen, verstehe ich Ludwig Hayman, Leichtathlet, Turner, Skiläufer und Borer, der irgendwo schrieb — trotzdem er Skiläufer ist — „Boren ist der Sport". Und der schönste Sport ist der, welcher unsere Urmenscheninstinkte wied-r weckt und das verlorene Paradies ersetzt — ohne daß wir als Menschen von Kultur dabei erröten müssen. Und darum ist nicht Boren und nicht Fußballspielen der schönste Sport. Welch« es aber ist, das habe ich schon gesagt. allo! hr Frauen und Mädchen habt Ihr Euch schon an dem 150.000 Dinar RADION ) PREISRÄTSEL 7 beteiligt? Falls nicht, so laßt Euch sogleich Teilnehmerkarte und Bedingungen von Eurem Kaufmann gratis ausfolgen! Aus Stadt und Land Wichtig für die Besitzer von Bau lichteiten. Die Hausbesitzer, die nicht bis 31. Oktober, dem Fälligkeitstage der Eingabe, die An-Meldung der Einkünfte von Bauten für das Jahr 1931 vorgelegt haben, werden aufmerksam gemacht, diese bis spätestens 15. November, mit Angabe der Ursache für die Versäumnis, den Gemeindeämtern bezw. der Steuerverwaltung vorzulegen, damit sie so die Strafe nach Artikel 137 des Gesetzes über die direkten Steurem vermeiden. Wer die Anmeldung nicht bis 15. November vorlegt, dem werden 10°/^ der Bautensteuer (zgradarina» aufgeschlagen werden. Bezüglich der Eisenbahnlegitimationen für Pensionisten, Invalide und deren Familien verlautbart die Finanzdirektion in Ljub-ljana: Alle Pensionisten und deren Familien, denen die Eisenbahnlegittmationen im Jahre 1926 aus-gestellt wurden und deren fünfjährige Gültigkeit demnach am Ende dieses Jahres erlischt, werden aufgefordert, die Legitimationen nach Möglichkeit bis 30. November I. I. der Finanzdirektion in Ljubljana. Abteilung für Rechnungsführung Iungen erhältlich Celje Herbstliedertafel. Der hiesige Männer-gesangverein veranstaltet am 15. November um 8 Uhr abends im Kinosaale des Hotels Skoberne seine diesjährige Herbstliedertafel. Der Verein hat sich bemüht, eine gewählte und abwechslungsreiche Vortragsordnung von nicht zu langer Dauer zu-sammenzltstellen, Insbesondere wird heute schon auf das vollständig neue Programm des beliebten Vereinsquartetts sowie auf das Auftreten des neu-gegründeten gemischten Doppelquartetts aufmerksam gemacht. Der Vereinschor selbst wird vier der chönsten Männerchöre, deren Charakter der wein-eligen Herbstzeit angepaßt ist, zum Vortrage bringen. Selbstverständlich wird auch diesmal das vortreffliche Vereinsorchester die Zuhörer mit flotten und ernsten Weisen erfreuen. Alle Freunde und Gönner des Vereines werden schon heute gebeten, sich diesen Abend freizuhalten. Großes Sängerkonzert der Arbeiter» gefangvereine „Svoboda" in Celje. Am Sonntag, dem 9. November, findet im „Narodni dom" mit dem Beginn um '/, 4 Uhr nachmittags ein großes Konzert statt, das'von fünf Arbeiter-oesanavereinen „Svoboda" (Hrastnik I, Hrastnik ll, Marioor (Gemischter Chor), Zabukovce und Celje) gegeben wird. Für dieses Konzert herrscht allgemeines Interesse. ^ NEUES #RADIO Das elektrotechnische Unternehmen Karol FLORJANClC, Celje liefert Radio-Apparate für Anschluss au Wcchsclstroui von Sparututtgen 110, 125 150 u. 220 Volt, in welchem gleichzeitig der Lautspredier und die Antenne eingebaut sind. Alles zusammen ist ein geschmackvoller Kasten ohne Batterien. ♦ Der Preis beträgt Dinar 3300.—, bei Kassazahlung 3000. — Probevorführungen täglich. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 9. November, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr in der Ehristuskirche, bzw. bei kalter Witte-rung im Gemeindesaal des Pfarrhauses statt. Fortsetzung der Mohnbauaktion der Stadtgemeinde. Die Stadtgemeinde Celje be-absichtigt, zum Zweck der Fortsetzung der Wohnungs-aktton noch einige Wohnhäuschen auf dem U. Lahn-Hof zu bauen, wozu eine Anleihe bis 600.000 Din bei einem Geldinstitut aufgenommen werden wird. Die Häuschen werden nach dem bereits vorhandenen Entwurf gebaut, d. h. je zwei Häuschen unter einem Dach, die aber im Innern vollkommen von einander getrennt sind. Die Bedingungen für die Beteiliguna sind die gleichen wie für die erste 8 ige Wohnungsaktion. Alle Interessenten für diese Häuschen mögen ihre mit 5 Din gestempelten Gesuche beim Stadtmagistrat bis spätestens 20. No-vember l. I. einreichen, weil später einlangende An-suchen nicht berücksichtigt werden. Reflektanten, die bei der Allgemeinnützigen Beamtenbaugenossenschaft Kredit bekommen könnten, werden bei der Zuteilung der Häuschen erst in zweiter Linie berücksichttgt werden. Elegante Zigarettendosen besonders gut geeignet für Herren-geichenke, erhalten Sie «tot« bei: Anton Lefcnik, Celje, Glavni trg 4. Prüfungserfolg. Fräulein Manenka Plzak, eine der begabtesten Schülerinnen der Klavierschule der Frau Mirca Sancin an der hiesigen Glasbena matica. hat vor kurzem die Staatsprüfung am Königlichen Konservatorium in Trieft mit bestem Erfolge abgelegt. Frl. Plzak gehört'bekanntlich zu den sogenannten Kanone» bei allen Schülerion-zerten der Glasbena matica und insoferne kommt der schöne Prüfungserfolg nicht überraschend. Immerhin ist dieser Erfolg ein neuerlicher Beweis der yervorragenden Leistungsfähigkeit der Schule der Glasbena matica und im besonderen der Klavier-schule der Frau Mirca Sancin, welche in diesem Falle wieder gezeigt hat, daß sie ihre Schülerinnen bis zur höchsten Stufe pianistischen Könnens em-porzuführen vermag. ORIGINAL »RUSO« DAVERWELLEN«WASSEKWELLEN ED. PA1DASCH, CELJE. M. GUBCEVA ULICA Trockenskikurse und ihre Notwendig-keit. Die Leitung des neugegründeten Skiklubs in Celje teilt mit: Jeder, der nach langer Sommer-pause wieder auf den Bretlln steht, besonders