'0£^ [hre des |erzogthums Johann Weichard Laibach-Nürnberg 1689 —•ID. Band.iBuch IX-XE.i 2 = unveränderte Auflage Heraus gegeben yoh: J. KRAJEC. Buchdruckerei • u. Lithographie - Jnhaher. VINCENZ NOVAK. Handelsmann. JOSEF PFEIFER. Verwalter der deutschen Ritter Ordens Commende Laibach und Concipist des krainischen landesausschufses. V>*L - K 4 'J % Topographisch -Historischer Deschreibung ii e ii ti d t e s ii u d\. Von kr Hegiquilg, Jegiment»-Würden und andren Glqen - Ämtern (5min ; Ingleichen von den Zrieg»-Stellen und (Sqitfti-Stühlen, wie auch von denen foniot voqnaligen und noch heutigen Familien, odq fürnehmen Gefchlechten diesem Fande». Wohey gleichfall» die Personen, fo solchen Ämtern hif»hero vorgesianden, namhafft gemacht werden. Dritter Theil. Das I. iaptffef. Von den Würden, Aemtern und Diensten deß Hertzogthums Crain. )(n!taU Nnterjsclmäung der Aemter in (Kratit. Mie dtefelbe nacheinander folgen. Der Jand-Hauximann. Desten Burggraf. Der Mnds-tierwefer. Der Jands-tienvalter. Die tierordneten. Ihre Verrichtung. Zer tierordneten Dresident. Der tiitzdom und deffen Amt. General-Einnehmer. Fands-Miirstliche Aemter. Aeniter und Dienste, fo von der Jandfchastt dependiren. Degfitzer. Zahlmeister der Crabatifchen und Weer-Grentren. Der Droviandmeister. Der Jand-Aeeretar. Buchhalter. Archiv-Kegistrator. Beltarr- und unbeharrliche Aemter. Die Hriegs-Itellen. Zer Jand-6berster. Die Kitterfchastt. Der Jand-Kittmeister. Die Lieutenants, d^ornets. Die ziro Kitterfchastt liehe (Compagnien. Die itriegs-Contntiffarien. Der Zeugtuatt. Die fünjf tiiertheil-Hauptleute. Mendricbs, fo den Jeutenants Vorgehen. Hochachtbar-heit der Mahnen und Meiutrichs beit den Alten. àm Bolck ofjtt Regiment. ist yf; eilte Heerde ohne Hirten. Crain "ist, Gott sey Danck! von solcher barbarischen und viehischen Verwirr-und Unordnung un-dencklich lang durch ein gewisses Regiment ausgesondert. Cs hat das Glück genossen, daß es von uralter Zeit hero auch so gar in seinem Heidenthum von seinen eignen Her-tzogen beherrscht worden, und nunmehr auch Gott Lob! lange und viel Jahre die Ehr, daß die Triumph-Flügel deß Glor- ! würdigsten Hauses Oesterreich mit Herrschaftlichen Obschutz über ihm, als wie über einem Hertzogthum selbiges hohen Ertz-Hanses schweben, also, daß es den Allerdurchleuchtigsten Römischen Keyser für seinen allergnädigsten Herrn, Weltkündi-ger Massen, allergehorsamst verehrt. Von demselben wird es nun durch gewisse fürnehme Personen und Aemter beherrschet, von welchen wir anjetzo einigen Bericht darzulegen, Vorhabens seyn. Wir könnten zwar zuforderst sothane Personen, Würden und Aemter in Geist- und Weltliche unterscheiden; weil aber der Bischöff-und andrer geistlichen Würden an einem besonders dazu geweihetem oder gewidmetem Ort Erwehnung geschehn, haben wir allhie nur allein von den Weltlichen zu reden; ausbenommen, wann es solche Amts-Würden oder Verrichtungen sind, deren sowol ein Geist- als Weltlicher in Crain fähig ist; denn dabey wird man auch solche geistliche Person alsdann namhafft machen. Die Weltliche seynd entweder erbliche, oder unerbliche, das ist, erwehlte und ertheilte Aemter. Und diese bestehn wiederum entweder in Policey-und Land-Diensten, oder in militärischen. Solche Digniteten, Ofsicien und Dienste folgen also in der Ordnung. 1. Die Erb-Aemter. 2. Die Lands-Hauptleute. 3. Land-Verweser. 4. Die Lands-Verwalter. 5. Land-Vizdom. 6. Die Verordneten. 7. General Einnehmer. Unterscheidung der Aemter in Crain. Wie dieselbe nacheinander folgen. Der Land-Hauptmann. Dessen Burggraf. Der Land-Verweser. Der Land-Verwalter. Was die Erb-Aemter belangt, wird dieselbe das folgende Capittel dieses Buchs beschreiben. Der Lands-Hauptmann ist nechst Römisch- Keyserl. Majest. als dem höchsten Ober-Haupt das Haupt im Lande, und bekleidet bey jetziger Zeit, solche hohe Dt* gnitet, die einer Stadthalterschafft ähnlich, Fürst Johann Seyfried von Eggenberg. Derselbe hat einen Burggrafen, auf dem Schloß zu Laybach samt etlichen Soldaten, welche Tag und Nacht droben Wacht halten. Jetziger Burggraf ist ein Herr von Lahenham. Er hält gleichfalls seinen eigenen Land-hauptmännischen Secretar, durch dessen Feder alle Landhauptmannschafftliche Expeditionen undGeschäffte gehen. Diesen Platz vertritt anheut Herr Heinrich Matthias Schweiger, dessen Nam sich zu einem solchen Amt, das Verschwiegenheit erheischet, gar tool füget; denn ein Secretar hat seinen Namen von den Secretis oder anvertrauten Geheimnissen, die er mit Verschwiegenheit biß zu rechter Zeit der Eröffnung bey sich versiegeln muß. Von den Regiments-Geschäfften deß Lands Hauptmanns soll hernach unten in einem besondern Capittel Bericht erfolgen. Der Lands- Verweser (Praetor Provinciae) presentirt in Abwesenheit deß Land-Hauptmanns im Land-Gericht das Haupt, ersetzt desselben Stelle, und sitzt nebst seinen Beysitzern zu Gericht. Wann aber der Land-Hauptmann persönlich sitzen will, so sitzt der Land- Verweser nicht. Gründet sich also deß Land-Verwesers Amt hauptsächlich in gerichtlicher Platz-Vertretung deß Lands-Hauptmanns. Er hat eben dieselbige zu Beysitzern, wie der Land-Hauptmann, auch eben dieselbige Sachwalter (oder Advocaten) aber andre Secretarien. Solches Ehren-Amt führt jetzo Ihre Excellentz, Herr Herr Georg Sigmund Graf und Herr von Gallenberg. Ueberdas wird offtmals auch noch ein andrer Vice - Landhauptmann unter dem Titel eines Land-Verwalters beyge-fügt. Der eben sowol die Stelle deß Land-Hauptmanns versiht, wann dieser nicht an dem ordinar oder gewöhnlichem Ort residirt. Und solcher Lands-Verwaltung steht jetziger Zeit erst-hochermeldter Graf ebner Massen vor. Es seynd auch gewisse Personen deputiti ad Oeconomiam Provinciae, das ist, zur Lands-Wirthschafft, zu den ©teuren, Contributionen und dergleichen. Diese nennet man die Verordneten; und haben sie ihren gewissen Quaestorem, oder General Einnehmer. Keiner derselben sitzt über drey Jahre, er werde dann etwan bey einem Land-Tage dazu anerbeten. Sie bestehen aus dreyerley Ständen, aus dem Geistlichen, aus dem Herrn- und Ritter-Stande , nemlich aus Prälaten, aus Grafen und Freyherren, und aus Personen von der Ritterschafft. Werden in gewisser Anzahl von denen löblichen Land-Ständen erwählt, daß sie gedachte Oeconomiam der Landschafft nebst andren Land-Sachen nach Masse und Ordnung ihrer Instruction behandeln, verwalten und verrichten mögen. Neben dem sitzen sie auch mit im Gerichte, doch nicht als Ver ordnete, noch als Vice Praetores, sondern als Beysitzer deß Land-Hauptmanns, oder deß Praetoris (das ist, Land-Verwesers), dem sie alsdann adjungirt werden. Einer unter ihnen ist ihr Präsident. Derselbe bleibt bißweilen bey solcherWürde deß Prüsidirens, und zwar gemeinlich der Senior unter diesen Deputirten oder Ver-ordneten, nachdem auf dem Land-Tage von den löbl. Ständen in Crain die Vota lausten, und es beschlossen wird. Ausser solchem ausdrücklichem Beschluß, beharret ihnen solche Presidentz nicht, noch in gleicher Währung und Frist; sintemal sonst einer dieselbe etwas länger, als der andre behält. Haben demnach die Verordnete sonst bey Gericht, in keiner andren Qualitet etwas zu thun, als nur der Beysitzer. Gestaltsam sie auch insgemein, aus den Beysitzern erwählt werden, und nachdem sie zu Berordneten schon erkorn seynd, einen Weg wie den andren Beysitzer verbleiben. Daraus der verständige Leser-leicht zu erkennen hat, daß nicht alle Beysitzer Verordnete seynd. Wie wir dann bald hernach von den Beysitzern absonderlicher: Bericht thun werden. Der Vizdom (oder Land-V:zdom) tst ein Lands - Fürstlicher Beamter, so vom Lands-Fürsten ausgenommen, oder gesetzt wird, aber seine gantz besondre Jurrsdtc-tion oder Gerichts-Zwang und Regierung hat. Unter seiner Aufsicht und Admtm-stration seynd die Cameral - Güter und Rechte im Lande. So ist er auch der Die Ber-orbrtetett. Ihre Verrichtung. Der Ver- ordneten President. Der Vizdom und dessen Amt. General-Ein- nehmer. Land-Fürstlichen Städte und Märckte Vorgesetzte ordentliche Obrigkeit, welche ihre erste Instantz oder Gerichts-Stand vor Ihm haben. Mit der Rechnung aber ist Er der I. O. Hof-Kammer verbunden. Sein Amt bleibt ihm, weil er lebt. Andre Städte und Märckte aber, welche nicht Land-Fürstlich, sondern unterschiedlichen Herrschafften zustehen, gehören nicht unter den Lands - Bizdom. Gleichwie aber die Lands - Fürstliche Städte und Märckte unter seinem Befehl und Gerichts-Stabe ligen, also auch die Lands-Fürstliche Bau- ! reit. Er hat auch seine absonderliche Bey-sitzer, welche maninsgemeinL a n d-Räh te nennet. Der „General-Einnehmer" nimmt die Land-Gelder ein, giebt sie auch wiederum aus, und hat die Land-Cassa in Verwahrung. Die Land-Hauptmannschafft, Land-Verwalterschafft und Lands-Verwesereh seynd Lands - Fürstliche Dienste. Denn diese Ministern werden von dem höchsten Oberhaupt gesetzt, und dependiren von demselben, wie gleichfalls der Land-Viz-thum, der aber auch selber unterschiedliche Beamten aufnimt. Lands-Fllrstlich Zu bette» Lands-Fürstlichen Beamten Aemter. gehören auch etliche Land-Rähte, weche in gerichtlichen Handlungen im Lands-Viz- ij thums Hause sitzen, imgleichen der Obrist- ! Berg-Richter, welcher über alle Bergwercke in Crain gesetzt; und damit ist setzt Herr : N. von Erberg beamtet. Uber diese giebts noch andre Lands-Fürstliche Dienste mehr. !' Stoter und Was aber vorgedachte Verordnete und ^°Landschafst den General-Einnehmer belangt, werden! depmdircn. dieselbe von der Landschafft gesetzt, und ■ nimt besagter General-Einnehmer selbsten einen Unter-Einnehmer an. Heut ist die General Einnehmer Charge beh Herrn Frantz Christoph Frey Herrn von Engelshaus ; und sein Unter - Einnehmer heisst Christoph Forstlechner. 8. Hernach folgen nechst dem General Einnehmer die Beh sitz er, welche allein zu Gericht sitzen und sich nicht allezeit in gleicher Anzahl befinden, sondern bald in grösserer bald geringerer. Doch seynd ge-meinlich Ihrer zwölff, denen eine Besoldung verschafft wird. Hernach giebt es viel Honorarios, das ist solche, die Ehren halben ausser denen ^salarirten dabey sitzen, und Alle aus dem Herrn-und Ritter-Stande seynd. Welche auf solche Weise allgemach^ eine Kenntnis? und Erfahrung in den Aachen der Landschafft erreichen, und sich dadurch zu grössern Aemtern qualificiren. Die, welche ein Mal solches Amt ungebeten, beharren dabey; ob sie gleich indessen in die Zahl der Deputaten (oder Verordneten) gewühlet werden, es sey dann, daß sie selbst freywillig resig-niren und den Beysitz fahren lassen. Es befinden sich auch nicht stets alle und jede Beysitzer bey der Session zu gegen, sondern wechseln um, also daß bald diese, bald jene sitzen; und wird offt der Gerichts-Sitz mit fünff Beysitzern erfüllt. 9. Der Zahlmeister der Crabati-schen-und Meer-Grentzen. Welches Amt anjetzo Herr Marco Antonio Lauffrer hat, als der alle Grentzen bezahlt, und sowol die Hohe als Nieder-Officier mit Gelde und Tuch besoldet. 10. Der Proviandmeister;welcher allezeit zu S. Veit am Pstanm residirt; dahin man ihm aus dem gantzen Lande den Wettzett liefert; womit er unsere Grentzen proviandirt. 11. Der Land-Secretar, der alle Land-Sachen expedirt ; Bey welcher Expedition sich jetzo Herrn Daniels von Ehr-berg Geschicklichkeit recommendirlich macht. 12. Ein Buchhalter, der alle Land-Urbaren und dergleichen unter Händen hat. Und solchen Dienst verstehet jetzt Herr Adam Dinzel. 13. Ein Registrator, der das Archiv in Händen hat. Welches Amt jetzo Herr Marx von Perizhoff bedient. 14. Ein Weißbot; so zu dieser Zeit Herr N. von Sieberau ist. Diese Aemter und Dienste, nemlich von dem General-Einnehmer anzurechnen, hat die Landschafft zu vergeben und werden auch von ihr besetzt. Allesämtlich aber bleiben und beharren sowol diese Landschafft!iche, als die vorige Landfürstliche Aemter und Dienste sonder Abtretung; es sey dann, daß der, so damit chargirt ist, höher rückte, oder mir Tode abginge; ausbenommen die Herrn Verordneten; denn dieselbe werden alle drey Jahre verändert. So wird auch gemeinlich der G e n eral - Ein n e hmer nach etlichen Jahren ein Ver o ri) tt et er. Die militar oder Kriegs - Aemter anreichend, so ist gemeinlich der Land-Haupt-mann auch Land-Obrister, und das Haupt sowol über die Ritterschafft, als Zahlmeister der Cràniche!! und Meer-Grentzen. Proviand- meister. Land- Sccretur. Buchhalter. Archiv Negistrat or. Bcharr- und unbcharriiche Aemter Die Kriegs-Charges. 'and Oberster. Die Ritterschafft. Land-Ritt- meister. Die &u traam Carnet«. Zwo Ritter* schasstliche Compagnien. Kriegs-Com- missarien. Der Zeugwart Die filnff Biercheil-Hauptleute. über den Aufbot, das ist, über das gemeine Land-Volck zu Fuß. Nechst ihm folget die Ri tter scha fft, so man Wort haltende Gült-Pferde nennet. Besteht schier in lauter Edelleuten, deren jeder mit einem, zweyen, drehen, oder auch wol mehr Dienern (oder reisigen Knechten) aufzeucht. Soviel Pferde, soviel 50 Gulden werden jährlich zur Besoldung entrichtet. Unter derselben Ritterschafft ist ein Rittmeister, und dieseStelle hat an-jetzo Herr Frantz Bernard Freyherr von Lichtenberg. 2. Zween Leutenants, nemlich derCa-pitain Leutenant und der Leutenant. Jene Charge führt jetzt Herr Marx Valeri Graf Barbo, diese aber Herr Andree Daniel Mordax. 3. Sehnd zween Cornets, als zu dieser eit, Herr Frantz Carl Graf Barbo, und err Georg Freyherr de Leo. Nach diesen folgen die übrige andre Unter-Offiziers, wie auch viel Trompeter und Heerpaucker samt ihrer prima plana. Diese Ritterschafft wird sonst gemein-lich nur in zwo Compagnien getheilt, nemlich in die blaue und gelbe; wanns aber vonnöthen, so macht man drey oder vier Compagnien draus. Der Reuter hat es keine gesetzte und gewisse Zahl; daher derselben sich bißweilen mehr, bißweilen weniger finden. Es giebt wenig von Adel, so nicht unter einer von diesen beyden Compagnien stünden. Um Georgi wird insgemein Musterung gehalten. Doch müssen sie auch ausser solcher Zeit in guter Bereitfchafft und auf ihrer Hut stehen; als wozu sie nicht allein der gern einfallende Erbfeind, sondern auch sonst mancher andrer Vorfall verbindt. Man hält auch zween Kriegs-Commissarien, durch welche die Keyserliche Völcker ins Land und wieder hinaus geführt, auch sonst andre Kriegs - Geschäsfte verrichtet werden. Solches Kriegs-Commissariai haben jetzo Herr Frantz Bernhard Freyherr von Lichtenberg, und Herr Marx Valeri Graf Barbo. Es wird gleichfalls ein gewisser Zeugwart unterhalten. Uber den Aufbot, ( ober über das Fuß-Volck), so man den Gemeinen Mann nennet, hat die löbliche Landschafft „fünff Viertheil-Hauptleute" bestellt. Doch werden allein die Herren Hauptleute samt ihren Unter-Offizierern, und die prima plana nebst den Trommelschlägern und Feld-Pfeiffern jährlich besoldet. Auf erheischenden Nothfall aber bietet man den zehenden, zwantzigsten, dreyffigst - oder funfftzigsten Mann im Lande aus, nemlich von den Sauren ; die gleichwol im Gewehr wolgeübt seynd, und unverzüglich erscheinen müssen. Der erste und älteste Hauptmann ist heutiger Zeit Herr Wolfs Augustin Paradeyser. Der andre bin ich (*). Der dritte ist Herr Johann Baptista Freyherr de Leo. Der vierdte, Herr Christoph Frantz von Puchenberg. Der fünfste, Herr Hanns Christoph Partner. Hernach seynd die Fendrichs, Leute-nauts und die Andren. Wobey zu mercken, daß bey diesen fünff Compagnien der Land-Fuß-Völcker die Fendrichs denen Lentenaus Vorgehen und mehr seynd. Denn man behält allhie noch die alte Manier, daß der Fendrich mehr commandirt, als der Leutenant. Wie dann auch nicht unbillig von den Alten demjenigen ein Vortritt in der Au-thoritet gegeben worden, dem eine grössere Gefahr und Angelegenheit aufgebürdet wird. Denn es ist bekandt, was im Treffen an Behauptung oder Verlust der Fahnen, für eine wigtige Verändrung hasste, wie ehrlicher der Fendrich dieselbe so wenig, als seine eigene Haut müsse fahren lassen, wie gemeinlich der grösseste Ungestüm deß Feindes aus die Fahnen andriuge. Gestalt)am deßwegen nicht allein von den uralten Griechen die Fahnen und Standarten für Heiligthümer geachtet worden, wie Plato bezeugt, sondern auch sowol bei) den Römern, als alten Deutschen in heiligem Werth gehalten, und unter die heilige (Lachen gerechnet worden; wie beym Dionysio Halicarnasseo, Tacito, und andren zu lesen. Solchem nach stund auch der Fendrich in groffer Reputation. Und ward diese Charge von den Römern keinem Andren anvertraut, als der Mut und Witz beysammen hatte, und nicht nur behertzt, sondern auch verständig, und in etwas gelehrt seyn musste; weil er von dem in seiner Verwahrung begriffenem Fisco der Sguadron, oder auch der Com- (*) Der genci. te Sefer wird sich erinnern, daß vorhin cmtlbet worden) wann der Stern 6et) dem iöort Ich ,.eht, werde der Herr Haupt-Anthor dieses Wercko, nemlich .ihre Hochwolgeb <5n. Herr Herr Baron Valvasor dadurch an gezeigt. Fendrichs so den Leu-tenants Vorgehen. Hochachtbar-kcit der Fend richs und Fahnen bey den Alten. siagnte, sowol als wie von seiner Fahu Rechenschafft zu geben, gehalten war. Dieses seynd also die Kriegs-Dienste in Crain; und dependiren von der Löbl. Landschafst, als welche alle dieselbe, wie auch viel andre mehr vergiebt. Was aber die Grentz - Dienste angeht, verspahren wir die Benennung derselben biß zur Beschreibung der Grentzen; unterdessen soll sowol von denen Erb-Würden (oder Erb-Aemtern) als non obbenannteu fürnehmsten LandfürstlichenAemteru, nem-lich von den Landshauptleuten, Lands-Verwaltern, Land-Verwesern, Land-Viz-thumen , wie nicht weniger auch von denen Depntirten, Verordneten in etlichen folgenden Capitteln eine absonderliche Er-zehlung nacheinander erfolgen, wobei) die Namen derjenigen Personen, so dergleichen Ehren-Aemter bißhero bekleidet haben, auch kündig gemacht werden sollen. Das II. Bon der Erb-Aemtern in Crain. Ihrli alt. Der Erd - Aemter Kulun, Aut.r und Alter. Wann die Erte-Aenüer defs $jtö-niifchcn Keichs am ersten erblich worden. Kegnterte Erd-Aemter in dirain. Erd-Aemter defs HertroMums Crain, und der Windij'chen March. Welche stets auf den ältesten defs Stamms treffen. Benennung derer Herren, von welchen 211 diefer Zeit die eptff Erd-Aemter in Crain geführt werden. Jeteiger Erdland-Hofmeister. Wann denen Crafen von Shunt diefe lignite! am ersten verliehen worden. Der Odrist-Erd-Mmmerer. Der Crbland-Marfchali. Dejfen Verrichtungen. Wie auf dem Sand-Sage die Vom, nacheinander gehen. Wer m dein Sand-Sage nut-ge^ogen wird oder nicht. Wer dem Erdland-Marfchall-Amt heutigs Sags vorstehe. Die Crbtand-HtaUineisterfchafft. Wer jeteo damit bewürdet ist. Wird von Erte-Herteog Carl, Herrn Jacob von Samberg gegeben. Die fiinjf Zweige (oder Sinicn) defs Sriistich - Santbergifchen Stamm - Haums. Das Erdland - Jägermeister - Amt. Crbtand-Stäbehneistcr-Amt. Erb-Wundfchenchen-Amt. Erb-Ailber-Hammer-Amt. Crb-Öorfchneider-Aint. Crb-Sruchfefs-Aint. Erb-Falchenmeister-Amt. Wem diefes am ersten verliehen worden. die und hochverdiente Personen Wann der Landes-Herr von solchen -seynd würdig, daß sie mit hohen allbereit stattliche Dienste empfangen hat, l Würden begläntzet werden; und setzt er um soviel billiger solche Tugend-idie Würde leuchtet niemals Herr- Gestirne in einen gewissen Kreyß seines sicher, als wann sie Würdigen zu Staats-Himmels, erhöhet sie, sprecheich, v, g Theil wird, nemlich solchen Len- zu hohen Digniteten und Ehren-Aemtern, ten, an denen der Fürst oder das und eyfert hierinn der Fürstinn deß Ge-Vaterland entweder eine unge- ! stirns, der Sonnen, nach, die den Sternen meine Treu, oder Tapferkeit, oder Land- Licht und Klarheit verleihet, und sie mit ersprießliche Klugheit, oder andre ausbün- ihren Stralen belehnet, daß sie vor den bige Qualitäten und Hochrühmlichkeiten Augen der Welt herrlich blincken mögen, verwundert. Hiedurch richten sie auch sowol ihre eigne Ruhm und Nutz der Erb Amitcr. Glori, als die gemeine Wolfahrt desto höher und ansehnlicher empor, je stattlicher die lebendige Marmel-Seulen sind, womit sie dieselbe unterstützen und gründen, nemlich mit treuen, festen, hochverständigen Ministern, rittermässigen und tapffern Vasallen. Denn durch gnädige Erkännt-niß wird die Treu befestiget, die Unver-drossenheit gesteisft und unterhalten, die Activitet gerecht oder erfrischt. Darum lassen auch die großmüthigste und tugendhafftigste Printzen vor Andren ihre Müdigkeit und Gnade leuchten; auf daß Jedermann erkenne, was für ein göttliches Feuer in ihrem Hertzen brenne, nemlich die Würde der gntthätigen Belohnung und gnadenreicher Vergeltung. Und gleichwie Gott seine Gnade nicht nur über die Väter, so Ihm treulich dienen, ' sondern auch über die Kinder und Nachkommen dergestalt walten läßt, daß er ihnen wol thut biß ins tausende Glied ; also folgen Ihm hierinn die grosse Herren, welche wie seine Majestät, also auch billig seiner Clementz Spiegel zu sein sich befleissen; indem sie um eines hochverdienten und grund-getreuen Ministers willen die gantze Famili oder den Stamm desselben mit einer sonderbaren Ehre oder Würde begnaden, also, daß ihre Leutseligkeit und Milde auf die späte Nachkommen desselben reiche, und das hohe Ruhm - Gedächtniß jj eines so mildthätigen Herrns zugleich « dabei) immer mit fortgepflantzt und unsterblich werde. Unter solchen Gnad-Erweisungen seynd II die Erb-Aemter in gewissen Reichen und Hertzogthümern der vortrefflichsten eine, wievol nicht bei) allen christlichen Regimentern, sondern bei) den politesten gewöhnlich, bevoraus aber in dem Römisch-Teutschen Reich. Die Türcken und andre barbarischeHäupter beschräncken ihre Würd-Ertheilung mit dem Leben deß bewürdeten Ministers, dessen Tod das bisher geführte Ehren-Amt keinem erblich werden lässt, sondern auch wol das Vermögen, nemlich die Berlassenschafft deß verstorbenen hohen j Officirs oder Befehlhabers dem Suldan in seinen Gewalt liefert. Welches aber fast einem Raube, weder einer billigen Einziehung ähnlicher scheinet. Denn wann der Vater sein Blut oder Mut und Gehirn den Diensten seines Oberherrn opffert, warum soll dann nicht auch sein Kind deß väterlichen Schweisses gemessen, und die redlich-verdiente Güter behalten? Das ist eine tyrannische und ungnädige Gnade, die ihre Bedienten gleichsam zu Schnittern macht, und an stat deß Schnitter-Lohns eine gewisse Quanttität von Garben samten, aber doch zuletzt nach dem Absterben solcher Arbeiter alles miteinander, sowol das Lohn-Korn, als das Getreyde deß Herrns, dessen der Acker ist, auf ihren Korn-Boden führen, und den Erben derselben kein Brod davon zukommen lässt. II Unser Deutschland ist unter der Keyserlichen Regierung deß hochherrlichen Ertz-Hauses von Oesterreich hiermit viel glückseliger; jl man erbet daselbst nicht nur seiner Vorfahren Güter, sondern mancher Orten auch wol die Aemter. Wordurch dann der Re spect und die unterthänige Treu gegen dem Oberhaupt bey solchen Familien je länger je tieffer einwurtzelt, und nicht allein eintzelne Personen, sondern gantze fürnehme Häuser und Stämme zu deß LandesWolfahrt verpflichtet werden. Denn weil alle menschliche Herrlichkeit anders nicht, als eine Blume deß Grases ist; wird der jenige, welcher derselben nicht länger, als er lebt, zu geniesten hat, schwerlich einen so feurigen Trieb zu deß Fürsten und Landes Diensten dardurch gewinnen, als wie der, welcher versichert lebt, daß er sie auch nach seinem Leben in seinen Kindern und Kinds-Kindern besitzen, und seine hohe Amts-Würde unter seiner erblichen Hinterlassenschafft begriffen seyn soll. Dessen ersiht man an vielen Potentaten und Fürsten selbsten ein Beyspiel. Denn Dieselben würden ihrer vorhin schweren : Regierungs-Last keine weitere Centner-I Sorgen noch selbst zulegen, wann ihnen nicht die Hoffnung auf ihre leibliche Erben die Krone oder Fürsten-Hüte zu bringen, einen Stab reichte, worauf sie sich bei) solcher Bürde könnten steuren. L-ie würden sich und andere mancher Unruhe überheben, und kein solches Erdbeben mit ihren offtmals ohnnöhtigen Waffen an-richten, wenn ihnen nicht die Begierde, i ihren erblichen Nachfahren ein erweitertes Reich zu hinterlassen, den Harnisch anlegte. Und obgleich andre den allervoll-kommensten Sieg über sich selbsten erhalten, indem sie ihre eigne Begierden durch Moderation,überwindend kein fremdes Land an sich reisten, sondern mit dem ihrigen sich betragen; schärfst ihnen doch der An- blick ihrer jungen Printzen den Ernst und Fleiß, für den Wolstand deß Reichs oder Fürstenthums, und für die Versicherung desselben. Eben also bebenden auch die so in nidrigern und mittelbaren Würden oder Ehren-Aemtern sitzen, was zur Sicherheit und Blühe sowol ihres Oberhaupts als deß Vaterlands, und auch ihrer selbst eignen Herrlichkeit dienet, um soviel besser und ernstlicher, weil nicht nur ihrer Person, sondern auch ihren Kindern und Nachkommen dran gelegen, daß beydes das Land und der Herr deß Lands treu, fürsorglich, aufrichtig und redlich bedient werde. Geschicht demnach grossen Herren hiebet), wie denen Wasser-Quellen, welche von den jenigen herumstehendenBäumlein, die durch ihre Anfeuchtung lustig grünen, hingegen mit kühlem Schatten bedient, und für der Können-Hitze beschirmt werden. Mit dergleichen Erb-Aemtern seynd auch in dem Hertzogthum Crain unterschiedliche Familien von dem höchsten Haupt desselben vor Alters um ihrer Vorfahren hoher Verdienste willen beherrlichet worden. Wiewol die undenckliche Zeit und Allheit den ersten Anfang solcher herrlichen Erb-Aemter mit ihrem langen Teppicht Der Vergessenheit überzogen und verdeckt hat. Daß sie zur Zeit Der Deutschen Keyser entstanden, darff man nicht zweiffeln. Doch ist es darum nicht gleich unter den allerersten geschehen; angemerckt, die vier höchste und sürnehmste weltliche Ertz-Aem-ter im Römischen Reich, nemlich deß Reichs - Schenckens, Reichs - Marschalls, Reichs-Truchsesses, und Reichs -Cämme-rers, unter den alten Fränckischen und Sächsischen Keysern und Königen annoch nicht erblich gewesen, sondern von den Keysern eignes Gefallens die jenige Fürsten damit beehret worden, so ihnen am liebsten gewest, und die sich ums Reich am meisten verdient gemacht; wie Goldastus Wann die beglaubt a). Keyser Otto der Dritte Eltz-Aemter hat am ersten gewissen Familien diese am etftmid)ä h°he Reichs-Aemter zugeeignet b). Wie* liehm woà dwl Einige aus den iNotis Lugotnetae cj erweisen wollen, daß die Erb-Aemter allbereit unterm Keyser Constantino Magno gewest. Dessen doch die Griechische Scri-denten, Nicephorus, Zonaras und andre, wann sie der nachgefolgten Griechisch-Rö- a) lib. 3. de Bohemia in prine, capit. 8. b) Vid. Freher. Orig. Palatin, part. I, c. 15. c) fol. 88. Valv. IX. Buch. mischerKeyser ihre Jnthronisirung erzehlen, die geringste Spuhr meines Erinnerns nicht blicken lassen. Gewisse hohe Hof-und Reichs - Aemter seynd gewest, aber nicht erblich. Derhalben gleichwie in Deutschland am ersten die Hertzog-und Fürstenthümer zum Erb-Lehn worden, dessen unterm Keyser Conrad dem Ersten bey Hertzog Heinrichen von Sachsen der Anfang gemacht seyn soll; also haben gleichfalls vermutlich die Ertz-und Erb-Aemter in dem Römisch-Deutschen Reich ihren Ursprung genommen. Wiewol diese beyderley mächtig-weit unterschieden; weil denen Ertz-Aemtern ein groß-ansehnliches Territorium oder Stuck Lands beygefügt, welches anderst nicht, als vom Vater auf den Sohn gelangen kann; dahingegen die Erb-Aemter gemeinlich nur in lauter Personal-Rechten bestehen, und entweder gar kein Territorium, oder bey weitem kein so grosses dabey anhängig ist. Es seynd gleichwol auch in Crain nicht alle Erb-Aemter dignitate mere perso- begüterte nales, sondern theils derselben haben auch annexa bona, sive commoda. Also hat das Erb-Schenck-Amt gewisse Güter und Unterthanen, die um Ober-Laybach nechst herum gelegen seyn, und dem Fürst-Eg-genbergischen Hause mit dem Erb-Schenck-Amt gehörig. Ingleichen hat das Erb-Marschalck-Amt ein schönes grosses Frey-Haus gleichsam mitten in der Stadt Laybach, gleich neben der grossen Brucken ligend, welches von dem ältern aus dem Hause der Grasen von Auersperg, welcher den Titel deß Ober-Erbland-Marschalcks jetzo führet, genossen wird. Es ist unter den alten Deutschen Fürsten dieses alsobald, nachdem Sie dieErb-Belehnung erhalten, auch dabey als ein Gesetz aufgebracht, daß ein jedweder regie-I render Fürst oder Hertzog seinen Mar-I schall, Truchseß und Schencken nebenst andren fürnehmen Bedienten am Hofe halten müssen. Nachdem nun unter besagten Keyser Ottone dem Dritten die Erblichkeit der Ertz- Aemter angegangen, und nachmals die Reichs - Erb - Aemter darauf gefolgt, seynd mit der Zeit nach solchem Exempel auch in theils Hertzog-thümern die Erb-Aemter eingeführt worden; damit denen Herren deß Lands besondere ansehnliche Familien absonderlich mögten verbunden seyn, bey der Huldi-I gung und andren Solennitäten- oder 2 Erb-Aemter in Crain und der Windischen Marck. Dieselbe fallen stets aus den Aeltesten deß Stamms. Jetziger Erb- land-Hof- meister. Wann es denen Herren Grafen von Thnrn am ersten verliehen worden. Obrist-Erb- CLmmerer. Aufzügen aufzuwarten, und in Allem ihres Ober-Herrn, von dem sie solchen Glantz empfangen hetten, Ehre zu suchen. Das Hertzogthum Crain und dieWin-dische Marck haben hierinn zweiffels-ohn der vorleuchtenden Gewonheit deß Reichs etlicher Massen gefolgt, und gewisse Erb-Aemter bekommen „als: 1. Das Erbland-Hofmeister-Amt; 2. Oberst-Erb-Cammer-Atnt; 3. Erbland-Marschall-Amt; 4. Erb-land-Stallmeister-Amt; 5. Erbland-Jä-germeister-Amt; 6. Erbland-Steblmeister-Amt; 7. Das Erb-Mundschencken-Amt; 8. Das Erb-Silber-Cammer-Amt; 9. Das Erb-Fürschneider-Amt; 10. Erb-Truchseß-Amt ; 11. Das Erb-Falkenmeister-Amt." Ietztbenannte Ehren-Aemter fallen allzeit erblich auf den Aeltesten dessen einigen Stamms, welchem diese Erb-Würde aus Oberherrlichen Gnaden angepslantzt ist, auch daran bißhero unversetzt und gleichsam unverwelcklich blühet. Gestaltsam auch deßwegen, wann eine Landsfürstliche Huldigung vorgeht, allezeit der ältere das Amt administriren muß. Unter was für eines Oberhaupts Regierung solche Crainerische Erb-Aemter am ersten angestifftet worden, lässt ihr die Verborgenheit aus ihrem tuncklem und finstrem Schoß nicht heben, noch ans Licht bringen, sondern hat es in dem Alterthum so tieff versteckt, daß es keine Nach-fuchung hat antreffen können. Soviel tch * aber habe finden mögen, will ich all-hie nebenst denen Personen, die jetzo zu unserer Zeit in diesen Ehren - Aemtern storiren, hiemit anzeigen. I. „Das Erb - Land-Hofmeister-Amt" bekleiden zu dieser Zeit die Grafen von Thnrn. Man weiß, daß dieselbe über hundert und etliche Jahre in Crain sehr mächtig und gewaltig gewest. Und ist solche Erb-Land-Hofmeister-Würde Herrn Acha-zen Grafen und Freyherrn von Thnrn, und seinen Herren Gebrüdern von Ertz-Hertzog Carolo Erstens verliehen worden im Jahr 1577 laut der Intimation de Dato 15 Octobris 1577. a) II. „Das Obrist-Erb-Cammer-Amt" haben bey diesen Läufften die Herren Grafen von Aursperg. Der Erste, so unter denselben diesen Titel geführt, ist Eng el-h a r d u s von Auersperg ein Sohn Theo- o) Not. Provinc. baldi, welcher im Jahr 1466 zu den Engeln gegangen. Und weil dieser das Schloß Schönberg gerenovirt, läfft sichs ansehn, als ob dieses Erb-Cammer-Amt von denen abgestorbenen Herrn von Schön -berg ums Jahr 1450 auf die Grafen von Auersperg gekommen sey. III „Der Erb-Land-Marschall" führt die dritte Erb-Würde. Welche was sie für Amts-Verrichtungen erheische, scheint einiges Berichts benöthigt zu seyn. Dieses sein Amt bringt mit sich, daß Er neue Landleute oder Lands-Mitglieder (das ist Glieder oder Personen der Ritterschafft) wähle, wann sie dazu geschickt seynd, jedoch mit Einwilligung der Stände und Provincialen (oder Landleute.) Er berufft gleichfalls die Stände und Landleute zum Land-Tage, und benennt dazu den Tag; proponirt darauf deß Land-Fürstens Begehren und die Verändrungen der Aemter, sammlet eines Jedweden Votum, der dem Landtage gegenwärtig beywohnet ; und macht endlich den Schluß nach den meisten Stimmen. Er thut den Vortrag wegen derer Gnaden, Präsenten und Geschencke, so aus gemeinem JÉrario oder Land-Kasten von denen versammleten Ständen auf dem Landtage bestimmt werden; dabey auch der Lands-Hauptmaun sitzet, und am ersten votirt, nach ihm die Andren, und zwar in solcher Ordnung, daß die Geistliche und Weltliche eins um andre ihre Stimme von sich geben. Eben durch Ihn wird auch sonst Alles auf dem Landtage angebracht, was Jemand von den löblichem Land-Ständen verlangt. Gestaltsam ein Solcher Ihm, dem Land-Marschalck, seine Bittschrifft überreicht. Welcher dieselbe bey dem Landtage dem Land-Secretar giebt, daß dieser sie überlaut ablese. Alsdann thut der Land-Marschall die Umfrage an die gegenwärtige Herren und Landleute (das ist, an die Freyherren und Ritter) und nimt eines Jedweden Stimme nacheinander ein. Worauf den mehrern Stimmen der Schluß folget. Ohn diese werden auch sonst alle andre Sachen durch den Land-Marschall proponirt. Wer im Herrn-Stande, oder von der Ritterschafft ist, der darff sicher zu allen Landtagen kommen. Die andre Edelleute aber oder nobilitirte Personen müssen abtreten. Diesem Erb-Land-Marschall-Amt ste- Dcr Erbland Marschall Seine Amts-Verrichtungen. Wie die Vota aus dem Landtage nacheinander gehen. Wer zu dem Landtage milgezogen wird. Wer dem Erbland-Marschall-Amt jetzo vor stehe. Erbland-Smll- Meisterschaffi. Fünfs Haupt-Zweige best Lambergischen «tamm- Baums. Wem Ertz-V-rtzog Carl dieselbe geben. ge- Erbland- Zcigermeister- Amt. hen gleichfalls dieser Zeit die Herrn Grafen von Auersperg vor. Der erste von Aursperg, dem diß Amt aufgetragen ward, war Johannes von Aurfperg, Volckhardi Sohn Schönbergt) cher Lini, und wie mir * nicht allein der alte Aurspergische Stamm-Baum, sondern auch der vom Schönleben aufgerichtete neue bezeugt, so hat sich solches unterm Keyser Friederich dem Vierd-ten nms Jahr 1450 begeben. Welches uns nicht unfüglich auf die Gedancken leitet, daß eben sowol diß Amt gleich dem vorigen, nachdem das Geschlecht und Stamm der Herren von Schönberg durch den Tod gantz ausgewurtzelt, auf den Aurspergischen Stamm verpflantzet worden. IV. „Das Erb - Land - Stallmeister-Amt" bewürbet heut die Herren Grasen von Lamberg. Deren Stamm-Baum sich in fünff Aeste oder Zweige und Linien hat ausgebreitet. Die erste Lini schreibt sich zum Unterscheide von Orten egg, die andre vom Stein und Gutten-berg; die dritte von Saun-Stein; die vierdte von Rottenpüchel (oder Rotenbüchel), die fünffte von Poppenberg. Hiervon seynd die beyde letzten Linien allbereit gantz verblühet und ausgestorben. Die drey übrigen aber noch im Flor. Unter solchen drehen hat diezweyte Lini, nemlich der Herren Grafen von Lamberg zu Stein und Gutenberg an-jetzo das Amt, und zwar, wie mich die alte Schrifften unterrichtet haben, schon bet) zweihundert Jahren. Das Erb-Land-Stallmeister-Amt hat Ertz-Hertzog Carl zu Oesterreich den 17. Aprilis 1566 auf Herrn Jacoben von Lamberg und seinen Sohn Hanns Georgen gewidmet, Ferdinand der Dritte damit auch Herrn Johann Maximilian Grafen von Lamberg, und Leopoldus 1. jetzo regierender Keyser damit abermaln beyde Linien, als die Ortenegg-und Ottensteinische, in der Person jetztgedachtes Herrn Johann Maximilian, und die Stein-und Guttenber-gische in Person Herrn Hanns Georgens Grafens von Lamberg, (welcher von an-angs-gemeldten Herr Jacoben directe ab-tammet) belehnt, besage letztmaligen Le-jens'Brieffs, so datirt 27. Aprilis 1662. V. „Das Erb-Land-Iägermeister-Amt" steht dieser Zeit denen Herren Grafen Kihsl zu. Der erste, den ich * bey dieser Amts-Würde im Nachsnchen gefunden, ist gewest Herr Georg Khiesl Freyherr zu Kaltenbrunn, Land-Bizdom in Crain, Erbland-Iägermeister in Crain und der Windischen Marck. Derselbe hat im Jahr 1592 solche Aemter besessen. Ob er aber der Allererste seines Geschlechts, oder vor ihm schon ein Andrer dazu gelangt, oder wann diese Famili damit beehret sey, hat mir kein Buch noch Schrifft sagen können. Vermutlich aber seynd die Herrn Grafen von Dietrichstein vor den Grafen Khiesl dieses Amts habhafft gewest. Denn man li) et beym Bucellino diese Worte: Mauritius à Dietrichstein, Dominus in Wal-tenburg, & Pizelstetten, Pincerna hte-reditarius Carinthiae, venationum Praefectus in Carniolia. „Mauritius von Dietrichstein, Herr in Wattenburg und Pizelstetten, Erb-Schenck in Kärndten und Land-Jägermeister in Crain rc." b) Weil nun jetztgenannter Author diesen Herrn von Dietrichstein ins 1552. Jahr setzt, steht daraus abzunehmen, daß die Grafen von Dietrichstein vor den Grafen Khiesl dieses Erb-Amt gehabt. Weil auch die alte Oberbürgerische Schrifften soviel Nachricht geben, daß im Jahr 1332 die Herrn von Altenburg dieses Amts Besitzer gewest; erkennt man daraus, daß denen von Dietrichstein schon lange zuvor andre Herren in diesem Amt vorgelebt. Besagtes Geschlecht aber derer von Altenbnrg hat allbereit vor vielen Jahren ein Ende genommen. VI. „Das Erb-Land - Stäbl - Meister-Amt" tragen an jetzo die Freyherren von Egk. Wann ihnen aber solches Amt ertheilet worden, ist nicht betäubt. VII. „Deß Erb - Mund - Schencken-Amts" Besitzer seynd jetziger Zeit „die Fürsten von Eggenberg, Hertzogen zu Cromati." Wann sie darinn angefangen, Hab ich nicht gefunden; aber aus den alten Schrifften erscheint soviel, daß noch im 1518. Jahr die Herren von damit beamtet gewest; welche aber alle der Tod dieses Amts enterbet hat, indem er ihr gantzes Geschlecht ausgelescht. Das Erb-Schencken-Amt in Crain und auf der Windischen Marck samt allen dessen Gerechtigkeiten, Freyheiten, Präeminenzen und Regalien, wie es vor diesen die von Tschernembl gehabt, ist von Ferdinando II. Herrn Hanns Ulrichen Fur- ti) MS. Lemberg. b) Buoellin, in part. 2. Germ. Erbland- Stiiblmeister Amt. Erb-Mund- Schenck-Amt ‘Sp erg XBu denen (SrbctmWern qehöriq. . „ > 481 o.&ggenßerq. p. Machen 1 Part ft. J{(/z/aner. <7\/iiseC p.lfcimfierg ^anizpCČi. Saurem Erb-Silber- Tammer-Amt. Erb-Vor- schneider-Amt. Erb-Truchseß- Amt. sten zu Eggenberg Anno 1622 aus eigener Bewegnuß verliehen worden. Die Intimativi! ist datirt 11. Februarii 1622. Wobey zu mercken, daß die Resolution nicht sagt, daß die Herren von Tschernembl damalen abgestorben; sondern sie braucht diese Formalien : „Dasjenige aus bewussten Ursachen verledigte Erb-Schenck-Amt. a) VIII. Das „Erb - Silber - Kammer-Amt" haben heutiges Tags die Herren Grafen „Kazianer von Kazenskem;" und hat selbiges das Erste mal, Herr „Johann Herbert Kazianer," Graf von Katzenstein von Ihrer Römisch-Keyserl. Majestet Leopoldo dem Ersten im Jahr 1672 da er Lands-Hauptmann zu Görtz und Lands-Verweser in Crain war, erhalten, vor seiner Zeit hats keiner in Crain gehabt. IX. Mit dem Erb-Vorschneider-Amt seynd heutiger Zeit die Herren Grafen Saurer von Anckenstein versehen. Die Zeit zu welcher man sie am ersten damit installirt hat, ist mir unerfindlich. X. Deß Erb-Truchseß-Amts pflegen jetzt die Herren von Hohenwart. Wie lang es ihrer Famili gestanden, hat mir bischero noch keine Schufst können anzeigen. Allein haben wir doch aus unterschiedenen alten Schrifften so viel Berichts, daß vorzeiten a) Kot. trovine. die Herren von Kreyg und nachmals die Herrn von Tschernembl in diesem Amt gesessen; als Herr Friederich von Kreyg ist Erb-Truchseß in Crain gewest Anno 1295; ingleichen Conradus von Kreyg, der eben so wol diesem Erb-Ehren-Amt würcklich vorgestanden, aber besorglich am letzten; denn wie man 1339 gegehlt, ist diß Geschlecht von der Zahl derer, die da leben, gantz ausgeschlossen, und hernach diß Amt auf die Herren von Tschernembl verrückt; angemerckt, im Jahr 1463 Caspar von Tschernembl Ertz- Truchseß in Crain gewest. Nachdem aber diß Geschlecht auch aufgehört, seynd die Herren von Hohenwarth an diese Erb - Ehren - Stelle getreten. XI. Deß „Erb-Falckenmeister-Amts" Vorsteher seynd gegenwärtiger Zeit die Herren Panizolli, Freyherrn; nachdem dieses Amt Anno 1631 Herrn Octavio Panizoll Freyherrn von Altenburg, zu Lehn gnädigst ertheilt und verliehen worden auf Ihn und seine absteigende männliche Erben. Der Aelteste kann sich allezeit Obristen Erb-Falckenmeister nennen. Vor diesen hat kein Andrer solches Amt in Crain gehabt. Die Jntimation ist den 30. Octobris 1631 datirt. 6) 6) Kot. Prov, Erb-Falcken-meister-Amt. Sihe die Wappen im N. 481. Wem cS erstlich verliehen worden ®as Hl Eapittel. Von den Land-Hauptleuten insonderheit wie sie nacheinander in Hertzogthum Crain regiert haben. ìnhcilt Bemühungen dess Fand-Rauptmaiins in Crain. RefidenZ und Wohnung defls Fand-Hauptmanns. Rechts-Rachen, so der Jand-Hauptmanit Ihm felbflen Vorbehalt m entscheiden. Unterscheid maischen dem Fand-Recht und Dos - Recht. Taxirung der Injurien. CrZeklung der Fands-Hautmänner in Crain, biss auf den vier und vierzigsten. Nor der Orfierreichischrn Regierung fenu d wenig Fands-Hauptleute behandt. Dren Jands - Hauptleut vor der Oesterreichischen Regierung. Der Fands - Hauptmann Rudelinus. Castellali und Jands-Hauptmann vormals eins. Ulrich Rehenchcns Wel. Was die unterschiedliche IahrZahic, ben manchen Amts-Personen atthie bedeuten. Raassbrrg wird von den Fanbachern eingenommen. Der Rtadt Faybach wird die Richter-Wahlstrittig gemacht. Patent, wegen def's Meer -RaltZes in Rrain. Fands-Rauptiitanns in Crain Tochter wird Rönigimt in Ungarn und Rühmen, auch überdas Römische Rcy’serinn. Niederlage der Türchen ben Rudolsswerth. Die Craitter heißen den belagerten Reuser Friedrich entsetzen. Hohes Alter der Rohemuarttfcheit Sfamiti. Türchen werden Zurück getrieben. Fanbach empsiiht die Ijrenheit der Rurgermeistcr-Wahl. Ausrichtung der R. Christophs Gesellschaft. Crstnder solches (Ordens. Dess Rtißters eigene Beschreibung hievon. Die Artiche! und Regeln selbiger Gesellschaft. Rtraffe wider das Mucken und Gottslästern. Ramen der Gesellschafter def's R. Christoph-Ordens. Orden der Mistigkeit. Was Reuser Friedrich für ein Ordens-Zeichen der Mistigkeit geführt. Renfers Maximiliani Wahl-Rpruch. Wie der R. Christophs-Orden hernach eingegangen. Jener Trinck - Orden. Reuser Maximilian schreibt einen Orden aus. Was für Personen aus Crain da.Zu erschienen, (fraine-rischc Abgeordnete auf den Reichstag Zu Ausburg. Der Fands-Rauptmann Johannes von Auersberg verliert fielt aus der Welt. Fand-Hauptmanns RaZianers Ginfall ins Türchifche. Derselbe verliert dem Rönige Ferdinand ritte Rchlacht. Rontmt darüber in Ungnade und (Sefängttifs. Reine entschuldigungs - Rchristt an den Röttig. Cr entwischt aus dem Gefängnis. Wird erstochen. Rein Grab und nachdenchtirhes Rinn-Mid drauf. Dess Römischen Röttigs OrdonantZ, für die Bürger Zu Fanbach, wegen ihrer Gefangenen. Ritterliches Verhalten dess Fattd-Bauptntanns Iicolai IurisfchitZ, wider die Türchen. Reloltmtng seiner Dalo. IX. Buch. Deß Land-Hauptnianns in Crain Bemühungen. Die Residentz und Wohnung deß Land-Hauptmanns. Rechts-Sachen, so der Lands-Hauplmann ihm selbsten vorbehälk. evor wir zur Erzehlung derer Herren schreiten, welche hiebevor >als Landhauptmänner in Crain !Ldas Regiment geführt, erachte I ich eine Nothdurfft zu fehlt, daß A man allhie zuforderst etwas aus-F führlicher, weder gleich anfangs » >' im ersten Capittel dieses Buchs gescheht:, allhie berichte, mit was für Geschäften Derselbe sich hauptsächlich bemühe. Seine Wachsamkeit muß sich zu allen wigtigen Angelegenheiten deß Landes mit steter Fürsorge bemüssigen lassen, die Landes -Wolsahrt uno Conservation immerzu in scharfsichtigen Augen tragen, und aller Enden darauf anzielen, daß Jedwedem das Seinige zugeeignet, und die Gerechtigkeit gehandhabet werde, auch die Landleute (Provinciales) in Ruhe und Frieden miteinander leben mögen. Dannenhero Er nach der Sachen Manchfaltigkeit auf unterschiedlichen Tribunalien oder Gerichts-Stühlen sitzet. Dieses Amt wandelte vormals in gewisser Frist von einer Person zur andren, die solches auf bestimmte Zeit und bedielte Jahre führte; wie heut die Negierung eines Potestà bey den Benetianern. Anjetzo aber steht einem Landshauptmann sein Ehren- und Regierungs-Stuhl auf Beliebung deß Landfürstens schier unverrückt, solang er lebet. _ Die Residentz deß Landhauptmanns ist eigendlich die Burg zu Lahbach; aber in diesem Jahr-Hundert residirt er mehrer Bequemlichkeit halben in der Stadt, nicht weit vom Landhause, allwo die Rechtsund Gerichts-Sachen behandelt und ver-abscheidet werden; denn sein Amt vermag, daß Er beh allen Rechts-Verfahrungen Präsidire und im Gericht den Ob-Sitz einnehme. Weil aber der Rechts-Händel eine fast unzehlbare Zahl ist, also daß Ihm tool alle Tage deß gantzen Jahrs drauf gehen würden, so Er sie allemal anhören sollte; muß Ihn, wie im ersten Capittel gemeldet worden, der Land-Verweser entsetzen, und einen grosien Theil der gerichtlichen Rechts-Verhör auf sich nehmen. Der Landhauptmann behält derwegen für sich solche Sachen, die am leichtesten und geschwindesten sich erörtern lassen, als solche nemlich, welche (Shr_ und Glimpfs oder Schimpfs und Beleidigungen, Vergleichungen und Verträge, wie auch die personal-Berwirckungen der Landleute und ihrer Diener betreffen, imgleichen solche Schuldsordrungen, die sich nicht über dreh-ssig Gülden belaufen. Die übrige Streit- und Klag-Händel, so in dem öffentlichem Land-Gericht vor-und bißweilen in zehen Jahren nicht zum Ende kommen, schlichtet und richtet Er entweder selber, so Er will, oder sein anwaltlicher Richter und Stell-Bertreter oder Lands-Verweser. Dannenhero werden die Gerichte in Lands- und Hof-Rechte unterschieden, in jenem, nemlich im Lands-Recht, werden die Schulden, Creditir und Verleihungen, die Obligationen zwischen denen Landleuten (oder Rittersleuten), die Curateli: oder Vormundschaften der Ger-haben, die Testamenten, Lehn-Gut-Sachen und Rechnungen untersucht und erkennt. Das H of-Recht aber spricht in den Vergewaltigungs - Händeln, Ehr - Verletzungen, wie auch andren Injurien, so einen Rüg nach sich ziehen. Von diesem Hof-Recht ergeht keine Appellation noch Restitution, sondern wer hier verliert und Sachfällig wird, dem mag nicht wieder aufgeholfen werden. In diesem Hof-Recht wird eine Gewalt-Thätlichkeit oder Injurie auf 50 Gulden oder 100 Gulden, oder auch wol nach derselben Bewandniß auf 100 Thaler tapiri, ohn die Expensen und Schaden. Man kann nicht wol auf^ die Spnhr kommen, was vor der Oesterreichischen Regierung Crain für Landshauptleute gehabt; angemerkt, sowohl die vielfältige Unruhe der Zeit, als die lange Zeit selbst mit ihrem Alles endlich ausleschendem Schwamm oder mit den vielfältigen Kriegs-Stürmen darüber gefahren; wodurch sich gemeinlich viel alte Nachrichten und Urkunden in die Vergessenheit zu verstreuen pflegen, oder auch wol die Leute, welche beh so trüben und rauhen Kriegs-Läufften leben, verunlustigt, und von Anzeichnung solcher Sachen, daraus die Nachkommenschaft dergleichen Kundschaft erreichen könnte, abgeschreckt werden. Denn wann Alles durch- über- und untereinander geht, vergeht insgemein auch wol curiösen Leuten Mut und Lust, für die Nachwelt dißfalls so genau und fleissig zu sorgen, daß sie ihr eine vollkommene Nachricht von allen Amts-Personen, so in damaligen Tagen solcher trübseligen Zeit die- Der Unterscheid zwischen dem Landsund Hof-Recht. Taxirung der Injurien. Bor der Oesterreichischen Regierung seynd wenig Lands-Hantleute bekandt. Drey Lands-Hauptleut vor Desterreichischk ^Verung. Der Sands-Hauptmann •Kudelinus. 1261. Kastellan und "nd Haupt-Mann vormalr ein z. fer oder jener Amts - Würde vorgestanden, sollten hinterlassen. Und gleichwie mit dem hochsteigendem Hause Oesterreich auch die Geschicklichkeit, Wissenschafften und Künste immer höher gestiegen; also seynd sie vor dessen Regierung in ziemlicher Niederlag gelegen, und also auch zugleich die historische Federn von keiner sonderbaren Sorgfalt, Alles so völlig auszuführen, erhoben worden. Ob aber schon mancher Orten sich unverdrossene Männer gefunden, welche das Gedächtniß der fürnehm-bewürdeten Leute ihren Schrifften einge-setzet; seynd doch solche auch durch man-cherley Zufälle verfället, und der Posteritet zum Nachtheil gantz verlustig worden, auch die mit derselben Gedächtniß - Schrifften versehene Archiven durch Feuersbrünste vertilgt; Massen in dem Archivo Einer Löblichen Landschafft in Erain vor etlichen Jahren die ältesten Acta und Schrifften im Rauch aufgangen. Zugeschweigen, daß Gott selbst bißweilen mancher Personen Gedächtniß durch sonderbare Schickung ausrottet, nemlich derer, die bey Ihm im Register der Ungerechten stehn. Welche unter diesen Ursachen die ältere Lands-Hauptleute in Erain ins Verborgene begraben und unerdencklich gemacht habe, ist uns verborgen. Diesem nach können wir vor der Zeit solcher glor-würdigen Regierung, bey welcher der Adler die andre Federn nicht verzehrt, sondern vielmehr genährt, begnadet und durch Begnadung vermehrt hat, von keinen andren Crainerischen Lands- Hauptleuten etwas verspühren, ohn allein von diesen dreyen, so wir hiemit benennen. Der erste unter denselben ist in unserer Wifsenschafft Rudelmus von Pierbaum. Denn einen älteren als diesen Hab ich * nicht finden können. Dieser, den mir eine geschriebene Wienerische Chronik hat entdeckt, ist ums Jahr 1261 in Crain Lands-Hauptmann gewest, und hat sich in den zweyen nachfolgenden Jahren unterschrieben Castellanus zu Laybach. Ist also dazumal Castellan und Lands-Hauptmann Eins gewesen, weilen die Lands-Haupt-leute vor diesem allezeit in dem Lands-Fürstlichen Castell oder Schloß Laybach residirt, haben sie sich auch Castellanos genannt, a) II. Der Andre Lands-Hauptmann in Crain ist gewest Ulrich von Dürrenholz, a) MS. Chron. Vienn. und vom Könige Ottacker (oderOdacker) eingesetzt. Welcher Odacker nebenst dem gantzen Kärndten auch Laybach und Crain eingenommen. Diesen Lands-Hauptmann aber, nemlich den Ulrich von Dürrenholz, hat der Tod im Jahr 1271 aus der Welt gerissen ; sintemal er damals wider die Ungarn streitend vor dem Feinde geblieben, b) III. Der dritte Lands-Hauptmann hieß Ulrich Schenck von Habsbach (oder, wie Andre schreiben, von Hauchsbach.) Diesen trifft man in solcher Würde an ums Jahr 1272 und 1273. Man titulirte ihn Ca-pitaneum Carniolise, Marchile & in Windischgräz &c. Hauptmann in Crain, zu der March und in Windischgrätz. c) IV. Mainardus Gras zu Görtz und Tyrol war der Erste, welcher für den Keyser Rudolph die Sorge dieses Landes Crain auf sich genommen. Ob er aber solches unter dem Titel eines Land-Haupt-manns, oder eines Gubernatorn, oder Stathalters gethan, können wir wegen gebrechender urkündlicher Nachricht nicht entscheiden. So viel versichern gleichwol die geschriebene Urkunden deß Klosters Sittich, daß er im Jahr 1277 zu Laybach im Namen Keysers Rudolphi selbiges Kloster unter seine Protection genommen. Hat also dieser Graf Meinard, wo-ferrn er nicht vielmehr den Character eines Gubernatorn gehabt, unter der Oesterrei-chischen Regierung die Lands-Hauptmann-schafft am ersten betreten d). Und diesem seynd unter höchstgedachter Regierung die nachgesetzte in solchem grossen Ehren-Amte gefolgt. V. Ulrich Graf von Haynburg (welcher sonst auch von Heüenburg und Hauenburg, nach dem Unterscheide der mancher» ley Aussprechung, geschrieben wird), wird für den fünfften gerechnet, und Seiner in etlichen alten Manuscripten bey dem 1278, in etlichen beym 1279-stem und theils folgenden Jahren gedacht. Daher : ber geneigte Leser zu mercken hat, daß, wann allhie bey einem Lands-Hauptmann, oder auch unten hernach bey einigen Lands-Verwaltern, imgleichen bey den Lands-Verwesern, wie auch Lands - Vizdomen und Andren an dem Blat-Rande mehr als eine Jahr-Zahl stehen, solches so viel an-zeigen wolle, daß in unterschiedlichen Ma- 6) MS. Freudent. c) MS. Oberburg, Il d) MS. Sittic. Ulrich Schenckens Titel. 1272. 1273. 1277. 1278. 1279. und folgenden Jahren. Was die unterschiedlichen Hahre bey manchen AintS-Per-sonen allhie am Rande bedeuten. nuscripten Ihrer zu unterschiedlichen Jahren Meldung geschehe. Wie man nun den nechst-vorhergehenden Grafen Meinard zu Görtz und Tyrol im 1277stem Jahr mit einer öffentlichen Verrichtung von hoher Authoritet im Namen deß Keysers, beschüfftigt findt, und daraus billig schliefst, er müsse eine hochfürnehme Stelle und Aufsicht im Hertzogthnm Crain bekleidet oder versehn haben, ob man gleich so eben nicht wissen kann, ob solches von demselben in Qualität, oder mit dem Character eines Landshauptmanns in Crain geschehen, also darff man hingegen gar nicht zweifeln, daß Graf Ulrich von Hainburg vom Keyser Rudolpho zum Landshauptmann in Crain gesetzt worden. Dieser ist auch demselben Keyser mit zweyhundert Crainerischen Reutern in dem vierdten Kriege wider König Otto-carn zuHülffe gezogen, welches auch der Graf Meinard zu Görtz und Tyrol mit dreihundert Mann von der Crainerischen Ritterschafft gethan; laut der Urkund-Schrifft des Klosters Sittich. Wiewol in dem Fuggerischen Ehren-iL-piegel gemeldet wird, Graf Meynard (oder Meinhart) sey aus Tyrol mit dreihundert, Friederich und Albrecht die Grafen von Qrten-burg mit eben so viel, Ulrich von Hainburg mit zweyhundert Crainern, und Heinrich von Psannenberg mit hundert Steyrern erschienen. Bey welcher Beschreibung es sich ansehn lässt, als ob vorgedachter Graf Meynard nicht mit Crainern, sondern mit Tyrolern dem Keyser zugezogen, und also dieser Gras Meynard eigentlich kein Landshauptmann in Crain, sondern in Tyrol gewest, ob er gleich, wie vor erwehnt, das Kloster Sittich zu Laybach von Keysers Rudolphi wegen in Protection genommen. Sintemal zu solcher Verrichtung eben kein Landshaupt-mann erfordert worden; weil der Keyser dieselbe auch wol einem Andren, und so gar einem benachbartem Grafen, wie dieser Graf Meynard zu Görtz und Tyrol war, hat auftragen können, und zu solcher Sach eben kein beständiger Minister deß Hertzogthums hat deputirt werden dörffen. Dieser Scrupel hat uns eben bewogen, daß wir vorhin solches in Zweifel gestellt, ob derselbe Graf ein Landshauptmann oder Gubernator in Crain gewest. Das Scheinbarste ist dieses, es seye bemeldter Graf Meynard nicht, sondern dieser Graf Ulrich von Haimburg der erste Landshauptmann gewest, welcher solche Charge beständig geführt, jener aber nur als Stathalter oder Gubernator oder auch als Marschall diesem Herzogthum auf etliche Jahre vorgestanden. Denn die Historien beglauben, selbiger Keyser habe etliche Herren, als H. Steffan von Meissau in Oesterreich, H. Friedrich von Pet-tau in Steyr, und H. Conrad von Auffen-stein in Kärndten, zu Marschalcken und Stathaltern gemacht. Also hat Er vermutlich auch den Grafen von Görtz auf gewisse Zeit zum Marschalck und Stathalter in Crain ernannt, und dieser sowol aus Tyrol, als Crain, Ihm eine Anzahl Völcker zugeführt. Graf Ulrich aber mag entweder eine andre führnehme Charge in Crain unter dem Könige Odaccar bedient, und hernach vom Keyser die Landshauptmannschafft überkommen, oder diese vorhin auch allbereit unterm Könige Odaccar geführt, und nachmals vom Keyser die Consumatimi drüber erhalten haben. Denn Odaccar hatte nebenst Oesterreich auch Kärndten und Crain samt der Windi-schen Mrack und Portenau an sich und vom Reich abgerissen; welche er aber, als der Keyser wider ihn zu Felde zoch, durch einen Friedens-Vergleich wieder abzutreten genöhtiget ward. Und als er sie hernach auf unglückseligen Antrieb seiner hochmütigen Gemahlinn friedbrüchlich wieder forderte, auch dem Keyser durch seine dazu abgefertigte Botschafft würcklich von neuem absagen ließ; beharreten ersagte Länder an dem Keyser, und gingen daraus ernannte Grafen, nemlich Meynard Gras zu Görtz und Tyrol, und Graf Ulrich aus Crain, mit ihren Truppen zu ihrem und deß gantzett Reichs rechtmässigem Oberhaupt dem Keyser Rudolph. Bey dem auch samt der Victori diese und andre Länder, die bißhero der Veränderungs-Sorge, solange König Odaccar noch im Harnisch stund, nicht entlediget waren, verblieben, nachdem der König in einer Haupt - Schlacht Feld und Erben eingebüsst. VI. Für den sechsten Landshauptmann in Crain zehlet man den Grafen von Or-tenburg; welcher ums Jahr 1300 in solchem Amt gesessen VII. Auf ihn ist gefolgt Stephan von 1 a) MS. Provinc. 1300. Modrusch, als der Siebende ums tausend-dreyhunderst-und neundte Jahr. *) VIII. Der achte war Graf Meynhart von Ortenburg, dessen beh dem tausend dreihundert ein und dreyffigstem Jahr gedacht wird, daß er sovol in der Windi-schen Marck, als in Crain mit der Lands-Hauptmanns-Würde belegt gewest. «) IX. Friedrich Freyherr von Seuneck der neunte ist nicht allein Lands- Hauptmann in Crain gewest, sondern auch in eben diesen Jahren Graf zu Zilly geti-tulirt worden, b) X. Hardeg von Pettan der zehende hat das Schloß Weineck und Jgg gehabt, <0 XI. Einer von Gurck ist der eylsfte Crainerische Landshanptmann gewest. Dessen Tauff-Nam in dem Manuscript, darinn er gesunden, so undeutlich geschrieben steht, daß er gar nicht zu lesen, d) XII. Der zwölffte hieß Nndolph von Liechtenstein, e) XIII. Der dreyzehende war Otto Graf von Ortenburg, welcher im Jahr 1370 zu Reiffnitz mit Tode abgangen, f) XIV. Leuthold von Stadegk, Österreichischer Marschall, war unter den Crai-nerischen Landshauptleuten der vierzehende. Diesen findt man unter Andren in dem Privilegio, welches Hertzog Rudolph der Bierdte zu Oesterreich dem Kloster Ossiach in Kärndten gegeben, da er sich hat unterschrieben; wie er auch gleichfalls unter dem Stiffts-Briefe deß Frauen- Klosters S. Georgen am Langensee in Kärndten steht. Als die Benetianer in Kärndten bey Tarvis, im Canal genannt, eingefallen, und greulich daselbst gehauset, ist dieser Landshauptmann mit der Crainerischen Ritterschafft dem Landshauptmann in Kärndten, Friedrich Welzern, zu Hülffe gezogen. Bon welchen vereinigten Böl-ckern die Venediger mit blutigen Köpffen den Ruckweg lernen, aus dem Canal entfliehen, und der Ihrigen gar viele sitzen lassen müssen. Wie hievon beym Lazio 9) und Megisero etwas mildere Nachricht ertheilt wird. XV. Ulrich Graf von Zilly (oder Cilli) ist der funffzehnde. Dieser Landshaupt- em’ mann hat gleichfalls ein Probstuck der *) MS. Provinc. а) MS. Sittic. б) MS. Labac. & MS. Haselb. c) MS. Gallenb. d) MS. Freident. e) MS. Freident. /) Ex eod MS. g) Lazius de Migrat. Gent. & edictus Megiserus. Tapferkeit abgelegt, indem er mit Hülffe der Laybacher das Schloß Haasperg der scharffen Gegenwehr, so ihrer vielen das Leben geraubt, ungeachtet dem Feinde ab-gefochten, und für den Ertz-Hertzog Albrecht eingenommen. Welcher denen Laybachern ihre Privilegien bestetiget hat b). Diesem Landshauptmann hat Rudolphus, Hertzog in Oesterreich, Steyer, Kärndten und Crain, Graf zu Tyrol rc. Befehl gegeben, daß er die Carthaus Freudenthal bey ihren Privilegien und Gerechtigkeiten ernstlich handhaben sollte. Welcher Befehl zu Wien Freytags nach Dorotheae 1365 datirt worden. XVI. Conrad von Kreyg, der sechzehende Landshauptmann, den man vorzeiten Careng genannt, wollte im Jahr 1374 die Bnrgerschafft zu Laybach mit Gewalt zwingen, keinen Richter ohn sein Vorwiffen zu wählen. Worüber sie mit ihm in Rechts - Strittigkeit geruhten, und etliche Jahre ohne Richter geblieben, so lange nemlich das Recht gewähret. Endlich ist die Sache durch zwölff Geschworne entschieden; und hat im Jahr 1383 Ertz-Hertzog Leopold, als Lands-Fürst, den Bürgern zu Laybach die Macht gegeben, einen Richter zu erkiesen, welchen sie wollten. Bon eben diesem Ertz- Hertzog ist an diesen Lands-Hauptmann Conrad von Kreyg Befehl ergangen, über die Privilegien der Carthäuser zu Freydenthal die Hand zu halten. So geschehn zu Laybach, Pfingst-tags nach Lucae 1377. 0 XVII. Hiernechst fiel die Lands-Haupt-mannschafft auf den Hugo von Tybein, nachdem derselbe zwey Jahre zuvor der erste Hauptmann zu Triest gewesen war. Demselben hat Johannes Pfaltzgras bey Rheim zngeschrieben, er sollte seinem Pfleger zu Reiffenberg dem Nix Eberstriner andeuten, daß er ihm das durch seine Herren Oheim die von Oesterreich zuge-theilte Drittheil zu frieden tiesse, k) XVIII. Es kann aber selbiger Lands-Hauptmann in seiner Verwaltung oder Administration nicht über sünff Jahre geblieben seyn; denn im tausend drey hundert nenn und achtzigstem findet man schon den achtzehenden, nemlich den Grafen Wilhelm von Zilly (oder Cilli), welcher eine kurtze Zeit regiert hat. 0 h) MS. Freydent. Item MS. Lab. Item Landssest. i) MS. Labac. MS. Gallenb. & Freuden. k) MS. Provinc. MS. Hachen. Z) MS. Gallenb. 1 \ 1367. 1374. 1384. Der Stadt Laqbach wird die Richter-Wahl strittig gemacht. 1185. 1188. Patent wefltit deß Meersaltzes. Lünds-Haupt-manng in (Erain Tvcht! wird Königini und Römische Keyserinn. 1392. 1398. Von Anno 1390 ist an Graf Hermann von Cilli, Lands-Hauptmann m Crain, vorhanden ein Lands-Fürstliches General oder Patent von Albrechten, Herzogen zu Oesterreich rc. so gedatirt zu Wien §. Als man sihet Oculi Anno nonagesimo (ist also zu mutmassen, daß es 1390 seyn müsse) daß das Meersaltz in Crain durchgehends in der Oberstrassen biß über den Lecbel an der mittern in die Capel, und an untern biß in die Windisch Feistritz und nicht weiter auch das Saltz von aussen weiter herein nicht gehen solle, als an besagte Gemerci. 18. Oberb. b) Privil. Provinc. & MS. Labac. c) Not. Prov. d) Lands-Handvest. Stern MS. Freuden. e) MS. Hoch. aber selbst im Jahr 1428 das Recht der Natur bezahlen, und entschlaffen müffen. f) XXVII. Im Jahr 1428 hat Crain Ulrich Schencken von Osterwitz zum Landshauptmann gehabt. Welcher sich nicht allein einen Hauptmann in der Regierung deß Landes, sondern auch unter den Bewaffneten im Felde bewiesen; angemerckt, er die Ritterschafft wider die Türcken, bey Rudolphswert ritterlich angeführet, auch dieselbe glücklich geschlagen; wiewol dieses Ruhms der damalige Landshauptmann aus Kärndten sich theilhafft gemacht, als der mit der Kärndtnerischen Ritterschafft zu ihm gestossen, und ihm so kräff-tigen Beystand geleistet, daß die Türcken dem alten Sprichwort Virtus unita fortior est, „Vereinigte Tapfferkeit ist noch eins so tapfer," mit ihren Köpffen Bey-fall geben müssen, g) XXVIII. Nach selbigem Schencken, der dem Tode soviel Türcken geschenckt, ist „Jobst Schenck von Osterwitz" an dessen Stelle in die Crainerische Landhaupt-manns-Würde getreten als der acht und zwantzigste. b) XXIX. Von viesem ruckte diese Eh-ren-Bürde der Landshauptmannschafft auf den Stephan Grafen von Frangepan und Modrusch, den man für den neun und zwantzigsten zehlet. An diesem ist besage der Urschrifft deß Klosters Sittich von Friderico, Hertzogen in Oesterreich, als an damaligen Landshauptmann in Crain im Jahr 1437 ein Monat gelangt, Inhalts daß er nicht zugeben solle, daß die Leute jetztgenanndten Klosters, als darüber er das Jus Advocatise hette, mit unbilligen Sachen beschwert, oder verun-ruhigt würden. In denselben Urschrifften findet sich ein Mandat vom Friderico, dem Römischen Könige, an diesen Landshauptmann von Anno 1443, daß er den Convent zu Sittich solle handhaben, bey dem Privilegio, auf dessen liegende Gründe Unterthanen zu setzen, oder abzuschaffen, nachdem es deß Klosters Nutz erheischet, ff XXX. Noch in demselbigen 1443ten Jahr aber findt sich schon der dreyssigste Landhauptmann Ulrich von Schauenberg oder ischaunburg. k) Daraus zu vermuten, der vorige muß noch in diesem Jahr ent- f) Collect. P. M. B. g) MS. Labac & Megiaer. h) Privil. Cleri, i) MS. Sitile. I k) MS. Hochen. Mderlag der Tiircka bet) Ra-dolphsiverch. 1429 1437. 1443. 1449. 1450. 1451. 1452. weder mit Tode abgangen, oder anderswohin zu einer neuen Dignitet versetzt seyn. XXXI. Gleich im nechstsolgendem Jahr, nemlich im 1444sten, muß Hierinnabermal eine Verändrung seyn vorgegangen; sintemal in selbigem Jahr allbereit ein neuer Landshauptmann in Crain, und zwar der ein und dreyffigste, nemlich Trojanus (oder Doyamb) Graf von Frangepan gewest «). Welches unter andren diese in dem Freudenthalischen Manuscript bey selbigem Jahr begriffene Worte zeugen: Fridericus Caesar Labaci existens, confirmat privilegia Carthusiae Freydenthal. & mandat, ut fratres in iis manu teneantur, à Trojano Comite de Fran-gepan, Supr. Capitaneo Carnioliae. Das ist: „Als Keyser Friderich sich zu Laybach befand, bekräfftigte Er der Carthaus Freudenthal ihre Privilegien, und befahl, daß die darinn befindliche Brüder vom Grafen Trojano. von Frangepan, Landshaupt-iNQiut in Crain, dabey sollten geschützt werden." F) XXXII. Der zwey und dreyffigste Landshauptmann war Georg von Tscher-nembl. Welcher nicht allein in dem Lay-bachischen, sondern auch Freudenthalischen Manuscript zu finden, und zwar in diesem letzten unterm Dato Laybach am Tage der heiligen Petri und Pauli 1450. Da er etliche alte Brieffe dem Prior von Pletteriach authenticiret hat. Der XXXIII. Landshauptmann war Graf Ulrich von Schaumburg, c) Welcher aber, in dieser Dignitet über etliche Jahre nicht gesessen, sondern sich entweder selbst derselben begeben, oder gestorben, oder dieses hohe Amt mit einem Andren verwechselt haben muß. Es scheint der Keyser habe bißweilen einen Landhaupt-mann solcher Negierungs-Last auf etliche Jahre überhaben, und denselben vielleicht immittelst in Gesandschafften, oder wig-tigen Rahtschlügen bey Hofe, oder auch in Kriegs-Zügen gebraucht, und hernach Ihm diesen Platz wieder gegeben. XXXIV. Und so durffte es vermutlich mit dem Grafen Stephan von Frangepan und Modrusch ergangen seyn. Denn es wird nicht allein Anno 1437, 1443 ; sondern auch hernach wiederum Anno 1453 dieses Namens Einer gesunden, der in a) MS. Provinc. V) MS. Frendent. c) MS. Labac. * Crain die Landhauptmanschafft gehabt, woferrn dieser letzterer nicht etwan „Stephan der Andre," zu nennen ist. Es mögen aber gleich eine oder zwo Personen seyn; so würde, wann es schon eben der vorige wäre, selbiger dennoch für den vier und dreyffigsten Landshauptmann zu achten seyn; weil zwischen seiner erst-und nachmaligen Regierung etliche Andre eingeschaltet wären, und allemal ein neuer Antritt geschehen. Wir lassen zwar in der Ungewißheit, ohne gewisse Entscheidung, schweben, ob diejenige, welche mit einerlei) Namen allhie angezeigt werden, an der Person unterschieden oder einig gewest. Denn es kannBeydes wol seyn, daß nemlich bißweilen ihrer zween gleichen Namen geführt, als welches der Gewohnheit nicht gäntzlich ungewohnt, noch zu widern; oder, daß sie die Landhauptmannschafft gewisser Geschüffe halben geresig-niri, nach einigen Jahren aber wieder anzunehmen, erheblich beursacht worden. Unterdessen geht der Vermutung dieses am leichtesten ein, daß ihnen diese Charge mehr als einmal sey aufgetragen. Inzwischen können wir aus einem Keyserlichen Jndult oderBergunst undGnaden-Brieffe, darinn dem Capellan bey S. Fri-delin, so man an jetzo bei S. Lorentzen am Rain nennet, zu Laybach das Recht, auf den Flüssen Laybach und Jgg durch einen einigen Fischer zu fischen, erlaubt wird, gnugsam entzweifeln, daß auch im Jahr 1453 in Crain ein Landshauptmann gewest, der Stephan geheissen und Graf von Modrusch und Frangepan gewest. Denn diesem wird in bemeldtem Keyserlichem Vergunst - Briefe befohlen, daß er dem Capellan darinn keine Hinderniß machen solle. Und selbiger Briefs ist zn Grätz Montags nach S. Aegidien 1453 datirt. d) ^ XXXV. Nach jetztberührtem Grafen Stephan von Frangepan rc. kommet wiederum an stat deß sünff und dreiffigsten Landhauptmanns einGrafUlrich von Schaumburg, so vielleicht eben der vorige, und etwan mehr als ein Mal mit solcher Charge belegt sein kann. Dieser hat den Fundations-Brief deß Bisthums zu Laybach unterschrieben. Und als Keyser Friedrich der Dritte (oder wie Andre, doch aber irrig, wollen der Bierdte) von seinem Bruder Hertzog Albrechten zu Oesterreich und etlichen Landleuten aus dem- d) MS. Oberb. 1458. 1461. 1462. kiffen Tot” Obigen Fürstenthum, wie auch, und zwar belagerten' sürnehmlich von der rebellirendenWiene-n^^nticbriti Aschen Burgerschafft hart belagert war, fehnti die Crainerische Truppen am allerersten zum Endsatz erschienen , und von diesem Landshauptmann Ulrich Grafen von Schaunburg (dafür etliche Schaumberg schreiben) als wie durch ihren Land-Obristen geführt und commandirt worden. Welcher sich auch trefflich dabey gehalten, und hierdurch dem Lande Crain beh allen redlichen Leuten weit und breit ein grosses Lob erweckt a). Wie wir anderswo an gebührlichem Ort einen mildern Bericht hievon zu ertheilen gesonnen. 14,1:1 Der XXXVI. Landshauptmann war Sigmund von Sebriach. 3 n einem Oberburgischen Manuscript wird erzehlet, Keyser Friedrich habe dem Bischoff zu Laybach freye Holtzung zu Herd und Bau, und gleichfalls freye Fischerey mit drehen Fischern auf dem Fluß Laybach, wie nicht weniger das Weid-und Wiesen-Recht verliehen, und zu solchem Ende dem Landhauptmann in Crain, Sigmund von Sebriach, Befehl ertheilt, dem Bischoff einen Platz zur Holtzung und zu Wiesen in der Landshauptmannschafft anzuweisen. Welches Mandat verfasst und ausgefer-tiget worden zur Neustadt, Samstags vor Michaelis Anno 1463. Usu. Nachmals im Jahr 1466 ist erwehnter Bischoff von Laybach Sigismundus, von dem General - Vicario des Patriarchats (nemlich zu Aglar) um der Psarr S. Veits willen oberhalb Laybach angefochten worden, indem gedachter Vicarius, Namens Waraldinus de Nordiis, erstreiten wollen, sie gehörte noch_ zu dem Aglari-schen Kirch-Spiel. Gestaltsam mehrgedachter Vicarius deßwegen sich unterstanden, nicht allein den Vicarium zu S. Beit, welchen das Capittel zu Laybach dahin gesetzt, zu removiren oder abzusetzen und zu verbringen, sondern auch den Landshauptmann, Sigmund von Sebriach, ungleichen den Sigmund von Lamberg zu Stein, als gleichsam Detentores temporalium, (oder Vorenthal-ter der vorhin gepfarreten Güter und Einkommen) samt dem Bischoff, Probst und Capittel zu Laybach mit dem Bann zu schlagen; unterm Dato 14 Augusti 1466 in Cividal &). Daraus dann un- а) MS. Hochenvv. nec non MS Provinc. б) MS. Oberb. Vaio. IX. Buch. schwer hervor blickt, daß selbiger Patriarch ein eyfriger und hitziger Mann müffe gewesen seyn, der gewißlich, wann dieser Handel nicht zwischen Laybach und Aglar, sondern im Garten Getsemane hette müssen ausgefochten werden, dem Hohenprie-ster-$necht Malcho nicht nur eines, sondern beyde Ohren besorglich abgehauen, ja gar dem Hohenpriester wol selbsten im Pallast (wann er nicht allzuscharffen Widerstand zu fürchten gehabt) eins versetzt hette. Geistliche müssen um zeitlicher Angelegenheit willen nicht so hurtig heraus blitzen, zumal wann das Recht noch nicht allerdings klar und aussündig, sondern etwas tunckel und strittig ist. Sie sollen Liechter der Langmut und keine Flammen deß Zorns seyn. Allein Gott findt noch heut bißweilen Thorheit in seinen Boten. Der XXXVIIste Landshauptmann war 1467-„Andreas von Hohenwarth". Dieser An- Alter der dreas von Hohenwarth ist aus dem alten Hohmwanh. Bayrischen Gräflichen Hohenwartherischen Geschlecht gewesen. Und ob zwar Lazius will, daß selbiges Geschlecht völlig abgestorben, so ist doch solches nur also zu verstehen, daß es in Bayern abgestorben, nicht aber überall; dieweil eine Linea dieses Geschlechts längst zuvor in dieses Land gekommen, von welchen Lazius nicht gewusst, sonderlich aber weil sie den Gräflichen Titel verlassen, und sich allein deß Ritterstands schon über *200 Jahr lang biß auf diesen Tag halten und damit begnügen. Von welchem Geschlecht noch etliche in Crain seynd, und hat noch kein Ansehen, daß dieseLini so bald abgehen sollte. Das hohe Alter dieser Famili von Hohenwarth bezeugt der Schönleben in seinen Annalibus Carnioliae, da er gedruckt, es sey Gebhardus, aus der Gräflichen Famili derer von Hohenwart, ums Jahr 994 dem verstorbenem Bischoff zu Regensburg Wolfgango in dem Bisthum gefolgt, und habe um selbige Zeit diese (damals Gräfliche) Famili viel Sprossen ihres Stamms nach Crain geschickt, und manche, so wol im Frieden als im Kriege, berühmte Männer gegeben, <9 Erstbenannter Andreas von Hohenwart ist aber hernach auch Burggraf zu Cilli (oder Zilly) gewest, wie uns die Aurs-pergische Stamm-Reihe weiset. <0 c) D. Schönleben Parte 3. Annalium Carnioliee p. 532. d) "Vid. Genealog. Aurab. 4 Torà Wz im Brach monat 1469fien Jahrs gettilbtnUIU die Türcken in Crain eingebrochen, durch die zween Gebrüder aber, Herren Friedrich und Wolff von Gallenberg ihr Anschlag und Anzug zeitig verkundschafftet worden, hat dieser Landshauptmann samt dem Lands-Vizthum und Wilhelm von Aursperg geschwinde zwantzig tausend Mann auf den Fuß gebracht, und selbige dem Erbfeinde unverzagt entgegen geführt. Wie aber die Wölffe Lunten gerochen, die Türcken, sage ich, einen so starcken Anmarsch erfahren, seynd sie behände zuruck gewichen. Massen hievon an einem bequemem Ort mehrere Ausführlichkeit gegeben wird a). Gleichwie aber das Glück der Tapfferkeit nicht allemal getreu bleibt, also hat es nachmals auch diesen tapffermütigen Lands-und Feld-Hauptmann endlich verlassen und den Türaen in die Hände geliefert, die ihn, wie man vermeynt, umgebracht, wie an seiner Stelle soll erzehlt werden. 1470 Der XXXV IHste Landshauptmann war wiederum Sigismund von Sebriach, als welcher mit dieser hochansehnlichen Hauptmanschafft zum zweyten Mal beherrscht worden, und dieselbe nicht eher nidergelegt, als biß er sein Haupt gelegt. Welches geschehn im Jahr 1482, so ihm das letzte gewest, nach Ausweisung seiner Grabschrift. -/Egidius der Abt in Land-st r a ß, hat unterm Dato Vigil. Nativitatis Anno 1472 eine Zusammen-kunfft ausgeschrieben (expedit literas conventionales), in welchem Ausschreiben er nebenst andren mehren auch die Gegenwart Sigismundi von Sebriach, Oberoder Landshauptmanns in Crain anziehet. Im Jahr 1475 ist vom Keyser Friedrich jetzt - erwehntem Landshauptmann ein Befehl zugekommen, daß er die gefangene Türcken an der Fortification der Stadt Laybach sollte arbeiten lassen, damit dieselbe wider den Anfall der Türcken befestigt, und mit guten Desensions-Wercken versichert würde. Als endlich über sieben Jahre hernach dieser Landshauptmann die Welt gesegnet, hat die Thumkirche zu S. Nicolai seine Gebeine in ihren Ruh-Schoß genommen b), und zeigt noch auf den heutigen Tag seinen Leich-Stein samt dessen Grab - Schrifft. o) MST Labac. und Sigism. von Bircken, im Ehren- Spiegel. „ b) MS. Labac. MS. Aur=b. Lap. Sepulcbral vid. etiam Larius de Migration. XXXIX. Hiernechst ward Wilhelm 1482. von Aursperg, sonst der Reiche genannt, Landshauptmann; von demselben liefet man noch mancherlei) gute und lobwürdige Verrichtungen. Die Stadt Laybach Sat>6,a$ hat Ursach, sein Gedächtniß werth zu hal- UM £ ten, denn er hat den Burgern daselbst Burger-die Freyheit, einen Bürgermeister zu wäh-len, aufs Rahthaus gebracht, und solche Freyheit ihnen mit einer zierlichen Ora-tion überantwortet. Dieser Landshauptmann bezeugt, daß er zwo Schriften von den alten Funda-tionen oder Gestiftet: bey S. Jacob zu Laybach gesehn, am Tage S. Elisabeth, als am 19. Novembris 1487. Derselbige Landshauptmann, da er mer-ckete, daß das Kloster der Minorum Con-ventualium (oder Minoriten-Brüder) einfallen wollte, dabenebenst auch die Disciplin und Ordens-Zucht bey ihnen sehr baufällig, und die Einkünffte dermassen dem Kloster entzogen worden , daß bald nur fünf, bald nur vier Brüder darinn gezehlt wurden, wirckte er bey Keysetlicher Majestät Friderico und dem Provincia! der Minoriten soviel, daß denen Conventualibus die Brüder von derObser-vantz substituirt wurden. Immittelst hat er selbst sowol die Kirche, als den Convent auf seinen Kosten repariren lassen, und von dem Apostolischen Sitz im Jahr 1494 die Confirmation erbeten. Anno 1496 hat der Römische König Maximilian diesem' seinem Landshauptmann in Crain Befehl gegeben, das Kloster Sittich bey seinen Privilegien zu schützen. Nicht weniger dient zur Erinnerung dieses Landhauptmanns der Stiffts-Brieff deß Beneficii 8. Barbarae bey 8. Nicolai zu Laybach, so in Laybach am Tage 8. Ahatii 1499 gedatirt worden ; sintemal er sich auch demselben hat unterschrieben <9, und also in denen zur Gottseligkeit vermeynten Werden nicht geringem Eyfer, weder in ben Regiments-Geschafften erwiesen. Der XL. Landshauptmann in Crain i503. ist gewest, Johannes von Aursperg. Der- 1522-selbe hat im Jahr 1503 ein Vidimus I formtet von Bischöflichen und Capitu-lar-Privilebien zu Laybach; auch sonst : nicht nur im Regiment deß Landes, son-I dem auch seiner selbsten sich einen rechten l! c) MS. Aursb. P. M. B. MS. Sittic. MS. Schone. Hauptmann bezeigt, welcher, wie aus seinen Handlungen zu schliessen, den Lastern das Haupt oder vielmehr den Fuß (zur Untertretung) und der Tugend das Hertz geboten, fttatä. Zu seiner Zeit ward von etlichen an-stoph« Gchll- Ähnlichen Herren ein besonderer Orden föafft. aufgerichtet, welchen man die Gesell-oder Bruderschafft S. Cristophs titulirte, sonst aber wol mit allen Ehren, den „Tugend-Orden der Nüchternkeit oder Mäffigkeit" hette nennen mögen; weil er nemlich über dieUnmässigkeit deß Trinckens, zum Ritter zu werden, sich beflissen, und aller Ruchlosigkeit gleichsam den Krieg angekündigt. Ich schätze, dieser Ritter-Orden verdiene einen unverwelcklichen Lob-Krantz; und weil er unserer heutigen rohen und in ruchloser Unmäffigkeit schier ertruncknen Zeit zum heilsamen Verweis dienen kann, auch dieser unser viertzigster Landshauptmann denselben glorwürdigen Orden mit an-und eingetreten, wollen wir aus dem Megisero sowol die rühmliche Stifftung als Regeln desselben anhero verpflantzen, in Betrachtung, daß die Kärndtnerische Chronic dieses Authoris bet) den wenigsten mehr gesehen wird. Wie man zehlte 1517, verglichen sich einige hohansehnliche Personen deß Herrn-irnd Ritter- Standes der drehen Fürstentümer Steher, Kärndten und Crain untereinander, einen neuen Orden einzuführen, Gott und der Mäffigkeit zu Ehren; deß preiswürdigsten Absehns, daß dadurch denen beyden abscheulichen Lastern deß Gottslästerlichen Fluchens und unmäs-sigen Zutrinckens ein Abbruch geschehen, und durch Vorleuchtung mancher hiezu eingeladenen Cavalliers oder andrer ansehnlicher Personen Andren dieser Tugend-Weg zur Nachfolge exemplarisch ange-wiesen werden möchte. ^ch?ben Der erste Erfinder und Angeber desselben war der Baron Sigmund von Dietrichstein, welcher hiedurch auch allein schon ein unsterbliches Namens-Lob mentirle, wann nicht ohne dem auch diese hohe Fa-miti mit vielen Ruhm - Qualitäten sich in dem Gedächtniß der Europäischen, zumal der Deutschen Länder unverwelcklich gemacht hette, und noch immerzu neue Cedern aus seinem Stammhause aufsteigen tiesse. Wir thun diesem ersten Stiffter billig die Ehre, daß wir den güldnen Zweck • dieser Gesellschafft - Stifftung aus seiner eignen damals in Druck ergangenen Beschreibung ohne Eckel für den guten alt-Teutschen Worten vernehmen; welche folgendes wörtlichen Lauts und Inhalts ist: „Dieweil ich Sigmund von Dietrich- D-ß ftiff-stein, Freyherr zu Hollnburg und Win- »S« (fenstern, Erbschenck in Kärndten, Röm. hievon. Keyserl.Maj. rc. unwürdiger Raht, Silber-Cammrer, und Landshauptmann in Steher rc. wargenommen Hab, wie aus erster Einbildung und natürlicher Erkäntniß greulich ist, daß der Mensch als ein vernünfftig eschaffen Ding seinen Schöpffer so aller-ochsten, grösten, und gantz unaussprechlichen, nicht soviel soll in Aufmercken haben, daß er zum wenigsten sein göttlichen auch seinen auserwehlten heiligen Namen überall ehrwürdig, und darum keines Weges eitel noch geringe nenne, will geschweigen Gottes selbs Gesatz der zehen Gebot, so uns zu Freyheit und mehrern Verdien, als die hohen Lehrer weisen, gegeben ist. Fürter die Ursach meiner einfältigen Achtung, woraus solche Unaufmerckung erstlich am meisten entstanden, und durch Beywohnung ander und anderer Menschen bevor der Jungen sich gebrait Hab, und als zu einer Gewonheit die Natur andrent, angewachsen muß sehn, nemlich die Füllereh, so ein Verstopfferin der Sinne und ein Verschwenderin der Gedächtnuß ist, und wie Böses aus Bösem folget; und aber unter allen Unsitten die Füllerey, und zumal die Uberfüllerey das Zutrincken am vordersten erscheinet, und also dem Adel am meisten zuwider ist, der doch ein Vorgang deß gemeinen Volcks sehn soll , Hab ich gedacht: nicht bald, sondern leider gantz lamgsam und träg, nach gespürten mein selbs Schaden, wie solches meines schwachen Vermögens, nachdem ich kein oder schmalen Gewalt Hab, abzubringen und auszureuten wär, und beh mir gefunden, wie etwan der Freywill durch Bermitte-lung einer Gesellschafft aus heimlicher Würckung angeborner Adels Tugend zu Wiederbringung guter Sitten, als seiner ersten Grundvest wenig minder, dann durch etwas Zwang zu bewegen sey. Nach der alt Weisen Sprichworte, daß die Guten meiden das Übel aus Lieb der Tugend. Darum mit zeitigem Raht auch gar fleissigen Erwegung ihr viel der Wolgebornen, Edlen, Strengen, und Vesten Frehe Herren, Ritterschafft und ge- meines Adels der löblichen Fürstenthum Steher, Kärndten und Grain, denen nicht allein vor-und nachgemeldte Meynung gefallen, sondern sich auch selbst darein gelassen, und mit begierlichem Willen solch Gesellschafft zugesagt, auch aller maß, wie die Ordnung begreifst, zu halten gelobt haben; der Namen und Zunamen, wie sie ersten, und dieser hernach weniger Tag, darein kommen, am Ende begrieffen seyn." „Mit hochsleissiger Ermahnung zu allem Adel, daß sie wollen bebenden, ihr ein wenig vorgemeldt löblich Ankunfft die Bürd deß Verstands, auch grosse Noth-durfft unser Zeit, zu welcher beyde grausame Laster Fluchens und Zutrinckens, so gar überhand genommen, was Zorns, Straff von Gott, Übel, Schaden, und Unraths an Seel, Ehr, Leibs und Guts daraus vielfältig erfolget; ist Niemand verborgen, sondern täglichs augenscheinig, zumal behertzigen. Die Wenigen in der Zahl Gebot deß Allmächtigen christlicher Versammlung, auch Keyserlicher Rechten und deß schönen Ebenbilds jetziges unsers Allergnädigsten Herrn und Landssürstens Herrn Maximilian Römischen Keyser rc. von der Person solches Laster das erst, sowol als das ander, nicht allein gantz weit seyn, sondern an der so gar nicht gefunden werden, allein daß es nicht unbillig für übermenschlich und als ein zeitlich Heiligkeit zu achten ist. Dieweil wir sehen, das Fluchen und Schelten gleich als menschlichem Geschlecht angeborn, bey Geistlichen wenig anderst dann Weltlichen, und bey den Jungen oder Kindlein mit ersten Worten erscheinet, und doch eines jeden gütig gehört, darum daß es böß ist zu hören, deß Vernehmens schwerlich, in ihm selbst offenditi: und beleidigt, darbey warzunemmen, wie gütig das sey von unser Kinder wegen, so sie aus unser Selbst-Entwehnung von uns, und unfern Ehehalten nicht sollicher Red auch Zutrincken hören, noch sehen, daß sie in dieselben nit nach hinkommen, stamlen, noch thun, und soviel desto minder solch grewlich Laster an sie wachsen mag." „Demnach haben Wir die Bildniß deß heiligen Marterer S. Ehristoff, und als für ein Zeichen der Gesellschafft unter uns zu tragen fürgenommen, wie dann hinnach etliche Artide! begreiffen und anzeigen werden." „Ein jeder in dieser Gesellschafft mag , ander, ein oder mehr Mann, Frauen oder Jungfrauen, vom Adel unverleimbt darein nehmen, mit der Pflicht nachfolgnndt, doch daß solches beschehe in Beyseyn, und mit Raht zweyer ander von der Gesellschafft. Wer auch also darein kompt, der soll sein I Namen, wo er schreiben kan, sonst durch gedachter Dreyer ein wesenlich auszeichen, und bey ainer oder doch gewisser vergebner Potschafft zum ersten dem Hauptmann zusenden, auf daß sie all in ein Buch geschrieben, und behalten mögen werden." „Mit Fürbittung Sanct Christoffs . unsers Patrons zu Lob der heiligsten un-teilbarlichen Drey und Ainheit auch zu Pflantzung gemeiner Noturfft, Ehr, Zucht, und Nutzs seliglich Amen." Hiernach folgen die Artidel der Ordnung S. Ehristoff Gesellschafft. Ein jeglicher vom Adel, was Tittels oder Stands der ist, so in solcher Gesellschafft seyn will, der soll an eins geschwor-nen Aid statt geloben, daß er die nachge-meldt Ordnung bey solcher seiner Pflicht und nachfolgenden Pönen halten, thun, und zu vollnziehen, verhelffen wöll. II. Und damit man aber erkenn, daß einer in solcher Gesellschafft ist, auch den Aid gelobt hat, deß soll er zu Warzeichen S. Christoffen Bildniß an einer Ketten oder Schnur am Halspinnet, Huet, oder sonst öffentlichen und sichtbarlich tragen, wo aber einer solche Bildnuß nicht sichtbarlich trägt, und so ihn einer seiner Gesellschafft darum beschreyet, als offt das beschicht, als offt soll er mit Wisfen deß Gesellen armen Leuten drey Kreutzer durch Gottes Willen geben. III. Ein jeglicher, der in solcher Gesellschafft ist, der soll, als offt er für ein Kirchen zeucht, und S. Christoffen Bildniß daran gewählt sieht, Gott zu Lob in der Ehr S. Christoffen ein Pater noster ’ sprechen, welcher das nicht thäte, und sich deß in seinem Gewissen bekennet, der soll als offt ein Pfenning um Gottes willen geben. IV. Es soll auch keiner, der in solcher Gesellschafft ist, bey Gottes Leichnam, Marter, Blut, noch seinem heiligen Leiden nicht schweren, dann es hat einer sonst viel ander böser Fluch gnug zu thun; welcher aber das thut, als offt soll derselb ein Gulden Rheinisch fällig zu geben seyn, und die soll der Hauptmann an ihn erfordern, und er ihme die in einem Mo- Regeln dieser Ordens- Gesellschasst. Slrafse wider Fluche" und Gotts» lüstern. nat darnach geben. Wo ers zum sechsten mal thut, so soll ihn der Hauptmann als Gotts-schwerer aus der Gesellschafft Urlauben, und fürder nicht darinn bleiben laffen. V. Es soll auch keiner, der in solcher löblichen Gesellschafft ist, zutrincken, noch jemands zutrinckens anmueten in keinerley Weiße. Wo aber namhaffte Leute ein anmuteten zuzutrincken, so soll ers mit den Worten und nicht anders annehmen. Ich geroart sein, nach Vermögen der Gesellschafft. Alsdann soll er nach seinem Durst, eines geroarten, ungesehrlichen. Als offt aber einer diesen Artikel Übertritt, ist derselb zween Rheinisch Gulden fällig, die soll der Hauptmann an ihn erfordern, und er ihme die in einem Monat darnach geben. VI. Ein jeglicher der in solcher Gesel-schafft ist, wo er ander Gesellen hört: schweren, wie vorgemelt ist, oder sieht zutrincken, oder aber erfert, daß er solches than hat, der soll es bet) dem gelobten Eid, den er also than hat, dem Hauptmann der Gesellschafft ansagen oder wissen lassen. VII. Ob aber einer, mit der obgemelten ; zweyen Stücken einem beschuldigt und an-1 zeigt würde, und er dem Hauptmann an j Aidstadt gelobet, daß er bet) dem Leiden Gottes nicht geschworen noch zutruncken het; so soll er solchen Peen zu geben ledig seyn. Und soll deßhalben kein Verhör noch einer den ändern zu Red halten, noch ein Teil mit dem ändern, weder mit Worten noch Werden in Unguten zu thun haben; dardurch nicht zwischen ihnen Aufruhr und Widerwillen erwachs. VIII Es soll auch ein jeglicher der in der Gesellschafft ist, seinem Sohn, Bruder, noch Freund, den er beh ihme auf und underhelt oder liefert, keines Wegs gesta-ten, daß er bey dem Leiden Christi schwer oder aber zutrincke; Wo man es aber erfert; Er Hab das inner oder ausserhalb dem Haus gethan; Dieweil er also in seinem Brot ist, soll derselb der ihn underhelt dem Hauptmann ein Rheinischen Gülden für ihn geben und bezahlen. Es soll auch ein jeglicher Gesell der es erfert, hört, oder sieht, das bey seiner Pflicht auch ansagen, Ob es aber einer über die Straff deß Güldens mehr thät, so soll ihn der so ihn underhelt, es sey Vater, Bruder oder ein anderer Freund, aus seinem Haus in acht Tagen darnach Urlauben und daraus thun. Er, noch keiner so in der Gesellschafft ist, soll ihn behausen noch Hofen, so lang daß er dem Vater oder Freund, dabey er sich enthelt ein Aid gelobet hat, daß er es nimmer thun will, so mag er ihn wiederum zu ihm nehmen. IX. Ainer der in der Gesellschafft ist, der soll im Land Steyer, noch Kärndten, einem der ein offenbarer Gott-schwerer, oder Zutrincker, wie vor angezeigt ist, zu gütlichen noch rechtlichen Tagen kein Bey-stand thun; Sondern ihme das mit bestem Fueg abschlagen und so viel müglich ist, umgehen, treulich und ohn Gefehr. X. Es soll auch ein jeglicher Gesell, bey seinen Dienern mit Guten und Unguten darob seyn, damit sie ob den Mallen nicht zutrincken; Wo man es aber erfert, daß es ein Diener than hat; für den soll der Herr ein gantz Jahr ein Pfund Pfenning dem Hauptmann geben; Er nemb die vom Knecht oder nicht, oder er leg den, oder dieselben Knecht, als offt es einer thuet, drey Tag und Nacht in ein Kercker. XI. Welcher aber die verfallen Peen nach Erforderung eines Gesellen oder des Hauptmanns in einem Monat nicht gibt, der ist sie hinnach zwisach zu geben schuldig; und darum soll und mag der Hauptmann, die mit Pfantung, Aufhaltung Leibs und Guts, auch ander Zwang von ihn einbringen. Das sollen ihme die gantz Gesellschafft, so in einem Land seyn, so er die ernannet; ein jeder nach seinem Vermögen mit Leib und Gut verhelffen. Auch darumen von Rechten wegen niemands nichts zu thun schuldig seyn, angesehn, das der Ungehorsame gelobet hat, was die Ordnung vermag zu halten und zu volnziehen. XII. All die im Land Steyer in der Gesellschafft seyn, da soll ein jeglicher im ersten Samstag, in dem Hoftaiding, das nechst das nach S. Michaelis Tag würdet gen Grätz, und die in Kärndten am Samstag vor dem Hoftaiding in der Stadt; da es in Kärndten wird, kommen. Allein ihn verhindren dann Eehafft, oder ander Ursachen, die soll er mit seinem Brieff anzeigen. Allda soll ein jeder ein Ort eines Gulden Rheinisch dem Hauptmann geben oder schicken. XIII. Am Sonntag nach obvermeltem Samstag soll der Hauptmann dreyAmp-ter bestellen; eins von Gotts Leichnams, I das ander von der Schidung Unser Lie- J ben Frauen, das dritte in der Ehr S. Christoffen, Zu dem mittern Amt soll der Priester bitten für Lebendig und Todte der Gesellschafft. Die Gesellschafft. Die Gesellschafft soll auch zu dem mittern Amt zu dem Offertorio gen Opffer gehen. XIY. Nach dem Gottesdienst soll die Gesellschafft alle beieinander in einem Hause essen. Solich Mahl soll der Hauptmann bestellen. Und nach dem Mahl sollen sie ein andren Hauptmann der Gesellschafft mit der mehrern Stimm als der Wahl recht ist erkiesen; Alsdann soll der neu Hauptmann ein jeglichen bey dem Aid den er vor gelobet hat, fragen, ob er ein Schwerer oder Zutrincker unter ihnen wüsst, den er noch nit anzeigt hett oder gestrafft war; daß er dann dennoch ansaget re. XV. Der alt Hauptmann soll allen Gottesdienst, auch das Morgenmahl am Sonntag für die Gesellschafft bezahlen. XYI. Die Gesellschafft soll Sechs aus ihnen zu dem neuen Hauptmann verordnen, die mit dem alten Hauptmann sein Einnehmen und Ausgeben raiten, und die Raittung in Geschrifft behalten. Und was also Geld über den Gottesdienst und die Mahl bleibt, dasselbig alles ohn Abgang soll nach Rath deß neuen und alten Hauptmann, und der Sechs in eines oder mehr Spital geben werden; um Seel-Bad effen und trincken, und nicht dem Spitalmeister reichen. XVII Die Gesellschafft, so sie auf obge-meldten Tag beieinander sehn, mögen diese Ordnung mindern und mehren, und wie sie oder der mehret Theil aus ihnen die also machen, das sollen die andren also beh chrett Pflichten halten. XVIII. Welcher aber in solcher Ordnung nicht länger bleiben will, der soll sie em Jahr vor, an obgemeldtem Sonntag dem Hauptmann und der Gesellschafft aufsagen. XV1III. Ob auch einicherleh Irrung zwischen der Gesellschafft sürfiel, also daß einer die Ordnung anders, dann der ander verstehen und halten wolt: Darinn soll der Hauptmann mit der Gesellschafft Erklärung und endlichen Entschaid, thnn; dabei soll es bleiben. Geschehen und geben zu Grätz, im Jahr 1 unsers Christlichen Heils Geburt, Tausent Fünffhundert und tm Siebenzehenden deß Monats Junii, am 22. Tage oder 8. Achatii und seiner Gesellschafft Tag. Hiernach folgen aller Herrn und Edlen Namen und Zunamen, so sich in obgemelte Gesellschafft eingelassen, und dieselbe zu halten bewilliget haben. Herr Hanß von Auersberg, Herr zu Schonberg Landshauptmann in Crain. err Christoff von Scharffenberg. err Hanß von Reichenburg, Hauptmann zu Rain. err Jörg von Herberstein Ritter, althas. Gleintzer, Vitzdum zu Leibnitz. Christoph von Recknitz, Pfleger zuBoit-sperg. Withalm Lamberger. Herr Hieronimus von Enndorff, Ritter und Doctor bei der Rechten. Hannß von Teuffenbach. Georg von Teuffenbach. Franciscus von Dietrichstein. Christoph von Mindorff, Kehserl. Maj. Raht zu Fewstritz. Hanß Hang, K. M. Forstmeister und Amtmann bepder Eisenärtzt. Hanß von Erberstain. Betz von Herbersdorff. Wolfs von Dietrichstein, K. M. Truchseß. fierr Ruprecht Welltzer Ritter, rasm von Künigsperg. Christoff von Künigsperg. Wilhalm von Willanders. Herr Ulrich Abt zu S.Pauls im Laventhal. Herr Moritz Rumpff Ritter. Beit Wellzer, Landsverweser in Kärndten, Hauptmann des Stiffts Gurck. Christoff Wellzer von Eberstain der Aelter. Christoff von Dietrichstein. Christoff von Windischgrätz. Hanß Jdungsperger. Wilhalm von Küendorff. Herr Johann Gehmon, Hochmeister S. Jorgen Orden. Andre Räuber, Vitzthum in Kärndten. Herr Achatz Mogknitzer. Herr Christoff Mogknitzer. Herr Leorhard von Harrach, Verweser in Steher. err Philipp von Trautmansdorff Ritter. Homan von Mosheim, err Wilhelm Schrott, ernhard von Herberstain. Achaz Schrot, Pfleger auf Weitenstain. Sehfried von Windischgrätz. Gall von Recknitz. Wilhelm von Graben. Maximilian Steinpeiß. N. Sarl. Namen der Gesell-schafster deß Ordens S. Christoffs. Doctor Jobst Wellnig, K. M. Rath. Paul Weltzer. Philipps von Wichsenstein. Wolffgang Mager. Christoph von Plumegk. Hanß von Silberberg. Moritz Weltzer. Erasmus von Sauraw, Marschalck. Wolffgang von Sanaw. Bernhard Moßheimer. Dietrich Perner zum Schachen, Pfleger zu Fürstenfeld. Christoff Gloyacher, Pfleger auf Wildan. ; Bernhard von Teuffenbach von Mayrhofen. Jorg von Trubnegk. Christoph von Prangt Bernhard Stadler. Bernhard von Mindorff. Friedrich Paradeyser. Herr Gsoller, Pfleger auf Fedraun. Christoff von Aichelberg. Lamprecht Zäch, K. M. Obrister-Perck-meisterder Nieder Oesterreichischen Landen. Friedrich von Straffaro. Hanß Wolff von Emershofen, Ritter. Wolfgang von Eroltzheim. Andre von Eroltzheim. N. Sasine. Hanß Haimer. Veit Zolner. Panthaleon von Künigsperg. Marquard Zehenperger. Herr Mattheus Stubenfall, Chorherr zu Straßburg. Matheß Teuffel. Matheß Jager. Hanß Vischel. Hanß Weiß. Gewißlich hette dieses Ordens erster Urheber weit besser verdient dasjenige, was der grosse Alexander wünschte, nemlich die sinnreiche Feder deß fürnehmsten Griechischen Poetens Homeri, welche den Helden Achylles, besser als eine Trompet zum Ruhm-Schall seiner heroischen Ritterschafft gedient. Denn die Moderation und Selbst-Uberwindung überwindt alle Überwindungen. Wer seines Muts fauch Magens und Mundes) Herr ist, ist stärcker denn der Städte gewinnt »). Und wer den Fluch-speyenden Zorn bändigen kann, verhält sich ritterlicher, als der mit eigner Faust den grim-Orben urigsten Leuen erlegt. ^affigte“ Es dörfften vielleicht diese ruhm-ver- a) Proverb. 16. dienende Ordens-Stiffter hierhin den Fuß-tapffen deß Ordens der Mässigkeit, welcher allbereit viel Jahre vorher von einem Andren aufgebracht war, haben Nachtreten wollen. Denn das Ansehn solches Ordens hatte zu ihren Zeiten seine Blühe noch nicht allerdings verlohren weil noch kurtz zuvor allererst grosse Herren und Potentaten mit ihrer Einvergliedrung denselben, wie die Edelgesteine einen Ehren-Rock oder Talar (denn welche Tugend ist billiger für ein Ehren-Kleid zu achten, als die Mässigkeit?) begläntzet hatten, unter denen sich auch Keyser Friedrich der Dritte, wie auch sein Herr Sohn, und nach ihm Römischer Keyser Maximilian, befunden. Welche beyde Potentaten das Zeichen solches Ordens der Mässigkeit bey den grös-festen Solenniteten, als einen besondren MssizWi Zierraht, und theurstes Kleinod an der so Keq>er Brust geführt. Wie denn auch insonder- ^ heit jetzt-höchstermeldter Keyser, samt dem jungen Ertz-Hertzogen Maximilian, bey dem Banquet, im Kloster S. Maximini vor der Stadt Trier, dazu Sie der gewaltige Hertzog Carl von Burgund eingeladen hatte, mit diesem vortrefflichstem Ordens-Zeichen erschienen. Welches durch güldne, mit schönen Blümlein gezierte, und Ketten-weise ihnen am Halse hangende Kannen, ausgebildet war; daran unten ein Marien-Bild hafftete, und Alles mit Edelsteinen zierlichst besetzt war. So ^^ni9Ra* hatte auch Keyser Maximilian ihm zu ei- àh<-nem Wahl-Spruch erkoren diese Lehr- Spruch. Worte: Halt Maß in all enD in gen! Eine treffliche, und sowol zur Sicherheit oder Ruh-Stande, als zum Wol-stande unsers Teutschlandes gelingende Sache wäre es, wann alle Deutsche Fürsten und Herren dieses Zeichen zu solcher Zeit da sie zur Tafel gehen, nicht allein am Halse, sondern auch im Halse und im Hertzen trügen, ja! daß alle fürnehme und mittelmäßige Personen, in den Orden der Mässigkeit träten, und sich bey ihren Lustbarkeiten als Glieder solches herrlichen Ordens erzeigten! Gleichwie man aber durch unterschied- Wie der S. liche rühmlich-gemeynte Keyserliche Reichs-Abschiede, dem starcken Gesundheit- Soff nach cinge* einen endlichen Abschied zu geben, auf sangen, etlichen Deutschen Reichs Tagen umsonst angezielt, also ist auch der Zweck dieser denckwürdigen Ordens-Stifftung bald ver-! ruckt, ja zu letzt gar umgerissen worden; Steuer Trinck-Orden. Aehser Ma-pmilian schreibt einen Orden ans. nemlich die Pflantzung Christlicher Erbar-keit, die Erhaltung sowol guter Gesundheit, als Vernunfft, Klugheit, und Verstandes, welche einer ritterlichen Stärcke beste Krafft und Zier sind, und die Verhütung vieler groben Laster; Angemerckt die Füllerey eine Mutter vieler Schande, und der Gottslästerliche Fluch ein Vater vieler Sünden ist. Denn es haben die nachmalige Glieder dieser Gesellschafft nachdem der erste Eyfer erkaltet, sich derselben allgemach entgliedert, durch würckliche Ausbrechung von den Schrancken der Regeln. Denn der Mensch neiget gemeinlich stär-cker zu der Manier dieser ruchlosen Welt, als zu christlichem Wandel. Die Eigenwilligkeit ist der Eingezogenheit von Natur feind; sie will lieber ein wilder unnützer weder beschnittener Reben seyn ; scheuet die Schrancken der Vernunfft und Erbarkeit nicht anders, als wie einen traurigen Ker-cker. Daher werden mit der Zeit der alten Sitten so wenig, und noch wol viel weniger, als der alten aufrichtigen Müntzen. Vor nicht vielen Jahren ist in Crain gleichfalls eine neue, aber weit andre Brü-derschafft entstanden, deren Glieder sich Magistros getitulirt, und wo nicht eben ihre Regeln doch aufs wenigste endlich ihren Mißbrauch denen vorigen gerat) entgegen gesetzt; wie nach dem Sonnenschein, Schatten und Finsterniß einbrechen; sintemal gar bald der Sohn der Semele (nemlich der ehrliche Bachus) sich für ein Mitglied dieser Ordens-Gesellschafft ein-gebnmgen. Denn diese neue Gesellschafft ist mehrentheils in tapffren Trüncken bestanden. Je ritterlicher Einer sich hiermit erwiesen, desto grössers Amt hat man ihm in ihrer Brüderschafft gegeben; wie dann nunmehr fast überall, die stärckste Trin-cker und Weinhelden am ansehnlichsten bekräntzet werden. Vielleicht haben die alte Mahler mit ihrem Pensel, geweiß-oder wahrsagt, und auf die Gewohnheit der heutigen Trinck-Zeiten damit gedeutet, daß sie dem Wein-Gott einen Krantz ums aupt gemahlt. Es ist aber nunmehr diese las-Brüderschafft ziemlich auf die Neige gekommen ; und wollte Gott es wäre überall, von solcher üblen Gewonheit kein ei-nigs Tröpflein mehr übrig! Noch einen andren Orden hat derglor-würdige Keyser Maximilian, zu Jnsbruck, in seinen Erbländern ausgeschrieben, vermittelst dessen sie sich, und das Ihrige könnten und sollten schützen, wider die Feinde, Solches Ausschreiben ist, am 24 May 1518 gestellt. Hierauf seynd die Deputirte aus jedweder Provintz zuJns-bruck zusammen gekommen, und zwar, wegen Oesterreichs Georg von Buchheim, Rudolph von Hochenfeld, nebenst Andren dazu ernannten. Von wegen Crain ist dazu erschienen offt-ermeldter Landshanpt-mann Johannes von Aursperg Herr in Schönberg rc. Bernardus von Raunach, Udalricus von Werneck. Es ereignet sich gleichfalls in dem Buch der Provincia!-oder Land-Statuten daß, als eben dieser Keyser Maximilian, Anno 1510 zu Augsburg einen Reichstag gehalten, damals eben so wol dieser Herr Hanns von Aursberg mit Arnoldo Abten zu Landstraß, Bernardo von Raurach, und Peter Geyern, Raththerrn zu Laybach, von dem Lande Crain, als Abgesandten dahin verordnet, und abgefertigt worden. Nachdem aber dieser tapffre, und emsige Landshauptmann so manche hochansehnliche Verrichtungen rühmlichst abgelegt, und sowol die Tugend-als Ehren-Bahn, wie ein klarer Stern seinen zugeeigneten Himmels-Kreys mit gr off ent Lobe durchgeloffen , hat ihn endlich eine schwartze Unglücks-Wolcke plötzlich verdecket, und der Welt aus dem Gesicht entrissen. Den als er im Jahr 1529 erfahren, daß Wien von dem Erbfeinde belagert wäre, hat er sich mit der Post zu Pferde aufgemacht, und dahin geeilt, aber unterwegens ein wenig von der Land-Strasse neben aus-geritten, und von seinen Dienern verlohrn, also, das er nirgends mehr gesehn worden. Man hielt dafür, er müsste entweder von den streiffenden Türcken aufgefangen, oder von einem Mißgönner und Ehr-Beneider meuchellistig umgebracht seyn «). Wäre er aber den Türcken in die Hände gerahten, würde das Gerücht solches schwerlich verschwiegen haben; wofern er nicht etwann in der Furi nidergehauen, und deß Kopffs beraubt worden. Welches aber dennoch der hinterstellige Rumpfs vermittelst einiger Zeichen, noch wol mit der Zeit entdeckt hette. Zudem wissen sowol Türcken, als Tartern (welche letzte damals am weitesten herumgestreifft) ziemlich genau, zwischen einem ansehnlichen, und gemeinen Reuter zu unterscheiden ; sie wer- a) Genealog. Aursperg, p. 19. Item MS. Oberb. nee non Lands-Handsest. Was für Personen ans Crain dazn erschienen. Crainerischc Abgeordnete ans den Reichstag zn Augsburg. Der Sands» Hauptmann Herr Johannes von Aursperg, verliert sich ans der Welt. 1527 den nicht bald Einen, der allein daher reitet, oder ein Ansehn hat, danider sebeln; sondern lieber gefangen nehmen, und zum Bassa führen. Wäre nun solches geschehen, würde man ihn wol auf eine hoheRan-tzion, und also dem Lande Crain seine Gesangenschafft bald ins Ohr gesetzt haben. Hette ihn sonst aber irgendswo ein Wasser-Pfuhl, oder ein Mörder umgebracht, würden doch endlich seine Gebeine noch wol wieder gesunden worden sehn. Bleibt also dieses das allervermutlichste, daß man ihn menchellistig aus dem Mittel geräumt, und den tobten Leichnam heimlich irgendswo verscharrt habe. Doch kann der letzte und allgemeine Offenbahrungs-Tag allein die Unfehlbarkeit dermaleins erstatten. Der XL Iste Landshauptmann in Crain ist gewest Veit von Thurn «). jjjgÜ Der XLII. Christophurus Räuber, Bischofs zu Laybach. Der hat diese Landhauptmannschafft aber nur zwey Jahre werwaltet. Wozu ihn sonderlich Maria, Königinn in Ungam Äeystrs Ferdinandi deß Ersten Schwester beredet hat, welche alleweile mit ihm eigenhändige Brieffe gewechselt. Angesehn fot che Hand-Brieffe nebst noch mehr andren seiner Schreiben an selbige Königinn annoch vorhanden seynd 6). 1530 Der XLIIIste Landshanptmann war 1537 Hanns Katziainer, Freyherr von Katzen- stein. Im Jahr 1533. ward zwischen Könige Ferdinando dem Ersten, und dem Türckischen Sultan, Solimann zu Con-Fupt- stantinopel der Friede behandelt. Weil «C« I“' "^r bey der Porten von dem Bassa ans hu ins lu Bosnia Bericht einlieff, es wäre ein gros- ^sche. ses Volck aus Crain ins Türckische ein- gefallen, und biß Udwin (vulgò üdbina) gestreifft zu grossem Schaden der Türckischen Einwohner, steckte sich die Friedens-Handlung, und kunnte zu keinem Schluß gedeyen, sondern musste solang Aufschub leiden, biß der allda sich befindende Keyserliche Orator, Herr Hieronymus de Gaza auf Begehren deß Türckischen Keysers aller Feindseligkeiten und Verunruhigungen der Türckischen Grentzen, Namens der Königlichen Majestet diesem Landshauptmann in Crain, Herrn Hansen Katziainer in einem, am 21 Jenner 1533 von Con-stantinopel aus, gedatirtem Schreiben ernst- *ii: o) MP. Gail. 6) MS. Episc. Lab. & Geneal. Aursb. Baio. IX. Buch. lich verboten, und solche gäntzlich eingestellt. Denn dieser resolvirte Landshauptmann hatte solches Heer angeführt, und sich trefflich - wol gehalten. Im vorhergehendem 1532. Jahr hatte Keyser Ferdinand durch seine Regierung zu Wien, diesem Landshauptmann, Johann Katziainer befohlen, bey der gantzen Klerisey zu verschaffen, daß man öffentliche Gebete wider den Türcken anstellte; weil derselbe damals aus Ungarn starck anzoch. Solcher Befehl erging aus Wien, am 10. Jnnii, 1532. Und hatten sich unterschrieben, der Bischofs von Laybach als Stathalter; M. von Lamberg, und T von Aursperg Rähte rc. Es ist auch ein Diploma, vom Keyser Ferdinando, an diesen Landshauptmann so unterm Dato deß 9. May 1533 von Wien aus, ergangen, annoch zu sehen; darinn der Keyser dem Bischofs zu Laybach Christophoro, das Fisch-Recht auf dem Sau-Strom verwilligt, und mehrernanntem Landshauptmann (der Titel lautet, „Unfern lieben Getreuen Hannsen Ka-tzianer, Unsrem Rath und Obristen Feld-Hauptmann Unserer Nieder-Oesterreichi-schen Landen rc.)" befihlt, daß weder er noch seine Nachfolger ersagten Bischofs darinn verhinderlich seyn sollten. Es hat auch eben dieser streitbare Ka-ziainer bey der Türckischen Belägerung der Stadt Wien sich einen vortrefflichen Kriegsmann erzeigt, nachmals aber bey Esseck, da er Oberster Feldherr über die Nider-Oesterreichische Länder war, mit den Türcken unglücklich getroffen und gleichwie im Felde, an der ihm vertrauten Armade, also deßwegen bey Hofe, an der Gnade (wiewol auf üblen Bericht, und also, dem Verlaut nach unschuldig) eine grosse Niderlage erlitten. Isthuansius misst ihm zwar die Schuld bey, schreibt er habe gar zu unbehutsamlich, und zu tieff sich hinein gewagt ins Türckische also, daß viel feste feindliche Oerter ihm auf dem Rucken geblieben, sey auch endlich bey Nacht, ja so schändlich als heimlich davon gestehen, und das Kriegsheer ohn Haupt und Gommando, im Stich gelassen worden. Aber ans folgender seiner Defension-Schrifft, mit welcher er sich gegen dem Römischen Könige entschuldigen, und den rechten Verlaufs anzeigen wollen, erscheint 1533. Der Capaner fällt in Ungnade und wird erstochen. viel ein Andres, und wird darinn mit sehr wahrscheinlichen Umständen dargethan, daß die Schuld hauptsächlich an den Ungarn gehafftet, welche ihn, und die übrige Kriegs-Häupter mit falscher Vertröstung eines unfehlbarlich-nachfolgenden Proviands verleitet, auch bald diesen, bald jenen Ort ihm, als ein Horn der s^ütte vorgemahlt; allwo dennoch hernach die Armee, wann sie dahin gelangt, entweder wenig, oder gar nichts vor sich gefunden; imgleichen daß, beh entschlossener Retirade die meisten Hauptleute seiner Ordre entgegen gehandelt, nnd dadurch die Niderlage herbey genöthiget. Massen solches gemeldte seine Vertheidigungs-Schrifft mit mehrerm er-, zehlet. Welche aus dem, mit seiner eigenen Hand geschriebenem Original abgeschrieben, und allhie beygedruckt worden, und zwar von Wort zu Wort, wie sie in dem schrisstlichem Aufsatze verfasst ist ; aus- ; benommen einige wenig Worte, die das Alter der Schrifft ausgeleschet; nemlich an denen Orten, da den leeren Raum die Tüpffeln erfüllen. Dieselbe lautet aber wie folget: „Allerdurchleuchtigster Großmächtigster König, Allergnädigster Herr." „Daß ich mich biß anher zu E. Kön. Mas. eigner Person nicht gestellt. Und wie sich der Kriegszug im Windisch Land Enlschultt- von Anfang biß zu End, und mit dem toTmftrifim ^digen Abzug begeben gründlich, und nach bqgM-ssmm" Länge verloffen, und ergangen nicht bericht, Niderlage. haben E. Kön. Maj. die Ursachen mehr# nern Theils in meinen Schrifften unter* thänigem rznd hochdemütigem Bitten, so ich E. Kön. Maj. der weiter Verglaitung halben von Sosidt aus gethan, daraus ich mich dann als ein Gehorsamer gestellt, ungezweifelt lauter verstanden, und genä-diglichen vernommen. Dann weil den lai-digen Unfall, der sich in solchem Kriegszug aus der Verhengniß Gottes, und ungezweifelt zu Erzeigung seines göttlichen Zorns über unser Sünd zuegetragen, nie* mands mehrer oder höcher, dann E. Kön. Maj. als Allergetreuisten Herrn, und Batter derselbigen Land und Leuthen beher-tzigen thut, Hab ich in meinem Verstand leichtlich und wol erachten mögen, daß solche Beschmertzung getreues Laidt und Mitleiden, zumal Mein unverhört, und auf meiner Mißgönner ungründlichs Auf* und Ausschrehen, ein nicht kleine Ursach einer groffen Ungenad und Zorns zumal Deß Grasen Johann Cazianers Desmswn und in erster Httz seyn werde, welchen Zorn und Ungnad mir .... armen, E. Kön. Maj. Unterthanen und Diener, aus .... Gehorsam zu fürchten gebührt mir nicht zu Verkürtzung meiner Verantwortung und hoch notdürftiger Darthuung meiner Unschuld , nit klein verhinderlich fehlt werdt, deß ich nicht unbillig betrübt und bekümmert, und der Rach gegen mir besorgt." „So ich aber nun aus E. Kön. Maj. als Allergnädigster gerechter König zu Ausführung und Verantwortung deß so mir durch meine Mißgönner ohn allen Grund zugelegt, genädiglich kommen lassen will, vernommen; so bin ich deß nicht klein, sondern mit dem höchsten erfreut, dann ich mich gar vor niemands auf aller Welt dann allein, E. Kön. Maj. als ein Un* terthan und Diener billig thun soll, zu fürchten Hab, auch hiemit bereit und willig bin, solch Herkommen und Geschieht der Sachen, wie die in Eyl auf das kürtzist gestellt, mit Grund und Wahrheit, samt meiner Verantwortung und Darthuung meiner Unschuld gehört, ob Jemands Wer in der Gemein, oder sondern Personen ichtes wider mich zu klagen, sich zu beschwehren, oder daß durch mich anders als einem ehrlichen gepornem Mann gehandelt, fürzutragen, und mich zu beschuldigen vermeynt, daß ich meinem Amt und Befehl nit ein Genügen than solches wie sich gepürt mit Grund und Warheit zu verantworten, und dermassen abzulainen, daß ich zu Gott dem Allmächtigen und seiner heiligen Gerechtigkeit verhoffe, E. Kön. Maj. und Männiglichen daran wol zu frieden ersettigt seyn, und gründlich bericht werden, daß mir von meinen Mißgönnern im Grund mit allem dem so mir zugemessen, und wider mich ausgebreit unrecht beschehen, bin auch in dem allem der hochtröstlichen Zuversicht, obgleich E. Kön. Maj. ichtes erfinden würden, daß ich an solchen laidigen Unfall Schuld und Ursach hette, das sich doch nach Erwegung meiner nachfolgenden Unterricht darumben mein höchster menschlicher vermöglicher Vleiß gespührt nicht erfinden soll, so würdt doch E. Kön. Maj. in selben von Gott hochgegeben Weißheit, Verstand, samt derselben hochweisen Raht als ein genä-digster, gerechter Mitler guettiger Khunig aus angeborner Güte zu erwegen wissen, daß ich auch nur ein Mensch, und aller Sachen nicht volkommen bin. Wie ich dann allezeit so ich zu dergleichen, und diesen hochwichtigen .......................... ♦ ♦..<£. Kön. Mas. meinen geringen Verstand selber entdecke, und derhalben ob was nachlässigs, oder unförmlichs durch mich und meines Theils gehandelt oder übersehen, nicht meiner Untreu, oder aus einigem bösen Gemüt, Aigennntz, oder Gefahr beschehen zuseyn, in Bedacht, daß mich E. Kön. Mas. allezeit und nun so viel Jahr her in derselben hochwigtigen Diensten, darinnen ich mein Leib und Leben, meines Vermögens und Verstands, weder verschont noch gespahrt, ausrichtig, vleissig, redlich und getreu befunden, sondern allein dem Unglück, dem Zorn und Straff deß Allmächtigen Gottes zumessen und mich in dem, so ich übersehen haben möchte, als ein gnädiger, gerechter, gütiger Künig, dem ich mich dann derhalben gantz befehl, gnädiglich zu bedencken, wie ich dann das nach Vernehmung Herkommens der Sachen in keinen Zweifel setz, mit dem allerdemütigsten Bitten, ob der Läng und Erzehlung deß Geschichts, welches ich Meiner hohen Nothdurfft nach, in solcher Eyl, nit paß kürtzen noch ordentlicher stellen mögen, keinen Verdruß zu haben, sondern wie nachfolgt, geuädigs Gehör und Aufmercken zu geben." „Erstlich als nun die Kriegs Rät deß Monats May langsam nacheinander gen Agram ankommen seyn, auf der Land Rüstung und Dienstvolck, ausserhalb der von Oesterreich unter der Ems, welches deß Lands unter der Ems Kriegs Rüht gleichwol spat kommen, daselbst zu Agram eine gute Zeit still gelegen und allein mit den Freyheiten, Vorstennden, Vorzügen, Geschrifften, Bestatten und Rathsfragen, Irrungen und Disputationen gehabt mit Ihnen erlitten, in viel schwehre Weg mit rhnen gehandelt, die gern verglichen, wo lch die gleich heut zu frieden gemacht und vergleicht, so ist es morgen aber anders gewesen. Da mucht ich gleichwol Etlichen mit Ernst zugesprochen haben. Sie sollten der Zeit derselben Disputation abstehn, denn es gäb weder Lieb noch Fürdrung der Handlung, samt dem wo man das höre, so würde man nur Unglimpffen davon tragen, darzu würden wir denen so wir helffen sollen, wenig Trost und dem Feind ein groß Hertz machen, wo er der Uneinigkeit errinnert werden solt. Uber solche Erzehlung mit mehrerm Anhang daß es nit statt haben wollen, Etlich wie vorbemeldt angeredt, der Meynung, als wollt ich das E. Kön. Mas. anzeigen. Uber solche Handlung und Vergleichung seyn täglichen Kundschafft kommen der Türcken Besammluug und Bestärckung, die willens wären, die geringen Pführdt zu überfallen, welche unten wol an der Gräntzen zu Cristollobitz gelegen seyn und die Kundschafft so streng gangen, dadurch die Kriegs-Räht und ich beweget worden, E. Kön. Mas. und der Land Nothdurfft der Beschützung auch Eroberung der verlohnten Päß, und Erweiterung der Gren-tzen, dadurch E. Kön. Mas. und der Land Nachtheil zu verhüten, deß Aufbots und Bestärckung mit Raht anzulangen auf daß so die Windischen Land ihren Zuzug in gemeinen Landtag bewilligt, mit gros-sem viel-zusagen, auch jeder Herr eigner Person anziehen wollt, wie dann dieselbeit Geschrifften an E. Kön. Mas. und die Land ausgangen in sich halten, so lang, daß sich die Zeit verlassen und auf letzt der Zuzug durch die vier Land gewilligt, auch von E. Kön. Maj. die Bohaimisch Hülff herein verordnet." „Da nun die Behaimisch Hülff gen Oe-denburg ankommen, Hab ich mich mit Raht der Kriegs-Räht und Hauptleut von Agram erhebt, den Behaymen (Böhmen) entgegen, biß gen Capreinitz, auf den Trost, als sollten die Behaim in einem oder zweyen Tagen dahin kommen. Nit weiß ich auf was Befehl der Behamisch Obrist einen andren Zug für die Hand auf Papa nahm, und wie die gnossen Kundschafft nit in klein Gefährlichkeit gestellt. Der Ursach mich in den Vortl vergraben müffen und nunmehr verursacht worden, E. Kön. Mas. und den Landen, auch den Behaimischen Obristen selbst täglichen um den Zuzug, gleich mit einer Beschwerde der Behaim Verlaffung zuzuschreiben, wie dann dieselben Schreiben lauter ausweisen." „Auf solche Schreiben ist der Behämisch Obrist gegen WindischLand umb zu zogen, welches sich doch lang verweilt hat, und Landshauptmann in Steyer wie er anzeigt, nun viel mit ihm gehandelt, er soll sich fürdern, welcher Obrist gedachten Landhauptmann geschrieben, er sey da und zieh daher mit einem Haussen und wol Alles das thun, was ihm müglich sey. Aber unter ändern gemelt, ich Catzianer soll nicht glauben, daß ich mit ihm oder seinen Leuten zu gebieten Hab, oder er unter meinem Regiment ligen woll." „Solche Ankunfft schrieb mir Herr Hanns Ungnadt, doch vorgemeldten Ar-ticul nit, Aber Herr Niclasen von Thurn, als Feld Marschall des schreiben und lauter anzeigt, der mir den zu lesen geben, welches mir als Obristen wol beschwerlich, doch ließ ich mich deß zu Verhütung meh-rers Unrahts gar nicht bewegen, sondern bin solchem Obristen gar gen Warasin auf etlichen Kutschen entgegen gefahren, ihm alle Gebühr bewiesen und freundlich empfangen, er gegen mir und ich gegen ihm, mit hohem Erbieten erzeigt. Also ist er in etlichen Tagen darnach in das Lager bey Copreinitz zogen; doch sein besonder Herlager gehabt. Daselbst ich ihm auch nach Befehl E. Kön. Mas. alle Ehr erbotten, und allezeit mit allen Kriegs Richten und Hauptleuten, aus meinem in sein Lager einen guten weiten Weg in Raht kommen, sein Marschall Herr Peter Ratschinn den mehrern Theil Rahts gefragt, und Grass Albrecht dieselben Rahtschläg beschlossen, mich deß gar nicht irren noch verhindern lassen." „Aber gleichwol Hub sich wiederum die Irrung an, mit den Vorzügen und ändern Zügen, ward also ein Weil ein Irrung. Doch verglich ich mich bald mit Ihnen, mit Hüllff Herrn Hainrichen Lang-hefsen, also daß wir vor und nach ein Tag umb den ändern zogen. Ich gabs alles zu mich billich, zu Vollziehung E. Kön. Mas. Befehl." „Darnach hetten wir Raht, wie wir uns in Zügen, wo der Feind an uns stieß, mit Gehorsam und Ordnung halten wollten, haben wir uns verglichen, an den Feinden wie es sich zutrüg, so solt eines jeden Volck sehn, oder mein Regiment einen jeden Obristen in Thain und Noth-durfften Gehorsam leisten und beweisen, beh Verlierung eines jeden Ehren und ob Gott im über unser einen Hut, (f) so solt alsdann das Volck dem überblieb-nen Obristen allen Gehorsam erzeigen, dergleichen soll sich keiner über den ändern rotten, noch in keinem Regiment keinen Auslaufs machen ; wo sich aber einer unbillig hielt in deß ändern Regiment, soll *) Das ist: Ob Gott im Treffen, über Unser Einen gebieten iviirde. derselb angenommen und in das Regiment, darunter er gehört, den Profosen geantwortet werden, nach seinen Verdienen zu straffen, und das alles freundlich verglichen." „Da aber die Kundschafft kam, wie der Türck daher zog und ein Geschloß Sopya eingenommen het, ist genannter Graf Albrecht, (ff) mit seinem Volck an mein Läger die recht Seiten geruckt, sich auch vergraben und mit Raht den Landen znvor-drist E. Kön. Maj. geschrieben um sür-derlich Zuzug, dann die Kundschafft war streng, nemlich durch Herrn Lucas Zakl, der lag zu Warowitz mit etlich hundert Pferden. Indem zogen die Land an. Mittler Zeit war eine grosse Beschwerd an Proviand. wollt niemand mehrzuführen, von wegen der Behaimischen Müntz, und litten etlich Tag Mangel, und schier all-weg den gantzen Zug, dann es erschallte in Hungern und Windischen Land daß ein Behaimischer Zechner für zwölff Pfennig geräit wurdt, der sonst im Land zehen Pfening gilt, ein Ungrischen Gulden in Gold um ein hundert und fünff Kreutzer, der sonst nit höher dann um 90 oder 92 Kreutzer gangen ist. Wiewol ich bey der Landschafft handelt, daß die bewilligt ward anzunehmen, so ist es doch beh der Gemein enhalb der Waag, davon die meist Proviand zukommen sollen, nit zu erhalten gewest, und es bringt noch eines mit guten Zahlungen kaum was von Ihnen unangesehen das. Und damit wir den Feind der Christenheit begegnen möchten, ward durch gemeinen Raht befunden, daß wir an der Müntz verlieren solten, den Zehner um zehen Pfenning, und den Goldgulden um hundert Kreutzer zu geben. Es half bannest, so viel es möcht, ; Einer gabs für voll aus, der Ander wie er wolt. In Summa, die armen Leut haben darob gestutzt und dadurch die Proviand wenig zubracht." „Indem ist nun der Zuzug der dreyer Land Steyr, Kärnten, Crain und der Graffschafft Görtz gen Petaw ankommen. Da ward aber mit Raht beschlossen, wir sollten aufbrechen das Behaimisch Volck, und das so unter mir lag, und auf ein Mett wegs voran, aus Prodowiß rucken, unfern geringen Pferden zu Trost, die daselbst zu Prodowiß gelegen sehn, auch tt) Albrecht Gras von Schlick, General über die Böhmische Remerey. dem Land zu einem Hertz. Dann die Feind die Unfern täglich plagt und nun gleich in Berzagniß gewesen nit mehr glaubt, das man Ihnen zu Hülff kom- 1 men würdt." „Dergleichen hat Herr Lucas Zäkl anzeigt wie ein grosse Proviant zu Worobitz (t) jj war, daß gantze Heer ein zwey Monat daran ein Benügen haben möcht wo man dieselb nit beschützt, so wurden die Türcken die verbrennen. Da war im Raht für gut betracht, man soll Herrn Lucasen Zakl mit seinen Pferden, der fünsf hundert gewesen, hinablegen, und darzu der Pekrileusth zwey hundert Knecht, die sollen also die Proviant verhüten biß wir hin- ; nach tunten ; das also beschehen." „Indem kamen die Land zu Prodowitz in das Lager zu uns, die ich doch mit herzlichen Freuden jetzt durch Verhengniß Gottes zu meinem Leid empsieng." „Daselbst zu Prodowiß nun alle Obristen auch Hauptleute, und Kriegs Nähte in deß Behaimischen Obristen Zelt zusammen gangen, und da gerahtschlagt, was weiter fürzunehmen sey, da ist alle Kundschafft, Kriegs-Ubung, Gefährlichkeit, und Nothdurfft fürgetragen worden, und ward aber ein Zanck um den Vorzug bey dem Behaimischen Obristen, und dem von Steyr den Landen doch dahin verglichen, daß die von Steyr den Borhauffen in Vorzug führen,' darzu der Behaimisch Obrist ein hundert Pferd geben solt, und ferner die Sach dahin im Naht bedacht, dieweil (bey) Warowitz sich die Weg aus zwey Ort taillen, und da ein grosse Pro-sanndt (Proviand) sey, so sollen wir aus Warowitz zuziehen, daselbst sollten wir nun gründlich beschlossen, was wir weiter thun oder lassen sollen. Solches ist von Unger-Behaimischen und Deutschen beschlossen." „Da wir nun gen Warobitz kamen, da Pracht Say Ferenntz sechs gefangen Türcken under Augen, nachent bey Warobitz, des doch gewisse Kundschafft war. Da gieng man aber in Naht, nemlich die Ungarn in ihren, und wir in unfern, aus das, was die gefangne Türcken sagen, auch von wegen das wir zu Prodowitz gütttzlich berahtschlagt, das wir erst zu Warobitz aller Sachen und Handlungen unsers Fürnehmens beschließen wollten. t) Veruciam nennet es Isthuanfius lib. 13. Hist. P. m. 139. Erstlich warben gefragt die Gefangnen, wo der Feind wäre? auch wie starck? und ob der Wascha aus Wossen (ff) bey Ihnen wär? die zeigten an, der Mehemet Wascha versähe sich unser Zukunfft nit, er war schwach, hätt sein Volck alles zerlassen, von dem Wascha aus Wossen wüssten sie nichts. Nun waren dergleichen Kundschaft mehr, die Pekrileusth und ich hielt auch Bakitsch Paul, die waren alle gleich, der Wascha wer gar nit gefasst. Nun ward jederman begierig, nur hinzu, welches doch nicht anders beschah, als von Ehren und Bestes wegen. Da es aber an die Pro-! viand kam, erfordert ich den Proviand-meister in Raht, wie es um die Proviant I gestalt, und wie er hinfüro damit versehen werden möcht? Der gab im Raht öffentlich zur Antwort, ich Hab nicht mehr dann : sunfftzig oder zwey und funfftzig Wägen mit Proviand. Da sagt ich, die klecken , kaum ein Tag oder zween, trauet ihr euch i nicht mehr Proviand aufzubringen, und die nachzusühren; zeigt er drauf att,_ Profondi ist genug, aber diejenigen, so die Fuhr zugesagt und fördern sollen, die fehlen mir mit den Wägen, ich kann keinen von Ihnen bekommen, die selbe dreyhun-dert und dreissig Wägen zu diesem Zug geben. Dieses beschwert sich der Proviantmeister im Raht. Solcher Proviand-Mangel ward von uns allen schwehr zu hören. Uns war auch schwehr, daß wir das Glück gegen dem Feind versäumen sollen, dieweil er unser nit acht hat, einer ritt hin, der ander her, so lang, daß wir in Raht fanden, wir sollen zu dem Ungeri-schen und Windischen Heer in Ihren Raht, aus uns einen Ausschuß schicken, und ihnen I die Mängel der Proviand anzeigen, daß sie, als die im Land seyn, davon reden, und billich thain, als die den Mann zu Hülff und Erlösung verlassen sollen, und der gantze Raht uns höchlich befohlen, auf das schärffst mit Ihnen zu handeln. ! Da ist samt mir ein ansehnlicher Ausschuß in der Ungrischen und Windischen Raht ; geschickt worden, welchen wir bas, durch : Herr Lucas Zäkl tolmetschen haben laffen, I und ihnen aus das schärffst fürgehalten, wie davon obanzeigt ist im Closter ztt j Worobitz. I Also haben sich die Ungern berahten, ft) Das ist der Bassa aus Bosnia. und wieder zu uns kommen, und uns dermassen Vertröstung gethan, wie von allen Orten Proviand genug zue gen wird, und darob seyn, daß die Profandt deß Profandtmeisters mit ein Wagen nit sollt gesäumt, sondern mit dem höchsten gefür-dert werden, und deßhalben den Bischoff von Agram fürgenommen, daß er das alles genugsam hernach fertigen und fördern soll, daran wir keinen Zweifel haben selten, und uns die Ungern in dem allen guten Trost geben, und gerahten, wir sollen eilen, die Zeit nit verlieren, dieweil der Feind unversehen ist, dann wir wer- , den zu Walpo auch grosse Proviand haben und finden, dergleichen unterwegen gegen Walpo die Dörffer alle voller Proviand, nemlich Getreid, Heu und Streu." „Solchen Bescheid haben wir also angenommen, solches unser Parthey anzaigt und wiederum einen Raht herum gehn lassen, ist der Raht am maisten gewesen, auf den Trost wollen wir ziehen biß gen Walpo, möchten auch etlich, doch weniger Theil, darwieder seyn gewesen. Da es aber an mich kam, redet ich auch die Noth-durfft darzu, mit anzeigen, was mir in dergleichen Fällen hievor begegnet, und was sich darauf zu verlassen war. Dann solt uns die Profand fehlen, wir würden Spott und Schadens gewartendt seyn, und Kön. Mas, auch derselben Land und Leut nit in kleine Gefahr gestellt, es wäre auch wider Ihrer Mas. Befehl. Wiewol ich all meinen Fleiß nit gespahrt, sondern über die Traag mein Anschlag, auch general allen und jeden Gleit geben, wer da zuführt, sicher zu seyn, auch meinen treuen Fleiß noch nicht spahren wollt so viel müglich ist. Ich hoff, sie werden es thun und zuführen, doch weiß Gott wol was geschicht. Ich kann damit niemand vergwissen, aber der Kön. Mas. Prosant die eigendlich vorhanden, so allein dieselbe mit der Fuhr so die Ungern vor zugesagt und jetzo aber versprochen, gehalten und gefördert wird, darauf möcht man sich wol verlassen. Wiewol ich den Anzug aus den Trost der Ungern, auch nicht widerrahten wollen, den zu fördern aus viel Ursachen un-serm Glück zu gut. Aber wann ich weißlich rahten soll, so wäre gantz mein Raht, daß man etlich Tag noch verzög, damit man sähe, wie die Profand gehn würde; wo aber nicht, so wollt ich mich gegen mäniglichen haben entschuldigt, wo an der Prosand Abgang beschähe, doch ich des nit verantworten kunnt." „Indem ward von etlichen und den Meisten berahtschlagt und gesagt, die Prosand, so wir mit unserm Still-ligen oder Erwartung andrer Profand verzehrten, damit möchten wir uns den Feind nächnen (nähern) dieweil käm die andre Prosand auch hernach. Das ward also beschlossen, und darauf gegen den Feind verrückt. Sollt dann das über der Ungern und der unser Rahtschläg durch mich verhindert seyn worden, wär mir das vielleicht verwiesen, als hett man viel ansrichten mögen, und ich des verhindern wollen." ___ „Also seyn wir auf den Trost eine Schlacht, oder doch den Zufall etlicher Feinde wie E. Kön. Maj. wissend ist, zu erlangen, das dann E. Kön. Maj. auch Land und Leuten in ewige Zeit hoch er-schießlich belieben, auf Walpo geruckt." „Indem fiel ein groß jämmerlichs Ungewitter an, daß schier jederman verzagt war, viel Leut gestorben und Vieh verdorben, da ist kein Aufhören gewesen etlich Tag, daß endlich viel Roß biß an die Bäuch im Kot seyn gestanden. Profand ist wenig kommen, doch daß dennoch ein Auskommen ist gewesen. Wir haben all gerathen und geredt, aber nichts nutzlichs finden können, darzu ist die vorgemeldte zufallende Practica, wie E. Kön. Maj. vor gnädigst wisen haben, dasselbe mal wie nachfolgend nit für sich gangen." „Und als wir nun obbemeldtes Ungewitters halben, nach gehaltenem Raht ij über das Wasser Carasch bey Walpo ziehen, ! und daselbst lagern müssen, da seynd von Stund die Feinde auf dem Wasser in in die Prosand, so über das Wasser der Tagen komen ist, gefallen und an Profand und Leuten Schaden gethan." „Mittler Zeit als wir uns Ungewittershalben versäumen müssen, ist der Mascha aus Wossen zu dem Mascha Mechemet kommen, und mit seiner Macht zu ihm geflossen." „Nun ist von dem Herrn Bischoff von Agram täglich und sonderlich grosse Vertröstung kommen, wie daß viel Profand kommen und geführt werden, die nun gewiß auf dem weg seyn soll, allein deß Ungewitters und bösen Wegs halben nit fort mag." „Da sehn wir aber da zu Walpo zu Raht gangen, auf vielfältig Kundschafften, und Gefangene die man stündlich bracht hat, auch geschickt, wir sollen nur kommen die Kundschafft durhaus getaut, daß beyde Mascha ungefährlich sunfszehen tausend zu Roß und Fuß starà seyn sollen, und als in Raht gefunden, wir ligen da umsonst, und essen die Profand auf, eh die ander kommt, der Feind stärck sich täglichen, und wir sterben und erkrancken an Bolck, und werden nur schwächer. Wie dann an ihm selbst gewest, daß wir von Eopreynitz biß gen Walpo an Leuten die gestorben und erkranckt einer grossen Anzahl schwächer worden, und nur viel vom Adel, der Ursach wär aber einhelliglich berahtschlagt, wir sollen als morgen alle Haussen zu der Schlacht ordnen, und müniglrchen die Ordnung und Befehl geben, wie sich ein jeder im thain (t) halten sollt, und also Streiten und S. Jörgen Fahn ausgetheilt mit aller gebührender Fürhaltung, daß ich also meines Theils mit höchstem Fleiß Verordnung und Ordnung zu machen zu Roß und Fuß auch Geschütz, wie sich gebührt, gethan Hab, soviel mein Regiment antroffen hat." „Der behaimisch Obrist hat seine Ordnung für sich selbs gemacht, und den Seinen fürgehalten. Es ist auch mäniglich zu Roß und Fuß fürgehalten worden, bey Ehren zu schelten, daß keiner von seinem verordneten Platz ohne Befehl kommen solt. Item auch daß keiner von dem Fahn darzu er verordnet ist verrücke, dergleichen daß ohn der Obrigkeit Befehl keiner an keinen Scharmützel ziehen, noch halten soll, und daß auch im thain einer Schlacht keiner plündern soll. Das ist alles auf das schürfst fürgehalten, und von aller Gemein und Fremden des willig angenommen worden, und öffentlich die Hauptleut und Adelspersonen das zu halten zugesagt." „Was aber beschwerlichs und unordent-lichs mir bey dieser Handlung begegnet, und ich zu Verhütung mehrers wider Willen statt geben müssen, will ich dißmals zu Vermeidung der Länge anstehn lassen, aber E. Kön. Mas. wirdet das hinfür an wovon nöthen gründlich nach Längs berichten." „Nach Beschluß bemeldter Ordnung ist man gemach fort gegen den Feind verrückt in Hoffnung, die Profaud würde hernach kommen, dann keines ändern bessern nit zu erwarten, dieweil wir soweit kummen waren, und wir ein grossen Trost auf die (t) Das ist bey der Action. ' nachkommende Profani gesetzt, haben auch von den Ratzen hoch »erhofft uns Profondi zuzuführen. Wir haben auch diesen Trost gehabt, der Türck würde von Stund schlagen, und wir mit ihnen Ende machen. Der Ursach ward zu Walpo durchaus angesagt, es soll sich ein jeder auf das längst aus seinen Wagen mit Profani versehen. 