Brigitte Entner Zwischen Erinnern und Vergessen - Ein Dorf und seine widerständige Vergangenheit Abstrakt Am 29. April 1943, vor 70 Jahren, wurden zwölf Männer und eine Frau aus Kärnten im Wiener Landesgericht durch das Fallbeil hingerichtet. Die Anklageschriften vermerkten, dass sie »sämtlich Slovenen« seien. Ihr Vergehen? Als Kärntner Slowenen hatten sie sich nicht den Normen des NS-Regimes unterworfen. In der Anklage der Reichsanwaltschaft wurde ihnen Hochverrat vorgeworfen. Während innerhalb der deutschsprachigen Kärntner Gesellschaft die Ereignisse jener Tage, ihre Vorgeschichte und die Konsequenzen daraus lange ausgeblendet blieben, bildeten sich innerhalb der slowenischsprachigen Gesellschaft allmählich unterschiedliche, sich zum Teil konträr gegenüberstehende Widerstandserzählungen heraus, die später von Vertretern der deutschsprachigen Bevölkerung bzw. ihrer Medien übernommen und zum Teil überformt wurden und damit aas den Erzählungen innewohnende Konfliktpotential verschärften. Die Frage nach möglichen Verrätern und der Abgrenzung von bzw. Ausgrenzung einzelner Widerstandsaktivisten bzw. deren Gruppierungen ist bis heute aktuell. Stichworts: Kärntner Slowenen, Partisanen, Grüne Kader, Zell/Sele, Widerstand, NS-Ver-folgung, Erinnerungspolitik Between Remembrance and Oblivion - a Village and Its Resistance Past Abstract On April 29, 1943, twelve men and one woman were beheaded at the Provincial Court of Vienna. Indictments stated they were »all Slovenes«. Their guilt? As Carinthian Slovenes they were not obedient to the standards of the Nazi regime. The Reich prosecutor accused them of high treason. While the events, their prehistory ana consequences were erased from the historic memory ofthe German speaking public, different, partly conflicting stories gradually appeared in the Slovene speakingpopulation. Later on, members ofthe German speakingpopulation and its media started resuming and partly transforming these stories in such a way as to aggravate the conflict potential, immanent to the original stories. The issues concerning possible traitors and deliberately ignoring or distancingfrom different Resistance activists and groups to whom they had belonged, remains topical even today. Keywords: Carinthian Slovenes, partisans, "zeleni kadrovci", Zell/Sele, AntiNazi resistance, Nazi suppression, the policy of remembrance Correspondence address: Brigitte Entner, Slowenisches wissenschaftliches Institut in Klagenfurt / Slovenski znanstveni inštitut v Celovcu, Mikschallee 4, A-9020 Klagenfurt/Celovec. E-mail: b.entner@szi.at ISSN 0354-0286 Print/ ISSN 1854-5181 Online © Inštitut za narodnostna vprašanja (Ljubljana), http://www.inv.si Med spominjanjem in pozabo - Neka vas in njena odporniška preteklost Izvleček 29. aprila 1943 so v dunajskem deželnem sodišču obglavili dvanajst moških in eno žensko iz Koroške. V obtožnicah je bilo zabeleženo, da so bili »vsi Slovenci«. Njihova krivda? Kot koroški Slovenci se niso pokorili normam nacističnega režima. Rajhovski tožilec jim je očital veleizdajo. Medtem ko je nemško govoreča koroška javnost te dogodke, njihovo predzgodovino in njihove posledice izbrisala iz svojega zgodovinskega spomina, so se v slovensko govoreči družbi postopoma razvila različna pripovedovanja, ki so si deloma tudi nasprotovala. Pripadniki nemško govorečega prebivalstva oziroma njihovi mediji so ta pripovedovanja pozneje začeli prevzemati in deloma preoblikovati tako, da so zaostrili konfliktni potencial, ki je bil imanenten prvotnim pripovedovanjem. Do danes je aktualno vprašanje po morebitnih izdajalcih ter ograjevanje od raznih odporniških aktivistov ali od skupin, katerim so pripadali, oziroma izrinjanje le-teh. Ključne besede: koroški Slovenci, partizani, zeleni kadrovci, Zell/Sele, protinacistični odpor, nacistično zatiranje, politika spomina. 