Gedruckt mit Edlen von Kleinmayerschen Schriften. Freitag dei, ig. März i 3 l 4. Kriegsschauplatz. L a i b a ch. ^)k Neapolitaner hatten am 6 März vereinigt mit dem G. M. Rugcnt ein Avantgarde« Gefegt b?^) Nublera, wobey der Feind geworfen uud einige ^oc, Nanu gefangen gemacht wurden; den 7. siel ein ernschaftes Oeftcht bey Neqqio vor, wvbc^ fick) die Neapolitaner so-lrohl als auch M'isele Trupp?!', fthr c>usgc;e:ch-nct habcn, der slanzösischc Divisionsgeiicral unb'Coininandant Sevcrolly verlor das Vcm, „iib wurde nebst 6 bis 7«" Nann gefangen/ auch fielen dey dieser Affaire mchrcre Kanonen und Bagagcwägen in unsere Hände. Italic«. Maillind d?n 23. Febr. Man hat gemacht, 'die Franzosen verdankten den größten The:l lh-,nr Siege ihren Veinen. Die Vortbeile, wel. chc der Kaiser durch die Partienlargeftchte vom lo. bis 18. erworben hat, bestätigen dieß aus eine (U'ffatttnde Weise. Es ist allerdings be« wundernnqswürdiq, wie der Kaiscr in dieses Laufen und Nennen, worüber der Franzose seinen Kops mit e ganze Gegend von Paris lind die Hauptstadt selbst hniem z« ziehen gewußt hat: sogar bie Fvoa armen Gefangenen v«n den Corps der Gc< «crale Wittgcnsieiu «ud Olsllwies, die er vom lo. bis zum '8. von der Armee der Assiirten abzuschneiden bas Glück gehabt hat, wurden in diesen Strudel mitverwtckelt, und haben das Pflaster vsn Paris nach allen Directionen durch, laufen müssen / um nach Art der theatralischen Armeen große Effecte hervorzubringen. Wer aber in Paris hat Zeit sie zu zahlen? Wen» läßt der Kaiser zu Athem kommen ?' Wer glaubt nicht gcrn dem Journal de l Empire aus sein Wo>t, caß es 30,000 sind? Wem wird Zeit aelattcn, um über die Lage Franfl'eichs „ach. zudenken? — Die Bewohner der isalienischcn Haupfssadt (5r. Majestät haben desto mehr Müsse. Wir ersehe» aus dem Giornale Italiano, daß ssck im Lauft der Gcftchte von Naligis nnd Mon« tereau drey französische lmd zwar sehr bekannte Generale schwere Versehen haben zu Schulden komme« laMn: Die Generäle l'Heritier Mns. brün imd -der Marschall Metor, ^ «m !>!..?^!^' ^'/' ^'gestreute sie betreffe^ b-me Tadel contrastllt vornehmlich geqen die lmhrcrn tausend an diesen Tagen ausgestreute., Leg.onskreuze. Was die Pariser besonders hät, tt bej.emden muffen, war der Umstand, daß das Hauptquartier des Kaisers am 19. noch tn der legend von Monteicau war, und der 2oald von ^oittaiuebleau noch erst erobert wer- «l" ^If^"^^'" leit >4 Tagen täglich, die Armeeberlchtc mit den Worten schloßen: 4'em- rem«. Sicher ist es, daß Se. Majestät nach alleil dlcjen Partikulärrortheilen an nichts gc» r'mg?r?5, als an eine Trennung der Coalition an nichts geringeres, denn ich ^ glaube, es wäre bescheidener gewesen, wenn er sich die Möglichkeit gedacht hatte, den Rhein zu erre:chen.. In allen Pariser offiziellen und halboffiziellen Bericktcn bemerkte man die al> sichtl-chsten Höstichkeitc» gegen Oesterreich m,d England, neben den gesuchtesten Beleidigungen ,Nl!ßlallds7^ Preußens, Bayerns und Nürlc.m« bergs . S^ Ma). scheinen durcl) eigenhändige nach den Ereignissen des lZ. erlassene Briefe an die verschiedenen Häupter der Coalition gro» He Wirkungen beabsichtigt zu haben: anstatt der Antwort sotten alle diese vcrschlcdeneu Schrei» bcn an den Eongreß von Chatillon gewiesen worden seyn. Dlcß, mehr nock als gewonnene Schlachten, die auch nicht ausbleiben können, durchdringt alle Wohldenkenden mit Bewunderung und Zuversicht! In der mlaufiösllchcil Verbindung unserer Fürsien, nickt in dem Un« tergange des Kaisers Napoleon liegt das Glück Mserer Zeitgenossen, wie der Nachwelt! l Die Castclle Vasso und Velvedere zu Fs.,. rcnz haben am 22. capitulirt: die Besatzungen kehren übcr Pisa unter gehörigen Cscortcn imch Frankreich zurück: die von Bclvcdere verpsiich, tet sich ein Jahr lang