Nr. 18. Donnerstag, 23. Jänner 1908. 127. Jahrgang. Mbllcher Zeitung ^2 X, hlllbiährll, 11 X, Für die Zustellung in« Haus alliizjährin 2 X. — Inscrlionöarbüyr: Mr llrinr I»sera!e b,s zu 4 Zellen 50 k, „rößere per Neile lli l,: bei öslerei! Niedl-rliolunnri, prr Zeile « l>. Die «iiaibachei Zeiwüss» erschein« tasslicl,, mi< N»s»al,mr der Conn- und Feiertane. Die Administration befinde! sich Koüssreslplllh Ni. 2, die Medallion Dlllmllliilgoslc Nl. 1«. Lprechstunden der Rrbllltion vo» 8 bie 10 Uhr vormittag«!. Unfrankierte Vliese werden nicht angenommen, Manuflripte nicht zurückgestellt. Telephon «N». >«« Re>«lti»n 258, Amtlicher Heil. Auf Allerhöchste Anordnuug wird für weiland Seine k. ulld k. Hoheit den durchlauchtigsten Erzherzog ^ erdi n and, Großherzog von Toskana. die H oftrauer von Mittwoch, den '^-. Iäii' ner. augefangeu onrch sechzehn Tage mit einer Abwechslung bis einschließlich 8 geti-nanzprokliratur in Laibach den Kanzleioffizial Daiiiel S t a m c a r zum Hilfsämter-Direktions-Adjunkten mit dem Titel Direktor ernannt. Das Ministerium des Iuueru hat im Eili-vernehmen mit dein Handelsuiiiiisteriniil den Her-ren Dr. Dmiilo Majaroii. Advokateu in Laibach, Auton D e<" m a u , (Gesellschafter der ^irma iV'. P. Vidie n. Komp. in Laibach, Dr. Josef Kr-ii^nik, Pfarrdechanten in Dornegg, Alexander l^Pelar, Kanfmaun in K'oseze bei ^eistritz, Johann Urbanc!il', Gastwirt in Dornegg, und Johann Valen<"i<", Fabrikanten iu Dornegg, die Bewilliguug ,'>nr Errichtung einer Aktien-Gesell schaft iiiiter der ^irma: „I > <> ! niKk «> <1 i- >, /. !>:, k I' ll II j « 1i l I> p i» I- 1, i 1, <» Zj t> 1i z> >- <' I! " ----- „.'il' rain ! sch e D a m p f ziegel w e r k e A k t. -Ges." mit dem Sitze iu Dorn egg erteilt uud deren Statuten genehmigt. Den 21. Jänner 1908 wurde in der l. l. Hof» und Staats» druckerei das X0IV. Stück der rumänischen, das OXXV. Stück der ruthenischen und das OXXXI. Stück der rumänischen Aus« gäbe des Reichsgesehblattes des Jahrganges 1907 sowie das I. Stück der ruthenischen Ausgabe des Reichsgesetzblattes des Jahrganges 1908 ausgegeben und versendet. Nach dem Amtsblatts zur «WienerZeitung» vom 21.Jänner 1908 (Nr. 16) wurde die Weiterverbreituug folgender Preß» erzeugnisse verboten: Nr. 15 «Arbeitel-Zeituug» (Morgenblatt) vom 16. Jänner 1908. Nr. 10 «Der Skandal» vom Jahre 1908. Nr. 32 «Was man nicht laut erzählt!» Nr, 11 «I6on« 7'ekel» vom 15. Jänner 1908. Broschüre, betitelt: «20 Dieemdr« 1882—1907 uki XXV ^univLlFlli-lo doll' Impicc»ssic»no äi (iiiß1i«1mo'0Iiyrä»,ui!. ^p-punti biozraiiei e Htnrici». 1'er cura, ü«I Oomituto 3s^reto üeila (lioventi, ^lioßtiull. Iläinv 1'ip. ?rllt«11i losoiiui 1907. Nr. 10M «I/>ireise wird jedoch diese Auffassung für unzutreffend gehalten, vielmehr der Standpunkt eingenommen, daß die Einbeziehung Dänemarks m den Kreis der an einer Verständigung über die Ossseefrage mitwirkenden Staaten nach der Natur der Dinge unerläßlich sei. (5s wird bei dein jetzigen Anlasse daran erinnert, daß im vergangenen Jahre zwischen Dänemark und Schweden eigentümliche Meinungsverschiedenheiten zntage traten. Der dänische Gesandte in London, v. Pille, sprach sich einem englischen Interviewer gegenüber dahin aus. daß Dänemark sich durch den Vertrag vom Jahre 1^)7 lAblösuug des Sund'.ollsj ausdrücklich verpflichtet hat, deu Schiffen aller Staaten freie Feuilleton. Eine immergrüne Gichenart in Innerkrain. Von Oberlehrer M. Zuftin in Tredelno. Als ich im Jahre 1892 nach Vrem im Neka-tale kam, erzählteil mir die Inwohner von einer ihrer Meiuung nach wunderbaren Eiche, die ihr Laubkleid den ganzen Winter über behalte, uud dieses Umstandes wegen den Namen „xim/<>I<'iii "'i'" < immergrüne Zerreiche) trug. Nm nun diese sonderbare Eiche in Augenschein zu nehmeil, unter nahm ich im nächsten Winter einen Ausflug nach der bezeichueteu Stelle (^lißlveg lwn der Mühle Dujec am liuken Nekaufer gegen Barka) nnd war ob des Anblickes, der sich nur darbot, freudigst überrascht. Ningsum winterliche ^de. die Bäume entlaubt und mit Schuee bedeckt, mitteu darunter aber eiue prächtige Eiche im vollen Laubschmucke, wunderbar abstechend vom winterlichen Milieu, das sie umgab. Ich ersah sogleich, welchen inter efsanteii ^uud ich vor mir hatte, denn die Eiche, die vor mir staud. war eiu Vertreter jeuer immer grünen Eichen, die im Süden einen Hauptbestandteil der immergrünen Baum nnd Vuschflora bil deu, nämlich die falsche Korkeichel ()>"'>'<''>« !'«<>,><1<»-«nix»,' l>i!nti». Der dreiarmige Stamm trug als Bekleidung eine weißgraue, rissige Ninde. Ali den Zweigen waren dichte Büschel kleiner, lederartig harter, stachelig gezähnter, oberseits mattglänzen der. nnterseits »veißfilziger Blättchen. An den vor jährigen Zweigen fauoeu sich noch etliche reife. Neiue Eicheln, während jene, an den diesjährigen Zweigen noch unentwickelt, knopfartig waren. Um „och etwas Näheres über die Eiche ',u erfahreu, begab ich mich iu das uahegelegeue Dorf Barka uud befragte die Iusasseu nach dem Vamne. Sie erzählten mir übereinstimmend, daß die Eiche sehr alt sein müsse, da weder sie noch ihre Vor^ fahren sich entsinnen können, dieselbe in einein jüugereu Stadium gesehen zu haben. Sie änderte sich im Laufe der Zeit uur dahiu. daß ihr Haupt stamm wegen Altersschwäche entfernt werden mußte und dann die drci Seitenarme sich zu neuen Stämmen entwickelten. Auf meiu Befragen, ob iu der Umgebung sich lioch lveitere immergrüne Eichen befinden, erfuhr, ich, daß wohl ehemals, uahe benn Dorfe noch ein süngeres Eremplar eristierte, doch l'om Besitzer gefällt wurde. Daß die erwähnte Eiche nicht ein gleiches Schicksal ereilte, ist wohl nnr ihrem ehrwürdigeu Aussehe,, und dein Umstände zuzuschreibeu. daß sie auf (>'>emeindeboden wächst, also ein (Gemeingut aller Besitzer bildet. Da die Eiche, wenn auch uicht weit vou der kraiuischeu Grenze, doch auf küsteuländischem ' Gebiete staud. lag die ivrage uahe. ob sie auch diesseits der Grenze, ans kraiuischeu, Boden, zu konstatieren wäre. Der Umstand, daß die Bodenart lNunimulitenkalk) auch nach Kram sich erstreckt uud sonst auch die Lageverhältnisse diesseits der Grenze fast die gleichen sind, bestärkte mich noch mehr in der Annahme, daß meiu diesbezügliches ^ Suchen von Erfolg begleitet, sein könnte. Da ich aber füglich das ganze Terrain nicht genauest ab fuchen kouute. besouders im Winter, loo die Eiche ' noch am ehesten bemerkt werden tonnte, bediente ! ich mich der Nachfrage. , Zn diesen, Zwecke befragte ich eiue Banern versammluug in Obervrem uud erfuhr vou eiuem Befitzer <>l'i"<>1il,tlnn l>. j, die ich unweit, der ersterwähnten Eiche an einem Waldesrande entdeckte nnd die sich, soweit bisher bekannt, auch nur in Tüdistrien. besonders im Bereiche der Korkeichen in, Kaiserswalde bei Pola. vorfindet. („Österr. botanische Zeitschrift.") Laibacher Zeitung Nr. 18. 