Nummer 34. Pettau. »e« 22. August 1898. IX. Jahrgang. Pettauer Montag-Zeitung. Deutschnationales Organ für Untersteiermark. Motto: „Deutsch, frei, treu!" Prei« für Pettau mit Zustellung ins Haus: vierteljährig fl. 1.20, halbjährig fl. 2.40, ganzjährig sl. 4.00, mit Postversendung im Inland-.' Bierteljährig fl. 1.4O, halbjährig fl. L.tK), ganzjährig fi. d.SV. — Einzeln« Nummern 10 fr. Htr«»«eber i«> Schriftleiter: Ro«»al» Iacot viqer, fftmschemßakt «r. SV, I. St. Sprichst«»»» M> 1 lii S Uhr Annahme »in Inserate« in »er lv«chh»»»l»g W. vlmtki. H»»pl?la» Rr 6. Handschristen werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längsten» bt4 Freitag jeder Woche eingesandt werden. Pränumerations-Einladung. Va» Abonnement kann mit jedem Monate begonnen werden und wird auch gegen monatliche Se ahluag k 45 kr. in pettau, ä 50 kr. auswärts mit pokver-sevdnng angenommen. Gleichzeitig er landen wir nns, alte p. T Leser nnseres Slattes um gefälligr Einsendung des ent-faltenden ^bonnementbetrages hökichk )u ersuchen. Die Verwaltung. Rundschalt. Man merkt e«, das» die todteste Saison der todten Saison auf ihrem TulminationSpunkt an-gelangt ist. Wenn das zwischen Nordamerika und Spanien abgeschlossene jWifdciiSprolotoQ noch irgend einer besonderen Petschaft bedürfte, um dasselbe so zu sicher», das» die Spanier e» nicht, auf» neue von Kriegslust entflammt, vielleicht zerreißen und al» ungiltig erklären, so geschah die» diri) >ie Einnahme von Manila, denn da-mit sin j du Spanier so „petschiert", das» sie sich nich» zu mucksen wagen dürfen, wollen sie nicht selbst d,ii Übermuth der Sieger herauisor-dern. Also die Spanier werden die Waffen gegen die überall siegreichen Amerikaner gewiß nicht wieder aufnehmen. E» ist aber die Frage, ob dieser verstümmelte StaatSkörper, denn mtt der Bismarckiana. In der Gablo'nzer Zeitung lesen wir folgen« de», bi»her der Öffentlichkeit unbekannte» Schreiben de» weiland Fürsten Bi«marck an mehrere Deutsch-österreicher: FriedrichSruh. de» 22. Mai 1801. Ihr freundliche» Schreiben vom 16. d. M. habe ich erhalten und sage Ihnen meinen ver-bindlichsten Dank für da» au«gtsprochene Ver» trauen. Bei den Verdächtigungen, denen die Beziehungen zwischen un» und den Deutschen in Österreich ungerechter Weise ausgesetzt sind, trage ich Bedenken über die Opportunität einer Kundgebung, die, wenn sie öffentlich bekannt würde, benützt werden könnte. neueuBerdäch-tigungen Ihrer und meiner Auffassungen Nahrung zu geben. v. BiSmarck. Diese« Schreiben de» größten Staatsmannes Deutschlands und der Jetztzeit brandmarkt zur Ge-nüge die Lüge und Heuchelei all jener deutsch-feindliche» und undeutschen Elemente, die nicht müde werden. BiSmarck mit ihrem vergifteten Haffe zu verfolgen. Und weil sie an die Größe dieses ÄeistcSritse» nicht hinan können, so speien diese slavischen und clericalen Sumpsiiattern ihr Gift gegen die besten Patrioten, die aus ihrer veut-scheu Gesinnung und Verehrung des eisernen Kanzlers kein Hehl machen, weil sie als echte Deutsche »ur Gott und sonst Niemand fürchten. Aber noch mehr als durch das Schreiben de» unvergeßlichen Gründers und Wiederaufrichters des deutschen RucheS wurde» sie durch unseren Monarchen gebrandmarkt, dessen huldvolles Schreiben an die Hinterbliebenen des Fürsten seine hohe Wertichätznng desselben bezeugte. blutige» Amputation aller Colonien würd« er ge-wissermaßen seiner Glieder beraubt und ist ein au» tausend Wunden blutender Rumpf geworden, desfen Haupt vielleicht vom Wahnsinn und Ver-zweiflung erfaßt wird, nicht seine letzte LebenSkrast in der Selbstzerstörung feines Körper» vergeudet. Vielleicht sind e» nicht nur Anarchisten und Ear-listen, die diese» Verbrechen an Spanien begehen werden, vielleicht sind die Republikaner so wahn» siunig, an diesem Zerstörungiwerke mitzuhelfen. In dem ganze» weiten Gebiete der Diplo-matie herrschen die Taimen. Aber vielleicht folgen ihnen, wie auf dem Weltmeere, bald furchtbare Stürme. Ostasie» bleibt der Wetter- und Sturmwin-kel, ja wird e« noch mehr al« bisher sein, wenn Amerika die Philippinen besetzt. Die schlimmen Bube» des Balkans, Ferdi-nand, der Tewele von Bulgarien, und der schwarze Fürst der Berge*) spielen mit den makedonischen Zündhölzchen. ES kann den beiden schlimme» Buben aber leicht geschehen, das« diese Zündhölz-chen plötzlich zu brennen anfangen und sie sich dabei selbst am meisten die Finger verbrennen. In Serbien, wo zwei Könige herrschen und der. der regiert, nicht» zu sagen hat, dafür aber der. der nicht regiert, desto mehr „dreinredt", waren sie sehr fleißig in der Skuptschina und scheine» sich die reißenden Wölfe in friedliche Lämmer verwandelt zu haben. •) Der heißt wohl so, weil »iio seine« „Geldtasche!" vulgo Finanzvortefeume immer schwarz ist? — Anmer-kung de« TetzerS. Weisheitssprüche von ZarathnftraS Nach-folger. Philosophische Autsprliche. Motto Ost steckt im gröhlen Unsinn tiefer Sinn. Gern thut der Mensch freiwillig, was er muß! -[ilt auch für l*' "■->-•—> jähr als der Da« gilt auch für das Einzährig-Freiwilligen höchsten Weisheit Schluß! Wem Gott ein Amt gibt, gibt er auch Verstand! Doch gab's noch keine Minister, al» dieser Spruch _ entstand! Der Beschränkteste wird oft der Dumme» Meister, D'rum bringt'» ein Strohkopf*) selbst zum Bür» __ germeister. Unrats), Hausrath. Hosrath und geheimer Rath, So heterogen und doch oft wahlverwandt. „Die kleinen Diebe hängt man und die großen läßt man laufen", So sagt ein alte» Sprichwort, da» im Mittel- alter gang und gäbe l Doch in der Neuzeit ist man längst humaner gewcrdcn. Die Kleinen sperrt man jetzt nur ein, den großen gibt man Orden. An hundert Weise wissen so viel oft nicht z» fragen. Als tausend Narre» scheint ei» Narr sehr Weises zu sage». •) Etrobach hat er schreiben wollen. Anmerkung de» TeKer». I» Österreich ist großer Reccord zwischen Banffy und Thun, wem von ihnen bis zum 24. August zuerst etwa» Gescheites einfällt, was Österreich retten wird. Wir halte» die Wette gegen jede», dass, bei dem Wettrennen nach einen gescheiten rettend«» Gedanken. Graf Thun um zwei bulgarische Nasenlängen zurückbleibt und beim „AuSgleichS-Hölzelziehen" mit Ungarn, Österreich den Kürzern ziehen wird. Der schuldtragende Loeomotiv-führer. Am vorigen Sonntage geschah aus der StaatSbahn in der zweitnächste» Station von Wien, in Baumgarten, ei» Eisenbahn-Zusaminen-stoß, der von sehr schweren Folge» begleitet war und bei welcher der schuldtragend« Locomotiv-führer nicht, wie der unglückliche Balling bei der Katastrophe von Gmünd, für seine Schuld nahe-zu sein Leben lassen mußte, sondern ganz heil davon kam. aber i» die Gefahr gerieth, von den aus» äußerst bedroht gewesenen Passagieren ge-lyncht zn werden, auf deren Vorwürfe er immer wieder antwortkte: „Um GotteSwillen, wo ist mein Kops gestanden!" — Denn nicht nur alle vorgeschriebenen. ov° tischen Signale wurden ihm gegeben, sondern al» man mit Schrecken bemerkte, dass er dieselben nicht beachte, eilte» ihm der Blocksignaldiener und ebenso der Stockmann de» Stadtbahnzuge« ent-gegen und winkten ihm ab und gaben ihm Zeichen, Die Familie Scheibe!. Bon Aug. Broner. Da» Ehepaar Scheibe! ist ungemein glück-lich. Aus ihrem verschwommenen