1| Dergleichen das Fußvolck »erhofft, die Profani würde der weil hernach der doch wenig : khumen ist. Was aber für Prosand khu-men, ist ein jeder darein geplatzt und genommen um kein Verbot nichts geben, da-I durch viel Unruhe gefolgt. Da Hub nun das Kriegsvolck an zu murmeln um Profand, und zu Fleiß etlich über mich khumen, und Unlust gemacht. Der Ursacher ich doch wol gewisst deß ich kein Schuld, und mich deshalb zu Worobitz entschuldigt, und diese Fürsorg anzeigt Hab noch dennoch Hab ich das nit können vetraglich seyn, und alles gedultet." „In solchen seyn wir nun an die Feind ein Meilwegs von Esseck kommen, mit Ihnen gescharmützelt, und uns also nit gar ein halbe Meil von Esseck hinzu gelagert ver hoffentlich die Feinde würden schlagen, das sie nit gethan, sondern hinter die Stadt hinab gewichen, und wie alle Kundschafften gelautet, so soll er biß in die sechtzig oder siebentzig Stuck Büchsen aus uns, so wir ihm für Esseck nachgeruckt wären, gerichtet gehabt, den wir also in seinem grossen Bortheil hetten muffen an-greiffen, das doch durchaus Niemand hat I rahten wollen, sondern die Ungerische Herrn I nemlich der Bathyan Ferenntz und Ba-I khitsch Paul, die kamen für, und zeigten an, Sie hetten Kundschaffter fürbracht, ! die wollten uns umführen, day wir die : Feinde unterziehen möchten, da möchten gleichwol nit alle Hauptleute und Kriegs-Rähte bey der Handlung gewesen seyn, dann es war ein heimlicher Anschlag, doch ward Herr Graf Albrecht Schlickh, Graf Ludwig von Lattrann (ff) Herr Heinrich Trätch, Ierr Hans Ungnad, dre Feld-Marschalch, Ich, darnach Petri leutsch (ftt) Bakhitsch Paul, Bischofs von Agram Bathyann, Ferentz, Bamphi Watthafer, |! die all dabey, und also davon gerahtschlagt, was zu thun wär, und ward daS der Un-grischen Herrn Fürgeben, wo wir da die (tt) Lad con. (ttt) Pekri Leusch, wird so viel seyn. als Petri Louyus, oder Ludovicus Pecrius. Denn dieser com» mandirte die Ungarn und Illyrier. Feind underzögen, so würden die gedrungen zu der Schlacht, oder zu der Flucht. Da fragt an Raht, wie wann der Feind wider 1 auf die Oberseiten der Stadt in seinen Bortheil fleucht, so ist es gleich soviel als jetzt, und wir ziehen von der Profani. Und wo er nicht schlagen will wie er sich noch erzeigt, so würde er uns mit der Profand hefigen, darzu die niederwerffen, so uns nacheri, over was uns nachzeucht, und werden mit schwerer Noth wiederum zu der Profand knmmen, steht daraus, daß Gott verhüten wolle, wir werden uns Profand halben selbs schlagen. Ich Hab in Summa keine Ermahnung erlassen " „Da seyn die Ungrischen Herrn dermalen so hart darob gelegen, wir kunnten noch möchten nichts nutzperlichs noch Hähers zur Wolfahrt thun, dann wir zögen daselbst hin, dann es sey ein soll Land die Ratzen werden uns genug zuführen, auch noch zu uns fallen." „Auf das ist der Rahtschlag dahin gangen, wir sollten ziehen aus diese Hoffnung den Feind zu der Schlacht zu dringen, auch daß die Ratzen zu uns zu fallen Ursach haben sollten, dergleichen die Profant von Ihnen zu bekommen. Also seyn wir samt dem Tag anzogen, durch eine solche Enge, daß es mit einer solchen Wagenburg zu ziehen nicht klein beschwerlich gewest, auch darob grosse Not von den Feinden erlitten." „Also seyn wir in das Läger eine halbe Meil unter Esseck geruckt, die Nacht also . geruhet, zu Morgen aber mit Raht nachner ! näher) gegen Esseck geruckt, und alles Geschütz gewegert, die Schlacht gefüecht (die Schlacht-Ordnung gefügt) und mit allem Geschütz in die Stadt und sein voriges Lager ob Esseck, darein er wieder gewichen, geschossen. Aber der Feind kehrt sich nicht daran, daß er sich zu der Schlacht hett dringen lassen, sondern schoß auch streng heraus von der Stadt mit gewaltigen Stucken, und hat ziemlichen Schaden gethan, der Ursach aber mit Raht deß ändern Morgens vor Tags ausbrochen, und hintersich in das erste Nacht-Lager geruckt wurdt." „Daselbst weiter Raht gehalten mit den Ungerischen Herrn, dabey ist aber Graf Albrecht und Graf Ludwig von Lat-rann, Ungnad, die Feld-Marschalch, Lang-Heß, und ich gewesen mit ihnen aller Gelegenheit der Sachen nach rahtgeschlagt, was wir doch than wollten, wir sächen daß der Feind nicht schlagen wollt, sondern uns Helligen (f) das Bolck wür hungrig, kranck, die Pferd verdorben, die Wagen-Roß zum Geschütz mögen aus Berhun-gerung schier nynndert hin. Haben Ihnen deß mit dem höchsten erzehlt, weil uns der vorig Trost von Ratzen und ändern der Profant halben gefühlt. Debey ist gewesen der Bischoff von Agram, Pekri-leusch, Bathyan, Ferentz, Bakhitsch Paul, Bamphi, Walthasar und Muri Lasla, und Hab ihn ein Berzeichniß fürgelegt, was mich für gut hat angesehen also, daß ich Hab gerathen, wir sollen für die Stadt Essekh den Weg, so wir deß Feinds Geschütz halben vor geschiehen (gescheuet) stracks dem Feind unter Augen ziehen, so wög er nit weichen, sondern schlagen, oder uns zu der Profandt kommen lassen. Wiewol man von deß Feinds Geschütz Schaden gewartend noch wür es besser, dann einmal nutest man hindurch und sol-chs zu Gott und dem Glück gesetzt werden wie ich dann alles nach Längs angezeigt." „Da fiel einer aus den Ungrischen in die Red und sprach zu den andren: Ihr seht der Deutschen Fürnehmen wol, sie wollen wieder hinter sich fliehen, und uns in der Armut verlassen, und redet spött-lich darzu. Das sagt ich den Deutschen und Behaimischen, was Massen solche Red durcheinander gieng. Da entschlossen wir uns ihnen anzuzeigen, wir wollten nicht hindersich fliehen." „Zudem so seyn zu Herman Knnd-schafft und sonderlich durch Bakhitsch Paul im Raht fürkommen, wie daß ein frisch Kriegs-Bolck zu Roß und Fuß denTür-cken zu Hülff gewißlichen zugeschickt werde, dergleichen hernach Herr Bathiann Ferenntz von seinen Dienern mit und Herr Hanns Ungnad auch anzeigt, daß nunmals (nunmehr) obbemeldte Hülff ankommen seyn soll. Nach solchem allen Hab ich es diß-ntals anderst nit machen mögen, und den angezeigten gemeinen Rahtschlag fortgehn lassen, welchen Nahtschlag Graf Albrecht Schlick beschlossen, das Geschütz und Wägen zu verlassen, und den Abzug zu thun. Darnach seynd zween Ungrische Herrn gefragt worden. Aber der Pekhryleusch hat lang keinen Rahtschlag geben wollen, als ! thet ers nit gern; über lang sagt er, so es l| die ändern Herrn gerathen haben, will ichs I (f) Abnialten und aushuugern. auch dabey bleiben lassen. Herr Wuth Iann Ferentz ward auch gefragt, der rieth in Ansehung der augenscheinlichen Noth, wie er vor bey dem Geschütz gethan hat." „Darnach ward gefragt, wie der Abzug beschehen solle, da seynd wir alle lang irrig gewest, einer hat wollen bey Tag, der ander bey Nacht, soviel daß der bey der Nacht für nützlicher durch die mehrern an-gesehn ward, dann bey Tag, und waren das die Ursach, von wegen deßFußvolck, auch daß der Feind deß Abzugs bey der Nacht weniger gewahr nambe, als bey Tag, das nun HerrUngnad allein lang widerstrebt, und sag noch, wann wir bey Tag abzogen wären, und das Geschütz und Wagen verlassen müssen,, daß war nit viel mehret Schaden beschehen, dann da heit die Flucht niemand künden erhalten." „Damit aber das Fnßvolck, auch die Reissigen in Ansehen daß sie gantz erlegen und abgehelligt, ein Ursprung empfangen möchten, der Ursach ward beschlossen, daß Iederman zu Roß zwo Stund vor Tags sich bereit machen und fertig sollt seyn. Aber Gras Ludwig von Latrann, als Obrister über die Knecht, soll eh als zwo Stund vor Tags oder gewiß dieselbe Zeit mit samt seinen Knechten und sechs Falconetl aus seyn, und an eine Brucken ziehen, so etwa ungefährlich ein halb Deutsche Meil vom Läger gewest, dieselb einnehmen und sich daran nichts irren lassen, auch aus keinen weitem Bescheid verziehen und da warten biß die Haussen alle kommen und überziehen, der soll auch zube-eden Seiten mit den Knechten stehn, damit die Haussen durch mögen, alsdann soll er mit Feld-Geschütz nachziehen, samt dem Nachzug so Herr Hanns Ungnad und Pekhrileusch gehabt haben, dieweil der Weg eng. Das Hab ich Ihme Grafen im Raht öffentlich und lauter befohlen und ausgelegt." „Darnach ist berahtschlagt, daß ein jeder Hauptmann oder Obrist sein Adl beruffe und Ihme den Rahtschlag und Abzug in geheim anzeig, daß sich ein jeder hernach richt und was einer guts auf den Wagen Hab, daselb auf Roß lad, oder wie er wisse mitbring, und zu obbestimmter Zeit ausgerecht sey, man würde die Wagen und das Geschütz verlassen. Ob aber das geschehen, ist mir gründlich nit wissen, und slb auch solcher Rahtschlag und Befehl Ihnen im Raht, durch mich öffentlich an- Balv. IX. Buch. gezeigt, durch etliche in einem oder andren nit vollzogen, und wo was dadurch versäumt worden, daran het ich gar keine Schuld." „Darnach Hab ich ein Losung für mich selbs geben, der Ursach so fern in der Nacht sonst ein Noth-Lermen sich zutrüg, also, daß sich der Feind eines Angriffs vor dem Abzug unterstehn würde, so soll sich Jedermann zu der Wehr richten, und aus seinen verordneten Platz kommen, so ich I aber eine Schallmeyen blasen, und daraus ! den Lernten schlagen ließ, das wär ein Zeichen zum Abzug, so sollten all Huffa-risch und gereissige Haussen zu mir aus meinen Platz rucken, wollt ich die mit Ordnung zum Abzug richten, mich mit Wegführern versehen, die bey mir seyn sollten, wie sie dann gewest. So hat Gras Ludwig sein Bescheid schon gehabt, was er thun sollt, wie oben vernommen." „Darnach ist deß Geschütz halben auch berahtschlagt, daß man das alles zersprengen sollt, und das Pulver angehn lassen, : allein die sechs oder sieben Falkanetl sollten dem Grasen zugestellt werden." „Das ich also dem Zeugmeister laut deß Rahtschlags, selbst befohlen und verordnet, wie er seine Sachen richten soll, mit allen seinen Zeugs-Personen, um die Zeit zum Abzug, ist also von mir gangen und gesagt, Er wolls alles dermassen ver-; ordnen und versehen. Darnach ist er noch j vor Mitternacht zu mir kommen und gesagt, Ob er das noch also thun soll, dar-I aus ich geantwortet, Ist dieses noch nicht gethan, zeigt er mir an, das groß Ge-! schütz hett er zum sprengen schon geladen, I auch das Pulver und andre Munition : zum angehn auch gelegert, allein die sie-1 ben Valkhanen stehen noch also. Sagt ich, : geht hin, und verordnets alles, wie ich euch nächten befohlen. Es ist noch besser zer-! sprengt, dann gantz zu verlassen, es kan ! doch anderst nit seyn, und stellt dem Grafen von Latran sein Feldgeschütz ordentlich, klaubt die besten Roß aus, so ihr habt, daß die bey Händen seyn, wann der Graf darnach schicket. Also ist er von mir gangen und aber auf mein Befehl die Versetzung zu thun angenommen, und Hab mich nun gäntzlich getrost, es sollen alle Sachen, wie ich dieselben verordnet, nach Noth-durfft versehen seyn, ausserhalb deß Feld-: Marschalls. Der hat nun die andren Handlungen all versehen sollen, wie beraht- 6 schlagt. Ich Hab dieselbe Nacht wenig Ruh gehabt, das wiß Gott!" „Wie es nun gieng ungefährlich ein dreh Stund gegen dem Tag, ließ ich den Marschalch wecken und sagen, es wäre Zeit daß man schier auf wär. Ich Hab auch dem Grafen zuentboten, es wäre Zeit, daß er sich schier an die Brucken erhebe, Ob er am ersten den Lermen gehn wol lassen, mir wieder beh meinen Trabanten entboten, er Hab ihm nachgedacht, daß keines wegs zu thun sey, dann er Hab weit an die Brucken, sollt der Feiud sein gewahr nehmen, er möcht in Gefährlichkeit stehen, dann durch den Lermen könnt der Feind auch aufkommen, also Hab ich mir solches auch gefallen und es beschehen lassen." „Eine gute Weil darnach kommt Herr Hanns Ungnad zu mir, iu mein Zelt, fragt was er thun soll, es wär Zeit, darauf ich gesagt, ich het schon zum Mar- : schalch, auch Graf Ludwigen geschickt, auf zu sehn, und also dagegen dem Ungnaden gedachtes Grafen Meynung Unterlassung halb deß Lermen angezeigt nnd gesagt, geht hin, sehd auf, und verlasst euch auf nichts mehr. Solches thut auch zu wissen dem Be-haimischen Obristen, dergleichen den ändern Hauptleuten auch, gleich mit diesen Worten daß sie fürderlich auf sehn, es ist Zeit, und über Zeit. Also ging Herr Hanns hin." „So kommt ein wenig darnach der Feld Marschalch, und fragt auch um Bescheid, dem sagt, Ich Hab euch längst einen Potten geschickt, daß ihr sollt Ordnung geben, und seht, daß Jedermann auf seh, und zu mir ruck, dann der Graf will keinen Lermen schlagen lassen, der-halben darff man auf nichts weiters warten, sondern auf sehn und Herrucken, dergleichen sagt zum Zeugmeister, daß er alle Sachen ordne, wie ich ihm befohlen. So kommt gleich der Zeugmeister selbs, und sagt, er hette schon alle Sachen verordnet, und zugericht, da hieß ich also dem Marschalch zu den Hauptleuten reiten, die alle aufzubringen. So kommt auch Graf von Serin, und Graf von Slun, begehren auch Bescheid. Den, sagt ich, Sehd aus und ruckt her! Dergleichen kam Bawickh Peter und Doninitsch um Bericht, den gab ich auch bemeldten Bescheid. Dann so kamen Bat Jani Ferentz und Bamphi Balthasar, und begehrten auch zu wissen, wie sie sich halten sollen, dem zeigt ich auch an, sehd auf, und kommt daher, es t werden gleich die ändern all kommen. Wiewol sie mir nun zu kommen zugesagt, so ist doch solches nicht beschehen." „Und nachdem wie hievor bemeldt Graf Ludwigen von Latran nit für gut angesehn, den Lermen zu machen, und deß Ursachen angezeigt, Hab ich mir dieselben sein Bewegnissen auch gefallen lassen, und deßhalb die Schalmehen zu blasen unterlassen, und als hernach Herr Hanns Ungnad zu mir kommen, Bescheid begehrt, wie er sich halten soll, Hab ich ihm lauter anzeigt, daß er oberzehlter Ursachen halb auf kein Schalmehen oder andere Losung soll warten, sondern sich am längsten gegen zwehen bereit machen und auf sehn, und darzu mit Fleiß an ihm begehrt, daß er solches seinem Schwägern, Graf Albrecht Schlicken, als der Behaim Obrister, auch er in dem soll dergleichen ändern Häuptleut. Und über solchs Hab ich den Feldmarschalch Herrn Niclasen von Thurn geschickt, und ernstlich aufgelegt, daß er den Obristen und Hauptleuten diese Meynung eigentlichen anzeigen soll, daß sie auf nichts weiters warten, sondern stracks auf sein, dann es seh Zeit, und ich wöll anziehen. Auf solchen Befelch gedachter Feld-Marschalch solches zu vollziehen von mir abgeschieden. Und obgleich hernach, als ich wider mein Verordnung und Befehl die Unordnung I geschehen, (f) die Schalmehen hett wollen blasen lassen, und doch Finster halb, (ff) nit wissen noch abnehmen mögen, wer hinten oder vornen gewest ist, da hett fürwar, beh bemeldter Unordnung, kein Schalmehen mehr mögen bekommen wer-i den." „Nun war es nit fer auf den Tag. Der Tag-Stern stund hoch. Ich wartet stets. Es war die Flucht unter den Hussaren gar zeitlich mit grossem Haufen, auch unter den Knechten. Dann ich gedachte, der Graf Ludwig wär nun, ver-mög meines gegebnen Befehls, mit den Knechten aus dem Lager, die Reiter kamen, der Land Husom Haubtleut fast alle, und Bawickh Peter auch mit seinen Husarm Fraget ich, wo sehn die Gereissigen, daß sie nicht kommen, dann es ward ihn er- (t) Geschehen ist, nach der Crainerischen-Teuischen Aussprache so viel, als gesehen. (ff) Finster halb, hat nicht diese Meynung, daß es halb Finster gewest, sondern ist so viel gesagt, als Fiusterniß halben. finster. Sagten ihr zween oderdrey, ! sie hielten unten bei) dem Pekrileusch. Auch Ungnad schickt ich eilend ein Tra- ; banten, er soll doch mit dem Haussen herauf rucken, und sitz auf mein Kleperle, und schick erstlich den Bawick Peter zum Pekrileusch, enbeut (entbiete) ihm, daß er ! kam, es war Zeit, dann ich wartet da; mit den Wegführern und ändern Husarn, schicket Graf Hannsen von Serin auch hinnach er sollte die fürderlich bringen. Ich schicket zum vierdten Herrn Lucas [ Zäckl, auch zu Herrn Hansen Ungnad und Pekrileusch, ließ sie gleicherweis vermahnen." „Dieweil kam Bawickh Peter und der Graf von Serin, wider, die zeigten mir an, der Pekri hätt gesagt, „was schreyts vom Katzianer? er ist vor Mitternacht hinweg" und mir ein Fackel angezündt, und mit etlichen Windischen Herrn ver-ritten: und sagt mir, daß Herr Hanns Ungnad nnd all geharnischt Reuter dem Pekri nach gezogen. Nun fragt ich den Jay Ferentz, als ein bestellten zum weg führen, wo sie doch hinziechen? antroort > er, sie zögen nit recht, dann dieselb Bru-1 cken, darauf sie zögen, wäre zerrissen, und werden sich verreiten." „Nun nachent es sich gar fast aus den Tag. Also sein die wider mein Verordnung verrückt, und auf mein Ersorde-rung der Orten nit mehr zu mir khumen, sondern mich verlassen, daß ich nit gewusst Hab, wohin, oder wer vorhanden, oder verriten ist, da seyn weder Kriegs-Räht, noch Marschalch, mehr zu mir nit kommen, allein der von Obritschann und Casper Pitschan, und die Haupleut über der Land-Hussarn, seyn bey mir gewesen, und mir so hart angehalten, mit den Worten, „„Seht ihr nit, daß das gantz Heer fleucht? willst du uns sammt dir verführen? Reit! oder wir wollen reiten"". „Also bin ich gegen der Brucken, darauf der Bescheid geben worden, zogen, tierhofft den Grafen, samt den Knechten, allda zu finden, dem ich dann zween Wegführer Mgeordnet het, indem sund ich weder Knecht, noch Grasen, auch keinen Reuter, und der hoch Tag ward auch ob mir, der Ursach die Husarn Ainer oben der Ander unten aus die genannten, daß nit ob sechtzig Pferd bei mir, ohn die Herrn und Grasen und vom Adel, so ber mir etlich seyn blieben." „Aus dem allen mögen E. Kön. Maj. und männiglich klar abnehmen, daß der Zug dermassen unter Esseck nit, durch mein eigen Willen oder Fürnehmen, be-schehen, daß auch die Schwächung deß ritterlichen Kriegsvolcks allein, durch Mangel der Proviand, erfolgt, denselben Mangel ich kein Ursacher." „E. Kön. Maj. haben auch lautern Grund, warum der Rahtschlag von wegen Verlassnng des Geschütz und deß Abzugs halben ergangen, daß nit wol menschlich noch müglich anderst zu thun gewest." „In solchem Raht die Ordnung und Maß deß Abzugs beschlossen und gegeben, ich auch denen, so unter meinem Befehl gewest, das mal befohlen und aufgelegt, den allem Nachkommen, dem Gras Ludwigen von Latrati gesagt, daß er vor allen sich mit dem Fußvolck an die Brucken erhebe, auf nichts wart, noch sich ichtes verhindern laß, den ändern Hauptleuten Befelch, ihre untergebne Herrn und Edelleute zu Stund an für sich zu bescheiden, solchen fürgenommenen Abzug in Geheim anzaigen." „Die ändern Obristen der Behaim und Windischen seyn selbs dabey gewesen, und die Sachen helffen also zuschliessen und alles angehört, dann ich mit denen '! gar nichts zu besehlchen gehabt, nichts I minder den Herrn Graf Schlicken zu-gesprochen, er wiß sich mit seinem Regi- ; ment den Beschluß nach wol zu richten. !> Dasmal Hab ich gleichwol nit aus Beschluß deß Rahts, sondern für mich selbs, das Zeichen der Schalmeyen zu geben angezeigt." „E. Kön. Maj. .........................ich zu ber Zeit deß Abzungs über das ich in dem Rath und hernach allen Hauptleuten und Feld-Marschalch auch den Zeugmeister Befehl und Ordnung so viel immer II müglich und meines Wissens nothdürfftig gewesen, gegeben, noch hernach mit Vermahnung deß Grafen von Latran, den Befehl Herrn Hansen Ungnaden in meiner Zelt gethan und daselb dem Behai-mischen Obristen auch anzuzeigen, Nach dem Feld - Marschalch geschickt und von neuem befohlen, Jederman anzusagen, aus nichts mehr warten, sondern zu Stund an aus zu seyn." „Daß ich auch selbs vielen der Grafen, I Herrn und Hauptleuten solchs auch an-6 gesagt." „Nachmals auf dem Platz mit der Land Husarischen Hauptleuten so lang gehalten, j umb besamblt soviel ehrlicher Boten, um den Pekrileusch und gerüsten Pferden, sonderlich Herrn Hansen Ungnaden, geschickt, die aber meinem Gebot und Verordnung kein Gehorsam geleist." „Das ich auch von denen so bey mir gehalten, ermahnt, mich auch auf dem Weg zu machen, damit ich sie und mich nit in Gefährlichckeit stelle." „Und daß ich nit dermassen, wie Pekrileusch dazumal und hernach etlichen gesagt, ich war vor Mitternacht etlich aber als drei) Stund vor Tags, aus dem Läger gewichen." „Auch daß ich das Zeichen der Schal-meyen blasen aus vernünfftigen und ...... Ursachen unterlassen und das- felb Zeichen mit Aussagen genugsamlich erstattet." „Aus dem allen E. Kön. Mas. und männiglich abnehmen mögen, daß ich meinem Amt ein Genügen gethan, nichts versäumt, derhalben ich durch etliche mit ungebührlichen Worten meiner Ehren an-getafst werden soll." „E. Kön. Mas. mögen auch gnädiglich seyn meines wenigen Schreibens und Anzeigend, wie ich mich dann von Anfang gesorgt Hab, mit soviel Regimenten und aus andren Ursachen in berührten meinem vielfältigen Schreiben vermeldt, es möcht ekwan ein Beschwerlichkeit zustehn, deß ich mich in E. Kön. Mas. allerunterthä-nigst gezogen will haben, das gleich mit dem, Gott erbarms, also geschehen ist." „So ich dann mein Amt, als vor steht, nach meinem höchsten Vermögen und Verstand genug gethan und zuletzt mir kein Gehorsam auf mein viel schicken und erfordern durch den Pekrileusch geleist, gleich-wol ist er unter meinen Befehl nit gewest, aber ihn seyn die meisten Gereiffigen und Andre nachgefolgt, hat mein Gewalt aufgehört, also, daß ich nichts mehr nützlich thun können oder mögen." „Ich werde auch berichtet: wie der Beharnisch Obrist sein Volck über seinen Befehl und Ermahnen auch nit auf bringen mögen, setz ich zu E. Kön, Mas. hohem Verstand und aller der Kriegs geübten und Verständigen Bescheidenheit, daß ich an dem erfolgten Schaden . . . . . ...... Wo dann E. Kön. Mas. in einem oder andren eingelegten Artickel mehrer Erläuterung-weder ich hie in Eil gestellt, erfordern, bin ich gehorsam und willig gute Erklährung zu thun, mit der tröstlichen Zuversicht, E. Mas. und andre Kriegs-Verständige, werden mir, so viel in dergleichen Kriegs-Sachen mit der Aus-spührung müglich und gebührlich ist, zu erreichen auflegen und E. Kön. Mas. mich also zu Gnaden annehmen, meiner getreuen und sleissigen Dienst gnädiglich genis-sen lassen." „Und nachdem ich in meinen Schriften, so ich E. Kön. Mas. von Petau und Sosyd aus, in meiner grossen Betrübniß gethan, darinn vielleicht zu viel oder zu wenig in was Weg oder Maß das wär, beschehen, so mag E. Kön. Mas. aus hö-chern Verstand, allergnädigst bewegen, weil einem Hochweisen und mit Schreiben wol geübten, so er mit solchem Leid, Bekümmerniß und Betrübniß beladen, sein Verstand und Kunst verhindert und verirrt werden mag, daß mir als einem Unerfahrnen, der sein Tag mit Schrifften und Briefnus wenig gebraucht noch geübt, so der Zeit aus angezeigter hoher mir zuge-standner anligender Noch, die mir mein Ehr, Leib, und Gut berühren, weil auch nothdürfftiger Naht, Freund, und Secretar!, gemangelt und was ich geschrieben und gethan zum Theil nit gewissen, viel weniger zu verargen, darum ich dann aus solcher Ursach E. Kön. Mas. aufs höchst angerufft, mir allergenädigst etlich meiner Herrn und guter Freund, zu Naht, Bey-stand und Unterweisung, allein darum, damit ich meine Nothdurfft und Grund der Sachen ordentlich fürbringen und für-nemlich stellen mag, zu vergunnen und zu verschaffen, deß dann E. Kön. Mas. welchen ich mich ............. Daraus ich E. Kön. Mas. in aller Un-terthänigkeit anruff und bitten thue, was ich also anders weder ich hett sollen E. Mas. geschrieben, mir mit Ungnaden nit aufzunehmen und vorerzehlte mein Unterricht und Erzehlung der warhafften Geschicht daraus mit Grund mein hochgeübter emsiger Fleiß, so ich von Anfang biß zu End dieses Zugs ungespahrt und ungeacht meines Leibs und Lebens, noch Guts gebraucht, aespührt zu Verantwortung und warhaffter Entschuldigung alles dessen, damit ich auf meiner Mißgönner, oder Jemands ander ungegründet und er- Achtet hinangeben und Ausschreyen verdacht worden seyn mögt, allergnädigst anzunehmen sich daran und damit ersättigen zu lassen." a „Allergnädigster König weil dann viel -Personen wie mich angelangt schwerlich und höchlich nie allein in E. Mas. ge* tragen, sondern in die Gemein gebildt als solt ich meinem Amt nach nit gehandelt, noch dem Genüg than, auch vrel ander böser und boßhaffter Sachen beziehen, daran sie mir gantz Unrecht gethan, danim so bitt ich E. Kön. Mas. so ferrn E. Mas. gefällig, wollen den oder die sich solches berühmt oder berühmen, gegen mir auszuführen herfür stehn lassen, ihr Klag und Zücht gegen mir thun, gegen denselben erbiet ich mich, wie einen Ehrlichen und Frommen gebührt, zu verantworten und auszutragen. Will daneben hiemit gemeldt und bezeugt haben Alles, so ich der Nothdurfft nach eingeführt, daß ich damit Niamands angetasst, noch verunglimpfst haben will. Thue mich hierauf abermals E. Kön. Mas. als einem genädigen, gerechten und gütigen König, m aller . .................................... . ..... befehlen." QSTlasi untertäniger nnb gehorsamer Kcrns Kcrhrcrnner. Ob nun gleich vermittelst dieser Schutz* uud Entschuldigungs-Schrifft der Cazianer eine ziemliche Vermutung der Unschuld zu erwecken scheint, und seine gute Con-duicte und Anstalt mit natürlichen (oder Warheit-ähnlichen) Farben ausgemahlt; feynd ihm doch seine Miß- und Ubel-gönner zuvorgekommen, mit einer solchen Schwärtzung seines Verhaltens durch welche der Römisch- Königlichen Majestet dasselbe gantz häßlich vorgestellt, und ihm alle Gnade entwendet worden. Gestaltsam man ihn als er sich gantz unschuldig achtend, und also eines guten Gewissens getröstet), auf Königliche Ersordrung zu Wien erschienen daselbst, sowol als den Pecrium in Arrest genommen. Er begleitete sich zwar selbst mit guter Hoffnung seine vorige gute Dienste und Probirte Tapfferkeit, würde nebst einer guten Verantwortung die ob ihm schwebende Zorn-Wolcke bald zertheilen, und die Gnaden-Sonne ihm wieder strallen; aber weil deß Königs Ohr von seinen Ungünstigen dermassen belagert war, daß seine Entschuldigung keine Öffnung fand, auch Niemand sich Seiner mit Hinterbringung seiner Nothdurfft anzunehmen begehrte; fiel ihm der Mut aus der Hoffnung, in die Verzweiflung; also, daß er aus dem Gesängniß entrann. Er retirirte sich aus das Crabatische Schloß Castanouica, so von dem Fluß Unna umgeben wird. Welches weil es denen Türcken gar nahe den Verdacht ge-stärckt, als wäre er gesinnt zu den Türcken überzugehen, und bey ihnen Dienst zu nehmen. Und weil König Ferdinand solches geglaubt, ist der Cazianer aus sein Befehl (wie Isthuansius berichtet), beym Grafen Zerini an der Tafel, erstochen. Wietool besagter Isthuansius schreibt, es sey in der Kammer, durch zween vom Zrini dazu bestellten Krabaten, geschehn. In den Erainerischen geschriebenen Land-Verzeichniffen aber, wird gedacht, es sey ihm, von seinen Mißgönnern, solches fälschlich ansgebürdet, und eine gewisse Rede, durch eine verkehrte Auslegung, dahin gedeutet worden, als gedächte er, sich mit den Türcken einzulassen, und von seinem Könige, dem man solches, als eine Gewißheit, eingebildet, abzusahlen. Wir verspahren aber die unterschiedliche Relationen solches Verlauffs, biß in die Jahr-Geschichte. i Es ligt dieser viel tapfferer, als zuletzt glückseliger Cazianer begraben, zu Oberburg, in der Kirchen ; allda sein Grabstein, noch heutigs Tages zu verstehen giebt, er sey durch Fuchsschwäntzerey und List, um sein Leben gekommen. Denn man schauet daraus zierlich ausgeschnitten die Fabel, wie der Fuchs einen Vogel zum Essen geladen, und hernach denselben gefressen. Der XLIVste Landshauptmann in Crain war Nicolaus Iuritschiz. Im Jahr 1535. hat König Ferdinand der Erste, laut deßsalls gegebenen Generalien, zu Wiederausrichtung der, von vielen Jahren hero fast in Abgang gerathenen, Um* versitet zu Wien, aus die Praelaturen, Stiffter und Gottshäuser deß Landes Crain, einenAnschlag (oder Auflage) gethan, und zu Absordrung deren Ausstände, nach dem Jahr 1543 ernstliche Verordnung, an erra Nictas Iuritschitz, Freyherrn zu üntz und Landshauptmann in Crain, ablauffenZassen. a) MS. Uoarb. & Megiser. Entrinn: ans dem Gesängniß. Wird erstochen. Wo sein Grab ist. Nachdenck-liches Sinnbild aus seinem Grab » Stein. 1538. 1540. Derselbige Römische König Ferdinan-dus hat, von Wien aus, am 22 Martii imo. 1540. an diesen Landshauptmann ein Deß.Mmischei Rescript gesandt, wegen etlicher Herrn bcnnant'ftir Diener, so von den Bürgern zu Laybach die Bllrgcr zu ins Gefängniß gelegt waren, und dabei) die Ordonnantz gegeben, wie es künfftig fangenen. damit gehalten werden sollte, nemlich, so die Bürger Jemanden hinfüro, auf einem Todschlag, oder andrer Ubelthat ergriffen, daß sie, die Bürger, alsdann einen Solchen zwar gefänglich annehmen mögten, doch aber hiernechst denselben, auf die Landhauptmannschafft (ad Capi-taneätus locum liefern und stellen sollten, biß zur Erkenntniß der Sachen, wann sichs dann fünde, daß dieselbe Hals-brüchig und deß Todes werth, solle man als-,, dann den verhafsteten Thäter der Stadt wiederum übergeben. Eben dergleichen Befehl und Verordnung ist auch, an die Stadt Laybach selbst ergangen. Rilkerlichs Im Jahr 1532. zu Eingänge deß Au- Landhaupt^d gustn hat der Türckische Keyser Solymann manns 9»ccia mit einer gewaltigen Heerstrafft von etlich Juritschiy, hundert tausend Mann und dreyhundert Ti-rcken." Stücken, sich vor das Städtlein und Schloß Güntz, in Ungarn gelegt, selbiges um und um belagert zu vielen Malen, von vier Seiten gestürmt, auch an 13. Orten minirt und dieMaur mit Pulver gesprengt, gleichwol aber den Felsen-Mut dieses Crai-nerischen Landhauptmanns Juritschitz, welcher darinn das Commando führte, damit keines Weges zersprengen, noch erweichen und bewegen können, den Ort aufzugeben; sondern die Einwohner und einige darinn ligende Völcker, haben sich durch seine rit-termütige Anfrischung und behertzte Anstalt, so scharff und so Leuenähnlich ge- ! wehrt, daß der Türck ohne würckliche Ein-nehmung dieses so geringen und gar nicht festen Örts abziehen müssen, und nichts anders, als Schande und Spott davor; erobern können Ich schreibe aber doch gleichwol merck-lichohne würckliche Einnehmung. Denn eine Larve der Übergabe hat man endlich auf deß Groß-Veziers Begehren eingewilligt ; nemlich daß durch einen Tür- ckischen Offizier eine Türckische Fahn auf den Wall gepsiantzt werden mögte, zum äufferlichen Zeichen und Schein einer Ergebung, nemlich daß der Ort sich für den Keyser Solyman gedemütigt, und in seinen Schutz und Gnade ergeben hette. Sonst aber hat kein Türck hinein kommen dörffen. Das war so viel begehrt, man sollte nur gleichwol eine Farbe der Übergabe dem Ort anstreichen, und einen Schatten der Eroberung oder Einnahme zulassen. Wozu denn endlich dieser, sonst ertz-tapffre und unverzagte Juritschitz, sich mit seiner Bewilligung, in Betrachtung, daß der Ort ferneren Gewalt nicht ausstehen könnte, geneigt, und vielleicht die Gedancken deß Cornelii Taciti dabey geführt : Nos vim rerum sequimur, inania transmittimus. „Wir sehen auf den Nachdruck, auf die Krafft und auf . das Wesen der Sachen, und lassen das eitle Schatten-Werck vorbey streichen." Weil nun Solyman vor diesem Ort keine grosse Werde verrichtet hatte; wollte er doch nicht ohn grosse Worte abziehen; sondern mit diesem Ansehn, als ob derselbe nunmehr schon so gut, als in seiner Gewalt wäre, er aber für unnöthig achtete, denselben zu besetzen; ließ derhalben durch besagten Groß-Vezier vernehmen, Er wollte dieses Schloß und Städtlein ihm, dem Juritschitz, als einem tapffren Soldaten zu eigen geschenckt haben. Aber König Fer-dinandus, welcher annoch Herr und würck-licher Besitzer desselben war, solchem nach, mit bessern Fug und Nachdruck, solche Schenckung thun kunnte, hat ihm hernach dieses Stüdlein Güntz, zu gnädigster Erkenntnis seiner tapffren Treu verehrt, über-das ihn auch zum Obersten - Feldhauptmann Nider-Oesterreichischer Landen erhoben. Dessen wir an seinem Ort weiteren Bericht thun werden. Wir wollen bey der Gedächtniß dieses ritterlichen und heroischen Landhauptmanns, als wie bey einem denckwürdigen Ehren-Mal dieses Capittel schliessen, und den Augen deß hochgeneigten Lesers damit gleichsam ein Ruh-Mal setzen; die übrige Lands-Hauptmänner aber in nechst-folgendem Capittel erzehlen. Belohnung seiner ferkeit. 1546. 1554. Vas IV. tapitfef. Bon den nachmaligen Lands-Hauptmännern. jKnliatt, $aron Jofephs von Jarnberg Kriegs-Dienste. (Sraufames (Erdbeben in Ö-rain. Crstgedacbten Karons unterschiedliche Verrichtungen. Kauren (Empörung in Crain. Der von Jamberg wird ti^ramerifcher Jands-Üerwefcr; Verhütet die Gefahr einer neuen Aufruhr; Wird der Keyferinn Gbrist-Hofrneister; Jands-Hauptrnann in Crain. Desten in Keimen verfastter und von ihm Selbsten beschriebener Jebens-Jaust. ®n verwest er Jeichnam defs XLVllsten Jand-Hauptmanns. Brfachen langfarner Verwefung. Nnverwester Jeichnam in einem heidnichen Tempel. Zu was tónde man steh der bteiiernen Sacche bedient, pafenfehneutven hielten die Perfer für Schimpflich. Urfaehen einer Später« Verwefung der Kerstfchen Jeichen, und einer früher« ben den Körnern. Anfehnliche Verrichtungen defs XLVIIlsten Jands-Hauptrnanns; Welcher endlich im Streit umhommt ; Trauer über destelben Verlust. Kahtfchlag und Kamen der (Eommistarien zu dem ron endlich die Landshauptmannschafft in 6t«m. Crain allergnädigst conferirt worden. De- ren sich zwar das Land nicht lange von Nahem, doch aber nichts destoweniger von Weitem zu erfreuen gehabt. Angesehn er laut seines eigenen Berichts noch indem-selbigen Jahr wiederum zu seinen Dienst am Hofe gen Wien sich begeben müssen, allwo sich damals der Römische König sein Herr befand; dem er in folgendem a) Isthuansius Lib. XI. Histor. fol. m. 115. Valv. IX. Buch. Jahr folgen müffen in Böhmen, und von dannen wiederum gen Wien. Hiebey lässt sich zwischen unsrem Anfangs-Bericht, und diesem deß von Lam-bergs selbsteigenem eine kleine Ungleichheit, wegen der Jahr-Zahl seines Antritts zur Lands-Hauptmanschafft blicken. Denn wir haben das 1546 Jahr dabey genannt; er selbst aber solchen seinen Antritt ein Paar Jahr früher angegeben, nemlich im 1544. Allein solcher Unterscheid entsteht daher, daß wir mit gedachter unserer obigen Jahr-Zahl ,1546, so eben nicht den Antritt sondern nur das jenige Jahr und die jenige Zeit haben anzeigen wollen, in welchem das MS. Provinciale seiner gedenckt. Was sonst weiter in seinem Deutschen Carmine Merwürdiges enthalten, kann der Leser daraus selbst erlesen und vernehmen. Dasselbe ist zwar gantz einfältig aus ; alt-Teutsche Weise geschrieben, doch aber der vielen einbegriffenen Tugend-Lehren halben, und auch deß Alterthums werth, daß mans Wörtlich und gantz ungeändert beyfüge. Denn die alte Grämtet und Crnst-hafftigkeit will lieber mit ihrer gerunzelten Stirn, weder mit einer glatten, lieber in einem ungefärbtem, weder geblühmten Rock > der Nachwelt unter Augen treten. Gold bleibt dennoch Gold, ob es gleich annoch nicht geläutert ist. Und ein köstlicher Deamant verdient sein behörriges Lob, ob er gleich nicht genugsam geschleifft. Also seynd tugendhaffte und Lehr-reiche Sprüche lie-bens und lesens werth; wann sie gleich nicht noch heut-üblicher Wort-Zier vorgetragen werden. Unsre Vorfahren bemühten sich nicht viel dem Wein-Krantz seine Blä-ter zu vergülden, wann nur der Wein selbst gut und edel war. Sie waren viel geflissener deß Wesens, weder deß Schattens; suchten mehr den Kern weder die Schalen. Dahingegen unsre Zeit reich und zierlich von schönen Worten, aber arm und häßlich von Thaten scheinet. Jener ihre Tugend bestund in der Würckung, die unsrige offt in gleissendem Wort-Gepränge. Seit dem unsere jetzige Welt eine so grosse Wort-und Reim-Künstlerinn worden, ist auch die Aufrichtigkeit gleichsam eine Kunst, Fremdlinginn und Wild-prett worden. Gar zu viel Wort-Klau-: ben verdient selten Glauben oder Vertrauen. Mittelmässigkeit macht sich bey Verständigen am allerangenehmsten und vertraulichsten. Herrn von Lamberg Lebenslaufs von ihm selbsten beschrieben. Ein schöner scharff-sinniger Reim ist zwar nicht zu verachten, und ein wolge-hobelter Vers geht in der Kunst dem unge-polirtem so weit vor, als wie ein getriebenes Silber-Geschirr dem gegossenem; aber was heilsame Belehrungen antrifft, hat man dieselbe eben so wenig in schlechten als tieffsinnigen, oder netten Reimen zu verschmähen. Diese natürliche Schönheit leuchtet vernünfftigen Augen ja so schön, im schlechten Kleidlein, als in Seiden oder Sammit. Und wie ein edler Stein, der unversehens im Staube ligt bißweilen verwunderlicher beobachtet wird, als ein andrer, der allbereit im Golde blinckt; also ehrt und hört man die Weisheit der Alten manches Mal lieber, in ihren alten unebnen Reimen oder ungeschminckten Reden; weder in den zier-prangenden, süß-sliessenden und wol-lautenden. Wolgesetzte Worte klingen wol dem Ohr, übel- bewertete und doch wol gemeynte Tugend-Sätze dem Gemüt. Solches vermuten wir auch bey Einfügung dieser alten Reime; deren Verfasser glücklicher gewest in nützlichem Verrichten, weder in zierlichen Tichten, und besser in Werden als Worten. Derwegen man über seine fast unbeschrünckte und Gesetz-freye Manier zu reimen nicht ungedultig werden, sondern vielmehr den trefflich-guten und heilwärtigen Sinn derselben beydes zu Gemüt, und zur Werckstelligkeit ziehen soll. Denn gewißlich es hat nicht allein die fürnehme, sondern auch alle andre Jugend, an diesem Lehr-vollem Reim einen aus-bündig-guten Lehr-Spiegel, eines nothwen-digen Verhaltens derer, die beydes in dieser und jener Welt ihre Wolsahrt suchen, und zu Ehren kommen wollen. Sie sindt in diesen ungeglütteten rauhen Verslein, den rauhen und engen Tugend-Steig der zur Glori führet. Es lautet aber diese gereimte Lebensund Wandels-Beschreibung viel-besagten Crainerischen Land-Hauptmanns, wie folget. Eines theils Menschen Art, und angeborne Aigenschafft, begehrt Lob Ehr und Guet, und zu haben freyen Mueth, und thuet Emsig darnach ringen: will aber nit Jedem gelingen. Etliche haben ein ändern Sünn, stellen Strenglich nach Gewün, Arbeiten Tag und Nacht nach Guet, haben selten gueten Mueth thuen Ihnen selbsten Windt, und Wehe, Mangeln und leiden sich ehe, I damit Sy ihren Leiblichen Khinden, guet machen nach Ihn zu finden, ! Man findet auch Leuth die der kheines, ' thuen, sonder vermaines, i: treulich mit ihren Dingen, lassens nach Glick gelingen, j. Nehrn sich mit Weib, und Khindt, fragen nit wer die sindt, so im hochen Wollust leben, und sprechen, hat Ihn Gott Kinder geben, : Der wiert sye verficht mit Gnaden, Ich acht aber es khunt nit schaden, das ainer strebt nach Ehren, und thuet sein Sachen kehren, das er in Ehren und Erbarkheit, sein Sachen stellet in Fürsichtigkheit, ; zu überkhumben Ehr und Guet, und aber niernandt Unrecht thuet, und schickt sein Sach im Leben, jj zu gemessen was Ihm Gott hat geben, i So vill sich seinen Standt zimbt, dabei) am Guet nit abnimbt, damit er seinen nachkhombenden Khindern, nach ihme auch Guet lest finden, j! damit die auch zu ihren Tagen, den Eltern Lob noch mögen sagen, Ich acht das dieser Weg, den Menschen am pasisten zueleg, doch gehört noch ains darzue I und acht das ain jeder Batter willig thue j| seine Khinder in derselben Jugendt, treiben zu lehnten alle Thugendt, 1 Die Khunst, Weisheit, und Erbarkheit, damit werden die Khinder woll bekhlait, 5 und so die lernen die Khnnst, So haben sy der Menschen Gunst, ! Sy haben auch die Zehrung in Peithl, und werden ihres Lebens nit eytl, Der Vater hat schon umb Sy versorgt, t So Ehr Ihn die Lehr und Khunst geben hat, Ich währ gentzlich des gesinnt, das Ich mit Fleiß meine Khindt, zu dem Lehnten fürdern solt, So es Gott also haben wolt, Wer wüert aber die lehnten, die Batter und Mitetter nit erkhenen j Eines tails meiner Khindt, noch gar Jung sindt, Ich bin alt, und schwach So Batter und Muetter bayden die soll von Leib sein geschaiden, ' lehnten wüert meine Khinder, des Vater und Muetter lehr bleib, darum ich diesen Reimen schreib darin ich meinen Khindern gib die Lehr und zaig ihnen annach mehr wie sich mein Thuen, und Leben, bisher hat begeben, darzue dringt mich das, das mir vorzeiten ain Freudt was, wann ich höret sagen, wie mein Batter in seinen Tagen, gelebt und gewandlt hat, das hat mir offt guet gedenckhen bracht Als wolt ich auch gehru Ehrlich leben, wie mir mein Batter das Ebenbildt geben, Dann Er berümbt war sür Erbar und Fromb, Ich zaig das an nit darumb Meine Khinder nit anderst dann Ich leben sollen gäntzlich, dann ich bin auch nit der der allweg than hat wie ich lehr, Mein Begehen ist aber das, daß meine Khinder leben paß, dann ich Hab allweg gethan, darumb ich lehr und verman unnd bitt Euch lieben Khindt, dieweil Ihr Edlgeborn sindt, Ihr wollt leben nach dieser Lehr von Hertzen ist es mein Begehr unnd bitt Gott Er wöll Euch Gnadt geben, _ zu führen ein soliches Leben, seith sromb und fürchtet Gott, halt recht seine Gebott, höret Gottes Wort mit Fleis, in allen Dingen gibt Gott den Preis, Euere Eltern thuet sleisig ehrn, Gott wirt Euch euer Tag mehrn, gegen der Welt merckht mich eben, solt ihr mit Bernunfft sürsichtig leben, dieweill ihr seit noch sung der Jahr kheiner den Unrechten Weeg nit fahr, Sondern bleibt bey der rechten Bann damit Eüch Jedermann, sür srome Khindt erkhendt, zu solichem dise Zeichen gebent, das ist seit den Eltern gehorsamb, was ihr thuet geschehe forchtsamb, mit Begehr zu Volbringen das, damit der Eltern Willen und Maß Alzeit werde volzogen, seeht und seit nit verlogen, Noch villmehr nit widerspännig sondern den Eltern gantz undterthenig das ist habt ihr Bater und Muetter in Leben, nach ihn werden Euch ander Eltern gegeben, ehret auch das Alter in gemäht, wollet Ihr gegen Gott der Sünd sein rain In die Schuel gehet mit Willen gehrn, was gueth ist mit Fleisig lehnt, Seit dienstlich Iederman, auch sauber und halt euch schön, was ihr sehet das einen woll anstehet desselben Feuestritt nachgehet die Thugendt und ander Khunst zwar, muß in der Jugendt führwahr, Einen jeden eingepslantzt werden, sonst sindt man wenig Leith aus Erden die im Alter empfachen die Kunst übergehet er di Zeit, es ist umbsonst, Unnd wann ers dan gehru haben wollte so hilfst darnach weder Silber noch Golde Empfahet er aber Khunst in der Jugendt so hat es dann diese Tugendt, Es macht den Menschen ein sreyen Mueth würt ihm lieber dann alles Guett, dan er hat in der Jugendt das erlangt, das er im Alter het khein Gewalt, unnd khumbt Ihme in Alter Erst zu nutz, es würt sein Leben sein ein Schutz, das er niemer tarf besorgen weeder Abents noch des morgen, das Ihme sein Narung zerrinn Er hat in allweeg den Gewin, das er das hat überkhummen, das Ihme nit leicht würt genumben, dann Hab und Guett mag zerrinnen wer Khunst hat mag leicht gewinnen, Die Khunst man ich nit allein, das Geist: oder Weltlich Recht gemain, Sonder Thugendt und alle Erbarkheit, Frombkheit, und Fürsichtigkheit, Guett sprachen und Ehrlich leben darum will ich Euch noch mehr Lehr geben, so Ihr nun khumbt zum vogtbaren Jahren, und seit nit die Ihr in Jugendt waren, Sondern muest wandten mit Bernunfft und bedenckt nun Euere Zuekhunfft des Alters, und Wesenheit der Welt so seit wie Ich in Anfang Hab gemelt gegen Gott mit heilwertigen Leben, der wirt Euch Mildiglich geben was Euch nutzt zu Seell, und Leib, Euer kheiner Leichtfertigkeit treib, Sonder seit warhafftigkeit Euer Wortt, mit Fleis Euere Ehre bewahrt, das Euch mit nichte mag werden, verletzt umb nichts willen auf Erden, dan die Ehr ist das höchste Guet Sehet das Ihr Ihme also thuet, Strebt nach Lob, und Ehren Euer Guet Erbarlich mehrn nit main ich das ihr solt, thuen als het Ihr sorg Euch wolt, Aller Welt Hab, und Guett, nit genügen wie dann thuet, der unweiß geytig Mann, dann ob Ihr gleich schon nit mächtig und Reich seit, so wist Ihr das Gott der Herr zeit, Die Nahrung den seinen in viel Weeg, aber ein Jeder sein Fleis anleg, Sein Nahrung mit Ehren zu suechen, dem würt Gott der Herr geruechen, zu überkhumben die Notturfft sein, noch mehr ist der Rath mein, Hieltet Euch vor böser Gesellschafft, Meidet unehrliche Buelschafft Seyt bey waysen Leithen gehrn, von den Ihr mügt Tugendt lehnt, Seyt redlich ohn Ubermuett Also daß Ihr niemandt Unrecht thuet Euer selbst Richter sollt Ihr nit seyn, das Recht gübt was Rechtlich ist dein, Darum solt ihr ohn Noth nit fechten, Allem Irrthum tragt aus mit Rechten, Ich verbeut nit sich Unrechts zu wehrn, wo ainem das Recht nit will entern, oder das ainer ist in der Noth, Sich zu erwehrn des leiblichen Todt, oder wo ainer zieht von Ehren wegen, zu Rettung des Vatterlandt dem Feindt entgegen, oder in seins Herrn Dienst und Solt, da Er lieber Fried haben wolt, das er nit brauche redlich sein Schwert, der wahr kheiner Ehren wehrt, der nit fraydig wäre der Ende, daselbst sich bey Leib kheiner wende, Sondern halt sich woll und Ehrlich, und streite als ein threuer Ritter Mänlich, Ein yder halt sein Standt Recht, Er sey Herr oder selb ein Knecht, der Adl groffen Herrn dienen soll, Euern Lands Fürsten allzeit redet woll, seyt Ihm gehorsamb und getreu, wer das nit thuet der felt in Reu, dem dient auch für all andre Herrn, dabey mügt Ihr Ehr und Guett mehrn, Ob Ihr nit bey Ihnen am Hoff seyt, so dient in anderweg allezeit, dann dieselben Dienst khumben zu guett dem Vatterlandt, auch dem Haus zu guett Miest Ihr aber dienen andren Herrn, so sohlt Ihr die Dienst dahin khern, Das sye nit wider Euren Landts Fürsten seyn, So leydet Ihr dantmb fettt Pein, dann dem Landtmann ist allweg nuz, des Fürsten Gnad, Schermb und Schutz So ihr aber an der Fürsten Hof wolt seyn, So hat Euch hässlich, und fein, Ziert Euern Leib nach Euern Standt, nach Gebrauch deß Fürsten Landt, braucht Euch in Ritterlichen Sachen, Ihr solt nit Ihrthumb untern Gesellen machen Sonder seit gesegliglich mit Iederman, von den Leichtfertigen züht Euch Herdan, dienen solt Ihr mit Fleis, von Herrn zu erlangen den Preis, Wann Euere Dienst dem Herrn gefallen, so pflögt Euch vor andren Dingen allen Nach Paß zu dienen dann vor, und thuet Euers Herrn Willen gahr, das erfordert Euer Aydt, und Pflicht, und so das der Herr sicht, wie kan es dan anderst sein, der Herr mues erkennen den Willen dein, Mit Gab Freyheit und Gnaden und ob Ihr ein Weil dient mit Schaden, So migt Ihr den Herrn frey umb Gnad bitten, und wird die von Ihnen unbilich vermittelt, Also ist der Adl khumben Herr, mit Dienst Gnaden, und Gaben mehr, dann mit kheinerley andren Dingen, thuet Ihr das Euch würt gelingen, was zu Ehren gehört seit nit zu karg doch was Ihr thuet beschehe mit Sorg, und legt Euern Guet nit auf zuvill, damit Ihr raichen mügt das Zill, dann ich sag und merckt mich eben wer gar verthuet wird niemand! geben, das sein oder ander Haab und Guett, darnach Armut gar wehe thuet, Es verlaffen Euch dan Euere Gesellen, die vor mit haben in Todt gehen wollen, Es wird der Verthan gehast, von Iederman, auch von dem damit er das sein hat verthan, In Summa „Halt Maß in allen Dingen. t) f) Dieses ist auch Keysers Maximilians Wahl-sprach gewesen; wie annoti) etliche seiner Mäntzen weisen. E. Fr. so würt Euch desto paß gelingen, und damit Ihr in Euern Diensten allezeit, dem Herrn und ändern dest angenem-ber seit, So steisst Euch Adelicher Sitten, übrige Hoffart lasst vermitten, Spillen von grosses Gewin wögen, das folte Ihr mit nichten pflögen, dann der Gewinn ist wider Gott, verliern ist Schad und Spott, Es bringt auch schwäre Reu, Ich Habs versuecht auf mein Threu, Füllerey und Trunckhenheit hasset, Fluechen und schwären lasset, Ehret Frauen für Jederman, Ander Leuth haltet auch schon, Bill reden nit woll anstehet, oder verantworten, wans ain nit angehet Solt Ihr von Gott beruefft werden, zu Ambtern hie auf Erden, so richtet einen Jeden gleich Er sey Armb oder Reich, nembt nit Miedt oder Geschenckh, das sich Euere Gemuet nit wenckh, Einen mehr dann tätlich zuezulegen, und Ungerechtigkheit in Euch thät reden, beschwärt mit nichten den armen Man sondern last Ihn die Billigkheit ergan, beschützt Wittiben und Waisen woll, wider Recht niemandt beschehen soll, Uberkhumbt Ihr Weib und Khindt Wirtschafft, und Hausgesindt So halt Euere Weiber lieb und woll dergleichen sye auch ihnen soll, Ein frembs Weib ist der Ehren ein Eron, wer die hat, der halt sy schon, Eure Khinder zischt in Sorgen, nit spart die Straff auf morgen, bas es an Ihne nit werde zu spatt, deß offt Batter und Muetter Reue hat, Hie verstehet wie Ihr sye lehrnen solt, das wirt ihn nitzer den das Silber und Golt, Last Euch wol dienen Euer Gesindt, mit sehenden Augen seit nit blindi, 3fhu zu übersehen das Unrecht, es sey Pueb Magt oder Khnecht, Ihren Lidlohn gebt Ihn schön, wer nit taugt den jagt darvon. Run Lieben Khindt, Ich acht gleichwoll Euer Hertz werden Gedankhen voll Zu wissen ob ich mein Leben, gleichwie ich Euch die Lehr Hab geben, also vollsührt, und vollbracht, und dem Reimb darumb gemacht. Ach Ihr mein lieben Khindt, Ich bin ein Mensch wie ander sindt, und Hab auch nit allweeg gethan, wie ich hie schreib davon, Aber mit Ehren Hab ich mein Leben herbracht, und nun im Alter offt gedacht, Wie fällig ist dem Menschen zu leben, noch der Lehr die Ich Euch Hab geben, und ist mir laidi das ichs nit alls gethan, wie ich Euch hie vorgeschrieben Han. So ich aber das Vergangene nit mehr, herwiderbringen khan, so ist mein Begehr Euch dahin zu lehrnen und zu weisen, damit Gott in Ewigkeit preisen, Ich red jetzt in der Gemain, Sohn, und Tochter ich main, die Söhn trifft es an durchaus, Etliches ist den Töchtern ain Grauß, das da nit sein weibliche Ding, damit es überall Frucht bring, so mögen die Töchter aus diesen nemen das Ihnen zu nutz mag bekehmen, Ich will aber doch daneben, Meinen Töchtern sondern Lehr geben, Euer Muetter Ebenbildt nembt war, den Sye Euch hat getragen vor, die Sye noch ist in Leben, würt Euch Jungen guette Lehr geben, derselben Will thuet allezeit, damit Ihr wie sy auch seit, So habt Ihr gelehrnt woll wo sich aber zutragen soll, das Sy auch endet ihr Leben, so will ich diese Lehr geben, Seit Keusch und Rain, nit Ihm thuen allein, Sonder mit Zucht, und Thugendt, die da ziert die Iugendt, Erstlich seit Gottessürchtig, gegen Jederman zichtig, Zuvill reden will nit taugen, nit werfft um Euere Augen, zuvill Lachen, ist ein Tadl, Ersamb zu sein, ziert dem Adl, Nit seit zu frech für den Leuten Frölich zu sein geht hin zu Zeiten, Bill gutts zu lernen seit fleiffig, nit seyt gehrn müeffig, Einer Jungfrau steht wol an, wann sie schöne Arbeit khan, zu vertreiben die übrige Zeit, darinn der Unmueß böß Gedankhen geut, Zürt Euer Haupt gahr schön, in Erbarn Khlaidern solt Ihr gehn, höret nit zu unerbarn Reden, flüecht die Art, die man thuet pflögen, Etwas das Euch möcht verletzen, oder in arg Gedanckhen setzen, dann sye werden schwerlich abgethan, ob schon nichts Übels sey daran, geseelt Euch zu denen Frumen, von den khan nichts Übels khommen, Seit fleissig in allen Sachen, Euch guetten Lob zu machen, dann ein Jungfrau hat, alezeit früe und spat, Frag und Nachschauen vill, nU allein wer heyrahten will, Es ist schon von der Art, ein Jungfrau beschaffen zart, Für die edelste Creatur, die aus Berleichung der Natur wollgefelt Jederman, derhalben schaut ein Jeder an, Was da ist schön und guett, darumb woll vonnötten thuet, das sich das verhüette woll, das billich anschauen soll, damit nit werde getadelt, das mit Kheyschheit ist geadelt, Ein Jungfrau ist zu vergleichen Paß, einem clarat Spiegel-glaß, dann nichte ändern auf Erden, wann die vermackhelt werden, So ist der Mackhl an im nit so khlain, der Spiegl wirbt darvon unrain, und nimmer geachtet so werth, also die Jungsrauschafft auf Erdt: Obgleich aine ist gahr rein, und wolt dabey nicht züchtig sein, So ist die Keuschheit verblent, allen die sy ansehendt, darumb meliche ist der Kheischheit Rain, die laß mit züchtigen Wesen erschein, Uberkhumbt Ihr fromme Mann, die haltet lieb, und schon Und lelet mit Ihme in Ehren so würt Euch Gott euer Guett mehren, Nit gebt Ursach eitern Mann das Er Euch nit halte schon: So würt ohn Zweyffl sein Mueth, Euch wider zu thuen das Guett. Wär aber der Mann von Art so unrain, das er ohn Ursach fürnäm Euch übel zu halten, So lassets aber Gott walten, und thuet dennoch gegen Ihm schön, dann Euch sonst nichts helffen khan. Ich Hab vermeldet hievor, das ich mein Thuen, und Leben gar, beschreiben wolt wie ich, von Jugendt bisher gehalten mich, und wie ich mein Zeit herbracht, bey mir aber nit gedacht, damit zu ruemen mich, , dann wollt Gott vom Himmel daß ich Mein Zeit Paß hete vollbracht, und das Ewige für das Zeitliche bedacht, Ich Hab aber die Ursach hievor, gemeldet warumben Ich zwar, diese Fantesey Hab sürgenumben, darumb will Ich Ihme nachkhomben, Und zeig Euch an fürwar, das ich im Neun und Achzigsten Jahr, geboru bin auf dise Welt hievor in diesem Buch wirt es qemelt, Am 168 Plat, soliches ausgeschrieben statt, Mein Batter und Mutter bayde sein, mit samt andren Geschwistrigten mein, Auch an demselben Endt, alle mit Namen auch benent, i zu Arttenegkh im Geschloß bin ich geborn, da ich kham zu Syben Jahren bin ich zu der in Schuel geschickt, wie man den Khinden zu thun pstigt, Aber im 99ten Jahr ist mein Batter gestorben zwar, die Schul hat mir wenig zuegelegt, Ich mehr der Narren Weis gepflögt, Wär mein Batter noch gewesen in Leben, er hett mirs an Zweifsl nit zuegeben, Jetzt schmertzt es mtch aber sehr, das ich nit Hab gelehrnt mehr, : Als ich wardt 13 Jahr alt, da trachtet ich gar balt, Aus der Schuel zu khumben, zu Herrndienst ward ich genomben Herr Rueprecht von Reichenperg was Er der Buebenweis, was mein Herr bey dem diente ich etliche Jahr Landshanptman in Steher er wahr, und als nach Christi Geburt fürwahr, geschrieben eintausendt fünffhundert und je 3 Jahr Ging der Bärisch Khrieg an, mit meinen Herrn zoche davon, In demselben Krieg ungefähr, Obrister Haubtman er fürgenomben wär von Khayser Maximillian den Werthen, der Zeit thet Ich nichts lieber auf Erden, und stierte meinen Herrn nach sein Spies wohin er zach, der Khrieg gewehrt ein Jahr nit villmehr zway Jahr hernach starb mein Herr Anhaimbs zu bleiben war wider mich, In Hungern ein Khrieg erhuebe sich, il den Khayser Maximillian het angefangen nach dem het ich auch Verlangen Ich war aber darzue noch zu jung, wie vast ich darnmben rung, So miest ich bleiben anhaimb derselbe Khrieg gewährt khaumb Fünff Monat oder ein halb Jahr, Alsbalt Khönig Ludwig geborn war worde wider Fridt in Hungerlandt, darnach zache ich zuhandt An Khayser Maximilian Hoff Ich warde noch ein junger Topff und nit vill über 17 Jahre alt , darnach warde gar bald ein Reichstag zu Costniz fürgenomben, i dahin thet auch Khayser Maximilian khommen, da schickt Khaiser Maximilian, Eines Tails Hoffgesind von dan, In ändern Leger, hin und wider, dazwischen erhneb sich Khrieg wider, Mischen Khayser Marimillian, wieder die Venediger ging er an, Im Sechsten Jahr er anging, . mit unserm Nachtheil er sich anfieng, die Venediger haben stracks gewunnen, und in ihr Gewalt überkhumben, etliche Fleckhen in Friaul die waren des Haus Oeffterreich vor vill Jahren Die Graffschafft Görtz, und noch mehr Oesterreich und Karst das wurde sehr Ein böser Anhang den Erblanden, dach brachte man alles wider zu Händen. Darnach gewehrte der Kieg lange Zeit, und hat " gölten vill guetter Leüth, Es sein vill Schlachten, und Wunder beschehen, . in demselben Khrieg das wiert verzehen, die Geschrisften so darnmben aufgericht durch die Historischreiber, wie man pfligt, An vill Orten ausgangen: da wirt vormelt des Khriegs Anfang und das Endt. Derselb Zeit hat Khayser Maximillian sein Hoff^esindt auch ziehen lan Zum Thail in Khrieg wider sein Feindt, da_ Hab ich als ein Junger auch verneint, Ich solle denselben versäumen nit, darumb warde an Khayser mein Bitt, Mir auch anhaims zu vergunen, Also bin ich derselben Zeit von Hoff khomen, und gezogen in der Erblande Solt, von dem ich nit abstehen wolt, Fünff Jahr lang nacheinander Ich, demselben Khrieg ausgewartet gefährlich und gethan neben ändern das, So mein Ehren geziehmet paß, dazwischen, und nemblich im 12ten Jahrein grofferErdpieden in LandtCrain war, der Heyser in Stetten und Schlösser vill, zerrissen davon ich nitt will, weiter schreiben dann ich wert das auch in ändern Schrifften finden paß. Im dreyzehendten Jahr darnach ich, zu meiner ersten Hausfrauen mich, verheyrath Hab nach Rath der Fremde mein, wie hievor in Buch ist geschrieben fein, auch dabey Ihr aufgezaihendt findt, wievill und wan da sindt, Meine Khindt von Ihr aus die Welt geborn, Am welichem Tag und welichen Jahren Ich Hab zu Ortenegk mit ihr gewohnt, in allen threu worden wür erkohnt, in Ehren lebten wür miteinander bayde, miteinander gelitten Liebs und Laide, Ich warde von dem Land geschickht zwar, zu Khayser Maximillian inPotschafft dar und dieweil ich von meinem Weib was Sy einer jungen Tochter genaß, und starb derselben in der Khindbeth da ich haimb kam das Wehe ich hett, das ich hett verlorn das, So mir das liebste auf Erden was, Ehe Sye starb nach in loten Jahr im Landt Crain ein grosse Aufruer war von den Pauorn wider ihre Herrn, also daß Sy Ernst tetten fürkehrn, verweusten dem Adl ihre Heuser vill Sy triben mit ihnen grossen Muethwill, warffen etliche Edl aus über die Mauer erschlungens, mäniger wär gewesen ein Pauer lieber dann ein solicher Edlman, das er müste sein der Bauern Unterthan. Ich thüte mich zu Ortenegkh zu der Währ richten, Sye thätten vill Anschläg wider mich fassten, wiewol sye des Ursach heten khain Ich lebet in Huet und pstag in gemain, Sye mit gutten Worten zu halten auf. biß wider «L>ye ward der Lauf, DannKhayser Maximillian der schickht dar. und die von Steyer auch fürwahr, ein Hauffen zu Rotz, und Fueß, die stilleten den Khrieg mit Unmueß Also das die Bauern waren zerstreut Ihr Hochmuet war bald gement, Mann brennt vill Heusser und namb ihr Guett, Spiessen hencken, ausstreichen mit Ruett, wordeu Sye gestrafft und durchaus, muest geben ainer ain Gülden von Haus Im achtzehendem Jahr starb mein Weib, davon ich Hieoben schreib, Meine Khindt thet ich andren Ort, wider zu dienen mein Gedanckhen wort, zu der Hauswürtschafft hett ich nit mehr Lust sonder mich belanger sehr, In die Welt auch recht umbzuthuen, zu erlangen Guet, Ehr und Rhuemb, In den 19ten Jahr starb Maximillian, es mainte warlich Jederman, es wurde noch desselben Todt, durch Khrieg den Landten ersten schad, würde sich Jederman an diese Land, mit Khrieg, Raub und Pfand versuechen dieweil da waren, die Lands-Fürsten bey jungen Jahren, und aus den Landen sehr und weith die Land machten derselben Zeit, Ein jedes selbst ein Regiment, und schickhten Potschafft benent In Aspania zu Khönig Carl dar der dieser Lande als der Eltere Erbe war, der khan bald in Teutschelandt, dem machte ich mich auch erkhandt, und sacheIhme zu aufsetzen die Römische Crou, daselbst nam ich von ihm die Ritterschafft an, die Erblandt seinen Brueder er übergeben thet Ferdinandum Ertzhertzogen der genom-ben het Anna ein geborne Khöniginn zu der Ehe, erst erfreyeten sich die Land noch mehr der regiert die mit groffen Ehren Gott wollte Ihme seine Tag mehrn, Khayser Carl schuef mit mir das Ich Lands-Verweser in Crain was Herr Hanns von Auersperg was Lands rc. bey dem Ich mit dem Amt das best gethan, zway Jahr darnach als Er verlorn war da muest ich die Lands-Hauptmann-safft gar versehen mit besten Fleis, wie im Landt mäniglich wais, Und als Khayser Maximillian mit den Türckhischen Khayser Salimon, Fried het gemacht in seinem Leben, der gehalten war merckh mich eben, mit guetter Rue achtzehen Jahr, da aber Khayser Maximillian gestorben war Thet der Türckh groffen Straiff darnach im zway und zwaintzigsten Jahr das geschach am Kharst zu Slaunig überfüel Er das Volckh am Palm-Sontag wie der Priester den Passion in der Khierchen sang, vill Volckhs stiert Er weckh mit Gedrang und zag ab durch das Land Crain, für die Reiffniz aus Gattschee hinein, durch das Gebürg in Crabathen Landt dem Landt thet der Schadt gar ant, das Aufbot im Landt wartt aus gar schier über die Khulp zöchen wür Ihme für Auf Voseil so in Crabathen leith der Türck fürdert sein Abzug der Zeit, das wür Ihme ereilen möchten nit darnach thet der Türck nach seinem Sit das Land Crain offt angetaß, wie er zu der Zeit nit laß, Als man im 25 Jahr hat geschrieben, haben die Pauern wider aufgetrieben, Ein grosseEmböhrung inTeutschenLanden, das aller Adl geferlich ist gestanden, das hat gewerth weit, und brait, Saltzburg von Ihn auch Belagerung laydt In Schwaben sein Sy würdt und gewesen niembt khundt vor Ihnen genesen, Graffen und Edl haben sye erschlagen, des khundt man niemer Gedult tragen, der Schwäbisch Punt mieste sein aus wider die Pauern zach man zu Hauff Man erlegte sye an viel Orten, man thet sye spieffen und braten, Man vermeint das im Reich, in Geldern und am Rhein vergleich, und an ändern Ortten mehr, die Pauern sein geschlagen so sehr, das ob hundert tausend Mann, blieben sein auf der Pann, Im Ober Steyer und Khärner Landt, empert sich auch der Pauern Standt, In Crain worden wür nit ohn Sorg doch worden sy dasselbst nit so arg das hat gemacht das ich dagegen, von Landtshaubtmannschafft wegen, Im Landt diese Ordnung Hab gethan das im Landt ein Jeder Edlman mit seiner Rüstung und aigner Perschon hat müeffen ins Feldt ziehen an, und zochen gegen Crainbnrg, in die Statt, da es die beste Gelegenheit hat, zu verhüeten den gemainen Mann, das er nit hat wie ander gethan, die erste Straff in 15ten Jahr hat auch gebracht das Sy ain nit soliche Pen gemacht, schickhten Hilft den ändern Landen, .zu helffen aus Ihren Banden, wie Sh uns auch in löten Jahr, haben gethan threulich vor, Sy besambleten sich zu schläinig, da worden Sy überfallen gähling von den Bauern aus dem Gebürg, auf dem Adl waren sye güerig, erschlugen der ein guetteZall, das macht den Bauern guett Hertz _ überall 'fcye füengen der Herrn und Adl vill, und treiben mit Ihnen Ubermueth vill, doch wurden Sye zuletzt gestrafft, und aus Ihren Ubermueth gebracht, Schlänig schlüpfst man auf die Erdt das es nit wider zu einer Statt wert zu Straff und Ebenbilt, dann die Burger Ursach gewesen sindt, das die Niderlag also beschach, darumb güeng über sich die Rach, Im 26ten Jahr der Türckh zach in Ungern mit Ungemach, dagegen Khönig Ludwig der Werth, mit Ihm zu schlagen begert und samblet sich mit seinen Undterthan .es thet aber nit Jedermann wie Er seiner Pflicht schuldig war, und geben den frummen Khönig dar das er annamb die Schlacht mit Unfueg Er wardt den Türckhen nit starckh genug und ward in die Flucht geschlagen, , und ertranck in denselben Tagen, ln ainer Lackhen die was tieft, Jederman aus dem Lande lieft und der Türckh namb Offen ein, allda erhueb sich erst an unser Pein, wiewol der Türckh nit bleib darin, was ietzt beschicht, hat er in Sinn, bald darnach im selben Jahr, zu Khönig in Böhaim erwelt war, Ferdinandus Ertzhertzog in Oesterreich und das Hungerland strebt er Vergleich und darnach in syben und zwantzigisten Jahr zach er mit Macht in Ungern zwar, Ramb Offen ein, und das mehret Tail daselbst hin wartt beruefft ich, von Landtsverweser-Ambt thet ich mich, und zache in Hungern zu Khay. Mas. allda ich zu Hofs und Khriegsrath von Ihr May. gebraucht worden bin threulich zu dienen war beraith mein Sinn Lu Wehr mich Ihr May. Jederzeit, gebraucht geschickht in die Weith, -ckst vonnöth alles zu erzehlen Baio. IX. Buch. Ich Hab gethan was Ihr. Mas. hat wollen. Im 34ten Jahr (*) darnach der Türckh mit Macht herzach und namb ein das Hungerlandt, das er darnach dem Wayda eingeben hat, und ist geruckht in Oesterreich, für Wien lagert er sich gleich Mit Rauben, und mit Brandt, hat Er schwärlich das Oesterlandt, verderbt, und das Bolck weckhgeführt die Kay. Mas. ist passiert, In derselben Land und Khönigreich das Bolckh ermahnt fleissigkhlich und ein grosse Menig zusammen gebracht das hat soviel Guets gemacht, das der Türckh zuruck gezogen ist damit wartt Oessterreich wider gefrist Wien erhielt sich gar ritterlich es ward besetzt mit Leüthen mändlich was er allenthalben Schaden gethan tot sich gehanten Jederman, und wieviel Wunders indem beschehn werden die Historischreiber verstehn Aber nit gar lang darnach der Römisch Khayser aus Hispania herauszag, In Teutsche Landt und kham dar gehn Augspurg da warde zwar, ein Reichstag zu halten fürgenomben, dahin alle Reichs-fürsten waren khomben, Bon dan mich Ihr Khay. May. in die Türckhay geschichht hat, Sambt Herrn Niclassen Zuritschitz Ich thet es aus kheinem Fürwitz, sonder auf Khay. May. Begern gemeiner Eristenheit Nutz und Ehren Potschafft-weis worden wür, abgefertigt auf Teutsche Manier, Ehrlich mit vill guten Leithen von dannen tetten wir reitten, Gen Eonstaittinopel in die Stadt da uns der Türckische Khayser empfangen hat, Wie sich die Raiß allenthalben, zuegetragen und es ergangen, zu Eonstantinopel und wider haimb ^Jst offenbar und nit gehaimb Sonder in Geschrifften und im Truckh darinn sindt man viel selzamer Stuckh, darumb ich hierin davon nit mehr, schreiben khan dan daher, die Histori zu lang anzuzeigen war, (*) Das Original muß nicht allenthalben richtig abgeschrieben seyn. Denn Wien ward Anno 1529. beliigert. E. Fr. 8 Es wäre auch meiner Gedächtnus schwär Ich khamb heimb mit Glück und Haill, es werde mir nit zugerechnet zu Taill, Am Ascher Mitwoch im 3tten Jahr kham ich gehn Lintz wider dar, zu Khay. May. in Freuden gehrn die fandt ich in Mehrern Ehrn danit mittler Zeit meines Aussein ward Ihr Bkay. der Herr mein, zum Römischen Khönig gethront, die Hab Ich mit Frayden darvor erkhent, darnach bleib ich wider In meinen Dienst da ich nichts münder Miieft ich noch mehr verwalten das Hoffmarschalckh Ambt und Hab gehalten Meines Herrn Gebott gar gern dasselbe thet uttgefehrlich gewern, Ein Jahr und etwas mehr mit Khay. Mat), zogen hin und her darnach im 32ten Jahr, schickht mich Ihr Khay. May. wider dar, In die Türckhay mit Grafsen von Nayrol mit dem zu ziehen worde mir woll, wiewoll die Raiß mir worde schwär, darumb ich lieber dahin blieben wär, Ich müest aber gehorsamb thuen, wir namben den Zueg über die Wüen, durch das Crabathen, und durch Wossen gueterHerberig haben wür wenig genossen und da wür aus halben Weeg khomen, balt wür den Türckhischen Khayser vernomben, gegen uns herzuzeihen drot, zu Nischman uns zu beleihen gebott dahin der Khayser balt kham, und den Zug durch Hungern namb auf Oessterreich wie Er hat gethan, unus baydeu Er mit Ihm hat süern lan, Aus Khriehischen Waysenburg hin, haimbertz steth unnser Sinn Wir muesten aber mit seinem Höer, ziehen ob unns schon Laidt wehr, durch das Hungerland in aller Weith zuesehen müesten wier allezeit, belaidigen die arme Cristenheit, das worde unns osst in Hertzen laidt Vill wäre weitter zu schreiben darvon was Wunders wür gesehn Han, dann der Türckh zach mit grösser Macht, dabey wür Tag und Nacht, Fünff Monath sein gewesen, vill Unfall seyn wür genäsen, biß wür den Zug haben vollbracht gar wenig Hoffnung wür gehabt, Mehr zu sehen unser Vatterlandt, Aber Gott hat dennoch geben sein Gnadt, das wür mit Glückh ohne Schadt khommen durch das Hungerlandt, der Türckhisch Khayser mindert fandt. Wider Ihn aigue Gegenwehr, dann der Wayda fürdert Ihm sehr und als der Türckhisch Khayser kham, für Günß darumb Er sich annamb, drey Wochen Er darvor lag, bey Glauben ich sagen mag, Er hat vill und grosse Arbeit alba vollbracht, ich sag mit Warheit, schiessen und Mauer zersprengen mit herben Sturmen und Pfrengen von Holtz hoche Perg trug Er an das die Leith stigen daran, und überhechten die Statt Mauer, das macht den Cristen ihren Stand sauer, Herr Niclaß Juritschitz der hievor mit mir in die Türckhay war, hat Günß gehalten Ihnen und ward der Zeit belagert darinnen und das Mündlich mit den Undterthan erhalten, darumb Ime dann, die Khay. May. hat geben frei), das Günß nun sein aigen sein. Als der Türckh sein Günß abzag, thet er für rugkhen gemach gegen Oessterreich hinan daselbst schigt er uns von dann Mit 500 Pserdten die uns belaith, an unns gewahr und Sicherheit, Gen Pruckhen an der Leyten darnach wollen wür nit langer beiten und zachen gehn Wien hinein, des möchten wür woll srölich sein, von dannen zachett wür gegen Lintz dar da sunden wür Khönig und Khayser zwar die waren am Zug mit Macht, dem Türckh zu lieffern ein Schlacht des wurden wür im Hertzen ersreit der Türckh erindert des bey Zeit, Nam sein Zug durch Oesterreich, neben ger Neustadt hingleich Auf die Steyermarckht und über die Trau da er das Windtzchlandt erreicht er was sro, Er war in seinen Abzug so gäch, das der Khayser nit möcht so balt hinach, dreyzehen tausend schigkht der Türckh hinaus In das Landl ob der Ens ein Straiff, zu volbringen und wider zu Ihn, zu khommen das heten Sye in Sinn, aber am zuruckziehen zwar, worden Sye erschlagen gar, In Oesterreich nachendt bey Paden, Sye theten zuvor grosse» Schaden, Zerhackten, die gefangen Weib, und machen, da sy nit möchten khomben davon. Der Römisch Khayser wider zach, durch Italia wieder haimb gemach, du Kön. May. gab Im das Glait _ bruederlich durch sein Landt gehn Villach wie billich, da betten sie voneinander schaben, Ich glaub es werde Layd in beyden, daselbst hin ich auch mit zach, gehn Insprung khomen wir darnach, aus den Sommer darnach, der Khönig wieder zu Oesterreich zach, 3ch pflöget meine Dienste wie vor Im Hofs-Art wie ich vor war, dm worb ich von Ihr May: ausgesandt, zu Fürsten in butsche Landt, das mir das Raisen woll werde zu vill, darumb ich trachtet zu bleiben still, Au ainem Ort, mit Ehrlichen Wessen, . und thet mir darnmben ausersehen, cm Jungfrau nemen zu der Ehe, wie ihr vernommen ehe, Und in diesen Buch ausgeschrieben, mit der bin ich zu Wien blieben, dahm Ihr Khay : May : verordnet mich, ìn die Rath Cammer da bin ich, *àn Jahr, und nit vill mehr, darnach ward Khay: May: Begehr das ich zu Ihr Khay: May: liebsten Gemahl kham, und das Oberst Hoffmaister Ambt annamb, wich damit bey Ihr May : mit Dienst verpflicht, dabey ich blieben wie man sindt, hernach in diesem Buch aufgeschriben wie ich aber die Zeit Hab vertriben, und meine Dienst jedes Jahr volbracht, habe ich zu vermerkhen nicht geacht, wohin ich auch mit bayden Khay: May: gerätst Hab frie und spat, 'U* vonneth hieher aufzuschreiben, las es alles bey dem Werkh zu geschehen bleiben, und wiert im Bschlus vollendet das uns andres in Buch gemeldet, à 35ten Jahr stünd ich an, 3» das Hoffmaister Ambt da zach «w. man von ^en aus auf Jnsprug zue des ändern Tags heben wür grosse Unrue von Tüln biß auf St. Pölten, da wahr Schnee, Windt, und grosse Khölten, also daß dergleichen kheiner der da war, des verzehen möchte er so gahr, ein harte Khölten het er erlitten, maniger thett durch Gottes willen bitten, In zu erledigen aus derselben Noth, etliche Perschonnen erfrorn zu tobt, Frauen und Jungfrauen die da ritten, haben grosse Frost gelitten, die in Wägen wären des nit überhaben, doch khämben sy haimb ohn sondern Schaden, mein Haußsran verließ ich mit schwängern Leib hindter mein das Sy zu Wien bleib, biß Sy erlediget wierdet ihr Geburt, darnach Sy mir nachziehen wurdt, und als sy meins Sohns Balthaser genaß, Starb Sy in Khinderbeth ach wie graß Laicht mir derhalben gehn Insprung kam da ich den laidigen Fahl vernam darnach zachen bayde Kay : May : gen Trient Bischofs Bernhardt Sy ehrlich unterhielt , von 6an durch Khärndter und Steyer march darnach man in Oesterreich und Bö-haimb zach. In 37ten Jahr hievor, hat die Khay: May: zwar, Mit Hilft seiner Landt und Khönigreich, zway grosse Hör gan Jnygklich, zu Roß und Fues vollgeziert durch zween Haubtleuth in Hungern gestiert, das ainer darüber Obrist Hauptmann war, Herr Lienhardt von Fels der zache zwar, auf die Syben Steth, gehm Ihm Pries zue, damit thut er den Waicha Unrue, Er gewönne Ihm Stött und Schlösser ab, zerjagt sein Bolch darumb sich begab, das ein Fried warb gemacht, darinn alles Khünfftiges gedacht, Wie es nach deß Wayda Tod soll, gehalten werden das gleichwoll, deß Wayda Khönigreich nur aus sein Leben, Im mit dem Friedt ist gegeben, der kheins nach seinen Tod ist vollzogen, hernach werdet Ihr hören wie sy gelogen, der andere Zug auch in benennten Jahr worde gewendt auf das Windisch Land Zwar, Aus den Königreich Böharmb und den ändern Landen, worden vierzehen tausend Mann ver-hanben, darüber Herr Hans Khazianer Obrister was, Sy zogen für Esegkh mit Freyden graß, , da fanden sy aber die Türckhen zu Gegenwähr , die sich auch stürckheten täglich mehr, also daß die Unserigen an Efeck nit getrauten zu gewinnen dann sich darin sehr brandten, die Türckhen zachen nach unfern Volckh listiglich biß die Unfern Hungers halben Ellen-digkhlich Ihren Hortheil müefsen übergeben, und fetzten in Gefähr ihr Leben, zudem das unordentlich ward für genommen, I einen Abzug bey der Nacht wegkh zu-khommen, dadurch ein Thail deß Volckhs in die ii Flucht werde bewegt mit grösser Unzucht, Eines Thails wehrten sich im Lager ihres Leben, welche nit erschlagen werden müesten sich ergeben, gefangen, die wären ellendigkhlich verfürt, mit der Teutfchen Guett haben sy triumphfiert. die Thürckhen mit grösser Hochmueth darzue, haben Sy alles Geschütz wegkhgefürt mit Rue, Herr-Hannß-Khazianner ward darumben in Khay: May: grosse Ungnade khommen , zu Recht ward er in die Gefängnüß ver-strickht, zu Wien in der Purg wie man den Adl pflögt, zu verhüeten mit Ehrlichen Leuthen, Er entrann darumb derselben Zeiten, Etliche die Ihn verwahren hetten sollen, auch in Ungnadt kommen, Herr Hannß Khazianner kham dieser Sachen, in Abfahl es thet Ihm auch machen, das Er darnach Elentlich sein Leben dieser Welt müeste ergeben, Im 40ten hat Khönig Hans ein Sohn erborben, und ist derselb in demselben Jahr gestorben , Ein weiser Miiitich der sein Schatzmaister was, widerstundt dem Khönig und stisftet das Die Hungern in Ihrem Reich waren zertrennt, Etlich haben die Khay : May : für Ihren Khönig erkhennt, Die Khay: May: thaten mit Fleiß ersuechen, das sy den Vertrag zu halten geruechen Er ward aber von Widerthal verzigen gar, und schickhten zu den Türckhischen Khayser dar Suechten bey Ihm Schärmb und Schutz, beweisen daraus den Khönig grosse Trutz, das der Khönig dahin wurde gedrungen, ein Khrieg anzunemben wie der gelungen wais Jederman layder zu woll ^wan ich aber die Warheit sagen soll, So mueß ich bekhenen bey meinen Aidt, Ich sag das nichbt zu Laydt, dann, das gewesen ist, ein rechte Straff, Ich acht das nibt wider reden darfst die wür wider Gott verdient hant, Secht in was Laster und Schant, wir jetzt leben insgemain, Ich main, nit Burger, und Bauern allein, Secht an weliche Fürsten, und Herrn, ^ recht den gemainen Nutz mehrn , Secht wie der Adl lebt in Untugendt, ob auch das Alter und die Jugent, stehet in Gottessorcht und Ehren, und ob jetzt die Erbarkheit mehr Also vollkhommen ist in den Leüthen, wie das gewesen ist vorzeiten, Ich will geschweige:: des Geistlichen Staudt, ob der den Wessen sey verwandt, zu lehnten und tragen das Ebenbilt wie es sich rechtlich tool geziembt, Ob der gemain Mann in Gehorsam leb, und einer mit den ändern gleiche Pürdt heb, Oder ob Jemandt lebt wie er solt, sein Regsten erlesiet was Er wollt, von Jederman erlassen sein, Nain lieber Herr mein, Ich sindt derselben wenig auf Erden Ich khan der auch kheiner werden, das Fleüsch ist in mir so verflucht, weliches nur Ehr und Wollust sucht, Im Glauben sein wür worden so gelert, aber die Unthugendt hat sich gemert, Wür lesen vill, und ihnen nit darnach, daher khumbt über uns die Rach, das wür wissentlich nit thun wällen, , und Ihnen uns doch für Cristen stöllen, die da sollen leben in Gottes Gebott, so treüben sie daraus den Spott, Sprechen Gott hat es alls ans sich genotn-ben, darum set) Cr auf die Welt khomben, Ach wie leugest du Gott an, , Er hat es nit darum gethan, dich erlöst von den Erbsinden, darin wir gewesen sein verbunden nach Adams Fahl mit dem ewigen Tod, da nimbi hat mögen selig werden, das wür darumb aus dieser Erden, in Sünden solst leben, wider Gottes Gebott streben, Nein Gott hat es darumb gethan, das in der Welt fotte Jedermann, an In glauben aus Hertzengrundt, und Im bekhenen mit dem Mundt im Hertzen gegen Im sein rain, seine Gebott halten also ichs main, und welicher aber übertritet das, das Er bep Ihm sindt Wög, und Maß, mit Reu und Laidi daraus zu khommen, das worde uns vor seiner Geburt benommen, Ach Mensch das lasse dich nit kniegen, und thue dich nit selbst betriegen, Als Hab sich Gott darumben in Tod ergeben, das du solt haben ein sreyes Leben, ZU ihnen was dir gefeit in deinem Mueth, das Übel zu thuen, und lassen das Gueth, Dieweil wir aber Menschen seyn, und sehn geborn in derselben Pein, daß khainer ohn Sünden lebt auf Erden darumb sollen wür offt ermahnt werden, Die Sünd zu meiden, wann wir aber fallen, mit rechter Reu und Laidi bezallen, und ableschen unser Missethat wie uns Christus gelehrnt hat, werden war des nit nemen an so ist es umb uns, sorg ich gethan, Unser Unfahl würt sich mehren, des Türckhen Süg wider uns lenger gewern, Ts würt mancher sprechen das Ist dan der Türckh angenember paß, Gott dan seine Cristenheit, das Gott den Thürkhen geyth, den Süg wider die Cristen so vill davon ich ein wenig sagen will, Schau wie der Batter seinen Khindt thuet, ist es bös er streichts mit der Rueth, Dann die Zeit, wann bös ist das Khindt, würt der Batter zornig die Rueth er bindt, und braucht Sye biß das Khindt würt fromb, und liebt die Rueth nit paß darum, dan das Khindt, würfft in das Feuer die Rueth und würdt dem Khindt geheuer, Also thuet Gott mit uns die wür sindt Rechtlich sein Cristglaubige Khindt wann wür thuen wider seine Gebott und leben stetiges in Sünden und Spott, So braucht Er die Türckhen für sein Rueth damit er seine böße Khindt streichen thuet ' würt aber darumb die Türckhen nit nehmen zu Ihm, sondern würt die Ruetten verbrennen, Das zaig ich darumben an sürwar ; das wür dis 41te Jahr so gar, Unglückhafsiig sein gewesen, das unser Thuen und Wessen, dem Türckhen in die Handt geben, viller Cristen Leib und Leben, die Statt Offen und noch mehr das uns Cristen beschwört sehr, und khan derhalben nimandt Schuldt geben als unfern sündigen Leben, Ich hoff aber wan wür uns erkhenen, I so werden wür in Tugendt wider aus-nemen, wider leben in Gottessorcht und Lieb, und vollbringen mit steter Ueb, seine Gebott und ein fälliges Leben, so würt uns Warlich wider geben gegen unfern Feinden Sig und Haill, da geli uns Gott zu Taill, in menten Leben damit ich daß, in dies mein Buch mag reimen baß, Dann diße nechst vergangen Geschieht, davon ich mag schreiben nicht, Ich waiß woll das etlich werden sagen, man thuet sich derhalben nnbillich clagen, dann wie mans ordnet und versehen hat, also auch unser Khriegen statt, Nun mueß ich sagen was ich waiß, der Khönig hat than manige herte Raiß, biß er mit grösser Mühe und Arbeit, dasselb Heer zusamen hat beraith, des versehen mit allerlei) Notturfft, was man in am Heer hat bedurfft, ji was man iederzeit gemangelt hat, ist allweeg mit groffen Fleis erstatt i Ich Hab auch zu sürdern helffen das darumb ich davon zu sagen wais dest paß, das nimbt mag rechtlich sagen der Khönig hat nit genugsam Sorg tragen, zu versehen solich sein Kriegshöer, wan nur Glückh da gewesen war, darumb laß ich Key voriger Ursach bleiben, der Sterb thet uns das Jahr aus Oesterreich treiben, der Röm. Khayser zach das Jahr über Möer, Alegier zu gewinnen was sein Begehr, Ihn verhindert das Wetter groß, das derselben Zeit auf dem Möer paß, dadurch zertrennt war sein Höer, die Schiff geworffen auf die Weite des Möer, der vill zerbrochen und ertrenckht sindt, dadurch Fürnemben gar geschwindt verhindert worden das Er von dann, sein Zug vonHispannia nutest nemen an, Wem soll ich diesem Unfahl znemessen, Ich acht der Khayser Hab nit vergessen Alles das Jh worde vonnötten, Gott khann die Feindt schlagen und tobten, wann es würt sein die rechte Zeit, darumb wer Gott allein die Ehre geht, und Ihn vor Augen hat in allen Dingen den khan hie und dort nit mißlingen, und dieweil es setz ist an der Zeit, das unser Khönig hin und wieder reith, von einem Landt in das andere dar, und bemüeth sich fleischlichen zwar die Cristen in Gegenwähr zu bringen Gott lasse Ihn, in seinen Fürnemben gelingen. Darumb wollen wir beßern unser Leben, Gott allein alle Ehr und Lob geben, und den Lastern und Sünden abstehn, Gott fleissig raffen an, daß Er uns wolle aufnemen, und mit Gnadengaben zu erkhenen das Bös zu hassen und thun das Gnett, so bin ich des zuversichtigen Mueth, wir werden Glückh und Sig drlangen, und herwiderbringen das Vergangen, das tierleicht uns Gott mit Gnaden, noch ains mueß ich euch sagen, dieweil ich die Histori Hab angefangen, mein Leben und zu beschreiben wie es ist ergangen, So mueß ich auch vermelden das im acht und dreysigsten Jahr ich was, wider bedacht zu verheyrathen mich, dann im Ehestand deuchte mich sicherlich zu leben Paß dann ein Weib, an Ruem ich das hieher schreib dan namb ich mein jetziges Weib fürwar aus der Röm. Khönigen Cammer zwar, von Leib und ihrer Tugendt wegen, Gott srist uns bayden das Leben, hievor in diesemBuech es auch geschrieben ist, wann und zu welicher Frist, das beschehen und wie vill wür Khinder nberkhumben das ist mir, von Gott zu mehret Gnadt geben, also Hab ich bischer gesürt mein Leben, Gott verleid) mir das lange Zeit, in Ehren und aller Erbarkheit, In vorbenenten 1541ten Jahr, ein groffer Sterb in Oessterreich war, und in vill ändern Landen mehr, wie grausam aber würckhet der, würdet an ändern Ortten beschrieben, aus Oessterreich hat uns der vertrieben, damit heten wür dieses Jahr, zwo grosse Widerwerthigkheit zwar, vor Offen die unselig Riderlag mit dem Sterben die grausam Plag, Im 42ten Jahr, khomben wür wider gehn Oessterreich dar, da zache die Reichshülff an, wider den Türckhen mit 30000 Man, zu dem die Khönigl. Maystat Ihr Höer besonder gehalten hat, Bon derselben Khönigreich und Landen, der waren auch sovill verhandelt, daß woll 60000 Mann, der Zeit waren auf der Pann, Granz wol und hüpsch gezüert, das Höer hat als Obrffter gesürt, Margrafs Joachim von Brandenburg, aber es war ein langsamer Zug, Sy zachen für Petsch zwar, nichts ausgericht sürwar, sonder zachen ungethan wieder haimb das Höer zergieng wie ein Fäimb, In diesem Jahr sein geflogen, A. 154*2 die Heyschrecken es ist nit erlogen, Jk mit groffen Haussen weith und braith, und haben sich an die Felder gelai dt wie ein Höer mit der Schär, aufgesressen was da war, verderbt was im Feldt ist gestanden, der armen Leut ist es übl ergangen, dadurch an vill Orthen Hungers Roth die armen Leuthen ist es übl ergangen, dardurch an vill Orthen Hungers-Roth die armen Leuthen vertrieben hat, Wiewoll aber diese Plag berüert hat ich dir sag, Windischlandt und Undter - Steyermarch In Wossen und Crabathen das auch beschach In Eram durch das gantze Land, Ain Thail-Kharendten wardt den auch bekhant, Friaul und die Grafffchafft Tyrol, gaben den Heyschreckyen auch Zoll, In Schlesy Ober Lausniz und der Ende worden die Bauern derhalben auch eilende, Es sein in ändern Landen mehr, die Heyschrecken geflogen sehr, Das Jahr ist Khönig von Franckreich Höeres Krafst zogen in beyde Reich, In Hispania vor Puripinian, (|) und im Niderlandt hat er auch also gethan, mit Raub und Prant türannisirt, mit Verrätherey vill Pratickh gefürt, Der Khayser hat ihm in allen Orthen gewert, das der Frantzos sein Geld hat umsonst verzert. Herzog von Kleff war auch im Spill, dann der Göldern mit Gwalt haben will, Wie aber der Art der Khrieg gefligen, werden auch die Histon zu erkhenen geben, Der Maschkhaldisch (*) Punt hat dits Jahr, des Herßog Hainrich von Brannschweig zwar, aus seinem Landt vertrieben , das Ihm darin khain Fleckhen ist blieben, Im 43ten Jahr ist der Türckhisch Khayser zwar, Zogen nit grösser Macht, in Ungarn darin er gestifftet hat, wie hernach vermelt, ausschlug Er manche Zeit, Walpa und Sakhleß er gewan, Fünffkhürchen namb Er auch an, für Grau lagert er sich mit Macht, vill Schiessen und Stürmen Er vollbracht , Aus letzt haben es die Wällischen ausgeben, damit er Ihnen gesichert Ihr Leben, für Stuel Wayffenburg zach er darnach, nach dem worde Ihm zu gewinnen gach, Etlich grosse Sturm er davor verlor, es golt Ihm vil Bolkhs zwar, Jedoch gemahn Er ein Borstatt mit Listen, darin thuet er nimbt das Leben fristen, da ward der Obrist der Statt, t) verpigiian. *j Schmalkawisch. samt zwayeu Hauptleuthen erschlagen zu tobt, darnach die ändern so in Statt waren, sorchten deß Türckhen groffen Zorn, khündigeten und gaben die Statt aus das Khriegsvolck ließ er im Laus doch geblindert und armsalig genug, den Bürgern hüet er mit schlechten Fueg khlain Glauben den Er Ihnen hat zuegesagt dann er ließ die Obristen und maisten, in der Statt zuhackhen und tobten gar, jung Weiber und Khinder zwar namen Sy nach Ihren Gefallen damit müsten sie die ertödten Türcken zallen Mttler Zeit samblet sich die Khönigl. Ma-yestat die allen Ihren Landen aufpotten hat, und gesamblet ans den Behemischen Reich und den Erblanden Vergleich, Payrn und etlichen Nachbarn mehr, die aus Ihr May: Begehr, hilffen tetten, und zachen dar, Also das Ihr Khönigl. May: zwar, balt ein Höer ob 60000 Mann, zu Roß und Fues wolgethan, zusammen brachten in das Feldt, und bey Prespurg ausschlug ihr Zelt, der Tückh zach ab mit seiner Macht, die Khönigl. May: hat bilich geacht mit diesen Bolckh zu ziehen nach, dieweil das aber gegen dem Winter beschach, das Khelten und ander Ursachen mehr soliches zu thuen verhindert sehr , darumb zach diß Bolckh wider haimb, die Gräntzen worden besetzt in gemain Der Rom. Khayser zwar kham diß Jahr aus Spania dar, bracht zusamen mehr dan 70000 Mann, damit hat er ein Zug gethan, In das Niderlandt für Theuern die Statt, die Er bald mit Gwalt gerammen hat, und bald erobert der Flecken mehr, des erschrockh der Hertzog von Khleff sehr, also daß er sich in des Kheysers Gnad ergab des Ertzhertzogthum Göldern stund er ab, daraus ihm der Khayser mildigkhlich,_ begnadet und gab ihm wider sein Reich, das Güliches und Khleffisch Land, darnach zog der Khayser zur Handt, Gegen dem Khönig von Franckreich, der auch zu Feld lag des Khayser Macht gleich der Khayser sucht mit ihm zu schlagen dem Khönig thet süchtig abzuziehen gan, daß die zwey Höer ungeschlagen zergingen, doch die armen Leuth auf bayden Thail-len Schaden emfingen, deß drey und vierzi giften Jahr, auch ain grösser Sterben war, In Crain Kharendten und Tyroll des alles uns billich ein Wahrnung sein soll, zu bessern unser Leben, Gott woll uns hinsür sein Gnadt geben, diese Zeit hierum hievor vermelt, bin ich in meinen Ambt ohn entgelt, mit der Röm: Khöniginn meiner aller-gnänigsten Frauen, hin und wider gezogen wie das Vertrauen, der Khönigl. May: zu mirisi gestanden in Ihr May: Khönigl. Landen, doch diemaist Zeit in Böhaimb vertrieben, allda wür länger dann ein Jahr belieben, Darnach im 44 Jahr, zache die Khönigl. May: zwar, gehn Speyer aus den Reichs Tag dar, da die Röm. Khays. May: auch war in diesem Jahr worde mir benant, mein Titel deß Freyherrn Standt, den laß mich Gott lang mit Nutz und Ehren führen und mein Namen mehrn, In bemelten 44 Jahr, zach der Röm. Khayser zwar, mit Höeres Krafft nnd gfaster Handt, in des Khönig von Franckreich Landt, wie derselbig Khrieg Ende nahm, und es zu einem Frieden kham, werden die Historien beschreiben, von Khürtze wegen laß ichs bleiben in diesem Jahr zach ich in Crain, namb die Landeshauptmannschaft ein, Füerte mit mir mein Hausfrau, theten anhaimbs zu unfern Sachen schauen und zachen nach in diesem 44ten Jahr wider in unfern Diest am Hoff zwar, gehn Wien beschache daß, allda die Khänigl. May : der Zeit was, Darnach im 45ten Jahr zach die Khönigl. May: wider gehn Behaimb zwar, umb der Heyligen Drey Khönig Tag, den gantzen Sommer Ihr May : da lag, Im Junis desselben Jahr, zachen wür wider gehn Wien fürwahr, und thet den Winter da rassten, biß ungefehrlich in der Fassten, zachen die Khönigl. May. wider von dann, aus Mehrern füeng sich der Zug an, von dan in die Schlösischen Landt, darnach auch Prag und Regenspurg zu Hand, Allda durch die Khönigl. May: zwar, ein Reichstag beschrieben war, Im 46ten Jahr beschach das dem Khayser vill Guetes zu schaffen gach was, wenig Fürsten werden dahin khumben, darumb Ihr May : Hellen fürgenumben, die Ungehorsamen zu straffen, damit Hellen Ihr May : mehr zu schaffen, und besamblet ein grosses Höer, die Ungehorsamen stölten sich zu Wöhr, Curfürst aus Saxen der war Ein, Landtgraff aus Höffen ich auch mein, Etlich Stell und Füersten mehr, über die sich des Khayser erziernt sehr, Wiewoll sy ehe als der Khayser auf-khommen erstlich mit Listen einmachen, Ehrenburg Clausen und das Geschloß, und besambleten sich zu Fues und Roß, starcih zusammen in das Feldt, der Khayser spart auch kein Geldt, Pracht auch Bolck allerley Nation, zu Roß und Fues ob 60000 Mann, gar balt zusammen in das Feldt, da warde ausgeschlagen Mane Zelt, da zwischen die Röm. Khay. May. zwo Töchter zu Regenspurg verheyratet, Die aine Ertzhertzogiun Anna genannt, die worde Hertzog Albrecht von Bayrn bekhannt, die ander Ertzhertzogiun Maria ist zwar, Hertzog Wilhelmb von Khleff geben fürwar, die bahde Hochzeiten zu Regenspurg derselben Zeit, verricht sein Worten mit Zierlichkeit, Nach demselben die Khönigl. May. Ihren Zueg genumben hat, Sambt derselben Gemahl und Khinder, die Sy bey Ihm Hellen Herwider, in das Behaimbisch Reich, darnach hueb sich an gleich, der Khrieg in Reich fürwar, das zusammen zogen bayde Schar, die ungehorsamben Fürsten nehmen ein Turnabeth, Neuburg und Rain, für Inglstatt theten sich legen, dem wolt der Khayser nit statt geben, zoch auch mit seinem Höer dar, und legt sich so nahendt zwar, an die Feindt an seinen Bortheil, das die Feindt undterliessen ihr Haill, zu versuechen an Inglstatt, offt Sye der Khayser haimbgesucht hat, mit Scharmitzl und Uberfahl, das macht die Feindt schreyen all, der Sachen ein Endt zu geben, darumb thöt die Feind zu pflögen, in deß Khayser Läger hefftig zu schiefsen, mit ihrer Ordnung sye halten lifsen, Ob der Khayser die Schlacht wolt annehmen, aber deß Khaysers Güte soll man er-khenen, und sendet Margrafs Albrecht von Brandenburg, und seinen Leutenant von Teüchtenburg mit 400 Khnechten und 200 Pferdt, wie die in Saxen kommen angeferth, worden Sye von Curfürsten überfallen, erlegt und bayde Fürsten gefangen, darumb der Curfürst fast gejubeliert, und sein Pracht in Saxen geführt, die Khönigl. May. und Hertzog Moritz mit Ihren Khriegsleuten, müesten zu Dresden mehr er Hülff beuthen Dann der Curfürst worde Ihnen überlegen, und theten bey Khay. May. umb Hülff pflögen, der kham aus den Reich mit guten Rath, also daß er derSachen baltCnde geben hat, zache mit Saxen mit Höeres Crafft, am nechsten zu der Curfürsten Macht, da ward der Curfürst geschlagen, selbst samt etlichen Fürsten gefangen, damit het der Khrieg balt ein Ende, deß Curfürst Weib und Khindt blieben Elende, doch erbarmet sich der Khayser der und gab Ihn etwas auf dem Landt auf Ihr Begehr, das ander gab der Röm. Khayser zwar, Hertzog Moritzen samt der Cur gahr, also wart Hertzog Hanß (*) der Cur entsetzt, der Hertzog Moritz damit ergetzt, was die Cron Behaimb in Saxen zu lehenen höeth der Khönig das alles einnemben thet, (*) Er meynt den Cur-Fürsten Johann Friedrich. Valv. IX. Buch. Also was Saxen zertrent, und Hertzog Moritz Curfürst genent, der alt Hertzog wardt venirteli zum Todt, doch fandt er beym Khayser soliche Gnadt, das Er in ewiger Gefängnus gehalten würt, den hat der Khayser mit Ihm gefürt, der zach wider in das Römisch Reich, den übrigen Ihrthum zu machen gleich, den Landtgraffen hat Er in Gesängnuß bracht, damit im Reich ziemlich Rue gemacht, Also thet er diesem Khriegstiller, aber in Saxen Krieg zwar dieweil die Khönigl. May. in Saxen war, Erhueb sich in Böhaimb grosse Wider* wertigkheit, das etlich vill Standt wider alle Billigkheit Ein Bindtnus machen wider Ihr Kay. May. und erhueb sich wider Ihn mit Khriegsthat Fast alle Stett in Landt sonderlich Prag, da erhueb sich grosse Noth und Clag, Etliche Ständt so nit in Ihren Bundt wolten, waren gedrungen das sye auch sollen, mit Ihnen heben und halten, Etlichethöten das nit liessensGott walten, Bier Khönigliche Töchter worden der Zeit, samt allen Frauenzimmer mit Gefer-lichkeit, Auch derselben Zeit zu prag, alda ich auch mit etlichen Nähten lag, wir heten Angst und Sorg genug biß es gewendet ward mit gneten Fueg, wie hernach wiert ferner angezaigt, und die Böhaimb wider werden geschweigt, Doch mueß ich zuvor vermelden das, wenig Tag Er der Khönig in Saxen zogen was, hat sich layder zuegetragen das, als mein gnädigiste Frau Khönigin was Ihr>>s jüngisten Khindes niderkhumen, hat Sye Gott der Herr von dieser Welt genomben, Am 24 Ianuary das beschach das macht den Khönig grossen Ungemach, und uns allen Jammer und Noth, umb die man groß Laidt getragen hat. Wie ich an ainem ändern Ort clar be-schriben, Also sein wür, wie ob stehet in Böhaimb blieben, j biß der Curfürst gefangen war, I! da liefen uns die Behaimb ziehen zwar, I Also daß ich aus Bevelch Ihr Khönigl. May. von dan zache mit zeitigen Rath, mit den obgemelten vier jungen Khönigin, dem Frauzimmer und Hofgesindt gen Lintz hineinigen, da müesten wir warten ferner Befchaidt, fürwahr uns worde dar Weckziehen nit Laidt, mitlerzeit zach die Khönigl. May. mit Ristigung und Khriegsthat, gen Prag nam ein den Khönigl. Sitz, und braucht den Krieg mit grösser Witz, das der Behaimb Aufruehr war zertrent, ohn sonder groß Blutvergiessen behend, die Ungehorsamen werden gestrafft, in allen Dingen guet Ordnung gemacht, vill werden der Böhamj gefangen, Etlich durch das Schwert hingangen, Deren vill das Land verwiest ist, Etlichen ihr Guet genumben ist, und vill ander Straffen fürgenomben, damit ist Böhaimb wider in Gehorsam khomben, Nach demselben haben die Khönigl. May. zwar, der Khönigin Frauenzimmer und Hof-gefindt gar, zu Lintz nachvolgender Gestalt bedacht, und mit uns den Rechberger schigkht gemacht, Nemblich das Frauenzimmer der mehret Thaill, anhaimbs gefertigt mit Hayl, Sye umb Ihr Heyrathguet und Abfertigung versorgt Abgefertigt und zum Tail in seiner May. Dienst genomben, auf mich sein aber Peyllen khommen, das ich und mein Hausfrau zwar, uns müeste annemben fürwahr, des sorckhlichen Dienst des Hoffmaister Ambt, also zachen wür mit sambt, Etlichen Herrn die dazue verordnet waren, und müesten auf den Wasser herauf fahren, und füerten die vier Khönigliche Töchter zwar, mit besten Fuegen gehn Insprug dar, zu den ändern Khöniglichen Khindten, die theten wür hier zu Insprug glücklich finden, der waren auch vier gantz an der Zall, damit der aller wären achte zumall, Ein Khöniglicher Sohn und syben Töchter fein, und die mueste unser bayder Sorg sein, der sich mein Weib und ich unterfangen, als Hoffmaister und Hoffmaisterin wie es ergangen, wiert die Schrifft waiter zaigen an, Gott der Herr wolle uns als der Gnaden Man damit wür das Ambt versehen woll und inallenDingenthuen wie essein soll, Gott zu Lob und Khönigl. May. zu gefallen, das beger ich ab unfern Dingen allen, ' und da es beschehe mit Fürsichtigkeit, uns allen zu ewiger Tätigkeit, NB der Khöniglicher Sohn Ertzhertzog Carl ist im 47 Jahr an S. Barhelmes Tag von hin zu Khes wegkhge-nomben worden. Im Iuny des 48 Jahr, kham Ertzhertzog^ Maximilian zwar derbleib bey seinenSchwöstern hieetlichTag, mit Freuden ward verzert die Zeit ohne Klag, der zach auf Ienua durch das Wälifch Landt, und fas aufs Möer zu handt, zach in Hispania zu seiner Braut, Khayser Carl Tochter werde Ihm vertraut Im February deß 49 Jahr, kham bemeltes Khayser Carl Sohn zwar, Khönig Philip aus dem Hispanischen Reich, der bleib hie wenig Tag dergleich, und zach in das Niderlandt zum Batter sein, der was gerüst hübsch und fein, und zach mit einem Khöniglichen Pracht, Er ward da auch wie bilich geacht, Man beweist Ihm auch wie billich gro sse Ehr, als wan der Batter Khayser Carl selbst da wehr, den 16 Octobris im 49 Jahr, wardt Ertzhertzogin Catarina zwar, zu Ihren Spans Hertzogen zn Mantua gefürt, das beschach mit aller Zier wie sich gebürt, Ihr Brueder Ertzhertzog Ferdinand von Oesterreich, der wardt Ihr Gleütsman dergleich, vill ander Fürsten und Herrn mehr, Gott geb Ihr was Ihr Hertz von Gott begehr, Zu derselben Zeit hat mein Sohn Herr Hanß zwar, sein Hausfrau die der Hertzogin Jungfrau war, Frau Justin Graffin von Ladron, genom-ben, und mit Ihr von Mantua nach Laybach khommen, 3m 50 Jahr starb der bemelt Hertzog von Mantua zwar, Also das die obbemeldte Fürstin bald Wüttib war, die kham desselben Jahr wider gehn Jn-sprug mit dem Gesindt also zwo Hoffhaltung zu Jnsprng gewesen sindt, Khönig Maximilian, ist in diesem 50 Jahr, aus Jspania auf der Post khomen fürwar, zum Khayser und Khönig gehen Augspurg geriten, Allda ohn Zweyffel sonderliche Handlung mit Wortt tiermiteit, der Zeit war zu Augspurg ein Reichstag zwar, Khayser und Khönig und Ihr bayder Söhn fürwar, Khönigin Maria und der Fürsten noch mehr, hetten haimbliche Handlung der ich zu wissen litt begehr, Als aber die Khönigl. May: mit derselben Söhnen im 51 Jahr, im February von Augspurg wider gehn Wien zachen zwar, haben dieselben die vier Eltern Khönigl. Töchter von hinnen zu sich, gehen München erfordert mit denen Ich, sambt meiner Hausfrauen daselbst hin-khomen, Ihr Khönigl. May: haben aber ein khurtz Zill genumben, dann die grossen Geschafft haben so hart getrieben, daß Ihr May: nit mehr dann zween Tag bey Ihnen blieben, Darnach sein wür gehn Jnsprng khommen, und unser alt Lager wider eingenommen, 3m 51ten Jahr deß Monath Julii zwar, ist der Printz von Augspurg filmar, her gehn Jnsprng khommen, von dannen in Italia geritten, Khönig Maximilians hat Er zu Genua gebieten, der von Wien durch Khärndten daselbst ' hin Passiert, Rach Ihm zach sein Hoffgesindt woll-r geziert, ^r selb mit wenig Leuthen zwar, zach mit dem Printzen in Jspania gar, ! Und sein Gemahlin die Khöniginn fein, Umb Genua wartet des Hofgesindt sein, ! Auf den 13. Novembris in bemelten Jahr, ^kham erst Khönig Maximilian wider dar, Sambt seiner Khöniglichen Gemahl und Khindt, des erfreut meniglich und sonder sein , Hofgesindt, Seiner Khönigl: Würde so langsamb Widerkhönfft, Ist nit beschehen ohn sondere Ursach und umbsonst, der Khönig von Franckreich hat mitler Zeit, in Italia mit Khay: May: wider alle Billigkeit, Ein Khrieg angefangen, darzue den Tür-cken bewegt, das den Khönig Maximilian sein Bortl Herwider verlegt, Wartt mit deß Türckhen und Franzosen Armada, darumb so langsamb kham in Italia, mittler Zeit wartt Ihr Khay: May: auch khomen, Gen Jnsprng, alda Er sein Winter-Läger genommen. Die Khönigl. Töchter mein gnedigsten Frauen zwar, muesten die Buerg raumen gar, und zogen in das Geschloß gehen Hassegh gehen Hall, daselbst Sy die Zeit blieben all, Die Kay : May : als die gehn Jnsprng zach, kham gegen Hall daß ErJhrDurchl. fach, Sprach sy vatterlich und mit Freyden an, das haben Ihr Drl. dergleichen gethan, die Khay: May: hat sich den Khrieg nacher gethan, Was sich zuegetragen hat zaig ich hernach an. Hiezwischen in 51 Jahr, hat die Rom. Khay: May. gantz offenbar, durch Vertrag und mit Gewalt zwar, Gantz Syben Pürgen, in sein Gewalt bracht, darwider der Türckh mit allem Gewalt getracht, Und ein groß Höer in Hungern geschickht, die bald etlich Flöckhen daselbst abge-ströckt, Sich letzlich für Tamischwas geschlagen, des möchten die Khön: May: Khriegs Volckh nit vertragen, wollen das retten wie sich geziembt, und da den Türckhen ihr Ankunfft war bestimt, da wolt er der Unfern erwarten ntt, Sonder namb fein Abzug von den gar gefchwindt, Khönigl: May: Khriegsvolck so in Ta-mischwär waren, wollen Ihr Redligkheit auch nit sparen, Weliches Spanier und Hungern sein gewesen, nit die Schlechten sonder auserlesen, die stellen heraus unter dem Feindt, gleich als wir in Abzug gewesen seindt, und haben Ihnen vill Geschütz und Guets abgedrungen, der Türcken vill erschlagen, als Ihn das gelungen, Ist das Höer auch khomen hernach der Türckh so eyllent abzach, das Sy Ihn ereyleten möchten nit, Aber die Fleckhen so der Türckh wie hievor gemelt, Eingenumben, die haben die unsern wider erobert behent, ! Das übrige geht ab und mangelt, uemlich das allerletzte halbe Blatt; weil selbiges in dem durch diesen Herrn von Lamberg mit eigener Hand geschriebnem Original so gar zerrissen ist, daß es nicht mehr zu lesen, a) Im Jahr 1554. 1557. Der XLVIste Landshauptmann in Crain ist Joannes Weltzer von Spiegelberg gewest, und im Jahr 1557, gestorben. Angeblückt solches aus einem Nescript Keysers Ferdinandi abzunehmen, welches im folgenden Jahr am 25. Aprilis an die Hinterbliebene Witwe abgelassen, und derselben darinn befohlen worden, das Schloß zu Laybach samt dem Inventario dem Herrn Jacob von Lamberg, wol versiegelt zu überhändigen, welches bey diesem in Verwahrung bleiben sollte biß auf weitere Verordnung, b) 1558. 1566. Der XLYIIste Landshauptmann ist jetztgenannter Iacobus von Lamberg worden, als welchen Keyser Ferdinand, unterm Dato deß 25. Junii schrifftlich darzuberuffen, nachdem er zuvor sunffzehen Jahr lang in Crain Land-Verweser (Praetor Provinciae) gewest, а) MS. Prov. & MS. Lamb. б) MS. Lamb. und auch im Felde ein Generalat geführt. Ihm folgte in dem Landtier# wesungs-Amt Herr Jodocus von Gallenberg ; und hat Jener, Feria 2 nach 8. Annae, 1558 in öffentlicher Session, gedachte seine Land - Berwesenschafft, aber im Jahr 1566 sein Leben in die Hand Gottes resignirt. Als man im Jahr 1676 bey 8. Nicolai die Thum - Kirchen zu Laybach reparirte, ward dieses, allda ruhenden Landshauptmanus Jacobs von Lamberg Leichnam am 20 Junii in seiner Truhen, annoch gantz beysammen gefunden in seidnem Kleide. Denselben hat man aber in einen neuen Sarck gelegt, und in die Grufft der Herrn Grafen von Lamberg gethan. 1566. 1575. Der XLVIIlste Landhauptmann in Crain war Herbardus von Auersperg Freyherr. An denselben ist Anno 1568 ein Befehl vom Ertz-Her-tzog Carl ergangen, als an den Obersten Hauptmann (das ist, Landhauptmann) in Crain, daß er die zu Sittich bey ihren Privilegien sollte schützen. Im Jahr 1571. ist dieser Herr Herbart Freyherr zu Auersperg mit und neben Herrn Georg Grafen und Freyherrn von Thurn und zum Creutz und Hauptmann zu Görtz, auch zu einem auf den 11. Octobris dasebst zu Görtz ausgeschriebenen Landtag als ein Land - Tags - Commissarius, deputirt und instruirt worden. Im Jahr 1571 hat Ertz - Hertzog Carl von Oesterreich rc. als Lands-Fürst und Herr deß Herzogthums Crain durch seine Abgeordnete, Commissarien, als Herrn Herbarten Freyherrn von Aur-sperg, Erb-Cämmerern in Crain und der Windischen March, Landshauptmann in Crain, Obristen Leutenant der Kra-batischen und Meer-Grentzen, dann auch Herrn Hanns Josephen, Freyherrn von Eck und Hungersbach, Land - Verwesern in Crain, am 7. Martii, denen sämt-l| lichen Ständen sowol mündlich, als durch ein ausführliches Schreiben Seine Hei-raht mit Fräulein Maria, Herzoginn in Bayern, Hertzogs Albrechts Fräulein Tochter, nach der Länge vortragen, und zu wissen geben lassen. Da man gezehlt 1560, ist dieser Landshauptmann im Heu-Monat (oder Julio) mit etlich hundert Gräntzern den Tür- 8tWutg:n àn ins Land gefallen, und dasselbe rnercklich durch ihn beschädigt worden; wovon die weitere Umstände an einem andren Ort ausgeführt werden sollen. Wie er eben so hart im Junio 1563sten Jahrs den Türckischen Bodem mit seinen Truppen betreten, und bey Ca- flanowitz durch nicht geringe Beschädigung deß Erb-Feinds demselben abermals sein tapffres Gemüt ritterlich zu Prüfen gegeben, wie er auch sonst bey allen dergleichen Actionen Ehre eingelegt, und sieghaft heimgeritten; werden wir gleichfalls anderswo beschreiben. Mich dauert aber, daß wir, nach Berührung seiner glücklichen Actionen, endlich.die Feder dennoch auch in sein ritterlich-vergossenes Blut, und damalige Leid-Trännen deß Landes, tauchen und schreiben müssen, er sey zuletzt im Streit umgekommen. Solet sibi fortissimum quemque Mars oppignorare, sagt die aller-beredeste Zunge unter den Lateinischen. „Der Krieg pflegt nicht selten den aller-tapffersten Streiter an statt eines Zolls oder Pfandes zu nehmen". Jonathan und Judas, die beyde heldenmüthige und sehr streitbare Feld-Obersten, seynd doch endlich auch im Streite gefallen. Also ist es diesem braven Rittersmann im endlich auch ergangen. Denn weil er iotC.9e= eher seinen Kopfs, als Mut und Lust Wider die Ungläubige zu fechten, verlieren können, hat er auch zuletzt seinen so ritterlich gewagten Kopfs in der Tür-ckey ritterlich als einen Beweis und Pfand seiner Todes - Verachtung zurück gelassen. Der Körper ist ohne Kopff auf Laybach gebracht, das Haupt aber von den Türcken, nachdem sie denselben evacuirt und ausgeledert, doch ohne Ab-sondrung deß Haars und Barts, auf Aursperg geschickt worden; gestaltsam er noch heutigs Tags also gehöret und « gebartet zu sehn ist. Denselben hat man mit ungewöhnlich - grösser, lan-Nfei6tnUns ger Begleitung und Processimi zu der Kirchen S. Elisabeth in der Spittal-Gassen gebracht und daselbst nicht ohne merckliche Betrübniß, Klage und Leidwesen aller Einwohner, (wie es dann höchst billig, daß um denjenigen, der für daß Land sein Blut hat fliesten lassen, das Land seine Threnen giesse) begraben. Bey solcher seiner Bestattung in der Kirchen that ihm Christophorus Špind- ler, damaliger Superintendent über die Prädicanten (oder evangelische Prediger) im Lande eine wolausgekernte und aus-bündig-schöne Leich-Predigt. Dann dieser Laudshauptmann war der jenigen protestirenden Religion, die nach ihrem Anweiser von vielen Lutherisch, sonst aber insgemein heutigs Tags evangelisch genannt wird, verwandt. a> 1576. 1577. Der XLIXfle Landshauptmann war Herr Weichard von Aursperg, Freyherr. Als Ihre Hoch-Fürstl. Durchl. Ertz-Hertzog Carl mit den Abgeordneten der dreyen Länder, Steyer, Kärndten und Crain, wegen besserer Vorsehung, Anstalt und Versicherung der Windisch-und Crabatischen Grentzen, gegen fernerem Fürbruch deß Türcken zu Grätz Raths gesiegt, solgends auch auf Fürstl. Durchl. gnädigstes Begehren der vorhabende Befestigungs-Bau deß Haupt-Schlosses zu Grätz in Betrachtung und Rahtschlag genommen worden, ist neben Andren hiezu deputirten Herrn Commissarien auch dieser Crainerische Landshauptmann, Herr Baron Weichard von Auersperg, gleichfalls mit zu Raht gezogen. Die Namen der sämt- RathMag lichen Herrn Commissarien, so dieser &“ra Uberleg- und Begreisfung beygewohnt, miffaà seynd laut deß über der Sache sub \l^™n£or' Dato deß 23. Jenners 1577 verfassten s-m deß und der Fürstl. Durchl. übergebenen Gutachtens di-s- : Herr Pancratz von Windischgrätz, Freyherr, als Marschalck; Herr Weichard, Freyherr von Aursperg ; Herr Ludwig Ungnad, Freyherr ; Herr Erasmus Mager; Herr Frantz von Pappendorff, welcher das Model der Befestigung hat eut-worffen; Herr Michael Ringsmaul; Herr Hanns Ferenberger; err Wilhelm von Ernau. achdem auch die Römisch - Keyserliche Majestet zu Wien gegen den 1. Julii obigen 1577. Jahrs eine Zu-sammenkunfft und Haupt- Conferentz wegen Anrichtung einer allgemeinen De-fensions-Ordnung, auch festerer Ver- a) MS. Ams. MS, Labac. MS. Provinc. & Me- gisser. setzung der gautzen Grentzen angesetzt, und von dieses Landes Crain wegen ein taugliches Kriegs - erfahrnes Subjectum zu solchem Ende zu sich erfordert hat; ist von gemeiner Landschafft Eraitt rnhm-erwehnter Herr Baron Weichhard, von Aursperg, Erb-Cämmerer in Crain und der Windischen March, der Rö-misch-Keyserl. Mas. auch Fürstl. Durchl. Naht und Landshauptmann in Crain re. darzu erführen und abgeordnet worden. Daß keine blosse Gunst, sondern seine hochverdienliche Oualitet und Rit-terwässigkeit die Stimmen und einhelligen Schluß hiezu bewogen, und in solcher Abordnung kein Irrthum begangen sey, hat die nachmalige Erfahrung mit dem Blut der Christen-Feinde unterschrieben. Sintemal er solchen Wölffen nicht wie ein Hirsch, sondern wie ein junger Leu begegnet ist; bevorab im Jahre 1580, da er als General in Croa-tien, zwischen Steinschneck und Ostro-schiz mit seinen untergebnen Reutern und Schützen ans fünfhundert Tür-cken getroffen, welche zwischen den Castell Kitschiza und Lippa über drey-hundert Christen, nebst vielen Vieh entführt hatten. Dieselbe hat er resolut angegriffen und geschlagen, 470 derselben erlegt, und alle gefangene Christen erledigt. a) Isthuanfius gedenckt zwar, dieser Herr sey im Jahr 1577. mit Tode abgegangen, muß aber durch falschen Unterricht betrogen seyn. Denn dieser Ca-vallier hat selbst mit eigener Hand geschrieben, daß jetzt vermeldte Türcken-Klopffung im Jahr 1580 am 12. Julii geschehen, also kan er nicht Anno 1577 schon tobt gewesen seyn. Ein todter Leu zerreisset keine Türcken. Aber es ist dieses das einige nicht, darin Isthuanfius, ein sonst im übrigen verständiger und ansehnlicher Scribent der Zeit Jahr- oder Tag- Zahl bißweilen verfehlt. 1585. Der L. Landhauptmann in Crain ist gewest Johannes Ambrosius Graf von Thurn. 1592. Der Liste, so diese Landhauptmann-schafst führte, war Johannes C ob e ntzl von Prosseck, Deutschen Ritter Ordens Herr. b) o) MS. Provinc. b) MS. Provinc. 1593. Der Lllste war Herr Georg Len-ck o uitsch, Freyherr rc. ein guter Soldat und glücklicher Kriegsmann. Der im Jahr 1596 mit dem Crainerischen Aufbot, wie auch Crainerischen Ritterschafft, über den Fluß Una (oder Unna) in die Türckey gezogen, dem daselbst gelegenen Bassa von Bosnia heimzusuchen, welchem er einen so rauhen Gruß gegeben, daß die Türcken dafür, nachdem ihrer viel erschlagen worden, zum Entgelt Fersen-Geld gegeben und acht Fahnen, die er mit heimgebracht, verlohren. Er war auch, sowol ans den Cra-batischen als auf den Meer-Grentzen General. Er hat sich allezeit bey allen Occasio-nen (oder Feld - Gefechten) männlich und tapffer bezeigt, auch allezeit glücklich gestritten , ausbenommen einmal bey der Festung Glissa in Dalmatien, im Jahr 1596, am 27. May ; da sein Feld-Glück einen Fehl und ziemliches Excipe bekommen. Denn er ist damals von den Türcken, wiewol nicht so sehr durch seinen eigenen, als anderer Personen Fehler dermassen geschlagen worden, daß er allein nur nebst zween Zenggern dem Sebel entronnen. Er ist durch Berrä-therey in dieses Unglück gekommen. Wie bey Beschreibung der Grentzen dieses Alles ausführlicher erzehlt werden soll. Dann das letzte Mal hat er nur 600 . Mann bey sich, die Türcken hingegen etliche Tausend gehabt, und diese dennoch schlechte Seiden dabey gesponnen; sondern weit mehr Leute, als die Unsrigen eingebüsst, dennoch ist man endlich der i grösseren Menge die Wahlstat zu räumen gezwungen worden und der Unsrigen über jetzterwehnte drey, Keiner davon gekommen. Diese Niederlage hat viel edle Hälse gebrochen. Denn es seynd viel von Adel ans Crain dabey gewest, denen allen das Schwert die Heimkehr abgeschnitteu, und aus Crain zwar, hat es die Für-nehmste betroffen. Herr Frantz Lenkouitz, Herr Augustin Paradeyser, Herr Caspar Paradeyser, Herr Hanns Paradeyser^ seynd von den Türcken ins Paradeiß getrieben (wann sie anderst, wie zu hoffen, selig gestorben). Dem Herrn Caspar von Scheyer, Herrn Veit von Neuhaus, Herrn Mordax ist gleichfalls Baronie--» Len- kouitscDi LandshE mann ni Crain» , schlägt di-Türcken- 15»-. Niederlage dieses l'arü' haupimau^' bey enfi11' das Licht gelescht. Herrn Weichard von Aursperg hat man verlohren, unwissend, ij ob er tobt, oder gefangen; ingleicheu ' den Hauptmann zu Zeng, und deß Herrn von Neuhaus Brüdern, wie auch den Herrn Khlockhauitsch; welche nebst vielen Andren, alle in der Hatz geblieben. Den Bischofs von Zeng und einen Italiänischen Marchgrafen hat das Unglück in dieses breite und blutige Leich-Tuch mit eingewickelt, und dem Tür-ckischen Eisen zur Speise gegeben. Wovon wir bey Beschreibung dieses Krieges, anderswo weit ein Mehrers zu reden haben werden. Im 1597sten Jahr fing dieser tapf-fere Mars an, sich nach einer (züchtigen) Venus umzuschauen, und ließ sich ehelich ein, mit Fräulein Susanna Georgii Grasens von Zrin, und Frauen Sophiae Geborner von Stnbenberg, Fräulein Tochter, zu welcher am 3. Martii besagten Jahrs angestelltem Hochzeit-Fest, Er bey dem Land - Tage die, löbliche Landschafft eingeladen; die ihn hierauf zum Hochzeit Präsent, mit einem schönen Silbern Gieß -Becken, so 600 Reichsthaler werth, beehret hat. Bey Abtritt deß Christ - Monats 1600 ist er, nebst andren Lands-Fürst-lichen Commissarien gesetzt worden, der damals angehenden Religions - Reforma- i tion beyzuwohnen, und Nachdruck zugeben. Aber es hat in wenig Jahren hernach, , nemlich Anno 1602 der Tod, welcher gleichfalls alle Menschen, wiewol auf andre Art reformiret, oder vielmehr deformili., indem er sie aus einer zierlichen Glieder-Ordnung in Asche und Staub verkehret, diesen streitbarn Lands-Hauptmann entlebt, seinem verblichenen Körper aber die Kirche bey denen Patribus Societatis Jesu zu Laybach, ein Ruhebette verliehen. Womit auch der damals noch allein übrige Zweig dieses Stamms abgebrochen worden; denn er char unter denen von Lenckouitsch der Letzte, o) Der Giuste Landshauptmann war Johannes Udalricus, Hertzog zu Cromau und Fürst zu Eggenberg; und zwar Ntcht nur allein in Erain, sondern auch m Steyer und Kärndten. 1602. Selbiger Fürstl. Lattds - Hauptmann °) MS. Provinc. MS. Obere. Megiser. ist am 27. Septembris 1608ten Jahrs, mit dem gantzen Adel, dein Ertz - Her-tzogen Maximilian, und dessen Fräulein Schwester Princessinn Magdalena, deß Groß-Hertzogs von Florentz Tochter, biß zu dem Sau - Strom entgegen geritten, uut diese hohe Personen zu i empfangen. Welche er hernach auf Laybach geführt, nach aller Möglichkeit daselbst getractirt, und in allem wol verseyn. Im Jahr 1622, am 6. Augusti, ist er mit dem Ritter - Orden deß Güldenen Vellus beehrt, nachdem er, vor dem auch allbereit Keyserlicher geheimer Raht worden. Das 1634ste Jahr machte im October seines Lebens ein Ende, nicht seiner P Gedächtniß, die amt och unverweset ist, und in dieser Beschreibung der Craine-! rischen Lands - Hauptmänner, wie eine Fürstl. Ehren-Blume und Zier solcher Amts-Würde auf die späte Nachkömmlinge hoffendlich fortblühen wird. Nachmals hat sein Sohn , Fürst Johannes Antonius, solchen seines Herrn Vaters Leichnam auf Grätz 'tragen lassen 6) 1635. Der LIVste, nemlich dieser Johannes Antonius, deß H. Rom. Reichs Fürst von Eggenberg, ist dem Herrn Vater in der herrlichen Dignitet (sintemal er Anno 1635 der vier und funffzigste Landshauptmann in Erain worden) hernach aber, im Jahr 1649 demselben auch den Weg alles Fleisches gehend, in der (Sterblichkeit gefolgt und sein Nachfahr zum Grabe worden, c) 1649. LY. Im Jahr 1649 kam die Land-; Hauptmannschaft in Erain auf Herrn Wolffgang Engelbert, Grafen von Aursperg, als den fünff und funff-zigsten Landeshauptmann. Welcher aber alleweil selber zu Laybach residirt hat, und keine Lands-Verwalter gehabt. Dieser führte sein Regiment und Amt so klüg-; lich und bescheidentlich, daß Ihn ein Jedweder liebte, und dennoch gleichwol dabey fürchtete als einen Cavallier, der zu rechter Zeit, Güte und Ernst zu brauchen, und den Rosen - Geruch seiner È Freundlichkeit gegen den Wolverdienenden, P mit Stacheln wider die übelen Berti) MS. Tho. Episc. MS. Schönt. “ c) Not. Provinc. MS. La. ( ' " Hl] ““;i ! RllOT'l ' 'I'1' :l giment zu Keyserlicher Majestet, als ,3u denen ^£a«btß--i>baupt---2eiiten gehörig. */90. f'S/urs/Jety. r-ZtZZy. Ze/Zen^c/Z. vZZarr/tZo/^ v./yy^Zctf z v. ualte-nberq. / //.o’rfz ->* MW & k&* ‘Zjtn'cZ^ r../Z/r/( // /Zar// C'/\Zicy//Z/u/y ZZar/Zsi/t //$ J\(VzjMner vJ\/lre/jg i/fi/mS’czg. -fcni'bouitsch r.Ytirhlrnslein/. v. i/ydcc/ W U ) f'i # ^ / Zc//////y /ZZc//«« v. (ZZer/’a/r/n, v^Zcf/stcm. '/{«,<6’rr > Sc/?«aeri6cst/. 6,9/. c/cZtwr/i rS'aucacgZ/? r.S/ac/cg//Z '■‘S/„Zr«Zcrg t'.J/turtt,. r r%Z6r„cmZZ ZZZcZzcr •Da ». Và ,-x A. :4 Vulv. IX. Buch unsers höchsten Ober-Haupts, allergnädigstem Wolgefallen und dieses Hertzog-thums erwünschten Ausnehmen in langbeharrlichem Flor. Theils bischero benannter Lands-Hauptmänner Wapen sei)nt), auf dem 490. und 491. Kupffer zu sehen. 3)os II. fapitfcf. Bon den Lands-Bemalter» in 6min. jtsrett Vorfahren hat mans nechst Gott offt zu dancken, daß wir, ^als ihre Nachkommen bey guter -Anstalt und Policey - Wesen 'leben können. Denn ihre rühmliche Bemühungen gereichen nicht allein der Zeit ihres Lebens, sondern auch der Nach-Zeit in gewisser Masse zum Besten. Darum gedenckt man billig Ihrer auch mit Ehren, da sie schon aus unsren Augen hinweg, und unter der Erden im Reich der Stille ruhen, und erzehlet ihnen zum Nach-Ruhm, was für ansehnliche Aemter sie jemals geführt. Welches uns dann bemüssigt, die ehma-lige Lands-Verwalter in Crain nacheinander allhie namhafft zu machen. Im Jahr 1527. I. Niclas von Thurn ist der Erste, den man in den Urkunden findet, daß er an Stat eines Land-Hauptmans die Regierung in Crain verwaltet hat ums Jahr tausend fünffhundert sieben und zwantzig. Und demselben seynd diese nachbenannte gefolgt. (Not. Provinc.) 1529. II. Joseph von Lamberg. Derselbe ist zwar eigenblich Lands-Verweser in Crain gewest (denn diese Aemter seynd unterschieden) hat aber, als der Lands-Haupt-mann Hanns von Aursper g verloh-ren worden, die Landshauptmannschafft eine Weite versehen müssen. (MS. ab Hochen.) 1529. UI. Christoph von Gallenberg. (Not. Prov.) 1531. IV. Christoph von Burgstall. (MS. Prov.) 1534. V. Andreas von Lamberg. (Not.Provinc.) 1537. VI. Georg von Mündorff. (Not. Prov.) 1543. VII. Anton Freyherr von Thurn. Not. Prov.) 1546. VIII. Hanns von Lamberg. (Ibid.) 1554. IX. Jacob von Lamberg, Ritter. Diesen Herrn hat die Keyserliche Majestet im Jahr 1554 sowol als nebenst demselben auch den Herrn von Khnüllenberg Lands-Vizdom in Crain in einer Grentz-Strittigkeit zwischen der Stadt S. Veit am Pflaum und der Stadt Räßtau oder Castua, zu Commissarien verordnet. (MS. Prov.) 1565. X. Cosmus Räuber. (Notata Provinc.) 1568. XI. Hanns Joseph Freyherr von Eck. (MS. Prov.) 1578. XII. Cosmus Räuber. (Not. Prov.) 1579. XIII. Christoph Freyherr zu Aursperg. (Not. Provinc.) 1587. XIV. Wolff Graf von Thurn, Freyherr zu Creutz, Erb-Land-Hofmeister in Crain rc. Erb-Marschall der Fürstlichen Grafschafft Görtz rc. Lands-Verwalter in Crain rc, ist nebenst Herrn Christoph Freyherrn von Aursperg, Erb-Land-Mar-schalln und Erb-Cämmerern in Crain und der Windischen Marck, Land-Verwesern in Crain rc. im Jahr 1582. Namens eine löblichen Landschafft in Crain auf Augsburg, zu damaliger Reichs-Versammlung abgeordnet worden. (Not. Provinc.) 1592. XV. Christoph Freyherr von Aursperg ist nach jetztgenanntem Grafen von Thurn zum ändern Mal Lands-Verwalter in Crain worden, und zugleich auch Lands-Verweser gewest. Er hat aber nicht allein solche seine fürnehme Vorstehung (oder Verwaltungs-Amt) mit Klugheit, sondern auch den Harnisch oder Pantzer als ein guter Rittersmann und Soldat mit Mut und Tapfferkeit erfüllt und manchem kühnem Türcken um den Kopff gekürtzt. Jihe dir beyde» Knpffcr!>- 490. Ut* 491. Wie er dann auch im April-Monat tausend fünfhundert zwey und neunzigsten IahrS mit der Crainerifchen Ritterfchafft und dem aufgebotenen Land-Volck vor Brest gezogen, und ob selbiges sich gleich allbereit den Türcken ergeben hatte, dennoch von erbfeindlichem Blut nicht leer zuruck gekommen, sondern viel Türcken nidergehauen. (Not. Provinc.) 1593. XVI. Georg Khisl zu Kaltenbrunn, Erb-Truchseß in der Grasschasst Görtz und Lands-Verwalter in Crain, hat ein kleines Tractätlein von Herbart Freyherrn von Aursperg (welcher am 13. Junii 1563 vom Türckischen Sebel deß Kopffs beraubt worden) im Druck ausgehn lassen, darinn jetztberührten Freyherrn Herbards Leben und Tod beschrieben wird ; welches auch also intitulirt ist: Herbardi Aurs-bergii Baronis &c. Rerum domi militiae-que prseclarè gestarum gloria praestan-tissimi, vita & mors (Not. Prov. & d. Liber Khis.) 1593. XVII. Georg Ainkhürn, als der sechszehende Lands-Verwalter, ist im Jahr 1594 mit der Crainerifchen Ritterfchafft und dem Aufbot bey Petrinia gewest; wie aus seiner an die löbliche Landschafft deß-salls abgefertigten und am 11. Augusti zu Petrinia datirten Relation erscheint (MS. Prov.) die wir au ihrem Ort werden beytragen. 1595. XVIII. Niclas Bonhomo. (Not. Provinc.) Dieser Herr Niclas Bonhomo ist im Jahr 1598 den 4. Martii zu Grätz, dahin er von Einer Löblichen Landschafft in gewissen Verrichtungen abgesandt worden, gestorben, solgends der Leichnam herein gebracht und den 15. Martii 1598 in der Spital-Kirchen zu Laybach begraben worden. (Not. Provinc.) 1598. XIX Sigmund Freyherr von Eck. (Not. Prov.) 1599. XX. Johannes Bonhomo (oder auf Deutsch Johannes G n t m a n.) (MS. Oberb.) 1602. XXI. Hanns Georg Ainkhürn. (Not. Prov.) 1603. XXII. Philipp Kobentzel. (Ibid.) 1605. XXIII. Wolfs Paradeyser. (Not, Prov.) 1608. XXIV. Herbart (oder Herbert) Freyherr von Aursperg. (Ibid.) 1618. XXV. Herbart von Lamberg. (Ibid). 1619. XXVI. Bernardin Barbo. (Not. Provin.) 1626. XXVII. Dietrich Graf von Aursperg, (Ibid.) 1634. XXVIII. Heinrich Paradeiser. (Not. Prov.) 1646. XXIX. Wolfs Engelbrecht Gras von Aursperg, der nachmals Lands-Hauptmann worden. (Ibid.) 1673. XXX. Eberhard Leopold Ursin, Gras ' von Wlagay, Rinn. Keyserl, Maj. Raht und Ciimmerer, welcher zugleich Land-Bizdom in Crain und zuvor viel Jahre Land-Verweser gewest, im Jahr aber 1680 den 31. Mertzen zwischen 11 und 12 Uhr in der Nacht Tods verblichen - und in der Thum-Kirchen S. Nicolai zu Laybach begraben. Die Exeguien seynd unter einem herrlich aufgerichtetem Castro Doloris solenniter begangen worden, (nostro seil, tempore.) 1681. XXXI. Gras Frantz Carl Barbo ist angesetzter Land - Verwalter der Land-Hauptmannschafft gewest, nachdem vorgedachter Gras Ursin von Wlagay (oder Blagay) dem Zeitlichen etwandt worden. (Meo temp.) 1682. XXXII. Georg Sigmund Herr und Gras von Gallenberg, Keyserl. Majest. geheimer Raht auch würcklicher Cammer-Herr und Ober-Erb-Bogt-Herr zu Mün-ckendorff, ist im Jahr 1682 im Monat Martio, (f) aus dem Landhause zum Land-Verwalter installirt. Wobey er eine herrliche Rede abgelegt. Nicht weniger war Er zu der Zelt Land-Verweser in Crain, wozu er aber vorher schon am 26. Jenner 1682sten Jahrs durch Ihre Fürstl. Gn. Herrn Herrn JosephumGrafen von Rabba-ta, Bischoffen zu Laybach, und Herrn Herrn Frantz Adam Grasen von Blaggey, Lands- (t) Oder wie ich in einer ändern vom Herrn Haupt-Author mir zugefertigten Information finde im Majo. E. Fr. X3u Denen DanDtß-7£>eni.>a(tern gehörig v,/1ur,Hpeixf ///ar/üo. e/Mlaoeu. tHopfiomo. 'enz.fi 'im Ar//, //aincletscr Vizdom in Crain, gleichfalls auf dem und klugen Herrn, beharliche Gesundheit Landhause mit gewöhnlichen Ceremonien und lange Regierung das Land zu wün- instaliirt worden. Er ist nunmehr allbe- scheu hat. reit zum dritten Mal Verordneter in Hiebet) seynd zu sehen etliche Wapen Crain. Dabey Ihm, als einem braven der Land-Verwalter auf dem 492. Kupffer. Bon den Lands-Verwesern in Crain. Č tt It a U Warum man der vormaligen hohen Amts-Personen gcdenchen müjse. Mas der Jands-Verweser für eine Würde habe. Jands-Verweser Jobst von Gallenberg, versucht tapfer aber umsonst, das Schloss grupp zu entsetzen. Jene Clausul bcrr Jnstruirung der Satt d-Sags-C om mi fari en. (ßrzelttung der Jands-Vizthomer in Crain. •ndem wir die Würden und EH- aber unsren jungen Leuten gleichsam eine ren-Aemter unserer in GOtt Fackel vor, die ihnen leuchte zur Nachfolge ruhenden Väter vorstellen, bal- in gleichen Ehr- und Würd-erwerblichen samiren wir nicht allein den Qualiteten. Denn so uns die ge mahlte Ruhm ihrer Geschicklichkeit, daß Angesichter unserer Aeltern bißweilen zur er nicht verwese, und thun da- Erbarkeit stummer Weise bereden, können .durch unserer Famili eine Ehr solches viel kräsftiger die Beschreibungen V v^’an, sondern stellen damit auch ihrer vormaligen Amts-Würden thun, uns und unsren Zeit-Gefährten, bevorab als solcher Ehren-Stellen, die man nicht Warum man der vormalige" hohen ÄMls-P-r-ionen Se‘ dencke» iititffe- der etite e habe. Reicht ohne Absehn auf ihre Klugheit und andre preißliche Eigenschafften ihnen ertheilet hette. Woraus dann weiter ein Nachdrucken entsteht, daß man eben so wenig den rauhen Tugend - Weg und rühmlichen Schweiß der Vor-Eltern oder andrer Vorfahren müsse scheuen, als be- j gierig wir das Ziel ihres Fleisses, nemlich Würde, stattliche Aemter, und ehrlichen Nachruhm verlangen. Weil bann eben sowol auch unter den Erainerischen Lands - Verwesern keine schlechte Personen gewest, und solches Amt ebenfalls kein geringes (angemerckt ein Lands-Verweser eben soviel gefagt ist, als Praetor Provinciae, Land- R i ch-ter, oder Land-Vogt) will uns die Benennung derer, die ehedessen solchen stattlichen und gemein-nutzigen Aemtern zur Besordrung gemeinen Bestens preißlich vorgestanden, erinnern beydes Ihrer, sowol in Reden, als Schrisften rühmlich zu ge-dencken, und uns auch in so rühmlichen Verdiensten zu üben, die uns zu dergleichen Ehr-gläntzenden Aemtern und Würden können fähig machen, und mit der Zeit erhöhen. So wollen wir dann nun hiemit auch die Lands-Verweser in Crain, obgleich die Meiste derselben allbereit mit ihren Gebeinen im Reich der Verwesung ruhen, allhie vortragen und namhafft machen, danebenst auch die Jahrs-Zeit, darin ich * sie in den Manuscripten angetroffen, voranzeichnen. Doch müssen wir vorher dasjenige, was vor diesem schon erwehnt worden, kürtzlich allhie wieder erinnern, nemlich daß der Land-Verweser in Crain im Gerichts-Sitze deß Landhauptmanns Stelle vertrete, und Ihm gleichsam zum Gehülffen beygeordnet sei), damit die Menge der Sachen Ihn nicht überlästige. Wie dann ^Nd-Verweset Urinals die Land-Verweser bey ihren Unter-Untericf)tic6en. schreibungen dieser Formul sich gebraucht: „Meines Herrn N. Landhauptmanns itt Crain Verweser." Anno 1300. I. Georgius Gall ist der erste Lands-Verweser in Crain gewest. (MS. Gali.) 1325. Der II. Albertus von S. Peter. (MS. Freyd.) 1351. Der III. Pilgrinus de Grades. (MS. Freyden.) Wie Asseti bie sich 1365. Der IV. Ulrich von Thum. (MS. Freyden.) 1370. Der V. Rudolfs von Reutenberg. (MS. Freyd.) 1378. Der VI. Ulrich von Khünburg. (MS. Gallenb.) 1384. Der VII. Wilhelm von Kreyg. (MS. Gallenb.) 1388. Der VIII. Joannes von Zekkern. (MS. Gallenb.) 1390. IX. Hanns von Altenburg. (MS. Ob. Hoclien.) 1390. Der X. Peter von Reutenberg. (MS. Gallenb.) 1395. Der XI. Georg von Gutenstein. (MS. Gallenb.) 1408. Der XII. Paul Glowitzer. (MS." Pieter. 1410. Der XIII. Paul von Wuldries. (MS. Gallenb.) 1413. Der XIV. Georg Guttensteiner. (MS. Ob. Hoclien.) 1423. Der XV. Conrad Burggraf iu Lueg. (MS. Freid.) 1424. Der XVI. Wilhelm von Schnitzen-bannt, der Aeltere. Ist zu Sittich begraben. (MS. Sitt.) 1426. Der XVII. Wilhelm von Schnitzen-banm, der Jüngere. (MS. Oberb.) 1428. Der XVIII. Conrad von Aspach. (MS. Ob. Hoclien.) 1430. Der XIX. Georg Gall. (MS. Gali.) 1435. Der XX. Conrad von Aspach. (MS. Ob. Hoch.) 1437. Der XXI. Otto von Rattmannsdorfs. (MS. Victorien.) 1438. Der XXII. Georg von Lamberg. (MS. Ob. Höchen.) 1442. Der XXIII. Martinus von Tscher-nembl. (Not. Prov.) 1444. Der XXIV. Andreas Galt. (MS. Episcop.) 1445. Der XXV. Georg von Lamberg, der Jüngere. (MS. Victor. MS. Ob. Hochen.) 1450. Der XXVI. Georg von Tschernembl. (Not. Prov.) 1459. Der XXVII. Caspar von Meltz. (Not. Prov.) 1467. Der XXVIII. Albertus von Meltz. Von diesem Lands-Verweser liefet man in den Urschrifften deß Klosters Oberburg ums Jahr 1467 diese Lateinische Worte: Conradus Holtzel, Vice-Commen-dator provincialis in Austria Ord. Teutonici, & Commendator Labacensis, cum Alberto Meltz, Praetore Carnioliae, vidi-mant quaedam Privilegia Oberburgensis Monasterii, A. 1467. <0 Das ist: „Conrad Holtzel, Oesterreichischer Vice-Land-Commendator Deutschen Ordens, wie auch Commter zu Laybach, und Albertus Meltz, Lands-Verweser in Crain, vidimiren etliche Privilegien deß Klosters zu Oberburg im Jahr 1467." Eben dieses Lands-Verwesers wird in dem Bischofflich-Labachischem Manuskript ums Jahr 1468 mit diesen Zeilen gedacht. Petrus de Obritschen obligat se Laba-censibus Minorità ad persolvendam annuam quotam pro lumine perpetuo ad altare B. V. Socerum suum appellat Jo-annem Wernburger ; & uxorem suam viduam Georgii de Tschernembl. Literis subscripserunt Albertus Meltz , Praetor Carnioliae, & Martinus Schnitzenbaumer. Anno 1468. b) Auf Deutsch: „Peter von Obritschen, obligirt sich denen Minoriteli zu Laybach, * daß er jährlich ein Gewisses zum ewigen Licht auf Unser Lieben Frauen Altar entrichten wolle. Er gedenckt dabey seines Schwähers, Johann Wernburgers, und * seiner Frauen Georgs von Tschernembl hinterlassenen Witwen. Solcher Verschreibung haben sich Albertus Meltz, Lands-Verweser in Crain, und Martinus a) MS. Oberb. £) MS. Labac. Episc. Schnitzenbaumer unterschrieben, im Jahr 1468. 1470. Der XXIX. Matthaeus Zellenberger. (MS. Sittic.) 1470. Der XXX. Hans Gall von Rudolffs-egkh. (Not. Prov.) 1490. Der XXXI. Ulrich Paradeyser. (Not. Prov. MS. Sittic.) 1498. Der XXXII. Georg von Eck. (Urbar. Capital. Labac.) 1500. Der XXXIII. Johann Maximilian von Grimbschiz. (MS. Famil.) 1512. Der XXXIV. Paul Rasp. Desselben j geschieht in dem Bischofflich-Laybachischem Manuscript Meldung, wie folgt: Christopherus de Sebriach, filius Si-gismundi Capitanei Sup. Carnioliae, fundat beneficium 8. Magdalenae in Cathe-drali Labaci, subscribunt literis Joannes, Dominus de Tschernembl, Ulricus Wer-nekker, Capitaneus in Landtrost, Paulus 1 Rasp Praetor Provinciae, & Praefectus Locopolis , Wilhelmus von Lamberg in Sauenstein, Anno 1514, 19 Februarii. Welches auf Deutsch diese Meynung hat: , Christoph von Sebriach, Sigismundi, 1 Landshanptmanns in Crain, Sohn, stifftet '' das Beneficium zu S. Magdalenen im Dom zu Laybach. Welchem Stiffts-Brieffe Johaunes, Herr von Tschernembl, Ulricus Wernekker. Hauptmann in Landtrost, Paulus Rasp, Lands-Verweser, und Hauptmann zu Bischofs-Lak, Wilhelm von Lamberg aus Sauenstein sich haben unterschrieben im Jahr am 19. Hornungs-Tage 1514. (MS. Lab. Episc.) 1518. Der XXXV. Erasmus von Dorenberg. (Not. Prov.) 1519. Der XXXVI. Bernardin von Raunach. (Collectan. P. M. B.) Der XXXVII. Joseph von Lamberg. (MS. Lamb.) 1529. Der XXXVIII. Andreas von Lamberg. Dieser Lands-Verweser hat Anno 1538 i Montags nach Martini zu Wien, sich lì neben mehr Andren sowol aus Crain E als andren Ländern bey dem Ausschuß, das ist, bey der Berahtschlagung befunden. (Notata Prov.) 1530. Der XXXIX. Georg Gall. (Not. Prov.) 1541. Der XL. Georg von Mündorff. (MS. Lucant.) 