154 25 Jänner 1W8. Durchfahrt durch den Sund und die Belts zu sichern. Der schwedische Minister des Auswärtigen, v. Trolle, ergriff eiue Gelegenheit, um diese Auffassung zu bekünwfeu, indem er geltend machte, der 1857er Vertrag beziehe sich nur auf Handelsschiffe, und hinzufügte, der dänische (Gesandte scheine vergessen zu haben, daß die Ostscite des Sunds Schweden gehöre. Der dänische Minister des Auswärtigen, Graf Rabeu-Levetzau, trat für den Standpunkt des Gesandten Bille ein, während der dänische Gesandte in Petersburg, v. Lövenörn. die Ansicht de5 schwedischen Ministers des Auswärtigen als zutreffend erklärte. Politische Neberstcht. Laib ach, 22. Jänner. Von bestinformierter serbischer Seite wird der „Wiener Allg. Zeitung" mitgeteilt: In verschiedenen ausländischen Blättern wird die Nachricht lanciert, daß bald nach Abschluß des Handelsvertrages mit Astcrrei ch-U n g a r n .ttöuig Peter von 3 erbien eine Auslandsreise antreten werde, um an verschiedenen europäischen Höfen Besuche abzustatten. Der König werde zuerst den WienerHos besuchen. Diese Nachricht ent behrt jedes tatsächlichen Inhaltes. Die Handelsvertragsverhandlungen sind niemals von irgend einer beteiligten Seite mit dem Besuche König Peters in Wien in irgendwelchen Zusammenhang gebracht worden. Auch wird überhaupt nicht au eine serbische Königsreisc in Belgrader Rcgierungs-kreisen für die nächste Zeit gedacht. Man hat es vielmehr bei allen Nachrichten in dieser Richtung mit tendenziösen Ausstreuungen zu tun zwecks innerpolitischer Treibereien anläßlich des wahr-sä)einlich gewordenen Abschlusses des Handelsvertrages mit Tsterreicks-Ungaru. Das „Deutsche Volksblatt" urgiert neuerdings die Erhöhung der Offiziers' gagen. Die österreichische Delegation habe die Pflicht, unbekümmert um Beschwichtigungsversuche der Regierungen und ohne Rücksicht auf Stimmnn-gen in Ungarn diese Frage in Verhandlung zu ziehen. Dies ist nicht nur eiue Pflicht gegen die Armee, sondern auch im Interesse des Ansehens der österreichischen Volksvertretung selbst geboten. Man müßte sonst glauben, daß auch sie sich Wei-suugen aus Budapest widerspruchslos unterwerfe. — Die „Neichspost" sagt, die Gagenregulierung müsse ohne politische Gegenleistung durchgesetzt werden. Der Kossuthismus habe Großmut und Ver-träum immer noch bloß als Schwäche und als Aufforderung, neue Nachgiebigkeiten zu verlangen, gedeutet. —' Auch das „Vaterland" betreibt die ungesäumte Erledigung der Gagenerhöhung der Offiziere, die ein Gebot der Gerechtigkeit N't- Diese Frage habe nut den politischeu fragen nichts zu tun. Geben die Ungarn nicht nach. so involviert dies einen Vruch des Paktes zwischen der >irone nnd der Koalition. In diesem Momente ist aber auch die Krone ihrer Verpflichtungen ledig und man könne im Bewußtsein des Rechtes Tabula rasa machen. In der französischen Presse sind neuerdings Nachrichten aufgetaucht, welchen zufolge die Abhaltung einer Vollversammlung des französischen Episkopats nahe bevorstehen soll, da der Vatikan gegenüber diesem Plane keine so entschieden ablehnende Haltung einnehme, wie es anfänglich geschienen habe. In vatikanischen Kreisen wird diese Behauptung als irrig bezeichnet und betont, daß, von anderen Momenten abgesehen, derzeit keine Frage von solcher Wichtigkeit auf der Tagesordnung stehe, welche die Veranstaltung einer solchen Vollversammlung der französischen Bischöfe erheischen würde. Es könne somit als feststehend angesehen werden, daß die, letzteren sich auf Regionalversammlungcn, die demnächst ihren Beginn nehmen sollen, beschränken werden. Ein Wahlsieg der Konservativen in Ashburton. wo nie zuvor ein Konservativer gewählt worden ist, macht in E n g l a n d großes Aufsehen. Als Gründe für den überraschenden Umschlag be-zeichnet man die Verteuerung der Lebensmittel trotz des Freihandels sowie die Angst der bürgerlichen Wähler vor dem Eozialismus. Der Gewählte, Morrison Bell, ist Schutzzöllner nach Ehamberlainschein Zuschnitt. Daraus glauben die konservativen Blätter entnehmen zu dürfen, daß England der Schutzzollpolitik zuneige. Nach der Verkündigung des Wahlergebnisses fanden in Newton Abbott wüste Auftritte statt; zwei Vorkämpferinnen des Fraueustinmirechtes wurden mißhandelt. Nachts wurde das dreistöckige konservative Klubhaus vom Mob belagei't, der alle Scheiben zer-schlng und die Zimmer nüt Ttcinwürfen verwüstete. Aus Tauger wird gemeldet: Das Blatt „D6p«ches Marocaines" veröffentlicht eine Unterredung mit einer Persönlichkeit aus der Umgebung des Maghzen. Diese Persönlichkeit mißt dem Aufrufe M uIen Hafids in Fez nicht die Bedeutung eines regelrechten Aktes bei. Muley Hafid sei nicht von den Stämmen, sondern von den Kaids zum Sultan ausgerufen worden, welche die Reformen fürchten, durch die ihren Raubzügen ein Ende gemacht würde. Der Aufruf Muley Hafids durch El Mrani sei ein geschickter Schachzug gewesen. Mnley Hafid werde niemals in Fez einziehen, dessen Bevölkerung ungeduldig und entmutigt sei und EI Mrani würde schließlich zum Sultau ausgerufen werden. Die Durchführung der Reformen sei das einzige Mittel zur Erhaltung der Selbständigkeit Marokkos. Die Kaids und die Ulemas bereiten eine richterliche Entscheidung vor, wonach der Aufruf Muleli Hafids für null und nichtig erklärt wird. Tagesnmigleiten. — (Die zehn Gebote der Gesundheit.) Ein französischer Arzt faßt die Regeln zum gesunden Leben in Form von zehn Geboten zusammen, die. obwohl sie im Grunde nichts Neues bieten, doch wegen ihrer treffenden sform verdienen behalten zu werden. Sie lauten: 1.) Stehe früh auf, gehe früh schlafen und fülle den ?aq mit Arbeit aus. 2,) Wasser und Vrot erhalten das Lebe»! reine Luft und Sonnenschein sind für die Gesundheit unentbehrlich. ,''.,) Mäßige Nahrung und Nüchternheit sind das beste Lcbenselixir. 4.) Reinheit verhindert das Einrosten: die Maschine dauert am längsten, die am besten behandelt wird. 5.) Zureichender Schlaf stärtt und stellt den Körper wieder her; zuviel Schlaf verweichlicht und schwächt. <,,) Vernünftig gekleidet sein, heißt solche Kleider tragen, daß die Bewegungen ungehindert sind und der Körper warm genug ist, um gegen plötzliche Temveraturwechsel geschützt zu sein. 7.) Ein reines, frohes Haus macht ein glückliches Heim. N,) Durch Zerstreuung und Erheiterung wird de-r Geist erfrischt und gestärkt; aber der Mißbrauch führt zur Ausschweifung und Ausschweifung zum Laster, li.) Heiterkeit verursacht Liebe zum Leben, und Liebe zum Leben ist die halbe Gesundheit. Traurigkeit und Mutlosigkeit da> gegen beschleunigen das Alter, 10.) Lebst du von deiner geistigen Arbeit? Dann laß deine Arme und Vcinc nicht steif werden. Lebst du von deiner Hände Arbeit? Vergiß nicht, deinen Geist zu pflegen und dein Nissen zu bereichern. — (Die beklebte Tür.) Etwas Seltsames zu betrachten, haben jetzt Besucher eines Hauses in der Se^ basiianstraße in Berlin gute Gelegenheit. Dort befindet sich die Wohnung eines Geschäftsreisenden, der zur Zeit „ver^ reist" ist. In der Zwischenzeit hat man diesem Herrn verschiedenes gebracht, was unter normalen Umständen nicht immer zu den Annehmlichkeiten gehören soll. Nicht weniger als 32 Zustellungsurlunden haben die Briefträger und der Mann mit den bekannten blauen „Vögeln" an der Tür befestigt. Da die Größe der Tür eine derartige „Belastung" nicht zuließ, hat man noch die Wände hinzugezogen. Muß der Mann sich freuen, wenn er wiederkommt! — („In Likör oder Leder einheiraten.") In einer der letzten Nummern des ..Prager Tageblattes" findet sich nachstehende, erheiternde, aber durchaus ernsthaft gemeinte Anzeige eines l^iratslustigen Iüna.lina.6: „Suche für meinen