Gesichte schaut die innigste Zufriedenheit und diese wiegt sich auch auf seinem Schmerbäuchlein. Beide sind musikalisch; d. h. er pfeift hinter seinem Werk-tische, wenn rr nicht etwa an einer Birginier saugt, und sie singt schon am Morgen, während sie mit einer gewissen Genialität da« Bettgewand auf die Dielen wirft, um e« ohne jede Lüftung gleich daraus wieder in die krachenden Betten zu schichten. Frau Scheibe! singt, wenn sie einkaufen geht, und singt, wen» sie sich über den Herd beugt, darauf nur selten feierliche Ruhe herrscht. Wohl hat die Zeit den Schmelz von Frau Scheibe!» Stimme genommen, dennoch liegt ein schneidiger Reiz in den kecken Melodien, die sie mit Vorliebe execntirt, und an diesem Reiz er-quickt sie sich selbst. „Lusti, allwcil lusti sein!" da« ist da« Motto der Familie Scheibel. Wir müssen so sagen, denn die beiden Ehe-leute haben gewaltigen Nachwuchs. Schaue» wir ihn uns au. Da gibt es einmal die große, hüb-sche Toni. Sic hat wie die Mutter „Schneid", nur ist sie »och nicht schartig wie die Alte. Die Toni ist die eigentlichste Stütze deS Geschäfte«, denn sie übt eine große AnziehungSkrasl ans die männlichen Kunden. Damit wollen wir ihr nicht etwa UbleS nachsagen. Wir brauchen nnr ihren AnSerwählten, den einzigen fremden Gesellen ihre« Vaters anzusehen, so wiffen wir schon, dass eS dem Mädchen im Banne seiner eifersüchtigen © ÖD CÖ < Z © o Q di> % breitung der eventuell zur Einjchleppuug gelang» ten Geflügelcholera (Geflügel-Typhoid) vornherein wirksam entgegentreten zu können, liegt es im Interesse der Landwirte selbst, das» gleich bei der ersten Wahrnehmung von verdächtigen Erkrankung»- oder Todesfälle» unter dem Geflügel eine» Gehöfte«, der Gemeindevorstehung die Anzeige er-stattet, die noch gesunde» von den schon erkrankten Thieren vollkommen getrennt und ein oder — 4 — mehrere verendete Thiere in einem undurch-lässigen Behältnisse zur Feststellung der Tode«-Ursache dem k. k. Bezirksihierarzte kostenfrei über-sendet werden. Sobald von diesem der Bestand der Seuche festgestellt ist. soll auch da« noch ge-sunde Geflügel de« betreffenden Gehöfte« so gut verwahrt werden, das« von demselben öffentliche Wege und Wafserlaufe oder Culturgründe nichl mehr berührt werden, auch der Abverkauf von Geflügel im lebenden oder todten Zustande ist zu vermeiden und sorgfältigst darauf zu achten, das« verendete oder getödtete Thiere ohne Entfernung einzelner Theile, am zweckmäßigsten verbrannt, oder am AaSplatz der Gemeinde in einer minde-steii« '/, Meter tiefen Grube nach vorau«gegange-ner Überschiittung mit Kalkbrei, verscharrt wer-den. Der Koch, die Futterreste und sonstige Ab-fallstoffe sind täglich gut zusammenzukehren und zu verbrennen oder gut vermischt mit Kalkbrei in einer wohlverschlossenen Grube zu samnieln. Ist in einem verseuchten Gehöfte sämmtliche« Geflügel gefallen oder getödtet, oder im Verlaufe von 10 Tagen kein weiterer Erkrankungsfall vorgekommen, kann die Seuche als erloschen betrautet werden und ist e« dann dringend noth-wendig, die vom Geflügel benützten Räume. Thüren. Fenster, Decken. Wände, Sitzstangen, Futter-und Tränk-Gefchirrc. sowie den Fußboden gründlichst zu reinigen, mit heißer Holzaschen-lauge nachzuwaschen und nach vvlkommener Abtrocknung mit Kalkmilch zu überstreiche». Beim Mangel eines undurchlässigen Fußboden« soll auch die oberste Erdschichte abgehoben und »ach dichter Bestreuung mit ungelöschtem Kalk ver-graben werden. Die zur Sammlung der täglich beseitigten Unrathmaße» benützte Grube ist schließlich mit Erde z» verschütten und dieselbe fest einzustampfen. Wird unter dem Geflügel der wandernden Geflügelhändler der Bestand oder der Verdacht dieser Seuche wahrgenommen, so empsielt sich da« gleiche Vorgehen. In besonder« wichtigen Fällen unterliegt e« keinem Anstande, dass zur Constatierung und Anordnung der entsprechenden Maßnahme zur Tilgung dieser Seuche von der politische» Bezirksbehörde auch der AmtSthicrarzt auf Staatskosten entsendet werde. Mittheilungen anö der landwirtschaftlich-chemischen Landes-Bersuchstation in Graz. Es kann daher vorkommen, das» der Stall-dünger nicht zur Wirkung gelangt, weil e« dem Boden an Kalk mangelt. Für solche kalkarme Böden ist etwa alle vier Jahre eine Kalkdüngung dringend zu empfehlen. Der Stalldünger darf nicht gleichzeitig mit dem Kalk, sondern erst dann untergepflügt werden, wenn der Kalk oder Mer-gel mir Erde vermischt ist. In gleicher Weise ver-fährt man bei einer SuperphoSphat- oder Ammo-niaksuperphoSphat-Düngung. Der Kalk bindet ferner alle für die Pflanzen schädlichen Stoffe, wie die Humussäuren; er zer-legt in nasse», eisenschüssigen Böden den schäd-lichen Eisenvitriol, indem'er mit der Schwefel-säure des Eisenvitriols Gyp« bildet und eine un-schädliche Eisenverbindung abscheidet. Die Wirkung der Kalisalze wird durch eine Kalkdüngung günstig beeinflußt. Die den Pflanzen schädlichen Nebenbestandtheile der Kalisalze, da» Chlvrmagiiesium, Magnesiumsnlsat werden durch den Kalk zersetzt und das neugebildete leichtlöS-liehe Kalksalz geht in den Untergrund. Die Dün-gung mit Kalisalze» entzieht also dem Boden Kalk. Eine Kalkdüngung soll man aber nur kalk-armen Böden verabreichen. Der Kalk ?»rsetzt unter Mitwirkung von kohlensaurem Weiser die un-löslichen GesteinStrümmer des Ackerbodens, welche aus Silikaten (Feldspate, Glimmer. Hornblende ic.) bestehu, und macht außer Kieselsäure auch Kali und Natron löslich, In kalkreichen Böden hat eine weitere Kalkzufuhr den Einfluß, das« dadurch eine größere Zersetzungsthätigkeit im Boden, so- ' mit eine schnellere Ausschließung der Bodennähr» stoffe bewirkt wird. Die Steigerung der Ernten ist daher mehr aus Rechnung der übrigen Nähr-stoffe zu setzen, welche eben durch die Kalkung im Boden leichter beweglich wurden. Dieser durch den Kalk verursachte gesteigerte Nährstoffumsatz setzt aber dann vorau«, das« man dem Boden wieder häufig und reichlich Dünger zuführen muß. sonst wird der Boden durch die größeren Ernten schneller verarmen al« ohne Kalkdüngung. Daher stammt da« Sprichwort im BolkSmunde: „Der Kalk macht reiche Bäter und arme Söhne." Sehr häufig hatte man früher durch eine überstarke Kalkdüngung außerordentliche Ernte-steigerungen erzielt und geglaubt, das« diese Er-folge ohne jegliche anderweitige Düngung jähr-aus. jahrein fortdauern werden. Dieser Raubbau hielt nicht lange an und gar bald trat der Rück» schlag ein. Die zur Fütterung unserer HauSthiere dienenden Pflanzen enthalten alle Kalk, welchen die Thiere zum Ausbau ihre« au» phoSphorsaurem Kalk bestehende» Knochengerüstes nothwendig haben. Ist das Futter kalkarm, so stellt sich leicht bei Thieren die Knochenbrüchigkeit ein, welche nur durch kalkreicheS Futter oder durch Beigabe von phoSphorsaurem Kalk zum Futter behoben werden kann. Während die Getreidearten sehr geringe An-forderiliigen an den Kalkvorrath im Boden stellen, sind die Hülsenfrüchte (Luzerne. Rothklee, Wicken, Erbse» je.) anspruchsvoll mit Ausnahme der Lu-pine, welche bei viel Kalt im Boden nicht recht zur Entwicklung kommt. Auf kalkarmem Boden können die Kalkpflanzen. Klee- und Wickenarten, blattreich« und tiefwurzelnde Pflanzen schlecht ge-deihen und können diese