aber der Anfänger macht die böse Erfahrung, daß sich am zweiten, dritten Tage recht unangenehme Muskel-schmerzen einstellen. Das herrliche Vergnügen ist auf einige Zeit, oft auf Tage unmöglich gemacht, zum mindestens aber stark beeinträchtigt. Daß die Schmerzen sich einstellen, ist ganz unvermeidlich. Beim Skifahren wird der Körper in viel höherem Maße beansprucht als im gewöhnlichem Leben, ge-wisse Muskelpartien ganz besonders, und jeder muß die Zeit überdauern, bis sich der ganze Körper an die ihm fremden Bewegungen gewöhnt hat. Damit geht aber ein kostbarer (wenn nicht mehrere) Sonn- oder Urlaubstag verloren. Dem Uebelstand ist aber leicht abzuhelfen, wenn man seinen Körper schon vor einem eigentlichen Skikurs entsprechend vorbereitet und schon daheim Uebungen ausführt, die jenen entsprechen, die das Fahren als solches verlangt. Der neugegründete Smlub in Celje hat Uebungsgruppen zusammengestellt, die unter Führung erfahrener und erprobter Skiläufer unter anderem vornehmlich auch den Zweck haben, gerade jene Muskelpartien durchzuarbeiten, die dann beim Skilaufen am meisten beansprucht werden. Der große Vorteil dieser Uebungen liegt darin, daß der Schüler, wenn er aus den Uebungshang kommt, im wesentlichen mit allen von ihm geforderten Be-wegungen bereits vertraut ist. Was aber besonders in die Wagschale fällt, ist der Umstand, daß fich keinerlei unangenehme Schmerzen einstellen und jeder Tag des Urlaubes oder der Sonntag voll ausgenützt werden kann. Der genannte Skiklub hält mit Beginn am Montag, dem 10. November, für seine Mitglieder in Celje im Saale des Gasthoses „Zur grünen Wiese" einen Trockenskikurs ab. Da-rüber hinaus geben die Veranstalter Ratschläge über Ski-Einkauf, praktische Kleidung und alle sonstigen Fragen. Näheres über Kurszeiten und Einschreibung neuer Mitglieder bei den Herren Heinz Kodella, Eduard Paidasch und Erwin Gracner, alle in Celje. Der hiesige Rechtsanwalt Dr. Anton Novaöan hat auf die Ausübung der Advokatur mit 1. November l. I. Verzicht geleistet. Der Aus-fchuß der Advokatenkammer in Ljubljana hat den Rechtsanwalt Dr. Reinhold K«1chbaumer zum Uebernehmer seiner Kanzlei ernannt. In den Ruhestand getreten ist am 1. Ro-vember Herr Dr. Adolf Mravlag, Notar in Mürz-Zuschlag. Herr Dr. Mravlag war vor dem Umsturz viele Jahre Notar in La»lo, wo er sich durch seine strenge Rechtlichkeit und Unparteilichkeit allenthalben hohen Ansehens erstellte. Fremdenverkehr in Celje. Im Monat Oktober besuchten unsere Stadt 1183 Fremde, da-runter 913 Jugoslawen, 159 Oesterreicher, 34 Reichsdeutsche, 28 Tschechoslowaken und 22 Ita-liener. Polizeinachrichten. Der Mjährige Gärtner Josip S. wurde dem Gerichte eingeliefert, weil er im Verdacht steht, in der Villa seines Dienstgebers verschiedene Gegenstände, darunter eine Taschenuhr, gemaust zu Habens S. leugnet die Diebstähle und gibt bloß zu, daß er dann und wann einiges Ge-müse aus dem Garten verkaust habe. — Dem 4Z> jährigen Bürstenverkäufer Stefan O. war der neue Wein so zu Kopf gestiegen, daß er im Gast-Haus )umer mit der Kellnerin Streit anfing und ihr ein Kopfstück verabreichte, Ueberdies zerschlug er auch eine volle Flasche Wein. Der herbeigerufene Wachmann führte ihn in die Wachstube, wo er den Schaden beglich; da ihm auch die Kellnerin verzieh, wurde er wieder freigelassen. Aber schon eine Stunde später hatte die Polizei wieder mit ihm zu tun, »veil er im Eaf« ..Europa" die Gäste be-lästigte. Diesmal wurde ihm ein Nachtquartier im Polizeiarrest und am nächsten Morgen auch noch eine.entsprechende Geldstrafe zugeteilt. — Der 58-jährigen Josefa Kolaric, die auf Nr. 14 Za kresijo ein Dachzimmer bewohnt, hat eine fremde Frcmens-person, ungefähr 45 Jahre alt, die sie aus Mitleid zur Uebernachtung aufgenommen hatte, verschiedene Kleider, Wäsche, eine silberne Uhr u. dgl., zu-sammen im Wert von 2380 Din, gestohlen. Uhren, Goldwaren ans Teilzahlungen ohne Prei&anfschlag. Jlger, Maribor, Gosposka ulica Nr. 15. Cinbruchsdiebstahl. Dieser Tage brach ein unbekannter Dieb in die Kanzlei des Schlosses Attems in Brezice ein und stahl aus einer Hand-kasse 6000 Din in Bargeld und Wertpapieren. Todesfall. Im Ällg. Krankenhaus starb der 42-jährige arbeitslose Karl Feldin aus Hepina bei Slofjavas. Totenliste für Oktober 1930. In der Stadt: Krajnc Helena, 44 I., Kutschersgatlin; Benkoc Josef, 28 I., Pnvatbeamter; Hocevar Antonia, 73 I., Private; Dimec Gertraud, 79 I, Private. - Im Krankenhaus: Mozgon Peter, 45 I., Arbeiter aus Umgb. Sv. Jur ob j. z.; Terzan Martin, 23 I., unstet; Pogacar Josefine. 68 I, Gerichtsoberoffizia'saattin aus Celje; Belq Agnes, 44 I., Magd aus Sv. Rok; Beiina Cäcilia, 42 I., Schm ied gehilfensgattin aus Zrece: Pec Franz. 61 I., Taglöhner aus Oplotnica; Lojk Dusan, 17 I., Gymnasiast aus Celje: Mirnik Mathias, 71 I-, Auszügler aus Trnovlj«: Kokic Mathias, 23 I., Soldat des 39. Infanterieregiments, Celje; Petrek Johann, 83 %, Privater aus Celje: Polanec Margarete, 4 I., Streckenarbeiters-lind aus Poljcane; Kuder Mllica, 3 I., Besitzers kind aus Gotovlje; Frisek Vladimir, 7 Monate. Streckenarbetterskind aus So. Vid bei Grobelno; Zupancic Augustin, 2 I, Bergarbeiterskind aus Sv. KriÄof. Nummer 90 Deutsche Zeitung Seit- 5 „Eroatia", Versicherungsgenossenschaft in Zagreb, gegründet 1884, übernimmt Versicherun-gen: Feuer, Einbruchs Unfälle, Transport, Hagel, Glas, Leben, Haftpflicht, Chomag und Autorisiko. Filiale: Ljubljana. Vertretung in Celje: Stevo Lemaic, Askerceva 19. Freiwillige Feuerwehr Teil«, Telephon S». Den Mochenvienft übernimmt am 8. Noo. »er I. Zug. Äonmtanbont: Emmerich Berns. Maribor