sehr angenehmen und geschäftstüchtigen Isrl. Bruder passende Partie. Derselbe ist 30 Jahre alt, groß, fesch, dzt. Vertreter einer Litörfabril, hat 4000 K Selbsterspartes und würde am liebsten in Likör oder Leder einheiraten, Anträge unter Chiffre .Tüchtig und fleißig 2032 — 12' a. d. Adm. d. Bl." — (Der Humor eines Beraubten.) In der Gouvernementsstadt Vorone/. drangen vor kurzem Banditen, in Rußland „Erpropriatoren" genannt, in die Wohnung des reichen Oetreidehändlers Poljatov. eines Bruders dcs bekannten russischen Eisenbahnlönigs. Mit dem so populär gewordenen „Hände hoch!" erklärten sie dem erschrockenen Händler, sie brauchten Geld für politische Zwecke, und fingen an, seine Taschen zu leeren; ihre Beute betrug 2W0 Rubel und die goldene Uhr des Herrn Poljatov. — „Ist denn die Zwanzig Millionen Kronen. Roman von I. K. LehS. Autorisierte Übersetzung von Minna Vahnson. (32. Fortsetzung.) sNachbruck verboten.) Ich nahm eine möglichst reuige Miene all und stellte mich ganz zerknirscht, daß ich ihn in meiner Dummheit unwissentlich beleidigt hatte. Ich glaube, dies gelang nur auch so weit, daß Herr Gaun' mich für eine besondere freche Epezics hielt und sicherlich glaubte, daß mir von der Schneiderin Prozente versprochen waren, falls ich ihr die ge-wünschte Adresse verschaffte- vorläufig hatte ec jedenfalls noch keine Ahnung, daß nieine fragen einen geheimen Ilveck verfolgten. „Es tut mir sehr leid, mein Herr. Ich hoffe, Sie nehmen es nicht weiter übel. Vielleicht 5ann ich Fräulein Gaunts Adresse von einem der Dienst-boten erfahren." Dies sagte ich mit einer so niedergeschlagenen Miene lind so vollendeter .Harmlosigkeit, das', ich gan,z stolz darauf sein konnte. Ein leichtes lächeln flog über Herrn Gaunts Antlitz, um sofort einem ernsten Blick zu weichen, der dann in einen schmerzlichen Ausdruck überging. „Sie können sich die Mühe sparen." sagte er dann ganz kurz. „Fränlein Gaunt ist gestorben/' „(^storbcn! O, mein verehrter Herr, das wird Frau Roberts aber leid tun. Ich weiß, sie sehte große Hoffnungen darauf, daß das Fräulein sie ihren adeligen Bekannten empfehlen würde! Nuu, nun. Wir müssen alle sterben. T)as ist sicher. Aber es wird Frau Roberts sehr leid tun. Darf ich fragen, ob es schon lange her ist?" „Nein. erst kürzlich. Wie Sie sehen, bin ich >wch in Trauer." „O, ja!" — ich tat verwirrt als lvcnn ich vergessen hätte, daß er der Vater war — „herzliches Peileid - ich hatte es nicht gesehen." Ich brannte darauf zu fragen, ob er Der jenigc sei, der die Lehrerin überredet hatte, ihm das Mädchen anzuvertrauen, aber ich wagte es nicht, die Frage so offen zu stellen. Die einzige Folge würde sein, Herrn Gaunt die Augen zu öffnen, daß ich die ganze Zeit über eine Rolle gespielt hatte; das wußte ich ganz genau. „Und starb die junge Dame in London?" fragte ich mit aller mir zu <5>ebote stehenden Bescheidenheit. Herr Gaunt fuhr znsammen lind sah mich fest an. Ich hielt seinen Blick ohne zn zucken aus, aber seine Geduld war erschöpft. „Hinaus, impertinenter Kerl," schrie er, und ich folgte diesem Wink sofort; noch einige Entschuldigungen stammelnd, die Herr Gaunt kurz abschnitt, ergriff ich meinen Hut, machte meinen Diener, uud schob mich zum Zimmer hinaus. Anf meinem Wege bergab zum Parterre des Schlosses begegnete ich zwei jungen Mädchen, die sich augenscheinlich in dem Labyrinth von Zimmern, Treppen und Korridoren verirrt, hatten. Es waren ein paar rundliche, niedliche Dämchen, halb schienen sie verwirrt, halb eingeschüchtert von dem sie umgebenden Lurus. Ich ging auf sie zu und fragte, womit ich ihneu dienen könnte." „O, bitte, ja!" riefen sie atemlos und ängstlich. „Nir sind nur auf einen Tag zum Besuch gekommen und möchten so gerne Herrn Eockburns Zimmer finden. Wir fürchten aber, aus Versehen iu falsche zu geraten." „Ich war vorhin in Herrn Eockburns Appartements", antwortete ich. „lind wenn es auch mein erster Besuch im Schlosse ist. so glaube ich mich zurechtfinden zu könneil. Jedenfalls bin ich sicher, daß Sie jetzt falsch gehen." Sie überließen sich meiner Führung und ich geleitete sie meiner Meinung nach auf, den richtigen Weg. „Aber wie kommt es denn, daß kein Diener Befehl erhalten hat. Sie zu Herrn Eockburns Zimmer zn führen?" Ich sah. daß die eine der Schwestern — denn es waren zweifellos Schwestern — der anderen einen warnenden Blick zuwarf, aber die Sprecherin fuhr, ohne darauf zu achten, fort. „Das ist auch geschehen; aber sobald wir die große Halle verlassen hatten, sagte er, er könne nicht weiter mitgehen und übergab uns einein zweiten Diener. Dieser sagte, nachdem er uns durch die Reihe von Zimmern und Gängcu geführt hatte, er wolle Herrn Eockbnrns .Kammerdiener benachrichtigen, damit er uns vorließe, und damit ging er, und wir haben nichts wieder von ihm gehört." „Was in aller Welt ist denn den Burschen eingefallen?" sagte ich, während wir die wundervolle Gemäldegalerie entlang gingen, die mit Ans nähme der Bilder an den Wänden leer nnd verlassen war. „Was für einen Zweck kann er gehabt haben, Sie so zn behandeln?" Ich schwatzte so aus reiner Höflichkeit, während ich im stillen dachte, daß die jungen Damen vermutlich nicht daran gedacht hatten, dem Diener ein Trinkgeld zu geben, und die bis zur Unverschämtheit verwöhnten Dienstboten hatten auf die Weise ihrem Mißvergnügen Ausdruck gegeben. Aber die junge Dame neben mir bekannte offen, trotzdem ihre Schwester durch eiuige energisch ge flüsterte Worte versuchte, sie zum Schweigen zu bringen: n^l.^,0,. i)^',.,., ^?^ 1« 155 AS. manner I^^d. Uhr auch für politische Zwecke nötig?" fragte der Beraubte. — Statt aller Antwort befahl der Anführer seinen Komplicen, die Uhr zurückzugeben, und die Vanbe machte sich aus dem Staube. LolaI- und Provinzial-Nachrichten. Eine Rodelpartie am Loibl Von A. C. (Fortsetzung.) Die Rodeln wurden am Kutscherbocke festgebunden, und nun lustig hinein in den kalten Wintermorgcn! Eine herrliche Sonntagsfrühe war es. Auf schöner Straße giug es bergan durch Tannenwälder. Kein geheimnisvolles Nauschc» der Wipfel wie im Sommer, tein Vogelgesang und doch welch eine Schönheit hatte Vater Winter dem Walde beschert! Der Choral des Lichtes stieg empor in die weitgeöffnctcu Tore des Morgenhimmels. An einer Strahenbiegung erschien die stolze Kette der Jütischen Alpen. Dic Hohen leuchteten im blendenden Glänze des jungen Tages... Nicht euer Sänger will ich heute sein; wenn mich das Schicksal läht, dann komme ich wieder zu euch, denn ihr bringt dem Einsamen Vergessen und — Frieden! Hatten wir uns nicht des lachenden Morgens freuen sollen, der in lauterer Reinheit hcrniedcrschautc? Drüben das Dorf, das uns auf Augenblicke anblickte und dessen Häuschen, anmutig um die Kirche geschmiegt, an einer Berglehne gedrängt stehen, war Laufen. Durch die Dörfer Kaier und Feistritz ging es i,1 lustiger Fahrt dem Markte Neumarltl zu. Winter hatte schon bis hiehcr seine Fühler ausgestreckt; alles war von dichtem Rauchfrost bedeckt. Hier standen die Väumc durcheinander mit fliegenden grauen Haaren, dort eilten sie im Gänsemarsch an Hecken und Nafscrläufen entlang, während die Gräser und Büsche wie Elfen und Feen der Nacht ihre verhüllten Häupter im dichten Froste zu verbergen suchten. Zweige und