Böden erst durch Kalk-zufuhr wieder ,.k l e e f ä h i g- gemocht werden. Rap«, Hanf, Hopfen. Tabak verlangen viel Kalk und ebenso sind die Knollengewächse (Rüben, Kar-toffel, Möhren) und die Gartengewächse (Kohl-rabi, Weißkraut, Blumenkohl ic.) für mäßige Kalkgaben lehr dankbar. Zu den kalkhaltigen Düngemitteln zählen wir folgende: den rohen Kalkstein, den Ätzkalk, Mergel, GypS und andere kalkhaltige Abfall-stoffe. Mein liaba Freund! Du Host gar keine Ahnung g'habt, das» i in Wien bin. Weil Du aber mir auf mein letzte« Schreiben noch nicht g'antwortet hast, so hab ich Dich a net besucht; denn wann man an Menschen, von dem man allerweil sagt, er wär sein bester Frtund, net antwort', so i« dö« a Beleidigung. Und beleidigen laß i mi' net. Alser jetzt waßt e», — Jetzt will ich Dir nur meine Reiseabenteuer erzähl'». Ich hab alser mit'n BergnigungSzug nach Wean fahr'» woll'n. In Pettau hab'»« zwar g'maiit, i soll mit'n Schnellzug »ach Wean fahren, aber i bitt Di, waS versteh'« die Pettauer vom Vergnigen. Dö» wird do ka Verguigen sein, wann i um '/«2 Uhr in der Nacht zum Schnellzug renna soll, wo i g'wohnt bi», mi grad um dö Zeit zum zweitenmal umz'drah'n? — A »a! Zu so an Vergnigen bin i net z'hab'n. Und da»», so a Schnellzug, der rennt wie der Teixel und heutz'tag, wo 's alle zweite» Tag a Eisenbahnunglück gibt, wer' i do net a no mit'n Schnellzug in mein Unglück renna? Da will i mir do no a bisserl Zeit lassen. Das« i ohne Kops rumgeh', oder mir a Laufet abg'fahr'u wird, oder a Arm ausg'risseu, da« eilt ja »et so, das» i deSweg'n mit an Eilzug fahr' und no dafür mehr zahl. I bin Dir alser mit'n Postzug »ach Prager« hos a'fahr'n, nachdem i verschiedene Hindernisse überstände» hab', da» haßt: I hab' z'erst wia a Wahnsinniger mein klau' Handkoffer und mei Reisetasch'n g'sucht Dö Sucherei häst seh'n soll'n l — I» der großen Kohlenkisfn und im Holzkorb, im große» Koffer und im Rachtkasteu. in der Divan-lad und untern Bett hob i'S g'sucht. Dabei macht's, wia i mi bück, auf amal an großen Krach und mein Hose» reißt ma im Kreuz quer herüber wurzob. „So schön!" denk i mir. „findst tan Koffer und tan Taschen. Jetzt kannst a no an andere Hosen anzieh'n!" — Endli hab i a anderes Paar anzogen und will hinunter stürzen, dv Bedienerin z'fragen. wo s' denn mein Koffer und mei Reisetaschen hin gethan hat. Aber wia i fort will, is der Schlüssel abzogen und i tan net zufperr'n! I reu» alser wia a Wahnsinniger herum und such auf alle Tisch mein Zimmerschlüssel. I kaun ihn nöt fin-den. Mir is schon der Angstschweiß auf der Stirn anstanden! Endli hab ich ihn? Und wo war er? — I hab ihn mit'n Hut und der Zeitung in der Hand g'halten; da hab i ihn freili nöt finden können. Jetzt stürz' i dö Stiegen hinab und will zum HauSthor hinausstürzen, da fallt mir ein. dass i aus lauter Freud', dass i, d' Schlüssel g'funden hab', ja nöt zug'spirrt hab'. I stürz alser wieder hinauf, fpier zu und stürz wieder hinunter. Du siegst, i kumm aus 'n Stürze» gar net heraus. Aber schau, döS is so a üble Ange-wohnheit von mir. dö hob i no von der Schul-zeit her; da bin i nämli allerweil Schulstürzen gangen. Wia i z» meiner Bedienerin komm', sitzt s' vor ihren HauS auf'n Staffel und spielt si' mit ihrem Kind'l: „Wo hob'nS den» mein Handkofferl und me> Reisetasche» hinthan? -- I find' f nirgends und es iS schon die höchste Zeit? frag i' sie. „Gnedige Herr, haben mir 'schafft, auf Buden 'nauftraaeu', sagt sie. „O Du verflixte G'fchicht!" Grad schlagt 's halber sechSfi! Jetzt versam i a no den Zug uud i hab schon daS VergnigungSbillet um vier Uhr kaust, nachher iS 'S hin." I' renn alfer wia a Wahnsinniger auf'n Bahnhof. Bis i hinkommen bin, war i fo wasche»!» aß vor lauter Schwitze«, als wann i grad auS'n Dampfbad kommen wär'. Zu waS hab' i denn zwa Portionen G'frorn'« im Caf6 Europa, beim Roßmann, 'gesien, als das« i für die Fahrt in den Selchkammerl» von an EonpS a EiSgrub'n i» mein Mage» hab, an der i mi langsam abkühl'n kaiin? Jetzt is mir dö« Weichsel- und Himbeerg'frorne in lauter Bacherln am Leib 'runter g'ronne» und i hab 40 kr. umsonst zahlt. Für dö« Schwitzen hätt' i kein Kreuzer z' zahl'» braucht. Dö Zungen is mir au« n Mnnd g'hängt, Herzklopfen hab' i g'habt und keucht hab' i, als wann i, wia unser dicker Herr GenofsenschaftSvorsteher von dö Schuhmacher, nebst un HauS, an no 860 Kilo Kernfetten mit mir herumz'schleppe» hätt. Ja, mein Zungen und mein Gaumen ivar schon so dürr, al« wia dö Sohl'» von meine Juchtenstieflrtten, dö schon 4 Monat im Nacht-kastei stehe». In Pettau drin hab'n wir a Stucka 36 Gasthäuser, ohne Rann, und im VolkSgarten a SchweizerhauSrestauration, '« geht aber da's ganze Jahr Niemand i» den BolkSgarten, 1o schön er i«'; denn den Pettauern i«' der Weg z'weit? ganze 10 Minuten! Und wann s' gehen, nacher g'hen s' höckisten« an der Restauration vorüber, und der Wirt verkauft alle 3 Tag a Flaschen Bier, so das« er da« andere alles selber austriiiken muss, darum wird er so blad. Da soll'n s' die Restauration lieber au die Eisenbahn ver-lege», denn der Weg zum Bahnhof iS' eh der Corfo für die obere» Zehntausend von die 4000 Einwohner von Pettau und dem einzigen Gigerl, den ganz Pettau bisher auftreiben hat können. — A Million hätt i' geb'n für a Gla» Bier! Und wann 'S 6 kr. kost' hätt, hatt' ich'« zahlt. Auf amal hör i an grad fo schnaufen wie i' selber, ja no' stärker. „Na. denk ich mir. der war a' froh, wann er an Trunk krieget!" I' fchau mi' ganz neugierig um, glurrt mi 'S Locv> motiv an. ..Jeffa«! I«' der Zug schon da! Und der StationSdiner schreit a' schon: „Einsteigen Pragerhof. Marburg. Graz" Na i' verwisch grad no' a Plazerl neben an geistlichen Herrn, der so dick war, dass für mir nur a halber Platz blieb'» is', so das« i mir unwillkürli' denkt hab: Schau, was den geistlichen Herrn da« Faste» uud Kasteien gut anschlagt! Da stacht ma do', das« die Mäßigkeit dö beste Mast i«'." — Auf amal kommt a StationSdiner mit zwar Zetteln und schreit: „Wem g'hört denn da« Hundebillet da herin?" — „Mir nöt" schreit a Jeder. Der Blauangloffcne rennt weiter, ulid wir hören ihn alleweil nach dem Herrn rufen, der zu dem Hundebillet gehört. Aus ein-mal kommt er zurück, schaut no' einmal 'rein, wirst da»» ein' Blick auf mi. al« wann er a Steuerbeamte wär. uud i' a zu geringe Erwerbs-steuer ang'meld hätt und sagt: „Sö war'» der letzte, der eing'stiege» i«'. Ihnen g'hört daS Hundebillet." „Na sag i', i' hab kan Hund!" „Sö müssen an Hund hab'n, der Herr Easfier hat g'fagt, der letzte Herr i«'«." — „I' hab aber ka» Hund fag i!" „Reden'« nöt!" I' hab's ja g'sehn, wia Ihnen der Hund »achg'reiint i«'," schreit der Lugeiischippel. „Ah sag i', san Sö blind oder blöd oder Haben's S' z'viel trunken uud san b'foffen? I' hab tan Hund, da schaue» S' Uiiters Bankl." Schreit der: „I' nöt aber Sö! I' hab ja g'sehn^ wia Ihnen der Hund in Waggo» nachg'rennt t&'!" Jetzt bi» aber fuchti wurd'n und schrei: „Schann's.das weiter komme , mit Jhnern Hunds-billet und schlafen'« erst Jhnern Rausch aus", und a junger, blonder, blader Herr, der wia a Tenorist aus'gschaut hat. ruft ihm nach: „Sö unverschämter... Er hat no' was dazu g'sagt, da« niag i aber uöt schreiben. Der Zug