1. Einleitung Am 29. April 1943, vor 70 Jahren, wurden zwölf Männer und eine Frau aus Kärnten im Wiener Landesgericht durch das Fallbeil hingerichtet. Die Anklageschriften vermerkten, dass sie »sämtlich Slovenen« seien. Ihr Vergehen? Als Kärntner Slowenen hatten sie sich nicht den Normen des NS-Regimes unterworfen. In der Anklage der Reichsanwaltschaft wurde ihnen Hochverrat vorgeworfen. Konkret lautete die Anklage im Falle des erst siebzehnjährigen Hanzi Oraže, einem Angestellten der Reichspost, dass er Deserteure aus seinem Heimatort nicht den Behörden gemeldet, sondern ihnen »Wein und Bier« zum Bunker gebracht hatte (Kattnig 1978, 59). Heuer erinnerten erstmals auch deutschsprachige Kärntner Printmedien ausführlich an den Prozess unter der Leitung des berüchtigten Richters Roland Freisler im April 1943 und die 13 von ihm ausgesprochenen Todesurteile.1 Für das neuentfachte Interesse verantwortlich war sicherlich die Tatsache, dass am 26. April 2013 vor dem Gebäude des Landesgerichts in Klagenfurt/Celovec ein Denkmal für all jene, die von der NS-Justiz in diesem Hause zum Tode verurteilt worden waren, eingeweiht wurde.2 Noch vor fünfJahren, als Memorial Kärnten/ Koroška auf Initiative von Franc Wakounig in Klagenfurt ein Gedenkgehen in Erinnerung an die 13 Opfer organisierte, war es schwierig, in der Kärntner Kleinen Zeitung einen Bericht zu platzieren. Es bedurfte zahlreicher Telefonate durch die Autorin, bis schließlich das Interview in den lokalen Ausgaben für die Bezirke Völkermarkt/Velikovec und Klagenfurt doch noch erscheinen konnte.3 Während innerhalb der deutschsprachigen Kärntner Gesellschaft die Ereignisse je- ner Tage, ihre Vorgeschichte und die Konsequenzen daraus lange ausgeblendet blieben, bildeten sich innerhalb der slowenischsprachigen Gesellschaft allmählich unterschiedliche, sich zum Teil konträr gegenüberstehende Widerstandserzählungen heraus, die später von Vertretern der deutschsprachigen Bevölkerung bzw. ihrer Medien übernommen und zum Teil überformt wurden und damit das den Erzählungen innewohnende Konfliktpotential verschärften. Die Frage nach möglichen Verrätern und der Abgrenzung von bzw. Ausgrenzung einzelner Widerstandsaktivisten bzw. deren Gruppierungen ist bis heute aktuell. 2. Desertion und zwangsweise Aussiedlung Unmittelbar nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges entzogen sich bis Anfang 1941 überraschend viele Kärntner Slowenen durch Flucht über die Grenze dem Militärdienst. Von ihrer sozialen Herkunft her waren sie bunt durchmischt. Es fanden sich unter ihnen Studenten, wie die Brüder Jelen aus Loibach/Libuče (Jelen 2002), Arbeiter oder Forstarbeiter, Bauernsöhne sowie der Großbauer und Unternehmer Honz Olip (Entner, Wilscher 2006, 54-76). Geflohen sind vor allem junge Burschen und Männer, die nahe der ehemaligen Grenze zu Jugoslawien lebten, geheime Übergänge kannten und persönliche Kontakte nach Jugoslawien hatten. Vorwiegend waren es junge Männer aus dem Raum Bleiburg/Pliberk, Eisenkappel/Železna Kapla und Zell/Sele. Zum Teil waren die Männer bereits in Uniform. Einige von ihnen hatten sich vor dem sogenannten Anschluss freiwillig zum Militärdienst gemeldet. In einem Interview berichtete der aus Zell Schaida/ Sele Šajda stammende Bauernsohn Jože Kelih rückblickend, dass es ihm, einem Angehörigen des Gebirgsjägerregiments 139, sehr seltsam erschienen war, unmittelbar nach dem Anschluss neuerlich den Treueeid - nach Schuschnigg nun auf Hitler - abzulegen. Er hatte ja bereits seinen Eid abgelegt, so seine Überlegungen, also musste wohl einer der beiden Eide ein Meineid gewesen sein. Dieser innere, in seinem religiös geprägten Weltbild begründete Zwiespalt bewog ihn dazu, gemeinsam mit seinen desertionswilligen Freunden zu fliehen (Zablatnik 2012, 3). Ludvik Malle wiederum, der aus Zell Oberwinkel/Sele Zgornji Kot stammte, erlebte als Soldat den Kriegsbeginn in Polen. Die Gräuel, die er dort erleben musste, ließen ihn die Desertion planen (Manoschek 2003, 361). Für andere war es die kritische Haltung dem neuen Staat und seiner Politik gegenüber, die sie zur Desertion bzw. Flucht bewog. Für jene aber, die aus religiösen Motiven den Wehrdienst verweigerten, wie beispielsweise der junge Jauntaler Priester Anton Kutej oder aber die Zeugen Jehovas unter den