Gräser waren mit Eislaub bedeckt, das ihrem Sommerlinde entsprach. Die Schncclristallc blitzten und gleißten unter den noch schrägen Strahlen der Sonne. Schlittschuhläufer waren anf dem kleine», vor dem Marltc gelegenen Eisplatze im vollen Vergnügen. Langsam stieg das Gefährt durch die engen Straßen des Ortes, und neugierig blickte man uns überall nach. Aus Neumarktl hcrausgcloinmrn. begegneten wir zwei dem Stisportc huldigenden Herren, die mit ihren Bretteln der Ko^uta einen Besuch abstatten wollten. Da wir eben eine große Steigung vor uns hatten, verließen wir den Wagen und begleiteten so eine Zeitlang die beiden Sportsgenossen. Vald aber saßen wir wieder auf, und in rascher Fahrt brachte uns der Wagen ein ziemliches Stück ins Feistritz-tal; beim Wirtshause „Zum Schneider" entließen wir endlich den Kutscher und nun begann der Fußmarsch. Die Rodel am Rücken, marschierten wir der Feistritz entlang. Hinter den Fensterscheiben der einzelnen Häuschen blickte uns manch Augenpaar nach . . . Der Schnee der uns beiderseits begleitenden Nerghängt reichte schon bis zur Straße. Allmählich traten die Berg. züge etwas zurück und am Abschlüsse des Höhenrückens cr^ schien der Üoibl-Pah mit der auf ihn führenden Zickzack- straßc. Das PostHaus, das früher das alte Gcwcrlhaus n vorgestellt, lag fchon hinter uns, und drüben am Hügel 5 winkte das Kirchlein St. Anna. Vereinzelte Häuser mit t Iagdinsignien verrieten, daß wir uns im Gebiete eines 3 gewaltigen Nimrods befanden. Das ganze übersehbare Jagd- b gebiet gehört dem Varon Vorn, der sich hinter der genannten Kirche ein prächtiges Jagdhaus erbauen lieh. s Plötzlich verließ uns Swzi und strebte dem nahen Verghange zu. Ein Paar Rehe waren es, die es ihm angetan ' und die er aus ihrer Ruhe irritierte. Langsam, als ob sie sich ihres Vorteils gegenüber den c kurzen Beinen unseres Stuzi bewußt wären, strebten sie s der Höhe zu. unbekümmert um sein heftiges Emporleuchen, l Endlich ward ihm der Spaß doch zu dumm und stolz l umherblickend, daß er allein so viele in die Flucht geschlagen. 1 erschien er wieder in nnserer Mitte. Mächtige Eiszapfen hangen schon im nahen Bache und > auch die Straße zeigte, daß wir in Winters Residenz ein- ' zogen. ' Droben beim Jagdhause rodelte schon ganz flott ein Junge, der erste, der uns nicht neugierig anglotzte, denn ^ er fand es jedenfalls selbstverständlich, daß das Rodeln ein Vergnügen bedeutet und bah man dorthin rodeln geht, wo eben Schnee vorhanden ist. Knapp hinter der St. Anna-Kirche verliehen wir die Straße und schleiften unsere Rodeln die steile, schneebedeckte Wiescnhöhe hinan, um die lange, erste Serpentine abzukürzen. Inzwischen wurde es ganz gehörig warm, so daß wir daran denken muhten, uns unserer Röcke zu entledigen, die wir an den Rodeln festbanden. Jede Lichtseite hat auch ihre Schattenseile, und letztere war für uns gerade die Sonne, denn im Schweiße dc2 Angesichtes muhten wir die Straße hinansteigen. Es herrschte aber auch eine Hitze, als ob die Sonne einen Verrechnungsfehler verbrochen hätte und ihre Kraft wie im Inli hätte wirken lassen wollen. Kein Laut entweihte die hehre Stille, nur manchmal vernahm man das Gekoller eines fallenden Stcinchens oder das Rutfchen eines Schnccfleckchcns vom müden Tannen» Wipfel . . . So einer hinter dem anderen seine Rodel nachziehend, näherten wir uns dem Passe. Rechts und links der Straße lag, vom Schnecpflnge zur Seite gedrängt, schon halbmeterhoch der Schnee. Wie mit tausend Händen hatte Winter gearbeitet; ein Gewirr von silberneu Iwciglein nnb funkelnden Kristallen wirkte kontrastreich gegen den blauen Himmel. Tief unten malte das Licht tiefblaue Schatten in den verschwiegenen Tannenbuchten am weißen Grunde. Bei diesem langsamen Hinaufsteigen hat der Geist genügend Gelegenheit, Vergleiche anzustellen, zwischen geschichtlicher Vergangenheit und dem Heute. Jahrzehnte — ja Jahrhunderte sind vergangen, da auf diesem Verkehrswege noch reges Leben herrschte, denn lange , schon besteht der Loibl als wichtiger Alpenpaß — der Uebergang von Kärnten nach Krain. Drine Chronik. Loibl, ist ein dickes Buch . . . Wenn ! der Sturm deine stolzen Gebäude umjauchzt, dann regt - es sich in den Klüften und es wispelt und raunt um die ' Zinnen von einstigen Zeiten, als bunte Scharen da drüber-' gingen, vom Trubel der fröhlichen Landsknechte und gchar- „Uns wurde gesagt, daß wir wohl ins Schloß aber nicht zu Vetter Peter gelangen wiirden, und das scheint wahr zu sein. Wenigstens so viel ist gowiß, Maud, wenn wir nicht diesem Herrn begegnet wären, so hätten wir herumirren können, bis wir weiß geworden wären, ohne bis in diesen Teil des Schlosses zn gelangen." Wir waren jeht bei den Privatzimmern oe5 Besitzers all dieser Herrlichkeit anklangt. Ich flii-fterte dein jnngen Mädchen, das so offen gegen mich gewesen war, nnr noch schnall zu: „Befolgen Tie meinen Nat und erzählen ^ie >>hrem Vetter, was ^ie mir eben, erzählt haben, geuan ebenso." Dann übergab ich sie Herrn Cockbnrns Kamnierdiener — wenn dies der richtige Titel dieseo Würdigen war — imd empfahl mich. 1 2. Kapitel. Cin glücklicher Zufall. Als ich ans dein Mckwege zum Dorf war, fiel mir Plötzlich ein, daß ich das Tchloß ohne den Scheck verlassen hatte, der ja der angebliche (>wmd meines Kommens gewesen Ivor. In der Verwirrung über Herrn (^aiinto Plötzlichen Zorn hatte ich ihn total vergessen, d'5 würde diesem Herrn nun wohl ziemlich klar geworden sein, daß ich nicht nur aufs Tchloß gekommen war, nm diese lnmpige Bagatelle einzukassieren. Wahrhaftig, ich hatte keinen l^rund, anf meine l^eschicklichkeit als Detektiv stolz zu sein! Wenn es auch wohl vergeblich war, zu hoffen, daß mir gelänge, daunts Argwohn über meine Motive einzuschläfern, so hielt ich e-5 doch für rich tiger, einen Iunssen vmn Wirtshaus ins Tchloß heraufzuschicken, mit einigen feilen, in denen ich meine Entschuloignngen wiederholte, fall5 mein Benehmen, ohne meine Absicht, an Nespekt zu wünschen übrig gelassen hätte - so ungefähr drückte ich mich aus - - und gleichzeitig bat, den, Scheck, um den e5 sich gehandelt hätte, dein Banger auszuhändigen. Die Antwort war ein deu Tcheck enthaltender Umschlag, obne irgend etwa^ anderes. Dies verzögerte ^meine Rückkehr nach London nm eine oder zwei stunden. 