Zum Direktor des hiesigen Kranken-Hauses ist der Sanitätsoberst i. R. Herr Friedrich Vreclo ernannt worden. Der bisherige Krankenhaus-direktor Dr. Podlesnik hat wieder das Sanitätsreferat bei der Bezirkshauptmannschaft übernommen. Die Drau ist infolge der letzten Regengüsse ziemlich rasch gestiegen, so daß sie zur Stunde, wo diese Zeilen geschrieben werden, bereits zweieinhalb Meter über das Normale gestiegen ist. Obwohl zur Stunde von einer Gefahr bei uns keine Rede sein kann, da die liebe Drau in dieser Beziehung noch ganz andere Stückchen zu spielen weiß, so ist ihr doch schon der Landungssteg der Drauschiffahrts-gesellschaft in Melje zum Opfer gefallen. Auf ein Haar hätte die weiter flußabwärts gelegene Drau-fähre dasselbe Schicksaal erreicht, wenn die Umsicht des Besitzers diese nicht rechtzeitig in den offenen Fluß gesteuert hätte, so daß die von den Fluten dahergetriebenen Pontons nicht auf sie stoßen konnten, was unweigerlich eine Katastrophe bewirkt hätte. Nicht umsonst hatten wir in unserer Folge vom 26. Oktober warnend unsere Stimme erhoben. Jetzt heißt es, rasch Fürsorge für die beiden übriggeblie-denen Landungsstege und das Motorboot zu treffeil, sollen nicht auch diese ein Raub der Wogen werden. Die letzten ausgiebigen Regengüsse hatten im Bereiche unseres Bezirksstraßenausschusses viele Erdrutschungen zur Folge, die eine ganze Anzahl von Straßen beschädigten, einige sogar un-passierbar machten. Der hierdurch entstandene Schaden und die Kosten der Aufräumungsarbeiten belaufen sich, wie nun festgestell wurde, auf rund 270.000 Din. Da der hiefür zur Verfügung stehende Kredit nicht ausreicht, wird ein Teil dieser Erdrutschungen erst im Lause des nächsten Jahres weggeräumt werden können. Gesteigertes Interesse für den Winter-sport in Maribor. Dieser Tage fand hier die diesjährige Jahreshauptversammlung des hiesigen Wintersporwnterverbandes statt. Die große Betei-ligung gab Zeugnis von dem gesteigerten Interesse, das diesem Sportzweig entgegengebracht wird. Der bisherige Obmann Dr. Orozen, dem ob seiner Ver-dienstefürden Wintersport vom Verbände das goldene Ehrenzeichen verliehen wurde, lehnte zum aroßen Bedauern aller Anwesenden die Wiederwahl ab. Bei der daraufhin vorgenommenen Wahl wurde Herr Gowbovic zum Obmann gewählt. Zahlreiche interessante Anregungen für den vor der Türe stehenden Winter ließen erkennen, daß man in der bevorstehenden Wintersaison mit einem ebenso leb-hasten wie abwechslungsreichen Wintersport rechnen muß. Die Versammlung tagte im Zeichen voll-kommener sporllicher Solidarität, ein Umstand, der gerade mit Rücksicht auf gewisse Reibereien in der hiesigen Fußballbehörde besonders angenehm auffiel. Außer dem siowemjchen Alpenverein und dem Sokol des Königreiches Jugoflawien haben auch alle hie-sigei, Sportklubs eigene Wintersportsektionen errichtet. Dies wird auf die Werbekraft dieses wertvollen Sportzweiges zweifellos fördernd wirken. Mit Be> . friedigung" wurde von der Versammlung die Tat-sache konstatiert, daß der Sportklub „Rapid" 86 infizierte Wintersportler angemeldet halte. Auf diese Weise hat der Sportklub „Rapid", dessen Verdienste um unsere Leichtathletik gerade anläßlich des Meetings vom vergangenen Sonntag in der gesamten slowenischen Presse Anerkennung gefunden haben, gezeigt, daß er sich seiner Pflichten in allen Sportzweigen bewußt ist. Seine Wintersportaktion hat ja auch bereits ein umfangreiches Programm veröffentlich«. Wir wollen vorläufig nur auf das beabsichtigte Skikjöring hinweisen, das man hier wohl zum ersten Male zu sehen bekommen wird. Da man damit rechnen muß, daß bald einigermaßen günstige Schneeverhältnisse eintreten werden, wird der Sportbetrieb, der im Laufe des Sommers viel Interessantes brachte, bald einsetzten können, so daß er eigenttich keinerlei Unterbrechung erfahren wird. Wie die Dinge nun liegen, dürfte im Laufe der Wintersportsaison fast jeder Sonntag im Bereiche unseres Sportgebiete« interreffante Veranstaltungen bringen. Zu den Delogierungen in der ehemaligen Dragonerkaserne erfahren wir folgende«: Die in der ehemaligen Dragonerkaserne untergebracht Tertil-fabrik hat die Absicht, ihre Fabriksräume zu erweitern. Zu diesem Zwecke ist bereits im Laufe des Sommers die Kündigung von 28 in einem der dortigen Ob-jekte untergebrachten Familien für den Herbst an-gekündigt worden. Da die Favriksleitung jetzt an die Erweiterung ihres Betriebes schreitet, wurden dieser Tage drei Parteien delogiert, denen in Kürze die restlichen folgen sollten. Auf Intervention der Stadtgemeinde nahm die Fabriksleitung jedoch davon Abstand und erklärte sich bereit, >n diesem Jahre keine weiteren Delogierungen vorzunehmen. Auch im kommenden Jahre wird das Unternehmen nur in beschränktem Maße Kündigungen bezw. Delogierungen vornehmen, da nur ein kleineres Objekt frei gemacht werden soll, das für die Er-Weiterung des Betriebes in erster Linie in Betracht kommt. Die Sinnahmen des hiesigen Haupt-Zollamtes betrugen im Oktober 10,408.23130 Din von eingeführter und 28.948-75 Din von aus-geführter Ware. Todesfall. Am 3. November ist in Vuzenica der Schulleiter Herr Josef Golob im Alter von 44 Jahren gestorben. Apothckcnnachtdicnst. Den Apotheken-nachtdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 9. bis einschließlich 15. Nob mber, versieht die St. Anton-Apotheke, Mr. Peter Albaneze, in der Frankopanova ulica 18. Freiw. Feuerwehr Maribor, Fern« sprechet 2224. Freiwillige Rettungsabteitung Maribor, Fernsprecher 2336. Zum Feuerbereitschafts-dienst in der kommenden Woche, und zwar vom 9. bis einschließlich 15. November, ist der III. Zug kommandiert. Kommandant: Brandmeister Heinrich Egger. Bereitschaft in Reserve: II. Zug. Freiw. Feuerwehr Pobrezje, Fern-spreche? 