5. Dienstag____________den 17. Jänner 1537. Nombarvisch - ^enetianischeV Königreich. Venedig, 6. Jänner. Se.Majcstätder König beider Sicilien sind gestern um 2 Uhr Nachmittags in Begleitung Ihres Herrn Bruders, des Grafen von Syrakus, und eines zahlreichen Gefolges, am Bord des Dampfschiffes Ferdinande II., von Manfrcdonia in bestem Wohlseyn, hier angekommen*). Se. kömgl. Hoheit der Herzog von Salerno, sein erlauchter Oheim, der ihm von Wien aus entgegengegangen war, fuhr auf einer k. k. Schaluppe, in Begleitung des Vice-Admi-rals, Marquis von Paulucci, Sr. Majestät ziemlich weit in der Lagune entgegen, und, verfügte sich, gleich nach Erreichung des königlichen Dampfbootcö, an Bord desselben, UM den erlauchten Neffen zu bewillkommen. Sobald das Schiff in Venedig vor der Riva degli Schiauom ankerte, begaben sich der Herr Gouverneur der venetianischcn Provinzen, Graf von Spaur, so wie der^ Stadt- und Fcstungs - Commandant, Felbmar-schall-Licutenant von Stcminger, an Bord des Francesco I. um Sr. Majestät ihre Huldigungen darzubringen. Die wenigen Stunden, während welchen der König, bis die zur Fortsetzung seiner Reise nöthigen Einleitungen getroffen wurden, sich hier aufhielt, brachte Höchstderselbe im Besuche der wichtigsten Merkwürdigkeiten dieser einzigen Wasserstadt zu; Se. Majestät, an bcr Piazza gelandet, nahmen dem zu Folge, in Begleitung des Herrn Vice.-Admirals und mehrerer Marine-Offiziere, dieMarcuskirchc, den herzoglichen Pallast, und endlich den grosien Canal, auf welchem Se. Majestät eine kleine Lustfahrt unternahmen, in Augenschein, ') Nachrichten im I.i<^ Hn5lr,'.-><>o zlr Fol^e s,aken Se. Male-stsst 0e,i Weg von Manfrcdonla In'A^ülitn, bis Vc»e, worauf Höchstdieselbcn um halb 7 Uhr Abends über Mestre und Verona die Reise nach Tricnt fortsetzten. (W. Z.) Mailand, 10. Jänner. Heftige Winde trieben am 31. v. M. neuerdings große Schneemassen auf die eben erst wieder fahrbar gemachte Splügcnstrasie in der Strecke von Pianazzo bis zu dem Piano dclla Mon-tagna, und versperrten der von Mailand nach Chur gehenden Diligence, welche eben diese Strecke passirtc, den N?eg. Dieselbe war indeß bis oberhalb der Can-tonicra von Teggiatc vorgedrungen, als die Schlitten derselben sammt den darin befindlichen Reisenden von einem Schnecwirbclwind, bort Conlie genannt, eingehüllt und bedeckt wurden. Doch gelang es den Anstrengungen der wackeren Wcgmacher, welche die Diligence begleiteten, die Reisenden, die sich in grosicr Gefahr befanden, aus dem Schnee hervorzuziehen, und sie mit der Diligence nach dec genannten Cantomera zurück zu führen, wo sie verbleiben sollten, bis die Ruttcrer den Weg wieder geöffnet haben würden. Auch auf dem lombardischen Abhänge der Stilff, r Straße richteten gewaltige Lawinen, die sich am 1. Jänner über den Strasienzug herabstürzten, bedeutende Beschädigungen an den Brücken, welche über den Abgrund führen, an. (Echo.) Mpstliche Staaten. N 0 m, den 24. December. Seine päpstliche Heiligkeit, Gregor XVI., haben aus Dankbarkeit Ihrem Vorgänger Leo XII., welcher Hochstdemselbcn den Purpur ertheilte, ein Monument in der Kirche VeS Vatican errichten lassen, welches vorgestern dem Pu-blicum aufgedeckt wurde. Ecnen Antiquitäten gefunden. Es istönrch Hinwegräumungdcrvenetlanischctt Mauer der alte Eingang wieder geöffnet.. Man hat bei den Nachgrabungen in den Mropyläen sechs schöne ionische 'Säulen aufgefunden, die zur Stütze dienen, undnoch' andere nicht uninteressante Gegenstände. In Piräus und in der Nähe der Münze hat man neuerdings antike Gräber entdeckt. Die Durchführung des Sradtpla-nes macht rasche Fortschritte. Die Hermesstraße, die man von demTheseustempel bis z,ur Piräusstcaße fortgeführt hat, ist völlig aufgeräumt und abgesteckt-, und wird täglich mit neuen Gebäuden geschmückt. Auch die Minervastraße soll in diesen Tagen geöffnet werden. — Wir harten vor einigen Tagen einen äußerst heftigen Sturmwind, dem ungewöhnliche Regengüsse folg-ten.. Ein Theil der Stadt stand mehrere Stunden der Nacht unter Wasser,, was bei dem schlechten Bau vieler Wohnungen in Athen nicht unbedeutenden C Kadett machte. Das antike Agorathor litt beträchtlich, und auf der Akropolis stürzte eine Säule von dem Tempel der ungesiügelten Siegesgöttinn herab, ohne je--doch namhaften Schaden zu leiden. (V. v. T.) Redacteur: H^. Lad. Aeinrich. Verleger UUnaz Al