3pät am Nachmit-tage verließ ich ^angley. Al5 ich die Eisenbahn station erreichte, war der Zug schon im Begriff, sich in Bewegung zn setzen. Hastig sprang ich in' , ein Abteil und fand mich zn meiner Überraschung den beiden jungen Mädchen gegenüber, denen ich am Morgen bchilslich gewesen war. Sie begrüßten mich freundlich und meinten, ich könne von (M'ick sagen, den Zug noch erreicht , zu haben, dann Plauderten wir noch ein Weilchen , über das Schloß, welcheo sie nie vorher gesehen , hatten, trotzdem sie mit dem C'igentümer desselben verwandt waren. Der Nachmittag war warm, ich war schnell , gegangen und fühlte mich schläfrig: so versteckte ^ ich mich denn hinter meiner großen Zeitung und ' nickte etwci5 ein. Nach einem Weilchen erwachte ich, oder kam - so weit wieder zu mir, daß ich die ,'ungen Mädchen sich lebhaft unterhalten hörte. Ihre Stimmen , kamen gleichsam weit her, ich hörte sie wie im ' Tran in, ohne sie zu verstehen. (Fortsetzung folgt.) ischten Reiter bis zu den Truppen des großen französischen taiscrs. Knarrende Fuhrmannswagen wurden von lräf-igen, schnaubenden Rossen da brübergezogen und lecke Nandeilieder der fahrenden Gesellen stiegen empor zum »lauen Himmelszelte . . . Heute ist es ruhiger. Der alles verbindende Eisenbahn-trang verschlingt die letzten Reste der Straßenpoesie. — Endlich erreichten wir den 1870 Meter hohen Loibl-llaß. Der Aufstieg in der Sonne hatte in unseren Körpern ine unangenehme Menge von Wärme angehäuft, und vor-ichtig näherten wir uns dem Paßeinschnitte, an dem ein alter Windzug zu erwarten stand, der meistenteils oben zwischen den beiden Pyramiden hindurch sein Liebchen pfeift. Allein ausnahmsweise war es vollkommen windstill, lnd so sehten wir uns denn zwischen den genannten Pyramiden auf unsere Rodeln, um ein wenig aufzuatmen und Die Rundsicht zu besehen. Die Pyramiden erinnern an Karl VI., als er im Jahre 1728 nach Krain zur Huldigung lam. Ais zu seiner Ankunft bestand der Uebergang in einem ausgehauenen Tunneli da diesem jedoch Einsturzgefahr drohte, wurde er vor dem Eintreffen des Kaisers auf gemeinsame Kosten des Staates und der lrainischen Landschaft durchbrochen. Sie bezeichnen gleichzeitig die Landesgrenze und tragen in lateinischer Inschrift den Gruß des Landes an den herannahenden Herrscher und den Dant für die Förderung des Verkehrs durch die Herstellung dieses Weges. So am Fuße der Pyramiden sitzend, eine Memphis im Munde, hatte man sich in der warmen Sonne, fast nach Aegypien hincindenlcn lönnen. Welche Menge von Licht! Leuchtend thronte der Mittag über den Schneefeldern und goß feuchten Glanz auf die weihen Riesenleiber der langgestreckten Gebirgslämme; lints die langgezogene Kopula und die Vllba, rechts die Zelenica, die Vrta<"a und die Vegun^ica. (Fortsetzung folgt.) " (Gewerbliche Fortbildungsschulen Zirlnitz und I d r i a.) Der Herr Lanoespräsident hat für die Funltionsperiode 1908 bis einschließlich 1910 zum Vertreter der Unterrichtsverwaltung im Schulausschusse der gewerblichen Fortbildungsschule in Idria den l. t. Verg-rat, .Herrn Karl Swoboda, und zum Vertreter der Ilnterrichibverwaliung im Schulansschusse der gewerblichen Fortbildungsschule in Iirlnitz den Oberlehrer Herrn Andreas 5» e st ernannt. —i-. " (Effel < entom bola.) Das l, l. Finanzministerium hat im Einvernehmen mit, dem l. l. Ministerium des Innern der Allgemeinen Arbeiter-Kranken- und Unter-stühungslasse in Neumarttl die Bewilligung erteilt, im Jahre 1908 zugunsten des Unterstühungsfonds dieses Vereines eine Effeltcntombola mit 1500 Karten zum Preise von je 10 1i, bei Ausschluß von Gewinsten in Geld. Geld-effelten und Monopolsgegenständen taxfrei zu veranstalten. —1°. " (Aus dem Vollsschuldi enst e.) Der l. f. Bezirksschulrat in Radmannsdorf hat an Stelle der krankheitshalber beurlaubten Lehrerin Fräulein Gertrud Bizjal die bisherige Supplentin an der Volksschule in Zirllach, Fräulein Franzisla Bedenk, zur Supplentin an der Volksschule in Mitterdorf bestellt. — Der l. l. Bezirksschulrat in Tscherncmbl hat an Stelle der aus dem Schuldienste getretenen Lehrerin Fräulein Angela Fer-l i <> die absolvierte Lehramtslandidatin Fräulein Franzisla Gerbec zur provisorischen Lehrerin an der vierllassigen Volksschule in Mottling ernannt. —r. (Der Laibachcr Lehrerverein) eröffnete gestern abend im Hotel „Südbahnhof" den Zyklus seiner diesjährigen Veranstaltungen mit einem interessanten Vortrage des Herrn Lehrers Üulas Ielenc über seine Reise zum schulhygienischen Kongreß und zur Ausstellung in London. Mit einem Reiselostenbeitrage der Stabtgemeinbe Laibach ausgestattet, trat der Vortragende am 28. Juni vorigen Jahres seine Exkursion nach der britischen Weltstadt an. Die Reise führte ihn über Tirol, Bayern, durch die Rheinprovinz, von Ostenbc über den „Kanal" nach dem mächtigen Insclreiche und in dessen riesenhafte Hauptstadt London. In anregender Weise schilderte Herr Ielenc die Sehenswürdigkeiten von Innsbruck, München, Nürnberg und Mainz, ließ uns im Geiste die bezaubernde Rheinfahrt bis Köln mitmachen, und zeichnete in großen Umrissen das Leben und Treiben im fashionablen Weltbade Ostcnbc. Mit der Ankunft in London brach Herr Ielenc sein Referat ab und wirb es an einem demnächst stattfindenden Veieinsabend fortsehen und zum Abschluß brin-gs„ — Die Vereinsmitglieder und Gäste spendeten dem Vortragenden lebhaften Beifall. — (Landeshilfsvcrein für Lungenkranke.) Die Spezereiwarenhändler Laibachs haben auch heuer an Stelle der Neujahrsgeschenle eine beträchtliche Summe wohltätigen Zwecken zugeführt. Von dieser entfiel der Betrag von 42 X auf den „Landeshilfsverein für Lungenkranke", wofür hiemil dei verbindlichste Dant ausgesprochen wirb. Laibacher Zeitung Nl. 18. ' 156 ^5. Jänner IW8. — (Elternabend.) An der I. städtischen flove-nischen Knabenvoltsschule in der Komenslygasse findet Sanlstag, den 25. d. M., um 6 Uhr abends ein Elternabend statt. Herr Zahnarzt Dr. E. Vretl wird das Thema „Die Zahnpflege bei den Kindern" behandeln, woran sich Erörterungen über die Zahnpflege und über die Erziehung anschließen sollen. Die Zahnpflege ist bei uns noch ein sehr vernachlässigter Gegenstand und doch ist von der Zahnpflege in sehr vielen Fällen die Gesundheit des Menschen abhängig und auf keinem Gebiet der öffentlichen Gesundheitspflege lassen sich mit verhältnismäßig geringen Mitteln so durchgreifende Erfolge erzielen wie bei der Zahnpflege der Kinder. Es ist nachgewiesen, daß die Gesundheit der Kinder durch die zahnärztliche Behandlung wesentlich gehoben wird und daß die Zahnpflege ein Hilfsmittel zur Verhütung von Infektionskrankheiten und zur Bekämpfung der Tuberkulose ist. In Deutschland ist die zahnärztliche Behandlung der Kinder von 3 bis 6 Jahren und der schulbesuchenden Kinder obligatorisch. Die Nlut-armut, Bleichsucht, mangelhafte Verdauung, Magen- und Darmerlranlungen, Magengeschwüre, Blindbarmerlranlung haben sehr oft ihren Grund in der schlechten Beschaffenheit des Gebisses. Aber auch die Interessen der Schule werden gehoben, wenn die Kinder vor dem schulpflichtigen Alter zahnärztlich behandelt weiden und mit gesunden Zahnen in die Schule kommen' ihre Aufnahmefähigkeit, ihre geistige Spannkraft, ihre ganze Gesundheit ist gehoben, die Echulversäumnisse sind geringer, die Schulluft ist besser. Die Zahnpflege der Kinder, besonders noch der Schullinder ist also von großem öffentlichen Interesse; sie muß aber nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Lande eingebürgert werden. Zur Erreichung dieses Zweckes dienen: Aufklärung in der Schule, Aufklärungsschriften, Wandtafeln, Untersuchungslarten, Aufforderung an die Eltern, Elternabende und Beleuchtung der gesammelten guten Erfahrungen. Schulärzte, Lehrer, Gemeinden und Schulbehörden müssen Hand in Hand arbeiten. — Mit Bezug auf die große Wichtigkeit der Zahnpflege machen wir Eltern und Erzieher auf den Elternabend an dcr 1. städtischen Knabenvollsschule aufmerksam. — (Der I. Hausbesitzerverein in Laibach) hält morgen um 8 Uhr abends im Hotel „Union" seine statutenmäßige Generalversammlung ab, zu welcher die Mitglieder eingeladen werden möglichst zahlreich zu erscheinen. Beitrittserklärungen werden in der Vereins-lanzlei, Herrengasse 10, zwischen 6 und 7 Uhr abends entgegengenommen. * (Statutengenehmigung.) Die t. k. Landesregierung für Kram hat im Sinne des H 110 der Gew. Ord. die umgearbeiteten und in deutscher und slovenischer Sprache verfaßten Statuten der Genossenschaft der Zucker^ Hacker, Lebzelter. Wachszieher und Kanditenerzeuger in Laibach (I'ruvill, xaclruj?