1544. Der XLI. Jacob von Lamberg ist nicht allein Lands-Verweser in Crain, sondern auch zugleich im Jahr 1554. Lands-Verwalter daselbst gewesen; wie er nemlich, von Keyser Friedrich neben Andren, über die Strittigleit zwischen der Stadt Fiume (oder S. Veit am Pflaum) und der Stad Castua (oder Kästau) zum Commi- ; ssario gesetzt worden. Uberdas ist er auch General über gewisse Kriegs-Völcker gewest. In den Notatis Provincialibus wird dessen mit diesen Formalien gedacht: Fridericus Caesar, Carnioliae Capita-neum fupremum designat Jacobum de Lamberg, sub dato 7. Junii 1558. qui hactenus per 15. annos Praetorem Provinciae, & Generalem militiae egerat, & ei successit in Praetura D. Jodocus à Gallenberg. Resignavit vero praefatus I). à Lamberg Praeturam in publica Sessione, feria 2. post 8. Annae, in qua illi Provincia donavit malluvium argenteum pretiosissimum magni pretii. Et subscripsere Decreto Jodocus de Gallenberg, Praetor ; Herbardus, Baro de Aursberg, Antonius, Baro von Thurn, Joannes Josephus, Baro ab Eck, Franciscus von Scheyern, Joannes de Gallenberg, Eques Teutonicus ; Wilhelm Rasp, Martinus Gali zu Gallenstein, Franciscus Barbo. (Not. Prov.) Auf Deutsch: „Keyser Friedrich verordnet den Jacob von Lamberg zum Lands-Hauptmann in Crain untern Dato vom 7. Junii 1558; der bischero funffzehen Jahre lang die Land-Verweserschaft und das Generalat über die Militz geführt hatte. In der Lands-Berweserey ist ihm gefolgt Herr Jodocus oder Jobst von Gallenberg. Cs hat aber vorbesagter Herr von Lamberg seine Lands-Berweserschafft bey öffentlichem Land-Tage resignirt Feria 2 nach S. Annen. Bey welcher Re-signirung das Land ihm ein sehr köstliches silbern Handbeck eines grossen Werths geschenckt. Dem Verlaß (oder Decret) haben unterschrieben Jodocus von Gallenberg Lands-Verweser, Herbard Freyherr von Aursperg, Antonius Baron von Thurn, Johannes Josephus Baron von Eck, Franciscus von Scheyrn, Johannes von Gallenberg Deutscher Ritter, Wilhelm Rasp, Martinus Gall zu Gallenstein, Franciscus Barbo. aj 1558. Der XLII. Lands-Verweser ist, wie schon in dem vorhergehenden Manuscript berührt worden, gewest Jobst von Gallenberg. Welcher auch gleichfalls einen guten Kriegsmann gegeben. Als im Jahr 1565 das Schloß Krupp in Croatien von den Türcken belagert war, zoch er der Lands-Verweser in Crain, sowol mit der Crainerischen Ritterschafft als dem gemeinem Aufbott dahin, und conmiandirtc solches Volck, so in Allem aus dreytausend starck war, führte auch drey Falckonetlein bey sich und kam alda am 21. Junii um die Mittags-Zeit an zum Entsatz. Allein der Feind hatte allen Zugang so gar mit seiner vielen Mannschafft verschlossen und sich in solche Postur gesetzt, daß man ihm nirgends bey-kommen, noch Abbruch thun, vielweniger die Belagerten entsetzen und besreyen kunnte. Denn das Schloß war mit feindlichen Volckern rings umschlossen und also alle Hoffnung deß Durchbruchs aus-geschlossen, indem die Unsrige sich zu schwach befanden, eine solche starčke Menge aufzuschlagen, die in viel taufenden bestund, und sich dazu noch täglich mehr verstärckte. Weßwegen an keinem Ort dem Feinde ein rechter Abbruch geschehen kunnte ; ohnangesehn gedachter von Gallenberg ! stündlich mit demselben scharmitzirte und gewaltig viel Volckes ihm zu schänden machte. Die Wolcke war zu dick, und wollte sich durch den obgleich vielmals anfligenden Blitz seiner Waffen durchaus nicht lassen trennen noch zerreissen. Also muffte man ungern und wider Willen geschehn lassen, daß der Feind selbiges Schloß am 23. Junii mit Sturm einnahm. Es ist auch nicht lange hernach nemlich im Jahr 1566 dieser Lauds-Verwe-ser mit Tod abgangen und in S. Elisabeths Kirchen zur Ruhe bestattet worden; woselbst sein Grabstein gleich neben dem grossen Altar eingemaurt. (Ge-neal. Gallenberg.) a) Not. Provin. Lands-Ber-meser Jobst von Gallenberg, versucht tapffer aber umsonst, das Schlofj Krupp zu entsetzen. 1566. Der XLIII. Lands-Verweser war Johann Khißl von Kaltenbrunn. (Not. Prov. 1568. Der XL1V. Achatius von Thurn. (Collect. P. M. B.) 1570. Der XL Y. Herr Adam von Hohenwarth. Dieser war zu dem Ertz-Hertzog Carl von Oesterreich beruffeit worden in diesem 1570. Jahr, daß er sollte den 1. Decembris dieses 1570sten Jahrs oder auss längste den 1. Jenner deß 1571sten Jahrs bey Ihme fehlt. Als er hinaus gekommen, so hat er seinem Bruder Erharden von Hohenwart aus Gerlachstein in Crain von Wien aus den 14. Januarii geschrieben laut dieser eigenen Worte seines Briests: x, „Daraus haben mich Ihr Keyserl. Mas. in Ansehung meiner langwierigen getreuen Dienste allergnädigst mit dem Obristen Silber-, Cammer Amt begabt. Doch muß ich jetzund das Stabelmeister Amt verrichten re. (MS. Hochen.) 1571. Ter XLVI. Hanns Joseph Freyherr zu Eck und Hnngersbach. Denselben hat -Ertz-Hertzog Carl zu Oesterreich als Erb-Land-Fürst und Herr. rc. nebenst dem Herrn Hrn. Herbarten Freyherrn von Aursperg und Landshauptmann in Crain zum Commistarien ernannt, der löblichen ■ Landschasit in Crain seine, deß Ertz-Her-tzogs, mit Fräulein Maria Hertzoginn in Bayern, als Hertzog Albrechts Fräulein Tochter, getroffene Heiraht anzudeu-ten. Welche Proposition und Zuwissen-machung Er auch am 7. Mertzen 1571 so münd- als schrisitlich abgelegt. (Not. Prov.) 1575. Der XLVII. war Johannes Ambrosius Gras von Thurn. (Not. Prov.) 1580. Der XLVIII. war Christoph Freyherr von Aursperg, der auch zugleich Lands-Verwalter in Crain gewest und gleich wie obgedachter Baron von Eck sowol die j Ritterschafft als das Land-Bolck in Croa-tien wider den Erbfeind geführt. Ange-merckt er am 15. Aprilis 1592 zu Brest im Feldlager angelangt. Er schickte sich aber nicht allein als ein streitbarer Soldat ins Feld, sondern auch als ein beredter Cavallier zu andren sürnehmen Geschafften. Wie man dann liefet, daß dieser Freyherr von Aursperg als Erb-Land-Marschall und Erb-Cämmerer in Crain und Windischen Marck wie auch Land-Berweser in Crain rc. nebenst Herrn Wolfen Grasen von Thurn im Jahr 1582 von einer löblichen Crainerischen Landschafft wegen als Abgeordnete in Gesandschasit nach Augsburg auf den Reichs-Tag gegangen. (Not. Prov.) 1592. Der XLIX. war Georg Kißl Freyherr zu Kaltenbrunn. Dieser ist von einer löblichen Landschasit in Crain gleichfalls aus eine Reichs-Versammlung, nemlich zu der fettigen, die Anno 1594 den 2. May zu Regensburg gehalten, mit Instruction und gewöhnlichen Credentialien (oder Glanb-Brieffent an Keyserl. Ma jestet und gesamte Reichs-Stände deß-gleichen an alle Chur-Fürsten deß Reichs insonderheit abgeschickt worden. Selbige Reichs-Versammlung war allein wegen allzu tieffer Einreissung deß Erbfeindes ausgeschrieben. (Not. Prov.) 1599. Der L. Lands-Verweser war Jacob von Edling. Derselbe ist im Jahr 1605 nebst etlichen Andren als Laurentio, Abten zu Sittich, und Josepho von Rabbatti LandsVizdomen zum Landtags-Commissario deptttirt mit dieser vorhin ungebräuchlicher Clausul „daß die Herren Landtags-Coutmissarien vor der Proposition sollten eine Meß vom H. Geist lesen lassen. Welche in diesem 1599. Jahr zum ersten Mal in der Thum-Kirchen gelesen, nachmals aber allezeit aus dem Landhause gehalten worden. (Not. Prov. MS. Oberb.) 1611. Der LI. Lands-Verweser war Georg Katzianer Freyherr. 1616. Der LII. wiederum Jacob von Edling. (MS. Oberb.) 1619. Der LIII. Johann Seyfried Rasp. (MS. Episc.) 1622. Der LIV. Bernardin Barbo Freyherr zu Wachsenstein. Dieser ist auch im Jahr 1619 beynebst Lands-Verwalter in Crain gewest. (Not. Provinc.) 1628. Der LY. Lands-Verweser war Gras Neue Stute sul bey 3»' struirung ber Land- Tagö-Som- miff arten. Der LVI. war Graf Ferdinand von Würden begläntzter Lands-Verweser ist Portia, welcher nachmals RömischKey- überdas auch noch Anno 1672 Lands-serlicher Majestät Leopoldi Obrist Hof- hauptmann zu Görtz worden, im Jahr meister und in den Fürsten-Stand erhaben aber 1681 den 13. Monats-Tag Octo-worden. a) 1650. 1 bris zu Laybach Tods verfahren, und sein Der LVIL war Eberhard Leopold Ur- Leichnam gen Katzenstein geführt, da man sin Graf von Blagay. Er beharrete aber denselben in der Kirchen zu seiner Ruh-nicht dabei) biß an sein Ende, sondern Stat gebracht. Er war ein gelehrter und resignirte im Jahr 1667, da er Lands- verständiger Herr und von Allen geliebt. Vizdom ward. Hernach hat er auch die 1682. Lands-Verwalters-Stelle bekommen und Der BIX. und annoch am Regiments-solches Amt zugleich daneben geführt. Steuer sitzende ist Herr Georg Sigmund Aber der 30ste Mertz deß 1680sten Jahrs Herr und Graf von Gallenberg, Römischsetzte ihn durch den allgemeinen Ruh- j Keyserlicher Majestet geheimer Raht und Boten, den Tod, von allen solchen Ehren- würcklicher Cammer-Herr, wie auch Ober-Aemtern ab und mit Ehren in die lange Erb - Vogt - Herr zu Münckendorff. Es Ruhe. 1667 trägt dieser Herr nebst der Lands-Verwe- Der LVni. war Johann Herbart Ka- serschafft auch zugleich die Lands-Verwal-tzianer Graf von Katzenstein, Römischer ter-Würde, ist überdas allbereit zum drit-Kayserl. Mas. geheimer Raht und würck- ten Mal „Verordneter in Erain," ein --------------------------- , Herr, an dem sowol Verstand als Gelehrt- «) Not. Proy. & Notitia nostrifpomteris. XBu beueu ^Sanbtß-^9i>erit)efei*n gehörig. i'^isncLc/) c.0 . y^rawin i’ ~Dcrt’tt6er<. >/■//)/6sc/it /'. v. (jUi^nstei/t e iMxi fumpart4 ./stz (i7fU'S Dietrich von Aursperg und zugleich auch licher Eammer-Herr, wie auch Erb-Silber-Lands-Berwalter. (Not. Prov.) Kämmerer in Erain und in der Windi- 1635. ! scheu Marck. Dieser mit so vielen Amts- rrncm. \aunacfi pßReulenßt denen ,-2audtffveriuefern ycliori^. RR/■ p. JO/retjg. p.Jx/i'ünßuny. ii/am/my. P. c///e/k o.< l/ur&orff. Jaraßeiseis. heit vortrefflich, und die Manier so ver- Verweser wol füglich das Ende bey Ihm kindlich, daß Er Jedermanns Liebe und machen, doch dabey wünschen, daß er, so Huld an sich verknüpfst. Deßwegen wir es Gott gefällt, noch lange kein Ende billig Ihm eine vieljährige glückliche Re- nehmen müsse! Sitze w* gierung bey ungekränckter Gesundheit wün- Zum Beschluß dieses Capittels füge ^ A,pi> schen, und weil er noch zur Zeit, Gott ich hinzu etlicher Lands-Verweser Wapen ftr. Lob ! am Leben, in Benennung der Lands- i in Kupffer. p. SRPetez, ?Jorit a . f/^a sy> • o. ßJ^ai/tpan D. r Schniy nß((um v rn es. pXeckern. ~£c(Te/ißercjez^ Was deß Lands-Bic-doms Amt mit sich bringe. Das VII. Bon denen Lands-Bizdomen in Crain. tts defs Innà-ViLllomK Amt mit fielt bringe. Erreblung der Sands-tiiz dornen in Grain. Örtliche Sandfdtafften werden dem Sande Grain von Aenem mcorporirt. Der Üizdont Jofephus Aabatta wird zum Aeformations-Anfange als Gommtjfarius deputirt. Wird im Aufruhr erwürgt. v. ie Ordnung leitet uns hiernechst chen der Städte und Märckte, nemlich die Strittigkeiten, so die Bürger entweder unter sich oder auch mit Andren führen, für Amts-Geschäffte zuslieffen, ■ wie dann Kläger allezeit das fettige Ge-^ davon ist im ersten Capittel richt zu suchen hat, dem Beklagter unter-dieses Buchs allbereit etwas ge- < worffen ist. Solchem nach muß Klüger, dacht, und dabey erwehnt, der . daferrn er ein Gras ist, und einen Bür-Lands-Vizdom schlichte die Sa- : ger verklagen will, solchen seinen Klag- zu den Lands - Vizdomen. Was denen Lands-Vizdome« Handel vor dem Vizdom ausführen, doch also, daß die erste Jnstantz dem bürgerlichen Magistrat nicht entzogen werde. Woferrn er aber allda sich beschwert sin- jj bet, und mit dem Ansspruch nicht zu frieden ist, alsdann geht er mit der Appellation an den Lands-Vizdom. Es ist auch vorhin schon gemeldet, daß dem Lands-Vizdom gewisse Nähte beysitzen, die man Landrähte heisse. Dieselbe nun i haben ihr gewisses beständiges Sellarium. Sie seynd entweder aus dem Herrn-Stan-de oder aus dem Ritter - Stande. Vor-1 mals hat man auch wol gelehrte Geistliche dazu genommen, wie im Anfänge dieses Seculi den Michael Mikhez, Dechant zu Laybach, und Jacobum Artzt, einen Canonicum. Nechst diesen aber ist hernach Ihrer Keiner mehr dazu gekommen. Jetzt will ich die Lands-Vizdomen nam-kündig machen, welche in Crain bißhero regiert haben, und also wie nachgehends erscheinet, aufeinander folgen. Der Anfang wird gemacht mit dem Jahr 1255. Da der Iste Lands-Vizthum in Crain gewest Weigand us (oder W i g a n d u s) von Stein; wie das Freudensteinische Ma-nuscript beglaubt, darinn auch noch hernach bey dem Jahr 1259 Seiner Meldung geschieht. 1260. Ist der II. gewest Conrad von Vöck. (MS. Freydenth.) 1262. Der Illte Leo ..... dessen Zuname, in benanntem Manuscript nicht zu lesen, weil er abgerissen. 1265. Der IVte hieß Conrad von Lack. (MS. s. eit.) 1268. Der Vte Johannes ..... dessen Zuname nicht zu lesen, (ibid.) 1291. 1294. Der Vite Ulfingus von Cappel, Pfarr-Herrin Cappel. (MS. Freid.&MS. Sittic.) 1300. 1307. 1314. Der VII. Henrieus Lewamts. (MS. Oberb. MS. Sittic.) 1350. Der VHIte, Georg von Tschernembl. (Geneal. Bucel.) 1353. Der IXte Seyfried ..... der Zunam ist nicht mehr leslich in dem Manuscript deß Klosters Sittich. 1373. Der X. Antonius ..... dessen Ge-schlechts-Nam eben so unleslich, in dem Gallenbergischen Manuscript. 1391. Der Xlte Nicolaus von Stein. (MS. Rosenb.) 1405. Der Xllte Ostermannus von Stein. (MS. Oberb.) 1420. Der XIII. Wilhelm von Schnitzen-baum, der Aeltere, welcher zu Sittich begraben ligt. (MS. Sittic.) 1424. Der XIVte Christianus von Ehrenfels. (MS. ant.) 1437. Der XV. Martinus von Tschernembl. (MS. Victor.) 1441. Der XVI. Georg von Weichslberg, Vizdom in Crain. Welcher als Vormund der Kinder Erasmi Luegers und seines Vettern wegen einiger verpfändten Huben (oder Bau-Sitze) ein Conventional-Schreiben ausgefertigt im Jahr 1441. (MS. Freyd.) 1442. Der XVIIte Herr .... Räuber. Dessen Tausf-Nam ist nicht mehr zu lesen. (MS. Vicedom.) 1444. Der XVIIIte Georg von Tschernembl. , Man liefet in etlichen alten Manuscripten, i daß Keyser Friedrich, da Er sich zu Laybach befunden, die Privilegien der Karthaus Freudenthal bekräfftigt und Befehl ertheilt, daß die Brüder von Troyano (oder 1 Trajano) Grafen von Modrusch, als dem Landhauptmann in Crain und vom Georg von Tschernembl, als dem Land-Vizdom in Crain, dabey geschützt werden sollten. Wie nun diese Nachricht beym Jahr 1444 angezeichnet, also berichten eben dieselbige Urkunden, dieser Land-Vizdom Georg Tschernembl sey im Jahr 1449 in Crain auch Landshauptmann worden. (MS. Oberb. MS. Freidenth.) 1450. 1451. Der XIXte war Georg von Weichslberg. Dessen Andencken geschieht unter andren in einem alten Manuscript dieses Inhalts: Christianus Jakutsch, Sacerdos, domum suam paternam Labaci commutat, cum domo Judaei Aaronis & Ryffkae ejus conjugis, quae erat post Capellam 8. Nicolai. Literas signarunt Petrus Poltz Plebanus in Moräutsch. Archidiaconus Carnioliae ; Georgius Don Weichslberg, Vi-ce-Dominus Carnioliae. Sub Dato 6 post Urbani 1451. (MS. Oberb.) 1460. Der XXte Lands-Bicdom in Crain war Caspar von Haunsberg; welcher zn Laybach im Deutschen Hause begraben ligt, wie der Grabstein zeugt. 1469. Der XXlste ist gewest Georg von Rain. Als im Junio 1461)(teil Jahrs der Türckische Pascila Weybeg etliche tausend Türcken ins Land Crain aus Raub und Plündrung ausgeeommandirt, und solcher Türckischer Einsall durch die zween Gebrüder, Herrn Herrn Friederich und Wolff-gang von Gallenberg Ihrer Keyserlichen Majestet zur Wissenschafft gebracht worden, hat dazumal dieser Herr von Rain dem Landshauptmann Herrn Andreas von Hohenwart und Herrn Wilhelm von Aursperg, Hauptmann zu Möttling, zu einer ansehnlichen Gegeurüstung die hülff-liche Hand treulich und emsiglich geboten ; angemerckt, sie miteinander auf die 20000 Mann zusammen gebracht und selbige dem Feinde auf die Haut zu führen resolvirt. Welcher aber.nicht stehn wollen, sondern, sobald er Wind davon bekommen, daß dieses christliche Heer auf S. Bartholomwi Feld gelangt, sich zurück gezogen und zwar mit einem grosse» Raube. Im Jahr 1474 aber ist dieser Lands-Bizdom selber zum Raube worden nicht dem Erbfeinde der Christenheit, sondern deß gantzen menschlichen Geschlechts, und dahin gefahren, wo man keinen Andren an seine Stat hinspediren kann, nem-lich ins Grab. (Not. Pro v.) 1471. Der XXII. war Andreas von Kreyg Freyherr. Seiner geschicht Meldung in dem Freudenthalischem Manuseript; darinn. gedacht wird, er habe zu Leibnitz dem Convent Pletteriach zur Gunst ein Schreiben ausgefertigt wegen eines Hauses in dem Liechtenwald. Welches Schreiben Sonntags vor Allerheiligen datirt worden. (MS. Freidenth.) 1475. Der XXIII. Bizdom ist gewest An- dreas von Rain. Derselbe verblich Todes zu Lapbach im Jahr 1477, und ward zur Ruhe bestattet in der S. Marien Kirchen deß Deutschen Hauses an der Seiten deß Altars, da man das Evangelium liefet in der Capellen daselbst; wie man noch an dem Leichstein erkennet. 1478. Der XXIV. hat geheißen Martinus von Schnitzenbaum. (MS. Viced.) 1482. Der XXV. hieß Achaz Hertenselser. (MS. Obhochen.) 1496. Für den XXVIten zehlt man den Wilhelm von Aursperg. (Not. Provinc.) 1501. 1506. 1511. Der XXVII. war Georg von Eck. Selbigen Hat Keyser Maximilian zu Fortsetzung deß Kriegs wider die Benetianer nebst noch Andren mehren als nemlich Petro, Bischoffen zu Triest, Grafen Christoph von Fraugepan, Hauptmann zrl Adelsperg und Neuhaus, Georg von Thurn Bernardin von Raunach, Georgio Goldader, Keyserlichem Borschneider und Georg Meysse und noch etlichen andren mehr von wegen der Grentzen in Friaul, Karft und Histerreich zu Commissarien gesetzt unterm Dato Freyburg im Brißgau am 24. Februarii 1511. Eben in demselbigen Jahr hat allerhöchst-gedachter Keyser Maximilian diesen Lands-Bizdom Georg von Eck für einen Commissarien auf Görtz abgesandt, mit daselbst die Erbhuldigung zu übernehmen und die Privilegien selbigen Ständen zu bekräfften. Welches Keyserliches Delegation-Schreiben gegeben worden zu Augsburg am H. Charsreytaqe 1511. (MS. Orig. & MS. Oberb.) 1518. 1526. Der XXVIII. ist gewesen Erasmus Prauenbarth (oder Braunpart.) Dieser Lands-Bizdom war unter denen Personen begriffen, vor welchen, als Ertz-Hertzogs Ferdinandi Commissarien die löbliche Landschafft im Jahr 1522 die Erbhul digung wiederum abgelegt, nachdem solche Erbhuldigung ein gantzes Jahr angestanden. Denn weil die Windische Marck, Möttling, Isterreich und Karst separirt waren, hatte wolermeldte Landschafft nicht huldigen wollen; biß endlich zwischen Keyser Carl dem Fünfften und Ferdinand dem Ersten eine andermalige Etliche Landschaft-tut iverde» dem Lande Crain von Neuem in- corporirt. Vertheilung der Länder fürgenommen und erstbenannte Herrschafften dem Lande Crain wiederum incorporiti: werden müssen. Worauf in besagtem Jahr mehr-er-wehnte Erbhuldigung vor dem Grafen Georg von Montfort, Herrn Hansen Herrn von Starenberg, Herrn Hansen Hofmann und Herrn Erasmo Prauenbart, Lands-Vizdomen in Crain, als höchst-gedachten Ertz-Hertzogs Ferdinandi Commissarien feyerlich abgestattet worden. (Not. Prov.) 1530. 1536. Der XXIX. Lands-Bizdom war Wolfgang von Lamberg in Schneeberg. (MS. Hochen.) 1537. 1538. Der XXXste Sigmund von der Dürr. (MS. Capit. Labac.) 1545. Der XXXI. Wilhelm von Braunsberg. (MS. Raunach.) 1551. Der XXXII. Christoph von Knüllenberg. Dieser Lands-Vizdom hat sich auch mitbefunden unter den Commissarien^ bet) i der Grentz-Commiffion zwischen der Stadt S.Beit am Pflaum und der Stadt Kästau oder Castua, im Jahr 1554. (Not. Prov.) 1559. 1573. Der XXXIlIste war Georg Hösfer. Dieses Land-Bizdoms geschieht in einem Oberburgischen Mannscript Meldung; nemlich daß dem Bischofs Petro, und Herrn Georg Höfer von dem Ertz-Her-tzog ein Mandat zugekommen wegen der Beneficien zur H. Dreyfaltigkeit zu S. Leonhard S. Johannis S. Michaelis u. ' a. m. bet) der Psarr in der Stadt Stein eine Untersuchung sürzunehmen. Es hat auch dieser Lands-Bizdom einen Anwalt oder Stell-Vertretter gehabt, Namens Caspar Mauritz, der an seiner Stat dreh Jahre lang Bice-Lands-Viz-dom gewest. (MS. Viced.) 1578. Der XXXIV. war Nicolaus Bonliomo. (MS. antiq.) 1591. Der XXXV. war Ludovicus Camillus Suarda. Von diesem gibt das Oberburgische Manuscript folgenden Bericht: Ludovicus Camillus Suarda, Vice-Do-minus in Carniolia ad visitationein patriarchalem Comniissarius, cum Sebastiano Sarnuien, Decano Labacensi ab Archi-duce designatur, Anno 1591. Anno 1594. j Sebastianus Sainuien, Decanus Labacen- sis, agit vices Vice-Domini Lattaci, & in i pluribus negotiis Comniissarium Archi-ducalem. Fuit Land - Naht in Vice-Do-minatu ; uti etiani Doctor Artzius, Cali nonicus Labacensis : post quem nullus I alius admissus ex Ecclesiasticis. Ist soviel gesagt: „Ludovicus Camillus Suarda, Vizdom in Crain, wird mit samt lL>e-bastiano Samuien, Dechanten zu Laybach vom Ertz-Hertzog zur Patriarchal- Visitation für einen Commissarien ernannt im Jahr 1591. Anno 1594. führt Sebastianus Samuien, Dechant zu Laybach, die Anwaltschafft deß Vizdoms zu Laybach (das ist, er war Vice-Lands-Vizdom) ist auch sonst in vielen Geschäfften und Handlungen als ein Ertz-Hertzoglicher Commissarius gebraucht. So ist er auch : Land-Raht im Vizdom- Hause gewest; ; gleichwie auch der Doctor Artzius, Ca-! nonicus zu Laybach, nechst welchem her-: nach kein Andrer mehr aus den Geist-I lichen dazu gelassen worden. (MS. Oberb.) Wobey zu mercken, daß allezeit bey dem Land-Vizdom etliche Land-Rähte, aber nur Weltliche seyen. 1597. Der XXXVlsie war Andreas Para-deyser. (Ibid.) 1599. 1602. Der XXXVIlsie ist gewest Josephus von Rabatta Freyherr. Dieser Lands-Vizdom war auch ein Lands-Fürstlicher nebenst noch Andren mehr deputirter Commissarius zu der Religions-Reformation; auf daß an derselben ein Anfang gemacht würde, wie auch Anno 1600 mit dem Ende deß Cristmonats solche Reformi-rung ihren würcklichen Anfang gewonnen. Im Jahr 1601. ist er auch Landtags-Commissarius nebst Andren mehren gewest, und hat von Keyserlicher Masestet als Lands-Fürsten und Herrn in Commision gehabt anzubringen, daß man vor der Proposition, (das ist vor der Land-Tags-Session) eine Meß de 8. Spiritu halten würde. Welche dieses Jahr 1601. in der Thum-Kirchen bey S. Nicolai gehalten worden. Nachmals aber hat man auf dem Landhause eine Capell aufgerichtet, darinn alle Mal vor der Proposition (oder vor dem Lands - Fürstlichem Land-Tage) welcher allezeit gleich nach H. Drey Könige Tage angeht, auf dem Landhause celebriti wird. Als man 1602. gezehlt, haben die auf- Der Bizdom Jose-phus Rabatt«, wird zum Reformatio ns Anfänge als Com-miff arine deputi rt. rührische Zeuger mit dieses Herrns Josephs von Rabatta Blut das Neu Jahr Wird im eingeweiht: Angemerckt sie denselben, wel- Ä cher damals von Römisch-Keyserlicher Ma- jestet und Ertz-Hertzogen Ferdinando zu Oesterreich rc. re. dahin als Commiffa-rius abgeordnet war, am 1. Januarii bevi eldten Jahrs ums Leben gebracht. Welches Tumults und Aufstands die Vene-tianer sich gern bevortheilt und in solchem trüben Wasser gefischet hetten; an-gesehn die Stadt Zeng ein am Meer li- ! gendes Grentzhaus ist, so von unserer Landschafft unterhalten wird. Daher sie dann auch würcklich einen Anschlag drauf gemacht ; doch gleichwol falsch gezielt und ihres Mal-Zwecks verfehlt. Tenn weil die löbliche Landschafft in Crain solchen Ort geschwinde mit wolbewehrter Mannschafft belegte, wurden die Venediger zu- !■ ruckgehalten und die Zenger wiederum an den Zaum gebracht. (Not. Prov.) 1603. 1607. Der XXXVIII. Lands-Vizdom war der Freyherr Philipp Cobentzel. (MS. in cer.) 1614. Der XXXIX. war Josephus Panizol. Dieser ist gleichfalls mit einem Commissariai belegt worden vom Ertz-Hertzog Ferdinand laut dieser Nachricht einiger Manuscripten: Ferdinandus, Archidux, Ursino, Episcopo Tergestino, pro Patriarcha Dioecesin in Carniolia visitaturo, adjungit Corn-rnissarios, Episcopum Labacensern & Vize-Dorninum, Josephum Panizoll, commendando, ut advertant, quomodo temporalia à Plebanis patriarchalibus administrentur, & nequid in praejudicium Archiducali Praeeminentise generetur. Datum 21. Julii 1611. (MS. Oberb. & MS. Labac.) Auf Deutsch: „Ertz-Hertzog Ferdinand giebt Ursino, Bischoffen zu Triest, wie derselbe an stat deß Patriarchens ein Kirchspiel in Crain visitiren will, zu Com-miffarien zu den Bischoff von Laybach und Vizdom Joseph Panizoll mit Befehl, Achtung zu geben, wie die Temporalia, zeitliche Güter von denen Plebanen deß Patriarchats administrirt werden und damit nichts daselbst der Ertz-Hertzogli-chen Prmeminentz zum Prsejuditz erwachse. Gegeben am 21. July 1611. 1626. Der XLste war Octavius, Graf von Panizol. D erselbe gesegnete im Jahr 1635 die Welt. (MS. Labac.) 1636. Der XLIsteit war Carl Graf von Por-tia. (MS. Schönl.) 1642. 1648. Der XLIlste ist gewest Orpheus Graf von Strasoldo. (Not. Viced.) 1649. Der XLIIlste war Graf Johann Friedrich von Attimis. Selbiger Graf von Attimis ist zuvor vom Keyser an den Hertzog von Mantua als Gesandter verschickt, auch der Polnischen Königin Renatae Hofmeister gewest und endlich Vizdom in Crain, zu Laybach aber im Jahr 1666 eine Leiche worden. (Geneal. Attim.) 1667. Der XLIVstc war Eberhard Leopold Ursin, Graf von Wlagay. Derselbe hat im Jahr 1667 sein Land-Verweser-Amt resignirt und ist Lands-Vizdom in Crain, auch über etliche Jahr hernach nemlich A. 1673. zugleich Landsverwalter in Crain worden. Hat aber die Lands-Vizdomschafft hingegen seinem Herrn Sohn abgetreten und übergeben. Im Jahr aber 1680 den 30. Martii ist er zu Laybach gestorben mit Hinterlassung deß Ruhms eines guten und frommen Herrns, den die Guten und Frommen gern viel später entbehrt hetten. 1673. Der XLV. war Franciscus Adamus Ursin, Graf von Wlagay, der erstberührter Massen in seines resignirenden Herrn Vätern Stelle getreten und noch biß auf gegenwärtige Zeit (Gott gebe lange und glücklich!) regiert. .. bit Etlicher dieser Herren Wapen findet bcuve der geneigte Leser auf dem 484 und 485sten f« Kupffer. 485. “ ^3m denen x-Sanötß-^SSijöomb gehörig. S////// is. //, fi/rsyjr/f/. /> '/B/(U/cu . Z a/j/,m/. foUraze/. ì à V ààì is» #r^4 rfcr'fiftrz.. v. &/('/<. i'. o/ue/z/èls. nJ/attnspetff. Hß/fc/t/clkcf: ftä/ftr. v. jy/ulìer/'llen/. p.'far/e/y ifeuanus. l/cfpt zolli. x Ut WS. Joradasez^ v iJortui Crauti (utrli/ ((luiun spere p. rv^z /-yz/Z'Z. v. 0\auo. 3 M W ^Kaußez^. eSrfmth^nfmttnt v.Stain. o. Strassofc/o. Sua$a. v%c/iernetnll ì à * v dasVIII. Von betten Verordneten in Crain. Was der Verordneten Amt betreffe. Verordn etc werben aus dreierlei) Ständen er toro. Darzu varhi auch bürget! che Personen aelonqt Bericht von dem Ptäfidet ten der Ver ordneten. Was der Verordnelen Ami betreffe. Au-i was für Münden sie werden erfiohm. Wer der leide Verordnete bürgerliche Mandes gewest. Bericht ron dem Drest-denten der Verordneten. Wie lange der Drejident bleibe. Gewöhnliche Zahl der Verordneten. Warum allhie die Zahl der Verordneten in jedwedem Jahr nicht gleich gefetd ist. Warum im Jahr 1543 dreprlm Verordnete gefehlt worden. Zahl und Karnen derer Verordneten, die von ettich hundert Jahren her in (Train gewest. Me lange derselbe bleibt >. § giebt in Crain ein besondres ^Gericht, da gemeiner Landschafft ~ -Wirtschafft-Sachenvorkommen, ' imgteichen die fettige, so den H Dienst der Officierer und Be-A dienten antreffen, verabscheidet .f- werden. Selbiges Gericht be-.. ... 'I steht in einen Presidenten und etlichenBeysitzerndie manVerordnete nennt. Dieselbe werden ans dreyerley Ständen erwählt: 1. aus dem geistlichen Stande, 2. Herrn - Stande, als der Grafen und Freyherrn, und 3 aus den Landleuten, das ist, aus dem Ritter-Stande. Bormals hat man auch wol ansehnliche Personen bürgerliches Standes mit drein genommen, unter welchen, so viel man weiß, D. Leonardas Chrön im Jahr 1575 der Letzte gewest. Daß bey diesem Amt gemeinlich Einer nur 3 Jahre verbleibe, doch vermittelst freyer Erkiesung und Erfordrung der Stände bey offendlicher Land-Tags-Ses-jtott Ihm das vierdte Jahr zugeordnet und aufgetragen werden könne, imgleichen, daß sie nicht im Gericht als B e r o r d n e t e, sondern als Beysitzer deß Landhauptmanns fitzen, habe ich zu Anfänge dieses Neundten Buchs schon berichtet, und daselbst auch gemeldet, daß der President solcher Beysitzer bißweilen immerfort in seiner Amts-Würde verbleibe, wiewol nicht aus rechtlicher Gebühr, sondern nach beliebigem Schluß deß Land-Tags. In diesem unserem Seculo seynd zween von Auersberg, Vater und Sohn, mit der Beharrlichkeit bey solcher Dignitet beehret worden. Sonst aber behält der Senior unter ihnen ordentlicher Gewonheit nach seine President-Stelle so lange, als ein Verordneter sein Amt; und folget ihm alsdenn derjenige, welcher nach Ihm der nechste ist. Gleichwie ich * aber vorhin die Personen und Namen der Landshauptleute, Lands - Verweser, Lands - Verwalter und Lands - Bizdomen erzehlt habe, also gebe ich * gleichfalls anjetzo dem geehrten Leser die Zahl und Namen der Verordneten nach der Jahr-Ordnung ihrer Zeit, darinn sie solche Würde getragen. Jedoch wisse Ehren-gedachter Leser, daß ich die Anzahl dieser von mir allhie beschriebenen mit meiner Wiffenschafft habe, beschränke, und derselben keine mehr vorstelle, als ich habe können zur Nachricht und zusammen bringen. Nicht weniger dient dieses zur Nachricht, daß zwar ordentlich allezeit vier Verordnete und ein Amts-President solchem nach ihrer fünff diß Amt bekleiden, i ich aber allhie bey etlichen Jahren derselben nur zween oder drey, ja bißweilen auch nur gar Einen gesetzt; weil ich nemlich die Andren nicht finden können, welches eben sowol die Ursach ist, daß ich nicht überall die Presidenten dabey benamse. Wann ich aber in einem Jahr sechs oder sieben, oder auch mehr Verordnete benenne, geschicht es deßwegen, daß sie zwar in einem Iehr doch nicht zu einer Zeit zugleich mit dieser Dignitet beamtet gewest; angemerckt, die Verordneten nicht Alle zugleich an einem Tage an* treten, sondern zu unterschiedlichen Zeiten; daher dieses seine Zeit in diesem, Jenes seine in einem andren Monat zu Ende geht; denn sobald Einer mit Tod abgeht, muß alsofort ein Andrer verordnet werden an seine Stelle. Darüber dann noth-wendig in einem Jahr jemaln Ihrer mehr kommen-müssen. Ordentlich« Anzahl der Verordne» ten. Warum allhie die Zahl der Verordne« ter. in jedwedem Jahr nicht gleich S6* setzt. Warum 'm Jahr 1543,13 “ttOTbttete swt "J erben. Wa« von «Oi und Jahre Wo für ®«orbnete nt Train gewest. Warum man aber im Jahr 1543. dreh-gehen Verordnete gehle, dessen ist mir die eigendliche Ursache nicht belaubt ; ich ver-meyne aber, man habe Etliche derselben auf Möttling, und villeicht auch Einige ander-werts hin verlegt von wegen deß Kriegs. Noch weiter dienet gn mercken, daß, ob ich gleich allezeit den jenigen, welcher zum Ersten im Jahr President gewest, allein genannt, und also zu einem Jahr nur einen Presidenten gesetzt, dennoch gleichwol zu Zeiten in einem Jahr gween oder dreh Presidenten befunden werden; weil Mancher nur ein paar Monaten, Mancher nur etliche Wochen, hingegen Mancher ein ganges Jahr und auch wol länger bleibt, nachdem es die Gelegenheit giebt. So folgen dann die fenige Verordnete, derer meine nicht hinlässige Erkundigung hat theilhafft und wissend werden können, in nachgesetzter Ordnung auf einander. Im Jahr 1543. Herr Antoni Freyherr von Thurn und gum Creutz, der Zeit Verwalter der Landhauptmannschafft in Crain, Hauptmann in der Möttling und zu Laak. Herr Hanns Paulus Wienner, Thumherr zu Laybach. Herr Wolffgang von Lamberg, zu Schneeberg, Ritter. Herr Christoph von Burgstall. Herr Jörg (oder Georg) von Lamberg, gum Rotenbühel rc. Herr Jacob von Lamberg, zum Stein. serrHanns Joseph v. Eck zu Neuburg rc. )err Frantz von Rein, zu Stermal rc. Herr Jobst Werder. -Herr Wilhelm von Bilanders zum Wördl. Herr Jacob von Raunach. Serr Hanns Seyfried Rasp. err Beit Kysl, Bürgermeister zu Maybach. Seynd also selbigen 1543sten Jahrs 13. Personen zu Verordnten erwählt worden. 1549. Herr Wilhelm Rasp. Herr Carl von Purgstall. Herr Georg von Lamberg zum Ro-tenpüchl. _ 1550. Herr Rasp. Herr von Purgstall. Hanns Dorn, Bürgermeister. 1551. Herr Wilhelm Rasp zu Alten Lagk. Herr Carl von Purgstall. Herr Anthoni Freyherr von Thurrn und zum Creutz. 1553. Herr Anthoni Freyherr von Thurrn und zum Creutz. Herr Wilhelm Rasp. 1562. Serr Jobst von Gallenberg Ritter, err Achag Freyherr von Thurrn und zum Creutz. Herr Wilhelm Rasp. Nach deffen Absterben ist sein Sohn Herr Balthasar Rasp zum Verordnten fürgenommen worden. Herr Merth Gall von Gallenstein. Herr Dietrich Freyherr zu Aursperg. 1563. Herr Jobst von Gallenberg Ritter. 1565. Herr Hanns Joseph Freyherr zu Egk. 1565. Herr Achag Freyherr von Thurrn. 1565. Herr Dietrich Freyherr zu Aursperg. 1565. Herr Balthasar Rasp. 1565. 1564. Herr Jobst von Gallenberg Ritter. Herr Hanns Joseph Freyherr zu Egk. Herr Balthaser Rasp. Herr Jobst von Gallenberg Ritter, ist im 66 Jahr mit Tod abgangen. 1566. Serr Cosmus Räuber, err Maximilian von Lamberg zum Rotenpüchel. Herr Baltasar Rasp. Herr Frantz von Scheuer zur Ainödt. 1567. terr Hanns Kyßl. err Hanns Joseph Freyherr zu Egk. Herr Wolfs Freyherr von Thurrn. Herr Christoph Gall von Gallenstein glint Lueg. Herr Nictas von Lamberg zum Roten-Püchl. Herr Balthasar Rasp. 1568. »err Hanns Kyßl. »err Hanns Joseph Freyherr zu Egk. »err Wolfs Freyherr von Thurrn. Herr Abel von Hochenwart. Herr Georg von Rain. 1569. Herr Hanns Kyßl. Herr Christoph Gall. Herr Georg Haller. 1570. Herr Wolff Freyherr von Thurrn. Herr Barthlmee Freyherr zu Egk. Herr Hanns Kyßl Ritter. 1571. Herr Hanns Joseph Freyherr zu Egk. Herr Wilchelm von Lamberg zum Sauenstein. Serr Carl von Weixlberg. err Hanns von Gallenberg. Herr Frantz von Scheyer. 1572. )err Hanns Joseph Freyherr zu Egk. )err Wilhelm von Lamberg. )err Hanns von Gallenberg. 1573. Herr Hanns Joseph Freyherr zu Egk. Herr Carl von Weixlberg. f err Hanns von Gallenberg, err Barthlmee Freyherr zu Egk. 1574. Herr Hanns Ambroß Freyherr von Thurrn und zum Creutz. Herr Cosmus Räuber. Herr Merth Gall von Gallenstein, zum Grafenweeg. Herr Georg Haller. 1575. Sen Adam Freyherr zu Egk. err Christoph von Aursperg. Herr Georg Haller. Herr Thomas Reitlinger Thum-Probst zu Laybach. Herr Leonhard Khreen, Bürgermeister zu Laybach. 1576. Herr Hanns Ambroß Freyherr von Thurn. 5err Merth Gall. )err Niclas von Bonhomo. Herr Thomas Reutlinger, Thum-Probst zu Laybach Herr Leonhard Khreen Bürgermeister zu Laybach. 1577. Herr Christoph Freyherr zu Aursperg. Herr Cosmus Räuber. Herr Merth Gall. 1578. Herr Maximilian von Lamberg zum Rotenpüchl. 1579. Herr Christoph Freyherr zu Aursperg. Herr Leonhard Formentin, Deutscher Ordens Ritter. Herr Frantz von Scheyer. Herr Georg Haller. 1580. Herr Leonhard Formentin, Deutscher Ordens-Ritter Land - Commandern-. Herr Adam Freyherr zu Egk. Herr Frantz von Scheyer. Herr Georg Haller. 1581. Herr Frantz von Scheyer. Herr Georg Haller. Herr Hanns von Gallenberg. 1582. Serr Frantz von Scheyer. err Georg Haller. Herr Hanns von Gallenberg. Herr Wilhelm Praunsperger zum Po-nouitsch. 1583. Herr Merth Gall. Serr Hanns von Gallenberg, err Balthasar Rasp. Herr Wolff von Neuhaus zum Neukhoffl. 1584. Herr Leonhard Formentin Ritter. Herr Merth Gall. Herr Jobst Mordax. Herr Frantz Christoph Gall. 1585. Serr Frantz von Scheyer. err Merth Gall. Herr Jobst Mordax zum Graben. Herr Frantz Christoph Gall. 1586. Sen Lorentz Abbte zu Sittich, err Balthasar Freqherr von Lamberg. Herr Adam Freyherr zu Egk. Sen Frantz Christoph Gall. err Erasam Barsch. 1587. Herr Balthasar von Lamberg Freyherr. Herr Lorentz Abbte zu Sittich. Herr Adam Freyherr zu Egk. Herr Frantz Christoph Gall. Herr Erasam Barsch. 1588 & 1589. Herr Balthasar von Lamberg Freyherr. Herr Lorentz Abbte zu Sittich. Herr Wolff von Schnitzenpäm Freyherr. Herr Frantz Christoph Gall. Herr Friederich von Wernegk zu Wöllingrain. 1590. Herr Georg Kyßl Freyherr zu Kaltenbrunn. terr Lorentz Abt zu Sittich, err Wolfs von Schnitzenpam Freyherr. Herr Frantz Christoph Gall. Herr Friederich von Wernegkh. 1591. )err Georg Kyßl Freyherr. )err Lorentz Abbt zu Sittich. )err Frantz Christoph Gall. Jerr Friederich von Wernegkh zum Wüllingrain. 1592. Herr Georg Kyßl Freyherr. Herr Lorentz Abbt zu Sittich. )err Frantz Christoph Gall. )err Friederich von Wernegkh. )err Andree Paradeyser. 1593. Herr Georg Kyßl Freyherr. Herr Frantz Christoph Gall. Herr Jobst Jacob von Gallenberg. Herr Hanns Ludwig Sauer zum Khoß-jagkh und Treffen. 1594. Herr Georg Kyßl Freyherr. Herr Frantz Christoph Gall. Herr Hanns Ludwig Sauer. Herr Andree Paradeyser. 1595. 1596. Herr Georg Anickhürrn. Herr Hanns Bonham. Herr Christoph Maschkhan zu Ortenegk. 1597. )err Georg Anickhürrn. )err Alexander Paradeiser. )err Niclas Freyherr zu Cgkh. 1598. 1599. Herr Georg Anickhürrn. Herr Niclas Freyherr zu Cgkh. Herr Alexander Paradeyser. Herr Hanns Ludwig Sauer. 1600. Herr Georg Anickhürrn, verordnter Amts-President. Herr Augustin Cartheuser Ordens--prwr zu Freydniz. Herr Alexander Paradeyser. 1601. K . 1602. H«r Michael Mükhez der Heil. Schrifft ?0r und Thum-Dechant zu Laybach. Herr Alexander Paradeyser. 1603. »err Michael Mükhez Doct. »err Alexander Paradeyser. ierr Hanns Ludwig von Edling. 1604. Herr Michael Mükhetz der Heil. Schrifft Doctor. Serr Alexander Paradeyser. err Andree von Raunach. 1605. 1606. ierr Michael Mükhez. »err Andree von Raunach. »err Ott Heinrich von Wernegkh. 1607. Herr Herwart Freyherr zu Aursperg, verordnter Amts-President. "err Jacob Abbt zu Sittich, err Philipp Kobenzel. »err Georg Andree Kazianer. 1608. Herr Herwart Freyherr zu Aursperg. Herr Jacob Abbte zu Sittich. Herr Georg Andree Kazianer. Herr Bernardin Barbo zu Wachsenstein und Pasperg. 1609. Herr Herwart Freyherr zu Aursperg. Herr Georg Abbte zu Unser Lieben Frauen Prunn bey Landstraß. Herr Georg Andree Kazianer. 1610. Herr Herwart Freyherr zu Aursperg. "ierr Georg Abbte zu Landstraß. »err Bernhardin Barbo, ierr Daniel Gall. 1614. Herr Bernhardin Barbo, verordnter Amts- President. "»err Augustin Prior zu Freydniz. »err Daniel Gall. »err Herwart von Lamberg Freyherr. 1617. Herr Daniel Gall verordnter Amts-President. »err Prior zu Freydniz. »err Herwart von Lamberg, m Marqnard Freyherr zu Egkh. 1619. Herr Daniel Gall Amts - President, '"»err Augustin Prior zu Freydniz. »err Herwart von Lamberg. »err Georg Maschkhan. 1620. Herr Augustin Prior zu Freydniz Amts President. Serr Herwart von Lamberg Freyherr, err Georg Maschkhan. Herr Erasam von Scheyer. 1621. Herr Georg Maschkhan Freyherr President. Herr Erasam von Scheyer. Herr Hanns Seyfrid Rasp. Herr Marx Khunius Probst zu Rudolphswerth. Herr Balthasar Raumschüßl. 1622. Herr Caspar Wabegkh Thumprobst zu Laybach. Herr Georg Wagen Freyherr. 1623. Herr Dietrich Freyherr zu Aursperg President 1622 und 1623. Herr Caspar Wabegkh Thumprobst. terr Georg Wagen Freyherr, err Hunns Friederich Räuber. 1624. Caspar Wabegkh Thumprobst. ~anns Friederich Räuber. ernhardin Barbo Freyherr. Georg Balthasar Kazianer Frey- herr Herr Laybach 1625. Caspar Wabegk Thumprobst zu President. Hanns Friederich Räuber. Bernhardin Barbo Freyherr. Georg Balthasar Kazianer Frey- Valerius Maschkhan. 1626. Herr Hanns Friedrich Räuber Prsesi-dent. Herr Caspar Wabegkh. Serr Dietrich Freyherr zu Aursperg. err Paul Freyherr zu Egkh. 1627. 28. Herr Dietrich Freyherr zu Aursperg President. Xerr Mattheß Abbte zu Sittich. )err Paul Freyherr zu Egkh. )err Heinrich Paradeyser. 1629. Herr Heinrich Paradeyser Amts-Prso-fident. Herr Andres Abbte zu Landstraß. Herr Reinprecht Hendel Deutscher Ritter. Herr Valeri Freyherr von Maschkhan. 1630. Herr Andree Abbte zu Landstraß Amts - President. Herr Reinprecht Hendel Freyherr Deutscher Ritter. Herr Valeri Freyherr von Maschkhan. Herr Georg Gustitsch. 1631. Herr Reinprecht Hendel Freyherr Deutscher Ordens-Ritter und Commen dator zu Laybach und Möttling. Herr Valeri Freyherr von Maschkhan. Herr Georg Gustitsch. 1632. 33. Herr Dietrich Graf von Aursperg Amts - President. Herr Paulus Prior zu Freydnitz. Herr Johann Ferdinand Graf von Portia. Herr Hanns Ludwig Rasp. 1634. Herr Dietrich Graf von Aursperg Amts-Prsosident. Herr Franciscus Paulus Prior zu Freydnitz. Herr Hanns Ludwig Rasp. Herr Georg Balthasar Khazianer Freyherr 1635. 36. Herr Georg Balthasar Khazianer Freyherr Amts - President. Herr Rupertus Abbte zu Landstraß. Herr Valerius Freyherr v. Maschkhan. Herr Hanns Frantz von Siegesdorff. 1637. Herr Abbte zu Landstraß Amts-Prse-fident. Serr Valery Freyherr von Maschkhan. err Hanns Frantz von Sigesdorff. Herr Wolfs Engelbrecht Grast von Aursperg. 1638. 39. Herr Wolfs Engelbrecht Graf von Aursperg, Amts-Prsesident. Herr Frantz Paul Prior zu Freydnitz. Herr Heinrich Paradeyser Freyherr. Herr Andree Daniel Barbo. 1640. Herr Wolfs Engelbrecht Graf von Aursperg, Amts-PrRsident. Herr Fr. Paul Prior zu Freydnitz. Herr Heinrich Paradeyser Freyherr. Herr Barthlmee Valvasor. 1641. 42. Herr Wolfs Engelbrecht, Graf von Aursperg, Amts - President. Herr Johann Adam Kheysell Thum-Dechant. Herr Johann Ferdinand Graf von Portia. Herr Barthlmee Valvasor. 1643. Herr Welff Engelbrecht, Graf von Aurfperg, Amts-Prscsident. Herr Johann Adam Kheysell Thum-Dechant. Herr Johann Ferdinand Graf von Portia. Herr Leopold Raumbfchißl. 1644. 45. 46. Herr Wolff Engelbrecht, Graff von Aurfperg, Amts-Prsosideut. Herr Michael von Khumberg Thum-Probst zu Laybach. Herr Johann Ferdinand Graf von Portia. Herr Leopold Raumbfchißl. Herr Barthlmee Valvasor an statt Herrn Raumbfchißl, Anno 1646. 1647. Herr Wolff Engelbrecht, Graf von Autfperg, Amts-President. m Herr Michael von Khumberg Thum-Propst. Herr Barthlmee Valvasor. Herr Eberhard Leopold Ursttt, Graf don Blaggey. 1648. Herr Wolff Engelbrecht, Graf von Aurfperg, Prsosident. Herr Johann Abbte zu Sittich. Serr Barthlmee Valvasor, err Eberhard Leopold Urfin, Graf don Blaggey. 1649. 50. 51. Herr Wolff Engelbrecht, Graf von Aurfperg, President. Herr Johann Abbte zu Sittich. Herr Eberhard Leopold Urfin, Graf von Blaggey. Herr Gottfrid Gatt. Herr Frantz Caspar Premier Freyherr. 1652. ©err Wolff Engelbrecht, Graf von Aurfperg, President. Herr Eberhard Leopold Urfin, Graf von Blaggeg. Herr Frantz Maximilian Vacanno v°n S. Pass. Bischofs zu Püben. Herr Hanns Ludwig von und zu Le-toettjteut Teutscher Ritter. Herr Hanns Georg Pasarell. ' 1653. Herr Wolff Englbrecht Graf von Aurfperg President. Herr Frantz Maximilian Vacanno Bischofs zu Piben. Herr Hanns Georg Pasarell. Herr Johann Andree Graf von Aur-sperg. 1654. 55. 56. Herr Wolff Englbrecht Graf von Aurfperg President. Herr Frantz Maximilian Vaccani Bischofs zu Püben. Herr Johann Andree von Aurfperg. Herr Hanns Adam von Gallenberg. 1657. 58. 59. 60. Herr Wolff Englbrecht Graf von Aurfperg President. Sen Frantz Maximilian Vaccani. err Johann Hörward Graf von Lamberg. Herr Hanns Jacob von Raunach. 1661. Herr Wolff Englbrecht Graf von Aurfperg President. Herr Frantz Maximilian Vaccani. Herr Johann Gotthard Freyherr zu Egkh. Herr Herman Julius von Wernegkh. 1662. 63. 64. An statt Herrn Vaccani Bifchoffens zu Piben: Herr Ludwig von Cirian Prsolat zu Freydenthal. 1665. 66. 67. Herr Wolff Engelbrecht Graf von Aurfperg President. Herr Ludwig von Cirian Prsslat zu Freydenthal. Herr Johann Hörwarth Graf von Katzenstein. Herr Bernhardin Barbo Freyherr. Herr Carl Valvasor. 1668. Ali statt Herrn Prsolaten zu Freydenthal, Herr Maximilian Abbt zu Sittich. 1669. Herr Wolff Engelbrecht Graf von Aurfperg Prsosideut. Herr Johann Hörwarth, Graf von Katzenstein. Herr Maximilian Abbt zu Sittich. Herr Georg Sigmund Herr von Gallenberg. Herr Ferdinand Ernst Apfaltrer. 12* 1670. 71. 72. Herr Wolff Engelbrecht Graf von Aursperg Prsesident. Herr Maximilian Abbte zu Sittich. Herr Georg Sigmund deß H. Römischen Reichs Graf und Herr von Gallenberg. Herr Ferdinand Ernst Apfaltrer. Herr Johann Gotthard Freyherr zu Egih. 1673. Herr Maximilian Abbte zu Sittich President. Herr Johann Gotthard Freyherr zu Egkh. Herr Johann Carl Graf von Thurn und Valsassina. Herr Georg Janckouitsch. Herr Seyfried Graf von Saurau Deutscher Ritter. 1674. Herr Johann Carl Graf von Thurrn. und Valsassina President. Herr Georg Jänkouitsch. Herr Seyfrid Graf von Saurau, Commendateur zu Laybach. Herr Sigmund Christoph Gras von Herberstain, Thum-Probst zu Laybach. Herr Johann Hörwarth, Graf von Kazensteiu. 1675. Herr Johann Carl, Graf von Thurn rc. Verordneter Amts-Prsesident. Herr Georg Jankauitsch. Herr Seyfried, Graf von Sauraw, Teutsch - Ordens - Ritter. Herr Sigmund Christoph, Graf von Herberstein, Thum-Propst zu Laybach. Herr Johann Hörward, Graf Cazianer. 1676. Herr Johann Carl, Graf von Thurrn rc. verordneter Amts - President. Herr Georg Jankauitsch. Herr Seyfried, Graf von Sauraw rc. Herr Johan Hörward, Graf Cazianer rc. Herr Octavius Bucelleni, Freyherr, Thum - Dechant zu Laybach. 1677. Herr Georg Jankauitsch, verordneter Amts Prsesident. Herr Seyfried, Graf von Sauraw rc. Herr Johann Hörward, GrafCazianer rc. Herr Ottavio Bucelleni, Freyherr rc. Herr Frantz Carl, Graf Barbo rc. Herr Otto Heinrich Räuber rc. Herr Wolff Augustin Paradeiser, Freyherr rc. 1678. Herr Ottavio Bucelleni, Freyherr rc. verordneter Amts - Prsesident. err Frantz Carl, Graf Barbo rc. err Otto Heinrich Räuber rc. err Wolff Augustin Paradeiser, Freyherr. Herr Georg Sigmund, Graf und Herr von Gallenberg rc. 1679. Herr Ottavio Bucelleni, Freyherr rc. verordneter Amts - Prsesident. Herr Franz Carl, Graf Barbo, rc. Herr Otto Heinrich Räuber rc. Herr Wolff Augustin Paradeiser, Freyherr rc. Herr Georg Sigmund, Graf und Herr von Gallenberg rc. 1680. Herr Franz Carl, Graf Barbo, verordneter Amts - President. err Otto Heinrich Räuber rc. err Wolff Augustin Paradeiser, Freyherr rc. Herr Georg Sigmund, Graf und Herr von Gallenberg rc. Herr Johann, Abbt zu Landstraß rc. 1681. Herr Otto Heinrich Räuber rc. verordneter Amts - Prsesident. Herr Wolff Augustin Paradeyser, Freyherr rc. Herr Georg Sigmund, Graf und Herr von Gallenberg rc. Herr Johann, Abbt zu Landstraß rc. Herr Wolff Engelbrecht, Graf von Aursperg, Landmarschall in Crain. Herr Leonard Fabianitsch. 1682. Herr Georg Sigmund, Graf und Herr von Gallenberg, verordneter Amts-Prsesident. Herr Johann, Abbt zu Landstraß rc. Herr Wolff Engelbrecht, Graf von Aursperg rc. Herr Johann Friedrich, Gras von Trillegk. err Leonard Fabianitsch rc. err Carl Valvasor, Freyherr rc. Herr Johann Antoni, Freyherr von Leuenberg. 1683. Herr Johann Abbt zu Landstraß, verordneter Amts-Prsesident. fu/kfit/rin . /gjßftrcr. n.rtuersperg fBarfo barsch vffffagetg. ^ L> * •' a 4vè 4h fofent^ef froti. fBurgeru toreri r.Bungei\ master maister /orno renne/ inf v.&ffck. Jctfianitsch ffraffentßaC. Aromen/iti v bg affen ferrg •to;\s (/<* Bf fgussitsefl. ti Bfiehenlfartf. fffiffr Jfdtfff n. B/cr fers tein Bunc y/ou 1tsef/, /je/ gg a ner Bfeggscff. Bffiset fBurcg, ffffiset. ixBifunifergg fff fant en nei st er ^ Ai drv bst. t:r . Barn ft i 2 fandtstrass p. Xcuienferg. o.Jfeuienstain. dlforfox. Mf 3 02 • IX. Such, Von der Negierung, Regiments-Würden. X3u denen ^bersrdenten gehörig. i/oschlcon , f/üi/ez. tòno ni. n.Jteüf/aus (Jaradeisef^ ffffisarefff. v. ('fortia. 49/. (itbKfŠ * * * (Praunsjferger o. (Jurye taff. r.(f\ain. (ffaop (ffau/(et fffaarnffscfiissct 1. offfiaunacft (Jfetttfìnger. ((roßst ffaue^. fffaurau Scf?ei/oc a ùcfwit'ienlfautt1 ff r. SiqeffotfJ' Silhe/f., Udlt v.StroßChoff. vfffßurn. ffhacl/^/f; fßußaasor Jhffatiffers. ‘Ifiaßeqlffi (ßroßst. \Waqcn r. ‘Weiveßßery ifferße^ o. iPrrntglch Jlfiten iter. D. (Trißleg ff). Herr Wolff Engelbrecht, Graf von Aursperg k. tHerr Leonard Fabianitsch. rc. err Carl Valvasor, Freyherr rc. err Johann Antoni, Freyherr von Leuenberg. 1684. Herr Wolff Engelbrecht, Graf von Aursperg rc. verordneter Amts-Präsident. Herr Leonard Fabianitsch. Herr Carl Valvasor, Freyherr rc. Herr Johann Antoni, Freyherr von Leuenberg. QrH>ett Ludwig Rambschiffel, Freyherr, Abbt zu Sittich rc. 1685. Herr Leonard Fabianitsch, verordneter Amts-Präsident. Herr Carl Valvasor, Freyherr rc. Herr Johann Antoni, Freyherr von Leuenberg. Herr Ludwig Rambschüssel, Freyherr, Abbt zu Sittich. Ihre Excell. Herr Georg Sigmund, Graf und Herr von Gallenberg rc. rc. Herr Wolff Sigmund von Stroblhof rc. 1686. Herr Johann Antoni, Freyherr von Leuenberg, verordneter Amts-Präsident rc. §err Ludwig, Abbt zu Sittich rc. hre Excel!. Herr Georg Sigmund, Graf und Herr von Gallenberg. Herr Wolff Sigmund von Stroblhof. Herr Wolfs Daniel Prenner Freyherr. Herr Ferdinand Ernst Graf von Saurau. Unterschiedlicher Verordnten Wapen hat man aus eingedruckten Kupffern zu ersehen. 5£, 3)as IX. fapifM. Bon denen ordentlichen Jnstantzien oder Gerichts-Ständen und Tribunalen in Crain. ^lnhslt. Die erste und Mnebrnste Instanlr. Sik-Ordnung im Gericht. Gerichts -Stab àjss Iand-Verwejfers. Indung der Dartbeyen. Dns andre Gericht. Die dritte ^nstanà. Me Merdte. Wo die Appellation nicht stnt finde Ì Der fünfte Gerichts-Stuhl. Der Sechste. Der Siebende. Der geistliche Tribunal. [iewot vorhin bey Beschreibung i der Ehren-Aemter allbereit zu-1 gleich einige Nachricht von den »manchfältigen Gerichts-Stüh-^len und Jnstantzien in Crain rta mit eingefügt worden; hoffe ich L doch, es könne dem Leser zu weittter Erklährung gereichen, so wir solche Gerichts-Stände etwas ausdruck-und beschr '^r an*ek° nach ìhrer Ordnung Die Erste und fürnemste Jnstantz im Anderst das so genannte Hoftheyding oder Schrannen-Gericht, so man sonst insge- Valv. IX. Bnch. mein das Lands-und Hof-Recht Heisset. Selbiges wird fürnemlich vom Herrn Landshauptmann, an dessen Stat aber nur vom Herrn Lands-Verweser, mit denen zugeordneten, geschwornen Beisitzern und ungehörigen Gerichts-Personen unter dem führendem Gerichts-Stabe gehalten. Allda sitzt der Landshauptmann, wann Er in Person sitzen und Gericht pflegen will, bey dem zubereitetem Tisch oben an, bey dessen Abwesenheit aber der Land-Verweser an Stat Seiner zur rechten Hand seines (deß Herrn Landhauptmanns) gewöhnlichen Ob-Sitzes. Das ist, (damit ichs 13 Siehe die Kupffer Nr. 495. 496. 497. 498. Sitz-Ordnung im Gericht. Gerichte-Stab dsß Land-Ber-rocfcre. Ladung der Partheyen. Das andre Gericht. Die dritte Jnstantz. deutlicher gebe), wann der Landshaupt-mattn Selber sich persönlich im Gericht befindet, so sitzt er, bey dem Tisch oben an. Ist Er aber Selber nicht zugegen, so sitzt zwar der Lands-Verweser an seiner Stat, doch nicht an seiner Stelle; denn Er sitzt nicht oben an beym Tisch, wie der Landshauptmann, sondern bey der Tafel auf der Seiten nemlich auf der rechten Hand. Auf der lincken aber sitzt niemals Keiner. Unten an sitzt der Land-Schreiber; rings herum in der Schrannen nehmen auf zweyen abgesonderten Bäncken ihren Sitz die Herren Beysitzer, nemlich auf der Grafen-und Freyherrn-Banck und dann auf der Ritter-Banck. Außer der Schrannen aber sitzen die ge-schworne vier Schrannen-Advocaten gradatilo auf ihren Cathedris. Und solcher Gestalt pflegt dieser Tribunal oder Gerichts-Stuhl besetzt zu werden, solange das Land-Recht währet. Nach dessen eines Tags zwey-oder drey-stündiger Vollendung nimt das R i t t e r-liche Hof-Recht seinen Anfang. Da alsdann der Lands-Verweser seinen Gerichts-Stab, welchen Er im Land-Gericht, im Land-Recht, alle Weile in der Hand gehalten, dem geschwornen Weisboten giebt, der denselben aufhebt. Wann nun nach dem Land-Recht das Hof-Recht schon angeht, so setzt sich der Land-Verweser bey dem Tisch oben an und nicht auf der Seiten, hält aber keinen Gerichts-Stab in der Hand. Es ist auch zu mercken daß der Weisbot die Citation oder gerichtliche Ladung und Vorforderung dreyMal nach einander bey offenenem Thor ablieset und beklagten Theil damit berufst, es mag Beklagter gleich zur Stelle und zugegen seyn oder nicht. Folgends werden die Partheyen gegeneinander angehört und mit Raht der Herren Beysitzer durch Spruch und UrtHetI entschieden. ^Die zweyte Jnstantz oder Gerichts-Stand geschieht vor dem Landshauptlichem Ordinar-Gericht über die Herren und Landleute, über ihre Diener und des Adels, wie auch über andre derselben Jurisdiction untergebene Leute. Die dritte Jnstantz wird gehalten vor dem Lands-Vizdom-Amt über die Städte und Märckte, auch Pfandschafftere eines Landfürstlichen Kammer-Guts. Doch giebt es viel Fälle, die in deß Landhauptmanns und Land-Vizdoms Jurisdiction lauffen, also, daß Beyde darbey sprechen müssen, und Keiner dieselbe ohn den Ändern für sich allein verabscheiden darff. Die vierdte Jnstantz gebührt dem Herrn Landshauptmann und Lands-Bizdom miteinander ; dabey der Adel wider die Bürgerschafft und dieser wider den Adel seine Klagen anbringt. Was jede obbeschriebene Jnstantz zu richten oder zu entscheiden hat, das ist in einer besonders ausgerichteten Gerichts-Ordnung ausführlich begriffen. Dabey fällt aber dieses insonderheit merckwürdig, daß bey obberührtem Ritterlichem Hof-Recht weder Appellation noch Keyserlich-oder Landsfürstliche Restitution oder Revision von Alters hero (wie zwar bey denen andren Tribunalen) an die hochlöbl. I. O. Regierung verstattet werden ; denn was allda einmal sententirt und gesprochen worden, dabey hat es sein ewiges Verbleiben. Die fünffte Jnstantz (oder Gerichts-He-gung) haben der President und die Ver-ordnete in allgemeiner Landschafft Haus-wirtschafft-Sachen, als da seynd: die Starren, (Kontributionen und sonst andrerGelder Einbringung, wie auch in dem, was dero Beamten oder Bedienten als der Cance-listen und dergleichen rc. Dienste anbelangt. Die Appellation gehet vor die löbliche Land-Stände, und von dannen vor die I. O. Regierung. Die sechste Jnstantz haben die Grund-Herrschafften und Obrigkeiten über ihre eigenthümliche Unterthanen und ihre Diener. Die siebende Jnstantz kommt den Städten und Märckten zu über ihre Bürger und Inwohner, wie auch über die unter ihrer Jurisdiction Gewerb-treibende Ausländer, so nicht vom Adel seynd. Ihre Appellationen gehen vor den Lands - Vizdoms - Stuhl. Es hat über das Alles auch der Bi-schoff seinen besondern geistlichen Tribunal, welchem der Official oder General-Vicarius vorsteht; woselbst nicht nur die Personal-Sachen der Geistlichen, sondern auch einige Sachen der Weltlichen, bevorab die strittige Ehen und Verlöbnissen gerichtet werden. In allen andren temporal- oda weltlichen Sachen, als in Contracten, Schuldfordrungen und dergleichen haben die Die vierd». W» die Appell»'f tion nidi-fìat fW • Der fünft“ Gericht»' sticht- Der Der s-chst^ Der g-iM Tribun«' jit was Sachen »u a., attrite den oiintn für m T . , |l jfo» Siichier ^elstliche ihren unmittelbaren Gerichts- ! Klerisey in Crain Anno 1399 vom Wilmut Stand vor dem Landshauptmann, und helmo, Ertzhertzogen in Oesterreich erhal-nicht wie in andren Provintzien, vor dem ten und biß anhero noch behalten hat. Lands - Vizdom. Welches Privilegium die P» T ** r«tocoii. Un, Das X. CaptfM. Von der vormaligen Land-Rechts-Ordnung in der Windi-schen March und in Histerreich. ànhkrlt. Bormals-hölteernes Protoeoll in der Whtdifchen March und in Histerreich. Nn-Sfrechtes Hecht. Die Hechts - Sprüche der Windifchen March und Histerreicher werden Lu dem Craincrif'chen Schranen- Gericht verlegt. J,n der Windifchen March und in Histerreich (oder Österreich) eist das Land-Recht vor Alters ^anf nachfolgende Rechts-verfäug-^liche Weise bestellet und gehallten worden. Wann Jemand entweder in ^besagter Windifchen March oder tn Histerreich an Einem was zu fordern und sprechen Hatte, so hielt der Suppan (das ist der Schultheis) oder ein Andrer, den Gerichts-Stab führte, seinen àhsitzern auf Klage und Antwort zween -Wege vor ; aus welchen zweyerley Wegen Jedweder nach feinem Geduncken einen ^wählte und ein Jeder seiner Meynung uach darauf votirte. Derjenige aber, welcher den Gerichts-Stab hielt, schnitte eines Jedweden Votum oder Stimme auf einen Rabisch; denn das war das Protoeoll, welchem Wan den Proceß einverleibte. Welche parthey nun auf diesem höltzernem “rotocoll die meiste Wahlen (oder Stimmen) Hatte, die erhielt das Recht und den Sieg ohne weiteres appelliren. Hieraus erfolgte, daß Mancher an seinen Rechten häßlich verkürtzt wurde. Denn welchem Theil der Suppan oder Mgesetzte Richter am gewognesten war, desselben Sache wusste er seinen Beysi-Hern in denen vorgeschlagenen zweyen cken und Venediger. Das Erste -darum: Weil ein Graf von Cilly deß Despotae Tochter zur Ehe gehabt und nach seinem (deß Grafens) tödtlichem Abgänge seine Güter in Crain, Ihr, der Despotinn, verblieben. Daß aber auch das Ungarische Wapen hie gleichfalls erscheint, geschicht deßhalben, weil vor Jahren die Ungarn etliche Crai-nerische Schlösser und Herrschafften eingenommen und solche eine Zeitlang besessen. Gleiche Beschaffenheit hat es mit den Venetianern. Daß ich aber unsers Erbfeindes, deß Türcken, Wapen, denen andren einmenge, geschicht nicht darum, weil er offt in Crain uns feindlich zugesprochen, viel eingenommen, zerstört und verwüstet hat, als womit er sich um Crain gar übel verdient gemacht; sondern aus dieser Betrachtung, daß er die Stadt Wihatsch, so ehedeffen dem Hertzogthum Crain würcklich ineor-porirt war, eingenommen und biß noch besitzt. Wiewol wir hoffen und wünschen, Gott werde und wolle die in jetzigem Türcken-Kriege so herrlich gesegnete und Sieg-beglückte Waffen unsers allergnädigsten Keysers, an Glück und Sieg noch ferner dermaffen erhöhen, daß diß böse Raubthier, nebst noch vielen andren, mit Unrecht und Frevel entwandten Oertern auch diesen wieder fahren lasten müsse. Wie es denn, Gott Lob in diesem 1688sten Jahr, da diese Wapen gedruckt werden, ein treffliches Ansehn Hat, der schon in tieffes Abnehmen gerahtene Türcken-Mond werde von den trinmphirenden Flügeln deß Römischen Adlers noch stärcker schat-tirt und entgläntzet werden. Wozu der Allerhöchste kräfftigen Beystand und sieghafften Nachdruck verleihen wolle: Damit das Türckische widerchristliche Reich in Kur-tzem an stat deß halben Monds, in seinem Schild oder Wapen eine Null führen und sich diß barbarische Volck von dem Europäischem Boden gäntzlich verlieren möge. 5&mm . ‘patriarci5n%far Lmipvl'bmii alìvfrrXitl'K k1 S 'i A Ì.-4C - n (fallen lerff. Sfayaner o.(Carnieri/. Santfen. flarciPetser r>. fhirqstail n. San ra n a St rasaf/a n. S J/urn. pSTnffecali n.HC ytnùery. i 1 . --n > 1 > -V S LMD / > . -e.« V Hm, à fticfcrichsiain. offfornbercj. (frageneg 1gr. v.jferberstain. Ja ri sel/it. Hen^anitsch ■ u.i tau//uns A. -c-tTfc^ 4Ž' 5? . -V \?ucn fmffer %ai^o(’,. D.ifdsehauitsch. o.fj^aikhni^. a 1 I è àì ì à 4 ' à Don Neuhaus. Panizoli. Don Petschauitsch. Don Raikniz oder Rägnitz. Don BZagensperg. Wttowsi Man muß aber wissen, daß die Meisten tzN'ch» ®u9 diesen jetzo erzehlten Geschlechten, wel-N fa**- °He Jeuttges Tages in andren Ländern sich aufhalten, nunmehr Gräfliches Standes sehen, als : Die Grafen von Dietrichstein, don Herberstein, Kevenhuller, Küsl und Aragensberg. Deren Keiner doch jetzo in '"am wohnhafft ist. ******* jktri für en Don Anmerckung E. Fr. jDer Herren Baronen von Raikniz oder ^ gnitz, deren Familie oben gleichfalls von vem Herrn Haupt-Author berührt worden, ^ noch unterschiedliche. Als Herr Galt on Rägniz (oderRaikniz). Dessen Gemah-nnnne geborne Gräfinn von Rattmanns-dorff gewest, aber vor 12 Jahren die Welt Ikfegnet und ihrem , ,— errn einen einigen ohn htntetlaflen. Welcher aber auch vor 5 Jahren zu Paris in Franckreich in der schönsten Blühe seiner Jugend und trefflicher Qualität verblichen. Also daß nunmehr der Herr Vater als Wittwer, ein Herr von 64 Jahren, nur allein noch übrig und zu Nürnberg wonhafft ist. DeffenHerr Bruder, Herr Septimus von Rägniz wohnet zu Ulm. Der dritte Herr Bruder, welcher schon vor einigen Jahren das Zeitliche verlassen, Herr Gustav hat 4 Söhne hinterlaffen, so alle noch am Leben. Uberdas sitzt ein Herr Vetter derselben, nemlich Herr Christoph Erasim von Rägniz auf dem Schwäbischen, groffen und überaus volckreichem Marcktflecken Haunsheim; welchen er mit seiner Gemahlinn erheiratet hat. Wiewol er auch dann und wann sich in vorbenannter Reichs-Stadt Ulm in seinem bestandenem Hause aufhält. Sonst aber hat diese Freyherrliche Familie eigentlich ihre Stamm-Wurtzeln in Steyer gehabt. , Von denen Freyherren aber, welche dieser *,n Zeit würcklich in Crain begütert oder son- Fr-yhrrra, sten seßhafft oder wonhafft sich befinden Sihe die gtgur N. 507 Sihe die Figur N. 508. und Mitglieder deß Landes seynd, werden anjetzo diese Familien undWapen gezehlt. Apfaltrer. Brenner. Brigida. Von Büllichgratz. Caraduci. Deleo. Von Edling. Von Egkh. Von Engelshaus. Gall. Haller. Jankhauitsch. Jaurburg. Von Juritsch. Kaysell. Von Lampfrizham. Langemantel. Von Leuenberg. Von Liechtenberg. Von Liechtenthurn. Marenzi. Maschkon. Mordax. Von Mosheim. Von Oberburg. Paradeiser. Rampel. Von Rättenfeld. Räuber. Raumbschissel. Von Raunach. Von Raysing. Roffeti. Von Rüesenstein. Von Strobelhoff. Tauffrer. Valvasor. Bon Wagen. Von Werneg!. Von Wizenstein. Zetscheker. Von Zierham. Von diesen obbenannten Familien leben auch in unterschiedlichen andren Ländern etliche Mit-Geschlechte derselben, soviel mir bißanhero bewusst ist. Als die Freyherren von Egkh, Gall, Haller, von Jaurburg, von Lampfrizham, von Mosheim, Paradeiser, Räuber, Raumbschiffel, von Reysing, von Stroblhof,Tauffrer,Valvasor, von Wagen, welche sich anjetzo aber Grafen von Wagensberg schreiben. Bevor ich* weiter, und zu dem Ritter-Stande schreite, will ich (doch aus keiner Ruhm- oderPrang-Lust, sondern denen Lesern, welche an genealogischen Erkundigungen sonderliche Beliebung tragen, von meiner Familie, nemlich der Valvasorischen Abstammung und Herkunfft einigen Bericht beysügen; sintemal dieselbe bischero denen Deutschen Genealogisten oder Stamm-Kün-digern noch wenig bekandt gewest, weil die Wurtzel derselben in Welschland befindlich, und von danen mit ihren Sproffen nach andren Ländern sich ansgebreitet. Ich mache den Anfang nur von der Zeit an, da unser Geschlecht zum ersten aus Italien, von Bergamasco, in Crain gelangt; nemlich um das Jahr Christi 1550. Wie dessen dieser beygedruckter Auszug deß Testaments den Augenschein giebt. Um jetztbenanntes 1550. seynd Joannes Baptista und Hieronymus Valvasor aus Italien von besagtem Bergamasco in dieses Hertzogthum Crain gekommen. Mafien solches aus erstberührtem Testa ment zu ersehen, welches Johann Baptista Valvasor im Jahr 1581 den 2. Augusti in Crain zu Thurn am Hart, aufgesetzt und diese folgende Personen also unterschrieben haben. Johann Baptista Valvasor. Christoph, Freyherr zu Aursberg. Wilhelm von Lamberg, Herr zu Sauenstein. Frantz von Scheyr. Niclas Bonhomo, zu Wolff-Büchl, Vitzdom in Crain. Caspar Mauritsch. Dieser Johann Baptista Valvasor hatte zur Ehe Emerentiam Khislin, eine Tochter Viti Khisels, welche aber noch, ehe dann Er das Testament verfertigt, in die Ewigkeit gegangen. Weil Er dann also nun keine Leibs-Erben mehr hatte, verschaffte Er alles miteinander seinen Freunden: Als nemlich seiner Schwester Surmanicse Valvaso-rinn, einer Kloster-Frauen oder Nonnen zu Bergamasco 1000 Ducaten. Seinem Vettern, Hieronymo Valvasor (von welchem wir abstammen) 10000 (sage zehen tausend) Gulden samt dem Schloß und der Festen Gallneck und noch andre Gülte mehr. Item seinem andren Vettern einem in Bergamasck wonhafften Valvasorn 200 Ducaten. Zum Spital zum Tüffer, daß man zwantzig bresthaffte Leute ehrlich kleiden und ernehren soll. Wann dn gomiti'-, erstlich M Crain gel-mmen- JhrtUti drr P-rsone», so das Testament yernt 3o6-Bapl-sors unter' schrieben- Was für Personen Herr Zoha» nes Bnpk. Valvasor seine Ber- , aas* im T-st-"5 9 verlassen- Zum Spital zu Gurckfeld hat Er gleichfalls etwas gestifftet. Bey allen seinen Herrschafften, den Bauren und Unterthanen ihren Ausstand geschenckt, und alle Schuld völlig erlassen. Der Cassandrae, Elinitse und Elisabeth®, Geschwistern von Moschkan, einer Jedweden 100 Kronen in Gold. Alexio von Moschkan 10000 Gulden ligenbe zu Venedig bey Herrn Maffeten; lmgleichen das Haus, Garten, Wiesen rc. (m und bey) der Stadt Pettau. Inocentio von Moschkan hat Er schon zuvor viel gegeben. Petro, Michaeli und Marco, Antonio, Gebrüdern von Moschkan, sein übriges Zölliges Haab und Gut, als sein väter-Itches^ anererbtes Gut Tellegat in Bär-llbmasck, wie auch das Schloß und Festen Sperckenthurn, so gleichfalls in Bärge-masck ligen. Jngleichen den übrigen zu Venedig beym Herrn Maffeten ligenden mest. Item zu Thurn am Hart 10000 (zehentausend) Gulden ligendes baar Geld. Vtem die Herrschafft Gonawitz, Tüffer, Gurgkfeld re. samt allen andren seinen Herrschafften und Gütern. Es waren jetztbenannte Alexius, Innocenti^ Peter, Michael, Marx, Antoni, Jvte auch Cassandra, Elinita und Elisabeth, Gebrüder und Geschwistricht von Moschkan, deren Vater Franciscus von Moschkan, die Mutter aber Frau Catha-[ma geborne Valvasorin, obgedachten Jo-haunis Baptistae Balvasors leibliche Ss "^«rn ^ìvester gewest, tot bi, u1”“' r J^on obbenannten Hieronimo Valvasor !” čtain wir anjetzo in Erain wohnhaffte, M^ukunfft, wie solches hiebey zu sehen, welche aber aus dem Lande gezogen, de-°mtnen- ’ ten Kinder habe ich nicht darzu gesetzt, toet* sie mir nicht alle wissend. Man findt von unserem Valvasorischem $eht,r v, Geschlecht und Herkommen ziemlich viel !°n>tfi ^ der Meyländischen Chronic. Darinn Ì»« Sami”. ?àr andren auch dieses gedacht wird, °rrbtflt^”^u s 0 vorzeiten Keyser Nero denen Valva-l°rn thr Wapen verbessert habe mit einem ^°h-r die ieywartzen Adler im gelben Felde; wie sfljjHirs vuch, daß sich die Vavasori Valvasori ge-01 i5a6m' gurret haben, nach einem fürnemen Dienst, unt oder Würden, so sie vor Alters in Z. hmnd geführt, wovon sich nachmals Zhe dieses Geschlechts Vavasori, etliche er ^ Mvasori geschrieben. Bemeldte Mey- ländische Chronic wird in Italienischer Sprache also intitulirt L’ Historia di Milano Volgarmente scritta dell’ excellentissimo Oratore M. Bernardino Corio, gentil’ huomo Milanese &c. M. DC. LIIII. Es seynd auch schon vor siebendhalb hundert Jahren und länger, Einige aus der Valvasorischen Familie in Fürnehmen geistlichen Würden gesessen. Guido Lh-Bischofs Valvasorius war anfangs ein Thumherr zu Meyland, und Keysers Heinrichs des iienrici n. Zweyten, welchen man dem Heiligen ti- Seiten, tulirt, Secretar; ist aber hernach auf den Ertzbischofflichen Stuhl zu Meyland erhöhet worden, ungefähr ums Jahr 1012 und 26 Jahre drauf gesessen. «0 Anselmus Valvasorius, gleichfalls Ertz-Bischofs zu Meyland, ist gestorben zu nSHml Constantinopel im Jahr 1090. 8. Galdinus Valvasorius, Ertz-Bischoff zu Meyland, auch der Römischen Kirchen Kardinal und Papsts Alexandri deß Dritten Legat im gantzen Gallia Cisalpina (das ist, durch die gantze Lombardey diß-und jenseit deß Po-Stroms) hat florirt ums Jahr Christi 1160. b) Defendens de Valvasoriis ist Anno 1529 und schon einige Jahr zuvor Bi-schoff zu Iustinopel gewest. Hieronymus Valvasorius war der Augustiner General zu Rom, hernach war er Bischoff zu Pesaro, ist aber im ver-wichenen Jahr 1687 gestorben. Sein Bruder aber Dominicus Valvasor ist jetzt Bischoff zu Caravina. Als ich vor etlichen Jahren durch die Stadt Bocaire in Languedoc in Frankreich reifete, fand ich ober dem Thor ei- Làsorische« nes Palasts, so in der Stadt fast der Wapen an schönste von zierlich ausgehauenen Qua- ‘"ZK? derstücken aufgerichtet und mit schönen r.angue-in Stein ausgeschnittenen Figuren und doc-Architectur geschmückt ist, unser Valva-sorisches Wapen samt dem Namen und einer Inscription, gar sauber in den Stein gebildet. Mehrereg ist mir von unsrem Valvasorischem Geschlecht nicht betaut. Ich setze aber hiernechst nun ein klein Geschlecht-Täflein oder Geburts-Ordnung hinzu. a) Gualther. Chron. Tom. I. Fol. 1212. b) Gualth. fol. 1214. Bergest. Theat. Lit. E.fol.161. /O Cj aroe'uci 'renne r. o. Jur/fscfi ,>) aysetT (Jan kfiauifscfi. p.Jaurh 'tciua ' %-j£)r W ' -f ^& 2 ^ » ' 2 a 3 ^ cn -• a «"* r^-cr 5* C2Ó5 Cu 3 5,r - = • "•S'S-sr ‘ 3 = - l"a FS1 Ff®' § ^^©S1-3 g- 1 ' & fl y 3 § = a s^a^osje " § @(s =• 1 o 2 3 * c»_ 3 cd — «-$ ^ ** —u td «PsS'H gsSo 3 @ög <3 3 » g L M —. -+• ro 3 'S 3 «-$ Sy o q. 131 2 ^ OQ a ty iS s »5. ®e a~3 cg g» 3 I. -. zL ^ o • 3 Öta 7?^ a Hr 3 §2 f 4Ss. ?3fä ' f o - S - -^5 °gu>^Z7Z O srt g ® o§- 3 o -3.-S-' K 0 3 CC “ta? >- §: or V2 -3> G»> *5 2 £ • 3. 3" io K) >-• h-t K) H* —^ i-a >—i CD pSC^GCO Ü’H^CJxOCa^ » =r. u. ^."S: s s' 3 2. ^ p:r*r^r-g s:ä r^r-3. » OD _ g. 2. 3f (SÌ3 ~S~ «S -3. <-a 3 3 l'— vV ^ 3 S 3 3. 3 O •*■ “g «np g ■ S"-2,' q ? 3. ® 8 3 ^vatóo-" Ž?E:S s- & 3 s ®° d «es °;ö o S. S' 3 2. 3 ®?S ^ bS3 <31 S" 3 È «3B #s"srSB^®5 HH __________________________________ 2 ®s ' SP§.= r----------------- § 3^ßö S2.S3.aS-3 a c § a©g 3 O r, ror-3 (» ö 5 » cf § 3 3 w - §' 3*ä / >— v..-,—. .—. > /—v Ä V5 3 ^ (5^ © C$)«PSto@U$5i3i3 ©tSPSg tSH©@ S t? 1=3' 3|S§.fr§Jsf gif 9 ^11=1« fi pgg.?!l!sr§g§öiwi “ EZ--Z^§r>^- g. i3- ” » rx ZT er ^ rt ° i-2 « »3 w5*HH,Ö «y « W s* ^ ~ ^ O M O- ^ 3 ^3 =- g5 p O* . ^ s OS « 2' ?| ö ^-2 ^.Cö S3 o D ? §-!- <> - ” o' ^ g. o a ^ xr-, 2' 3 O p 2 2 S " a c l_Gt/ l„j-tr 2. 5f 21 (&Ž o ^ «-$ S« 3 3 ito Pm Cxj«-5e SD ^1 o 3 M 3.-^?^ 2 » r-°"=y.S.a§. Sg 3.- S=“ _ ■Öi 3 $ä( g 25 I uà ^2- cy er O O Xi „ -• o * 3* 3 —i- /Sl O' _t_ on 2 /ft g *(9 ^ -h 3_l ' a«'“ ö 3 . c^-CT P 3 3 3 2 ’V y 2 p -Z-K B 3 o 3 3 5. 3 i3' g ^ § 3 g 2. 3- ga H-l H-I K->Mhm MMMH 2- 2. 5-^,0 O flh C5 C3 C5 O) Q 05 CJ 03 3 S' 3 CC CC CO GC CC H CO -<3 CJ1 ^ g ^ 2 ? o cs o) »a 2 S K 3 fO -r g a. V°>r- ix. Buch. 15 Namen und Wapen derer schon auège-storb-nm Landleute. Eihe die Figur N. 509. Das VII. Gliktl tlieses zwölffiea €apitMs. Bon denen Familien in Crai», ans dem Ritter-Stande. ie Ordnung führt uns nun zu denen Geschlechten deß Ritter-Standes, das ist, zu den Landleuten, welche in Crain vor dem, auf ihren Gütern oder sonst gesesien und Mitglieder deß Landes gewest, aber schon alle mit Namen und Stamm erloschen. Soviel derselben ich in den alten glaubwürdigen Schrifften, Documenten und auf unterschiedlichen Gemahlen habe finden und zur Erfahrung bringen können, werde ich hie mittheileu, und gleichfalls ihre Wapen, welche ich meistenteils aus den alten Sigillen zusammen gebracht, soviel ich derer habe habhafft werden können. Denn ob ich gleich mein Möglichstes versucht, daß ich alle Wapen mögte zusammen bringen, hat doch die Unmöglichkeit meiner äussersten Bemühung sich widersetzt und ihr nicht verstatten wollen, aller derselben fähig zu werden. Welche mir aber auf sleifsiges Suchen zur Hand gekommen, seynd diese folgende: Von Adlsberg. von Aich. Ainkhiern oder Ainkhürn. von Ainödt oder Ainoedt. von Alben, von Arch oder Archer. Barsch. Baumkircher. von Castlwarth. von Clainz. von Clys. Crennschall. Crusich. Dauolitsch. Dorninitsch. von der Dürr oder Dürrer, von Erckenstain. von Feistritz, von Fleduickh. Frauenstainer, von Gerlachstein. von Görtschach. von Gouardo. von Graben. Grätzer. von Grettingen. Gresperger. Großwein, von Guetenberg. von Gueteufeld. von Guetenstein. Gumpler. von Gurck oder Gurcker, oder vonOber-Gurck. von Gurckfeld. Gustaschitsch. von Guttenegkh. Habusperg. Halbenberger. von Häcklein. Harrer. Harter, von Haßberg. Hegstetter. erbst, eritsch. Hermann, von Hertenberg. Hìebitz. Hösfer. von Hopffenbach. Hörner. Hundt, von Hungersbach, von Igg oder Igger. Katzenberger. Khalloti. von Kherschan oder Kherschanner. von Kosiackh. von Krumperg. von Laas oder Laaser oder Laser, von Lackh. von der Leiter, (de la Scala.) von Landestrost, von Landpreiß. von Liebenberg. Liebenstainer, von Liechtenegg. von Lilienberg oder Lilgenberg. von Löer. von Lueg oder Lueger, von Lybeck. Maüinger. von Mangerspurg. von Matscheroll. Mauritsch, von Meichau. Merseritsch. von Mitterburg. h‘ Oefi, . /inh'hiirtt. t/re/er; ußarsch ////auinMi'chero.fast/urai'tfi i i * » o.ro, O/e O.(0er9/)ür/' objeistrii^. v.ÜIeWmcl’h. P.(jórts;chach. o.f/raùeti. à à 1 i . k . a jk... è U > {lr°tiioeiit. n/juclenslutn. (juref^hep. u.,/(ttc/tein. J/ar^cn p./fCerfenbery -"tgB* "--'W ' ifSt ' "*'za à A‘ c.v: - K -4* ^tiru/l. yftcrscfianticr. //{Ufirer.. ° ^a*- C J’ /z_Zzr>F 5/^. ^^»itter o cJie//n/e/y. a/fiecfiteneq. o/fificn/rerg o/Joe 7. ‘Jneyer U ^tspury. , //aurrfse/r■ ^//erenfsc/i D.l. //5n9or/f ,/àyjrf.s-r(f o.dcflee/f/t. z F Balv. IX. Buch. §ihe die Figur N. 511. Sihe die Figur N. 512. von Montpreiß. von Möttnigk. von Münckendorff. von Mündorff oder Mün-dorffer. von Naffenfuß. Näglitsch. von Neydeckh. Nicolitfch. von Nnßdorff. Obritfchan. von Pailikh. Pandorfer. Pasch, von Pekacli. Petsacher. Petschacher von Pernstain. von Pettau. von Pfailberg. Piers oder Pirsch, oder Pyrsch. Pleschavitez. von Podwein. von Polari. Portendörffer. Praysser. von Preisegkh. von Presingen. von Prosseckh. Püchler oder Pichler. Pueller. von Rabensberg. von Ratschach. Ratt. Reiffnitzer. von Reichenburg, von Reutenberg. Ritschan. von Rosegkh. Rösch. Rosenhart, von Samburg. von Sara oder Zara. von Sauenstain. Scharff. von Scharffeneckh. Schenckh. von Schenpüchl. von Schneeberg oder Schneeberger, von Schnitzcnbaum. von Schömberg, von Schönberg. Schütter. Sebel. von Sebriach. von Seisenberg. von Sibenegg. von Sicherstein, von Silberpeitl oder Borsa di argento, oder von Carstberg. Sicherberger. Sittich, von Schlatenegkh. Spyeß. von Sumeregk. von Stain. Staindorffer. Stainer, von Stegberg. Sternsee. von Stettenberg, von Suchenthal. Taller. Thurner. von Tiffer. von Tribenegk. Tschernahora. von Tschernembl. Yerchnitschein. Villanders. Waxensteiner. von Weineckh. von Weiffenegkh. von Weixelberg. Werder oder vonWer-de oder Warth. Wildenecker. Worishabiz oder Wa-rischevitsch. von Wotsch. Wuckaviz. Zellenberger. Senget. ‘ Zhubratscher. von Zoblsberg. Nach den obigen führe ich auf diejenige vom Ritter-Stande, welche ehedessen in Crain begütert, seßhafft und Mitglieder deßLandes gewest, aber dieserZeit inCrain nicht mehr befindlich, und bey mir imZweifel seynd,ob sie etwan noch in andren Ländern oder auch allbereit im Lande, da es still und finster ist, nemlich I im Grabe, ihren Wohn-Sitz haben, weil ich dessen keine II Nachricht habe gewinnen können. Ihre Namen aber und Wapen seynd, soviel mir derselben zu Theil worden, diese, so in nachgesetzter Alphabetischer Ordnung stehen. Von Aichelberg, von Altenhauß. Diatalevi. Ducainus. von Ellach oder Ellacher. Entztaller. Freyhoffer. Glanhoffer. Glowitzer. Grebintschitsch. Guraltitsch. von Haunsberg. Hertenfelser. von Khüenperg oder Kienpurg. von Khnüllenberg. Laisser o. Leysser. Lindeckh. Meihosfer. Mercheiitsch. Muschliz. Naumon. von Neuberg. Payrsdorffer. von Perneckh. Phaffoitscher. von Praunsberg oder Praunsberger. Scampie. Schränckler. Schrott. Schwäitzer. Seepacher. Tadiolavizh. von Weserbach. Wurtzenbüchler. Zeidler. Zuetkoviz. Zurler. Nun wollen wir diejenige Geschlechte aus dem Ritter-Stande benennen, welche vor diesem in Crain begütert, seßhafft und Mitglieder deß Landes gewest, anjetzt aber in andren Ländern kündiget Massen ihren Sitz und Wohnung erwählt haben, soviel ich * derselben samt ihren Wapen habe erfahren können. Sihe das Kupfser N. 513. àmen un» Wap-n der-Riuer-Stands-FamilieU' welche in andren Ländern >" seß- und wonhafsl' andren Ehren-Armtern 4r. tn Cram. 113 o. ‘faU’il fi. fPetßsac/Ur. ffetsc/tac/ie/‘. tfe/'nstairt l icoétfoc/i O/rifsc/ion rrat/s3cr escfiau/os—-. o f'/\eie/^en 6‘t/ry resingeri. .%/a um D.* Sterns er. p. Stettenberg StainSorfjfer dWk" f: r//ty///. i>. WeTvfßeny. Werter. WitcJenecke^. Wue^i 6V y^> « //(’/yx'/y /v< Sihe die Figur K. 515 Andrian. Bonhomo. Creuzer. Chrisanitsch. Galilei. Hagen, Iörger. von Kolobrat (oder Colobrat). Lengheimer. Moser. Oechsel oder Oechsle, von Prankh. von Rattmansdorff. Sauer, von Scheyer oder Scheyr. von Sigersdorfs. Straffer, von Stubenberg. Weltzer. von Werdenberg oder Berdenberg. Wildensteiner. Zuikhel oder Zuickl. Diese obbenannte Geschlechte, so vorzeiten als Landleute in Crain ihre Gü- ter und Wohnung gehabt, jetzt aber in andren Ländern, wie gemeld, süffig seynd, || befinden sich jetzo fast Alle im Grafe n-1 oder Freyherrn-Stande. Wiewol die von i Stubenberg schon lange im Herrn-Stande ' sitzen. 1 Die Namen aber und Wapen derer Familien von Ritter-Stands- oder Landleuten, welche noch heut würcklich in Crain Güter besitzen, auch sonst in Crain wonhafft und Mitglieder deß Landes seynd, hat der Leser nach alphabetisch-folgender Ordnung hiernechst zu sehen. Von Aichelburg. Benaglia. von Buchenberg, von Buseth. Chrön. De Coppinis. Crabath. von Dienersberg. Dinzl. von Erberg Fabianitsch. ■šibe die F>9ttt N. 516. SnlTjtaftcr. (/(bunter, (jrefintscf'itsc/i (Juraftitscfl. o./f/ait aspergi. -/Jf -.t, 1 ..à ' Mè è i ìffòrtenfi fu er off] fi fi cuperc/ o. //{finiifleri fiera ./ai ser. K sJf/A HI- ' filU .fi nffe feß,. ra urn o n . v. i)er n c {'h ■ o.Jraunsperg. "fj/etfoim us n ut’. % (n aria n. notno /■reutet: Cbrisaniisch. (jafifei n. J]ofofrxtt. J/S <* 0 i "nosen . ifratif/t ^\atni■ /tc/f/ffun/ Oienagfia. P. Oiuecfienšem. nO&useffi {/Iran. iDecoppinis. Craßat/i. èmmf%m tr M sie 'tÄ 'X Ù) k liC f ä T rOjenersperg, ODm^t o.brßerq. ,/iibiamtscfi. _ MachenfefP, p/jaffenfefs. (janc)in. %kS 'Ä h iAvf** ' ~ ' .5flt > , jfeiATVyj ,>V i'\hiv - -iss#’ f/anscr. Q'raffenioeger.Cjrimbschitsch. CJasHsch. O/asiher. o Ofit^ng oMochenutarth èàS .àài ' M ' -à à à -*L, zu£erfachsta,n. W W g J(lìchenwart. oOsenhaaseniOfatschitsch oJ{irchperg.0[uschlan. J\òincf. O^onatschitsch. Y furcht àìì i& J/Z w w oOucfiuhairnlt. Jasarini.ifu^an/schUsch. Otto. o.Jufm(arg. m * iortner. Oosaref. Ó^regeC f^releh er/efei- . vn. O^ef/enpe /? o. tyere/i ilercj . iJ\u?offjfi. v.Sriianburif n.Sclwut^rnhaus-Schivai■ Schweiger. 5t8- Eihe das Kupffer N. 520. von von von von Burckhard. Carminelli. Copenjager. Corditsch. Dannesa. Dienftmann. Dilanz. Distel. Dolnitscher. Dragouanitsch. Floriantschitsch. Forest. Frueperger. Fürnpfeil. Garzaroll Gladich. Gojanzell. Gottscheer. Graffheiden. Grundlern. Hegler. Hiller. Hingcrle. föffern. osmann. Ingolitsch. Juliani. Khern. Khociainar. Kunstl. Kniffiz. von Krazenbach. Kunst. Labafsar. Locatelli. Magajna. Mahortschitsch. Marastoni. Marcouitsch. Marpurch. von Mayrhofen. Michatschauitsch. Mospacher. Mu gerle. Muretitsch. Papler. von Perizhof. Petermann. Pipan. Plosmann. ©ilk w .„L «upffer^. 5- 'anni 'osto. a armine, o/acti/ayen ^lofnifscler. ll)raqouanitscf/lF/oriantscliitse(i Ubresl ~lmey>er(j ' xgBx -cv> Si V/1 à '• 'ì 'Mò ^3 w» > Cw^jPw Ä 'annesct ^ar^aroff fffaDìcti. (joianyff jJoHsefieen oljrp/ffiatj?en.o.(jiunffe, appen gehören zu dem ^Mlarhhfen. "fßfsperg. cfur&gerg. (Boy fron. Cink niz. ffrejenlßum Sfiohannis.Jferscfian. Jfiosteff. SfS. Jfetrig ,£/ruht i. < ftoscßenizp. cVassenJues. <-- \curn a re kl C. fißerfayfrac fi frfasperg. fryd.vcßaefi. tp'if^uz . Scßä/ffenßcrg. Scisenßery. Senosctscfi. Swing. fieruiso. Sill ei ffr. Otapri ni z.. rnt>' fiofrouskg. llfeissenfifs. lOatscff. filet n‘Wtpp acft. ‘hfSria^ o.J/crfenferà. Jfpftzcf. o J/offcnifsch. D-lcivensfain . f/aiuricius.\eufiauser. o.tPrana Schaffen btuy. a Scf/roflenpaefi. 'Sch/vitcnsfeiner. nS/auPac/i. v.J/n o. nun rau p. / Wffli Ende deß Neundien Buchs G^inn^ung wegen der Dränung, so in diesem Hudi Dcy Hesdireibung der Ekren-Aemter gekokten worden, wie ondi wegen der gesetzten AnzaKk der Herren Verordnet«». Dels Girmi Topographisch -Historischer Beschreibung Stüenies Sudi. Von denen Hertzogen und Lands-Fürsten, welche nach der alten Römer-Zeiten, biß auf gegenwärtige Zeit über Crain geherrscht, und von derselben merckwürdigsten Verrichtungen und Thaten. Wobey auch sonst manche andre Denckwürdigkeiten, so unter derselben Regierung vorgegangen, mit eingeführt werden. ^odifößfidjm ertzogttZums Nas I tupittef. Bon denen ältesten Crainerischen Hertzogen, so nach Aventini und Megiseri Meynung aus dem Hanse Bayern gewest. Inhalt. Wie ti£rain vor Anhunßt der Hörner regiert worden. Wie es von denen Hörnern gubernirt worden. Mrcklrinckender Jandxsteger jsaußi den Seutfchen ihre Heirn-tichheiten ah. Theodo der Andre defs Hamens, foli die Hörner überall von der Donau weggejagt haben. Wie die fteghaffte Bayern die den Hörnern abgenommene Ränder unter (ich ausgetheitt. Hertrog Theodo ordnet vier Marcbgrajsen. Dieth-bold der vermegnte andre Hertrog in Mrndten und Girant. Soll den Cacannum geschlagen haben. Aber hernach durch Zaubereg von ihnen wieder geschlagen feg«. Wird gefangen. Wie er wieder lofs gehommen. Thassilo der dritte (cermegnte) Hertrog in Mrndten und Grain. Gerbold der uierdte Hagerifche Hertrog in Särndten. Samois der Sechste Hertrog in Mrndten und (Train. Haruch der stehende Hertrog in Mrndten und %aiit. Urfachett, warum die meiste bifshero benannte Hertrogen in Hagem heilte Hertrogen in Mrndten und Grain gewefen. Was Gstain nach den Hörnern für Ober-Herren gehabt. Deutlich die Könige am Sau-Strom. Hernach die Gothen, ^otgends die Heruler. Hernach abermal die stero benannter Hertzog«" in Bayern leine Hertzogen in Kärndten und Erat» gewesen- Was GraM nach de» Römern P» Ober-Herr-« gehabt. Remlich die Könige am Iau-^troM» Hernach B,e Gochen; Hernach fermai bit «•%« Üblich bit ^Werber. Ums Jahr 488 aber hat der Gothische sieghaffte König Theodoricus (ober Dieterich) indem er über das Iulianische Alp-Gebirge wider gedachten König Odacker mit grösser Kriegsmacht gemarfchirt, Crain wiederum eingenommen. Von dem ist Crain ziemlich-lang Gothisch verblieben; biß die Longobarden das Ober-Pannonien überzogen; da dann die Gothen annoch zwar eine Weile das Unter-Crain bahatim, endlich aber doch auch selbiges verlassen müssen. Ob nun gleich weder die Heruler noch die Gothen einen eigenen und besondren Fürsten dem Lande Crain vorgestellt, sondern der Longobardische König Alboin der Erste gewest, welcher den Hertzog in Friaul eingesetzt und demselben zugleich Crain mit untergeben, so erkennet man doch hieraus leicht die Nichtigkeit der Aventinischen und Megiserischen Getichte von den vorgegebenen fünff oder sechs Hertzogen aus Beyern. Denn obgleich die Hertzogen in Beyern sich nach der Zeit mit den barbarischen Hunnen offt tapffer herumgeschlagen, und aus Oesterreich dieselbe wieder hinaus geschmissen, seynd sie doch vor der Zeit weder mit jetztberührten Gothen noch mit den Longobarde» handgemein worden, als welche nicht nur ihnen, sondern auch dem Römischen Keyserdamals viel zu mächtig waren, also, daß sie kein Hertzog von Bayern nur unfreundlich hette anblicken oder anrühren, will geschweige«, mit Krieg angreiffen dör-ffen. Uberdas erhellet aus obigem die Eitelkeit deß Arnbeckisch-Aventinisch- und Megiserischen Berichts von deß Theodouis so vielen Victorien über die Römer und über den vermeynten General-Obersten derselben, nemlich über den Gothischen König Dieterich, der viel zu heroisch, großmütig, gewaltig und streitbar gewest, als daß ein Hertzog von Bayern ihn so nacheinander sollte geschlagen und aus Pannonien vergeben haben. Daher Alles, oder je das Meist, was von demselben Theodone oder DietH beym Arnbeck, Aventino, Megisero und Andren zu finden, mehr für ein Ro-wan als Geschicht-Erzehlung zu halten. Gestaltsam man auch bey feinem alten ^cribenten hievon einigen Buchstab, wol aber bey etlichen, als beym Jornande, Cas-siodoro und Andren solche Umstände an-trrsft, daraus allerdings der gäntzliche U n- Valv. X. Buch. grund solcher Sachen sich leichtlich entdeckt, so man nur die Erzehlungen selbiger Scri-benten wol betrachtet. So will auch der jüngeren gelehrten und verständigen Autliorum Keiner (den Verfasser deß Ehren-Spiegels und theils andre geschickte Authores, welche zwar gelehrt aber in der alten Gothischen Histori die rechte Quellen nicht ausgesucht, ausgenommen) von solchen sünff Beyerischen Hertzo-in Kürndten und Crain etwas wissen. Der D. Schönleben achtets für eitel Mährlein, der Adelzreiter das Vorgeben von dem ver-meyntem Könige Theodone und dessen so groffen Verrichtungen wider die Römer und Gothen für lauter Getichte, der Haupt» gelehrte Velserus deßgleichen; ohnangesehn diese beyde letzte sonst Alles, was dem hochrühmlichsten Hause Beyern zur Glori ge-deyen kann, mit sonderbarem Eyfer zusammen suchen, diese Getichte aber hingegen verwerffen. Und zwar billig. Denn dieses Durchleuchtigste Haus hat von Alters her so viel Lorber-würdige Tapferkeiten und wahre Großthaten leuchten lassen, daß es keiner Romanen bedarff, noch zur Beglän-tzung derselben einiger Getichte benöthigt ist, welche dessen denckwürdigen Verrich tungen mehr zur Vertuncklung, weder meh-rer Verklährung gereichen könnten; finte mal durch eingemischte Getichte auch die wahre Geschichte leichtlich in Verdacht der Unwahrheit kommen. Und wie das Gold durch Zusätze deß Kupffers in seinem Werth findet, also wird die Tapferkeit grösser Fürsten und Herren durch falsche Erzehlungen an ihrem gebührendem Nachruhm mehr verringert, als erhöht. Damit wir aber dieses desto klährer dar-thun und beglauben mögen, soll der hauptberühmte Velserus aus seinem dritten Buch de Rebus Boicis, welches Werck er dem Her tzog Maximilian in Beyern dedicirt hat) uns seinUrtheil von derSachen hören lassen. Er erzehlt zuvorderst Alles, was ich vorhin vom Theodone aus dem Aventino und Megisero angezogen. Puerile est. schreibt er, quòd Palatini Comites in Caroli majoribus numerantur, id de Bojis interpretari ; Theo donem Magnum inter populares pro Patre regnasse ; Legatos Anastasii Imperatoris ad eum venisse, tentaturos adolescentis animum , ut quem armis minus possent. callidä oratione circumventum Roma- 2 Die Aventi-«ische unb Megiserische sechs erste Hertzogen aus Beyern wollen von anbren Historici» für keine Hertzogen in Crain ober Kiirnb-tm erkannt werden. Veiseri Unheil unb Tiscurs hievon. nis subjungerent, sed irrito conatu domum reversos esse ; Theodonem reli qua Provinci® perrexisse debellare, Pontes Oeni cepisse, plerasque urbes evertisse ; Romanos, multis praeliis concisos, desperatione rerum suarum actos, in Italiam rediisse &c. Ipsum (Theodonem scilicst) sedem Reginoburgam habuisse, fato functum, postquam sex & viginti potestatis annos expleverit, imperio aequis portionibus inter tres superstites filios diviso, Theodonem tertium , Utonem, & Theodovaldum &c. Folgends facjtev, diese Historie sey beschrieben von einem Mann, der zwar in Durchsuchung der alten Geschichtschreiber einigen Fleiß angelegt, aber hernach dasjenige, was ihn gedunckt gefunden zu haben, gar zu kühnlich und geschwinde für gewiß ausgegeben; Er möge etwan wol etwas genommen haben aus solchen alten Schrifften, die nachmals sich verlohnt und sich nicht mehr antreffen lassen, welche man wol könnte für glaubwürdig achten, wenn die erste Urheber derselben bekandt wären; daran es aber nun ermangle. Haec cum ex parvis, vel certè ex mediocribus, maxima effecerit, tum plura deinde adjecisse alia, aut ex levissimorum hominum commentariis temere hausta, in quibus Garibaldus ille nescio quis familiam ducat, aut conjectando recens inventa, aut ancipiti origine ab omni vetustate, nunc demum libero arbitratu ad res Boicas detorta. Ista enim capita vera falsis, certa incertis mixta, accuratius prospicienti apparent, eaeterum promiscue & confuse, ut praeter ea, quorum est manifesta vanitas, quid antiquum, quid no vitium, quidque genuinum aut omnino commentitium sit. liemo satis queat distinguere &c. Er sagt, Es scheine dieser Author habe aus geringen oder mittelmässigen Sachen grosse gemacht, hernach mehr andre dazu gethan, so er aus einiger liederlichen oder unglaubwürdiger Leute Schrifften unfür-sichtiglich gezogen, darunter weiß nicht was für ein Garibaldus der fürnehmste gewest, oder selber erst durch seine eigne Mutmas-sungen erdacht, oder auch solche Sachen, deren wahrer Ursprung von Alters her schon im Zweifel geschwebt, seines sreyen Beliebens und Gefallens auf die Beyeri-sche Geschichte verdrehet. Denn wer etwas genauer selbige Hauptstücke ansehe, der werde erkennen, daß sie Wahres und Falsches, Gewiss- und Ungewisses untereinander mengen, und ein solches verwirrtes Mischmasch begreiffen, darinn auffer denen Stücken deren Unwarheit handgreifflich ist,Niemand gnugsam unterscheiden könne, was alt oder neu, richtig oder unrichtig und erlichtet sey. Nachdem also ruhmgedachter Velserus dem Verfasser solches Ungrundes eine Correction gegeben, theilet er bemAren-pekio dergleichen mit. Weil dann darinn noch deutlicher und klährer die Unerweislichkeit und Verwerfflichkeit oberzehlten Vorgebens vom Theodone und denen Beye-rischen Hertzogen in Kärndten und Crain erwiesen wird, will ich den Lateinischen Discurs der Velserianschen Feder folgends zu Deutsch übersetzen und dem Leser vortragen, zumal weil darinn überdas noch Eines und Andres aus dem Arenpek und Aventino begriffen ist, so ich oben vorbey-gegangen. „Der Arenpekius (schreibt Velserus) welcher noch älter ist erzehlt, Theodo sey ^ng-n tu,m Anno 508, ohn einige Hülffe der Frän- Theodo»«-ckischen Könige mit nicht mehr als tausend Mann in die Provintz gekommen, habe die von ihm Tribut - fordrende Römer mit einer stoltzen Antwort Hönisch abgewiesen und sich zum Keyser begeben: Ich will vielmehr glauben zum Gothischem Könige Dieterich von Bern, welcher damals in Italien und jenseit deß Alp-Gebirges herrschte. Denn Keysers Anastasii Nam wird, (von dem Arenbek) auf daß die Zeit Rechnung möge damit übereintreffen, denen Jtaliänischen und trans-alpinischen Händeln gantz albern und ungeschicklich eingemengt. Welcher Keyser dem Theodoni soll haben das Haupt bescheren und die Kleider kurtz abschneiden und ihn also wieder fortziehen lassen, (Welches sonst in andren alten Bayerischen Geschicht-Beschreibungen vom Adalgero erzehlt wird) nachmals aber wiederum zu Keyserlichen Hulden ausgenommen, und um seiner trefflichen Dienste willen, so er ihm unter den auxiliar Völ ckern gethan, ihn gar mildiglich beschenckt, auch überdas auf etliche Jahre deß Tributs befreiet haben; als aber nach Ver-sliessung solcher Jahren der Keyser durch Legaten den Tribut nunmehr wieder ge- fordert und dieselbe inständig drauf gedrungen, daß er sich dem Keyser persönlich stellen sollte, habe er ihnen durch ein Lehrgeticht vom albernem Hirschen, welcher an den Ort, da man ihm vorhin schon einmal Schweifs und Ohren abgeschnitten, dennoch wiedergekehrt, und den Hals darüber eingebüsst, die Entschlieffung seines Ausbleibens zu verstehn gegeben. Nachdem hiedurch zu beyden Seiten Verbitterung entstanden, habe Hertzog Theoclo zu Oe-tingen Bölcker zusammen gezogen und gesprochen : „Wer mich sucht, soll mich hier finden !" „Weiter, weil ihm nicht unwissend gewest, mit was wenigem Volck er wider eine so grosse Menge zöge, habe er wolbe-dächtlich keine Kundschaffter ausgeschickt, auf daß seine Soldaten, wann die Menge der Feinde ihnen kund würde, nicht den Mut fallen lassen mögten; sey also ohn alle Recognoscirung auf den Feind loß gangen, und eine grosse Menge desselben von ihm mit sehr geringem Verlust der ©einigen erlegt worden." „Im Jahr Christi 520 habe er übermal in dem Alp-Gebirge getroffen und ben Keyser Justinum in einer blutigen Schlacht, die ihn gleichwol viel Volcks auch gekostet, überwunden. Welches Treffen mit dem Justino augenscheinlich falsch und erlichtet ist." ..„Seit dem sey dieMajestet deß Bayerischen Namens trefflich gewachsen und weil die Fränckische Nation mit der Lon-gobardischen eine Alliantz geschlossen, zu àer Königlichen Kron erhöhet worden; Theodo habe schier dreyffig Jahre, nachdem er über die Donau gangen, regiert und im fünffhundert acht und dreysigstem Jahr nach Christi Geburt seinen Geist aufgegeben, aber seinen Sohn Utonem unterlassen, welchen sie (die Bayerische Seribenten) sonst auch Udonem und Odo-nem und Utilonem nennen, und sonst noch anderst mit veränderten Littern schreiben, also, daß kaum einiger Nam veränderli-cher geschrieben wird." "Zudem zehlet der vorige Author drey iheodones nacheinander, welche aber Arenpeldus in einen einigen zusammen ^ehet, auch sonst in allen Stücken bescheidener gehet, ausbenommen, daß er dennoch auch so der Liebe zu seinem Vaterlande uuzuvrel einräumt, wie gemeinlich geschieht. Denn so gewaltige Kriegs-Empörungen (und Treffen) wird Keiner, der nur ein wenig Hirns hat, glauben, weil alle die Scribenten selbiges Welt-Alters reinstill davon schweigen." „Und wie? sollte wol derjenige Dieterich, welcher unter allen Königen, so man gedenckt, am allermeisten über seine Hoheit und Authoritet gehalten, zu der Zeit da die Sachen der Gothen in voller Blühe stunden, und denen nach Ausweisung der Episteln Gassiodori so wol die Rhaetische als Nordganische Länder gehörten, immas-sen Casslodorus selbst in seinen Send Briefen solches so gewiß und glaubwürdig bezeuget, daß diejenige nur ihre Unwissenheit gar zu deutlich an den Tag geben, die sich um solche Zeit von einer Römischen Herrschafft an diesen Orten träumen lassen, oder einbilden, als ob die Römer um selbige Zeit in dieser Gegend um die Herrschafft gestritten hetten) sollte (sage ich) derjenige König Dieterich denen Bayern solchen Spott und Beleidigung wol ungerochen haben, hingegen und zweymal von ihnen geklopfst, den Mut fallen lassen ? Sollte er zugegeben haben, daß so trefflichschöne Länder von feindlicher Macht eingenommen, oder die eingenommene für verlassen geachtet würden?" „Ey so müsste wol der Ennodius mächtig geschnitten haben, indem er gegen dem Könige Dieterich diese annoch vorhandene Worte geredt: Minui aestimas, quod non crescit, Imperium. „Das Reich so nicht zunimt, nimt deiner Meynung nach, ab." König Dieterich müsste auch selbst eines sehr unbeständigen und flattrenden Gemüts seyn gewest, wann er aus blosser Bewegung seiner Großmütigkeit das Pannonien, welches andren nemlich entweder den Gepidis oder den Bulgarn zustund, abgezwungen, hingegen seines eigenen Rechtens vergessend, den an den Jtaliänischen Grentzen schon erworbenen Sitz denen Bayern abgetreten hette aus Zaghafftig-keit; da es doch ihm nicht so schimpfflich gewest wäre, denselben nie erobert zu haben als nach der Erwerbung so spöttlich Andren zu überlasten. Sollte er wol auch die stuckende West-Gothen zu erhalten, ohn einige Furcht sich deßwegen bey Franck-reich zu verfeinden ihnen Hülffe biß in Frankreich und Spannien zugeschickt, hingegen eine solche Feindseligkeit und vor seinen Augen erlittenen Schaden und Ber- lust so verbissen und erduldet haben? Es müsste seine Tapferkeit in einem leeren Wahn und falschem Gerücht bestanden seyn, welche von einer Seiten den Römischen Keysern zu Constantinopel, von der andren den Wandalischen (ober Wendischen) Königen in Africa eine Furcht war und durch welche die Deutsche Nationen bewegt wurden, auch von dem äussersten Meer Ihn mit Geschencken undGesand-schafften zu beehren, gleichwie Ihn auch noch heut unsre Leute bey dem Zu-Namen Veronensis (von Bern oder Dieterichs von Bern) unter die Alexandres und Csesares rechnen und besingen." „Besser ists, man stelle wegen einer so ungereimten abgeschmackten und unglaubhaften Erzehlung solchen Zeugen keinen Glauben zu, die überdas noch eines weiteren Zeugnisses bedörffen, das ist, die damals nicht zugegen gewest, sondern allererst viel hundert Jahre hernach geboren worden, und also die Sache nicht recht haben erfahren können, welches die klügsten Leute stets beobachten, wann sie von der Glaubwürdigkeit der Geschichtschreiber wollen urtheilen. Ja vielmehr soll man sich solcher verständigen und klugen Leute zu Führern gleichsam und Wegleitern bedienen, bey der Erkündigung und Erspiih-rung alles dessen, so sich zu der Sachen und Zeiten Natur und Gelegenheit füget und damit übereinkommt." „Unterdessen hat man sich billig über die unverschämte Weise derer zu verwundern, welche sich nicht entfärben, vorzugeben, die Beyern wären vormals mit dem Namen der Allemannier gleichfalls bezeichnet worden, welche Meynung wir gantz falsch zu seyn erwiesen haben, (f) und gleichwol dabey gar steiff beharren, daß die Bayern den Sieg und die Oberhand behalten Hecken ; da doch Cassiodorus und Ennodius so klahr und deutlich geschrieben, daß die Alemannier vom Könige Theodorico (oder Dieterich überwunden worden, daß jene billig sich aufs wenigste eines solcher beyden Irrthiimer Hecken schämen sollen." Etliche Bläter zuvor, sagt Velserus, man könne beyrn Jornande in seiner Historia Getica den geringsten Gedancken nicht spiihren, daß die Beyern um selbige Zeit jemals mit den Gothen gestritten oder getroffen hetten. f) Suh finem libri I. Rerum Boicar. Hiernechst sucht dieser Author Velzerus, solchen so gröblich-fabulirenden Scriben-ten nemlich dem Arenpeckio, Aventino und Andren, die eben solche Schnitzer gemacht, ein wenig aufzuhelffen, damit sie nicht gar zu schaamrot mögen stehen bleiben, und schreibt, Er sey der Meynung, es könne das übrige noch wol gütlich er-klährt und auf gewisse Art vergliechen werden ; denn es sey soviel noch wol zu glauben, daß Hertzog Theodo etwan einen Truppen von tausend Mann geführt oder ein Tributgebendes Stück Landes vom Könige Dieterich gehabt, oder auch selbigem Könige unter den Aupiliar-Bölckern zu Felde gedient, und also im Frieden durch den Land-Bau, im Kriege aber durch die Waffen sich um selbigen König verdient gemacht; dergleichen ein alter Author auch von den Francken, welche Keyser Constantinus in Franckreich gesetzt, in einer gleichen Sache geschrieben. Die Heruler und Gepiden haben dem Könige Dieterich Kriegsdienste gethan, warum nicht auch eben also die Bayern? nachdemmal ja Paulus Diaconus meldet, daß alle Bölcker, so mit Italien grentzen, mit ihm entweder in Schwügerschafft oder in Alliange begriffen gewest a) nemlich die mächtige in gleicher und billiger, die andrenaberin einer solchen, vermöge welcher sie zu einigem Tribut oder sonst zu einigen gewissen Pflichten verbunden waren. Welches denn Velserus für einen Beweis achtet, wie voll gewisser und augenscheinlicher Banitet oder vergeblichen Geschwätzes solche Händel seynd, welche von der Bayern Feldzügen und Siegen wieder damaliges Italien, so prächtig aber sehr unbedachtsam gerühmt werden. Unterdessen hat es wol geschehen können, spricht er, daß man den Theodonem nach Hofe beruffen habe (gleichwie Pro-copius erzehlt, daß der Gubernator oder Landpffeger Theudas, kurtz vor dem Tode Königs Dieterichs, nach Hofe beruffen worden, als man erfahren, daß derselbe in Spannien mit einer Rebellion schwanger ginge), da ihm dann König Dieterich auf gewisse Jahre den Tribut mag nach-gelaffen, nach Endigung aber solcher Jahre denselben wiederum gefordert, dieser aber, der Theodo, weil die Einfordrer vielleicht o) Vid. Paul.. Diae. Continuat. Eutrop. 1. 16. . etwas rauhe, hart und ungestüm sich erwiesen, sie zurück getrieben haben, daraus eine Ungelegenheit, Streit und Anlaß mm Scharmützel oder Gefecht mag entstanden, und der Hausse deß Königlichen Schatz-Einnehmers etwan als ein in dem fechten ungeübtes Bolck übel tractirt worden seyn, also, daß Etliche derselben darüber umgekommen, die übrige aber von der Landschafft hinaus gejagt worden. Wie es denn dergleichen Händel leichtlich pflegt abzugeben rc. Es sihet gewißlich so gar ungereimt nicht, noch unglaublich, daß es vielmehr nur solche Schlägereyen und Getümmel gewest, weder ein rechter Krieg, weßwegen es König Dieterich vielleicht so hart eben nicht ahnden wollen, dahero es auch etwan denen damaligen Historicis der Mühe nicht werth geschienen, zu beschreiben, sondern die Vorfahren der Bayerischen Nation nur für sich allein in der Gedächt-niß behalten haben; wovon das Gerücht auf die Nachkommen erschollen, welche, damit sie die Begebenheiten ihrer Voreltern desto ansehnlicher heraus streichen mögten, gewisse Beschreibungen der Zeiten und Oerter hinzu gesetzt, auch etliche Keyser dabey genannt und mancherlei) Fälle aus ihren eignem Kopff ehrgieriger Weise dazu ersonnen, indem sie für ein Stück der Pietät oder kindlichen Liebe geachtet, den Ruhm deß Beyerischen Namens durch solche Recommendation und Preis-Getichte bey dem gemeinen Volck zu vermehren, ob sie gleich wissen kunnten, daß es falsch wäre, was sie schrieben, oder nicht wiffen kunnten, obs war wäre oder nicht. Perniciabili imprimis errore, qui non jam singulos homines, sed populos pleros-que totos fascinat, bonam famam ex malo mentiendi facinore aucupantes, cimi omnia contra sint, & is rerum priscarum splendori pessime consulat, qui praeclaram veritatis lucem foedà fabularum fuligine ausus corrumpere, inanium fidem impetrat quidem ab imperitis : sed prudentioribus, quantumvis vera, vix atque difficulter persuadet, auctoritate semel prostituta, ille vicissim rectè, cui tenuis veri stric tura, ante crassas nugarum nubes est : Wie °fft gelobter Velserus weiter hinzu thut. . Welcher folgends beyfügt, er lasse sich nicht ungern überreden, Hertzog Theodo (oder Diet) habe zween Söhne gehabt, Utilonem und Theodonem ; glaube aber daß der Eine, welchen man auch Vaca-rum genannt, in Italien gezogen, den Gothen im Kriege zu dinen; der ältere Printz aber das Beyerland allein regiert habe, weßwegen Arenpekius den Brüdern vorbey gegangen. Unterdessen ist gewiß, daß König Dieterich schon länger als zehen Jahre vor dem älteren Theodone gestorben. a) Nach selbiges streitbaren und andren Potentaten geschenkten Königs Tode, folgte demselben erstlich in der Regierung sein Söhnlein Athalaricus samt dessen Mutter Amalasuenta. einer sehr heroischen und großmütigen Damen; hernach kam das Scepter auf den Theodahatum, einen ja so verzagten als undanckbaren Fürsten, der auch durch solche zwo schlimme Qualitäten dem Keyser Justiniano Anlaß gegeben, das Gothische Reich in Italien zu bekriegen. Im Anfänge selbiges Krieges ward König Theodohatus vom Tode bestritten und danieder gelegt. Seine Nachfahren in der Kron waren Vitigis, Theodibaldus, Araricus, Totilas und Teja. Welche Gothische Könige mit den beyden sieghafften Römisch-Keyserlichen Feldmarschallen Be-lisaris und Narsete, einen vieljährigen Krieg führten, wobey bald der eine, bald der andre Theil victorisirte, also, daß Italien unter so zweiffelhafftem Stande beyderley Waffen, lange in Ungewißheit schwebte, wer endlich sein Herr bleiben würde. Endlich aber ging die Herrschafft der Gothen mit ihrem Könige Teja, wie scharff und aus der Massen ritterlich derselbe auch samt den Seinigen fochte, in dem letzten blutigen Haupt-Treffen zu Grunde. Biß an selbige Zeit seynd, wie Pro-copius meldet, die Carni und Norici (das ist die Kärndter Crainer und Nö-ringische Nationen) denen Gothen zu !; Gebot gestanden. t>) Womit er zugleich soviel zu verstehen gibt, daß sie bey Entstehung dieses Krieges von ihnen abgewichen. Daraus dann unschwer abzunehmen, es könne damals kein Hertzog aus Beyern der Kärndter und Crainer Ober-Herr gewest seyn. а) Vid. Marci Velseri Herum Boicar. lib. 3 a. oag. 79. usque ad pag. 84. б) Procop lib. I. Was für Golhifchen Königen Pannonien und Nordgan nach König Dieterich« Tode unter thiinig gewest. Wie lange solche Un rerlhänigkeit gewahrt. auch Ja; es seynd vielmehr diejenige Baye-5Ä' rische Fürsten selbst, so zu deß Fräncki- Bayan chsen Königs Clodovei Zeiten über der Sfi Donau gesessen, der Gothischen Könige ttürfiggen-tft. Vasallen gewest. Welches auch obangezo- gener vortrefflicher (Scribent Velserus bezeugt : „Das Volck der Bayern hat theils von den Fränckischen, theils den Gothischen Königen nach dem Unterscheide, welchen ihnen der Strom machte, gehör* samt. Welche Unterscheidung wohl beobachtet seyn will:c. Es ist klar, daß die, welche in Germania Magna, jenseit deß Donau-Stroms geblieben, unter deß Francken-Reichs Botmäffigkeit gestanden, und halte ich dafür, daß die Rechte oder Gesetze, so man noch hat, selbigen Bayern von Theodorico, deß Clodovei Sohn gegeben worden. Diejenige aber, welche über die Donau gezogen und in die Gothische Pro-vintzen, ins Nordgau (Noricum meynet man hiemit, und nicht das heut- so genannte Nordgau) und in Rhaetia sich gesetzt, die müssen unter der Oberherrschafft, so lang selbige slorirte, gewesen seyn, (massen auch solches auch mit Pro-copii Erzehlung übereinkommt) nachmals aber, da das Gothische Reich zu finden begunnte, für ihr Bestes selbst gesorgt, und die völlige Freyheit gekostet haben re. Auf diese hat auch Zweisels-ohn Paulus vEmilius ein Absehn gehabt, indem er geschrieben, daß zu Childeherti deß Theodorici Bruders Zeit, Franckreichs Heerschafft biß an die Beyerische Grentze gereicht. Diese seynd auch letzlich in (gedachtem) Italinänischem Kriege (derGothen nemlich mit dem Keyser Iustinian) auf Römischer Seiten wider die Fronden und Alemanier, so den Gothen halffen, gestanden, weil sie damals an das Franden-Reich annoch nicht verpflichtet gewest." b) Dieses Alles wird hoffendlich unseren " Satz bescheinigen, und bewehren, daß j Aventinus, Arenpekius, Megiserus und I Andre, die vorderste Hertzogen in Crain und Kärndten, ohn einigen Grund und Fug aus Beyern genommen; auch Alles lauter Geticht sey, was sie von Theodonis so vielfältigen Bictorien wider Keyser Justinum und den Gothischen König Dieterich ihren Chroniden eingestreuet. Wie* il wol sie es bey Andren so gefunden. Womit aber noch heutiges Tages manche schöne Feder, als unter andren auch deß Ehren-Spiegels-Berfertigers seine, verleitet worden, auf ihr Grundloses Vorleben ihrem sonst herrlichem Werd dergleichen einzufügen. Ein Geschichtschreiber, der wissend* lich Romanen für Historien ausgibt, beleidigt nicht allein die Leser seiner, sondern auch der folgenden Zeit, und verführt manches auch wol gelehrtes Auge, das der Sachen so bald nicht nachdendet, sondern sich auf ihn verlässt, und also den Ungrund immer weiter sortpflantzet. Nichts desto weniger habe ich für meine Schuldigkeit geachtet, weil vielen Gelehr-jj ten, sonderlich Historicis, sowol Aventinus als Megisserus) und noch andre ; Scribenten darinn dergleichen ist enthalten, ; bekandt aus ihren Chroniden die irrig* ansgegebene Bayerische Hertzogen in Kärndten und Crain voranzusetzen, damit man nicht gebende, als hette ich der rechten ersten Hertzogen in Crain verfehlt, indem ich diese ausgelassen. Wiewol ich darum eben nicht streiten will, daß lange hernach etliche wenig Fürsten aus Bayern (sonderlich Thassilo der Zweyte) zu Königs Pipini und Caroli Magni Zeiten, wo nicht das gantze, doch etwan halbe Theil von Crain unter seine Gewalt bekommen habe. Wotonn aber an seinem Ort wasMehreres unten geredet werden soll. 6) Yelserus lib. citato p. 85. ?°nig Al-,.°'nua b\®< «i r-kri! e9cn. Das II. Eapittel. Von Gisulpho dem Ersten Hertzog in Friaul und Crain. Hoenig Alboinus hilft die Gothen in Italien bekriegen. Wird vom Karfes nach Italien gelochet. Ob ihm die |jertzogen in Jagern ihre Gerechtigkeit an Italien abgetreten. König Alboinus sài Gisulphum zum Hertzog über friaul und Crain. Warum mir diefen Gisulphum für den ersten Hertzog der gramer fetzen. Was Azellia beyrn Diacono feg. tiiertzig Jauern werden zu Märtyrern. Hertzog Gifulph giebt feine Tochter dem Hertzog in Jagern. (Einfalt der Ilaven in Jagern. Hertzog Gifulph marfchiert wider die Ilaven. Wird von dem Ava-rifchen Könige angefallen. Geht dentfelben mit einem Heer mutig entgegen. Wird fantt feinen Nölckern erlegt. Kamen etlicher Ltiaulifcher Gerter begm Diacono und Cluverio. Zweifel wegen defs Ichlofes, dahin |ich Romilda ge-stichtet. Die wird vom Cacanno belagert. Die belagerte Romilda erbeut das Kastell zur Übergabe mit Jedingung der Heiraht. Die eingelafene Avaren würgen alles aus. Die junge Arintzen Taso und Caco entfliehen. Ritterliches Stücklein defs jüngsten jBrmtzens von Mciaul. Cacannus mifsbraucht zuvorderst der Romildae, und fchtäft beg ihr. Giebt ste hernach feinen Hunnen preis. IM fie endlich auf einen Dfahl stechen. Jist der vier ^riaulifchen §rinze|finnen, steh für der Kothzücsttigung zu versichern. Die Keusche Töchter Romilda) bekommen stattliche ieirahten. Winden samt den Hunnen Kommen mit den Jagern in die Haare. Aventini Crzehlung hievon. Wfjt ls Keyser Justinianus die Gothen V-ttt Italien durch seinen Feld-__ i Hern Narses besuchte, halffen die ^D^Longobarder den Römern, und /soll der streitbare Alboinus als damaliger König der Longo-",1*;^ .: barder (die nunmehr bey 42 Jahren in Pannonien gesessen waren) besagtem Keyserlichen Feld-Marschallen wider den Gothischen König Totilam insonderheit tapffern Beystand geleistet haben. Bey solcher Gelegenheit hat der Lom-barder mit dem Narses Vertraulichkeit gestisstet. Welcher Narses hernach, als die Keyserinn ihn, obgleich einen so glückseligen und sieghassten Überwinder der Go- then, mit verächtlichen Reden beschimpffte, solcher kund- und vertraulichen Freund# schasst sich bedienend, besagten König heimlich reitzte, daß er Italien, welches in deß Keysers Gewalt kaum ein wenig erwärmet war, wegnehmen sollte. Der Longobarde! ließ sich nicht lange vergeblich locken, als welcher schon längst ans Italien einen verbuhlten Blick geworden, und solches Europäisches Paradis, wovon er die Gothen hatte hinaus stoffen ! helffen, zu besitzen, höchlich gewünschet; machte sich demnach aus, im Jahr 568 nach der heilwärtigsten Geburt Christi am 2. Aprilis ans Pannonien mit vielen an sich gehenckten andren Hülss-Bölckern von Gepiden, Bulgaren, Sarmaten, Ponno- ZSirb vom Narse« nach Zlalieu zelocket. ment, und auch einem guten Theil Deutschen. Der Kärndter, Steyrer und (Stainer, welchen dergleichen Peregrination nicht unlieb zu seyn pflegte, seynd Zwei-fels-ohn auch nicht wenige mit gezogen. 06 ihm bi-- Aventinus will den Leser bereden, König ^rtzogen il! Alboinus fey mit denen bet) den Bayeri-scheu Hertzogen Thasilo, (ober Thessel) an Italien und Dietbrecht als seinen Vettern in abgetreten Bündniß gestanden, und ihr zu Italien habender rechtlicher Anspruch, ihm von ihnen abgetreten worden, woraus Alboinus solchen seinen Jtaliänischen Feldzug vorgenommen. Allein in vorigem ersten Capittel hat uns Velserus solches unter die Getichte und Träume gerechnet. Wann ein Potentat an Kriegsmacht starti, und am Gewissen schwach ist, dazu mit Herrschund Ehrsucht behafftet, hingegen sein Ge-gentheil in schlechter Verfassung ist, so mangelt es ihm nicht an Vorwand und Anspruch ; also hat auch König Alboinus die gute Gelegenheit für gnugsame Ur-sach Italien zu beziehen, und darinnen seinen Sitz zu nehmen, geachtet, ob ihm gleich kein Deutscher Hertzog eine Ansor-drung und Gerechtigkeit dazu verliehen. An welchem Ort dieser Longobardische König Alboinus bischero Hof gehalten, davon hat man keine Nachricht. Lazius vermeynt, er habe seinen Hof-Sitz zu Wien gehabt, welches aber theils Andren nicht glaublich vorkommt, weil damals die Beyern jenseit Wien hrrschten. Doch vermuten Einige nicht unsäglich, Wien habe gleichwol unter seine Herrschafft gehört, zumal weil es mit dem Römischen Reich eine so grofle Verändrung gewonnen hatte, und Italien von den Gothen unterdrückt war. Welches auch keinen üblen Schein hat, gleichwie auch dieses, was der D. Schönleben vermutet, nicht unglaublich sihet, daß er, nachdem Narses aus Italien zurück gegangen, seine Grentzen in die Pannonische Gegend am Saustrom und in Iapidien erweitert, und zu Sirmio, allwo der alten Römischen Printzen ihr Sitz gewest, seine Königliche Residentz gehabt habe. Es lässt sich aber ungezwungen vermuten, er fey nach geschehenem Aufbruch den Winter durch still gelegen bey der Stadt Friaul, biß daß mehr Hülff-Völ-cker aus Sapen und Pannonien zu ihm kommen mögten. Da er denn, wie Paulus Diaconus zu vernehmen giebt, sich eine Weile drauf besonnen, wen er selbiger Provintz mögte zum Hertzog setzen; endlich aber mit solcher Würde seinen . . ... Vettern, Gisulph, angesehn, auch dem- 3ä w selben etliche fürnehme Familien seines oisuipfaum ^ì^"^iner guten Anzahl statili- jj® |g? eher Pferde hmterlassen, deren er sich tnt „nb Cr-nn-Kriege bedienen könnte, a) Weil aber Aventinus und Andre sagen, dieser Gisulphus fey vom Lombardischen Könige zum Hertzog in Friaul gesetzt, und solches auch der Warheit gemäß ist: so seynd wir zur Rechenschafft verpflichtet, von dem, daß wir ihn den ersten Hertzog in Crain tituliren. Solches geschieht darum; weil ein gros- Barum.1”" ses Stück von Crain damals in Longo-bardischem Gewalt annoch verblieb, und jur ben -rfie» diesem Gisulpho mit untergeben war; bcr obschon der Longobardische König mit dem n meisten Volti nach Italien zoch. Denjenigen Strich von Crain, so an die Iu-lianische Alpen rührt, da die Stadt Laybach flehet, wie auch der übrige Land-Strich biß an Cilly, haben die Longobarder behalten, Zweifels ohn dieses Absehns, daß, woferrn sie aus Italien zuruck kehrten, ihnen der Paß nach Pannonien offen stünde. Massen solches aus den Worten Diaconi zu schliessen, da er der Söhne deß Friaulischen Hertzogs Julii gedenckt. Hi suo tempore Slamnum regionem, quae Azellia appellatur, usque ad locum, qui Medaria dicitur, possederunt. Unde, usque ad tempora Raticliis Duces, iidem Slavi pensionem Foro - Julianis Ducibus persolverunt. Das ist: „Diese (Hertzogs ®0^Adì9-Gisulphi Söhne) befassen zu ihren Zeiten Cono ft,, das Land der Slaven, welches Azellia genannt wird. Weßwegen selbige Sclaven denen Friaulischen Hertzogen Tribut gegeben, biß zur Zeit Hertzogs Ratichis. b Durch Azelliam verstehet Lazius daS Land, so man nachmals die Graffschafft Cilly geheissen, c> durch Medariam aber das Medniker Thal. Das Erste bedarff gar keines Zweifels, angemerckt auch Pto-lomaeus die Einwohner selbiger Gegend Azalos nennet, das Andre lässt sich vermuten. So haben dann, wie es scheint, die a) Vid. Paul. Diacon, lib. 4. Histor. Longobard. c. 40. b) Diacon, lib. & cap. s. citato. c) Vid. Laz. Comment. Reipubl. R. 1. 12. c. 7. f. 4. Longobarder über diesen Theil von Crain die völlige Herrschafft sich Vorbehalten, damit ihnen mehr als ein Weg in beydes Pannonien offen stünde ; ob sie gleich denen Avaren (oder Hunnen) und Slaven, das Land unter der Pflicht eines aufgelegten Tributs zu bewohnen vergünstigt haben. Das übrige von Crain mögen vielleicht gleichfalls die Sclaven und Avaren durcheinander bewohnt haben, unter mancherlei) tertzogen, über welche doch ein Hunnischer önig allein die Oberherrschafft führte. Hieraus erhellet Erstlich die Gewißheit, daß um selbige Zeiten keine Beyerische Hertzogen Crain beherrschet haben, denn sonsten würde weder das gantze Crain, noch ein Theil desselben, den Longobar-dern Tribut gereichet haben. Hernach so fliesst daraus einige Vermutung, Gisul-phus habe einen Theil von Crain mit unter seiner Herrschafft begriffen, als ein Hertzog. Deßwegen ihm auch Franciscns Palladius, und theils Andre, Crain zueignen, als einem Hertzogen. chlaP- peil, so seine Hunnen und zinsbare Win-den von den Bäyeren hatten eingenommen, zu bezahlen; dem aber Hertzog Garibald nebenst denen zu ihm geflossenen Hülff-Völckern deß Schwaben-Königs, welchem die andre Schwester vielleicht auch schon verlobt gewesen, tapfer entgegen geruckt, und durch ein sieghafftes Tressen den Ruckweg gewiesen; doch also, daß er ihm sein gantzes Heer nicht eben völlig auss Haupt geschlagen, sondern nur nach einem scharssen Gefecht zu weichen gezwungen; woraus es endlich der Chacan genauer gegeben, mit dem siegendem Hertzog sich in Friedens-Handlung eingelassen und die gefangene Prinzessinnen gegen einer Summa Geldes ausgeantwortet. Denn ; so dunckt mich, geht es Alles wahrscheinlich auseinander. Das III. «aptfM. Von dem Untergange der Friaulisch-Cmmerischen Printzen Tasonis und Caconis. Die dfriautpe $rintmt Taso und Caco treten in die Regierung. Zer pmiflche Patritius Gregorius lockt fte ru slck ins Sanr. Sonderbare Sewonbeit des Dart-Abnebmens bey Antritt fürstlicher Regierung. Man bewillKommt die betrogene junge Hàgen mit der Soldatesca feindlich. Sie wehren sieh trefsiich. Werden endlich gefaltet. Menneydige Sewistenhaßtigheit ihres Meuchelmörders. Aber sie hatten das Regiment kaum ein wenig gekostet, als ihnen solches gleich ! von einem boshasstem Menschen vergalli-ret ward, und sich in einen traurigen Aus gang verkehrte. Denn Cacannus war es nicht allein, der Böses stifften kunnte, sondern der Boshassten noch mehr vorhanden. Ein Patritius der Römer, Namens Gregorius, behielt in derBenedischen Provintz für den Keyser Heraclium etliche grosse und kleine Städte zu dieser Zeit, da die Römer und Longobarde! friedlich und in guter Ruhe miteinander lebten: also daß einem Jeglichen das Seinige mit Frieden blieb. Dieser Sicherheit und gemeiner Ruhe bediente sich Gregorius als einer bequemen Gelegenheit, Friaul weg-'I zunehmen. achdem die Avant aus Friaul H, wieder abgezogen, und zwar wie p vermuten, wegen ihres wider ^Bayern vorgenommenen Marsches, oder weil sie das Hertzogthum Friaul nunmehr schon oL v gantz ausgeplündert hatten; nahmen die zween ältesten Printzen deß im Streit gefallenen Gisulphi die Regierung deß Landes aus sich, als die nechste Folg-Erben dazu; und liessen dieses ihre erste Sorgfalt seyn, daß sie die von den barbarischen Avant zerbrochene und verehrte Städte wieder aufbauen, auch die Schlösser und Kastellen wider feindlichen Anfall befestigen mögten. So wurden gleichfalls die nach andren Orten geflohene Einwohner von ihnen zurück berussen. Der SRömifd t Patritius Gregor i us lockt fte zu PL inè Garn. Sonderbare Gewohnheit deß Bart- Bbnehmens brtj Antritt Fürstlicher Regierung. Mau bewill totrmt die betrogene junge Hertzo gen mit der Soldatesca feindlich. Er merefte, daß die beyde junge Hertzo-gen in der Regierung annoch unerfahren und das „Trau aber Schau wem" nicht beobachteten, lud siederhalben nnter dem Schein der Freundschafft zu sich gen Opi-tergium (ist eine Stadt in der Marca Trevigiana, welches jetzt der Jtaliäner Oderzo nennet) um dem älteren Printzen Tasoni den Bart, wie er versprach, abzunehmen. Denn zu der Zeit war es gebräuchlich, daß man denen, welche zu einer fürstlichen Hoheit und Regierung gelangten, mit gewissen Ceremonien den Bart abnahm. Daher man beym Spondano, aus dem Glyca und Cedreno liefet, daß Keyser Heraclius, nachdem er vorhin einen breiten und langen Bart getragen, sobald er Keyser worden, Haar und Bart habe abscheren lassen, weil solches die Keyserliche Tracht und Manier mit sich brachten. <0 Printz Taso, der sich keiner Arglist versähe, zoch hin in Begleitung seines Bruders Caconis mit einem Ausschuß von jungen Leuten und begab sich aus jugendlicher allzuviel trauender Zuversicht nach Opitergio oder Oderzo zum Gregorio, war aber kaum zur Stadt hinein gekommen, als er sähe, wie man das Thor hinter ihm zusperrte, und die Soldaten mit dem Gewehr auf der Gassen hin und wieder lieffen, schoß ihm gleich anfs Hertz, daß man ein Meuchelstück mit ihm vorhette, und merckte nunmehr, aus was Weise Gregorius ihm den Bart putzen wollte, nemlich daß Bart, Schopff und Kopff zugleich hinfallen sollten: sagte derhalben zu seinem Bruder : „Sey Gott besohlen, mein liebster Bruder ! Ich sehe wol, man meynt nicht allhie nur meinen Bart, sondern anch den Hals mir abzuschneiden. Ich will aber ritterlich sterben, und ihnen mein Blut nicht wolfeiles Kauffs überlassen." a) GUye. & Cedren. num 610. in Annal. Spond. ad An- Diß gesagt, riß er von Leder und siel auf die ansetzende Römer an wie ein kühner junger Leu. Seinem Exempel setzte der Bruder Caco samt den Begleitern tapfer nach. Da musste mancher Römi-i scher Soldat ihren ritterlichen Mut mit !! seinem Blut gleichsam abmahlen, und ihrer Viele durch ihren Tod bezeugen, daß sie kommen wären, solchen jungen Helden das Leben zu nehmen, die, wann die Par-tyeyen an der Zahl gleich ihnen ohne Zweifel Allen samt ihrem menchellistigem Commendanten die Hälse brechen, oder eine spöttliche Flucht aufdringen würden. Weil es aber der meuchelmörderische Gre-i gorius übersetzte und unter der Vielheit endlich die Wenigkeit der Umringten mit Würgen sich ermüdete; wurden sie zuletzt der Treulosigkeit deß Betriegers aufge-opffert und diese zwo schöne Blumen her-; tzoglicher Jugend, Treu und Ehr-vergesse-ner Weise mit dem Mord'Eisen weggeschnitten. Damit aber gleichwol der meyneidige Bösewigt nicht für meyneidig mögte angesehen werden, ließ er das Haupt deß ge-sälleten Tasonis zu sich bringen und bescher; in welcher Scheinheiligkeit dieser Bartscherer noch manche Nachfolger hin-f terlassen, die noch wol künstlicher auf so -i gemeynte Barbiererey abgerichtet seynd und nicht mit blancken Schwertern auf den bedielten Bart gleich osfenbarlich zu platzen, sondern fein leise und heimlich denselben auf gewisse Art wegzuputzen wissen; also, daß Einer das Scheermesser in Adern und Geblüt empfinden und ihm das Hertz darüber brechen muß. Also waren nun diese damalige junge Hertzogen von Friaul und Herren eines Theils von Iapydia hin! b) b) Paul Diacon, lib. 4. Hiator. Longobard. c. 4 & Fr. Pallad. P. 1. I. 6. s-ie wehren sich trefflich- Werden end- lidi gesöllei. Meqneyd'gE GewiffeN' bafftigknt ihr-s Meu° dp (mürber8' Das IV. Capiffef. Von dem Glück der übrigen Friaulischen Printzen und dem Sclavonischem Groß-Hertzog Samone. ìlnhslt. Grrasulphus, der andre Hertzog über Maul und Crain. Die jüngste Crb-Drintzen Sodoatd und (ßrimoald fliehen. Wie um selbige Zeit Carnia von unterschiedlichen Mürsten regiert worden. Winden und flauen in Wrmlten und Slrain muffen'den Hunnen doppelt frohnen. Die Klauen in Kärndten und einem Weil von Crain wählen einen eigenen Hertzog. Hunnische Hastard-Köhne fangen mit ihren Vätern einen Krieg an. Denen Samo beglichet. Samo wird aus einem Kaufmann König. Wird der Klaren in Kärndten und Ober-dstain erster König. Dagobert! Wacht lenchet viel Völcher zu feinem Gehorsam. Ob steh die Avaren und Klauen unterm Samone Ihm auch unterworfen. Jjränchifche Handelsleute werden von Samonis Mntcrthanen erschlagen. Wie Königs Dagobert! Jegat Audientz erpracticirt habe bennt Samone. Dess Jegatens hochmütige Aede. Grobe Worte defelbeit. Hach-denhlichc Antwort Samonis. König Dagobert überziehet den Samonem mit grofer Macht. Belagert ihn in einer Mestung. Dagobert! Heer wird vor der Mestung aufgeschlagen und flüchtig. Winden verheeren hierauf etliche Mutchreichifche Ränder. Wie es den jüngsten zwegen Kühnen Gisulphi weiter ergangen. Ajonis, defs jungen Hertzogs zu Benevent Untergang. Drintz Uodoald rächet feinen Tod and überwindt die Klauen. Wird Hertzog von Benevento. Ktirbt bald. Drintz Gyimoald bekommt die Negierung. Hertzog Grasulph genieft eines feindlichen Regiments. Ktirbt. Tod defs Grofs-Hertzogs Samonis. eie Buben-Stücke treffen nicht lattemot ihren letzten End-Zweg, -ob sie fchon offt ihr vorderstes ) oderMittel-Ziel erreichen. Mancher henckt Gewiffenund Redlichkeit, Treu und Glauben samt dem ehrlichem Gerücht an den Nagel, fpendirt viel Geldes, Guts und Bluts drauf, muß °°ch Zuletzt mit beschämter und bestürtzter Reu die Unfruchtbarkeit feines Anschlages erfahren, und fchmertzlichen Verdruß empfinden, daß er mitten durch fein ììltendes Gewissen, so manchen Pfeil geichoffen, bannt er nur das vorgesteckte Balv.X. Buch. Ziel gewiß mögte erlangen und doch mit feinem Bogen gefehlt. Gleicher Massen muffte sich auch der meyneydige Bluthund Gregorius in feiner Hoffnung betrogen finden; sintemal er von feinem gefäeten Bubenstück das nicht ernte, worauf er ferne Mord-Hippen und Sicheln hatte geschliffen und geschärfft. Ob er gleich die Saat feiner Anschläge mit jungem herzoglichem Blut begossen , wollte ihm doch daraus kein Hertzogthum Friaul erwachsen. Denn die Friaulerifche und Iapydifche Longobarder begehrten ihm sich nicht zu unterwerffen; sondern wählten an stat derer mordeten beyden ältern Grasulphus, der andre Hqchog über Friaul und Train. Die jüngste Erb-Prin tzeu Rodoald und Grimo -ald fliehen. Wie um selbige Zeit Carnia von unterschiedlichen Fürsten regiert morden. Winden und Slaven in Kiirndten und Craiu müssen den Hunnen doppelt froh* neu. Printzen ihres Vaters Brüdern Grasul-phum. und denen noch übrigen jüngsten beyden Herren, nemlich dem Printzen Rodoaldo (oder Rotwald) und Grimoaldo oder Grimold, oder Grimbold (wiewol meines Vermutend der Nam Grimoaldus fälschlich gedruckt oder geschrieben worden, und eigendlich Grinoaldus (oder Grünwald, oder nach der Nider - Deutschen Mund-Art Grönwold, gleichwie Rodoal-dus Rotwald vorhin geheissen) gleichsam zum Vormund. Welches ihnen aber unbillig und hochverdächtig vorkam; derhalben sie heimlich zu Schiff stiegen und flüchtig nach Benevento zogen zu dem Hertzog Arichis, welcher zu Benevento regierte, unter dessen Aufsicht sie vorhin gewest. Derselbe nahm sie freundlich auf, und hielt sie wie seine leibliche Söhne. Diese Veränderungen und Unglücks-Fälle deß hertzoglichen Hauses Gisulphi haben sich begeben von Anno 613 biß 617. Von dieser Zeit an ruhete das Kriegs-Schwert eine wiewol nicht übrig-lange Weile in Friaul, Istria, Iapydia, Ober-Pannonien und im Norico; welche Länder nunmehr neue Namen gewonnen hatten, und mit einem allgemeinem vorhin zur Zeit der Römer schon sonst auch bekandtem, wiewol nicht eben auf alle diese Länder sich damals erstreckendem Namen, anjetzo Carnia benamset, aber von unterschiedlichen Fürsten regiert wurden. Iapydien und ein Stück von Pannonien, wie auch vom Norico, besaß der Hertzog von Fnaul biß an Cilly. Das übrige Noricum, soviel dessen nun in Kärndten begriffen ist, und auch Pannonien seuffzte unter dem Joch der Avant ; wiewol ein grösser Theil selbiger Landschafften von denen mit den Avarn vermengten Slaven bewohnt worden, die aber den Avarn mussten frohnen. Massen solches der Doctor Joh. Schönleben aus dem Fredegario Scholastico mit diesen Worten anzeigt: Erant ab antiquo Winidi Bifulci Cliunis, sive Hunnis, sive Ava-ribus, quasi bifariam illos fulcientes. Nam in praeliis praesto esse debebant Slavi seu Winidi, & praeliari pro Hunnis : Hunni vero castra servabant spectatores praeliantium : neque accurrebant, nisi perinclitantibus Slaviš. Praeter haec au- xilia magnis onerabantur tributis Winidi, & venientibus ad se Hunnis ad hyeman-dum, cogebantur illis filias suas prostituere. a) Das ist: „Die Winden waren von Alters her zu zwiefachem Dienst den Hunnen (Chunen oder Avarn) verpflichtet. Denn bey den Feld-Schlachten mufften die Slaven oder Winden aufziehen und für die Hunnen fechten; die Hunnen aber bewahrten unterdessen das Lager und schauten dem Gefechte zu, mengten sich auch eher nicht drein, als wann es den Slaven begunnte hart zu gehen. Ohn solche Kriegsdienste wurden die Winden gleichfalls mit grossem Tribut beschwert ; und wann die Hunnen zu ihnen ins Winter-Quartier gingen, mussten sie ihnen ihre Töchter zu ihrer geylen Lust hergeben." Haben also dte Avarn sich der Winden bedient, wie jener Aff sich der Katzen, mit derer Pfoten er die Kästen aus dem Feuer sammlete. Allein durch solchen barbarischen Frevel verursachten die Hündisch-geyle Hunnen, daß endlich ihre selbst-eigene, von ihnen bey den Slaven erzeugte Söhne die Waffen wider sie ergriffen. Dieser harte Druck von den Hunnen oder Avaren (dafür Megiserus ohn allen Fug und Beweis die Bäyern in die Stelle setzt) wirckte endlich bey den Winden oder Slaven in Kärnten und Crain eineUngedult undUeberdrüssigkeit, also, daß sie solchesDienst-Zwangs loß zu werden im Jahr 624 oder 626, oder wie Andre wollen, ,y' ein«» 630, bey ersehener Gelegenheit, einen eignen Hertzog oder König erwählten, der von etlichen Scribenten Samo, von etli- ügmen H«' chen aber Samois genannt wird. w Dieser Samo soll ein geborner Franck und Handelsmann gewest seyn; welcher in Gesellschafft etlicher Andrer, denen Kärndt- und Crainerischen Winden zugezogen und ihnen im Treffen beyge-standen, auch so vortrefflich gefochten, daß sie ihn vor Andren würdig geachtet der hertzoglichen Würden. Lafft uns hierüber die Erzehlung Äimoini anhören, aber in Deutscher Sprache. „Im viertzigsten Jahr der Regierung Königs Clotharii hat ein Mann, Namens Samo, von Geburt ein Franck, aus einem Dorff in Sens (de pago Se-nonico) viel Kauffleute von wegen a) D. Schönleben è Chronic. Fredegarii c. 48-‘arte 3. Annal. p. 340. der Handlung mit sich ins Land der Sclaven geführt, welche man sonst auch Winidos (Winden) nennet. Die Slaven waren von langer Zeit her den Hunnen, die man auch Avarn heisst, unterworffen, und versuchten jetzo dem Joch ihrer Herrschafft sich zu entziehen. Denn als sie ihnen wie ihren Herren Tribut erlegten, und wann sie eine Schlacht lieferten, unterdessen deß Lagers hüteten" (Fredegarius kehrt es um, sagt, daß die Winden haben fechten müssen, und die Hunnen im Lager zugeschaut. Wiewol Beydes von beyden Nationen durch Abwechslung kann geschehen fehtt), auch, „wann sie vom Feinde in die Flucht getrieben wurden, sie mit Hülff- Troppen entsetzten, mussten sie solche Schmach von ihnen leiden, daß man hette gedencken mögen, es herrschten nicht Menschen über Menschen, sondern wilde Bestien und grimmige Thiere über schlechtes Last - Vieh (über Ochsen und Esel) denn unter andrer grausamer Verführung war sonderlich dieser Frevel entsetzlich, und niemals vorhin erhört, daß sie, beh ihnen überwinterende, ihnen in die Häuser gingen, die Eheweiber Wegnahmen, und auf Hu»ni,che Streu gebrauchten. Aber die Kinder, 1%«,. so on den Weibern der Sclaven und tot mit“8’ toon den Hunnischen Vätern geborn 'fon Biitern svaren, begehrten nicht zu leiden, was "aiKriegan ihre Stiefväter bishero erlitten; sondern erregten wider ihre Herren und Väter ^ einen unmenschlichen Krieg. Zu wel-^MnSan>0 ^et Zeit Samo ungefähr mit seinen Gefährten anlangte, und den Winden beystund. Als es nun zum Treffen kam, wurden die Hunnen von den Winden aus dem Felde geschlagen." „In selbiger Schlacht hielt sich Samo trefflich, und bewies, daß er einen aus-bündig-tapfren Soldaten gäbe; denn wo die Gefahr und Noth am gröffesten, da setzte er hinein und schlug viel Hunnen m Bodem." „Solcher glücklicher Ausgang setzte kamonem beh den Sclaven in solche toi00, wird Hochachtung und Betrachtung, daß sie *atiifmem !?0r ^erwundrung seiner Tapferkeit ihn ®ö#i9.antt ,eB Zepters würdig schätzten, und er aus einem Kauffmann König ward. Derselbe regterte das Reich in die 36 Jahre (wie- > wol Fredegarius von 35 sagt) mit UN- ! unverzagtemMut beh denen unzehlich-vielen Feldzügen wider die Avaren ; darum er allezeit durch klugen Vortheil und List gesiegt. Er hat auch zwölff Weiber Windisches Geschlechts gehabt, mit welchen er zwölff Söhne und funffzehen Töchter gezeugt." Fredegarius, welcher schier dergleichen von ihm schreibt, zehlet ihm zwei und zwantzig Söhne zu. Es reichte aber seine Herrschafft weiter als über Kärndten und Ober-Crain; und erstreckte sich gar biß in Mähren. Dieser war also der Sclaven selbiger Wird der Gegend erster König. Wo er aber seinen Irà"' Hof gehabt, ist nicht bekandt. So kann und Ob-r-man auch nicht recht wissen, wer ihm in |™in erfier der Regierung gefolgt, obs Einer von sei- ' ° !q' iteti Söhnen oder Enckeln oder ein Fremder gewest, und ob die Regierung aus eine Person allein gekommen, oder auf unterschiedliche Hertzogen vertheilt worden, steht eben so wenig zu erkündigen; weil es damals an Scribenten gemangelt. Bol-landus will, es sehen auch beh Leben Samonis gewisse Sclavische Landschafften von verschiedenen Hertzogen regiert. Weil dann beydes das Herkommen und die Succession solcher Hertzogen ungewiß ist, lassen sie sich nicht zu gewissen Jahren setzen. Dennoch soll dasjenige, was man beh den Scribenten von ihnen findet, nicht unvermeldet bleiben. Und ob schon aller Vermutung nach nur ein Theil von Ober-Crain und vielleicht auch von Unter* Crain einiges Stück nur der Herrschafft Samonis unterthänig gewest; wollen wir doch in Ansehung deß andren Theils nem-lich Japydiens mit den Friaulischen Her* i| zogen weiter fortfahren; denen auch die Stadt Emona ungezweifelt hat zugehört. Um diese Zeit der Regierung Samonis jj begunnte sich auch gewaltig auszubreiten die Macht Königs Dagoberts in Frankreich ; welche viel Völker in solche Furcht setzte und beschreckte, daß manche von selb-sten sich seiner Oberherrschafft untergaben, oder aufs Wenigste sonst gewisse Zeichen einer besondren Ehrerbietung gegen ihm ablegten; denn Glück und Gewalt ziehet Dienste und Ehre nach sich; und wer stark genug ist, Andre zu überwältigen, dem kommt der Schwächere, wann er klug ist, mit Ersuchung seiner Gunst und Freundschafft gern а) Aimoin. 