2306. Ptuj Ein Wunsch unserer Stadtbewohner. Schon mehrere Male wurde von verschiedenen Seiten der Wunsch ausgesprochen, daß in den Abend-stunden ein Autoomnibus für den Verkehr nach Maribor eingestellt würde. Viele Kinofreunde würden gerne die in Maribor um 9 Uhr stattfindenden Tonkinovorstellungen besuchen, doch der Mangel an Fahrgelegenheit läßt dies nicht zu. Slovenska Bistrica Die Feuerwehrtombola, die am 26. Okto-der hätte abgehalten werden sollen, wurde auf heute, Sonntag, den 9. d. M., verlegt. Zur Verteilung gelangen: 1.) ein Halben „Rittersberger", 2.) eine Jungesellenzimmereinrichtung, 3.) eine Haut Sohlenleder, 4.) eine Kanne Kürbisöl, 5.) ein Sack 'Weiß-mehl, 6.) eine Klafter Holz, 7.) eine Geige und außerdem 200 Gewinste im Gesamtwerte von 20.000 Din. Eine Tombolakarle kostet 3 Din. Der Reingewinn ist für dieAbzahlung der Motorspritze bestimmt. 85. Wiegenfest. Am Martinitag, dem 11. d. M., begeht die Schmiedemeisterswitwe Frau Viktoria Mattusch, geb. Koch, in vollster geistiger Frische und körperlicher Rüstigkeit ihren 85. Geburtstag. Möge das allgemein geachtete Urgroßmütterchen noch manches Jahr im Kreise seiner zahlreichen j Familie verbringen können! Aus dem Staatsdienste. Der Vorstand des hiesigen Bezirksgerichts Herr OGR Dr. Jakob Doljan ist in den Ruhestand getreten. — Die der hiesigen Bürgerschule zugeteilte Lehrerin Frl. Vera Bodenik ist auf eigenes Ansuchen nach Liboje bei Celje versetzt worden. - Der Fachlehrer Herr I. Bacic wurde an die hiesige Bürgerschule rückverfetzt. Todesfall. Im nahen Devina verschied am Montag, dem 3. d. M. der Grundbesitzer Karl Holger, ein Bruder des bekannten verstorbenen alt-österreichischen slowenischen Landsmannministers und späteren Unioersitäsprofessors in Ljubljana Dr. Ivan Holger, im 46. Lebensjahre. Bautätigkeit. Der Südfrüchteilhändler Herr Josef Dorn ist gegenwärtig daran, sein Wohnhäuschen an der Triester Straße unter Dach zu bringen. Anschließend daran haben der Friseur Herr Otto Heimgartner und der Schneidermeister Herr Jakob Skaza Baugründe im Ausmaße von je 600 Geviertmetern zum Preise von 4 Din pro rn* erworben, um darauf Einfamilienhäuschen zu errichten. Ferner geht der Hausbau der Friseursgattin Frau Lessiag an der Mariborer Straße seiner Fertig-stellung entgegen. Eine wohlorganisiert« Einbrecher-bände scheint unsere Stadt zum Schauplatz ihrer „Tätigkeit" erkoren zu haben. Ueber den mißglückten Einbruchverluch beim Geschäfte des Kaufmannes Herrn Karl Wutt haben wir bereits berichtet. In der Rächt von Dienstag auf Mittwoch wurden nun aus der Kühlkammer des Fleischereigeschäftes der Frau Julie Razborschek 40 Kilogramm Schweine fleisch entwendet, während sich unter dem Schutze der Dunkelheit trotz strömenden Regens verdächtige Jndividien neuerdings um das Geschäft des Herrn Wutt sowie um jenes des Kaufmannes Herrn Kac herumdrückten. In ihrem umlauteren Beginnen rechtzeitig verscheucht, ergriffen sie in einem Auto-mobil die Flucht. Es wäre wünschenswert, wenn diesen „noblen Herren" ehest das Handwerk aelegt werden würde, bevor sie noch einen größeren Schaden verursachen könnten. Marenberg Bezüglich des Silberbergwerkes in der hiesigen Gegend wird uns mitgeteilt, daß tatsächlich ein solches Bergwerk hier besteht, und zwar auf dem Schober'schen Besitz in der Gemeinde Remsnik. Das Bergwerk ist bereits sehr all, denn schon vor über 60 Jahren wurde dort nach Silber gegraben. Viele Jahre lang war dann der Betrieb eingestellt, aber seit einiger Zeit werden von einer Gesellschaft wieder Probegrabungen durchgeführt, die bei An-wendung moderner Methoden auf eine ergiebige Ausbeute in der Zukunft schließen lassen. Allerlei Rattenkrieg. Die Stadtverwaltung von Paris führt einen erbitterten Krieg gegen die Ratten, welche die Kais unsicher machen und abends über einsame Straßen huschen. Eine Prämie von 50 Cen-times wird für ein erlegtes Tier ausbezahlt, wenn der Jäger sein Glück durch Vorweisung des Ratten-schwanzes beweisen kann. Für manche besonders Geschickte ist diese Prämie eine ganz beträchtliche Einnahme geworden. Das sieht man schon aus folgender Geschichte: Ein Pariser Junge sagte: „Ich fange die Ratten, schneide ihnen den Schwarz ab, der mir zehn Sous einbringt und lasse sie dann wieder laufen." — „Davon hast du doch nichts, der Schwanz wächst doch nicht mehr nach!" — „Das wohl nicht. Aber sie können sich wetter ver-mehren. Ein kluger Geschäftsmann denkt an die Zukunft!" Wunder der Chirurgie. Ueber hundert Chicagoer Chirurgen waren jüngst bei einer Ope-ration des bekannten Chicagoer Chirurgen Dr. Baller anwesend, der ein neues Operationsverfahren zur Heilung des Beinbruches demonstrierte. Auf dem Operationstisch lag eine junge Dame, die sich das rechte Bein doppelt gebrochen hatte. Die Operation wurde mit Lokalprästesie ausgeführt und vertief für die Patientin so schmerzlos, daß sie sich mit den Aerzten gemütlich unterhalten konnte. Als die Ope-ration beendigt war, befestigte Dr. Baller einen leichten Gipsverband an, operierten Bein und sagte zu seiner Pattentin: „Jetzt können Sie aufstehen und ruhig zu Fuh nach Haus laufen." Fräulein Weronick machte einige Schritte durch den Ope-rationsfaal und verspürte dabei absolut keine Schmerzen. Der Kropf-Bazillus entdeckt. Auf dem Mikrobiologischen Kongreß in Paris erklärte der Washingtoner Gelehrte Dr. E. O. Houba, er habe zufällig entdeckt, daß der Kröpf durch einen Bazillus hervorgerufen wird und nicht durch