^ «Ill^öi^ni'.i^v, m<^I!>"!n.i» v. vs»5c!<'nionr.iov in i/l^invnie^v Icunciit v 1..i'ul^lN>i) sowie die Statuten der Gehilfenversammlung dieser Genossen-schaft genehmigt. ^ —i'. — (Todesfall.) Vorgestern starb in Graz .Herr Dr. Josef Gstettenhofer. steierm. Landrat und Kanzleidireltor i. R, nach langem Leiden im 66. Lebensjahre. Die Beisetzung des Verblichenen — eines Bruders des Herrn Landesregierungsrates i. R. Dr. Michael Gstettenhofer in Laibach — erfolgt heute nachmittags. — („D ie Eröffnung der Neißlrainer Nahn.") Der akademische Maler Herr R a « i c a hat für das Maslenfest des Gesangsvereines „Ljubljana", das am 2. Februar im großen Saale des Hotels „Union" stattfindet, ein prächtiges Wandbild, die Eröffnung der Weiß-lrainer Bahn darstellend, geschaffen. Bekanntlich geht das Maslenfest unter dieser Devise vor sich. Auch die sonstigen Detorationsarbeitcn weiden etwas Besonderes bieten, so daß dadurch alle Besucher des Maskenballes zufriedengestellt werden dürften. Im Laufe der nächsten Tage gelangen die Einladungen zur Versendung. Der Ausschuß hofft, daß ihnen jedermann Folge leisten wird, der eine ungezwungene Unterhaltung liebt. Die Eröffnung der Neißlraincr Nahn und das gemütliche Laibach sollen sich gegenseitig ergänzen. — (Das Stereoskop Roiun) in der Iuden-gasse hält noch bis heute abend seine prachtvolle Hoch-gebirgsserie. und zwar „Eine Besteigung des Triglav, der Karawanken und der Steiner Alpen" ausgestellt, um dann sofort nach Adelsberg zu übersiedeln, wo die dritte Serie — Innerlrain — durch Aufnahmen aus der Adelsbeiger Grotte vervollständigt werden soll. Die tadellosen Bilder, die sich, oft nur unter den größten Schwierigkeiten zu-standegelommen, durch peinliche Sauberkeit und Schärfe auszeichnen, begegneten in Laibach allseitigem Interesse, namentlich in den Kreisen der studierenden Jugend, für die die Eintrittsgebühr sehr ermäßigt worden war, Herr Rožun wird nunmehr sein in Littai innegehabtes photographisches Atelier aufgeben, um sich ganz seinem Stereoftop-Unter-nehmen zu widmen und in den krainischen Landschulen Lichtbildervorträge zu veranstalten. Diese Absicht ist gewiß sehr löblich und verdient die nachdrücklichste Förderung, da unsere Landschulen ihrer großen Mehrzahl nach zu arm sind. um sich moderne gute Lehrbehelfe zu beschaffen. — Erwähnt sei noch. daß im vorigen Jahre die Aufnahmen des Herrn Ro/un auf der Internationalen Sportausstellung in Berlin durch die goldene Medaille sowie durchs Ehrendiplom ausgezeichnet wurden. — Ueber die zweite Serie, die bis 21. d. M. ausgestellt war, kommt uns von unserem Berichterstatter folgende Mitteilung zu: Die zweite Serie der Ansichten von Krain enthielt Bilder aus Unterlrain, und zwar von Städten, Märkten, Kurorten, Schlössern, Kirchen und verschiedenen Ortschaften, dann wildromantischen Schönheiten aus den Gegenden von der Save und der Kulpa nebst anderen mitunter sehr interessanten Objekten. Allgemein wurde dem Herrn Roxun für seine Hervorragenden Leistungen zur Verbreitung der Heimatslunde und zur Förderung des Fremdenverkehres in Krain die warme Anerkennung ausgesprochen. Einige Besucher äußer> ten auch den Wunsch, einzelne der ausgestellten' Bilder läuflich zu erwerben. — (Das Athenaeum in L a i b a ch.) Wie gemeldet, wird das Athenaeum am 24. und 26. d. M. in der Tonhalle zwei Ausstattungsvorträge veranstalten, welche sich insoferne von den gewöhnlichen Lichtbildervorträgen unterscheiden, als hier nicht etwa kolorierte Glasphotographien, sondern durchgehends Bildwerke von hervorragenden Meistern zur Projektion gelangen. Kein geringerer als Karl Gerhardt schrieb über diese Athenaeum-Vor-' stellungen in den „Münchener Neuesten Nachrichten" vom ?. November 1906: „Es ist unseres Wissens das erstemal, daß bildende Künstler von Ruf Miniaturarbeiten auf Glas übertrugen, um sie mit Hilfe von optischen Präzisionsinstrumenten in den Dienst der Wissenschaft oder, besser gesagt, in den Dienst der Volksbildung zu stellen, wie wir dies bei den Müllerschen Athenaeumabenden im Kaimsaalc zu sehen Gelegenheit hatten, und damit rücken wir auch der Frage immer näher, auf welche Weise die Pflege des Kunstsinnes in die breiten Volksschichten hineingetragen werden kann. Mit der Kraft des bedeutenden Talentes haben nun Meister Vecchi, Moretti, Santo, Mestrezzi und Musaffia diese Frage gelöst: wuchtig und in packender Eigenart zaubern sie ihre Werke für einzelne Minuten vor das Auge des Zuhörers, deren Motive ihr Kiinstleraugc geschaut in Gottes freier Natur, oder im Varireuther Nagnertempel, in den niederen Organismen der Ozeane oder in rohen Holzschnitten vergilbter wissenschaftlicher Blätter, welchen sie durch die Kraft des Pinsels pulsierendes Leben verliehen haben. In verblüffender Technil des Impressionismus und mit bewunderungswerter Einfachheit der Mittel sind z^ B. in den geographischen Themen Landschaftsausschnitte wiedergegeben, die in ihrer Naturwahrheit auf den ersten Blick überzeugen; energisch und scharf umrissen sind die Zeichnungen fast aller Gemälde. voN schöner Stimmungswerte, die eine Meisterhand schuf in virtuoser Anordnung der Licht- und Schatten-effctte. Und was man in technischer Beziehung kaum für menschenmöglich halten könnte, hat Maestro Mestrezzi unter seinem Radiergriffel gezwungen oder in die glühenden Farben seiner nuancenreichen Palette getaucht; winzige Urpflanzcn und Uriierchen, deren Kieselslelettc auf den Meeresboden sinken und hier seit Jahrtausenden an der geologischen Ausgestaltung unserer Erdrinde mitarbeiten, hat er als Motive für seine herrlichen Werke benützt, ihre wunderbaren ornamentalen Zeichnungen mit dem Mikroskope gesucht und festgestellt und ihnen ihre natürlichen Farben verliehen, von deren feenhafter Schönheit der Mensch bisher keine Ahnung hatte. Das Athenaeum des Verbandes der Volksbildungsfreunde unter der zielbewußten Leitung Müllers — des Altmeisters auf dem Gebiete deL Projettions-Vorlragswesens — hat unserer Münchner Künstlerlolonie neue Anregungen in reicher Fülle geboten und ihr neue Perspektiven eröffnet; ob aber die derbe Hand des deutschen Künstlers auch imstande sein wird. ein großes, zart detailliertes Motiv in den engen Rahmen einer kleinen Glasplatte von 8 Quadratzentimeter so hineindrängen zu können, daß unter der kolossalen Vergrößerung der künstlerische Eindruck keine Einbuße erleide, muß wohl erst erwiesen werden; unsere italienischen Kollegen haben es möglich gemacht und stehen demnach einem großen Ideal ungleich näher als wir." — Der Richard Wagner-Abend am Sonntag den 26. findet um 5 Uhr, der Südpol-Vor-trag am 24. um 8 Uhr abends statt. Die Karten sind im Vorverlaufe in Fischers Buchhandlung erhältlich. — (Der l. slovenische Geflügel- und Klein Vieh züchterverein in Neu markt l) wird Sonntag, den 26. d. M.. um 2 Uhr nachmittags in Neumarltl seine zweite ordentliche