1. 4. c. 9. б) Yid. Bolland. Tom. I. Febr. f. 696. Dagobert! Macht kucke: viel $ötder zu seinem Gehorsam. Ob sich die Avant und Sclaven unterm S limone Ihm auch unter-worffm Fränckische Handelèl-ute werden von Samonis Unterthanen erschlagen. zuvor, nachdemmal es allezeit auch so gar vor der Welt erträglicher fällt, sich selbst demütigen als gedemütigt werden. Der Author, so die Thaten Königs Dagobert beschrieben, zehlet unter solche Völker, die ihren Gehorsam demselben freywillig, wiewol aus Furcht und Entsetzung über seiner Macht zu den Füssen gelegt, auch die Avarn und Sclaven, welche ihm bey derHand versprochen, sich seiner Herrschafft zu unterwerffen. (manu publica ipsius ditioni se subjiciendos fiduci-liater sponderent, lautet es aus dem Au-thore) a das ist, sie wollten ihm auf einem allgemeinem Convent bey derHand ihren Gehorsam angeloben. Dergleichen liefet man von den. Avarn und Hunnen beym Fredegario gleichfalls. Bollandus vermeynt, es scheine nicht glaublich, daß die Avarn (oder Aber») durch einen öffentlichen Reichs-oder Landtags-Schluß dem Dagobert etwas versprochen ; weil sie am Samone einen gar glücklichen, streitbar» und sieghafften König (oder Großfürsten) gehabt, der den Mut gefasst, den Franken selbsten zu trutzen, ja sie zu ratzen, auch ihnen unterschiedliche Schlappen gegeben. Allein die Sclaven hatten sich damals schon gar weit ausgebreitet durch Oesterreich und Mähren, und steht dahin, ob Samo über solche alle geherrscht. Es borsite sich vielleicht ein Theil derselben, so mit Frankreich gegrentzet oder demselben näher gesessen, dem Dagobert freywillig zur Un-terthänigkeit angeboten haben, oder etwan diejenige Winden, welche damals der Sachsen Nachbarn waren. Denn als kurtz zuvor Dagobertus die Sachsen hatte bezwungen, war es an dem, daß er selbigen benachbarten Winden seine Waffen gleichfalls zu versuchen gäbe. Samo aber wird schwerlich mit seinen Abern und Wenden Frankreich angebetet haben. Es hat sich im Jahr 636 wol anders erwiesen, was Samo für einen hohen Geist und Mut hette, als seine unterthänige Winden die Frantzösische (oder vielmehr Fränkische und Frankreichische) Handelsleute angriffen und theils derselben erschlugen, theils beraubten. Welches König Da- jj gobert, wie billig übel anfnahm und deßwe-gen einen Legaten zum Samone abfertigte um Recht und Satisfaction dafür zu fordern. o) Author Gestor. Dagobert!. Sigebert. in Chron. Diese Begebenheit ist von unterschiedlichen Historicis beschrieben, als Fredegario, Aimoino, Paulo iEmilio, Megisero, Aventino und noch andren mehr, von welchen wir deß Aimoini Feder auslesen und mit derselben erzehlen wollen, was hiebet) vorgegangen. Zu der Zeit, sagt er (verstehe im neund-ten Jahr der Regierung Königs Dagoberti) seynd aus Frankreich Kauffleute ins Land der Slaven gereiset, denen die Slaven alle ihre Waaren genommen, und diejenige, so sich widersetzten, erschlagen haben. Dieser Ursach halben ist Einer, Namens Sicbarius, vom Dagoberte an Sa-monem, gedachten Sclavonischen Volks Fürsten, abgesandt, um darüber Iustitz zu fordern. Weil derselbe aber wol wusste, daß Samo ihn nicht sehen wollte, zoch er Scla-vonische Kleider an und tratt darinn vor den König, brachte bey demselben an, was ihm befohlen und sagte unter Andren, Er, der König, müsste die Franken (oder Franzosen) nicht verächtlich halten, sintemal er samt seinem Volk ihnen nnterwürffig wären und ihrem Könige Dagoberte dienstbar. Uber diß (ungeschliffene) Compliment deß (unverschämten Frantzosens alterirte sich König Samo hefftig, antwortete doch gleichwol darauf, Er wolle mit seinem Volk und Lande dem Dagoberte gantz gern gehorchen, wann er nur Anstalt macht, mit uns die Frenndschafft zu unterhalten und zu bewahren. Hierauf versetzte Sicbarius : „Es ist unmöglich, daß die Diener Christi mit Hunden sich zu einer Bündniß sollten vereinigen". König Samo gab (auf ein so unzeitiges Compliment dieses Frantzosen, der eben dieselbige Meynung dennoch wol mit viel limpflichern und erbaulichem Worten ette zu verstehn geben können) zur Antwort: „Weil ihr euch denn für Knechte Gottes ausgebt und wir seine Hunde seyn, so wird uns offt erlaubt, dasjenige, was ihr wider seinen Willen als unnütze Knechte thut, mit unsrem Gebiß zu rächen." Gleich damit ließ er den Sicliarium von seinen Augen Hinausstoffen. Er beschreibt demnechst weiter, wie der, hierob hefftig entrüstete Dagobertus nicht allein aus Austrasien ein gewaltiges Kriegs-Heer zusammen gebracht, sondern auch von den Aleman- ®ie König» Dagoberti Legat Au-di-ntz erprac-licirt habe, be?nt Samone. Deß Legatene hochmütige Rede- Grobe Worte desselben. NaÄd-nckli- che Antwort Samonis« König Dagobert überziehet den Samonem mit grösser Macht. niern und Longobardern Auxiliar - Völ-cker erlangt habe. Massen dann die Lon-gobarder aus Friaul in Ober-Crain eingebrochen, welches dem Samoni unterthä-nig war, 'und von dannen nach Erlangung eines grosfeit Siegs viel gefangene Scla-« einet ven hinweggesührt. An der andren Seiten wurden die Winden oder Selaven in der Festung Vogastro, dahin sie sich retirirt hatten, belagert; und soll auch der Santo Persönlich mit darinn gewesen seyn. Indem aber die Frantzosen und Franar der ge- cken eins Mals sicher waren, sielen die lj%= Belagerte heraus, brachten den Feind in uni> solche Verwirr- und Bestürtzung, daß er die Flucht nahm, und den Sclaven das La-ger samt den Gezelten zur Beute hinterließ. CenV'1’ Dieser Streich vergrösserte den Win-^ «liche ' den den Mut dermassen, daß sie sich hierin“^ aus erkühnten, auch in Thüringen und ei" andre benachbarte Länder der Francken zu fallen und dieselbe verheerten. Der Frän-ckische (hiedurch meyne ich nicht nur das blosse heutige Francken, sondern das alte mächtige Francken - Reich , darinn auch Frankreich begriffen war) General Derua-nus, welcher etlichen vorhin eingenommenen Städten der Sclaven zum Commendante» oder Gubernatorn gesetzt war, kunnte solchen grossen Gewalt der Sclaven nicht ausstehen, sondern ergab sich an sie willig und tratt aus Sarnonis Seite, a) Es soll aber, wie derselbige Airnoinus berichtet, dieseNiderlage nicht sosehr von der Sclaven Tapferkeit als von der Au-strasier Zaghasstigkeit entstanden seyn. Der Author, welcher deß heiligen Vir-gilü Bisch osss zu Saltzburg Leben beschrieben, und auch Bollandus, schreiben, Dago-bertus habe endlich die Kärndter samt ihrem Könige Sarnone dennoch zum Gehorsam und zur Dienstbarkeit gebracht; n welches aus Jenem Aventinus, Lazius und Megiserus auch also nachgeschrieben. Es will solches aber mit etlichen Andren nicht tool sich vergleichen, als sonderlich mit dem Fredegario, welcher meldet, daß noch etliche Jahre hernach der Groß-Her-tzog Samo abermal aus Thüringen loß-und wider die Francken zu Felde gegangen, auch selbiges Land verheert habe, biß ihn Hertzog Radulph zuruck getrieben. Deß- Aimoinus lib. 4. c. 23. Fredegar. in Chron. ti Megiser. lib. 5. Paul. Aemilius lib. 1. Histor, ranc Aventin, lib 3. wegen gleichfalls der D. Schönleben es widerspricht mit Vermeidung, daß die Francken sich für den Sclaven und Kärnd-tern fürchten tnüffett, so lange ihr Fürst oder König Samo gelebt. Ehe wir den Lebens-Lauff Samonis beschliessen, ruffen uns von Benevent aus die vom Hertzog Gisulph hinterlas-sene zween jüngste Printzen Rodoald und Grimoald zurück und begehren, daß wir ihrer allda verbesserten Fortun auch gedenken sollen. Arichis. Hertzog zu Benevento, der sie Me -z den väterlich ausgenommen, musste im Jahr ^ ^en 638 der Welt gute Nacht geben und sich öisuiphi in die Todes-Nacht verbergen. An dessen '™tn cr8an‘ Stat setzte sich sein Sohn Ajo auf den her- !,en tzoglichen Stuhl; brauchte aber den Rodoald und Grimoald als seine angenommene Brüder zu Coadjutorn oder Gehül-ffen im Regiment; massen solches auch die Nothdurfft erforderte; weil er von einer Krankheit etwas blöd im Kopff und an seiner Vernunfft ziemlich geschwächet war. Nachdem er aber kaum ein Jahr und sünff Monaten dem Regiment vorgestanden, kamen die Dalmatinische Sclaven, zu denen Zweiffels ohn auch die Hister-reicher gestoffen, mit einer Flotte plötzlich zu Siponto an, schlugen vor der Zeit ein Lager und machten rings umher einen Graben. Hertzog Ajo raffte soviel Völker, als die Eile ihm erlaubte, schnell zusammen, und führte sie dem Feinde entgegen mit Bemühung, denselben von seinen Grentzen abzutreiben. Indem er aber in vollem Lauff Aj.mia, j zu Pferde dahin eilte, stürtzte er mit dem- y™^ selben hinab in den Graben. Da ihm Benevent zwar die Longobarder zu Hülffe kommen Unt?raans-wollten, aber vergeblich; weil ihn die Slaven übermengten und erwürgten. Die Printzen Rodoald und Grimoald waren bey diesem Scharmützel nicht zugegen ; als aber der Erste erfuhr, daß Ajo um- Pàtz gekommen, verstärkte er eilends die Trup- ■^(1, jjJJ1 pen mit mehrerem Volk und marschirte und überschnell aus das feindliche Lager an; rieff daselbst den Sclaven zu in ihrer eignen Mutter-Sprache, welche er zweisels - ohn in seiner Jugend auf dem Karst gelernet. Woraus Jene ihn für einen Landsmann ansehende alsosort von der Hitze zu fechten etwas nachliessen. So grosse Wirkungen thaten etliche wenig Worte eines unbekandten Printzens, vermittelst be- Wird Hertzo-von Bene-Tento. Etirbt bald Printz Gri moolb bekommt die Ätfltmttig. Hertzog àafulph kandier Sprache. Er aber machte ihm diese Gelegenheit zu Nutz, erneuerte das Treffen, und erschlug der Slaven einen grossen Haussen. Also kehrte er, nachdem der Tod Ajonis von ihm gerochen worden, sieghafft wiederum nach Benevento. Die Sclaven aber mussten mit einer langen und blutigen Nasen sich wieder umsehen nach ihren Schiffen, um Dalmatien und Histerreich wieder zu erreichen. Printz Rodoald ward hieraus Hertzog von Benevento, regierte aber nicht gar lange, sondern starb sünff Jahre hernach. Seinem jüngerem Bruder Grimoald, welcher in seiner Knabenschafft durch Ni-derhauung eines Avarischen Reuters sich so tapfer erledigt hatte, wie vorhin erzehlet worden, siel hiedurch die hertzogliche Regierung heim im Jahr 643. Wie gings aber unterdessen seines Vaters Brüdern, dem Grasulpho, von dem wir eine Weile still geschwiegen? Nicht übel! Er regierte als Hertzog über Friaul, Japidien und einen Theil Pannoniens, biß an Cillj, gar friedlich und bestieß sich in seinem Gebiet die Ruhe zu erhalten, jj welche die Länder im Bau und Flor erhält. Weil aber durch Friedfertigkeit allein !■ der Friede nicht alle Mal bewahret wird, zumal wann es unruhige Nachbarn setzt, gab er sich unter die Protection der Lon-j; gobardischen Könige, damit er für feind-1 üchent Angriff desto versicherter leben mögte. Aber das Jahr 658 hat ihn zur ; Grabes-Ruhe gebracht. Ungefähr vier Jahre hernach musste i auch der unruhige Samo sich zur Ruhe legen und die Augen zuthun, nemlich im Jahr 662 nach deß Herrn Geburt, als er 36 Jahre, wie Aimoinus beglaubt, über Kärndten, Steyr, einen Theil von Crain, über die Windische Marck, Oesterreich, wozu Pessina auch Mähren, Polen, Neuffen und Schlesien setzet, geherrscht und manche Tapferkeit im Felde erwiesen wider die Fronden, Bayern und Hunnen. 3)as V. iapifM. Von dem Untergange Pleurati und seines gantzen Hauses. f it k a 1l Megiseri Relation aus dem Ammiano Salasso, COII dent Pleurato und Miter «Frauen und Töchtern. Der Cacannus trachtet nach Pleurati |erfon. Fertigt etliche Verrähter ab an ihn. Heuchel - Rede der Benähter zu dem Pleurato. Pleurati freundliche Antwort. Die Benähter bringen jich in fonderbares Berirauen. Sie finden Credit und groffes Berirauen beym Pleurato. Ihre Berrähtereg wird entdecht. Ihre Abstraffung. Cacanni Zorn- und Drau-Ichreiben an Pleuratum. Pleuratus und feine Ieute stellen sich Zur Gegenwehr. Cacannus läfft den Warcht Magenfurt stürmen. Der erste Sturm wird abgeschlagen. Der Marchi wird dennoch erobert. Der Cacannus schnarchet den gefangenen Pleuratum heff-tig an. Defs Pleurati beherirte Antwort. Pleuratus muss henchett. Wie auch feilt Weib und Sinder. Was von dieser Relation zu halten. Wieviel Rinder der Honig Samo gehabt. ’amt dem Megisero und Ammi- hertzogliche Würde durch einen edlen Hauptamt Salasso, aus dessen Feder mann in Kärndten, Namens Pleuratus, »Megiserus sich beziehet, sicher zu aufgetragen worden, welchen Pleura- von glauben, so ist dem Šamoni, tum aber viel Jahre hernach, nemlich welchem voriges Capittel gehandelt, die Anno 648, der Cacanus jämmerlich geniesst eine# friedlichen Regiment# Stirbt. Tod deß Großhertzog# Samonis. soll haben hinrichten lassen mit Weib und Kind, und zwar, wie Er, Megiserus, schreibt, zur Zeit deß Kärdterischen Her-tzogs-Baruch (oder Baruth.) Ich zweifle nicht, Er verflösse sich in der Jahr-Zahl; angemerckt, der Baruth über 60 oder 70 Jahre hernach erst regiert und Anno 648 Samo noch gelebt hat; der seinen Befördrer Pleuratum nimmermehr würde so im Stich gelassen, oder solche Thal am Cacano ungerochen gelassen haben, weil er mächtig gnug war, die Hunnen zu straffen, und dazu über Kärndten damals herrschte. Ob aber gleich Megiserus nach Anleitung seines Ammonii Salassi in der Person deß Fürsten ohn allen Zweifel irret, und besorglich auch hierinn fehlet, daß allbereit ums Jahr 648 Dalmatien j und Kärndten unter Frantzösisch- und Bäyerischem Schutz gestanden; machen doch solche fehlende Umstände darum die gantze Geschicht nicht verwerfflich, sintemal dieselbe entweder einige Jahre früher, und zwar zu solcher Zeit, da vielleicht Samo ausser Landes wider die Francken gestritten, oder auch viel Jahre nach dem Tode Samonis sich zugetragen haben könnte. Derhalben will ich sie aus gedachtem Mederò beschreiben, und das Urtheil deß ver-fländigen Lesers Bescheidenheit überlassen. Es hatte ums Jahr 648 laut seiner ^rzehlung Pleuratus, ein edler, redlicher, frommer und alter Windischer Herr den ^rt Clagensurt, so zu der Zeit nur an» Koch ein Marckt war, aus Bergunst deß Fürsten Baruch in Besitz, und zugleich wegen seines guten Regiments Jedermanns Hertz; sintemal Männiglich ihm sehr hold war, darum daß er Jedwedem Recht widerfahren ließ, und allen Frevel ohn Ansehn der Person ernstlich straffte. Ber-Jttìttdfl solcher schönen Ordnung hat dieser löbliche Hauptmann seine Clagenfurtische Hauptmannschafft bey guter Ruhe erhalten; biß der Neid deß Hunnischen Ca-cani (welchen Megiserus irrig den Dritten deß Namens nennet, weil Cacannus kein Person-Nam, sondern Majestät-Nam und wdtel als Herr König gesagt ist), solches Ruh-Glück mit seinem boshafftem Stachel durchborte. Diesem barbarischenKönigewässerteschon mnge das Maul nach Kärndten; welche -oegrerde ihm mancherlei) Practiken aus» gewonnen, um sich deß Pleurati, als eines sonderbaren Stachels seiner Augen mit List zu bemächtigen, deren doch keine ihm hatte gelingen wollen; indem die dreihundert Mann starete Leibhut Pleurati ihm mit ihrer Streitbarkeit und Treu im Wege stund. Diesem nach entschloß er ffich was ihm durch offenbare Gewalt auszurichten nicht thunlich schien, durch Berrähterey zu vollziehen. Hiezu boten sich gar bald etliche Meuchelmörder freywillig und unersucht an, versprechende, Pleuratum lebendig oder tobt zu bekommen, und danebenst den Marckt Clagensurt zu überrumpeln, oder daferrn die Lieferung seiner Person nicht geschehen könnte, mit einem strengen Gisst ihn hinzurichten. Bluthunden gefallen blutige Anschläge und unredliche Stücke tool ; also erfreuete solches Anerbieten den Cacannum gar sehr. Derhalben machten sich die Berrähter ungesäumt aus, aus Pannonien, in Kärndten, kamen an zu Clagensurt, meldeten sich vor dem Thor an bey der Besatzung, und baten, man mögte sie vor den Herrn Hauptmann kommen lassen. Pleuratus bewilligte es,ließ sie zu sich kommen, und befragte sie, was sie bey ihm hetten anzubringen? warum sie von den so mächtigem Cacanno abgewichen, und sich zu ihm anhero begeben hetten? versprach daneben, wann sie es aufrichtig meynten, so sollten sie an ihm in billigen und ehrlichen Sachen einen guten Befördrer finden. Die Berrähter schöpfften aus solchen leutseligen Worten die Hoffnung eines gewünschten Fortgangs ihres heimlichen Bubenstücks, und begegneten ihm mit dieser gefärbten Antwort: Es haben, sagten sie, nicht allein Eure Herrlichkeit, Hochvortrefflicher Herr Pleurate ! sondern auch alle diese zugegenstehende Herren Ursach, sich unserer Ankunfft zu verwundern und zu fragen, was uns doch wol immermehr bewogen, uns aus den Diensten deß Hunnischen Königs, an dessen Hofe wir bischero für die Für» neymste geachtet worden, hinweg zu begeben, und seine Huld um die eurige zu verwechseln. Wir und alleBernünfftige laffens zwar unwidersprochen, der Cacannus sey ein großmächtiger Herr, der groffe und gewaltige Herrschafften erstritten, niemals auch noch ein Land angegriffen, welches sich seinen starcken Klauen hette entziehen können. Dagegen aber muffen auch alle Ehr- und Wahrheit-Liebende, und solche Personen, Orr Cacan-aus trachtet nach Planati Person. Fertiget etliche Berrähter ab an ihn. Henchek Rede der àrriih-ler zu dem Pleurato. Pleurati freundlich« Antivort. welche den Frieden höher und werther halten als einen unnöthigen Krieg, gestehn, daß er sich über alle Massen tyrannisch und grausam erzeige, manchen unnöthigen Krieg anfange, die herrlichsten Länder jämmerlich zurichte und verheere, und an Stür-tzung unschuldigen Bluts mehr Freude als Abscheu habe, ja sogar keine Schaam noch Scheu trage, Könige und Fürsten zu erwürgen, den fürnehmsten Herren mit Gewalt ihre Weiber wegzunehmen, und dieselbe seiner Unkeuschheit schändlich zu unterwerffen, auch wie er sonst in allen Dingen mit Trutz, Grimm, Witte, Un-barmhertzigkeit und Hochmut, erschrecklich um sich blitze. Wie sollte es dann wol Jemanden als was Wunderliches Vorkommen, daß man von solch-einem Wüterich, bey dem man seines Lebens so übel versichert lebt, abfällt, seiner Dienste müssig geht, und einen gnädigem Herrn sucht? Ob aber gleich diß Alles nicht wäre, so mögte das gegenwertige Unglück, so uns getroffen, auch ohne dem starck genug seyn, uns dahin zu treiben, daß wir von ihm wichen, denn unsre Treu und gute Dienste bleiben unbelohnt, ja! werden vielmehr mit so undanckbarer Wüte vergolten, daß seine Gedancken allerdings auf unsre Vertilgung zielen. Derwegen versehen wir uns zu Eurer Herrlichkeit hoch-preißlichen Tugend keiner Berargung, daß wir von dem Tyrannen weggeslohen und vor eurem Angesicht erscheinen mit flehender Bitte, daß sie, als aller Noth-leidenden Beschützer, uns in ihren Schutz nehmen und vertheidigen wolle. Wir geloben hingegen Euch, als unsrem hochgewünschtem Herrn alle getreuen Dienste, und gedencken uns dergestalt zu verhalten, daß weder E. Herrl., bero angewendete väterliche Hülffe, noch uns diese angebotene Dienste sollen gereuen. Diese ihre Rede beschlossen sie mit solchem Seufftzen, welche den guthertzigen Pleuratum alsobald zum Mitleiden bewegten. Massen er ihnen hierauf auch gar freundlich zuredete, und die Vertröstung gab, daß sie sich ferner keiner Gefahr zu besorgen hetten, sondern unter der Regierung Hertzogs Baruch, als seines Lands-Fürstens, samt ihm und den Sei-nigen tn gutem Frieden und Schutze leben könnten. Sie bedanckten sich der so gütlichen und gnädigen Erklärung, und wiederholten ihre vorige Zusage, Ihm treulich zu dienen und an ihrem Gehorsam nichts erwinden ZU lassen. Allo bebielt sie Pleuratus etliche Wo- ®ie6rf^n chen bey sich zu Ctagenfurt, innerhalb sich in sonder-welcher Zeit sie sich äusserlich treu und bares V-r-diensthafft stelleten, daß man eydlich hette timmt betheuren mögen, es wäre in diesen Hunnen kein ungetreuer Bluts-Tropff. Aber der Ausgang wiese es endlich, was sie im Schilde geführt, und daß sie rechte verwigte Spitzbuben und verrätherische Bösewigter gewest. Pleuratus, da er ihre Thätigkeit und Si-^nndm Dienst-Emsigkeit spürete, gewann ein so grossesVer-gutes Hertz zu ihnen, daß er ihnen mehr trmte“at60f-’,m trauete, als allen seinen andren Dienern. P!t,ura Welches ihnen auch einenMut machte, also, daß sie sich für keinem andren Kärndteri-schem Herrn scheueten, sondern früh und spat dem Pleurato aufwarteten und zu ihm hienein gingen; wie scheel und saur auch die Wenden, sonderlich diedreyhun-dert Leib-Trabanten dazu sahen, daß man Fremde ihnen vorzöge, da sie doch bishero noch niemals an ihrer bekandten Treu gegen dem Hertzog und Pleurato den geringsten Fehler hetten blicken lassen. j Verdruß und Neid setzen gegen deß Beneidetem seinem Verhalten scharffe Brillen auf und suchen, ob sie etwas ungeschicktes an ihm mögten ersehen; also schärfften auch diese Wenden ihr Gesicht und Auf merden wider diese Hunnen, und trachteten darnach ungespahrtes Fleisses, dieselbe in ihrer Bosheit zu erwischen, damit alsdann Pleuratus seinen Jrrthum erkennen mögte und sehen, wie übel er diesen Hunnen sein Vertrauen zugeeignet hette. Hierinn willfahrte ihnen auch das Glück nechster Tagen. Denn zween aus diesen Hunnen kamen nicht lange hernach heimlich zusammen an einem verborgenem Ort und hielten allda einen Rahtschlag, wie sie den Handel am vortheilhafftest- und sichersten mögten angreiffen, damit er nicht den Krebsgang gewönne und zu ihrem eigenen Untergange hinaus ginge. Da ließ sich derEine nicht anderst gedenckend, als, sie wären gantz allein undNremand vorhanden, der sie sähe, vielweniger ihre Geheimnissen an-hörete, vernehmen, Es sey einmal Zeit, den Anschlag auszuführen, und dem allergnädigsten Pannonischem Könige Ca-canno einen treuen Dienst zu thun, und das angefangene Larven-Spiel oder Mum- metei) mit gewünschtem Ernst zu vollenden; seiner Meynung nach müsse man die Zeit in acht nehmen, wenn die dreihundert Windische Leibhüter aus die Wacht gingen und der Hauptmann Pleuratus sich an seine Ruh machte; alsdenn könnte man ihn überfallen und eiligst caput machen. Er hette noch weiter geredt, wann nicht aus denen drephundert Leibhütern vier Kärndterische Ritter, von welchen diese Hunnen unaufhörlich beobachtet und an* fftzo auch belauschet worden, plötzlich Hnen hetten zugeruffen: O ihr verzwei-Te^c Bösewigter! was für ein böser Geist de«: àeibt euch immermehr, daß ihr so viel Wohlthaten, welche Pleuratus euch hat dezeigt, aus den Augen setzen und den-lelben so mörderisch ums Leben bringen wollet? Was sucht ihr durch deß redlichen Herrn Tod anders, als den Unter* gang deß gantzen Hertzogthurns Kärndten, dmen FürsichtigEcit durch seine Augen llch unterhält, und dessen Sicherheit ihn sur einen Schild erkennet? (St) ! ihr Treu* und Ehr-Vergessene! mau soll euch gleich E ihm hinführen, damit ersehe, an was kur undanckbare Meuchelbuben er seine biß-yerwe Gnade so übel und vergeblich angelegt. Stracks ergriffen sie die falsche Hun* ten und rissen sie ihres Widerstrebens ^geachtet mit Gewalt fort. Da sie aber Valv. X. Buch. vor dem Huf deß Hauptmanns anlangten, entstund ein grösser Auslaufs deß ge meinen Bolcks; welches sich solcher Ber fahrung mit diesen ansehnlichen Hunnen höchlich verwunderte und mit grossein Ge schrei) fragte, aus was Ursachen mau dock solche herrliche Leute so schändlich trac tinte ? die Soldatesca aber gab zur Antwort, sie sollten doch nur gemach thun, ruhig seyu, und der Zeit mit Gedult er warten, dann würden sie es schon erfahren. Noch viel tieffer verwunderte sich Pleuratus Selber, wie man ihm diese ehrliche Vögel, welche unter den Schwanen-Federn ihrer äusserlichen Geberden und Worten ein solches undanckbares Raben-Hertz tru gen, vorstellete, und ihren schönen Anschlag ihm erzehlte. Er verwies den Ber-rähtern ihren falschen Tuck, Untreu und Undanckbarkeit und lobte gegenseits die e ^ Treu seiner Winden; gab auch alsosort straffung. Befehl, man sollte die treulosen Hunde ate di-von einem Felsen hinabstürtzen und nach-mals ihr zerschmettertes Gebein den Hunden vorwerffen. Solches ward zur Stunde vollzogen, und mussten sie einen Sprung thun, der mit ihrem Blut und Gehirn das tiesse Pflaster weiß und rot färbte. Welches aber so fort die Hunde aufleck ten und auch das übrige Aas mit den Zähnen herumzerreten. Cacarmi Zorn und Drau-Schreibe» an Pleu-ratum. Pleuratus und seine Leute stellen fich zur @c gmwehr. Aber damit machte es Pleuratus nicht gut; sondern erbitterte nur den Cacan-num desto hefstiger; und das Blut der gestürmten Verrähter entzündete die Bosheit desselben viel ärger, weder ein ins Feuer geschüttetes Oel. Denn sobald er durch seine Kundschaffter vernommen, wie man in Kärndten mit seinen Leuten umgegangen, und wie sein böses Vorhaben offenbar worden; ergrimmte er, beschloß mit öffentlicher Gewalt die Rache aus-zusühren, und Kärndten so zu traetiren, daß es zittern sollte und in Blut schwimmen. Also bot er eine grosse Menge Kriegs-Volcks auf, ging damit in Kärndten, und ließ Klagenfurt berennen, ehe man sichs versähe. Da er dann alsobald dem Hauptmann PI curato durch einen Herold ein Schreiben zuschickte dieses Inhalts : Daß Er aus gerechtem Zorn seine Macht versammlet hette, den schändlichen Mord, welchen Pleuratus und seine Bedienten an seinen getreuesten Dienern verübt, nach der Schärffe abzustraffen ; sintemal Er versichert lebe, daß man denen Gestürtzten nur Alles auf geächtet, was man, sie umzubringen, vorgewendet. Er wolle demnach seinen Kopff nicht sanfft legen, ehe dann er entweder ihn, Pleuratum, als den Stiffter solcher schmählichen Hinrichtung seiner getreuen Hunnen in seiner Gewalt, oderaber den Marckt Klagenfurt biß an den Bodem zerschleifft hette ; derhalben mögte er aus Beyden Eines erwählen, entweder zu sterben, oder sich gutwillig gefangen zu geben; vielleicht dörffte durch solche demütige Ergebung Gnade noch an Stat der verdienten Straffe erfolgen. Pleuratus ließ solches Schreiben allen seinen Kriegsleuten öffentlich vorlesen so-wol als der gestimmten Bürgerschafft. Die erzürnten sich hefftig darüber, versprachen bet) ihm zu leben und zu sterben; und riechen, er sollte dem boshafftem Bluthunde ja nicht trauen, noch für seinen Drän-Worten erschrecken, sondern sich ihrer Fäuste nur tapfer gebrauchen, gleichwie sie sich seines klugen hertzhafften Commando; der Sieg falle nicht alle Mal dem grö-sesten Hauffen zu; man könne dem hochmütigen Schnarcher schon einen guten Kehrab geben. Dem Pleurato gefiel ihre treue Erbietung trefflich wol; gestaltsam er sofort Etliche ausschickte, welche die Stärcke deß feindlichen Kriegs-Heers sollten erkundi- gen. Weil nun hierauf Bericht einkam, der Cacannus läge über sechszig tausend Mann starck zu Felde, daher man ihm im Felde schwerlich einigen Abbruch thun würde; beschloß Pleuratus sammt seinen Officierern in dem Marckt Klagenfurt die Belägerung auszustehen. Der Mut war gut, aber bey einer so geringen Anzahl Volcks eben das, was ein starck brausender Wind einem kleinen Nachen-Segel, welches mit demselben zwar streiten will, aber bald samt dem Nachen vom Sturm umgeriffen und in Grund geschlagen wird. Der Cacannus lässt hierauf durch sein gantzes Heer ausruffen, es solle Keiner bey Vertust: deß Lebens aus der Ordnung verrücken, sondern seines Befehls erwarten. Hiernechst ließ er allen Sturmzeug herzubringen und brauchten grossen Ernst, den Marckt Klagenfurt zu erobern. Seine Hunnen lieffen mit gebückten Häuptern dem Bollwerck der Mauren zu, wurden aber redlich abgetrieben. Denn Pleuratus fiel zugleich aus, und brauchte samt den Seinigen das Schwert so männlich, daß viel kühn-behertze Hunnen dafür fielen, zerbrach auch bey etlich hundert Sturmleitern ; also, daß bey diesem ersten Anfall der Feind das Maul häßlich zerfiel, und manchen frischen Hunnen sitzen ließ. Allein an der andren Seiten geschähe der Anlaufs viel stärcker, ungestümer und nachdrücklicher, also, daß die Sache in einen mißlichen Stand kam. Denn von den gewaltigen Stössen und Streichen der Sturm-Böcke und andren Sturmwercks stet endlich ein grosses Stück der Mauren übern Hauffen, und erschlug auch einen ziemlichen Hauffen der Kärndter und Bayern. Welches die andren zwang, hinter sich zu weichen, und den Feind zum Nachdringen anfrischte. Derselbe kam hierauf mit dem hellen Hauffen biß an die innerste Wehr, und föchte daselbst mit den Belagerten eine gute Weile Faust für Faust ; bis sie endlich ermüdeten und also der Cacannus (oder Hunnische König) Platz gewann, mit freyer unverhinderter Gewalt in den Marckt einzubrechen. Darinn die Feinde ein solches Würgen und Metzeln anrichteten, daß die Gassen allenthalben mit Erschlagenen bedeckt wurden. Der Hauptmann Pleuratus ward samt seinem Weibe und sieben Kindern der Hunnen Gefangener, und vor den König Cacautios liissl d » Marcir Klaz-listrt stürm-’-1- Der erste Sturm wird abge-ichla m Der Marckt wird den- noch erobert. Der c» obMM. Melcher ihn mit diesen grim-”astona?&, Ast Zorn-Worten anschnarchte: „Pleu-fUnCfan9m l/fr ' fettest du dich gleich anfangs mir fcfitig8anm A..3. ergeben, und so freventlich nicht wwerfttzt; so wollte ich dich jetzo auch gantz gnadlg und freundlich halten. Weil du Ä ?it deinem Händlein voll Bolcks lcht allein mir wiederstanden, sondern auch ri1.1' s» Trutz und Hohn meine liebste ^rener so grausamlich von den Felsen N) r^t ' siehe! so sollt du schändlicher femch auch eines schmählichen Todes Im v11 !mö an ^em Galgen erzappeln; < le Naben deine Kostgänger seyn wer-». Auni) dir diejenige boshaffte Augen aus» 9 cren müssen, mit welchen du deinen EA eu hast zugeschaut, als sie meiner ben Getreuen Fleisch gefressen und ihre uw?6 Ibissen haben; auf daß Män-guchen ein ausgehenckter Lehr-Spiegel frf.w, [tnet ^erson in der Höhe vor Augen l^°?wle gefährlich, tödlich undschreck-L? . >ey, den Zorn eines so gewaltigen r, vorder sich anzufeuren und ihn ei^?^ .und liederlich zu reitzen. Dein Set Dunckel und frecher Mut hat dich n„ °^ei! und verführet. So folge dann Gnfn Verführer, der dich an den sb Spen ^uhrt. Gehe hin! du hast meine ich wis^ x \xf ber HöheLnab gemedrigt; i dich ans der Niedrigkeit lassen erhöhen. Dein Weib (damit dir deine Her tzens-Quaal durch diese Andeutung desto grösser werde), soll eben den Gang gehen, sowol auch deine Leibes-Erben. Sie müssen Alle am Strange ersticken und erwürgen, gleichwie du ! auf daß der gantzeStamm eines solchen Bösewigts werde ausgerottet." Nachdem er solche feindselige Worte ausgestossen, wie ein ergrimmter Drach aus i seinem Rachen feurige Funcken spritzet, sähe er den Pleuratum gar scharff an, um i zu mercken, wie derselbe sich würde darob entsetzen. Dieser aber begegnete dem Tyrannen mit dieser unerschrockenen Antwort : Cacanne ! Ob du gleich König in Pannonien und ein gewaltiger Potentat bist, dem anMacht wenig Fürsten zu vergleichen, erkenne ich dich doch solcher Ehre gantz unwürdig und eines königlichen Stamms grösste Unzier; weil du ein abscheulicher Tyrann, Bluthund und Wüterich bist, der sich nicht allein grosse Fürsten und Herren, ohne einige redliche Ursach zu erwürgen, sondern auch unschuldige Frauen und Jungfrauen auf mancherley Weise ohne einige Erbarmung hinzurichten, nicht entfärbt. Nachdem mir auch deine grausame Manier wol bekandt, uemlich daß keine Bitte bey dir Stat findet, so fahre nur fort mit deiner Witteret). Mir zweifelt nicht, die unsterblichen Götter wer- 2eß Pleuriti behtlhle Astwort. Siehe die 62ste Figur Pleuratue muß hrucken Wie auch fein Weib und Kinder Siehe dir Figur N. 63. den solchen unschuldigen Tod, welchen du mir und den Meinigen anthnst, mit der Rache nicht vorbeygehen, sondern dir diese Tyranney zu seiner Zeit redlich und reichlich vergelten. Hiemit führte man sie sämtlich hin zum Galgen. Seine Gemahlin» und Kinder sahen ihn an mit weinenden Augen; das brach ihm sein Hertz, welches über solchen Iammerblick mit Threnen überlasten ward. Jedoch erholte er sich wieder alsobald, wendete sich gegen ihnen und tröstete sie. Hierauf rissen ihn die Henckers-Knechte fort zum Galgen und knüpfften ihn auf. Indem er nun zappelte, schleppte man die Gemahlin samt den Söhnen und Töchtern gleichfalls hin zu ihrem schmählichem und bittrem Tode, welchem die übrige Gefangene mit gr ostem Hertzeleid und threnendem Iammergefühl, der Wütrich aber und seine Leute, mit Rach-brennenden und Rach-ergetzten Augen begierlich zuschaueten. Also jämmerlich ging dieser tugend-haffte leuratus samt den Seinigen zu Grunde! Doch ließ der Fürst Baruch, ob er gleich etwas zu spät anlangte, mit seinem Kriegsheer diese grausame That deß Cacarmi nicht gar ungerochen. Denn obschon der Tyrann mit dem gröffern Haussen gegen seiner Anlmisst allbereit entwichen war; erhaschte er doch einen Theil deß Nachzngs, hieb etliche tausend Hunnen nieder, und erledigte die gefangene Kärnd-ter, brachte auch den Marckt Klagcnsurt wiederum in vorigen Stand. Hiemit wurden die Hunnen wieder zu Kürndten hinaus getrieben und kunnten damals weiter nichts richten «>. (Der D. Johann Schönleben setzet diese Erzehlung ins Register der Fabeln, wann er schreibt: Eodem (Anno 648) nescio quem Pleuratum Clagenfurtensem Capitaneum producit Megiserus, qui Sla-vusorigine, patria tamen Carinthus, contra alios Slavos, volentes è Carintliia depellere Bavaros, & Francorum excutere dominium, fortiter egerit : multisque enarrat inter hunc Cacannum & Pleuratum gesta praelia, ex suo Ammiano Salasso : qui non videtur aliud, quàm ex proprio cerebro fabulas scripsisse, b) Nun leugne ich zwar nicht, daß in die ser Relation unterschiedliche Umstände einem Getichte ganz gleich sehen. Als erstlich, daß Hertzog Baruch oder Baruth von Beyern damals Hertzog über Kärnd-ten gewest, welcher wie oben erwehnt ist, а) Megiserus pag. 402. seqq. б) D. Schönleben p. 349. Annalium Carnioli®. nicht ums Jahr 648, sondern 710 in Kärnd-ten regiert hat, um welche Zeit Megisserus den Chitomarum fälschlich zumHertzog über Kärndten benennt. Zweytens lautet dieses sehr unglaublich, daß, alsKlagenfurt annoch nur ein Marckt gewest, selbiger Ort gleich-wol so seste Bollwerke und Mauren allbereit sollte gehabt haben, welche dem mit 60000 Mann davor ligenbeit Cacanno Hetten einen Sturm abschlagen können. Gleichwie dieses, drittens, auch keine mittel-ntässige Vergrösserung der Sachen scheint, daß Cacannus einen Marckt zu erobern, eine so grosse Macht versammlet haben soll. Unterdessen trage ich dennoch Bedenken^ die Geschicht für eine Fabel mit dem P- Schönleben auszugeben. Denn obschon "n Jahr 648 weder Baruth annoch Her-Hag in Kärndten gewest, noch Kärndten damals den König in Frankreich samt dem Hause Beyern für seine höchste Oberherren schon erkannt haben; so lässt sich doch hiedurch die Geschieht nicht gleich zum Geticht verwandeln. Und totewol Megise-rus diese Relation aus einem solchen Anchor genommen, nemlich aus dem Ammiano Salasso, der nicht sonders berühmt noch jetziger Zeit bekandt mehr ist; kann man doch nicht so gleich sagen, daß Ammianus Salassus aus seinem eigenem Ge-hlrn dißfalls nichts anders, als lauter Fabeln geschrieben. Man findet offt bey einem wenigbekandtem Autlrnre noch etwas, das Ee andre ausgelassen. So lange in der Gegebenheit selbsten nicht ein wesentliches Hauptstück derselben mit der Warheit augenscheinlich streitet, hat man wegen eines Irrthums in der Zeit oder Person nicht Das v°n genug, die Sache selbsten als ein Mährletn zu verachten. Wie manche Feld-fiattm.8U Wacht oder andre denkwürdige Begeben-hett wird von unterschiedlichen Scriben-ten mit unterschiedlichen Umständen und ""ch wol mit falschen Zusätzen erzehlt, Welche aber dennoch an sich selbsten von © ündiger Gewißheit ist. àrtz zu sagen : Ich bilde mir nicht ein, Ammianus Salassus habe den gantzen Verlaufs aus eigenem Hirn ersonnen, sondern allein in der Jahr-Rechnung sich verflossen und vielleicht auch in dem Namen deß Pleurati geirret. Oder es müsste ein Andrer, der auch Pleuratus geheißen, unterm Hertzog Baruth oder Boruth gelebt haben, oder auch derjenige, welcher dem Samoni das Hertzogthum aufgetragen, nicht Pleuratus, sondern anders genannt worden und vom Salasso mit dem rechten Pleurato verwirrt seyn; welcher vielleicht nicht dem längst schon faulendem Samoni, sondern dem Baruth für einen Landhanptmann gedientst König Samo hat zroey und zwantzig Söhne und vierzehen Fräulein oder Töch- ill binden, eigendlich keine Avarn allhie selbst das Regiment annehmen. verstehen, ohnangesehn die Avarn von den Weil nun der Vigiliamsche Lebens- Hunnen Herkommen; sondern die recht ei-Beschreiber sagt, vor dem Chetimaro habe genbltche Hunnen, welche im achten Seculo Karastus nur 3 Jahre regiert; so^ muß ghxx Jahr-Hundert aus Scythia, das dieser Karastus von Anno 751 biß 754 jsj, aug der Tartarei) von neuem Hervoroder 755 das Regiment in Kärndten gekommen, und von deß Attilse Nachkom-gesührt haben; welchem nach Hertzogs Bo- men getrieft. Etliche wollen, daß diese ruth Tod nicht vor dem iööfteit Jahr Barbern Anno 732, Andre aber, daß sie vermutet werden kann; imsall sonst der I^hr 744 Ungarn und Siebenbürgen Sohn dem Vater im Regiment gleich un- uiit ihrer Ankunsst erschreckt haben. Diese mittelbar gefolgt. seynd nachmals auch den angrentzendenLän- Daserrn wir nun deß BoruthsRegiment dern und Zweifels- ohn auch denen Slaven zwey und viertzig Jahre mit dem Megisero in Kärndten und Crain gleichfalls aus den zurechnen, so schliefst sichs, er sey entweder Hals gekommen; wodurch Hertzog Barnth im 708 oder folgendem Jahr zur Kärnd- gedrungen worden, Bäyerische Hülsse zu terischeu Regierung gelangt. Weil aberHer- suchen, und aus Raht deß Hertzogs in tzog Samo im Jahr 662 der Welt die Letze Bäyern sich deß Königs in Frankreich gegeben, erstattet solches ferneren Beweis, Protection zu empfehlen. Welches ohn-daß nach seiner Zeit die Kärndter (und gesähr im Jahr 746 oder im nechstsol-ein Theil anhängiger Crainer) entweder genden dörsste geschehn seyn. Denn im ohne Hertzogen gelebt, oder, daß die Na- Jahr 745 ist der Bäyerische Fürst, men selbiger Hertzogen ins Vergessen da er sich eines Königlichen Titels unternehmen wollen, vom Carolomanno und Pipino znm Gehorsam gebracht, welche auch für das Reich derFrancken, damals gewisse Marchgrafen gesetzt. Darauf mögen im nachgehendem Jahr die Hunnen, nachdem sie Ungarn schon eingenommen, und sich denen Avarn als ihren Landsleuten, oder Nation-Verwandten ehtge-Ulengt, wider die Slaven gezogen seyn; welche bey solchem Nothstande durch Bey-stand der Bayern, ihnen endlich den Kehrab und sich unter den Schutz der Kron Franck-reich gegeben. .Als hernach Boruthus etwan Anno 750, wie glaublich sihet, mit Tode abgangen, fft Anno 751 Karastus an seiner Stat, ws Regiment getreten, und solches von chm geführt biß 754. An deß Karasti belle hat König Pipinus den Chetima-rum gesetzt Anno 755. Welcher Cheti-warus besagten Priester Majoranum mit fich genommen, durch dessen rühmlichen ^hr- und Bekehr - Eyfer, der christliche Manbe den Slaven allgemach bekandt zu werden begunnte. Wie lange selbiger Chetimarus gelebt, ^siß man nicht. Weil aber gleichwol der -pigiliamsche Lebens-Erzehler gedenckt, es ny nach dem Tode Ghetirnari, in etlichen iahten kein Priester allda gewest, biß ihr Hertzog Wallung abermal deßwegen an Bischofs Virgilium eine Botschafft ^gefertigt, und um neue Priester angehalten, so müssen nothwendig einige Jahre Zwischen dem Tode Ghetirnari, und der neuen Mission gesetzt werden. Daraus dann deß Ghetirnari Tod zu vermuten M ums Jahr 770. Und mag hiernechst sw andrer Hertzog etliche Jahre in Kärnd-wn und Ober - Crain regiert haben; biß ungefähr ums Jahr 779 Valclungus zur hertzoglichen Würde erhaben worden. Welches zuvorderst kürtzlich, und überhaupt Ehie hat sollen als eine Mutmaffung ^.gezeigt werden; weil man die damalige Kärndterische Hertzogen, denen ausser Vweifel auch damals noch Ober-Cram unterthänig gewest, nicht wol unter eine unfehlbare Jahr-Zahl bringen kann, we-Mangel der Scribenten selbiger Zeit. 4-enn was Lazium und Megiserum be- trifft, verdienen dieselbe in dieser Sache, zumal in der Zeit-Rechnung wenig Vertrauens. In dieser mutmaßlichen Ordnung bin ich mehrentheils deß D. Schönlebens seiner nachgegangen; welche mir am besten gefallen. Wiewol derselbe sich bißweilen auch vergisst. Als zum Exempel, wann er am 352 Blat seiner Annalium schreibt, der Hertzog Chetimarus sey Anno 755 an deß verstorbenen Karasti Stelle, vom Könige Pipino zum Hertzog ernannt, wie solches auch mit mehrbemeldter Lebens-Beschreibung Vigilii am süglichsten übereinkommt , und doch anderswo, nemlich am 372 Blat seiner Annalium, bey dem 740 Jahr den Megiserum, welcher selbigem Jahr eine Schlacht, so Hertzog Chitomarus mit dem Hertzog in Friaul gehalten, zurechnet, verwirfst, sprechend, Chitomarus sey damals annoch kaum geboren. Ist er Anno 740 kaum noch ge-born gewest, wie mag er dann Anno 755 von Franckreich zum Hertzog schon verordnet seyn? Einen Knaben von sunff-zehen oder vielleicht nur von eylff Jahren, wird Franckreich schwerlich solchen Ländern zum Hertzog gegeben haben, die von einer Seiten für dem Longobarder, von der andren für den Hunnen sich in acht nehmen mussten , und überdas ihren eigenen, grössern Theils noch heidnischen Einwohnern nit übrigviel trauen durfften. Es ist aber diesem gelehrtem Mann ein solch Kleines leicht zu verzeihen, in einer so verworrenen Materi, und weitlänfftigem Werck, darinn man gar leicht bißweilen seine Meynung ändert, und wie sie vorhin gestaltet war, vergisst. Diß sey also überhaupt gesagt von etlichen Windischen Hertzogen, die in Kürnd-ten und Ober-Crain, nach dem Samone biß an den Valdungum geherrscht!. Hiernechst werden wir insonderheit auch eines jedweden an seinem Ort, und in seiner vermuteten Ordnung gebenden, und gleichfalls der übrigen Hertzogen von Friaul, denen ein andres Stück von Crain unterthänig gewest, zu gehöriger Zeit Meldung thun. 3d)önM>ene Iclbst-Wi- dersprechung. Balv. X. Buch. 6 Tod Hertzogs Grasulphi. Das VII. fapiffef. Bon denen Hertzogen Agone, Lupo und von (Mmoaldo, dem Hertzogen zu Benevento, Gisulphi jüngstem Prmtzen. Inhalt Mod Hertzogs Grasulphi. Ago wird Hertzog in Ariani und Srain. Stirbt bald. Lupus wird Hertzog in Maul und Crain. Der Iongobardifche Erb-Drintz ersucht den Hertzog Srimoald um Segstand. Untreu und Hubenstück dcfs Abgesandten. Der den Hertrog Srimoald reitret, [ich zum Könige der Iongobarder zu machen. Hertzog Srimoatdo marfchirt zum Drintzen Gundebert, unterm Schein defs Hegstandes. Hertzog Saribald erweckt zwischen dem Drintzen Sundebert und Srimoald ein feindliches Misstrauen. Srimoald hauet den König Gundebertum nider beg der Entfaltung. Der andre Königliche Drintz Partharitus, feucht zum Cacanno. Der Verrähter Saribald bekommt feinen rechten John. Srimoald macht fch zum Könige der Iongobarder. Der entflohene Drintz Partharitus Kommt und bittet um fein Jeben. Die Sratulirung der gantzen Stadt erweckt dem begnadeten Partharito Jeid und Jebens-Sefahr. Mdtlicher Aaktfcklufs wider Partharitum. Derfelbe wird über dem Effen heimlich gewarnet. Hetriegt feine Aufmercker mit Majfertrincken und crtichter TruncKenheit. ünulphi listiger Mttd, der Partharitum davon zu bringen. Partharitus Kommt unter dem Schein eines Knechts davon. Der hinterlajfene Knecht spielt feine Derfon wol. Der getreue Knecht Kommt btgm Grimoaldo in Snadc. Dem Unullo wird auch das Jeben gefckenckt, und Dienst angeboten. ünulphus und der Knecht wünschen lieber boy ihrem Herrn zu sterben, weder anderswo herrlich zu leben. Hertzog Lupus beraubt die Kirche zu Aglar. Jehnt steh wider feinen (Erheber und Ober-Herrn auf. Wird von den Avaren gefangen und erschlagen. Kriegs-Iist Grimoaldi, die Avaren wieder aus dem Jan de wegzutreiben. he daun der Windisch-Kärnd-^Hterische und Ober-Crainerische hertzog oder König Samo, die Belt räumte, (so wie oben ge-Adacht, im Jahr 662 gescheht:) musste Grasulphus Hertzog von Friaul und Crain, nemlich über seinen gewissen Crainerischen Strich Landes, die Schuld der Natur bezahlen im Jahr 658, wie man ans Paulo Diacono schliessen kann. Mit seiner getragenen hertzoglichen Würde und Regierung beehrte man Ago-nem, einen fürnehmen Bürger zu Friaul. Welcher aber nur wenig Jahre solche Regiments-Ehre gekostet; sintemal der aller-herbste Bissen, den alle Menschen schlingen müssen, auch durch selbigen verschlungen werden, nemlich der Tod sich seinem Her-tzen im Jahr 662, eben in demselbigen, da Hertzog Samo solchen Wermut eingenommen, zu versuchen gegeben. Ago wird Heryag iu Friaul und Train. 3tirbt bald- Lupus wird in ®ni»I und Tron,. |»;®- 1*5 S>«lb nm »tb stand. Nachdem Ago seinen agonem (oder ätzten Todes - Kampfs) überstanden, gab König Grimoaldus, deß Gisulphi jüngster Sohn, seinem Baterlande Friaul und einiger anhangender Crainerischen Landschafft, den Lupum zum Hertzog. Wie sehr anfangs das Glück diesen Printzen in seiner zarten Jugend nider-druckte, indem es ihn samt seinen Brüdern durch die Wüte der Avaren aus ihrem Erb - Hertzogthum Friaul vertrieb, dazu mit dem verfolgendem barbarischem Sebel chm nicht nur die Freyheit, sondern auch das Leben abzuschneiden dranete, so gewaltig-hoch Hub es ihn hingegen nachmals wiederum empor. Bon solchem seinem Glücks-Wechsel halte ich mich befugt, etwas umständlicher Zu reden; theils darum, weil er Hertzogs Gisulphi jüngster Sohn, von dessen Begebenheiten allbereit auch vorhin schon Eines und Andres gemeldet worden ; theils aber Gßwegen, weil er den Friaulern und einem Theil der Crainer einen Hertzog gesetzt, mit welchem er nachmals in Streit gerahten. Nachdem der Longobardische König Ho-doaldus in Italien erwürgt worden, ist Aripertus zur Longobardischen Kron erbate und als diesen gleichfalls der Tod im >>ahr 660 entzepterte, hinterließ er seine zween Söhne, Partharitum und Gunde-bertum als Erb-Printzen der Kron. Zwischen solchen beyden Printzen riß gar bald Zwietracht und Ehr-Neid ein; daher Ist sich vonsammen thaten und jedweder 'stjue besondre Hofstat aufrichtete, Einer zu Meyland, der Andre zu Pavia. An bey-®e^en ward von den heuchlenden Hof-ichrantzen das glimmende Feuer so aufgeblasen, daß endlich eine liechte Flamme davon auffuhr und der Handel zu einem vstmbarem Kriege ausbrach. Printz Gundebert machte den Anfang und trachtete seinen Brüdern Garihaldum Md Gewalt vom Thron zu stürtzen; darum bemühete er sich auf Einrähtigkeit anbaldi, Hertzogs von Tourin, Grimo-ì um, den Hertzog von Benevento, wel-Set Gin er Tapferkeit halben unter den °u>^ wollte ihn unter sein Hof-Gesinde auf- èew ®rlin nehmen mit Versprechung aller Königli-chen Gnaden, sofern er Ihm mit gleicher Treu würde dienen. , . ümiif0 Unulphus war in die S. Michaelis wird au* Kirche geflohen, und wol vergnügt, daß 606 ^ er nur seinen Hals davon brächte, erlangte sienft nicht allein Versicherung seines Lebens, atw&°tilL sondern auch ein grosses Lob vom Könige, der ihm gleichfalls alle seine ^•Phus »»d bet jMt mtin, Wn lieber ihrem fertI iu àb-u. weder °uderswi, ig‘ •» UuPus be- ì°ubl die àrche; «g!ar iikhiw ; .sich mi-» inut i>n, Wie» »uf. 'm ®iiter wieder schenckte samt einem rühmlichen Attestat. Solche Beliebung findt der Tugend-Glantz gemeinlich auch bey den Feinden. Nach diesem redete diesen beyden Treu-Spiegeln König Grimoalclus gar sreund-^ch zu und fragte, warum sie doch lieber mit dem flüchtigem Partharito im Exilio 1° herum terminiren wollten, als bey ihm an seiner Königlichen Hofstat zu Pavia bleiben? Ihre Antwort war: Daß ob 'hnen zwar vom Könige grosse Gnade widerführe, dennoch gleichwol ihnen der Vod vor ihres Herrn-Augen viel süsser "nd angenehmer seyn sollte, als anderswo das allerdelicateste Lust- und Herrn-Leben. Eine so ziemlich-freye Rede nahm gleichwol der König nicht ungnädig aus, verwunderte sich vielmehr ihrer seltenen Treu und Beständigkeit, und erlaubte ihnen, daß ße hinziehen mögten zum Phartharito, auch mit sich nehmen, was ihnen beliebte. « x>ch habe oben bey dem Anfänge dieses Capittels gemeldet, König Grimoalclus Yabe denen Friaulern und auch theils Kramern den Lupum zum Hertzog gege-,’en ’ für solche Erhöhung danckte Lupus 'ih30^ Gott dem Herrn als auch diesem 'lomge mit der Zeit ziemlich schlecht, àem, indem er nachmals mit einem |WH« in die Insel Grado ging, und ncht allein die Stadt plünderte, sondern hie Schätze der Kirchen zu Aglar fu V hinwegführte (so im Jahr 662 ^Ichehen) ; diesem, indem er unterdessen aß Grimoalclus zu Pavia Hof hielt, und inì* '^c Vermutung erregte, als ob er Frtaul nicht wieder kommen würde, ber denselben sich empörte. Hiedurch kam Crain sowol als Friaul ermal in grosses Elend. Denn Grimo-t Jis wollte ungern zwischen seinen Un-hnJ • àen innerlichen Krieg stifften, um reitzte er den Cacannum oder Kö-: 8 rer ^löarett, daß er den Lupum mögte -^s^Schrancken treiben. Der Cacanus & 17,id‘ Uaul. Diacon, lib. 5, cap. I. fol. 28. seq. n* Rer. Boicar. lib. 4. fol. 122. seqq. ließ sich nicht lange vergeblich bitten, führte ein Heer durch die Iulianische Alpen biß an den Fluß Wipach; da ihm Lupus mit seinen Friaulischen Völckern entgegen kam, und in dreyen Tagen drey-mal mit dem Cacanno traff, auch allemal siegele, und den Awaren eine grosse Niederlage zufügte. Aber am vierdten Tage, da es recht zum Haupt-Treffen kam, ward er in die Flucht geschlagen und Selber mit aufgerieben &L Die Lon-gobarder, welche vom Schwert noch übrig geblieben, flohen in die nechstgelegene feste Schlösser und sammelten ihre Ueberbleib-sel allgemach wieder zusammen; indem die Avaren Geld und Gut sammelten, und durch das gantze Friaul mit Raub und Brand graffirten. Da sähe Grimoalclus, was er für einen Fehler begangen, indem er einen Wolff zu bändigen, viel tausend Tiger und Bären ins Land gelassen; denn die Avaren begehrten aus dem eingenommenen Friaul nicht wieder zu weichen, und gaben ein Beyspiel zu schauen, wie gefährlich esseg, einen benachbarten und mächtigen Erbfeind um Conjunctton zu ersuchen. Also fand sich Grimoalclus genöthigt, sie mit Waffen zu bereden, daß sie wieder hinausziehen müssten, und führte die Longo-barder, derer er sonst gern verschont hette, wieder die Hunnen zu Felde. Die Avaren waren ihmzustarck, hingegen er ihnen zu klug und listig. Er zeigte den Legaten der Avaren seine Böl-cker nicht auf ein Mal, sondern ließ nach und nach die Truppen und Regimenter vorüber marschiren, und zwar manche Truppen mehr als ein Mal, doch mit Veränderung der Kleider, also, daß die Avaren es für ein großmächtiges Kriegsheer ansahen. Wodurch er dem Cacano eine Nasen gedrehet und solchen Schrecken eingejagt, daß derselbe zum Abmarsch blasen lassen, und nach Pannonien sich zurück gewendet. Welches um das Jahr ! 664 passirt ist. 6) Paul Diacon, lib. 5. c. 18. iöirb mm beit Avare» g chlagm und cridfia« zeit. Kriegs List Qrimoaldi bi' Avaren vi der aus tritt Lande v-gzu ' bring'». Warnefrieü will Hertzog über Frioul und 6tain stq«. Kommt um. Hatzog Sedar. Stoffen Ge» mittS-Art. ®fls VIII. Eapittck. Bon denen Hertzogen Warnefried, Wectar, Landaris, Ans-fried, Ado, Ferdulph, Corbulo, Pemo, und etlichen denckwürdigen Begebenheiten unter damaligen Longobardischen Königen. Arnesiied will Heràog über Miaul und djjrain fein. Dessen Gemüts-Art. König Grimoaldus überwindt die Branchen mit Fist. Manchen vertrinchen ihren Sieg. Helden-That Hertrog Wectars. Wird von den Slaven vergottet. Schreckt sie durch seinen bloßen Anblich in die Macht. Stirbt. Hertrog Fandaris. Hertrog Kodoald. Partharitus wird durch eine nnbehandte Stimme nach Italien Zum Scepter berufen. Ansfridus reifst das Hertrogthum an fick. Hertrog Kodoald wird vertagt. Ansfridus wird geblendet und ins Elend verjagt. Ado wird Hertrog. Kack ihm Ferdulphus. Welcher aus Kuhm-Sucht die Slaven ins Fand locket, aber darüber erschlagen wird. Hertrog Corbulus wird der Augen beraubt- Hertrog Pemo. Schlägt die Slaven. Wird wegen Einhercherung Callisti dess Hertrog-thums entsetrt. Wann die Krainer fich der Fongobardischen Herrschaßt entrogen. Warum Ratichis nicht mit unter die Hertrogen in Grain gerehlet wird. Ratichis marschirt in Eram und verheert dasselbe. Kommt in Febens-Gesahr daselbst. Megiseri Unrichtighrit. i achdem Hertzog Lupus im Tres- allpie bald ein Beyspiel einführen wollen. Es hatte der König von Franckreich mn diese Zeit, nemlich ungefähr ums Jahr 666, ein Kriegsheer in Welsch' land geschickt, den König Grimoaldum heimzusuchen, welchem aus selbigem Feldzuge frische Lorbeer-Zweige hervorsprosse-teu. Er trachtete auch diese seine Gegenstreiter, gleichwie vorhin die Avaren, mehr mit List als Waffen zu überwinden ; ließ in seinem Lager Speise und Tranck voll-anfschaffen, mancherlei) Gerichte und guten Wein auftragen, stellete sich hernach flüchtig und entwich. Da nun die Fransten hinzu kamen und solchen Vorrath an- traffen, gedachten sie, dasGlück hette sie, als die Ueberwinder, zum Banguet geladen, und deß Longobarders Traetementen ihnen geschenckt; erzeigten sich demnach fröllig da- M feit nmgekommen (dem ohne ^Zweifel das geraubte Kirchen-Gut sein Blut geraubt), wollte sich sein Sohn der Nachfolge im Regiment anmaffen, und eroberte mit Hülffe der Slaven ans Kärndten, Japydien und Histerreich, Opitergium oder Oderzo. Aber die Longobarder kamen darüber zu und thaten mit ihm bet) der Stadt No-maso ein Treffen, welches ihn tödlich traff, sintemal er in selbiger Schlacht samt der Wahlstat auch sein Leben verspielte. Seine Stelle ward durch den Wectar, welcher von Vizenza bürtig, ersetzt. Dieser war ein sanfftmütiger und friedliebender Herr, so lang man ihn mit frieden ließ; wer ihm eber viel reitzen f Äüniä ,d„» Gru»?®;. Ubkv»«'°^ °i- Ef mit bst- ,............ , ....................... v... „ bei), fingen einen Füllerey-Krieg an, und uctii, wollte, der fand an ihm kein Lamm mehr, « soffen einander so frisch auf die Haut, daß ih«» sondern einen rechten Leuen. Dessen wir s der Wein ihr Meister ward, und sie gar starck SL H^n-Lhar SttDoabe,, ifottet. a6«n der- Z''L H>9 ^«boolb. berauschte. Indem sie nun in grösser Sicherheit, wie volle Säue da liegen und schnarchen, fommt Grimoaldus ihnen M Mitternacht über den Hals, und weckt sie so blutig auf, daß die Meisten nim-Uler wieder erwachen. Unterdessen die Francken und Longo-barder also miteinander stritten, hatte sich der Friaulisch-Erainerische Hertzog Wectar ellends nach Pavia aufgemacht; ob er allein nur oder von etlichen Hülff-Völckern begleitet dahin geritten, istunbewust. Solche seine Abwesenheit nahmen die Selaven in Acht, fielen in Friaul, und lagerten sich nn dem Ort, welcher Braxas hieß, allwo nachmals Cividal d’ Austria, wie Palladius Nnmeynt, erbauet worden. Ungefähr war Hertzog Wectar vorigen Tags zuruck gelangt; und nachdem er diesen Einsall der Sclaven vernommen, begab er sich am folgenden Morgen allein mit fünff und Zwantzig Männern hervor ins Feld. Als chn die Sclaven mit so wenig Leuten lsnrmen sahen, fingen sie an mit grossem Gelächter zu schreyen: „Schau! da kommt der Patriarch mit der Klerisey aufgezogen!" Hieraus entdeckte er mit Abziehung deß Helms das Haupt, daß ihn dìe Feinde kunnten sehen. Weil sie ihn uun an seiner kalen Glätze gleich ernannten, geriethen sie gähling in solchen schrecken, daß sie nach entstandenem Ge-schreh: Wectaris ist da! alsofort sich °uf die Flucht begaben. Er setzte ihnen •,?*' und erschlug Ihrer so viel, daß aus lunfftausend kaum etliche Wenige durch ungebahnte Wege entrannen. Es scheint aber, daß diese Slaven nicht usCrain, sondern aus Liburnia und Istria ^U>est, oder aus Kärndten, welche den Lon-gooardern nicht unterthänig waren. Dieser Hertzog Wectar, dessen blosse egenwart die Feinde so plötzlich zur slüch-: 9£u Absentirung genöthigt, ist endlich 0^ zu Friaul in gutem Frieden -Mchlaffeit, und Laudaris hernach zur ^ttzoglichen Würde erhaben. Welcher ae» - stzoglichen Stand aber gleichsam nur rJ1'U!r uud nachdem er kaum ein Iährlein V ' unter die Erde gemusst, a.,; ch ihm kam Rodoaldus Anno 674 s « ^rtzoglichen Stuhl zu sitzen, nnrf, sw>Hen endlicher Versagung wir her-Müss .ng thunwerden. Denn jetzo neu wir uns wiederum nach dem Grimoaldo und Partharito ein wenig umschauen. König Grimoaldus machte endlich Frie den und eine Bündniß mit den Francken; weßwegen Partharitus, besorgend, er dörffte von den Francken zum Versöhn-Opffer übergeben werden, schlüssig ward, in Britannien zu ziehen. Er war auch schon ^p‘l!tl!ariiiUS zu Schiffe gestiegen, und das Schiff ab- *,* uà gefahren, als ein unbekandter Mann dem foubte User zulieff, mit lauter Stimme fragte, ®"alien Ob Partharitus mit dem Schiffe fort- zum Scept-r segelte? Und als die Schiffleute „Ja" draus berufsm. antworteten, sagte er: „Ermahnt ihn, daß er wiederkehre in sein Vaterland! Grimoaldus ist todt!" Dieser Stimme folgte er mit sröligem Mut und eilte nach Italien. Da er die ihm entgegen lauffende fürnehme Befehl Haber und andre Longobarda: in grösser Menge zu seiner Ausnehmung bereit fand und erfuhr, daß Grimoaldus schon neun Tage kalt wäre. Wer aber der Manu gewest, der ihn von der Britannischen Reise zuruck geruffen, kunnte man nicht erfahren. a) Daher hat man solchen Ruff für übernatürlich geachtet. Vermutlichst hat sich solche seine Wiederkehr nach Welschland begeben, als man geschrieben 669. In Friaul, Iapydia und einem Theil Pannoniens regierte annoch Rodoaldus und führte auch das Regiments-Steuer noch länger biß ins 694ste Jahr; da Ansfridus in seiner Abwesenheit unver- Ansfridiu sehns die Stadt Friaul überrumpelte und ^ogt^um sich Hertzog titulirte. Rodoaldus siohe an sia,, in Histerreich, fuhr von dannen zu Was- Hertzog ser nach Ravena und Pavia, und klagte Rodoaw wird daselbst dem Longobardischen Könige öma31' Chuniberto den erlittenen Gewalt. Weil es indessen dem Ansfriedo so gelungen war, gedachte er noch höher hin aus, und hielte den hertzoglichen Stand nunmehr nur für eine Stuffe zum Königlichen Thron. Der Fürsten-Hut kam ihm zu schlecht für, er wünschete dafür eine Kron, und begab sich deßwegen gen Verona. Wie aber nicht selten die Ehrsucht, indem sie immer höher trachtet, mit dem Kopff zuletzt hart anstosst; also bekam auch Ansfridus mitten in sei nen hohen Gedancken einen hefftigen a) P. Diacon, de Keb, gestis Longobard, lib. 5. Ansfridus wird geblen-toet und ins Elend verjagt Ado wird Hertzog. Nach ihm Ferdulphus. Welcher aus Ruhm-Sucht die Sclaven ins Land locket; Aber drilber erschlagen wird. Hertzog Corbulug. Wird der Augen beraubt. Hertzog Perno. Schläge die Sclaven. Stoß, der ihn aus der Herrlichkeit in groffen Jammer und aus dem Glantz in die Asche deß Elendes stieß. Denn er ward zu Verona ergriffen, entäugt, und ins Exilium getrieben. Hierauf stellte König Chunibertus Adonem, deß Rodoalds Brüdern, dem Her-tzogthum Friaul und Japydien vor, und gab ihm den Titel eines Conservatoris. Der lebte aber nur ein Jahr und siebenMonuten. Nach feinem Tode erlangte von ermeld-tem Könige Chuniberto das Hertzogthum ein Genueser, Namens Ferdulphus, ein falscher und stoltzer Mensch, noch in dem-felbigen 694 Jahr, darinn Ado war verblichen. Dieser erforderte heimlich die Slaven ins Land aus eitlem Hochmut; auf daß er an ihnen einen Ruhm der Tapferkeit erwerben mögte, wann sie wiederum durch ihn zum Lande hinaus geschlagen würden. Aber solcher Hochmut stürtzte ihn und die, welchen er gewinckt hatte, daß ihr Untergang ihn sollte berühmt machen, und er über sie triumphiren könnte, wurden Meister, und vertilgten ihn samt seiner gantzen Armee; allen groffen Herren zur Warnung, daß man durch Kriegs-Tapferkeit eine Glori zu erobern, keinen Feind ihm felbsten zu- und in fein Land ziehen, sondern vielmehr fein Pferd an deß Feindes Zaun binden müste. Hievon wird unter den Jahr-Geschichten deß XIV. Buchs ein Mehrers gedacht werden. Nachdem Ferdulphus also feinem Untergänge selber nachgegangen, und feinen Tod eingeladen, bekleidete feine Stelle Corbulus (ober Corvolus.) Der aber gar nicht lange in solcher Würde bestanden, weil er den Longobardifchen König Aripertum erzör-nete. Der ihm hierauf die Augen aus dem Kopff reisfen ließ. Von dem an er in Schmach und Verachtung fein übriges Leben hat vollenden müssen. Sein Abgang ward ersetzt durch den Pemonem ungefähr ums Jahr 706. Welcher glück- und löblich regierte biß ins Jahr 718; da ihm die einbrechende Sclaven tapfer Stoffe abgenöthigt haben; an-gemerckt, er sie dreymal nacheinander geschlagen. Nach der Zeit regierte er noch eine ziemliche Zeit bis ins Jahr 735. Da sein Glück einen harten Stoß bekam. Callistus der Patriarch von Aglar erachtete die Stabt Friaul bequem für feinen Sitz wegen deß ansehnlichen Adels und grösser Bürgerschafft daselbst; darum trieb er Amatorem, den Bischofs zu Friaul, mit Gewalt heraus, und nahm fein Haus ein. Das bangte dem Hertzog Pemmon eine groffeUnbilligkeit zu sehn (wie es auch war), darum hielt er mit den Longobardern zuvorderst einen Raht, ließ hierauf nach ein-hälligem Beschluß den Callistum auf ein Kastell am Meer führen, Willens, ihn daselbst ins Meer zu stürtzen. Aber er verwandelte endlich die Lebens-Straffe in ein bloffes Gesängniß, darinn man dem Patriarchen ziemlich schmahl anrichtete. Darüber fiel aber Hertzog Pemmon beym Könige Luitprando, welcher von dem Callisto gar viel hielt, in so groffe Ungnade, daß er von demselben vom Hertzogthum ver-stoffen und fein Sohn Rachisis (oder Ratichis) an feine Stelle gefetzt ward. Pemmon retirirte sich hierauf in der Flucht zu den Sclaven. doch bat ihn fein Sohn Ratichis beym Könige wieder ein, daß er Gnade erlangte. Es lässt sich ansehn, als ob um diese Zeit, nemlich ungefähr ums Jahr Christi 735, die Crainer sich der Longobardifchen Ober-Herrschafft güntzlich entzogen; in Betrachtung, daß Diaconus meldet, dasjenige Stück Pannoniens, welches biß gen Celeja (oder Cilly) reicht, fey unter dem Obgebiet der Longobarder gewest biß an die Zeit deß Hertzogs Ratichis ; ingleichen, daß er auch anderswo sagt, Ratichis habe, sobald er zur Hertzoglichen Regierung über Friaul erhoben worden, wider die Crainer die Waffen ergriffen. Aus solcher Ursach werden wir bewogen, diesen Ratichis von den Hertzogen in Crain auszuschlieffen, und feinen Vater Pemmon für den letzten Hertzog zu halten, so aus dem Friaulifchem Hause feinen hertzoglichen Herrfchafft-Stab auch über Iapydia und einen Theil von Crain ausgeftreckt Habe.-Denn ums Jahr 735 ist Hertzog Ratichis mit feinen Völckern aus Frtaul in Crain, welches Diaconus Slavorum patriam nennet, weil es damals von den Slaven starck und am häuffigsten bewohnet wart), gegangen, hat daselbst eine grosie Menge selbiger Nation nidergehauen, und das Land Crain weit und breit verwüstet. Doch treffen solches die Crainer darum nicht gar ungerochen paffiren, sonder» fielen ihn an, ehe denn er es vermutete, hetten ihm auch beynahe das Liecht ausgelescht, wenn er nicht feines Waffenträgers Streitkolben ergriffen, und heit Wird ®inte*ta*| Callist» » yertzoz-chunis enlsetzi- W°n--di-Lramer n öer arf- b-rdE Herrscht entzog»- ffiavtt» ni*t$ unter W yertz09» in gezehlel ßaticbi® marsch'lj bafOb Komani 2:bc'8’ Gcfahk- auf ihn andringenden Slaven damit erschlagen hette. Ob man nun keine ausdrückliche Nachricht haben kann, ob damals die (Stainer don der Longobardischen Herrschafft sich abgerissen, und einen besondren Hertzog für sich gewählt haben, giebt doch fetzt-gedachter feindlicher Einbruch Ratichis eine flarcke Vermutung, daß sie damals von derselben müssen ab- und unter deß benachbarten Fürstens Boruth Schutz getreten sehn, welcher über Kärndten als Hertzog herrschte, und auch ein Stück von Crain mit unter sich hatte. In Betrachtung dessen werden wir auch künfftig hiernach die Regierungs-Jahre der folgenden Erainerischen Hertzogen richten, und uns von dem verführten Megisero hiebei nicht verführen lassen, der in solcher Jahr-Zahl gantz irrig ist. Gleichwie auch dieses nicht glaublich scheint, daß er schreibt, Chitomarus, Hertzog in Kärndten und Crain, habe mit Rachise, dem Hertzog von Friaul, in dem Clagenfnrter-Gefilde eine Schlacht gehalten; sintemal er solches mit keinem andren Gezeugen, ; als dem Salasso, begründen kann, auch überdas, welches das Meiste ist, solches ! wider die Zeit-Rechnung laufft; ange-merckt, Hertzog Chitomarus ums Jahr 740, da dieses Treffen Megiseri Rechnung nach soll geschehn sein, annoch kaum Augen, geschweige denn einen Gebiet-Stab gehabt. Megiseri Unrichtigkeit. Das IX. Von denen Hertzogen Borutlio, Carasto, Chetimaro. Dertrog Boruth kreibk die Hunnen wieder aus dem lande. Am diefe M ist 0leuratus hingerichtet. Wrndten und Crain erwählt den König in MrattrKretch Kchulrherrn. Tod ^Hertrogs Boruth. Hertrogs Carasti hurtee Regierung. Chitomarus wird Hertrog. Mührt in ö^rairt die christliche Rkiigion ein. A al-dungus Wird Hertrog. Unterschiedliche Mepungen Velzeri, Bollandi, und D. Sehönlebens von der Zeit des Zuges Thassillonis nach Kärndten und Crain. Hertrog Valdungus stirbt. Thassilo muss ins Kloster. Inguon wird Hertrog En Kärndten, und Ericus in Crain. Crain bekommt Marchgrasen. Carolus M. hiacht Kärndten rum Ertrkertroglhum. Wie Hertrog Inguon den Adel rum EÜnstenthum bewogen. Hertrog oder Marchgras Erych erobert einen gewaltigen Rnub und Jchatr von den Hunnen. Was Ringus eigendlich bedeute. König Epinus holt das übrige der Hunnischen Jchätre vollends hinweg. Überaus reiche Seute von den Hunnen. Von dem Tode Hertrog Inguonis. Hertrog Erych über-ttindt abermal die Hunnen. Mepeid der Hunnen in der Religion. Marchgras Ger°Jd und Erych streiten wider sie. Gerold kommt um. Erych siegt. Wird E Hinterlist gesangen und erwürgt. Cadeloch wird Hertrog über Mriaul und E/ain. Wie damals das Regiment disponirt gewesen. Grentr- und Marchgrasen. ^>ie lange Cadolochus Marchgras gewest. Cadoloc.hus reucht wider die Vene-üaner mit ru Melde. Wie auch wider den Hertrog Jpdevit. Hertrog Balde- Hertzog Boruth. rieh Kommt zur Regierung. Schlügt den Rebellen Lgndevit. Was zu der Zeit durch Dalmatien verstanden worden. Der Lgndevit nimt ein Stück von d^rain ein. Hertzog Balderich kiW den Lgndevit ferner bekriegen. Praesentirt dem Hegfer einen Orgelnmacker. Hertzog Balderich verfäumt die Gegenwehr und Defension defls Ober-Pannoniens. Wird darum feines Hertzogthums entfetzt Die March gegen Mittag wird unter vier Marchgrafen vertkeilt. J. Lueii Bericht von dem weitern Jegriß damaliger March -Friaul. Was für Hertzogen gleich nach dem Balderich gewest, ist unbekannt. Graf Bryno fällt vom Kegfer Ludwig ab zu dem Hertzog der Julgarn. Wird fammi dem Bulgarischen Hertzog gefchl agen. Wird xardonirt und ihm ein Theil von Sieger, Kärndten und Grain famt der Windifcben March untergeben. Zieret das Land mit Gebäuen. Haut viel Kirchen. Wann d^ratn ein Grentz-Land Germaniens worden. Das Jahr, darinn Carolomannus Hertzog in Kärndten und chrain worden, ist etwas ungewifs. Wird heg feinem Vätern verläumdet. Verantwortet fwh, und kommt wieder in väterliche Huld. Wird abermal begm Vater angegeben. Welcher ihn verderben will. And feinen General durch milde Verheißung corrumpirt. Er kommt felber zum Vater und widerlegt die Verläumdungen. Kommt wieder in Gnaden. Sein Verrätker mufs stieben. Rastices, Hertzog in Mähren, nimmt ein Schlofs in der Ost-March weg. Wird vom Könige belagert, und mufs Gnade fluchen. Incht feinen Egd. Rebellion Pnntzens Ludwigs wider feinen Vater König Ludwig. Hertzog Carolomannus kommt in Lebens-Gefahr. Hertzog Carolomanni nachmalige Victorien wider den Rasticen. Hertzog Carolomannus läßt stch mit Praefenten bethören. Königs Ludwigs Söhne theilen nach feinem Tode unter stch fein Reich. Hertzog Carolomannus wird König von Jagern und Italien. Kehrt wieder nach Hegern mit einer fchlimmen Jefchaßenheit der Lungen. Schenckt feinen Hrudern einen Theil von Austrasten. Etliche Italiänifche Grafen überfallen Ront, und den Papst famt der Elenfeg unter dem ertichtetem Kamen Carolomanni. Papst Johannes begrüßt Carolomannum vergeblich um Hülfe. tir verlassen nunmehr die Her- ' ^tzogen von Friaul, als welche ! unser Crain nach deß Friau-,tischen Hertzogs Pemmonis Re-1| gierung für seine Hertzogen Zweiter nicht erkennt, und wenden uns hiernechst zu denen Hertzogen, welche den König > der Francken zum Schutzherrn gehabt, auch von solches Königs wegen, kräfstigen Beystand aus Bayern genossen. Unter solchen ist Hertzog Boruth in Kärndten der Erste. Denn ob dieser vorhin allbereit einiges Stück von Crain besessen, scheinet doch aus der Ursach, so zuletzt im vorigem Capittel gesetzt worden, daß auch das übrige Crain den Friaulisch-Longobardischen Zaum zerrissen und sich unter Hertzogs Boruthi Gebiet begeben habe. Hertzog Rachisis hat zwar bald hernach, nemlich im Jahr 743, das Longobardische Reich eingenommen, und die Kron empfangen, hingegen dem Anseimo, seines Brüdern Astolphi, Gemah-linn, der Giseltrud, ihrem Brüdern im folgendem Jahr das Hertzogthum Friaul gegeben ; hat er doch die Crainer weiter nicht angreiffen, noch mit Gewalt überziehen dörffen, weil damals der Glantz des Fränckisch-Französischen Schwerts ihm ent- Alibi dir Mt aus b"» Landr. 5* dich b ist ^uratng ^SMchtrt. Erudir» *• Crain Ml den Sotti '9 von Andrei* D>d Mwti H Re. *®9. Z>-'- I«M >. Af'n die setzlich fiel, und das Seiniqe in der Scheiden hielt. , An diesem Hertzog, verbrannten auch die Hunnen im Jahr 746 ihre Raub-Klauen. Denn als sie Kärndten und Crain mit grösser Heers-Krafft überzogen, er aber sich ihnen zu schwach befand, setzte er seine Zuflucht zu den Bayern, welche chm auch Hülffe leisteten, daß er diese tvilde Thiere wieder verjagen kunnte. Indem er aber persönlich nach Beyern geigen, selbigen Hertzog um Beystand zu begrüssen, hat vermutlich der Hunnische Cacannus den Pleuraturn samt seiner gangst Famili so jämmerlich hinrichten lassen, tote oben im V. Capittel ausführlich krzehlt worden. Nach solcher Austreibung der Hunnen hsch aus Einrahten deß Hauses Bayern meser Hertzog Franckreichs Protection gelacht, unter welchem mächtigem Schilde dhn so leicht hernach Niemand durffte nntasten. Hingegen versicherte sich Franck-^erch seiner Treu durch Annehmung ge-tofffer Geisseln, als nemlich seines leibuchen Sohns Carasti und seines Bru-Sohns Chetirnari ; welche Hertzog 'àruth nach Bayern schickte, allda sie im christlichen Glauben unterrichtet worden. Im Jahr 750 oder in folgendem un-äesähr muß Hertzog Boruthus verschieden ietN; Denn als man 751 gezehlt, hat i^Pinus, König in Frankreich, den ^ohn des verstorbenen Borut hi, Carasturn, Ktot Hertzog eingesetzt. Welcher aber bey Wertem so lange nicht das Regiment ge-pchrt, als sein Vater, sondern im Jahr ^o4 daflelbe sammt dem Leben abgelegt. Also ward hierauf Printz Chetiinarus Bayern beruffen ; welcher, wie vorhin JA. J- Capittel gemeldet worden, den ^refler Majoranurn mit sich genommen; /3 derselbige das Volck im christlichen Trauben unterrichten mögte. And hat sich dieser Hertzog die Pflan-christlicher Religion in Kärndten Crain einen Ernst seyn lassen ; wie-er die Fürnehmsten nicht gewinnen «?e, als welche in ihrem blinden Hei-hpt. gantz verstockt und hartnäckigt .^ I^len. Daher auch die Kärndter s n Gramer nach dem Tode Chetirnari fotf° ^ler vom Glauben wieder abge-77Att' ^blcher entweder Anno 769 oder "0 verblichen. An seine Stelle ist Valdungus gekommen; welchen Etliche sonst Walchunurn heiffen, und der Adelzreiter auch Vatinium nennet. Ob er unmittelbar und gleich alsofort nach tödtlichem Abgange Chetirnari ans Regiment getreten, oder allererst etliche Jahre hernach, davon giebt es keine Nachricht. Einige vermuthen, der Adel habe, als Chetiinarus verblichen, sich der Bayerischen Protection unterziehen, und keinen presentirten Hertzog mehr von den Bayern annehmen wollen, oder so er je diesen annoch minderjährigen Valdun-gum angenommen, desto kühner wider die christliche Lehrer bey solcher Minderjährigkeit deß neuen Hertzogs eine Verfolgung angesponnen, und dieselbe ins Elend verjagt, biß Valdungus nach erreichtem männlichem Alter, auf den Beystand der Hertzogen von Bayern sich verlassend, wiedrum andre Glaubens-Lehrer vom heiligen Bischofs Vigilio verschrieben. Megiserus will, es sey Printz Theodo ums Jahr 771 den Kärndtern, als er schon ein wehrhaffter Fürst war, zum Hertzog gesetzt, und macht unterschiedliche Orationes daher, welches aber der Schönleben für ein Geticht achtet ; weil zwar nicht unglaublich, daß Thassilo Kärndten seiner Herrschafft unterworffen habe, aber ohne Waffen, und vielmehr durch Huldigung, dazu nicht so sehr in seinem, als deß Königs von Franckreich Namen, welcher dem Hause Bayern die Ober-Anf-sicht über Kärndten und Crain anvertraut hatte. Eines Feldzuges Thassilonis nach Kärndten gedruckt sonst auch Velserus, und zwar mit diesen Worten: Domestici annales, Carantanos a Thassilone victos atque subactos, memorant : rem tantam (nam ea ingens fuit Boicae potentiae accessio) verbo strictim significasse satis habentes. Valtuncum, quem Bojis volentibus regnasse, Virgilii amicitia ostendit, prius obiisse, in dubium apud me quidem non venit. Dem aber Bollandus widerspricht mit diesen Gegen-Worten: Nobis & dubia haec Thassilonis expeditio & longius prorogata Walcunoni vita videtur. a) Dem Bollando wird hingegen vom Schönleben eines Theils widersprochen, welcher schreibt, es sey an solcher Expedition (oder Feldzuge) gar nicht zu zwei- —----------- o) Bolland. 5. Febr. ad Vit. 8. Domitian. Vftldnn rue rotrb Hertzoz. Interi dp*» ihr Mey- tungcn f etzeri, Soltandi, mb D. Zchsnlàns job btt 3eit deß Z-zc» Thassiloais t i d) fiürnb* reu nnb lrain. fein ; weil derselben auch der alte Wienerische Chronographus (wovon der Adelz-reiter das Original gesehn), gedencke: aber was den Tods Fall Walcunonis (oder Valdungi) betrifft, daß nemlich derselbe vor dem Feldzuge Thassilonis sollte geschehen seyn, daran zweifle Bollandus billig, und schätze sich darinn Velserus gewiß ohne Gewißheit; weil zwischen dem Regiment Carasti und Valdungi (oder Walcunonis) dem Chetimaro mehr Re-giernngs-Jahre zngelegt werden muffen, wann er solches Alles, was er bet) der Religions-Einführung gethan, vollziehen sollen; hernach müsste man nach seinem Tode wiederum etliche Jahre rechnen, darum die vertriebene Priester exulirt haben; daß also Valdungus nicht allein vor dem 772 Jahr nicht gestorben, sondern auch kaum nnnoch zur Regierung gelangt, oder je gewiß minderjährig vom Vater (wann er anderst Chitomari Sohn gewest, wie Megiserus will) unter der Vormünder Direction hinterlassen set), solchem nach den Haß des Adels gegen die Priester diffimnliren müssen; welches dann vielleicht die Ursach möge gewesen sein, daß Thassilo, der Hertzog in Bayern, einen Zug nach Kärndten fürgenommen, und sowol die Crainer als Kärndter gezwungen, ihm den Eyd der Treu zu leisten; er möge vielleicht auch wol sich der Bot-mäffigkeit haben entziehn wollen mit An-nehmnng eines Königlichen Titels, indem er gesehn, daß Frankreich in einheimischen Krieg verwickelt, der junge Hertzog in Kärndten aber nach eines Andren Gefallen regiert würde, und durch eine benachbarte Gewalt leichtlich unterdrückt werden könnte. Allein weil solches dieser Anthor doch nur Alles auf Mnthmas-sung stellet, ist es der Mühe nicht werth, mehr Worte darüber zu verlieren. Zumal, weil diese letzte Mntmassung seiner kurtz zuvor vermeldeten, nemlich daß Thassilo ohne Waffen oder Streit Kärndten und Crain von wegen deß Königs in Frankreich eingenommen, abermal widerspricht. Und wann Valdungus gleichwol Hertzog geblieben, wie kann er dann nach der letzten Mntmassung vom Thassilone unterdrückt seyn? Daß er keines Wegs unterdrückt, sondern vielmehr von dem Thassilone, als einem vom Könige in Frankreich hiezu gevollmächtigtem Statthalter und Ober-Aufseher eingesetzt und !j bestetigt seyn müsse, weil dieser Hertzog Valdungus noch 15 Jahre hernach im Regiment gesessen, und die christliche Re ligion durch Vermehrung der Priester in Crain mit sonderbarem Eyfer befördert hat. Wann derselbe aber eigendlich der Welt entrückt und verewigt sey, kann man nicht wissen. Etliche nteynen, es sey kurtz vor deß heiligen Bischoffs Virgili!, Etliche, daß es nach seinem Ende geschehn. Was aber Thassilonem angeht, so hat derselbe nachmals seinen tapfren und Hoheit Mut gar zu hoch steigen lassen, auch dem gewaltigen Könige Carolo, welcher nachmals der erste Tentsche Keyser worden, rebellirt, und mit den Hunnen einen Bund wider ihn gemacht. Deßwegen er nach Ingelheim citirt worden, auch daselbst erschienen, und durch eine fußfällige threnende Ren-Bezengnng von gedachtem Monarchen die Lebens-Gnade erlangt, jedoch sich seines Regiments verzeihen, und in ein Kloster begeben müssen. Wie-wol Etliche nteynen, er sey freywillig drein gegangen. Hernach ist Carolus auf Regensburg gezogen, allda er seines Reichs Grentzen biß ans Adriatische Meer hinausgesetzt, und gewisse Hertzogen verordnet. Denen Kärndtern gab er (im Jahr 788) einen Fränkischen Edelmann Namens Inguon zum Hertzog, den Erainern und Friau-lern den Ericum. Um die Zeit seynd ohne Zweifel viel Edelleute ans Bayern und Franken in Crain gezogen, welche auf hohen Hügeln Schlösser gebanet, und von dannen alle Theile der Provintz beobachten müssen; denen in folgenden Jahren noch allezeit mehr gefolget. Es ist aber besagtem Erico zu der Zeit, nur das Unter-Crain untergeben worden, nebenst Libnrnien und andren gegen Morgen ligenden Ländern, wie auch dem Hertzogthum Friaul. Es ist aber Ericas unter dem Titel eines Marchgrafen dem Lande Friaul, Histerreich und einem Theil von Crain vorgestanden, und hat sein Gebiet sich durch eben dieselbige Grentzen erstreckt, welche vorhin die Longo-bardische Hertzogen befassen, biß an Cilly. Das übrige vom Norico ward zu Kärndten gerechnet, und musste dem Inguon gehorchen, als einem Hertzog, welchen Etliche gar einen Ertz-Hertzog titnliren, wie auch der Verfasser deß Ehren-Spiegels thut, Hertzog Yaldung»9 stirbt. Tliassil° muß ins Kloster. in Mnd»"' Eric«* N> Crain. Crain be- HrolUä M, ^‘RStnb-1,11 zum iog. I? H°rtz.z 3tb?rUOn belt «l - !um Ewogen. *i9eabl^SU3 Edkute. tnbem er meldet, es habe sich Hertzog In-guon im Kriege wider die Hunnen so j tapfer gehalten, daß Keyser Carolus M. chm vor allen Reichs Fürsten, die besondre snnade gethan, und sein Fürstenthum zum Ertzhertzogthum gemacht. Allein es muß Einer hierum nicht zuviel scrupuliren, noch allzuviel Zeugen fordern; denn sonst borsite es hauptsächlich aus Megiserum ankommen, daraus es gemeldter Ehren-Spiegels-Author entliehen. , Unterdessen ist gewiß, daß dieser Inguon 1 olcsien Ehren - Titel wol verdient habe; well er nicht allein diesem Monarchen Carolo im Hunnischen Kriege, sondern auch der christlichen Kirche in Kärndten und einigem daran hasitendem Stuck von Erain grosse Dienste gethan durch ernst-uche Besördrung der christlichen Religion und Ausrottung deß Heidenthums. Wie örtlich er den im Heidenthnm sehr verstockten Adel durch den Vorzug der Vaurschafft beh einer öffentlichen Mahl-Mt tierhönt, und dadurch zum Christentum gezogen habe, ist im Siebendem Vuch ausführlich schon erzehlt worden. Es säumte aber Erych, der Hertzog (oder Marchgras) in Friaul, Unter-Crain und Liburnien rc. eben so wenig in diesem ^chrancken-Lauff tapferer Kriegs-Verrichtungen. Er sandte Wonimirum, einen ^clavonischen Herrn deß benachbarten Dsiterreichs, oder Crains, oder seinen ^tathalter aus, mit einer Armee in -Pannonien nach der Stadt Ringo zu, oahtit die vormalige Hunnische Könige P ® dem Raube gesamullete Schätze u Verwahrung gelegt hatten. Was eigendlich das Wort Ringus oder uingus bedeute, darüber scheinen zwar v ^cribenten uneinig; weil Etliche schrei-bu, Ringus fei; ein Hunnischer Fürst L west; andre, es bedeute eine Stadt der putmen. Als Sigebertus sagt, man L £en Fürsten der Avant in Panno-en beraubt. Regino setzt diese Worte: ugum, gentis Avarorum principem, &c. ß.Sp. Hyit. Adelmus nennt es „den ^e.n S)0f der Avant." Allein sie Aff unterschiedlichen Worten doch mnfe. ^uerley anzeigen, nemlich der ba» tajae Avarische Fürst sey seiner in der iceU ì0- Königlichen Hos-Sitz-Stadt, apf„7e ugus oder Ringus genannt ward, Ssttten Schätze beraubt. Lazius sagt, es sey das Städtlein oder Dorff, welches man zu seiner Zeit Guzzing genannt. Der Adelzreiter schreibt, Ringus sey gleichsam ein höltzerner Wall oder Maur gewest, mit Steinen, Erd Klöffen und Rasen ausgesüllt, schier aus gleiche Art, wie heutigs Tages unsre feste Werde gemacht werden; wiewol dieses Fortisications-Werck der Hunnen schlechter und einfältiger gewesen. a) Kurtz zu sagen, es war eine Hunnis che Stadt mit einer höltzernen Ring-maur umfangen, und zwar deß Cacanni oder Hunnischen Chans Haupt-Residentz. Dieselbe hat Wonomirus, Hertzog Erychs Feldherr, desto leichter eingenommen, weil die beyde Hunnische Fürsten Chaganus und Jugurro (wiewol ich Chaganum und Ca-canum für einerlei) halte, nemlich für den König, Jugurronem aber für einenFürsten, der mit dem rechten Cacano oder Könige um das Regiment damals gestritten) durch einheimischen Krieg einander ausgerieben hatten; und führte einen mächtigen Schatz von dannen hinweg. Welchen Hertzog Erych dem Carolo nach Aken zuschickte, dieser aber einen Theil desselben aus Rom sandte, das übrige der Kle-risey und seinen Hos-Leuten oder seiner Familie austheilte. Nach dieser Niderlage der Hunnen, soll, wie Regino berichtet, der Ungar Thudu-nus am allerersten gekommen seyn, und die H. Tauffe gesucht haben. Nachdem die Völcker Hertzog Erychs wieder abgezogen, welche er von Friaulern und Crai-nerischen Slaven, wie auch Histerreichern hatte zusammen geführt; wählten die Hunnen zu ihrem Könige den Caranum, wider welchen noch eben in demselbigen Jahr 796 König Pipinus, deß grossen Caroli Sohn, aus Italien gezogen, und das, was von Schätzen bey den Hunnen noch übrig war, vollends abgeholt, hernach damit srölig zu seinem Herrn Vater in Deutschland sich begeben. Von dem Reichthum solches durch Erycum und hernach durch den König Pipinum eroberten Hunnischen Schatzes schreibt Eginhardus also: „Wieviel Schlachten in diesem achtjährigem Kriege mit den Hunnen vorgegangen, wie viel Bluts darinn vergossen worden, bezeugt augenscheinlich das von allen Einwohnern erledigte Pannonien und der verwüstete Königliche Hof Chagani ; welcher so gar a) Adelzreit. p. L üb* 8. Num. 18. König Pipimi» holt iu8 übrige der Hunm-jchea Schätze vollends hinweg. vertilgt ist, daß man keine Spuhr einiger menschlicher Wohnung daselbst mehr findet. In diesem Kriege ist der gantze Hunnische Adel zu Bodem gangen samt rotraue «id;. aflem ihrem Ruhm der Streitbarkeit, d-n £un”tr Alles Geld, alle ihre von langer Zeit her zusammengelragene Schätze seynd weggerafft; und weiß man sich in menschlicher Gedächtniß keines einigen wider die Francken entstandenen Krieges zu erinnern, darinn sie mehr sollten bereichert und begütert worden seyn, als welche biß an diesen Krieg fast arm zu seyn schienen. Denn in dem Hunnisch-Königlichem Hofe hat sich so viel Goldes und Silbers gesunden, und man so viel kostbarer stattlicher Beute bey den Schlachten bekommen, daß man billig glaubt, die Francken haben dasjenige billig und mit Recht den Hunnen wieder abgenommen, was vorhin die Hunnen andren Völ-ckern unbillig und mit Unrecht geraubt." Bon dem Wie lange eigendlich Hertzog Inguon ingLotts5”9 gelebt, ist ungewiß; weil nur die Kärnd-terische Jahr-Geschichte und jüngere Scri-benten nebenst dem Megisero dessen gebenden. Welcher letzter vermeynt, er sey im 792 Jahr gestorben, und Cadocus (oder Cadloch) ihm im Regiment gefolgt. Allein es sihet nicht glaublich, daß Hertzog Inguon innerhalb vier Jahren so grosse Dinge verrichtet habe, wie man ihm zuschreibet. Wann aber solche Zeit seines Absterbens sollte richtig seyn, so scheinet, König Carl habe hierauf alle diese Länder Steyer, Kärndten, Crain, Histerreich, und Friaul dem Hertzog Erych einig allein, wie Palladius vermutet, anvertraut, und Kärndten damals keinen eigenen Hertzog gehabt; weil bey so starcken Feldzügen wider die Hunnen nur allein der Hertzogen von Bäyern und Friaul von den alten Scribenten unter solcher Zwi-schen-Zeit gedacht wird, und keiner Hertzogen von Kärndten. Daß Cadoloch in deß Inguons Stelle gekommen, sagen Lazius und Megiserus, aber Keiner unter den Alten; und kann man aus unterschiedlichen Umständen wol mercken, daß Hertzog Cadoloch nicht vorsondern nach dem Erych Regent über Kärndten, dazu nicht über Kärndten allein, sondern zugleich auch über Friaul geworden. Es hat aber Hertzog Erych bald einen a) Eginhard, in Vita Caroli M. neuen Lorbeerkrantz an den Hunnen er-stritten. Ein gefälletes reissendes Thier rich- „tèrmo! ditet sich, ob es gleich tödtlich wundtist, dennoch §llim6I!' bißweilen wol wieder empor, und schnappt , . w um sich. Also thaten auch die Hunnen. Sie ^mn-n in hatten mit ihrem Fürsten Thuduno die der 9i-(i9i8”' Haut nur, und nicht das Hertz mit dem heiligen Tanff-Wasier besprengen lassen, wurden beydes an Gott und dem Könige aj eydbrüchig. Wider dieselbe zoch ans im @c^lb p» Jahr 799 Gerold, der Marchgraf von Erych F1“8 Bäyern und Oesterreich, und conjungirte 1013er i;' sich mit Hertzog Erych, dem Marchgrasen von Friaul und Crain. Welche beyde Fürsten dem Feinde mutig entgegen mar-schirten, und tapfer fochten. Marchgraf (oder Hertzog) Gerold ritte t „m. mit zween allein, um die Gelegenheit der Oerter zu erspühren, ward aber samt seinen beyden Begleitern angesprengt, und nider-gemacht; obs redlicher oder meuchellistiger Weise geschehen, ist nicht kund worden. Sti)ä) ft# Erych aber erhielt gleichwol den Sieg, und kehrte mit grossem Ruhm wieder heim. . Dennoch laurte anderswo auf ihn der I^rlist t Tod. Denn die Einwohner der Stadt geja«-118,1 Tarsaticse (oder Tersacz) in Liburnia sin- ctlt,iit3 ' gen ihn mit List, und erschlugen ihn ; wie Johannes Lucius und Andre berichten, b) Welcher Lucius hieraus schliefset, Liburnia sey um selbige Zeit gleichfalls dem Könige Carolo nnterthänig gewest. Welches aber nicht vermutlich ist, sondern vielmehr dieses, daß Hertzog (und Marchgraf) Erych, nachdem er die Avarn tapfer geklopfft, mit der Armee in Liburniam gegangen, und von den Leuten der Stadt Tarsaticse in einem Ausfall, oder auch sonst durch einen versteckten Hinterhalt erhascht, und caput gemacht sey; wiewol Sigebertus ausgiebt, er sey von seinen eigenen Leuten ermordet, c) König Carl bedauerte den Fall dieser beyden Helden gar sehr; und als er in folgendem Jahr gen Rom zoch, suchte er Liburnien heim, straffte die Einwohner zu Tarsatica nach ihrem Verdienst, und setzte an Stat deß Erychs den Fri- H-rtz°g^ aulern und Erainern zu einem Landvogt oder Hertzog den Cadeloch, einen Frän- na ckischen Edelmann. Also bekam Crain mit dem neuen Jahrhundert einen neuen Hertzog, welcher zugleich auch ein Stück von Kärndten beherrschete. 1) Jch. Lucius de Dalmatia üb. 1. c. 15 c) Sigebert. in Chron, ad Ann. 800. Megiserus setzt zwar den Cadeloch gleich nach dem Jnguon, wird aber vom D. Schönleben hierinn deß Irrthums über* wiesen, wie Einer am 393 Blat seiner Annalium lesen kann. Wir wollen allhie nur die Bestellung deß Regiments dieser Länder zu Caroli M. Seiten mit wenigem anzeigen, nach Anleitung deß Authors, welcher die Kärnd* terische Conversions - Histori geschrieben, ìnie auch deß Adelmi. Ans welcher man toefa- soviel erkennt, daß ums Jahr 793 die Hertzogen daselbst denen Grafen unter* worffen gewest, welche man hernach Marchgrafen genannt, weil Alles, was in gewissen Grentzen lag, unter ihrem Gebiete stund. Ämgleichen Z weytens, daß, weil kein Author gnugsam ausgedruckt, ob dieselbe Hertzogen oder Fürsten Alle zu einer Zeit unterschiedlichen Theilen der Pro-vlntzien vorgestanden, oder nacheinander, glaublich scheinet, es haben die Hertzogen Zugleich unterschiedliche Theile der Grenzen regiert, die Grafen aber oder Marchgrafen einander succedirt. Drittens, daß solche ungenannte Hertzogen denen Grentz- oder Marckigra* 'en von Oesterreich unterworfen, und darunter auch die Hertzogen in Kärndten damals anfänglich mit begriffen gewest, llachmals aber unter der Friaulischen March. Grentz- oder Marchgrafen, so die Marti*Grentzen beschirmten, wurden gleich* Rus Hertzogen und Fürsten titulirt, hatten wiederum unter sich andre Hertzogen selbiger Land-Gegenden, welche Uemlich gewisse Theile dieser oder jener Provintz nach erblichem Recht befassen, oder auch vielleicht von wegen ihrer Amts* ^urde den hertzoglichen Titel führten. Gedachter Grentz - Hertzogen, (Grentz-pursten, Grentz-Grafen, oder Marchgra-uN) findt man um selbige Zeit deß zu ^Uoe laufenden achten Secali bey den ^crtbenten nur zween; deren Einer der -oayerfchen und Ost-Grentze vorstund, uch deßwegen der Ost-Gras oder March* W ^ften hieß; der andre bte Mit* putzen commandirte in Friaul, en Gras oder Fürst gemeinlich der -^ertzog in Friaul bey den Historicis genannt wird. beit 1a3e ich ; kann man insonder- aus obbenannten beyden Authoribus X Buch. schliefen; a) wiewol es auch an Andren nicht mangelt, die aber alle hiebet) anzuführen unvonnöthen. Dem Marchgrafen von Osten (dafür man heut Oe st er r eich spricht) hat vorhin gedachter Hertzog Inguon gehorsamt, weil derselbe gantz Kärndten biß an die Trabe commandirte (wiewol einiges Stücklein von Ober-Crain auch dazu gehörte), dem Hertzogen von Friaul aber, als dem andren Marchgrafen parirte Friaul, Histerreich, das mit* telländischeDalmatien, Liburnia, Croatien, Sclavonien, Crain, Nider-Steyer, und das Theil von Kärndten biß an die Trab. Nachdem aber Gerold und Erych gestorben, deren Jener Marchgraf gegen Osten, dieser Hertzog von Friaul gewest, hat es, wie es scheint, mit Bertheilung deß ; Regiments sich geändert, und Cadoloch, der Hertzog von Friaul, gantz Kärndten und vielleicht auch die Ober-Steyermarck unter seinen Regiments-Stab bekommen, der Marchgras aber gegen Osten allein Oesterreich behalten. Ist demnach die Würde eines Ducis limitanei, das ist, eines® rentz-Fürstens grösser gewest, als sonst eines andren Her-tzogs; obgleich die Grentz - Fürsten biß-weilcn nur Grafen genennt worden. Hernach aber ums Jahr 828 seynd die Hertzogen in selbigen Provintzien abgekommen, und ist nach Adelmi Gezeugniß die gantze March Friaul, dazu damals Dalmatien, Histerreich, Liburnien, Crcyn, Kärndten, Pannonia Savia (oder die Pan-nonische Gegend an der Sau) unter vier Grafen, oder wie man bey Andren liefet, vier Marchgrafen und Grentz-Schirmer ausgetheilt. Nach dem Hertzog und Friaulischem Marchgrafen Erych muß die Verwaltung der Marchgrafschaft Friaul Hertzog Cadoloch geführt haben von Anno 799 biß ans Jahr 819 ; in welchem er gestorben. Von dem Balderich ist kein Zweifel, daß derselbe dem verblichenem Cadolocho in der Regierung gefolgt, und darinn gesefen biß ans 828 Jahr, da er removirt worden, wie unten wird angezeit werden. Jmmassen solches bischero Vermeldetes aus dem Authore, der das Leben Ludovici Pii beschrieben, klärlich gnug erscheint: da derselbe ge* denckt, es sey die entstandene Grentz* a) Vid. Author Hist. Convers. Carantan. ap. Chean. Tom. 2. Rer. Francicar. & Adelm. in Annal. Franc, ad An. 819. Wie lange Cadolochus Marchgraf gewest. Strittigkeit der Dalmatier, Römer und Slaven auf Befehl Keysers Ludovici Pii von dem Grentz-Fürsteu selbiger Gegend, iiemCadolocho, geschlichtet worden. «-Denn solches giebt zu mercken, daß dem Hertzog der Friaulischen March damals andre Hertzogen der Dalmatier, der Sclaven und Kärndter biß an die Grentzen der Ost-Herrschafft, nemlich der Römer, gehorsamen müssen. Und daß unter einem solchen Erentz-Hertzogen (oder Marchgrasen) bißweilen viel Hertzogen gestanden, welche ein gewisses StückLandes, ja manche auch wol nur eine Stadt oder ein kleines Amt regiert haben, bezeugt ein, wiewol unbenamter Poet, so zu Caroli Magni Zeit gelebt, in diesen Bers-Worten: Variis divisa modis plebs omnis habebat . Quot pagos, tot pene Duces, b) Cadoiochus Palladius berichtet, es sey dieser Cado-jeu^t roiber ]ochus, Hertzog in Friaul und Crain, in mit zu Fà dem Kriege Königs Pipini mit den Be-netianern gleichfalls mit aufgezogen, habe die benachbarte wässerige Oerter verunsichert, auch die Venetianische Festungen und Schantzen angefeindet, und Dalmatien verheert zu der Zeit, da ihm als einem Marchgrafen oder Grentz - Hertzogen Histerreich und Liburnia unterwürffig waren. Was Megiserus aus dem Ammonio Salasso, Antonio Bonfmio, Aventino und Carolo Sigonio von dem Kriege deß Ertz-hertzogs Cadelochs (wie er diesen Grentz-Hertzog titulirt) mit den Hunnen, und Lessen Victorien wider ihren König Thalmann weitläufftig erzehlt, kann man nach Belieben im 16. Capittel deß Sechsten Buchs seiner Kärndterischen Chronic nach der Länge lesen; unsers Orts tragen wir Bedeucken, solches vorzulegen, wovon man bey den älteren Scribenten keinen Buchstaben findet. Wc auch Dieses aber, daß er wider den rebelli-6er6oq)m ien5)en Pannonischeu Hertzog mit seinen Squbcuii. Bölckern auch zu Felde gegangen, hat Grund; weil Adelmus dessen gedruckt; und wird solches unter den Geschichten deß 818 und 819 Jahrs von uns erzehlt werden. Es hat aber den Hertzog Cadoloch. als er im Jahr 819 mit der Armee aus Pannonien wiedergekommen, ein Fieber er- а) Vid. Author Vita» Ludovici Pii. б) Poeta anonym lib. I. ann. 772. griffen, und in Friaul zu Grabe gebracht. Seinen tödlichen Abgang ersetzte die Person deß Balderichs; welchen eben, da f„mmt iiir er in Kärndten seinen Einzug hielt, der fe9inntl3' Rebell LYn d e v it mit einem Kriegsheer t boi feindlich begegnete, aber ohnangesehn er |yen viel stärker, und Hertzog Balderich von eyndeoit-ihm weit übermannt war, dennoch mit verwunderlicher Tapferkeit zurückgeschlagen, und aus Kärndten verjagt. Wie es hernach demselbigen Lyndevit in Dalmatia zuletzt gleichfalls mißlungen wider den Bornam, bleibt unsren Jahr Geschichten Vorbehalten. Es hat sich aber bald hernach der Lyn-devit wiederum erholt, und nicht allein #(t schier gantz Dalmatien, wodurch, wie Johannes Lucius erinnert, damals Croa-tien verstanden worden, bezwungen, c) sondern auch Crain wie ein Blitz durch-gangen, und denjenigen Strich deffelben, „i«t welcher eben und sich zn Kärndten nahet, sai w* unter seine Botmässigkeit geworffen, auch ira:n daselbst eiligst aus einem hohen Hügel ein Kastell gebaut, darein er sich bey Kriegs-Zeiten sicher retiriren mögte; welches Kastell zwischen der Trab und Sau gestanden. Ludovicus Pius schickte wider diesen Haupt-Rebellen drey Kriegsheere; darunter auch, wie Franciscus Palladius . $»(' nicht unfüglich vermutet, Hertzog Balde- à rich mit seinen Kriegs - Bölckern, will Den Jt®, sagen, mit den Truppen seiner March-graffschafft sich befunden. Aber hierinn irret er, daß bey selbigen Läufften Crain zu Friaul gekommen, und damit vereinigt seyn sollte; denn obgleich diese beyde Länder ein Hertzog miteinander von wegen deß Keysers regierte, blieben sie doch unter sich selbsten unterschieden. Diesem unsrem und der Friauler und Kärndter Grentz - Hertzogen Bal- eincn ^ derich hat man eines Theils die Ein-sühr- oder Aufbringung der Orgeln im Römischen Reich zu dancken. Denn als Keyser Ludwig auf der Reise nach Meintz begriffen war, begegneten ihm die beyde Hertzogen und Grentz-Grasen (oder Marchgrafen) Balderich und Gerold; unter welchen Jener einen Priester aus Benetien bey sich führte, welcher ! versprach, eine Orgel zuzurichten, nach I e) Job. Luc. de Dalmat. lib. I. c. 15. die “Sb 3^!^ "datene. L7'di° asf» ""°tz Di, s?:?- Sttt SJJ- r No, "erihei,- Griechischer Art. Solches ließ der Keyser ihm gar wol gefallen, und also fort befehlen, daß man dazu aus seiner Kammer die Unkosten verschaffen sollte. Wann Megiserus mit gnugsamen Urkunden und Zeugnissen hiermit verfehlt wäre, so könnte man ihm glauben, was er diesem Hertzog Balderich zu besondrem Ruhm erzehlt, wie derselbe nemlich mit seinen Völckern zu Laybach Randez-vous gehalten, und im Jahr 826 einen Feld-Zug in Dalmatien gethan wider den tyra-uisirenden Hertzog Liutemuslum ; welchen er von der monatlichen Belagerung Salonae weggeschlagen, gefangen und ge-tödtet habe. Weil aber Megiserus zur Versicherung solches Verlauffs nichts anders, als die Manuscripten deß Ammonii Salassi anziehet, auch sonst beynebenst àige Umstände gantz falsch, als zum ^pempel, daß Liutemuslus dem Orientalischen Dalmatien sollte vorgestanden seyn, da er doch vielmehr das Occidentalische, darinnen heut Croatien und Liburnien begriffen ist, gubernirte, kann man sich hubey auf ihn gar nicht verlassen; zu-wal weil in selbigem Jahr 826 Baldrich zum Keyser gefordert worden, und lange Zsit von seiner March abwesend seyn müssen; damit er auf die Bulgarische Un-ruh Achtung geben könnte. Wie dann ber gute Megiserus diesen Fehler sehr offt begehet, daß er die Jahre nebenst den Personen gäntzlich verwirrt. . Als man schrieb 827, wurden dieSlaven tn Pannonien von den Bulgaren überlegen und selbige Länder mit Schwert und Feuer grausam tractirt. Man hält .Tür, unser Hertzog Baldrich habe sich emes solchen gähling einschlagenden Kriegs-Retters nicht versehen, und darum zu ^ner Gegen-Berfassung bey rechter Zeit Bchtckt; daher er ihnen kaum unter Augen *:Xn dörffen. Welche Meynung wol . cht weit fehlen dörffte; denn er ist im L 828 Jahr vom Keyser seines Kertzogl. und Marchgräflichen Grentz Ge-, „ und Gubernements eben darum durd, e er zu schläfferig gewest, und (SW r ”e Fahrlässigkeit den Bulgaren legenheit gegeben, die Ober-Pannonische schändlich zu verheeren. Worauf à/ìbchst die March, welche er bißhero o» ,?.gegiert hatte, unter vier Grafen Pitv vr^^eitf wie Adelmus berichtet. 06118 l^set aber die Lateinische Worte in- ter quatuor, also in ter quatuor. Welches etlichen stingerti Scribenten Gelegenheit gegeben, zu schreiben, die March sey unter zwölff Grafen ausgetheilt. <*) Megiserus gedruckt, es sey auch Geroldus, der Grentz-Hertzog der Orientalischen March, samt dem Balderich abgesetzet, und Einer so wol als der Andre nach Gasconien relegirt; allda sie Pipinum wider seinen Batter, den Keyser, verhetzt haben sollten, bj Wovon doch gleichwol weder Adelmus, noch der Lebens-Beschreiber Key-sers Ludovici das Geringste meldet. Was für Grafen aber oder Marchgrafen solches gewesen, denen der Keyser hernach die Friaulische March zu guber-niren, untergeben, davon fittiti man bey den Alten gantz keine Kundschafft. Der D. Schönleben glaubt, es seyen derselben nicht nur vier, sondern dreymal vier gewest wegen der Weitläufftigkeit selbiger Marchgrasfschafft. Und solches vermeynt er zu behaupten aus dem Johanne Lucio, welcher gnugsam zu verstehen giebt, daß die March sich mächtig weit erstreckt habe. Aber ob gleich selbiger Lucius von solcher Weitläufftigkeit zeuget, setzet er doch nicht zwölff, sondern ausdrücklich nur vier Marchgrafen mit Vermeidung, solche Schwächung der Grentz-Provintz habe den Krabaten Anlaß gereicht, von den Francken abzutreten; wie diese seine eigeneWorte solches deutlich genug anzeigen: Sicuti limitem orientalem Frančiči Imperii Baldricum, Foro-Julii Ducem in potestate habuisse patet ; ita eundem Pannoniam inferiorem, (wozu aber dieser Author Lucius auch billig hinzusetzen sollen, & partem superioris) & Caranta-I nurum regione cum (Jruatia rexisse, constat : ita ut quidquid Hungariae ieinde regni cis Danubium fuerit, cum Carinthia, Is tria et Foro-Julio, in polj estate haberet. Addendique sunt Abo-Iriti in Dacia sive Bulgaria Trans-Danubiana et Guduscani, et Timotiani in Bulgaria hodierna sive Cis-Danu-liiana. Inde, quanti momenti haec Marcha limitanea fuerit, et quam late pateret, colligi potest. Bulgari a) Adel, ad Ann. 288. Carolus Sigon. lib. 4. de Regno Ital. Paìlad. P. 1. lib. 3. Histor. Forojul. Lazius lib. 7. de Migrat, gent. p. 347. Author. vite Ludov. Pii c. 11. b) Megiser. lib. 6. c. 30. J. Lucii Bericht von tem weitem Begriff damaliger March Friaul. autem tunc non solum Guduscanos, Timotianos et Abodritos, sed etiam Slavos Pannonicos per Dravum subigentes, suosque Rectores ipsis relinquentes, in causa fuere, ut Marchia privata Duce, inter quatuor Comites divisa fuerit, ex qua divisione debilitata limitanea Provincia Croatis ansam praebuit, a Francis desciscendi. Diese Zeilen sagen so viel: Gleichwie bekandt, daß Baldrich, der Hertzog von Friaul, über die Ost-Grentzen deßFrän-ckischen Reichs Gewalt gehabt, also sey es auch gnugsam kündig, daß derselbige das Nider-Pannonien (ein Stück von Ober-Pannonien gleichfalls) samt Kärnd-ten und Croatien regiert habe; also daß alles, was hernach von Ungarn disseits der Donau gelegen, «ebenst Kärndten, Histerreich und Friaul, unter seinem Gebiet gewest, wozu auch noch zu setzen die Abodriten (oder Obotriten) in Dacia, oder in der jenseit der Donau liegenden Bulgarey, imgleichen die Guduscani und Timotiani, in der heutigen oder disseits-Donauischen Bulgarey, und daraus könne man leicht ermessen, von was wigtiger Consideration selbige Grentz-March gewest, wie weit und breit sie sich erstreckt habe; die Bulgaren aber hetten damals nicht allein die Guduscaner, Timotianer und Abodriten, sondern auch die Pauno-nische Sclaven an der Trab bezwungen, und ihnen ihre Regenten gesetzt, und dadurch verursacht, daß die March des Her-tzogs beraubt, und unter vier Grafen vertheilt worden rc. a) Weil nun aus dem alten Geschichtschreiber Adhelmo gleichfalls erhellet, daß nach der Absetzung deß Hertzog Baldrichs «welchen wegen eines so weit-begriffenen Regiments der Megiserus nicht ohne Fug und Grund, wie zwar der Schönleben meynet, einen Ertz-Hertzog titulirt) die March unter vier oder gar unter zwölff Grafen vertheilt worden, solcher Grafen (oder Land-Grafen) Namen aber man bey keinem alten Historico bishero noch hat Was für angetroffen; so können wir auch keine Ge- Hertzogen wißheit und Nachricht geben, was in theils gleich nach nachfolgenden Jahren für Hertzogen oder geroefUft”' Fürsten in Grain oder Kärndten regiert unbekannt, haben. Wiewol man vermuten könnte, aus denen vier Grafen sey Einer, nem- a) V. Job. Lucius de Dalmat. lib. 1. lich welchem ein Stuck?von Kärndten und Crain vertraut worden, der Bryno gewest, und ein Andrer Namens Salacho, welchen Aventinus und Adelzreiter vorstellen, habe in einigen Theilen Slavoniens das Regiment geführt. Unterdessen ist gewiß, daß diejenige, welche im Regiment gesessen, der Christlichen Religion seynd verwandt gewesen. Jetztgedachter Graf oder Landgraf Bry- Gr-f E no oder Bruno, welcher vom Adelzreiter jy,” a* Prinninas benamset wird, ist, nachdem er wig ab fl sich dem Keyser Ludwig unterworfen, getauft, und dem Grentz-Fürflen der r^. Orientalischen March, nemlich dem Rath-bod recommendirt worden, aber nach vielen Jahren, die er in Pannonien zugebracht, heimlich zum Ratimar, einem Hertzog der Bulgarn, welchen Lazius einen Hertzog in Mähren nennet, übergangen, und mit demselben wider Pannonien ins Feld gerückt. Aber der Marchgraf Rathbod hat ZBitb wnt allenthalben Bölcker zusammen gezogen, btm und den Ratimar samt dem Brynone aus dem Felde geschlagen. Die, so mit dem ^ Ratimar entrannen, flohen zu den Bulgarn, allda Ratimar umgekommen. Von dannen setzte Bryno seine Flucht nach dem Sau-Strom zu, da Salacho March graf (oderGrentz-Commendant) war, (wie Aventinus und Adelzreiter melden) und sicher Geleit erhielt, daß er zum Keyser ziehen und Pardon erlangen mögte. Bon demselben ward er zu Regensburg $n'b ^ s eine Zeitlang aufgehalten, biß die Für- nirt bitte der Reichs-Stände ihm Keyserliche Huld erneuerte, und er mit einem nicht Äsm«8”, geringem Stuck Landes in Ober-Panno- btr nien, (dafür der Adelzreiter in Unter-Pannonien, wiewol irrig, setzet) an den W*™ Flüfen Sau und Saan, oder vielmehr gi mit der Windischen March und andren Ländern belehnet ward, also daß er über einen Theil von Steyermarch, Kärndten und Crain nachmals herrschete. Nachdem der Keyser ihn so fest an sich verbunden, hat er sich beflissen, sich mit guten Proben eines neuen Gehorsams zu recommendiren, und mit allem Ernst das Land wider den Einfall der bösen Nachbarn mit Besatz- und F^ stungen versichert, auch dasselbe mit be* quemen Gebäueu geziert, indem er nicht allein gantz neue, sondern auch die alte eingerifene wieder aufgerichtet; darunter Siete, b etliche alte Colonie» (oder Pflantz-Städte) mi, der Römer gewest, als C eleia (Cilly) und '6«tttn. Petovium (oder Petau) Aventinus setzet A»« di,, ?"ch Mosburg dazu. Er bauete gleich-"rchell. falls den Heiligen zu Ehren viel Kirchen, welche Liupramus, Ertz-Bischoff zu Saltz-vurg, soll eingeweihet haben. Adelzreiter WA, daß derselben sechszehen gewest und erne darunter der H. Mutter Gottes ge-®em>r . widmet worden. A o ^ìeses hat sich ungefähr ums Jahr „à^rma- o40 und in etlichen folgenden begeben, worden Innerhalb welcher Zeit auch Friaul zu Italien gerechnet, Crain aber ein Grentz-^and Germaniens worden. Nachdem eine Zeit lang die Grafen Stadthalter und Grentz-Generalen kärndten und Crain gubernirt hatten, ward hernach die Regierungs-Art wieder verändert, und diesen Ländern wiederum ern Hertzog vorgesetzt, unter denen Ludo-Da-j 3o, Vlcj Printz Carolomannus der Erste ge-Caro- ^est. Das Jahr seines Antritts ist zwar fcw“8 Ungewiß, doch aber unterdessen nicht un-»^dl!n"und es sey ihm ums Jahr 854 ^werten àndten und Crain von seinem Herrn 9N&.16 un= ^àrn dem Deutschen Könige Ludwig “^befohlen, und dem Sohn also ein Theil er Negierung anvertraut worden; wie-w°l nichts destoweniger den höchsten Gewalt sich der Vater Vorbehalten. ^ bky i«, .tiefer Carolomannus, König Ludwigs "neuà sn J ^^ntz, ward hernach bey seinem Eer dem Könige fälschlich angegeben, *J mi ^bte seinem herrschsüchtigen Kron-^unsch der Alte zu lange, und trachtete er Sohn das Scepter an sich zu reisten, solche Verleumdung ist durch den Wilhelm Engelschall, damals Grafen der Orientalischen March, und etliche Grentz-/ ^bralen, wie auch durch den Babonem, , der wie Adelzreiter schreibt, Barbcnem) ^ Kärndterischen Grentz-Strichs, eiche alle unter seinem, als deß Vaters ^^ral-Stathalters oder Gubernators <,>x ^r-Commando stunden, er aber ihrer glerung entsetzt, und etliche aus seinen ertv an ^ìe Stelle verordnet hatte, mitl fk u.ni). am Königlichen Hofe ver-einiger Ohrenbläser ruchbar ge-worden. Wie nun die Alten zum itinfu° .°^ne dem fast geneigt, also XtoeiH m3 Ludwig schier nicht daran der ; ' “Ni) glaubte es desto geschwin-vìp' ^.alehr er an seinem Vater Ludo-10 verdient hatte, daß ihm durch seinen (Jarolomannum mit derselbigen Maß gemessen würde; sorgte derhalben, die Göttliche Rache dörffte seinen leiblichen Sohn zu ihrem Executorn erwählen; und gedachte demnach dem Sohn ein gutes Gebiß anzulegen. Dieser aber getröstete sich seiner Un- B-rmiàt schuld, und reifete nach erbetenem sicherem Geleit hin zu seinem Vater, verantwortete ber in B3> sich aufs beste, und machte seine Ber- tcrl,d>e leumder zu Schanden; und damit je der Vater keinen widrigen Gedancken behalten, noch an seiner Unschuld zweifeln möchte, betheurte er solche seine Verantwortung mit einem leiblichem Eyde nebenst Versprechung eines beharrlichen Gehorsams. Nach solcher Ableinung der aufgebürdeten Rebellion-Sucht kam er wieder in väterliche Huld, und zurück in Kärndten zu seiner Regierung. Der Argwohn ist eine solche Kranck-heit, welche, wann sie gleich ein Mal geheilt, doch leicht wiederkehrt, und sich einem dazu geneigtem Gemüt erneurt; zumal wenn neue Affterreder ihr abermal den Weg bahnen. Denn die mehrmalige Schwächung und Verleumdung macht endlich die Unschuldigen insgemein verdächtig. Solches widerfuhr auch Ca-rolomanno. Der Satan erweckte bald Wird oberitene Angeber, welche dem Vater vortru- gtrbi^ gen, der Sohn ginge in Kärndten mit geben, einer neuen Empörung um. Welches den Alten so sehr aufbrachte, daß er be- 0crbcr6nl schloß, den ^L>ohn zu stürtzen und zu ver- will, derben. Er verdammte ihn untierhört in Gegenwart einer groffen Versammlung deß Volcks, vermaledeyte ihn als einen Verletzer der Majestät, welcher aller Ehren und Würden unwürdig wäre, und deß-wegen nunmehr von seinem Guberna-ment verstossen seyn sollte. Er ließ es auch bey den blitzenden Worten nicht beruhen, sondern führte solche Wolcken (Kriegs-Völker meyne ich) zusammen, welche mit Donnerschlägen den Bezüchtigten sollten treffen. Als Carolomanno solches angesagt ward, machte er sich eilends auf den Weg zu seinem so übel-berichtetem und verhetztem Vater; weil aber das Geschrey von der mächtigen Kriegs-Rüstung deß Alten ihm unterwegs immer stärcker entgegen kam, fürchtete er, der Vater dörffte ihn zu keiner Verantwortung mehr verstatten, sondern tm Und seinen General burd milde Serije if fung cerrum-pirt. Er kommt selber zum Bater und widerlegt die Berleumdun-gen. Kämmt wieder in Gnaden. EàBerroh ter muß flieh Grimm aufreiben, zvch derhalben den Fuß eilends zurück und vermeynte, es würde rathsamer seyn, daß er durch Abgeordnete sich bet) ihm wegen deß vorge-worffenen Verbrechens entschuldigte. Un-terdesien brachte er gleichfalls Völcker zusammen, und untergab seine gesammlete Armee seinem Grafen, dem Gundacker. Diesen Gundacker zog König Ludwig mit List auf seine Seite, indem er durch heimlich-abgefertigte Courriers das Gu-bernement von Kärndten versprach. Welches diesen Grafen so gar verwandelte, daß er an stat empfangener Ordre zu verwehren, daß die Königliche Armee den Fluß nicht passiren mögte, mit allen Regimentern zu dem Alten überging. Weil sich Carolomannus durch seines Generals Verrätherey nun gantz wehrlos und entwaffnet sähe, bedeckte er sich bloß allein mit dem Harnisch seines guten Gewissens, ließ fernen Herrn Vater um sicher Geleit bittlich werben, und stellte sich bet) demselben ein, als Einer, der unter solcher Anfechtungs Flut auf sein gutes Gewissen, als einen sicheren festen Grund anckerte; und mußte inzwischen der Gundacker den Kärndtern und Crai-nern vorstehen. Ihm fiel, die Vorwürffe zu widerlegen, leicht genug, weil ihn keine Schuld beschwerte, sondern die Verleumdung mit eitel leichter Waar beladen hatte, welche sein Mund, so bald er denselben zur Verantwortung aufthat, gleichsam in einem Athem hinweg blies. Nachdem also seine wacker redende Zunge der Schlüssel worden, so ihm das von den Laster-Mäulern vor ihm verschlossene Vater-Hertz samt dem Ohr wieder aufgesperrt, und der Alte seine Unschuld erkannte; ward er mit verneuten Väterlichen Gnaden behübet, alsofort auch wiederum zurück geschickt nach Kärndten in sein Regiment. Da ihm Alles in die Wette entgegen lieff. Wann Unschuld und Wahrheit ans Liecht brechen, müssen die Lügner und Affterreder gleich den Flattermäusen und gifftigen Kröten sich verkriechen, und den Schatten suchen, oder einen solchen Ort, da ihnen die helle Stralen solcher aufgegangenen Morgenröte keinen Stich geben, noch öffentliche Schande anthun mögen. Also machten sich auch jetzo seine Affterreder bey solchem Triumph seiner Unschuld 'auf die Seiten. Sein Ver- räther Gundacker wüste den Glantz seiner so häufig-befrohlockten Wiederkehr nicht zu ertragen, noch sein böses Gewissen von deß Carolomanni wieder aufstehendem Glück ihm was Andres einzubilden, als Fall und Unglück; darum setzte er Kärnd ten hinter seinen Rücken und galoppirte nach Mähren zum Hertzog Rastice. Welcher Rastices bald darauf, nemlich im folgendem Jahr 864, sich erkühnte,_ in der Orientalischen March ein Schloß zu überrumpeln, welches Lazius Tejam, der Schönleben aber Dovynum nennet. Aber Ludwig, der König in Deutschland, samm-lete geschwinde aus Bayern und dem übrigen Nordgau, auch aus Kärndten und Crain ein Heer und belagerte ihn. Weil er nun sich zu schwach befindend, seinen Kräfften so viel nicht getrauete, daß er einen Streich wagen, und das feindliche Kriegsheer mit dem Degen von der Belägerung wegräumen mögte, wählte er die Königliche Clementz zu seinem Schilde, kroch zum Kreutz, bat um Gnade und Friede, so ihm auch gegen Bedingung einiger Geiseln und Ablegung eines erneuerten Treu Eydes ertheilt worden. Wiewol Er als ein treuloser und meyn-eydiger Fürst Friede, Treu und Glauben also hielt, wie der Hund die Fasten.^ Lazius vermeynt, Carolomannus, Hertzog in Kärndten und Crain, habe solchen Feldzug von deß Vätern wegen auf sich genommen, und durch seinen Sieg dem Altem so grosse Freude erweckt, daß man zu Regensburg mit allen Glocken die frölige Post ausgeruffen, und eine allgemeine Freude dadurch bezeugt habe. Ob nun schon die Fuldische Jahr-Bücher bey Erzehlung dieses Kriegs-Zugs nur Königs Ludwigs allein gebenden, a) kann es nichts destoweniger doch wol seyn und fällt auch allerdings vermutlich, daß f° wol der Sohn, als der Vater, wider den Hertzog Rasticen zu Felde gegangen; einer damit er den Frevel deß Rast'eis abstraffen, der Andre, daß er seine Verleumder und Verräther, welche bey dem Rastice steckten, und immer zubliesen, daß er mögte dem Könige ins Land fallen, mitlängstverdienterRnche heimsuchen mögte. Aber das 866 Jahr ward dem Her-tzog Carolomanno ein grosses Gefahr-Jahr durch die Meuchel-List eines ver- a) V. Anna], Fultlens. au Aun. fc6l. Lazius de Migrat. Gent. lib. 7. Spangenberg ad Ann. Adelzreit. p. 1. lib. 11. n. 25. tz°g «jfS reu nt®. Ichloè ' ter Ol>' 3Jbrdj Wird gerì muß * jitien- und Brich' l""61 ®qj. mm 2?*«* dwig. fattiQ; iu «Bens. rahterischen Bösewigts. Sein jüngerer Bruder absalonisirte, und hing an sich alle diejenige Delinquenten, so entweder deß Lasters beledigter Majestet überführt, oder sonst von ihren Aemtern verflossen waren; unter Elchen sich befanden Wernharius (oder Marnar) ein Fränckischer Graf, welcher den Dertzog Rasticen zum Kriege aufgewickelt yatte und deßwegen ihm das Land verboten Q* '■> imgleichen die zw een Grafen Uto und Berengarius, die man vor fünft Iah-*en hatte abgedanckt. Solchen Leuten machte der rebellirende Sohn Hoffnung zur Wie-erhermkehr und zu den vorigen Chargen, man ihnen genommen. Uber das Dickte er feiner Hof-Ministern Einen, camens Heinrich, welchem er das Getarnt über seine Völcker gegeben, zum d^rtzog Rastice, als seines Vaters deß . ärgstem Feinde, um denselben ìner Parthey anhängig zu machen. - inuste nun König Ludwig aus gener Erfahrung prüfen, wie es seinem Ludovico Pio geschmeckt, als er denselben mit Aufruhr und Rebellion rubte, und durch seines leiblichen Sohns . *ey zur Bereuung seiner vormali-.-v iklbsteigenen getrieben werden. Doch Ion? ? solches Feuer zu leschen, ^ ^ gab sich mit etlichen zusammen ^ranckfurtTru^en Flügel schnel nach ^^?^rdessen aber trug er so lange die L V^^ais-Verwaltung in Bayern seinen 0r-vl Carolomanno auf. Welcher hiebet) toothpL Vid)t geringer Gefahr theilhafft fpinJ m nn unter der Leib Squadro» 4,pr Bruders Ludwig fand sich ein fre-s'verwegener Mensch, Namens G u n d-zu J aem um8 ®e*d kein Bubenstück eittpror m“r; derselbe rottirte sich mit A ^ Meuchelmörder (vielleicht auf mit às ^ìvigs Anstifften) und führte num »■ ^egen auf den Caroloman-ltch i welcher diesen auch tödt- r ^ hette, wann die Hertzogliche und den N-uicht ausgenommen, wie mnü àsiwtgt^ ln die Flucht getrieben; ffjKIft d^AdeWerlieftt.*'S andren ^ - Bücher geben es mit Guntn^^iànden und melden, es habe Kttenar ' ©ner aus Carolomanni streiten sàen Herrn wollen sey hitL v Iem Heer vertohren, und Pttnfe t>em Leben davon kommen, * ^ndtvtg aber, durch Unterhandele und Vermittlung Ertz-Bifchoffs Luitberti und andrer Fried-liebender Personen im Novembr mit seinem Vater bey (oder zu) Worms wiederum versöhnt. Daraus abzunehmen, der Guntbold habe ein Geschwader von Soldaten geführt, womit er zu deß jüngern Printzens Ludwigs Armee hinüber gefallen, und hernach, da es zwischen dem Vater und Sohn zum Treffen gekommen, seyen dieses Ubergängers Gunt-bolds Truppen geschlagen, und er zu fliehen gedrungen. Ich hielte es aber hierinn lieber mit dem Adelzreiter, welcher sagt, es sey mit dieser Rebellion noch gnädiger abgangen, weder man sich eingebildet; indem Printz Ludwig allgemach in sich gegangen, seinen Fehler bereuet, und durch Unterhandlung Bischoffs Luitberti bey dem Vater Verzeihung erworben; nachdem er vorher bey sich überlegt gehabt, wie es so ein Übels Aussehn mit dem bevorstehenden Treffen hette ; denn so er verspielte, würde sich der Vater solche kühne Frevel-That und gottlosen Aufstand nicht abbitten lassen; gewönne er aber gleich die Schlacht, so hette er doch von einer solchen Victori keine Ehre, durch welche sein leiblicher Vater und König von ihm wäre überwunden. Welche Beschreibung, so sie richtig ist, wie es scheinet, keine Vermutung gestattet, daß ein Treffen geschehn; und wann beyde Kriegsheere dann nicht würcklich aneinander gerahten, so kann auch der Ubergänger Guntpold nicht unter der Armee deß Printzens Ludwig gefochten, noch die Niderlage bekommen, und auf solche Weise die Flucht ergriffen haben; sondern er wird wie ein Meuchelmörder unter deß Carolomanni Truppen gestanden seyn, und nebenst etlichen seiner Mitwisser plötzlich und unversehns denselben angefallen haben, nach empfundener starcken Gegenwehr aber der Carolomannifchen Leib-Trabanten flüchtig durch- und zu dem in der Nähe mit seinem Heer stehendem Printzen Ludwig übergangen seyn. Welcher Gestalt hernach Printz Caro-lomannus Rasticen, den ausrührischen und unruhigen Hertzog in Mähren, etliche Mahl nacheinander aus dem Felde geschlagen, auch zuletzt dessen Feldmarschall, den verrähterischen Gundacker, im dritten Treffen erlegt, ist beym Aventino, Megi* sero, wie auch in den Annalibus Fulden-sibus und beym Adelzreiter umständlich Hertzogs Sarotomomti nachmalige Vittorie» wider ben Rasti«». zu lesen, soll auch, so es die Menge der Materien dieses Werks zugiebt, unter den Jahr-Geschichten von uns erzehlt werden; allda wir auch seine Sieg-beglückte Feldzüge wider den Enkel Rasticis den Zuen-tibold vermelden wollen. Diese seine Glori vertunckelte er aber nachmals mit folgendem Fehler. Als Keyser Ludwig der Zweyte mit Tode abging, entstund zwischen seines Vätern Brüdern Ludovico Germanico und Carolo ein Streit um das Keyserthum. Carolus, ob er gleich der jüngere Bruder, eilte doch dem altern vor, gleich als ob nicht das Alter, sondern die erste Ankunfft in Italien, deß Vortritts zur Keyserlichen Kron berechtigt wäre; marschirte mit einer Armee in Italien. Sein Bruder, König Ludwig, schickte seinen jüngeren Sohn den Printzen Carl über die Alpen mit etlichen Völckern; welche aber dem Carolo Calvo nicht bestand waren, und derhalben mit ihm ein Treffen zu thun sich nicht getrauten. Hrrtzog Caro- Bald darauf kam auch der ältere Sohn fidanti: Körrig Ludwigs, der streitbare Printz Prüsmim Carolomannus an, mit einem stärkerem bklhöreu. Kriegsheer, so aus Bäyern, Nordgau, Kärndten und Crain zusammen gezogen war, und setzte Carolum Calvum in grossen Schrecken, richtete doch gantz nichts aus, für seinen Vater den König Ludwig, sondern ließ sich durch Geschencke vom Carolo Calvo und mit falsch-eydlicher Zusage blenden, nemlich daß er, so bald Carolomannus nur mit seinem Kriegsheer aus Italien zurück gehen würde, alsdann gleichfalls auch mit seinen Völckern sich heraus begeben, und seinem älteren Brüdern, dem Ludwig, selbiges Land ledig hinter-lassen wollte. Also trieb er denjenigen, der mit dem Eisen nicht hinaus zu bringen war, mit Gold und Silber hinaus, und hielt doch hernach sein Versprechen nicht. Darüber bekam das Ruhm-Gerücht deß streitbaren Carolomanni einen üblen Klang. Wiewol dieser deß guten Hertzogs Fehler nicht so sehr aus Geitz, als aus Leichtgläubigkeit geflossen. Sein Vater Ludwig verheerte indessen Frankreich erschrecklich, biß ins Jahr 876, da zu Frankfurt am 28. Augusti das Ende seiner Unruh-vollen Regierung und zeitlichen Lebens her» bey kam. . ~ (fonia* Nach feinerScheidung theilten die Söhne mig6 ?» unter sich das Reich. Carolomannus bekam cheilw w Bäyern, Oesterreich, Steyermarck, Kärnd- jjJJJ'fiui ten,Crain, Nordgau, samt denHerrschafsten jem der Slaven, Böhmen, und Mährer, auch dazu den Titel eines Königs; Ludwig das Ost-Francken, Thüringen, Sachsen. Frießland und ein Stück von Lothringen. Printz Carl das übrige von Lothringen, und Älemannien, mit den betrügenden Provintzien. Ihres verblichenen Vätern Bruder Carl aber behielt das mit List an sich gezogene Keyserthum. War dennoch damit noch unersättigt, sondern schickte gleich nach Erschallung seines Brüdern Königs Ludwig Tode ein Heer aus, dessen Söhnen ihr Reich zu nehmen. Aber der mittlere Bruder Ludwig, König in Germanien, raffte in Eile einige Völker zusammen, ging wiewol an Macht und Menge viel geringer ihm entgegen, und schlug ihn nach angeruffenem Göttlichen Beystande in die Flucht, daß er mit grossem Spott und Schande mit seinem grossen Hauffen für einem kleinern lauffen muste, und seine Gemahlinn vor Schrecken abortirte; zum augenscheinlichen Spiegel, wie gefährlich es sey, daß man seiner Ehr- und Herrschsucht alle gött- und menschliche Rechte unter die Füffe würfft. a) ^ Carolomannus war damals nicht allein Herr über Steyer, Kärndten und Crain, sondern auch über Bäyern und Oesterreich ; 31# denn alle jetztbenannte Länder haffteten zu der Zeit an Bäyern als Gliedmaffen, und beherrschte er dieselbe nunmehr als ein König. Weil demselben nun deß Keysers Caroli Calvi schöne Meynung bekandt war, daß er seiner Brüder Länder und Reiche gern an sich ziehen wollen, rüstete er sich wider ihn zum Kriege, verjagte ihn durch seine Ankunfft ungefochten, aus Italien, und ward hierauf von den Jtaliänischen Herren zum Könige Italiens erwehlt. Nachdem Keyser Carl der Kale beygenannt, jetzo wie vorhin so kahl davon gekommen, staro er unterwegs auf seiner Flucht-Reise an der Ruhr. Wiewol Einige meynen, seyn Jüdischer Artzt Sedechias habe thttt an stat der Artzeney heimlich Gifft, und damit das Grab eingegeben. k) a) V. praeter citatum Adelzreiterum, etiam An nal. Fuldens. & Regino ad Annum 876. , b) Annal. Fuld. ad Ann. 877. Adelzr. p- ** 12. N. 4. pag. m. 283. ‘ «net •neti Wie König Carolomannus in Italien || sich weder beruhten, noch einander eint» tfoAlles in gute Ordnung und Verfaffung gen Proviant ohn vorhergehendes bitt- U ' liches Anhalten mittheilen kunnten. Man verstattete ihnen eben so wenig zur Kirchen zu gehen, und deß Gottes dienstes zu pflegen. Weßwegen alle Sachen in der Stadt in grosse Unort) nung und Verwirrung fielen, und Alles eine betrübte Gestalt, wie in einer eingenommenen und gefangenen Stadt gewann. Sun, igen. piiyern bestellet hatte, kehrte er von dannen samt 1 ®em Kriegsheer wieder zurück nach Bäh« **n, aber sehr vcrunnthigt, mit einem Fehler der Lungen, die von unmässigem Husten so hefftig angegriffen und beschwert ward, daß sich endlich ein Geschwür beh lhr angesetzt, und ihn in Lebens-Gefahr 'ktzte; wie dann dergleichen fressende Lnn-gen-Geschwllr gar vielen Leuten das Leben M kürtzen pffegen. Also muffe er sich in Damit aber diese Gesellen ihrem Fre fSS»* sS jj* ÄS b'bet frs». s3& ewer Sänfften heimtragen lassen, und den vel gleichwol ein Fürblem anstreichen Aertzten Gehör geben; derer Fleiß ihn i mögten, begehrten sie, der Raht und glnchwol endlich wieder zu recht brachte, die Gemeine zu Rom sollten dem Ca- rolomanno eydlich huldigen mit dem Jttchts destoweniger muß ihm diese Ge- Mrwand, es geschehe auf Carolomauni fahr tn Betrachtung seiner Sterblichkeit Befehl, und aller zeitlichen Dingen Vergänglichkeit geleitet haben; sintemal er sich von dem Den Papst verdroß solche Gewalttha-“tt gegen den ©einigen gantz mild und tigkeit höchlich, machte sich derhalben von Mgebig bezeigte, und denjenigen Theil Rom hinaus, und ersuchte durch Schret-°etz Reichs Austrasiens, welcher neulich ben den König tn Franckretch Ludo-°urchs Loß (der Schönleben setzt aus den jj vicum Balbum flehentlich um Hulffe. Annalibus Fuldensibus, als hetten ihm die Massen er auch vorhin schon dem Fran-Zruder solchen Theil frei,willig angetragcn) tzösischen Stat , geneigter war, weder M war zugefallen, dem Ludwig und den Königen tn Germanien, welche nrln aus brüderlichem Gemüt wieder er dennoch, auch, gleich als ob er (ich gkschenckt, denselben unter sich gleich zu nunmehr nt die Zelt schicken wollte, um heilen, weil er in unfruchtbarer Ehe ohne hülffliche Hand begrüßte, und deßwegen Hoffnung leiblicher Erben lebte, und seine sürnemlich an den Köittg Carolomannum "■ von Genua ans schrieb, dahrn er den Stricken der Eonspiranten entwischet war, auch den Bischof Borrnosum gefänglich mit davon geführt, weil derselbe mit dem Grafen von Spalato sich verknüpfst hatte. Er erinnerte auch die Könige Ludwigen und Earln ihres Amts und Gebühr gegen der Römischen Kirchen, und lud sie nebenst dem Carolomanno ein zu einem Synodo. Aber solche Schreiben und Erinnerungen richteten nichts beh ihnen aus; denn sie wüsten wol, wie günstig er dem Carolo Balbo, als welchem er mit Horrschasst nicht mehr zu erweitern bet m n. welches ihm beh Männiglichem o groffer Ehr und Glori gereicht. * J^er gleichwie mans nicht Jedwedem . uu recht machen, also deuteten Ihm °ìeses die minaln'' ' ‘ ' Ita- li-«' mißgünstige Fürsten tn b^utz ungleich, beneideten seine Tap-n ekest und Ruhm, und sahen dieselbe m g-HWg-u Augen. bm irii' )'alll*,clt von Spalato und Adel-V-nr rchgraf von Toscan fielen, nachdem ben O^roll Calvi Tod erschollen, samt Ta,-ln xött jèch gezogenen Saracenen von Ätrrfi m bas Gebiet der Römischen der Krone deß Reichs beehret, und um hi»s^bn , so hernach auch von unzehlich- die Deutsche Könige sich wenig beküm- titit v-ti au^etn begleitet zu Rom theils mert hette. So war ihnen auch mv qq< j.st theils mit Gewalt einbrachen; : verborgen, was er mit Bosone, dem tv,® 'te die Stadt-Thore zuforderst zu-! Grafen von Ardenna, für Rahtschläge Mpi^ Bischöfe, samt allen Mi» K Papstes Johannis und allen Prie- Papst Johannes begrüßt Taroloman-num vergeblich um Hiilffe. bes^"' bie Posten der Stadt allenthalben geführt, daß er auf denselben mögte unb EMp«aC^am rfürnehmste Herren das Reich Italiens versetzen, so ^bald nisterp -ettt' nuch den Papst selbsten in so König von Arelat er nur dahin käme; denn nachdem Carolus Calvus denselben unlängst einen genau «v7 vvlt |ciu|icu m >v König von Arelat getitulirt, hatte bei Verwahrung nahmen, daß sie Papst ihn zum Sohn angenommen. Val. X Buch. 3)as X. Eapittel. Bon dem Hertzog, aber nachmaligem Keyser Arnulpho, ungleichen von dem Hertzog Bertholdo. ^ nhstl t. ^rnulphus trird Herrog in Härndten und Grain. Carolomanuus erkrankt. Hàog Arnulph wird der gtebeUton berüchtigt. Aber unschuldig erfunden. Honigs Carolomanni Todt und Begräbnifs. Seine Qualiteten. Vertrag Arnulphus in Mrndten und (Erain, wird Jiegfers Caroli Crassi Meldherr. Zuentibald verheeret Oesterreich und Pannonien. Todt Hönig Ludwigs. Hertrog Arnulphus gewinnt den Suentibald ru Gevattern. Wird rum Kömifchen Heyfer erhlährt. Hegfers Caroli Crassi einfame Verlafenheit. Bittet den neuen Hegfer Arnulphum um einigen Unterhalt. Zerreißung des Kömifchen Reichs in viel Mactionen. Keg-fer Arnulphus bringt Mranckreich und Burgund rur Submission. Uratislaus foli rum Hertrog in Härndten gefetrt worden fenn. Hegfer Arnulphus macht den Zuentibald rum Hertrog in Böhmen. Straft defett Kcbelltou. Zerfelbe iitufs Mriede bitten. Zuentibald rebelUrt abermal. Hönig Zuentibald feucht ru etlichen Eremiten. Hegfer Arnulphus öfnet den heidntfchen Ungarn eine Thür ins gleich. Hegfer Arnulphus bekommt in Italien Gift. Grofe Murcht in Grain für den Hungarn. Bulgara werden etliche Mal von den Ungarn gefchlagen. gehalten endlich die Oberhand. Tod Hegfers Arnulphi. Engel fallen im Trefen dem giegfer Arnulpho feine Völcker angeführt und S. Gmmeran ihn stchtbarlich be-fchtrmt haben. Zu Hertrog Eberhards Zeiten hat Grain von den Ungarn viel ausftehen müfen. Er fchlägt dtefelbe aus dem Melde. Sie fallen viel stärcker in Italien. Sie hehren ruritch durch Grain. Kommen wieder in Oefterreich. Gewinnen ein dregtägiges Trefen. Schlagen den Hegfer Ludwig. Werden von den Bagern geklopft. Brechen in Sachfen und Thüringen ein. Verwüsten Schwaben, Mönchen und Hagren. Graufame Wütereg der Ungarn. Wahn der Mit' garn. Ihre ltnder-Zucht. Wohnungen in Melfen und Bergen, aus Murcht für den Ungarn, angerichtet. Wocher der Hundsrück fo genannt. GoufamheU der Ungarn gegen den Tcutfchen. Urfprung defs Worts Ungeheuer. Wem damals Grain unterworfen gewest. Arnulphus fchlägt die Ungarn. Locht felber die Ungarn wieder ins gleich. Hertrog Eberhard in Härndten und Grain greift die Ungarn an. Bleibt im Trefen fammi feinen Johnen. Nnterfchiedliche Benennung defs Orts folches Trefens. Hegfer Heinrich klopft die Ungarn. Hechog Arnulphus bekommt die Ober-Gewalt über Grain. Hegfer Heinrich erlegt die Ungarn heg Merfeburg. Tribut-fordern der Ungarn wird ein fchäbigter Hund pr-efentirt. Sie lingam gehen starà m Mde. Die Wenden fchichen ihnen einen fetten Hund. Erlegung ihres ersten Haufens. Hertzog Derthotd aus Kärndten und Grain tonunandirt die Keferre. Niederlage defs zwezten Haufens. Engel in der Hanpt-èhn defs Kepfers. Warum die Ungarn hernach ihren Götzen dergleichen Mlngel angefetzt. Ss» ®0t«lon, °u« olt, an. onett. Ä*irb k(t v» Mdjg e. fenben, r' önig Carolomannus, dem nicht allein Kärndten und Crain, sondern auch Bayern, Friaul und 'Italien unterthänig waren, hatte keinen ehelichen Leibs-Erben, sondern nur einen, mit der Lytobinda, einer Carnischen v. Edel-Damen erzeugten natür-"chm, Namens Arnulphum. Denselben machte er zum Hertzog über Kärndten ^ud Crain, wie Lazius meldet. Denn ^giserus vermeynt, es sey Arnulphus allererst nach Carolomanni Tode Hertzog worden. Nicht lange hernach bekam er eine Läh-f,Un9 an den Nerven, und fing an, sehr Mwach zu werden. Da zoch hin sein pruder _ Ludwig, König in Germanien, et ihn besuchte, und zugleich Achtung damit in Bayern keine Zerrüttung nfitunde, verband auch die Stände deß mngreichs mit einem Eyde, daß sie, im »p es mit Carolomanno zum Sterben nrnreit, und er denselben überleben sollte, m.n3 Andren, als den nächsten und recht* r Jllßeit Erben zur Regierung kommen lasten wollten. n tNoch'feem er aus Bayern wiederum ans-nh,! lenr toar' kam ihm Zeitung, Arnul-u. r j' deß Carolomanni natürlicher Sohn, mp,? Effekte mit einer Coneubin hatte KnrÜ; ' Èn9e mit Rebellion schwanger. fc Nachrede Haupt-Quelle war der im rattt6ett, welchen Hertzog Arnulph lomQ • en ^ines Vaters, Königs Caro-Vpvf,nni ^Ebenst Andren mehr gröblichen wendig /."wegen geächtet hatte. Hieraus 9znho König Ludwig wiederum nach verà^iruck, als der solche Aussage nicht I sollte, wie gemeinlich regierende ar» ,ft ^n solchen Sachen leichter zu viel vbim. l9 9käuben. Aber er fand Arnul-’£)ethnnÄaU^ unschuldig, und mit seinem Dpm nm kärndten wol begnügt, die sü 7lrolomanno war nunmehr schon er iirfi rQc^e vergangen, derhalben empfahl ^ 'atnmt leinen Ländern und samt dem Sohn fürnemlich seines Bruders Ludovici getreuen Disposition, und setzte nichts ins Testament, das diesem seinem Bruder an der Nachfolge im Reich hette nachtheilig fallen mögen. Und bald hernach legte Gott ihn zur Ruhe am 22. Martii im Jahr 880. Da er so wol der Ehren und Herrlichkeit als deß Lebens satt war, und seine Herrschafft durch manche treffliche, theils bey Leben deß Vätern, theils nach deffen Tode erfochte-! ne Victorien weit ausgebreitet hatte. Sein Leichnam ward zu Dettingen in der Benedictiner Kirchen, welche Er hatte ; aufrichten lassen, und grossen Reichthum dahin gestifftet, seinem hinterlassenem Befehl gemäß zur Erden bestattet. Seine Ruhm-Gedächtniß überlebte ihn noch lange, denn man hat ihn für den löblichsten Printzen seiner Zeit gehalten. Er war von Gestalt vortrefflich, von wunderbarer Leibes-Stärcke, in Friedens- und Kriegs-Künsten hoch erfahren, und sowol sein Schwert, als Gehirn scharff, der Verstand so hurtig als die Faust, hurtig und geschwind, ein gar gelehrter Fürst, seinen Feinden überall, da seine Kriegs-Fahnen geschwungen wurden, ein Schrecken, seiner Unterthanen Liebe, der Christlichen Religion Schützer und Ausbreiter, dem das Hertzogthum Crain zu dancken hat, daß er, wie sein Elter-Vater viel stattliche Männer aus Bayern dahin versetzt, deren Nachkommen vermutlich theils noch heut in diesem Lande unter dem fürnehmsten Adel sich befinden, imgleichen auch dieses, daß sowol Crain als Kärndten von ihm bey gutem Frieden und stillem Ruh* Stande erhalten worden, indem allenthalben der Krieg herum donnerte. Nach seiner Leichbegängniß nahm König Ludwig, als sein Bruder, das (damals weit ausgestreckte) Reich Bayern ein mit gutem Willen der Stände, dabey ihm auch sein Bruder Carolus nichts in Weg zu legen begehrte, als welcher viel grössere Hoffnungen hatte, nemlich Italien und Königs Carolomanni Tod und Begriibniß. Seine Qua-liteten. Hrrtzog Ar-nulphus in Kärndten und Lrain ivird Keysers Caroli Crosti Feldherr. Zuentibald verheere Oesterreich und Pannonien. Tod König Ludwigs. das Keyserthnm zu überkommen; welches ihm auch gelungen, a) Wie Megiserus schreibt, so hat dieser Keyser Carl mit dem Bey-Namen Crassus nach seiner Rückkehr aus Italien mit dem Hertzog Arnulph sich unterredet, und, weil die Nordmänner in Sachsen eingefallen, aus Steyrern, Kärndtern und Crai-nern eine gute Anzahl Völcker gesammlet, und selbiges starckes Kriegsheer dem Ar-nulpho als Feld-Herrn untergeben, um damit besagte Nordmänner zu bezwingen. b Wiewol man nun hievon bey den alten Scribenten nichts findet, scheinet es doch nicht unglaublich. Gewiß ists, daß dieser Keyser Carl hernach sich seiner gebraucht wider den Zuentibald. Denn nachdem der Keyser den Übergang Aribonis zum Suentibald vernommen, hat er Arnulphumzum Marchgrafen über die Ost Grentzen gesetzt, und dieser wider besagten Zuentibald, welcher bereits die Oesterreichische Landschafften verheerte, einen Zug vorgenommen; wo-bey er dem Keyser verdächtig worden, als ob er nach was Höhers zielte, nemlich nach dem Gipffel deß Reichs. Allein dieses war ein listiger Streich von dem Suentibald; denn derselbige brachte solche Gedancken durch seine Legaten dem Keyser in den Sinn; weil zwischen ihm und Hertzog Arnulph grosse Feindschafft sich angesponnen hatte. Dieser Suentibald zoch mit einem gewaltigem Kriegsheer auf, brach damit zu unterschiedlichen Malen hernach auch in Ungarn ein, richtete es erbärmlich zu, und ging mit den Leuten grausamlich um. Hertzog Arnulphus war einem so mächtigem Feinde destoweniger gewachsen, je schlechter sich Keyser Carl um deß Reichs Wolfahrt bekümmerte; so war auch Ludwig, König in Germanien, im jüngst-verwichenem Jahr 833 aus dieser in die andre Welt verreiset. Endlich, nachdem dieser Land-Verwüster dritthalb Jahre seines Gefallens gewütet, und so wol Ungarn aK Oesterreich mit dem Raub-Besem gekehrt hatte, wachte Keyser Carl von dem jämmerlichen Lamentiren der Vertriebenen ein Mal auf, griff zum Schwert, und ruckte dem Zuentibald mit a) Vid. Regino in Chron. Laz. de Migrat. Gent, p. 312. & 315. Adelzreit. parte I. Boicae gent. Annal. lib. 1. N. 10. I) Megiaer. lib. 6. c. 59. einem Heerlager eutgegen, ließ ihn aber doch auf eine Unterredung vor sich kommen, und von neuen Ihm von demselben huldigen. Worauf er ihm mit dem Bedinge Pardon und Frieden gab, daß er sich Pannoniens enthalten und den Vasallen deß Keysers weiter nicht beschwerlich fallen sollte. Nachmals danckte der Keyser die Völcker ab, reifete folgends durch Kärndten und Crain nach Italien im Jahr 884. Nach dem Abzüge deß Keysers befliß sich Hertzog Arnulphus den unruhigen Zuentibald mit allerhand leutseligen Erweisungen, Geschencken und Wohlthaten bey gutem Willen zu erhalten; und gewann ihn zum Gevattern zu seinem von einer Concubin erzieltem Sohn, den er Suentibald in der Tauffe nennen ließ. So ist auch im Jahr 886, zwischen Ar-nulpho und Zuentibald, dem Hertzog in Mähren, in Oesterreich, Gegenwarts der Bayerischen und andrer benachbarten Pro-vintzien, Ständen, der Friede mit einem Eyde bestetigt worden. Im folgenden 887. Jahr haben die Fürsten deß Römischen Reichs sich auf den Reichs-Tag zu Franckfurt versammlet, und Keyser Carolum Crassum für einen zur Regierung untüchtigen Herrn erklährt, hingegen diesen Hertzog Arnul-plium, als seines Bruders Carolomanni natürlichen Sohn, aus Kärndten und Pannonien eingeladen, und ohn Ansehung seiner unehlichen Geburt einen König der Deutschen und Römer getitulirt. Da sähe man augenscheinlich, daß Unglück die Glücks-Freunde entdecke, und von den Muts-Freunden sehr kenntlich unterscheide. Denn so bald Keysers Caroli Reichs-Entsetzung offenbar worden, geriet er innerhalb drey Tagen in solche Einsamkeit und Verlassenheit, daß sich Niemand mehr in seinen Diensten, noch zur Aufwartung um Ihn fand, ausbenommen Luitbertus von Mayntz, welcher in Betrachtung seines vorigen hohen majestetischen Standes ihm einigen Unterhalt gegeben, wovon er eine Zeitlang ein privat Leben geführt, und sich schlecht behelffett müssen. Endlich zwang ihn die Dürfftigkeit, seinen Bastard - Sohn Bernhard an den neuen Keyser Arnulphum abzufertigen, und durch selbigen denselben bittlich zu ersuchen, er mögte ihm doch aus denen vor dem besessenen unermeßlichen STjj •aS* Wird 1^ Rottiti# K-yif. erkliih" mf* Srafi1 einige taff«»!