jetzt sie schon in Bewegung. Auf amal ruft draußen wer: „Herr Redacteur, Herr Redacteur!" Jetzt war'S mit dem Jncognito aus. I' geh' an'S Fenster und siach den Herrn BerkehrS-beamten. „Haben Sie denu uöt Ihr Hundert mitgenommen? Sie haben ja um 4 Uhr ei» Hunde-billet verlangt," fragt der Herr sreundli' — „Ja sag i, aber i' hab auf daS Biecherl in der Eil vergessen, die Gredl mus« z' Hau« bleiben!" „Ach," sagt der Herr Beamte, „dann ist Alle« aufgeklärt. — Siegst c«, döS giebt halt Jeder z», dass ma. wie ma' mit a» Redacteur redt, anstlärt wird. Jetzt häst aber den dicken Herrn Geistlichen und daS slovenische BergnigungSehepaar sehen sollen, dö san soweit von mir weg'grnckt. al» wann i' a Aussätziger wär. Nun ja, man liebt den Verrath, aber haftt den Berräther! Dö Zeituiigen will ma' haben, aber den Zeitungsschreiber weicht ma' auS. Ma' fürcht'« böse Maul und da» >S' halt bei »nseranS a Berufskrankheit. So hat meine VergnigungSfahrt augfangt. Da« End erfährst «' nächste Mal. Seron«! Dein alter Spezi Raunzer. Eingesendet. Störung der Uachtruhe. In einem „Eingesendet" der „Grazer Tage«-post" vrm 10. August d. I. wird von einigen Grazern Beschwerde erhoben über den großen Lärm von (Seite der Beduselten, Betrunkenen und Angeheiterten ,c. in einigen Gassen der Stadt Graz. welcher Lärm e« geradezu unmöglich macht, der Nachtruhe zu pflege». Unter anderem heißt eS: „Jeder steuerzahlende Staatsbürger hat auch das Recht, des Nachts ruhig schlafen zu könne», warum ist also die Sicherheitswache nicht bedacht, solchem Unfuge zu feuern, oder ist ein derartiger Lärm zur Nachtzeit in Graz polizeilich gestattet, insolange Raufereien und Keilereien damit nicht verbunden sind? Reicht also ei» Mann gegen so grobe Störefriede nicht au«, so könnte wohl leicht Hilfe beschafft werden durch die Wachmannschaft! Indem durch Ver-öffentlichuug dieser Thatsachen Abhilfe erwartet wird :c. ic." So oder ähnlich lautete da» Ein» gesendet in der „Tagespost". Geehrter Herr Redacteur! Gestatten Sie, i» Ihrem geschätzten Blatte mit der nämlichen Beschwerde einmal an die Pettauer Sicherheitspolizei herautretea zu dürfen. — oder gilt vielleicht für Pettau ein diesbezüglicher Ausnahmszustand und haben ?gewisse Gasthäuser unserer Stadt dazu ein be-ondcreS Privilegium, so z. B. daS Gasthaus de« Herr» Wratschko in der Ungarthor strafst, allwo manchmal — ja öfters in der Woche — bi« 2 Uhr nach Mitternacht in und außer dem Hanfe eilt derart großer Lärm und ein Gejohle stattfindet, das« e« geradezu unmöglich ist. in der Nachbarschaft der Nachtruhe zu pflegen? — Die Polizei ist ziemlich weil davon in der Wach-stube wohl untergebracht, — ivas kümmert sich diese um die Nachtruhe der übrigen Stadtbewohner ! » In Ermanglung von Betrunkene» und Angeheiterten aber stören gar häufig nach Mitter-nacht zwei Hunde durch ihr Belle» am eben-genannten Platze die Nachtruhe derart, dass mau glaubt, iu einem von Banditen gefährdete» ein-samcn Dorfe sich zu befinden, wo man derartiger Nachtwächter sich bedient, um auf einen Überfall aufmerksam gemacht zu werden. Ist auch diese« in einer Stadt polizeilich gestattet? Jude», durch Veröffentlichung dieser Thatsache» ebenfalls Ab-Hilfe erwartet wird, fei der geehrten Schriftleitung für die gütige Aufnahme obiger Zeilen von den Interessenten beste»« gedankt. Pettau, am lft. August 189W. Sie Interessenten. 4 The Premier Cycle Co. Ltd. (Hillmann, Herbert & Coopcr.) «...,( Coventry Eger Doos ' ( (England). (Böhmen), (b. Nürnberg.) Jahresproduction 60.000 Fahrräder. Vertreter: Aug. Scheichenbauer, Pettau. Rattentod liche» Todtenscheine» erfolgt die Au»zahlung de» verficherten Betrage« AM»- binnen 24 Stunde». Nähere Auskünfte werden ertheilt im BereinS-Burean, Wien, II. Bz. Untere Avgartenstr. Nr. 1' Vertreter für Wien und Provinz werden bestellt. Usu! Neu! Neu! „Tirompet en-Mundharmonika." lGrißartige Erfindung.) Durch da» so si»»reich konstruierte angebrachte Trompeten-schallrohr ist der T«» überraschend, f»l»flal> laut und «sehr essest»«»"!!! Alle» weit übertreffend!! Jeder Harmonikaspieler ist thatsächlich von dieser Neuheit h»che»tzü«ft. Doppeltinig. extra ss Ltimnien IC Die größte Errungenschaft wird besonder« durch die neue Schale geböte», womit Jedermann »irflich diese» herrliche Instrument f»f»rt spielen kann (schönste Lieder, Täiize ic.) Preit mit Schule »»r 2,80 G»lde» frank» gegen Einsend, oder Rächn. MaxRiehl, Instrum.-Versandt, Graslitz (Böhmen.) verühmtefie yabrikftadt für Mufikinstru«. Mien Lötel Lelveäers nächst SUd-Staats-Aspangbahn. Arsenal. Hötel-Omnibus. Gürtel 27. WER oft Ansichtskarten versendet und dieselben mit besonderer Vorliebe mit Versen beschreibt, jedoch nicht die dazu nöthige Zeit HAT, der scheue nicht eine kleine Ausgabe und kaufe sich das Werkchen Unterbach, Postkartengriisse, welches bei W. BLANKE, Pettau-Marburg zu haben ist und nur 24 Kreuzer -ZW> kostet. Oberbrauohte Fahrräder, auch 98-er Modelle, sind billigst zu verkaufen bei Jola.. FottavL- Die Fahrsohule Steht den P. T. Lernenden von 6 Ulir Früh bis 7 Uhr abends zur Verfügung — Reparaturen billigst. Comptoir-Practikant mit der nöthigen Vorbildung und schöner Handschrift, welcher gleichzeitig die hiesige kaufmännische Fortbildungsschule besuchen müsste, wird aufgenommen bei Franz KAISER. Kranzschleifen mit Golddruck liefert die Blichdruckerei Wilhelm Blanke in Pettau \/erlangen Sie Y die weltberühmten spanischen undportugiesischen. Weine der "fte. (ontinenial . . k Sherry Portwein Malaga Madeira Tarragonaete Erhältlich in sämmtlichen besseren Ddtcalessenhandlungm rvie auch gtnsrveise in äsn besten Hotels. Cafes und Restaurants. Eigene Filiale Budapest. M IVEckhaus Kossuth. lujos ■ und/ stur ifnnt Wüt-Gasse (ots ä ots GenlrtjCasirw). In Pettau bei Brüder Mauretter. — 7 — Jos. Kollenz & Neffe, Pettau. Herren-Touristen-Hemden. Koabep-Toarlsten-Hemden. Radfahrer-Sweater. Radfahrer-Stutzen. Hadfahrer-Mtltzen. Radfahrer-Gürtel. Herren- W äsche. Cravatten. Kaiser- Jubiläums-Cravatten. GrBsste Auswahl. Sehr billige Preise. Jos. Kollenz & Neffe, Pettau. BRÜNNER TUCH- Sciiafwollstoffe auch Raste. Direktste, billigste Bezugsquelle geschmackvollster, neuester und vorzüglichster Fabrikate! WM- Verlangen Sie die reichhaltii» Collection von Herbst- und Winter-staffen, Palmerstane, Kammgarne, (tdeviot und bester L»^enst»fse tt. au» dem Depot f k prio. Feintuch- und Schafwollwaaren-Fabriken Uorl? Schwarz Zwittau (Brunn). Auch da« kleinste Maß wird abgegeben — Nichtconve-nierendei zurückgenommen. Muster sranco. Versandt pr. Nachnahme. Tansende «nerkennnngen Muster, aus welche keine Bestellung erfolgt, werden zurück verlangt. ZINSSTEUER Preis 15 kr. von Welskirohner. Preis 15 kr. Anleitung zur Verfassung des Zinsertragsbekenntnisses und Zusammenstellung der hinsichtlich der zinssteuerpflichügen Gebäude giltigen Vorschriften und gesetzlichen Bestimmungen. Vorr. bei: W. Blanke, PottaiflWarburB. Ä. F. Hickl, Pettau, empfiehlt sein gut sortiertes Lager in echt „schlesischen Reinleinen," „französ. Familien-Cloth" und Chiffone in jeder Breite. Mark Twain's ^Wg humoristische Schriften erscheinen jetzt in einer illustrierten AuS-gäbe. Jeder, der echten Humor liebt, wird