Hauptversammlung abhalten. Auf der Tagesordnung steht unter anderem eine Aenderung der Vereinsstatuten, wodurch die Verlegung des Vereines nach Laibach ermöglicht werden soll. ^- (K i nde r m i ßh a ndl u n g.) Am 17. d. M nachmittags bemerkte die Schmiedgattin Franzisla Vidmai in Unterdom/.ale den sechsjährigen unehelichen Sohn Anton Nedeljlo der Rosalia Nedeljlo, verehelichten 5ajn, wie e, durch den hinter der Wohnung des Kajn befindlichen Bretterzaun durchbrechen wollte. Sie verständigte hievoli ihren Ehegatten, der sodann den Knaben aus dem Bretter-zäun, worin er fast eingeklemmt war, befreite, ihn zunächs! ins Schulvorhaus und sodann über Anordnung des Oberlehrers in die Gendarmerielaserne brachte. Der Knabe hattl beide Hände an den Gelenken mit einem Spagat zusammengebunden. Er sagte aus. daß er von Kajn gebunden und sodann in das hintere Norhaus. das gleichzeitig als Holzlage dient, geführt worden sei. wo er bis !! Uhr nachmittags angebunden blieb. Der Knabe hatte am Kopfe eine offene Wunde und an den Körperteilen zahlreiche von Züchtigungen herrührende blaue Flecken. Er wurde ins Lan-desspital nach Laibach gebracht, während man dessen herzlosen Stiefvater dem Bezirksgerichte in Stein einlieferte. — (Tot aufgefunden.) Am 21, d, M, um 2 Uhr früh wurde der Besitzer Johann Stra5i>ar in Ma tena, Gerichtsbezirl Laibach Umgebung, in seinem Wohnzimmer, im Bette auf dem Bauche liegend, tot aufgefunden. Er hatte tagsvorher von 11 Uhr vormittags bis abends in Gesellschaft eines Nachbars Branntwein getrunken, sich gegen 6 Uhr abends auf eine Bank neben dem Ofen niedergelegt und war daselbst eingeschlafen. Bald nachher kam seine Ehegattin in das Zimmer und versetzte ihm mit der Faust einen Stoß in den Rücken, so daß Stra5!5ar zu Boden fiel, wobei er sich unbedeutend verletzte. Er dürfte, da er auf dem Munde lag. in seinem schweren Rausche erstickt sein. __i. (Aus Illyrisch-Fei st ritz) wird uns geschrieben: Der hiesige Turnverein „Ilirsli Solol" hält am kommenden Sonntag um 1 Uhr nachmittags im Hotel „Ilirija" seine diesjährige ordentliche Generalversammlung mit der üblichen Tagesordnung ab. Abends um 8 Uhr veranstaltet derselbe Verein eine Unterhaltung, wobei das einaktige Lustspiel „Raztresenca" von A. v. Kohebue, um gearbeitet von Franz Govelar. zur Aufführung gelangt. Nach der Theateraufführung wird ein Tanz mit Korian-dolilorso und Kotillon arrangiert werden, wobei die einheimische Streichmusik mitwirkt. Der Reingewinn wird zur Anschaffung neuer Turngeräte verwendet werden. — Der Clitalnicaverein veranstaltete eine Faschingsunterhaltung in den Räumlichkeiten Ribaric"-, wobei unter der bewährten Leitung des Herrn Rudolf V a l e n <"-i <"- der Einakter „Dvli l5l,«iio(1li ii, im «Iiijlli" sowie „lt in t'oto^i-üs" aufgeführt wurden. Den Gesang leitete zur vollsten Zu-friedcnheit Herr Lehrer Fortunat L a m P r e t. Die Unter^ Haltung nahm einen sehr zufriedenstellenden Verlauf. ~-Vor kurzem wurde durch die Erben nach dem Großgrundbesitzer und Handelsmann Sl. Jenlo aus III. Casklinmwo in Dornega eine Niederlage der Erzeugnisse des Kroßhand-lungshauses und Walzmiihlcnbesitzers Vinlo Majdi5 in Krainburg errichtet. — Der Ausschuß des hiesigen ?i!al-nicavereines beschloß von nun an instruktive Vorträge zu veranstalten, um alle Kreise der hiesigen Bevölkerung zu seinem Vildungäwerlc heranzuziehen, —, der an der dortigen Universität den juribischen Studien obliegt. Theater, Kunst und Literatur. — (Aus der slove Nischen Theater-lanzlci.) Morgcn (gerader Tag) geht Robert Plan-quettes dreiaktige komische Oper „Die Glocken von Corne-bille" mit den Damen 5, t r d l i l und Groß sowie mit den Herren Sulilowsli und Kratochwil in den Hauptrollen zum erstenmal in der Saison in Szene. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Mreaus. Der Großherzng von Toskana f. Wien, 22. Jänner. Nachmittags um 4 Uhr fand unter großem Gepränge das Leichenbegängnis des Groß-Herzogs Ferdinand von Toslana statt. Nach der Einsegnuno der Leiche in der Hofburgpfarrlirchc bewegte sich der Leichen-zug nach der Kapuzinergruft, wo sich Seine Majestät der Kaiser, die Familie des Verblichenen, die Erzherzoge und Erzherzoginnen. Prinz Friedrich Leopold für den deutschen Kaiser, der bayrische Prinz Ludwig für den Prinz-rcgcnten, der Gesandte Graf Rex für den König von Sachsen, das Herzogspaar Robert von Württemberg, Ver trcter des Papstes und des Fürsten von Bulgarien, das diplomatische Korps, die obersten Hofchargcn. die gemeinsamen Minister, die österreichischen Minister, Staatswürden-träger. Spitzen der Behörden, die Generalität usw. ein-gefunden hatten. Nach der Einsegnung der Leiche und Absingung des Libera wurde der Sarg unter Trauer-gcbctcn in die Kapuzincrgruft getragen, wo er nach neuerlicher Einsegnung beigesetzt wurde. Zusammenstoß zweier Dampfer. Amsterdam. 22. Jänner. Dcr Dampfer „Amsterdam" der Linie Harwich ist heute vormittag bei Nieuvr Waterweg bei dichtem Nebel mit dem englischen Dampfer „Axminster" zusammengestoßen und hat am Vorderdeck ein Leck erlitten. Die Passagiere wurden von einem Dampfer des Rotterdamschen Lloyd gelandet. Auch der Dampfer „Axminster", der nach Nieuve Waterweg bestimmt war, hat Beschädigung erlitten. Hoel van Holland, 22. Jänner. Die vom Nettungsdampfer und dem Dampfer „Wotan" gesuchten übrigen Schaluppen des Dampfers „Amsterdam", die außer einem Teile' der Mannschaft ungefähr zwanzig Neisende beherbergen sollen, sind noch nicht aufgefunden worden, Vor der Mündung dcs Nieuve Waterweg ankert eine ganze Flotte von Fahrzeugen, die wegen des dichten Nebels nicht auszulaufen wagen. Es ist möglich, daß die Insassen der Schaluppen von einem dieser Schiffe aufgenommen worden sind. Um Gewißheit zu erlangen, ist ein Schleppdampfer in See gegangen. Marokko. Casablanca, 22. Jänner. Muley Raschid hat Settat am 17. d. M. wieder besetzt. General d'Amade hat in Mediuna eine .Kolonne leichter Truppen zurückgelassen, die in dcr Umgebung Evolutionen ausführen und eventuell Vereschid Hilfe leisten kann. Angekommene Fremde. Hotel Elefant. Am 2 l. Jänner. Vulgarelli, Fabrikant, Mailand. — Steiner, Fabrikant, Wr.'Neustadt. — Gmeyner, Direktor, Carmel. — Moio, Direktor, Villach. — Cillitira, Privat; Wachsmann, Kfm., Trieft. — Pirler, Kfm., Kostreinitz. — Hilf, Kfm., Asch. — Platenyl. Kfm., Brunn. — Rosenberg. Kfm., Graz. — Feigclstock, Kfm., Györ. — Sahm, Kfm.. Rcmscheid. — Kovacs, Kfm., Szeged. — Potschner, Wagner, Teubler, Hamlisch, Drexler, Basch. Haas, Kflte., Wien. Kandestheater in Laibach. 67. Vorstellung. Ungerader Tag. Heute «Donnerstag den 23. Jänner 1908 Wien bei Nacht. Szenen aus dem Wiener Nachtleben (Operette) mit Gesanf und Tanz in zwei Vildern von Lindau und Wilhelm. Musi! von Hellmcsbergcr. Vorher zum zweitenmal Der gemütliche Kommissär. Groteske in einem Alt von Georges Courteline. — Deutsck von Siegfried Trebitsch. Anfang halb 8 Uhr. Ende '/.10 Uhr. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306 2 m, Mittl. Luftdruck 736-0 mm. V KG H-ä" As M»b ^ flicht ^3Z « Z IH? ^U dt« Himmel« 25D «., ^ll. vl. 745^3, -i'-l, SO. schwach ! bewülU ^ 9U. M 743 8! _2 5, NO. mäßia beil^ 23.1 ? U. i5 j 7" UI -b' 7 fl. . . 2«3 — 2S7 — ,864er ,, 50 fl. , , ?68 — 2«?