Laibacher Zeitung.^ 17 ^^^^^ 86 f^/f^ ^ "" 1^ '^»^ W / den 28. Dezember. ^ ^M N>ien den 18. Dezember ^ie Gerüchte von der bevorstehenden NcM I. I-K- K. Majestäten beider Sizilien nach Twen erhalten sich nicht nur, sondern es heißt noch drübenbin, daß d.^ ^luguli den Anfang nehmen. Petersburg. Briefe aus Petersburg melden, daß die Ruffcn sehr erstaunet sind/ zu sehen / daß Sc. Majestät der Kaiscr so wenig geneigt ist, die Forderungen ilner Monarchin bel der Ottomanifchcn Pforte zu unterstützen. Es ist in dcr Tbat sedr wahrscheinlich, daß Joseph dcr II. anfangt einzusehen, wie unpolitisch cs wäre, eine Macht, die er nicht fürchten kann, stürtzen zu helfen, um das Wachsthum einer andern Macht zu befördern, deren ehrzcin-ge Entwürfe einige Unruhe erwer^n, können. Der Kaiser hat dahsr eine Parthei gewahlet, die seiner Weisheit, die so oft schon bewies, und den groffen Absichten / die er für das Glük seiner Völker hat, alle Gelegenheiten, die ihn zur Ergreifung der Waffen zwingen würden , zu vermeiden, würdig ist. So besieht man ihn mit Handelsverträgen beschäftiget, welche, indem sie Europcn den Frieden erhalten, seinem Volke neue Handlungszweigen eröffnen, und seinen industriosen und kaufmännischen Spekulazionen ein weices Feld anbieten. Dieser Monarch, der schon Beweise gegeben hat, daß er gute Grundsätze besitze, scheint den festen dauerhaften Ruhm, seine Unterthanen reich, mächtig und zu^ frieden zu machen, jenem glänzenden Ruhme eines Eroberers vorzuziehen. Lieber ist es ihm, Wohlstand, Bequemlichkeit und Glük zu verbreiten, als Tod, Verwüstung und Schreken. So sieht man, wie die Fakel der Philoso-phi Konventionen verändert, welche nur Verwüstung und Eroberung zum Ziel hatten. Die Fürsten fangen an sich zu überzeugen, daß Mittel, wahren Ruhm zu erlangen , von jenen ganz untcr-schicocn sind, die dcn Ruhm unter AkMider :c- bestimmten. ^Prag dcn <^tcn Dezember. Dcr falsche Denunziant wider einige Offiziers von dcr hiesigen k. k. Oekonomiekommihion ist jcntdckt; er war ehemals selbst bei der Kommißion als Offizier angestellt , und hierauf kaßirt. Den 8. Nov. wurde er durch den Polizeikommissar , Hr. Iaudt, angegeben , ausfindig gemacht, und auf Belangen Sr. Exzell. des kommandirenden Generalen Grafen von Wallis im Kaldarischen Hause von Seiten der k. Polizei-direkzion durch die Herren Kommissärs Glaser, Mika / und Tkam gehoben, und dem Staatsprofo-sen übergeben. Bei seiner Ver-lMnehmung fand man bei thm außer ein Paar Beinkleider und Stiefeln nicht das mindeste von einer Kleidung, und er drang blos darauf, ihm nur seine Liebskorre-spondcnz nicht abzunehmen, welche aber sammt andern seinen Schriften in dessen Gegenwart mit Polizciinsigel verpetschirt wurde-Den iten Dez. wurde er von dem k. k. Generalkommando dem Stadtrathe zur weitern Behandlung und^ Beurtheilung übergeben, und die Bollzieyunc) dcs Urtheils dürfte wohl nicht lange mehr anstehen. Türlei. Wir haben hier in Konsian-tmopcl eine recht wundcrbarliche Witterung: nach einer äusserst brennenden Hize glauben wir izt auf einmal mitten im kältesten Winter zu seyn. Im schwarzen Meere sind einige Kaufartheischiffe durch Stur-wc, und wie wir hören, auch em unsriges Hnicnschif, zu Grund ge- gangen.