nicht gegen die Allurten zu dienen: ein gleiches hat auch die Garnison der Castclle von Lirorno versprochen,- in dtt'Ea-pitulation der letztern sind die gleichfalls über Pisa nach Genua instradirten Truppen, die auf dem Littoralc von Livorno zerstreut waren, und die Garnison der Insel della Gergona mitein« geschlossen. Neapel den 21. Febr. Der General Miollis hält sich noch immer -_ in der Engelsburg, obgleich die Garnison vor Hunger stirbt. General Latzauguyon läßt Ca-^lel Vatavechia observircn. So eben vom Fürsten von Schwarzenbcrg bor Troyes am Z.März einlaufenden Nachrichten zufolge hat derselbe an diesem Tage die Verfolgung des Feindes fortgesetzt. Dic Corps der Generäle, Grafen Wittaenstein und Wre-te, des Kronprinzen von Würtcmberg, und des F. Z. M. Grafen Gtulay rückten am Abend bis an die Mauern von Troyes, welches der Feind nock besetzt hielt. Die für denselben sehr vorlheilliafte Stellung an der Brücke de la Guilloticre (eine halbe Stunde von Tro- yes) wurde fast ohne äsen Widerstand verlassen, so daß wir bei Einnahme derselben nur zwei Todte verloren. Dem Feinde, welcher sich in größter Sle und Unordnung zurückzog, wurde» eilf Kanonen und 7"" Pferde abgenommen. Nack Aussage der Gefangeneu und stund« lick ankommenden Ueberläuser. sängt sich der größte Mlßmuth bei der feindlichen Armee zu verbreiten an, wcil^ihr offiziell bekannt gemacht wurde, daß der Feldzug so gut als beendigt, die russisch »preußische Arme? vernichtet, und d:e Hauptarmee im vollen Rückzüge über den Rhein begriffen sey, und sie uun sieht, wie sehr sie getäuscht worden ist, und durch die wohl-berechnetcn un> auf das glänzendste ausgeführten Manövers der verbündeten Heere, in die bedenklichste Lage gerath. Die am 27. stattgehabte Affaire Ker Go ncräle Grafen Wittgenstcm und Wrcde bei Bar sur Aube war äußerst hitzig, der Feind leistete während 3 Stunden einen bis zur Verzweiflung gehenden Widerstand, bis er endlich zurückgeworfen und gezwungen wurde, Van» doeuures zu verlassen, welches Dorf bei dieser Gelegenheit abgebrannt wurde. Des Königs von Preußen Maj. waren selbst bei den Gefechte gegenwärtig, beständig unter den Plänklern, und erponirten Sich schl'. Ge< ncral Pahlen lnachte zu Vandocuvres 800 Ge« fangens. Der Kronprinz von Würtembcrg rückte mit femem Armcecorps am 23 Februar in der Dircction von Var«sur.Seine auf den Feind, den er zu Champignol traf. der aber nicht Stich hielt. Van vermuthet nicht, daß er bei Bar »sur,Seine halten werde F. M< Blücher hat bei Vertus und Montmirail die Corps von Langeron, Winzin^crodc, Vülow, Woronzow und die Sachsen an sich gezogen , llüd ist mit denselben am 23. Februar zu Mcaur eingerückt. Der Kaiser Napoleon ist iknn in Eilmärschen entgegen gegangen, um nicht abgeschnitten zu werden. Der Mdmarschall erwartet ihn mit der größten Nube, und meldet, daß er glaubt, seiner Sacke gewiß zu seyn. Das Hauptquar< tier der Kaiser war am l. noch zu Chaumont. Die allgemeine Landesbewaffnung' des Groß" Herzogs Von Baden, welcher sich mit einer zahl' reichen Suite in das Hauptquartier der höbe» Alliirten begeben hat, wird aus 9 Brigaden und 3?. Bataillons, jedes zu lvoo, 1500 bw 2oooM. bestehen, die mit Einschluß der Cavallene mehr als loo^ooo ausmachen werden. Rech, net man hiezu, die seit längerer Zeit im Felde befindlichen 18,000 M. regulärer Truppen, und die Reserve von 7000 Mann, so ergibt sich, daß Baden in wenigen Monaten für die allgc< weine Sache mehr als 125,000 Mann gestellt hat, welches bey der Bevölkerung von kaum ei-'ner Million eine Anstrengung ist, die einzig in ihrer Art genannt werden muß. — In der Kundmachung, die vom Gen. Nugent am 9. Febr. zu Modena erschienen ist, heißres, die neuem, gesetzte Negierung wird alsogleich ihre Verrich. tunaen antreten, bis die höhcrn Verfügungen