Kärntner Slowenen, wie der Rosentaler Franc Smounig, stellte die Flucht über die Grenze keine Option dar (Malle 1992, 106-107; Haider 2005, 30). Sie stellten sich den Konsequenzen, die die Wehrdienstverweigerung nach sich zog. Im Falle von Franc Smounig nahmen die örtlichen Behörden zunächst sogar an, dass er psychisch erkrankt sei, weil er sich »einfach« verhaften ließ.4 Meist planten die Deserteure ihre Flucht in Kleingruppen und hielten auch in Jugoslawien engen Kontakt zueinander. Von großer Bedeutung für die Deserteure waren familiäre oder freundschaftliche Kontakte nach Jugoslawien bzw. in das heutige Slowenien, die sie als Anlaufstellen nutzen konnten. Die Behörden in Ljubljana/Laibach beobachteten die wachsende Zahl der Flüchtlinge aus außenpolitischen Erwägungen kritisch und schoben Flüchtlinge auch nach Serbien, Dalmatien oder Kroatien ab (Jelen 2007, 46-49, 57; Manoschek 2003, 362). Wirklich ernst wurde die Situation nach dem Überfall der Achsenmächte und der Zerschlagung Jugoslawiens im April 1941, aus Flüchtlingen waren Gejagte geworden, die steckbrieflich gesucht wurden. Viele ihrer Protektoren, wie der Jurist und langjährige Obmann des Klub koroških Slovencev [Klub der Kärntner Slowenen] Julij Felaher oder der Laibacher Bischof Gregorij Rožman, die ebenfalls aus Kärnten stammten und nach dem Ersten Weltkrieg ebenfalls als Flüchtlinge nach Slowenien gekommen waren, wagten es nicht mehr, den Kärntner Deserteuren und Flüchtlingen zu helfen (Stergar 2005; Jelen 2007, 68, 87-96; Linasi 2010, 49). Einige Flüchtlinge wurden in der Folge verhaftet wie die Gebrüder Jelen oder die Gebrüder Wutte aus Wackendorf/Večna vas. Der aus Grablach/ Grablje stammende Karl Potočnik wurde nach seiner Verhaftung im Rahmen der Geiselerschießung am 21. Oktober 1941 im serbischen Kragujevac erschossen (Linasi 2010, 50). Anderen Deserteuren war es gelungen, in den Untergrund abzutauchen. Einige schlossen sich der slowenischen Widerstandsbewegung Osvobodilna fronta slovenskega naroda (OF) an, wie der aus Ebriach/Obirsko stammende Johan Županc (Jelen 2007, 68, 87-96). Von jenen, die sich in Serbien befanden, schlossen sich einige der dort entstehenden Volksbefreiungsbewegung an wie beispielsweise der bereits genannte Jože Kelih aus Zell Schaida. Von jenen aus der Gemeinde Zell/Sele Geflohenen, die sich im heutigen Slowenien aufhielten, entschlossen sich die meisten dazu, in ihre Heimatdörfer zurückzukehren. Wieder zu Hause angelangt, versteckten sich die Heimkehrer zunächst bei ihren Angehörigen, im Wald sowie in aufgelassenen Stollen. Freunde und Angehörige versorgten sie mit Lebensmitteln und unterstützten sie mit notwendigen Informationen (Olip 1990). Viele wussten im Ort bescheid, doch niemand meldete die jungen Männer bei den Behörden. Sie wurden später als zeleni kadrovci/Grüne Kader bezeichnet. Einige Grüne Kader hatten schon sehr früh Kontakte zur slowenischen OF geknüpft, wie beispielsweise Pavel Dovjak und Feliks Malle, der auch in engem Kontakt zu den Gebrüdern Olip stand. Im Frühling 1942 hatten die beiden bereits vom Gorenjski odred [Oberkrainer Verband] erste (Propaganda-) Literatur nach Zell gebracht. Am 6. Juni 1942 waren sie wieder auf dem Weg zu Aktivisten des Verbandes. Nahe Jelendol/Butterhofen wurden sie von der SS erschossen (Linasi 2010, 51).6 Am 14. und 15. April 1942 erfolgte die zwangsweise Aussiedlung von ca. 1000 Slowenisch sprechenden Männer, Frauen und Kindern aus dem heutigen Kärnten. Sie wurden von ihren Höfen vertrieben, als »Volks- und Staatsfeinde« entschädigungslos enteignet und in speziellen Lagern im sogenannten Altreich interniert (Malle et. al. 2004; Entner, Malle 2012). Allein aus der Gemeinde Zell/ Sele betraf diese Maßnahme acht Familien, darunter die drei Schwestern und die Eltern der Gebrüder Olip. Durch diese Entnationalisierungsmaßnahme fielen für die Grünen Kader wichtige Unterstützer sowie Stützpunkte weg. Während auf den Höfen der zwangsweise Ausgesiedelten unter anderem politisch »verlässliche« Bewirtschafter angesetzt wurden, mussten die Angehörigen der Grünen Kader mit dem Bau von Erdbunkern beginnen. 