* Citi' ist VK Es ihN , ‘«Ä*- skyn. Gütern und Reichthümern nur einige geringe doch gewisse Probenden oder ^teuren zu seinem Lebens-Unterhalt verordnen ; damit nicht derjenige, welcher un-, längst an Macht und Vermögen Carolo dem Grossen schier gleich gewesen, unter den Bettlern verschmachten müsste und erhungern. Keyser Amulphus ließ hieraus zu Nei-dlngen in Schwaben ihm aus den Keyserlichen Zöllen einen Unterhalt reichen, dessen er aber nur eine kurtze Zeit genossen, sintemal er im Anfänge folgenden Jahrs Todes verblichen. «) Nach seinem tödlichen Hintritt ward das Römische Reich in vielerlei) Factio-neit zerrissen, also, daß schier jedwede Provintz ihren eigenen König haben wollte, ^och beharrete der größere Theil am Ar-nulpho. ^ Invem also Jedweder seinen stutzen suchte, beschloß Keyser Arnulphus zuforderst Franckreich, hernach Burgund anzugreiffen ; aber beydeKönige kamen Ihm entgegen und demütigten sich vor Ihm; arum ließ er sie mit Frieden wieder ^etm ziehen, bewilligte auch, daß sie den angenommenen Königlichen Titel behal-en und führen mögten, aber mit ge-»bingungen. ^olgends beschleunigte er seinen Marsch ~ach Italien, allda sich der Hertzog von üttam, Berengarius, der Herrschafft Ita-bns angemaßt, und mit Guidone, Her-lü$en Oon Epoleto, welcher sich Keyser-cyen Titels unterfangen, kurtz zuvor im w. ^"Ete geschlagen. Dieser schickte *au8 MM Keyser seine fürnehmste Her-n, und versprach demselben zu Taranto tÄto(iteiu ^lls er solches that, verliehe M der Keyser das Regiment über Italien. ßj^e9en dem ausgehendem Herbst hat fot r àknnlpllns seine Rückkehr durch uni). Crain genommen, und zu Natila ìn Kärndten die H. Weih-Nachts-Feyer gehalten. erut/nus und Lazius wollen, Arnul-tonyS ià, als er zum Keyser gewählt an Uratislaum oder Brazlavum unhi?c • šum Hertzog in Kärndten auti gesetzt. 6) Andre, darunter ^JJj^ egiserus, benennen dazu den Eber- ®cotum ^ A ^rat*er ®c*lafnaburgensem et Marianum bertum’ „a 4 es F“ldenses ad Annum 887. Sige- 6) Lazii,a ruUm 890, ReS‘nonem ad annum 882. A4mno 6‘ de MiSrat- Gent. p. 416. ex hard, deß Arnulphi Sohn. Es läfft sich aber beydes miteinander wol vergleichen; denn der Keyser mag vielleicht Uratislaum oder Brazlavum auf eine Zeit lang zum Statthalter über Crain und Kärndten verordnet, und allererst im Jahr 888 den Provintzien neue Obrigkeiten ernannt haben. Im Jahr 890 machte Keyser Arnulphus den Zuentibald zum Hertzog in Böhmen. Worüber derselbe an stat schuldiger Danckbarckeit, allerst übermütig ward, und wider den Keyser rebellirte, ohne Betrachtung, daß er zwar noch die-selbige Person, welche er vorhin angefeindet, aber nicht dasselbige Glück, Hoheit und Gewalt, wie vormals, sondern weit höhere und vermöglichere nunmehr vor sich hette. Keyser Arnulphus Hatte einen Ich ar ff eit Adler - Geruch und spührte gar bald, was das tolle und unruhige Hirn im Schilde führte, kam ihm derhalben, ehe denn Jener mit seiner Kriegs-Rüstung noch recht fertig, mit eilends-zu-famuten geführten Völckern aus die Hauben ; und weil der Andre sich zu keiner Schlacht stellen kunnte, muste sein Land leiden, was andre Länder vordem von ihm erlitten, nemlich Feuer und Schwert. Welches ihn zwang, demütige Ansuchung zu thun um Frieden, und solchen durch Überlieferung seines Sohns zum Geisel zu vermitteln. Megiserus zwar gibt aus, diesen Feldzug habe Keyser Arnulphus seinem Sohn Eberhard, Hertzogen in Kärndten und Crain, anbefohlen, indem Er ein Kriegsheer wider die Nordmänner indeffen geführt; aber Regino schreibt Beydes ihm dem Keyser allein zu, und setzt den Zug wider die Nordmänner nicht in dieses 890, sondern in folgendes Jahr, darinn der Friede mit den Mährern und ihrem Hertzog, oder vielmehr Groß-Hertzoq Zuentibald erneuert worden. Nichts destoweniger ward das Friedensband von dem Friedhäffigem Menschen im Jahr 891 (oder 892) wiederum durch eine frische Rebellion zerrissen; denn Key diesem Mrsten hingen Friede Treu undGlau-ben allezeit an einem mürben und sehr gebrechlichem Faden. Aber der Keyser über» zoch ihn schleunig mit drey Armeen, und führte über sein Land ein so scharffes Scheermesser, daß es weit und breit aller kahl ward. Ihn selbsten führte die Flucht Keyser Arnulphus macht den Zuenliball» zum Hertzog in Böhmen. Strafst dessen Rebellion. Derselbe mutz Friede bitten. Zuentibald rebellirt aterina!. Mniz Zuen-tibald fleucht |u etlichen Eremiten. Keyser Ainnl phus öffnet den hcidnitit«! Ungarn eine THUr ins Reich. nach dem Gebirge Sembor zu, darinn nur drey Einsiedler ein rauhes, mühseliges und hartes Leben führten, denen bot er, obgleich ein Fürst oder vielmehr Groß-Fürst, ja gar in der Feder etlicher Scribenten ein König, sich an zum Gesellen so wol ihrer ruhigen Einsamkeit, als einsamer Gedult, seine Condition aber und Hoheit deß Geblüts hat er ihnen eher nicht entdeckt, als biß es nunmehr an dem, daß ihn die Erde zudecken sollte. Von theils andren Historicis wird dieser Zuenti-bald genannt Suatopolk, und auch Suato-poluk, imgleichen Suantepolck. Ilm 547 Blat deß achten Buchs dieses Wercks, ist hievon schon ausführlichere Meldung geschehn. Pessina vermeynt, der Zuentibald sey nicht in die Wüsten geflohen, und allda ein Einsidler worden, sondern von Graam und Trauren gestorben, berufft sich auch hierinn auf den Reginonem, gesteht doch gleichwol, daß Etliche glauben, er habe sich freywillig zu der Einsiedlerey begeben. Aber anderswo schreibt er dem Sohn Suatebog diese Annehmung deß Eremiten-Lebens zu. Gleichwie nun Keyser Arnulpbus von der Dämpffung dieses aufrührischen Für-stens, der manchen Ländern so viel Unheils und Jammers zugefügt hatte, keine geringe Ehr aufhebte, und die alte vormalige Scharten redlich ansschleiffte, also hat es gleichwol ihm die Christenheit hingegen schlecht zu banden gehabt, daß er die, noch heidnische, und in der Grausamkeit damals allen andren Nationen obsiegende Ungarn zu diesem Kriege mit eingeladen, und solcher barbarischen, ja, unmenschlichen Fäuste, wider Christliche Völcker, sich gebraucht, angemerckt selbigem Raub-gewöhntem Volck damit der Weg gezeigt worden, in Italien, Franck-reich und Deutschland hernach einzufallen. Wenn die Tiger ein Mal Blut gekostet, und der Wolf ein Schaf erbissen, so wächst ihm der Durst nach solchem Blut, und treibt ihn allezeit wieder auf einen neuen Raub hinaus. Also stelleten sich diese grobe Gäste, nachdem man sie ein Mal gebeten, hernach ungebeten wieder ein, und zahlten ihren Wirth gar übel aus, von welcher bösen Müntze Kärndten und Crain im Jahr 893 auch ihren Theil bekommen. Diese Raubvögel und Harpyien kirnten ihre Klauen nachmals desto freyer außstrecken, und damit die armen Schafe, nemlich die Christen-Leute, zerreissen, II weil der Keyser in Italien zween Feldzüge thun muste, allda ihm aber die Witwe Guidonis durch seinen bestochenen Mundschencken Gifft beygebracht, wovon er sich übel befunden, und mit ziemlich-gekränckterVernunfft nach Deutschland aufgemacht. Allda hat er sich von dem leisen Stich dieser Welschen Spinnen in etwas wiederum erholt, und wider die Einfälle der Ungarn in Pannonien auf Mittel besonnen. Er recommendirte solche Sache dem Hertzog Brazlav, welcher, wie vorhin gedacht, zwischen der Trab und San herrschete, und von ihm großer Vertraulichkeit gewürdigt ward. Ob Hertzog Eberhard in Kärndten und Crain gleichfalls wider diese bösenHummeln einen Patscher ergriffen, und die Rüstung angelegt, wird nirgends gemeldet, unterdessen doch billig vermutet, weil diese Länder von den Ungarn unverschont geblieben. Gewiß ist es, daß um selbige Zeit, nemlich ums Jahr 896 und 897 für diesen Würg- und Raub-Engeln, in Kärndten und Crain grosse Furcht und Zittern gewest, gleichwie im gantzen Pan nonien und Norico, weil man nichts Ge-wissers kunnte vermuten, als daß sie auf diese Länder loßgehen würden, wofern sie mit den Bulgarn entweder einen Frieden eingingen, oder dieselben unterdrucken sollten. Denn die Griechen hatten mit den Ungarn Frieden gemacht, daher diese nun auch über die Bulgarn her wollten. Welches diese dermassen verdroß, daß sie plötzlich in Thracien einfielen, und Alles feindlich biß an Constantinopel durchstreifften, zur Rache, vaß sie von den Griechen verlassen und im Stich geblieben waren. Solches wett zu machen, schickten die Griechen den Ungarn Schiffe zu, und setzten dieses barbarisch-heidnische Volck über, in die Bulgarey. Da die Bulgarn in etlichen Treffen allezeit unten lagen, endlich aber, nachdem sie drey Tage gefastet und gebetet, in einerblutigen Schlacht, die sie selbsten zwantzigtausend Reuter kostete, dennoch obgelegen. Wodurch den Hungarn die lange Wolffs-Nägel und Klauen zwar ziemlich beschnitten worden, doch bald hernach wiederum gewachsen. Gegen dem Ausgange deß 898 Jahrs, ging Keyser Arnulpbus, vorhin der Kärndter und Crainer Hertzog, nnt Tode ab, nachdem ihn der Schlag ge tini1* : te nuWV kommt m 3tali® werde» e‘ ^ Ungut« schlagt"' Spalte" eiidlickl . Obeiha" Sui# troffen, wiewol Andre motten, er sey an der Läussucht gestorben, indem ihn keine Artzney Mittel hetten davon retten können. Seine Ruh- und Grabstat hat er bekommen zu Regensburg, bey S. Em-nteran, ohnangesehn Regino geschrieben, er sey zu Dettingen begraben. Wie Graf Arnolphus von Vochburg ichreibt, so sotten in einer Schlacht wider dte Mährer den Feinden die Engel er- tea Werten seyn, welche vor den Regimen $tefi„e,n lern Arnulphi hergezogen, und dieselbe zum f'fe Streit angeführt, biß, nachdem der Mäh-tet àiegsheer schier die Flucht geben 3u.ö g3']%, u. sollen, ein unbekandter Dbrister (oder >hn uT?an ^nfühtet) deß Zuentibalds seinen Schild L^schirmt Kiffen, und samt der Leib-Sguadron tn' durchgedrungen, biß zu dem Keyser Ar- ntipho, und zwar mit solcher Gewalt, daß des Keysers Person in höchster Gefahr gestanden. Aber bey so gefährlichem àssehn habe sich um den Keyser ein alter Herr über menschlich-schöner und ansehnlicher Gestalt befunden, der sich Rmmeranum genannt, und dem wütenden tjuhrer deß Feindes den Schild aus der Hand gerissen, auch zugleich die Mähre- rrscheLeib-Sqnadron indieFlucht getrieben. D- Schönleben, welcher dieses, aus ob-aenanntem Grafen von Vochburg erzehlt, meldet, es habe Keyser Arnulphus seine ^ìlrg bey der Kirchen S. Emmerans aufrechten lassen, in welcher er sich mei-sens aufzuhalten pflegen, und damit veruni, das er von S. Emmeran beschützt wurde, im übrigen aber sey nicht zu vermindern, daß Keyser Arnulphus bet) sol-äjen trübieltgen Läufften, sonst auch wol rj mbertät der Geistlichen bißweilen be-tsvnr-e?' ìveil unter den Häuptern der ^nstuchen damals allzuviel Freyheit im Schwange gangen. , - buse Zeit regierte in Crain sowol ì Kärndten vorhin gemeldter Her-^ b. berhard, Keysers Arnulphi Sohn, mlT -ln die dreyssig Jahre das Regi-h°t r... . geführt haben sott. Zu dessen Zeiten WiaV? -^ìnes Herrn Vätern, deß ISS Tode un 900sten Jahr Steyer, "m- Ufid Crain von den grausam- p^?;^"senden Ungarn, Mord und Raub müssen, so wol als Italien, fandet* Unt> unterschiedliche Deutsche Als aber diese Barbern im folgendem ) V. Schj.ilaben parte 3. Anna], p, 470. 901 Jahr wiederkehrten, wie ein dicker Schwarm unzehlich-vieler Hummeln und Keser, hatte er sich in bessere Postur gestellt, und mit einer gerüsteten Armee »ersehn, womit er ihnen auch so tapffer begegnet, daß sie die Flucht nehmen musten. Megiserus berichtet aus einem gewissen Authore, den er Claudianum nennet, daß der Ungarn in derselbigen Schlacht über achtzehen tausend auf der Wahlstat geblieben, und selbiges Feld noch heut das Crapseld genannt werde. Diese Schlacht ist geschehn am heiligen Dster-Sabbath, im Jahr 902. Es schien aber, als ob diesem barbarischem Volck, für einen weggehauenen Kopfs drey oder vier in die Stelle wüchsen, so geschwinde verstärckten sie sich wieder, und wurden durch frische, aus der Tartarey heransliegende Schaaren, unzehlich vermehrt, sielen darauff, wie ein dickerSchwarm oder Wolcke von Heuschrecken in Italien, und lebten allda, ihrer gewöhnlichen Dis-cretion nach, also, daß viel tausend Menschen darüber das Leben verlohren, und rafften Alles zusamm, was mit zusühren war, das Übrige gaben sie dem Feuer zum Raube. Die berühmtesten Städte jenseit dem Po wurden erbärmlich zugerichtet, und keine Kirchen von den Flammen verschont. Denen Einwohnern,Zuelche sich versammleten, und ihnen die Spitze boten, schütteten sie einen dicken Platzregen von Pfeilen auf die Köpfse, und legten sie samt den Bischöfen damit zu Bodem. Wen der Pfeil nicht traff, den traff der Sebel. Und als Berengarius, mit einem grossem Kriegsheer ihnen begegnend, keinen Paß vergönnen, noch zugeben wollte, daß sie, ihrer Erbietung nach, mit Hinterlassung alles Raubs und mit gantzer Haut mögten wieder heimziehen, sondern sie kurtzum tobt oder gefangen haben wollte, setzten sie sich wieder, fassten einen frischen Mut und fochten so desperat, daß er eine grosse Niderlage bekam, und der obsiegende Feind hierauf noch mehr Städte ruinirte. Hernach nahmen sie ihre Wiederkehr durch Crain in Pannonien. Db sie bey solchem - Durchzuge eine Reuterzehrung genommen, oder vielmehr dem auf das Feld und auf die Bäume nidersal-lendem Heer der Heuschrecken gleich Alles aufgefressen, und vielen Menschen den Hals gebrochen, kann man leicht gedencken. Er schlägt dieselbe aus dem Felde. Sie fallen, viel slärcker ein. Sie kehren zurück durch Train. Kommen wieder in C csterreich. Gewinnen «in dreylütixe Lrefsen. Schlagen dm Setjfer Ludwig- Werden von den Bayern geklopfst. Brechen in Sachsen und Thüringen rin Verwüsten Schwaben, grau cf eit und Bayren. Ums Jahr 907 und 908 kamen sie gleichwie eine böse Müntze wieder, brachen ein in Oesterreich, welches zu der Zeit unter dem Namen Bavariae begriffen war, da ihnen Luitpold, Marchgraf von Oesterreich, eine Schlacht lieferte, aber dieselbe samt dem Kopfs verlohr, und neben st ihm Theodomarus, der Ertz-Bischoff von Saltzburg, imgleichen Otto Frisin-gensis, und viel andre Personen hohes Ansehns und Adels, wovon unterschiedliche Scribenten ausführlich geschrieben, als: Regino, Schafnaburgensis, Aventinus, Lazius, Megiserus, Adelzreiter und Andre mehr. Keyser Ludovicus büßte gleichfalls mit dem Heer, welches er aus Bayern, Schwaben, Kärndten und Crain zusammen gezogen, in Hoffnung, diß grausame Volck damit gäntzlich auszurotten, das Feld ein, und viel tausend Leute; denn drese böse Schnitter waren von Gott geschickt, um der Sünden willen, die Menschen wie das Gras und Korn weg zu hauen. Megiserus will, es sei Eberhard, Hertzog !, von Kärndten und Crain, bey allen diesen Feldzügen und Treffen gegenwärtig gewest; welches auch gar wol zu glauben. Die Jahre 908 und 909 wurden gleichfalls durch diese von vielem Glück stoltz-und übermütige Heiden mit vielemChristen-Blut gefärbt. Denn wie der Continuator Reginonis und Hermannus Contractus erzehlen, so seynd sie im Jahr 809 gar in Thüringen und Sachsen gangen. Wiewol sie nach des Urspergensis Bericht « vorher in Bayern, da sie durchgezogen, einen guten Zoll an Leuten hinterlassen müssen, und von den Bayern wacker geklopfst worden. Aber ob man gleich in Bayern ihrer etliche tausend erschlagen, ist doch der grössere Hausse durchgedrungen, und in besagtem 908 Jahr den Sachsen auf den Hals gefallen, in folgendem 909 aber den Thüringern, denen sie in einem blutigen Treffen obgesiegt, und ihnen ihren Hertzog Burchardum erschlagen. Schwaben muste gleichfalls auf die Schlachtbanck, und sich von ihnen metzeln lassen, wie gedachter Continuator Reginonis und Mariannus Scotus beglauben. Eben in dem-selbigen Jahr hat auch Francken und Bayern herhalten müssen, indem diese a) Vid. Ursperg in Chron. Pappenb. ad ann. 908. sonst tapsfere Nationen damals so voller Schrecken und Furcht für diesen so sieghafften Barbern gewest, daß keine sich wider dieselbe zu einem offenbarem Treffen Preesentiren wollen, sondern zu-gesehn, wie die Ungarn ihnen Weib und Kind und eine grosse Menge alter und junger Leute in die Sclaverey entführten oder dieselbe schlachteten. Kein Greuel, noch Mord, noch andre Frevel-That mag erdacht werden, welche sie nicht begingen. Die Weiber wurden geschändet (ich rede hie mit dem Adelzreiter), die Kirchen entheiligt, die Altäre umgerissen, die Häuser ausgehauen. Die, so in den Wald oder ins Gebirge flohen, oder in bemaur-te Städte, musten von weitem zuschauen, wie man mit den Ihrigen umspringe rc. Die Weiber stelleten sich eben so grausam und wütig an. Sie glaubten, daß sie nach dem Tode eben so viel Leibeigene zu ihren Diensten haben würden, als viel sie der Feinde erwürgt hätten. Ihre Kinder gewöhnten sie von Jugend auf zur Grausamkeit und harter Arbeit, liessen dieselbe tapffer frieren, gaben ihnen einen Backen-Schnitt, bereiteten sie also zu einer harten Gedult und fester Daurhafftigkeit. 6, Bon ihrer unmenschlichen Tyrannei) zeiget auch die alte Sächsische Chronic mit diesen Zeilen: „Wie ehemals die Niesen ihrer Stärcke und Macht sich überhoben, und unmensch liche Tyranney geübt, also wird von den Ungarn oder Hunnen gleicher Gestalt geschrieben, daß sie ein wütiges und über die Masse Blut-gieriges Volck gewest. Wie solches unter ändern bey ihrem Einfall, so Anno 908 und 909 in Bayern, Thüringen und Sachsen und für dem Hartz geschehen, zu ersehn. Da bey demselben Überfall die Ungarn oder Hunnen eine solche Furcht und Schrecken in die Leute gejagt, daß sie nicht gewußt, wo sie in der Welt bleiben sollten, sondern so viel nur möglich Alles auf die Flucht gesetzt, und sich in die Städte und Festungen begeben. Weil aber derselben damals wenig gewesen, und die Ungarn dieselbe vorbey gezogen, und das Land umher durchgestrerfft, seynd um die Zeit und hernach, aus Furcht für den Ungarn etliche mehr Städte, Schlösser und b) Adelzreiter part. 1. lib. 13. N. 12. Sfanno«, P ^eit bemaurt und befestigt, auch etliche tz^'nund .neuem erbauet worden. Derer eins 84?'.°»« ^yeils in die harte Felsen gehauen wor-^ UnSatn ' daß man im Vorbeyziehen nicht hat Sttichl-t. Merken können, daß daselbst in den Bergen oder Felsen Wohnungen oder Fe-Itungen und Leute feijtt sollten. Wie dessen «och Anzeigungen vorhanden am alten Einstein (oder vielmehr Regenstein) bey Amnckenburg vor dem Hartz; da Stuben, Hämmern, Küchen, Ställe, Krippen, Alles n eitel Stein gebauen ist. Und im Hartz alten Anhalt, Item am Buffart, an Er Ilmen zwischen Weimar und Blan-ENhelm, und etwa am Saltzunde im Amt oHedebiwg, in der Herrschafft Mannsfeld ^ ?er Saal gelegen, zu sehen. Wie denn lch dre Hunneburg über Cloßwitz und ^mmelburg, imgleichen der Hundrück in ^Graffschafft Mannsfeld an der Wipna, ber rn?^K auch ein Ort desselben Namens , t-Kaltz am Rein gehörig, daher genen-^ ^ >md Hundsrück, jo viel als H u n- cyDn Eück, das ist, ein Propugnaculum, »u«d Rückhalter wider die Hun-"EN herffen soll." Auch sind viel Schlupfflöcher in die Ege und unter die Erde hin und wieder ®al- X Buch. gegraben worden, darein das Landvolck seine Güter gestehet, sich für den Ungarn darein verborgen und aufgehalten. Welche (hernach) Holen und Zwerglöcher genannt worden ; uemlich dieser Bedeutung, daß andre Leute gegen die grausame Ungern oder Hunnen nicht anders denn als Kinder und Zwerge gegen die grosse Riesen geachtet worden, für denen sie sich auch in solche Löcher, wie die Mäuse in Mäuselöcher verkrochen haben. Etliche seynd vor Furcht in die hohe Gebirge und Wildnissen geflohen, oder in das Geröhrig, in den Seen, Teichen und Sümpffen sich verborgen." „Denn die Ungarn, damit sie den Leuten desto mehr Furcht und Schrecken einjagen mögten, gingen unmenschlich mit ihnen um, knüpfften die Weiber, Mägde und Jungfrauen mit den Haaren und Zöpffen zusammen, und trieben sie vor sich hinweg wie das Vieh. Was wehrhafft und männlich war, erschlugen sie nicht allein, sondern soffen auch einander der Erschlagenen Blut zu, machten auch von den tobten Körpern Tische und Bäncke, und hielte« ihre Mahlzeit drüber, schnitten die Tobten auf, zogen ihnen das Gedärm heraus, zer- Grausamkeil der Ungarn gegen den Teulschen. Sitze dar Kupffer N. 58. schnitten die Hertzen der Entleibten zn kleinen Stücken, und frassen dieselbe also rohe, inMeynung, hiedurch desto hertzhaffter zu werden. Etlicher Orten haben sie auch die Leute lebendig gebraten und davon gefressen, die Kinder vor den Augen der Eltern erwürgt, zerhackt, oder an den Wänden zerschmettert. Daher jedermann auch für den Namen Hunnen erschrocken ist, und das gemeine Landvolck, so sie nicht gesehen, sie für eitel Riesen und Menschenfresser gehalten. Und, wie Etliche meynen, deß^Worts soll von solchem chrent unmenschlichem Ungeheur. Wesen der Nam Ungeheur, welcher fast mit dem Namen Ungati überein lautet, hergekommen seyn." «> Bey allen solchen Verwüstungen haben sie den Kärndtern und Crainern eben so tool einen Trab geschenckt. Ob nun wol im Jahr 911 Keyser Ludwig eine grosse Macht aufbrachte, gänzlichen Getrauens, durch selbige alle Ungarn zu vertilgen, mißlung ihms gleichwol abermal, und ward er von ihnen auss Haupt geschlagen, also daß ihn die Noth zwang, sie wiederum mit dem silbernen Schwert zu schlagen, das ist, mit Gelde zum Lande hinaus kauffen muste. Ob bey diesen Läufften die Slaven, welche damals einen Theil Pannoniens, wie auch Histerreich und Iapydien, mit den Deutschen untermengt, bewohnten, still gesessen unter ihrem Hertzog, davon sagen die Geschichtlicher nichts. Etliche Scriben-ten aber vermuten, daß sie von den Ungarn als mächtigem unterdruckt und genöthigt worden, mit ihnen ins Feld und zur Verwüstung der Länder auszugehen. Denn sie waren so wol gegen Morgen als Mitternacht ihre Nachbarn ; dannenhero zu glauben, daß sie miteinander in Freundschafft und gutes Vernehmen gerahten; wie Cran-zius aus dem Adamo Bremens! vermeldet. Welche Freundschafft aber bald hernach ein Ende gehabt; als man aus dem Cran-zio und Adorno Bremensi schlieffeit kann. Wem damals Sollte dann etwan ums Jahr 907, als moSLqeroefi. notS Sigeberti Meldung die Bulgaren von den Hungarn überwunden und zinsbar gemacht worden, auch das Nieder-Panno-nien am Saustrom von ihnen besiegt und mit Tribut beschwert worden seyn; hat doch gewiß Ober-Pannonien und Iapydia den Hertzog Eberhard annoch zum Herrn a) Sächsische Chronic Drefferianischer Edition am 81. Blat. gehabt, Histerreich aber seine eigene Fürsten oder Marchgrafen. , Als man zehlte 913, hat Amulplius, AmBA Hertzog in Bäyern, denen Ungarn, da 'Ungarn. sie mit Bedrohung trutziglich den versprochenen Tribut forderten, einen Hauptstreit gegeben; wozu nebenst etlichen andren Herren auch Hertzog Eberhard aus Kärndten und Crain eine Anzahl Hülff-Völcker geschickt. ^ Aber hingegen brachte besagter Hertzog iwarf Arnulplius im Jahr 915 die Ungarn aus wieder & seine Seite wider den Keyser Conradum, Reich-welcher ihn geschlagen und vertrieben hatte. Der Keyser schlug zwar die Ungarn aus dem Felde; nichts destoweniger streifften sie durch Schwaben und Thüringen biß Fulda, und hinterliessen allenthalben dem Wirth ein übles Trinckgeld. In denen folgenden dreyen Jahren haben sie, so viel man aus dem Continuatore Re-ginonis abnehmen kann, ohn einiges Aufhören schier Deutschland mit Feuer und Schwert, Raub und Mord durchwütet, und kein Fürst sich antreffen lassen, der _ ihrem Toben Widerstand thäte. Der einige Mud Hertzog in Kärndten und Crain, Eber- * liardus, soll sie, wann dem Megisero zu glauben, mit einem aufgebrachtem Kriegs-Heer in Gesellschafft Gottfrieds, Hertzogs von Meran, (welchen ein Andrer einen Marchgrafen von Histerreich titulirt) und deß Patriarchens von Aglar, als sie aus Alemannia (das ist, aus Schwaben) wieder zurück gekehrt, oder auch von Pannonien mit frischen Völckern ausgebrochen, tapffer angegriffen, undJhrer einen grossenHauffen erlegt haben, endlich aber doch von der gros- g(fiM ; sen Menge übermannt, und samt seinen -itttrsten Einen lebendig gefangen bekom-chM ; welcher an statt seines Lösegeldes, einen neunjährigen Stillstand (oder Frieden) versprechen müssen. Pn diesem Jahr hat der, bey den Ungarn exnlirende Bayerische Hertzog Ar-iKphus sich wieder aufgemacht nach Payern hinauf, als er vernommen, daß Mser Conrad Todes verfahren wäre. -Groraus Keyser Heinrich, ob er gleich k ihn ausgezogen mit einem Kriegs-n I' durch Sansstmut und Güte ihn den-acy klüglich gewonnen, und zum Geil (gàckt, auch ihm alles Recht Payern, Schwaben, Nordgau, Vogt-rn? Schlesien, Mähren, Oesterreich, Ty-•1. ' Kärndten, Crain, Histerreich und den Obern Theil von Ungarn, ab-fìit dem Bedinge, daß er sich .Ä Königlichen Titels austera sollte und galten. Wovon Urspergensis, Sige-geben ^ ^elzreiter weiteren Bericht 8.^8. in Commentar« Reipubl. Rom. lib. 12. Im Jahr 922 ist die gewaltige Schlacht bey Merseburg geschehen, darinn Keyser Heinrich die Ungarn aufs Haupt geschlagen, und auch, wie Megiserus schreibt, der Hertzog aus Kärndten und Crain Ber-tholdus mit gestritten wider sie. Welches der Schönleben zwar widerspricht, aber aus einer Ursach, die nicht fest genug gegründet ist, nemlich weil die Kärnd-ter und Crainer der Ungarn Nachbarn gewest, und sich derhalben für ihnen zu fürchten gehabt. Denn sie mögen von diesen bösen Nachbarn damals vielleicht solche Gewalttätigkeit erlitten haben, daß sie dadurch bewogen worden, einige ihrer Völcker, zu den Keyserlichen zu flössen. So hat ja auch vor diesem Hertzog Berthold, der Hertzog Eberhard mit ihnen ein Treffen zu wagen sich nicht gescheut; wiewol er dabey endlich unten gelegen, und todt geblieben. Bon solchem ersten Sächsischem Treffen mit den Ungarn bey Merseburg findt man die Umstände beym Krantzio. Wie häßlich nun gleich diese friedhäs-sige und Raub- und Krieg-liebende Barbera geklopfft worden, haben sie doch im Jahr 934 durch ihre Legaten von dem Keyser Heinrich wiederum Tribut gefordert, welcher ihnen aber an statt dessen, einen geschornen schübichten Hund ange-boten. Worüber sie dermassen ergrimmten, daß sie mit einer grossen Macht in Deutschland einbrachen, willens, den geweigerten Tribut hundertfältig abzuholen, und den ihnen vom Keyser erwiesenen Schimpfs, mit gantzen Blut-Bächen ab-znwaschen. Der Fugger spricht, sie seyen dreyhundert tausend starck gewest. Aventinus zehlet ihrer nur hundert tausend. „Also zogen sie (seynd Worte deß Spangenbergs) mit aller Macht nach dem Lande zu Sachsen, nahmen aber ihren Weg zum Theil durch Meissen, sprachen allda ihre alt-verwandten Freunde die Sorben und Wenden um Hülffe und Beystand an, und beklagten sich gegen dieselbe deß Hohns, der ihnen vom Keyser mit dem schädigten: Hunde begegnet wäre. Die Sorben und Wenden wüsten sehr wol, daß der Keyser mit den Sachsen zum Besten gerüstet, und bereit war, den Ungarn zu begegnen rc. So hatten sie auch den Marchgrafen zu Meissen und den Burggrafen daselbst dazu auf dem Halse, für dem sie sich, ob sie gleich gern 10* Keyser Heinrich erlegt die Ungarn bey Merseburg. Tribut-for-drern der Ungarn wird ein schübigter Hund prw-sentirt. j Die Ungarn gehen starck zu Felde. gewolt, nicht regen burfften. Auch hatten sie die vorigen ihres Abfalls halben empfangene Schäden und Schärten noch nicht verschmertzt, noch ausgewetzt, schlugen derhalben den Ungarn nicht allein die .Hiilffe ab, sondern spotteten Ihrer noch Die Wenden dazu, und überschickten ihnen auch einen dicken fetten Hund mit dem Zuentbieten, Hund. daß sie sich an demselben deß Zinses, so an jenem magern Hunde zu wenig, erholen mögten. Die Ungarn waren mit dieser Antwort übel vergnügt, rächeten sie mit Raub, Brand und Mord, erschlugen was sich zur Wehr stellete, und nahmen viel Gefangene mit sich, die sie zurück geschickt, hielten also übel haus die kleine Zeit über, die sie im Durchznge! zubrachten. Denn sie hatten nicht lange zu harren, sondern eileten auf die Sachsen re." Sie hatten auch beh den Dalmatiern um Hiilffe Ansuchung gethan, aber gleichfalls vergeblich. Also zogen sie in zween Haussen zertheilt, nach Sachsen zu. Thüringen muste den ersten Anfall ausstehen; Erlegung denn die Thüringer lagen mit den Sach- sauffm8.m fen an der Grentze, und gaben ihnen einen solchen Willkomm, daß ihre für-nehmste Heerführer, nebst etlichen taufenden ins Graß bissen. Was dem Schwert entrann, muste von Hunger oder Kälte sterben. Der andre Hausse wollte eben loßgehen auf den Widonern, deß Keysers Ehdam, als ihnen die schreckende Zeitung kam, daß ihre Gesellen einen so üblen Marckt gehabt, und blutige Köpffe erbeutet Hecken, auch Keyser Heinrich in vollem Marsch auf sie begriffen, und schon gantz nahe wäre. Welches sie gantz bestürtzt machte, also gar, daß sie sich schon nach der Flucht umsahen, und doch gleichwol ihren zer-streueten Kameraden und Schildgenossen durch einige, auf den Bergen gegebene Losungs-Zeichen winckten, daß sie zu ihnen sollten, ins Lager kommen. Aber Keyser a) Aus dem Spange.,berg. Heinrich ruckte ihnen geschwinde auf den Hals, schnitte ihnen, als sie deß andren Tages davon wollten, den Paß ab. Der Adelzreiter gedenckt, Hertzog Ber- JA» thold sey mit zwölff tausend Freiwilligen aus w06’ in der Reserve gestanden. ^a“n cd» Das Thüringische Regiment muste mont>ivt w voran gehen, und sie zum Gefecht aus- R-s-r«--fordern, die aber weder zu stehen, noch zu fechten begehrten, sondern also fort die Flucht gaben. Sigebertus schreibt, sie sehen alle er- Ni-drl^ schlagen, andre aber rechnen die Lista der «6 A ; Erschlagenen auf sechs und dreyssig tau- 6°n tausend; wiederum Andre aus hunderttausend. Uber das sollen Ihrer funffzig tausend sehn gefangen worden, denen man die Hände und andre Gliedmassen abgehauen. Biel gefangener Christen wurden erledigt, und eine gewaltige Beute erobert. Wiewol der Adelzreiter schreibt, es sehen nicht viel Ihrer geblieben; da doch gleichwol die alte Geschichtlicher melden, daß ihrer die Meisten durchs Schwert gefallen. , in d- Die Keyserliche Haupt Fahne führte einen Engel in diesem Treffen. Woraus t4 Ä',,( die entflohene Ungarn sich eingebildet, der Christen Gott hette Flügel, und könnte deßwegen ihnen gar geschwind zu Hiilffe kommen; weßwegen sie ihren Götzenbildern, nemlich dem Herculi und Marti, gleichfalls Flügel angehefftet, die gar schwer von Golde gewest, damit sie ihnen hin-füro auch schleunige Hiilffe leisten könn- 0 di- ten. Weil aber dennoch hernach hieraus ihnen ihre Waffen, nach Wunsch und ‘6r6tt< Hoffnung nicht gelingen wollen, sollen A-K sie dieselbe wieder zerbrochen, und geur- gei theilt haben, es müsten deß Christen-Gotts Flügel nicht durch Kunst angesetzt, sondern natürlich sehn. Andre geben aus, solche Gold-Flügel sehen von den Dieben weggestolen worden beh Nacht, welche dafür gehalten, solche Flügel wären ihren Göttern nur beschwerlich, und gar nicht nöthig. Das XI. Von denen Hertzogen Heinrichen und Conrado, und damals unterschiedlicher Regierung in Crain. {hfittli Ängewifsheit der Ösiainerifchen Hertzogen defs zehenden Seculi. Dass Conradus Sertzog in gärndten gewest, ist zweifelhaft. Wird aber allltie dafür gefetzt, iertzog gerthold wird Hertzog in ganem. Auf welche Kondition Conradus Herzog in HLrndien und Grain worden. Wie die damalige gertzogen zu betrachten 'eP- Damalige getrachtnng oder Anfehn der Marchgrafen. Wann die March-fìi'tifcn zu grandenburg aufgehommen. Zu welcher Zeit dj-rain für eine March C(wr Marchgrafthum erhtährt worden. Marchgraf Gottfried in Österreich, gleibt lm Treffen, gertzog geinrich der Streit-süchtige. Megiseri Irrthum wegen der -pächfolgc Ottonis. geweis-Zeugnifs für die Begiments-^olgc llenrici defs Zweg-,rn‘ lertzog Gonrad der Zmegte. Non wem Kärndten die dreg fchwartze Seiten !5 ^Lkii bekommen. Damaliger Zustand, gerrfchaft und Bertheitung defs Sandes in unterschiedliche gcrrfchajften. Was man die Graiiter-Marrh genannt. Trainerifche Marchgrafen wurden auch Grafen genannt. Unterschiedliche Jltarch-Sräfen in unterschiedlichen Sheilen von dfrain. Wann Grain ein gertzogthum worden. Grojfe Gewalt gertzogs Conradi defs Zwruten. ^as für Hertzogen eingendlich nach dem Bertholdo in Kärnd-> ten und Crain regiert haben, .davon kann man in Theils folgenden Jahren keine nngezwei-^ felle Gewißheit haben, wie der D. Schönleben gar recht nr-T . theilet. Denn derer, welche vom wer^o ìlhd Megisero namkündig gemacht v ìst man darum nicht gnngsam vn« bey den alten Scribenten, tx 6611 Crainerischen und Kärndterischen f»n?°^n,deß zehenden Secnli, nichts ge-wir Ü ^lrd; weßwegen man sich nur Mtw • Nachricht besagtes Lazii und uJlSm-Jd^en muß, biß sich bessere ^Ewisiere einmal mögte an die Hand 2‘ Gedachter Lazius berufst sich aus theiiw Ungarische Jahr-Bücher, und Cfmv na^ derselben Anweisung die itns °^er Dignitäten der Hertzogen und Marchgrafen ein. beftp!r.Un,üerus . gedenckt, der Bertholdus, tn vorigem Capittel wir allezeit Meldung gethan als eines Hertzogen in Kärudteu und Crain, fei) denen Athesi-nis oder Völckern an dem Jtaliänischeu Etsch-Fluß vorgestanden, so gestehet auch Megiserus, daß er bei) denen feinen Ansitz gehabt. Weil aber Luitprandus ihn einen Hertzog der Bayern und Kärndter titulirt, vermutet der D. Schönleben nicht unsäglich, Crain und Kärndten habe zu der Zeit gar keine eigene Hertzogen gehabt, sondern denen Hertzogen von Bayern gehorsamt; welche diese Länder durch Presidenten und Marchgrasen regierten, die man dennoch auch aus Gewohnheit Hertzogen genannt. Lazius hält dafür, ob schon Andre davon stillfchweigen, Bertholdus habe mit feiner ersten Gemahlinn zw een Printzen, nemtich den Bernhard und Gottfried, gezeugt. Daß aber dieser Bernhard auch eilt Hertzog von Kärndten titulirt worden, da doch unterdessen die i! Kärndter gleichwol von deß Bertholdi Daß Con-radus Her-tzog in Kärnd-ten gewest, ist zweifelhafft. Wird aber allhie dafür geletzt. Hertzvg Berthold wird Hertzog in Bayern. Auf welche Condition Conrodus Hertzog in Kiirndlkn und Crain worden. Wie die da> malige Her-tzogen zu betrachten feyn. Damalige Betrachtung oder Austhn der Marchgrafen. Brüdern Sohn Conrado, gubernirt wurden, benimt der Wahrheit der Beschreibung nichts, sintemal die Söhne und Vettern der Fürsten, auch den Titel ihres Vaters zu führen pflegen. Vielleicht mag auch wol der Printz Conrad, welchen Lazius und Megiserus für einen Hertzog der Kärndter und Crai-ner dargeben, niemals Hertzog in Kärnd-ten, sondern vorgenannter Bernardus, der Landes-Fürst daselbst gewest seyn. Denn von andren Scribenten wird dieser Con-radus Hertzog in Francken und Lothringen titilliti. So bekennt auch Megiserus selber <0, daß derselbe in Kärndten nicht habe residirt. Nichts destoweniger müssen wir beh Ermanglung gründlichem Berichts vom Lazio und Megisero diesen Conradum annehmen, und für einen Hertzog in Kärnten und Crain erkennen, wie auch alle die, so demselben in diesem zehendem Seculo werden folgen, wollen aber dieselbe desto kürtzer nacheinander durchgehen. Nachdem derhalben deß Arnulplii Bruder Berthold ungeachtet der Widerstrebung seiner Vetern, das Regiment über Bayern bekommen, hat er zum Nachfolger in Kärndten und Crain, den Conradum, einen Francken und deß Keysers Ottonis Magni Eydam, gehabt; der aber gleichwol dem Hertzog in Bayern als wie seinen Ober-Herrn, und den Rö-misch-Teutschen Keyser wie sein höchstes Ober-Haupt hat respectiren müssen. Denn zu der Zeit seynd die Hertzogthümer nicht so frei) von aller Submission und Unter-würfflichkeit, noch ihres eigenen Rechtens und Gewalts gewest, wie zu unserer, sondern in ihrer Würde und Amt sich ungefähr einem heutigen Land-Hauptmann oder Statthalter oder Venetianischen Podestà verglichen. Die Marchgrafen, welche die Grentzen der Länder bewahrten, stunden schier in gleicher Betrachtung nach deß Schönlebens Meynung, aber nach meiner nicht allezeit; denn bisweilen erstreckte sich, wie wir schon vor diesem gemeldet, eines solchen Grentz - Marchgrafens -Gebiet über unterschiedliche Länder, deren jedwedes seinen eigenen, Ihm, dem Groß-March-grafen (also will ich ihn nennen) unter» worffenen Hertzog hatte; bißweilen aber o) Vid. Megiser. 1. 6. c. 87. reichte deß Marchgrafens Gewalt über eine Provintz nur allein; als wie deß Marchgrafens seine, der unter der Regierung Keysers Heinrichs deß Voglers über Hiflerreich gesetzt worden, nemlich der Marchgraf Winther, angemerckt, dieser Keyser, wann seine Herrschafft erweitert worden, auch die Zahl der Marchgrafen hat zu vermehren pflegen Welcher Keyser auch, wie theils Historici melden, den ersten Marchgrasen zu Brandenburg eingesetzt, nach dem er die Stadt Brandenburg unter seine Gewalt bekommen. Crain aber soll, wie etliche vermuten' von Keyser Ottone dem Ersten, eine March titilliti worden seyn. So viel ist gewiß, daß es zur Regierungszeit Keyser Ottonis deß Andren schon dafür geachtet sey; denn solches erhellet aus deffen Diplomate, welches derselbe dem Abraham, Bischofs von Freysingen, über das ihm geschenckte Stück Landes bey Bischofslack herum, in Crain, Crainer. March sonst genannt, er-theilet hat, als darinn unter andren diese Worte stehn: Per interventum Matris nostrae Adelheit nostri, videlicet Hain-rici Ducis, quasdam partes nostrae proprietatis sitas in Ducatu praefati Ducis, et in Comitatu Poponis Comitis, quod Carniolia vocatur, et quod vulgo Craina Marcita appellatur Le. Dieses Keyserliche Diploma ist datiti 2. Cal. Julii, Anno Dominicae Jncarnationis DO CCCLXXIIU* Imperii VI. Wiewol der D. Schönleben urtheilet, man müsse da lesen 973, als welches das sechste Jahr der Regierung selbiges Keysers gewest. Sihe was hernach unten beym 1156 Jahr hievon weiter geredet wird. Vorgedachter Hertzog Heinrich der Andre hat im Jahr 992 mit Ertz-Bischafl Hartwich zu Saltzburg, eine genaue Freund- und Schwügerschafft gestlffler, indem er seine Tochter, die Prinzeßm Richardis, dem Brüdern desselben ehelich beygelegt, und Ihr zum Braut-Schatz unt-gegeben die Graffschafft Lavant H. Um die Zeit aber deß für einen Hertzog in Crain von uns gerechneten Con-radi soll auch Gottefridus (oder Gottfried), Marchgraf in Meran und Ister-reich gewesen seyn. Welcher endlich im Jahr Christi 944 nebst seinem Brüdern in einem Treffen mit den Ungarn ge- Wan» di' atardlPL -n 8% bürg koso""' au fit -r- W «V 2Rar*> MarE ihn» *' kl-ihrt uiordeN- MrM jt Goli< Asterrà St- ^Achtig- N>seri Sy« OttSf blteben, (doch als ein tapffrer Feld-Herr nn Tode obgesiegt, und an stat der Cy-pressen, einen schönen Lorbeer-Krantz um stm erblasstes Haupt verdient hat. Lazius rechnet zwar dieses Treffen dem Jahr 906 aber an einem Ort dem 944. Jahr, va er nemlich den Urspergensem mit dem Continuatore Reginonis vergleichen will. Damals scheint Berthoklus annoch in -öfcherit und Kärndten das Regiment ge-sUhrt, aber im 946 Jahr dasselbe samt oem Leben, abgelegt zu haben. Ums Jahr 955 hat Hertzog Heinrich tn Bayern auch den Hertzoglichen Re-genten-Stab über Crain geführt. Nach Mnem Tod ist Hertzog Heinrich in Kärnd-en vom Keyser Otto dem Zweyten. amt einem Hertzog Heinrich in Bayern, u ote Acht erklährt und vertrieben, aber, se es scheint, nach Absterben Ottonis, wiederum zu seiner Hertzoglichen Regie-ung gelangt. In welchem Jahr solches genduch geschehen sey, davon hat die ^w/rrung der Historien selbiger Zeit ns keine Gewißheit hinterlassen. Wie- umK 5 àuultung ist, es sey geschehen ums Jahr 984. ^ìdser Hertzog Heinrich ist, nachdem ^dyssig Jahre (dafür Megiserus irrig und dreyffig setzt) in dem Hertzog-oder si^^ìment gesessen, so man sechs ikw • Jahre seines Exilii davon ab-}S ' ^Dieses ist aber gewiß, daß im Jahr »rdm. 1245 das Land Crain aus einem Marchgrafthum zum Hertzogthum worden, wie hernach unten an seinem Ort angezeigt werden soll. Es haben auch beyläussig hiebet) zuge-eencken, unterschiedliche Keyser dann und |: Wattn etwas von Crain abgerissen, und j ~elem oder jenem ihnen wolbesohlenem jj Grafen oder Marchgrafen, oder andren Personen geschenckt. Zum Exempel, im àhr 1011 ist der Patriarch zu Aglar von Keyser Heinrich mit der Stadt 33t# im^ ^em ^sh^ß Mitterburg be-Ichenckt worden, wie vor diesem anderswo aus dem Palladio, erinnert worden. Mas# auch hernach mehrmals das Hertzog# Krn Friaul samt der Marchgrafschafft Dlsterreich durch Keyserliche Mildigkeit, besagte Patriarchen gekommen, ja, endlich besagter Keyser Heinrich auch das Marchgrafthum Crain denen Patriarchen verliehen hat. Im Jahr 1077 und 1091 ist dergleichen geschehen. Erwehntem Hertzog Conrad dem Zwey-ten, schreiben Aventinus und Megiserus eine grosse Macht zu, und daß er als ein gewaltiger Fürst, seine eigene Psaltz-(wie sie reden) und auch Marchgrafen gehabt, auch Marchgraf Albrecht inKärnd-ten, welcher an den äussersten Grentzen wider den Einfall der Ungarn verordnet worden, in allen Dingen diesem Conrado, den sie für einen Ertz-Hertzog ausgeben, zu Gebot habe stehn müssen, wie nicht weniger der andre Marchgraf von Crain# bürg, welcher das Land gegen Mittag wider den Einlaufs der Winden zu versichern verpflichtet war, unter seinem Befehl gestanden. Das XII. Conrado dem Dritten, auch Wolplio dem Dritten, Luitolph und Heinrich. Jfitliält llwftogs Coitradi defs Dritten Regierung. Eindruck der Ungarn. Ein Tkeil Lasst àt durch Herzogs Conradi Meld-Hauptlcute erlegt. Hertrog Eonrad ten ucht taufend Mann. Graf Welpho wird HerUog in Härnd- !jnt* Erain. HertZog Eonrad hebt an in Häyern übel m regieren. Kifckoßs fihel a*dl Ermahnung an den Häyerifcbcn Hertrog Eonrad. Welche fehr der ^ufgenommen. Hertrog Eonrad hebt an $u brennen. Hertsog Eonrad Fällt Ed deffi Hertrogthums Häyern entfetrt. Wird in die Acht erhlährt. Rei t* .^en ^n9!iriL Hertrog Welpho läjft (ich auch rerführen. Der aber mit hard - wbt. Hertrog Lonrad stirbt in Ungarn an der Pestilente Graf March- Dal, Tertrog in Wrndten und (fram. Hertrog Juitolph. Uberwindt den utlfchen Honig Zolemyr. Hertrogs Leopoldi Absterben. Hertrog Heinrich der Dritte. Uberwindt den Marchgrafen Engelbert. Kem à allgemeine Mett# daneben aus Keys erlich er Huld als ein lchen-Tilger Conrado dem An- hoch angesehener Fürst das Hertzogthum oren den Hertzoglichen Regi- Bayern. Welche beyde Hertzogthümer ^ents-Stab samt dem Hertzen 11 zu regieren, sein Verstand auch bestand rv.r„° i , jS&e ftd) sein Sohn genug war, also, daß er biß ins neundte unr°,°her Conrad der Dritte CV V. Mne Stat auf den Hertzog-5* ^ m Erain, und bekam * aU X Huch. Jahr, sie gar klüglich beherrschte, und vermutlich ein glückseliger Hertzog biß an sein Ende verblieben wäre, wann er it Grosse Gemali Her-tzogs Con-radi deß Zweyien. Hcrtzogs Tonradi deß Dritten Regierung. Einbruch der Ungarn. Ein Theil derselben wird, durch Hertzogs Conradi Feld-Hauptleute erlegt. Hertzog Conrad stosst zum Keyser mit acht tausend Mann. sich nicht eines Andren Glücks und Unglücks theilhafft gemocht, auch seiner Tapfferkeit eine beharrliche Treu beygefügt hette. Denn weil er sich nicht allein in den Unwillen Keysers Heinrichs und deß Papsts eingemischt, sondern auch hernach in Beyern ein böses Regiment geführt, ist er gedrungen worden, erstlich Einen aus dem Stamm der Welphen, und nachmals auch den Marchgrasen Marquard, deß Marchgrafen Adelberonis Sohn, wider seinen Willen zu Nachfolgern zu leiden; ohngeachtet er so tool deß Keysers als deß Hertzogs Welphi (oder Guelplii) Völ-ckern im Streit vorhin war obgelegen. Weßwegen er mit den Ungarn einen Bund gemacht, und damit viel Unheils angerichtet. Vor solchem seinem Abfall aber that er dem Keyser wider besagte Ungarn trefflichen Beystand. Denn zu der Zeit fiel König Aba oder Ovo mit drey starcken Haussen nicht allein in Oesterreich und Bayern, sondern auch in Steyer, Kärndten, Crain und Windische Marck. Der erste Häufte that einen Einfall in Kärndten, der zweyte ging die Donau hinauf biß Wien. Der Dritte folgte unter einem eigenem General hernach in die andre Landschafften, gab überall mit plündern, sengen, brennen und würgen, seine Grausamkeit zu erkennen, und sprach insonderheit dem Lande Bayern mit einer so feurigen Zungen hart zu, führte auch einen gewaltigen Raub an Menschen, Vieh und Gütern von dannen mit sich heraus. Dem einen Haussen jagten die Oesterreichische Marchgrafen nach, ereilten auch denselben, und nahmen ihm den Raub samt den Gefangenen wieder ab. Wider den zweyten Haussen sandte Hertzog Conrad seine damalige zween Marchgrafen, den Gottfried und Welphen von der Amper, welche bey Petau, am Lechrain, in der Steyermarch, auf sie stiessen und gleichfalls den Raub, nebst den gefangenen Leuten ihnen wieder entrissen, auch Ihrer den Meisten mit dem Schwert die Wiederkehr benahmen. Keyser Heinrich begehrte es dennoch da-bey so nicht zu lassen, sondern den unruhigen Ungarn den Appetit zum Raube dermassen zu vermyrrhen, daß sie für weiteren Einbrüchen einen Eckel und Schaur gewinnen mögten, rüstete Herwegen eine starcke Armee zu; Habet) sich auch Hertzog Conrad (oder Cuno) mit acht tausend auserlesenen und erfahrnen Kriegsleuten aus Steyer, Kärndten und Crain einstellete. Damit ruckte der Keyser in Nider-Ungarn, altroo ihm zwar der Ungarische König mit einem viel stürckern Heer, unferrn von Raab entgegen ruckte, aber von den Keyserlichen hart geschlagen ward. Wovon Scliafua-burgensis und andre Scribenten mehr weitere Umstände setzen. Es ließ aber Hertzog Conrad solche Tugend-Stralen und tapsire Flammen seiner Treu zuletzt erleschen, hingegen Stoltz, Ehr-, Herrsch- und Geld-Gierde bey sich entbrennen, darüber sein bisheriges Lob gar in die Asche fiel, und er auch um das Hertzogthum Bayern kam. Denn das Hertzogthum Kärndten hatte Keyser Heinrich allbereit ihm entzogen, und hingegen das Hertzogthum Bayern gegeben, jenes aber, nemlich das Ertz-Hertzogthum Kärndten, (wie es ein und ander alter Scribent um diese Zeit schon titulirt) dem Grafen Welpho, dieses Namens dem Dritten fernes Geschlechts, verliehen. Dieser Welpho fing sein Regiment rühmlich an, und befliß sich aller einem Fürsten gebührenden Tugenden, hatte auch vorhin schon, da er noch unter Hertzogs Conrads in Kärndten Oberherrschafft als ein Marchgraf lebte, manche Lorbeer-würdige That verrichtet, und damit eine Erhöhung wol verdient, sonderlich durch den sieghafften Streit wider die eingefallene Ungarn, dessen oben gedacht worden. Widriges Verhalten aber ließ Hertzog Conrad blicken, nachdem er das Hertzog* thum Bayern bekommen, und schien, als ob er die Eigenschafften eines tugendhafften frommen Fürsten mit samt der Kärlw-terischen Regierung, zurück gelegt hette. Er verwandelte sich in Bayern aus einem gerechten Fürsten in einen ungerechten uno unerträglichen Tyrannen, ließ semen gottlosen Rähten allen Frevel unverwehrt. Diese waren gantz von Geitz und Ungerechtigkeit besessen. Was ihnen Geld em-trug (ach! daß sie in solcher Eigennützigkeit die letzten gewest wären !), das nt im1 Recht, und was Schmieralien brachte, Billigkeit heissen. Arme Witwen un Waisen, Bürger und Bauren muflett ttebenft der Wolle auch die Haut ihrem '»cheermefser hergeben, sich von solchen Pos-Ratzen stets benagen, schinden und rl ctCn Dessen Allen nahm sich Hertzog Conrad so wenig an, als ob ^ auf dem Hertzog-Stuhl für eine Null und für einen blossen Schatten sässe. «trme bedruckte Leute fanden zu seiner ^udrentz-Kammer keine offene Thür; deß Landes Senfftzen und Wehklagen achtete et. bben so viel als das Geheul eines Hunden und schädigten Hundes. Sein verdrossenes Ohr kunnte nicht anderst als Ullt dem silbern Schlüssel aufgesperrt werden. Wer viel und ansehnlich schenckte, à hatte einen gnädigen Fürsten. Wer u?chts brachte, der durffte ihn nicht keck-!ch ansehn, geschweige dann einer Gnade ver Erhörung sich getrösten, sondern 0011 Fernem stehen, und endlich uch entfernter Hülffe davon gehn. Gebhardus, Bischoff zu Regensburg, efand sich in seinem Gewissen dazu Veranden, daß er ihn mit bescheidener Ver-. ^Znung seines Fürstlich hohen Amts eicherdentlich erinnerte, führte ihm der-^ Christlicher Wolmeynung, als ein c 9 ffutchet Vater seinem Sohn zu Ge-ute, wie das milde geben einem Hertzog eit anständiger, als das nehmen, wie . asn >and und Leuten zum Aufnehmen c..r archt zum Verderben, das Regiment {. ■;ten' Gerechtigkeit und bürgerliche Frey-uugefchftiächt lassen, dem Hochmut ^ Reichen ein Gebiß einlegen, die Ar-. aon der Unterdrückung erretten, die rnfÜLCr Recht erhalten, der Hülff- fnftVl* Helffer, und durch kluge Sorg-gantzen Hertzogthums Schild seyn em0= gerinn bestünde eigentlich Tn* garsten Berufs und Fürstliche-l»x<^nd, welche seiner Glori den ab te arhafftesten Grund-Stein legen könn-es' fn° Jnfan aber anderst regierte, wäre lattnp a^s ob man entweder nicht RpiL.A'Ì gieren, oder eine schwere letzte ^ìnes hinläffigen Regiments durib n aufzubürden begehrte; denn derFruchtigkeit würden die Stühle umgestürtzt, und aus den tbanL ellff£etn der bedruckten Unter- wind ff^ìvuchse endlich leicht ein Sturm-FiirftTi*r ŽFen Wohlstand eines Hoch» Tip f? Dauses übern Haussen würffe. zarten famfte Artzneyen erwecken 6 11 Maulern gemeinlich einen Eckel, also auch die gesundeste Erinnerungen zarten Ohren einen Verdruß und Zorn. Deßgleichen widerfuhr dem Bischoff von den stoltzen und sehr empfindlichen Hof-Ohren, die solcher Correction ungewohnt und so hart befiebert waren, daß solche sehr gedeyliche Speisen ihnen zum Abscheu, Eckel, Greuel und Grauen gereichten. Es verdroß so wol den Hertzog Conrad als seine Räthe, daß der Bischoff ihnen sollte zureden und sie viel meistern oder reformiren wollte. Das Medicament kam ihnen so widerlich und bitter vor, daß sie sich zum heutigsten drüber erbitterten, und alsofort zu einer scharffen Rache rüsteten. Der Hertzog zoch vor Parckstein, so ein Ober-Pfältzisches Dorff oder Schloß gewest, und steckte es in Brand: welches anderst nicht als für einen Bruch deß Land-Friedens ausgenommen werden kunnte, und eine Ernährung in die Acht nach sich zu ziehen pflag. Da nun der Keyser und auch der Papst aus Ungarn hinauf kamen gen Regensburg, ward dem Hertzog und Bischof Friede geboten und angedeutet, daß sie nicht mit dem Schwert, sondern mit dem Recht streiten, und solchem nach auf einen angesetzten Reichs-Tag mit einander erscheinen sollten. Auf diese Vorbescheidung stelleten sie sich auch ein. Aber die Entscheidung ging gantz nicht nach Hertzog Conrads Wunsch, sondern nach seinem Verdienst. Denn es ward von gesammten Ständen deß Reichs erkannt und gesprochen Hertzog Conrad hette aus Geitz, Stoltz und Übermut zu viel gethan und gar nicht hertzoglich, sondern nachlässig und unfürstlich, übel und unverantwortlich regiert, dazu den Bischoff frevelhaffter Weise friedbrüchig angegriffen, solchem nach sich seines her* tzoglichen Stuhls verlustig gemacht. Hierauf entsetzte man ihn deß Hertzogthums. Er aber ließ es dabey so nicht bewenden, sondern machte ihm durch Geschencke einen starà Anhang und zoch hernach in Ungarn zum Könige Andrea. Hingegen erftährte ihn der Keyser in die Acht und für einen öffentlichen Feind. Welchen Namen er auch von dem an redlich verdiente, indem er zum öfftern die Ungarn ins Reich führte, und dasselbe so wol, als die Oesterreichische Länder mit Raub und Brand verfolgte, Welche sehr übel wird ausgenommen. Hertzog Conrad hebt an zu brennen. Hertzog Conrad der Dritte wird deß Hertzogthums Bayern entsetzt. Mrd in die Acht erklährt. Fällt zu den Ungarn. Hertzog Welpho lässt sich auch verfuhren. Der aber mit Reue abstirbt. Hertzog Conrad stirbt in Ungarn an der Pestilentz. Gras Marck-hard wird Hertzog in Kärndten und Sram. Vieh und Leute davon führte. Ihnen begegneten zwar die Bayern, und thaten ein hartes Treffen mit ihnen, wichen aber doch endlich nach einem hefftigem Gefechte, mit groffem Verlust flüchtig zurück; wie-wol die Ungarn deß Bayerischen Eysens Schärfst auch gnug empfanden, und diesen Sieg mit einer grosfen Menge Todten ihres Theils kauffen musten. Er säumte auch nicht, den frommen und bishero löblich-regierenden Ertz-Her-tzog Welpho in Kärndten zu verführen, also gar, daß derselbe auf deß Keysers Untergang sich mit ihm verband; wiewol er denselben nicht erlebte, sondern durch eine tödtliche Kranckheit aufgeräumt ward, doch gleichwol kurtz vor seinem Ende zn hertzlicher Bereitung solcher seiner Untreu gelangte. Gestaltsam er in Betrachtung seiner bald obhandenen Hinfahrt durch einen, zum Keyser Heinrich nach Welschland Abgefertigten, denselben um Gnade und Verzeihung bitten, auch alle seine Mitverknüpffte anzeigen ließ, und demselben Alles, was er in Bayern, Tyrol und Schwaben besaß, im Testament verschaffte ; wiewol solche verschaffte Güter seiner Schwester-Sohn, Welpho der Vierdte, wie Nauclerus gedenckt, hernach vom Keyser Heinrich dem Vierdten wiederum zu Lehen empfangen hat. Wann auf deß Aventini Zeit-Rechnung zu gehen, so ist damals auch der ungetreue Hertzog Conrad durch die Pestilentz plötzlich hinweggeriffen, als er eben in voller Zurüstung begriffen gewest, Kärndten und Crain mit Gewalt wieder einzunehmen; wiewol Hirsveldensis will, er sey allererst im Jahr 1058 gestorben. Hiernechst ist Marckhard, Graf in Muerzthal und Avelantz, und Herr zu Eppenstein, vom Keyser mit dem Ertz-hertzogthum Kärndten und damals anhängigem Hertzogthum Crain belehnt worden. Ein trefflicher und großmütiger Herr, der viel Herrliches und Ruhmwürdiges ausgerichtet, und dem Keyser im Kriege wider die Ungarn, beydes mit Volck und eigner Faust, grosse Hülffe geleistet. Dieser ist der Ertzhertzog Marquard, dessen Tochter S. Hemma (wie wol sie von Etlichen Gemma benamset wird) dem Grafen Wilhelm von Zeltschach und Friesach vermählt worden; wie wir unterschiedlicher Orten bey Erzehlung deß von den Bergknappen an der Frauen Hemma Söhnen begangenen Mords schon erwehnt haben. Sein Regiment aber hat sich bald geendigt, nemlich bald nach dem Vierdten Jahr; denn er starb Anno 1077 am 7. Aprilis, im ein und funfftzigsten seines Alters, und im fünfften seiner Regierung. ^Nach ihm kam auf seinen Hertzoglichen Stuhl zu sitzen sein ältester Printz Lui-tolph (den Megiserus auch Leopold nennet), welcher ein Nachfolger so wol in väterlichen Tugenden, als Herrschafften worden, auch neben seinem Vater in vielen Schlachten ritterlich gefochten. Und solchen Leuen-Mut gab er auch bey seiner Regierung dem Dalmatinischem Könige Zolemyr zu versuchen, welcher das Land Kärndten mit vielen Einfällen und Rau-bereyen bißhero angefeindet. Diesen überwand er in einem gewaltigen Treffen; ohnangesehn derselbe an Hertzog Ludwig in Ungarn einen starcken Ruckhalter hatte, und beschnitte ihm mit dem Schwert die Raub-Nägel so kurtz, daß sie in langer Zeit nicht wieder wachsen fmutten. Lazius zwar giebt aus, dieser Luitol-phus oder Leopoldus, (oder vielmehr Lu-dolplius) sey nicht Ertzhertzog Marckards, sondern deß vorigen Chunonis oder Con-radi Sohn gewest; aber solches widerlegt Megiserus mit Anziehung der alten Schriss-ten der Reichnau und S. Gallen in Schmeitz, die solches öffentlich widersprechen. Ich werffe mich darinn zu keinem Schiedrichter auf; die Erörterung würde mir zu viel Weitläufftigkeit erfordern, und die Unfehlbarkeit in dieser Sache dennoch vielleicht nicht erfolgen. Es soll auch dieser Ertzhertzog Leopold, im Jahr 1080 »ebenst etlichen seiner Landherren aus Kärndten (wobey sich ohn allen Zweifel auch etliche Crainerische Ritter befunden, angemerckt, diese bey unterschiedlichen Tournieren vor Alters mit aufgezogen) auf dem Tournier oder Ritterlichem Stech- und Renn-Spiel zu Augsburg erschienen seyn, und zwar ttt gar herrlicher Pracht. Aber der, welcher auch die allertrefflichste Ritter mit einer unfehlbaren Lan-tzen aus dem Sattel hebt, wie sest ste auch sonst sitzen, troff ihn im Jahr 1090 und machte ihn nicht nur Sattelsondern Welt-räumig, nachdem er den Hertzogthümern Kärndten und Crarn Hertzog giiitoW- Uber«'«" beti limsche« König leinyr- Hertzog* Leopoldi Absterbe"- àyzehen Jahre (nach Megiseri Bericht, i>er aber bald hernach seiner Regierung nur 12 Jahre zuzehlet; gleichwie er auch seinen Tod erstlich ins 1090ste, hernach Ms 1088ste Jahr setzet) rühmlich vorgestanden. Der Hertzogliche Regiment-Stab kam herauf, weil er ohne Leibs-Erben ver-^)ch, seinem Brüdern Heinrich dem Dritten in die Hand. Dieser ließ gleich ^ -Zeichen eines gottseligen Gemüts vucken, in dem er den von seinem Va-^ angefangenen Bau zu S. Lamprecht vollendete; darum ihm auch Gott ein anges und glückliches Regiment verliehe; ugemerckt, er 37 Jahre, zwey Monaten und 25 Tage über Kärndten und Crain geherrschet, biß er im Kloster S. Lam-prechts Anno 1127 am 25. Martii im 61 Jahr seines Alters die Welt gesegnet, und in benanntem Kloster seine Ruhstat bekommen. <*) Marchgraf Engelbrecht in Histerreich hat sich zwar unternommen, ihn zu bekriegen, aber seine eigene Niderlage ausgefordert; denn Ertz-Hertzog Heinrich demütigte diesen trotzigen Marchgrafen _ in einer öffentlichen Feldschlacht, welche gleich-tool ihm selbsten auch sehr viel Bolcks kostete. a) Yid. Lazius lib. 6. de Migrat. Gent., Otho Frisingensis lib. 3. c. 25. Aventinus & alii plures. con 3)as XIII. Eapittet. ^on denen Hertzogen Erbo, Engelbert und Heinrich dem Bierdten. Anhsilt. DeriZog (grbo. HerlZog Engelbert der Drille. Kegser Conrad besteligt die Obcr-urgisibe ItMung. HertZog Heinrich der üierdte. Irin iugendhaßtes Regiment. . hbgirürdtger Jod. Crain wird von Kärndten abgesondert. Megiseri He-n bevon. Unter wie mancherlei Dwrscnaßl Crain gerahten. Marchgraßen Patriarch erhält die Confirmation der MarchgraMhaßt Histerreich. ts der ruhmwürdige Fürst Her-à tzvg Heinrich verblichen, und -»kein männlicher Erbe von ihm Miüerblieben war, siel die Herr-, schafft über Kärndten und Erain . ‘ aus den Erbo, einen Sohn Hart-d wigs, Pfaltzgrafens zu Regens-alt^t c- m und Neuburg, einen schon desìo« 'Ncsichtlgen und verständigen Herrn, sis a ì ne. N Andren Abbas Ürspergen-gedencken^ LaziuS b) gai' rühmlich Laà>/bA^te zu groffem Aufnehmen deß C und beschloß sein nernfirfi^nterm^ . e*nen einigen Sohn, folae $ P°p^o, welchem die Nach-s^^Regiment gebührt hette; weil T°mo 3. lb' 7l de Migrat. Gent. aber Keyser Conrad der Dritte dem Grafen Engelbert von Spanheim und Orten-burg viel geneigter war, gewann derselbe den Borzug. Jedoch bediente sich Popio deß blossen Titels eines Hertzogs (oder Ertzhertzogs) zu Kärndten ausserhalb Landes, und stifftete zu dem Kloster Millestadt in Kärndten ein Ansehnliches. Es war aber dieser Engelbert der Dritte ein Enckel Hertzog Heinrichs deß Dritten, dessen im vorigem Capittel und zu Anfänge dieses jetzigen Meldung geschähe. Er führte das Regiment ohne Tadel, aber nur sechs Jahre, und ging den gemeinen Weg deß Fleisches im Jahr 1147. Seinen und seiner Gemahlinn Leichnam bekamen im Kloster zu S. Seon in Bäyern ihr Ruh-Bette. Eben in selbigem Jahr hat Keyser Conrad die Oberburgische Stifftung be- Uberwmdt ben Marchgrasen Engelbert H-rtzog Engelbert der Dritte. Keyser Conrad bestettgt die Ober- ftetigt mit einem Diplomate, welches nr" Idibus Februarii am 13. Hornungs-Tage) datirt ist. Darinn folgende Bischöfe als Zeugen stehen: Henncus Bischof zu Regensburg, Otto Frisingensis Bischof zu Freysingen, Eberliardus Bischof zu Bamberg, Reginbertus Bischof zu Padua, Geberliardus Bischof zu Eychstät, Hartmannus Bischof zu Brixen, Altmannus Bischof zu Trient, Anshélmus Bischof zu Hildesheim, Heinrich Hertzog in Bayern, Heinrich Hertzog in Kärndten, samt vielen Grafen, und Engelbert Marchgraf.«) Hertzog Hein- Dem Hertzog Engelbert in Kärndten nch ber folgte im Regiment sein ältester Sohn Heinrich der Bierdte. Zu welchem die Kärndter, Steyrer und Crainer eine stattliche Botschafft in Bäyern abfertigten, und ihn, um die Antretung der Negierung sämtlich ersuchten. Bey welcher Zusammenkunfst jetzt gedachte Kärndter, Steyrer und Crainer so vertreulich mit den Bayern sich begingen, und dermassen vereinigten, als ob aus ihnen allen eine einige Nation erwachsen wäre. Nachdem die gar ehr- und stattlich-gehaltene Abgesandten wieder abgereiset waren, folgte ihnen nicht lange hernach Hertzog Heinrich mit 800 Pferden, ward auch an den Kärndterischen Grentzen mit grösser Ehrerbietung empfangen. Sem tugenb. Er ließ sich Zeit seiner achtzehen jäh-^imem.à riger Regierung auch nicht anderst als einen leutseligen, freundlichen und demütigen Fürsten erkennen, und sie also ihrer zu ihm gesetzten Hoffnung nicht verfehlen. Sem klag. Womit er ihm dann durch seinen im wUrbiger Tob. J^hr 1164 erfolgten tödtlichen Hintritt in seiner Unterthanen Hertzen ein schönes Castrum Doloris und ehrliches Leid-Gedächtnis aufgerichtet, auch desto mehr zu beklagen gewest, weil er nicht natürliches Todes gestorben, sondern auf seiner Wallfahrt nach dem H. Lande in dem Ionischen Meer gar jämmerlich ertruncken. Wer was Weiters von ihm zu lesen verlangt, kann Othonem Frisingensem b) im Leben Keyser Friedrichs deß Ersten, imgleichen Aventinum und Megiserum darüber besehen. Welche beyde letztere aber sonderlich Megiserus hierinn mit sich selbsten nicht а) MS. Oberburg. б) Otho Frisingensis lib. 2. c. 24. übereintreffen, daß bey erst genannten Keysers und Hertzogs Regierung das Land Crain annoch dem Hertzogthum Kärndten anvergliedert gewesen. Buceli-nus schreibt zwar eben so wol, Crain sey allererst durch Keyser Friedrich den Ersten von Kärndten abgesondert, und Marchgrafen Engelbert von Crainburg verliehen eben um selbige Zeit, da er auch Steyer dem Marchgrasen Ottacker gegeben. Die Worte Bucellini lauten eigentlich also: Carniolia Carinthise olim portio, ten oW’ a Friderico 1. imperatore, pnmum se- fonllCI parata & Engelberto, Marchio ni de Crainburg concessa, eodem tempore est, quo et Styriam proprio Marchio-ni, Ottacaro credidit : cujus ejusdem Caesaris concessione, supra audivimus Austriam quoque proprios nactam Duces, cum antea Bavariae, uti illa Ca-rinthiae, eousque pars fuisset, a) Zeilerus setzt in seiner Reise-Beschreibung durch Deutschland dergleichen, d) Und die Merianische Topographia Provinciarum Austrise eben so wol. e) Alle diese drey seynd hierinn der Feder Aventini und Megiseri gefolgt. Welche aber, wie gesagt, hierinn mit sich selbsten der Zeit und Person halben sich entzweyen. Denn Megiserus setzt den Tod Engelberti, den er wie die vorige Hertzogen einen Ertzhertzog in Kärndten titulirt, ins Jahr 1147 unter die Regierung deß damals noch lebenden Keysers Conradi III, das Absterben aber seines Sohns und Nachfolgers Ertzhertzog Heinrichs deß Bierdten ins Jahr 1161, da Keyser Friedrich der Erste schon neun Jahre regiert, aber deffen Vorfahr am Reich Conra-dus III. fast eben so lange allbereit im Grabe ruhete. Hingegen kommt er, Megiserus, nach Anleitung Aventini und Lazii, auf welche er sich auch beziehet, mit dem Marchgrafen Engelbert im 1156 Jahr unterm Keyser Friedrich dem Ersten von Neuem aufgezogen, und scheint denselben gleichsam wieder mit aufzuwecken aus dem Grabe, indem er also redet: „Dergleichen so findet man in etlichen Verzeichnissen, daß damals auch Cratn von. c) Bucellinus in Topogr. German. Notitia f. 12. d) Zeileri Itinerar. German, p. 333. e) Merian. Topograph. Prov. Austr. fol. 112. Marchgraf Engelbrechten und die Marck Steher Marchgraf Ottackern, eigenthüm-lich, doch aber Lehnweise vom Keyser Friedrichen zugetheilt worden. Damit hat dann das Ertzhertzogthum Kärndten nicht wenig abgenommen, welches zuvor etliche grosse und merckliche Fürstenthum unter sich gehabt, an dero Grentzen gelegen, als nemlich das Hertzogthum Meran gegen der Etsch, das nachmals in die Grafschafft Tyrol verwandelt worden. Item die Marchgrafschafft Crainburg gegen der Sau, so letzlich in das Hertzogthum Crain und die Grafschafft abgetheilt, die Marchgrafschafft gegen Ungarn, und dem Wasserstrom der Muer, die March grafschafft in Kärndten geheissen; die Pfaltz Grafschafft Craynburg gegen dem Inn, und auf Bayern, nachmals in die Grafschafft Ortenburg in Bayern bey Biltzhofen abgewachsen, und zu mehren Theil von den Ertz-Bischöfen von Saltzburg und den Hertzogen in Bayern eingezogen, und die Ahm vom Reich erlangt; die Pfaltz-Grafschafft Görtz auch mit dem Namen Kärndten genannt. Diese Lande alle sbyud von Kärndten abgetheilt worden. Solche Theilung geschah, als man zehlte 1156 _ nach Christi Geburt zu Regens-im Herbstmonat, in Beyseyn vieler Fürsten und Herren, Geistlicher und Weltlicher, so in diesen Vertrag willigten. Derer Namen stehen unter dem Privilegio Keysets Friderici, welches er über .ier Theilung aufgericht, und Oesterhat" j* binem Hertzogthum erhöhet Er setzet folgends das, in Lateinischer sprach verfaßte Privilegium dazu. Aber H? demselben wird der Marchgrafschafft vtatnbutp, mit keinem Buchstaben, son-,,^?^?Hein deß Hertzogthums Bäyern, Mid Marchgrafthums ob der Ens gedacht, mg auch die Pfaltz-Grafschafft Cray-rrg (mcht Craynburg) wie aus diesem waTegiseri öerbrucft seyn muß) gegen und nicht gegen der Sau, allwo <• f mrchgrafschafft Crainburg war; wie mejet Chronist anderswo selbst solche ,yde Landschafften also unterschiedlich schobt und beschreibt. Wann nun Keyser Fridrich Barba-Sf dm Marchgrafen Engelbert mit ram belehnt hat, im Jahr 1156; so a,n ^80Ge^BiBrjgm t>er ^"rildierijchen Chronic mögte ich wol wiffen, wer dann der Graf oder Marchgraf (denn solche beyde Titel wurden vor Alters offt an einerlei) Person verwechselt) Engelbert gewest, dem vor der Negierung Keyser Friedrichs Keyser Conrad der Dritte das Hertzogthum Kärndten und Crain verliehen haben soll? und es gleichfalls auch hernach seinem Sohn verliehen? Soll denn der Marchgraf Engelbrecht, dem es Keyser Friedrich erst verliehen, ein andrer Engelbrecht als Jener und Anno 1156 damit belehnt sein; so müste ja Engelberts deß Dritten Sohn, Hertzog Heinrich der Vierdte, entweder gar kein Hertzog über Kärndten und Crain, oder nur über Kärndten allein, und nicht über Crayn auch zugleich gewest seyn; welcher doch nach Megiseri Bericht, von den sämtlichen dreyen Land-Ständen, Kärndten, Steyer und Crain berufen worden, und als ein Hertzog im Jahr 1164 sein Ruhmvolles Leben unter den tieffen Meer-Wellen aufgegeben. Ist er aber nur allein über Kärndten und nicht über Crain Hertzog gewest, so müßten keine Gesandten aus Crain dabey gewest seyn, als man ihn zur Negierung eingeladen; welches sich doch in obiger Beschreibung anderst befindt; und würde auch allbereit vor Keysers Barbarossas Regiment, Crain von Kärndten seyn abgeschnitten gewest. Also streitet derhalben _Megiserus wider sich selbsten, und stoßt seine vorhergehende Beschreibung durch seine folgende in so weit übern Hauffen. Mir will die allzugrosse Weitläufftig-keit nicht zugeben, diese Sache aus dem Grunde zu entscheiden; weßwegen ich hiermit allein erzehlen werde, was und wie ichs bey Einem und Andren antreffe ; sintemal dieses ein so verworrener Knoden ist, daß man ihn nicht lösen würde, so man nicht zuforderst viel alte Scri-benten darüber vernehmen, und aus ihrer vielfältigen Mißhälligkeit, alsdann erst eine Einhälligkeit zu machen, sich bemühen würde. Welches dann schwer und etwas langweilig dörffte zugehen. So mögte mirs auch vielleicht wol Mancher für eine Vermessenheit ausdeuten, wann ich in solchem Stück, darinn die Registratur der hochlöbl. Land-Stände in Crain, sich eines gewissen Schlusses enthält, was Gewisses setzen wollte, angemerckt, dieselbe, da wo sie Unter wie maucherley Hrrrschaffr Crain geratzten. Marchgrasen von Craiu-burg. den Prrncedentz - Streit zwischen Steyer, Kärndten und Crain, und dem Lande ob der Ens angezeichnet hat, unter andren sagt: „Anno 1156 ist die Marchgrafschafft Oesterreich unter der Ens, und die Bayerische March ob der Ens, von Keyser Fr itterico Primo, zum Hertzogthum erhaben worden. Andre wollen behaupten, daß dieses Erste Anno 1161, oder Anno 1166 geschehen." «0 Weil nun die Absonderung deß Landes Crain von Kärndten, bey ob erzehl-ter Anstheilnng und dabey auch die Absonderung der Steyermarck vorgegangen, wie wir aus Megisero vernommen, (der aber gleichwol hernach eben so wol die Abtrennung der Steyermarck ins Jahr 1165 verlegt) so scheinet die recht eigend-liche Jahr-Zahl, darinn eben so ungewiß, als wie in Jenem. Derhalben begehre ich hierüber kein Scheid-Richter, sondern nur Erzehler zu seyn. Weil aber dennoch die meiste Seri-benten Kärndten und Crain, unter der Negierung Keysers Barbarossa, zergliedern, und solche Zertheilung dieser beyden Länder bey dem Marchgrasen Engelbert anfangen, werden wir hinfort unter dem Namen deß Hertzogthums, oder Ertz-Hertzoglhums nicht mehr alle Mal Crain mit begreiffen, sondern Crain eine Zeitlang, von nun an. wie eine abgetheilte Provintz und Marchgrasschafft betrachten; biß es wiederum dem Lande Kärndten zugewachsen, wiewol nicht lange daran gehafftet. Ehe ich aber weiter gehe, wird znklä-rerer Bedeutung dienen, daß wir kürtzlich und überhaupt zuvor eine Nachricht erthei-len, wie offt Crain unter eine neue Herrschafft gerahten, welches wir mit der Feder obgemeldten Zeileri zu entrichten gesonnen, die also davon redet: „Nach den Römern hatten solches (Land Crain) die Bäyerische Könige und Fürsten überkommen, die es den Winden zu bewohnen eingeräumt, als die den Bäyern wider die Römer beygestanden; gleichwol so sollten sie den Bäyern gehorsam seyn; die auch Marchgrafen dahin gesetzt haben, die sich von Crainburg geschrieben. Und als Kärndten hernach sich vom Hause Bäyern ledig gemacht, so hat auch Crain, samt seinem Marchgrafen zu Kärndten als die alte Briefe ausweisen, unter seinen Namen auch Crain, und die anstoffende Länder, darin vor dem Winden oder Karnern die Römer gewohnt, be-greiffe. Und dieses blieb also, biß ans Keyser Fridericum I., welcher Crayn und Steyer von Kärndten genommen, und Marchgraf Engelbrechten von Crainburg diß Land erblich geben, und Steyer March-graf Ottackern zugeeignet hat. Nach Absterben gemeldter Grafen von Crainburg, so sich hernach Fürsten in Crain geschrieben, ist solches Land auf den alten Stamm deren von Oesterreich und nach desselben Abgang, an König Ottackern in Böhmen und nach Überwindung desselben, an Keyser Rudolphen den Ersten, und seinen Sohn Albertum kommen, welcher aber Hertzog Meinharten zu Kärndten, und Grasen zu Tyrol, solch Crainland überließ, dessen Sohn Heinricus, gewester König in Böheim, auch Crain besaß. Aber nach seinem Tode gab solch Land Keyser Ludovicus der Vierdte dem Hertzog Othen von Oesterreich, und seinem Brüdern Alberto ; und von solcher Zeit an ist Crain allezeit beym Hause Oesterreich verblieben." b) Daß nach den Römern gleich alsofort die Bäyerische Fürsten sollten Crain besessen haben, ist gleich im Anfänge dieser Beschreibung der Lands-Fürsten, für einen Jrrthum Aventim und Megiseri erwiesen und wiederlegt. Im übrigen ersihet man aus dieser summarischen Erzehlung der CrainerischenRegierungs-Verwechslungen, daß das Land Crain zweymal zu Kärndten gekommen, und gleichfalls auch zwey-Mal zu Oesterreich. Wir gedencken in folgendem Capittel von jedweder Herrschafft, so auf die Marchgräfliche nachmals gefolgt, insonderheit etwas zu melden; müffen aber ehe wir ans 1213. Jahr Christi gelangen, zuvor noch einiger Sachen gedencken. T-$(t 6Ii ^ Im Jahr 1178, als sich Keyser Lgjf Friedrich Barbarossa in der Lombar- jj^afit dey aufhielt, erlangte der Patriarch ferrei* Udalricus (oder Ulrich) von demselben die Bestetigung der Marchgrafschafst Histerreich, deß Hertzogthums Cram, Patriarch a) Aus der E. löbl. Laudschaffl Registratur. b) Zeileri Reisebeschreib, durch Teutschlavd am 333. 61. tote auch der Grafisch afft Friaul, wie Palladius berichtet, a) Ich vermute aber, rr habe auch Crain damals unter dem Titel einer Marchgrafschafft zum Lehn l^habt, weil Crain allererst vom Keyser Friedrich dem Zweyten zum Hertzogthum gemacht worden; ob wir schon diejenige, toelche vor denen Marchgrafen samt Kärnd-ten dasselbige in Besitz gehabt, Hertzogen genannt. “) Fr. Pallad. p. 182. So gedenckt Pater Martinus Bau-tscher, es habe im Jahr 1208 Keyser Otto (nemlich der Vierdte) die Donation oder Scheuckung der Marchgrafschafft Crain mit einem andren Diplomate be-kräfftigt, welcher Donation auch Keyser Friedrich der Zweyte Meldung thue. *>) Dahingegen Andre den Anfang der Negierung dieses Friderici erst ins Jahr 1210 setzen. 6) P. Martin. Bautsch. in Annal. MScr. Das XIY. Bon etlichen Crainerischen Marchgrafen und Hertzog Friedrichen in Oesterreich als Hertzogen auch in Crain. 5S «ü. «t, dtn. fnWi dfcmrn etlicher Marchgrafen in (Crain. Patriarch Dolcher wird mit Histerreich llad Crain belehnt. Crain kommt an Oesterreich zum ersten Mal. Crain wird *jUm Hertrogthum gemacht. Kegfers Friderici II. Privilegium darüber, Win-mfehe March hommt auch an (Besterreich. Hertrog Friedrich bebt an fehlt mm regieren. Schändet die Weiher. Johtrüchtigt die fchöne Rrunnhild. Muss l’eh defswegen aus Wien retiriren. Beraubt die Oesterreichifche Klöster. Verfün-steh an feiner Mutter. Wird in die Acht erhlährt. Kchlägt die Jöhrnifche to'd Hägerifche Dötcher zuriieh. Jchlägt auch den von Cberstein. Wird ausge-^, "t hegnt Kegfer. Jteht hernach dem Kegfer treulich heg. Kiegt den Ungarn, «Ohmen und Jägern ob. Kommet um. Mancherleg Zeit-Rechnung defs Todes Hertz og Friedrichs. i-,uvor ist gedacht worden, Keyser .Friedrich habe Crain von Kärnd-'ten abgeschnitten, und darüber 'Marchgrasen gesetzt. Solcher Marchgrafen werden vom Me-^gisero etliche benamset in diesen seinen Zeilen: Cramm. ber Marchgrafschafft ffn rt 9 haben regiert Cuno 1090, gelbrecht 1120. Die andren haben Her-Heinrich und Berchtold geheissen. hefi Jr l ab $u Zeiten Keyser Friedrichs pdm unb haben ihr Land vom Reich erlangt, zum Theil die zu Sketch, die sich nach dieser Zeit unt) Grafen zu Crain geschrie- ben haben, und zum Theil die Grasen von Heymburg in Kärndten, davon nachfolgender Zeit die Grafen von Sternberg und Cilly hergeflofsen sind." a) Palladius meldet, es sey der Patriarch Volcherus (oder Bölcker) im Jahr 1214 gett Augsburg auf den Reichstag gezogen, allda er vom Keyser Friederich die Regalien wegen der Güter und Patriar-chischen Jurisdiction, und neben andren auch die zwo Marchgraffschafsten Hister-reich und Crain erhalten, b) Deßgleichen soll laut der Erzehlung «»l. x а) Megis. p. 14. seq. б) Franciacua Palladius p. 206. Buch. 12 Patriarch Bolcher wird mit Crain und Hister-reich belehnt. Lraiu kommt an Oesterreich zum ersten Mal. Lraiu wird zum Hertzog lhum gemacht, feister« Friede rici best Zweyten Privilegium darüber, Paters Bautscheri von demselbigen Keyser Friedrich der Patriarch Bertholdus im Monat Julio eine neue Bekräfftigung der Gerechtigkeiten und Privilegien erlangt haben. aJ Eben dieser Keyser, nemlich Friedrich der Zweyte, hat im Jahr 1232 seine Gnade und Gunst dem Kloster Sittich bezeugt, indem Er die Erlassung deß Forst- und Jagt-Rechts bey etlichen Sit-tichischen Gütern, so durch deß Grafen von Weixelberg Tochter Sophiam geschehen war, bestetigt hat. In vorhergehendem 1231 Jahr hat gedachter Keyser Friedrich der Zweyte das Land Crain dem Hertzog in Oesterreich, Friedrich dem Andren, gegeben, doch ihn den Crainerischen Ständen nicht auf gedrungen, sondern ihnen ihr Verlangen damit erfüllen wollen. Denn weil ihr Lands-Fürst, der letzte Marchgraf von Crain, Erblos von hinnen geschieden, und Hertzog Friedrich von Oesterreich ein sieg-haffter Fürst war, wurden sie durch solche seine Tapfferkeit bewogen, ihn zum Fürsten vor Andren anzunehmen. Welche Wahl Keyser Friedrich der Zweyte nicht allein bekräfftigte, sondern auch zu Ehren II der Streitbarkeit dieses Fürstens die Marchgrafschafft Crain mit dem Titel eines Hertzogthums begnadete, und ward also Hertzog Friedrich vom Reich damit belehnet. Dieses wird unter andren beglaubt mit einem Keyserlichem Freyheits-Briefe, darinn Hertzog Friedrich zum Könige in Oesterreich erklährt, und zuletzt ihm auch erlaubt wird, Crain zu einem ihm unmittelbar unterworffenem Hertzogthum zu machen. Welchen Freyheit-Brief Petrus de Vineis, deß Keysers Cantzler, der alle Urkunden mit Fleiß in ein Buch getragen, darunter auch dieses Diploma, tote-wol ohne Datum gefunden wird, der Nachkommenschafft hinterlassen. Aus solchem Freyheits-Briefe will ich allein dieses, was zuletzt steht, und Crain betrifft, anhero verpflantzen: Ad decuü preterea regni tui praesentis privilegii autoritate permittimus ut de Provincia Gamiolae Gßwcatum facias, immediate Tibi subjectum, parte (f) Nobis & Successoribus nostris, & Im- a) Vid. P. M. Bautscheri Annales. b) Mscr. Sittic, (t) Wird vielleicht heissen sollen per te. perio, responsurum : & ut in Ducatu ipso C. cognatum tuum, fidelem nostrum, in Ducem valeas promovere, plenam Tibi concedimus potestatem. Ad cujus rei memoriam & robur perpetuò valiturum , praesens privilegium fieri, & Bulla aurea typario nostrae Majestatis impressa jussimus communiri, ch) Damals ist auch die Herrschafft Win-dischmarck samt Crain zugleich an Oesterreich gekommen. Denn ob sie gleich eine absonderliche Herrschafft, so war sie doch allemal dem Hertzogthum Crain anhängig, wie man im Ehren - Spiegel deß Ertz-Hauses Oesterreich ersitzet. Ich kann auch allhie nicht vorbey, zu errinnern, daß in der Beschreibung deß Prmcedentz - Streits zwischen Steyer, Kärndten und Crain gemeldet wird, Crain sey durch ein Testament ans Haus Oesterreich gekommen von Hertzog Friedrichen, dem letzten S. Leopoldi Geschlechts. Aber durch diesen wird eigendlich Hertzog Friedrich der Zweyte, Hertzogs Leopold: deß Achten Sohn verstanden. ****** Aninerckung. (Es ist hier in der Jahr-Rechnung unter den Scribenten ein grösser Mißlaut ; denn Einer setzt diese Begebenheit um zehen oder acht Jahre früher als der Andre. Sollte Hertzog Friedrich im 1246 Jahr umgebracht seyn, wie man dafür hält, so muß noch ein groffes Stück von Crain gleichwol dem Hertzog Bernhard in Kärndten unterdeffenverblieben seyn» wofern anderst Megiserus in der Zelt nicht fehlt, wann er schreibt, der weitberühmte und löbliche Fürst Hertzog Bernhard in Kärndten sey, nachdem er sehr alt worden, im Jahr Christi 1257 aus diesem Leben geschieden, und lige saun seinem Ehgemal Guta in dem Kloster zu Landtrost (oder Landstraß) in Cratn ehrlich begraben; welches Kloster Erge-stifftet habe, und allda sein Grab noch zu sehn sey. Daraus vermute ich nicht utffucp lich, es sey dem Hertzog Friedrich nicht das gantze Crain, sondern nur das Metste davon vielleicht zu Theil worden. Nicht weniger erzehlt derselbige Author, c) Sitze diesen völligen Freyheits-Bries am 181. Blatt deß Oesterreichischen Ehren - Spiegels. Hertzog Bernhards in Kärndten Sohn Ulrich der Dritte sey zwar ein löblichfrommer Fürst, doch dem Vater in ritterlichen Thaten nicht gleich gewest; habe, nachdem er an dessen Stelle Ertzhertzog zu Kärndten geworden, mit zweihundert auserlesenen Reutern dem Ottacker, König in Böhmen, Beystand geleistet, als dieser die Stadt Lacha stürmen und zerstören wollen, und vor selbiger Stadt mit einem starcken Kriegsheer gelegen; es sey aber gemeldter Hertzog-Ulrich von demOester-reichischem Hertzog Friedrich gefangen worden, und zwar durch dessen eigene Hand auch der König von Böhmen in die Flucht geschlagen; den Hertzog Ulrich habe Hertzog Friedrich eine lange Zeit in dem Schloß Startz gefänglich gehalten, biß derselbe sich endlich mit einer groffen Snmma Geldes erledigte; Item, es habe sich damals Hertzog Friedrich über seinen Gefangenen den Kärndterischen Fürsten Ulrichen hoch beschwert, daß derselbige und fein Herr Vater Ertz-Hertzog Bernhard das Panterthier, als deß Fürstenthums Steyer Wapen, in Ihrem Insigel führen, sey aber hierauf mit ihm dahin verglichen, daß hinfüro Hertzog Ulrich den ^esterreichischen Schild auf der einen Seiten mit den dreyen schwartzen Leuen auf der andren unterschiedlich führen, und solches künfftiger Zeit deß Ertz-Hertzog-lhums Kärndten Wapen seyn sollte, a) Es muß aber dieses Treffen geschehen feyn, da der alte Hertzog Bernhard noch gelebt; angemerckt, Hertzog Friedrich Anno 1246 umgebracht worden, da Hertzog ^ernhard hernach allererst im Jahr 1257 verschieden. Weil man auch in unterschiedlichen Manuscripten liefet, daß Hertzog Ulrich Uvch etliche Jahre vor und auch eben in dem 1257sten, in welchem sein Vater das Zeitliche gesegnet, etlichen Klöstern ly Crain grosse Müdigkeit erwiesen, und llch auch ausdrücklich Dominum Carniolise Mer andren titulirt; so muß sein Herr ^ater, Hertzog Bernhard, entweder etliche ^ahre früher gestorben seyn, als Megiserus 9.esttst, oder der Sohn nebenst dem Vater ! !lnen gewissen Theil von Crain beherrschet, oder der Alte seinem Sohn das-Mlge, was er von Crain beseffen, zur Legierung untergeben haben.s a) Megiserus fol. 868. Dieser Hertzog Friedrich ist zwar obberührter Gestalt etn sieghaffter tapfrer Kriegsmann gewest, aber nicht wider sich selbsten, noch wider seine ungezäumte Begierden; sondern hat endlich den Ruhm seiner Kriegs-Tugenden durch das Gegenoder vielmehr Uber-Gewigt seiner nachmaligen unziemlichen Verübungen überwogen und gesenckt. Denn nachdem Keyser Friedrich ihn gleichsam Königlich geehrt, und über unterschiedliche Länder zum Hertzog erklährt hatte, fing er an, in seiner Herrlichkeit sich zu spiegeln, und denSpiegel seiner Kriegs-Glori, wie auch der vom Römischen Keyser empfangenen groffen Ehren nicht anders, als wie der Pfau seinen prächtig-gestirnten Schweiff in hohe Verwunder und Betrachtung zu ziehen; Überhub sich seiner erhaltenenen Hoheit und Macht, beschwerte seine Unterthanen bevorab die Burgerschafft zu Wien mit tyrannischen und unerträglichen Auflagen, wie gemeinlich der regierenden Herren Pracht ihren Unterthanen eine Last nach der andren ausbürdet, und solchen Fürsten allen Scheu der Ubernehmung aus den Augen ruckt. Diß war für einen Regenten, der nicht wie ein Tyrann, will Haß für Liebe auf sich ziehen, schon mehr als zuviel, aber doch nicht das letzte Ziel seines Hoch- und Übermuts. Seine böse Begierden riffen ihn zu einer noch höhern Übertretung und Laster-Stuffen hinauf. Denn er hatte zwo Gemahlinnen nacheinander genommen, und stieß sie ohn Erzeugung eines Er-bens von sich; lebte nachmals unehlich, und seinen ungehaltenen Begierden gantz gelaffen; leschte das unreine Feuer derselben in ungebürlichen Pfützen und Brunnen, übte sich in Schändung der Eheweiber und Töchter seiner Unterthanen, und machte insonderheit der Wiener ihre Weiber auf so unlöbliche Weise seiner Geilheit unterthänig. Unter Andren entbrannte er in eine Wienerische Bürgerinn, welche man die schöne Brunhild nannte. Er strebte fo wol durch freundliche Reden und Ver» heiffungen, als durch Geschencke ihre Willfahrung zu erhandeln. Weil aber solche seine güldne Liebes-Pfeile den Harnisch ihrer erhärteten Keuschheit viel zu fest und undurchdringlich antrafen; beschloß er, dieser Wienerischen Lucretien durch Gewalt sich zu bemächtigen. Doch vermengte er die Gewalt mit List, ließ 12* HertzogFried-rich hebt an schlimm zu regieren. Schündet die Weiber. Nothzüchtigt die schöne Brunhild. Muß sich dcßwegm ans Wien reti-riren. Beraubt die Oesterrei-chiiche Klöster. Versündigt sich an seiner Mutter. alle ansehnliche Bürger zu Wien samt ihren grauen und Töchtern in seine Burg auf ein Freuden-Mal und zum fröligen Abend-Tantz einladen, dazu sie auch erschienen, und mit ihm der Fröligkeit pflegten. Indem aber das Spiel am lustigsten, fing er für sich ein andres Spiel an, ließ die Brunhild, als seinen schönen Augen-Brand, aus dem Reigen davon führen in seine geheime Kammer, und nöthigte sie daselbst, seinen Begierden gnug zu thun. Als dieses Stücklein ruchbar ward, stund das Volck in der Stadt auf, und hette ohne Zweifel die ergrimmte Wüte desselben an diesem Hertzog sich vergriffen, daferrn nicht vier verständige Bürger ihm hetten andeuten lassen, Er sollte sich for-dersamst aus der Stadt begeben, wann er nicht von dem erbitterten Pöfel die Wür-ckungen eines allgemeinen Zorns empfinden wollte. Derhalben ließ man ihn noch in selbiger Nacht über die Stadt-Mauren hinunter, allda ein Pferd seiner wartete, daß er nach dem festen Schloß Staren-berg nahe bey Neustadt kunnte entreiten. Also traff hie deß Poeten Spruch recht eigentlich ein: Neque in una sede morantur Majestas & Amor ; denn die Buhler-Liebe trieb diesen Herrn aus seiner Herzoglichen Residentz. Hiemit war dennoch dem Lauff seiner bösen Handlungen annoch kein Ruh-Mal gelegt; sondern als er vernommen, daß seine Unterthanen beym Keyser wider ihn mit einer harten Klage eingekommen, raubte er allen Oesterreichischen Klöstern ihre Güter und Zierrahten, führte solchen Raub auf Starenberg und Neustadt, und machte diese beyde Oerter wider allen Ernst noch fester. An seiner Frau Mutter Theodora, die deß Griechischen Keysers Enckelin war, versündigte er sich gleichfalls ; (Seht! wie Geld- und Ehrsucht alle Ehrerbietigkeit und Schaam ausleschen!) indem er Ihr ihren Unterhalt entzoch. Ja! Er hette ihr gar das Gefängniß angesonnen, wann sie der Werckstellung nicht wäre mit ihrer Flucht zum Könige in Böhmen vorgesprungen. Ob nun gleich Keyser Friedrich, durch so vielfältige Klagen über ihn bewogen, ihn vor sich kniffen ließ, in Meynung, mit gütlicher Ermahnung Ihn, als seinen Schwager auf einen besseren Weg zu bringen, begehrte er doch so gar nicht zu erscheinen, daß er vielmehr sich erkühnte, die Keyserliche Gesandten schimpff-lich zu tractiren. Diß kunnte der Keyser unbeeyfert nicht lassen vorbey gehn, sondern erklährte ihn in die Acht, befahl auch so wol dem Könige in Böhmen als auch dem Hertzog in Bäy-ern ihn zu bekriegen, und seiner Länder zu entsetzen. Diese machten sich zwar auf und verheerten ihm das Land, richteten aber damit wenig wider ihn aus, ja bekamen endlich dafür diese Vergeltung, daß, als sie vor sein Neustadt kamen, er mit Beyhülffe Graf Albrechtens von Bogen sie mit einer ziemlichen Schlappen zurück wiese; bey welcher Action zween Bischöfe, nemlich Rüdiger von Paff au und Conrad Bischof von Freysingen, seine Gefangene wurden. Solche Zeitung bemüssigte den Keyser aus Italien herbey zurucken, und gantz Oesterreich in Pflicht zu nehmen; ausbenommen die festen Oerter Neustadt, Medling und Starenberg, da man den Hertzog muste sitzen lassen. Als aber unlang hernach der Keyser wiederum nach Italien zoch, und den Bischof Eckberten von Bamberg samt einem Burggrafen von Nürnberg, wie auch etlichen Grafen von Henneberg und Eberstein, als Reichs-Verweser und Stadt-Obersten zu Wien hinterließ, machte sich Hertzog Friedrich hervor, und denselben mit vielen Scharmützeln viel zu schaffen, ja! schlug endlich den Grafen Dietrich von Eberstein aus dem Felde, griff darauf Wien an mit einer Belagerung, und bekam es auch ein. Weil er aber gleichwol besorgte, es dörffte in die Länge kein gut thun, sondern der Keyser ihn mit einer grössern Macht überziehen, suchte Er durch einige hohe Vorbitter, darunter auch seine Schwester Margareta war, Gnade und Aussöhnung; welche Fürbitte der Keyser auch gnädiglich ansahe, und ihm verziehe. Dafür erzeigte er sich auch von dem an gegen dem Keyser danckbar, und setzte mit seiner Treu nie von Ihm ab, ohnangesehn nach diesem schier das gantze Reich sich vom Keyser abwendete; er ließ weder durchDro-hung noch Versprechung seine marmel-feste Standhafftigkeit zum unbeständigem Rohr verwandeln, stund ihm auch Anno 1245 hülfflich bey im Jtaliä- i« d" Acht Achliigtd'- Böhmisch' ud E rische zurück. Ichütgt den W* @6etF8’ au* Mr- Sehth-7 treulich Nischen Kriege wider die Lombarder mit Zwey hundert auserlesenen Rittern, welche alle in rotem Scharlach mit weissen Strichen gekleidt, und trefflich wol beritten, urit ihm gen Verona zum Keyser zogen, und demselben sehr tapffre Dienste thaten. Nach seiner Wiederkehr aus Italien bekam er aus Ungarn, Böheim und Bayern auf ein Mal drey Absag- oder Befehdungs-Briefe zugleich; darüber er sich aber so gar nicht entsetzte, daß er vielmehr bey dem Lust-Mal, wobey ihn so-thane Schreiben antraffen, fortfuhr, sich frölich zu erzeigen. Nachgehends aber bereitete er sich zum Ernst, ging seinen Feinden unverzagt unter Augen, und schlug sie in die Flucht. Aber doch verließ ihn nunmehr das Mück samt dem Leben. Denn als er bey Neustadt den fliehenden Ungarn gar Ä Wg nacheilte, rannte ihn derselben Ewer mit einem Speer durchs Angesicht, uud stürtzte ihn vom Pferde, worauf man chm vollends den Garaus machte, ehe dann ihm die Seinigen hülfflich bey-'JPPngen, und Rettung schaffen kunnten. Welches sich im Jahr 1246 am 25. Iu-my seiner Regierung im 16 Jahr be-2/ben. Vermutlich haben ihm der verflossenen Mutter ihre durch die Wolcken dungende Stoß-Seufftzer solchen Stoß ms Angesicht geführt, also, daß er ihre Pyrenen mit seinem Blut büssen müssen, ^enn Mutter-Fluch ist eine gewisse Ursach deß Verderbens. Mancherlei) Zeit-Rech. nurtg deß Todes Her- Cuspinianus schreibt dem Tode dieses Fürstens einen andren Thäter zu, wann er sagt, daß er von einem Oesterreichi-schen Freyherrn von Pottendorff mit einer Halffter erwürgt, und mit einem Dolchen durchstochen sey, weil er mit seiner Basen oder, wie Andre wollen, mit seiner Eheliebsten, uneheliche und leichtfertige Gemeinschafft gepflogen, «) In der Jahr-Zeit seines Todes treffen nicht alle Scribenten überein, so wenig, als wegen seiner Erlangung deß Hertzog-thums Erain. Megiserus erzehlt sein Ende allererst unter den Geschichten deß ^3 $ri,b' 1257 Jahrs. D. Johann Ludwig Schön- ‘ leben setzt in einem seiner Manuscripten, er vermeyne, Erain sey im Jahr 1245 aus dem Marchgrafthum zum Hertzog-thum erhöhet worden, b) Aber solche Meynung hat ihn vielleicht betrogen, weil Hertzog Friedrich, welcher doch oer Erste, der das Land Erain als ein Hertzogthum beherrschte, im Jahr 1246, wie nebst andren beglaubten Federn der Oesterreichische Ehren-Spiegel zeiget, allbereits entlebt worden, c) So bleibt man denn am sichersten da-bey, daß Anno 1233 Erain diesem streitbaren Hertzog Friedrich zu Ehren zum Hertzogthum erhaben und Hertzog Friedrich, unter welchem es zu dieser Höhe gestiegen, in jetzt wiederholtem 1246 Jahr erschlagen sey. а) Tid. Cuspinian lib. de Austria fol. 632. б) D. Joaun. Lud. Schönleb. in MScr. c) MScr. Prev- $as XV. «apittef. Bon der Regierung Hertzog Ulrichs deß Dritten, auch seinen vielfältigen Beschenckungen der Klöster. SWhunt derer, welche nach dem Hertzog Friedrich unmittelbar dem (Dttacher Crain unterwerfen. Hertrog Ulrichs Hestetigung einiger Donation defs Mosters Mich. Seine Donation in das Kloster ^rcudenthal Hertzogs Bernhardt neue T^udation der Harthaus zu Jjreudenthal. Stiftung dess Klosters S. Peter im ®»atd. Kotenhach wird dem Kloster Sittich gescheucht. Bericht wegen der kmahlin Hertzog Ulrichs aus einem Manu script. Aach Hertzog Ulrichs Tode Jrrthum derer, welche nach dem Hertzog Fric brich umni; telbar dem Ottacker Erain tmter-werffen. ij! (ßrain unter dreg Herzogen verthrilt gewesen. Hertzog Ulrich priritegirt und LejlcKencKt noch weiter das Kloster Sittich. Kelchencht auch das Kloster Oberdurg. Mildigheit der Hertzoginn Agnetis gegen Sittich. Gegen dem Kloster Oberdurg. Hertrog Ulrichs oßtmalige Kestdirung zu Iagbach- Iagbach und etliche andre Oerter werden dem Patriarchen gescheucht. Unterschiedliche Gnaden, so Hertzog Ulrich unterschiedlichen Klöstern in fratti noch weiter erwiesen. (Er scheucht dess Hartnidi von Ort Güter der Oberburgischen Kirchen. Die Zeugen so es unterschrieben. (Er verehrt dem Kloster Sittich Mdtnach. Süßtet demselben auch jährlich zehen March. Scheucht dem Kloster Oberburg noch mehr. Gr scheucht dem Kloster «Keudenthal acht Huben. Hertzog Ulrich scheucht Dobran dem Kloster Sittich. Hertzog Ulrich stirbt. an schreibt insgemein so hin, es habe nach Ablebnng Fride-šrici Hertzogs zn Oesterreich, ^König Ottocar in Böhmen ne-^^Lbenst Kärndten auch deß Landes Crain sich angemasst, auch biß anffs 1277 Jahr innge-habt, und in folgendem 1278 Jahr sey er vom Keyser Rudolph dem Ersten in einer Schlacht erlegt und erschlagen. a) Diß ist zwar eines Theils dem wahren Verlaufs nicht ungemäß; weil wir aber im vorigen Capittel gesagt, Hertzog Friedrich sey im Jahr 1246 erwürgt, und aber der König Ottacker sich allererst im Jahr 1269, da Hertzog Ulrich in Kärndten Todes verfuhr, in die Länder Kärndten und Crain eingedrungen (wie bald hernach unten soll erzehlet werden), so folgt, es müsse zwischen solcher Zeit nothwendig noch ein Andrer über Crain geherrscht haben. Und das ist Hertzog Ulrich der Dritte gewest. Doch hat dieser nicht das gantze Crain beherrschet, sondern nur einige Theile desselben. Denn man liefet in einem geschriebenen Verzeichniß, Graf Albrecht von Görtz habe ums Jahr 1248 sich lassen für einen Herrn über Crain halten, seinen Sohn Mainard aber einen Marchgrafen zn Crainbnrg getitulirt. Durch diesen Mainard aber muß der Andre solches Namens verstanden werden; ange-merckt, Mainard der Dritte allererst nach Ottocars Tode vom Keyser Rudolph zum Administrator!! deß Landes Crain doch nur auf eine Zeit lang verordnet worden. Daß aber dennoch auch nach Hertzog Friedrichs Ableben Hertzog Ulrich der Dritte einen groffen Theil von Crain unter seiner Botmässigkeit gehabt, erti) Sic. etiam MScr. Prov. hellet ans unterschiedlichen Stifftnngen, (Schenkungen und Besteigungen, deren in unterschiedlichen von hochgedachtem H. Hanpt-Anthore steissigst extrahirten Mannscripten Meldung geschieht. Denn nach Bericht des Sittichischen Mannscripts hat besagter Ulrich, Hertzog in Kärndten, Anno 1254 die Donation oder Schenkung, so durch den Castellari zu Weineck, Reinbat von Hertenberg, dem Kloster Sittich geschehn, besteiget. Gleichwie auch dieserHertzog Ulrich, einSohn HertzogBeru-hards zu Kärndten, besagtem Kloster Sit-‘ ich eineHnben und eineMühle geschenkt. V Noch weitere Gnaden haben nicht allein Sittich, sondern auch andere Klöster in Crain in unterschiedlichen folgenden Jahren von der Müdigkeit dieses Hertzog Ulrichs empfangen; wie folgende, sonderbaren Fleisses ausgezeichnete Nachrichten unterschiedener Mannscripten bezeugen, welche ich aber ans dem Latet* nischen dem freundlichem Leser Deutsch überantworten werde. Im Jahr 1255 hat Ulrich Hertzog zn Kärndten den Karthäuf ent in Freudenthal geschenkt acht Huben an der Uuz mit aller Zubehör und Marksteinen (Cum omnibus pertinentiis et terminis). Der Titel, welchen der Hertzog in diesem Donation-Briefe führt, lautet also: Ulricus, Dei gratia Dux Carinthiae, Donu-nusCarniolise ; „Ulrich, von Gottes Gnaden Hertzog in Kärndten und Herr in Cratn-Hiebey haben sich auch decimo Calena. Julii (das ist am 22. Jnnii) diese nachbenannte Zeugen unterschrieben: Fridericus (welchen der Hertzog Consobrinum, das ist, seinen Vettern oder Oheim nennet) Marchgraf von Verona, Cunradus mit dem Zn-Namen Gailo- b) MScr. Sittic. S-' ftetiguM Donat"" Zillich- Aein<. y Soaat^L Freuds Walthorus von Stein, Herbard von Aur-sperg, Rudelinus von Pirbam (oder Bierbaum). mahlinn Agnes dem Kloster Sittich Rottenbach geschenckt. <*■) ***** ***** di tuba Äart . [Weil sich Hertzog Ulrich allhie nur emen Herrn in Crain titulirt, will daraus fast zu schliefst» sein, daß er damals nur über eine gewisse Gegend in Crain annoch geherrscht, zumal weil sttn Vater Hertzog Bernhard noch am . gefangen,® ® Oesterreich geführt- . Vormalig' e-st-E' geaschE Philipp'- Er still' e>® in Era'®- Wird SS* e,* Der deß 5Jte Phi. dtß Ladislaus, Ertz-Bischoff von Saltz-burg, die Sache vermittelte und zwischen vehden Theilen Frieden stifftete. Wie die Saltzburgische Hronic Christo-P. °ri Jordans und auch Johannes Aven-1 às erzehlet, so ist dieser Philippus auch ^r£5J^fch°ff zu Saltzburg, aber dabey "er Welt und dem Kriege viel ergebener gewest, als seinem Ertz-Bischoflichem Amt. wo man mich Wo nilL^r11 mit àhe gebrauchen lässt. K^eu '?' s° werde ich den Krieg also und mit d^wten sich tauglicher erkennen, wie bafi l£mem Schaden erfahren soll, empor ft« nl au8 uiderem Stande E° Vaf5beb»Ä7$rM6 m -~_jl_®esani)ten redeten ihm dennoch -^erreich. Ehren-Spiegel am 90. Bl. $°16. X. Buch. wiederum zu, desien, was so viel mächtige Fürsten gethan, die sich dem Keyser Ru-dolpho frehwilli^ unterworffen hetten, dörffte er sich (nicht schämen; so könnte er auch weder Oesterreich noch Kärndten mit Recht behaupten; weil weder jenes durch ein Weib dem Reich entwendet, noch dieses ohn deß Reichs Bewilligung ver kaufst werden können. Aber sie richteten durch solches Zusprechen so viel aus, als ob sie hetten wollen einen Moren weiß ' waschen, oder denMarmel zu einem Wachs , erweichen; er blieb der hochmütige Ota-der, und begehrte sie weder einer weiteren Anhörung noch Antwort zu würdigen , ja fing an, so wol aus sie, als aus den Keyser Rudolphum zu schelten. Einige wollen, er habe über das etliche ihrer Diener, welche ein wenig frey geredet, wider aller Volcker Recht an die Pforten aufhencken lassen. Als die Gesandten mit so schlechter Verrichtung nach Augsburg wieder zurück gelangten; ward Ottacker vom K. Rudolpho mit einhälliger Beystimme der gantzen Reichs-Versammlung für einen Feind deß Reichs erklährt und geächtet, auch zugleich eine allgemeine Kriegs-Rüstung wider ihn beschlossen. Solchen Krieg desto glücklicher auszuführen, brachte Keyser Rudolph zufor-. derst die wider ihn verbundene Schwäbische Grafen, desien Marchgraf Rudolph der Bierdte und Eberhard der Zweyte, Graf zu Würtenberg die fürnehmste Häupter waren, durch einen schleunigen Feldzug zur Erkenntniß, auch gleich darauf den Hertzog Heinrich in Bäyern; und nachdem solcher Krieg oder vielmehr Sieg Ihm den Rucken versichert hatte, ruckete Er mit Kriegsmacht gegen Oesterreich. König Odacker brachte gleichfalls ein starckes Heer auf. Weil aber die Bischöfe, welche sich beynt Keyser befanden, viel Barfüsser und Prediger Mün-che voran schickten, die nicht nur den König Otacker, sondern auch Alle, die ihm anzuhangen sich unterstehn würden, in den Bann thäten ; liessen die Österreichischen Städte den Keyser um so viel williger ein, je müder und Verdrossener sie deß Ottackers tyrannischer Regierung waren; etliche wenige ausgenommen, denen die starčke darinn ligende Böhmische Besatzung solches nicht zuließ. König Ctacter w>rd für einen Feind deß Reichs erkltihrt. K. Rudolphns zeucht luidei den Olacker. Nimt unterschiedliche Städte in Oesterreich ein. Indessen ging, wie Aventinus berichtet, Meynhard Graf zu Tyrol aufKey-sers Rudolphi Ordre mit einer absonderlichen kleinern Armee gegen Steyer, Kärndten, Crain und Liburnien, um selbige Länder einzunehmen. Es musten aber auch dahin eben so wol die Bar-süsser und Dominicaner Münche der folgenden Heer-Truppen Vorgänger seyn, um das Volck in selbigen Ländern auf Papsts Innocentii deß Fünfften Geheiß von ihrem Eyde und Gelübde loß zu zehlen, und bey-nebst den Odacker in den Bann zu thun. Der Keyser legte sich mit der Haupt-Armee vor Wien. Nachdem Er aber selbige Stadt fünff und dreyffig Tage belagert hatte, riß ein grösser Mangel an Proviand und Gelbe in seinem Lager ein, und bedrengte dasselbe so hart, daß etliche grosse Herren, sonderlich der Ertz-Bischoff von Mayntz, schon gedachten, sich von dannen zn retiriren. Aber der Ertz-Bischoff Friedrich von Saltzburg, Heinrich von Trient, Berthold von Bamberg, Leo von Regensburg, Petrus von Paffau, Dietrich von Gurck, Conrad von Freysingen und noch andre mehr, legten allen Kirchen und Klöstern in Oesterreich, Steyer, Kärndten, Crain und Liburnien eine Steuer auf, und lieferten hernach solche dem Keyser zu Bestreitung so wol deß auszuzahlenden Kriegsvolcks, als auch der Nothdurfft an Proviand. Weil aber auch der Keyser den Wienern dräuete, ihnen die Reben abzuhauen und alle Weingärten zu verderben, ergaben sie sich endlich und erlangten von Ihm die Bestetigung ihrer Freyheit. König Odacker gedachte durch ein Haupt-Treffen solchen Verlust wieder zu ersetzen, und weitern zu verwehren, richtete demnach seinen Heer-Zug gerade gegen dem Keyserlichen Heer zu, und lagerte sich an der Donau; gleichwie an dem Gegen-Ufer derselben der Keyser campirle. Also lagen beyde Kriegs-Armeen in die : sechs Wochen lang gegen einander. Bischof von Unterdessen bemühete Bischofs Hein-Basti Mer' rich fcon Basel sich gar sehr, die grosse *tnigbp) Blutstürtzung, so von diesen zweyen mächti- Dor bem gen Kriegsheeren zu vermuten war zu dcmüögm verhüten; und weil er nicht allein bey dem Keyser, sondern auch bey dem Könige in Böhmen gar viel galt, erlangte er von dem Keyser, daß er sein Glück mögte versuchen, ob er den König Otto-car könnte dahin bereden, daß sich derselbe ohne Schwertstreich zu seiner Pflicht gütlich beguemte. Ob nun gleich der König anfänglich nichts vom Frieden hören wollte, sondern gleich bey Meldung deffelben sich entrüstend den Bischofs abtreten hieß; unterredete sich dieser doch mit den Königlichen Nähten, und würckte vermittelst derselben eine nochmalige Audientz aus, welche ihm nach dreyen Tagen wieder verwilliget ward; da er dann mit nachdrücklichen Worten und Gründen dem Könige nochmals geratzten, sich zum Ziel zu legen, und unter Andren ihm zur Betrachtung führte, daß, wann gleich Rudolpho ein Hauptstreich mißlingen, ja derselbe gäntzlich unten ligen sollte, denen Teutschen dennoch es an keinem Haupt und Keyser gebrechen würde, der dasjenige, was dem Römischen Reich entzogen wäre, mit Hülffe deß Reichs wüste wieder abzufordern; er der König könnte sich je wol mit dem so mächtigem Königreich und Landschafft vergnüglich betragen, so ihm von Gottes Gnaden verliehen worden, und im übrigen, was die Länder Oesterreich, Steyer, Kärndten und Crain beträffe, damit vorlieb nehmen, daß er derselben eine geraume Zeit unter seiner Beherrschung hette genoffen; widrigen Falls würde er, imfall seine Waffen sollten unglücklich seyn, welches gar leicht geschehen könnte, nicht nur allein solcher anheischigen Hertzogthümer und Landschafften, sondern auch dazu seiner eigenthümlichen Erb-Länder, ja gar seines Lebens verlustig werden, denn Keyser Rudolpbus hette an der gerechten «Sache vor ihm einen mercklichen Vortheil, und pflege : sich gemeinlich zu dem meisten Recht, auch der Sieg zu neigen. Weil er nun auch ohne dem wol sähe, daß der Keyser ihm mit Volck über- ^ legen, und er demnach mit seinem Trutz schwerlich auslangen würde; ließ er M ,löif4cn um so viel mehr durch solche vernünff- K-^r ^ tige Vorstellung zur Friedens-Handlung ö2m gewinnen und beugen. Welche auch gsm* hierauf vorgenommen, und endlich dreser ota Vergleich getroffen ward; daß König ^ttocar (oder Odacker) Oesterreich, Steyer, às^dten und Crain, imgleichen die Win-'che March und Portenau dem Keyser und Römischen Reich abtreten, auch alles Anspruchs wegen derselben sich verzeihen, ^>er das die von denen Land-Herren zu Geisel genommene Kinder ihren Eltern wieder heimschicken, wie nicht weniger we Keyserliche Wahl Rudolphi gutheiffen, oetnielbert huldigen, auch Böheim und -ycahten von Ihm zu Lehen empfahen, oeynebst gleichfalls dem Könige in Ungarn etliche abgenommene Plätze wieder- à fonte.. ®=Strng -solches bewilligte der König, erbot v ,3Uc^'. an einem dazu erkornem Ort kbigtn- ®!e Huldigung abzulegen, doch mit Befuge, daß es mögte ausser dem Gesicht seiner Völcker, nur allein vor dem Key- lsr und etlichen Reichs-Fürsten unter «Nem Zelt geschehen. welches ihm theils gehalten, theils aver geändert worden. Denn ob es gleich JJ?*1 àm Zelt geschähe, liß mau doch Kriegsheere zuschauen; angemerckt, e V^ande deß Gezeltes eben, in dem aus den Knien lag, gähling nidergelafsen urden, zum füglichen Einblick so wol I lner als der Keyserlichen Völcker. Ti vpk ihn nun solche Beschämung heim-39 Mar schmertzte, verbiß er doch seinen quillt, und zoch friedlich wiederum seines h6 er aber wieder heimgelangte, em- i .ìhn seine Gemahlinn, eme sehr 9 chmutige Fürstinn, mit einem hönischem .«weis, daß er, ein so mächtiger König "l^gen, welcher vor dem sein Diener s ^st (angemerckt Rudolphus vormals L ^roß - Hofmeister gewesen), zum < angenommen, und vor so viel send Augen vor demselben auf den 9en* kam ihrem, von stoltzer cher N-"l^ hochschwülstigem Hertzen sol-^er Verlauf unerträglich vor, daß ihr H und Gemahl noch einen über sich ZZ?en, und sie keine unbeschränkte Kö-(Stoffe R, einp a-^ uicht nach ihrer Hoffnung lM bn r. ^vmrsche Keyserinn seyn sollte. Denn fc?inn li r A alle Maffen hoch intonirt, : “ Z ft» gtofTm ®ema(t8 an, alfo Icoiptt “1: ' , Hnter ihrem Namen Privi-LKMert-Briefe und Befehle zu 9 len pflag tn Böhmen, Steyer, Kärnd- ten und Crain, ihres Herrn, deß Königs aber mit keinem Buchstaben darinn ge-gedachte; gleichwie sie auch ihres Gefallens Zölle und Mauten anlegte. Zum Exempel: Als sie das Kloster Osterhoven in Nider-Bäyern in Schutz nahm, und an alle Obrigkeiten und Mautner Befehl ergehn ließ, daß sie dasselbe mit nichts belästigen sollten, führte Sie diesen Titel: „B5ir Künigund von Gottes Gnaden, Königinn zu Böheim, Hertzo-ginn zu Oesterreich, Steyer und Kärnd-ten, Marchgräfinn zu Mähren, Frau in Crain und deß Gebirges Oegre und Portenau. Gegeben zu Krembs den lö.Calend. Novembr. Diese hochsüchtige Königinn nun kunnte nicht ruhen, sondern verwundete ihrem Herrn, dem Ottaccar mit ihren Stachel-Worten sein ohne dem noch blutendes, und vorhin ehrsüchtiges Hertz fast täglich, ja so lang und offt, biß er solche ihm seiner Meynung nach zugefügte Schmach mit Blut wieder abzuwaschen beschloß, und deßwegen von neuem zum Kriege rüstete. Diesem nach sammlete er ein mächtiges Heer aus Böheim, Mähren, Schlesien, Polen und noch andren Ländern, dagegen sich Keyser Rudolphus auch beh den Reichs-Ständen um Hülffe bewarb. Indessen hatte der Keyser gewisse Personen zu Stathaltern verordnet über Oesterreich, Steyer, Kärndten und Crain. Er bestetigte auch im Jahr 1277 dem Kloster Oberburg alle Privilegien, so ihnen vorhin von den Hertzogen in Oesterreich und Kärndten ertheilt waren, und zwar insonderheit drey Privilegia, so vom Hertzog Ulrich in Kärndten gegeben, als Erstlich wegen der geschenckten acht Huben; Zweytens, über die Schenckung deß Hauses und der Hofreit (oder Platzes am Hause) zu Laybach; Drittens, wegen deß Juris proprii Libertinorum (deß ei-genthümlichen Rechts der freyen Mund-Leute) nach gäntzlicher Ab- und Ausster-bung der Herren von Orth rc. Nicht weniger bekräftigte Er auch das, vom Leopoldo, weiland Hertzogen in Oestereich und Steyer erlangte, und zu Wien ausgefertigte Privilegium wegen Oppigno-rirung betz Juris Advocatise (oder Vogt-Rechts) so durch Leopoldum von Conowitz mit gewissen Bedingungen geschehen war. 14* Ihr hoch- miitiger Titel. Keyser Ru» dolph»s Bejletigt dem Kloster Oberburg die Privilegia. Günthers von Heggenberg Gef dH end! an daß Kloster Oberburg. Crain und die benachbarte Länder treten zum Kicher. Otwcar ben'chliefft d ß Kech'ers Tochter ins Kloster. Eben destelbigen Jahrs schenckte Günther von Heggenberg besagtem Kloster eine Hube, empfing hingegen von demselben auf seine und seiner Frauen Lebens - Zeit zwo Huben, welche nach ihrer Beyder Ablebung wiederum ans Kloster kommen sollten. <*) Nachdem ich solches beyläuffig mitein-geruckt, muß ich weiter von dem Könige Ottocar reden. Damit dieser den unverantwortlichen, seinem Brief und Siegel zuwider lauffenden Friedens-Bruch und die Nicht - Abtretung obbenannter Länder ein wenig schmincken mögte, gab er unter Andren vor, er könnte sich der Länder Steher, Kärndten und Crain nicht verzeihen, weil er sie vier und zwantzig Jahre lang bona fide (mit wol beglaubtem Fug und Schein deß Rechtens) besessen, auch wider die Ungarn geschützt und vertheidigt hette. Aber der Keyser schickte den Meinard Grafen von Tyrol und den Albrecht Grafen zu Görtz, welche ihm mit ihren Truppen, nemlich Graf Albrecht von Görtz mit 150, Graf Meynard zu Tyrol aber mit 300 Mann zugezogen waren, in mehr gedachte Länder Steher, Kärndten und Crain mit einigen Völckern, um dieselbe einzunehmen und wiederum ans Römische Reich zu bringen. *>) Wozu es dann gar wenig Zwangs brauchte beh denen, die ohne dem von dem tyrannischem Joch deß Ottocars erlöst zu sehn wünschten. Ja! sie begaben mit solchem Ernst und Eyfer sich in deß Keysers Gehorsam, daß jedwedes dieser Hertzogthümer mit einer gewissen Anzahl Kriegs - Völcker die Keyserliche Armee verstärckte. Aber Königs Otocars Kriegsmacht ward dennoch ungleich stärcker und nahm sehr zu, so wol als seine Bosheit. Welche er unter Andren auch hierinn blicken ließ, daß er die Keyserliche Princestin, welche, wie bey dem getroffenem Vertrage beyderseits beschlossen war, seines Sohns Gemahlinn werden sollte, zu S. Clara in Prag neben eylff adelichen Jungfrauen in das Kloster verschliesten ließ. Und was noch mehr, so stellte Er ihrem Herrn Vater dem Keyser selbsten nach dem Leben durch unterschiedliche Men-chel-List, bemühete sich daneben, die Oe- a) 31Scr. Oberburg. b) Gaud. M. B. p. 20. sterreichische Landherren, wie auch die Reichs-Fürsten durch Geschencke treulos und dem Keyser abfällig zu machen; wiege-meinlich dieTyranney ihrGewächs ausbreitet, wann sie zum Schnitt bald reist ist. Als er nun sich an Volck starck genug und mit aller Kriegs-Nothdurfft aufs Beste versehn achtete, fertigte er im Jahr 1278 einen Boten zum Keyser, wiederrieff durch selbigen Alles zuvor Abgehandelte, forderte auch Oesterreich, Steher, Kärndten und Crain wiederum ab mit Bedrohung, solche mit Waffen wieder zu erzwingen, so man dieselbe ihm nicht gütlich wieder abtreten würde. Er brachte auch durch Spendirung undVer-heistungen einige Oesterreichische Landherren auf seine Seite; die das Land ^ feindlich darauf anfingen zu tradire« und ~^ctaben sehr zu verwüsten. Wietool es hingegen gruben auch an Andren nicht mangelte, die ihnen nach aller Möglichkeit Abbruch thaten, biß Keyser Rudolphus sich gestärckt hatte und zu Wien wieder angelangt war. Alda Er Lässt ben deß Ottacars Gesandten anhörte, die Ihm Ag«,. den meyneydigen Friedensbruch desselben ankündigten, und beynebst den Frieden absagten. Solcher schändlicher Fried- und Eyd-bruch brachte diesen dermasten auf, daß Er sich verlauten ließ, „Er wollte lieber sterben als solchen Meyneyd ungerochen lasten. Gestaltsam Er auch, nachdem der Absager (oder Herold) seine Rede vollendet hatte, in diese Worte herausbrach: „Nun wolan! weil Ottocar seiner be-schwornen Pflicht vergisst, mir und dem Antwort Reich seine Treu und Gehorsam aufkün- darauf, digt; so soll er zu seinem Schaden erfahren, daß Gott Friedensbruch und Meyneyd nicht ungerochen laste, sondern der Billigkeit wider die frevlende Boßheit beystehe." Hierauf stärckte er sich mit unterschiedlichen Hülss-Truppen so wol der Teu-tschen Völcker, als auch der Ungarn, die ihm der Ungarische König Uladislaus der Dritte selbst zuführte. König Ottocar, der noch eine viel stär-ckere Macht beysammen hatte, erwartete Seiner unweit von Custendorff, allda sich beyde Armeen gegen einander legten ; wiewol mit ungleichem Mut; denn die gute Sache erweckte dem Keysetlichem Heer einen freudigen, die ungerechte aber dem Gegentheil einen zaghafften. Endlich gerieth es am 23. Augusti, und mb Sit1’ ^°at ^ìder deß Ottocars Meynung, zu &6en- n sehr schärfst und blutigem Haupt- Dreffen,_ darinn nach einem fünffstündi-gem Gefecht die Böhmen, deren bet) die drerzchen tausend Mann auf der Wahl-Nat gefallen, endlich in die Flucht getrieben worden. König Ottocar selber traff m diesem Treffen die Rache seines Mey-nehds und vieler andrer Unthaten an; denn es setzten zween Steyrische Gebrü-ver insonderheit auf seine Person an, Nurtzten ihn seiner hefftigen Gegenwehr ungeachtet vom Pferde, und, wiewol er Nhr um sein Leben bat, versetzten sie ihm vennoch darum, daß er ihre Schwester hatte geschwächt, und ihren Bruder, weil chm derselbe solches verwiesen, hencken last chchchehcu Wunden, welche ihm so toDtltch waren, daß er bald hernach in nechsten Städtlein Laha, dahin ihn ^er Überwinder hatte bringen lasten, seinen ^etli aufgab. { 2? ba£ alle mit eitler Ehr- und Herrschsucht verunruhigte hohe Geister den nackten ^ìchuam König Odackers (denn nackt und choß hat man ihn auf der Wahlstat gesunden und aufgehoben) zum Spiegel an-uhmen, was unersättliche Herrsch-Gierde, s^yranney und Hochmut für einen Aus-ö^ng^geiütnnen! wie die Verderber endlich st Schanden wieder verderben und zu runde gehen muffen! so würden ihrer s, Wurmten Fried- und Eydbrüchigen Ehr-Lt, ssscht so r iel tausend Menschen zum wr-i-àDpsttt abgewürgt werden! Sie betf in ihrem Hochmut zwar Ei« ' r es unter zehen Tyrannen nicht s,PM jm G gehet, wie dem Ottocar, be-naen aber, oder glauben vielmehr nicht, nff» r;toaisn. ^eich allhier auf Erden nicht » ^^ertzigeWüterichs so jämmerlich um-!lneu dennoch in der andren Welt ims ^säeSchande, unausleschlicheSchmach ©lut von Anbeginn bereitet sey? welcher nicht lange nach dieser schreibt, es haben vor dieser ™ chi stch allerley wunderbare Vorbe- deutungen spühren lasten, darunter auch unterschiedliche, seltsame und nachdenckli-che Träume gewest. EinPriester in Teutsch-land hat im Traum gesehen einen gewaltigen Strom, der voll schwacher und trüber Wellen und untermengten Eisschollen mit ungestümer Gewalt vom Niedergange gegen Böhmen fuhr. Und unter solchem Traum hörte er eine kläglicheStimme rus-fen : Dies tribulationis ! dies miseriae ! Dem Ritter Reinboth kam im Traum vor, als ob funffzehen Monden am Himmel miteinander stritten ; darunter zween die gröstesten waren; deren Einer mit vielen Löchern durchbort schien, auf welchen die andre Monden gleichsam in die Wette mit ihren Hörnern zustiesten, biß derselbe gar zu nicht ging. Indem er sich aber darüber verwunderte, und wegen solchen Anblicks ihm allerley Gedancken aufstiegen, kam (im Gesichte) König Ottocar vor ihm zu stehn, der sich mit vieler Quaal brechen muffte; (vermutlich zu bedeuten, daß er bald alle die Länder, so seine Herrschsucht gleichsam wie ein aufgesperrter Watt« sisch-Rachen eingeschluckt hette, wiederum speyen müsste.) Ihm selbsten aber, dem Könige Ottocar, ward in einem recht königlichemTraum sein bevorstehendes Unheil also vorgebildet: Es daugte ihn, als steckte sein Haupt voll Hörner, und käme, weiß nicht wer, der mit groster Gewalt ihm alle solche Hörner samt der Wurtzel aus dem Kopfs riffe biß auf ein einiges, so ihm gelaffen ward. Was die Hörner bedeuten, zeiget der Traum deß Propheten Daniels. Die Ausreisiung solcher Hörner hat ihm ge-weiffagt, daß man ihm alle die unrechtmässig erlangte Herrschafften über unterschiedliche Länder wiederum entziehen, und seinem Sohn nur das Königreich Böhmen allein verbleiben würde. *) a) Siffridus Misnensis Presbyter, in Epit. ad Vn. 1276. lib. 2. apud P. Balbinum lib. 3. Itiseli. Histor. Regni Bobemiae p. m. 219. Einige bedeutliche Träume vor König Odackers Untergang. Tranm eines Priesters. Eines Ritters. Deß Ottocare selbst eigener Traum. Sas XVII. ®ß|)itfef. Von der Regierung Hertzogs Alberti und Hertzogs Meinhardi. Honig Ottocars Witwe heirahtet wider einen Böhmischen Herrn. Zuhlt aber vorher mit demselben und erbuhlt ein Mnd. Wird öffentlich mit ihm gecoxulirt. Wenceslaus lässt den Zawisch gefangen setzen und enthaupten. Graf Megnhard irird Zum Verweser über Kärndten und Grain verordnet. Der Keyserliche Printz Albertus wird «eben andren Ländern mit Grain belehnt. Herzogs Meynhards Kinder. Hertzog Meinhard befreitet das Kloster Jjreudenthal ron Maut- und Zöllen. Hertzog Mephards Händel mit dem Bischof zu Trient. Hertzog Albrecht behriegt den Abt ron I. Gallen. Jein Krieg wider Sägern. Ertz- Mschoss Kudolph hebt einen neuen Krieg wider ihn an. Hertrog Albrechts abermaliger Krieg mit Jaltzburg. Vergebliche Liriedenshandlung. Empörung wider den jungen Fürsten Ludwig in Kärndten. Welcher gefangen wird. Nnheimlichheit in dem verstörtem Ichloss gjrenburg. Rache an den Aufrührern. Rebellion wider den Hertzog Albrecht. Wird durch ihn mit dem Schwert gedämpjft. Reinbrecht von Glanegh wird meuchel-listig umgebracht. Christliche Verleihung eines meuchel-listig erstochenen Kriegsmanns. Alitante rwifchen dem Patriarchen und Grafen von Hainburg. Der Graf von Hamburg liehet den von Ichärssenberg an steh. Tressen defs General Tolds mit dem Grafen von Hapburg. Ichärssenberg hommt um. Hertzog Albrecht belwingt den Grafen von Hamburg. Dardonnirt ihn und lässt den ron Itubenberg lofs. Dfaltegraf Ludwig stijftet friede. Erledigung defs Printern Ludwigs. Herteogs Alberti Krieg mit dem Ungarischen Könige; wird bald geendigt. Wieviel Kinder Ectz-Hectlog Albrecht mit seiner Gemahlinn geleugt. Ertl - Hertlog Albertus wird Römischer Kegser. Jein Krieg mit den Rheinischen Chur-Fürsten. Der wider ihn erwählte Dfaltegraf Rudolph muss Pardon suchen. Untugend und frühzeitiger Tod defs jungen König Wenzels. Hertlog Heinrich in Kärndten wird König in Böhmen. Kegsers Alberti abermaliger Krieg mit Höheim. Ihm wird etliche Mal nach dem Leben getrachtet. Wird jämmerlich ermordet. Jeine Unterlassene Johne und Töchter. Der von Wart wird mit dem Rade sbgestrasft, wie auch sein Knecht. Beharrliche Treu seiner Gemahlinn. Mo der flüchtige Hertzog Johann geblieben. ive S? Dtto- LMd Mhta b aber Ntib? mit 5tlb erbuhlr **“ Kind ^as erschreckliche Ende deß Böhmischen Königs Odackers ist uns am Ende vorigen Capittels »erschienen; über dessen Fall und .entsetzliche Stürtzung eines so mächtigenKönigs, allenhochmü-tigen Königen billig der Hochmut fallen, und bet) ihnen die gefallene Gnügsamkeit, Moderation und Friedsamkeit wieder empor kommen sollte. Nun hette man vermuten mögen, solcher jämmerlicher Untergang dieses gewaltigen und streitbaren Potentatens hette die Augen seiner bösen Nathgeberinn und Unglücks-Quellen, der hochmütigenKünigund, als Hinterbliebener Witwen, zu lauter Thren-Quellen verwandeln, und sein Königliches Blut, welches ihrem Hochmut zum Schlacht - Opsser vergossen worden, Jujj ans Grab ihr Gedächtnis) beröten falsisi ; ja, sie würde von dem an, Zeit ihres übrigen Lebens, einen Sarg deßwegen im Hertzen tragen, aber das fehlte gar weit, sihre Zehren vertruckneten mit dem Blut beß Begrabenen zugleich. Die Apotheken burfften sich wider ihre Schwermut mit kei-Zubereitung bemühen; sie wüste schon °ie Threuen ihr selbsten abzuwischen von ihren Wangen, und nach dem Weinen bald zu lachen. Denn sie nahm über eine Zeit her-ÜvrVm Herrn Milota Zeuschen (oder Za-sch) zur Ehe, welcher doch von ihrem Ge-*uahl, dem Könige, im Kriege mit zwey tausend auserlesenen Reutern abgewichen war ; Uttb schenckte demselben viel herrliche Güter. Diesem sürnehmen Böhmischen Herrn, welcher deß Geschlechts von Witkowiz und Nasenberg war, hatte König Ottocar et-jìche Güter eingezogen, damit er nun dieselbe mögte wieder bekommen, ritte er offt Zn Hose, und wartete vor Andren der Zamginn möglichstes Fleisies auf. Seine ege, ehe dann ihrs thaten hieraus beym Key-L sv Ur rlpho Ansuchung, daß Er ihnen N.àl sisiìg der Gefahr, so aus solcher dp* • der Königinn erwachsen könnte, Mngen Erb- und Kron-Printzen, wel- chen König Ottocar hinterlaffen hatte, und der mit deß Keysers Tochter, Fräulein Gutha, versprochen war, mögte von dem Marchgrafen Otten zu Brandenburg abfordern und ihnen zustellen. Welches auch der Keyser, ohnangesehn Pmttz Wenceslaus nur funffzehen Jahre erst alt war, ihnen nicht versagte. Als dieser gen Prag gelangte, muffte ihm anfänglich der Zawisch nicht vor seine Augen kommen, ob er gleich der Mutter ihren gethanen Mißtritt verziehe; nichts destoweuiger wirckte die mütterliche Fürbitte demselben endlich auch die Versöhnung aus. Folgends begnadete er ihn auch mit so hohem Ansehn, daß ihm bey Hofe Alles nach den Augen sehn muffte, und auch mit Einwilligung deß Sohns ihm die Königinn öffentlich ward getraut. Die Stuffen hohes Glücks können auch tool durch schnöde Mittel, die Grund-Seulen aber eines beharrenden Glücks selten anderst, als durch tugendhaffte gelegt werden. Durch Leichtfertigkeit und Ehrsucht kann Mancher hoch kommen, aber nicht dadurch in der Höhe bleiben, sondern muß durch vergnügsame Bescheidenheit sich dabey erhalten. Daran mangelte es dem Zawisch. Er nahm an sich die Manier derer, welche meynen, Gewalt und Ansehn sey ihnen darum gegeben, daß sie viel Gelds und Guts nach sich ziehen und Niemanden darum Rechenschafft geben mögen. Er verübte groffen Hochmut, Frevel und Mutwillen, hebte und stürtzte, setzte ein und ab, wen er wollte, riß, raffte und raubte zu sich, so viel er kunnte; und wenn Klage darüber kam, schaffte ihm die Recommendation seiner Gemahlinn allezeit den Sieg; weil der gottsfürchtige junge Wenceslaus seiner Frauen Mutter, welche er kindlich verehrte, nicht gern etwas zuwidern that. Aber wie Alles, was mit Unrecht gewonnen wird, zum Verlust gerahten muß, so veränderte sich auch endlich mit diesem Zawisch das Spiel. Denn als die Königinn bald hernach von der Welt kam, wurden nach einiger Zeit seine Handlungen und Verordnungen vom Wence-slao umgestossen und vernichtet. Weil ihm nun hiedurch ein Gebiß ward eingelegt, daß er und seine Crea-tureu nicht mehr, wie vorhin, im Königreich ihres Gefallens schalten und walten Wird öffentlich mit ihm lecopnlirt. Wenceslaus lässt den Zawisch gefangen, setzen, Und erl-hauplen. fimnten ; erbitterten sie sich darob der-maffen, daß sie eine geheime Bündniß wider den jungen König machten, Krafft deren derselbe hin gerichtet, und hernach der Zawisch König werden sollte. Damit er aber hiezu Durch ein höhe-1 res Ansehn eine desto bessere Vorbereitung machen mögte, beredete er Königs Uladislai in Ungarn Schwester, daß Sie das Kloster quitirte, und ihn dafür ehelich umfing. Seiner vorigen Gemahlinn, der Königinn Künegund hinterlassenen Schmuck führte er gantz mit sich von Prag hinweg; doch ward ihm unterwegs wiederum ein Theil davon v.bgenommen. Nichts destoweniger zoch er mit seiner Gemahlinn dem Schloß Würstenberg zu, richtete daselbst eine prächtige Hofstat an, und legte unterdesien dem Wenceslao allerhand Stricke, damit er ihm mögte das Leben abstricken. Aber Gott brachte seinen und seiner Rottgenoffen Anschlag, bevor derselbe zur Vollziehung reiff war, ans Licht ; weswegen der junge König ihn zu Prag in den weissen Thurn gefangen setzen ließ, darinn er zwey Jahre gesessen und viel Lieder gemacht. Nachmals, da Wenceslaus die Schlösser, so seine Frau Mutter zum Witwen-Sitz gehabt, wieder begehrte, aber die darinn commandirende Hauptleute solche Niemanden ohn allein dem Zawisch, von dem sie hoch beeidigt waren, aufgeben wollten, führte Er den Gefangenen überall mit sich herum; daß er ihnen befehlen muffte, selbige aufzugeben. Als man aber vor Frohburg, oder wie Andre berichten, vor Loboka kam, und er sich daselbst unnütz machte, ließ Wenceslaus ihm und seinem Schwager Sdenko allda den Kopfs abschlagen. So schmählich musste endlich sein Hochmut danieder liegen. Wir verlassen aber Böhmen und schauen uns wieder um nach Crain. Nachdem erzehlter Weise den Otaccar seine Tyranney, Herrschsucht und seines Weibes Ergeitz in den Tod gestürtzt j setzte Keyser Rudolphus seinen Sohn Albertum zum Reichs-Stathaltern über die Oesterreichische Länder, biß nach ge-psiogenem Raht mit den Fürsten deß Reichs eine andre Verordnung darüber verfügt würde. Dem Grafen Meinharden zu Tyrol: und Görtz ward von Reichs wegen das: Hertzogthum Kärndten indessen zu verwesen aufgetragen; wiewol es ihm auch sonst, ohne das schier erblich zustund, weil er Ulrichs deß Dritten Hertzogs in Kärndten Witwe, oder wie Andre schreiben, Tochter im Ehbette hatte, nemlich die Fr. Agnes. Auf daß aber Keyser Rudolphus seinem Printzen Alberto zu diesen Ländern mögte einen erblichen Zuspruch erwecken, versprach Er deß Grafen seiner Tochter Fräulein Elisabeth, gedachten Printzen Albertum zum Eh-Gemahl, und ihme, dem Grafen Meinhard zugleich die Belehnung mit dem Hertzogthum Kärnd ten. Solche versprochene Heyrath ist auch hernach auf dem Reichs-Tage zu Augsburg Anno 1282 durch ein herrliches Beylager vollzogen. Nachdem die noch abwesenden Fürsten folgends auch angelangt zu Augsburg, ersuchte der Keyser die sämtliche Chm-und Fürsten um ihren Beyfall, daß sein ältester Sohn Albertus neben dem Ertz Hertzogthum Oesterreich auch mit den Fürstenthümern und Herrschafften Steyer und Crain, Windisch Marck und Pottenau ; Graf Mainhard zu Tyrol u. Görtz aber zur Ersetzung seiner an Oesterreich habenden Zusprüche mit dem »erledigtem Hertzogthum Kärndten, als wozu er ohne dem mit der Witwen deß letzt-verstorbenen Hertzog Ulrichs, einiges Erb-Recht erheiratet hette, und dann endlich sein jüngerer Sohn Rudolphus mit dem Hertzogthum Schwaben, welches gleichfalls erledigt war, von deß H. Röm. Reichs wegen belehnt werden mögte. Ob nun zwar die Hertzogen in Bäy-ern, Psaltzgraf Ludwig und sein Bruder Heinrich, nebst ihren Söhnen, hie-bey eine Einrede thaten mit diesem Einwand, die Länder, Oesterreich, Steyer, Kärndten und Crain, hetten ihren Vorfahren den Königen und Fürsten in Bäyren viel Bluts gekostet, indem sie selbige mit streitbarer Hand aus der heidnischen Römer, Wenden und Hunnen Gewalt geriffen, wiewol man ihnen nachmals dieselbe wiederum unbillig entzogen. Aber die Chur- und Fürsten, denen die nähere und gegenwärtige hohe Meriten Keyser Rudolphi vor Augen stunden, legten solches Ansuchen der Hertzogen von Bäyern mit glimpfflicher Entschuldigung ab und dem Keyserl. Begehren einhällig zu. Gras Di-yahard wird jUw Verweser Uber tea und Crain verordnen ^intzAlbrr- Solchem nach empfing hierauf Printz nln'Jl Albertus die Lehen über Oesterreich, k-i-id-r, mi? ®tet)er/ Erain, Windisch-Marck und Por-ttun bklehnt. lenau, Graf Mainhard aber über Kärndten und Ter vis, und Rudolphus über Schwaben, Elsas und die Grafschafft Er-gaw. Wobey dann nun vermittelst ob-bemeldter Heiraht dem Hause Habsburg ein Erb-Anspruch zu Oesterreich, Kärndten und Tyrol zuwuchs. Es soll aber gleichwol der Keyser vom Grafen Mäynard, ehe dann dieser das Ertz-Hertzogthum Kärndten angetreten, eine grosse Summ Geldes empfangen haben. Diesem Hertzog (oder Ertz-Hertzog) zu Kärndten ist im Jahr 1259 Keysers Conradi deß Vierdten nachgelassene Wit-Trau, Frau Elisabeth vermählt, und seynd H-rtzogj Pn derselben ihm vier Söhne wie auch E*1»«* bM Fräulein geborn worden, nemlich: er. Albertus, welcher in Belägerung S. Veit umgekommen; Ludwig, Otto und Heim ^chf der hernach König in Böhmen und Frauen Margareta Maultaschinn spater ward, durch welche nachmals Kärnd-u und Tyrol an das Haus Oesterreich gekommen. Die Tochter aber, Namens Cusabeth, ist dem Ertzhertzog Albrecht bur Ersten, wie oben gedacht, zur Ge-Ulahunn gegeben. Die vier Söhne haben hernach Kärnd-en etne Zeitlang nebenst dem Vater beherrschet. Dieses Hertzogs Mainhards männlicher ,, ?Ulur ist doch hernach bald verdorrt, sck ttL^uem Sohn Heinrich, Bohemi-yrm Könige, gäntzlich abgegangen, er 1 wer aber, wie unterschiedliche Scribenten , eldeu, darunter auch Megiserus begrif-sbu, zu einem hohen Alter gestiegen und L . >umt seinen Söhnen das Ertz-Öum Kärndten, Crain, die Win-Iche Marck und Histerreich siebenzehen Are regiert, aber im Jahr Christi 1296 neu Lebens-Lauf vollenbracht haben. hn^°nn. uuu gleichwol Megiserus selber sr.