Er. königl. Hoh. des Erzherzogs Franz IV., von Este, Herzogs zu Modcna. welcker dcr rechtmässige Herr dieser Staaten ist, eintref. fen. Zugleich wurde die Conscription, die Negisterabgaben für die Akten und Contratte, die Kopfsteuer, die Ein - und Ausfuhrzölle auf dem Meere ausgehoben, die Accisgcbührcn auf den Zten The»l des letzten Tarif's vermindert, und der Salzpreis auf die Hälfte heruntergesetzt, der Gebrauch des Stcmpclpapiers hört aber ganz auf. — Der Herzog von Angouleme war am Z. Februar im Lager des Lord Wcl» lington angekommen. — Bey Annäherung der Miirten gegen Paris soll der Erzkanzler Cam, baceres die Kaiserin aufgefordert haben, sich zu entfernen. worauf sie erklärt haben soll: sie werde ruhig in Paris bleiben. -^ So wie öffentliche Blätter sagen, daß Gen. (^acren in einem srübercn Angriff auf dessen Cvrps ge, blieben seyn soll, so melden auch Privatnach, richten, daß Napoleon beym letzten Gefecht ein Bein verloren habe. Zu Genf erschien folgender Nmtsberickt: „Nachdem die Generale Marchand und Dessair Verstärkung bekommen hatten, manövrirtcn sie am 16. Febr. gegen Chambery; General Baron Zechmeister faßte Posten zwischen Air und jener Stadt. Der Fe:nd griff ihn au, und man schlug sich den ganzen Tag mit lErbitterung. Vergebens griffen die Franzosen jene Posizion an, sie würben jedesmal mit Verlust zurückge» tr?eben . und General Zechmeistcr behauptete sie. Dieses Geleckt hat uns einige hundert Gefan« gene zugebracht. Seitdem haben die Franzosen ihren Angriff nicht erneuert. Die Husaren von Lichtenstein, von ihrem Obersien Grafen von Zichy befehligt, haben eine glänzende Kavallerie« charge ausgeführt. Am ,3. zog der Dmsions« aeneral Meusnier aus Lyon und drängte die Vorposten vonMaximien, welche sich hmttr die Am zurückzogen. Mchrere Einwohner von Ehatillon la Poule ergriffen die Waffen; da aber dle österreichischen Truppen j?nes Dorf wie. der besehen, ward es niedergebrannt, und 2 Bauern) die m^n mit den Waffen in dcr Hand ergriff, wurden, um als B ispicl zu dienen, nach den Kriegsgesetzen auf der Stelle erschos. sen. Denn auch die Mäßigung muß ihre Grän« zen haben/' ^- Das östcrr. Hauptquartir be.< fand sich am 2a. zu Aix; die Franzosen haben Z Kanonen genommen, welche auf den Höhe» von Chambcry aufgestellt waren. Privatnachrichten aus Lons le Saulnier i» dcr Lausanner Zeitung zufolge, rückten die Franzosen von Lyon her am 20. Februar in Bourg en V'esse ein, und ihre leichten Trup« pen dehnten sich bis St. Etiennc aus. Karlsruhe vom 2. März. Das barsche Truppcnkorps von '5,00» Man>^ Infanterie, 2000 Mann Kaoalter-e und 20 Kanonen, soll aus der Gegend von Straß, bürg aufgebrochen seyn, um sich an die grosse Armee anzuschließen. Es wurde in dcr Blo-kade dcr Nhcinftsiungen turch andre Truppen abgelößt. Am 20. Febr. machten die Franzosen aber« mahls einen Ausfall aus dem Schlosse von Wesel, um das vorräch-ge Salz aus dcr Stadt zu hohlen ; die Einwohner waren davon aber früher unterrichtet, und hatten das Salz bereits in die Lippe geworfen. Bey dird, eine Stiftung gemacht, kraft welcher Se. Excellenz auch das Recht haben, einem Zöglinge diese Erzi?« hungs - Wohlthat zu ertheilen. Bcr, dcr gestern abgehaltenen Komnats-Kongregation g?» rubcten Se. Ercellenz öffentlich zu erklären, daß Sie von diesem Rccht, ohne Unterschied der Religion Gebrauch machen, und das erstemal einen Katholischen, das andercmal aber einen Evangelischen dazn ernenne» werden, und daß Sie dies Recht an das Komitat beym Ab' sterben ganz übertragen, mit der Verbindliche keir, einmal eine», Katholischen, das andere-mal einen Evangelischen, abwechselnd dazu zn ernennen. Heil dem Hochehrwürdigen bischösti» chen Magnaten, der dieß edle Menschenfreund« liche Beyspiel giebt! Möge es viel/ recht viel Nachahmung fmdcn!