3. Widerständiges Verhalten und Verfolgung -Der große Prozess/Veliki proces Im Verborgenen der Erdbunker wollten die Grünen Kader das bald erhoffte Kriegsende erwarten, ohne jedoch selbst aktiv Maßnahmen zu setzten. Diese Haltung unterschied sie deutlich von der seit Sommer 1942 in Kärnten aktiven Partisanenbewegung. Die Passivität und Perspektivelosigkeit sowie die Isolation zermürbten viele. Ein eindrucksvolles Beispiel für den Prozess der Entmutigung bis hin zum psychischen Zusammenbruch bietet das Tagebuch des Tomaž Olip, das er im Juni 1942 begonnen und bis zu seiner Verhaftung am 1. Dezember 1942 geführt hatte. Erhalten geblieben ist nur die von der Gestapo in Auftrag gegebene Übersetzung in die deutsche Sprache.7 Bei den Grünen Kadern handelte es sich jedoch nicht um eine in sich geschlossene große Gruppe. In mehreren Kleingruppen organisiert, musste jede Kleingruppe und jeder Einzelne für sich selbst und sein Überleben sorgen. Die enge Gruppe um Honz Olip, die seine beiden Brüder Folt und Peter sowie Johan Gruden umfasste, hatte sich, nachdem sie heimlich einen eigenen Bunker gebaut hatte, schon im Juli 1942von ihren Mitstreitern Tomaž Olip, Maks Kelih und Jaka Oraže getrennt. Der Kontakt brach jedoch nicht völlig ab (Olip 2013). Den Olip Brüdern gelang es, ihren Bunker vor den anderen Kleingruppen geheim zu halten. Während sich nach der Verhaftungswelle vom Herbst/Winter 1942/43 die meisten noch unentdeckt im Verborgenen lebenden Zellaner nach und nach den Partisanen anschlossen, blieb allein die Gruppe Olip bis zum Kriegsende eigenständig, obwohl Honz Olip noch im Frühjahr 1943, wie Linasi zeigt, den Kontakt zu den Partisanen in Eisenkappel suchte. Ihre betonte Eigenständigkeit und katholische Haltung sowie ihre kolportierte Begeisterung für Draža Mihailovic machte die Gruppe um Honz Olip in den Augen der OF-Führung suspekt. Später wurden auch Verbindungen zur slowenischen Bela garda befürchtet und daher die Gruppe vielfach als Gefahr für den innerhalb der OF organisierten Widerstand eingeschätzt (Linasi 2010, 50-51).8 Während die Grünen Kader im Sommer 1942 in Zell damit begannen, verstärkt Erdbunker zu bauen und Lebensmittellager anzulegen, kamen erste Partisanengruppen über die ehemalige Südgrenze. Die Führung der OF beschloss, in diese Gruppen aus der Region stammende Kämpfer und politische Aktivisten einzubinden. Über sie gelang es der OF relativ rasch das Vertrauen der lokalen Bevölkerung zu gewinnen. Besonders wichtig waren in diesem Zusammenhang Johan Županc - Johan für den Raum Eisenkappel-Zell sowie der zwar in Slovenski Javornik geborene, doch familiär eng mit dem Rosental/Rož verbundene Matija Verdnik - Tomaž für den Westkärntner Raum (Rausch 1979, 27 ff). Die aus Kärnten stammenden Aktivisten nutzten ihre familiären, beruflichen und vor allem kulturellen Netzwerke wie Theatergruppen, (Kirchen-)Chöre oder Tam-burizzagruppen, in welchen sie vor ihrer Flucht aktiv gewesen waren. Gerade die slowenischen Kulturvereine standen in enger Verbindung zu den Ortspriestern, die in der Zwischenkriegszeit als wichtige Autoritäten des slowenischen Kulturlebens agierten. Vielfach waren es Seelsorger, die von den Widerstandsaktivisten schließlich als letzte Instanz befragt wurden, bevor sie sich der Partisanenbewegung anschlossen (Haderlap 2011, 225-226; Till 2013, 224, 251). In diesem Umfeld fanden die Aktivisten verlässliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die zunächst aus der Legalität den organisierten Widerstand unterstützten. Sie sammelten für die Partisanen und Partisaninnen wichtige Informationen, Lebensmittel, Verbandsmaterial, Schreibmaterialien und Geld und lebten nach außen hin ihr »gewöhnliches« Leben weiter. Sie versuchten zudem auf Urlaub befindliche Wehrmachtsangehörige zur Desertion zu bewegen und neue Kämpfer für die Organisation zu gewinnen. Rasch entstanden erste Ausschüsse der OF im Raum Eisenkappel und im Rosental. Frauen waren von Anfang an am Aufbau der Ortsausschüsse beteiligt und galten als besonders verlässliche Mitarbeiterinnen (Leben 2003; Entner 2013b). Parallel dazu wurden von Vertretern der OF auch enge Kontakte zu den Grünen Kadern geknüpft. Tomaž Olip berichtete, dass Johan Županc - Johan erstmals am 12. Juli 1942 zu ihrem Bunker am Freiberg/Setiče kam. Den Kontakt hatte Franc Pristovnik hergestellt (Olip 2013, 29). Immer wieder kam es zu Zusammenkünften mit Županc und später auch mit Peter Blažič-Melhijor und einem Partisanen namens Lado. Die Partisanen kontaktierten auch andere Bunker. Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Verbindung zwischen den Vertretern der OF, der Grünen Kader und dem Funktionär der KPÖ Paul Kölich aus Waidisch/Bajdise, der zu jener Zeit ebenfalls schon im Verborgenen leben musste (Olip 2013). Diese Kontakte zeigen, dass die beiden widerständigen Gruppierungen nicht völlig isoliert nebeneinander agierten. Nach der Liquidierung des Försters Hugo Urbas am 12. August 1942 in Eb-riach/Obirsko verstärkten Polizei- und Gestapoeinheiten ihre Suche nach den »Deserteurbanditen«, wie sie die Männer im Verborgenen nannten. Zwei Monate später wurde Maks Kelih am 10. Oktober 1942 im Gebiet des Javornik vom Aufsichtsjäger und NSDAP-Ortsgruppenleiter Hans Rohr aufgespürt. Über das Ende von Maks Kelih gibt es unterschiedlichste Erzählungen. Gemeinsam ist ihnen, dass Rohr Maks Kelih angeschossen und schwer verletzt liegen gelassen hatte, um die Polizei zu holen. All diese unterschiedlichen Erzählungen stellen sich latent die Frage, ob der schwer verwundete Maks Kelih Hans Rohr und den Gestapoleuten, die ihn am folgenden Morgen holten, noch etwas verraten haben konnte oder nicht (Linasi 2010, 72, 576; Grabnar 1970, 456-457; Tuschar 1993, 168; Pust 1984, 14-15; Olip 2013, 79). Am 12. Oktober verstarb er schließlich im KlagenfUrter Reservelazarett.9 Am aktuellen Grabstein, aber auch in zahlreichen Erzählungen findet sich der 10. Oktober 1942 als Todestag. Dahinter mag der Wunsch stehen, seinen Tod als weiteren Angriffder Deutschen und ihrer Ger-manisierungsbestrebungen gegen die slowenischsprechende Bevölkerung zu interpretieren. Gerade in der Gemeinde Zell hatte beim Plebiszit vom 10. Oktober 1920 mit 518 zu 18 Stimmen die überwiegende Mehrheit für einen Anschluss an Jugoslawien gestimmt.10 Die Gestapo hatte mit dem gefassten Maks Kelih, der auf Grund seiner schweren Verwundung11 kaum noch umfassende Aussagen machen konnte, den endgültigen Beweis erbracht, dass sich im Raum Zell Deserteure versteckt hielten. Die Suche wurde verstärkt und Spitzel eingesetzt. Auf diese Art wurde ein Treffen von Partisanen und ihren Unterstützern nahe Ebriach am 11. November 1942 bekannt. Bei der Stürmung des Hauses der Familie Haller wurde einer der Gestapospitzel irrtümlich von den deutschen Einsatzkräften getötet, die Partisanen aber konnten fliehen. Daraufhin wurden das Ehepaar Haller sowie Marija Olip geb. Županc und Schwester des gesuchten Johan Županc sowie Anton Vejnik12 verhaftet. Es sollten zunächst weitere Verhaftungen im Raum Ebriach und Lobnig/Lobnik folgen. Unter den Verhafteten standen vor allem Marija Olip sowie das Ehepaar Uršula und Tomaž Olip vlg. Jereb, das am 17. November verhaftet wurde, in engen familiären Kontakt zu Zell. Am 23. November 1942 erfolgte schließlich in Eichstätt die Verhaftung der im April 1942 zwangsweise ausgesiedelten Familie Olip vlg. Užnik. Die Eltern und Schwestern von Janko Olip wurden von der Gestapo nach Klagenfurt überstellt. Am 25. November 1942 wurde bei einem Gefecht nahe Tržič/Neumarktl der Partisan Peter Blažič, der enge Kontakte zu Grünen Kadern hatte, schwer verwundet und gefasst. Im gefürchteten Gefangenenhaus Vigaun in Begunje/Vigaun verhörte ihn der Klagenfurter Gestapomitarbeiter Josef Mohrherr äußerst brutal. Am 1. Dezember wurde er, nun endlich transportfähig, nach Zell gebracht, um den Behörden den ihm bekannten Bunker nahe der Hlipovčnik Liegenschaft zu zeigen. Gegen Mittag wurde der Bunker gewaltsam geöffnet und Tomaž Olip verhaftet. Dabei wurde auch sein Tagebuch sichergestellt. Weitere Verhaftungen