-- Tcni, Psandbr. il 120 fl, 5" „291—293 — Staatsschuld d. i. Reichs- rate vertretenen König- reiche und Länder. l^sterr. Voldrcnlc stcuerfr,, Gold per Kasse .... <»"/„li5-80,ii«-— ^sicrr, Rente in Kronen«, stfr., per Kasse.....4",„ 96 80 97-- tetto per Ultimo . , , 4"/^, 96 80 97'— Öft, Investition^-Rente, stfr., Kr. per «asse . . 3'/,,"/« «7-95 8« ,l H>l»»l»«hn')t»«t,schuld. »eischnitungen. Elisabetd-Bahn i. G., stcuersr., zu 10.000 st.....4"/« — ---------' — Zrailz Ioseph-Vahn in Silber 96 50 97 4c Zu )l»»l»lchnll>»llschltib»ngtn «bgeftemptlte KiseubahN'Zklicn ElUabclh-V. 200 fl. «M, .'>'///„ von 400 Kr......463 50 46c 5« delto Linz Vudwei« 200 fl. ö. W. V, bV/Vn - - - .433 50 438'— dello Salzbura-Tirol 200 sl, ö. W. L. 5"/" - - - ,426 50 428 5« Krcm«a! Nahn 20«' u, 200« Kr. 4"'„.........l!»4b«1!>s> 5c Gelb Ware P»» ^illllie zur Zahlung Lbei» nommtne Eisenbahn»PliorilLl»- ßbligationen. Bühm. Wcstbahn. 4 97 50 9« 50 Franz Ioseph-Nahn Ein I««4 idiv, Lt.) Tilb, 4"/„ , , . 97-50 98'50 Walizischi. Kali Lubwiss - Bahn! lbiv, St.) Silb. 4"/„ . . .> 97 25 98'25 Ung. galiz. Bahn 20« sl, S. 5"/« 104 50 >«5'50 bcllü loo u. 5000 Kl. 3'/,"/„> «7-35 8« 35 Borarlber^cr Bahn Em. 1»»4 (biv, St., Tilb. 4"/„ . . »7 — 97 50 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"„ »na, «olbrentc per Kasse . 11,-70,11-90 4"/„ dcttn pcr Ultimo m-70,111 9« 4'V» ungar. Rente in Kronen- währ, stfr. per «asse , . 9345 93-65 4" „ dcllo per Ultimo 93 45 93 85 5>/,"/n dctto per Kasse »2-?5 «3<5 Unnar, Piämieu.NnI. i^ 100 fl. 19b — I99-» delto k 50 fl. 195 — »99 — Theiß-«cg.-Luse 4"/° .... ,50- >54 -4"/<> ungar. Orunbertl.-Oblig. 93 65 94 65 4",« troat. u. slav, Grdeotl.-Olil. 94- 95 — Andere öffentliche Nnlehen. Bosn, Lll»des-Ai,l. (biv.) 4"/« 9, 55 92 55 Vosn.-Hercea, Eisenb. -Lande«- Nnlehcn (b,v., 4'/,"/,, . . 9« »5 99 «5 5",„ Donau Rea.-Anleihe ,878 102 75 !03 75 Wiener Verlchre-Anl. . , 4"/„ 9S«5 9? 85 bclto 1N00 4"„ »« «5» 97 «ü Nnlehcn der Stadt Wie» , .,0i9Nl02 90 bclto 97-6N betto lElcltr.) v. I. 1»00 9« 45 9745 detto sInv.-A.)v I,l!'«L 96 70 9770 Nürscbau-Nnlehen verlosb. 4"/« 96 50 —- RuMlchc Staatsanl, v. I, 19U6 f, ,00 »r. p, it, . , 5"/« !!0«0 9, 30 detto per UUimo . . 5"/„ !»0 80 9,-30 Vulg. Staals-Hhpothclar-Anl. ,892....../,//„ 88 — —'- Pfandbriefe usw. Vvde!,lr,,aNss,üst.i,5NI,vl.4'^ 95,0 95-U0 Vöhm, Hnpothclcnb. verl, 4"/„ 98-10 99-10 Zentral-Bod.-Krcb,-Vl.. östcrr., 45I, vcrl.....4'/,"., 10150 102 5« detto 65 I. Verl. . . . 4«/, 9» 90 97-90 Kred.Inst.. österr,. f.Vcrl.-Unt, u. ösfenll. Ärb. Kat, ^V, 4"/„ 96— 97-— Landeib, d. Kün. Galizien »nd Lodom. 57'/, I. rilclz. 4"/„ »450 9K'50 Mähr. Hnpolhelenb. verl, 4«/„ 96 55 97 55 N.-üsterr, tillndes-btiP.-Nnst^"/" 97-— 9»-^ detto inll. 2"/n Pr. Verl. 3>/,"/n 88-- - - detio K,-Schulbsch, verl. g'/»"/,, 87-25 88-25 dctto veil......4"/» 96 50 97-50 Ostcrr-unnar. Nanl 5N Iahrc vcrl. 4"/n ö. W.....97-90 98-90 detto 4"/n Kr. , , . . 98 30 99 30 Spart., Eiste oft., «oI.txrl. 4"/, 99'50 100-50 Eisenbahn-Prioritäts-Obliglltionen. Österr. Norbwestb. 200 fl. S. . 102-70 ,03-70 Llaatsbahn N>0 Fr..... 4,0 5« —'— Südbatü, ^ »> Jänner-Juli 500 Fr. ipei St.) . . , 299-70 30, 70 Cüdbahn » 5^.„ i«U fl, E, 0. O. ,22-25 ,23'2ü Diverse Lose. Verzinsliche f»se. 3°/n Aodenlredil Lose Em. 18«0 279— 285 — detto Em. 188» 274'— 280' — 5"/„ Lonau Ressul-i'osc 100 fl. 263'— 269'— Serb. Präm,-Ä»I,p, 100 Fr. 2"/„ 106'- 1,2'— jllnuer)in«llchl Kose. V»dap,-Basilila lDombau) 5 fl, 22 8« 24-8« Nrcdillose ,00 fl..... 454'— 464'— Clarn-Üosc 40 fl. l»M. , , . 156-50 1L2'5« Öscni'l Lojc 4<» fl...... iiliN'— - -— Pals!» Loie >l0 fl, KM. . , , ,!»0'- ,95- Rotci, «re»z, üst, Ges. v,, 10 fl. 52'50 545« Nolcn Krcxz. unq, Ges. v,. 5 fl, 29-75 '.ll '75 Nlib°lf-L°Ic ,N!1......66'— 70'— LalmLose 40ll. KM. . . , 236—246-Tiirl. L,-B, Aul Präm.-Oblia. 400 Fr, pcr ,ftalsr , , , 187'- 18»'- dctto uci Mcbiu . . . ,86'b« ,87'5« Geld Ware Wiener «omm.-^ose v. I, 1874 5ll'— 52!'— Gew.-Sck- d. ,j"/n Präm,.Schuld d. Vodc»lr,?lnst, Cm, 1889 81-— 87'— Altien. Kllln,p»rl.zlnltlnt!!«ungln. NussiN-IcpIivci (tisenb. 50« fl. 24,0'— 2420-— Vühnnschc Nordbahn ,50 fl, , 372'- 375-50 Buschtichrndcr 0« sl. i»M. L835 — 2850'— bctto (lit N> 200 fl. per Ult. ,075- ,080'-Donau - Dampfschifjahrl« - «es., 1., l, l, priv., 5.00 fl, KM, ,006-— ,0,5-- Liir-Vodenbacher E,-V.'l00«i, 535-— 54«-- Fcrdinands-Nordl'. ,000sl,KM. 5295- - 5300 — »ascha» - Obcrbcrncr Eisenbahn 20« sl, S....... 3«2'— 886'— Lcmb. - Czcrn.- Iassu Eisenbahn- Gesellschaft. 20« fl. E. . . 569'— 57"'— Ulovd, öst., Tricst, 500 f!.. NM, 4,4-— 416 — Österr, Norbluestlialin 2«o sl, S, 435 — 438'— detto sM.tt) 200 fl. S,pU!l. 422 50 42450 Pran-TulcrEisenb. lOOsl.nbast. 2,5.-50 2,«'- Swatseiseiil,, ^00 fl. L, pcr Mt. 676 6» 67?'60 Südbah» 200 fl, Silber pcr Ull. ,4ü'7ü ,5«-?5 Südnordt>e»0 sl. S....... 40,'— 405-— Wr, Lolalb.-AltienGes. 20« sl. 22« — 24«-— Vanlen. Aüglo-^steri. Vanl, 12« sl, , 2!>8'50 299'5« Vanlverci», Wiener per Kasse —'— —-— detto per Ultimo 52,-5« 522'5<1 Vode»lr, Anst. öst,, »«« Kr. . ,044'— 1048'- Zenti-Vob.-Kredbl. «st, 200 fl. 522- 524-Kreditanstal! für Handel und Gewerbe, ISO fl,, per Kasse ^'— ^'— betto per Ultimo 638'25 639'25 Krcdiibaül, »nss. all«., 20« fl. 767'25 768'25 Levosileübanl, alla., ü00 fl. . 460'— 462'— Eslomvle - Gesellschaft, nieder- üsteir., 40« Kr..... b«5'— 568 — Giro- u. Kassenverein, Wiener, 2lb,-Atticn- Gesellschast, 2<»<> fl. . . , 6«,' - s>«5' Oslcrr,-ilnqar, Aa»f 140« Kr. ,778-— i?87-- Geld Ware u»ill!!l>anl 200 fl...... 542'50 543'50 Uüio»I'a»l, l'ühmischc ,00 fl. . 238'— 23s 50 Nerlrhrsbanl, allst,,, 140 f!.. , 324'— 325 — 3n>uflllt.Zln — Ä!Ülcr,«chlc»bcrnI',-Wcs. , fl, . . 242'— 250— Montai!-»'!('s,. üst. alpine ,<>« fl. 60»'— 602— „Poldi-Hüttc", Ticaclgufistahl. ss.-A-O, 200 fl..... 424'— 42«— PranerEiscn.Iüdustric-Ocselllch. 20« fl........ 240H-—24,5 50 Ni»ia- Muranl, - Salgo-Tarjaner Eiscnw. 1«N fl..... 526'5« 527'5O Valau-Tarj. Slcinlolilcn 10« fl. 596'— 600-— „Tchlönlmühl", Papiers.,200sl. »«4'— 308-— „Schodnica". A. V, f. Petrol.- Industrie. 5,0« Kr. , . . 498'— 499'— ,,Ltrnreri»lihl",Pap. . 272'— «7s-— Türl, Tadalressie-Ges, 20» Fr. pcr Kassc...... —-— —-— detto pcr Ultimo . . . 41350 4,450 Waffenf,.Gcs,, österr., ,00 sl. . 5,4-- 52«-— Wr. Aauaescllschast, 100 fl. . . 149 50 ,5,-50 Wieiicrl'crne Z!e<,elf.-«llt.-Ges. 7I0-— 720-— Devisen. Kurz« Kichten und Zcheck». Amsterdam....... ,99'67> ,9997' Dculschc Äanlplätze .... ,,? «2° 1,7'82^ Ilalicnischc Banlplähe , . . 95-80 95-95 London........ 24,-— 24,-30 Paris......... 95 8« 9595 sst. Peter«bura...... —>— — — Zürich und «ase!..... 95-55 95'Sb Valuten. Dulalen........ ,1-3^ 11-3, 20-Franle» Nlüilc..... ,9-l2 ,9 ,4 2»-Marl-S<ücle...... 2» ko »» »7 Deutsche «eich«banlnoten , ,,7 6>: ,,7-«n Italieniscl,«' Va»ln°lc,l . . . 95 W 9«-l)5 N»bcl-No!s!>....... 2'5,'" 2'52'° Ivon Renten. ^d^l^TVÄSul««. AWt.cn, I •*- «. llajer I IVivat-DepotS (Safe-DepOBits) L«Mn etc., I><>vl)ien lind Ynlnlrn. I Bank- "VIIXCL T7v7*e cil.sleig'e SClX&ft ll "*s*t«* •! er »21. ein. T7"«r ach.luaa <5.»r Partol. ___________________Los-Versicherung. (34) i.aibach. wtrit»ric»wwe._________________________VerzlniüHfl in Bareinlagen Im Kmto-Korrtiit und auf Bire-Koato.