sich auf diese Au«-gäbe der besten humoristischen Schriften des amerikanischen Schriftstellers abonnieren. Probehefte sind zu haben in der Buchhandlung W. BLANKE, Pettau-Marburg. Kinde r-W ägen in allen Ausführungen und Preislagen empfehlen zu billigsten Preisen Brüder SLAWITSCH, Pettau. Schachenhofer's beliebte Compositionen sind sämmtlich vorräthig bei WILHELM BLANKE, Buchhandlung, Pettau._ Soeben erschienen: Atiegler, Ver Nebschnitt und die wichtigsten Eriiehungsarien der Nebe mit besonderer Serücksichtigung veredelter Neben. Mit 42 firbigen Abbildungen. — Preis si. 2.50. Aorräthig bei W. Blanke» Buchhandlung, Pettau, >» dentscher nnd Italienischer An»gade. '?W>_ wird für ein hiesiges Manufacturgeschäft mit I. Septsm-BP auigenommen Näheres in der Buchhandlung W. Blanke, Pettau. Steiermärkische Landes-Curanstalt Rohitsch-Sauerbrunn SUabihnttatlon PSItachach. Salaon I. Mal bia I. Octaber. Trink-, Bade-, Molken- u. elektr. Curen. Prospecte durch die Direction. Die weltberühmten Glaubersalz-Säuerlinge, empfohlen durch die ersten medicinischen Autoritäten bei Erkrankung der Ver-dauungs- and Athm ungsorg ane und zwar: Tempelqaelle als bestes Erfrischungsgetränk, Styriaquelle als bewährtes Heilmittel versendet in frischer Füllung die landschaftliche Haupt-Niederlage im Landhauae in Graz und die Brunnenverwaltung in Rohitsch, Sauerbrunn. Kein grosser Krach! ftnndftrn ans •oll-Irr H»>>« »ind wir im Btuxl-, n«.'hful/«nü b«rinm» brHarrab Sillurümiltur, lir-ttlieml «u« M SlJcken um den unerhört billign) Prri- von nur fl. |H an Jodrnnann ,i,-'.iff«txi». ,! U|U k Irinrlf Irttaxilt TinilaMMr mit «.ht niHuhcr Kling«, « »tu* «jnrr. lrlt*r»I» Sl lb«r-0«b*la nun einem Stack, M stock uncr. SrttiiwiU Sl%#r S»«l»eilffll, 1» btHrli im- trW«da->HMc jl»W>XW»I, 1 Stack «mor. Brit*imla-*IIMr-(«MMioM»flr, 1 «tick ua». •rlt»iM»l»-WMr-«ll«fcHM»fK, $ B lick am«-. IriUaiMa-UIMr-ClartaoMr, » Stück «fiiliach» »Hta»l«-8»rvl»rU«»an-Uirt»r:»»»M, , Stück eflect»oll« TaMlMtMar, 1 Stack TkMtMiar, i St» k |. imi«n »r^aaata-Z»«tn «tr«w. 3 StUck trtnste 0WtnM««r mit Furtellan-Cinff, j Stück Mästn vd,I»a»«w mit Porullu-OtUr, 6 Stack TiottrU-UaterUtiM. S« Stttck »nmnttn nur «. I.W. ....... . , Alle ubht«n M ü«*w»tini« «ind wir Im 8 ai»d«, tun den minimal,n Pr«l« von I (SO alumcb«B, l>». lintsnnia Silber i»t *ln durch und durch w. tun Metall w*l.le« lU» tMlbwfarbe duiefc *5 Jahr« behält, wotili piruiUrt wird. Zum betten Bevtri«, da» diaie» ln»en>t aut lauterer Wahrtielt beruht, geben wir fi>l*eode Offantilohe Erklärung: Fall» i tarandt« llritannto Silber-Gamitur nicht entupirchm sollte, wird (Ur bezahlt« & IIOI vbn« AnMoml retuurnirt Wer nor Irgendwie hielilr Gebrauch hat, bcetelio »kb ubife Fracht-Garnitur, welche «Ich basunder» cifoet al« Hochzeits- u. Festgeschenk, »»wie lür Hotel«, QaitMa«*r uX b««ur« Haiithaltuag«*. Map zu haben im Exporthaus Rix, Lielerant de» Lehrerbaotverein«* etc., nrotokoUirl« Hai«, b*»Uhavd i«it drei»,lg Jahren Wien, 112, Praterstrasse 16« Ver andt in die Provin» gegen Nachnahm« «der Vifrb«r>«idanf Atm «** Batragu Putxpulver dazu 10 kr., Kistchen 40 kr. # 1»r eekt alt Schiuaark«. 1882 : 51Vo, 1883: 48«/,. 1884: 45'/,. 1885: 42°/,. 1886: 39»/., 1887: 36°/, u. s. f. durch Abrechnung auf die fälligen Prämien. Mitversicherung des Kriegsrisikos, sowie der Invaliditttts-gesahr mit Hefreiung von weiterer Prämienzahlung und Rentenbezug bei Eintritt dauernder Erwerbsunfähigkeit durch Körperverletzung oder Erkrankung. — Keine Arztkosten. — Keine Police-Gebühren. — Unverfalllarkeit der Police im weitesten Sinne. — Sofortige Auszahlung fälliger Versicherungssummen. Prospekte und jede weitere Auskunft kostenfrei durch: Herrn Johann Kasper, Sparcassebuchhalter in Pettau. Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter: Romuald Jacob Bayer. Druck: W. Blanke. Vettau. linser Blatt liegt in allen grösseren Caf&s und Hötels auf. trrrrrTiTifTrwsirri Weisage zur MiW IDettauer Deitung. Verlag Uun W Blank« i» Pcllait. HTTIIIT Die Gardenböfer. Novelle vo » Leo Berthold. Oortr«<|Ufm.) von »lerne vernahm Herbert de» Wortschwall, nnr als Emilie im Lauf ihrer Reden Olga erwähnte, die wie eine Statue de« Schmerze» im legte» Winkel de» weiten Saales saß, da» blonde Köpfchen geneigt, die kleine» weißen Sande mit dem Svitzentuch gefaltet im Schoß, da irrte sein Blick zu ihr hin. Mit einem tiefen Seufze» erhob er sich und schritt zu dem Plage, ans dem Olga saß. .Verzeihe, liebe Cousine/ begann er, .ich hatte Dich vorher nicht bemerkt, als ich de» Salon betrat. Wir tragen gemeinsam Leid, wir wollen die arme» Eltern gemeinsam stützen. Bleibst Du noch bei uns?' .Wenn ihr »sich haben wollt, gewiß,' sagte Liga, indem sie die Augen voll zu dem vor ihr Stehenden aufschlug. .Ich kann mich doch jetzt nirgend anders behaglich finden, ich hätte keine Ruhe fern von euch, zwar ... nützen kann ich nicht viel, die gute Tante Mila sorgt ja auch für alle«, aber ich denke, wenn eS Deiner armen Mutter erst besier gehen wird, kann ich sie pflegen . . . Papa reist heut', aber er wird es mir gewiß erlauben, daß heißt, wenn ihr mich wollt. Better!' Und sie reichte ihm mit süßer Gebärd« die Hand. .Du flehst so blaß auö, komm, Herbert, laß uns in den Park gehen.' .Warst Du ihre Bertraute?' fragte er unvermittelt und sah Olga scharf an. „WaS meinst Du, Vetter, ich verstehe Dich nicht!' .Wußtest Du von Linda» Verhältnis zu mir?' Er nahm ihr« Sand und preßte sie heftig. .Wußtest Du, daß sie meine Braut war?' .Linda» Bertraute war ich nicht,' sagte sie bescheiden, aber ihre Augen funkelten vor Befriedigung, al» sie den sonderbaren Ton in seiner Stimme wahrnahm, .ich hielt euch aber filr ver-lobt. Seid ihr'S nicht mehr?' .Ich habe heute einen Brief in aller Frühe bekommen, in dem sie mir schreibt, daß ihre Liebe zu mir ein Irrtum war, daß sie den Verstorbenen mehr geliebt habe.' Olga war stehen geblieben und blickte de» seltsam starr drein« sehenden juuge» Offizier verwundert an. DaS überstieg denn doch alle ihr« Erwartungen, daß die Angelegenheit ohne ihr Zuthun einen so merkwürdig günstigen Verlauf nehmen sollt«. .Mein« Ahnung bestätigt sich damit,' sagte sie, schnell den Mo« ment begreifend, .ihr Verhalten zn Lucian war unbeschreiblich sonderbar, ein Fliehen und Entgegenkommen, da» den armen, lieben Menschen ja verwirren »nißte. O, wie konnte sie da» nur, wo ihr ein so glückliche» Los beschert war.' fetzte sie, wie zu sich selbst sprechend, hinzu. .Ich traute meinen Auge« nicht, al» ich ihre Schriftzüge sah, ich traute meinen eigenen Ohren nicht, al» ich mir die Worte laut wiederholte, ich wollte Gewißheit habe», ich stürmte hinaus in den Garten, wußte ich doch, daß sie dort des Morgen» so genie war, ich sah sie von weitem den Weg zum Dorf einschlagen, ich folgte ihr. sie ging zum Friedhos ... an da» frische, blumenge-schmückte Grab. Dort sinkt sie nieder, verbirgt ihr Antlitz in den Blätterschmnck und konvulsivische» Schluchzen tönte bi» zu meinem versteckten Posten. Ich hörte deutlich die Worte: .Lucian, mein arnier, tenrer Lucian, lebe wohl', ich hatte nicht mehr de» Mut, hervorzutrete», diese Sce»e zeigte mir deutlich, daß sie wahr ge-sprachen, daß ich sie verloren.' Olga