folgten bis Anfang Feber 1943. Insgesamt wurden im Raum Eisenkappel-Vel-lach/Bela, Sittersdorf/Žitara vas, Zell und Ferlach/Borovlje ca. 200 Männer und Frauen (darunter auch Zwangsarbeiter und - arbeiterinnen) verhaftet und 134 Personen (außer den Zwangsarbeitern) angezeigt. Im Hauptprozess, der vor dem fliegenden Senat des Volksgerichtshofes unter der Leitung von Richter Roland Freisler im April 1943 in Klagenfurt verhandelt wurde, wurden zwölf Männer und eine Frau zum Tode sowie 23 weitere Männer und Frauen zu zum Teil langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Deserteure und Kriegsdienstverweigerer erhielten kein eigenes Verfahren vor dem Reichskriegsgericht, sondern wurden gemeinsam mit den zivilen Angeklagten vom Volksgerichtshof verurteilt. Die elf Folgeprozesse (ohne Todesurteile) verhandelte das Oberlandesgericht Wien. Zahlreiche Männer und Frauen, für die die Anklagemomente zu dürftig schienen, wurden von der Gestapo in ein KZ eingewiesen. Für die Behörden war es einerlei, ob die Verfolgten die Grünen Kader oder den von der OF angeregten Widerstand unterstützt hatten bzw. ihnen angehörten. Sie galten als »Hochverräter bzw. Landesverräter«, die die Normen des NS-Regimes überschritten hatten. Trotz ihrer brutalen Verfolgungsmaßnahmen gelang es den NS-Behörden nicht, die slowenischsprachige Bevölkerung aufDauer einzuschüchtern, im Gegenteil, die Bereitschaft zu widerständigem Verhalten wuchs immer mehr. Gerade die Verfolgung von Angehörigen und Freunden durch die NS-Behörden wurde nun zu einem immer zentraleren Motiv für Desertion bzw. Kriegsdienstverweigerung. 4. Vergessen und Erinnern 39 der 134 dokumentierten angezeigten Frauen und Männer haben ihre Verfolgung durch die NS-Behörden nicht überlebt (Entner 2013a). Jene, die die grausame und unmenschliche Internierung in Konzentrationslagern und in Haftanstalten überlebt hatten, blieben schwer gezeichnet. Traumatisiert blieben die vielen Kinder, die ihre Eltern - sei es vorrübergehend durch die Internierung oder endgültig - verloren hatten. Gezeichnet waren auch jene, die als Partisanen oder Grüne Kader unter für uns heute kaum vorstellbaren psychischen und physischen Strapazen überlebt hatten. Vielfach waren sie von Schuldgefühlen (»Überleben-den-Syndrom«) geplagt, wie wir es von Überlebenden der Konzentrationslager kennen. Das Überleben in solchen Ausnahmezuständen gelang bisweilen nur durch das Überschreiten von moralischen Grundsätzen, die in demokratischen Friedenszeiten als selbstverständlich und bindend gelten. Doch nicht selten standen die Überlebenden vor der Frage: er oder ich? Bei der Verarbeitung und Verortung ihrer Erlebnisse und Handlungen befanden sich die Überlebenden - jene der Internierung wie auch jene des Kampfes - nicht im luftleeren Raum. Ihre individuellen Strategien wurden - meist unbewusst - mit den gesellschaftlichen Verarbeitungsstrategien ihrer näheren persönlichen Umgebung sowie jener ihres gesellschaftspolitischen Umfeldes »abgestimmt«. Ähnlich wurde auch die Tradierung ihrer Erinnerungen von persönlichen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen der Nachkriegszeit und späteren Ereignissen überformt (Malle 2013). Um sie aus unserer heutigen Perspektive verstehen zu können, müssen wir uns dieses gesellschaftspolitische Umfeld ansehen: Wie wurden die Ziele der OF von den lokalen slowenischen Funktionären interpretiert bzw. vertreten, welche Haltung nahmen die Vertreter und Vertreterinnen der katholischen Kirche ein, wie verhielt und verhält sich das Land Kärnten bzw. die Republik Österreich den ehemaligen Widerstandsaktivisten und -aktivistinnen gegenüber? Romana Verdel, die als kleines Kind nicht nur ihre Eltern, sondern alle im Familienver- band lebenden erwachsenen Angehörigen durch die NS-Verfolgungsmaßnah-men verloren hatte, brachte es in einem Gespräch mit der Autorin auf den Punkt: »Es kam darauf an, zu welcher Pflegefamilie wir kamen.