^n unt dazu stimmet, daß Oesterreich, iS^r, Crayn und Windische Marck hp T- ? en Keyserlichen Printzen Alberto m worden, so scheint er ihm selbsten Narb ?? ?^Echen, indem er dennoch her-fieBpml ^'HertzogMoeynardus habe uzehen Jahre Kärndten, Crayn, rc. Valv. X. Buch. regiert. Ob nun gleich dieser Autbor keine Neuerung begehn würde, wann er hierinn sich selbsten bestritte, als welches er sonst wol mehr zu thun pflegt, so vermute ich doch, es könne diese Erkläh-rung dabey stat finden, daß Crayn entweder darum mit unter der siebenzehenjährigen Regierung Mainardi begriffen werde, weil er vormöge seines Erb-Rechts noch einen Zuspruch darauf behalten und es vielleicht deßwegen immerfort mit in seinem Titel geführt, ob er es gleich nicht würcklich mehr nach Antritt deß Ertz-Hertzogs Alberti besessen, oder weil er, ehe denn Albertus damit belehnt worden, eine Zeitlang solches administrirt hat; oder auch, weil er ein gewisses Stuck von Crain so wol, als auch vorhin sein Vater Graf Mainart) der Andre gehabt. Dieses lässt sich belegen mit einem Manuscript deß Klosters Freudenthal, darinnen diese Zeilen begriffen seynd: Anno 1288 Meinardus, Dux Carintbise, Tirolis Comes, Trident : ac Brixinens. Ecclesiarum Advocatus (ita se nominat) eximit conventum Freudenthal à mutis & teloniis suis in Rupp & Bulle, sub dato Laybacb, die 8. Februar. Das ist: Im Jahr 1288 hat Meinardus Hertzog in Kändten das Kloster Freudenthal von seinen Mauten und Zöllen zu Rupp und Hülle frey erklährt unterm Dato Lay-' bach am 8. Hornungs-Tage, a) Es habe nun gleich Hertzog Meynhard ' über Crayn nur allein den Titel oder auch würcklich die Regierung zum Theil geführt, so ist ihm doch das Kriegs-Schwert offt aus der Scheide gefahren und seine Regiments-Zeit von Blut etwas befeuchtet. Er bekam viel Händel mit Bischof ; Heinrichen zu Trient und geriet darüber in dem Concilio zu Saltzburg aus Befehl Papsts Nicolai deß Vierdten in den jj Bann, ward aber nachmals vom Papst Ccelestino dem Fünfften, nachdem er seine Entschuldigung gen Rom gebracht, von solchem Bann losgesprochen. Weil sich aber hernach in Kärndten trübe Empörungs-Wolcken blicken lieffen, sandte er seinen Sohn Ludwig dahin, (angemerckt er selber in Tyrol residirte) um selbiges Land zu regieren und zu beschirmen. Was unfern neuen Hertzog, den Ertz- a) MScr. Freudenthal. H-rtzog Meynard befreyt das Kloster Freudenthal von Maut» unb Zöllen. Hertzog MeynhardS Hiindel mit dem Bischof zu Trient. Hertzog Albertum . betrifft, hatte dieser auch kaum die Regierung der Länder Oesterreich, Steyer, Crain, Windischmarck und Portenau übernommen, als ihm eben so mol die Kriegs-Wellen ans Steuer-Hertzog Al. Ruder seines Regiments zu schlagen be-brechl bekriegt gunnten Diesen seinen ersten Krieg aber S° Gallen"" hat er nicht so sehr für sich selbsten, als für seinen Herrn Vater, den Keyser Rudolph geführt, wider den Abt Wil-chelm von S. Gallen, doch ist selbiger bald eine Zeitlang aufgehebt und der Abt bey dem Keyser ausgesöhnt worden, im Jahr 1282. Wiemol die Unruhe bald hernach sich erneurte, weil der Abt ge-wisier Ursachen halben den Vergleich eines beschlossenen und ihm zuerkannten Abtrags der Schäden nicht eingehen wollte, sondern mit Stutz und Trutz sich hernach wiedersetzte. Welches ihm aber schlechten Nutzen brachte, sintemal er von der Zeit an flüchtig herum ziehen muffte und nirgends sichere Ruhe fand, biß Keyser Rudolph zur Grabs-Ruhe gelangte, da er endlich wieder in sein Amt gesetzt worden. Sein Krieg Als man schrieb 1285, bekam Hertzog w,der Bayern. Albrecht deß Keysers Sohn eine Fehde mit seinem Schwager, Hertzog Otten in Bäyern, nachdem seine Schwester, Frau Catharina, dieses Hertzogs in Bäyern Ge-mahlinn verblichen, weßwegen Hertzog Albrecht etliche seiner Schwester von ihrem Vater, dem Keyser, zum Heirahtgut gegebene Städte, als nunmehr rückfällige (angemerckt Frau Catharina ohne Leibs-Erben entseelt war) wieder abforderte. Welche Hertzog Otto nicht wiedergeben, sondern lieber fechten wollte. Ertzhertzog Albrecht, der sich mit dem Ertz-Bischof Friedrich zu Saltzburg verband, zoch der-halben Völker zusammen. Jener that deßgleichen und feindete die Oesterrei-chische Grentzen an. Aber durch Unterhandlung der Bischöfe von Paffau und Regensbnrg ward die Entscheidung dem friedliebendem Pfaltzgrafen Ludwig heimgestellt und durch denselben der Friede getroffen. Dieser Friede aber stund auf keinen Marmel-sondern wächsernen Füffen. So bald Ertz-Bischoff Friedrich sich zur Ruhe legte, ging die Unruhe wieder an, durch seinen Nachfolger Rudolphum von Hoheneck. Dieser neue Ertz-Bischos war Keysers Rudolphi, deß Alberti Vätern Cantzler gewest, hernach durch deffen Beförderung Coadjutor zu Saltzburg folgends Key-serlicher Stathalter in Italien, und bald darauf Ertz-Bischoff zu Saltzburg worden. Welche Keyserliche Wolthaten ihn hetten eines viel bessern Dancks gegen deß Keysers Sohn erinnern sollen. Aber er erts&jf^ vergaß dessen und war der Ertz Bischofs- kA°Aeo liche Stuhl kaum unter ihm ein wenig „eu-n erwärmt, als er sich gleich mit Hertzog wieder «tz» Heinrichen, deß Ottonis Vätern, wider den Hertzog Albrecht verband und in die Steyer-marck einfiel. Es ward ihm aber durch besagten Hertzog Heinrich mit gleicher Müntze vergolten; denn so bald er war aufgebrochen, ging die Stadt Mühldorff im Feuer auf durch geheimes Anstifften Hertzog Heinrichs. Weßwegen er wieder zurück kehrte und in Bäyern einen Einsall that, aber von Hertzog Heinrichen zurück geschlagen und von demselben hierauf auch Mühldorff weggenommen ward. Also zahlte ein Undanck den andren aus. <*) Hierauf beschleunige Hertzog Albrecht seinen Heim-Zug um sein Land von etlichen raubsichtigen Ungarn zu säubern, unter welchen Graf Iwan von Güns der Fünehmste war. Die Bewahrung der Grentzen anbefahl er dem Abt zu Admont, als seinem Stat-haltern in Steyer, welcher aber, weil er deß Kriegs unerfahren war, einbüssete und geschlagen ward. Es erhub sich auch mit Ertz-Bischoff Rudolph zu Saltzburg bald wiederum eine neue Unruh. Denn derselbe flettete im Jahr 1288 mit etlichen benachbarten Prso- „tätig" laten eine Versammlung an und machte samt ihnen einen Schluß, daß kein Geistlicher sollte ein weltliches Amt führen. Das zielte hauptsächlich auf den Bischof von Seccau und den Abt von Admont, Sertzog Albrechts Stathaltern in Steyer. olches nahm Hertzog Albrecht sehr übel auf und der Abt bließ tapffer zu, biß der Hertzog zur Rache entbrannte und eine neue Kriegs-Flamme davon aufstieg. Hierauf ging der Tantz an. Der Hertzog nahm dem Ertz-Bischoff einige reiche Höfe und Güter weg. Gegentheils übersiel Jener die Grentzen, schleiffte unterschiedliche Schlösser, und unter andren Engisburg, verheerte auch ») Besitze hievon weiter den Fuggeriichen Ehren-Lpie-! 3d desi Hauses Oesterreich fol. 123. seq. vNedens- vanbiuilg 5"s - «Äs out Streiffen das gantze Thal allda. Da griff der Hertzog den Bischoff etwas ernstlicher an und brachte Vansdorff in seme Gewalt. Welches den Bischoff be-müffigte, das Schwert für diß Mal einzustecken. Wiewol damit sein Groll und Verdruß sich nicht legte, sondern eben so tool in seinem Hertzen noch der Will, wieder einmal zu kriegen, als wie das Schwert in der Scheiden stecken blieb. Diesem Land-verderblichem Unwesen abzuhelffen, kamen unterschiedliche Herren erstlich zu Wels und hernach zu Lintz m Oesterreich zusammen, nemlich die beyden Hertzogen in Bayern, der Bischof Arnold von Bamberg, Emico von Frey-'tn.9 und Heinrich von Regensburg, im-Aelchen Graf Ulrich von Heimburg und Gnis Friedrich von Ortenburg, und versuchten, ob man Hertzog Albrechten mit dem Ertz-Bischof Rudolph gütlich mögte vergleichen. Da man nun unter andren arre verabreden wollte, daß Hertzog lStl1 Un, brtttgen und selbige plündern wollten, wandte es die Fürbitte deß Grasens von Ottenburg ab, und erwarb ihm bey dem Hertzog Pardon. Der von Stubenberg er- ‘ langte gleichfalls durch bemeldten Grasens von Ortenburg bittliches Fürwort, die Erledigung aus der Gefängniß; musste i| aber von seinen Freunden um vier raufend Marck ausbürgen lasten. Zwischen dem Hertzog Albrecht und oem Könige von Böheim, wie auch bey-derseits Bunds-Verwandten und Schwägern, wollte der friedfertige Pfaltzgraf Ludwig hiernechst Frieden stifften; zoch der- jj Wben im Jahr 1293 mit seinem Sohn àdolph nach Lintz, dahin auch auf seine Zuladung König Wenceslaus in Böheim, ji ^^ìschof Conrad zu Saltzburg, Hertzog ^brecht von Oesterreich, Hertzog Meyn- ; in Kärndten und Hertzog Otto in Payern, nebst seinen Brüdern, wie auch ^stchoff Arnold von Regensburg und Aoff Bernhard von Pastau, sämtlich etichtenen. Wte eysrig er ihm aber solche Theidi-Mng und Vermittelung ließ anligen, w beweglich er auch Jedwedem insonder-ru t^utei)ete i begehrte doch Keiner nach-1; Fs r?* .Zedweder bezeigte eine steinerne * Wnatfigfeit. Also ward er endlich Ihrer ^ rüstig und gedachte wieder heim zu t>Jen* Aber die inständigste Bitte der o An Elisabeth, Hertzogs Alberti Ge- tj n 7 A, erhielt bey ihm so viel, daß er pi«» . b und das Friedens-Werck noch Ü wieder vornahm nJr öevwteß ihnen Allen mit scharffer 'h hJ?..östlicher Rede ihre halsstarrige Un-dnk ì" chìeit, und erhielt endlich so viel, »tJL weder seine Anfordrungen Ihm unv dem Bischoff von Regensburg übergab. tz^^iedurch ward ein Mal im Jahr 1292 um! lei)e getosten und den Gefangenen, o.,v \ oenen auch der Kärndterische Fürst west Monat lang begriffen ge- Erledigung zu Theil. toprj Aìen aber dem Hertzog Albrecht ^„„Antiche als Ruhe beschert zu seyn. faitm Äse einheimische Unruhe war eine f Ä5^han, so erwuchs ihm gleich dren He vom Könige in Ungarn An-Annn i tten welcher, nachdem er garn n -auf Witter Reise nach Un-und effirfl ferl°9 Anrecht angehalten, che Wochen tn freyer Gefängniß verwahrt war, auch die Hertzogliche Tochter Fräulein Agnes zu ehelichen versprochen hatte, anjetzo im Jahr 1293 beydes, sein Versprechen und zugleich den Frieden aufkündigte, viel Grentz-Plätze wegnahm und die Verheerung biß an Neustadt fortsetzte. Doch legte sich dieses Kriegs-Feuer bald wieder. Denn als der König Zeitung bekam, daß die Ungarn ihm rebelirten, auch Hertzog Albertus mit einem eilends aufgebrachtem Heer ihm entgegen rückte, besann er sich anders, suchte einen Vertrag und bestätigte sein heirahtliches Versprechen ; welches er auch im Jahr 1296 hernach vollzogen. Es hat aber Hertzog Albertus mit seiner Gemahlinn,Hertzogs Meynhardi zu Kärndten Tochter, ein und zwantzig Kinder (wie-wol Lazius fünff und zwantzig zehlt) gezeugt; deren zehen in der Jugend gestorben, und unter solchen ihrer sieben im Kloster Tuln zur Ruhe bestätigt worden. Als man zehlte 1298, ward dieser Hertzog Albertus in Ansehung seiner Tapsfer-keit und Regiments-Tugenden von vier Chur Fürsten, wider den um seines seltsamen und dem Reich schädlichen Verhaltens willen abgesetzten Keyser Adolph zum Römischen Keyser erwählt. Welchen er hernach in einer öffentlichen Schlacht nicht allein überwand, sondern auch als derselbe persönlich auf ihn ansetzte, mit einem Stich ins Auge verwundete. Worauf dem Adolpho auch sein Pferd erstochen und er solgends von dem Waldgrafen durch eine tiefte Verwundung am Halse aufgerieben ward. Und das war also der neundte Krieg Alberti, den er sieghafft ausführte, auch dißmals mehr, weit ein grösseres als einen Mosten Lorbeer-Krantz, nemlich die höchste Krone der Welt, das ist, deß Römischen Reichs, davon brachte. Hiernechst gerieth Er in Mißvernehmen und Streit mit den Rheinischen Chur-Fürsten, welche ihm den Zehenden Sie-ges-Krantz schuldig waren. Denn seine glückselige Waffen sielen ihnen so schwer, daß sie darunter sich biegen und schön Wetter bitten musten. Psaltzgraff Rudolph, welcher von ihnen wider Ihn zum Keyser ernannt war, fand sich also nun seiner andringenden ! sieghafften Macht um so viel weniger bestand; suchte derhalben gleichfalls Gnade und ließ ihm die Kron - Gedancken Wird bald geend tgl. Sie viel Kinder Ertzh-rtzog Albrecht mit seiner Gemahlin« gejeagt. Ertzhertzog Albertus wird Röm. Keyser. Sein Krieg mit den Reinischen Lhur-Fiirsten. Der wider ihn erwählte Psaltzgras Rudolph muß Pardon suchen. - Untugend und tr inseitiger Tod deß j nngcn König Wenzels. Hertzog Heinrich in Kärndten wird König in Böhmen. schwinden; erlangte auch Verzeihung auf grosse Fürbitte seiner Frau Mutter. Mußte doch aber die Kriegs-Kosten mit einer grossen Summa Geldes bezahlen. Demnechst entspann sich ein Krieg zwischen Ihm und König Wenzeln in Böheim, welches Kriegs-Feuer aber der Himmel selbst durch ein unlustiges Regen-Wetter ausleschte; sintemal selbiges den Keyser Albertum dieses Feldzugs so überdrüssig machte, daß er wieder heim» zoch. Worauf der König auch seinen weiteren Anmarsch einstellte und Ihn durch einen Nachsatz zu reitzen Bedencken trug. Denn dieser so streitbarer, großmächtiger und siegens-gewohnter Feind schien vor vielen andren Feinden werth zu seyn, daß man ihm lieber eine güldne Brucke zum Abzüge bauete, als eine höltzerne abwürsfe. Unlang hernach, nemlich im Jahr 1304 muffte König Wenzel seinen letzten Kampfs kämpffen, und die Schuld der Natur bezahlen. Sein Sohn Wenzel der Jüngere fol-gete ihm zwar nach in der Kron, aber mit dem Gemüt und Sitten blieb er weit von ihm entfernt; denn an stat deß väterlichen Tugend-Liechts, wandelte er dem Jrr-Liecht der Üppigkeit nach. Weil dann seine Jugend mit keinen Tugend-Blumen geschmückt war, sondern nur von Lastern blühete, verhengte es Gott, daß er auch in seiner achtzehenjährigen Jugend wie eine Blum von der Sensen ward abgeschnitten durch das Mord-Eisen deß Thüringischen Ritters Conrads von Potstein, welcher ihn, nachdem er nur ein Jahr erst regiert hatte, mit drey tödtlichen Wunden entleibte, wiewol selber auf frischer That, darüber zu Stücken gehauen ward. Nach ihm wählten die Böhmen den jungen Kärndterischen Hertzog Heinrich. Weil solches aber der Erb-Vereinigung zwischen Keyser Rudolph und denen Königen in Böheim Ottocar und Wenceslao zuwidern lieff, ward durch einen Reichs-Schluß der eingedrungene Hertzog Heinrich in die Acht und deß Keysers Sohn Rudolphus für einen König in Böhmen erklährt. Folgends zoch Keyser Albertus und König Rudolphus, Jedweder mit einem besondrem Heer, wieder den Hertzog Heinrich, welcher, weil er sich zu schwach befand, samt seiner Gemahlinn wieder in sein Land flöhe. Aber König Rudol- phus starb bald hernach im Lager im 23. Jahr seines Alters. Weil nun nach seinem Tode die Kron Böheim dem Hertzog Heinrich wiederum zusiel, dahingegen die Bürger in den fürnehmsten Städten ihre Stimme für deß Keysers Sohn, Hertzog Friedrichen gaben, legte Keyser Albertus abermal den Harnisch wieder an, zoch hin und schlug die Bäyern, verheerte Nieder-Bayern mit Feuer und Schwert, darum daß die Hertzogen in Bäyern dem Hertzog Heinrich die Stange hielten. Er ruckte hernach mit dem Heerlager fort, biß vier Meilen von Prag, zwischen Kuttenberg und Cölln; aber der herbey nahende Winter und die starcke Besatzung dieser beyden Plätze verbanden Ihn zur Heimkehr. In diesem 1307. Jahr gerieth er etliche Mal meuchellistiger Weise in Lebens -Gefahr, und zwar unter andren ! durch Bischoff Otto zu Basel, welcher Ihn zu ermorden gedachte. Weßwegen er im andren Jahr hernach denselben mit Krieg angriff, davon im folgenden Capittel weitere Meldung geschehen soll. In demselbigen 1308. Jahr hat man .ihm Gifft in die Speise gemischt, welches durch starcke Brech-Artzneyen wieder von ihm gekommen, doch ihn um ein Auge gebracht. Aber zum dritten Mal ward er von der Todes-Gefahr unterdrückt, indem febnes Bruders Sohn, Printz Johann, sich mit Herrn Rudolph von Wart, Walthern Herrn von Eschenbach, Ulrichen Herrn von Palm und noch etlich Andren sich auf seines Vettern, deß Keysers, Leben verband. Diese Meuchel-Rotte überfiel Ihn nicht weit von Habsburg gegen der Stadt Bruck bey einem Paß über die Aar. Hertzog Hanns machte den Anfang dieses Mord-Stucks, fiel dem Keyser in den Zaum und stieß Ihm seinen Dolchen durch den Hals; folgends der von Warth Ihm den Degen in die ten, indem sein, deß von Worts Knecht, das Pferd deß Keysers unterdessen beym Zaum hielt. Der von Palm hieb IM mit einem grausamen Streich den Kopff entzwey. Der von Eschenbach htels zwar auch dabey, legte aber seine Hand nicht an Ihn. Solche tödtliche Wunden stuf««* berti malig61. Krieg. mit Löhe«"' Ihm Äl etlich'5, nach 6i Leben gettai Md .ich jUmmer'" er»011 SB' linter. 0°n wird St* tnachten ben Keyser vom Pferde zur Erden fallen, worauf Er alsofort den Geist aufgab, nachdem Er neun Jahre, zehen Monat und sieben Tage das Regiment geführt. So jämmerlich ward dieser grosse und sieghafte Potentat ums Leben gebracht; und den in zwölff Haupt-Treffen der mit so viel tausend Pfeilen, Spies-fen und Degen nicht treffen können, er-Mte^er mit den Fäusten dieser wenigen Er hinterließ eylff Kinder, nemlich tnaericum, Leopoldum, Albertum, Hen-ncum und Ottonem Hertzogen von Oe-ftetmch ; ungleichen die Agnes Königin» ^ Ungarn, Elisabeth Hertzoginn von vothrmgen, Annam die Hertzoginn von löreßlau, Guttam die Gräfinn zu Oet-Calab "Un^ ^utharinam Hertzoginn von Unter den Mördern hat man allein en von Warth, welcher der fürnehmste Aahtgeber dieses abscheulichen Keyser->^,cords gewest, endlich bekommen samt Ltnem Knecht, welchem am ersten das ^uad zum Ruhe - Bette worden. Seinen Mordersi gefolterten Herrn, der diese unbereut ließ, legte man gleiches ' uachdem er an Schwantz eines Ros-L Mr Richtstat geschleppt worden, aufs “ > darauf er noch drey Tage gelebt c verstockt auf diesem Vorwand geblie-em i. ^ et hette recht gehandelt, als c treuer Diener und Rächer seines si^vrn Keysers Adolphs. Seine Gemah-t-J1 ìst alle Nacht unter das Rad ge-c,-^?bn, hat erbärmlich gewehklagt und elips ^ue Seele zu Gott gebetet. Welche ri, r L diebes-Treu eben so sehr an ihr tms cm?' à seine schändliche Untreu Erderey zu schelten und zu verbuchen war. tin^bìue Mord-Gehülffen musten flüch-terminiren in ängstlicher Un-E« und verächtlicher Gestalt, biß ab u endlich der nagende Gewiffens-ibr» Hertz verzehrt und der Tod mit Schmach und elenden Aufenthalt femem Staube bedeckte. Der von Palm verbarg sich nach der Flucht bey den Beginen zu Basel, biß Kummer, Gram und Hertzleid, als seine tägliche Hencker ihn zu Tode marterten. Der Walther Herr von Eschenbach lieff ins Wür-tenbergische, ließ sich daselbst fiinff und dreyfsig Jahre lang zu einem Kuhhirten brauchen, entdeckte sich aber zuletzt in ferner Sterb-Kranckheit einem Geistlichen; worauf Graf Ulrich von Würtenberg ihn ehrlich begraben ließ. Unterdessen mufften alle andre Mit-bewuffte, derer biß tausend und zwar meistens von Adel waren, dem brennenden Rach-Eyfer Ertz-Hertzogs Leopoldi entweder mit ihrem Blut oder mit ihrer Flucht und Versagung zur Kühlung dienen, auch die Schlöffer den Zorn der Justitz empfinden und zu Bodem fallen. Hertzog Johann verkroch sich etliche Jahre in Hüten und Wäldern, und muste also derjenige bey den wilden Thieren Hausen, der gegen seinem Keyser und Vettern ärger als ein raffendes Thier gewütet hatte. Wann ihn dann der Hunger heraus trieb zu den Leuten, so suchte er bald wie ein Pilgram, bald wie ein Krämer, oder Hirt, oder Acker-Knecht, oder Bettler, ein Stück Brod. Endlich bewegte ihn die Sorge, erkannt zu werden, daß er nach Avignon zum Papst kam und denselben um Ablaß seiner Miffethat bat. Dieser absolvirte ihn zwar, doch mit dem Bedinge, daß er dem Keyser Heinrich gestellet werden müffte, weil, so viel die welt- und zeitliche Straffe beträffe, das Urtheil über einen Keyser-Mord dem Keyser zustünde. Weil dann damals Keyser Heinrich sich zu Pisa in Italien befand, schickte er ihm den Hertzog Johann zu. Von welchem er vermutlich in Ansehung seines hohen Geschlechts, oder der Päpstlichen Fürbitte und auch seiner bußfertigen Reue mit dem Leben begnadet und ins Augustiner-Kloster zu Pisa geschafft ward. Darinn er seine übrige Lebens-Zeit zugebracht und auch begraben ligt. Wo der flüchtige Hertzog Johann geblichen. 3)as XYIII. Von Hertzog Heinrich zu Kärndten, wie auch von denen Oesterreichischen Hertzogen Leopoldo, Alberto und Ottone, als Hertzogen in Crain. ^nhnll. Jerkog Heinrich aus Mrndten nimmt das Königreich Dökeim wieder ein. verliert es wieder durch Tgravneg. gafs Hertrog Heinrick *u Kärndten auch in Grain noch etwas bersten, wird aus etlichen Manuscripten hewiejsen. Hertrog Heinrich in Mrndten bestetigt dem Abt ru Sittich ein Privilegium. Wie auch den Lagbachern. Mgfers Alberti Söhne emgfahen die Lehen über Grain rom Kegfer Heinrich. Frege Antwort Hertrog Friedrichs gegen dem Kegfer Heinrich. uber müntzte, aus dem Königreich nach Narndten schickte und dadurch einen grosse» Haß der Landständen auf sich lud; Algen diese dem Sohn deß Keysers, dem Grafen Johannes, die Kron an und zu- , ».............a—v............., v— gletch ein noch vorhandenes Erb-Fräulein im Jahr 1313 dem Abt zu Sittich ein Zur Gemahlin». Worauf der Keyser Hein- Privilegium, so sein Vater demselben im nch diesem seinem Sohn ein starckes Heer Jahr 1288 gegeben, bestätiget wegen deß gab, womit derselbe den König Heinrich Rechtens peinlicher Abstraffung, wie auch ^ belagerte und ihm das König- ; deß Forst- und Jagt-Rechts. Die eigend-Ach zu überlassen und nach Kärndten , Iichen Worte deß Maiiuscripts fallen also: Reichen nöhtigte. Anno 1313 Henricus Bohemise Rex, con- börffte Manchen vielleicht dies« ff™ M™h„ardIi' Wund., nehme,,, dass ich deß Kärndten-, ’ aTv. , W™ Hertzvgs Heinrich» fein Ergehen 1“° proh,bet“r' ”e 4™. Abtatem Sitti-?nk mit emrf; afe. ich finde Ursach - Je Jndicio sangaims pF- Denn der höchgeneigte Leser wird ex 8end,s super saos hommes ändert ,m- mch wo! erinnern, was ich vorhin ' baß nemlich Hertzog Meinhard sr àdre noch ein Stücklein von Crain fntl ^nige Oerter daselbst behalten, auch ! lches Hertzogthum noch nach wie vor seinem Titel geführt habe, ob schon ehser Rudolph seinen Sohn Albertum e ®1‘ belehnt und dem Mainhardo Kärnd-^Eehen hatte. Gleiches soll man $ärn^°tt vbte,em Heinrich aus hnfi ' f Mainhardi Sohn, glauben, 2-u ret uemlich nicht allein annoch den rn . eines Herrns in Crain geführt, t.r Ìltt auch noch Etwas davon würcklich der k ' u Zwar vielleicht aus Vergunst ài, Hertzogen von Oesterreich, Keysers che "schlich und seiner Söhne. Wel- Kebf T? ^^ndlich mit Crain, jener vom Hertzog zu Kärndten und annoch dem , d°Ipho, diese aber von ihrem Titel nach Böheimischer König, denen pedire, nec etiam aliquid exigere, intuitu juris nemorarii, vel venatorii, a) In diesem Manuscript wird Hertzog Heinrich noch ein König von Böheim getitulirt, so er doch, wie kurtz zuvor gedacht, das Königreich schon Anno 1309 hat verlassen müssen; aber es geschicht darum, weil er deßwegen den Titel gleich-wol nicht fahren lassen, sondern biß an sein Ende gebraucht hat. Und solches wird aus diesem Laybachischen Manuscript (welches das Zweyte ist) so wol, als auch aus denen Annalibus Patris Martini Baut-schers erscheinen: Anno 1320, Henricus, Dux Carinthiae, Bohemise Rex titularis, confirmat Labacensibus privilegia, b) Das ist: Im Jahr 1320 bestetigte Heinrich, t,_aber nichts Laybachern ihre Privilegien (oder Frey-Gegend ^ ' bpfJI A.lbert0 belehnt worden bon pent^et boch eine gewisse Gegend heiten.) nl Wird W*. leifejf auch d" Las- j. b-tzg-" fein kluger Kopff auf sv krancken und Gicht-krummen Füssen stund, daß Er Zuletzt weder mehr gehen, noch stehen kunnte, mußte er daneben auch der Contraete oder Lahme heissen. Nachdem er besagten Kirchen-Bau vollendet, fing ein hartes Fieber an, chm seinen viel-beschmertzten hertzoglichen Leib abzubauen, hat auch diesen gebrech- den. lichen Tugend-Palast endlich gar danider gerissen, also, daß er am 20. Suiti 1358 Absterben sten Jahrs im siebentzigstem seines Al- I^Tbcg ters entseelt, und am 23 eben dieses Zw-ylm. Monats zu Gemmingen seiner Gemah-linn, einer Erb-Tochter Ulrichs, deß letzen Grafens zu Psyrt, von welcher Er sieben Kinder hinterließ, beygesetzt wor- Das XIX. Von Rudolplio dem Vierdten, Alberto dem Dritten und Leopoldo dem Dritten. stnhslt. I Söhne und Töchter, fo Hertrog Albrecht hinterlafen. Wie Hertrog -Friedrich uurgehommkn. Hertrogs Rmiolphi Kegierungs-Antritt. Bauet eine lange Hriiche, Seine erste Ehe mit Keysers Caroli Tochter. Gr bestetigt der Hartaus Freudenthal àe Handfest. Jein Titel, dstmin hommt an Herteog Rudolphum und Albertum. %oI hommt an Oesterreich. Die Maultasche stirbt. Irrige Meynung, als habe Dertrog Rudolph die Frau Maultasche geheirahtet. Rudolphus hebt an, ftch Grtr-Ikteog Zu schreiben. Wie Er {ich in einer Donation defs Klosters Mein getl-tulirt. Ià Kfehl Schreiben für die Kartäufer ru Freudenthal. Wie Gr ftch vnterfchriebrn. Rühmliche Eigenfcbajftcn Rudolphi. Hertrog Rudolph stirbt. Eertrog Albertus der Dritte und Leopoldus der Dritte treten die Regierung mit Einander an. Sie theilen die Jan der unter sich. Megiseri ungleicher Bericht von folcher Meilung. Hertrogs Leopoldi defs Dritten Gemahlinn und Kinder. Mött-ungtfehe Herrschaft bekommt Privilegien. Mann Möttling an Oesterreich gekommen. Iwteog Albrecht erneuert dem Kloster Freudenthal die Freiheit der Fischereg. Anwesenheit beider Hertrogen ru Jagbach. Was Graf Hermann von Cilli Pfandweise in dj-ratn befefen. Was Graf Meinhard der Dritte von Qstain befefen. Herzoglicher Hefehl für die Hartaus Freudenthal Hertrog Albrechts Krieg wider den raÜett von Schaumburg. Gr trachtet die Venetianifcke Belagerung der Stadt Triest ^vfrufchlagen. ^rainerifche Truppen thun den ersten tapfren Angriff auf die Vene-«aner. Heràog Albrechts Krieg mit Bayern. Zwegte Theilung rwifchen Hertrog iberto und Leopoldo. Windifrhe March Möttling und Isterreich werden <|ram weorporirt. Bestetigung der Jand-Fregheiten Anno 1374. Krieg wider Venedig. Nochmalige Jänder-Theilung der Gebrüder. Dem Drmtren Wilhelm, Hertrogs Leo-E»°dl Sohn, wird feine versprochene graut entwandt. Hertrog Ieopold schlägt die §ulfs-Bölcher der Ahein-Städte. Hertrogs Leopoldi Jiderlage und Tod. Her-Leopoldi Kinder. Hertrog Albrechts Mandat an den Grafen von HM. ne Siebe Lu freyen Künsten. Warum man 3hn Albertum mit dem Zopf genannt. Zopf-Gesellschaft. Hertrog Albrechts defs Dirtten Absterben. SSalB- X. Buch. ^ 17 Eöhne und Tdchter, so Hertzog Albrecht hinterlaffen. Wie Hertzog Friedrich um-gefommen. Hertzog» Rudolphi Regierungs- Antritt. Bauet eine lange Brücke. ertzog Albrecht der Zweyte, welcher bey dem Schluß vori--gen Capittels seine Lebens-' Tett geschlossen, hinterließ vier 5>öhne, nemlich Rudolphum den Vierdten, Albertum den Dritten, Leopoldum den Dritten und Fridericum den Vierdten. Jmgleichen dreh Töchter, als: Marga-retham, Agnes und Catharinam. Hierauf hat, wie Etliche wollen, Ru-dolphus, als der älteste, sonst dieses Namens der Vierdte unter den Österreichischen Herren, für sein Erbtheil bekommen Oesterreich, Kärndten und Crain samt der Marck Friaul; Albertus das Fürstenthum Steyer, Leopoldus aber Schwaben, Brisgau und Elsaß, wie neben Andren Megiserus berichtet. Der aber von deß jüngsten Sohns Friderici Theil still schweiget, welcher doch eben so wol hette ein Land zu seinem Theil empfangen müssen. Darum ist viel glaublicher, es sey die Abtheilung erst zwey Jahre hernach vorgegangen, nachdem der eine Bruder, Hertzog Friedrich durch Ehrnlieb von Pottendorff auf der Jagt erschossen worden, und daß biß dahin die Länder in sämtlicher Gemeinschafft der Gebrüder unter der Regierung Rudolphi verblieben : zumal, weil ihr Herr Vater vor seiner Scheidung dem Alberto, Leopoldo und Friderico befohlen, ihrem ältesten Brüdern Rudolpho, welcher damals sich in der Schweitz befand, zu gehorchen, als ihrem Haupt: Zweifels ohn darum, weil sie alle mit einander annoch sehr jung waren, und Rudolphus Selber bey Absterben seines VaterS Alberti nicht über neunzehen Jahre hatte. So bald ihm derhalben deß Vätern Tod angekündigt, hat Er heimgeeilt, und die Regierung aller Österreichischen Länder angetreten, auch sich in solcher seiner Jugend schon groffer Sachen unterfangen. Vor seiner Heimkehr bestetigte Er den Bund mit den Eydgenoffen, ließ auch bald darauf über den Züricher See denen Reisenden zu mercklichem Nutzen, eine lange Brücke von 1850 Schritten bauen, oder (wie Andre wollen) die von seinem Vätern schon angefangene ausbauen. Kaum war Er Anno 1359 in Oesterreich angelangt, als er ungesäumt Völ-cker nach Kärndten schickte, um einige Städte, welche der Maultaschen anhingen, zu züchtigen. Unlang hernach begab Er sich persönlich dahin, verrichtete die Huldigungs-Handlung auf dem Fürstenstein und Hertzogstuhl nach alter Weise und Gewonheit, wie man dann noch heute diese Worte, so Er darauf schreiben lasten, auf selbigemStuhlliefet: RUDOLPHUS DUX. In folgendem Jahr hielt Er Beylager mit Keysers Caroli Tochter, einem Fräulein von funffzehen Jahren. Eben in selbigem Jahr bestetigte Er der Kartaus Freudenthal ihre Handfest. Wovon der Anfang in dem Original also lautet : „Rudolph der Vierdte, von Gottes-Gnaden Hertzog zu Oesterreich, zu Steyer und zu Kärndten, Fürst zu Schwaben und zu Elsasten, Herr zu Crain, aus der March und zu Portenau, und deß Heil Römischen Reichs Oberster Jägermeister rc., thun kund, daß der Erbar und geistliche Bruder Xiclo, Prior zu Freudenthal Khar-taiser Ordens, für Uns khumen, und zeigt Uns ein Handfest Unsers lieben Herrn und Vätern, Hertzog Albrechten und Hertzog Ottens, unsers Vöttern seel Gedächtnis rc. Gewen zu Gräz an H. Dorotheen Tag, nach Christi Geburt dreyzehen-hundert Jahr, darnach in dem sechzigstem Jahr Unsers Alters in dem aut und zwantzigestem, und unsers Gewalts in dem andren Jahr " Als aber den jüngsten Brüdern, Hertzog Friedrichen, wie vor gemeldet worden, unter der Jagt-Lust ein Mord-Pfeil getroffen und das edle junge Blut, an dem schon grosse Hoffnung ruhmwürdU ger Thaten hervorblickte, so jämmerlich umgekommeu war, da theilten gleich in demselbigen Jahr die übrige drey her-tzogliche Brüder unter sich dergestalt, daß Hertzog Rudolph und Hertzog Albrecht Oesterreich, Steyer, Kärndten und Crarn behielten; Hertzog Leopold aber die Herrschafften in Schwaben, Elsas und Hel-vetien bekam. Mit dem Jahr 1363 gelangte die gefürstete Grafschafft Tirol an Oesterreich auf folgende Weise: Hertzogrnn Margaretha die Maultasche, welcher zwar nach ihrer zweyten Vermählung an Marchgrafen Ludwigen, Keysers Ludwigs Sohn, das Hertzogthum Kärndten wieder zugesprochen, aber doch mcht eingeräumt war-, gebar diesem Marchgrasen Ludwig einen jungen Printzen, gtinc trste Ehe n,ü Keystr» Caroli Tochter. ^ Er bestens' der Kart-"« FreudcnM ihr-H-ndsest- Sein Xitel- Crain k°m°" an öertzog Rudolphs n nb AlbertnM- Tirol kommt an .. Oesterretch Sfer- und benamste ihn Meinard. Dieser Printz hielt zwey Jahre nach seines Vaters ^Ludwigs Anno 1361 geschehenem tödtlichem Hintritt mit Alberti best Zweyten Hertzogs von Oesterreich Tochter Princesiinn Margaretha Beylager Ms dem Schloß Tirol. Aber auf bas Brautbette folgte ihm bald das Sterb-Bette; angemerckt er noch selbigen Jahrs der Zeitlichkeit ward entnommen. Weil dann dieser Todesfall die Grafschafft Tirol abermals von männlichen Stamm-^prosten entblöfste, beschloß die Frau Maultasch mit Einrahtung der zusamm-beruffenen Landherren den drehen Oester-reichischen Brüdern Rudolph, Albrecht und Leopolden, als ihren nechsten Bluts-freunden, die Grafschafft Tyrol abzutreten. Solchen Schluß vollzoch Sie tu gedachtem Jahr und verfügte sich her-uach mit ihres verstorbenen Sohns jungen Witwe nach Wien; allda man Sie M hohen Würden und gar ehrlich hielt, qJb Sie nach zweyen Jahren, nemlich Anno 1366 am 13. Martii, die Augen Mhat und zu S. Martha zu Grabe bestattet ward. Cuspinianus, Aventinus, Lazius und andre mehr melden, Sie habe sich wie-®er zum dritten Mal verheirahtet, und 8?ar an Hertzog Rudolphum, auch also l'Htol dem Hause Oesterreich zugebracht. eirtt ^tgt auch Megiseras, indem er or. ^ „Als Meinardus keine Erben 's )m verlaffen, auch nun allbereit Hta©.. Katharina, Ertzhertzogs Rudolphi «kärndten Gemahl, abgestorben war, c^rnach Rudolphus Frau Margaret ft! àriltasch, so damals im Wittwen- ; .gewesen, Ihm vermählt. Die Hat Ku m diesem 1363 Jahr, als sie sich hi»m ^^ben was schwach befunden, Grafschafft Tyrol an das Haus zu foem^ch' at9 ìhre nechste gesippte ü eunbe, gewendet, demselben erblich 1 Mommen lasten rc!" i,pr^,e5 bie über diese Schenckung bey-Ä® verfaßte, und durch Keyser Carln dpt« £ ! Erlese widerlegen solches. Zu- Rudolà roan Achricht, daß Hertzogs Gemahllnn, Frau Catharina, J * Tochter, acht Jahre aller- Waffe» 4m’ im 2°hr 1373, fei) ent- $tei Hab "ung a[8 8t. Man findet in einer schrifftlichen Verzeichniß, Rudolphus habe sich nach Absterben Meinardi, Hertzogs in Kärud-ten und Grafens in Tyrol, als darauf Kärndten und Tyrol zu Oesterreich, Steyer und Crain gekommen, nicht mehr Hertzog, sondern Ertz-Hertzog zu Oesterreich, Steyer und Kärndten rc. und anbey auch deß Heil. Römischen Reichs Obersten Jägermeister getitulirt. Aber wir haben schon aus seiner Bestetigung der Handfest deß Klosters Freudenthal vernommen, daß Er sich schon damals „deß H. Römischen Reichs Obersten Jägermeister" geschrieben, und also allbereit drey Jahre vorher, ehe dann besagter Meinardus die Welt gesegnet; welches Anno 1363 geschehen. Den Ertzhertzoglichen Titel aber mag er wol etwan nach Absterben dieses letzten Meinardi allererst angenommen haben. Denn in dem, Anno 1360 gegebenem Besteti-gungs-Briefe gemeldter Handfest titu-lirt Er sich nur annoch „Hertzog". Aber in einer Donation deß Klosters Rhein, wovon alldort der Urkund-Brief (ober Original) annoch vorhanden, und Anno 1365 datirt ist, schreibt Er sich also: „Wir Rudolff der Vierdte, Ertz- f ertzog zu Oesterreich, zu Steyer, zu ärndten, zu Crain, Herr auf der Win-dischen March und zu Portenau, Graf zu Habsburg, zu Tyrol, zu Pfyrd und zu Kiburg, Marchgraf zu Burgau und Landgraf zu Elsaß rc. Wien am Sonntage Reminiscere Anno 1365. Hieraus will das jenige Manuscript, darmn dieses Donation-Briefes gedacht wird, schlieffen, Crain sey damals schon ein Hertzogthum gewest, und ist auch wahr; aber dieses dabey zu erinnern, daß es damals nicht etwan unlängst erst ein Hertzogthum worden, sondern vorlängst schon vom Keyser Friedrich dem Zweyten laut deß vor diesem angezogenen öffentlichen Freyheit-Briefs, darinn er beit Hertzog Friedrich einen Hertzog über Crain trtulirt, dafür erklährt worden; ob gleich etliche nachfolgende Hertzogen sich „Herren über Crain" noch geschrieben. Es muß aber Rudolphus bißweilen auch in etlichen Briefen sich gleichwol noch auch Hertzog getitulirt haben, ob Er gleich in den meisten den Ertzhertzoglichen Titel gebraucht. Denn gleichwie 17* Rudolph»» Hebt an, (Ich Ertzhertzog zu schreiben. Wie er (Ich in einer Donation deß Kloster» Rhein getitulirt. Sein Besehl-Schreiben für die Kartäuser znFrendenthal Me er sich unterschrieben. Rithniliche Eigensedafsten Rudolphi. Hertzog Rudolph stirbt. Er sich in vor-angetzogenem Donation-Briefe einen Ertzhertzog genannt; also hat Er hingegen eben in bemfetbigem Jahr 1365, so das letzte seines Lebens gewest, in einem Befehl - Schreiben An Grafen Ulrich von Cilli, damaligen Land - Hauptmann in Crain, sich nur einen Hertzog zu Oesterreich, Steher, Kärndten und Crain getitulirt, und gemeldtem Landhauptmann darinn befohlen, die Kartäuser deß Klosters Freu-denthal beh ihren Privilegien zu schützen. Solches Befehl-Schreiben ist dictirt zu Wien am Freytage nach S. Dorotheen.«) Nennet er sich also hier wiederum einen Hertzog, nachdem Er sich vor dem schon einen Ertzhertzog hatte geschrieben. Man schreibt auch, Er habe unter die von Ihm ausgefertigte Briefe nicht seinen Namen, sondern das Jahr seiner Regierung und Alters geschrieben, aber an Stat deß Namens diese Worte: Hoc est verum ! gesetzt. Er war ein Herr grofses und vortreffliches Muts, dazu hohen Verstandes, der beh seiner noch so grünen Jugend schon reiff genug war zu Unternehmung vieler hochmigtigen Sachen, dazu von Gemüt aufrichtig und tapffer. Darum bedaurte man billig sein frühzeitiges Absterben. Denn Er ging Anno 1365 am *24. Iulii mit Tode ab im 26. Jahr seines Lebens, und zwar zu Meyland; da Er seinem Brüdern zu Gefallen war hingereift, um für denselben deß Fürstend von Meiland Tochter Fräulein Viridam zu werben. Mit welcher Werbung es ihm auch gelungen. Aber da Er dieselbe abzuholen folgenden Jahrs wieder hinzoch, warb um rhu hingegen der Tod durch ein Fieber. Einige vermehrten, Er habe Gifft bekommen. Andre geben aus, es feh im vorhergehendem Jahr auf seinen Befehl ein Edelmann mit dem Schwert gerichtet oder in einem Sack ertrenckt; welcher, weil Er feine Unschuld - Erklährung nicht gelten lassen wollen, Ihn vor den höchsten Richter-Stuhl, um daselbst über ein Jahr sich zu stellen, geladen, worauf Er hernach, wie sichs gejähret, eben an dem Tage vom gähen Tode überfallen worden. Seinen Leichnam führte man von Meyland ab nach Wien; da derselbe in einem neuen von Ihm gestifftetem Begräbniß rnh-bestattet ward. Wie also diese schöne Hertzog-Blume, der Rudolph, verblühet und durch den Menschen - Schnitter abgesichelt war, ward die Regierung Österreichischer Länder von denen noch vorhandenen behben gebrüberten jungen Hertzogen Alberto dem Deckten und Leopoldo dem Dritten ergriffen, und zwar gesummter Hand. Allein es betraff sie in kurtzem der Lateinische Spruch : Fratrum quoq ; concordia rara est: „Einigkeit ist der Gebrüder Wildprett." Denn es erhub sich unter ihrem Hof - Gesinde Zwiespalt und hiemit wurden die Herren gleichfalls eingeflochten. Auf daß aber solches Unvernehmen nicht weiter ein-reiffen, noch zu völliger Feindseligkeit sich entzünden mögte ; vermittelten es die Landherren dahin, daß eine Thei-lung der Länder vorgenommen würde, und Hertzog Leopold seinen Bruder zu Wien tiesse, er aber sich in das Argaw begäbe. Dem Hertzog Albrecht fielen hiebet) zu die Fürstentümer Oesterreich, Steher und Kärndten samt andren Oe-sterreichischen Ländern ; dem Hertzog Leopoldo aber blieben alle Österreichische Herrschafften in Schwaben, Elsaß und Helvetien. Aber die Grafschafft Tyrol behielten sie unvertheilt in gesammter Regierung, und verliehen die Tyrolische Lehen entweder Beyde mit einander, oder der Eine von Ihnen in Ihrer Beyder Namen. Welcher Anfang ihrer zertheilten Regierung sich auch fein friedlich anließ, wie Herr Fugger im Ehren-Spiegel erzehlt. Aber so man solches gegen der Feder Megiseri und seiner Brunnquellen, als deß Nicolai Claudiani und Joanms Francisci Vitodurani spiegelt, wird man darinn kein rechtes Ebenbild dieser Begebenheit erblicken. Denn da lautet es, als ob die Theiluug allererst hernach im folgenden Jahr derer vom Rudolpho verlassenen Herrschafften fürgenommen worden; wobeh Albertus der Dritte, Ertzhertzog zu Oesterreich und Kärndten, auch der eylffte regierende Fürst in Steher. Herr in Crain, der Winbifchen Marti und der Marti Hertzog Albertu« der Dritte und £eopofi>ui der Dritte treten a"1. einander d" R-xi-c>E°°' A- die Liind" unter W Megisea ungleich^ Bericht »° solcher ^Heilung- Tarvis worden; Leopoldus aber, sein «ruber, für sich die Herrschafft Tyrol, , «urgau, das Land Schwaben, Helvetien, " Sundgau, die Grafschafft Pfyrdt, das èlsgau und Elsaß behalten habe. «) ü àch welcher Aussage Tyrol in der Legierung nicht gemeinschafftlich ver-olteben wäre. Die Zwietracht aber zwischen diesen behden Brüdern soll, wie besagter Megiserus will, allererst Anno 1370 entstanden und an Seiten Leopoldi in einiger Kriegs - Gewalt ausgebrochen seyn. Lafft uns seine eigene Feder anhören: . "Im Jahr 1370 (schreibt sie) ist eme groffe Uneinigkeit entstanden zwischen Ertzhertzog Albrecht zu Kärndten und Leopolden, seinem Bruder; und Teuet wenig, daß Albertus aus hoch« sengender Noth mit ihm in einen nnerlichen Krieg wäre eingewachsen; Ö? nan? als Leopoldus in den Historien gO ^obus, das ist, der Fromme genannt, »R?BIinn cv? r Frauen Virida, Barnabonis deß 'ln6et' pursten von Meyland Tochter, viel Kin- J*. erzeugt hatte, nemlich Wilhelm, onedrrch, Ernst und Leopolden, und Ich auch derwegen fast beklagte, daß <.em”ch sein Bruder Ertzhertzog Albrecht e dürren unfruchtbaren Länder Ihme MMgeschoben und in der Väterlichen ^bllung gar untreulich umgangen sey; ^ r 2hm darauf vorgenommen, die ^ ^er - Oesterreichische Länder mit Ge-di--ssr. su Bruder zu entwenden und wnl seinem Stamm unterthänig zu m > darum Er alsobald mit Heers-toiber Ertzhertzog Albertum stch y.-jj^uacht und in kurtzer Zeit so viel (StoL ' kafä Er Ihm das Fürstenthum m V1 Zusamt dem Strich, um die aen it siegen, mit Gewalt abgedrun-Er an. solchem unvergnügt, hat aych dazu das Ertzhertzogthum Kärnd-^ìe Marck Tarvis zu sich ge-Lefie^lL welches doch Albertus im dess°n 9reÄldi ìnnen gehalten. Nach BplV a,le. n aber hat Er es Ertz-, Leovà ^bìlhelm, deß offt - berührten ! mit gutem Willen thum üaffen* ^llso ist das Fürsten-und s. *ier 000 Kärndten kommen, ^^-ütnach durch Leopolden, als des- "•* Megiger. am 1023. Bl. selben eigenen Fürsten beherrschet worden, in der anfänglichen Ordnung, nachdem Steher ein Fürstenthum ward, der zwölffte Hertzog; und stund solchem vor sechszehenJahreund etliche Monat." b) Allein es hat sich die Uneinigkeit nicht nur erst Anno 1370, wie in dieser Er-zehlung Megiseri gedacht worden, angesponnen , sondern obberührter Massen bald nach Antritt der gestimmten Regierung. Es will sich aber auch dieses, daß Hertzog Leopoldus der Dritte sollte Kärndten mit Gewalt weggenommen und 16 Jahre beherrschet haben, nicht wol reimen mit dem, was dieser Autbor gleich am folgendem Blat meldet, nemlich daß Anno 1370 Ertzhertzog Albrecht zu Kärndten den Herrn Conrad von Auffenstein zum Landhauptmann in Kärndten verordnet, und dieser derselben 12 Jahre vorgestanden; ungleichen, daß im Jahr 1382 von demselbigem Ertz- fertzog Alberto Herr Conrad von raygd, deß Namens der Ander, zu einem Landhauptmann in Kärndten gesetzt worden, c) Denn wann Hertzog Leopoldus Anno 1370 Kärndten mit Gewalt weggenommen und von Steyer getrennt, so kann Hertzog Albrecht in selbigem Jahr schwerlich und noch weniger im Jahr 1382 einen Land-Haupt -mann in Kärndten gesetzt haben. Es dienet aber zu mercken, daß, wie bald hernach soll gemeldet werden, die Theilung zu drey unterschiedlichen Zeiten geschehen, und zu den behden letzten Malen dem Hertzog Leopoldo sein Theil verbessert worden. Was aber Crain betrifft, muß solches Hertzog Alberto biß zur zweyten Theilung, nemlich biß 1370, allein- nachmals aber seinem Bruder Leopoldo die Mitherrschafft darüber zugestanden haben. Massen nachgehende zu unterschiedenen Jahren und Zeiten verzeichnete Urkunden und Manuscripten solches befestigen. Die Lands-Handfest bezeugt, daß, (wie ich hiebey zuvorderst gedencken muß) ums Jahr 1365 (in welchem Hertzog Rudolpbus sein Leben geendigt) Albertus, Graf zu Görtz und Tyrol, Herr der Windischen March rc. der March und b) Idom p. 1031. c) Idem fol. 1033. und 1037. Mott logische Herr schafft bekommt Privilegien. Wann Möttlingen an Oesterreich gekommen. Hertzog Albrecht erneuert dem Kloster Freudenthal die Freyheit der Fischerey. Anwesenheit beyder Hertzogen zu Laqbach. dem Möttlingischem District (oder Herrschafft Möttlingen) sonderbare Privilegien verwilligt habe unterm Dato Mött-lmgen, am Diensttage nach S. Georgii. Wie dann auch eben deffelbigeu Tages daselbst für die Marchgraffschafft Jster-reich Privilegien ertheilt worden. a) Aber im folgendem 1366 Jahr ist die March Möttlingen (angemerckt, Möttlingen damals eine fürnehme Herrschafft gewest) und auch ein Stück von -Österreich an Oesterreich gekommen. 6; Im 1367 Jahr hat Albertus, Hertzog in Oesterreich (wie Er sich tituliren ließ) dem Freudenthaler - Kloster die Grentzen bestetigt. Viennse die Martis post S. Lucise. Und beziehet sich auf die Verordnung seines Vaters Alberti, c) In demselbigen 1367 Jahr befahl Albertus, Hertzog zu Oesterreich, Steher, Kärndten und Crain, dem Lands-Haupt-mann in Crain, Cunrad Kreygen, daß er die Kartäuser zu Freudenthal bey ihren Priviligien handhaben sollte, und nicht zugeben, daß man sie vor dem Landgericht, sondern vor dem Ordinario belangte. Solches ist datirt zu Wien am Tage S. Lucise. Unten sieht geschrieben „Wolf-gangus von Weiden" (oder von W i n d e n.) Gleich in selbigem Jahr erneuerte Albertus am Donnerstage vor S. Thomse das Privilegium, welches sein Bruder Eudolpbus gemeldten Kartäusern gegeben; durch welches ihnen zween Fischer auf dem Fluß Lahbach verwilligt wurden. Inten hat gleichfalls der von Winden einen Namen gesetzt. So haben im elbigem Jahr, (daß ich solches beyläuffig mit gedencke) Johannes von Stegberg und seine Frau Gertrud am Dtenfuacje vor Margreten dem Convent zu Brömz zwo Huben verkaufst. d) In Jahr 1370 haben sich beyde Her-tzogliche Brüder Albertus und Leopoldus zu Laybach befunden, als Conradus von Kreig in Crain Landhauptmann gewest. e) Also wird die Uneinigkeit schwerlich in diesem Jahr zwischen den beyden Herren Brüdern erwachsen seyn. а) Lands Handfest. б) MScr. Labac. Paren. e) MScr. Freudenth. d) MScr. Freudenth. e) MScr. Labac. ****** [Wann dieser Herr Conrad von Kreyg biß ins Jahr 1384 Landhauptmann in Crain gewest, wie der Herr Haupt-Author am 17. Blat deß IX. Buchs beglaubt, so wird entweder Megiserus irren, indem er schreibt, Hertzog Albrecht habe denselben Anno 1382 zum Landhauptmann in Kärndten gesetzt; oder es muß ein Andrer diesem gleich - benamter Landhauptmann in Kärndten geworden, oder dieser Herr Conrad von Kreyg, weil er mit der Burgerschafft zu Laybach Strit-tigkeit geführt, vom Hertzog deßwegen zu der Landhauptmannschafft in Kärndten versetzt worden seyn und zwar allererst Anno 1384, oder 1383, da Ertz-hertzog Leopold als Lands-Fürst den Bürgern die Macht gegeben, ihres Gefallens einen Richter zu wählen und dadurch die Strittigkeit aufgehebt.j Im Jahr 1372 hatte Graf Hermann von Cillj die Herrschafft Arlsberg in Crain Pfand-weise in Besitz von denen Hertzogen in Oesterreich Alberto und Leopoldo. Zu welcher Zeit er den Vrö-nizer - Convent (oder Freudenthal) von Maut und Zoll befreyete unterm Dato Cillj am Sonntage Judica. Er schenckte auch demselbigen Convent einen Weinberg von dem Wipacher. Sigillum appendit Heinricus de Pischez. f) Ums Jahr 1373 besaß Meinardus der Dritte, Graf zu Görtz, einen groffen Theil von Crain, die Windische March, den Karst, Burg Schleinitz u. a. m. Dieser Graf war auch mit Hertzog Leopoldo m einer Alliantz wider die Venetianer, wie auch mit Ludwigen, dem Könige in Ungarn. Sein Bruder Albrecht besaß Möttlingen (oder Mettling) Muterburg, Märenfels, Biben, Poimont, Reichenstein, Meichau, Tschernembl, Selsenberg, Neumärckl, Barben, Schönberg rc. wie Lazius berichtet, g) Anno 1377 kam von Leopoldo, Hertzogen in Oesterreich, Steyer, Kärndten und Crayn, Grafen zu Tyrol rc. (wie damals sein Titel lautete) Befehl an gedachten Landhauptmann Conrad von Kreyg, daß er die Kartäuser zu Fre*^ denthal bey ihren Freyheiten sollte handhaben. Und war also datirt: Actum Labaci, d. Jovis post Lucise. h) von Giß Pfandwel! io Èrnie bes-fsce Was ®r°f Minard ber Drive von 6rate b-s-ss-e- B-fehl FrmUNthe*' f) MScr. Freudenth. g) Laz. de Migrat, p-219. & 220. h) MScr. Freudenthal. Im Jahr 1383 bestetigte Ertzhertzog Leopold _ als Lands - Fürst denen Lay-vachern ihre Privilegien, und verwilligte r9ern allda die Macht einer freven Rrchter-Wahl. a) V Diese Verzeichnisien dienen also zur Erläuterung und Erkenntniß, daß Crain nach dem 1369ftem Jahr, eben so wol wie Tyrol, von beyden Hertzoglichen -Orudern entweder zugleich, oder viel« Ü Ar e*tt r^ahr ums andre, oder sonst Ml-weise muß regiert worden seyn. Ich wende mich aber von der Regie-- Zeit zu den beyden Regenten ihren Verrichtungen. r.em Hbrtzog Rudolph der Vierdte gangen, ging die Unruhe, so en hohen Regenten fast überall nach-geyet, gar bald auf den Hertzog Albrecht n, und zwar am ersten mit dem Gra-ö°n Schaumburg, welcher sich von ànreisten und bey Bäyern Schutz Nichte. Weßwegen Er ihn durch Weg-.hmung deß Schlaffes Leuenstein wie-Gehorsam und Pflicht zu ziehen bemüht war. Wie Ihm dann solche W auch nicht fehlte. Denn als a.v,c af .sich zu schwach befindend beym ystr wlder den Hertzog mit einer bmkam, und der Keyser gewisse laZ edrichter in der Sache setzte, ver-s.d er, und ward er nicht allein samt lln/Üt ^adtfommen für deß Hertzogs dag ^anen erklährt, sondern ihm auch ab- » i r9.au samt drehen Schlössern Zugegen eine Geld-Straffe von lausend Gülden zugesprochen. feit ° hernach probirte er seine Was- darunter zehen tau« Und ariit9Ìn„tomett g?gen Triest zu, Mit folApr w Penettanifche Lager an grosse s^solutron, daß sie eine —H—^tbertagc hetten erlitten, daferrn e) M8cr- Labao. nicht das Kriegs-Bolck von den Schiffen wäre an Land gestiegen und fernerem Fortgange seines Obsiegs verhinderlich gewest. Denn dieser Succurs des Lagers bemüffigte Ihn mit seiner Armee wieder heimzukehren. Wodurch die Stadt Triest sich bald hernach wieder unter Venedig zum Gehorsam bücken mußte. Wie« wol ihr dennoch nachmals die Ehre, Oesterreichisch zu werden, wiederfahren ist; wie sie auch noch darinn beharret. Denn Oesterreich hat von selbiger Zeit an mit Venedig offt Krieg geführt und endlich die Stadt Triest behauptet. Megiserus schreibt diesem Kriege eine andre Veranlassung zu und berichtet, daß die Venetianer, weil sie vom Ertzhertzog Leopold etliche Mal nacheinander starck geschlagen worden, sich um diese Zeit, (nemlich Anno 1368) unterstanden, mit Heersmacht in Kärndten zu fallen und ihren empfangenen Schaden zu rächen. Da sie dann unversehns auf klein Tarvis (sonst im Canal genannt) gekommen, und daselbst unbarmhertzig-lich die armen Leute auf dem Felde erwürgt, die Märckte, Flecken und Dörffer allenthalben herum geplündert und grof« sen Schaden gethan. Weßwegen Herr Friedrich Weltzer, damaliger Landhauptmann in Kärndten, samt dem Herrn von Colnitz, eilends im Lande Völcker zusammen geführt, dabey ein grösser Adel mit aufgezogen, und seinen Marsch gegen den Feind, welcher annoch um Tarvis sehr übel haus hielt, gerichtet, auch selbigen durch die edlen Herren Lutold von Stadeck, Hauptmann in Crain, der mit seinen Reutern auch dazu ge-stoffen war, und Wilhelm von Glaneck, Burggrafen auf Dietrichstein, mit der Reuterey angreiffen taffen. Worüber der Feind alsobald in Schrecken und fol-gends auf die Flucht gebracht. Dem die Kärndter (und Crainer) feindlich nachgesetzt, und viel der Seinigen in der Flucht nidergeschlagen, bevorab von dem Fußvolck, welches schier alles drauf gegangen. Die einfallende Nacht hat verhindert, daß man nicht weiter nachgejagt und auch der fliehenden Reuterey einen blutigen Nachhieb schencken können ; weil man besorgen muffen, von den Welschen hintergangen zu werden. Folgenden Tages hat der Kärndteri-sche Landhauptmann auf deß Feindes Traiuerische Truppen thun den ersten tapffren Angriff aus di-Bene-tianer. Hertzog Albrechls Krieg mit Bayern. Zweyte Theilung zwischen Hertzog Alberto ur,b Leopoldo. in den Wäldern starck verschantztes Lager angesetzt und selbiges hefftig gestürmet, auch deß gewaltigen Widerstandes ungeachtet, endlich überwältiget, einen Theil der Benetianer erschlagen, die übrigen gefangen genommen und auf grosse Ran-tion gesetzt. Weil die Hertzogen in Bayern die Ver-schenckung der Grafschafft Tyrol, so die Frau Margareta Maultasche an das Haus Oesterreich gethan, nicht gut heiffen wollten und sich als Erben dero Brüdern Sohns Mainhardi angaben, auch deswegen zu den Waffen griffen, bemühete sich der Ertz-Bischoff von Saltzburg, Pelegrinus von Buchheim, ein geborner Oesterreicher, ihnen mit Gegen-Gewalt zu steureu, womit Er sie ihm selbst auf den Hals zoch, sintemal sie Ihm alsofort die Stadt Mühldorff am Inn belagerten. Denselben kunnten die Oesterreichische Gebrüder Ehren und Danckbarkeit wegen nicht stecken taffen, zogen also mit gerüstetem Haussen in Bayern, und legten sich vor dieStadt jj Riedt, wodurch die Bayern geuöthigt wurden, die Belagerung aufzuheben und die -Ihrigen zu entsetzen. Doch kam es damals zu keinem rechten Streich, sondern in folgendem 1369 Jahr zum Frieden. Im Jahr 1370 erzeigte sich Hertzog Leopold, weil Gott Ihm viel Kinder gegeben hatte, gar schwürig über die erste vor fünff Jahren geschehene Theilung, vermeynte, er wäre dabey sehr verkürtzt. Damit nun zwischen den Brüdern kein einheimisches Kriegs-Feuer aufgehen mög-te, verwilligte Hertzog Albrecht eine neue Theilung und verbesserte Ihm freyeg Willens seinen Theil mit dem Fürstenthum Steyer und mit Neustadt in Oesterreich, wie auch mit der Grafschafft Buten. Daß aber Hertzog Leopold nebenst dem Fürstenthum Steyer auch Kärnd-ten sollte mit militärischer Gewalt weggenommen haben, wie Megiserus aus etlichen andren Scribenten uns vorhin berichtete, davon redet der Fuggerische Ehren-Spiegel nichts. Daß unterdessen Crain von beyden Hertzogen seit Anno 1369 zugleich regiert worden, wird unter andren, schon vorhin angeführten Zeugniffen, auch durch Folgendes belegt. Nachdem beyde Gebrüder die drey Herrschafften Windischmarck, Möttling und Isterreich vom Grafen Albrecht von Görtz erblich überkommen und dem Lande Crain incorporirt hatten, zogen diese zween Hertzogen, Albertus der Dritte und Leopoldus der Dritte, im Jahr 1374 nach Laybach, und empfingen daselbst persönlich von den Ständen in Crain die Huldigung, bestetigten auch darauf die Freyheiten deß Landes im Monat Iulio jetztbenannten Jahrs. «) Etliche Jahre hernach ließ sich Hertzog Loopold durch Franciscum Carra-rium in die Rüstung wider die Bene-tianer verhetzen, machte doch bald wieder durch Unterhandlung Königs Ludovici in Ungarn, Stillstand mit ihnen auf zwey Jahre. Von diesem Kriege werden wir villeicht unter den Jahr-Geschichten etwas mehr berichten. Anno 1380 wollte Hertzog Leopolo mit Ernst wieder dran, aber die Benetia ner begütigten Ihn, in dem Sie Ihm Tervis und einige andre Oerter schenckten, weil sie vorhin mit den Genuesern und dem Carrario übrig genug zu thun fanden. Als aber nachmals Hertzog Leopoldus das Terviser Land, weil er mit einem Kriege wider die Eydgenoffen schwanger ging (wiewol leider! zu einer unglücklichen Geburt seines persönlichen Todes) dem Carrario verkauffte, nahmens die Benetianer diesem wieder ab. Hingegen beschwerte Er sich nach seiner Zuruckkehr aus Welschland gegen seinem Bruder Hertzog Albrecht abermal, über die ungleich - vermeynte Theilung der Oesterreichischen Erb-Länder, stellte demselben zur Betrachtung vor, daß Er der Kinder viel, und viel ein unfruchtbarers Land hette, als Jener. Weil nun Hertzog Albrecht nur einen einigen Sohn hatte, ging Er seines Bruders Suchen desto williger ein, als ein solcher Herr, der die Brüderliche Eintracht und Liebe höher hielt als ein Land, übergab ihm also alle Länder, (ohnangesehn Er ihm allbereit vor zehen Jahren das Hertzog-thum Steyer übertaffen hatte,) ausbenom-men Ober- und Unter-Oesterreich, so Er vor sich behielt. Und solches geschähe eben so wol in diesem 1380stem Jahr. Aber in Polen gewann Leopoldus wegen Verheirahtung seines Sohns Wilhelmi keinen so glücklichen Fortgang. Denn ob zwar König Ludwig «t Ungarn demselben sein Fräulein Hedwig Windisch Siard Möttling und 31k1’ reich wer»-" Srain incorpori^ Best'NguNS der eand- Fr-oh-'A Anno Krieg; V.nedig roibtt Nochmal Landet’ *53* zur Gemahlinn versprochen hatte; fischte doch der gewaltige Littauische Hertzog Jagello, als die Polen nach ihrers Vaters Tode die von Tugend und Schönheit hochberühmte Prinzessinn Hedwig nach Polen berieffen und zu ihrer Königinn krönten, Ihm die Braut weg; und ward, nachdem er getaufft war, nicht allein Ulit der Königinn vermählt, sondern auch zum Könige in Polen gekrönt; wiewol dre Königinn sich lange widersetzte und tausendmal lieber den ihrem Hertzen tleff eingeschriebenen Hertzog Wilhelm zum Gemahl nehmen wollte. Aber viel einen schwerem Donnerschlag Atzte in dem nach solcher zerrissenen ^-he-Verlöbniß folgendem 1386 Jahr das Unglück auf Leopoldi selbsteigene Person. Denn nachdem sich der edle Mut dieses großmütigen und sonst doch auch dabey gutlgen Fürstens durch Streit- und Krieg-lUchtige Nähte bereden lasten, die Eydge-£°n!n mit Krieg zu überziehen, da doch .r Krieg als das äusterste Mittel anderst urcht, als aus höchstdringenden Ursachen ^griffen werden muß, wie ein solches jährliches Medicament, wodurch der Patrent entweder aufgerichtet, oder gar ws Grab geworffen werden kann. Gestalt-!°ur die Alten solche Mißlichkeit deß Krieges mit der Würstel verglichen und die ^sführung eines Handels durch das ssNegs-Schwert mit der Formul, aleam 11 oxperiri, das ist, sein Glück mit der ?^gewissen Kriegs-Würstel versuchen, oder L1!16 Sache auf das Würffelspiel deß ^regs setzen, auszudrucken pflagen. Gleich-si° „r^ch ehedesten der wolversuchte und rühmte Keyserliche und Chur-Bäyerische ,;?ìeral Graf von Tillj das veränder-ap?^ gs-Glück einem Kartenspiel gleich gMatzt, dabey Mancher anfangs sieget, zuletzt alles verliert. , ^'e Kriegs-Fortun zeigte diesem vor-Hertzog ein günstig- und freund-oTpir^c ^rnen- Angesicht, hernach aber y den ungeheuren Schweifs eines Nr-ssìvuuders, wodurch Er in die Blut-àer erschrecklichen Niederlage • toari3‘ Er that zwar im An-er »Letnett glücklichen Streich, indem anbel für die Eidgenossen sich «al». X. Baih. gefährlich ansehn ließ; bevorab, weil ihnen viel fürnehme Herren absonderliche Fehde-Briefe zuschickten; darunter man zween Marchgrafen von Hohburg, sieben Grafen (wobey die von Würtenberg, Behringen und Lupffen gewest) simst und zwantzig ■ Freyherren nebenst l7l Rittern und Edelleuten fand, von welchen solche Absag-Briefe unterschrieben waren. Nicht weniger kündigten ihnen auch aus den benachbarten Oesterreichischen Orten alle Land-Vögte das Schwert an. Als nun am 9. Iulii 1386 beyde Theile vor der Stadt Sempach mit ihren Völckern ankamen, verleiteten etliche junge unbesonnene Leute den guten Hertzog, daß er wider die treuliche Warnung eines alten und verständigen Ritters den Schluß faßte, ohne Erwartung seines nachkommenden Fußvolcks den verachteten und an Mannschafft viel schwächern, aber an Mut und Leibes - Kräfften daur-hafften Feind anzugreiffen, auch in eigener Person mit zu fechten. Aber ihre Vermestenheit stifftete einen jämmerlichen Erfolg. Denn ob gleich im Anfänge deß Treffens sechszig der (Eidgenössischen Streiter erlegt wurden, stritten doch die ! übrigen so beharrlich, daß die Hertzog-liche Armee aufs Haupt geschlagen ward, und Ihrer ohn die Edlen bey zwey tausend auf dem Platz blieben, hingegen der Schweitzer nur zwey hundert. Wie Gerhardus de Rhoo und Herr Fugger vermelden, so seynd am vierdten Tage nach dem Treffen mit Bewilligung der Eidgenosten hundert und achtzig erschlagene Herren, Ritter und Edlen durch ihre Diener von der Wahlstat abgeholt, ohn die zwey Fürsten, acht Grafen, siebenzehen Tiroler, sechszehen Burgunder, und > sieben und zwantzig Andre, welche man samt dem in diesem Unglück mit begriffenem Hertzog zu Königsfeld begrub. Die übrige, welche man nicht abholete, darunter bey 356 Edelleute gewest, hat man mit einander in grosse Gruben geworffen und zugescharrt. Welcher Gestalt aber der auf der Wahlstatt in grösser Mattigkeit undUn-krafft danider ligende tapffre Hertzog Leopold von einem pucklichtem Böse-wigt an stat begehrten Quartiers mit einem Mester ermordet, und deßwegen der boshaffte Thäter hernach von denen 18 Hertzog, Leopoldi Niderlage und Tod. HertzogS Leopoldi Kinder. Hertzog Albrechls Mandai an den Grasen von Cillj. Seine Liebe zn frepett Künsten Eidgenossen selbsten am Leben gestrafft sey, ist anderswo schon erzehlt. Dieser klag- und ruhmwürdige junge Hertzog, welchen die tollkühne Hitze etlicher verwegenen hohen Officierer und Ritter so erbärmlich gestürtzt, und dessen hoch-fürstliches Blut vielen die Thren-Quellen geöffnet, hat mit seiner Gemah-linn Virida sieben Kinder gezeugt, nem-lich vier Söhne und drey Töchter. Die Söhne waren: Wilhelmus, Leopold der Vierdte, Friedrich der Vierdte und Ernestus. Die älteste unter den Töchtern ist dem Grafen Heinrich von Görtz zwar vermählt, aber noch vor der Trauung, so wol als Er Todes verfahren. Die mittlere ward Marchgrafen Iohannsen in Mähren, Keysers Caroli IV. Sohns Gemahlin, die Dritte aber Prinzessinn Ca-tharina ergab sich ihrem himmlischen Gespons allein zur Braut und ihr Leben und Auffenthalt dem Clariffen - Kloster zu Wien. Wenig Wochen vor diesem leidigen Fall erneurte Keyser Wenceslaus dem Hertzog Alberto die Oesterreichische Privilegien. In welchem Freyheits-Briefe Er denselben so wol über Crain, als über seine andre Länder einen Hertzog titulitt. Eben also schrieb er sich auch Selbst im Jahr 1394, nemlich „Hertzog zu Oesterreich, Steyer und Kärndten, Graf zu Tyrol rc." als Er an den Grafen von Cilly, damaligen Landhauptmann in Crain und Seitzen-sifcheit Advocatum (oder Ober-Vogt) ein Befehl - Schreiben abgehen ließ, daß er die von Leopoldo Gonawitzern legirte Güter ihm sollte lassen recommendirt fehlt, und dem Kloster zu Gut in gutem Stande erhalten. Der Brief war datirt zu Wien, am Donnerstage vor Mariae Reinigung, a) Dieser Fürst führte das Regiment gar rühmlich, liebte auch gelehrte Wissenschafften, und bezeichnete solche seine Gunst zu denselben unter Andren hie-mit, daß Er die Wienerische Hohe Schul durch Beyfügung mehret Professori! in noch höhern Flor und Ruhm setzte. Insonderheit war Er der Mathematic (oder Weise - Kunst) trefflich geneigt, wandte auch einen gnädigen Blick auf die Bau- und Bildhauer-Kunst, so wol als gleichfalls auf das Dreh - Werck; welche Ergetzung Ihm nebst der Jagt bißweilen zur Zeitkürtzung mußte dienen. Er trug einen doppelten langen Haar-Zopfs; weßwegen'man Ihn den „Hertzog Albrecht mit dem Zopff," Albertum cum Trica genannt. Darüber werden unterschiedliche Ursachen von unterschiedlichen Federn angezogen. Denn Etliche wollen, Erhübe solcheZöpffe selber so lang wachsen lassen, Andre aber, daß, als Er von seiner Wallfahrt nach Jerusalem Anno 1385 wieder heimgekommen und eben seine Gemahlinn in der von Ihm erbauten neuen Burg in dem Bade allein angetroffen, Sie seine unversehene Gegenwart vermerckend, das Haar in einen Knopff zusammen gewunden, Er aber Ihr solches abgeschnitten, und aus Liebe solche ihre Zöpffe getragen habe. Wiewol Einige sagen, Sie habe solche selbst abgeschnitten und Ihn damit beschenckt. Man liefet beh Etlichen, daß Er auch eine Gesellschafft deß Zopffs angerichtet. Welches auch nicht allerdings unglaublich scheinet; weil seine zweyte Gemahlinn, wie auch seines Brüdern Sohn Leopold der Vierdte und dessen Gemahlinn Frau Catharina von Burgund gleichfalls mit Zöpffen gemahlt werden. Er, Albertus der Dritte, soll gar offt in einem von Ihm erbauten Schloß oberhalb Medling sich aufgehalten haben, um der Lust willen selbiger Gegend, welche mit trefflich-schönen Weinwachs veredelt war. Man hat aber den schönen Zopff dieses Alberti samt dem klugen Kopff und Leichnam desselben endlich in der Wienerischen Haupt-Kirchen bey S. Stephan begraben, nachdem dieser theure Fürst am 17. Augusti 1395 Jahrs zu Laxenburg durch seinen viel beklagten Abschied aus selbigem Schloß und Lust-Hause ein Klaghaus damals gemacht, ehe der Krieg dieses Alberti mit der Kron Böheim noch zu Ende war. Seine erste Gemahlinn, Keysers Caroli IV. Tochter, gebar Ihm nichts, sondern starb zeitlich. Die zweyte, Frau Beatrix, Burggrafens Friedrichs deß Siebenden zu Nürnberg Tochter, beerbte Ihn mit einem Sohn, nemlich Mit Alberto dem Vierdten; der hernach Keysers Alberti II. Vater worden. Warum »m Ihn Alberium mit dem 3°Pff . genannt» S-r8°g, deß Abster^ Das XX. Gapittel. Von Hertzog Wilhelm und Alberto dem Vierdten, wie auch von Königs Sigismundi Gefängniß und zweyten Vermählung. Inhalt die (Erb-Ränder nach Leopoldi und Alberti defs Dritten Tode geiheilt worden. Hertrog Albrechien dem Vierdien wird Crain abgetreten. Beweis aus Etlichen gftanufcripien, dafs Wilhelmus und Albertus IV. Crain ingefamt be-herrjchet haben. Wie weit Erk - Hertrog Wilhelm denen Malaien die gerichtliche Entscheidung zugelassen. Grtz-Hertrog Wilhelm fchlägt die Belagerung der Stadt Tripoli auf. Ertr-Hertzogs Alberti IV. gefuchung defs Gelobten Sandes. Hertzogs Alberti IV. Gernahlinn. Marr-Kirche LU D'dfernich wird dem Kloster Sittich rugewidrnet. Albertus IV. bauet den ß. Stephans - Tburn ru Wien völlig auf. Seine Andacht und Gottesfurcht. König Earl von Apulien mafst sich der Ingarifchen Kron an. Printr Sigismundus eilt zur Vermählung mit der Ungarischen Königlichen Princessinn. Mufs von der Vermählten entfliehen. Der ingarifchen Herren Wechfet - Gunst. Höfe Omina beg feiner Krönung. (Eine Menge um defs Caroli Zimmer fliegender Haben. Anfchtag auf Königs Caroli Erben. Der wird todttich verwundet. End im Gefängnifs zum Tode befchleu-nigt- Johann H ortrat fällt die begde Königinnen und den Palatin an auf ihrer Reife. Kitterliche Gegenwehr defs Palatins. Mufsfall der beängsteten Höni-Slnnen. Die mwittibte Königin« wird erträncht. (Erbärmliches Seid-gehaben der inngen Königinn. Die Königin« wird gefänglich verwahrt. Sigismundus hommt wlt einer Armee in Ungarn. Hann Horwat fordert von der Königinn egdliche Versicherung. Die ihm fotche höchst - betheuclich verspricht. (Er stellet sie auf fregen Mufs. Säfft ste mit ansehnlichem Geleit nach Ofen führen. Sigismundus wird gum Könige in Ungarn gehrönt. Die Königinn reiirt ihn zur Kache. Röntg Sigismundus belägcrt den Mnn Horwat. Der Bnnn entwischt heimlich. Mrd endlich aufgefangen. Muss eines fchrechlichen Todes sterben. Aufsuchung à übrigen Aufrührer. Werden mit guten Worten zur (Ergebung und nach @fen gebracht. Ihre Verstockung verursacht ihnen den Tod. Murchtlojfigheii und ®odes-Verachtung Stephani Conthi. Treu feines Dieners. Welcher die angeborene Königliche Gnade samt dem leben ausfchlägt. Die Ungarische Sandherren Reeden Ihm feind. Vergriffen steh an feiner Person. (Er wird in ein tieffes Gefängnifs geworffen. Wie (Er wieder erledigt worden. (Er verspricht steh mit defs Grafens von Eilig Mräutein. Meldzug Hertzogs Alberti iv. wider den Wie die Erbländer uach Leopoldi und Albern deß Drillen Tode gelheilt worden. Skarrhgrafen Procopium. Dem Erk- Herkog Alberto IV. trird Gißt bevge-bracht. Er stirbt. Deine Gemablinn und Kinder. Erb - Hertrog Wilhelm wird defs Alberti V. Vormund. Dämyßt die Ungariftbe Kauber. Absterben (ßrb-HerkoZs Wilbelmi. Dein unbeerbter (Ehestand. ste nach dem kläglichen Tode i Hertzogs Leopoldi deß Dritten ' und deß am Bauchfluß her-.nach gestorbenen Alberti deß ^ Dritten die Hertzoglich-Oester-^reichische Erb-Länder unter die Gebrüder vertheilet worden, und wem eigentlich unter solchen Brüdern oder Vettern Crain zugefallen sey, wird uns die Mißhälligkeit Aventini, Cuspiniani, Lazii, Megiseri und Herrn Fuggers nicht gar deutlich zu erkennen > geben; daferrn wir nicht einige Manu-scripten zu Hülffe nehmen, welche uns j dabey können zum Liecht dienen. Megiserus schreibt aus erstbemeldtem Aventino , es hetten die Söhne deß im Treffen gebliebenen Hertzogs Leopoldi deß Dritten alsobald nach ihres Vaters Tode die Länder untereinander getheilt; Ertz-Hertzog Wilhelm, so der älteste war, habe für seinen Theil die Neustadt in Oesterreich mit derselben Revier, Histerreich, den Port Naonis (oder Por-tenau) und den vordern Theil deß Her-tzogthums Kärndten, so sich gegen dem Aufgange erstreckt, empfangen, dasOber-Kärndten aber seines Vaters Bruder Ertzhertzog (oder Hertzog) Albrecht der Dritte behalten; Ertzhertzog Ernst, der andre Sohn Leopoldi, sey seines Theils deß Fürstenthums Steyer, Kärndten, Crain und der Windischen Marck habhafft worden ; der dritte, nemlich Ertzhertzog Friedrich, habe bekommen die Grafschafft Ty-rol, Schwaben, Burgau und was im Schweitzer-Lande dem Hause Oesterreich noch gehörete; dem Ertzhertzog Leopoldo aber sey zu Theil worden das Sundgau, Brisgau, Pfyrdt, Elsas und die Land-Vogtey Hagenau; Ertz-Hertzog Wilhelm, zugenannt Ambitiosus oder der Ehrgeitzi ge (dafür aber Andre setzen der Höfliche) habe nach Ausweisung der alten Privilegien etliche wenige Jahre das Regiment allein gehabt, aber nachmals, die unter den Gebrüdern entstandene Uneinigkeit abzuthun, die ausgestandene Länder, so ihm sonst noch ge- bührt hetten, freywillig aus den Händen gegeben, und für sein Theil die Neustadt, Windische Marck, Tarvis, Histerreich und Friaul nebenst etlich wenigen Schlössern in Kärndten behalten; demnechst sey Er in das gelobte Land gezogen rc. «) Hingegen berichtet der Ehren - Spiegel deß Hauses Oesterreich, nach Alberti deß Dritten Absterben habe deffen Sohn Hertzog Albrecht der Vierdte mit der Länder-Theilung, welche sein Vater Her-tzog Leopolden dem Dritten bewilligt Hatte, und mit dem einigem Hertzog-thum Oesterreich nicht zufrieden seyn wollen; deßwegen sey Ihm von Hertzog bem siei*“” Wilhelmen das Fürstenthum Crain wie- wird der abgetreten; Hertzog Wilhelm und a ge Hertzog Leopold der Vierdte hetten vor sich regiert und im Namen ihrer Brüder, Jener Steyer und Kärndten, Dieser aber Tyrol samt den Herrschafften in Schwaben und Helvetien. b) Gegentheils sagt wiederum die Megi-serianifche Erzehlung, es habe allererst nach Hertzogs Wilhelmi Tode, welcher ohne Kinder gestorben, Hertzog Ernst, (der Eiserne um seines standhafften Muts willen beygenannt) Kärndten, Crain und die Windische Marck seinem andrem Brüdern und seines Vaters Brüdern Sohn, Alberto dem Vierdten, gutwillig erfolgen lasten. Daß aber gedachtem Alberto dem Vierdten allererst nach Wilhelmi tödt-lichem Hintritt Crain abgetretten worden, darinn irret Megiserus und mit ihm die Authores, welche ihn so unterrichtet haben; denn Hertzog Wilhelms ist allererst Anno 1407 aus dieser Welt geruckt, da Albertus der Vterdte Crain schon längst in Händen gehabt, auch all-bereit vor dem Hertzog Wilhelm, nemlich Anno 1404, gestorben war. Hinwiederum dörffte sich deß Ehren-Spiegels Bericht auch in etwas bezweifeln lasten; denn so ferrn auf diejenige d) Megiser. fol. 1039. b) S. bas 392. Blat deß Ehren-Tpiegels. Manuscripten, welche ich hiernechst werde anziehen, und auf die Feder deß P. Martini Bautscheri hierinn sicher genug zu gehen, so muß Hertzog Wilhelmus nicht gletch nach seines Vaters Leopoldi Ent-letbung die Regierung über Crain empfangen haben; angesehn, aus ob angebrachtem Seittzischem Manuseript scheint, daß Albertus der Dritte Anno 1494 an oen Landhauptmann in Crain noch ein Vesehl-Schreiben hat geschickt. Gleichwie auch dieses mit einigen Manuscripten urcht zutreffen will, daß nach Alberti deß Efm' !91e!ün3. zugestanden, sondern befmn Regiment in Gemeinschafft foIrfiPä1? u!tö der Eine bald der Andre ctrt sm àtheilung der Befehle exer-ricktpn - - u solches diese beyfügende Nachgeben Cmt9er Manuscripten zu schliesftn Dette?0Hat Wilhelmus, Hertzog zu Graf ??à.^eher, Kärndten und Crain, 1 ftreuhX 5*' den Vrönitzischen oder stet F?eUfe n0"06?-(ba9 ist, das Klo-hommpit wa!ltn sttne Protection ge-Grafpn es Elches dem Landhauptmann term Dato111??1 angedeutet un-(©onntnr.a h?ch, P°St« 0. SS. Dominica An l 9 na(^ Mer Heiligen.) demselbigem Tage befahl Er in einem andren Diplomate oder Briefe vor-bemeldtem Landhauptmann, die Kirche zu Circkniz dem Freudnizer Convent zu consigniren. a) In demselbigen Jahr hat eben dieser Ertzhertzog Wilhelmus die ehedessen vom Patriarchen Ludwig geschehene und vom Papst Bonifacio dem Achten bekräffügte Incorporirung gedachter Cirknizischen Kirchen zu der Kartaus Freudenthal ratificirt und für genehm erklärt. 6) Im Jahr 1397 besuchte Ertzhertzog Wilhelmus die Stadt Laybach, c) Diese Ertzhertzogliche Befehlschreiben erweisen so viel, daß Ertzhertzog Wilhelmus nicht gleich nach dem Tode Alberti deß Dritten die Beherrschung deß Her-tzogthums Crain habe ab- und dem Alberto IV. zugelegt, sondern entweder allein biß ins Jahr 1398 dieselbe geführt, oder mit Alberto dem Vierdten zugleich. So viel ist ungezweifelt, daß Anno 1398 Ertzhertzog Albrecht der Vierdte an dem Regiment allbereit, wo nicht eher, Gemeinschafft gehabt. Denn in selbigem Jahr Hat Er die Privilegien deß Landes Crain bestetigt unterm Dato Grätz am Mittwochen post 8. Crucis, als damals Graf Hermann von Cillj Land-Hauptmann in Crain war. zukommen, da er verspührt hatte, daß Sigismundu» wird zum Könige in Ungarn gekrönt. Die Königinn reitzt ihn zur Rache. König Sigismundu» belagert den Baun Horwat. Der Bann entwischt heimlich. seine gute Freunde und Bekandten daselbst ihr Quartier hetten. Derwegen schlich er bey finsterer Nacht hinaus an den Ort, wo deß Weywodens Ladislai Sohn Stephanus und Stephanus Simon-thorna lagen; welche beyde mit falschen Hertzen und glatten Worten in deß Königs Gunst eingeschlupfft waren und ihn nicht ungern durchlieffen. Also setzte er über den Sau-Strom (ob es schwimmend oder in einem Nachen geschehen, davon hat man keine Gewißheit) und stoh hierauf nach dem Städtlein Dobor, welches in demjenigen Stück deß Landes Bosnia gelegen, da sich der ungetreue Bischofs von Zagram samt den meisten Rottirern seines Wistens aufhielt. Denn durch diese waren alle Dalmatier, Bosneser und Croaten zum Abfall vom Könige verreitzt, strafften derhalben in Ungarn hin und wieder, verderbten Alles mit Feuer und Schwert. Dieses benöthigte den König, die Belagerung aufzuheben, die Sau zu paffiren, und nach Berstärckung der Armee das Städtlein Dobor, als das rechte Nest der Rebellen zu umgeben. Darüber wurden sie so hefftig bestürtzt, daß ein Jedweder sich tausend Meile weit davon wünschte. ^ Der Bann, welcher einmal schon die Angst eines belagerten Berrähters und Königinn-Mörders geprüft hatte, begehrte nicht zu verziehen, biß er noch eins so enge eiugeschloffen und in die äufferste Furcht getrieben würde, wollte derwegen abermal dem Netz entspringen, in Hoffnung, das Glück sollte ihm nochmals wie vorhin so durchhelffen; aber die Göttliche Rache übertrifft allen menschlichen Witz und hat mehr Netze, als eines. Wird endlich Nachdem er heimlich sich von der Stadt onfgeforgen. hinaus gemacht, reifete er zwar über Berge und Hügel und durch die unreisbarste Abwege deß Gebirges, ging doch endlich dem Könige, welcher überall Wachten gesetzt hatte, ins aufgespannte Garn und ward vor ihn gebracht. Welcher ihn mit star-cker Wacht zu verwahren befahl und unterdessen Dobor, hernach Bosnia, endlich auch das gantze Croatien überwältigte und zum Gehorsam zwang. Da nun in diesen Landschafften die Unruhe also gestillet und gedämpfft war, begab er sich mit dem gantzeu Kriegsheer und allen Gefangenen nach Fünffachen, allda mußte der Croatische Bann der Königinn Maria ihre brennende Rach-Glut mit seinem Blut kühlen, und eines erschrecklichen Todes (so schön hielt Sie ihren Eyd beym Sacrament und bey den . ^ Reliquien der Heiligen!) sterben. Man band ihm die Hände an einen Pfahl, T°r>-s führte ihn also auf einen Wagen durch ftn6{a' Städte, Flecken, Märckte und Land-Strassen auf die Schau herum, riß ihm hie und da mit glühenden Zangen ein Stück Fleisches vom Leibe. Zuletzt ist er biß an die Stegen deß Hochgerichts (oder Rabensteins) geschleppt, daselbst geviertheilt, und an jedwedem Thor der Stadt ein Stück Andren zum Schrecken aufgehenckt. Also empfing dieser Meyneydige und Eyd-brüchige durch eine eydbrüchige Rache seinen rechten Lohn. Den übrigen putzte man die Köpfst herunter. Deß Bischoffs von Zagram, deß rechten Urhebers aller dieser Unruhe und Roltirung, wie ihn Bonfmius titulirt, der nicht viel Beffers verdient hatte, als den Tod, schonte man am Leben in Ansehung seiner Bischöfflichen Würden; die ihm doch gleichwol genommen und alle seine Güter eingezogen wurden. Nach diesem bekriegte und überwand König Sigismundus die Walachen zu weyen Malen, straffte die Rebellen, und ehrte nach Eroberung der Stadt Nicopolis (vor welcher er nachmals im Jahr 1396 eine grausame Niederlage von den Türcken erlitten) wieder gen Ofen. Allhie kam ihm die traurige Zeitung, seine Gemahlinn die Königinn Maria wäre mit Tode abgangen; darum stund er mit ferneren Kriegs-Verrichtungen eine Weil in Ruhe, bitz derselben Leich-begängniß vorüber. Hernach fuhr er fort, g diejenige, welche ihm und den beyden ver-storbenen Königinnen so viel Übels ge- gufiti1* than, heimzusuchen, und Etliche derselben zu begnaden, Etliche aber, die verstockt blieben, zu vertilgen. Diese aufrührische Leute übernachteten unterm freyen Himmel, und deß Tages über hielten sie sich auf in versteckten Schlupff-Winckeln, oder schweiff-ten in den Wäldern und Dörfstrn herum, eingedenck deß Sprichworts: Procul à dove, procul à fulmine. Wie-wol keine sittsame Klugheit, die sich sonst solches Spruchs eigendlich berechtiget, sondern ihr böses Gewissen und Übels Vertrauen dißmals selbigen auf sie füg- lich ziehen tunnte, und hierunter zehlte man der Fürnehmsten zwey und dreyffig. Es ist aber doch auch gleichwol kein Wunder^ daß sie so übel getrauet, weil sie durch die öffentlich aufgehenckte Viertheil deß Croatischen Banns gern er net worden für der Landshuldigung eines Königs, der sich so leicht könnte bewegen lassen, die versprochene Verzeihung durch den Scharffrichter aufzuheben. Damit sie nun keine neue Unruhe stifften mögten, gab er dem Georg Weidaffi einem verschlagenem, versuchtem Mann, der ihm getreu war, Ordre, er sollte sehen, wie er sie mit List mögte sahen und in deß Königs Gewalt bringen. Dieser ging mit einer ihm zuge-vrdneten Compagnie in die nidrigste Oer-ler von Unter-Ungarn unter dem Schein (denn also war es ihm befohlen) als wollte er selbige nur besichtigen. Da er denn erfuhr, daß sie nicht weit von der Sau Alle unterm bloffen Himmel im offenem Felde schlieffen. Nachdem er nun durch gewisse Kund-fchaffter die Gegend ausgespührt, machte er in folgender Nacht einen Hinterhalt, und umringte sie allesämtlich. Nur ein .ìuiger, nemlich Johann Torpad, war nicht da; denn er pfleg sich dergestalt Jw fürchten, daß er allezeit, damit er nicht ernmal im Schlaff überfallen würde, gar früh und noch weit vor der Morgenröte aufstund. Wie sie also aus dem Schlaff auffuh-griffen sie Alle zum Gewehr, um für thte Haut männlich zu fechten. Aber oer Weidaffi betrog sie mit guten Wor-BV sagte, er wäre nicht kommen, als ein Femd, sondern Freund, hette ihnen Allen vehm Könige Gnade und Verzeihung aus-gewnckt, und sich eben darum anhero bereit, daß er sie zu ihrem versöhntem ^aaige mögte zurück führen, und sie den 9 der Treu demselben schweren sollten. Sie merckten gar wol, daß sie über» saunet wären, lieffen sich derhalben Furcht zu einer falschen Hoffnung wegen, legten das Gewehr hin, und gaben sich gutwillig. Mit solcher eitlen Hoffnung führte man sie nach der Stadt wm. Da ihnen der Georg Weidaffi eT« rnb Füffe fesseln, und sie mit gnem starcken Geleit nach Ofen zu «age» .bringen ließ. 8 ihnen nun die Augen recht auf- gingen und die späte Reue aufs Hertz fiel, wurden sie vor groffer Verbitterung eins miteinander, den König Sigismund keines Gruffes noch einiges Zeichens der Ehrerbietung zu würdigen, in Meynung, es wäre besser zu sterben, als einem feindseligem Tyrannen, wie er in ihren Ge-dancken war, unterworffen zu leben. Diesen Schluß setzten sie auch redlich (oder vielmehr boßhafft und trutzig) ins Merck. Denn als man sie Ihm ins Gesicht stellete in Gegenwart einer groffen Menge Edelleute, so dem Könige aufwarteten, gaben sie weder mit dem Haupt, noch Knie, noch einigem Wort einiges Anzeigen deß Respects; sondern schlugen die Augen vor sich nieder mit einem fast unverwandtem und trutzigem Blick. Uber solche ihre Halsstarrigkeit entrüstete sich der König in Betrachtung, daß ihm dadurch alle Veranlaffung der Gnade und Clementz würde entzogen, zum aller-hefftigsten, und entbrannte gegen ihnen zur Rache. Mafien sie auch wenig Tage hernach vor der S. Georgs-Kirchen vorn am Marckt nach gesprochenem Urtheil, durch den Hencker hingerichtet worden. Bor allen Andren ist Stephanus Con-thus, welcher aus dem fürnehmen Geschlecht derer von Hedervari bärtig und so wol ! von Gut als Mut vortefflich war, überaus behertzt und tapffer an seinen Tod gegangen, und hat denselben so gar nicht gescheuet, daß, da die Andre von hinten . zu enthauptet wurden, er allein von vorn zu den Streich zu empfahen, und dem Scharffrichter recht ins Gesicht zu schauen begehrte. Ja! er sagte, wenn der Tyrann (so schalt er den König) Lust dazu hette, wollte er ohn allen Scheu sich wol von einem hohen Thurn herunter stürtzen lassen. Solche seine Unzaghafftigkeit und unüberwindliches Hertz ward von Vielen sehr bedaurt. Dieses Stephani Diener Hub, da er seinesHerrn Blut springen sähe, so kläglich an zu schreyen, daß alles zuschauende Volck zu weinen bewegt ward. Er war deß Enthaupteten sein Waffenträger; und wollte, nachdem seinem Herrn der Kopff abgeschlagen, durchaus nicht aufhören, zu weinen und zu heulen, wie freundlich oder ernstlich man ihm auch zusprach. König Sigismundus nahm solches in Acht, lobte die Treu dieses Dieners, ließ ihn vor sich kommen und sagte: Ihn Verstockung verursacht ihnen den Tod. Furchtlosigkeit und Todes Verachtung Stephani Conthi. Treu seines Dieners. „Jetzt bin ich dein Herr und kan dir mehr nützen, als jener lebloser Rumpfs." Darauf antwortete der Jung aus Verbitterung Welcher die gar grob: „Nein trauen! ich begehre nim-Äbnuw mermehr einem Böhmischen Schwein zu Gnade' iamt dienen! wollte mich lieber in tausend Stü-dem r-ben cke zerreissen lassen, als von der Groß-aurschia.t. jnütigfeit meines Herrn aussetzen, dem alle Böhmen ingesamt an Mut nicht • gewachsen seyn." Wie schön wäre es, so wir Christen mit der Treu dieses Jungens uns in einer viel besseren Sache ausmunterten, und einen gleichen Schluß ergriffen, uns lieber tausendmal zerstücken zu lassen, als von den ußstapffen unsers am Kreutz erwürgten eld-Herrns auszuschreiten! Darüber erzürnte sich aber der König und sprach: „Wol! so fahr denn Hindu unseliger Bube! Magst deinem Herrn denn folgen so wol in seinem Unglück, als in seiner Grausamkeit. Welchem du im Leben zu allen wilden und vermessenen Handlungen gedienet hast, dem magst du denn auch mit deinem halsstarrigem Kopff im Tode einen Behfall geben." Der Jung begehrte hierinn dem Königlichen Befehl gar nicht zu widerstreben, noch ein Wort um sein Leben zu verlieren, streckte den Hals willig dar zum Schwert, und beschloß also die Zahl der Sterbenden mit seinem Tode. Die Leichnam wurden auffer dem Zwinger in der Vorstadt, da man nach Alt - Ofen hinaus geht, begraben, und auf dem Kirchhofe eine kleine Kapell aufgerichtet, da man zu gewisser Zeit für sie Messe halten sollte. Allein aus dieser Strengheit ist nachmals dem Könige grosse Ungelegenheit und eine schwere Gefängniß entstanden. Di- unga- Denn das Blut der zwey und dreyffig rische Land' Ungarischer Landherren, welche Er deß-Jhm"sà'" wegen, daß Sie es mit dem eingedrungenem Könige Carl wider seine Gemahlin» Maria gehalten, hatte hinrichten lassen, wollte in dem Gedächtnis} der Verwandten nicht trucknen, sondern machte das ihrige stets im Leibe wallen, und erhitzte es zur Rache. Nachmals ward Er durch ein unglückliches Treffen mit dem Türcken noch verhaßter; dazu doch nicht Er selbst, sondern der Frantzosen a) Bon£n. Decad. 3. lib. Bei um Ungar, p. m. 375. seqq. Übermut und seiner Ungarn gar zu leicht-süffige Pferde, welche ihre Reuter windschnell davon führten, Ursach gegeben hatte. Wiewol zu diesem Zorn-Feuer gleichwol auch sein, seit der ersten Gemahlin» Absterben eheloses und in unehelichen Flammen brennendes Leben kein Geringes beytrug. Am 28. Aprilis deß 1402. Jahrs sergt«ff'“ brach endlich ihr lang-gehegter Groll in offenbare und schändliche Wüte wider Ihn aus; also gar, daß sie Ihm nicht allein ohn alle Ehrfurcht erstberührte Niederlage vorwarffen, sondern zuletzt gar aus ihn anfielen, und Ihm den Bart auszausten, ja Ihn gar umgebracht hetten, wann nicht Etliche solches gehindert. Dieses war ihrer Rach-Erbitterung noch nicht genug, sondern sie übergaben ihn folgends den beyden Söhnen deß vormaligen Palatins Nicolai de Gara ; welche ihres wolwiffens Ihm todtfeind waren, darum daß ihr Vater um seiner Gemahlinn willen (wie vorhin erzehlt ist) von den Krabaten nidergesebelt war. Diese führten ihn nach ihrem Schloß gr Soklios, und warffen Ihn daselbst in ein finstres, achtzig Schritte tieffes Gefängniß; g{n,orF' darinn Er ein halbes Jahr lang in Todes-Angst leben, ja gleichsam dem Tode im Busen stecken mußte, und täglich klagte, daß Ihn der gewünschte Tod von so todtem Leben nicht bald käme zu erlösen. Die treulose Ungarn hatten wol nicht viel Beffers über Ihn beschloffen, als Ihn darinn verderben und sterben zu lasten; und berieffen indessen König Ladislaum von Neapolis, deß ermordeten CaroliSohn, zum Ungarischen Zepter. Er aber spiegelte sich in den blut-besprengten Fußstapffen seines Vaters, und wollte Anfangs dem Wanckel-Sinn der Ungarn nicht trauen; ließ doch von der Kron-Gierde sich end-' lich einnehemen und zum Aufbruch gegen Ungarn bewegen, aber vergeblich; denn der Himmel hatte dem Sigismundobte Krone wieder zu geben beschloffen. Wre-wcl dieser inzwischen schlechte Zeit hatte, als der wie die Todten in der Welt ms Finsterniß gelegt und mit Finstermtz umfangen war. Aber der, so ins Verborgene sthet, und vor dem Finsterniß nicht finster ist, machte endlich seines Jammers ein Ende, und rührte das Hertz der Mutter I derer beyden Söhne, welche ihn in diese grausame Grube hinab gesenckt hatten, MM Mitleiden. Denn als dieselbe Ihn zum öffteren kläglich weinen und wehklagen hörte, ging ihrs endlich zu Hertzen, also, daß sie deßwegen ihren Söhnen beweglich zuredete, ihnen zu Gemüt führend, was für eine grosse Sünde es wäre, die Hand an seinen gesalbten und rechtmässig-gekrönten König zu legen und mit demselben so grausamlich umzugehen. Sie sagte, der König hette fehlen können gleich wie andre Menschen, dennoch gebührte seinen Unterthanen nicht, sich also an der Majestet zu vergreisten; der meiste Genieß, den sie von seinem Verderben hasten könnten, sey nichts andres, als dieses, daß man sie Königs-Mörder titu-uren, in aller Welt vermaledeyen und Mch der künfftige König solches mit der Zeit an ihnen rächen würde, aus Besorgung, es dörffte, wanns ungestrafft so hmginge, ihm dergleichen Tractement auch ein Mal Angeboten werden ; da hingegen die Erledigung seiner Person ihnen deh aller Welt ein grostes Nach-Lob, dazu beh dem Erledigten Ehre und Reich-chum erwerben könnte. . Folgends verfügte sie sich zum Kö-nt9e Sigismunde und gab Ihm zu vernehmen, wann Er sie versichern wollte, ìhre Söhne desten, was bißhero geschehen, nicht entgelten, sondern vielmehr inner Huld geniesten zu lasten, so könnte seine Befreyung hoffen. Er fiel ihr vor Freuden und Verlangung der Frey-heu zu den Füssen, betheuerte gar hoch und mit vielen Thränen sein Berspre-?en >. daß Sie von ihm wie eine Mut« cv' ihre Söhne aber wie Brüder von ^hnt gehalten werden, und oaferrn Er urch ihre Hülste wiederum zur Kron gelangte, um Ihn die nechsten seyn, auch sa gut, als Er selbst haben sollten. oT ^chdem Er gegen ihren Söhnen sich cvrtch also vernehmen lasten, führten Sie jUhn heimlich heraus; und gab Ihm der n ' vjvvliUv y LlitU yUU UCv ree Bruder das Geleit biß an die Frentzen der Grafschafft Lilly; allwo bipf H^urami von Lilly, welcher von f„Je? Handel allbereit die Vertraulicher Wte und -zu seiner Ausnehmung in ^sischasst stund, alsofort Ihn weiter seine Grafschafft begleitete. Grift m nun einige Tage beh dem de5 re ^rweilte, versprach Er sich mit rasens jüngsten Fräulein Barbara, und derselben Schwester ward dem Nili colao von Gara, welcher Ihm biß dahin das Geleit gegeben hatte, ehelich versprochen , auch solches Versprechen von allen Beyden hernach vollzogen. Demnechst machte Er sich auf nach Böheim und Mähren, brachte eilends ein Heer auf, ruckte damit wieder in Ungarn, und kam wieder zur Kron. Die meisten Rebellen pardonnirte Er, hielt auch denen beyden Gebrüdern von Gara sein Wort redlich und machte Nicolaum zum Palatin, Johannes aber, als der jüngere, ward durch seine Befordrung Ertz-Bischoff und Primas Regni. Hiernechst wende ich mich wiederum zu unseren damaligen Landsfürsten Alberto und Wilhelmo. Wie gütig, fromm, gedultig und friedlich auch Ertz-Hertzog Albertus war, be-müssigte Ihn doch im Jahr 1401 der March graf in Mähren, Procopius, Key-sers Caroli IV. Bruders Sohn, Durch sein raubrisches Stressten in Oesterreich zu einem Feldzuge mit einem Heer von sechszehen tausend Mann, wiewol die Unerfahrenheit seiner Hauptleute es zu keiner sonderlichen Verrichtung kommen ließ; denn sie gaben bessere Hos-Schran-tzen ab, als Soldaten. Wider die Wölste dienen Leuen und Rüden, nicht Füchse und Hirsche zu Führern. Zuletzt aber zoch König Sigismundus aus Ungarn Ihm zu Hülste mit guten Kriegsleuten. Da Procopius solches roch und solchem Heer mit gleicher Stärcke nicht zu begegnen wußte, nahm er ein Meuchelstücklein vor, und ließ diesen beyden hohen Häuptern Gifft beybringen. Welches dem Könige am Leben doch nichts schadete; weil die Artzney selbiges oberwerts wieder von Ihm trieb. Aber Ertz-Hertzog Albertus bekam nach gebrauchter Artzney einen hefftigen Bauch-8 Fluß, welcher dem guten Fürsten zu Neuburg, dahin Er sich in einer Sänff-ten hatte bringen lassen, sein Lebens-Flämmlein ausleschte am 25. Augusti 1404ten Jahrs, im sieben und zwantzig-sten seines Alters; angemerckt, Er Anno 1377 geboren war. Ihn überlebte seine Tochter Margareta, welche Er mit seiner Gemahlinn Johanna, gebornen Hertzoginn ans Bäyern, gezeugt, und die hernach im Jahr 1412 mit Hertzog Heinrichen dem Reichen in Feldzug H-rtzog Alberti deß Bierdtm, roiber bea March grasen pro copiam. D:m Ertz-Hertzog Alberto dem 8i erbten wird Gifft beqgebracht. Er stirbt. Seine Gemahlinn und Kinder. Ertzhertzog Wilhelm wird Alberti de 6 Staffieri Bormund. Dämpfst die Ungorisch- Rauber. Absterben Ertz-HtrtzvgS Wilhelm!. ©ein unbeerbter Ehestand. Bayern vermählt worden, ungleichen sein Sohn Albertus der Fünffte, welcher hernach König in Ungarn undBöheim, und endlich auch Römischer Keyser ward (in Ansehung dessen man Ihn sonst Albertam den Zweyten nennet.) Sein Vetter, Ertz-Hertzog Wilhelm, welcher bißhero neben Ihm das Hertzog-thum Crain unter einem ihnen Beyden gemeinem Gebiet-Stabe gehabt, und nach seinem Tode seines Sohns Alberti deß Mussten Vormund worden, folgte ihm bald nach zur Grabes-Ruhe, nachdem Er zuforderst im Jahr 1405 die Hungari-sche Räuber, welche an der Grentze gegen Oesterreich die Strasse verlegten und verunsicherten, bekriegt, ihrer Biele erschlagen, und sechzig derselben gefänglich zu Wien eingebracht; welche alle in Fesseln gelegt wurden, und Etliche derselben mit Gelde, etliche durch den Galgen-Strick daraus erledigt, die Übrigen aber, so nicht gehenckt oder nicht mit Gelde ausgelöset waren, darinn beharren und in solcher gefängliche Behältniß ihrer Fäuste Un-gehaltenheit büssen mußten. Wilhelmi letzter Lebens-Tag aber war der eylffte Heumonats-Tag 1406 Jahrs, (wiewol einige das 1407 Jahr dafür setzen, an welchem Er zu Wien verschieden und in der S. Stephans-Kirche begraben worden. In seinem Ehestand war dieser Herr nicht glückselig, den Er hat von seinen drehen Gemahlinnen keinen Erben bekommen. Die Erste, Johanna, Caroli Königs in Ungarn Tochter, so zum Hei-rathgut zweymal hundert tausend Duca-ten Ihm zugebracht, verblich noch vor dem Beylager. Die zweyte, Königs Ludwig in Ungarn Tochter, war von ihrem Vater Ihm zwar, samt der vom König Ludwig erkaufften Kron Polen versprochen, ward aber von den Polen genöthigt, mit ihrem äusserstem Unwillen den Lit-thauischen Fürsten Jagello, welchem sie mit dieser Princeffinn zugleich die Krone gaben, zu heirathen. Nachdem dieselbe bey ihrer Niderkunfft samt der Frucht jämmerlich untergangen, da griff Er zur dritten Ehe, und verband sich darinn mit Keyser Carln deß Vierdten Tochter, wiewol Einige melden, es sey eines Grafens von Görtz Tochter gewest, welche gleichfalls ohne Kinder, ungefähr ein Jahr vor Ihm gestorben. Seinen, als eines sanfftmütigen Für-stens, Tod betrauerten nicht nur seine Diener, sondern auch sein Leu, den Er hatte auferzogen und mit eigener Hand gespeiset, angemerckt derselbe nach seiner Scheidung alle ihm dargereichte Speise verschmähete und sich tobt hungerte, vielen ungetreuen Leuten zum Verweis, die ihren Ober-Herrn lieber heut als morgen mögten sehen auf dem Rucken ligen, ja wol lieber um verrätherischen Lohn denselben zum Tode beförderten, als sich um seinen Tod zu Tode kümmerten. Z 3)ös XXI. ®aptfM. Vom Ertz-Hertzog Ernesto. ^rihslt. Das Hertrogthum Crain Kommt an Ertr-Hertrog Ernsten. Megiseri irriger Bericht. Irieg mfchen Ernesto und Leopoldo. Es wird Mriede gemacht. Ermordung Friedrichs von Wald-See. Ertr-Hertrog Leopoldus läfft ru Wien etliche Kahtherrn richten. Dijchoß ru Trient vermittelt Frieden- Die Ertr-Hertrogen theilen mit einander den Schatr ihrer Vorjahren. Tod Ertr - Hertrogs Leopoldi dejs vierdten. verbot Ertr-Hertrogs Leopoldi dejs Vierdten an die KA» an ett. »!eri Rudolyhswerther wegen der Aniertànen defs Klosters. Ernesti erste und andre Gemaklinn. Jeibes-Stärche feiner Lwegten Gemahlin». EriL-Herirog Ernst erteilt in Crai» unterfchiedliche Hesteiigungs - Briefe der Privilegien. Hermann Graf von Lilly erneuert die Mjfiung der Kartaus. Kcyfer Sigismundus desteiigi die Gerechtigheiten defs Klosters Oberburg. OBrts - Herteog Ernst bestetigt den Saybachmt ihre SerecMigheiten. Kommt nach Iaybaclr. Geburt Keyfer Friedrichs defs Üierdten. Erk Herkog Ernestus geht mit Tode ab. Wie viel Er Kinder gezeugt Wann die Cimburgis gestorben- ■?8- fL lz Ertz Hertzog Wilhelm seine ^ E Sterblichkeit erfüllet hatte und . WW nunmehr in der Grab Ruhe lag, ^MMchging unter seinen noch übrigen eine Theilung vor. ./ Hertzog Leopoldo dem IV. sielen Bfi; die Länder in Schwaben, Elsaß V uni) Helvetien zu, dem Hertzog Ernsten die Fürstentümer Steher, Kärud-teu und Crain, und Hertzog Friedrichen dem Vierdten die Grafschafft Tirol. Ihr junger und annoch unmündiger Vetter Albertus der Musste, deß Vierdten übrig-bliebenerSohu,behielt dasHertzogthumsoder dlelmehr Crtz - Hertzogthum) Oesterreich. Dieses, daß Ertz-Hertzog Ernst auch Erain bekommen, streitet mit dem irrigen Gericht Megiseri ; welcher im 38. Capittel fernes IX, Buchs der Kärndterischeu Chro-chck, welches Capittel er aus dem Cuspi-mano und Wolfgango Lazio, wie er ge deuckt, zusammgezogen, schreibet, Ernestus ö Zwar starckes Leibes und beständiges Vemüts, aber sonst in seinen Sachen etwas unachtsam und gar nicht geitzig 9ett>est, denn Er nach Absterben Ertz-Her-|P3 Wilhelms Kärndten, Crayn und die Indische Marck seinem andren Binder Und seines Vätern Brndern Kinde Alberto E» Werdten gutwillig erfolgen lassen lwelche Übergebung aber, wie schon in Origem Capittel erwiesen, nicht nach pertzog Wilhelms Tode kann geschehen W und sich kurtz zuvor, da er noch als u Jüngling zu Bononien in Italien Mudrrt, allein mit den Einkommen der ^humerey zu Passau, und von denPsar-u zu Wien bey S. Stephan und zu ^chtolsdorff beholsien und davon gezehrt, e Regierung aber inzwischen seinen hn u^rn anbefohlen; da aber Ertz-Her-de» folgender Zeit mannbar wor-» ' hgb Er Frau Margareten, eine HÄ1 von Stetin, deß Keysers Sig-Vätern Schwester, zur Gemahlinn ^alv. X. Buch. !' genommen, und als damals seine Brüder I; um die Vormundschafft Ertz-Hertzogs Albrecht deß Fünfften starck zanckten, solche einheimische Uneinigkeit mit soliderem Fleiß gemeldet, sich au seinem Theil begnügen lassen und in der Stepermarck ji ein ruhig Leben geführt, weit abgesondert von allem Ehrgeitz und der Unruhe, sey auch selbigem Fürstentum fuufftzig Jahre mit groffem Verstände vorgestanden. Aber in dieser Erzehlung fehlet dieser Anthor samt seinem Vorgeher zwiefältig. i. Denn erstlich ist es falsch, daß Ertz-Hertzog Ernestus Kärndten und Crain seinem Bruder, wie auch dem Ertz-Hertzog Ij Alberto dem Vierdten habe übergeben; Massen er sich hernach am 1068 stem Dlat hierinn selber zum Theil widerlegt, in dem er meldet, es sey nach dem Tode Wilhelmi Ertz-Hertzog Ernsten, dem Fürsten in Steher, beh der brüderlichen Theilung auch das Hertzogthum Kärndten zugestanden. Es kann abersehn, daß Er endlich doch dem Leopoldo einige Gemeinschafft der Regierung mitgetheilt. Dieses aber verhält sich gantz anderst, daß besagter Megiserus schreibt, Ernestus habe sich der Strittigkeit um die Vormundschafft nicht eingemengt. Denn dieser war es eben, mit dem sein Bruder Leopoldus der Vierdte darum stritte, ja gar darum Krieg führte ; wiewol Ernestus keine Ursach dazu gab, sondern Leopoldus ; welcher die vormundliche Regierung dergestalt führte, daß etliche Land-Stände höchlich sich darüber beschwerten, überbas auch ein grosses Stück Geldes so wol von den Geistlichen, als von den Bürgern zu Wien aufnahm, nachmals " aber keine Rechnung davon thun wollte, wohin Er solches hette verwendet. Als Hertzog Ernst, der sich damals zu Grätz befand, dieses erfuhr, begab Er sich auf etlicher Herren Raht nach Wien, um die 20 Krieg zwischen Ernesto und Leopoldo. Es wird Friede gemacht. Ermordung Friedrichs von Wald Le. Ertzhertzog LeopolduS lässt zu Wien etliche Nahcherren richten. völlige Vormundschaffts - Regierung auf sich zu nehmen. Hierüber ward Ertz-Hertzog Leopold zornig, führte eilends Völcker zusammen und fing gleich an, diejenige Land-Stände und Geistliche, welche mit Raht und Stimme Ernesto beygetre-ten, mit Feuer und Raub zu verfolgen. Es stärckte Ihn auch in dieser Feindseligkeit der Bischoff von Freysingen, besteiffte viel Ritter und Edelleute in Ertz-Hertzog Leopolds Pflichten und Gelübde, welche hieraus vieler Orten grosse Verheerung stiffteten. Es ward auch die Stadt Wien hierüber in sich selbsten zwieträchtig, indem der Pö-fel mehrentheils es mit dem Ertz-Hertzog Leopold hielt, der Raht aber und solche Burger, so in deß Rahts Pflichten stunden, waren dem Ertz-Hertzog Ernst, als ihrem rechtmässigem Schirm-Herrn, günstig und beystimmig. Und weil der Raht etliche Aufwiegler deß Volcks in Verhafft nahm, auch zum Tode verurtheilte, erbitterte sich das vielköpffigte Thier noch hefftiger, muste doch gleichwol dißmal in Ruhe stehen und es verbeifsen, weil Ertz - Hertzog Leopold nicht zugegen war. Es legten sich aber die Land-Stände ins Mittel und stiffteten einen Frieden. Wobey Ernestus aus Friedfertigkeit nachgab, daß Leopoldus den Vorzug bekam; wiewol Er dennoch auch von der Vormundschafft nicht gäntzlich ausgeschlossen ward. Allein dieser Friedens-Band war gleich einem Spinnengewebe. Friedrich von Wald-See, ein trefflicher Mann, und Ernesti Getreuester, ward zu Wien durch ein seinem Bette untergelegtes Büchsen-Pulver zerschmettert, und wurden hierauf durch Leopoldi Bedrohung- oder Verheißung samt den Land-Ständen alle Städte, ausbenommen Wien, auf Leopoldi Seite gezogen. Und ob man gleich dieses neu-aufschlagende Feuer durch güttliche Handlung wiederum zu dämpffen ver-meynte, nahm doch die Hitze bey dem Leopoldo überhand. Welcher dieselbe zuvorderst in dem Blut deß Wienerischen Bürgermeisters und etlicher Raht-herren, die Er auf harte Anklage deß ausrührischen Pöfels mit dem Schwert richten ließ, kühlete, die dennoch Alle mit Bezeugung ihrer Unschuld den Hals getrost darstreckten. Um solches Verfahrens willen ward nicht allein zu Wien, Alles was der Erbarkeit und Billigkeit beypflichtete, sondern auch mancher benachbarter Fürst dem Leopoldo gantz auffetzig. Und weil Reinbrecht von Waldsee annoch sest beym Ernesto hielt, hängte derselbe den von Rosenberg ne-benst andren mehr an sich, und brachte Alles in Ruhr. Indem nun hierüber abermal ein ' finstres Kriegs-Gewölck aufstieg, erweckte Gott einen Friedens-Engel, nemlich den Herrn Georg von Liechtenstein, Bischoffen zu Trient und Thum - Pröpsten zu Wien, der mit Zuziehung etlicher friedlich-gesinnter Land - Stände und Stadt-Obern so viel zu wegen brachte, daß von zwölff Unterhändlern, dabey auch König Sigismundus in Ungarn zum Obmann erbeten ward, im Jahr 1409 zwischen beyden Brüdern der zerrissene Friede seine Ergäntzung gewann. Massen bald hernach die drey Brüder, Ertz-Hertzog Leopold, Friedrich und Ernestus gegen dem Herbst gesagten Jahrs mit ihrem jungen Vettern Alberto dem Fünfften eine Zusammenkunfft anstelle-ten, und den von ihren Vorfahren in vielen Jahren gesammleten Schatz mit einander theilten. Diesem nach hat zwar Ertz-Hertzog Ernst die Ruhe geliebt, aber vor denen, die den Frieden haffeten, und seinen Bruder zur Unruhe verhetzten, nicht allstes behalten können. Weil nun unter solchen Verhetzern obgemeldter Bischoff von Freysing der fürnehmsten Einer, und solchem nach bey Männiglichem, als ein Unfriedens - Geist sehr verhaßt gewest, hat Er bey dieser zweyten Friedens-Handlung um derselben keine Hinderniß zu erregen, von Wien flüchtig müssen entweichen. Dieser Friede ward auch nach zweyen Jahren durch den allerstärcksten Scheid-Ritter und Ruhwircker, den Tod, nicht allein verlängert, sondern gar versiegelt, und alle Furcht weiteren Bruder -Zwists mit dem Leichnam Ertz-Hertzogs Leopoldi deß Vierdten begraben ; als welcher am 3. Iulu 1411. Jahrs seinen Ertz - Hertzoglichen Stuhl mit dem Sarg verwechselte. Worauf Ertz-Hertzogs Alberti V. Regie- Bischofs fl Tri-°t vermittelt Frieden Di- @r?- theilsN MEV den Sch°V fireu Borja1)1' Tod h-rtz°K d-ß Leopold' VierdleN' rungs - Antritt die vormundschafftliche Strittigkeit vollends abtödtete. Unterdessen gehorsamte Crain dem Regiment Ernesti. Jedoch habe ich oben nicht unbeursacht gesagt, es könnte seyn, daß gleichwol endlich Ertz-Hertzog Ernst seinem Brüdern Leopoldo einige Gemeinschaft der Regierung über Crain mit-getheilt. Denn man findet, daß dieser Leopoldus in dem jetzt angedeutetem letzten Jahr seines Lebens, nemlich 1411. den Rudolphswerthern verboten, die Un-terthanen deß Klosters weder aufzuneh-wen, noch ohne Erlaubniß deß Abbts aufzuhalten. (|) In angezeigtem 1411 Jahr ward Ertz-Hertzog Ernestus, (nachdem Ihm tm vorigen 1410 seine Gemahlinn Margaretha, deren vorhin gedacht ward, gestorben) zum ändern Mal ehelich mit dem polnischem Fräulein Cimburga, Zemoviti, Hertzogg in Masovien (oder Masau) Achter, deren weit erschollenes Lob Ihn bewogen, in verstellter Person und Kleidung an den Königlich-Polnischen Hof B reiten, allwo Ihm die Person und Pcantet dieser jungen Fürstinn dermassen M dte Augen leuchtete, daß Er solches £lcht aller Prinzessinnen in seiner Ertz-yertzoglichen Residentz zu sehen und bey demselben andre junge Liechter anzuzün-en, will sagen, ihrer Liebe ehelich zu gemessen wünschte. Welches Wunsches B.uch gewehrt worden. «re presentirle eine herrliche und ^ajestetische Fürstinn, ward auch durch hi ?Jne Stamm-Mutter unterschiedlicher entftztostener Majesteten, nemlich Ier Friedrichs deß Vierdten und aller 9 folgten Ertz-Hertzogen von Oesterreich, ir, evrUc^ Römischen Keyser und Königen c,.. H^iPanien; ist derhalben unferm Lands-Kn Ernest0 der Mühe noch wol gewest, um ein vom Himmel so knà^^àdigtes Ehren-Bild einen unbe-^udten^Rttt nach Cracau zu thun. bitfm E® iwar Ihr: ©naben der Herr Hanpt-Antho: uachaek^i^t . ^-^b'Hertzoglichen Verbot« denen mi: aber, burrfi",1,, .Notis mit eingemengt, berjenig rum absàeib.^?"- »rossen Theil solcher Nota- »loftets Beh,„;a ^,tn ' u^hle vergessen, den Namen des Ben, horn,.» t lì ^lrcI ?Iž da« Manuskript zn denen Mute nfier i Nachricht gezogen worden. Ich ver tecto « hi ' e« werde hie das Kloster Sittich gemeyni best Abbt« n.»T l'Ien .6on Rndolphswerth ligt; weil dabei NubolphsioL^;1'0’*' Denn ob gleich vor der Stad: steht, wetb.nk ‘I” Stancifcanet- und Capnciner - Kloste: ©atbianen . 'e Drden von keinen Lebten, fonder: haben. § §r Wegen auch keine Unterthanen jr Man sagt, Sie sey mit solcher Leibes-Stärcke begabt gewest, daß sie mit blosier Hand ohne Hammer einen Nagel in die Wand schlagen, und die Nüste zwischen den Fingern zerdrücken können. Ihre grosse und wolständiggefüllte Lippen, so ihren Nachkommen erblich worden, haben Ihr durch Verfügung deß Simmels in dem Glorwürdigsten Ertz-ause Oesterreich ein immerfort - sprossendes Denckzeichen erworben; also, daß gemeinlich den Herren dieses hohen Hauses hiedurch ihre Gedächtniß auf den Lippen blühet. Ob nun gleich, wie die meiste Scri-benten beglauben, diesem Ertz-Hertzog ; Ernst nach dem Tode seines Bruders Wilhelmi Kärndten und Crain obgedachter Masten zugetheilet worden, so findet man doch in einem Manuscripto Provinciali, daß Er allererst Anno 1414 in Crain die Huldigung (zu verstehn persönlich) empfangen, auch die Stadt Laybach besucht, und allda die Lands-Freyheiten bestetigt habe, a) Um selbige Zeit bekräftigte Er gleichfalls dem Frönizer Convent (nemlich der Carthaus Freudenthal) die Privilegien, so seine Vorfahren demselben gegeben, als: Rudolphus Hertzog zu Oesterreich, Ulrich Hertzog in Kärndten rc. Und solcher Bestätigungs-Brief war datirt zn Laybach, Samstags vor Oculi. Dabey auch dem Land - Hauptmann Ulrich Schenck anbefohlen ward, daß er den Convent dabey schützen sollte. Hingegen ging von Ihm an die Stadt Rudolphswerth ein Befehl aus, daß man daselbst keine Leute, Unterthanen, oder Pacht- und Lehn - Leute deß Klosters (Sittich) aufnehmen sollte, b) Damals erneuerte auch Hermann Graf von Cillj die Stiftung deß Karthäuser - Klosters zu Plettertach unter dem Titel Throni S. Trinitatis (eines Throns der H. Dreyfaltigkeit). Wovon in Beschreibung der Residentz Pletteriach weitere Meldung geschehen soll. Dem damaligen Kloster Oberburg bestetigte in diesem 1414 Jahr Keyser Sigismundus dessen Gerechtigkeiten, und setzte wider die Kräncker derselben gewisse а) Land« Handfest. б) MScr. Sittio. Leibe« - Stärcke seiner zweyten Gemahlinn. Ertzhertzog Ernst erlheilt in Crain unterschiedliche Bestätigung«-Briese der Privilegien. Hermann Gras von Lilly erneuert die Stisstnng der Kartan«. Keyser Sigismundu» bestetigt die Gerechtigkeit deß Kloster» 06 erb mg. GeburtKeyser Friedrichs deß Beerbten. Ertzhertzog Ernst bestengt den Layba Lern ihre Gerechtig-leiten. Kommt nach Labbach. Straffen, unterm Dato Costnitz, am Tage S. Antonii, aj In nachgehendem Jahr ertheilte Er demselbigen Kloster alle Gerechtigkeiten und Vorrechte (oder Privilegien) und nahm es in seine Protection, nebst Benennung gewisser Straffen wider diejenige, welche demselben in seine Rechten würden eingreiffen. Und solches Diploma ward gleichfalls ansgesertigt zu Costniz am Fest 8. Antonii Confessoris, b) Im 1415 Jahr gebar dem Ertz-Hertzog Ernesto seine Gemahlinn die Cimburgis am "23. Septembris den ersten Sohn Friedrich; welchen man nachmals im Jahr 1440 hat zum Römischen Key-ser gewählt. Uber zwey Jahre hernach, nemlich Anno 1418, bekamen die Laybacher vom Ertz-Hertzog Ernsten eine Confirmation ihrer alten Gerechtigkeiten und Privilegien. c) Wiederum nach dreyen Jahren gelangte Er in Person zu Laybach an. d) In selbigem Jahr ward von ihm auch bekräfitigt die Verwechslung der Kirchen zu Neumarcktl für die Pfarr-Kirche zu Seisenberg, so durch Ertz-Hertzog Wilhelm An. 1399 geschehn war. ei In dem vorletztem Jahr seines Lebens (Anno 1423) besteiffte Er den durch Oswald Ladendorffer geschehenen Ver-kauff deß Klosters Gudlach an den Frö-nizer Convent, (oder Kloster Freudenthal) unterm Dato Laybach, Montags nach Laetare, f) Welcher Gestalt Ernestus mit seinem Brüdern Friedrich, als demselben Keyser Sigismundus viel Landschafften eingezogen, dieser aber um Tyrol, damit es nicht vom Hause Oesterreich getrennet würde, sich angenommen hatte, in Zwietracht a) MScr. Oberburg. b) Ibid. c) MScr. Labac. d) Ibid. e) MScr. Sittic. /) MScr. Freudenthal. und doch endlich A. 1416 wiederum in Eintracht gerahten sey, kann man nach Belieben im vierdten Buch deß Oester-reichischen Ehren - Spiegels umständlich lesen. Es hat aber Ertz-Hertzog Ernst im Jahr 1424 am 9. Iunii zu Grätz in der Steyrmarck im 46sten Jahr seines Alters die Welt gesegnet, nachdem er im Jahr 1377 dieselbe zum ersten Mal angeblickt, und hernach in seiner männlichen Jugend mit seiner ersten Gemahlinn Fr. Margareta, Keysers Sigismundi Schwester, zwar etliche aber nicht leb-haffte Kinder, mit vorerwehnter Fr. Cimburgis aber, als der andren Gemahlinn, fünff Söhne und vier Töchter erzeugt hatte; unter welchen drey Söhne und zwo Töchter, so am letzten in die Welt gekommen waren, am ersten wieder aus der Welt, und zwar sehr jung geschieden, Friedrich aber der Fünffte, welcher sonst unter den Keysern der Vierdte dieses Namens worden, (wiewol man ihn insgemein den Dritten aber unrecht nennet) und Albertus der Sechste seynd zu Regenten Stäben erwachsen und der Erste hoch bealtert worden. Etliche rechnen allererst das Jahr 1435 für Ernesti letztes; unter denen auch Megiserus. Welcher gleichfalls, wie oben gedacht, schreibet, Er sey dem Fürstenthum Steyer funffzig Jahre vorgestanden; da Er doch nicht funffzig alt, sondern im 46sten seines Lebens entlebt worden. Daß Er aber gewiß im Jahr 1424 mit Tod abgangen, könnte man mit schrifft-lichen Unkunden versichern, wanns nöthig wäre. Die verwittibte Hertzoginn Cimburgis folgte Ihm im Jahr 1429, und vollendete ihre Lebens-Wallfahrt auf der Wallfahrt nach Marienzell; angemerckt, Sie unterwegens kranck und zu Lilienfeld eine Leiche ward, attivo Sie auch begraben ligt ; dahingegen Er im Kloster zu Rhein seiner Auferstehung erwartet. ErtzheM Ernesti geh: mü ■lobe ab. fflie m-l « Kinder gezeugt- ®,r- r? gefivrb'»' Das XXII. iaj)iffe[. Von Friederich dem Fünfften Ertz-Hertzogen in Oesterreich re., Hertzogen in Crain, und nachmals Römischem Keyser. Ärtz - Hertzog LmLericks defs Fünften gute Auferziehung. Friedrich der fünfte reifet ins heilige Sand. Seine Tugend macht Ihn überall beliebt. (Br wird zum (Scrhaben vorn Keyfer bestimmt. Zeputirte aus Crain zur Seich-Begängnifs Keyfers Alberti defs Zweyten. Der Windifchen March hiezu Zeputirte. Tod Grtz-Hertzog Friedrichs defs Uierdten. Warum er Oiedricb mit der teeren Tafchen fpöttlich genannt worden. Grtz-Hertzog Friedrich be-hräjftigt der Geistlichkeit in Crain ihre Privilegien. Jmgleicben defs Klosters Ptetteriach. Grtz-Hertzog Friedrichs Krieg mit den Grafen von Gilt], ©ejler-reichifcher Hauptmann wird von einem Schuster erstochen. Grtz-Hertzog Fried-eich der Fünfte wird zum Kümifcben Kenfer gewählt. Kimrnt den jungen unmündigen Mngarifchen König in Schutz. Gr weigert steh der angebotenen iöheimifchen Kron. Grtz-Hertzog Albrecht belagert Iaybach. Welches steh tapfer wehrt. Grtz-Hertzog Albrecht mufs flüchtig abziehen. Keyfer Friedrich der Nierdte uerbefert den Saybackern ihre Privilegien. Ihnen wird mit rothem Wachs zu stegein erlaubt. Kefcript für das Kloster Sittich. Frankreichs feindliche Hülfe. Keyfer Friedrich kommt Anno 1444 nach Saybach. Ke-hräftigt die Privilegien defs Sands. Streifende Ungarn werden geklopft. Befehl an die Kudotphswerther, welche defs Kloster Sittichs Snterthanen. Anfehtag der Crainerifchen Steuer auf das Kenlager der Prinzefinn Catharinen von Oesterreich. Die Ungarn fordern vom Kenfer Friedrich ihren jungen König famt der Krone. Ginfall der Ungarn in Oesterreich. Crainerifche Hülfe wider die Ungarn. In welchem Jahr am vermutlichsten Jeustadt vom Corvino belagert worden. Keyfer Friedrich Kommt abermal nach Iaybarh- Graf von Eilly vertreibt die Kauberey in Oesterreich. Den Sanbachern werden Privilegien bestätigt. Keyfer Friedrichs Vermählung und Krönung zu Korn. Graf von « wiegtet die Oesterreicher auf wider den Keyfer Friedrich. Abermalige Belagerung Keyfers Friderici zur Jeu - Stadt. Defs Kaumkirchers Tapferkeit und Vergeltung. Sandhauptmann in Grain ziehet dem belagerten Keyfer Friedrichen zu Hülf und zum Gntfatz. Stathatter in Böhmen geht dem Beyfer zum Gntfatz. Gs wird Friede. Warum Johannes der Ander von Battenberg feiner Güter entfetzt worden. Keyfer Friedrich ertaubt dem Kapellan zu ß. Fridolin, zu Jagbarh die FifcKerey mit einem Fischer. Hebt die Modalität defs Fronleichnams Ehristi an. Kamen der Mit-Stifter. Keifnitz kommt ans Haus Oesterreick. Keyfer Frirderichs Gefahr von dem ungetreuen Wilowitz erhaschet zu werden. Die Krainer ziehen dem belagertem Keyfer Friedrich zu Hülfe. Warnung Hey/er Friedrichs für obiger Gefahr durch einen Traum. Der Keyfer Kommt nach Jaybach. Kimmt Rattmannsdorf ein. Aattmannsdorf wird von Trainern und Mrndtrrn wieder erobert. Graf von Görtz will die Graffchaft (Eillj erstreiten, und wird überwunden. Krainer ziehen mit zu Felde wider den Grafen von Görtz. Graffchaft Görtz wird ein Oester-reichifckrs Ieken. Matthias Corvinus kommt aus der Gefängnifs zum Thron. Mit welcher Manier ihm König Georg folches angebracht. Warum Keyfer Friedrich stck auch König in Ungarn gefclmeben. Krieg Keyfer Friedrichs mit dem Könige Matthia. Kcyferliches Verbot wegen der Wein-Muhren ohne Erlegung der Gehenden. Der Keyfer richtet das Msthum Jaybach an. Keyfer Friedrich fchenckt dem Wfchof zn Jaybach freye Holtzung, Wiefen und Fifcherey-HedancKt sich in einem Schreiben gegen die löbliche Jandfrhaft in Crain rct. Bekriegt den Conrad Fronauer. Grtzhertzogs Alberti Krieg mit Keyfer Fried-richen. Wienerischer Ausfall. Anstand. Keyfer Friedrichs Krieg wider Häyern. Aufrührifcher Pöfel zu Wien überfällt den Kahl. Wiener fagen dem Keyfer ab und belagern 3hn. Der Haumkircher macht sich auf für den Keyfer. Feld-Hauptlente defs Heers der dreyen vereinigten Erbländer und etlicher Oesterrrichi-fcker Truppen. Kriegs-Häupter der Grainerifchen Völcker. Grtz-Hertzog Albrecht verstärckt die Belagerung. Sturm der Keyferlirhen wird abgeschlagen. Hefreyung defs Keyfer Friedrichs durch den König in Böhmen. Keyfer Friedrich verbefert das Jandfcbaftliche Wapen in d^rain. Keyferliches Diploma darüber. Keyfer Friedrich ertkeilt denen Auersbergern das Grb-Marfchall-Amt in (^ratn. Keyferlicher Mief darüber. Erinnerung eines im IX. Buch einge- fcklupften Irrthums. Keyfer Friedrichs Privilegium für den Bischof von Jaybach. Ihm stirbt feine Gemahlinn. Gr giebt dem Bischof zu Jaybach Macht, Mineralien zu graben. Abermalige Freykeits - Grtheilungen für den Bischof zu Jaybach. Jaybach wird wieder den TürcKen fortificirt. öjira- nerifcher Adel thut grofe Dienste zur Erledigung Grtz-Hertzogs Maximiliani in «Flandern. Keyfer Friedrich stiftet zu Jaybach eine ewige Mefe. Keyfer Friedrich bekommt den kalten Brand am Fufs. Der Ihm abgenommen wird. Gr stirbt an der roten Ruhr. Seine Kinder. Was für Herren Deputirte wegen defs Hertzogtkums %ain und der Windifcken March der Keyferlicken Leiche gefolgt. iOJ Kiedrich i»», *?£r SStr “beliebt. fie erste Grund-stuffe ber Ehr junb Wohlfahrt ist die gute Auferziehung ; besten eingehend, gewöhnte die kluge Ertz-Her-tzogliche Witwe Frau Cim-burgis ihren Printzen Friedrich von zarter Ingenb an , Zur Gottesfurcht und aller fürstlichen Tngenb, gleich als ob ihrs das Hertz sagte, daß sie nicht nur dem Haust Oesterreich und Hertzogthum Crain, sondern auch dem Römischen Reich ein Ober-Haupt geboren hette. Den gantzen Lebens-Lanf dieses gros-fen Fürstens durchzugchen, bin ich nicht gesonnen ; die Menge aller seiner so manch* faltigen Begebenheiten giebt mirs nicht Ai.so gehen auch die meisten das Land Cram eigendlich nicht an, sondern andre Länder; und seynd auch ohne dem schon viel Geschicht-Bücher voll davon. Darum gebende ich nur hauptsächlich Dasjenige zu erzehlen, was einiger Massen auf Crain sein Absehn hat, unter den übrigen Sachen aber allein das »urnehmste zu berühren. Im Jahr 1437 beschloß dieser Ertz-Hertzog Friedrich der Fünffte, gleich wie unterschiedliche seiner Vorvordern gethan, das heilige Land zu besuchen ; welches Ihm W nach langem Widerrahten seiner Drahte endlich seine Vettern Albertus nnb Fridericus bewilligten. Von solcher Tarnen und ziemlich gefährlichen Reise gelangte Er auch gtüdtich wieder heim, JJnb bewieß im Werd, daß Er von sei-!str angebornen und auch hernach durch wmng bestetigten löblichen Art in der wemde sich keines Wegs entfremdet hette. « .seme Handlungen waren mit Scharff-llnmgleit und Bescheidenheit bestirnt, auch «ut der Sonnen solcher Tugend-Sterne <^"ch mit Gottesfurcht bestrahlt; und aourch wurden nicht allein die Land-^2iande in Steyer, Kärndten und Crain zu einer sonderbaren Liebe und Gunst ^gen ihm entzündet, sondern auch die ojjrsten deß Reichs, ungleichen sein Vetter bertus der bald hernach, doch noch vor dm auf den Keyserlichen Tron gestiegen, m sonderliche Betrachtung und Hoch* L. v*n9 8U ziehen bewogen. Masten dersel-ftó Js a£n uicht auf seinen hohen Ver* Imito ^fgen und edlen Geist und Tugend-nri'®tuu ein sonderbares Vertrauen ge-et hette, nimmermehr bey Bezeugung seines letzten Willens verordnet haben würde, daß, woferrn nach seinem Tode die Key-serinn, welche Er schwanger Hinterlasten, mit einem jungen Printzen niederkäme, dieser Ertz-Hertzog Friedrich der Regierung Oesterreichischer Landen als Gerhab vorstehen, im Fall Sie aber eines Fräuleins genäse, alsdann nebenst seinem Brüdern das Land erblich besitzen sollte. Von solchen Beyden begegnete Ihm das Letzte; denn die Keyserinn ward mit der Geburt einer jungen Prinzessinn gesegnet, nachdem ihr Gemahl Keyser Albertus Anno 1439 an 88. Simonis und Judae Abend in Ungarn Todes verblichen war. Zu besten, als nicht allein gewesenen Römischen, Hnngarischen undBöheimischenKönigs, sondern auchErtz-Hertzogs von Oesterreich rc. Leich-Begän-gniß unter andrenErb-Ländern auch Crain gewisteDeputirte abgeordnet, welche von wegen dieses Hertzogthums dabey erschienen und die Regiments-Zeichen getragen: Herr Friedrich von Lamberg führte das Panier, Herr Georg Steinreuter den Helm, Herr Georg Dachsner den Schild, Herr Conrad Pesnizer das Schwert, wie auch ein verdecktes Pferd mit Zendel, an welcher Deden deß Landes Crain Wapen saß. Von wegen der Windischen Mard hat Herr Pollheimer von Leibniz das Panier getragen, Herr Georg Schönbed denHelm, Herr Andreas Hallneder den Schild, Herr Saurer das Schwert. So ward auch hiebey gleichwie zu jedwedem Lande ein in der Zendel-Dede leidtragendes Pferd samt dem an Deden hafftendem Schilde selbiges Landes nachgeleitet, a) Eben oasselbige Jahr brach auch am 25. Brachmouats-Tage Ertz-Hertzog Friedrichen dem Vierdten das Leben ab zu Jusbrud in Tirol, und das Kloster Stamb eröffnete seinem Leichnam die Ruhkam-mer. Diesen Ertz-Hertzog Friedrich hatte man, nachdem Keyser Sigismundus ihn . in die Acht erklährt und vieler Herrschafften entblößt, weil er den Papst Joban-nem dem Concilio unterzogen hatte, her* • nach den „Friedrich mit der leeren Taschen genannt, aber sein Tod hat Ihn anders vorgebildt, nemlich mit Hinterlassung einer reichlich-gefüllten Taschen; an gemerdt, er nicht allein alle vorhin versetzte Güter an Oesterreich wieder cinge* a) MScr. Pro v. & i’MScr. Wilhelm Scherben» do Langelois. Er wird zum Ger-habm vom Keyser bestimmt. Deputine aus Tram zur Leich-Legäugniß Keysers Alberti deß Zweyten. Der Windischen Marck hiezu Deputine. Tod Ectz-Hertzogs Friedrichs deß Bierdteu. Warum er Friedrich mir der leeren Taschen spöttlich genannt worden Ertzpertzog Friedrich bekräfftiq! bet Geistlichkeit in Crani ihre Privilegien. Jmnleichen deß Klosters Pletteriach. Ertzherhog Friedrich! Krieg mit dem Grasen von Cillj. Oesterrei- chifčer Hauptmann wird von einem Schuster erstochen. löset, sondern auch eine Million gemüntz-ten Schatzes hinterlassen und damit auch in diesem Stuck deß Solonis Meynung bestetigt, welche der Poet mit diesen Worten ausgedruckt: — — — — äici'fue heatus Jlnte obiium nemo swpremaque funera |j deiet. Denn gleichwie man Niemanden kann versprechen, er werde so reich sterben als er lebt; also kann man eben so wenig, versichern, ihn werde der Tod in solchem Mangel antreffen, darein ihn ein Zusall | bey seinem Leben gesetzt. Also wurden nunmehr die Oesterrei-chische Länder, von denen beyden Ertzher-tzoglichen Gebrüdern, Friedrich dem Fünff-ten und Albrecht dem Sechsten beherrschet. Weil aber, wie oben berührt worden, Ertz-Hertzog Friedrich neben andren das Hertzogthum Crain bekommen, hat Er nachmals im Jahr 1429 der Clerisey in Crain ihre, vormals vom Ertz-Hertzog Wilhelm ihnen verliehene Privilegien bestätigt. Nicht weniger wurden durch Ihn im Jahr 1433 die Freyheiten und Rechte deß Klosters Pleteriach confirmirt, zu Grätz, Sonntags vor S. Job. Baptistae, a) Als im Jahr 1436 zwischen dem Johanne Saldermann und denen Grafen von Cilly eine Grentz - Strittigkeit entstund, schickte Ertz-Hertzog Friedrich dem Bischofs heimlich Hülff-Völcker. Nach dem aber die Grafen von Cillj solches gleichwol gemerckt, seynd sie nicht nur allein in das Bischoffliche, sondern auch Ertzhertzogliche Gebiet eingefallen und Erckenstein, Ratschach, Thurn an der Kancker nahe bey Michelstetten und noch andre Detter mehr von ihnen eingenommen worden. Gegentheils belagerte der Ertz-Hertzog mit seinen aus Histerreich und am Karst gesammleten Völckern die Stadt Laaß, so zu der Zeit denen von Cillj zustund. Es mißlingte aber, denn die verwegene Cillische Besatzung ließ einen Theil der Histerreicher hinein kommen, machte aber dieselbe caput, nahm folgends dieser Erschlagenen ihr Gewehr, fiel damit aus, und schlug die übrigen in die Flucht. Deß andren Tages kam der Desterreicher Hauptmann Christoph Fladäizer, und, wollte einen Anlaufs thun; ward aber von einem Burger, der seines Handwercks ein Schuster war, mit einem Messer erstochen, und die Andren mußten abermals die Flucht nehmen. b) Db nun gleich vor Laaß das Glück Ertz-Hertzogs Friedrichs nicht fort wollte, sondern gewaltig hinckte, ja vielmehr mit den Füssen seiner abgetriebenen Völcker rückflüchtig davon eilte, ersetzte Ihm doch der Himmel solchen Schaden im Jahr 1440 überreichlich durch Erhöhung seiner Person zu dem Römisch-Keyserlichem Scepter. Denn gleichwie Er unter beyden Ertzhertzoglichen Brüdern in der Tugend beydes deß Verstandes und Gemüts, so wol als im Alter den Vorzug hatte, also begnadete Gott Ihn auch mit einem gewaltigem Vorzüge der Ehren; sintemal zu selbiger Zeit, die Ledigkeit deß Keyserlichen Throns mit seiner hoch qualifieirten Person zu ersetzen, durch einhällige Wahlstimmen beliebet ward. In Betrachtung solcher Keyserlichen Wahl wird Er insgemein „Friedrich der Dritte" genannt; dafür Ihn aber Andre und wir mit ihnen billiger unter den Keysern „Friedrich den Vierdten" heiffen; weil Friedrich der Schöne, wie vor diesem erwiesen ist, mit keinem Fuge sich von der Römischen Keyser Zahl aussondern lässt, sondern Friedrich der Dritte, und dieser eigendlich der Vierdte deß Namens ist. Gleich darauff begab sich die verwittibte Ungarische Königinn Elisabeth mit ihrem noch unmündigem Sohn in seinen, als deß höchsten Haupts den Christenheit Schutz, Ihm damit eine schwere Last und Kette vieler Beunruhigungen anhenckend. Daß diese seine Willfährigkeit kein Vorhang einiges Eigennutzes oder Kronen-Sucht gewest, hat noch desselbigen 1440 Jahrs die Ausschlagung der Ihm angebotenen Böheimischen Kron bezeugt und klar erscheinen lassen, wie eben so wol sein tugendhafftes Hertz, mit dem Diadem einer großmütigen Herrschafft über seine Begierden gekrönt wäre, als wie sein Haupt mit der Keyserlichen Kron geziert werden sollte. Denn Er war damals annoch nicht würcklich gekrönt, sondern empfing erst ein paar Jahre hernach, nemlich Anno 1442 die Keyserliche Kron zu Aach. Je genügsamer aber dieses glorwur- Ertzher.^ Friedrich der gh* wird;u» beit iunfc« unw». Ungant*" König Schutz! in §r »äzeri nch der -ZS Aron. dlgen Fürstens Gemüt sich erzeigte, desto unvergnügter erwies sich sein Bruder Alatus mit dem ihm zugetheiltem Lande, «olches glimmende Füncklein der Unzu-Medenheit fand auch bald für sich einen -ölasebalg, nemlich den Grafen Ulrich von Cillj, welcher aus dem Funcken eine Mamme, aus der Unzufriedenheit einen nrlrteDeit $u erwecken, beyde Backen mö-äuchst hat ausgewelbt, und Ihn so lang uugestachelt, biß er ein Kriegsheer ge-^wimiet, und sich damit vor die Haupt-^ ^ deß Landes Crain Laybach gelegt, nrfi f Hornung, dieselbe würde in ^ ^rsamer Ergebung eine Vorgängerinn nh deß gantzen Landes werden, er thre Bezwingung den andren Der» u zum Lehrspiegel einer willigem Be-g bUluug gedeyen. Er zweifelte auch hier >mr*tt -et fani) nicht, was Er suchte, schein erschrockenes Volck, sondern dem die Treu gegen seinem an« k^^)gem Herrn und Lands-Fürsten unfc N genagelt schien. Die Stadt ° Besatzung ließ sich in ihrer Pflicht X. «uch. nicht unstät noch wanckelbar antreffen, sondern bot eine ritterliche Gegenwehr, biß auch aus Oesterreich ein Entsatz an- SJjf9 langte. Da fertigte man Ihn solcher Ge- muß nuchüg statt ab, daß Er mit grossem Verlust an abziehm. Leuten davon eilen, auch Gezelte und Stücke samt der Wagenburg und allem Kriegs-Zeuge im Stich lasten mußte. Welches unter den Jahr - Geschichten noch etwas umständlicher erzehlt werden dörffte. Etliche setzen solches ins Jahr 1441, Andre aber ins 1442. In der Cillischen Chronic wird gedacht, es sey damals in der Stadt der Ritter ,i Apfalter Hauptmann (oder Commendant) gewest; imgleichen daß der Entsatz, wel-I chen Keyser Friedrich unter dem Com- I mando deß Ritters Hartmann von Thum ij nach Crain, um dre Stadt Laybach zu II schützen, beordret hat, einen grosten Theil i| der Barschafft und Kleinodien deß Grafen Ulrichs von Cilli, welche auf einem Wagen gen Citts geführt werden sollen, bey Saxenfeld angetroffen bey dem steinern Kreutz, und gute Beute damit gemacht. Daß aber die Belagerer durch diesen Entsatz sollten geschlagen worden seyn, wie oben aus andren Scribenten gemelli Jtetjfer Friedrich der IV. verbessert den Laybachera ihre Privilegien. Ihnen wird mit totem Wachs zu siegeln erlaubt Sitze die oorgetzenb àpfset Figur .N. 54. Rescript für das Kloster Sittich. Franckreichs feindliche Hiilffe. bet ward, wird von dieser Cillischen Chronic widersprochen und denen Laybachern solche Ehre allein gelassen; indem dieselbe vermeldet, der Feind habe zwar die Stadt mit Krossem Zeuge und Büchsen (oder Stücken) hefftig angegriffen, in Meynung, sie in Grund zu richten, aber nachdem er gesehen, daß er nichts ausrichtete, sey er wieder aufgebrochen ins Feld, habe die Felder und Güter angezündet; ehe aber der Entsatz gen Laybach gekommen, wären die Österreichische und deß von Cillj Völcker schon aufgebrochen. «) Vermutlich aber hat ihnen der Entsatz oder die Besaz-zung nachgesetzt und Ihrer viele noch erlegt. Den Laybachern aber ließ hierauf ihr rechtmässiger Lands-Fürst Keyser Friedrich der Dritte (oder vielmehr der Vierdte) ein Merckzeichen gnädiger Erkänntniß ihrer tapffren Treu blicken, indem Er ihnen nicht allein ihre Privilegien bekräfftigte und vermehrte, sondern auch hinführo mit rothem Wachs zu siegeln erlaubte. Und solcher Freyheit-Brieff ward ausgefertigtzuFranck-surt am Freytag vor S. Oswalds Fest, Anno 1442. b Im Jahr 1443 gab Keyser Friedrich auch Befehl an den Landhauptmann in Crain, Grafen von Modrusch, daß Er die Sitticher Ordensleute bey tHremPrivilegio, auf ihre Güter und Landereyen Untertha-nen ein- und abzusetzen, nachdem es deß Klosters Nutz würde erfordern, sollte schirmen, c) Gleich desselbigen Jahrs bekräfftigte Er das Urtheil Martini von Tschernembl, Land-Verwesers in Crain, wegen einer Mühlen zu Waitsch. d) Es war aber obberührter Krieg mit seinem Brüdern Ertz-Hertzog Albrecht kaum gedämpfft, als Keyser Friedrich in diesem 1443. Jahr mit den Eydgenossen einen Krieg bekam und die Kron Frankreich um eine Beyhülffe von ungefähr fünff oder sechs tausend Mann begrüßte. Der König in Frankreich, Carl der Siebende, war solcherBegrüssung gar froh und verbarg unter der Bewilligung seinen Län-der-Geitz oder Durst nach fremden Landschafften. Er sandte an stat sechs tausend, viertzig tausend unter dem Obgebiet deß Dauphins, wie redlich es aber gemeynt gewesen, soll bald hernach folgen. Jndeffen kam Keyser Friedrich zu Lay- a) S. Tillifche Chronic sub Tit. Wie Graf Ulrich von Cilli mit Hertzog Albrechteu gen Train zoch und sich vor Latzbach schlugen. 6) MScr. Labae. c) MScr. Sittic. d) MScr. Oberb. bach an, ward allda von den Provincialen (oder Landsassen) und Bürgern aufs ehrerbietigste eingeholt. Daselbst machte Er vielerley Anordnungen, bekräfftigte auch die Statuten und Freyheiten deß Landes am Mittwochen vor Reminiscere, An. 1444. e) Eben bey selbiger seiner Anwesenheit zu Laybach hat Er auch insonderheit der Kart» Haus Freudenthal ihre Privilegien bestätigt, und dem Grafen von Modrusch, als Landhauptmann inCrain, wie auch dem Vizdom Georg von Tschernembl Befehl ertheilt, die Brüder dabey zu schützen.