schmieg, aber wie von Teilnahme überwältigt, schlang sie ihr« Hände um seinen Arm. .Mein armer Herbert/ sagte sie nach einer Weile, .nnd wa» geschah dann?' .Ich blieb noch. längere Zeit im Park, und al» ich in» Hau» kam, sagte man mir, daß die Geschwister weggefahren seien. Nur den Bater habe ich noch gesprochen, er fand eS ganz in der Ordnung , die ganze Zituation müsie sich erst klären, meinte er, ich solle jedenfalls bald den Abschied nehmen, um ihm bei der Bewirtschaftung zur Seite zu stehen, ihn zu vertreten, wenn er mit Mama aus Reisen geht .. Sie seufzte tief. .Dann bin ich ja auch ganz überfiiisflg,' sagte sie klagend, .ich hoffte. Tante Molly zur Seite stehe» zu dürfe», da»» werde ich nur bald daran denke», auch meine Koffer zu packe» — ich habe Papa heut' »och gar nicht gesprochen, weißt Du. wo er ist?' .Er mußte zur nahen Kreisstadt fahren, als Zeuge aufzu-treten.' .Was wird mit Lieben geschehen, Herbert?' .Man wird ihn, den ehrmaligen Ossizier, wahrscheinlich zu zwei Jahren Festung vernrteilen und ihn dann nach einige» Mo-naten begnadigen — eine schöne Sühne für das Unheil, das er ge» stiftet, ach Olga, Olga, unser ganzes Leben werden wir um diesen Lucian weinen.' t Wieder strich sie mit der kleinen Hand über seinen Arm, dann traten sie de» Heimweg zum Schloß a». Bon der Terrasie blickte Tante Emilie ihnen befriedigt ent-gegen. Da» Wiedersehen zwischen Frau Mathilde von Garde» und ihren Kindern war ein tief wehmutsvolle». Linda war »ach all den Erregungen so erschöpft, daß sie einige Tage vollständig der Ruhe Pflegen murfte. Han» hatt« die traurige Rolle de» Bericht-erstatterS übernommen, war aber schonend über die Momente hin-gegangen, die Linda in den Vordergrund des Interesse» brachte». Er hatte es zwar nicht nötig, d«r Schwester Takt- und Zartge-fühl der Mutter gegenüber zu verteidigen, diese wußte, wa» sie von dem Charakter ihre» Kindes zu halten hatte, aber er wollte es auch vermeiden, und da» geschah mit auf Lindas Wunsch, daß die Mntter sich zu viel Skrupel über die Angelegenheit machte. Die feinfühlende Frau kam ihm jedoch auf halbem Wege entgegen. .Sie hat recht gethan, mein Sohn, dem noch nicht erklärten Verlobten da» Wort zurückzugeben. Wie die Dinge liegen, ist sie jetzt keine Partie mehr für ihn .. .* .Zumal dir Schwester de» Photographen nicht,' ergänzte der junge Mau» bitter. .Allerdings könnte der Schwager Majorats-Herr mir später aus einem der Güter einen Posten anbieten, aber siehst D«, Mntter, hier sage ich'» Dir gleich und freudig: ich habe Gefallen an meinem Berufe gefunden, und ich hoffe mich in ihm glücklich z» werde». Und ein großer Wunsch erfüllt mein Herz: Reisen möchte ich, die Welt sehen mit ihre» Wunder», sie fest-halten im Bilde, ach, ober l ist unerreichbar. ich suhle e» wohl ...' .Rei», Ha«»,' versetzte Frau von Garde», .es ist nicht »»erreichbar. Wenige Stunden vor eurer Heimkehr ist dies Schreibe» an niich eingetroffen.' .Lucian» Handschrift,' sagte Han» erstaunt, ,o Mntler, da» hat er in der Nacht vor seinem Tode geschriebn!, da sieh die Stttnde — Mitternacht.' Da»» las er: .Liebe teure Tante! Wenn Dir diese Zeile» vor Auge» kommen, so ist die Hand, die jie geschrieben — Dir zum letzten Gruße — erkaltet. Du wirst dau« bereit» gehört haben, daß Dein ältester Reffe sich der Notwendigkeit nicht entziehrn konnte, vor die Mündn«« 134 einer Pistole zn treten Mol» Tod wird den heißgeliebten El-tern einen großen Schmerz bereite», für jede Thräne, die meine andern Liebe» mir «achwei»e«. mögen sie gesegnet fein, habe mich Du Tank für alle Deine Liebe uitb nimm mri» Vermächtnis an. Dir die kleine Summe, die ich vom Grvnvater direkt vermacht erhielt, überweisen zn können, ist die letzte, die reinste Freude meines Lebens. Aber eine Bedingung tuiipfe ich daran: Dn »nicht vor allen Dingen noch in diesem Sommer etwas für Deine anaegrineite Gesundheit thun, hörst D», nute Tante Tilde, Du mußt! Und von einem andern Teil des Geldes möge nicht lieber Better Hans, der sich so mannhaft in die veränderten Verhältnisse gefügt hat, seinen Liebliiigswuiifch erfülle» nnd eine große Reise mache». Grüße den lieben Junge» uud grüße Linda, sie soll für mich beten. Des Himmels Sege» auf ihr Haupt. ES fügt Deine lieben Hände in Gedanke» Dein Liieia«." Heiße Thränen flösse» aus des Jünglings Augen beim Lesen der von Todesahnung durch-wehten Zeilen. »Der elende Lieben!" rief er endlich in Verzweiflung. »Diesen lieben Menschen mit dem erste» Schuß »iederzn« schießen, wie ei» Tier des WaldeS, nicht tausend Lieben gehen ans einen Lucian, wo war die Merechtigkeit geblie-den, und wo bleibt die Sühne? Ei» paar Monate ganz ver-gniigt im FestniigSrahvn ber-nmfchlendern, sich für sein Weid das Schönste nnd Beste besorgen lassen, trink?» ran-riieit, Karte» spielen »nd dann mit gutem Glück noch begna-digt werden, »m als interes-fanter Mensch, der den großen Mut besessen, einen Neben-menschenanßerhalbdesKrieges kaltblütig todznfchießen, äuge-staunt zu werde»! OD» blinde, unselige Gerechtigkeit, nimm doch die Binde von Deinen Augen, sieh doch, was Du thust. Mich, Mntter, »»ich hätte» sie ansgestoßen, wenn ich nicht von selbst gegangen wäre, weil ich die lumpige» paar ta»se»d Thaler »icht erschwinge» konnte, jenen, der ein Menschenleben auf dem Gewisien hat, ihn nehmen sie mit offe-neu Arme» wieder auf! Der Kerl hatte ja Mut, heißt eS da»», u»d schneidig ist er, wie keiner. Ach. diese Schneidig-keit müßte vor Gericht gesor-dert werden als Verbrechen." Er barg das Haupt in die Hände, feine Brust arbeitete in mächtiger Bewegung. Die Mntter hatte dem lang ein-gedämmten AnSbrnch feines Schmerzes erschüttert beigewohnt — jetzt neigte sie sich zn dem Erregten, nahm den Kopf liebevoll an ihre Brust und bedeckte Stirn nnd Haar mit mütterliche» Müssen. »Arme Moll»," sagte sie leise dabei. »Dn arm« Moll»,." Willini» tfiunrt (Hfnifloiit. iMil Einsam war es in Gardenhos geworden. Die Herrschaft war ins Bad gereist, Herbert hatte seine» Abschied genommen nnd bildete sich unter der Leitung des tüchtigen Oberinspektors zum Landwirt ans. Eine große VerLudenmg war mit ihm vorgegangen. Der Jüngling, der mit sonnigen, blanen Auge» i»S Lebe» sah. stets ei» fröhliches Lächel» ans den rote» Lippe», stets bereit, mit einem »uuitere» Scherzwort die Umgebung zu erfreuen, war zum ernste» Manne geworden, der, von Schicksalsfchlägen gereift, nur der Pflicht und der Arbeit lebte nnd der. feinen junge» Iahren weit voraus, au sich selbst die größte» Anforderungen stellte. Düster blickte» die früher so froh le»chte»de» Auge«, ernst »nd nachdenklich, feite» iimspielie ein heiterer Z»g de» Mn»d, Güte nnd Freundlichkeit hatte er zwar für die ihm U»tergebe»e« im reichsten Maße, aber den Annäherungen seiner StandeSgenosien, de» gebotenen Zerstreuungen wich er energisch auS. Wenige Tage hatte» ctucn ju große» Ranb a» seinem Glück vollbracht. Er hatte keinen Versuch gemacht, mit Linda in Ver bindnng zn treten, er wußte auS den Berichten der Eltern, die ihn regelmäßig erfreute», daß sie die Mutter »ach den, Bade be-gleitet hatte. Taute Mathilde wechselte mit Leo und Molly öfter Briefe, doch hatte sie Linda nie bewege» können, den Verwandten zn