den mangelhasten Jodgehalt des Trinkwassers, wie bisher angenommen wurde. Er erzählte, daß er ein Stück Kropfgewebe auf einem Kulturboden liegen hatte und darauf vergaß. Als er nach einigen Tagen nachsah, bemerkte er "weiße Flecke aus dem Boden und fand, daß sich eine Bazillenkultur gebildet hatte. Mit dieser impfte er Tiere, bei denen er dann wieder denselben Ba-zillus feststellen konnte. Er ist der Ueberzeugung, daß der Kröpf im Frühstadium durch eine Serum-beyandlung geheilt werden kann, denn einige Jugend-liche, die von ihm auf diese Weise behandell wurden, konnten innerhalb von sechs Wochen vollständig geheilt werden. Srtt 6 Deutsche Zeitung Nummer 90 76 Sibirien Erinnerungen aus dem Weltkrieg und aus Ruhland Bon einem ehemaligen Siebzehn?: Es gab aber auch noch andere Herrlichkeiten. In der Speisebaracke befand sich ein Verkaufsstand. Hier konnte man um weniges Geld ganze Töpfe voll starken, süßen schwarzen Kaffees kaufen. Ferner amerikanische Zigaretten in schönen Packungen zu 20 Stück. Käse. Kaviar und alles Erdenkliche. Wenn wir abends oben auf unseren Betten sahen und bewundernde Gespräche über unsere nunmehrige gute Zeit führten, kletterten einmal Meneghini, dann Schweighoser und dann ich mit einem Tschainik in die Lavka hinunter und schleppten literweise schwarzen Kaffee herauf. Meistens ging aber mein schlanker Freund Meneghini, dann er tat nichts lieber als für seine Kameraden sorgen. Dabei zählte er auch fein Geld nicht, es war immer, als sei sein Geld ein gemeinsamer Besitz. Wenn er uns einen Ge° fallen erwies, klang sein Lachen immer aus tiefer Seele, kameradschaftliches Wohltu» war eben seine Leidenschaft. Während der ersten Tage studierten wir die Berhältnisfe in unserer Siedlung. Es gab drei Sorten von Kasernenbewohnern. Die ersten waren die Legionäre. Diese wohnten in der vordersten Baracke, hatten rote Aufschläge am Kragen mit dem Stern von Savoyen, die Bomben-kokarde auf der Kappe und waren bewaffnet. Sie waren in jeder Beziehung die Bevorzugten und be-zogen einen Monatsold von 7 amerikanischen Dollars. Ein Vermögen in diesem Land der Inflation, wo man für einen Dollar 2000 Nubel bekam und damit alle Genüsse der Hafenstadt kaufen konnte. Ferner faßten sie amerikanische Zigaretten und an Sonntagen je einen Trinkbecher voll Wem. Schwarzen kalifornischen Wein. Besonders diese Weinfassung umgab sie in meinen Augen mit dem Nimbus außer-ordentlicher Wesen. Die zweite Gruppe, schon zahlreicher, waren die sogenannten „Eoncittadini", Mitbürger. Zu ihnen waren auch wir eingerückt. Dies waren Leute, die zwar mtt sauren Mienen Italien anerkannt hatten, aber von dem bewaffneten Soldatenspielen nichts wissen wollten. Opportunisten, die in ihren Herzen und Gesprächen noch waschechte Oesterreicher geblieben waren, sich aber doch nicht zu den Unbequemlichkeiten der Verneinung entschließen konnten. Sie waren nicht Fleisch, nicht Fisch. Im Grunde haßten sie ihren neuen Herrn, das Königreich Italien, schwadronierten und schimpften und trugen immer eine beleidigte und angeekelte Miene zur Schau. Den Legionären waren sie alles eher als grün. Die dritte Gruppe, die weitaus zahlreichste, ihrer mehr als 2000, nannte Meneghini treffend die ..Granitschädel". Das waren die Renitenten, die von Italien von vornherein nichts hatten wissen wollen, die Erklärung über die Anerkennung Italiens trotz aller Druckversuche nicht unterschrieben hatten und in beständigem Aufnchr gegen die neue Weltordnung erglühten. Ihre Abneigung ging so weit, daß sie nicht einmal in der Nähe der Legion und der Eoncittadini wohnen wollten. Weit drüben über dem Bach saßen sie in einer langen Holzbaracke, lebten wie vormals als Kriegsgefangene, gingen uns „neuen Italienern" nicht einmal in die Nähe. Kam aber ein besonders harter Granitschädel einmal von un-gefähr an einem von uns vorbei, ermangelte er nicht, auf den Boden zu spucken und einen grimmigen Fluch auf den „Traditore di patria", den Vaterlands-Verräter, aus verachtungsvollstem Mund auszustoßen. Vor diesen Helden hatten auch die Legionäre Re-spekt und man ließ sie schließlich in Ruhe. Sie trugen noch ihre alten österreichischen ttniformfetzen, weil sie die Annahme der italienischen Grigioverde-Monturen ablehnten. Nahm sie aber ja einer an, weil ihm schon der Nackte aus den Hosen heraus-schaute, dann zog er die' neue graugrüne Hose unier-halb an und die österreichischen Fetzen drüber. Nur in einem einzigen Belang hatten sie Verbindung mit uns. Da sie vom Kommando kein Geld bekamen und sie doch rauchen und Kaffee trinken wollten, mußten sie arbeiten. Bezahlte Abeit gab es aber im Militär-lager keine und daher nahmen sie unsere Wäsche gegen Entlohnung zum Waschen an. Was für ein fürchterliches Geschäft das im Winter war, wo sogar das Meer zugeftor, erlebte ich selbst, wenn ich meine wenigen Hemden alle 14 Tage einmal auswusch. Ich glaubte dann immer, das eisige Wasser müsse mir die Arme bis zum Ellbogen wegfressen. So saßen sie abgetrennt, in unheimlichen Haufen ge- ballt, in ihrer Baracke, gingen nicht in die Stadt wie wir anderen, verehrten sich in ohnmächtigem Haß. Das Peinliche war, daß sie alle echte ita-lienische Bauernburschen aus dem Trentino waren und den weitaus größten Teil unserer Siedlung ausmachten. Sie wurden „Prigioneri di gucrra" genannt, also auch hier noch Kriegsgefangene. Da sie in unserem Lager die größte Zahl bildeten, war am Abend die Verlaufslavka oft so voll mit ihnen, daß unsere neuen italienischen Monturen zwischen den verlumpten österreichischen fast verschwanden. Sie standen mit verschlossenen Gesichtern an, in