}) Um selbige Zeit streikten die Ungarn in Unter-Crain bey Samoboc auf den Raub. Denen gab aber der Gras von Cillj (Stoffe zur Beute und verjagte sie. g) Hiernechst erheischte deß Reichs Angelegenheit deß Keysers Gegenwart; denn die schöne Frantzösische Hülffe war angelangt. Aber wie! also daß der Dauphin einenTheil der viertzig tausend starken Kriegsmacht (Anno 1444 um Laurentii) gegen Metz, Tull und Verdun, einen andren an den Rheinstrom gegen Seltz hinter Pfortzheim, wiederum einen andren gegen S. Niclas-. Port gehen ließ, mit der gröffesten Macht aber Selber auf Mömpelgart zurückte; welches er auch eroberte. Weil diese Gäste sehr übel hauseten, und Männlichem ein groffes Geld abpresten, wurden sie von den Helvetiern die Schinder getitulirt; denn die Schweitzer traff es am härtesten. Doch mußte bald darauf auch der Rheinstrom empfindlich genug lernen, daß dieseFrantzöstsche leidige Tröster eitel Treter und Landverderber wären. Denn der Dauphin ruckte solgends ins Elsaß und den Rhein hinunter, nahm einen Ort nach dem andren weg; und welche Ihm widerstunden, ! denen fuhr Er grausamlich mit. Keyser Friedrich nahms mit höchster Be-fremdung auf,daß sie endlich an stat derEid-genoffen, mit denen sie einenFriedeu schlossen, seine und deß Reichs Städte angriffen und so viel Frevels verübten, schrieb derhal-ben einen Reichs-Tag nach Nürnberg aus; allda eineKriegs-Versaffung wider dieFran-tzosen von Ihm und den gesamten Reichs Ständen beschlossen ward. Da besann sich König Karl eines Andren, entschuldigte sich ! gegen demKeyser, vorgebend, er sey nicht ge-II willet, wider das Römische Reich zu kriegen, wie unlängst auch der jetzige König rn Frankreich die Stände deß Reichs mitten e) Landr-Handfest & MScr. Labac. f) MScr. Freudenthal, g) MScr. Labac. K-tzser Fri-Wch kommt 1444 8«* Latzbach^ BekriiffnS' die legten de? LavdS. Streifig Ungar» werden gtffopff1' unter den verübten Feindseligkeiten bereden wollen. Er bot sich Hiernest an zur gütlichen Handlung, führte doch aber in seinem Schreiben unterschiedliche spitzige Worte, um den Kehser beh Chur - Fürsten und Ständen deß Reichs verhaßt zu machen. Darauf der Kehser Ihm aber gründlich antwortete und seine Hinterlistigkeit ihm glimpfflich, doch klar und deutlich verhetzte, auch seine Frantzosen vom Reichs-Bodem abzuführen ihn ermahnte. Also erfolgte endlich der Vergleich und beynebst deß Königs Befehl-Schreiben an den Dauphin, daß er Deutschland sollte verlassen. Worauf in der Char- und Oster-Woche 1445 Jahrs die ungenöthigte Gäste mit einem abscheulichem Gestanck ihrer unbeschreiblichen Schand-Thaten und Wü-àey, als: plünderns, raubens, mordens, brennens, brandschätzens, geldprestenS, Weiber-fchändung und andrer dergleichen ^rteufelten Frevelthaten mehr, sich gegen -öurgund und Lothringen wieder zurück zo-9£U. Wiewol Ihrer eine grosie Menge das Gelag bezahlen mußten, denen so tool der Cdelmann, als der Bauerden Rhein-Wein ^rmassen gesegnet, daß sie ihn samt dem Vlut wieder von sich gegeben, und nach ihrer eignen Officierer Bekenntniß biß auf die zehen tausend von ihnen in Deutschland sitzen blieben; unter welchen die Mersten dem Spieß und Schwert der Chdgenossen in den Schnitt gerahten. In den weiteren Fort- und Ausgang eB Schweitzer-Krieges wollen wir anjetzo uns nicht verwickeln, sondern den geneigten Leser aus andren, welche solche Materi absonderlich ihnen vorgenommen, hierinn ^ Vergnügung suchen lasten. In diesem 1445 Jahr ward denen Ru-valphswerthern durch Kehser Friedrichs Be-Iehl untersagt, die Unterthanen deß Klo-llers Sittich ohne Bewilligung deß Abbts auszunehmen, hingegen geboten, woferrn Ne derer Etliche beh sich hetten, dieselbe «--der abs-Ig-n zu laflin »; Welcher Gestalt im vorigen Jahr den Wawern ihre Privilegien von diesem Key-I r bestätigt worden, ist oben gemeldt. Da-6. gen ltesten sie wiederum als seine Treu-o- ?Ebene im Jahr 1446 ein Zeichen ihrer nTa t "ud Danckbarkeit blicken, indem sie, amals deß Keysers Schwester Prin-Catharina an den Marchgrafen N Baden vermählt wurde, eine ansehn- a) MScr. Sittio. liche Steuer dazu prsosentirten. Welches der Wilhelm Schertz in seinem Manu-script mit diesen Worten berichtet: „Vermerckt den Anschlag der Stayer, (was die Crainer gegeben haben) zu Jungfrauen Catharinen, unsers gnädigsten term König Friedrichs Schwester, als ie Margrafen Carl, Marchgrafen zu Baden und zu Spanheim gegeben, und gen Regenspurg geantwort ist worden, nach Christi Geburt 1446." Besagter Anschlag aber ist also gemacht und eingerichtet, wie folget. Es steurten nach erstgenannten thors Beschreibung: Die Geistlichen: Abbt zu Sittich Abbt zu Landstraß Michlstetten Prior zu Franz (oder Fröniz) Das Deutsche Haus zu Laybach Die Johanniter zu S. Peter Münckendorff beh Stein Die Städte: Laybach Crainburg Landstraß Neustädte! Stein Aemter in Crain. Scharffenwerg (oder Scharffenberg) 100 Gallenberg Weixelberg Gertschach (oder Görtschach) Steckwerch (oder Stegberg) Landstraß Vizthum - Amt Stein waider Urwar Jgg Crainwurg (oder.Crainburg das Urwar (oder Urbar) so in das Land-gericht gehört Adlsperg Mitterwurg (oder Mitterburg) allen Aemtern und Kastellen am Paugemünd 1000 Saasberg 100 tattenberg 80 Arch 32 Im Hertzogthum 32 Das Dorff Portenau in Friaul 500 Alle Pfarrer in Crain am Karst und in Histerreich 1500 Wippach 300 Paugemünd b) 100 Au- fl. 500 80 100 60 100 32 32 1600 200 60 300 500 200 200 100 50 100 300 200 100 50 300 mit i) Ex MScr. Wilhelm! Scherz, de Langelois. Anschlag der Trainerischeu Steuer aus da» Beylager der Princeffmu Tatharium von Oesterreich. Oben ist gedacht, die verwittibte Ungarische Königinn habe sich und ihren noch jungen Printzen dem Keyser Friedrich in seinen Schutz empfohlen. Denn die Königliche Witwe hatte den Ungarischen Ständen, wiewol sehr ungern, so viel eingewilligt, daß, imfall Sie ein Fräulein zur Welt brächte, die Ungarn den Polnischen König Uladislaum zum Könige über Ungarn wählen mögten, widrigen Falls aber und daferrn Sie mit einem Sohn erfreut würde,-solcher Schluß unkräfftig seyn sollte. Ob sie nun gleich einen Sohn gebar, und durch sothane ihre Entbindung das Versprechen an König Uladislaum unbündig worden, setzten diejenige Gesandten, welche bereits auf der Reise nach Polen begriffen, auch zu Cracau schon angelangt waren, ohnangesehn die Ungarische Landherren ihnen einen Postreuter nachschickten, mit dieser Andeutung, daß es nunmehr aus Polen einen König zu holen unnöthig, weil den Ungarn ein König geboren wäre, weßwegen ihre Vollmacht, mit dem Könige in Polen, Uladislao hievon zu handlen, nunmehr gäntzlich aufgehoben sey, dennoch ihrer ersten Instruction nach; entweder darum, daß sie sorgten, so sie nun ihr allbereit erschollenes Gewerbe einstelleten, dörffte es ihnen Gefahr erwecken, oder, daß sie der gehofften Verehrung nicht gern entrahten wollten. Also brachten sie bey dem Könige an, was man ihnen anfänglich befohlen, und gaben doch gleich» wol beynebst auch die Geburt ihres jungen Königlichen Printzens Ladislai dem Könige Uladislao zu vernehmen. Dieser wollte die in ihm geborne Hoffnung durch solche Geburt deß Ungarischen Printzens nicht lassen absterben, sondern maßte sich der angebotenen Kron an, und ließ die Gesandten mit dieser Erklärung von sich , daß Er fordersamst in Ungarn mit einem ansehnlichem Kriegsheer kommen und die angetragene Kron annehmen wollte. Etliche Polnische Herren sollen damals dem Könige gerahten haben, sich mit der Ungarischen Kron ja nicht zu beunruhigen, als die sein Königliches Haupt mit einer schweren Bürde (mit vielen Kriegen und Strittigkeiten, meynten sie) drücken würde, sondern dieselbe lieber dem neugebornen Königlich-Ungarischen Printzen überlaffen. Gegentheils riethen Andre starck zu, unter welchen sich auch Ei- nige der Gesandten, wiewol ihrer näheren Ordre gantz zuwidern, befanden. Hette aber der gute König damals ein solches Perspectiv oder Ferrnglas gehabt, welches Ihm sein aus selbiger Kron bevorstehendes Unglück vorstellen können, sollte Jhms viel dienlicher und theurer gewest seyn, weder die so brünstig-ver-langte Ungarische Kron. Ob nun gleich die Königinn solche Handlung der Gesandten samt der Vermählung ihrer Person an den Polnischen König, welche mit Beding von Ihr war bewilligt, für nichtig erklährte, auch die Ihr getreue Stände beschlossen, das junge Herrtem Ladislaum zu krönen, bevor Uladislaus in Ungarn anlangte, und solche Krönung auch der Zartheit seines vier monatlichen Alters unangesehn, nn-verweilt (im Jahr 1440) vorgenommen; ist dennoch König Uladislaus mit groffer Macht und hoher Pracht bald darauf bey Ofen angekommen. Worauf die Ungarn das Röcklein wieder umgekehrt, am Ladislao treubrüchig worden, und Uladislaum zu ihrem Könige gekrönt; doch nicht mit der gewöhnlichen Kron ihres Reichs, denn die Königliche Wittwe Elisabeth hatte dieselbe mit besonderer List und Geschwindigkeit verwechselt und dem Keyser Friedrich samt ihrem Söhnlein empfohlen; sondern mit einer andren, welche sie von dem Bilde ihres ersten Königs 8. Stephani, so zu Stuhlweiffen-burg auf dem Altar stund, dazu gebraucht. Und diese Kron soll, wie Dubravius meldet, von der Hirnschaal 8. Stephani genommen worden seyn, welches man vor eine leidige Vorbedeutung geachtet. Daß man hierinn auch nicht gefehlt, hat der traurige Ausgang leider! erwiesen; denn König Uladislaus siegte zwar hierauf wider die Türcken zum ersten Mal, und zwang ihren Suldan Frieden zu bitten; aber als er nachmals im Jahr 1444 sich zum Friedensbruch verleiten ließ, verlohr er bey Varna nicht allein ein Haupt-Treffen, sondern auch seinen Kopff. und ging erbärmlich zu Grunde. Nach solcher Niderlage und Verlierung ihres Königs IJladislai, der mit ihrer, dem rechtmässigen Erben entwendeten Kron, einen solchen betrübten Tod erstrebt hatte, bestätigten nun die Ungarn dem kleinen Ladislao das Königreich und setzten den Ungarn vom Ner «"kdrich ire” jungen Cì ,amt ^ Krone. L'°ll ber ta^ffren Corvinum zum Stathalter. Fol-gends schickten sie im Jahr 1446 Gesandten an den Keyser Friedrich, um so wol die Krone als den jungen König abzu-Mdern; damit derselbe in seinem eigenem Königreiche nach Landes - Sitten mögte erzogen werden, und die Ungarische Gebräuche von Jugend auf erlernen. Der Keyser antwortete: Ladislaus sey War so schult vorhin ihr gekrönter König, derwegen es keiner neuen Wahl hette bedörfft. Jedoch vernehme Er gar gern, daß sie nun die vorige Wahl hetten bestätigt; Er sey aber noch ein Kind und der Negierung annoch nicht gewachsen, daher seine Gegenwart den Ungarn mehr schaden als nutzen könnt, in Betrachtung, daß Mancher seiner Kindheit zu unruhiger Mißhälligkeit und allerhand Frevel mißbrauchen dörffte; die Ungarn wären schon immittelst mit einem tapffren und klugem Stathalter versehen, welchem sie das Regiment anbefohlen hetten, nem-Uch dem Corvino, denselben sollten sie dem Reich so lang nun vorstehn lasten, mß der König zu solchem Alter gelangt, so der Regierung fähig wäre ; seine Mutter hette Ihm Ihn empfohlen, also wolle Cr Ihm lasten angelegen seyn, daß an seiner Auferziehung und Unterweisung nichts sollte ermangeln; so sey auch billig, daß die Kron so lange bey dem Könige bleibe, welchem man dieselbe ein Mal hette aufgesetzt. Die Ungarn nahmen diese obgleich bernünfftige Antwort gautz übel auff, und für eine sattsame Ursach, ihren König samt der Kron mit dem Sebel ab-Wholen; wie sie dann dem Stathalter Corvino alsobald solche hitzige Ordre er-thetlten. Dieser Herr, besten von so viel-kaltigen Besiegungen deß Erb-Feindes .rühmten Kriegs- und Feld-Stab mit bsnem so ungerechtem Kriege die Ungaci cheUngedult und Gäh-Hitzebillig hette verschonen sollen, führte hierauf unge-mumt ein Heer von 12000 Mann zu-®WN«, zoch damit über die Oesterrei-chlsche Grentzen, streiffte biß an Hainburg, plünderte und brennete das Land abson-b^llch um Oedenburg und Neustadt. Keyser Friedrich, der sich dessen nicht «tv ÌL ^atte, baß sie so ungestümlich ri , kdewaltthätigkeit greiffen würden, L bagegen in keiner nöthigen Berfas-' ^ > enthielt sich bethalben zur Neustadt. Welchen festen Ort zwar Corvinus an-zugreiffen sich erkühnte, aber vergeblich, solchem nach, weil der Keyser sich auch nichts wollte abtrutzen lasten und der Winter vor der Thür war, wieder heim zoch nach Ungarn, und zwar mit einem grosten Raube. Herr Fugger schreibt, es solle hernach am Ende deß Jahrs, (nemlich 1445) durch Vermittelung Grafen Ulrichs von Eillj, zwischen beyden Theilen ein Anstand deß Krieges auf zwey Jahre zu Rakelsburg seyn getroffen worden. Dieses will aber, so viel die Zeit betrifft, mit dem Manuscript Wilhelmi Schertzens nicht allerdings übereintreffen. Denn dieser be- srainerif^e richtet, daß einige Erainerische Völcker HA le wider dem Landsfürsten Friedrich im Jahr 1446 blc u"9atn-Montags nach S. Veit auf Rakasburg * (oder Rakelsburg) und Fürstenfeld wider die Ungarn zu Hülste gezogen, weil gedachter Landsfürst an den Hauptmann in Crain (wodurch er den Landhauptmann versteht) wie auch an den Vizdom, und ' zwar an Jedweden insonderheit, imglei-chen an die Prälaten und Priesterschafft, an die Ritter und Knechte, Städte und Märckte geschrieben, mit Begehren und Befehl an gedachten Landhauptmann, daß er sich nach äusterster Möglichkeit aufs stärckste zum Widerstande gegen die Ungarn rüsten sollte. Und solches Rescript ist am Tage S. Servatii datirt. Laut dieses Berichts aber müßte entweder oberwehnter Stillstand Anno 1445 nicht biß auf zwey Jahre beschlossen, oder von den Ungarn wieder gebrochen, oder auch dieser Keyserliche Befehl auf eine Borrüstung und bessere Verfastung gegen künfftiger Endschafft deß Stillstandes an-gesehn gewest, oder endlich auch von dem Verfasser deß Ehren-Spiegels dieser Einfall Corvini um etwas früh gesetzt seyn. Unter welchen diß Letztere das scheinbarste ist, wie bald hernach erhellen soll. Dem sey aber wie ihm wolle, so hat dennoch das Land, und zwar jedweder Stand nach seiner Gelegenheit und Quota, eine gewisse Anzahl verschafft, als: Der Bischoff von Freysing zwey und dreyssig Mann zu Roß samt zwey Reiswägen. Der Abbt zu Sitich, zwölff zu Roß und einen Reisewagen. Der Abbt zu Landstraß, drey zu Roß. Prior zu Fröniz sechs zu Roß. Prior zu Michelstätten, vier zu Roß. Die Priorinn zu Münckendorff dreh zu Roß. Deßgleichen haben auch die Städte, wie gleichfalls alle Ritter und Knechte, ihre Anzahl geliefert, und ist der gantze Adel in Person mitgegangen nebst überaus vielem Land-Volck zu Fuß. a) Nach Anweisung aber Bonfinii, wie auch der Cillerischen Chronic und Me-giseri, ist besagter Corvinus zwar im Jahr 1445 zum Gubernatorn deß Königreichs Ungarn erkorn, aber doch noch nicht gleich selbigen Jahrs darauf der Krieg wider den Keyser angegangen, sondern vorher noch schier eine zweyMh-rige Zeit mit hin- und wieder abgefertigten Botschafften verflossen, biß ans 1447 Jahr, da der Stathalter Corvinus einen Heerzug in Oesterreich gethan, Städte und Dörffer daselbst verbrannt, auch die von Natur und Wercken gantz feste Neustadt belagert hat, endlich aber, um die Zeit nicht umbsonst davor zu verliern, davon abgelasien, und das Land umher angezündt, auch in Steyermarck und Kärndten nicht besser gehandelt, hernach sein Läger mit Leuten, Vieh und andrem Raub-Gut dermassen überfüllt, daß es ihm selbsten zu Hertzen gangen. Es berufft sich aber hiebey gleichwol Megiserus auf die Ungarische Chronic Johannis Haug zum Freystein, welche sage, daß die Steyrer, Kärnoter und Crainer, so bald sie von dem Anzuge deß Gubernators Bericht empfangen, sich also-bald gerüstet, an die Grentzen gelegt und dadurch den Johann Hunniad Corvin gehemmet, daß er ihrem Lande mit der Verheerung nicht beykommen können, ohn allein, was er heimlich bey Nacht gethan; deßwegen er wieder abziehen: müssen, b) Hieraus ziehe ich diesen Schluß, J. Aàà 0°rà8 ,q -WM gegen dem Nkustad'. vom Wmter 1446 Jahrs allererst angezogen Corvino wider Oesterreich, aber der Keyser ein morde«. Viertel Jahr vorher dafür nachrichtlich gewarnet worden; weßwegen Er so wol an Crain, als Steher und Kärndten, Ermahnungs-Schreiben ergehen lassen, a) Ex MScr. Wilhelm! Schertz de Langelois. r b) Anton. Bonfin. Dec. S. lib. 7. Dllrrische Ehre | nie c. 20. leq. und Megiserus p. 1153. seq. In totidem Jahr am daß sie sich wider besorglichen Einbruch der Ungarn überall in gute Gegenverfassung setzen sollten, wie auch geschehen; dadurch sey auch der Ungarische Gubernator von weiterer Verheerung ab- und ruckwerts zu ziehen bemüssiget worden; doch habe darum das Streiffen noch nicht aufgehört biß ins 1447 Jahr, da man sich eines zweyjährigen Stillstandes endlich verglichen. Und zu diesem meinem Schluß bequemt sich deß Wilhelm Schertzens Relation gar füglich. Es stund aber die friedliche Ruhe in den Nider-Oesterreichischen Ländern hier-nechst nicht lange auf festem Fuß, sondern fing an, im Jahr 1449 zu wanden und das Land sehr unsicher zu werden. Solche Empörung der Oesterreicher zu bezwingen, begab sich Keyser Friedrich in jetzt angezeigtem Jahr nach Laybach und ließ daselbst so wol aus Steher als Crain 700 Mann zusammen führen, und setzte drüber den Grafen Ulrich von Cillj zum Feldhauptmann. Welcher Oesterreich von der Rauberey säuberte, und die aufrührische Gemüter von weiterer Erkühnung abschreckte. Damals hat der Keyser auch zu Laybach in vielen Sachen Ordnung gestellt und der Bürgerschafft mancherley Privilegien bekräfftigt, als Herr Georg Tscher-nembel zu der Zeit in Crain Landhauptmann war. c) Aber Graf Ulrich vertunckelte bald hernach seine ersterwehnte löbliche Verrichtung mit einer schlimmen Rebellion; wie wir gleich alsobald werden vernehmen. Keyser Friedrich nahm eine Reise vor nach Italien; beydes damit Er allda die zu seiner Gemahlin« auserkorne, vortreffliche Princessinn Eleonoram aus Portugal!, deren Anländung zu Livorno geschehen war, zu Pisa bestimmter Massen empfahen, und sich hernach mit derselben zu Rom so wol vermählen als krönen tiesse. Welches auch beydes nach einem prächtigem Einzuge in Rom durch den Papst verrichtet worden rm Jahr 1452. Indem nun der junge Ungarische König Ladislaus «ebenst vielen fürnehmen Herren auf Stands-Personen den Keyser und diesem herrlichem Zug begleitete; fingen die Oesterreicher eine K-yser Friedrich SÄ»* Laybach- Gras eillj°er'Ä, die RE inDefW«^' De« , „ Laybacher» werde» Privilegs bestiit'g'- «evser , und Krl z° Rom- AEche Meuterey an, versuchten zu Rom N°rentz diesen jungen König mit List l entführen; weil ihnen aber L-Uchlagmißlung, meutenirten sie hn,! rr fr ut ) Anstifftung Grasens Ulrich ^5$ und Herrn Ulrichs von Eitzing; “li 5et)be sich dazu durch Hoffnung, dem Uaäislao groffen Reichthum und Hohe Wurde 2U erlangen, treiben lieffen. àchdem diese zween Aufwiegler die Land- « 1 ln àhr gebracht, ersuchten sie auch den Ungarischen Stathalter Cor-^num, imgleichen etliche Landherren in Bohetm und Mähren um Hülffe. So bald der Keyser aus Italien wieder heimgelangt und zur Neustadt angekom-menwar, schickten sie ihre Abgeordnete ®u ^ut, welche den König Ladislaum ton Ihm begehren und auf dem Fall der Verweigerung, Ihm absagen sollten. dann der Keyser nach Anhörung chres Anbrrngens Bedenckzeit nahm, in Betrachtung, daß solche Erlass- und Übergebung mit guter Ordnung und Rech* c^n9 geschehen muffte; kündigten sie Absag B 'àì^9 an und überreichten die n hierauf stiessen mit ausgehendem Au-L "nat die zwo Ruhr-Fackeln, nem-ch beyder Ulrichs ihre Lehenleute und Unterthanen, zu denen Völckern, so die ènei, welche allein 5000 Mann stelleten, r vndre Städte hergegeben, und ruckten Lrfvttt,etle^n8 dor Neustadt, in Meynung, im rlen s°nft festen Ort zu überrumpeln. Reiches auch gar bald geschehen wäre. rafc'lL* bs vor dem Thor zum blutigen ^ bsechtkam, machten die Wiener mit ihren y sich führenden zweyen gr offen Kartau-pitf e§ aber nicht um euer Geld, sondern um eure Freundschafft zu thun. Wir Häven Beqde zu einer Zeit einerlei) Glück; “ i°, sollen wir uns billig miteinander vereinigen und verbinden. Solches Band wwd gegenwärtige meine Tochter seyn; fle Ujhmt hin zu eurer Gemahlinn. Ich schenke Ihr die für eure Auslösung mir ^ssssvchene viertzig tausend Gülden (wie-wot Andre dafür 60000 setzen) zur Heim-1 euer." Solches Geding nahm Matthias l Dlt9 an, und erfolgte bald darauf ein herrliches Beylager. f» ìvidersetzten sich aber solcher Wahl junn und viertzig Ungarische Herren, aus kysorge, weil sie den verstorbenen Kö-Cadislaum wider die Corviner verhe-m hatten, so dörffte Matthias seines nnt, uun rächen; deßwegen be- àrieP $e sich nach Neustadt zum Keyser o drrch, welcher die Ungarische Kron auch annoch bey sich hatte, und trugen Ihm das Königreich Ungarn an. Bon welcher Zeit an der Keyser, ob Er gleich in Betrachtung, daß die Gegen-Parthey stärcker wäre, die Kron weder annahm, noch ausschlug, dennoch von dem an sich Lebenslang „König in Ungarn" schrieb. Weil nun der Keyser weder von seinem Recht zur Kron abstehen, noch die in Händen habende Krone aushändigen, noch diejenige Plätze, so mit Deutschen Völ-ckern besetzt waren, erledigen wollte, wie der gegen-gewählte König Matthias mit Kriegs-Bedrohung begehrte; erwuchs eine Fehde draus, darinn die Keyserliche zwar Anfangs siegten und den viel schwachem Königlich - Ungarischen Feldherrn Simonem Magnum nach einem harten und blutigem Gefecht aus dem Felde schlugen, nachmals aber hingegen in einem andren Treffen von denen viel stärckern Ungarn im Lager überfallen und auf die Flucht gebracht wurden. Dennoch schickte König Matthias Gesandten zum Keyser mit Bitte, den Ungarn ihre Kron wieder zu geben, Ihn aber, König Matthiam, für einen Sohn an- und das Königreich Ungarn in seine Protection zu nehmen. Dagegen versprachen die Abgeordnete hoch und theuer, daß dem Keyser seine so wol um diese Kron, als wegen Königs Ladislai aufgewendete grosse Unkosten sollten ersetzt werden. Auf solchen sanfftmütigen Vortrag erfolgte vom Keyser eine gewierige Erklährung und alsofort ein Stillstand. Nachmals ratzte der Conrad Fronauer den Ertz-Hertzog Albrecht wider seinen Brüdern den Keyser in die Rüstung. Der griff hierauf die Eitzinger an. Welche Kriegs-Flamme aber der Keyser noch in selbigem Jahr deß Anfangs nemlich 1459 durch gütliche Beylegung erstickte. In diesem Jahr ging von dem Keyser Friedrich ein Verbot aus, dem Kloster Sittich zum Besten, daß Niemand aus den Weinbergen Wein hinweg führen sollte, ehe dann davon die Zehenden wären entrichtet. Und solches ward hernach Anno 1461 den Rudolphswerthern absonderlich verboten. Der Klerisey in Crain bestätigte der Keyser nun auch ihre Privilegien. ®) Im Jahr 1460 erinnerte sich der Keyser, in was für groffer Gefahr Er Krieg Keyser Friedrich« mit dem Könige Matthia. Keyserlich« Verbot wegen der Wei „fuhren ohne Erlegung der Zehe:, den. Der Jfetjfct richtet das Bisthum Laybach an. Keyser Friedrich schenckt dem Bischof zu Laybach freye Holtzung, Mesen und Fifcherey. Bedanckl sich in einem Schreiben gegen die löbl. Landschaffr in Train rc. vor zweyen Jahren gerathen, richtete der-halben zur Danckbarkeit für seine Er-retung das Bisthum Laybach an, samt der Probstey, Decanat und zehen Canonicis. Wiewol Andre solches Bisthums Anfang dem folgendem 1461 Jahr und vielleicht rechter zuschreiben. Wie gewaltig aber der Abbt deß vom Keyser mit Bewilligung Papsts Pii deß Andren dazu gewidmeten Klosters Oberburg sich dagegen gesträubt, und was für Strittig-keit es darüber gesetzt, ist nicht nöthig hiebet) abermal zu erzehlen, nachdem es allbereit im Achten Buch in dem Abschnitt von den Bischöfen zur Gnüge geschehn. Im Jahr 1463 verwilligte derselbige Papst dem Keyser auf ewlg das ihm sonst bißhero vorbehaltene Recht, den Bischofs ii und die Amts-Würden zu praesentire«. Samstags vor Michaelis vergünstigte der Keyser dem Bischof die Gerechtigkeit freyenHoltzes zum Heerd und zum Bau, imgleichen die Macht, mit dreyen Fischern den Fluß Laybach zu fischen, imgleichen Weide und Wiesen. Mafien deßwegen der Landhauptmann Sigismund von Sebriach Befehl bekam, dem Bischoff einen Ort zur Holtzung und die Wiesen anzuweisen. Welches Mandat sich auch auf die künfftig - folgende Land-Hauptmänner erstreckte; unterm Dato Neustadt, Samstags vor Michaelis A. 1463. a) Nicht weniger wußte auch der Keyser anderwerts die Ihm von dem Lande Crain erwiesene Treu gar gnädig zu erkennen und sein allergnädigstes Ange-dencken darüber zu bezeugen. Gestaltsam II Er in einem an die löbliche Land-Stände in Crain von Wien aus am S. Andreas Tage Anno 1460, im neundten deß Keyserthums, deß Römischen Reichs im 21, und deß Hungarischen im andren Jahr abgelafienem Schreiben sich allergnädigst bedanckte, daß von E. löblichen Landschafft der persönliche Zuzug in Ungarn unterm Commando Graf Ulrichs von Schaumberg allergehorsamst bewilligt worden, mit angehengter Erbietung, solches künfftig in Gnaden zu erkennen, samt dem Versprechen, daß solcher Zuzug nicht ' allein aufs bäldiste wiederum erlaffen werden, sondern auch Einer löbl. Landschafft an ihren Gnaden, Rechten und Freiheiten unverfänglich und ohne Schaden seyn sollte, nebst angeheffteter Erinnerung, daß Ihre Keyserl. Maj. die Lands-Freyheiten zu verfertigen gnädigst verschafft hetten. b) Um diese Zeit ward Keyser Friedrich bemüffigt, obberührten Conrad Fronauer, den Ertz-Kriegs-Brandschürer und Blasebalg der aufglimmenden brüderlichen Zwietracht, wegen deß Schlosses Ort zu bekriegen; welches Er auch noch in diesem 1460 Jahr eroberte. Wiewol der Fronauer hingegen auch dem Abbt von Korneuburg und Andren, so ihm solchen Ort durch Urtheil und Recht abgesprochen, etliche Oerter wegnahm.. Uberdas ratzte dieser unruhige Kopff die Oesterreichische Landherren an, und hernach «ebenst diesen den Ertz. Hertzog Albrecht, deß Keysers Brüdern. Welcher sich hierauf im Jahr 1461 mit Hertzog Ludwig in Bayern wider den Keyser verband. Worauf Hertzog Albrecht mit Zuziehung der Hülffe von den Oesterrei-chischen Landherren die Stadt Wien be-rennte; weil er sich versichert hielt, die schwürige Burgerschafft daselbst würde Ihm keinen Widerstand thun. Wie sie dann auch Anfangs nicht wider Ihn zu fechten begehrte, doch aber zuletzt auf bewegliches Zusprechen der Keyserlichen Besatzungs-Hauptleute, (darunter die fürnehmste waren: Gifcra von Brandeis, Ulrich Grafenecker und der rittermäffige Crainer, Andreas Baumkircher, so alle drey tapffre Kriegsmänner waren) mit einer Anzahl der Besatzung einen Ausfall thaten, und diejenige, so der Maur zu nahe geruckt, nach einem auf der Brucken gehaltenem dreistündigem Gefecht endlich zuruck trieben. Allein ob gleich anjetzo ihre Fäuste dem Keyser dieneten, blieben doch ihreHertzen unterdessen dem Ertz-Hertzog Albrecht anhängig. Bald darauf kamen auch in Alberti Lager vier tausend Ungarische Hülff-Völcker an. Es bemühete sich der päpstliche Bot-schaffter, der Cardinal Bessarion, nachdem er sich zum Alberto ins Lager begeben und demselben die Unziemlichkeit dieses seines feindlichen Beginnens zu Gemüt geführt, umsonst, durch seine Wolredenheit Ihm die Waffen aus den Bekriegt de» Conrad Fronauer- Ertz-H-A Albertt Kneg mit Keyser Friedriche»- Wienerisches Ausfall %aub. ^attben zu winden; eine geharnischte Beredsamkeit ward dazu erfordert. Und eine solche ließ König Georg in Böhmen >£hm erschallen durch seine vorangeschickte m "'Ache Ihm zu verstehn gaben, daß Er Selber hernach kommen und, wo-serrn Er nicht wollte gütlicher Ermahnung stat geben. Ihn mit dem Schwert dazu bereden würde. Dieses gewaffneten Redners Legaten bewegten Ihn endlich zu einem Anstande. Welcher dem Keyser wol Zu statten kam; weil unterdessen obbemeldter Hertzog Ludwig in Bayern das Schwert wider Ihn ausgezogen hatte, barmn seine deß Keysers Völcker sehr unglücklich waren, und unterschiedliche Net dte Wahlstat verspielten. ^rtz-Hertzog Albrecht, der gleich einem ®Wlbtt ^bbrrertanten offters wieder in seine bonge Kranckheit, nemlich in frischen oNedensbruch fiel, bevortheilte sich dessen, und begab sich nebst dem Könige in Bö-5etmü?ie auch seinem Vettern, Ertz-Her-tzog Sigmunden, dem Ertz-Bischoff von sdint denen Bischöfen von Saltz-bnrg, Freysingen, Würtzburg und Bamberg (wiewol dieser letztere die Partey Äst verwechselte) nebst vielen andren Kelchs-Fürsten, Grafen und Herren mit ^"Hertzog von Bayern in Bündniß. brach die Feindseligkeit Alberti ™ch Anno 1462 allererst am aller-«tetstett aus in einen würcklichen Krieg, ^azu beförderte Ihn die Aufruhr deß ^Menschen Pöfels; welchen der Proibì or Haselbach aufwiegeln halff, auch ^srührisch^ ^Studenten dazu anfrischte. m’liu st> u.le ""ruhige Bürger schmäheten den "b-rsiilli „9* unter dem Vorwand, daß derselbe ” diath. "s seinen Eigennützen und nicht das Ge- merne Beste suchte. Nicht lange hernach verfiel eine Rotte von sechzig aufrührischen den Raht und warst neun und im* ® Personen, so an dem Keyser nicht "treu zu werden begehrten, insGefängniß. ,,^br Keyser kam auf Bitte nach Wien, m lachen, zwischen dem Raht und der r1PT,metne .erwachsenen Unwillen aufzu-totüfahrte auch der Burgerschafft rl m Begehren einen neuen Raht zu-Li "* Als er aber ein Anlehen von vm! . usend Gülden, wozu Er auch iW» t Reinigen zulegen wollte, von vL l1. begehrte, um damit einige abge- Äm s° °°rhi» 35» und m Bruder gedient, nun aber im Lande herum streifften und sich selber wegen ihres noch restirenden Solds durch Raub bezahlt machen wollten, zu befriedigen; ward Ihm solches auch, da Er endlich nur die Helffte begehrte, von ihnen versagt. Weil Er mit damals leerer Hand solche Rauberey nicht stillen kunnte und Er dieselbe also ungehemmt ließ, dieStreif-fer aber unterbesten den Wienern ihre Weinfuhren angriffen, daß kein Wein in die Stadt kommen kunnte, auch Sie, die Gemein, Ihm einige Gesetze und Ordnungen vorschrieben, so weder Ihm, noch ihnen selbsten zuträglich seyn kunnten, solchem nach solches ihr Anbringen in Bedencken nahm und mit den Seinigen sich in der Burg enthielt; schickten die Mmn sagm tollen Leute Ihm einen Absag-Brieff und ^0*^" belagerten Ihn samt seiner Gemahlin« bel-geraJh«. und dem jungen Printzen Maximilian. Damals befand sich eben zu Wien Friedrich Zenger, Hauptmann von Güns; derselbe ritte auf Keyserlichen Befehl erstlich nach Neustadt, folgends an andre Oerter, und gab ihnen deß Keysers Gefahr zu vernehmen; sonderlich berichtete er hievon Grafen Ulrich von Schaumburg, den Lands-Hauptmann in Crain, dergleichen den Andreas Baumkircher, Sigmunden von Weißbriach und Andre, welche er gegen dem Keyser treu-fest zu seyn erachtete und vermahnte sie, ihrem Oberhaupt Hülste zu leisten. Wie solches der Andreas Baumkircher, $« Baum-welcher seinen Sitz zwischen Ungarn und Steyermarck hatte, erfuhr, zoch er aufs d-n K-qser. allergeschwindeste aus mit einem starcken Truppen, dergleichen that auch der Hinco aus Böheim. Diese Beyde kamen am 20. Octobris 1462 mit einem nicht geringem Heer in das Wienerische Gebiet, kündigten der Stadt den Krieg an, und verheerten derselben Landerey mit Schwert und Feuer. Demnechst schickte auch König Georg in Böheim seinen Sohn Victorin mit einem ziemlichen Kriegsheer. Der zu Ende deß Octobris in Oesterreich anlangte, und so wol in seinem, als seines Vaters Namen alle diejenige, so wider den Keyser stritten, für Feinde erklährte, dem gemäß auch durch einige nach Wien abgefertigte Boten der Stadt die bißherige Bündniß und Freundschafft aufkündigte. Nachdem dieses Böheimische Herr das Schloß Ort erreicht hatte, pastirte es Feldhaupt-Itntt deß Heers der dreyen vereinigten Erbländer und etlicher Oesterrci chtfcher Truppen Krieg«-Häupter der (Etaintrijchm BLlcker. daselbst den Donau-Strom und harrete, biß das Kriegsherr der Steyrer, Kärndten und Crainer, wie auch einiger dem Keyser noch getreuer Oesterreicher dazu käme. Welches die hernach benannte Herren führten: Johann von Vitowitz, Graf zu Segor und Freyherr zu Sternberg, Graf von Schauenberg (oder Schaunburg) der von Sebriach, Georg von Volckensdorff, Wilhelm und Heinrich von Buchheim, ferner Luthold von Stubenberg, (der Andre dieses Namens) Herr Dietrich von Emer-berg, Herr Georg von Herberstein die Steyrer; weiter die Herren Sigmund Creutzer, Conrad von Kräygd, Hanns Ungnad, Georg Schenck von Osterwitz, Pangratz von Dietrichstein, Christoff von Colniz, Rudolfs Khevenhüller und Jacob von Ernau die Kärndter. Den Obersten Feldherren-Stab führte der von Vitowiz als ein erfahrner Feldherr. Was aber insonderheit die hiemit con-jungirte Crainerische Völcker betrifft, seynd die Kriegshäupter und fürnehmste Befehlhaber derselben diese nachgesetzte Herren gewest : Graf Ulrich von Schaumberg, Landshauptmann und Oberster Marschall inSteyer; Georg von Tschernembl, Römisch-Keyserl. Majestet Rath und tauptmann zu Adelsberg und am Karst; aspar von Tschernembl, Truchseß und Pfleger zu Flednick; Niclas Sicherberger; Andre Hohenwarter, Hauptmann in der Möttling; Hanns Auersberger; Andre Apfalterer; Erasemb (oder Erasmus) Neuhaus; Jobst Gallenberger; Georg Lamberger der jüngere; Andre von Neuhaus; Matthias Zellenberger; Hanns Gall von Rudolphseck; Otto Zemenitsch; Andre Zemenitsch; Georg Grezer; Fridrich Lueger; Erasmus Laser (oder Loser) ; Hanns Matscheroll; Balthasar Dürrer; Conrad Liechtenberger; Georg Maßheimer; Balthasar Wagen; Wigeleis (oder Wigulejus) Wernecker (oder Bernegger;) Andre Wernecker; Niclas Räuber; Johannes Lengheimer; Niclas Schneeberger; Balthasar Türmer; Caspar Gräzberger; Lorentz Para-deyser; Leonhard Gumpeller. Diese alle waren im Fürstenthum und an der Windischen March gesessen, werden auch in dem Keyserlichem Diplomate, welches bald hernach folgen soll, namentlich ausgedruckt, a) Sie seynd, wie das Provincia! Manuscript bezeugt, die ersten gewest, so sich zum Entsatz erhebt, haben sich auch bey dem stürmenden Anfall der Stadt Wien gar mannhafft erzeigt. Als aber die Wiener von diesem Anzuge hörten, schickten sie alsofort Boten zum Ertz-Hertzog Albrecht und ersuchten Ihn um Hülfie. Welcher auch unverzüglich im Anfänge deß Novembris 1462 mit seinen Völckern in die Stadt kam und die Belägerung eyfrigst fortsetzte. Unterdessen ruckte auch der Böheimische Printz Victorinus mit seinen und denen Völckern aus Steyer, Kärndten und Crain gegen die Stadt Wien an, und versuchte einen Anfall auf den Wall; welcher aber von der weit stärckeren Menge deß Widerstandes abgeschlagen ward, also, daß der Keyserlichen und Böhmen bey zweyhundert drauff gingen. Ob nun gleich die Stadt dieses Sregs sich trutzigst überhebte und die Belägerung mit tobender Wüte wieder angriff; ward ihr doch der Trutz bald gelegt durch den Anzug Königs Georg aus Böhmen. Welcher mit einem frischen Kriegsherr zu Korneuburg anlangend den Ertzher-tzog schreckte, daß er die Belägerung auf-heben und seinen Herrn Brüdern den Keyser samt allen bey sich habenden ungehindert heraus ziehen lasten mußte ins Lager deß Königs, der Ihn auch noch selbigen Tags nach Korneuburg begleitete, und folgends zwischen beyden Herren Brüdern einen Vertrag stifftete. Wiewol den Wienern nachmals solcher Frevel schlecht bekommen und durch die Tyran-ney Ertz - Hertzogs Albrechts ziemlich vergolten, auch sie zuletzt dem Keyser die hochverdiente Straffe demütigst abzubitten genöthigt wurden. Wer aber diese Belägerung umständlich zu lesen wünschet, der lese Wolffgangum Lazium, Cuspinianum, Gerardum de Roo b) Megiserum t) imgleichen den Ehrenspiegel deß Hauses Oesterreich, wie auch den Schau- und Ehren-Platz E. Fran-cisci, darinn sie am allerumständlichsten ist ausgeführt; denn die Menge andrer noch übriger Sachen erlaubt uns hiebey keinen weitläufftigern Bericht. Weil nun bey so gefährlichem Zustande deß belagerten Keysers die Crainer а) Lib. 7. Annal. Austri®. б) Lib. 10. Chron. Carinth. c. 13. Ertzhertz°S Albrecht verstärk w «türm d" K-qs-rl'^" wird abgk' schlag"- Sesreyung deß K-Ä ‘ FriedE durch d" König " Bohm"- Äfljfet Friedrich ^bessert das «Mdschafslli-^ Wapen Train. abermal ihre Treu so hurtig und eyfrig ^wiesen hatten, wiederfuhr ihnen die Gnade und Ehre, daß Er damit solche chre lobwürdige Handlung ihnen zum immerwährenden Ruhm gedeyen mögte, die-!eH getreuen Hertzogthum das Wapen lolcherMaffen verbesserte und verherrlichte, wie m folgendem von Ihm darüber er» %tUem Diplomate (oder öffentlichem tefe) M sehen, so also lautet: §àrich von Gottes Gnaden Rö-^ìscher Khayser, zu allen Zeitten Mehrer deß Reichs, ze Hungarn, Dalmatien, Lroatten rc. Khönig. Hörtzog ze Oefster-rerch, ze Steyr, ze Khärendten und ze Cram, Herr auf der Wündischen March und zu Porttenaw, Graff zu Habspurg, zu Tyroll, ze Pfüerdt und ze Khyburg, Marggraue ze Burgaw und Landtgraffe m Elsaß. Bekhennen, Wan vnser Ge-muette aus Khayserlicher angeborner: Möldtgkheit allzeit geneigt ist, die, soij llch vnser und des Heilligen Reichs mit r?< < heit fleissen, Ihrer Dienfste: zubelohnen, damit ander deß Ebenpildt nemmen und defst begüerlicher werden, stch gegn vns mit threwen Diensten zu- ; Margen, Vnd aber die Edlen vnser Lie-1 ?en gethrewen, Graff Vlrich von Schawn-^et9< vnser Landtshaubtman in Crain, vud Obrisster Marschalch in Steyer, -6org von Tschernomel, vnser Rath vnd Daubtman zu Adlsperg vnd am Carfft, m«6Dn Tschernomel vnser Druchseß nd Pfleger zu Fledingkh, Niclaß Si- : ^erberger, Andree Hochenwartter, vnser Daubtman in der Möttling, Hanß Aurs-^rger, Andree Apfaltrer, Erasm von .ewnhauß, Jobst Gallenberger, Jörg ^,cCr-Er het jünger, Andree von Newn-Eheß Zellemperger, Hanß Gall u Rudolffs Egkh, Ott vnd Andree die à^mtsch, Jörg Grezer, Fridrich Lue-U' Erasm Loser, Hanß Matscheroll, ^atthasar Dürrer, Conrad Liechtember-à Moffhaimber, Walthasar Wa-^ Wrguleis Wernegkher, Andree Wer» Mer Nwlas Räuber, Hanß Lenghei-I- ' ^àclas Schneeperger, Balthasar radetti §aspar Grezperger, Lorenz Palpi-«,Kuhardt Gumpeler, all in vn-Wii«à^enthumb Crain vnd an der anaeseb!. geseffen, gethrewlich vn^ l ei ^ den schwärren Gedrang ^oeichwärrung, darin vns Hörtzog Albrecht von Oeffterreich auch etliche Landtleuth auß demselben vnserm Fürs-stenthumb Oeffterreich, vnd die von Wtenn, als wir in vnserer Burgkh da-selbs zu Wtenn warn bracht, da Sy vns ban Tag und Nacht gearbaith guet-williglich, vnd unit den Erssten auß demselben vnserm Fürfftenthumb Crain vnd der March, erhebt, vnß zuegezogen seyn, vnd mit sambt ändern vor derselben Stadt Wtenn mit Sturmb Männdlich erzaigt vnd beweiset haben: Das alles angesehen, haben wir Ihn von aigen Willen die Gnadt gethan, vnd vnserer gemain Landtschafft in Crain, die Wappen und Claynodt desselben vnsers Fürs-senthumbs von Römischer Khayserlicher Macht, Vollkommenheit vnd als Landts-Fürsst gebessert erlaubt, vnd gegeben, wissentlich mit dem Briefs, daß dieselb Landschafft nuhinführ zu Ewigen Zeitten die Skakhürung, so von ainer des Adler-Sachsen zu der ändern über zwärch gehet, waß der von Perll ist von Golde und darzue denselben Adler im Schildt, vnd auff dem Helmb mit einer Khayser-lichen Cron gezüerten, zu allen deß ge-mainen Landes Notturfften führen und brauchen mögen in aller Formb und Masse, alß Sy vormalß die berüert Wappen ohn die bemeldt Besserung geführt vnd der gebraucht haben vngevehrlich." „Davon gebietten wir den Ehrwürdigen, Hochgebornen, Ersamen, Edlen vnd lieben Gethreuen, allen vnd jeglichen Fürssten, Geistlichen vnd Weltlichen, Graffen, Herren, Rittern und Khnechten, Haubtleuthen, Landtvögten, Vögten, Verwesern, Vizthumben, Pflegern , Burggraffen, Burgermaistern, Schuldthaissen, Richtern, Räthen, Burgern, Gentamben, Kunigen der Wappen, Erholden, Persevanden vnd allen ändern vnsern vnd deß Heilligen Reichs, auch Vnser Erblichen Fürfftenthumb vnd Lande Vnterthanen vnd lieben Getreuen, von Römischer Khayserlicher Macht Ernstlich vnd Vefftiglich, daß Sye die obberüerten vnser Lanotschafft vnsers Fürsstenthumbs Crain, die obberüert Wappen mit Ihrer Befferung ohn Irrung vnd Hindernuß beruehlich nutzen vnd brauchen taffen, alß lieb Ihn allen vnd Ihr jedem sey vnser schivane Vngnad zuvermeyden. Das mainnen wir Ernstlich. Mit Vrkhundt des Brieffs Sihe die 397. Figur. Keyfer Friedrich erlheill btncii Auer è bergerr das Erb-Marschall-Amt in Crà Kcyserlicher Brief darüber vndter vnser Khayserlichen Mayestätt anhangenden Insügl befugtet." „Geben zu der Newnstatt am Mitti-chen nach St. Erhardtstag, nach Christi Geburrde im Vierzehenhundert vnd Drey vnd Sechzigisten vnsers Khayserthumbs in Aylefften vnserer Reich des Römischen im Drey vnd Zwaintzigfften, vnd des Hungrischen im Biertten Jahren." Ad Mandatum Domini Im peratoris in Consilio. L. S. Collat : Dieses also verbesserten Landschafftli-chen Wapens Abbildung habe ich dem curiösen Leser in der 397sten Figur vorstellig machen wollen. Also seynd hiedurch diejenige, welche aus Liebe und Treu zu ihrem Oberhaupt und Lands-Fürsten bereit gewest, für denselben ritterlich zu sterben, dadurch dem Ruhm und Namen nach unsterblich worden. Weil auch insonderheit die Aursber-gische Gebrüder bey erzehltem Entsatz-Zuge und Belagerung Mut und Blut bey diesem ihrem Oberherrn ausgesetzt, hat Er sie zu gnädiger Vergeltung mit dem Erbmarschall-Amt in Crain bewürbet, wie dieser Keyserlicher Brief solches beurkundet. „2§Jr Fridrich von Gottes Gnaden Römischer Kayser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, zu Germanien, Dalmatien, ! Croatien rc. König, Hertzog zu Oesster- j reich, zu Steyer, zu Khärendten und zu, Crain, Graffe zu Tyroll rc. bekhennen für vns, vnsre Erben, als jez vnser lieb Gethreuen etlich vnser Landtleuth vnsers Fürstenthumbs Crain, vnd darunter vnsre Gethreuen Hanß vnd Jerg Gebrüeder die Auersperger hervor vns, vnserer lieben Gemahl, vnd Sohn, zu Hülff vnd Erledigung aus der Behawrung vnd Belagerung, darin wir durch Hertzog Albrechten von Oeffterreich, etlich Landtleuth vnd die von Wien, in vnser Burkh daselbst zu Wien hertigkhlich khommen gewesen seyn, auch vnser gethreue Wilhelm Aursperger, der obgenanten Hanß vnd Jerg Brüeder bey vns, in der be- melten vnserer Burgkh vefftiglich blieben ist, vnd sich da redlich vnd ausrichtigkhlich gehalten hat, daß wür das, vnd darumb auch von sondern Gnaden, nachdeme in dem ehegemelten vnserm Fürfftenthumb Crain, vnd vnserer Wündischen March khein Erbmarschall Ambt nicht ist, da-ffelb vnser Fürfftenthumb Crain, vnd dieselb vnser Wündischmarch mit einem Erbmarschalch Ambt vnd allen Ehren. Rechten, vnd Gewonheiten, alSdan daß in vnserm Fürfftenthumb Steyer, vnd ändern vnsern Fürfftenthumben ist, begnadet vnd fürgesehen, auch daß dem obgenanten Hansen, Wilhelmb, vnd Jer-gen Gebrüeder, durch ihrer Dienst willen, vnd von sondren Gnaden verliehen haben. begnaden, fürsehen, vnd leihen, auch wissentlich mit dem Briefs, also daß sye vnd alle ihre Leibs-Erben das Söhn sein, für vnd für das bemelt Erbmarschall-Ambt mit den ehegemelten Ehren, Rechten, vnd Gewonheiten von vns vnd vnsern Erben in Lehenweis innen haben, nutzen, vnd nüessen mögen, vnd als sich gebürth vns verdienen, auch dafür von menigkhlich gehalten werden sollen, als solches Ambtslehens vnd Landtsarht ist, doch so sollen sye vns vnd vnser Erben vmb kheinerley nutz vnd ernt, oder ander Gült des bemelten Marschalch Ambts ihn zugeben oder zu schaffen nicht anlangen, noch wür in der Pflüchtung sein. Ungefährlich mit Vrkhundt deß Brieffs geben zu der Neuenstatt am Mitwochen vor der heiligen dreyer Khönig tag nach Christi Geburth im Vierzehenhundert vnd Drey vnd Sechzigisten vnsers Khayserthumbs in Aylfften vnserer Reich des Römischen im Drey vnd Zwainzigisten, vnd des Hungarischen im Vierten Jahren.^ Hiebey muß ich erinnern, daß ich zwar am 11. Blat deß IX. Buchs gemeldet, es habe Herr Johannes von Aursberg das Erb-Land-Marschall-Amt nach Absterben der Herren von Schönberg bekommen ums Jahr 1450. Aus diesem Keyserlichen Diplomate aber erhellet, daß mich die jenige, denen ich damals hierinn gefolgt, irr-geleitet; angesehn dieser Keyserlicher Belehnungs-Brief klärlich zeu get, daß vorhin kein Erb-Land-Marschaü-Amt in Crain gewest, sondern solches durch Keyser Friedrichen erst aufgerichtet und die Auersbergische Brüder die ersten gewest, so damit belehnet worden: Jmgleichen erinnert”^, SSSf SS ^^ches nicht im Jahr 1450, sondern 1463 geschehen. Es war aber durch obgedachten Vermag die Gemüts - Wunde beeder Herren Bruder nicht gründlich geheilt, sondern nur mit einer zarten Haut gleichsam überzogen ; darum brach sie gleich deß folgenden 1463 Jahrs wieder auf. Dahingegensuchte Hertzog Ludwig in Bayern -Versöhnung beym Keyser, so auch wiewol mrt ziemlicher Mühe erfolgte. . à Jahr 1466 verwilligte der Keyser einen besondern Freyheits - Briefs dem Bischoff zu Laybach vollkommene Macht und Recht, über die Kirchen, Capellen und Pfarren, so dem Bisthum nicorporirt worden, zu disponimi, auch nach dem Tode der Pfarrern, also, daß ^weltliche Obrigkeit sich nicht drein Aschen sollte. So geschehen zu Grätz Fe»a 4. post Omnium SS. p folgende Jahr setzte Ihn in gros-lel Leidwesen, sintemal Ihm in demselben seine liebste Gemahlinn die Key-kerinn Eleonora mit Tode abging, nach« ^rey Söhne und zwey ^achter geboren. Sie ward begraben zur eeusiadt in der Cistercienser Kirchen, elche von Ihr erbauet war. v>ui Jahr 1468 vertrug sich der Keyser ^ön^Se Matthia in Ungarn, und I denselben an zum Kriege wider en König Georg in Böhmen aus einem Ls igions-Eifer wider die Hustiten. Er ^ ugegen verrichtete seine in der Beläge-V zu Wien gelobte Reise nach Rom. m ,tltche Monaten aber zuvor ertheilte in lSì^ìschoff zu Laybach die Macht, EL .tzbach, so seines Gebiets, Pavill-n»s ' àystall ° Ertz, Frauen - Eys - Ertz t ^te Mineralien suchen und gra-tnüaü ^en> unterm Dato Grätz, Mon-t x0r Laurentii. «; z pru ^iner Wiederkehr aus Italien U7n t demselbigen Bischoff im Jahr mtk T bèecht, in den Städten Rosa Ntn^r^usen oinen Jahr- und Wochen* lirfw» ìft, Kirchmeß und wochent- SBevÜ a galten zu lasten. Dieser Sfinii* ward ausgefertigt zu ^olckenmarckt in Kärndten, Donnerstags ibm • nt£te* 4t^er das verwilligte Er lickw ro ^p^schach das Blut- und Pein* Di^ftbncht, unterm Dato Bölckemarckt, TìbNstags^vor Erasmi. b) Mscr. Labac. Ep. b) MScr. Oberbarg E»lv X. Buch Mit den Jahren dieses grosten Für-stens mehrte sich auch seine Müdigkeit gegen diesem Bisthum. Denn Anno 1476 erklährte Er auch die drey Häuser, welche Bischoff Sigismundus zum Bau eines bischöflichen Palasts gekaufft hatte, frey von allen Auslagen. Und solches geschähe zur Neustadt, Montags nach Jacobi. c) Der Andreas Baumkircher aber empfing im folgenden 1471 Jahr, weil er rebellirt hatte, einen blutigen Nackenstreich ; wovon unter den Geschichten ein Mehrers soll gedacht werden. Welcher Gestalt nachmals der Krieg mit dem streitbarm Könige Matthia wieder angebrannt, und abermals nach einigem Anstande von neuem aufgelohet, also gar, daß drüber Oesterreich und die Stadt Wien diesem Könige in die Hände gekommen, kann man bey Andren lesen. Ich melde nur hiebey mit kurtzem so viel, daß in dem zehenjährigen, sonderlich aber Anno 1481 wieder aufgeglimmten Ungarischen Kriege Crain dem Hause Oesterreich vor andren Erb-Ländern groste Hülste gethan. dj Wiewol das Glück Ihm zu hart widerstanden. Im Jahr 1475 ward auf Keyser Friedrichs Befehl die Stadt Laybach wider die Einfälle deß Erbfeinds befestigt, dabey die Bauten mufften arbeiten. Bon dem Kriege deß Keysers mit Burjjund und in Flandern haben wir in diesem Werck nichts zu gedencken, als allein dieses, daß Er, als die aufrührische Burger zu Brugg in Flandern gefangen gehalten, mit einer Kriegsmacht nach Niederland geeilet, und damals der meiste Adel aus Crain sich nicht allein darunter befunden, sondern auch das Meiste dabey gethan; angemerckt, desten in gar vielen alten Schrifften in der Archiv oder Registratur Meldung geschieht. Wiewol man nicht findet, was es eigentlich für Personen gewest und von welchen Obersten sie geführt worden, /) Im Jahr 1489 stifftete der Keyser Friedrich in dem Schloß zu Laybach eine ewigwährende tägliche Meste, verordnete dazu gewisse Einkünffte aus dem Bizthum-Amt. Das Diploma ward ausgefertigt zu Laybach am Tage der Kreutz-Erhöhung. Laybach wird wider die Türckcn fortificirt. Trainerischer Adel tfjut graffe Dienste zur Erledigung Ertz-Hertzogs Maximilians in Flandern. Keyser Friedrich stifflet eine ewige Meffe Keyser Friedrich bekomm: den kalten Brand am Fuß. Der Ihm abgenommen wird. Er stirbt an der roten Ruhr. In diesem Stifft-Briefe hat sich dieser Keyser nicht Ertz-Hertzog sondern nur noch Hertzog von Oesterreich geschrieben. «- (f) Unlang vor seinem Ende ertheilte Er auch dem Bischoff zu Laybach völligen Gewalt und Recht zu Peinlicher Bestraffung seiner Unterthanen; unterm Dato Lintz, Montags nach Margareten. Welches auch zwey Jahre hernach Maximili-anus bekräftigte b) Gleichwie aber die meiste Regierungs-Zeit Keyser Friedrichs gantz eifern, das Ist, mit Krieg und Empörungen bestachelt war, also muste Er auch in seinem hohen Alter und nicht übrig lange vor seinem Tode noch eins die streitende Adler-Fahne aufstecken lassen. Wiewol solcher Krieg bald und zwar eben in dem Jahr, da er entstanden, durch einen Vertrag 6eygelegt ward. Im Jahr 1493 setzte der kalte Brand bey Ihm an; darum die berühmteste Wund - Aertzte im gantzen Reich riethen, man müsste Ihm den Fuß abnehmen. Welches auch geschähe und der Schnitt, weil man das erste Mal den Fuß allzu-tieff abgenommen, noch eins wiederholt worden. Den angeschnittenen Fuß ließ Er Ihm hernach, als sich der Schmertz gelindert, reichen, nahm denselben in die Hand und fragte die Umstehenden, was zwischen einem Römischen Könige und Bauren für ein Unterscheid wäre? Als sie aber still dazu schwiegen, beantwortete Er sich Selber und sagte, „Ein gesunder Bauer ist in besserem Zustande, weder ein krancker Römischer Keyser." Ob es sich nun gleich mercklich mit Ihm besserte und die Hoffnung seiner völligen Genesung täglich wuchs, bekam Er doch nicht lang hernach die rote Ruhr von den Melonen, welche Er mit Lust gegessen und einen Trunck Wassers darauf gethan hatte. Solcher starà Durchbruch wirckte Ihm eine tödtliche Schwachheit, und am vierdten Tage nach der Erkranckung den Tod selb-sten, am 19. Augusti 1493 Jahrs im 78sien seines Alters, ohn einen Monat und vier Tage, nachdem Er 53 Jahre, sechs Monat und siebenzehen Tage regiert, a) MScr. Lab. Episc. (t) Hingegen wird im Ehren-Spiegel gedacht, daß der Titel Ertz-Hertzog schon etliche Jahre vorher wieder aus. gekommen. Scheinet aber, daß man beyde noch eine Zeitlang gebraucht. b) Ad. f. 68. und also nur dritthalb Jahre weniger im Regiment geseffen, als Keyser Augustus, hingegen drey Jahre länger, als Jener gelebt. Bon seiner Eh-Kron, der Eleonora, hat Ihm derHimmelfünfflebendigeKleinodien geschenckt, nemlich drey Söhne und zwo Töchter. Unter denen Maximilianus der Erstgeborne und Prinzeffinn Kunegundis allein Ihn überlebt, die drey übrige aber in der Jugend lange vor Ihm der Ewigkeit eingestirnet worden. Und hat gedachte Keyserliche Prinzeffinn Künegund den Hertzog in Bäyern Albrecht den Bierdten zum Gemahl bekommen. Sein Leichnam ward den Tag nach Nicolai in der S. Stephans-Kirchen zu Wien mit einer hochprächtigen Begäng-niß und Begleitung zur Ruhe gesetzt. Bey selbiger Leich-Folge und Proceffion fanden sich vieler Potentaten, Fürsten und Herren Abgesandten, auch viel fürnehme Bischöfe; imgleichen der Erb-Land-Adel; vor welchen acht Heerolden gingen in Persevanten Kleidern, daran nechst dem Reichs-Adler die Wappen der Erbländer zierlich gemahlt waren. Wegen deß Her» tzogthums Crain erschienen dabey Herr Wilhelm von Aursperg, der das Panier führte, Herr Volckhard von Aursperg, der den Helm, Herr Georg von Lamberg der ältere, der den Schild, Herr Georg von Lamberg der jüngere und Herr Andreas Gall, die das Pferd führten. Acht Edelleute aber traten voran in Leidkleidern mit Kertzen. Gleicher Massen gingen wegen der Windischen Marck voran acht in Traur gekleidete Edelleute mit brennenden Kertzen. Darauf folgten Herr Andreas Katzianer (f) mit dem Panier, Herr Georg Lueger (ff) mit dem Helm; Herr Georg Sch eurer mit dem Schilde, Sein-Kind«. Was für D-PUtirte weqen deß Hcrtz-gthU^ Crai» und der Windr-scheu 3Rar, ber K-qs-rl-L-ich- gefolgt- (f) In denen Manuscripten, so Ihre Gnaden der Herr Haupt-Author diesem Werck beygesügt, steht sonst in dem : einem Andre R asthauer, und in einem andrem Andre Rheschauer. Weil ich aber in dem Ehren-! Spiegel Andre Catzianer gesunden, habe ich die'ea letzte behalten wollen und vermutet, daß es in den Sa-nuscriptis nur verschrieben seq. Von hochgemeldtem i Herrn Haupt-Author darüber weiteren Bericht einzuholen, I hat die eilende Preste nicht erwarten können; derhalben, I so diese meine Mutmassnng fehlt, demselben solcher Fehler j nicht zuzurechnen wäre. (tt) Hierinn folge ich beqden Manuscriptis ; wiewol in besagtem Ehren-Spiegel nicht Lueger, sondern Lo er steht. )err Türck und Andreas Gebrüder von vemenitsch (t) führten das Pferd nach. Also tratt dieser Potentat nach so vieler Verunruhigr^riH endlich mit gros-sen Ehren in die ewige Ruhe. (t) Wiwol der Ehren-Spiegel sie von Sinconesch nennet : Welches aber zweijels ohn ein Echreib-ober Drnck-Fehler ist Sfls XXm. Kapiitel. Vom Keyser Maximilians dem Ersten als auch Lands-Fürsten in Crain. Wann Keyfer Maximilian geboren. Gin unverständiger Lehrmeister macht Ihm à studiren bitter. Sein nachmaliger desto größerer <||Ieifs. Gr liebt die Jägers« Darinn Ihn ein Kitter aus Grain unterrichtet. Seine Vermählung. Gr fuhrt Krieg wider König Ludwigen in -Franchreich. Wird Oberhaupt defs giild-ncn Mefs-Ordens. Anstand mit Mranchreich. Ihm wird Drintz Philippus geboren. Die Lfrantzofen brechen wieder. Werden auf's Haupt geschlagen. SRaxfotiliamts überwindt die Geldrer. Tod feiner ersten Gemahlin«. Unrer-fchämte Grhühnung derer zu Gent. Sein Krieg und Sieg mit den Lütticher«. wird Kömifcher König. Sein Krieg wider König Garin in Zranckreich. i®«ch Maximilian wird ron denen zu Druck gefangen gefetzt. Der venetianer frhlimmes Einraunen wider den gefangenen Kömifchen König. Lofslajfung Königs -Maximilian!. Krieg mit Mranckreich und Vertrag. König Maximilian erobert Österreich wieder. Mnfs aber aus Ungarn wieder abziehen. König Maximilians Errd die Grerbung defs Königreichs Ungarn im Lriedensfchlufs einbedungen. Rönigs Maximilian zweytes Ghe-Verfprechen mit der Dritanifchen Gcb-Tochter. Krieg wider die von Drug. Druggifche Masestet-Verletzer werden enthauptet. Züchtigung der aufrührifchen Center. Kebellion in Holland. Eingefallene Tür-ön werden aus Grain versagt. Zweyte Vermählung Königs Maximilian!. Kö-uig Maximilian läfft in Grain die Huldigung einnehmen. Stijftet die Collegiat-àhe zu Kudolphswerth. Laybacher erlangen das peinliche Hals-Gericht. Ken-f{r Maximilian fchencht dem von Gallenberg das Schlafs Lueg. Keyferlicker Befehl für Sittich. Dem Disthum Laybach wird der Lundation-Drief wieder Eeilt nach Verbrennung defs Originals. Destetigung Difchoßlicher Gerechtigkeiten, ^chweitzerifcher Krieg. Gapellaney kommt zur Difchößlichen Tafel, Trainer Ie#en dem Keyfer Hüljfe wider Hertzog Kuprecht. Der Keyfer gnitirt wegen Empfangener Gelder zum Sayerifchen Kriege und zum Ungarifchen. Was Gr dem Wann Keq-ftr Maximilian geboten. ©n unverständiger Lehrmeister macht Ihm das Stn-dtren bitter. Nfckoß für Rkife-Geld auf Rom bestimmt hat. Mfckof zu Iaybacb bekommt das Jus Patronatüs der Dfarr zu Crainburg. ^er glückselige Tag, daran die kKeyserinn Eleonora dem Rö-^ mischen Keyser Friedrich dem Bierdten die alleredelste Für-. sten-Blum, den Printzen Maximilian, und dem Römischen Reich ein künfftiges Oberhaupt gebar, war der 22. (wiewol Etliche dem 12ten solche Ehre zuschreiben) deß Mertz Monats. Dieses köstliche vom Himmel verliehene Eh-Pfand ließ der Herr Vater sorgfältigst erziehen und demselben gelehrte Künste in der Jugend eintröpflen, weil Er selber ein gar gelehrter Herr war, der wot verstund, was eines Fürstens Ungelehrheit offtmals für Nachtheil so wol im selbsten, als dem Reich, dem er vorstehet, zuziehen könnte; bevorab, weil die übertreffliche Natur dieses Printzens selbst durch ihre bald hervor glimmende Merkzeichen solche Väterliche Fürsorge reitzte und vermehrte. Anfangs zwar gewann er zu den Studien eine Unlust, weil die unverständige Unterrichtungs-Art seines Belehrers Ihm dieselbe verbitterte. Denn der Magister Peter Engelbrecht, welchem Er vom Keyser darum anvertrauet war, daß Er samt dem Latein zugleich Frömmigkeit und Gottesfurcht als die führnehmste Grundstuffen einer wahren Erhöhung von demselben erlernen mögte, wusste die rechte Manier nicht, einem Knaben so heroischer Natur glücklich etwas beyzubringen. Er verstund nicht, daß man ein stattliches Haupt-Roß nicht mit scharff einhauenden Sporen, sondern gelinden Schenkeln regieren und denjenigen, von denen künfftig die Unterthauen sich aller Cle-mentz und hoher Leutseligkeit getrosten sollen, in der Erziehung mit Sanftmut, Gedult und möglichster Leutseligkeit, so viel das Gewiffen leidet, Vorgehen, ja eben durch solche leutselige Erziehung ste zu leutseliger Clementz von Jugend aus anführen und gewöhnen müsse. Denn er wollte Ihm Alles mit Ungestüm einbläuen, vergaß also die Lehre deß weisesten Königs bey einem jungen Printzen, welcher dermaleins ein grösser König werden sollte, zu beobachten, nemlich, daß ein Weiser die Lehre lieblich mache, und machte Ihm durch seine Unfreundlichkeit für den Studien einen Eckel. Doch verschwand hernach sothaner Eckel mit zunehmenden Jahren, und ward solche Verabsäumung durch die Vortrefflichkeit seiner Natur glücklich ersetzt, als Er bey Antritt seines zehenden Jahres andren hochverständigen Lehrmeistern ward anvertraut, sintemal von dem an dieser junge Adler-Printz die Flügel seines Fleifses dermas-sen exercirte, daß Er nicht allein die zurückgelassene, sondern auch bevorstehende Studien mit schnellem Fluge erhaschte, und so wol in der Frantzösisch - und Italiänischen, als Lateinischen Sprache eine solche Fertigkeit erreichte, vermöge welcher Er alle Gesandten, die Ihn in selbigen Sprachen ihr Gewerbe angebracht, ohn Hülffe eines Dolmetschers perfect verstanden, auch nicht selten ihnen selber die Antwort ertheilet hat. Gleichwie Er auch auf den Reichstagen die wigtigste Angelegenheiten Lateinisch vorgetragen. So war auch die Unterredung mit gelehrten Leuten seine größte Beliebung. Wie Er dann gleichfalls Selbst bißweilen was Sinnreiches aufgesetzt. Daneben pflag Er in allen ritterlichen Exercitien sich zu üben, bevorab in der Iägerey als eine Vorbereitung zu den Kriegen und zur Erjagung vieler Victo-rien über seine Feinde, welche, wie gantze Wälder voll Bäume oft wider ihn im Felde gestanden, und sich zu ihrem Schaden wider seine Sieghafftigkeit aufgebäumt. Zu dieser ritterlichen Kunst der Iägerey ist Er Anfangs zu Dillingen, allda Ihn sein Herr Vater Keyser Friedrich, auf der Reise von Frankfurt nach Cöln hinterlaffen und unter der Obhut deß Bischöfen Johannis Grafens von Werdenberg ein gantzes Jahr verbleiben lassen ritterlich und vortrefflich angeführt worden durch Diepold von Stein zu Reisenburg Rittern, und dieser Ritter war von Geburt ein Crainer. Im Jahr 1477, als dem zwantzig-stem seines Alters ward Er mit Erher-rathung der Burgundischen Prinzessinn Maria beglückseligt und Ihm vor fernen fürnehmen und theils gewaltigen Kein DO*' maliger d«, sto grossi Fleiß. §r li-b- d'' Zagere,- Darin» Ihn ein Riner a»s Stato letrichten NN' Seine S*' ählungn mai Neid-Eiferern, welchen die Augen davon wehe thaten, diß edle Kleinod der Fürstinnen zu Theil. Denn am 26. Aprilis gemeldten Jahrs ließ Er Ihm in seinem Namen dem Hertzog Ludwigen, als seinem j Stell-Bertretern, diese bey Lebzeiten Dero *w Treffen vor Ranci gebliebenen Vaters Ihm versprochene Braut an die Hand trauen. Als derselbige Hertzog das Bey-mger mit Ihr hielt, war Er am rechten Fuß und Arm leicht beharnischt; und lag 1 zwischen Ihnen ein langes Mostes Schwert. Alts einer Seiten stunden die Hertzoginn Margaretha und die Frau von Haluin, auf der andren die Nähte. Am 18. Augusti gelangte er persönlich sw zu Gent mit einem groß-herrlichem ; ®eleit, und ward prächtigst daselbst eingeholt, nicht allein als ein KeyserlicherPrintz und Oesterreichischer Ertz-Hertzog, sondern auch als nunmehr antretender Herzog über Burgund und Niderland. Am dritten Tage geschähe in der Hof-Capell die persönliche Copulatimi. Am 28. Au- ' Msti erhüben sie sich mit einander nach Bruch, allwo das Beylager mit vielerlei) Festiviteten gehalten worden. . Bald nach solchem Beylager mußte Er om Feldlager schlagen. Denn König Ludwig in Frankreich, welcher die Hertzogliche strmzessinn von Burgund mit grossem Ey-str seinem wiewol noch jungem Dauphin, zugleich auch durch solche Heirath demselben die an ihrem Braut-Rock hafftende herrlich Länder zu erwerben, vergeblich gehofft und mit allen seinen Unterfahungen hder listigen Nachstellungen ein leeres Netz ohne Wildprett nach sich gezogen, sonst aber bißhero nach Frantzösischem Brauch unterschiedlicher Landschafften sich unbefugter Masten angemastet, oder (wie Mans heut giebt) zu Dependentien gemacht j Hatte, begehrte auf gütliche Ersuchung bon keiner Wiederabtretung noch vom Er sührt pp eben etwas zu hören ; sondern verach- !■ #ö2 1 die Jugend dieses jungen Ertz Her- ^ieigcn. Mapimiliani. Welcher ihn aber bald ac,tttd). P?ds Bessern unterrichtete in der blanken ^chul eines frischen Feldes, nemlich, daß wne Tapfferkeit vielmehr hoch zu bedachten, als zu verachten wäre; indem b* ietneu Frantzosen eine Schlappen über w andre gab. Dagegen König Ludwig Z? mit Gifft hinzurichten seinen Hof» Partner erkaufst haben soll; der aber ' solche Untreu und verrähterisches Für- nehmen eine Judas-Ketten, nemlich ein Strick zu Lohn empfangen, als er darüber ertappt worden. Im folgenden 1478 nahm Er den Bur-gundischen Ritter - Orden deß Guldnen Bellus (oder Fliestes) an, und zwar als nunmehr desten Oberhaupt, so folgends andre fürnehme Herren damit beehrete. Weil Er aber denen Frantzosen thät-lich bewies, daß Er nicht allein das Zeichen eines Ritter-Ordens, sondern auch einen ritterlichen Mut hette; verlohren sie hingegen ihren Mut, und bekamen Lust zum Frieden, und machten, durch seines Herrn Vaters deß Keysers Bedrohung noch mehr geschreckt, einen Stillstand mit Versprechen, gewisse Plätze dem Ertz-Her-tzog wieder einzuräumen. Welches Versprechen sie aber auf gut Frantzösisch hielten, indem sie die wenigsten wider abtraten. Unterbesten kam die Ertz-Hertzoginn Maria mit einem jungen Erb-Printzen nider, nemlich mit Philippo dem Ersten, nachmals Könige in Spannien. Im Brachmonat folgenden 1479 Jahrs brachen die Frantzosen wieder, aber zu ihrem Schaden; denn sie büsteten nicht allein manche Partheyen ein, sondern auch in einer Haupt-Schlacht bey dem Dorff Guinegat das Feld, welches sie mit neun tausend Leichnamen bedecken mußten. Im Jahr 1481 ward ein jähriger Stillstand beyderseits bewilligt. Dagegen entstund ein Krieg mitGeldern, welchen aber der steghaffte Ertz-Hertzog bald durch ein sieghafftes Treffen dämpffte und die Überwundene zur Huldigung zwang. Aber nachgehendes Jahr betrübte Ihn gar sehr durch den Tod seiner hertzliebsten Gemahlinn, welche auf der Jagt, als das emilbette Pferd deß Zaums sich bemächtigt und mit Ihr durchgegangen, ruckwerts endlich herab gestürtzt, und bey* des an Lenden und Hüfften hart verletzt, folgends auch noch dazu von dem ausschmeistendem Pferde nicht wenig beschädigt war, doch vermutlich noch wol wiederum genesen können, wann sie nicht ihren Schaden lieber vom Grabe aus Schamhafftigkeit hette bedecken lasten, als dem Artzt entdecken wollen. Worauf hernach ein Fieber dazu gestosten und ihrem holdseligen Geist die Ausfahrt abgenöhtigt. Sie hatte Ihrem Gemahl auch eine Tochter geboren, nemlich die Princestinn Wird Oberhaupt deß gülduen Fließ-OrdenS. Anstand mit Franckreich. Ihm wird Priatz Philippus geboren. Die Frantzosen brechen wieder. Werden auss Haupt geschlagen. Maxitnilia- nns überwindl die Geldrer. Tod seiner ersten Ge nahlinn. Margaretham. Weil nun die Flandrische Städte sich einer vormundschafftlichen Regierung der Niderlanden mit anmaßten, ja die von Gent nach der Ertz-Hertzoginn Unverschämte tödtlichem Abtritt nicht erblödeten, den Lrkllhnung jungen Printzen Philipp samt dem Frauderer m «n. ^in schier wie Gefangene bey sich zu behalten, den Ertz-Hertzog selbsten wieder nach Deutschland fort zu schicken, und unterdessen den Herrn im Lande zu spielen trachteten; bediente sich König Ludwig solcher ihrer Ubelgesonnenheit, und beschloß, durch abgefertigte Gesandten mit ihnen eine Verheirathung deß jungen Ertz-Her-tzoglichen Fräuleins an seinen Dauphin ohne Vorbewußt und Bewilligung ihres Vätern deß Ertz-Hertzogs, mit Bedinge, daß die Princesiinn dem Dauphin die Graf-und Herrschafften: Artois, Burgund, Mas-con , Auxerre, Sahns , Barry, Boulogn u. a. m. zum Heirahtgut mitbringen, solche auch bey ihren ehelich - erzeugenden Kindern und Nachkömmlingen beyderley Geschlechts erblich verbleiben, sonst aber, woferrn dieses Paar keine Leibs-Erben mit einander erzielte, und Eins von Ihnen Beyden stürbe, selbige Länder alsdann auf der Princeffinn Margarethen Brüdern, den Printzen Philipp rückfällig werden sollten. Unterdessen aber sollte König Ludwig diejenigen Städte und Schlösser, welche er der Heit in diesen Ländern besäffe, in Krafft dreser Heirath behalten. Und was die saubre Heirahts-Stifftung sonst mehr vermochte. Schöne Mit- Vormünder ! die ihrem, vorhin ihrer Freyheit schon gefährlichen Nachbarn die Seilen also wollten machen helffen, womit er ihnen desto gewisser und fester inkünfftig könnte das Joch aufbinden, auch ihren eigenen Printzen durch Verstärckung seines gewaltigen und ungetreuen Nachbarn so treuloß zu schwächen begehrten! Dennoch gab Ertz-Hertzog Maximilian nach und lreß unwidersprochen, was Er nicht andren kunnte. Sem Krieg Es hatten sich eben um selbige Zeit mit ben9 die Lütticher wider Ihn aufgelehnt, und LUttichero. den Hochmut so gar einnehmen lassen, daß sie eine Schlacht-Ordnung gegen Ihm spitzen dörffen; aber solcher Hochmut ward durch seinen Obsieg dermas-sen geniedrigt, daß sie den von Arensberg, der sie aufgewiegelt hatte, samt den Frantzosen aus der Stadt schassen und den Ertz-Hertzog Maximilian für ihren Schutzherren erkennen, auch sich zu jährlicher Erlegung 32000 Gülden Ihm verbinden mußten. Ob nun gleich Franckreich diesem herrlichen jungen Palmbaum, dem Ertz-Hertzog Maximilian, durch listige Nutzungen also eine Kriegs - Last nach der andren aufzulasten strebte, richtete Er ®rÖ^et sich nur desto höher allezeit empor und ÄÖnig. ward (im Jahr 1485) zum Römischen Könige erwählt. Im Jahr hernach fing König Carl in Mg Franckreich wiederum Krieg an, der bald eart« n diesem, bald jenem Theil einen Platz zu- 5raIt schantzte. Allein als der Frantzösische Feld-Herr Cordseus, Terovan belagerte, ward es vom Römischen Könige Maximilian entsetzt und Jener feldflüchtig. Das Jahr 1488 war Ihm sehr gefährlich. Denn damals empörten sich wider Ihn die von Gent und Brugk in Flan- . à dern; ja! diese letzte Aufrührer setzten Ihn ^$aIt gar, als Er auf gutes Vertrauen zu ihnen n,ir& gekommen, gefangen, und warffen seine d-n-ru bey sich habende fürnehme Nähte und Mi- gif■ tiesse« auch unlang hernach Ihrer fün-fen die Köpsse wegschmeissen. Ich würde mich zu weit mit der Feder vergehen, wann ich allen Schimpff und Frevel, welchen diese Bösewigter dem tapffren Herrn damals erwiesen, wollte beschreiben. Die Zuschürer und Anstiffter solches schönen Handels, die erbare Frantzosen, feyrten inzwischen nicht, diese von dem Rebellions-Teufel besessene Fläminger weiter zu ver-reitzen und wo möglich sie dahin zu bereden, daß sie Ihn entweder umbrächten oder doch so gröblich tractirten, daß die ©einigen sie darum mit Krieg angreiffen, die Frantzosen also mit ins Spiel treten und unter sothanem Gewürge beyder Partheyen mit der Beute, das ist, entweder mit dem gantzen Niderlande oder wenigstens mit einem guten Stück derselben durchgehen könnten. Wie gemeinlich dre unheilige Statisterey diese Regul unter andren für heilig achtet, daß man diejenige Partheyen, welche man endlich überwinden und verschlingen will, vorher tapffer müsse gegen einander verhetzen ; damit sie zuforderst sich fein mürbe klops-fen, und dem Magen deß Wolffs, welcher den Rachen nach ihnen hat aufgesperrt, desto verdaulicher fallen mögen. Nicht weniger bliesen die Venetianer Der Vene. binen ihrer damals zu Brugg an- ‘ Wesenden Kauffleute denen Aufrührern Zàmez ern, sie sollten den Römischen König vom ^etU"en od thun; welches für sie das Sicherste E9n8tnm Wäre; denn es hiefse Homo morto non *“^en è Piu guerra, „Ein Todter hebt keinen Krteg mehr an." Daneben versprachen Sie chnen beydes mit Gelde und Volck behülff-uch zu sehn. Man will sagen, daß sie darum so boshaffte Einschläge wider diesen grofsen Fürsten gegeben, weil sie aus emer alten Weissagung eines Sternkün-wgers vernommen, dieser Herr würde sie dermaleins hefftig bestreiten und ängstigen. Welches zwar auch würcklich erfolgt, und also durch diesen ihren gifftigen Naht mehr befördert, als verhindert ist; sintemal Er darüber nicht unbillig wider solche seine wfchöne Wolgönner entrüstet worden. Wtewol hernach noch andre Ursachen mehr Mu geflossen, die ihnen einen schweren aus den Hals gewältzet. 5’äL. ^.Weil aber nicht allein unterschiedliche tlm- Rtderländische Städte auf Erledigung deß Königs mit Bedrohung zu dringen be-Mnntm, sondern auch dessen Herr Vater Kehser Friedrich mit der Reichs - Armee w vollem Anzuge war; gaben sie solchem basen Naht kein Gehör, sondern diesen surnehmen Gefangenen auf gewisse Bergungen loß. Der Keyser aber, nachdem Er zu Recht erkennen lassen, ob König Maximilian solchen heillosen Aufrührern und Ertzbe-ewtgern der Majestet den Ihm abge-nöthigten Eyd zu halten schuldig? suchte dennoch die Flandrer heim. Daraus entzünd ein schwerer Krieg, zumal weil Franckreich den Rebellen beystund. Doch wußten die von Gent und Brugg ziemlich schwitzen. Nach Wiederheimkehr deß Key-ik: ; setzte König Maximilian den Krieg sl'9 mit w Brabant fort; und weil die friedbrü- r->q. chlge Frantzosen je länger je stärcker sich dwmtschten, richtete Er endlich auch wider en unruhigen und meuterey - hegenden «eontg Carln in Franckreich sein Schwert; wobey das Glück nicht allezeit bey der Gerechtigkeit Stand hielt, sondern in Arabant und in Flandern von Einem Mg zum Ändern. Doch bekamen die Mantzosen die meisten Stöffe, und büßten -emen gutenTheil der eingenommenen Uab «etttoa ì wiederum ein. ^w Jahr 1489 aber ward Friede g Macht, und den Flandrern mit einbe- dungen, 525000 Gülden dem Römischen Könige für seine Kriegs-Kosten zu erlegen. Dieser Friede kam dem Könige Maximilian zu sehr gelegener Zeit; denn weil eben in diesem Jahr der kriegerische und sieghasste Ungarische König Matthias die Welt räumte, mußte König Maximili-anus sich rüsten, Oesterreich wiederum . zu erobern. Welches Er auch im nech-sten 1490 Jahr glücklich verrichtete. erobertOtfier-Wiewol die Ungarische Besatzung im rei$ roitbtr-Wienerischen Schloß Ihm einen Sturm abschlug und er Selber dabey verwundet ward. Welches Ihn doch nicht zum Abzüge bewog; daher endlich die Besatzung das Schloß übergab. Aber mit der Eroberung Ungarns 2R“6lla6ta,nt wollte Jhms nicht gelingen, unangesehen .„“cbcr"30™ Er die Stuhlweissenburger schon geschla- abzi-he». gen und ihre Stadt eingenommen hatte. Die Untreu seines leichtfertig-ausreissenden Fußvolcks, welches lieber seinen Herrn und König, weder die mit Andren zu theilen befohlene Beute verlassen wollte, machte den Anfangs glücklichen Fortgang seiner Waffen daselbst so krebsgängig, daß Er mit groffer Bestürtzung wiederum aus Ungarn ab- und zuruck ziehen musste. Dafür Er aber alle, so man von solchen Ausreissern nur kunnte ertappen, an die Bäume hie und da ließ aufknüpffen. Woraus König Uladislans (Anno 1491) Stuhlweiffenburg durch Aufgabe wieder bekam. Weil aber dennoch Uladislaus besorgte, Maximilianus dörffte als ein streitbarer Potentat mit einer frischen Kriegsmacht wiederkommen; richtete er im besagtem 1491 Jahr mit Maximiliane einen Vertrag aus, darinn neben Andren begriffen ward, Köniz der Königliche Ungarische Titel sollte ^™ttano beyden Königen gemein verbleiben, aber, srt-sung befi woferrn Uladislaus ohne Leibs-Erben mit àigsr-ich, Tode abginge, das Ungarische Seepter Maximiliane oder dessen Erben zu« cinbebungen. kommen, auch Oesterreich ohne fernere Lösung deß Römischen Königs Erb-Land verbleiben, wie nicht weniger der mit dem Könige Mattina gestifftete Vertrag und Erb-Einigung in seinen Würden beharren. Gleicher Massen sollten die Ungarn Alles, was sie dem Lande Oesterreich, der Grasschafft Cillj und Herrschafft Windischmarck vor diesem entzogen hetten, wieder abtreten, und hiemit alle Feindseligkeit aufhören. König Maxin ili an 6 zwevics Eh-$trfprtdj(n mit der Bri-taniicten Erb Tochter. Sein Krieg wider die von Brugg. Bruggifche Majestel-«erl-tzer werden enthauptet. Züchngung der anftühri-Pheu Genter. Rebellion in Holland. Eben in diesem 1491 Jahr schickte König Maximilian Gesandten nach Bri-tanien, um von deß verstorbenen Hertzogs Francisci Erb - Fräulein die Bestetigung ihres Ihm von ihrem verblichenem Vater gegebenen Eh-Versprechens zu vernehmen. Welche auch beh selbigen zuruckkehrenden Gesandten in einem von der Prinzessin« eigener Hand verfasstem Schreiben erfolgte. Wie dann selbiges Schreiben der Königlichen Braut zu Nürnberg in der Sebalder Kirchen Gegenwarts der Chur-und Fürsten öffentlich abgelesen, nachmals aber durch den neidischen Fran-tzosen, der diese Römisch-Königliche Braut unterwegens weggeraubt, zerrissen worden. Und damit der Großmütigkeit Maxi-miliani ja keine Übung ermangelte, so fingen gleichfalls in diesem 1491 Jahr die von Brugg wiederum an zu rebelli-ren; weil seine hinterlassene Guardianer (also nannte man die Leibwacht seines Sohns Philippi) so in 1500 Reutern und 3000 Fußknechten bestunden, ihnen viel Überlast anthaten. Aber die von Brugg büßten mächtig ein. Ihr Hauptmann Picavet ward gefangen und Kopffs gekürtzt. Hierauf baten und erlangten sie Gnade; mußten aber 150000 Gulden bezahlen, und Ihrer 60 auf deß von Naffau Befehl in Verhasst, 40 aber derselben gar in den Tod gehen, nemlich diejenige Frevler, so den vorhin gefangenen Römischen König am gröblichsten beleidigt, auch viele seiner Bedienten hingerichtet hatten. Von den übrigen Zwantzigen nahm man Geld und Gut für Blut. Also blieb diesen Aufrührern die ob gleich eine Zeitlang geborgte Bezahlung dennoch nicht aus. Denen Gentern, die mit ihrer angezogenen Glocken, Roland und Zunfft-Ober-sten, Coppenoll (welcher grober Troll und Knoll, Coppenoll, ehedeffen ein Schuhflicker gewest war und dem gefangenen Könige Maximiliano hart zugesetzt) einen neuen aufrührischen Krieg erweckte, ward ihre bisher verschobene Straffe nun auch entrichtet. Denn sie wurden etliche Mal nach einander geschlagen, der erbare Coppenoll gefangen und durch den Scharff-richter mit einem Hauptstreich abgefertigt in die andre Welt. Also mußten die halsstarrige von Gent ihren steiffen Nacken beugen und Friede bitten. In Holland entspann sich (im selbigen 1 Jahr 1492) gleichfalls eine Rebellion; lieff aber auch aus auf ein La mi und mit den springenden Köpffen der fürnehm-sten Anstiffter oder Häupter zu Ende In diesem Jahr thaten auch dieTür-cken einen starcken Einfall in das Her-tzogthum Crain ; aber König Maximilian schickte Hülff-Völcker nach Crain, und jagte die reissende Thiere wieder zum Lande hinaus. Mit König Carl in Frankreich aber machte der Römische König Maximilian im Jahr 1493 Friede, und ließ Ihn sich wol gehoben mit der geraubten Braut; weil dieselbe sich endlich hatte (wiewol ungern) überreden lasten, König Carln zu heirahten. Er hingegen nahm im folgendem 1494 Jahr zur zweyten Gemahlin« die Blanca Maria, eine Prin-zesinn von Meyland. Nachdemmal auch im vorigen Jahr 1493 sein Herr Vater Keyser Friedrich die Welt gesegnet hatte; ließ Er nun in diesem 1494stem von dem Lande Crain die Erb-Huldigung einnehmen durch ctb-geordnete Commissarien, nemlich durch Herrn Johann Grafen von Werdenberg zum Heiligenberg, Herrn Georgen von Thum und Herrn Sigmunden von Welt-sperg, Pflegern zu Persen, als Seiner Keyserl. Majestet Rähte. Folgends befestigte Er denselben alle Freyheiten durch einen offenen Brieff (oder Diploma), so gegeben worden zu Wien am Freytage nach S. Erhardi. a) In diesem Jahr stifftete Er auch die Collegiat-Kirche S. Nicolai zu Rudolphswerth in Crain samt einem Propst, Dechant und zwölff Thumherren; denen Er viel Freyheiten und Beneficien er-theilte, auch viel Pfarren incorporirte. Welches Papst Alexander der Siebende ratificirte. Der erste Propst war Herr Jacob von Auersberg, b) Allein von dieser Collegiat-Kirchen soll bey Beschreibung der Stadt Rudolphswerth ein völligerer Bericht erfolgen. Wie nun solche hohe Häupter beym Antritt der Regierung ihre in Pflicht nehmende Landschafften und Städte ge-meinlich nicht nur mit dem Eyd der Treu, sondern auch gern mit einiger Gnade verbinden, wann Sie die, so zu а) Lands Handfest. б) P. Mart. Bautsch Einzesallcne Tüteten werden alte (jtain verjagt- VttMählu«» KöMg MaxiMtlnUi lässt in Sratn die Huldigt {jniieötnfli. glissiti »'k Lollegiai' Kirche zu Rudolph' werch - yer «langen das peinliche §alä.@eticht. Gipser Maximilian Iw* dem °°n ©allen-«'9 das ^6 Sneg. U.r L«"« a-ird ^??ndaüon A'! wieder *&? nach Innung ■Best, ."Wna iifilichet «e* «UL l^ntzeri. ;'9 begnaden seynd, derselben würdig erachten; M ertheilte auch eben in diesem 1494. ,, àhr Keyser Maximilian der getreuen Stadt Leybach Recht und Macht in Peinlichen Sachen die Beklagte zu ver- j urtheilen und loß zu sprechen. a) Um selbige Zeit empfing von dieser Gnaden - Sonnen auch einen güldnen Strahl der Herr Friedrich von Gallen-dieses Namens der Andre. Denn àhser Maximilian schenckte ihm das Schloß Lueg zu allergnädigster Erkennt« mB der getreuen Sorgfalt, so dieser Herr vor etlichen Jahren für das Vatterland getragen, als die Türcken in Crain eingefallen waren. Wie Er dann der Erste j gebest, der solchen Einfall Anno 1469 dem Keyser Friedrich angedeutet, als der Fuggerische Ehren - Spiegel anzeiget. b) Damals erging gleichfalls Keyserlich- to sollen sy sich mit seiner Lieb vnd seiner zuegeordneten Kriegs-Räthen, des-Aelchen Sy all mit des Königs von Franckhreich Granmaister oder desselben Statthalter als vnsern vnd des bemelten von Franckhreichs Obristen Beldthaubt-uran, desgleichen mit dem Hertzog von pomele, alzeit freundlichen gnetlichen, vno tngentlicheu halten vnd ihr Aufsehen Hab ^fclben Obristen Beldthaubtman "Item zu solchen ihren Zug, zu dem von Anhalt sollen Sy alles Kriegsvolckh, loviel vns des von den Niderösterreichi-Ichen Landen zuhalten zuegesagt ist, vnd das Wier sonst zu Görtz vnd in ändern vnsern Besetzungen daselbst umb haben, vder noch dahin verordnen werden, mit sambt ainen geringen Beldt-Geschütz mit MNen nemmen, doch zuvor die berüerten Absetzungen wie Wier ihnen dan am lnngsten gen Görtz, Inhalt hiebey ligen-^r, Zedl zuegeschrieben haben, vnd ihren ^uetbedunckhen nach besetzen vnd vnser * *h den Bischoff von Triest, Jörgen Ti* ^^vn, Jörgen von Egckh vnd et-^ ander vnser Räth, vnd Diener, ihren ^nath nach da lassen." „Bnd nemblich so wollen sy all Kränerisch Dienstleuth zu ihnen ervordern, vnd sie mit ihnen nehmen, doch hundert Fueßknecht davon gegen der Eanaler Clausen, vnd in Flitsch zubehendt lassen." „Desgleichen mit vnsern Bizthumb in Crain handelen, damit er Sy mit Wagen-Rossen, zu Nottnrfft des Geschütz vnd Zeugs Für, von vnseretwegen versehe." „Ferer sollen Sy allen höchsten Bleis ankheren zu dem von Anhalt Kundtschafft vnd Berstantnus zu machen, wan vnd wie sie mit ihren Hören zusammen khom-men mügen, vnd das ain Hör dem ändern dermassen die Hand raiche, damit sie wissen was der von Anhalt, was je zu Zeiten handelen vnd furnemmen, vnd wan sy dem von Anhalt dermasseu etwas zue-schreiben, das soll der Butsch durch die Ziffer, so er von vns hat, thuen, dergleichen dan der von Anhalt auch ihnen wirdet, dan Wier seiner Lieb deshalben Wolfgangen Kesinger in solcher Ziffer zueschreiben jetzo zueschickhen wollen." „Desgleichen sollen sie alzeit guet Kundtschafft vnd Aufsehen auf die Feindt haben, und alweeg in gueter Mehrung vnd Rüstung seyn, vnd die Sparten woll versehen lassen, vnd darin guet Ordnung geben, damit sie von dem Feind nicht Schmach oder Nachtheil empfaheu. „Ob Sy aber über allen ihren müg-lichen Bleiß durch das Fryaull zu dem bemelten von Anhalt je nicht kommen möchten, alßdan sollen sie Görtz, und all andereBesetzungen, noch ain als starckh, als snnst besetzen, vnd aldan mit dem übrigen Bolckh durch den Flitsch, auf Luentz vnd von dan furter wo sy das an füeglichisten vnd geleglichisten zu seyn ansehen wurdet, gestrackhs zu berürten von Anhalt ziehen, vnd die Zeit aufs wenigist, als es müglich ist damit verzern." „Item die Postareyen, sollen Sy über die Nottnrfft, vnd vmb schlecht Sachen nicht gebrauchen noch ab nutzen, damit destbas für vnd für in Wesen bleiben, vnd gewogbar seyn müge." „Darzue sollen sie zween reittend Pötten aufnehmen, die Sy so es Noth wurdet, mit Briefen hin vnd her zu schicken Keyserl. Mandat wegen Conferirung eines Beneficii rc oder sunst der Notturfft nach zu gebrauchen lasten." „Darzue ordnen Wier ihnen vnsern Secretarien Wilhelmen Butscheen zu, der all Handlungen in Schrifft verfassen vnd die Veldt Cantzley bey ihnen versehn vnd halten soll." „Und wan Sy Vns, oder dem von Anhalt, etwas gehaimes, vnd daran vns viell gelegen ist, zueschreiben werden, soll berüerter Wilhelm Butsch, zu solcher Schrifft alweg die Ziffer, so Wier ihm hie einantworten haben lassen, gebrauchen, das Wier, vnd der von Anhalt, dagegen auch thuen werden." Desgleichen soll berüerter Butsch all und jegkhlich Briefs Verschreibungen, vnd Paßporten, so in solchen Sachen zu vnsern Abwesen gebraucht vnd gehandelt werden, fertigen, vnd die alzeit die ge nanten von Braunschweig vnd Laybach samentlich oder ihr ainen nach Gestalt der Sachen, mit ihr Handt zaichen lasten, vnd die darzue mit seiner Hand vnter-schreiben, vnd kainerley Brieff ohne ihr Wissen vnd Bevelch ausgehen lasten." „Der berüert Butsch, soll auch all Partheyen Brieff, so er wie obsteht, fertigen würdet, nach zimbichen Dingen taxieren vnd aigentlich aufschreiben lasten, damit er solcher Tax-Raittung zu thuen wiß, doch was ihm auf der Cantzley Notturfft gehen wierdet, mag er davon nemmen." „Ferrer sollen die obgemelten, vnser Obrister Veldthaubtman vnd Kriegesräth allen Bleis ankhern, damit die Knecht nit verlausten rc." Im folgendem 1514. Jahr befahl der Keyser dem Bischoff Cristophoro zu Laybach, daß, so bald er das Patriarchat zu Aglar und dessen Beneficien (oder Gestiate) in Besitz hette, er ein Beneficium davon dem Keyserlichem Secretar Georgio Kirchmülner ertheilen sollte. Das Mandat war datirt zu Rotenberg am Inn den 13. Februar. 1514. Weil auch das Kriegs - Glück seiner Gewonheit nach die Parthey bißweilen verwechselte, und Keyserlicher Seiten nicht lauter Gewinn, sondern bißweilen auch Verlust schaffte, so kam mancher braver Cavallier den Venetianern als Gefangener in die Hände, und ward als-denn je tapffrer ihn der Feind achtete, desto tapfferer und höher auch auf Geld gesetzt. Nachdem derhalben solches Unglück auch deßBischoffs von Laybach beyde Brüder, Herrn Niclas und Herrn Michael Räuber, wie auch derselben ihren Vettern Vitum von Thurn betroffen hatte, erging Keyserlicher Befehl von Gmünd aus unterm Dato deß 6. Augusti 1514 an den Keyserlichen Feldhauptmann (oder General) in Friaul, Herrn Niclas Grafen von Salm, auf alle Wege und Weise dahin zu trachten, wie Er dieselbe gegen andre Gefangene mögte auswechseln. <*) Es bemühete sich aber Keyser Maximilian nicht allein die Macht deß glorwür-digen Ertzhauses Oesterreich durch recht# mastige Waffen, sondern auch durch Hei-rahten und nahe Befreundung mit ausländischen Potentaten mehrers zu befestigen. Gestaltsam deßwegen im Jahr 1515 zwischen der Königlichen Prinzessinn von Hungarn und Einem von seinen beyden Enckeln, entweder Printz Carln oder Ferdinand, imgleichen zwischen dem Kön. Ungarischen Erb-Printzen Ludovico und der Jnfantinn Maria von Castilien eine Vermählung abgeredet worden. Wie hierauf unlang hernach Keyser Maximilian mit dem Ungarischen Könige Uladislao und dem Polnischen Könige Sigismundo bey Trautmannsdorff persönlich zusammen gekommen, folgends auch samt ihnen und dem Königlichen Printzen Ludwig, wie auch dessen Schwester der Prin-cessin Anna zu Wien den Einzug gehalten, und was daselbst bey solcher Durch-leuchtigsten Versammlung sür Festivitäten angestellet worden, davon soll unter den Jahr-Geschichten Eines und Andres erzehlt werden. |] Diesem hochherrlichem Freuden - Fest haben unter andren von denen Erb-Ländern dazu Deputirten, auch Etliche ' aus Crain beygewohnt. Massen auch eben in diesem Jahr der Keyser in Crain einen Landtag ausgeschrieben, und Ihre Fürstl. Gnaden Herrn Philippsen Bischöfen zu Freyfing für einen Commis-sarium dahin abgeordnet, b) Unter dem Allen ruheten die Waffen des Keysers und der Venetianer keines Weges, und begunnten diese, nachdem sie eine Zeit hero mit Hülffe der Fran- I o) Ex lit. Orig. II b) MScr. Prov. Keys? Maximml« besihlt bit gefangene Brüder bei Bischofs-°°° Satjbaü) 0 ziiwtchsà sg;ro6ttbiti>3 Königlich" iioiesoch Htir-ch. VersaM«' lnng "ch gekrönte» Hiinptrr- Men hart bedrengt und vom Keyser ziem-uch gedemütigt worden, nunmehr, da der Papst und König in Franckreich von der 4-nppel-Alliantz ausgetreten waren, sich wiederum zu erholen; nahmen also unterschiedliche Oerter, weil deß Keysers Völcker sehr abgenommen hatten, wiederum ein. Als sie aber die Stadt Brescia mit .einer Belagerung (im Jahr 1516) angttfsen, und zu drehen Malen hefftig stürmten, verbrannten sie die Finger dar-“n gar heßlich, und schlug der Leu von b. Marco seine Tatzen in ein scharffes ^lsen, welches ihm dieselbe sehr verwundete; weßwegen sie endlich durch einen Verlust vier tausend ihrer Leute bewegt wurden, abzuziehen. Hiernechst bemühete sich deß Keysers Puckel, der junge König von Spannien, Carolus, welcher nachmals auch die Rö-Ulstche Reichs-Cron empfing, mit seinem àherrn, dem Keyser, die Venetianer zu Ertragen, gleichwie auch der Papst und ^orng in Franckreich den König Carl da-8U anmunterten. Solchen Vertrag zu vollstehen, wurden allerseits Gesandten abge-rerttgt, und der Anfang dieser Handlung M den 15. Jenner 1517. Jahrs ange-nachdem die Venediger dieser acht-Jährige und äusserst-gefährliche Krieg bey . fünff Millionen Ducaten, und so wol M. ihrer, als ihrer Bunds-Verwandten Werten, viertzig tausend Mann, ihrem ^egentheil aber zwantzig tausend Mann, '° °abey ums Leben gekommen, gekostet. Nach stetstiger Fortsetzung ists endlich sothaner Vertrags-Handlung zu einem s imstande der Waffen gerahten, auch Mcher hernach im Jahr 1518 durch des ■stcipsts und Königs in Franckreich Verzettelung, auf fünff Jahre verlängert; £ver unter dieser Bedingung, daß dieVe-f I01?!1 dem Keyser jährlich zwantzig taufend Ducaten erlegen sollten. In selbigem Jahr 1518, hat Keyser Asapunilian zu Innsbruck seinen Erb-) Dieses Decret ward daher veranlaßt, weil eben in diesem Jahr, als oberwehn-ter Massen die Abgeordnete der Keyserlichen Erbländer zu Innsbruck zusammen kamen, die Ober - Oesterreichische Abgesandten, vor den andren Ländern den Vorzug gefordert. Welcher Streit biß ans Jahr 1632 gewährt. Nach Innsbruck ist darum abgesandt worden aus Crain, Bernardini von Raunach. Das Instrument seiner ihm von den Landständen gegebenen Vollmacht ist noch zu haben und gesiegelt von Urbano, Akten zu Sittich, dem Capittel zu Laybach, Johann Herrn von Tscher-nembel, Erbschencken in Crain, Georgen von Lamberg, David Gallen, imgleichen von den Städten Laybach und Stein. Bey dieser Gelegenheit muß ich dem hochgeneigten Leser folgenden, aus Einer löblichen Landschafft in Crain Archiv oder Registratur erhaltenen Extract mittheilen, welcher dieses Lauts ist: „In der Deduction-Schnfft der dreyen f^ertzogthümer, Steyer, Kärndten und rain, in causa praecedentiae, vor dem Lande Ob der Ens, in weiß Pergament eingebunden, und mit der Handschrifft- a) Ex eod. Manuscr. Oberb. è) MS er. Provinc. Carniol. und Pettschaffts-Fertigung Herrn Hann-sen Haffarts, Römisch-Keyserl. Mas. geheimen Hoff - Cancelley - Registratoris, de Dato Gräz, den 11. Martii, 1630 bekräfftigt, seynd, bey dem andertem Argumento, scilicet Actu Possessionis, „Und also ist nicht allein rc." in laudem des Landes Crain diese Formalien eingesührt worden, daß deß Landes ob der Ens Wappen, als eines Hertzogthums, gar nicht, wie das Hertzogthum Steyer, und hernach wie das Land Crain auch Anno 1233, von dem letzten Hertzog Frideri-co, 8. Leopoldi Geschlechts, zu Oesterreich komben, alsdann da seynd alle drey, als Oesterreich, Steyer und Crain, Wappen geführt worden. Aus welchem folgt, daß Anno 1233 Crain schon ein Hertzogthum unter dem Hauß Oesterreich, vor dem Land Kärendten, wäre: Jm-massen gestracks nach der sub No. 5. signirten Beylag, bey dem rc. Darunter auch diese fernere Meldung beschicht, so bald das Hertzogthum Kärendten, neben der fürstlichen Graffschafft Tyrol, Anno 1360, wie Gerardus de Eoo setzet, nach Absterben Meinhards, Hertzogen in Kärndten, und Grasen zu Tyrol, zu Oesterreich, Steyer und Crain, kommen, da habe sich Rudolphus IV. neben andren, auch einen Hertzogen in Kärndten intitulirt, rc. Welcher Rechnung nach, ab Anno 1233, biß 1360, das Land Crain, wenigest 127 Jahr vor Kärndten, bey dem Haus Oesterreich gewest. Und hat dieser Rudolphus IV der Zeit sich nur Dominum Carnioliae, über sünff Jahr hernach aber, nemlich Anno 1365, seines Alters in dem 26, und seines Ge-walts im 7tenJahr, in einem Diplomate sub Num. 7. allegirt, sich einen Ertz-Hertzogen zu Oesterreich, zu Steyer, zu Kändten, und zu Crain intitulirt. Daß also Crain schon ein Hertzogthum war, und noch de facto ist. Der Titel Ertz-Hertzog aber bleibt dem Hauß von Österreich nit allein intuito deß Lands Unter und ob der Ens, sondern mehrers Theils wegen der dreyen Hertzogthümer Steyer^ Kärndten und Crain, nach Gezeugniß der verneurten Investitur, und Konfirmation Foderici III, datirt in der Neustadt, an der H. drey Könige Tage, Anno 1453. welche also lautet: „Wir wollen, mainen, und setzen, vestiglich gebietend, daß die bemeldten Anzeigung. und boi Tra'« ?97 Iah--vor KSrndU" bey i>eöi O-sl-rr-'-b gewest- pursten unser Haus Oesterreich, und Unsere und ihre Erben und Nachkommen, E dle Fürstenthum Steher, Kärndten und Crain je zu Zeiten innen haben und regieren werden, nun hinfüro Ertz-Hertzogen genanndt und gehaiffen, darbey ewiglrch verbleiben."" a) ^milioni Nachdem nun der höstruhmwürdige °»s--Alier. Keyser Maximilian mit neun Monaten und ein und zwantzig Tagen, das neun und funffzigste Jahr seines Lebens übertroffen, hat Er nechst einer rühmlichen Vorbereitung seiner Seelen zu dem letzten und allerwigtigstem Kampff, (angemerckt Er unter andren vier Jahre schon vorher, ^hut einen inwendig mit Eisen gefütterten und mit allem Leich -Gerechte wol versehenen Sarg machen taffen, auch °) MScr. ex Arch. Carniol. Das XXV. «apifM. Vom Keyser Carl dem Fünfften. Maximiliani Kinder und Gnchel. Der Prinzestinn Margareta fchtechtcs Straht-Slüch. Was sie auf ihr Armband hat stechen lajfeit. Mann Carolus ^-geboren. Dachdenchliche Taust-Prsesenten. Wann Gr die Mederlande zu "Zieren angefangen. Versammlung der Iieder-Gesterreichifcben Erb-Länder. Me vereinigte Grbländer fertigen an König d^arln Gefandten ab. Venedifche Edelleute rühmen die Teutfchen für einen Ursprung ihres Aufnehmens. Was à Gefandten zu Venedig für Ehre erwiesen. Wie man ste zu Padua empfangen. Eie man ihnen zu Ferrar begegnet. Ihre Anhunstt zu Ilom. Wie man ste M Keapolis aufgenommen. Ihre Anhunstt und Dewürthung in Sardinien. Ihre Erfahr vom Schistbruch. Abermalige Gefahr vom Sturmwinde. Ihre Anhunjft v“ ßarcellona- Ihre Audientz beym Könige. Der steh die Hand nicht will "Ten lasten. Die zweyte Audientz. Erfcheinung der Gefandten vor dem Kö-vlglichen llaht Sie werden tractirt. Ihre Deurlaubs-Audientz. Königs Caroli E^e zu ihnen. Antwort der Gefandten. Ihre Hefcbenchung. Ihr Wieder--Aufbruch zur Heim-Aeife. König Carl wird zum Römischen Keyser erwählt ? ^ Aach gehrönt. Gesandten, so aus Crain auf Königs Caroli Krönung gefertigt worden. Keyfer Carl und Ertz-Hertzog Ferdinand nehmen von Crain te Erbbhnldigung ein. Gr bestetigt die Lands - Privilegien. Weitung der Grb- denselben stets mit sich herum geführt) seine irdische Kronen mit der himmlischen verwechselt, und seinen tapffren Geist den Engeln zur Übertragung in die Ewigkeit überlassen, dreh und dreyffig Jahre (weniger dritthalbe Monaten) nach seiner Römisch-König- und Keyserlichen Höchst» preislichst geführten Regierung. Und also ruhete nun ein Mal unter den Palmen, dieser groffe Potentat, welcher gantzer viertzig Jahre, so man die il Ertz-Hertzogliche mitrechnet, mehrentheils im Kriegs-Harnisch hinzulegen, durch die Unruhe und Unfriedsamkeit seiner Neider, sonderlich aber durch den Ehr-Neid der Eron Franckreich, welche Ihm bald hie, bald dort sein hohes Glück zu untergraben bemüht war, gezwungen worden. Sein Absterbeu. S. Maximi -Itimi Sinter und Gnetel. Länder žtrifrhon beyden Herren Hrüäern. KeZfer Öparl tritt tiaram ab. Carolus V. fchlägt den Darbarofam. Ihm wird Peru und Mexico unterworfen. Graufame und blutige Abgöttereg in Mexico. Grofer Tempel 2u Mexico. Der MeKcaner ihre Zemes. Kegfer Earl der fünfte dämpft die Rebellion in Sxannien. Cr fchlägt und fähet König Franciscum. Seine Völcher nehmen Kom ein. Andre grofe Verrichtungen dieses Monarchen-;. Gr schreckt Soli-mannum. Wird vom Dapst gehrönt. Ihm wird die Angspnrgifche Gonfefion ubergeben. Gr bezwingt Tunis in Africa. Dringt Geldern an Hurgund. Schlägt die Drotestirende heg Mühlberg. Tritt feinem Drudern die Regierung ab. Vorzeichen feines Todes. Gine Wie hebt an ;eu blühen in der Kacht, da Kepfer Carolus Y. stirbt. Kegfer d^art stellt ein Vorfpiel und Vorbild feiner eignen Jeichbegängnifs an. Sein Tod. Seine Gemahlinn und Kinder. Wo Gr begraben worden. „ .Zn Land, das seinen Herrn G einbüßt, kann, wann derselbe D löblich regiert hat, nicht kräff-tiger getröstet werden, als wann Einer an dessen Stelle kommt, der seinem Vorfahren in der Vortrefflichkeit nicht v, weichet, sondern denselben noch wol übertrifst. Und wann ein solcher Reichs-Nachfolger vcn dem Vorgeher herstammet, gedeyet es Jenem zu keiner Verkleinerung, sondern vielmehr zur Vergrößerung seines Nachruhms, daß Er dem Reich, oder Lande Einen erzeuget hat, der an Glück und Glori noch grösser wird, als Er gewest. Auf solche Weise hat auch Keyser Maximilian seinen Erbländern eine doppelte Schnur der Danck- und Ruhm-Verbindlichkeit gewirckt, indem Er nicht allein Selber dieselbige, mit dem herrlichen Glantz seiner hohen Majestet Tapf-ferkeit und andrer Glori bestralet, sondern auch ihnen solche Scepter- und Kron-fähige Enckel hinter sich gelassen hat, welche (bevorab Carl der Fünffte) mit vermehrter Klarheit denselben geleuchtet. Seine Erste Gemahlinn, Frau Maria, Ertz-Hertzoginn zu Burgund, hatte Ihm zween Printzen und eine Prinzeffinn geboren; wovon der jüngste, gleich im ersten Jahr seines Lebens auch sein letztes gefunden und nur sechs Monaten gelebt. Printz Philippus der ältere und Erste dieses Namens, ward König in Span-nien gekrönt, aber im Jahr 1506 durch ein töotliches Fieber wieder ent-krönt, und aus der weltlichen zu der Der Pri»° himmlischen Herrlichkeit befördert, das Fräulein aber, nemlich die Prinzesiinn Margaretha ist dem Dauphin in Franck-reich im Jahr 1483 zwar vermählt, aber, wie dem Keyser Maximiliano diejenige Könige in Franckreich, so zu seiner Zeit gelebt, allezeit durch ihre Handlungen Ihm zu erkennen gegeben, daß Treu und ,effian Glaube ihrem Zepter nicht angeuagelt gareto wären; also ward auch dieses Ehe-Gelübde AAs-von der Frantzösischen Treubrüchigkeit bald wieder zerrissen und Sie vom Könige Carl dem Achten, dem Sie in ihrer Wiegen schon versprochen war, im Jahr 1493 wieder heimgeschickt, nachmals aber deß Spannischen Erb-Printzens, Johannis Gemahlinn. Daß dieser Vermählung Sie sich auch nicht lang würde erfreuen, schien Ihr der erschreckliche Sturm auf dem Meer, welcher auf der Überfahrt nach Spannten das Schiff bestritte zu weissagen. Denn es fehlte wenig, daß nicht die Wellen damals wären ihr Braut-Bett geworden. Dergleichen See-Gefahr Sie besorgend, ein güldnes Armband hatte machen und diese Worte drauf stechen laßen: Jcy gist Margole, noble Damoiselle, Deux fois mariée, & morte pucelle. „Hier ligt die Margaret von hohem Stamm geboren; die zwey Mal Braut, doch nie den Fräulein - Krantz verlohren. " Dieses Armband legte Sie unter dem grausamen Sturm an, der Hoffnung, daß, daferrn man ihren ertrunckenen Leichnam am Strande irgendswo fünde, Was f'e, ihr Armb°» hat fid* lassen- a»l j>er}eI6e dabey erkannt und ehrlich begra- Ihn mit dem Hertzogthum Lützelburg, den mögte werden. Allein der Himmel seines Herrn Vaters Schwester Frau Mte es anders beschlossen, und dieser Margareta mit einem güldnen Becken, àitichen Amphitriten nicht deß Nep- Frau Margareta aus Britannien, deßKö-uns, sondern deß Königlichen Hispani- nigs in Engelland Schwester, mit einer ichen Printzens Umfahung bestimmt. silbernen Schalen, so mit Edelgestein und Aber der allgemeine Ehbrecher, der Perlen besetzt. Die Stadt Gent schenckte Tod, machte Ihr auch diesen Eh-Schatz ein silbernes Schiff, Carolas, der Herr von m kurtzer Zeit, nemlich in fünff Mona- Croy, übersandte einen silbern Helm, dar-ten, abspenstig. auf ein güldner Phönix stund. Der March« An dem Philibert, Hertzogen in Sa- gras von Berg verehrte Ihm einen güld-bohen, welcher nachmals im Nov. 1501 neu Degen. Etliche Aebte stellten sich ein Mlt Ihr Beylager hielt, fand ihre eheli- mit einem geistlichem Present, schenckten che Liebe gleichsam eine Mertzen-Blum; das Alt und Neue Testament mit der denn derselbe musste im vier und zwan- Uberschrtstt : Scrutamini Scripturas ! „For* lösten Jahr seiner Jugend verwelcken Wt in der Schrifft." Diese Geschencke und unter die Erde kommen. In sol- sollen Ihm, wie man vermeynt, geweis-chem ihrem Witwenstande ward Ihr die sagt haben, daß Er würde reich an Schä-«tathalterschafft über die Niderlanden tzen, Land und Leuten werden, und son-aufgetragen, und nach zweyen Jahren derlich durch die Spannische Schiffsahr-durch den Tod wieder entzogen. ten nach West - Indien grosse Reichthü- Obgedachter König' Philippus aber er- mer erlangen, auch offtmals den Degen Zeugte mit seiner Gemahlinn Johanna, angürten und grosse Thaten damit ver-Catholischen Königs Ferdinandi und richten, und beynebst mit Religions-Sa-Jsabellse, KK. in Spannien, Tochter chen sich bemühen würde, arolum den Fünfften, Leonoram Könv Nachdem sein Herr Vater Ihm gar ghtn^tn Franckreich, Elisabeth Königinn früh durch den Tod hinweg genommen, ^^.ennemarck, Ferdinand unter den ist Er bep seiner Basen, der Ertz-Her-^omischen Keysern deß Namens den Er- tzoginn Margareta, unter der Aussicht um, Mariam, Königinn in Ungarn und und Obacht Psaltzgrafens Friedrichs zu utharinam die Königinn in Portugal!. Mecheln erzogen, und bald in seiner tote« Ta nun König Philippus noch vor wol noch zarten Jugend ein Gemerck lemem Herrn Vätern, dem Keyser Ma- uach dem andren an Ihm hervor geschim-Umtlian, die Sterblichkeit erfüllte, und mert, daraus man vermuten können, uuch, wie vernommen, dieser im Jahr mit was für ©traten die Glori seiner ^°19 zu seinen Vätern versammlet Tapfferkeit, Macht und Majestet künfftig u^ard, tratt König Carl als dessen äl- stch dermaleins würde ausbreiten; ange« tester Enckel in die Regierung der Erb- merckt, aus allen seinen Handlungen müder an seines verstorbenen Groß- solche Liechtlein oder Funcken der Vertun 'Nerrn-Vaters Stat. nunfft und Großmütigkeit hervor spielten, 8tsLUs Y> M^^ser höchst-vortreffliche und mächtiger wovon man herrlich-hochsteigende Flam- -^conarch kam zur Welt im Jahr 1500 men beydes, eines hohen Verstandes und m 24 Febr. zu Gent in Flandern. groffen Muts, muffte verhoffen. 6m diesem jungen Herrn der Sein Anherr, Keyser Maximilian, ver- Wel?ì §°ch hinaus gewollt, und die ordnete Ihm zum Unterweiser in Stuten lt0Jle Thaten von Ihm zu erwar- dien den gelehrten Hadrianum von Ut-nirtP v ' vermeynen etliche Nachsin- recht, welcher nachmals Papst geworden. &J- oeydes aus seiner Geburt, die von Daneben übte Er sich zu gewissen, wol-9, (»fl ” Eltern und majestätischen Groß- eingetheilten Stunden in ritterlichen K herstammete, und auch aus de- Exercitien. ^Onikn ben f - ^ ’Öner Wiedergeburt, nemlich Im funffzehenden Jahr seines Alters eBti,lemer Taufte, Ihm gethanen Ber- nahm Er zu Brüssel von den Niderlän-hen II Z" ,schlieffen. Wie man geste- dischen Ständen die Huldigung ein und leicht 1 ^ ste nachdencklich und viel- übernahm die Regierung selbiger Länder; oorbedeutlich gewesen. angemerckt, der im vierzehendem Jahr n Herr Batter Philippus begabte : seines Alters Ihm zugeordnete Hof« X. Buch. 26 Wann Er die Niederlande zu regieren angcsangen. Versammlung der Nieder-Oesterrei-chischen Erbländer. Die vereinigte Erbländer fertigen an Kiinig Carl» Gesandten ab. Meister Caprarius, Ihn zu den Reichs-Geschäfften so vortreff- und klüglich angeführt hatte, daß man Ihm nunmehr im funffzehendem das Regiment aufzutragen kein Bedencken trug. Hernach hat Er Anno 1518 zu Val-ledolid in Hispanien die Spanische Kron empfangen. Nachdem aber der glorwürdigste Maximilian aus dem Römischen Keyser-Reich zu dem Reich der Unendlichkeit und himmlischen Glori war eingetreten, stelleten die sünff Rider - Oesterreichische Länder samt der Fürstlichen Grafschafft Tyrol eine gemeine Versammlung an zu Bruck an der Muer in Steyermarck, und richteten daselbst eine freundbare Vereinigung auf, wie ein Land dem andren in allen Nothfällen hülfflich beyspringen, auch alle Sachen bestens bestellet werden mögten biß zu Ankunfft ihrer rechten natürlichen Erb-Herren und Lands-Fürsten, nemlich König Carls von Hispanien, und seines Herrn Bruderns, Ertz-Hertzogs Ferdinands. Solcher Vergleich ist am Sonntage Oculi ttt angezeigtem 1519 Jahr schrifftlich verfaßt, beynebst auch damals von dem Ausschuß der Landschafft der Schluß gemacht, an König Carln in Hispanien und dessen Herrn Brüdern, den Printzen Ferdinand, aus jedwedem Lande Botschaffter abzufertigen, damit sie wegen tödtlichen Abgangs Keysers Ma-ximiliani I. als ihres gewesten Erbland-Fürstens die Leid-Klage ablegen, auch beynebst so wol dem Könige Carl, als dem Printzen Ferdinand, wie ihren natürlichen Erb-Herrn und Lands-Fürsten, ihre unterthänigste Ergebenheit zu erklähren und zu bitten, daß Sie sich förderlichst heraus begeben und die Erbhuldigung einzunehmen belieben mögten. Etliche schreiben, diese Gesandten seyen den 25. Junij abgereist; aber die Verrichtungs-Relation, welche Herr Trajan von Aursperg, Erb - Landmarschall und Erb-Kämmerer in Crain und der Win-dischen March, rc. wie auch Herr Georg von Schnitzenbaum, Ritter rc. bey denen löbl. Land-Ständen in Crain abgelegt, setzt dafür den 20. Junii. +) Welcher Gestalt aber erwehnte Abgeordnete ihre Reise fortgesetzt, auch von der Königlichen Majestet hochgnädigst angehört und wieder erlaffen worden, das kann uns der Extract von bemeldter Relation mit diesen abgedruckten Zeilen am glaubwürdigsten erzehlen. „Den 19. Junii seynd die Herren Abgesandte zu Villach in Kärndten zusammen kommen, und den 20. ihre Reise nach Venedig fortgesetzt. Attivo sie bey ihrer Ankunfft von 12 Venedischen Edelleuten im Namen der Durchl. Republic mit einer zierlichen Oration empfangen und zu S. Georgen logiert worden. In welcher Oration sie uns Teutsche einen Ursprung ihres Aufnehmens nenneten, mit ferneren anzeigen, daß sie keinen Fürsten und Potentaten so groß vor Augen hetten, als die von dem Durchleuchtigsten Hause Oesterreich, rc." „Folgenden Tags wurden die Herren ! Gesandte vor den Hertzog und Senat geführt. Der ihnen die Hand gebotten und sie gar höflich empfangen, auch neben Ihme nidersitzen laffen." „Nachmals ward ihnen ihr Schatz samt dem Zeughause gewiesen; allwo sie mit Malvasier, rc. und ändern köstlichen Sa-: chen regaliert worden." „Zu Padua seynd die Herren Abgesandte von dem daselbstigen Herrn Gubernator vor der Stadt empfangen und in ihr Quartier begleitet worden." „Gleiche Ehr empfiengen sie in allen Venedischen Städten, da die Herren Gesandte Ihre Durchreise genommen haben." „Als sie zu Rubigo angelangt, schickten sie einen Boten um den Paß auf Ferrara. Da ihnen der Hertzog selbst geschrieben und einen reitendenden Diener entgegen geschickt. Bey ihrer Ankunfft auf Ferara seynd sie mit Austern, köstlichen Wein, u. a. m. beschencket worden. Der Hertzog aber liesse sich bey denen Herren Gesandten entschuldigen, daß ihnen nicht bester aufgewartet würde, dann Ihme zur selben Zeit sein Gemahl mit Tode abgangen." „Weiter kamen die Herren Gesandt-ten auf Bononia, von dannen aus VmetW Edellenk-riihwcn die Deutsch" für ei«" I1rspru»g ihr-« Aus«« WaS de« Gesandte« Bened-g F Ehre «wiest«' Wi- ««" 5« P°d«' kMpsang"' Wie «"« ihre« z« Ferrara beg-g«^ gijr<ä“! zu R«"' kuvß t) Wann anderst nicht die Zahl verschrieben ist in dem mir zugeschickten Extract selbiger Relation Denn weil dre Abgesandte den 19. zu Villach zusammen gekommen, setze ich (E. Fr.) fast in Zweifel, ob st- gleich best andren Tags darauf fortgereiset. Nom. Allwo sie von dem Keyserl. Herrn Oratore höflich empfangen und zur Päpst-uchen Audientz geführet worden. Ihr Päpstl. Heiligkeit Leo X. haben sich gegen denen Österreichischen Landen hoch er-botten." „Von Rom schriben die Herren Abgesandte dem Vice-Re auf Neapel mit Vitte, alle Anstalt zu machen, damit fle in ihrer Reise nacher Hispanien nirgendwo aufgehalten, sondern möglichist allenthalben berfördert würden." „Unterdessen schieden sie von Rom und kamen auf Tarentschin ; allda zween aus denen Herren Abgesandten erkranckt und auf Schiffen gen Cajeta, von dan-nen aus Neapel geführt worden. Die ändern Herren Gesandte aber kamen in 5ju Städtlein, Fundi genannt, dem Herrn Prospero de Colona gehörig; allwo sie ln sein Haus geführt und stattlich trac-«rt wurden. Folgenden Tags haben fle von seinem Sohn in dem Schloß Irraject dergleichen Ehre empfangen." „Alsdann zogen sie über das Waffer, d^ die Schweitzer und Frantzosen seyn Sachlagen worden und kamen in ein städtlein, genannt Lussa, da sie der ^Yannier Herr Peter Romurs gastfrei) gehalten und stattlich tractirt hat." „Den IO. Augusti kamen sie zum mühmat in Neapel an und wurden ihnen vor das Thor entgegen geschickt '*** Fabrici de Colona, Marchgras von ffchkhiera und viel andere Grafen und erren^ welche die Herren Abgesandte K lhr Herberg begleiteten. An selbigem ^age um 7 Uhr vormittags starb Herr TOphan, deren aus Österreich Gesand-^ > den sie um 1 Uhr in der Nacht «ìlr iUrchen tragen lieffen. Der Vice-r ® Herr Fabrici und Graf Guariati «ben die Herren Abgesandte zu Gast, ^ie dann auch gedachter Vice - Re und von Mailand ihnen köst-cye Weine samt ändern Notturfften dni; rttl solchem Überfluß verehret, »k« ' e8 Zu Neapel nicht verzehren ttnen, sondern mit sich in die Schiff genommen haben." L "Wildem Schiffmann haben sie, Herrn Abgesandte, um 400 Ducaten f- °rdtren, wie auch dabey diese Condiate D^gehen müssen, mit ihme sich ^ ^--age in Sardinia zu verweilen." „In Sardinia brachen ihnen die Segel-Bäume. Und das andere Schiff war so übel zugerichtet, daß solches zuruck nach Sicilie» gehen muffte. Sie aber blieben am Ancker und kunnten wegen deß widrigen Windes nicht den Port erreichen; also daß etliche aus ihnen sorgten, sie würden in die Läng nicht zu essen haben. Dahero Herr von Eytzing, Herr Hanß von Starnberg und Doctor Sübenburger in einer kleinern Barkq aus Land fuhren und übers Gebirge zur Stadt Catars gingen. Dieweil sich dann der Wind unterdessen verändert hat, seynd auch die ändern Herrn Gesandte in den Port, und folgends in die Stadt gekommen. Allda sie durch deß Vice-Re Sohn, durch einen Ertz-Bischoff und andere fürnehme Leute empfangen und ins Quartier begleitet worden." „Am 26. Septembris gingen sie wieder zu Schiffe. Als sie aber drey Meilen von dannen gekommen, musten sie wieder zuruck in den Port fliehen, allwo sie den 27. verharret. Am 28. fuhren sie abermal darvon und musten gantzer acht Tage auf dem Meer am Ancker ligen. Alsdann bekamen sie guten Wind, dar-mit sie gegen Catatonia gefahren. Und weil sich der Wind unverhofft sehr stärckte, bemüheten sie sich in der Insel Majorica einen Port zu bekommen; daran sie aber der starcke Wind verhindert und unversehens an die Insel Minorica geworffen. Bey welcher Gefahr alle Schiffleute verzagten und sich zum Schwimmen bereiteten. Sie rieffen Gott und unser liebe Frau zu Monsorat an; welche sie dann wurderbarlich erledigt hat. In der Nacht warff man alle Segel ab und schwebten also auf dem Meer. Morgends frühe fuhren sie in Majorica in einen Port Alardi genannt. Da ruheten sie einen Tag. Darnach nahmen sie den Wind wieder gen Catatonia und kamen so nahe gegen Barcellona (allwo sich die Königl. Majest. damals befand) daß man die Lichter in den Fenstern der Stadt sehen kunnte. Da waren sie abermal wegen deß conti# nuirlichen Wind-wechslens voll Sorgen, daß sie in selbiger Nacht die Stadt Barcellona nicht erreichen möchten. Wie sich dann urplötzlich ein gewaltiger Wind mit einem Wolckenbruch erzeugte, daß sie die gantze Nacht auf dem Meer, JhreAnkunfst und Bewirtung in Sardinien. Ihre Gefahr vom Schiffbruch. Abermalige Gefahr vom Sturmwinde. Ihre Ankunfst zuBarcellona. Ihre Audientz beym Könige. Der sich die Hand nicht will küssen lassen. abermal ohne Segel schweben müssen. Drey Stund vor Tags kam die rechte Fortuna (oder stürmende Gefahr), da erhnb sich eine Arbeit und Geschrey, daß man Waaren, Stuck und allerlei) ins Meer werffen und dem Winde Nachfahren mußte. Und kamen wir den Tag darauf in eine Insel Ibiza, daselbst ergriffen sie einen Port und mußten fünsf Tage daselbst bleiben. Darnach fuhren sie wieder aus und kamen in die Haubt-Stadt von Majorica, die auch also heifft, allwo sie acht Tage geblieben, . unter welcher Zeit viel Leute ertruncken und viel Schiffe zu Grund gangen." „Am Aller Heiligen Tage giengen sie Nachmittags wieder zu Schiffe, fuhren um Mitternacht aus dem Port und kamen am dritten Tage Novembris gen Barcellona." „Da schickten sie Herrn Niclasen von Thurn gen Hofe, sich bey Ihro Königl. Majest. anzusagen und um Audientz zu bitten. Welche dann den 5. dito vor der Mahlzeit bey Ihro Königl. Majest. rc. rc. zu erscheinen vorbeschie-den worden. Kurtz darauf käme Herr Graf von Montfort, Propst von Kaßl und Meteney, die Herren Abgesandte im Namen Ihrer Kön. Majest. zu empfangen und anzuzeigen, wie Ihre Majestet auf ihre Ankunfft mit Verlangen gewartet." „Folgenden Tags wurden die Herrn Abgesandten von obgedachten Herrn gen Hofe begleitet und zur Königlichen Audientz introdneirt." „Als sie vor den König kamen, wurden sie, Herrn Abgesandte, in Gegenwart vieler Fürsten, Grafen, Herren und Bot-schafftern aus unterschiedlichen Landen von Ihrer Kön. Majestet re. stehend empfangen und wolten Ihre Maj. rc. nach Hispanischen Sitten Ihre Hand nicht küssen lasten. Alsdann hat Doctor Siebenburger gantz zierlich in Lateinischer Sprache zu peroriren angefangen. Darauf Besten Ihre Majestet durch Dero Obristen Hof-Cantzler ihnen gnädigste Antwort geben mit vielen gnädigen Worten und Erbieten. Unter ändern liessen Sie sich auch vernehmen, daß Ihre Majestet mit Dero Bruder, Ertz-1! Hertzogen Ferdinando (welche zwar zween Leiber, jedoch nur eine Seele wären) sich gantz freund- und brüderlich gegen denen Landen verhalten wollten." „Folgends gingen die Herrn Gesandten mit Herrn Johann Marchgrafen zu Brandenburg rc. zum Frühmal, und darnach ritten sie wieder in die Stadt." „Am 9. Novembris wurden die Herren Gesandte wiederum zur Audientz erfordert." „Den 16. seynd sie sämtlich wegen der eingerissenen Contagion von Barcellona aufgebrochen, und reiseten in ein Städt-lein Marturell. Unterwegs, als sie auf Molindere kommen, fanden sie Ihre Kön. Majestet auf der Jagt. Als aber Ihre Majestet wiederum bey Hofe anlangten, liessen sich die Herren Abgesandte abermal ansagen. Welchen alsobald die Audientz verstattet worden, worbey ihnen Ihre Majestet die Hand gebotten. Da Besten die Hnn. Abgesandten ihre Notturni durch Hn. Sigmunden von Herberstein mit einer schönen Rede Vorbringen. Darauf abermal der Hof-Cantzler die Antwort gethan." „Den 25. Novewbr. wurden sie vor dem Königl. Raht zu erscheinen begehrt. Darbey sich auch der Cardinal und Bi-schoff Mota, Obrister Stallmeister und Dechandt von Pisantz, Hof-Cantzler Secretati Hanart und Maximilian befunden. Allwo denen Herren Abgesandten unterschidliche Puncten im Namen Ihrer Königlichen Majest rc. vorgetragen worden der Länder Freiheiten und Erb-Huldigung anlangend." „Den 27. seynd die von Steyer und Crain von dem Obristen Hof-Cantzler herrlich tractirt worden." „Wiewol die Herren Abgesandten zu unterschidlichen malen um die Abfertigung angehalten, nichts destoweniger seynd sie erst den 16. Decembr. zur Ur-laubs-Audientz gelaffen worden. Nachdem sie aber ihre Notturfft durch Herrn Trajan von Aursperg, Erb-Marschalln rn Crain rc. vortragen lasten und _ daraus vom Herrn Obristen Cantzler die Antwort empfangen, haben Ihre Kömgl. Majest. letzlich selbsten diese Worte gegen den Herrn Gesandten geredet: Ich tier# sehe mich, ihr werdet Unsere getreue Unterthanen verbleiben. Ich will allezeit Euer gnädiger König seyn, und will bald zu euch kommen rc." Di- 3ieel’ti Audientz- Erschein^) ber ®efaI1 vor de« Kön- Rath gie «erden traditi- Ahre Beurlaub« Audientz- SV zu ihue"- „Darüber die Herrn Gesandte durch Herrn von Aursperg rc. folgende Antwort gegeben: Seine Majestät sollte keinen Zweiffel haben, die Länder werden nicht allein Ihren Vorfahren gleich sich gegen Ihrer Majestet verhalten, sondern unge-spart Leibs undGuts sich äusserst besleissen, noch ein Mehrers zu prsestiren. Dieweil wir einen gnädigen, frommen Herrn haben, so geziemt sich auch gar wol, daß Er hinwiederum fromme und getreue Unterthanen habe, welche Ihre Majest. m diesen Landen allezeit befinden werden. Ihrer Majest Ankunfft wollen sie in Kürtze erwarten und den Allerhöchsten Mbey bitten, daß Er Ihre Majest. in Gesundheit, Freuden und Glückseligkeit M ihnen bringen möge rc." „Mit dem boten Ihre Majestet denen Gesandten die Hand. Und darmit waren sie abgefertigt." „Darüber befahlen Ihre Majestet dem Eardinal die Herren Gesandte zu trac-«ren. Welcher nach vollendeter Tractation chnen die Abfertigungs-Brieffe eingehän-blgt, und einem jedem Herrn ein Stuck Sammet samt ändern köstlichen Sachen tttt Namen Jhro Majestet prsesentiret." „Also brachen sie den 20. Decembr. b°u dannen auf und namen ihren Weg Quf Narbona, auf Sussa, auf Meyland, auf Bern rc." „Die Crainerischen Herrn Abgesandten samt Herrn Hanß Ungnaden, Freyherrn Zu Soneegkh, Steyerischem Herrn Ge-wndten, nahmen in dero Zuruckreise den ^e9 von Barcellona auf Marturell, von bannen auf Perpignana, allwo man ihnen oas Schloß hat sehen lasten; weiter auf kolsass, da man ihnen auf deß Königs Befehl gleichfalls das Schloß hat sehen .ssen, folgends auf Mompelier, auf Avi-pten (oder Avignon), auf Neapel, auf ^•apua, Susa, Genua, Rom, Florentz, -Venedig rc." Bißher der Auszug gedachter Relation, y^achdem aber auch König Carolus am ku ?«ttU 1519 zu Franckfurt von dem Churfürstlichen Collegio und sämtlichen Standen des Reichs zum Römischen Key-Lr Erwählt war, (bei) welcher Wahl die i&v bon Mayntz und Trier mit „-et" Stimmen wider einander ernstlich Eil et / ìfibem Jener den König Carl L. «teyserlichen Wahl gerecommendirt, eiet aber, Franciscum den König in Franckreich, dazu zu befördern, seinen äussersten Fleiß und Schweiß angelegt, auch die übrige Churfürsten mit seinen angeführten und trefflich - wolgefärbten Schein-Gründen bey nahe alle eingenommen, biß Churfürst Friedrich von Sachsen mit einer kurtzen aber nachdrücklichen Rede sie alle wieder geändert und auf Königs Caroli Seite gebracht) erfolgte darauf am 23 Octobris 1520 Jahrs zu Aach die Krönung. Weßwegen die Landschafft in Crain neben den andren Jnner-Oesterreichischen Landen auch ihres Theils Gesandten dahin abgefertigt. Wegen deß Ertz-Hertzogthums Oesterreich wurden mitgeschickt Herr Hanns Graf zu Hardeck, zu Glaz, Herr Christoph und (t) Ludmannsdorff, Ritter, Herr Hanns von Lamberg und Doctor Schnop-peck, N. O. Cantzler; wegen deß Her» tzogthums Steyer : Herr Leonard von Har* rach, Landsverweser alldort, Herr Wilhelm Schrott und Balthasar Glainizer; wegen deß Hertzogthums Kärndten: Herr Veit Welzer, Landsverweser daselbst, und Philipp von Wixenstein; wegen deß Hertzogthums Crain: Herr Ulrich Wernecker, Hauptmann zu Landsstraß, und Felician Petschacher. «) Diesen gab man Instruction mit und Gewalt, die Nothdurfft deß Landes dabey vorzubringen. Die haben solcher Solen-nität auch beygewohnt, seynd auch neben den Gesandten der andren Länder in der Ruckreise zu Mastrich zur Audientz und zum Hand-Kuß gelassen, aber ihres übrigen Anbringens wegen mit der Abfertigung auf Augsburg beschieden worden. Es haben aber schon vorher, nemlich den 4. Iulii 1520, Keyser Carl der Fünffte und sein Herr Bruder Ferdinand von denen Crainerischen Land-Ständen die Erbhuldigung empfangen durch Commissarien, als durch Herrn Ulrichen, Abten ; zu S. Paul im Lauenthal, und Herrn Hannsen Manndörffern, Anwälten zu Ortenburg. Hingegen bestetigte der Keyser die Freiheiten deß Landes Crain, wie auch der Sclavonischen March und Isterreichs zu Aach, Donnerstag nach S. Ursulen. 0 t) Wird verschrieben sequ und von Siitmannefcorff heissen sollen. (S. Fr. а) MS er. Provinc. б) MScr. Labac. Und za Aach gekrönt. Gesandte» so aus Crain auf K. Caroli Krönung ab-gefertigt worden. Keyser Carl und Ertz-hertzog Fer-dinano nehmen von Train die Erbhuldigung ein. Er bestätigt die Lands-Privilegien. Fordert ge* toifle Personen aus Crain zur Besetzung eines Hof-rahtS. Theiluug der Erbländcr zwischen beyden Herren Brüdern. Keyfer Carl tritt Craiu ab. Im Jahr 1521, Montags nach Laetare, hat Er bey damaligem Landtage Einer Löbl. Landschafft angezeigt, daß Er entschlossen sey, einen Hof-Raht von eitel wol geschickten Personen zu besetzen, deren fünff aus Dero Erbländern, und zwar aus jeglichem Einer, die übrigen sechs aber aus andren Ländern seines willkührlichen Gefallens erlesen werden sollten, deren Wahlstadt Er hette nach Lintz gelegt, mit Begehren, man mögte von diesem Lande Crain vier oder mehr Personen hiezu Vorschlägen. Solchem nach hat der Vorschlag diese vier benannte Personen getroffen, nemlich Herrn Bernardin von Raunach, Herrn Veit von Thurn, Herrn Wilhelm von Lamberg und Herrn Felician Petschachern, unter welchen der Keyser den Letzten zum Ersten gemacht, indem Er gedachten Herrn Petschacher dazu ernannt hat. «J Allein Er behielt die Landsfürstliche Regierung nicht lange. Denn noch eben in demselbigen 1521 Jahr troffen diese zween verbrüderte Potentaten miteinander einen freundlichen Vergleich und Thei-lung derer Ihnen angeerbten Länder, also, daß Keyser Carln die Grasschasst Tirol samt andren Ober-Oesterreichi-schen Landen, Elsas, Sundgau, Preiß-gau, (oder Brisgau) Schwartzenwald, die Grafschafft Görtz, Ortenburg, Pusterthal, Karst, Jsterreich, Möttling, Friaul, Triest, Muran und Gradisch rc. Ertz-Hertzog Ferdinando aber die R. O. Länder und Fürstenthum Oesterreich Unter der Ens, Steyer, Kärndten und Crain verbleiben sollten. Jmmassen hierauf der Keyser die Löblichen Stände in Crain der vorhin geleisteten Erb-Pflicht Seiner Seiten wiederum ledig gezehlt. Welcher Gestalt aber diese Stände solcher Theilung kräfftig widersprochen, indem das Land dadurch mercklich wäre zergliedert worden, soll in folgendem Capittel hernach erzehlt werden. Weil aber unterdessen Keysers Caroli V. Landsfürstliche Regierung deß Her-tzogthums Crain sich hiemit geendigt und so wol als andre erstbenannte Erb-länder seinem Herrn Brüdern zugewachsen, so haben wir allhie von Jenem weiter nichts zu reden, sondern nur fei* ne führnehmste und wigtigste Thaten oder Begebenheiten aufs kürtzeste anzuzeigen. Denn dieselbe seynd von solcher Würde und Grösse, daß sie ohne grosse Ausführlichkeit nach Würden sich nicht alle erzehlen lassen, auch seiner Handlungen und so wol Kriegs- als Reichsund Regiments-Verrichtungen so viel, daß die Beschreibung derselben ein eigenes Buch füllen und überfüllen könnte. Darum will ich nur wie gesagt, die wigtigste bloß benennen, weil sie alle sämtlich ausser dem Lande Crain vorgegangen. Seine heroische Tapfferkeit blühete mit der Jugend in die Wette und schien vom Himmel allen, so wol Türckischen als II Frantzösischem Hochmut zur Demütigung und Überwindung bestimmt zu seyn. Als Er nur noch allein König in Spannien war, gab Er seinen grossen Mut dem raubrischem Übermut zu fühlen, schlug den Horrucum Barbarossam, welcher aus einem Welt-berichtigtem Meer-rauber sich zu einem Könige von Algier und Tremissen aufgeworffen hatte. Wietool Im solches auch viel Bluts kostete. Deß überwundenen und erschlagenen Barbarossae Haupt ward durch Spanien auf einem Spieß zur Schau herum getragen. Und schickte Carolus seinem damals noch lebendem Anherrn, Maximi-liano etliche feindliche Fahnen zu, die von kostbarem Werth und Gewirck waren. Als aber deß Getödteten Bruder Aradin wiederum ins Regiment getreten, und deßwegen König Carolus im folgendem Jahr den Hugonem Moncadam j mit einer frischen Armee und starcken Flotte abfertigte, um Algier zu erobern, ward durch Verabsäumung der rechten Zeit und Gelegenheit solches treffliche Vorhaben zu Wasser und die Flotte durch einen hefftigen Sturm-Wind dermassen zerstreuet, daß sie sich endlich mit genauer , Roth bey einer Insel salviren können. Die Algierer schreiben solches dem Gebet eines ihrer Heiligen zu, welcher Wunder thun und Gewitter erregen können, aber ein guter Herrenmeister gewest. Gleichwol ersetzte der König den Abgang der Völcker mit frischen, überzoch und überwand einen Afrikanischen Fürsten, welcher, nachdem er in einem scharssen Treffen den kürtzern gezogen, Ihm zinsbar worden und einen jährlichen M toitb tz»- "»tkkwl orfsm. ZW“»; fjSr %ic0. Wflt Èst Tribut von 24000 Ducateli versprechen müssen. , Es würdigte Ihn aber der Himmel mcht allein deß Hispanisch-Königlichen und Römisch - Keyserlichen Zepters und etlicher Victorien in Africa, sondern unterwarff Ihm auch die zwey mächtigste und reichste Königreiche in America Mexico und Peru; wiewol dieses letzte einige Jahre später, als jenes. Das Reich Mexico beherrschte damals der letzte Groß-König Hotezuma, dessen Gebiet sechs hundert tausend Schritte begriff und unzeh-uch-viel Götter zehlte. In der Haupt-Stadt Mexico allein wurden zween tausend Götzen mit Menschen-Blut beopffert. 4uan hat die Gewißheit, daß jährlich in selbiger Königlichen Sitz-Stadt zwantzig tausend Menschen fürnemlich aber Knaben dem Vizlipuzli zum Opffer abgemetzelt worden ; daher die Mauren und Wände der Tempel so wol, als die Götzenbilder Mit Menschen-Blut dermaffen bespritzt besudelt waren, daß man dieselbe ohne grausen und Entsetzen nicht ansehn kunn-te, auch vor dem abscheulichen Gestanti die Nase zuhalten mußte. Die Eltern bestrichen das Angesicht der Götzenbilder aus sonderbarer Andacht mit dem Blut ihrer leiblichen Kinder. Ihr heidnischer Thum war so groß und wertläufftig, daß fünff tausend Personen ^selben bewohnten, welche ihre besondre Kirchen - Aemter darinn verrichteten, (f) Iu ihren privat Häusern und Wohnungen hatten sie absonderliche, aus Wollen Zewirtite Hausgötzen, welche Zemes von chnen genannt, und von ihnen, wann sie zum Streit wollten ausziehen, ans Haupt gebunden wurden; weil man dieselbe in , ©efahr für die gewisse Nothhelffer und Erretter achtete, auch überdas um en Ausgang deß Feldzugs oder Anschlags ahtftagte. Wie sie dann den angelang-NSpanniern anzeigten, diese ihre Zemes L, en ihnen nicht lang vor Jener An- sst zuvor verkündigt, es würde in fUrtzern ein Volti kommen, welches ge-wwet,. gebärtet und weiß von Haut hpJSv'i. Götter dieses Reichs verachten, pi»! n und eine gantz andre Religion bNlfuhren^würde. klE-ìk." M-kic°nisch-ll Haupt-Tempel, welcher 78 habe ich Hellen und Sacrifteyen in sich begriff, ausführlich Btfch b Ausländischen Sitlenspiegels Solches habe ich, weil es dem glorwür-digstem Keyser Carln mit zum Nachruhm gereicht, kürtzlich mit einrutien wollen. Im Jahr 1521 erhub sich in Spannten wider Ihn eine Rebellion; aber Er schickte seine Feldmarschallen dahin und lefchte solches Feuer bald aus in dem Blut der Aufrührer; derer fürnemste Aufwiegler hernach vor dem Scharffrich-ter das ihrige fliesten lassen musten. Und nachdem etliche Städte die Gewalt erwartende mit Gewalt bezwungen waren, spiegelten sich hernach die meisten an den springenden Köpffen der Eroberten und krochen wieder zum Gehorsam. Im Jahr 1525 am 24. Febr. ward durch seine Feldherren der König in Franckreich Franciscus I. bey Pavia geschlagen und gefangen, und also die viel-sältige Beleidigung, so Carl der Achte seinem Anherrn Maximiliane zugefügt, gerochen. Anno 1527 am 6. May eroberten seine Bölcker die Stadt Rom, und verübten zu seinem nachmals bezeugtem hohen Mißfallen viel Mutwillens. Im folgendem 1528. Jahr brachte Er Utrecht an Burgund. Als Solimannus, der gewaltige und mächtige Tyrann, die Stadt Wien mit einem groffem Heer belagert hatte, erzitterte derselbe für dem von Ferment gerochenem Harnisch Caroli, joch von der Stadt ab. Wiewol der würckliche Anzug Caroli allererst im Jahr 1532 hernach geschähe, und diesen Wüterich dermaffen schreckte, daß er unerwartet der Verfertigung einer Brucken mit seinem Pferde bey« des über die Muhr und Drave schwamm, nicht ohne Erschaurung seines zuschauenden Kriegsheers. Im Jahr 1530 ward Er den 24 Febr. von Papst Clemens dem Siebenden zu Bononieu gekrönt, und zwar mit der eisernen Kron in der päpstlichen Capell, mit der güldnen aber öffentlich. Den 25. Iunii selbigen Jahrs ward Ihm auf dem Reichstage zu Augsburg von den Protestirenden die Augsburgische Confeffion überreicht. Nachmals versetzte Er seine sieghaffte Waffen wieder nach Africa und eroberte An. 1532 die barbarische Raubstadt Tunis. Anno 1543 brachte Er Geldern an Burgund. Keyser Carl der Fiinsste dämpfst die Rebellion in Spaniti en. Er schlägt und sähet König Franciscom. Seine Bölcker nehmen Rom ein. Andre graffe Verrichtungen diese« Monarchen«. Er schreckt Soliman-nnm. Wird vom Papst gekrönt. Ihm wird die AngSbnrgi-sche Lon» fession übergeben. Er Btjiorngt Tunis. Bringt Geldern an Burgund. kchläxt die Proteslirn de beyMühlb-rg. Er tritt feinen Brüdern Ferdinand das Reich ob Sein Ted Seine Geinahlinn und Kinder. Anno 1547 den 24. Aprilis erhielt er in dem Smalkaldischem Kriege die Schlacht bey Mühlberge, und bekam Churfürsten Johann Friedrichen von Sachsen gefangen. Bey welchem Treffen dieses Denkwürdige sich begeben, daß die Sonne eine tunckele und blutige Gestalt gewonnen. Es bewieß sich aber dieser streitbare Monarch nicht allein in den Waffen unüberwindlich, sondern auch in Aufrichtung guter Gerichts-Ordnung sorgfältig; und hat ungezweiselt hiedurch, daß er zu Augsburg und Regensburg Anno 1530 und 1532 die Peinliche Hals - Gerichts-Ordnung, gleichwie Anno 1555 zu Augsburg die Keyserliche Cammer-Gerichts-Ordnung ausgehen lassen, noch denck-und preißwürdiger gemacht, als durch die Niderlage seiner Feinde. Im Jahr 1552 und 1555 ließ Er durch seinen Herrn Brüdern, König Ferdinan-dmn, den Passauischen Vertrag schliessen. Nachdem Er aber, als ein gottsfürch-tiger Potentat, endlich bey sich überlegte, wie eitel und vergänglich aller zeitlicher Glantz wäre, Sich auch so vielfältiger Unruhen, womit eines so grossen Mo-narchens Regiment gemeinlich bedörnert wird, ja so überdrüssig befand, als wie Einem nach einer weiten Meerfahrt für so viel Milionen brausender Wellen, die er dnrchgeschifft, zu ekeln pflegt, legte Er die Regierung ab, um der Regierung seines Gemüts und Geistes desto unverhinderter abzuwarten, überließ seinem Senn Brüdern Ferdinand das Reich im eptember 1556. Jahrs, und begab sich in ein Hispanisches Kloster. Allda Ihn auch Anno 1558 am 21. Sept. Gott abgefordert und seine Gott-ergebene Seele in sein unverunruhigtes Triumph-Reich versetzt hat, nach dem Er biß ins 59. Jahr gelebt, und mit seiner Gemahlinn, der Königlichen Prinzeffinn aus Portu-gall, vier eheliche Kinder erzeugt hatte, als den Printzen Ferdinand, welcher in seiner Kindheit gestorben, die Princeffinn Mariam, die hernach Keyser Maximiliane dem Zweyten bcygelegt worden, Philippum den Andren, der nach Ihm die Hispanische Kron getragen, und Johannam, welche Königs Johannis in Portugal! Gemahlinn und König Sebastians Mutter worden. Neben diesen seynd noch in seiner Jugend zwey natürliche Kinder von Ihm Wo Ec begrab!» worden. BorzeichkN feines Todes- entsprossen, nemlich Don Jean du Austria und Margareta, welche erstlich dem Alexander von Medices,Hertzogen zu Florentz,und hernach dem Hertzog Octavio zu Mantua vermählt, zuletzt aber Anno 1559 zur Re-gentinn der Niderlanden gesetzt worden. Seinen Leichnam begrub man zu Granada und nachmals im Escurial. ****** Man vermeynt, sein Tod sey durch den zur Zeit seiner Bettlägerigkeit in Hispani-en erschienenen Kometen vorbedeutet worden ; zumal weil derselbe, so bald Er seinen Geist aufgegeben,auch zugleich verschwunden. So wollte dieses gleichfalls für was Vorbedeutliches ausgenommen worden, daß in dem Garten, welcher nechst an seiner Cellen lag, von einer Liljen-Zwi bel zween Stengel im Frühling aufgeschossen, aber gantz ungleich aufgegangen waren; indem an dem einen gleich des-selbigen Frühlings noch die Blumen-Kelchlein sich ausgeschlossen und ihre Blä-ter weit ausgebreitet hatten, an dem andren Neben - Stengel aber die Kelchlein oder Knöpffe nicht allein den Frühling über, sondern auch gantzen Sommer durch geschloffen verblieben, doch also, als ob sie stündlich sich aufthun und blühen würden; biß an die Nacht, da Keyser Carl verschieden, in welcher auch diese Lilie alsofort sich aufgethan und mit ihrem Schnee-weissen, über sich gebogenem Blä-ter-Kreyse sich selbst, als wie mit einer silbernen Kron gekrönet. Daher man dieselbe auch bey der Leichbegängniß auf den fürnehmsten Altar gestellet und mit diesem ungemeinem Blumen - Spectacul denselben geschmükt. Noch vermutlicher aber mag dieses Folgende für ein Vorzeichen seines nahen Absterbens angesehen werden. Als Er unter den Religiösen die jährliche Leich-Gedächt-niß seiner verstorbenen Frauen Mutter beging und derselben ein Besingniß hielt, kam Ihn eine Lust an dergleichen Exeqmen und Begängniß auch für seine eigene Person zu halten; weßwegen Er auch semen Conscientz-Raht, den Ordens-Mann J°" hannem Regulum um sein Gutdünken fragte. Weil nun dieser sehend, daß stellt «» . Keyser Carl so grosse Lust dazu Helte, Bodp," ((i, solches, ob es gleich ungebräuchlich, den- ner ^e»«1 noch nicht für unzulässig achtete, mvste seitW- a„, man Ihm eine rechte Leich - Beschikung s««3 ei«f Sil« hebt »»/ blüh!