-/- welches mit andern fun-fen zu einer geheimen Expcdizion ausgelaufen war. Neun österreichische Schiffe ankerten in den lez< tern Tagen in unserm Kanal um ins schwarze Meere zu segeln. Man fängt hier selbst schon an den Krieg mit Rußland zu bezweifeln, und nur die Krönnung der Kaiserin in Cherson kann ihn noch möglich machen. Es läuft das Gerücht durch die Stadt Konstantinopel, unser Monarch sey aufs neue sehr gefährlich krank: Daß der Großherr schon früh« er krank gewesen, zeigt ein anders inländisches Blatt durch ein Schreiben aus Konstantinopel vom zten Oktober, aus welchem wir einige, lesenswürdigere Stellen ausheben^ „ Nun haben wir bald eine neM z Epoche zu erwarten. Um Addul Hamid den izigen Kaiser, scheint es gethan zu seyn. Man fürchtet mit jedem Augcnblike das Signal von seinem Tode durch den Kanonendonner des Serails zu vernehmen. Mlleicht haben die guten Türken nie einen Monarchen gehabt, mit dem sie mehr zufrieden seyn sollten, als mit dem izigen, und dennoch ist vom Karrenschieber an bis zum Ianitscharenaga alles mit ihm unzufrieden. Er denkt nicht kriegerisch genug! Ums Himmels-willen! darf denn der halbe Mond izt an Kriege denken, odtt an Er-oberungm? U Mailand ben )Q. Nov. Durch ein neues Edikt ist hier verboten worden / die öffentlich in jeder Gaffe ausgehängten Tafeln / worauf der Name und die Zahl der Gassen bestimmt sind, zu verunreinigen/ oder sonst auf eine Art unbrauchbar zu machen. Nächstens werden diese Tafelchen ober die Thüre jedes Hauses gesezt werden. Auf den l6. des nächsten Monats Dez. erwarten wir ganz verläßlich die Zurükkunft unsrer Durchlauchtigsten Generalgouverneure, Ihre kon. Hodeiten den Erzherzog Ferdinand, und Dero Gemahlin; dcn nach einer aus Wien erhaltenen Marschroute war das erste Nacht laaer der hohen Reisenden in Schotwien bestimmt, das 2te m Juden-durg den >., den 6. zu Klaacn-furt, den 9. zu Lienz in Tttol/ den den loten zu Braunttcn, den n. 12., und i). zu Botzen, den 14. zu Verona/ den 15. zu Brcscia/ und den 16. in Mailand. Todtenvlivzeichniß. 5^en 18. Dez. der P. P. Aurelius Ord. ^ranziH)i alt 6c>. Jahr in dem Franziskancrkloster N. 12., Den i'8- Elisabeth Tropitfchin ein Wittwe alt 72 Jahr im Dcwcr-tischen Kanonikathaust N'rö. 206. Dcn 18. des Zlndr'e Finkl) Fleisch-hakers s. S. N. Nothtauf auf' der St. Petcrvorstadt N< 23. ' Den ,9. der Hr. Jakob S'chiwert Stadtexpedltor alk 42 Iahr vo^ der Spttalbrüke Nro. 4-5. Den 19. Andreas Posowitschcr alt 1 Monat in Krakau Nro. 22. Den 21. Johannes Welffemhaler Bettenkrammer alt 32.Jahraus der Polana Nro. 6ß. Den 2i.Fränziska Kisterin Schmid-meisters s. T. alt 14. I. auf der St. Pecervorstadt Nro. 94. Den 22. an der Aozökrung Gertraud N. ledig alt 9 I. aiifder Polana Nro. 3^ Den 24tcn Maria Vot.viß ein Väkcrowittib att 81 I. auf der Blati Nro. 271. ^ Wird alle Donnerstag auf dem, Platz N. 183. im Skrmerischen Hause .im Gewölbe ausgegeben.