den blaugeftorenen Händen die blechernen Teekannen, bis sie an die Reihe der Bedienung kamen. Mit uns redete nie einer ein Wort, wohl aber starrten sie uns haßerfüllt an. Wie mir in meinem Herzen zumute war beim Anblick dieser Brüder, ist kaum zu beschreiben. Es wird indessen von ihnen noch die Rede sein. Nachdem wir einige Tage unter den faden, nörgelnden, ewig schimpfenden „Eoncittadini" verbracht hatten, warf Meneghini die Frage auf, ob wir nicht lieber in die Legion eintteten sollten. Eine so einfache Sache war das nun nicht, denn die „Eoncittadini" tuschelten immer darüber, daß die Legionäre eines Tages ins Feuergefecht mit den Roten kommen würden, und zwar erzählten sie dies mtt großer Schadenfreude. Eine solche Opposition gegen das Waffentragen habe ich überhaupt nie er-lebt wie unter diesen verkappten Oesterreichern. Buchstäblich „verkappt", denn unter ihren italienischen Kappen trugen sie Köpfe, die den Legionären sicherlich die Hölle in den Hals wünschten. Ich überlegte hin und überlegte her. Die Gründe für das Eintreten in die Legion waren sehr ge-wichtig. Denn unter den Eoncittadini wurde ich tat-sächlicy bloß gefüttert, ohne dafür eine Gegenleistung abzustatten. Wenn mein Schwindel aufkam^ so flog ich hier zweifellos pfeilgeschwind hinaus. So dachte ich wenigstens in jener ersten Zeit. In Wirklichkeit war das italienische Kommando so liberal, daß es in keiner Weise dem Ursprung jener nichtitalienischen Kriegsgefangenen nachforschte, die sich unter die ita-lienische Flagge geflüchtet hatten. Das muß ich der Wahrheit zur Ehre feststellen. Warum die Italiener so nobel waren, weiß ich nicht. Vielleicht war der Vorstand der italienischen Mission, Major Manera, persönlich so beschaffen, daß er die aus der viel jährigen Kriegsgefangenschaft Flüchtenden nicht zu rückstoßen wollte. Denn verborgen konnte es un-möglich geblieben sein, daß in der Legion und unter den Eoncittadini so und so viele Lteirer, Tiroler, ja auch Kroaten und Slowenen waren, die nicht nach Italien gehörten. Daß man aber dem nicht viel nachfragte, das sollte ich bald selbst erleben. An jenem Tag der Entscheidung wußte ich aber das noch nicht. Ich entschloß mich schwer, dachte eine halbe Nacht darüber nach und suchte nach Gründen, die meinen Einttitt in die Legion vor mir selbst rechtfertigen sollten. Zuerst einmal entgegnete ich mir, daß, wer einmal A sagt, am besten auch B sagt, sagen muß. Dann sah ich die viel freiere, bessere Stellung der Legionäre, sah vor allem die 7 Dollars monatlich, die sie als Sold bekamen, den Sonntags wein und die Zigaretten. Auch hatte ich brennende Lust, wieder einmal ein Gewehr zu tragen und richtiger Soldat zu sein. Die Gefahr, mit den Roten eines Tages Schießereien zu haben, erschien inir nicht sehr erheblich zu sein. Und so ganz ein Feigling war ich doch nicht, daß mich eine frischfröhliche Schießerei hier am Ozean besonders geschreckt hätte. Im Gegenteil, sie lockte mich, zuma ich wußte, daß viel japanisches und amerikanisches Militär in Wladiwostok stand, aber auch Franzosen Engländer und Tschechen. Es müßte mit dem Teufe zugehen, dachte ich mir, daß sich im Fall eines richtigen Konfliktes ausgerechnet unsere Legion mi ihren ehemaligen Oesterreichern in die erste Linie stellen sollte. Daß das Einspringen in die Legion eine sehr praktische Sache war, ersah ich auch daraus, daß unser vollbärtiger Israelit mit feiner Nase Jfl, Dollars und Besseres ohneweiters in die Legion eingetreten war, obwohl Israeliten im allgemeinen und Kaffeejuden im besonderen gewißlich keine große Vorliebe für Gewehre und Pattonen an den Ta. legen. Und io trat unser Kleeblatt — Meneghin Schweighoser und ich — nach zwei Tagen in der Kanzlei an, wo wir um die ?lufnahme in die Legion ersuchten. Man machte uns dort gar keine Hindernisse. Wir zogen aus der Kaserne der Kon-cittadini aus und übersiedelten in den ersten Stock der vorderen Kaserne, in den Saal der 1. Koni-pagnie. Sie hieß ..Prima compagnia della Legione Aedenta di Siberia." Redenta. Das war wohl so las Gegenteil von Irredenta. Auch die Eoncittadini Mitbürger) hießen offiziell nicht so, sondern jeder einzelne trug in den Listen vor seinem Namen den „Titel" Redente, d. i. „Erlöster". Im Handuindrehen wurde jeder von uns ein „soldato". Wir faßten di« roten Aufschläge e.us, nähten sie auf die Bluse und schraubten auf jeder Seite den Stern von Savoyen an. Auf die Kappe kam die Kokarde mit der Bombe. Dann bekamen wir jeder ein Gewehr, Pattontaschen, einige Magazine Patronen, einen Rucksack und einen mit grünem Tuch überzogenen Pelzmantel, der fast bis auf den Boden reichte. Auch ein Paar dicke rote Wollstriimpfe bekam ich, die so lang waren, daß man sie bis oben heraufziehen konnte. Ich sah darin aus wie ein Bauernmädchen. Das Gefühl, wieder einmal ein Gewehr zu haben, war großartig. Ich sah es mit liebevollen Augen in allen seinen Teilen an. zog unzählige Male den Verschluß heraus, stieß ihn wieder zurück, nur um dabei das angenehme stählerne Geräusch zu hören. Es war ein russisches Gewehr mit dem vierkantigen langen Bajonett, aber noch fast neu. Ein schönes Gewehr, ein Stück, das man lieben konnte. Im Kompagnieschlafsaal, der durch Säulen in zwei Teile geteilt war, war der größte Teil mit Eisenbetten in zwei Reihen besetzt. Die Betten waren aber ziemlich auseinandergerückt, so daß keiner dem Nachbar beim Schlafen in den Rachen zu schnarchen brauchte. Zwischen den Bettreihen war noch ein breiter Gang für unser Auf- und Niederspazieren. Ferner waren einige riesige runde Oefen da, die bis zur Decke reichten. Jene sibirischen