schreibe». »Sie solle» so we»ig wie möglich a» mich eri»»ert werden, eS mnß ja die Wunde immer mehr aufreißen," sagte sie. Mehr als die milde Lust des Südens, mehr als der heilende Einfluß der Zeit halte das Verlangen, dem heißgeliebten Gatten nicht »ene Sorge z» gebe». Moll» gesunden gemacht. Olga war damals als Begleiterin der leidende» Tante mitgegangen, um sich derselben nützlich und unentbehrlich zn erweisen, bald aber hatte sie das zurückgezogene Landleben satt bekommen, die Rolle der mitfühlenden, beruhigen-den Trösterin war ihr schließ-lich zn schwer geworden, so schützte sie ei» Unwohlsein des Vaters vor und eilte zu diesem in die Residenz zurück, «icht einen Augenblick den Gedanken ausgebend, Herbert ganz für sich zu gewinnen. Während dessen klapperte Ta»te Mila «ach wie vor mit ihren Schlüsseln in Garde»hof lieri»», zankte wie immer mit den Leuten, dir ihr nie genng thaten und denen sie mit groß-ten. Mißtraue» begegnete, nnd war im Innern oft auf Her-bert böse, der es verschmähte, sie z»r Vertrauten seiner Ein-psindniige» zu machen, der ihr sogar so viel als möglich a»S den, Wege ging. Sie klagte ihrem Liebling Olga schriftlich darüber und »ahm mit immer erneutem Hoffe» deren Prophezeiungen hin, daß es in Zukunft besser werden würde. Herbert sei feine so mitteilsame Natur, sie sehe daS selbst ans den kurzen Briefen, die er ihr von Zeit zu Zeit als Antwort auf ihre eingehenden Mitteilungen schreibe, aber auch sie vertraue der Zeit, »ie vergessend, wie der Tod des BroderS diesen warm fühlende» Mensche» er-schlittert habe. »Wenn Onkel nnd Tante erst wieder in Gardenhof sind," schrieb sie in ihrem letzte» Briefchen. »dann kommt auch Deine Olga wieder, süße Tante Mila, da»» sollst Du für die lange Wartezeit entschädigt werde»." Viel früher, als sie geglattbt, hielt sie jedoch ihre» Einzug iu das Scliloß. Bei einem sehr wilde» Ritte war Herbert, ohne es z» wolle», i» das Gebiet des jetzt so verhaßte» Achim von Lieben gekommen. Soviel dem Trauernde« bekannt war. hatte der leichtsinnige Zerstörer des Gardensche» Glückes längst seine Hast angetreten; nicht erfahren hatte er jedoch, daß derselbe ans hochstehende Ver wendnng nach einigen Monaten begnadigt worden war. A» diesem Morgen, es war ei» kühler Oktobertag, die Ernten waren überall zu Ende »nd Herbert war später als gewölmliil, zum Frühstück gekommen, meldete ihm Tante Emilie, daß eine Miste angelangt sei mit der Adresse der Eltern und dem Vermerk, dieselbe vorsichtig öffnen zu wollen. ..Es ist unbedingt ein Bild darin enthalten," berichtete Tante Emilie, „willst D» Befehl geben, daß es geöffnet wird, lieber Neffe?" «Ich werde es selbst thun," entschied Herbert, ließ sich daS nötige Handwerks,'.eng reiche» »»d ging mit Sorgfalt ans Werk. Ei» Zettel lag oben ans. Lindas Handschrift war es »Iri) bitte dieses Bild i» dem Wohnzimmer der teuren Tante ausstellen zu wollen Linda." ■♦4 135 >i—•- DicS war der ganze Inhalt. Nun hob der erregte Herbert, der .Das ntuft ein tüchtiger Maler gemacht habe», gewib auf Be> gleich Wichte, wesien liebe» Antlitz ihm da entgegenschaue» würde, stelluug von Leo, er nahm ja Photographien von Lucian mit,' t liebevoll da» Gemälde ans der Umhüllung; ein Schluchze» sagte sie. Herbert schüttelte den Kops. rchbebte seinen Körper, als ihm Lucian« Züge eutgegenblickten. .Linda hat es gemalt," verbesserte er der Tante Ansicht, .und '_ .Das kann Talent allein nicht thun,' rief'« in seinem Innern, wahrscheinlich nur auS den, Gedächtnis, eS soll eine lleberraschnng .so kann n»r die Liebe malen!' für die Eltern sein.' Nicht müde wurde er, es zn betrachten uud jede Einzelheit Fast zärtlich »ahm er's in den Arm «»d trug eS selbst hiuübo aus sich wirke» zu lasse». Selbst Emilie war durch de» Eiudnick iu das Boudoir seiner Mutter. so»«!.) verblüfft. - 13« William (smart Wlabitoiie. Der von seinen VauMlnittn hochgefelerte biittfdir Staatsmann. b«r am 19. Mal batiinfch'eb, )»av am 29. Dezember 1809 al* Suljii eine« tt(o|taufmamil in L'ivmwul gebort». Auf dem Mtjniuafium in iiton vorgebilbet. besuchte rr bie llnlversliöl Ctforb und würbe schon mit breiundzwanzig Jahre» von ber Siabt Rewark in da« Unterbau» gewählt, wo rr balb ein thätige* Mitglied ber konservativen Partei ward». Wiederholt gehörte er nun konservativen Ministerien an. wurde jedoch, da er Resorm«» in Staat und «irchc anstr«bt«, von den Hochtorle» mit Mißtrauen det.achtet, und al» 18.'>2 Lord Derby an bie Spitze de« Kabinett» trat, dessen eigentliche Seele Tiitaell war. trug «ladstone nicht wenig zum Sturze diele« Ministerium« bei Unter dem «abinett Aberbee» übernahm er ba« Amt de« Schatzkcnzler« iFtnanzmInister?» und legte gleich mit seinem ersten Bubgetentwurf. 1853, hohe Cliirc ein {freilich hatte ba« Ministerium Aberdeen nur kurzen Bestanb, aber seine weitere politische Laufbahn hob Giabstone buch zu immer höherem Ein-fiusfe. Al« bie Ionischen Inseln, bie seit 1816 unter englischem Protektorat grstanbeu balle», immer dringender bie Pereinigung mit Oriechenlanb forberten, würbe er 1858 al« .High Eommissioner' borthin geschickt. Sr befürwortete warm bie Erfüllung de« nationalen Wunsche», bie alsdann auch erfolgte. — Im Jahre 1868 stürzte «labstone ba« konservative Ministerium Derby-Di»-Titeli durch seinen Antrag aus Trennung von Staat unb Kirche in grlanb, bm bie Regierung widersprach. In der Rinderhei« geblieben, löste sie ba« Parlament auf, aber die Wahlen brachten eine starke liberale Majorität Eilabftone trat nun an bie Spitze ber Regierung unb begann sofdrt, seinen vorschlvg burch-zuführen, bereitete auch gleichzeitig bie ersten Reformgesetz« zu Gunst«» ber irischen Pächter vor. In demselben Jahr» brachte er ba« erste englische Schul-gesetz ein und setzte zwei Jahre später bie geheime Abstimmung bei Parlament»-wählen durch, nachdem bie Beeinflussung ber Wahlen burch bie Lanblorb» zum öffentlichen Skanbal geworden war. I» ber au«wärtigen Politik hat er eine für England nicht eben glückliche Hand gehabt. Im Frühjahr 1894 zog sich ber greii» Staatsmann, von einem «ugenlelbe» befallen, vom öffentlichen Leben zurück. Außer einer Reihe politischer Aufsitze hinterläßt rr werwolle Schriften über Etfcheinungen de» klassilchen Altettum». Ä!ilwa«kre, die deutscheste Stadt Amerikas. In der neueren Geschichte ber westlichen unb nordwestlichen Staaten von Rotdarnerika bilbet ei» beson-der» interessante» Kapitel ba« ungemein rasche Emporblühen sowohl de» ge-samten Lande» al» auch ber einzelnen Städte. Reben EHIeago kommt hierbei namentlich Milwaukee in «etracht. bie beutscheste Stabt Amerika». Vor Sd Jahren noch ew Indianerborf, ist e» heut, ein« Stabt von 250,00« Elnwah-nerii, ausgerüstet mit avem Komfort ber Neuzeit. Zer Rame Milwaukee ober Milwaukii ist inbianlschen Ursprung« iMahn a-wau-kie, Millowaukee» und be-beutet i reiche», schöne» Land. Räch einer Sag« soll ber Rame von einer nur hier gefunbenen Wurzel .Wahn-wan* herrühren, bwn sich die Indianer zur Arzneibereitung bedienten. Ihr würbe eine so große Heilkraft zugeschrieben, daß bie llhippcwah-Inbianer am Oberen See für ein fingerlange» Stückchen dieser Wurzel «in Biberfell gaben. — Der Staat Witeonsin würd« schon vor 200 Jahr«» von französischen