«13 War deren Haltung dem Widerstand gegenüber positiv, so konnten sich auch die verwaisten Kinder damit identifizieren (Rettl, Obid 2006). War jedoch deren Haltung negativ oder gar slowenenfeindlich, so brachte dies die Kinder in ihrer Entwicklung in große Konflikte. »Die Partisanen«, die vielfach als alleinige Träger des Widerstands interpretiert wurden, wurden dann auch von den überlebenden Kindern als negative Kraft wahrgenommen, von der sie sich distanzieren mussten. Aus all dem Leid der Überlebenden entstand der Wunsch, Schuldige zu finden und zu benennen. Dabei wurde jedoch nicht der große Rahmen wahrgenommen. Die Schuld wurde nicht in der brutalen Entnationalisierungspolitik der Nationalsozialisten gesucht, sondern im unmittelbaren Umfeld, zum Beispiel mit der Frage: »Wer war der Verräter/die Verräterin?« In der Gemeinde Zell, in der im Zuge der Verhaftungswelle 21 Männer und Frauen ihr Leben lassen mussten, wurde den Umständen um das Ende von Maks Kelih sowie dem Tagebuch von Tomaž Olip großes Augenmerk geschenkt. Hier wurden »die Verräter« gesucht und völlig außer Acht gelassen, dass nach dem Tod von Maks Kelih keinerlei Verhaftungen erfolgt waren und dass bereits vor der Auffindung des Tagebuchs von Tomaž Olip zahlreiche Verhöre erfolgt waren. Nicht berücksichtigt wird, unter welchen Umständen die Verhöre durchgeführt wurden. Von Marija Olip geb. Županc wissen wir, dass die Gestapomitarbeiter, unabhängig vom Geschlecht der zu Befragenden, nicht vor der Anwendung brutaler Gewalt zurückschreckten. Marija Olip beschwerte sich über ihre Behandlung und die Dokumente zur Untersuchung ihrer Beschwerde sind erhalten geblieben.14 Auch sie wurde vom obengenannten Josef Mohrherr verhört. Von den von Tomaž Olip im Tagebuch angeführten bzw. erst im Verhör entschlüsselten Zellanern wurden vier gleichzeitig mit ihm verhaftet, vier weitere später, wobei wir nicht wissen, von wem die Behörden die entscheidenden Hinweise bekamen, letztlich ist diese Frage auch irrelevant. Viel interessanter ist vielmehr die Frage, warum ein einfacher Holzarbeiter mit rudimentärer Schulbildung in einer psychisch wie physisch absolut bedrückenden Situation auf die Idee kommt, seinem »Alltag« durch die Führung eines Tagebuchs Struktur zu verleihen, um überleben zu können. Doch Tomaž Olip wird als Aussenseiter behandelt, als solcher fühlte er sich auch spätestens ab September 1942, als er bemerkte, dass er von Besprechungen immer wieder ausgeschlossen wurde (Olip 2013). In jüngster Vergangenheit wurde in populärwissenschaftlichen Texten und Filmen der Versuch unternommen, den Widerstand der Grünen Kader von jenem der »Partisanen« strikt zu trennen. Das widerständige Verhalten der Grünen Kader wird als der »eigentliche« Kärntner Widerstand interpretiert, wobei er zugleich auch als katholischer Widerstand verstanden wird. Ein Beispiel dafür ist die am 14. April 2012 im ORF ausgestrahlte Dokumentation »Kampf um Kärnten. Von der Volksabstimmung zum Ortstafelstreit« von Peter Liska. In gewisser Weise kann dieser Film als »Widergutmachung« verstanden werden, die nach der Ausstrahlung der Dokumentation »Die Kärntner Partisanen« von Gerhard A. Roth am 19. April 2002 im ORF von der FPÖ im Kärntner Landtag verlangt wurde (Entner 2004). Peter Liska führt in seiner Dokumentation als Beginn des Widerstandes die Desertion der Zellaner Männer an, auf die Erwähnung der ebenfalls zahlreich aus dem Jauntal desertierten Männer wird vergessen. Vergessen wird in diesem Zusammenhang auch, dass der bewusste politische Widerstand der Kärntner Slowenen bereits unmittelbar nach dem sogenannten Anschluss begann. So wurden die Gebrüder Pankracij und Andrej Schwarz aus Vellach nach ihrer Kritik verhaftet und unmittelbar darauf in das KZ Dachau eingewiesen. Andrej wurde im Außenlager Prittlbach im Dezember 1938 ums Leben gebracht, sein Bruder im Feber 1940 im KZ Mauthausen (Entner 2013a). Der Historiker Stefan Karner darf schließlich die Grundidee der Dokumentation artikulieren, die auf keine wissenschaftliche Grundlage gestützt ist: »Der Widerstand hat sich in der slowenischen Volksgruppe in Kärnten am Anfang durchaus als ein katholischer Widerstand artikuliert.