Kasernöfen, die die Wärme aufspeichern und sie lange Zeit behallen. Wir besetzten drei Betten in der Mitte der Bettreihe gegen die Fenster zu, schlichteten unsere Monturen im bekannten Viereck auf der Stellage auf, legten das weiße Brotlaibchen daneben und hängten das Gewehr so beim Bett auf. daß der Kolben neben dem Kopfpolster herunterhing. Ich muß sagen, daß ich ein ganz schönes Gefühl ange-sichts dieser richttgen soldatischen Aufmachung hatte. Dazu kam noch das Erotische dieser Soldaten-spielerei, das Bewußtsein, daß zwei Kilometer da unten die Wogen des Stillen Ozeans antiefen, daß da drüben eine Hafenstadt lag, wo für Dollars... Vor allem schaute ich mir aber die Soldaten unserer Kompagnie an. Bald zeigte es fich. daß sie alle sehr nette, kameradschaftliche Burschen waren. Einige witzige Triestiner waren da. einige Furlaner, einige Südttroler, ein Einjähriger aus Leibnitz, ein zwickerbewaffneter dünner Bursch aus Bozen mit einer spitzen Nase, der in der Roten Garde ge-dient hatte und furchtbare Geschichten vom Rückzug der Roten über den Amur zu erzählen wußte. Ferner war ein verschlossener stämmiger Kroate aus dem Küstenland do, das prächtige Bild eines So!« daten, und ein baumlanger Slowene aus Haiden-jchast. Fast alle bis auf einige Furlaner und Trientiner verstanden Deutsch, so daß bei der Kom-pagnie zur guten Hälfte Deutsch gesprochen wurde. Trotzdem fnschte ich meine eingerosteten italienischen Kenntnisse auf und kam ganz gut mtt ihnen aus. Schon jetzt möchte ich aber bemerken, daß in unserer Kompagnie die Nationalitätenfrage vollkommen ausgeschüttet war. Niemals sagte ein Italiener auch nur ein Wort gegen uns Deutsche. auf das alle Oester-reich fiel n»emals ein böses Wort. Im Gegenteil, wenn es erwähnt wurde, so geschah es in der Weise, wie man von einem Toten spricht, den man noch gerne am Leben haben möchte. Das ist die Wahrheit. Wir waren gute Kameraden zusammen und ich fühlte mich unter diesen Leuten ganz schreck-lich wohl. Mit der Zeit beschlich niich ein wahres Herren-gefühl. Das kam wahrscheinlich vom Gewehr her, das mattblau blinkend neben meinem Kopftzolster herunterhing. Ich war kein Kriegsgefangener mehr, sondern waffentragender Soldat. Die Gedanken an die tieferen Gründe dieses traurigen Soldatentums schob ich immer mit Gewalt zurück: Was war denn zu machen? Noch immer lieber so, am Meeresstrand auf die Heimkehr wartend, als noch einige Jahre in einem verwanzten Kriegsgefangeneiuagcr zu sitzen und den Verstand einzubüßen. Zu tun war in der Kompagnie fast nichts. Nummer 90 Deutsche Zeitung 6dte 7 FORD ■ Lastwagen Neua ermäßigte Preise Die letzten Neuerungen am Ford-Lastwagen haben dessen Absatz gewaltig gesteigert. Die Zunahme der Produktion hat Ford die Möglichkeit gegeben, die jetzige namhafte Preisermäßigung vorzunehmen, seinem Prinzip folgend, die bei der Herstellung erzielten Vorteile unverzüglich der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Der Ford-Lastwagen ist heute das am weitesten verbreitete mechanische Transportmittel. Die dabei maßgebenden Faktoren als Betriebssicherheit, Schnelligkeit, Kraft, Wirtschaftlichkeit und lange Lebensdauer sind seine Hauptvorzüge. Nicht umsonst wird er vom umsichtigen Geschäftsmann und weitblickenden Industriellen vorgezogen. Der Ford-Lastwagen ist äußerst kräftig gebaut, verfügt über den weltbekannten Modell A Ford-Motor," besitzt ein Vierganggetriebe, ein außerordentlich wirksames Sechsbremsen-System, eine überaus robuste Hinterachse, Hinterfedern nach dem Kantileversystem. ♦ * Sind Sie berechtigt, die Ihnen von Ford dargebotene Ökonomie unbeachtet zu lassen? Machen Sie sich die Erfahrung großer Unternehmen zunutze, die im Ford-Lastwagen das betriebssicherste und ökonomischeste Transportmittel festgestellt haben. Benützen Sie den Vorteil, den Ihnen diese erhebliche Preisermäßigung bietet und besichtigen Sie den Ford-Lastwagen beim nächsten Ford-Händler. Dieser wird Ihnen kostenlos und unverbindlich die Transportkosten bei Anwendung von Ford-Lastwagen in Ihrem Betriebe aufstellen. Vergleichen Sie diese' mst Ihren heutigen Ausgaben. Sie werden zugeben müssen, daß Ihre Methoden der Vergangenheit angehören. F O I" o Einige seiner Vorteiles Ausnehmend kräftiger Motor mit niederer Umdrehungszahl. V ierga n gget riebe. Äußerst wirksames Sechsbremsensystem. Große Anzahl von Kugel- und Rollenlagern. Besonders kräftige Bauart Kantilever-Hinterfederung. Große Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit. Ford-Material. Ford-Kundendienst. Die neuen ermäßigten Preise: Lastwagenchassis mit einfachen Hinterrädern Din. 52.500*— Lastwagenchas -is mit doppelten Hinterrädern Din. 53.500*— Ausstattung: Ein unbereiftes Reserverad, vordere Stoßfänger. Barpreise, freibleibend und franko Lager aller Ford-Händler in Jugos'iavien. LINCOLN Fords ox\ Y Seit« 8 Deutsch« Zeit»»g Nummer 90 Wirtschaft «.Verkehr Montafoner Zuchtvieh aus dem Becken von Apaee auf der Zagreber Messe. Die Julius Meinffche Gut«enoaltung Freudenau in Apace hatte bei der diesjährigen Zagreber Messe eine erstklassige Kollektion zum Teil trächtiger Kal> binnen zur Schau gestellt, die infolge ihrer Ausge-glichenheit in Form und Farbe allgemeines Inte-resfe erweckten. Wie aus den Nachweisen ersichtlich war. ist auch ihre Abstammung hervorragend, beträgt doch die durchschnittliche Leistung ihrer Mütter per Stück und Jahr 4047 kg Milch. Das Preisgericht hat der genannten Verwaltung m Anbetracht der vorzüglichen Qualität außer Einzel-Prämien auch die '„Goldene Medaille" zuerkannt. Die ganze Kollektion wurde über Anraten des Professors der