Missionaren unb Pelzhänblern burchstreift, boch kam erst Ende de» vorigen Jahrhundert» ber erste Weiße zu bau«rnb«m Ausentbalte In ba» Inbianerborf am Mahn-a-wau-kle, um mit be» Indianern «in«n Tauschhanbe, zu pflegen; ihm folgt«» bann am Anfang unsere« Jahrhundert» andere in gleicher Absicht, «i» zum Jahre 1818 kamen äußerst selten Weiße In diese «egend, bl» am 14. September de»selbeit Jahre» Salomo» Juneau, bet al» der eigentliche Begrünber von Milwaukee anzusehen Ist, mit seiner Familie In einem Boote ben Milwaukeefluß herausfuhr, um von ben Inblauern auf ba« freudigste begrüßt zu werbe». Sei» Schwiegervater, Iacque» Biea», der schon feit einigen Jahren daselbst eine» Hanb«l»post«n tnn« hart« unb von einet Indianerin und einem Franzosen stammte — we»halb et auch «in« gewisse Zugehörigkeit zu ben Jnbianern beanspruchen durste —, nahm Ihn al» «ehtlfe In lein Geschäft, wo er mehrere Jahre thätig war. Später errichtete Zalomon Juneau «Inen eigenen Hanbel»poste» und siedelte sich, ring» von Jnbianennigwam» umgcb«n, am Fuß« de« heiligen Berge» an, woselbst et unb leine Familie bi« 18Z4 bie einzigen Weißen inmitten be» Jnbianerdotfe» blieben. Im März 18.14 kam ». H Walker und Im Mal de»selben Jahre, Byron «II-bettln von Eonneetlcut nach Milwaukee. um sich mit Salomo» Juneau In bie Herrschaft zu teilen, ba Im Frühling >8Zb ba» ben Jubianer» geraubt« Lattb vom Lonbanit in Green-Ba» auf ben Markt gebracht unb zum größten Dell« von j«»en brei Männern, höchst wahrscheinlich zu einem Spottpreise, ange-kauft würbe. Run entfaltete sich ein .»um', ba« heißt ein plötzlicher Zuzug von Ansiebler», wie er auch heute noch gelegentlich ber Eröffnung »ine» neuen Territorium« vorkommt. Fabelhaft stieg ba« Grundeigentum im Prelle, trotz de« überall vorhandenen unbebauten Lande», so daß Bauplötze von HIOO bl« 6000 Dollar» verkauft werben konnten, für jene Zeit unb >ene Verhältnisse eine enorme Summe. Hu» allen Staaten be« Osten» und Süden» strömten neue Zuzügler nach dem alten Mahn-a-wau-ki», unb Milwaukee wie ber ganze Staat Wi«eo«sln waren in aller Munde. Leben»mittel. bie zu Schiff teil» von ben oberen Ansieblungeu, teil« vom Osten kamen, hallen einen im verhält»!« zu unserer Zeit seht hohen Prei«, und hauptsächlich Bodeitptobukle würben teuer bezahlt. Der erste Deutsche, bet sich i» Milwaukee nieberließ, war ei» Drechiler au« Detroit, Namen» Bleym seine Nachkommen sind heute noch I» Milwaukee ansässig. Nach und nach siedelte sich eine stattliche An,ahl Deut-scher der verschiedensten Berussklasse» im jungen Milwaukee an, stetig wach» ber Zuzug, und heute haben die Deutschen die Majorität int Staate wie in ber Stab». 9« Ist gewiß al« eine großartige Leistung amerikanischer Energie und deutschen Streben« zu bezeichne», wenn in etwa sechzig Jahren an« einer Wildni», au» Sumps unb Morast eine Stadt von ü.Mi.Oihi Einwohnern entheben konnte Der Staat Wi»eonsin ist heute auf mehrere hundert Quadrat-melle, vollständig kultiviert, obwohl noch der weiian» größte Teil au Fläche»- Inhalt wilden Urwald bildet. Milwaukee Ist die grüßte Stadt im Staate Eine« riesige» Aufschwung gewann si» während der letzte» sünfzehn Jahre Tort, wo noch vor wenigen Jahren inmitten der Sladlgrenjen vereinjelte Vaserfelder zu sehen waren, wo der Jäger zur Herbstzeit an den vielen zei-streut liegenden Deichen und Tümpeln Wildenle» und Schnepfen schienen konnte, da erhebe» sich heute stattliche Wohnhäuiet, nnd durch die mit Eedertioiz-blöckrtt gepflasterte» Straßen saust die elektrische Straßenda in. Ter Verkehr der Eisenbahnen »ach allen Hii»mel«richtungen, von fünf Linie» vermine!,, ist ei» kolossaler, wa« die weit ausgedehnten. bi« in da« Herz ber Stadt reichenbett Anlagen beweisen, wie auch der Hnuplbahnhvf inmitten ber Stadt sich befindet. Der zu einem tiefen »anal etweiletle Milwankee-Flnß, der von Not bett nach Süben ben »ent bet Stabt burchfließt, gestattet den großen Dampfern eine Einfahrt bi« an bie inmitten bet Stadt belegenen riesige» Dock»; groß-, elektrisch betriebene Drehbrücke» erlauben bie Durchführt. Einen großen Seehasen vermeint man vor sich zu habe», we»» ba« Auge ben Wald von Masten überblickt. s ®. 1 Gi. Der Pantoffelheld. Vater: „Warum brummt beim Mama?» — Sob»-.Sie kann den Hausschlüssel nicht finden!' — Vater : .Gott sei Dank, ba« ist wenigsten« «in Gegenstand, den ich nicht verlegt habe» kann!" Mrrnealo mori. Der Doge von veuebig mußte beim Antritt feinet Würde die Kosten seiner Beerdigung niederlegen; bei den Bergschotten mußte die junge F,au gleich nach dem Hochzeit«tage sich niedersetzen unb ihr Totenhemd spinnen. vom MauSver. Ha up t m an »: .Wa« ist ba». Einjähriger? Ich schicke Sie aus Patrouille, um die Stellung be» burch eine Fahne markierten Feinde« zu erforsche», und Sie sitzen hier und trinken Bier?» — Einjähriger: .«elbe, baß Ich ben markierten Feinb gefunbe», Ihn vollstänbig in bie Flucht geschlagen habe unb jetzt meine» Sieg feiere.' Znr BekSmpfung der BlutlauS hat sich Weingeist al» gute» Mittel er-vrott. Sobald sich Ansätze zeigen, bestreicht ma» mit einem Pinsel bie Wund-stelle» u»d bie Lau« ist vollstänbig zerstört. Vigel in frisch ausgeweißte Zimmer zu bringen, Ist »icht ratsam, ba ba» Einatme» ber Au»bünstung ober ba» Fressen an frisch getünchter Wand be-sonder» für zartere Bogelarten gefahrbringend Ist. ArdeitSkalendee für de» Monat Aogust. Ans dem Bienenstände beginnt in diesrm Monat gewöhnlich die Drohnenschlacht. Völker, welche die Drohnen »icht abtreiben, -bet gar fremde einlasse», st»b de? Weiselloligkeit verbSchtig unb barauf hin zu untersuchen. Weisello« befanbene Stöcke vereinigt man am beste» mit junge», schwachen Völkern. Ein Hauptaugenmerk ist jetzt aus bie Wintervorräte zu richte», denn Mangel an Winterfutter bringt Schaden Im Frühjahr, da nach ber Menge be» Futter» ba» Volk seine Vermehrung einrichtet. Drohnenwabe» slnb au» bem Lager zu entfernen unb bie Bienen auf ben Brüt-räum zu beschränken. IS—20 Normalrähmchen geben Raum genug für ein starke» Volk unb beffe» Winterfutter; letztere» soll SO—26 Pfunb betragen unb au» gut verbesseren Honigwaben bestehen Wer jedoch den Honig lieber erntet, der füttere jetzt mit gutem, flüssigen Zucker. Im August gereichte» Futter wird bestimmt noch verdeckelt. Slrohkörbe schwelle man nicht ab, sauber» trommle ma» burch. Man erhält sich baburch viele Bie»e». R»flels»rnng. j paan der» be» burch unb bie .j '">» dee d)tr unb bah» scheid- der 1 nicht im Hand »et aa- bem >ch"ch> burch- frei« vor- | die tna- tei- n»(t> de» tem »e «K- lau- «rei- stirbt mSn- ««■ ke,i, bem la- «e- well I» be» mit lauf t« beut da» ga- »«- Hei» aus am I« et» ichat- ichlehi ent- zer- gen ichleckt laben im- 1« 114 «X that >« brin» und :n»| die tr» tlti». «» «et» hl ranb re ichla- ben frucht | ba« unb wei- pen- P(laii|' fl« »»- gen taps- «»» «Uitöiu»« folgt in »ächster Mummet. H. «o«t. Auslösung des Silbenrätsel« in »»tiger Nummer: i»ta#e. «nterol, Itltiambra, tUtailn, Vater»«, flebratta. Raliber. vertini, «lobe, «e-idilwbe, Schatte, Tfflernf«, Zeedaebe. Wenn«. Alte Meditr »orbebalten. •erantmoitlitt« Mrdaftto» von «r»!) «leister, (ttbeu.ft und fterautfleacbe» von «reiner » «l'iller t» «tutt«ar,.