« In der Dokumentation gibt es keinen positiven Verweis auf den Partisanenwiderstand. In der Dramaturgie des Films wird er im Zusammenhang mit den sogenannten Verschleppungen vom Mai 1945 genannt. Eine Zeitzeugin darfvöllig unkommentiert im Nazijargon von den »Banditen« sprechen. Es bleibt die Frage, wodurch die Desertion und Kriegsdienstverweigerung der Zellaner als »katholischer Widerstand« zu verstehen sei. Die weiter oben angeführten Motive lassen sich nicht als solche interpretieren. Und Marija Olip, die Schwester der Olip Brüder, die bis zum Kriegsende Grüne Kader blieben, nannte 1990 als Grund für deren Desertion, dass sie erfahren hatten, dass sie für eine Strafkompanie vorgesehen waren (Olip 1990, 132). Wenn aber die individuelle Religiösität der Aktivisten als Grundlage für die Interpretation des »katholischen Widerstandes« gesehen wird, dann muss berücksichtigt werden, dass sich unter den Partisanen ebenfalls tief religiöse Männer und Frauen befanden. Von Franc Pasterk - Lenart, einem der frühen Helden der Kärntner Partisanenbewegung, wissen wir, dass er vor seiner Desertion intensive Gespräche mit dem Eisenkap-pler Pfarrer geführt hatte. Der Pfarrer bezeichnete ihn in seinen Erinnerungen als »einen der besten katholischen Burschen der Pfarre« (Till 2013, 251). Ein Großteil der Kärntner Partisanen war tiefreligiös geprägt, andererseits finden sich auch unter den Grünen Kadern überzeugte Kommunisten. Gerade in Zell gab es bei den letzten demokratischen Gemeinderatswahlen 1932 mit einem knapp verfehlten dritten Mandat den größten Anteil an kommunistischen Stimmen im sogenannten gemischtsprachigen Gebiet (Entner 2012, 208-209).15 Ohne Zweifel aber ist der Widerstand der Grünen Kader wie auch jener der Partisanenbewegung und all ihrer Unterstützer und Unterstützerinnen als nationaler Widerstand gegen die vom NS-Regime gesetzten Entnationalisierungsmaßnahmen zu verstehen. Anmerkungen 1 »Vor 70 Jahren: Blutrichter fällt spektakuläres Todesurteil«, in: Kärntner Tageszeitung, 12. 4. 2013, 14-15. 41 2 Das Denkmal wurde auf Initiative des Vereins Memorial Kärnten/Koroska errichtet. Siehe auch in: Novice. Slovenski tednik za Koroško, 3. 5. 2013, 2-3. 3 »Ihr Widerstand war ihre Muttersprache«, in: Kleine Zeitung, Ausgabe Völkermarkt, 25. 4. 2008, 29-30 und Ausgabe Klagenfurt, 26. 4. 2008, 30-31. 4 Kärntner Landesarchiv(KLA), Amt der Kärntner Landesregierung(AKL), Abt.14 Opferfürsorge Karton 115, Gz. 493/53. 5 KLA, AKL, Abt. 14 OF, 43/319. 6 Archiv des Slowenischen wissenschaftlichen Instituts in Klagenfurt (ASZI), Fond OF, Fasc VII, M 2. 7 Das Tagebuch des Thomas Olip. Wie ein im Käfig eingesperrter Vogel, hg. v. Wilhelm Baum. Klagenfurt 2010, Faksimile 73-86; Hanzi Čertov gab heuer eine rückübersetzte Fassung, die den Verhörprotokollen gegenübergestellt wurde, heraus: Tomaž Olip. Dnevnik - Tagebuch -Verhörprotokolle. Klagenfurt Wien 2013. Die Verhörprotokolle und die übersetzte Abschrift des Tagebuchs befinden sich im Original im Bundesarchiv Berlin (BArch), VGH 2329 A1, fol 3-47. Im Folgenden wird aufGrund der leichteren Verfügbarkeit nicht aufdie Originalquellen, sondern auf die Publikation verwiesen. 8 BArch, VGH 2329 A1, fol. 33. Vernehmung Thomas Olip, 11. 12. 1942. 9 KLA, AKL, Abt. 14 OF, 43/314; 43/319. 10 ASZI, Fond OF, Fasc VII, M 7, Sele, fol. 33. 11 So beschreibt Olga Grabner geb. Kelih, die für Maks Kelih und seine Kameraden gelegentlich gekocht hatte, im November 1959 rückblickend, dass Kelih nach einem Lungendurchschuss nahezu völlig ausgeblutet nach Klagenfurt gebracht wurde (Grabnar 1970, 457). 12 Anton Vejnik ist einer der Wenigen, der im Gerichtsverfahren freigesprochen wurde und nicht von der Gestapo in ein KZ verschleppt wurde. Zwei seiner Halbbrüder desertierten später und schlossen sich den Partisanen an. 13 Gespräch am 6. Mai 2013. 14 BArch, VGH 3958 A 3, fol. 55-60. 15 Koroški Slovenec, 27. 4. 1932, 1-2 u. 4. 5. 1932, 1-2. Literaturverzeichnis Entner, B., (erscheint: 2013a). »Wer war Klara aus St. Philippen/Šentlipš?«. 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