Landwirtschaftlichen Hochschule in Zagreb Herrn Dr. 3. Ulmansky von der Staats-Herrschaft Belje angekauft. Französischer Präsident der Trifailer Kohlenwerksgesellschaft. Aus der am 4. No-in Ljubljana abgehaltenen Sitzung des Verwalwngs-rates der Trifailer Kohlenwerksoejellschast trat der bisherige Präsident Herr Adolf Minh zurück: an seine Stelle wurde Herr Andt6 Luquet, Ehren-gouverneur der Bank von Frankreich, Präsident des „Credit Mobiliar francais" und Vizepräsident der „Banque des Pays de l' Europe Centrale" zum Präsidenten der Trisailer Kohlenwerksgesellschaft gewählt. Die Weinernte in Jugoslawien. Die heurige Weinernte wird mtt 3 Millionen Hektoliter schätz!. also etwas höher als der Ertrag im vorigen Jahre. Die Mostpreise im Banat sind bis auf 0'60 Din gesunken und gewöhnlicher Neuwein wird mtt 1-30 bis 1 SO Din für den Ltter verkauft: auch in den slowenischen Landestellen werden Sortenweine bereits zu 2-50 Din für den Liter angeboten. Krach der kleinen amerikanischen Banken. Aus einer i.t Washington veröffentlichten Statistik gehl hervor, dah in der Zeit von 1920 bis 1929 5000 kleine Banken in den' Vereinigten Staaten in Konkurs geraten sind. Die hiedurch betroffenen Geldgeber sind 7 Millionen und das von ihnen jenen Banken anvertraute Geld übersteigt zwei Milliarden Dollar. Schach - Ecke redigiert von Harald Schwab Problem Nr. 63 Walter Freiherr v. Holzhausen. Stellung: Weiß: Ka7. De6. Le4, 8bl. Bd4 (5 Steine) Schwarz: Kai, Ba2, b2 (3 Steine) Weih zieht und setzt im 3. (dritten) Zuge matt! Lösung z« Problem Str. 60 I.) Th7—h8, g5 g4; 2.) Th8-gtf, Sh5 f4; 3.) Tg8—ei. Wn schönes Stück bei aller Einfachheit des Material». Nachrichten Stockholm: Hier findet derzeit ein Meister-turnier statt, in dem der junge schwedische Meister Stoltz berechtigtes Aufsehen erregt: er schlug gleich in den beiden ersten Runden die beiden Grogmeister Spielmann und Bogoijubow. Ueber den Ausgang dieses Turnieres werden wir noch berichten. — G y ö r: Hier fand ein kleineres Meisterturnier statt, aus dem der Amerikaner Kashdan als Sieger her-vorging. Kajhdan hat nun schon in sovielen Tut* nieten eine gleichmäßige Starke bewiesen, daß man ihn als den stärksten der jüngeren Schachmeister be-zeichnen muß. Wellmeister Mjechin glaubt in ihm einen aussichtsreichen Kandidaten für die Welt-Meisterschaft zu sehen und auch wir sind der Meinung, daß der talentierte Amerikaner noch lange nicht am Gipfelpunkt seiner Schachlaufbahn an-gelangt ist. Wir bringen demnächst eine seiner Partien, die gewiß gefallen wird, da Kasbdan nicht nur ein gefurchtster Angrisssspieler ist, sondern auch jede seiner Partien von vorneherein auf Biegen oder Brechen anlegt und man daher sogar auch in seinen Remispartien nichts von der allzugroßen Friedfertigkeit verschiedener anderer Großmeister zu sehen bekommt. Leit dem Jahre 1850 ^16 "ock immer Bürsten, C8len lnd ____* billigsten bei Pinseln, Korb-, Holz- und Galanterie waren J. SÄGER CELJE # ilehiftdrofi ulica Hr. 9 Dr. Schaefer's Epilepsan gegen die Spilepsi-Krämpfc, fallsucbt seit 18 Jahren bestens bewährt. Täglich eingehende Anerkennungen. Nähere Auskunft und Versand durch: Apoleka Sv. Stjepanu Mr. M. Fister in Osijek III._ Wohnung mit 2 Zimmer und Küche sofort zu vergeben. Slomskov trg 4. Intell. Fräulein versiert im Kochen, Sähen u. allen Wirt-scliaftssaohen, mit reicher Erfahrung in selbst. HaushaltfUhrung, auch grusaon Stil«, sucht passende Stelle. Angebote mit genauen Angaben erbeten unter Nr. .2397' an Annonz. Büro Hinko 8ax, Maribor. Kaufe Gold und Silber Münzen aus Gold und Silber zu den höchsten Tagespreisen, Edelsteine. R. Almosleohner, Juvelier Celje, Preäernova ulica 1. HERREN- UND MnEM-PRI5IERSflL0N FR. KR/UNC » CELJE Beehre mich den geehrten p. t. Damen und Herren höfl. bekannt zu geben, daß ich meinen Herren-Frisiersalon vollkommen renoviert und den Damen-Frisiersalon vergrößert und mit modernsten hygienischen Einrichtungen ausgestattet habe. Alle Haararbelten für kurzes und langes Haar, Dauerwellen, Wasserwellen, Maniküren, Pediküren, Haarfarben mit Heue, Haarwaschen etc. werden nun schnellstens und bei aufmerksamster Bedienung solid ausgeführt und halte mich den p. t. Damen und Herren bestens empfohlen. Hochachtungsvoll er? W17 ^ IKir Herren u.Damtnfnseur lK. IXKflJllV Celje. Slmitnia Stricke Spagate Gurten Rosshaar Seegras SkrohsScke kaufen sie bei Anton Sinkovec, Celje Gosposka ulica Nr. 3. Underwood-Schreibmaschine fabriksneu, zu verkaufen, auch auf Monatsraten. Ant. Leßnik, Glavni trg 4. Steinkohle, Holzkohle |fstl_ geschnitten und gehackt, HU1Z franko Haus fuhrenweise liefert billigst Job. Kirbisch. Celje, Süsser Apfelmost aus Maschanskeräptel. und Aepfel jeder Gattung zu verkaufen bei .so». Kirbisch, Celje. Wohnung 3 Zimmer mit Balkon, Küche und Zugehör, Ut ab 1. Dezember zu vermieten. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. ZSStS Wir sind mit Ihnen nicht zufrieden I! Sie sochen zuviel herum und tüten die Zeit mit nicht». Nehmen Sie die Wirklichkeit beim Schöpf. Vertreter aller Branche! Kein Artikel liest sieh derseit leichter verkaufen, als unser Hausartikel. I» einigen Tagen «erden Sie begreifen, was Verdienen heisst Vfosu noch überlegen '< Feder ia die Hand und ichreiben an Importhass Qmnia, Ljubljana. Dr. August Schurbi dankt im eigenen, sowie im Namen sämtlicher Verwandten für die anlässlich des Ablebens seines lieben Vaters bewiesene herzliche Teilnahme Celje, im November 1930. (hgentvtntr, Herautg^r un» Echristtnlrr: Fran» Schaun in «dir. «"lag ! Bnnnibychfcruteti « Wk- Für bk DrÄern mtmtoctttuft: Guide Gchiblo ia (Wk-