« '« ber 9W M Carol°s stirbt. anstellen, und mitten in der Kirchen Ihm, gleich als ob Er gestorben wäre, ein Grab - Mal (oder Castrum doloris) aufrichten. Hierauf verrichteten die Münche zu feinem Sterbens-Trost das Opffer mit gewöhnlichem Gesinge und üblichen Bräuchen. Die Wände waren rings umher mit schwartzem Tuch überzogen; das Grabmal, wie auch die gantze Kirche mit Liechtern und Windliechtern besetzt. Dabey ließ man Klag- und Leich-Gesänge erschallen. Seine Bediente und Andre Machten Traur - Geberden, und hörte Man zum offtern das Requiem und den Wunsch einer sanfften Ruhe für die Seele. Er, Keyser Carl, schauete zu, bey lebendigem Leibe, wie man seine Leiche vorbildete, wünschte auch so tool, als die Andren, und zwar nicht ohne Thre-uen, daß Er mögte entgehen zum ewigen Leben und seine Seele mit Freuden dahin fahren. Endlich offerirle Er die Mige Kertze, womit Er zu seiner Leich-degängniß Selbst Ihm selbsten geleuchtet, gautz demütig dem am Altar stehendem Priester, Gott bittend, daß, wie allhie dreser opffrende Priester von seiner Hand drese dargereichte Wachskertzen nähme, also auch Er, der Allerhöchste, seine von rhm ausfahrende Seele Ihm wollte empfohlen seyn lassen und zu Gnaden auf-nehmen. Hiernechst warst Er sich in seinem langen schwartzem Traurkleide zur Erden ?rch ausstreckend, als wäre Er gestorben, rndem Ihn alle Umstehende beweinten und Ihm eine selige Ruhe wünschten. Rach diesem wunderlichem Vorspiel folgte bald der Ernst. Denn gleich deß andren Tags hernach befiel Ihn ein Fieber und nahm dermasten zu, daß Er sich deßwegen zum letzten Kampff bereitete. Noch vor seiner Scheidung kam der Ertz-Bischoff von Toledo Bartbolo-rnZeus Caranza, ein Priester Dominicaner - Ordens, und sprach Ihm tröstlich zu. Demselben hat Er gebeichtet, ist auch mit dem letzten Zehr - Pfenning, nemlich mit dem heiligen Nachtmal durch ihn versehn worden, und sich andächtigst zum seligen Sterben geschickt, das Cru-cifix in die Hand genommen, und nach Bezeugung, daß Er seine Hoffnung und Vertrauen auf seines Heilands Verdiensten setzte, eben die Worte deß sterbenden Herrn dazu gesprochen: In manus tuas Domine commendo Spiritum meum : „In deine Hände, Herr! befehle ich meinen Geist!" Worauf Er folgends unterm Gebet und Seufftzen der Umstehenden Ordensleute gar sanfft entschlaffen. Wie also Thuanus und Andre beglauben, daß Er also habe abgedruckt. Welches auch Pater Jacobus Masenius, Soc. Jesu, in seiner Anima Historiae hujus temporis, mit diesen Zeilen bekräfftigt : Pientissimé se ad mortem postridie composuit : siquidem Crucifixi imaginem manu complexus, Servatoris nostri patientis confisus meritis, pronuntiatis Ejusdem ex-pirantis verbis : In manus tuas, Domine, commendo Spiritum meum. Inter Religiosorum circumsistentium preces gemi-tusque placidissimé XXI. Septembris anni LVIII. exspiravit, a) a) Vid. Anima Historiae hujus temporis in juncto Caroli V. & Ferdinandi I. Imperio repraesentata lib. 7. pag. 205. & Thuan. lib. 21. Historiar. Anno 58. edit. Oppenh. p. 428. in aliis vero Edit, p. 945. adde Spondanum ad Annum Christi 1557. & 1558. n. x. Das XXVI. tapiffef. Vom Ferdinando dem Ersten, Römischen Keyser rc. und Landsfürsten in Crain. ^NljSlt. Oebmt Ferdinandi I. Seine Gunst beg den Sgamtiern. Erte-Herteog Ferdinand vermählt sich. Wird Regent der Wder-Oesterreichifchen Sander. Warum die Crainerifchen Stände Ferdinando xu huldigen, steh Anfangs entschuldiget und Solches ein Jahr lang aufgefchoben haben. Crain huldigt dem Erte - Herzogen Ferdinand. Dem Crteherteog werden hundert gerüstete Pferde verbilligt Lur GrScheinung heg Kegfers Caroli Krönung in Rom. Was die Crainer dem Kegfer d^arln wider Seine dreg Feinde verbilliget. Ferdinandus verfchreibt Seiner Frauen Schwester ein Seibgeding. Auf der dreg Länder lefchwerni|fen wird der Crte-Hertrogliche Hof-Canteler Seiner Aemter ertasten. Krönung Ferdinandi xum König in löhmen und Ungarn. Was für Herren aus d^rain beg dem Königlichen CinLuge Ferdinandi in Drag erschienen, lohnten, Ungarn, Mähren> Schiesten und Saufsnite homnten an Oesterreich. König Ferdinand erneuert dem Mfchost Lu Sagbacb die Privilegien. Crainerifche Sand-Stände halten auS dem Augsbur-giSchen Reichs-Tage an, um Hülste wider den Türchen. Ferdinandus wird |Vö-ntiScher König, lesthtt in Crain ofenttich wider den Erbfeind Lu beten. Was der Kegfer und das Reich für eine Macht wider den Erbfeind aufgebracht. Wie starch Kegfers Caroli Heer wider den Solimann gewest. König Ferdinand entdeckt den Öjjrainerifchen Ständen feine lefotgung eines Kriegs mit lägern. Was darauf die Stände in Crain bewilligt. Zum Fàuge wider Hestett und Herteog von Wiirtenberg will Crain heinc Hülste bewilligen. Kurte-gründliche Rachricht von dem Urfgrung Solches Krieges wider Hesten. Sandgraf von Hesten fchlägt Königs Ferdinandi Solcher. Vertrag. Wiirtenberg wird ein Gesterreichifches Sehen. Zu Wiederaufrirbtung der Universttet in Wien wird auch in Crain ein Anfrhtag gemacht. Rahtfchtagung defs Ausfcltustes der fünst pder - Oesterrei-chifchen Erb-Sänder. Warum die Crainerifche gegutirte gerahten, dafs Ungarn dem RömiSrhen Reich mögte incorgorirt werden. Die Erb-Sänder Sachen su Regensburg Hülste wider den Türchen. Wer wegen Crain daru abgefchicht worden- König Ferdinand giebt den CraineriSchen tierordneten die Victori wider den Churfürsten Johann Friedrich von Sachfen ru wisten. Aufrichtung defs Religion-Friedens. Der Kegfer besthlt dem Sande Crain wider den Erb-Feind Vötcher m werben, lerahtfehtagung der Kider ©esterreichifchen Sauden EU Mren. Mas für Herren aus Eram derfetben beygewobnt. Mas auf obbe-führtem Landtage bcrahtfcblagt worden. Zefs Königs Gegen-Rede. Königs Ferdinandi Jobn gebt žu Kjelde wider den Erb-Mnd. König Mdinand wird Römifcber Keyfer. Vermehrt dem Kloster Jitticb die Dririlegien- Jein John Maximilian bekommt drcg Kronen. Mas be§ drjfen Krönung für Herren aus Hruin erfckienen. Keyfer Ferdinand gebt ab mit Tode. Dejfen Gemablinn und Kinder. te««« B ®tPen. rr versetzen hiemit die Feder von einem heldenmütigem, überaus streitbarem und sieghafftem, WßMzu einem hochgelehrtem und von hoher Klugheit stralendem 'Monarchen, nemlich zum Ferdinand dem Ersten. , Dieser zweyter Sohn Königs Philippi ut Hrspanien ward geborn zur Welt den 10. Martii 1503 zu Complut in Hispa-ttten. Andre machen daraus den 12. Mar-W. f) Sein mütterlicher Anherr, König Ferdinandus Catholicus, ließ Ihn bey nch mit sonderbarem Fleiß erziehen und unterrichten, und zwar mit desto grösserer Sorgfalt, weil Er anfänglich die Nächtige in der Kron nicht dem älteren Sohn Oarolo, sondern diesem nach Ihm genannten Ferdinando bestimmt hatte. Wie Er dann auch hierinn keinen Jrrthum würde begangen, noch das Königreich Hispanien ubel damit bedacht haben, (denn Ferdi-oandus war ein überaus tugendhaffter -printz) wann dem älteren Sohn Carolo ®JC Natur die Fähigkeiten eines Scepters tàrglich zugemeffen, und nicht vielmehr auch mit ungemeinen Ursachen oder Börnchen gar hoher Anwartungen und künff-ug erreichenden Kronwürdigsten Vollkommenheiten reichlich ausgesteurt hette. Der Drrnmel selbst aber hat hierinn für den Pttntzen Earl gesprochen, daß gedachter àherr billig solche Hindansetzung desselben corrigiren müßte; indem er ihm in °er Zeit-Ordnung der Geburt einen Vor-Pu| verliehen, und so tool die Stärcke Leibes, als Tapfferkeit deß Muts erdoppelt, überdas auch hernach die Zeit I^ver, so wot König - als Keyserlichen Legierung, mit sieghaffterm Kriegs-Glück estralet und Herrlichem Victorien be-strrnet hat. 5^"°"geführter Pater Masenius schreibt. Er sey lies "ach feinem Brüdern Carolo geboren, wel- ^ «ber um drey Jahre zu langsam kommt. Hingegen hatte die Natur den Printzen Ferdinand in andren Tugenden, die eben so wol zum guten Regiment ersprießlich und zu gütlicher Gewinnung der unterthänigen Hertzen gar dienlich, erhöhet. Massen Er so sittsames und leutseliges Gemüts war, daß Ihn die Span-nier seiner holdseligen Manier und angenehmer Sitten wegen, weit über den h Printzen Earl liebten, auch Ihn in der f! Krönung dem älteren Bruder gern vorgezogen hetten, so es bey ihnen wäre gestanden. Aber es ist nicht menschliche, sondern hauptsächlich die ewige Weisheit, welche die Fürsten setzt und den Regen-li ten so wol ihren An- als Abtritt bestimmt. Nichts destoweniger bleibt Ferdinan-dus I. unter den vortrefflichsten Fürsten einer ansehnlichen Stelle höchst berechtigt, und könnten uns seine hocherhebliche Beschaffenheiten so wol, als seine Preis - verdienstliche Bemühungen um den Wolstand und Beruhigung deß Römischen Reichs, dieses Werck gleichsam ^ wie mit lauter Sternen zieren, wann sie nur an demselben einen geraumen Himmel anträffen, ich will sagen Platzes genug fünden. Denn der notwendigsten und diesem Buch hauptsächlichst zugeordneten Sachen ist so viel, daß wir von den übrigen, welche nicht zu Crain gehören, nur kurtze Anzeigungen geben können, und uns daran begnügen müssen, daß wir rühmen und durch man-cherley Sachen bezeugen mögen, derjenige Ferdinand, welcher das Römische Reich so ruhmwürdigst regiert und wider die Türcken so schwere Kriege geführt, sey auch unser Landfürstliches Oberhaupt gewest, habe die Adler-Fittichen seiner klugen Sorgfalt so wol, als die Stralen seiner Gnade gleichfalls über Crain ausgebreitet, und in dem Hertzen (oder Gemüt) dieses Landes eben so wol, als wie anderswo ein getreues Nest gehabt. 27* Seine Gunst bey den Spanuieru. Ertzhertzog Ferdinand vermiihll sich. Wird Rezent der Nider-Oesterrei-chifchcn Länder. Warum die Lrainerischen Stände, Ferdinando zu huldigen, sich Anfangs entschuldigt und solli.es ein Jahr lang ausgeschoben haben. Als dieser höchst vortreffliche Printz seine männliche Jugend erreicht hatte, beehelichte Er sich mit der Prinzeffinn Anna Jagellonica, Uladislai Königs in Ungarn und Böheim Tochter, im Jahr 1521 den 5. May. In welchem Jahr Ihn auch die Oesterreichischen Länder zum Regenten bekamen, nemlich die Rider Oesterreichische, dazu auch Crain gehörig. Massen in vorigem Capittel er-zehlt worden, wie Keyser Carl bey damaliger Abtheilung solche Rieder-Oester-reichische Erbländer diesem seinem Herrn Brüdern übergeben, und sie mit ihrem Gehorsam auf denselben gewiesen, ausbenommen incorporirte Herrschafften, Win-dischmarck, Möttling, Jsterreich und Karst, welche Er Ihm selbsten Vorbehalten, und also diese von dem Hertzogthum Crain absondern wollen. Als nun hierauf Ertz-Hertzog Ferdinand auf den 15 Junii selbigen 1521 Jahrs einen Landtag ausschrieb, um die Huldigung und neue Erb-Pflicht zu em-pfahen, weigerten sich die löblichen Stände Ihm zu huldigen, nebst unablässiger und beweglicher Ansuchung, daß die durch Keyser Friedrich den III. und dessen Sohn Maximilianum I. nicht ohn treffliche Ursachen und reiffestes Bedencken, dem Lande Crain zu desselben Erweiterung incorporirte Grasschafft Möttling, wie auch Marchgraff- und Herrschafften Jsterreich und Karst, vorher dem Fürstenthum Crain wiederum zugebracht, anverglie-dert und dabey unzertrennt gelassen werden mögten. Wie dann auch diese ausdrückliche Erklährung beyangehesstet, daß Sie sich ihrer Freyheit also nicht begeben könnten, sondern ihnen leichter und erleidlicher fallen würde, einen Krieg und verderbliche Überziehung, als diesen Abfall (oder Abschnitt) und verderbliche Zergliederung zu erwarten. Hierüber verzochs mit der Huldigung auf ein gantzes Jahr, biß endlich zwischen dem Keyser Carolo V. und Ertz-Hertzogen Ferdinando eine andre Länder-Theilung vorgenommen ward, vermittelst welcher obbennante Landschafften dem Lande Crain wiederum vereinigt worden. Darauf ließ Ertzhertzog Ferdinand bey dem auf den Montag nach dem Sonntage Jubilate abermal ausgeschriebenem Landtage durch die Herren Land- tags-Commiffarien, als: Herrn Hann* sen, Herrn von Starenberg, und Hannsen Hofmann, denen löblichen Ständen andeuten, Seine Fürstl. Durchl. hetten bey der wiederholten Theilung unter andren Crain, Jsterreich, Möttling und Karst überkommen; dahero dann nunmehr die Stände wegen leistender Huldigung kein Bedencken mehr tragen sollten. Welche dann auch würcklich also ist erfolgt, daß nemlich bey dem Fürstenthum Crain die Herrschafften: Möttling, Jsterreich und Karst, wie auch alles Andre, was zuvor von Rechts oder Gewogenheit wegen dazu gehört und von den Venetianern erobert, dem Fürstenthum Crain zugeeignet und eingeleibt, nichts ausgenommen, unzertrennt verblieben und Alles beysammen gelassen worden. Allermassen solches nicht allein obige Landtags-Acten, sondern auch über das absonderlich der, in dieser Sachen zwischen beyden Herren Gebrüdern endlich aufgerichtete, und bey den Lands-Freyheiten befindliche Erb-Einigungs-Briefs, unter der selbst-eigenen Signatur Keyser8 Carls deß Fünfften, unterm Dato Brüssel, den 16. Martii 1522, ausführlicher bezeugt. a) Daher dann auch die löbl. Stände noch selbigen Montags nechst dem Sonntage Jubilate, An. 1522. Herrn Georg Grafen von Montfort, Herr Hannsen, Herrn von Starenberg, Herrn Hannsen Hofmann, und Herrn Erasmo Prauen-bart, Vizthumen in Crain, als Ertzher-tzoglichen Commiffarien, die Erbhuldr-gung abgelegt, b-Jm Jahr 1524 bestetigte Ertzhertzog Ferdinand dem Bischoff zu Laybach das Dominium alluni und das Blut-Gericht in Oberburg und Görtschach, unterm Dato Wien den 20. Novembris. c) „ Als dem Keyser Carln dem Fünfften zu Rom die Kron aufgesetzet werden sollte, (denn mit der Reichs-Kron war Er schon gekrönt) da wurden dem Ertz - Hertzog Ferdinand zu Persönlr-cher Beywohnung und Erscheinung bey solcher Solennität, von der Crame-rischen Landschafft hundert gerüstete Pferde verwilligt, samt dem Zuzuge deß II Adels auf eigenen Kosten, laut der a) MS. Prov. i) MS. Prov. c) MS. Labac. hllld'S' Crain d-m (grg^ergoa Ferdi inavd' D-in hertzog werden hundert gerüstete Pferde »rt willigtzn sraj Krönung Rom- Landtags-Handlung in Crain von Anno 1526. Ob es aber zu würcklicher Vollziehung sey gelangt, darüber habe ich keine weitere Nachricht gefunden. ****** Anmerckung E. Fr. Grosse Herren lassen früh sattlen und reiten spät. Also mag vielleicht auch Key-ser Carolus V. seine Reise nach Italien zur Empfahung der Longobardisch- und Römischen Kron von der Hand deß Papsts Anno 1526 Ihm schon vorgesetzt, aber wegen eingefallener Fehde zwischen Ihm und dem Papst sie etliche Jahre einge-siellet haben. Solchem nach kann auch Ferdinandus Anfangs, nemlich Anno 1526 entschlossen gewest seyn, seinem Herrn Brüdern, dem Keyser, nach Italien das Geleit zu geben. Vielleicht hat auch schon damals (nemlich Anno 1526) Keyser Carl gedacht, sich in Rom krönen zu lassen; daher vermutlich solches Jahr und auch der Ort bey der Landtags-Handlung deß 1526 ausgezeichnet worden seyn; ange-werckt sonst Carolus weder im Jahr 1526, ttoch sonst jemals zu Rom die Kron, sondern zu Bononien empfangen am 24. Febr. Anno 1530. Einmal bezeugen die Geschichtschreiber, Farolus habe nach Rom ziehen, und allda stch krönen lasten wollen, weil ihm aber von seinem Herrn Brüdern aus Deutschland Schreiben gekommen, welche Ihn von dem gefährlichen Zustande so wol deß Rö-Reichs, als Ungarischen König* *blchs Nachricht gegeben, sey Er zu Bononi-^ geblieben, und allda vom Papst gekrönt worden. Ja! wie man beym Sleidano und andren Scribenten sindt, so ist auf dem Anno 1526 zu Speyer gehaltenem Reichslage deß Keysers Brief, welcher zu Sevilia um 23. Martii gegeben war, verlesen wor-àhalts, Er hette eine Reise für in Italien und gen Rom von wegen der Krö-ung, und daß Er sich deß Concilii halben «ut t>em Papst mögte unterreden, a) Hieraus wird man also unschwer er-warum in der Landshandlung h«.» t àhrs schon der Carolinischen be-ops lrRt).en Krönung, und zwar zu Rom fJ? ^lrd, da selbige doch allererst im hnvrtrUari° und zwar zu Bononien __J^9Mtgen • nemlich weil vermutlich (S«0)6l*m.Sleidanu8 im 6- Buch G-ist. und Melili. Anno 1526 Carolus die Italienische Reise schon im Sinn gehabt, aber zum dreijährigen Aufschub derselben hernach bemüs-sigt worden; und weil Er auch noch Anno 1529, da Er würcklich zu dem Ende aus Hispanien in Italien angelangt, entschlossen gewest, in Rom sich krönen zu lasten; gleichwol aber doch solchen Schluß ändern und zu Bononien solche geschehen lassen müssen. Demnechst vermute ich hieraus, es sey die würckliche Übersendung der hundert gerüsteten Pferde, imgleichen deß Adels Begleitung nicht zur Vollziehung gekommen, weil Ferdinandi Vorhaben, seinen Herrn Brüdern zu begleiten, nicht vor sich gegangen; sintemal gantz gewiß, daß Ferdinandus damals in Deutschland geblieben, und dem Keyser den Zustand Teutschlandes, imgleichen den Abzug deß Türcken von Wien Anno 1529 nach Bononien überschrieben, auch im folgenden 1530. Jahr, da Carolus zu Bononien gekrönt worden, von Wien aus dem Bischoff zu Laybach die Privilegien erneuert hat; daher die (vielleicht Anno 1526) begehrte hundert Reuter hernach im Jahr 1529 oder 1530 zu schicken, auch unvonnöthen gewest. Dieses habe ich darum bester erklähren sollen, daß man nicht etwan wähnen möge, als ob die Nota Provincialis oder auch der Herr Haupt-Author in der Jahr-Zahl sich hiebey Hecken geirret.j In diesem 1526. Jahr aber hat König Ferdinandus den Bischoff zu Laybach, Cristophorum, nebst dem Erasmo von Dörnberg, seinem Raht, und dem Stephano Pempflinger, seinem Truchsessen, in unterschiedlichen Geschafften und Verrichtungen an verschiedene Höfe verschickt, und viel Credentz-Briefe dazu ausgefertigt am 25. Octobr. b) Weil aber Ertz - Hertzogs Ferdinandi Herr Bruder, Keyser Carolus, in jetztbenanntem Jahr mit dreyen Partheyen Krieg bekam, als mit Papst Clemente dem Siebendem, mit Francisco dem Könige in Franckreich, und mit der Repu-blic von Venedig, wurden von der Löbl. Landschafft in Crain zu Rettung Mei- Was die Trainer dem Keyser Sarin wider seine dreq Feinde j verwillizet H b) MScr. Oberburg. Dieses Maimscript nennet Fe» i »in and um einen König, weil Er im folgendem 1527. Jahr j König in Böhmen und Ungarn worden. Denn in diesem jl 1526. Jahr ist er sonst nur annoch Ertz-Hertzog gewest. !l E. Fr. Ferdinarìus verschreibt server Frauen Schwester ein Leikgeding Aus der drehen Länder Beschwernissen wird der Ertz. hertzogliche Hos-Lantzlcr s einer Armier erlassen. lands in diesem Jahr hundert gerüstete Pferde samt 200 Fußknechten verwilligt.«) Am 19. Decembris dieses Jahrs ver-ordnete Ferdinandus vorgemeldeten Lay-bachischen Bischof Christophorum zum Commissario, um mit Johanne Botna-missa, einem Ungarischem Grafen zu Presburg (f) zu tractiren, welchem die Rähte Wilhelmus von Zelkhing, Joannes von Lamberg, Georg von Herberstein, Erasmus von Dörnberg und Stephanus Pempflinger zugegeben worden. Es verschrieb sich auch Ferdinandus gegen seiner Frauen Schwester unterm Dato 15. Decembr. 1526, daß Er Ihr, als einer Königinn in Ungarn, ein Leib-Gedinge zueignen, oder so Er solches in dem Königreich Ungarn nicht thun konte, mit andren so viel austragenden Einkünfften sie vergnügen wollten. Den 3. Novembr. schrieb Ferdinandus denen Ungarischen Ständen einen Landtag und Zusammenkunfft zu Preßburg aus, gab auch hievon dem Bischoff Chri-stophoro Nachricht, daß er bey der Königinn, so zu Preßburg sich aufhielt, wie auch bey jedwedem Landherren deßwegen mögte Erinnerung thun. Massen Er ihm zu dem Ende 360 Credentz - Schreiben übersandte, daß er dieselbe Jedwedem sollte zuschicken. Eben diesen Laybachischen Bischof hat Er auch kurtz zuvor in einem Schreiben vom 27. Octobr. seiner verwittibten Frauen Schwester und Königinn beyge-ordnet, daß er derselben sollte mit Naht an die Hand gehen, um den durch Wey- | woden Johann von Zips beschriebenen Landtag zu verhindern. Wiewol Er Ihr nebenst diesem Bischoff auch andre Rähte zugab. b) Merckwürdig ist auch dieses, daß auf dem zu Augsburg Anno 1525 in hoher Anwesenheit Ihrer Ertz - Herzoglichen Durchleucht gehaltenem Reichstage die drey Länder, Steher, Kärndten und Crain durch Dero Deputirte unter andren auch wider Ihrer Fürstl. Durchl., Hof-Cantz- a) Not. Prov. (t) 3ch finde zwar in dem MScr. Oberburgensi, Botnamissa, vermute aber, cs werde vieleicht Borne-missa heiffen sollen, besten beym Istbuanfio rühmliä gedacht wird, nemlich daß er vom Könige Mattbia sei nei Tugend und Geschicklichkeit halben, deß schlechten Her ; fomenS ungeachtet, zum Obersten Rent- oder Schatzmeister, solgends vom Uladislao zum geheimsten Raht und Bor mund seiner Kinder verodnet worden; aber um diese Zei: schon hoch bejährt müßte gewesen sechi. b) MScr. Oberburg. lern und Schatzmeistern Herrn Gabriel Grafen von Ortenburg ihr Beschwerniß angebracht, und durch inständiges Anhalten so viel ausgewirckt, daß die Fürstl. Durchl. bewogen worden, denselben seiner Hof-Aemter und andrer Verwaltungen würcklich zu erlaffen, und dieselbe mit andren Personen zu ersetzen, ihn auch in den Erbland-Sachen weiter nicht zu gebrauchen. <9 ***** [Dieses ist zwar den Begebenheiten deß 1526. Jahrs eingefügt, aber vermutlich mit diesem Verstände, daß die würckli-che Amts Erlassung deß Hof-Cantzlers im Jahr 1526 geschehen. Denn die Beschwernissen wider denselben müssen im Jahr 1525 schon vorgebracht seyn, ange-merckt nicht im Jahr 1526, sondern 1525 zu Augsburg ein Reichstag gewest, An. 1526 aber zu Speyer. Denn ob zwar vom Ertz-Hertzog Ferdinando der Reichstag nach Augsburg Anno 1525 ausgeschrieben worden, seynd doch wegen deß Bauren-Kriegs wenigFürsten dahin gekommen ; deßwegen er biß auf den ersten Tag deß Mayens folgenden 1526.Jahrs verschoben, und nach Speyer verlegt ist. E. Fr.j Gleichwie sich aber die Klugheit Ferdinandi je mehr und mehr ausbreitete, also wuchs auch seine Herrlichkeit höher; also daß Er im folgendem 1527. Jahr zwo Kronen erlangte, nemlich die Böhmische am 24. Februarii (wofür ein Andrer den 21. benennet) und die Ungarische am 28. Octobris. Als Er zum Könige in Böheim erwählt ward, seynd im Jenner - Monat 1527. Jahrs auf sein Begehren bey seinem Königlichem Einzuge in Prag diese nachbenamste Herren und Landleute, alle in schwacher Kleidung, mit ihren wolge-zierten und stattlich ausgerüsteten Pferden erschienen. Der Abbt von Sittich mit acht Pferden. Herr Nictas und Herr Hanns Räuber mit sieben Pferden. , Herr Christoph Freyherr von Krelg mit vier Pferden. Thum-Capittel zu Laybach mit vrer Pferden. Herr Caspar Kürschauer mit wer Pferden. Krönung Ferdinand' zu"' König in Böhm'" und Uugar"' Was fi't H-rr-n Sta,nJ I* Sjrfl fr01, chm EinM Ferdinand' in Prag i>r,chiencn. Ui. Marn. B^ten, Men Uni L-usni »men Qn *omi :lS LV- Ku-N dem M°N $u «Ji die öl'eäten ntaineti*j), Sfönbe Ittn °u N 3r MM Tür-ben «tcten. ßerr Balthasar von Sigersdorfs mit acht Pferden. r.. §.er* Wolfs von Dietrichstein, mit funff Pferden. ,.:r?x 0crr von Lamberg zum Roten-puhel, mit vier Pferden. PfHorr Hanns Mordachs, mit drey Hanns Piersch, mit drey Pferden. -Waren also der Pferde in allem, funfftzrg. Solcher Gestalt brachte nun Ferdi-nandus beyde Königreiche, Böheim und Ungarn, wie auch Mähren, Schlesien und Lausnitz an Oesterreich. Folgends aetjagte Er den Waiwoden, Johannen! n -Ochs, der sich der Ungarischen Kron anmaßte, dessen sich der Türckische Sul-Solimann annahm und Anno äA. Ulit grösser Heerskrafft die Stadt Elen belagerte, welche aber König Fer-,^ndus durch eine starcke Besatzung N^ertheidigte, also, daß der Tür-Mche Tyrann mit grossem Verlust und Spott mußte abzieheu. s /^^ingegen aber verlohr Er wieder ì^ugarische Haupt - Städte, Ofen i ®iuhtroetst"en6urg, jene im Jahr l0*<> drese Anno 1543. SRjftr0 ^530 erneuerte Er dem m!chum und Capittel zu Laybach die -p totlegten und Immunitäten in einem ntm ?ch.ate> so zu Wien, am 26. Jenner oogefaßt worden. .„^beil aber unterdessen der, damals 1 M regierende Römische Keyser Caro-ttov J- ?on Monomen aus, am 21 Ien-3"p,,ule|e3 ^SOften Jahres, Briefe in np» Jr rni> spickte, und einen Reichstag J àgsburg beschrieb, darauf alle Stände Qpnp,f< 8o sviiien zusammen kommen, Lup» J1 cv^ ^rilis, um alsdann so wol Krina er/ *9*on' als deß Türcken-in M handeln, und der Keyser Selbst m hoher Perso» nm 13. J„„ii"zu AugS- ®nni«a5 ?^tc' au$ sein Herr Bruder, aebnsiFerdinand, mit Ihm seinen Einzug den s. ö.le iöbl. Landschafft in Crain Herrn sÄ^-^lgen Fürsten und Herrn, Adminii / h^n, Bischöfen zu Laybach lomm lsa orn deß Stiffts Secau und WoIjpTh! r!x S« Admund, wie auch den Eolànen Herrn Hn. Jörg von Auers- schall^ S» Schonberg, Erbland-Mar-Marck inis^u und der Windischen ' ^utgletchen Herrn Sigmunden von Weichselberg, Rittern rc. zu dem zu Augsburg angestelltem Reichstage abgeordnet, um bey der Keyserl. Maj. und denen versammleteu Reichs-Ständen Hülffe und Beystand wider den täglich stärcker vor- und einbrechenden Erbfeind Christliches Namens Hülffe und Beystand zu erbitten, a) Aufdaß aber diesem mächtigem Feinde und Geissel der Christenheit nicht nur mit leiblichen, sondern auch geistlichen Waffen nöthigster Moffen mögte begegnet werden, ließ Ferdinandus, nachdem Er nunmehr im Jahr 1531 am fünfften Jenner zu Cölln zum Römischen Könige gewählt und gleich darauf am 11. Jenner zu Aach gekrönt worden, durch die Wienerische Regierung dem Laudshauptmaun in Crain, Herrn Johann Catzianer, befehlen, bey der gantzen Klerisey die Versetzung zu thun, daß man öffentliche Gebete wider den Türcken, welcher damals Ungarn wieder angriff, austellete. Und selbiger Befehl ging aus von Wien, am 10 Julii. Demselben unterschrieben sich C. Bischoff zu Laybach und Stathalter M. von Lamberg, und T. von Auersperg als Rähte. Weil dann Suldan Solimann nicht allein das Königreich Ungarn, sondern auch Oesterreich und Steyer mit einer unbeschreiblichen Kriegsmacht bißhero be-wütete, wurden von Keyserlicher Majestet 30000 Spauuische und Jtaliänische Fußknechte und 8000 Reuter, ausser den geringen (oder leichten) Pferden, imglei-chen 4000 Pferde deß Hofgesinds (weil Seine Majestet diesem Feldzuge persönlich beywohnen wollte) von den Reichs-Ständen aber, auffer der Evangelischen Fürsten, dreyssig tausend zu Fuß und sechs tausend zu Roß, imgleichen von der Krön Böheim, dreyssig tausend zu Fuß und sechs tausend gerüstete Pferde wider solche barbarische Macht bewilligt; laut Herrn Frantzens, Freyherrus von Thurn, Crai-nerischen Abgesaudtens zu dem Regens-burgischen Reichstage hereingethanen Berichts. b) ****** Anmerckung E. Fr. Diese Lista trägt 78000 Mann aus. Weil aber die leichten Pferde und theils andre Auxiliar-Völcker noch nicht mit а) MScr. Proy. б) MS. Prov. Ferdinandus rotta Römischer König. Befihlt in Crain öffentlich wider ben Erbfeind zu beten. War der Keyser und das Reich für eine Macht wider ben Erbfeind aufgebracht. Wie starck KeyserdLaro!! Heer wider btnSolimam: gewest. König Fer-dinand entdeckt dm Erainerischm Stünden seine Besorgung eines Kriegs mit Beyern. einbegriffen seynd; ist dieses gewaltige Heer in einer noch gröfferen Macht und Menge bestanden. Denn der Deutschen Reichs-Stände Völcker machten unter dem Obgebiete Pfaltzgrafens Friedrich, für sich allein, nicht nur 30000 zu Fuß und 6000 Reuter aus, sondern 40000 zu Fuß, und 8000 zu Roß, wie Isthu-anfius bezeugt, der vielleicht die Hülff-Truppen der Protestirenden Fürsten mit drein rechnet. Der Papst schickte auch Völcker und die Ungarn gleichfalls. Aus BöHeim, Mähren und Schlesien zoch gleichfalls dem Keyserlichen Lager eine ansehnliche Reuterey zu, ohn die Nider-ländische und Italiänische Völcker, welche letztere sechszehen tausend von dem Kehser selbst geworbene Fußknechte ausmachten. Jovius, welcher nebst dem Cardinal Hippolyto diesem Feldzuge mit beyge-wohnt, schreibt, der Keyser habe in seinem Haupt-Lager vor Wien allein neuntzig tausend zu Fuß und dreyssig tausend zu Pferde beysammen gehabt. Ohne dem führte der Pfaltzgraf noch eine besondre Armee, womit er den mit einer fliegenden Armee gegen Lintz gegangenen Cassan Bassa, gäntzlich vertilgte. Aber die so stattliche Haupt-Armee richtete weiter nichts aus, als daß sie den Solimann schreckte und sich zurück zu ziehen bewegte. Denn der Keyser, wie inständig Ihn auch sein Herr Bruder ersuchte, diese so herrliche Macht wider den Erbfeind ferner anzuwenden, demselben, der ohne dem schon an Bolck sehr geschwächt war, nachzugehen und eine rechte Haupt - Niderlage beyzubringen, wollte nicht weiter Nachdrucken, sondern erzehlte unterschiedliche Ursachen, die Ihn bemüffigten, wieder um zu kehren, und Italien in Ruhe zu bringen.] Gleichwie es aber unserem Lands-Fürsten, dem Könige Ferdinand zu grösser Ehr und Glori gereichte, daß er dreyer Kronen gewürdigt war, also mußte Er auch davon einen mehr als dreyfachen Sorgen-Druck empfinden, und durch würckliche Erfahrung innen werden, daß viel Ehr viel Beschwer mit sich bringe; angemerckt, nicht allein der Türckische Mächtige Tyrann die Kron Ungarn seiner Creatur, dem Weywoden Johannes von Zips lieber gönnete, sondern auch ein und andrer Herr im Reich solche seine dreyfache Groß-Herrlichkeit und Majestet, mit schmertzenden Augen anschauete. Darum, nachdem Er aus unterschiedlichen Anzeigungen wargenommen, daß seine Herren Vettern, die Fürsten in Beyern, durch einen Wett-Eyfer ent-zündt, deßfalls wider Ihn einen heimlichen Widerwillen und Feindschafft gefaßt, daraus besorglich ein öffentlicher Krieg hervor brechen dörffte, hat Er solches durch Seine Landtags - Commissarien, denen löblichen Ständen in Crain in höchster Geheim entdeckt, mit beygefügtem Begehren, die Land-Rüstung in Bereitschafft zu bringen. Darauf zu solchem Ende 300 geringe Pferde von Ostern biß Martini zu unterhalten bewilligt, und Herr Hanns von Werneck zum Hauptmann darüber erklährt worden, a) Uberdas war in der Königlichen Majestet extra-ordinar Begehren, auch dieses begriffen, daß über vorige Bewilligung mit noch 400 leichten Pferde, nebenst 8000 Gülden zum Würtenbergischem Zuge wider Hertzog Ulrichen von Wür-tenberg, und Philippen, Landgrafen in Hessen man Ihr an die Hand gehen wogte ; weil besagte beyde Herren wider die Kön. Maj. laut ihres, durch einen eigenen Boten übersandten absag-Briefs, so zu Caffel am Sonntage Quasimodogeniti, Anno 1534 datirt war, sich zusammen verbunden hetten und in Würtenberg eingefallen wären. Aber E. löbl. Landschafft hat sich dißfalls entschuldigt und zu der Zeit nichts bewilligt. &) ****** Anmerckung. [Dem Leser von solchem Kriegszuge wider bemeldten Landgrafen von Hessen und Hertzog von Würtenberg etwas mehr Grundes zu geben, so ist zu mercken, daß Anno 1519 Hertzog Ulrich von Würtenberg, durch den Schwäbischen Bund darum, daß er die, selbigem Bunde mit einbegriffene Reichsstadt Reutlingen eingenommen, aus seinem eigenem Lande vertrieben und verjagt. Das Land bekam hernach von ihnen, Keyser Carolus V. und von diesem folgends sein Herr Bruder Ferdinand, als sie ihre Erbländer miteinander theileten. a) MS. Prov. b) MS. Prov. Was dar°4 di- Stani* in Lrain bewillig' Zum urg- »lbet„ H°ss°n -M]. Hertzog, Witrte--6™ will LMM keine pullt bcw'll'gen- Sui«;., gründliche Nachricht von deM Ursprnn» H-ffm- Nachmals thäten etliche Reichs-Fürsten auf dem Reichstage zu Augsburg eine Fürbitte, daß Hertzog Ulrich nach seiner nunmehr eylffjährigen Exulirung mögte wieder eingesetzt werden, kunnten aber nichts erhalten; sondern der Keyser, nachdem Er die Ursach solcher Vertreibung ausführlich hatte erzehlt, belehnte mit den Fürstlichen Herrlichkeiten seinen Bruder unter öffentlichem Himmel. Solches verdroß den Landgrafen, als Hertzog Ulrichs nahen Verwandten; weß-wegen er endlich, als der Keyser sich ausserhalb Reichs befand, sich solcher Gelegenheit bedienend, zum Könige in Franck-reich einen Ritt that, und demselben für eine benannte Summ Geldes die Grafschafft Montbelgard auf drey Jahre verpfändete, und zwar mit dem Bedinge, daß, daferrn er dieselbe innerhalb drey Jahren nicht wieder lösete, sie der Krott Franck-teich erblich zugehören sollte. Uberdas versprach der König ihm noch eine andre Summa Geldes zu leihen mit Vertröstung, selbige nicht wieder zu fordern. Bey angehendem Frühling 1534. Jahrs schrieben Er und Hertzog Ulrich an König Ferdinand, und gaben Ihm zu verneh-wen, daß sie, weil keine Bitte noch gütliche Ersuchung bischero Stat und Erhöhung finden wollen, nunmehr mit Ernst àan, und den mit Gewalt entzogenen besitz durch Gewalt wieder herbey ziehen wüsten. Dieses wird also das Absag-Schreiben seyn, dessen der Herr Hauptbuch or aus dem Manuscripto Provinciali gedruckt. König Ferdinand wollte die Sache ans ^necht stellen; weil sie aber besorgten, das Gericht mögte Ihm zu Gefallen sprechen, Wieben sie bey ihrem Schluß, dieselbe vielwehr aus Degscheiven zu entscheiden, und amen mit einer Armee angezogen. Ihnen huckten Königs Ferdinandi Völcker, deren ey 12000 zu Fuß waren, unter dem §°"pt-.Gebiet deß Pfaltzgrafens Philipp, 5 Asten wider die Türcken so ritterlich galten hatte, entgegen, wurden aber un-9mation i)em Würtenbergischeu Städtlein noi • tn bon ^w Gegentheil in die Flucht getneben und in solcher Flucht Ihrer sehr wele von dem Necker-Strom verschlungen, s^sfren Pfaltzgrafen schlug das aefnn eme Werfen weg, darüber er auch gefangen worden. Hierauf ergab sich das Meiste deß **alD. X. Buch. Landes zu Würtenberg wiederum an den Hertzog Ulrich. Es ward aber über Kurtz hernach zwischen König Ferdinand Heffen und Würtenberg ein Vertrag aufgerichtet, Krafft deffen Hertzog Ulrich und deffen männliche Erben vom Könige Ferdinando, als einem Ertz-Hertzogen zu Oesterreich zu Lehen empfangen, im Fall aber der Würtenbergische Stamm abstürbe und kein männlicher Erbe mehr vorhanden wäre, alsdann die Fürsten von Oesterreich das Land als ein Reichs-Lehen behalten, und deßwegen dem Reich verbunden seyn sollten; der Landgraff und Hertzog Ulrich sollten gegenseits den Pfaltzgrafen Philipp samt andren Gefangenen ohne Entgelt ledig laffen, auch in gewißbenannter Zeit beym Könige Ferdinand mit einem Fußfall Verzeihung begehren entweder in eigener Person oder durch ihre Gesandten. Ob Sie nun gleich Bey-de hernach sich in eigener Person, wiewol Hertzog Ulrich etwas später, als der Landgraf, zum Könige reiseten, um mit Ihm aller Sachen halben sich gründlich zu versöhnen, ließ Er ihnen die Fußfällige Verzeihungs-Bitte nach. Wer hievon noch ein Mehrers verlangt, der kann Sleidanum wie auch den Hortleder von den Ursachen deß Deutschen Kriegs lesen, die solches völliger beschrieben. <0J Wie äufferst nun gleich dieser Römischer König mit dem Kriege wider den Ungarischen von theils widerspenstigen Landherren eingedrungenen, und vom Türcken gehandhabten Gegen-König Johannes beschäfftigt und belästiget war, so ward dennoch seine Gnade und Huld gegen den Musen (oder Studien gelehrten Künsten und Wiffenschafften) dadurch keines Wegs unterdruckt. Gestalt-sam Er deffen im 1535. Jahr ein klares Merckzeichen an der Hohen Schul zu Wien blicken ließ. Denn weil dieselbe nun von vielen Jahren hero in Abgang gerahten, beschloß Er sie wieder aufzurichten; machte derhalben einen Anschlag, unter andren auch in Crain auf die Prselaten Stiffte und Gotteshäuser in diesem Lande, laut deßfalls ergangener und herein geschickter Gene- a) Vid. Sleidanua lib. 9. de Reb. Eccleaiast. & Secular. & Hortleder lib. 3. von den Ursachen deß Teutschen Kriegs c. 11. T. 1. f. 676. Würten berg wird einOe-sterrcichisches Lehen. Zu Wieder-ausrichlung der Uni» verMt in Wien wird auch in Crain ein Anschlag gemacht. Rahtschlagung deßAusschufses d:r fiinff'Jt.D. Erbländer. Warum die Craineri>che Deputirte gerahlen, daß Ungarn dem Römischen Reich mögle incorporiti werden. ralien. Wie Er dann auch hernach noch An. 1 1543 auf Abforderung der Ausstände ernstliche Verordnung an Herrn Niclas Iuri-schitsch, Freyherrn zu Güns, Landhaupt-maun in Crain ablauffen lasten, In Ansehung aber der wachsenden Ot-tomannischen Macht ward im Jahr 1538 Montags nach Martini zu Wien von dem Ausschuß der fünff Nieder-Oestereichischen Erbländer, als Unter- und Ober-Oesterreich, Steyer, Kärndten und Crain samt der Fürstl. Grafschafft Görtz, unterschiedlicher gemeiner Angelegenheiten halben ge-rahtschlagt. Die solcher Rahtschlagung bey-wohnende Deputirte deßCrainerischen Aus- : schustes seynd gewesen: Herr Erasmus Freyherr von Thurn und zum Kreutz, Land-Commendator der N. O. Valley; Herr Andre von Lamberg zum Roten-bühel, Landverweser in Crain; Herr E-rasmus von Scheyr zu derAynöd; Herr Erasmus von Obritschan zu Altenburg; Herr Georg von Lamberg zum Roten-bühel; Herr Hanns Joseph von Eck zu Neuburg; Wilhelm Braunsperger, Bürgermeister zu Laybach. Diese waren unter andren auch von den löbl. Landständen in Crain instruirt, einzurahten, daß das Königreich Ungarn dem Rom. Reich mogie incorporirt werden, und zwar aus diesen vernünfftigen Bewegnisten: (Erstlich) weil Ihrer Majestet für sich selbst nicht tool erschwinglich würde fallen, dasselbe für dem Türcken und desten Anhänge zu erhalten; und weil (Zweytens) auch be-kandt, daß das Römische Reich selbst einen solchen Vorschlag gethan hette deß Erbietens, daferrn Ihre Majestet der Erb-Eigenschafft und Gerechtigkeit an selbigem Königreich sich begeben, und demselbigen (Römischen Reich nemlich) es heimstellen würden, als ein Mehrer deß Reichs, daß alsdann die Stände deß Röm. Reichs selbiges auf ihren eigenen Kosten und Schaden dem Türcken und Türckischem Anhänge abdringen und zum Reich bringen wollten. Aber was für gewaltige Hindernissen solchen Vorschlag von der Be-würckung und Vollziehung kräfftiglich zurückgezogen, verstattet die Weitläufigkeit nicht, dieses Orts zu erzehlen, kürtzlich aber solches zu berühren, so würde theils der ungewistenhafste Neid-Eifer der Fran-tzosen, welche mit dem Türcken einen Verstand wider das Haus Oesterreich hat- ten, theils die Uneinigkeit in Deutschland, theils auch die Spaltung unter denen Ungarischen Landherren und auch die Abhuld der Ungarischen Nation gegen der Deutschen, solches schwerlich haben lasten zur Werckstelligkeit gerahten. Und hat man gnug zu schaffen gefunden, diesem damals erschrecklichem Erbfeinde durch möglichste Gegenwehr nur einen Rigel vorzuschieben, daß er nicht gäntzlich durchgebrochen, und gantz Ungarn wie eine Wasserflut auf ein Mal überschwemmen können. Wie dann bekanndt, daß er nach der Zeit allgemach noch mehr Städte in Ungarn bezwungen, und ein so gefährliches Ansehen der Sachen gegeben, daß es geschienen, er würde leichter uns ein Stück von Teutschland, weder Deutschland ihm das, was er von Ungarn allbereit verschlungen, wiederum aus dem Rachen hinweg reisten. Seine Unersättlichkeit, Tyranney und A,^d-r mit Erschreckung der Welt zunehmende suche» s» grosse Macht bemüstigte dennoch abermal die Erbländer, das Reich um Beystand zu #«• ersuchen. Masten dann im Jahr 1541 solches bey damaligem Reichstage zu Regensburg von denen Gesandten aus Oesterreich, Steyer, Kärndten, Crain und Görtz aufs Neue angebracht und um Hülste wider die hart andringende Gefahr inständig gebeten ward. Wegen Crain Wer seynd das Mal hiezu instruirt und abge-ordnet worden : Herr Erasmus von Schey-er zu der Aynöd Ritter rc. f>) Weil aber bey damaligen Reichs-Versammlungen gemeinlich die Gemüter so tool, als die Meynungen in der Religion zerstreuet waren, erfolgte damals hierauf wenig. * * * * * (Es ist aber der Oesterreichischen für-nehmstes Begehren damals hierinn bestanden, daß die Evangelische Lehr un-verwehrt mögte gepredigt werden. Derer, so auf diese Meynung von wegen deß Oesterreichischen Adels supplicirten, seynd bey vier und zwantzig Herren gewest und zehen Städte, unter welchen auch Wien, darnach die angrentzende Steyer-märcker und Kärndter gewest, wie dre Kirchen - Scribenten berichten. Ob drß-mal der Crainerische Abgesandte solchem Begehren auch beygetreten und darauf instruirt sey, zweifle ich, weil «Big ^-rdinand jfc&t bm «-»'n-rischm ®ir»tbncten 1: 0011 St*bfn »w« t '^kdrich 'schien C»« fefir- l'S g.s- »m.b ^°lck°r zu "klbri, * der Herr Haupt - Author nichts davon meldet. E. gr.] Anno 1547 hat die Römisch-Königliche Majestet unterm Dato Leutmahrih in Böhetm, vom 22. Junii, der löblichen Ver-ordneten Stell allda rc. unter Dero eigenen Signatur gantz ausführlich zu wissen ertheilt, was Gestalt Churfürst Johann Friedrich zu Sachsen und Landgraf Philip von Hessen durch ihren Ungehorsam und Rebellion (ich rede nach oem Inhalt deß Königl. Schreibens) so wol gegen die Römisch-Keyserliche, als -Leine Königliche Majestet eine nothwen-mge Kriegs-Verfassung beyden hohen Herrn Gebrüdern abgedrungen, folgends mich durch die zusammgesetzte Keyser-und Königliche sieghasste Waffen bey dem Städtlein Mühlberg an der Elbe den 24. Kprilis aufs Haupt geschlagen, der geweste ^hurfütft selbst persönlich gefangen und Ul Keyserlicher Majestet Gewahrsam gemacht wäre, auch dadurch die Unruhe in Sachsen gestiftet und Alles nunmehr in muche und Sicherheit gesetzt worden, a) Welcher Gestalt sich folgends auch der Landgraf von Heffen auf Gnade und Un-Made ergeben, und dem Keyser alle seine Festungen, auffer einer einigen, samt Geschütz und Munition übergeben müssen, lmgleichen gedachter Churfürst der Chur verlustig worden, und dem Keyser eine zeltlang als ein Gefangener nachziehen Hüffen, ist von Andren überflüssig beschrieben, und allhie umständlich zu ersetzten weder nöhtig noch bequemlich. à Jahr 1552 richtete König Ferdinande zu Paffau, und Anno 1555 zu Kugsburg den Religion - Frieden auf ; mnn solches erforderte der Krieg mit dem Durcken; welcher von Zeit zu Zeit ein lMmer näherer unbeliebter Nachbar ward, und in dem 1582 Jahr so wol das Land rew», ^ andre Keyser- und Königliche ^rbländer mit groffer Furcht eines starken Einfalls bewölckte. Daher der Keyser an dieses Land Befehl gab, Völcker auf-zuvrmgen; und sothaner Befehl war am geschrieben, am 28. Novembr. “Mr allererst eingelangt. Solche Völcker lehrten wieder zurück, als dieGefahr aufhörte. Die Officierer werden dabey in solcher Ordnung namhafft gemacht: 2acob von Lamberg in Stein, General. Johann Lenkhowiz in Freyenthurn, Commissarius der Krabatischen Grentzen. Balthasar von Lamberg in Sauenstein. Herward, Freyherr von Auersperg. Wilhelm von Schnitzenbaum, Hauptmann über eine Compagnie. Jodocus von Gallenberg zum Gallenstein, Leutenandt von der Ritterschafft. t) Mattmus Gall von Gallenstein, Hauptmann über eine Compagnie. Johann Gall von Rudolphswerth, Cornet. Abel von Hohenwart in Gewachstem, Hauptmann über ein Geschwader (oder Compagnie.) Andre von Werneck in Poganikh, Wachtmeister (welcher Anno 1557 gestorben.) Carl von Burgstall, Zahlmeister (Praefectus stipendiorum.) Georg von Sigersdorfs zu Groß-wincklern. Jacob von Gallenberg, in Dermitsch, (welcher An. 1568 am 12. May Tods verfuhr.) Cristoph Wagen von Wagensberg. Cosmus Räuber in Weineck. Adam Gall von S. Jörgensberg, (de Monte 8. Georgii.) Georg von Scheyrn, in Aynödt. Johann Scharpff von Obergurck. Christoph Guschitsch. Georg Barbo in Wachsenstein. Felix Nicolitsch in Wachsenstein. Stephanus Semenitsch. b) Die immerfortwährende Unsicherheit für dem Erbfeinde erheischte eine Zu-sammenkunfft und Rahtspflegung über die andre. Also ward auch im 1555 und folgendem Jahr von den fünffNider-Oesterreichischen Ländern und der Fürstlichen Grafschafft Görtz zu Wien eine Berahtschlagung angestellt von wegen deß Türcken - Kriegs. Wozu aus Crain diese folgende Herren und Landleute (oder Prvincialen) erkiest und abgeordnet worden: Herr Jacob von Lamberg, Landsverwalter in Crain. Herr Antoni Freyherr von Thurn und und zum Kreutz. t) Lo cum tenens equestrium copiarum steht in dem Lateinischen Mavuscript, daran« ich (E. Fr.) dieses vcr-teutschet. Wobeq mir auch Unterricht gegeben, daß durch equestres copias die Ritterschafft allhie bedeutet werde. b) MScr. Larnd. Berahtschlagung der R. O. Landen zn Wien. Was für Herren aus Crain derselben beygewohnt. Was auf obberührlem Landtage berahtichlagt worden. Herr Hanns Joseph von Egk und Hungersbach. Herr Jobst von Gallenberg zum Gallenstein. Herr Leonard von Sigersdorfs zu Großwincklern. Michael Frankowitsch, Bürgermeister zu Laybach und Vicentz (oder Bincenz.) Priamus Strusnikh, Stadtschreiber zu Laybach. «) Jetztgedachter Herr Antoni Freyherr von Thurn und zu Kreutz ist auch in diesem 1556 Jahr nebenst der andren vier Länder Abgesandten mit gewöhnlicher Instruction und Credentialien nach dem Regensburgischem Reichstage abgeordnet worden. t>) Anmerckung E. Fr. Was obvermeldte Berahtschlagung zu | Wien belangt, so ist auf selbigem Landtage, der sich am 13. Jenner 1555 angefangen , hauptsächlich von zweyen Stücken gehandelt worden : 1. Von der Hülste, und Steuer wider den Türcken. 2. Von der Religions-Freyheit. König Ferdinandus gab mit einer ernstlichen Rede ausführlich zu vernehmen, in was grösser Gefahr sie allesamt wären wegen deß herbeydringen-den Erbfeinds; dahero man förderlichst Hülste und Geld aufbringen müßte, die unmenschliche Grausamkeit dieses Wü-trichs zu dämpffen. Die Gesandten der Nider-Osterreichi-schen Länder treffen sich hierauf verneh- , men, daß Sie von ihren Principalen Befehl hetten, erstlich von der Religion zu handlen. Huben folgends an zu er-zehlen, was sie nun gantzer vierzehen Jahre lang in eben dieser Sache gehandelt , wie offt deßhalben demütigste Att-suchuug gethan, und was die Königliche Majestet dagegen für Mandaten, ihrer Zuversicht gantz und gar zu widern, hette ergehn lassen; die bißhero mißlungene Rahtschläge wider den Erbfeind und dessen fortwährenden Obsieg müßte man gewißlich für eine offenbare Straffe Gottes achten, von welchem gerechten Gott man nicht nur Verlust Leibes und Guts, a) MScr. Prov. b) MScr. Prov. sondern auch ewiger Seligkeit zu gewar-ten hette, wo man das Leben nicht besserte und Gottes Wort nicht annähme; || denn ob gleich die gantze Welt wider sol-j chen Feind sich in die Rüstung begäbe, jj und dennoch alle Weile in solchem Leben beharret, so sey kein Sieg zu hoffen, sondern vielmehr das endliche Verderben; von dieser Sache hetten Sie auch auf nechst gehaltenem Landtage gehandelt und dafür gebeten, daß sie nichts wider ihr Gewiffen zu thun mögten gedrungen werden, Königliche Majestet aber hette die Sache auf den Regensburgischen Reichstag verwiesen; Ihre Majestet könnten aber gedencken, wie beschwerlich solches denen, welche nach ihrer Seelen Heil dür-; stete, fallen mögte, daß sie auf eine ungewisse Zeit verwiesen würden; sintemal mittler Weile das Gemüt inAngst schwebte, auch viel tausend Seelen in dieser Angst und Zweifel dahin stürben, rc. Man müste vor allen Dingen das Reich Gottes suchen, alsdann würde Gott mit seinem Geist alle Händel und Rahtschläge regieren; damit nun derselbe diese Länder aus aller Gefährlichkeit erretten und Selbst Kriegsraht und Fähndrich : feyn, und für sie in der Schlacht-Ordnung stehn und feindlichen Gewalt abwenden mögte, wollten sie hiemit Ihre Königl. Mastst, allerunterthänigst und so hoch sie immer könnten , durch den Tod Christi, durch ihre Seligkeit, durch das künfftige Gericht über uns Alle gebeten haben, daß sie, die mit die keinerley Serien besteckt, aus Königlicher Majestet Zulassung bey der reinen Lehr biß auf ein frey allgemeines Concilium bleiben, und deffelbigen Friedens, welchen Ihre Majestet auf jüngst-gehaltenem Reichstage zu Augsburg mit denen Augsburgi-schen Confeffions-Verwandten aufgerichtet, geniesten mögten, rc. Woferrn Ihre Königl. Maj. solches thäten, würde Gott es zum allerherrlichsten vergelten und darneben die Stände deß Reichs viel gröffere Hülffe, dann bißhero geschehen, zusammen schieffen; so wollten auch sie an ihrem unterthänigstem Gehorsam nichts lasten erwinden, ja mit gantz willigen Gemütern, was nur zu Schutz und Wolfahrt deß gemeinen Vaterlands gehörig, darstrecken und Ihrer Majestet Begehren, so viel in ihrem Vermögen, in alle Wege Nachkommen. Dieses führten sie aber in einer ziemlich-langen Rede, wovon ich nur einen kurtzen Auszug allhie erzehlt habe, weit-läufftig und beweglich aus. Aus der Königlichen Gegen-Rede will ich gleichfalls den Kern geben. „Das ihr, (sagte er unter andren) die reine Lehr und den Genieß deß neulich aufgerichteten Religion - Friedens euch zu gestatten begehret, wollen wir für war, immasien wie biß anher niemand von den wahren Religion vertrieben, dasselbige auch forthin nicht thun. Darneben so seyd ihr nicht weniger, dann anderer Fürsten Untertha-nen in solchem Frieden begriffen; dann der Reichs-Abschied hat diese Meynung, die Unterthauen ihres Herrn Religion sollen Nachfolgen. Aber den Für* "en, die nicht geistliches Standes, ist zugelaffen, aus beyden Religionen eine, welche sie wollen, zu erwählen; darum, daß die Unterthanen an deß Fürsten Auswählung sollen genügig seyn, jedoch ^gestalt, daß diejenigen, welchen die Religion, so der Fürst erwählt hat, mcht gefällig, ihre Haab und Güter zu verkauften, und ohn einigen Nachtheil rhrer Ehren anderswohin zu ziehen, mö-En ftehe Macht haben. Bey solcher -Beschaffenheit der Sachen will euch Muhren, bey der alten Catholischen jugiori, welche wir bekennen, zu ver- « man aber das Evangelium i ^ Auslegung der Apostel, Märtyrer und Väter, welche die Kirche angenommen, nicht rein lehren sollte, haben wir we gewehrt." „Und wiewol deß Herrn Nachtmal gantz eingesetzt, ist es dennoch in der riten Kirchen anfänglich auch unter er einen Gestalt gereichet worden; wie ann weitläufftig könnte bewiesen wer-3' *3* nicht allererst zu Seiten B Eostmtzischen Concilii geändert wor-r n ' sondern hat solche Gewonheit viel ndert Jahre zuvor gewährt. Und könnt Eternit leichtlich gedencken, wie gar etet dieselbige angenommene von den Conciliis für recht erkannte ^.<°nng aus unsrem sonderbarem Ge* f+pii» Ludern oder abzuthun nicht ReUainnebi?rS ŠU■ ^ìeftr Seit, da der np • J, n halben etn Friede neulich auf* chtet und auf nechst-künfftigen Reichs- tag von einer Vergleichung ferrner zu handeln; in welcher Handlung wir zwar mit allen Kräfften daran seyn wollen, auf das der Swyspalt gantz und gar möge aufgehaben werden. Imfall aber dasselbige nicht geschehen könnte, wollen wir alsdenn auf solche Wege gedencken, die euren zeitlichen Gütern und ewiger Seligkeit werden zu gutem kommen. Und damit ihr unser geneigt Gemüt und gnädigen Willen gegen euch erkennen möget, wollen Wir gleichwol an unserem ausgangenem Gebot den Punc-ten, so deß Herrn Nachtmal belangt, einstellen und inhatten, jedoch dergestalt, daß ihr alle Secten hindangesetzt, an Kirchen-Satzungen und Ceremonien nichts ändern und deß künfftigen Reichs-Abschieds erwarten sollet." „Den Kirchendienern und Schulmeistern, so ferrn sie dieser Form Nachkommen, soll kein Überlast widerfahren; immasien Wir auch vor dieser S£ü Niemanden wider Recht einigen Gewalt haben taffen anlegen." „Derhalben und dieweil Wir dermas-sen gegen euch gesinnet, wollen Wir Uns versehen, daß ihr nichts weiter werdet begehren. Und demnach die gemeine Noth daher dringt, will euch zum gemeinem Besten zu rahten und was vonnöthen, zu erlegen, gebühren." In Ihrer Gegen-Antwort war (kürtz-lich zu sagen) neben andren dieses enthalten: daß die gebräuchliche Reichung deß Herrn Nachtmals unter einerlei) Gestalt von alten Seiten her von der Kirchen angenommen worden seyn sollte, solches könnte mit der H. Schrifft wol zum Überfluß widerlegt und derer jenigen Irrthum, so Ihre Königl. Maj. dessen beredeten, offenbar werden. „Daß aber (redeten sie ferner) E. Maj. anzeigen, wie deß zu Augsburg jüngst-aufgerichteten Reichs-Abschieds diese Meynung sey, daß sich die Unterthanen nach ihres Herren Religion sollen richten, mögte fürwar uns auch frey stehen, weil wir in verlaufenen etlichen Jahren und lang vor diesem Reichs-Abschied auf gemeine Bewilligung der Religion halben an E. Majestet supplicirt, wo man anderst bey solcher Antwort bleiben sollte, Haab und Güter zu verkauften und mit Weib und Kindern anderswo hin zu ziehen. Was nun daran für Ungelegenheit und wie eine betrübte traurige Zeitung solches den Unterthanen seyn würde, wann sie nemlich werden hören, daß sie, als die ihrer Voreltern Exempel nach Leib und Leben von wegen der Würde und Wol-fahrt deß Hauses von Oesterreich in die Schantze geschlagen, ihr liebstes Vaterland, welches so viel hundert Jahre lang von ihren Voreltern bewohnt und wol erbauet worden, sollen verlosten, mag männiglich wol verstehen." „Derhalben nehmen wir die gegebene Antwort in diesem Punct nicht an, bewilligen auch nicht darein, sondern bitten, wie vorhin zum offtern Mal um Gottes willen, E. K. M. wolle uns den Schatz deß Göttlichen Worts, welcher mit keinem Dinge zu vergleichen, gestatten, und uns daran nicht lasten hindern." „Ja, wann der Sachen Gelegenheit dermasten wäre, daß aller Mangel bey Euer Majestet allein abzutragen, wollten wir fürwar, gleichwie in andren, also auch in diesem Fall, gern Gehorsam leisten; dieweil aber ein Jeder seines Thuns muß Rechenschafft geben und bey Gott kein Unterscheid der Personen, alle Augenblick der Tod vorhanden und nichts ungewisser, denn das zeitliche Leben ist; können wir nicht unterlassen, solches mit höchstem Fleiß und emsigen Anhalten von E. Majestet zu bitten; und bitten hiemit, daß uns dieses Falls gnugsame Versicherung möge widerfahren." Am vierdten Tage hernach versetzte der König auf diese Meynung; Er halte dafür, daß keine rechtschaffene Ursach vorhanden, darum ihnen an voriger Antwort nicht sollteein Genügen geschehen seyn re. Es sey zwar recht, daß sie mit keiner Secten, als: Widertäuffern, Sacramen-tirern, Zwinglischen, Schwenckfeldern und andren dergleichen befleckt seyn wollen; wo aber die Lehr ohn Unterscheid frey gelassen und nicht in gewisse Schrancken eingeschlossen werden sollte, wie lange würde sie wol rein bleiben, wann ein Jeder für sich das Wort Gottes anziehen, und daß es keiner Creatur, sondern Gott allein unterworffen sey, fürgeben, auch keines Menschen Urtheil gelten lassen wollte? rc. rc. Wiewolauchim übrigen ihrer Antwort gar stattlich könnte begegnet werden; weil man aber anjetzo von Hülste und Anlage handeln und zwar zum allerforderlichsten darinn was beschlossen müsse, wolle Er nicht weit-läufftiger davon handeln, nichts destowe-niger sich aber dessen versehen, daß sie in solchem Fall thun würden, was ihre Amts-Gebühr erfordere. Die Gesandten hielten nochmals an, wie vor, mit angeheffteter Erklährung, woferrn sie nichts erlangten, so würde die Beratschlagung von der Hülffleistung gäntzlich verzogen und verhindert werden, demnach sie deßwegen etwas zuzusagen keinen Befehl hetten, wo nicht der Religion halben die Kirchendiener und Schulmeister vorhin nach Nothdurfft versichert und ihnen freye Macht zu lehren ver-stattet würde. <*)] In dem 1556 Jahr zoch deß Römischen Königs Ferdinandi Sohn, Ertzher-tzog Ferdinand, persönlich wider den Erbfeind und gelangte den 7. Septembris im Feldlager an bey Canischa, b) wovon ich hernach bey Beschreibung der Grentzen weitern Bericht thun werde. Eben in demselbigen Monat dieses benannten Jahrs ward sein Herr Vater, König Ferdinand, Römischer Keyser und bestätigt im Jahr 1558 am 18. Martii; weil sein Herr Bruder Carl der Fünffte das Reich Ihm abgetreten hatte; wie im vorigen Capittel ist gemeldet. Anno 1560 vermehrte Er dem Kloster Sittich die Privilegien, cj Er vermahnte auch damals Petrum, den Bischofs zu Laybach, daß er sollte zu Laybach resi-diren und einen Deutschen Prediger halten, damit nicht die Landleute (oder Provincialen) evangelische Lehrer berieffen. d) Anno 1562 traff Er mit Solimanno, dem Türckischen Suldan, einen Frieden auf acht Jahre. Er erlebte die Freude, daß sein Sohn Maximilian der Zweyte eben in selbs-gem Jahr erstlich zum Könige in Bö-heim und bald darauf zum Römischen Könige gekrönet ward. Im folgendem 1563 Jahr überkam Er auch die Un-garische Kron. Bey selbiger Ungarischen Krönung Maximiliani II siym> die nachbenamste Herren und Landleute а) Sihe das 26. Buch Sleidani. б) Not. Prov. c) MSor. Sittio. d) MScr. Oberb. Ki-mgs ST* es& König sch» Mr Bermeh^ ber P-/' dkß Kl-Sittich- Ferdih I ErA- uung f Bischt Laybach- Sein Sobn bekommt dre' Kranen- ang (Eratn aufgezogen, und zwar Jedweder mit so viel Pferden, als die beyge-fetzte Zahlen anzeigen. Herr Wolff, Freyherr von Thurn führte mit sich 5. Herr Balthasar von Lamberg, Frey» R ~ 5. Herr Hanns Georg von Lamberg, Freyherr 5. Serr Weikhard, Freyherr zu Aursperg 5. err Hanns von Aursperg 5. Herr Moritz von Dietrichstein 5. Herr Georg Haller 4. Dem Ertz - Hertzog Carln aber entgegen zu reiten und denselben zu empfahen, waren diese Herren aus Crain verordnet : Der Bischofs von Laybach mit 6. Der Abbt von Sittich 5. Der Landshauptmann 10. Herr Achattug, Feyherr von Thurn 5. Herr Herward, Freyherr zu Aursperg 5. Herr Dietrich, Freyherr zu Aursperg 5. Herr Joseph, Freyherr von Thurn 5. Herr Adam, Freyherr von Eck 5. )errGeorg von Aursperg,Freyherr (f) 5. ?err Philipp von Lamberg, Freyherr 2. ?err Leonard von Sigesdorff 5. )err Cosmus Räuber 4. Herr Mart. Gatt zum Gallenstein 4. Herr Mart. Gatt zu Rudolffseck 4. Herr Hanns Gatt zu Rudolffseck 4. Herr Habt von Hohenwart Herr Maximilian Herr Valentin )err Sebastian ?err Gabriel )err Sigmund )err Caspar von Lamberg. 4. 4. 4. 4. 4. 4. 4. 24. Julii 1564 erreichte Keyser ® r.1das Ruh mal seiner vielbeun-hPrft" 5' àwol löblichen und höchst ____^andtgen Regierung und legte samt dem Zepter das Leben ab zu Prag, attivo auch seine Gebeine ihre Ruhstat haben neben seiner Gemahlinn Anna, Königs Uladislai in Ungarn und Böheim Erb-Tochter. Welche Ihm fünffachen Kinder geboren, als: Elisabetham, Sigismundi Augusti, Königs in Pohlen Gemahlinn; Maximilianum II., den Römischen Keyser; Annam, Alberti V., Hertzogs in Bayern Gemahlinn; Ferdinan-dum den Andren, Ertz-Hertzogen zu Oesterreich, welcher erstlich Philippinam Welserinn von Augsburg, Francisci Wel-sers, Freyherrns von Zinnenberg Tochter, und nach derselben Annam Catharinam, Hertzogs Wilhelmi von Mantua Tochter geehlicht, und Anno 1595 den 25. Jenner von der Welt geschieden, nachdem die Welt Ihn Anno 1529 den 14. Junii zum ersten mal gesehen hatte; Mariam, Hertzogs Wilhelmi zu Gülich Gemahlinn; Magdalenam, welche sich zu Hall dem geistlichen Leben gewidmet; Catharinam, Hertzogs Francisci zu Mantua Gemahlinn; Eleonoram, Hertzogs Wilhelmi zu Mantua Gemahlinn; Margaretham, welche in den geistlichen Stand getreten; Johannem, der, nachdem seine Frau Mutter ihn kaum ein Jahr gehertzt, gleich von den Engeln geküßt und abgeholet worden ; Barbaram, Hertzogs Alfonsi II. zweyte Gemahlinn; Carolum den Zweyten, von dem als unsrem Landsfürsten das folgende Capittel reden wird; Uršulam, die in ihrer Unmündigkeit, nemlich ein Jahr und neun Monaten nach ihrer Entspriesiung verblühete; Helenam, welche geistlich worden zu Hall; Johannam, Francisci, Groß» Hertzogs zu Florentz, Gemahlinn. Unter welchen Ertz-Hertzog Maximili-anus II. und Carolus II. den Stamm deß Glorwürdigsten Hauses Oesterreich sortgepflantzet und weiter herrlich ausgebreitet. (t) der rott Uberschickten Verzeichnis; ist zwar 6et) dem Namen best Herrn Georg von Aursperg nur ein H. r . — ocijciujmy i|i jiuui ucij u:ui iftuuicn ucy «yciul xa/cuig uuu uui. cm v . da sonst bey denen andren Herren von Aursperg ein Fh stehet. Ich vermute aber dennoch, es diel * Topiist das F. dabey nur vergessen und in Gedanckea allein das h gesetzt. Weßwegen ich (E. Fr.) Uber" ®ertn f° wol, als den Andren dieser Familie das Prasdicat Freyherr zugeschrieben; weil hier-kunm 6em '®etcit Haupt-Anthor eine Eatzmeiflung zu erholen, die nnaushaltliche Presse nicht erwarten Deffeu Gemahlin» und Kinder. $as XXVII. tapiffef. Vom Ertz-Hertzog Carl dem Zweyten. Dem (Értz - Krtzug Garin dem Zweyten wird nebenst andren Ländern Cratn zugetheitt. Gr wird zu den Studien gehalten. Seine Deregrmaiion. Erscheint auf feines Kudern Krönung mit prächtigem Gefolge. (Empfahl persönlich die Erbhuldigung zu Lagbach. Wohnt der Leich-Kgängnifs feines Herrn Vaters heg. Gr versichert feine Grentzen mit Völchern wider den Erbfeind. Läst gegen Hofnia und Walachey streiken. Jestetigt die Drivilegien. Oefchench der Crainerifchen Jandfchaßt an den Grtz-Hertzog Carl auf dent Landtage zu Lagbach. Wird vorn Kegfer Maximilian in Spannien gefandt. Hält Seglager mit der §rmze|fmn aus Jagern. Gramerifche Abgefandten zu der "Heimführung der Grtzhertzoglichen Gemahlinn nach Grätz. Ihr Hochzeit-Kaefent wegen defs Hertzogthums Grain. Grainerifrher Land-Stände Kfregung von der Lehn-Kiefe-Nax. Mandat, die Veräußerung der Kirchen-Güter zu retraciiren. Türchifcher friedbrüchiger Ginfall. Aus Sieger. Kärndten und Grain werden Gefandten nach Regensburg gefchtchi um Hülffe wider den Störchen anzuhalten. Gute Verrichtung derfelben. Kegfer-Itcher Vortrag wegen Aufrichtung eines neuen Bitter-Ordens. Was die Gefandten für Oerter dazu rorgefcblagen. Kegfers Maximiliani defs Zwegten tödtlicher Hintritt. Grtz-Hertzog Carl nimt die Verforgung der Grabatifcben» Windifchen und Meer-Grentzen auf steh. Wiederholte Anregung wegen defs neuen Ritter-Ordens bleibt fruchtlos. Gewijfe Städte erlangen frege Mtigwns-Bbung. Grtzhertzog Carl verlangt junge Gdelleute aus Grain zu Zeug-Dienern ihrer Mapfferheit halben. Bestätigung der Nnirung begder Oesterreichen und mit Sieger > Kärndten und Grain. Grtz-Hertzogs Caroli Heer erobert von den Türchen unterfcbiedliche Oerter. Der Ali-Kg wird gefchlagen. Grtz-Hertzog Garl bauet Garlstadt. Richtet einen trefflichen Marstall und Stuttereg an. Erlangt abermal auf dem Reichstage eine Geld -Hüljfe wieder den Erbfeind. Was für Gefandten aus Grain auf diefen Reichstag abgeordnet worden. Grtz-Hertzog Carl besthlt, in Grain den Jenen Galender anzunehmen. Grtzhertzoglieh Verbot wegen Verhauffs Geistlicher Güter. Grtz-Hertzog djjarl stirbt. Abgeordnete aus Grain zu feiner Leichbegängnifs. Was heg dergleichen Leichbegleiiungen die Grbländer für eine Molg-Ordnung halten. !'»* Ertz. bo ' &■ «tant den »>ird z« ‘ttn. SSsjr \\t der preiswürdigste Keyser ^Ferdinand der Erste überall 1 im Römischen Reich durch heilsame Friedens-Stifftungen sich berühmt und ruhmwürdigst ge-5 macht, also hat Er auch seinem ^ hohen Hause einen guten Grund fester Einigkeit legen, und allen Strit-tigkeiten seiner hinterlassenden Söhne vorzubauen, seine hochweislichst - väterliche Sorgfalt vor seiner seligen Entschlaffung nicht schlaffen lassen, sondern ihnen, den dreyen Söhnen, Maximiliane dem II., Ferdinand dem Zweyten und darin dem Zweyten, in seinem hohen Alter eine Austheilung der Erbländer gemacht, vermittelst welcher Carl der Zweyte, als der Jüngste, Steyer, Kärndten, Crain, nebst der Grafschafft Görtz für sein Theil M eigen bekommen. Darum haben wir nun in derFolg-Ordnung allhie Seiner zu gehenden. Dieser edle Zweig deß herrlichst - ausgebreiteten Oesterreichischen Stammbaums brach hervor durch eine glückliche Geburt zu Wien, am 3. Junis 1540. Jahrs früh zwischen vier und fünft Uhren, sing ?uch bald an seine Jugend mit einer lchönen Tugend-Blühe dermassen zu ziehen, daß man leicht daraus ersehen kunn-be, Er wäre ein Erbe väterlicher Tugenden worden. Und solche angeborne gute àigungen geriethen zu desto rühmlicher Würckung, je fleissiger man Ihn beydes zu löblichen Sitten und zu den Studien anführte. Nachdem Er aus der Kindheit getreue gewann Er Lust zu reisen, durchzoch Deutschland, Italien und Hispannien, Urcht allein zu blosser Ergetzlichkeit, sondern auch mit Nutzen. Wie dann die ^"egrination ein grosses und treffliches err Hanns von Aursperg, Herr zu Crm» rg, Oberster Erb-Marschall in und der Windischen Marck, Rö- Slc Mas. auch Fürstl. Durchl. 9 und Hauptmann über deß Fürsten- thums Crain gerüste Schützen-Pferde. Herr Adam, Freyher zu Eck und Hungerspach. Herr Achatz, Freyherr von Thurn und zum Kreutz, Erb-Marschalck der Fürstl. Grafschafft Görtz und Fürstl. Durchl. Naht. Herr Jörg, Freyherr von Aursperg. Herr Ludwig, Freyher zu Eck und Hungerspach, Röm. Keys. Maj. Naht und Kriegs - Zahlmeister an der Craba-tischen Grentze. Herr Joseph, Freyherr von Thurn und zum Kreutz, Erb-Marschall der Fürstlichen Grafschafft Görtz, Fürstl. Durchleucht Naht und Hauptmann zu Zeug. Herr Wolfs, Freyherr von Thurn und zum Kreutz. Herr Moritz von Dietrichstein zu Pizelftäten , Erbschenck in Kärndten, Erb-Land-Jägermeister in Crain und Pfand-Inhaber der Herrschafft Radmannsdorff und Wallenberg. Herr Cosmus Räuber zu Weineck, Fürstl. Durchl. Naht. Herr Jörg Haller, zu der Alben und Jablaniz. Und noch Andre mehr. Diese Abgesandten li essen im Namen Einer löblich-Crainerischen Landschafft eine besondere Tafel und Gestell zu nechst Ihrer Fürstl. Durchl. Kammer mit schwartzem Leinwand überziehen und ihr Prsefent darauf stellen, nemlich 13 doppelte, vergüldte, künstlich - gemachte Köpffe von getriebener Arbeit, unter denen der in der Mitten stehende Grös-seste 28 Marck gewogen. Alle die andre stunden zu beyden Seiten in solcher Ordnung, daß je und je der kleinere nach dem grösseren folgte und die Gröffe von dem Mittlern an stets abnahm, biß zu dem allerkleinesten, nicht anders, als wie die Pfeiffen in einer Orgel. Jmgleichen ein schönes gantz Krystallines Trinck-Geschirr; ein Fläschlein mit schönen Figuren künstlich ausgestochen, dazu mit schönen Smaragden und andren Edelgesteinen versetzt. Welches dann allein auf etlich hundert Gülden und das gantze Present zusamt denen 8000 Gülden, welche Eine löbl. Landschafft bey gehaltenem Landtage absonderlich treuhertzig verwilligt hat, über zehen tausend Gülden geschätzt und Alles durch vorgenannten Herrn Herwarten, Freyherrn von Aursperg, als Land-hauptmann in Crain, mit einer ausführ- 29* Ihr Hochzeit-Present roegm deß Hertzogthum» Crain. Crainerischer Land Stünde Bkfrequng von der L-Hn-Briefe-Tax. Mandat die Berlin fse-rungen der Kirchen-Güter zu retractiren. Türckischer friedbrüchiger Einfall und zierlichen Oration presentirei worden. a) Kurtz zuvor hat der Ertz-Hertzog die Crainerische Land-Stände frey gesprochen von der Tax der Lehen-Briefe; ansbenom-men, daß man ein oder zween Goldgülden (oder Ducaten) Schreib-Gebühr nur noch entrichtete; unterm Dato Gräz den 25. Julii 1571. Dieses hatte unterschrieben Johann Kobentzl von Prosseck, Deutscher Ordens Ritter und Andre rc. f>) Im Jahr 1572 gab Ertz - Hertzog Carl dem Bischofs Conrado zu Laybach Beseht, alle Abalienir- oder Veräusse-rungen der Kirchen-Güter zu retractiren und annulliren. 21. Decembr. c) Mit dem Türckischen Sultan Selim hatte Keyser Maximilianus II. Anno 1568 einen achtjährigen Stillstand getroffen. Solcher war aber noch nicht ausgelauffen, als Amurath, der dritte deß Namens, Türckischer Groß-Sultan, die Cron Ungarn und Crabaten durch den Baffo von Ofen und dessen untergebenen Degen (oder Kriegs - Obersten) unterschiedlicher Orten feindlich überfallen ließ und also mit Mord, Brand, Raub und Hinweg-führung vielen Christen-Volcks, wie auch : gewaltsamer Einnehmung mancher ansehnlicher Grentzhäuser dem wieder aufgerichteten und erneuertem achtjährigen Stillstände gantz entgegen handelte. Und rote* wol der tapffre Landshauptmann in Crain Herr Herward von Aursperg, diesem Übel zu steuren, mit einigen eiligst versammleten Truppen sich aufmachte, ist Er doch, weil Er mit etlichen Squadrone» nur vorausgegangen war, in Meynung deß Nachzugs ohne Gefahr zu erwarten und alsdann gesammter Macht den Feind anzugreiffen, denen Türcken allzu geschwinde verkundschafftet, von ihnen übereilt und nach einer ritterlichen Gegenwehr zu groffem Leidwesen deß gantzen Landes Crain samt den Meisten seiner bey sich habenden Völcker nider-gehauen worden. Wovon wir aber in den Geschichten deß 1575 Jahrs ein Mehrers vernehmen werden. ****** (Dieses kläglichen Falls und unglücklichen Streits gedenckt Oseas Schadaeus a) Wevzel Spanrib. & Megiser. lib. Chron. Ca-rinth. fol. 1578. b) Lands Handfest. c) MScr. Oberb. unter den Begebenheiten deß 1575 Jahrs mit diesen Zeilen: „In Ungarn wurden mancherley Scharmützel gehalten. In welchen ein für-nehmer Keyserlicher Rittmeister Aronsper aufgefangen, und von den Türcken umgebracht worden. Denn als dieser ver-merckte, daß die Stadt Erber wegen deß Feindes in grösser Gefahr wäre, hat er sich mit 500 zu Fuß und etlichen Reutern dahin begeben. Aber die Türcken haben seine Reise ausgekund-schafftet und mit 5000 Mann heimlich in einem Walde ihm vorwarten lassen. Als nun Aronsper vorüber gereiset und von den Türcken angegriffen worden, hat er sich ritterlich gewehrt, ist aber endlich mit den Seinen von der groffen Menge der Türcken, deren doch auch viele geblieben, erschlagen worden rc." d) Aber dieser guter Author ist übel berichtet von Jemanden, der aus dem fliegendem Gerücht nur etwas erschnappt und ihm überschrieben hat ohn einigen rechten Grund. Denn an stat A n r s P e r g setzt er Aronsper und giebt denselben nur für einen Rittmeister aus, der doch Landhauptmann in Crain und anjetzo bey diesem Feldzuge Feldhauptmann oder Feldherr war. Aus seinem Taufs-Namen Herward oder Her bard macht er Erber und giebts für eine Stadt aus. Isthuanfius beschreibt diesen Verlaufs etwas besser zwar; am allerbesten und umständlichsten aber wird unser Herr Haupt-Author denselben unter den Jahr-und Kriegs-Geschichten erzehlen.j Solcher unvermuteter Einbruch und Niderlage bemüffigte die drey Länder Steyer, Kärndten und Crain gewisse Personen nach Regensburg auf den im Jahr 1566 allda gehaltenen Reichstag abzuschicken, nemlich Herrn Hanns Friedrich Hofmann, Freyherrn zu Grün-püchl und Strehan, Erbland - Mar-schalln in Oesterreich und Erbland-Hofmeistern in Steyer rc. von dem Lande Steyer; aber Herrn Ludwig Un-gnad, Freyherrn zu Sonnegg, Römisch-Keyserl. Maj. Raht, wegen Kärndten; und wegen Crain, Herrn Jobst Joseph, Freyherrn von Thurn und zum Kreutz, d) M. Oseas Schadreus in ber Historischen Sonti' nualion Sleidani bey dem 1575ftem Jahr am bbo. Blatt. Aus ew-Eiirndlen und Er°'N w-rd-n Seiandlea nach bürg 9= 5 um wider de» Titrcke»' Anchlung No«. 3 ^>Klich-r ^'Nchtung 8fiteter"eum Ctllenj. die fi,: Jten £ Cetlfc „“i“ verklagen. Erb-Land-Marschalln der Fürstlichen Grafschafft Görtz, der Römisch - Kehserl. Maje-stet Kriegsraht und Hauptmann über die Uskoken. Diese hatten in (Eommiffton, bey denen zu gedachtem Regensburg versammle-ten Reichs - Ständen eilende Hülffe wider den Erbfeind inständigst zu suchen. Welche auch so viel erhalten, daß besagte hochlöbliche Stände sich erboten, zu einer Türcken-Steuer und Beyhülffe auf den einfachen Römer-Zug 60 Monaten an Gelds, nach Jedes gewöhnlichem Anschläge in sechs Jahren zu bezahlen. Hievon seynd auf die Crabatische und Windische Grentzen 705000 Gülden verwendet. Damals hat die Keyserliche Majestet denen Reichs-Ständen unter Andren vortragen lassen, daß es nöthig schiene, damit so wot die Ungarische, als Crabatische Grentzen für ferneren Bor- und Einbrüchen desto gesicherter bleiben mög-ten, einen neuen Ritter-Orden aufzurichten und demselben zu seinem Unterhalt gewiffe Oerter einzuräumen. Auf Begehren deß Mainzischen Cantz-iers verlangte man obgenannter Abgesandten Gutdüncken hierüber auch zu vernehmen. Dieselbe erachteten solchen Vorschlag nicht weniger, als wie die hochlöblichen Reichs - Stände für heilsam und nützlich, und daß solchem Orden könnte zum Sitz und Aufenthalt eingeräumt werden gegen Steyer Canischa (welches damals annoch in unserer Gewalt war), samt denen nebenligenden Eastellen und zugehörigen Unterthanen; gegen dem Windischen Land Copreinitz, und andre unseren davon gelegene Flecken, als Dumbra, Jbavitsch, H. Kreutz, S. Georg, imgleichen die Klöster Lipo-glaua und Rematenez, da ein schönes und herrlich-fruchtbares Land ; gegen Crabaten Siffek, welches gar an der Spitzen (oder an dem Eck) ligt, wo die beyde Schiff-reiche Wasser Culp und Sau zusammen stoffen, und also gute Bequemlichkeit gäben, daselbst stets eine Schiff-Armee zu halten, wie vorhin der Ban, Herr Peter Erde öd i gethan; wiederum auch gegen Crabaten, Castanowitz, Wichitsch, Gau-asdanskho, allwo ein reiches Silberwerck stt. Diese Anstalt, sagten sie, würde der gantzen Christenheit zu mehrerm Schirm, 4irost und Rettung, auch dem jungen Adel zu desto mehrern Lust, in den Orden zu treten und die Grentzen desto sicherer zu halten, gereichen. Bey diesem Reichstage verlohr das Reich sein höchstes Oberhaupt, denKey-ser Maximilian; denn derselbe verschied am 12. Octobris dieses 1576sten Jahrs zwischen neun und zehen Uhr Vormittage. Doch ersetzte gar bald deffen Stelle sein Herr Sohn Rudolphus II., der allbereit im Herbst vorigen 1575. Jahrs zum Römischen Könige erwählt war. Nachdem die Gesandten ihre Werbung vermög ihrer empfangenen Instruction bey Hertzog Albrechten von Bäyern münd-und schrifftlich abgelegt, wurden sie am 20. Octobris im Weggehen durch Ihrer Durchleucht Hof-Marschall zum Nacht« Esten begehrt ; worauf sie sich dann auch eingestellt, und gleichfalls der Ertz- Bi-schoff zu Saltzburg nebenst dem alten Herrn von Harrach erschienen, b) Der Ertz-Hertzog Carl ließ auch selbst seine Fürsorge in Versicherung der Grentzen eben so wol höchst-rühmlich gläntzen, und wachte dafür nicht nur mit seiner Rähte oder Bedienten Augen, sondern auch mit seinen selbsteigenen; welche seinen Befehlhabern und Beamten wie Fackeln zur Fürfichtigkeit, Behutsamkeit und unverdrossener Defensions - Verfassung vorleuchteten. Er ruhete nimmer, von seinen Ländern verderbliche Unruhe abzutreiben; und verunruhigte sich, daß sie in Ruhe mögten beharren, also gar, daß Er auch im Jahr 1577 so wol auf der Römisch-Keyserl. Majestät Rudolphi II. Ersuchen und Zusprechen, als seiner getreuen Erbländer Einrahten, die Administration und Versorgung der Crabatischen-Windischen- undMeer-Grentzen mit gewissen Conditionen über sich nahm; da sonst solches der Keyserl. Maj., als regierendem Könige in Ungarn zustund. Gestalt-sam Er dann auch zu Wiederausrichtung derer zu Grund geschleifften Ort-Häuser und Festungen, wie imgleichen für das allda in Besatzung ligende Kriegs-Volck eine Beyhülffe von 140000 Gülden erlangte, c) Folgends ward auch auf dem Anno 1578 zu Bruck an der Muer gehaltenem universal-Lanbtage mit Ertzhertzog Carln, als damaligem regierendem Erbland-Für- b) Not. Prov. I c) MS. Prov. KeyserS Maximilian! II. tödtlicher Hiatritt. Ertzhertzog Earl nirnt die Versorgung der Erabatischen Wiadischeu und Meer-Grentzen aus sich. Wiederholte Anregung wegen deß neuen Ritter- Ordens bleibt fruchtlos. Gewisse Stadie erlangen sreye Rcligionè- Ubuvg Ertzhertzoz Earl verlangt junge Ed-lleiNe aut Train zu Zeug-Dieneru ihrer Tapfierkeil halben. Bestätigung der Umnmg behder Oesterreil! ci: und mit Steher, Kärudl-n und Train. sten und Herrn unter Andren die An-richtung oberwehnten neuen Ritter-Ordens an den Grentzen von Neuem wieder aufs Tapet gebracht und darüber weiter gehandelt worden, aber nicht zum Schluß und weniger zur Vollziehung gekommen. °) Diesen allgemeinen Convent zu Bruck an der Muer hatten die Erbländer Oesterreich, Steher, Kärndten und Crain von dem Ertz-Hertzog Carl erhalten unter dem Vorwand, daß man wollte von der Hülste wider den Erbfeind Rahtschlag halten, in der That aber und eigendli-chem Absehn darum, daß sie auf die sreye Religions-Ubung dringen mögten. Wie dann hierauf die aus Crain dahin abgeord-neteLegaten insonderheit instruirt waren.ö) Sie haben auch solches Gesuch etlicher Masten erlangt, nemlich für gewisse Oer-ter, als für Grätz, Judenburg, Klagen-furt und Laybach, allda das sreye Exercitium der Evangelischen Religion sollte zugelassen werden, sonst in andren Städten aber nicht. Sie hielten sich aber nicht in solchen ihnen gesetzten Schrancken, sondern fingen bald an, mit Gewalt neue Pfarren an sich zu ziehen, auch hie und da neue Kirchen für die Lutheraner aufzubauen ohne Beobachtung der Ertz - Herzoglichen Befehl Schreiben und Diplomaten. V Um selbige Zeit begehrte der Ertzher-tzog auch etliche junge Crainerische Adels-Personen zu Zeug. Dienern zu benennen; weil, wie Er sagte, die Crainer sich allezeit, wie Ihm aus eigener Erfahrung be-kandt wäre, tapffer und ritterlich vor allen andren gehalten hetten. Also wurden dazu benennt Herrn Friedrichs von Werneck Sohn, so bey dem Obristen Hof- |j Meister in Diensten war, imgleichen Paul j Raspens und Paul Mauritsches. d) Bey diesem Pruckerischem universal Landtage ist auch die vom Keyser Maxi-milinano dem Ersten angestifftete Unir-oder Vereinigung und Verbrüderung der beyden Oesterreiche Unter- und Ob der Ens, Steher, Kärndten und Crain bestätigt worden, e) Anno 1579 flettete der Ertz - Hertzog abermal mit den Land - Ständen seiner o) MScr. Prov. 6) MScr. Prov. c) Wie Jac. Stairz. Berichtet. d) MS. Prov. e) Not. Prov. Provintzien zu Pruck an der Muer einen Landtag an und untergab die ver-sammlete Völcker dem Herrn Georg Ke-venhüller unter sein Commando. Zu solchem Heer fliesten auch die Truppen von Laybach, Görtz und aus Jsterreich. Mit denselben fing man auch bald an, den Erbfeind zu bestreiten. Die Oerter Ru-sina, Zasma, Zerin, nebenst noch andren disseits deß Flusses Unna wurden ihm wieder genommen, doch vom Glück uns nur gleichsam geliehen; angesehn, die Türckeu selbige bald wieder zu sich gerissen. Gleichwol wurden durch diese Völcker auch deß Ali - Beg seine Hausten geschlagen. J> Hiernechst entbrannte der Ertz-Hertzog wiederum in seinem Eyfer für die Römisch-Catholische Religion, und befahl abermal dem Archi-Diacono (oder Ertz-Priester) zu Görtz, Johanni Tautscher, wie auch dem Landsverwalter daselbst, und dem Propst zu Gurck, welchem die Wipacher-Pfarr ist unterwersten, denen allda wohnhafften Lutheranern ernstlich zu zureden, daß Sie in den Schoß der Römischen Kirchen wiederkehren und zu hartem Decreten keine Ursach geben sollten. g) Unterdessen sing Er an, um diese Zeit die Krabatische Festung Carlstadt zu bauen, um den barbarischen Einfällen damit einen Zaum anzulegen. Welche dem Lande Krabaten und Crain zu einem guten Schilde dienende Festung Ihm zu einem unsterblichen Namen gereichet. Unter den Grentz- und Meer-Oertern wird der Leser von dieser Festung was Ausführliches vernehmen. Land - schädliche Fürsten suchen nur ihre Freude, Wollust und Pracht mit Hindansetzung so wol gemeiner, als ihrer selbst eigenen Nutzbarkeit, und bekümmern sich wenig darum, ob die Wol-fahrt wachse oder welcke; thätige aber und sorgfältige lichten immer auf etwas Nützliches. Hierinn war Ertzher-tzog Carl der Fürnehmsten Einer. Er bewies sich seinen Ländern nicht allein in Fest-Stellung ihrer Sicherheit wie einen leiblichen Schutz-Engel, sondern auch sonst einen emsigen Befördrer aller« ley ersprießlicher und nutzreicher Sachen. Unter Andren ließ Er An. 1580 auf dem /) Vid. Istbuansius lib. XXV. p. m. 357. g) MScr. Oberb. Caroli He" erobert voden Türckf unt-rjch'-dli- che Oertrt. Der A» ®3 wird geschlogi»' Earl ball--Carlstadt- Achtet einen M'chen A°rst°ll und filent) an. ^tätigt ^tttttal St d-m ds nrv . aUf s» l d'esen Lr worden. ege^P3 ir Karst, im Dorff Lipiza, einen Marstall fund Stutterey anrichten, allda die besten ferde gezogen und dem Keyserlichem off zugeführt werden. Es seynd die auserwähltest- und daurhafftesten Pferde, so man findt, gehen und weiden sich auf lauter harten Steinen, da gar wenig Gras wächst, a) Wie magre Länder, nach emes alten Römischen Scribentens Ge-zeugniß, die streitbarsten Einwohner ge-meinlich behausen, also liefert auch magre Weide die tapffersten oder je daurhafftest-und arbeitsamsten Pferde. Wie ernstlich Er aber allem feindlichem Einbruch den Riegel vorzuschieben bemühet war, kunnten doch die Erblän-der den groffen Last der Kriegs Unkosten allein nicht ertragen. So hatte nunmehr auch die sechsjährige zu Regensburg erhaltene Reichs-Hülffe ein Ende. Darum verfügte Er Sich im Jahr 1582 in eigener Person samt den Abgesandten der befehlen. Keyfer Ferdinandus II. yublicirt ein Edict, die Geistliche Güter zu restituire». Unglücklicher Krieg defs Keyfers mit der Kron Schweden. Ferdinand der Dritte läfst in Hrain huldigen. Sieg vor Kördlingen- Keyfer Ferdinandus II. stirbt. m l^iaatib der im2 18'tb iim re?ament k Erben !©»»*« ^trennt « Wtbog ®SUä m>tb der K°r bt6 ^blander ZI*'* n ^anbi. è 5- L ^ nter denen funffzehen Kindern, womit der Allerhöchste den Ertz-Hertzog Carln als mit neün Prinzessinen und sechs jungen Printzen begabt hatte,deren zween noch vor Ihm aus diesem in das andre Leben gefahren, hat der Himmel den Ferdinand ausersehn zum Oberhaupt deß Römischen Reichs und vieler andrer Völcker. Derselbe kam zur Welt den 9. Iulii 1578 Jahrs, und ward von seinem Herrn Vater vor dessen tödtlichem Abgange in schrifftlich-verfaßtem Testament zum Erb-Herrn seiner verlassenen Fürstenthümer und Länder eingesetzt. Weil Er aber damals als ein junger Herr von zwölff Jahren annoch unvogtbar, hat sein Herr Vater Ihm zu ©erhaben und Vormündern erbeten den Römischen Keyser Ru-dolphum den Zweyten, imgleichen den Ertz-Hertzog Ferdinand zu Oesterreich und Tvrol, wie auch die verwittibte Ertz Hertzoginn zu Oesterreich und geborne Pfaltzgräfinn bey Rhein, Frau Mariam, und Wilhelmum den Hertzog in Bayern. Diese hohe Personen nahmen zwar solche Vormundschafft dem Ertzhertzogli-chem Erben zu gut, willig und freundlich auf, wählten und ernannten aber zum vollmächtigen Gubernatorn gedachter Erb-lander den Ertz-Hertzog Ernsten zu Oesterreich. Dessen verordneten Commissarien peinlich, Herrn Johann Bischöfen zu ro;rdt. Keys-r 9?“‘ bolplusJ6* (tätigt dtp Heryog- ihumS Crai« PN vilegt-a einer gany oütbncn Bull. Lbur-Maintz unterschreibt diePrwlle-gie.t diese» Hertzog' IhumS. $tm langen st "“«°9 8?bìnanbo tottb bie S“3. Oest. s»»ber m attoìfft Staff! ""»ettrant. L°SS-rbi- Watt glauber Z'i'hm SJt k«n- S55f «- dessen das Regiment dieser I. Oester-reichischen Länder dem jungen Ertzhertzog Ferdinando neben der ohne das haltenden Regierung und Kammer mit samt dem Kriegswesen auf denen Windisch-und Krabatischen Grentzen (jedoch daß in den wigtigsten Justitz - Kammer- und Kriegs-Sachen der Keyserlichen Majestet allergnädigste Resolution eingeholt werden sollte) anvertrauet, auch demselben Herr Ruprecht, Freyherr von Eggenberg als Obrister General Leutenant zugeordnet worden. , Bald darauf ertheilte Ertzhertzog Ferdinand der löblichen Verordneten Stell in Erain in einem gnädigem Schreiben vom 7. Augusti 1595 die frölige Zeitung mit, daß die Unsrigen wider die Türcken vor Gran einen herrlichen Sieg erlangt, und hernach am 5. Septembr., daß sie Gran mit Accord erobert hetten; Massen wir solches Beides, gleichwie auch die denck-würdige Schlacht, welche sie vorher im Fahr 1593 wider ben Hassan Bassa gewonnen, unter unsren Erainerischen Jahr-Geschichten völliger erzehlen wollen, allda wir auch die gnädigste Nachricht desselben, wie die Festung Hattwan durch die Unsrige mit Sturm, und hernach (Anno 1598) Rab durch List wiederum in unsere Hände gekommen, beyzufügen gesonnen. Deß Jahrs zuvor, nemlich 1597, seynd don Römisch-Keyserl. Majestet dem Ertzhertzog Ferdinand, weil derselbe nunmehr seine vogtbare Jahre erreicht hatte, diese Länder Steyer, Kärndten und Erain in würcklichen Besitz übergeben und eingeantwortet, demselben auch von den löbl. Land-Ständen am 13. Febr. 1597 die gebräuchlicheErb-Pflicht geleistet worden. «) ****** . (Diese Erbpflicht-Leistung ist allein, so wel den Tag betrifft, von Erain zu verstehen. Denn zu Grätz war Ihm allbereit vorhin am 12. Decembr. 1596. Jahrs, und zu Elagenfurt in Kärndten am 28. Jenner 1597 erbgehuldigt. E. Fr.j Hievon muffen wir etwas umständlichem Bericht geben. Der Durchleuchtigste Ertz-Hertzog Fernand gelangte samt seiner Frauen Mutter Frauen Maria und denen Ertz-Hertzogen Maximiliano, Ernesto, Leo- poldo, wie auch denen Ertzhertzoginnen Gregoria, Maximiliana und Margarita zu Laybach (denn die Ertzhertzoginn Eleonora war zu Klagenfurt, allwo Ferdi-nandus am 28. Februarii im Zollselde die Huldigung empfangen hatte, mit den Kindsblattern befallen und allda zurück geblieben.) Diese hohe Personen lieffen ihre allererste und fürnehmste Verrichtung seyn, daß sie alle Kirchen besuchten. Hiernechst geschähe den 10. Febr. im Palatio die Proposition durch die Keyserl. Eommiffarien, als: durch den Grafen von Ortenburg, durch den Herrn von Hagen und Herrn Michael Oeham. Nach Mittage ward in dem Raht der Land-Herren (oder Stände) ziemlich hart gestritten über die Religions Beschwerniß und Verstattung deß Exercitii Augs-burgischer Eonfeffion, welches die Geistliche und Prrelaten verstöhrt hatten. Dabey dann Achatius von Thum wider Tbo-mam Ehrön, damaligen Dechanten zu Laybach, gar hefftig redete. Am 13. Februarii geschähe die Huldigung in dem bischofflichem Palast. Zuforderst that der Keyserliche Commissarius Doctor Michael von Oeham eine Rede, darauf der Marschall Herbard von Aurs-perg antwortete. Deme Doctor Wolf-gangus Jöchlinger, ertzhertzoglicher Eantz-ler, mit seiner Rede folgte. Endlich redete auch Ertz-Hertzog Ferdinandus Selbst. Der Lands - Hauptmann Herr Georg Lenkowitsch proponirte das Jurament. Demnechst wurden die Stücke gelöset und begab man sich zum ertzhertzoglichem Banquet, dabey an 17 Tafeln tractirt ward. Nachgehenden Tages, als den 14. Februarii, that der Ertzhertzog Selber in der ertzhertzoglichen Stuben die Landtags-Proposition. Am folgenden 15. Febr. verfügten Sie sich Alle nach S. Christophen und 8. Petri Kirchen zum Gottesdienst. Den 17. Febr. celebrirte man im Schloß zu Laybach in der Kirchen 8. Georgii, Pancratii und Helenae die Kirch-weihe Gegenwarts aller Ertzhertzoglichen Personen, wurden nachgehends zu Mittage von dem Landshauptmann Herrn Lenkowitsch stattlich tractirt. Hernach stellte man eine Lust-Fahrt auf dem Waffer an. Was bey> unb nach der Huldigung daselbst vor-gegaugeu. Er bekriifftigt die Privilegien. SKyer, Äärnbten und Ernia suchen durch ihre Depu-tiite zu Regensburg Den 18. Febr. prsesentirte Herr Mar-quard von Eck, Commendator deß Deutschen Ordens, vor dem Bischoffs- Hause ein Rennspiel. Am 19. Febr., als am Ascher-Mittwochen, liefsen sich alle diese Durchleuchtigste Personen in der Thum-Kirchen äschern von demDechant, und schrieben ihre Namen ein in die Brüderschafft deß Fronleichnams Christi; Ertz-Hertzog Ferdinand ließ auch 300 Gülden auszahlen für das Francisi caner Kloster, imgleichen 125 Gülden für die Fronleichnams-Brüderschafft. Seinem Epempel folgte das Frauenzimmer hierinn nach, wie auch Herr Balthasar von Schrott, der Groß-Hosmeister, Herr Andreas von Herbersdorff und Andre mehr. Nachmittags brachen die sämptliche Hochfürstliche Personen von Laybach wieder auf. Aber an obbenanntem Tage der Huldigung haben die Land-Stände dieser Durchleuchtigsten Gesellschafft in dem Landhause ein herrliches Mal anrichten lassen, und Sie mit einem prächtigem Tractement bedient, auch hernach einen Tantz angestellt, a) Schier am Ende selbiges (1597) Jahrs, nemlich den 20. Decembr. bekräfftigte dieser Ertz - Hertzog die Privilegien deß Landes Erain, auch der Slavonisch- (oder Windischen) Marck, imgleichen Jster-reichs und Möttlings. 6) Etliche Wochen zuvor, als auf den 1. Decembr, hatte Keys er Rudolphus abermal einen allgemeinen Reichstag nach Regensburg ausgeschrieben, und weil seine Maje-stet wigtiger Verhinderung halber nicht dabey persönlich erscheinen können, hat Er den Durchleuchtigsten Fürsten Matthiam, Ertz-Hertzogen zuOesterreich, zum Keyserl. Commissario dahin deputirt. Bey selbiger Reichs-Versammlung ist die bey letztmaligem Reichstage verwilligte Geld-Hülffe nach dem einfachen Römer-Zuge wider den Türcken in eine Volck-Hülffe verwechselt und verwendet. Zu diesem Reichstage wurde wegen Steyer, Kärndten und Erain abgeordnet, Serr Martin, Bischoff zu Seggau, (oder ecau) und Herr Herward (oder Herbard) Freyherr von Aursperg, Herr zu Schönberg, Erbland-Marschall und Erb-Käm- a) MScr. Thomae Episcopi, & Jacob. Steinzens. b) Lands Handfest. merer in Erain, um eilende Hülffe wider den starckherandringenden Erbfeind bey den hochlöblichen Reichs-Ständen zu suchen. Welches auch so viel gefruchtet, daß diesen dreyen Landschafften für das 1598 und 1599 Jahr, und zwar jedwedes Jahr absonderlich ein Monat auf den einfachen Römerzug an Gelde, durch deß Reichs-Pfenningmeistern auf der Länder Verordneten Quitung absonderlich zu erlegen und bezahlen ver-willigt worden, c) Im folgendem Jahr 1598 confirmirte unser Landsfürst, Ertz-Hertzog Ferdinand, dem Kloster Sittich alle die von seinen Vorfordern demselben verliehene Privilegien, d) Aber Keyser Rudolphus II. als Oberster Vormund deß Ertz-Hertzogs Ferdinandi, bestätigte die Privilegien (Vorrechte und Freyheiten) deß Hertzogthums Erain, imgleichen der Windischen Marck, Mött-lingen und Jsterreichs zu Prag am 3. Decembr. Und solche Bestätigung unterschrieben Wolfgangus, Ertz-Bischoff zu Mäintz, Job. W. Freymund und I. Engelhofer, e) Gleiches wiedersuhr vom Ertz-Hertzog Ferdinando dem Bisthum und Capittel zu Laybach durch Eonfirmirung aller von denen vorigen Landsfürsten demselben gegebenen Feyheiten unterm Dato Gräz am 1. Octobr. 1599. f) Gegentheils ward denen Evangelischen Predigern und Augsburgischen Eonfes-sions-Verwandten allerdings die Freyheit ihres Religions-Fxercitii von Ihm mit groffem Ernst und Eyfer benommen. Gestaltsam Er zu mehret Befordrung der Reformation durch ausgefertigte Generalien befahl, daß innerhalb zween Monaten die supprimirre (unterdruckte oder eingezogene) Beneficien und Gestiffte von denen, die solche zu vergeben hetten, angezeigt, und tauglichen Priestern verliehen werden sollten bey Verlust ihres Präsentation- (oder Verleihung-) Rechts. So geschehen zu Gräz am 4. Decembr. 1599. g) Im Jahr 1600 ward Er am 23. Aprilis mit der Prinzeffinn Maria Anna, Wilbelmi, Hertzogs in Bayern, Hülste wid-r ben Türcke-i. Was ft« erlangt Ertzh- nand conftr mirt bittt Klost-r . Sittich '«ne Privileg«”' Keys" Rudolphu» bestätigt dein Lande Erain robie Privilegien- Ertzh- 8er binanb _ Laybach Privileg' ». Er befüstt vi- «ne„r jogette “ L-en de« eathal'f“ Priester” verleihen- SÄ” Prinzestt””' c) MScr. ProT. d) MScr. Sittic. e) Landèhandsest. f) MScr. Oberb. g) MScr. Oberb. Tochter vermählt. Wie nun sein Herr Vater Ertz-Hertzog Carl der Andre preiß-würdigster Gedächtniß durch ein absonderliches Schreiben seinen Vermählungs-Schluß denen lobt. Ständen in Crain in Gnaden angedeutet; (f) also ertheilte auch sein Herr Sohn Ferdinandus seiner heirahtlichen Verbündniß ihnen gleichfalls gnädigst-erfreulichste Nachricht mit. Hierauf hat E. Löbl. Landschafft in Crain Ihrer Hochfürstl. Durchl. dem Ertzhertzog 4000 Gülden, der Ertzhertzog-lichen Gespons aber hundert absonderlich ^Zu geprägte Goldstücke in Form und Tröffe, wie beygefügter Kupfferstich weiset, darinn 1615 Ducaten in Gold P. 2 Gülden zu Grätz vermüntzet worden, m einem silbern - vergüldtem Geschirr zum Hochzeit - Geschenck verehrt. Er pflegte aber der ehelichen Liebe also, daß darüber die Liebe gegen seinen Un-terthanen und die Sorgfalt für derselben Veschützung wider den Erbfeind nicht erkaltete, solchem nach auch einen und andren Haupt-Ort, so derselbe der Christenheit hatte entrissen, wieder zu bekommen trachtete. Weil nun die Festung Canischa nunmehr auch solchem unglückseligem Register durch die blutige Waffen deß Erbfeindes war eingezeichnet, als welche der-sblbe in vorigem 1600. Jahr zu grossem Nachtheit der Christenheit in seine Gewalt gebracht hatte, faßte Er den Schluß, ^nen Versuch zu thun, ob man dieselbe ver Türckischen Gewalt wiederum entreis-Fn könnte; ruckte derhalben in eigener Person ins Feld; da Ihm dann nebenst Andren auch die Crainerische Ritterschafft « ’. nber welche die löbliche Land-schaff^in Crain den Herrn Herbart Frey- s°kchiS Anküudigungs - Schreiben oben bey toorhm 5n? Hertzogs Caroli Regierung übergangen Herrn zu Aursperg, Herrn zu Schönberg, Ober-Erb-Land-Marschalln zum Obersten erwählt hatte. Wie gut und rühmlich aber gleich diß Vorhaben gewest, ist es doch leider! unglücklich ausgeschlagen (wie solches unter den Jahr-Geschichten zu lesen) und Canischa noch heut in der Türcken Händen. Denen es die sieghaffte Waffen unsers glorwürdigsten Keysers Leopoldi hoffentlich bey dem Feldzuge dieses 1689. Jahrs, in welchem dieses Buch von den Landsfürsten verfertiget worden, durch Aushungerung dennoch wiederum entziehen werden, da-ferrn nur nicht der unchristliche Frantzö-sische Friedens-Bruch dem Erbfeinde wiederum gar zu viel Lufft und Mut giebet. Wir wollen Uns aber eines Bessern ge-trösten und unsre Hoffnung samt dem Wunsch vereinigen, daß der gerechte Herr der Heerschaaren Ihrer Keyserl. Majestet bey wachsender Zaht der Feinde auch dero Siegs- und Triumph-Zahl möge wachsen und mit dem Untergange Ihrer und deß Reichs boßhafftenFeinde dieGlorie deßErtz-hauses Oesterreich noch höher steigen lassen. Im Jahr 1601 ward die Ertzhertzogliche Gemahlinn mit einer jungen Arinzessinn erfreut, aber nur auf kurtze Zeit, sintemal dieselbe gar jung mußte verbleichen. Das 1605te Jahr erfreute und betrübte abermal diesen unfern groffen Landsfürsten Ferdinand, in dem zwar am 1. Novembris seine Gemahlinn mit dem schönen Printzen Johanne Carolo niderkam, aber am 16. Decembris dieser von Gott gar frühzeitig hinweggerückt, und unter die Fürsten der Ewigkeit gesetzt ward. Diesen Verlust ersetzte der Höchste gar herrlich durch die Freuden-reiche Geburt deß jungen Printzens Ferdinandi Ernesti, welcher Anno 1608 am 13. Julii wie ein Ritterschafft geht mit. Geburt und Absterben deß jungen ertzhertzogl. Printzens Caroli. Geburt Ferdinandi m. schönes Sternlein, so künfftig an dem Keyserlichen Thron - Himmel leuchten sollte, ausgieng. Wie aber die Sonne nicht nur einen gewissen Strich der Erden, sondern bald diesen, bald jenen bestraft ; also bleiben grosse Fürsten nicht stets an ihrem gewöhnlichem Hof-Sitze kleben, sondern lassen bald diesem, bald jenem unterthänigem Ort ihre Gegenwart leuchten ; auf daß alle dadurch aufgemuntert, und so wol zu unterthäniger Liebe, als gehorsamster Ehrerbietung desto Ektzkertzog mehr entzündet werden. Derhalben ließ es komm? nach Ertzhertzog Ferdinand bey vorbeschriebener Laybach. Einkehr zu Laybach nicht bewenden, sondern wiederholte und erneuete solche Leutseligkeit am 27. Septembr. Anno 1608 ; da Er in bey-leuchtender Gefährtschafft Ertzhertzogs Maximilian! und seiner Schwester Magda-lense (f), deß Groß-Hertzogs von Florentz versprochener Braut, anlangte. Denenselben sandte Eine löbl. Landschafft biß an den Sau-Strom entgegen den Landhauptmann Herrn Johann Ulrich von Eggenberg; von welchem die im Kammer-Wagen sitzende Durchleuchtigste Personen den im Namen sämtlicher Landschafft anbringenden unterthänigsten Be-willkommungs- und Einholungs - Gruß gnädigst auf- und angenommen, hernach dem Bischofs zu Laybach, folgends denen Prrnlaten und Canonicis und dem Feld-Capellan die Hand gereicht, nechst denselben auch dem Lands - Verwalter und denen andren Landschaffts - Vorstehern (oder fürnehmen Beamten) nach der Ordnung, endlich aber ins Lands-Vitzthum-Hans eingekehrt. Des andren Tags wohnten Sie dem Gottesdienste zu S. Jacob bey, da Bischofs Thomas die Sing-Meffe verrichtete. Demnechst verfügten Sie sich zum Mittags-Mal und lieffen den Bischoff an ihre Tafel beruffen. Nach Mittage fuhren Sie in die Comedie, welche man von der heiligen Agnes spielte. Am S. Michaelis-Tage besuchten Sie die Patres Capuccinos. Nach eingenommenem Mittags-Mal seynd Sie wiederum abgereiset und zwar zu Waffer nach Vernick oder Ober-Laybach in fünff Storien, das ist, in fünff Doppel-Schiffen. Angemerckt, eine Storie m zwey zusammgebundnen Schiffen besteht, darüber ein Tuch gespannt ist, nach Art eines Zelts, hingegen Bäncken und ein Tisch darunter stehen. Von Ober-Laybach seynd sie gen Triest gefahren; allda sechs Venetianische Galeen Ihrer warteten, a) Anno 1609 publicirte Ertzhertzog Fer-dinandus Generalien (oder öffentliche Befehl-Schreiben), wodurch so wol Geist- als Weltlichen verboten ward, sich durchaus vor keinen Tribunal Venetianischen Gebiets citiren oder führen zu lassen; sondern, imfall einige Strittigkeit unter den Geistlichen vorfiele, daß solche alsdann im Oesterreichischem Territorio vor denen Archi -Diaconis oder Ertz - Priestern summarisch kurtz und gut entschieden und geschlichtet werden sollte. Und solches Befehl-Schreiben war gedatirt den 3. Jenner 1609. b) Eben in diesem Jahr ward das Her-tzogthum Crain von diesem Ertzhertzog mit einem sonderbaren Ruhm beehrt und gekräntzt; indem Derselbe in der schrifftlich-übergebenen Landtags-Proposition nicht allein der gesammten Länder getreue Dargebung in allerley Feinds-Nöthen gnädigst rühmte, sondern endlich auch die insonderheit benamste löbliche Land - Stände deß Fürstenthums Crain mit diesem formal Lob begläntzte; „daß .6 sie so wol an baarem Gelde, als Aus- |°gr?$e#9 rÜstUNg NvthwendigeN Kriegsvvlcks UNd Ferdinand mit Allem dem, so ihnen möglich gewest, bertoni sonder Verschonung Leibes und Guts ’"gt£len. nichts ermangeln, noch dahinden gelaffen, sondern sich also erzeigt, offerirt, und in Summa dasjenige geleistet, was gehorsamen und getreuen Untersaffen ihren natürlichen Erbherren und Lands-Fürsten, dann (auch) denen Inwohnern deß Vaterlands und zugleich Defensorn der wer-then Christenheit, sonderlich aber und endlich solchen Personen gebührt, die von Adelichen, ritterlichen, tapffren und streitbaren Gemüt und Geblüt Herkommen und geboren seynd. Womit dann so viel ausgerichtet, daß sie nicht allein das geliebte Vaterland, so viel an ihnen gewest, biß Dato, Gott lob! erhalten helffen, sondern auch dieses ihr billiges Lob und Ruhm hiezeitlich unverloschen, allezert ruchbar und unsterblich bleiben wird? Dergleichen Lob-Krantz hat dieser unser Landsfürst auch über eylff Jahre hernach, da Er schon Röm. Keyser war, denen löbl. Land-Ständen erfrischet ; nemlich im Jahr 1620. Denn, indem Seine Keyserl. Mas. zu Gemüt führte und erwöge, was Eine Löbl. Landschafft in Crain so wol bey öffentlichen Feldzügen wider den Erbfeind, als andren benachbarten Einsällen und Belagerungen, eines Theils mit Darsetzung Leibs und Lebens, ändern Theils aber mit continuirlich-jährlichem Verlage und Dargabe oder Beytragung, und über-das auch in andren unterschiedlichen Zu- i| ständen mit Bewillig- und Contribui-rung groffer Geld-Summen, so willig als treuhertzig geleistet; gab dieselbe in Dero Anno 1620 eröffneten Landtags-Proposition wolbemeldter löbl. Landschafft dieses allergnädigste Gezeugniß, daß sie ihren Vor-Eltern der streitbaren Deutschen Nation an Tugenden und allen rühmlichen Thaten in keinem Wege etwas bevor gelassen, sondern den guten Namen erhalten und auch ihrer Nachkommenschaft ein merck - löbliches Exempel vorgestellt, zumal gegen Seiner Keyserl. Majestet, als Erbherrn und Landsfürsten, sich in viel Wege als Dero getreue Landschafft, sonderlich wol verdient gemacht. «) ****** Dieses hohe Gezeugniß gereicht dem Fürstenthum Crain zu einer sonderbaren Zier, unvergleichlichem Ruhm und ungemeiner Erfreulichkeit. Der grofe Alexander preisete den Griechischen Achillem glückselig, daß er den Homerum zum Heerold seiner Tugend bekommen hette; ich achte aber die löbl. Landschafft in Crain mit den Lob-Zeilen ihres Keyserlich - gekrönten Landfürstens Ferdinandi II. desto höher beglückt und geziert, als den Achillem mit den Homerischen Lob-Getichten, je höher ein Lob, welches in der Warheit gegründet ist, über ein mehrentheils erdichtetes steigt; und je weiter die Majestet eines glorwürdigsten Christlichen Keysers der Authorität eines heidnischen Poetens vorgehet. Ein Strahl, so von der Sonnen kommt, ist viel edler, als das Liechtlein einer angezündten Kertzen; also giebt auch das Lob, so von der allerhöchsten Sere-uitet und Majestet deß weltlichen Stat-Himmels daher streitet, viel eine herrlichere Verjährung und Ehre, weder das- !i -! jenige, welches von einer Person mittet-mässigen Privat - Standes aufglimmet. Pindarus achtet die Zunge der Bürger und Fremdlinge für die höchst?, schönste und prächtigste Blum, womit ein Wettstreiter oder Kämpfer mag bekräntzet werden, b) ich aber die Zunge und Feder eines Römischen Keysers für eine weit herrlichere Imperial- und Kron-Blu-me ritterlicher Treu und Tapferkeit und preißwürdigen Verhaltens. Ein solch hohes Lob ziehet auch diese Frucht nach sich, daß ein Land gegen seinem Oberhaupt in der Treu desto tiefer wurtzelt, und in tapfren Bezeiguugen desto unvermeidlicher fort blühet. Denn Ehren-Leuten ist Ehre und Ruhm die angenehmste Frucht ihrer Mühe, und die Verdienste der Tugendhaften wachsen am glücklichsten, wenn sie aus hoch-sürnehmen Lippen mit leutseligen und gnädigen Ruhm-Worten begoffen werden, welche ihnen einen viel angenehmem Geruch, weder das edelste Narben-Wafer geben, und den Mut zu unermüdeter Fortsetzung Preiß-erwerblicher Handlungen kräftigst aufmuntern. „Wann die Rosse im Wettrennen durch das Zuschreyen der Leute zum fortlaufen angetrieben werden, und das Patschen der Hände die stummen Thiere zur Schnellheit bewegt, wie sollten dann nicht vielmehr die Menschen, welchen die Ehr- und Ruhm-Erstrebung angeboren ist, durch Ruhm und Lob zum fermeren und noch förderen Ehren-Lauff angespornet werden?" * <0 Dan-nenhero nennet solches der jüngere Plinius, acerrimum stimulum monendi (den allerschärfsten Sporn der Ermahnung fermeres Wolverhaltens) wann er schreibt: Recitatione finità &c. laudibus incitavi, qui est acerrimus stimulus monendi, pergeret, qua coepisset, lumenque ; quod sibi majores sui praetulissent, posteris praeferret, d) Solchem Ausspruch hat auch das seitherige Verhalten der löbl. Landschaft in Crain gegen Ihrem hohen Erbherrn würck-lich beygestimmt, indem Sie nach dieser Belobung ihrer Vorfahren zu lob- und ruhmwürdigen Dingen vielmehr hurtiger als langsamer worden, und durch ihre Be- b) Vid. Find. Isthmionic. Oda prima, sn. y. c) Wie Cassiodorua lib. I. variar. Epist. 13. und Plutarchus in Lysandro diese Gleichniß gebrauchen. d) Plinius Secund. lib. 5. Ep. 17. Geburt der Prinzeffinn Simiče SDiotite. Jmgleicheu Cecili« $R enatae. Geburt Leß ErtzhertzogS Leopold Lilhelm. Ertzhertzvg Ferdinandus befcmt einen Krieg mit den Senetianern. Tod der Ertzhertzozinn Storia Slnra. gctbinanbuS der Andre wird König in Böheim und Ungarn und auch R. Keyser. zeigung sich dem Symmacho gleichsinnig erwiesen, welcher schreibt: Maximum esse laudis profectum, quoties sequentibus priora vincuntur. «)] Den 13. Jenner 1610. Jahrs ward die Gemahlinn nnsers Erbherrns der jungen Prineesiinn Annrn Mariae erfreulich entbunden, welche nachmals Maximilian Churfürst und Hertzog tn Bayern geheirahtet. Den 16. Julii folgenden 1611. Jahrs fruchtete dieser herrlich-blühende Stamm-Baum abermal und brachte die Caeciliam Renatam zur Welt, welche nachmals das Königreich Polen als seines Königs Uladislai IV. Gemahlinn verehrte. Im Jahr 1614 den 6. Jenner ward abermal und zwar fürs letzte Mal das Keyserliche Eh-Bette durch sie gesegnet mit einem neugebornem jungen Printzen, nemlich mit dem Ertz-Hertzog Leopold Wilhelm. Welcher hernach Bischofs zu Straßburg, Passau, Halberstadt, zu Olmütz und Neuß, auch Hochmeister deß Deutschen Ordens worden, nachmals Keyserl. Feldherr in Deutschland, und über etliche Jahre hernach auch Königlich-Hispanischer Stathalter und Feldherr in Niderland. Zwey Jahre vorher, ehe dann dieser junge ertzhertzogl. Printz geboren war, gebar hingegen die vielfältige Gewalt-Ubung der Venetianer an den erhertzoglichen ttn-lerthanen unsrem theuren Landsfürsten einen Unfrieden, so von dem 1612 Jahr biß 1615 zu einem recht völligem und offenbarem Kriege erwachsen. Welcher aber endlich An. 1617 durch Vermittelung Königlicher Majestät in Spannien beygelegt. Wovon wir im fnnffzehendem Buch dieses Wercks ausführlichem Bericht zu geben gesonnen. Im Jahr 1616 ward dem Ertzhertzog seine Gemahlinn Fr. Fr. Maria Anna durch den zeitlichen Tod entzogen, Er aber im nechsten Jahr 1617 am 29. Junii mit der Böheimischen Kron, im nachkommendem 1618ten den 1. Julii mit der Hungarischeu beehret, aber am 9. Sept. 1619 mit der Römisch-Keyser-lichen verherrlichet. Unterdessen empfing das Kloster Sittich von Ihm eine Gnade, indem Er demselben (Anno 1617) das Jus Patronatus (Kirchen-Lehen oder Einsatz-Recht) o) Symmach. lib. 4. Bpist. 49. der Pfarr Treffen unterhalb Sittich schenckte, und zum Executorn sothaner Donation den Land-Vizthum nebst einem Ertz-Priester in Crain ernannte, b) Im Jahr 1618 haben Ihre Königliche Majestet Ferdinandus II. zu der durch die Römisch-Keyserlichen Majestet mit dem Türckischen Botschaffter st) Caspar Gratiani verglichenen Eommisiion wegen würcklicher Ab- und Einstellung deß Streiffens und Einfallens der Era-baten und Meergrentzer ins Türckische Gebiet, auch Loßgebung beyderseits Gefangenen, von der löblichen Landschafft begehrt, daß diese etliche Herren und Landleute benennen sollte. Worauf Herr Dietrich Freyherr von Auersperg nebst Herrn Erasmo von Scheyer namhafft gemacht und würcklich abgeordnet worden. c) Als nun unlang hernach Keyser Matthias mit Tode abging, ward dieser unser Landsfürst Ferdinandus am 28. Augusti 1619 zum Römischen Keyser erwählt und am 9. Sept. zu Franckfurt gekrönt. Nachdem die Böhmen solche Wahl, weil sie von Ihm eine Unterdrückung ihrer Religion besorgten, zu Hintertreiben, groffe, wiewol vergebliche Mühe angewendet, und Ihn hernach darum, daß Er ihnen den Majestät - Brieff Keyser Rudolphi nicht hielte, für ihren König nicht länger erkennen wollen, sondern an seiner Stat den Pfaltzgrafen Friedrich am Rhein zum Könige aufgeworf-fen, auch etliche Bediente Keysers Ferdinandi , weil dieselbe zu sothaner Ver-werffung nicht einstimmen wollten, zum Fenster hinaus gestürtzt Hatten ; schickte Er wider sie eine Armee und schlug besagten Pfaltzgrafen durch den Hertzog von Bäyern bey Praga auf dem Wels-sen Berge aus dem Felde am 6. Nov. (wiewol Etliche den 8ten dafür setzen) Anno 1620. Befestigte sich darauf so wol in der Kron Böhmen, als von Anno 1620 biß 1629 wieder den Siebenburgischen Fürsten Gabriel Bethlen mrt dem Schwert in der Kron Ungarn. Nicht weniger ward Marchgraf Georg Friedrich von Baden -Durlach am b) MScr. Oberb . rrtrift. t) Der Groß-Türck pflegt feine Christen ober CHNP lich - benannte Personen zu Botschafftern ^ gebrauch , oatum vermute ich, es müsse etroan der Xiiratsche v metscher gewest fetjit. ($■ Fr. c) MS. Prov. aus Er°« zur G«»" fion wege« eine« Bergle'ch° mit den Türcken- Sln«t Sein KriÄ und Sieg wider bte und ben Bethle" ut» Andre- »S th stage Splen "fit- der ^tdi 'tlUng. 27. Aprilis bey Wimpfen, und Hertzog Christian von Braunschweig am 2. Julii bey Höchst wie auch abermal samt dem von Mannsfeld am 19. Augusti Anno 1622 durch seine Waffen überwunden und Feld-flüchtig gemacht. Diejenige Niderlage aber, welche der allgemeine Natur-Feind seinem Eh-Lager vor sechs Jahren durch Hinwegnehmung seiner ersten Gemahlinn zugefügt, hat Er am 4. Febr. dieses 1622. Jahrs durch seine Wiedervermählung mit Vincentii, Hcrtzogs zu Mantua, Tochter Eleonora ersetzt, welche Ihn aber überlebt und allerest 18 Jahre, weniger ein Viertheil Jahr nach seinem Tode Ihm zur Grabes-Ruhe gefolgt. Eben in diesem Jahr (1622) ließ Seine Majestet bey damaliger Landtags-Proposition in Crain denen löblich-Craineri-schen Ständen unter andren Postulatis auch diese Frage vorstellen: Weil der mehrere Theil deß Weins im Lande nach denen Starttinen (also nennet man in Crain die Wein - Fäffer, welche eine gewisse Maß halten) gekaufft und verkauft würde, die Startinen aber ungleich, auch mehr und weniger hielten, über das durch jähliches überbinden nur klei-uer würden; ob dann nicht zu Verhü-àlug dergleichen Vortheiligkeiten die Sache aus eine Ziment- oder Visir-Ord-nun9 einzurichten wäre. Nti6en0ttu”3 Die löbl. Landschafft in Crain wendete dagegen ein, daß die Wipacher - Terant-und andre süffe Weine nicht nach den ^>amen (oder Lägeln) sondern nach den Lchren oder Zubern, dergleichen auch die March-Weine nur Eymer-Weise im ganzen Lande gekaufft und verkaufst würden, ahero dann eine Ziment oder Visirung unvonnöthen wäre. Hierauf ließ mans an Seiten Keyserlicher Majestät bey so-thanem Bericht beruhen. «/' ^0^023 gab Keyser Ferdinandus II. Thur dem Hause Bayern. k J* 'àgem Jahr ward obgemeldter hertzog Christian bey Statilo m West-PHalen am 6. Augusti, der von Manns- fptti0wr rÌm 6* Decembr. abermal durch bat geschlagen. Dieser Letzter gar auch nochmals im Jahr 1625 den ren ^bey Deffau das Feld verloh- ^4«ffhn SM a“Wc o) Not. pr0T_ Adre ° Andren. Gleichwie aber die Fürstinn der Planeten, die Sonne, nicht nur ein Clima allein, sondern alle ihrem Kreyse unter» worffene Welt - Gegenden beäugt: also faßte dieser höchste Fürst deß Europäischen Welt-Theils nicht nur die Länder, da seine florirende Waffen so glücklich operirten, sondern auch diejenige, welche entweder mit dem Erbfeinde oder mit Venedig grentzen, obschon daselbst bey der Zeit kein öffentlicher Krieg war, dennoch auch ins Auge seiner klugen Fürsichtigkeit; auf daß kein Mangel noch andre Verwahrlosung der Grentzen, als Reitzungen feindlicher Handlungen und friedbrüchiger Einfälle den gern-krie-genden bösen Nachbar, den Türcken, ins Land zu brechen veranlassen mögte. Solcher seiner Sorgfalt war auch diese mit eingeflochten, daß Er Einer löbl. Landschafft in Crain so wol als der löbl. Landschafft in Kärndten von Anno 1618 biß 1625 die übernehmende Versorg- , Proviantir- und Bezahlung der völligen Crabatischen und Meer-Grentzen zumutete und auftrug. Weßwegen dann beyde hochlöbl. Landschafften im Jahr 1625 solche Grentz-Versehung würck-lich übernommen, b) wie ich bey Beschreibung der Grentzen ferner vermelden werde. Der König in Dennemarck, Christianus der Vierdte, mußte seinem Keyserlichem Kriegshelm denGlantz durch seine groffeNi-derlage erhöhen; denn Er bekam bey Königsluter den 27. August. Anno 1626von dem General Tilly einen harten Haupt-Streich, und hernach ward Er auch bey Wolgast von den Keyserlichen abermal geschlagen; und nahm deß Keysers Feldherr, der Hertzog von Friedland, bald diesen bald jenen Ort weg; biß endlich Anno 1629 den neund-ten Iulii zwischen dem Keyser und Könige der Friede geschloffen ward. In diesem Jahr begehrte auch der Keyser durch ein sehr bewegliches Ausschreiben an die Ordinarios in seinen Erb-ländern, daß sie sollten ein jährliches Fest verkündigen und anstellen zu Ehren der unbefleckten Empfäugniß der hochgelobten Jungfrauen Mariae ; als derer Gnade und Obwaltung Er alle seine Glückseligkeit zurechnete, und noch gröffere Begnadungen täglich von Ihr erwartete. Als der Bischofs Thomas zu Laybach die Originalien hievon empfing, schrieb Landschafst in Crain nimmt die Grentz-Bersorgung aus sich. Keyser Ferdinandu-der Lndre siegt dem Könige von Dennemarck ob. Läßt ein Jahr-Fest der unbefleckten Empsängniß Marias zn halten befehlen. er diese Worte darunter: 0 quàm religiös® sunt pii & victoriosissimi Caesaris liter® ! Lege & obstupesces. Propter varias multiplices, etiam miraculosas victorias de suis hostibus, coelesti ope ac praesidio relatas, gloriosissimus Imperator, Fer-dinandus II. petit Festum Conceptionis Mari® passim solennissime ad futuram posterorum memoriam celebrari &c. &c. a) Hernach ist Carolus von Nevers, Her-tzog zu Mantua, Anno 1630 von Ihm gedemütigt. Nachdem also nunmehr auch die Key-ferliche Waffen in Nider Deutschland und in etlichen Dennemärckischen Landschafften oder an den Grentzen derselben überall den Meister spieleten, publicirte Ihre Ma jestet Ferdinandus II. ein Edict, daß Keyser man die Stiffter Magdeburg, Brehmen, Ferdinandus Minden, Halberstadt, Vehrden, Lübeck, publicirt^ein Ratzeburg, Meisten, Merseburg, Naum-Edicr die bürg, Brandenburg, Havelberg, Swibus mtnm und Camin denen Römisch-Catholischen restimiren. wieder einräumen sollte. Denn in den Erbländern war es Anno 1598 gelungen, daß Er daselbst die Lutherisch-Evangelische Religions-Ubung nidergelegt, die von denen Evangelischen eingezogene Gestiffte wieder herbeygebracht und die Lutherische Prediger Land-räumig gemacht hatte. Wie Er dann insonderheit am 13. Sept. 1598 an den Landhauptmann in Steyer und an die Verordnten ein Befehl-Schreiben abgehen lasten, gebietend, daß Sie tmter» halbt vierzehen Tagen alle Pr®dicanten (oder protestantische Lehrer) aus Grätz, Iüdenburg und andren benachbarten Oettern hinwegschaffen, auch allen Lutherischen Gottesdienst und evangelische Schulen einstellen sollten rc. Weil sie aber verzogen, auch viel Schafften hin und wieder gewechselt wurden, erging den 23. Sept. von Ihm daß zwey-te Decret an die Lutherische Kirchen-Die-ner und Schul-Rectorn selbsten, welches ihnen gebot, bey Verlust deß Kopffs alles Exercitii sich zu enthalten und innerhalb acht Tagen aus allen Erbländern zu weichen. Weil sie aber zu diesem letzten Stück noch nicht gesinnt zu seyn schienen, ward gleich darauf das Dritte noch schärff- und härtere Decret ausgefertigt am 28. Sept., daß sie noch vor Aufgang der Sonnen deß folgenden Tags Alle ingesamt von Grätz und innerhalb acht Tagen aus allen Erbländern sich fort machen sollten. Darüber erschrocken sie, gehorsamten und wanderten davon, b) Denn wie dieser Herr im übrigen eines sehr gnädigen und gütigen Gemüts ' war, also ließ Er sich in dem Reformations-Wesen eyfrig, scharff und sehr ernstlich verspühren, und tierhoffte mit gleichem Fortgänge die Wiedereinräumung der Geistlichen Güter zu verschaffen, auch der Römisch-Catholischen Religion selbsten damit zu ihrer Wiedereinführung den Weg desto besser zu ebnen. ^Aber da stieß sichs gar bald. Chur-Sachsen schrieb gleich dawider; und als der Keyser Commiffarien zur Epecution verordnete, auch zu Augsburg, in Oesterreich, in Böhmen und Schlesien die Reformation starck fortsetzte, hielt er bitt-iich an um Abstellung derselben. Bald darauf mengte sich auch der König von Schweden mit in das Spiel, mit dem nicht lang hernach auch der Churfürst Sachsen sich conjungirte. Daraus der langjährige blutige Deutsche Krieg entstund; dessen Ende Keyser Ferdinandus III. nicht hat erlebt. Von dem an machte das Kriegs-Glück mit dem Römisch - Keyserlichem ^ys-rs mü Adler einen Stillstand oder vielmehr d-r Kr°" seinen Unbestand demselben offenbar, ®*iut als nemlich dieser König Gustavus Adol-pbus auf den Deutschen Boden anlangte; denn damals fiel es ab vom Keyser zu besagtem Könige, welcher wie ein Blitz von Mitternacht daher flog, und erstlich den Keyserlichen General Torquatum in Pommern schlug, nachmals auch bey Leiptzig Anno 1631 am 7. Septembr. den sonst hocherfahrnen und tapfren Feldherrn Grafen von Tillj samt der Keyserlichen Haupt-Armee ttt einer gewaltigen Schlacht überwandt. Ein paar Monaten aber zuvor ließ Ferdinandus III. Ihrer Keyserl. Maj. lässt 3h" Ferdinandi II. Herr Sohn, König m ®r""en. Ungarn und Böheim, von der löblichen Landschafft in Crain durch den Fürsten zu Eggenberg, Herrn Herrn Johann Ulrichen, die Huldigung einnehmen am 4. Julii 1631. cj Z>) Jacob. Steintzensis. <0 MScr. Prov. Aber das gewichene Waffen - Glück wollte der Keyserlichen Majestet noch so bald nicht wieder huldigen, sondern erzeigte sich im Felde sehr widerspenstig. Denn un Jahr 1632 ging bey Lützen in Sachsen wiederum ein Haupt-Treffen vor mit vorbesagtem Nordischem Könige. Wobey zwar die Kehserlichen unter dem Feldherrn Hertzog von Friedland und dem tapffren Grafen von Pappenheim treff-uch tapffer fochten, auch bereits sich deß Schwedischen Geschützes bemächtigt hatten, tdennoch aber, als der dazu kommende ertzog Bernhard von Weymar den treit erneuerte, endlich weichen und dem Gegentheil die Wahlstat lassen mußten. Jedoch haben die Schweden nesen Sieg sehr theuer kauffen müssen; rntemal sie derselbe nicht allein viel Volcks, ondern auch ihren König Gustavum Adolphum gekostet, welcher damals in selbiger Schlacht geblieben. f. ,®et) Hameln verspielten die Keyser-«che am 28. Iunii 1633 abermal in einem Treffen mit Hertzog Georg von Lüneburg das Feld. Aber Ihrer Majestet Herrn Sohn Ferdinandum den Dritten begünstigte das Kriegs-Glück mit einer denckwür-digen Victori bey Nördlingen im Jahr 1634 den 6. Sept. Im folgendem Jahr 1635 den 10. May schloß Keyser Ferdinandus II. zu Praga mit dem Reich einen Frieden; die Kron Schweden aber ward noch zur Zeit davon ausgeschlossen. Ob nun gleich eine starcke Chur-Sächsische Armee sich mit der Keyserlichen conjuugirte und mit den Schweden bey Witstock in der Marck Anno 1636 den 24. Sep-j tembr. in ein Haupt-Treffen einlieffen, erlitten doch beyde vereinigte Kriegs-Heere eine schwere Niderlage. Hernach gesegnete Keyser Ferdinandus die Welt Anno 1637 den 15. Febr. nachdem Er viel Glücks und Unglücks erlebt, und beydes mit standfestem groffen Mut ertragen. Das XXIX. faptffef. Vom Ferdinando dem Dritten und Ferdinando dem Bierdten. Inhalt. tffinnn tferdiitant! der fritte geboren morden. ®r erobert üegensburg und 9*whmt die Haupt-Schlacht cor Jördlingen. Ferdinandus III. wird zum Mm. ^àige gekrönt. Etliche Tressen unter seiner Keyserlichen Regierung. Keyser erdmandus III. schicW der Kron Dänemarch eine Armee zu Hülsse. Tressen bey Jitnhau. Dlünderung cerscbertzt das halbgewonnene Md. Ferdinand der tiierdte ^d lölteiotischer König. Wird König in Ungarn. Die Stände zu Görtz suchen bey tierordneten in Grain Raht wegen obbandener Absonderung der Hauxtmannschaßt §kss Helm Mrangels schwedische Kiderlage. Job. de Werth aft ^0 schwedische Squadronen. Königsmarch überrumpelt die Kleine Seite ^ Kraga. Die alle Stadt Drag wehrt sich ritterlich. Die Belagerung der kn Jtadt Drag wird ausgehebt. Grösser Kaub aus Draga. Köstlicher Ring, und hochgeschätzter Rubin. Keyser Ferdinandus der Dritte richtet im den «Meden an. Von der löblichen Geheimen Stell zu Grätz wird der Sieg vor Nördling. Niderlagebey Wittstock. Keyser Ferdinandu« der Andre stirbt. allgemeine Reichs-Mede angedeutet. Mrieden-Ichlujls mit dem Türcken. Kerrfer-liche Mrssestet Ia(|en den ratijkirten Friedens - tirxecutions-Üecefs intimiren. Freuden - Bezeugungen darüber in ti^raht. Kegfer Ferdinandus der Vierdte nirnt die Grbpsticht ein. KömiD-Höniglicbe Mabl Ferdinandi IV. wird der löblichen JandfhaW in tijjrain intimiri. Freuden - Zeichen darüber. König Ferdinandus der Vierdte geht ab mit Tode. Jein Christlicher ßeuffteer beg verführtem Erdbeben. Kegfer Ferdinand der Dritte stirbt am 2. Aprilis defs 1657. Jahrs. Wann Ferdinand der Tritt« geboren worden. Er erobert Regensburg und gewinnt die Haupt-Schlacht vor NLrdlingen. Herrn Deutschland brannte nun annoch Rechter Lohe von Kriegsflam-[mcn, als das fertige hohe Haupt, ^welches endlich demselben den tgüldnen Frieden durch seine ’ unvergleichliche Klugheit der-maleins noch sollte wieder her-bey leiten, in seines abgelebten Vaters Keyserliche Regierung folgte, nemlich Ferdinand der Dritte. Dieses Potentatens güldner Geburts-Tag, den man mit Perlen und Dea-manten billig anzeichnen mögte, war der 13. Iulii 1608. Jahrs, sein erster Königlicher Ehren - Tag aber der 8. Decembris 1625 Jahrs; als an welchem man Ihn zum Könige in Ungarn krönte, gleichwie hernach im Jahr 1627 am 25. Novembris zum Könige in Böheim. Biß dahero hatte die Keyserliche Militz unter dem Ober-Generalat deß Hertzogs von Friedland gestritten, dieser aber sich nunmehr eines geheimen Verstandes mit den Schweden und im Schilde führender Rebellion sehr verdächtig, oder, wie die Meiste wollen, gar schuldig gemacht, deßwegen er mit der Partisan erstochen, seine Mitwisser aber bey einem Banquet durch Keyserl. dazu gecom-mandirte Musquetirer nidergemacht worden. Also ist hierauf dieser junge König zum Generalissimo über seines Herrn Vaters Armeen erklährt; der auch bald darauf eine treffliche Probe seiner Tapf-ferkeit abgelegt, indem Er nicht allein am 6. Iulii 1634 die Stadt Regensburg wieder erobert, sondern auch über kurtz hernach, nemlich den 6. Sept. des-selbigen Jahrs, über das Schwedische Kriegsheer vor Nördlingen einen Haupt-Sieg erfochten, auch den Schwedischen Feld - Marschall Gustav Horn dabey gefangen bekommen. Den 22. Decembr. 1636 ward Er zu Regensburg noch bey Leben seines Herrn Vaters Keysers Ferdinandi II. zum Römischen Könige gekrönt; und nachdem der Herr Vater, ein Herr von hoher Clementz, von Gott abgefordert worden, nahm dieser gekrönte Oester-reichische Atlas den Stats-Himmel der schweren Keyserlichen Regierung würck-lich nun auf seine Achseln, führte auch dieselbe mit höchsten Ruhm fort, obgleich mitten unter manchen Erschütterungen deß Reichs von unterschiedlichen Feldschlachten, die für Seine Majestet und etliche nach dem Prager-Friedens-Schluß mit derselben alliirte Reichs-Fürsten, sonderlich für Chur-Sachsen, nicht alle Mal glücklich abgegangen. Denn als den 2. Nov. 1642 die Keyserliche Armee das von dem Schwedischen Kriegs-erfahr-nem General Torstenson belagerte Leipzig wollte entsetzen, geriethen sie mit den Schweden in ein Haupt-Treffen, zogen aber den Kürtzern. Ob auch gleich das Glück einigen Wechsel hielt, indem es denen nunmehr mit den Schweden veralliirten Frantzosen bey Duttlingen eine ziemliche Schlappen schenckte und nachmals auch bey Herbst-Hausen An. 1645 den 5 May gleichfalls den Keyserl. einen Sieg zuschantzte, ward es ihnen doch hernach wieder abfällig. Als der Schwedische Feldherr Leonard Torstenson dem Könige von Däne-marck Christian dem Vierdten über alles Vermuten desselben mit der Armee ins Land gegangen war, schickte Keyser Ferdinandus III. dem bedrengtem Könige, welcher, weil Er sich keiner sothanen feindlichen Uberfallung im geringsten versehen, keine gnugsame Gegen-Verfassung vorbereitet hatte, eine ansehnliche Armee unter dem Generalat deß Grasens perdio»0- aus in- wird iu® Römisch" Könige gekrönt Etliche Treffe« unter se>« K-V'erl . Regtet««9' K-ys-r frfiirfte dee 3ÌSi,"> SH« »is- Gallas zu Hülffe. Der sich mit dem Dänemärckischen Corpo conjungirte und dadurch die Schweden bemüfsigte, sich von Dänemarck wieder heraus zu ziehen; welches der verschmitzte feindliche General Torstenson damals mit sonderbarer Behändigkeit verrichtete, indem er sich stel-lend, als ob er mit der Keyserlichen und Dänischen Armee treffen wollte, unter dem starcken Dampff vieler ertichteten Ausfordrungs-Schüffen allgemach davon marschirte. Ihm folgten zwar (indem die Dänemärcker mit dem Schwedischen Obristen Helm Wrangel, welcher mit einer fliegenden Armee von zehen Regimentern wieder zurück in Holstein ging, zu thun fanden, und die noch Schwedischbesetzte Oerter wieder einzunehmen, bemühet waren) die Keyserlichen nach, wurden aber von besagtem General Torstenson bey Bärenburg überlistet, ziemlich genau eingeschränckt und endlich nicht ohne Einbuß unterschiedlicher, nach Proviand ausgeschickter Truppen, aufzubrechen genöthigt. Da dann bald hernach aus dem Ver-folgtem ein Verfolger ward und das Kriegsglück abermal denen Keyserlichen Bölckern einen feindseligen Blick gab. Denn offtgemeldter Torstenson folgte ihnen nach in Böhmen, erkauffte eines Bauren Anweisung für ein Stück Geldes, der ihm einen verborgenen Paß zeigte zwischen Winschien und Banischau unferrn von Budweiß durch die Mulda und marschirte auf die Keyserliche Armee gerao an. Hierauf erhub sich den 24. Febr. 1645 bey Iankau in Böhmen ein blutiges Treffen. Die Keyserliche fochten aus der Maffen ritterlich, siegten Anfangs ob, brachten einen Schwedischen Flügel auch in die Flucht. Aber der allzubeut-gierige gemeine Soldat verderbte hernach das Spiel, indem er gleich auf die feindliche Rüst-Wagen zu eilete und dadurch die Ordnung der Regimenter zergliederte und zerstreuete. Hiebey kam rhnen nicht Mein deß Torstensons silbernes Tafel-Geschirr, sondern auch desselben Gemah-"NN samt andren Schwedischen fürnehmen Frauenzimmer in die Hände. p aus dem Kamen Leopoldus entspringen. Der Kegprliche Grb-Drintr Grtr-Hertrog Leopoldus wird Kegent in Oesterreick und König in Ungarn und Dökeim. Gr sendet der Kron Dolen und Dänemarck ein Kriegs-Heer ru Hülße. Seine Waht und Krönung rum Römischen Kegpr. Graineriphe Mrohlockungs-Zeichen darüber. Kegprl. Ma). Leopoldi I. eingenommene (Erbhuldigung und Ginrug in die Stadt Jagbach. Freude der Jagbacher über dep ÌPgprs Ankunßt. Gr läßt ihnen solche vorher andeuten. Berutbpklagung, Ihre Kegprl. Ktaj. ru bewillhommen. $}ephlte|png einer Gbren-Seule rur Gedächtnis Ihrer Kegprl. Ktaj. Anwesenheit ru Jagbach. Wein pr die Kegprliche Hof-stat. Was pr Commissarii Ihrer Kegprl. paj. bis Glagenprth entgegen ru gehen benannt worden. Zer Venetiamphe Abgesandte und der Päpstliche Nuntius hommen ru Jagbach an. Ehren-Geläut begm Durchruge dess Nuntii. Abrug Ihrer Kegprlichen Majestet aus Kärndten. Dero Ankunßt ru Keumärchtel. Wem jetro Keumärchtel gehört. Zer ^raincriphe Jands-Hauptmann geht Ihrer Kegprlichen Majestet entgegen, bewillhommt Dieselbe. kgtlgsten Dingen der Welt bestimmt yette. Wie dann auch sein theurster Nam den Litter-Wechsel lauter Vortreff-s? ^ten anzeiget. Denn in demselben >eynd diese folgende anagrammatstche Wör# ter begriffen: cvr1, ^bUo duos, (Ich schlage und verjage ^yrer zween.) Dieses wird hoffendlich nun# sro - r*? t>er That also ergehen, da Seine „ Mestät mit den zweyen mächtigsten Wett# ^[drchteten Reichen streitet, und den Wuchtigsten Feind, nemlich den Türken, ermassen mit seinem tapffrem Kriegs# ^wert befochten, daß derselbe schon um oneden gebeten, auch denselben ohne ^Zwestel vorgeschriebener Masten allbereit tina -^genommen, wann nicht die mach# 21 Frankreich Ihm durch einen st.^untwortlichen Friedens# oder Still-°.àuch den gefallenen Mut wieder hpfloittlr* dud zur Gegenwehr wiederum stt hette. Dahero nunmehr hoffendlich das Pello duos, durch Göttlichen Beystand mit der That wird erklähret werden. 2. Sol de Lupo. Die Sonne kann für Glori und herrlichen Ruhm genommen und diese Litter-Versetzung also ausgedeutet werden, daß Ihre Keyserl. Majestät von der Victori über den Thracischen Wolfs, und mehrmaligen Überwindung der Ottomanischen Pforten gröstere Glori und Ehre, als nicht allein zu dieser Zeit, sondern auch von tausend Jahren hero einiger Christlicher Potentat aufgehebt, und in Ansehung solcher herrlichen Sieg-hafftigkeit gegen andren gekrönten Häuptern zu betrachten seynd, wie die Sonne gegen andren leuchtenden Planeten. 3. Duplo Sole. Dieses kann unter andren auf die an Ihrer Majestät im höchsten Grad leuchtende Tugend-Flammen sich bequemen, nemlich, auf die hohe Klugheit und unvergleichliche Clementz Derselben. 4. Pol, sedulò ! Gewißlich gantz emsig# lich! Dieses kommt mit Ihrer Majestät Wahl-Spruch Consilio & Industria zum Theil überein. 5. Ludes Polo. Hiezu schickt sich diese Erklährung, daß Seine Majestet, ob Sie gleich bißhero dem feindlichen Anblick Dero mächtigen Gegenstreiter einen scharffen und ernsthafften Adler-Blick unerschrocken entgegen schicken, dennoch durch Beystand deß Höchsten und Dero getreuen Reichs-Fürsten, wie auch hoher Alliirten, endlich auf einem mit häuffigem Lorbeer umflochtenem Thron-Himmel dermaleins aller neidischen Anfeindungen triumphirlich spotten und nach einem sieghafftem Ernst ihren Trutz beschertzen werden. Masten uns nicht allein die bischerige wunderbare Göttliche Obwaltung über das glorwür-digste Ertz-Haus von Oesterreich, sondern auch die Sonnen-klare Gerechtigkeit Dero Keyserl. Schwerts solchen gewünschten Ausgang zu hoffen beursacht. Daß dieser hohe Fürst nicht nur zur Ertzhertzoglichen Hoheit, sondern auch zur Kron und Herrschafft über viel Völker geborn wäre, zeigte sich gar bald; angesehn, Er im Jahr 1655 nicht allein am 6. Januarii Regent in Oesterreich, sondern auch am 27. Junii König in Ungarn worden. Am 14. Sept. 1656 Jahrs ward die Königliche Majestät Ihm durch die Bö-heimische Kron und Scepter verdoppelt. Der Keyserliche Erb-Printz Ertzhertzog Leopoldus wird Regent in Oesterreich und König in Ungarn und Böheim. Er sendet der Krön Polen und Diinemarck ein Kriegs-Heer zu Hillffe. Seine Wahl und Krönung zum Röm. Keyser. Gleichwie aber solche Häupter nicht zu müffiger Ruhe, sondern zur Überwindung einer mühsamen Regiments-Bürde und vielfältiger Fürsorge, wie auch aller andringenden Kriege gekrönet werden, und ihre Kron eine Einfassung aller Angelegenheiten deß Reichs, ja gleichsam eine halbe Welt voll Gedancken und Betrachtungen alles dessen ist, was wider desselben Sicherheit und Aufnehmen streitet; also wuchs diesem jungen Könige Leopoldo mit der majestätischen Würde auch die Ehren-Bürde zu, Krieg zu führen, also, daß Er nach dem Krönungs-Talar bald auch den Harnisch anlegeu mußte, und so wol dem Könige in Polen als dem in. Dänemarck wider die Kron Schweden Anno 1657 und 1658 mit einer ansehnlichen Armee durch seine Generalen bey-ständig erschien; damit beyde Kronen von der grossen Kriegs-Macht deß martialischen Königs Caroli Gustavi in Schweden, welcher erstlich denen von Coffacken und Moscowitern sehr geschwächten und abgematteten Polen gar zu mächtig fiel und sie schier Ihm unterworffen hatte, folgends auch das Königreich Dennemarck sieghafft durchblitzte, nicht unterdruckt werden mögten. Zu welchem Ende Er zuforderst die Königlich-Polnische Haupt-Stadt Cracau, und andre von den Schweden eingenommene Oerter in Polen wiederum nacheinander eroberte, demnechst auch dem Churfürsten von Brandenburg hiemit Ursach und Anlaß gab, seine Hülss-Armee denen Schweden zu entziehen und samt Ihm so wol für die Kron Polen als für Dennemarck zu fechten. Gestaltsam Er auch in Pommern denen Schweden Anno 1659 eine Diversion gemacht und dadurch den nachmals im Kloster Oliva bey Dantzig geschlossenen Frieden befördert hat. Mittler Zeit aber wählte man Ihn im Jahr 1658 den 18. Iulii in Franck-furt nach tödtlicher Hinruckung seines Herrn Vaters Ferdinandi JH., zum Römischen Keyser; allda auch seine Krönung aller Gegenstrebung seiner Neid-Eyferer ungeachtet den 5. Augusti mit grösser Pracht und Herrlichkeit vollzogen worden. Solche seine Erhöhung, mit welcher sich auch so wol die Ehre als Freude seiner Erb-Länder erhöhete, fügte Seine Majestät unterm Dato 18. Julii 1658. Jahrs, als eben an dem Wahl-Tage, unter Dero eigenen Signatur von Franck-furt aus der löblichen Landschafft zu wissen vermittelst allergnädigster Andeutung, was massen Dieselbe von gesamten Churfürstl. Collegio zu der hohen Dignität eines Römischen Königs und angehenden Keysers mit einhälliger Stimm und allgemeiner Freud-Bezeugung erwählt, erklährt und öffentlich dafür verkündigt worden. Hierauf ward bey denen Patribus desuitis etite Danck - Solennität gehalten und das Te Deum laudamus gesungen, auch am Schloß aus dreyssig Stücken und 120 Doppelhacken am letzten Julii 1658 breymal Salve gegeben. So beschloß auch die Löbl. Landschafft aus eigener Bewegung und mit einmütiger Bewilligung dero hertzliche Freude und Gratulirung durch ein Prrnsent von 20000 Gülden zu einer Reise -Hülffe allerhöchstgedachter Keyserlichen Majestät zu bezeugen. «) Nach zweyen Jahren erfolgte die Erbhuldigung, welche dieser unser allergnädigster Keyser und Herr in selbsteigener majestätischer Person den 13. Septembris Anno 1660 empfangen, und wir allhie samt Dero Ein- und Rückzüge nebst andren dabey vorgegangenen So-lennitäten in nachgesetzten Puncten oder Sätzen vorstellen werden. I. Nachdeme seit den Zeiten Friedrichs deß Vierdten und Maximilian! deß Ersten, beyder Röm. Keyser, deren Jener als Stiffter deß Bisthums und Capittels allhie, die Stadt Laybach im Jahr Christr 1461 und hernach noch öffter, dieser aber Anno 1514, als Er damals in Friaul wider die Venetianer Krieg führte, allergnädigst besucht, kein Keyser, so viel man weiß, mehr nach Laybach kommen war; (wiewol hierzwischen Ferdinandus II. tot Jahr 1616, als Er sich nach Loretto, sttn Gelübde allda abzulegen, begab, durch solche Stadt gezogen, der aber dazumat noch nicht auf den Keyserlichen Thron erhoben, sondern nur Ertz-Hertzog und regierender Fürst der so genannten Innern Oesterreichischen Landen war) 1° wurden nun die Einwohner mehr-be-meldter Stadt über der Ankunfft eines so Groffen Potentatens und thres Traine"^ Frohlo futtgS' Zeichen darUber Kky'-rl Majesti LeopoW1 eingerwM' mene Srb- SB m die ^ Laqbach. Freude d-r Laqbacher über de8 Ankunffr. fx läßt ihnen '»lch- vorher andeuten. B-ratschla- A^g Ihre «evi. Mai. |u bewill-lammen. »leffung %T< Ehren-ml“ iur k? tm Namen der Landschafft eine thänigste Empfehlung oblegen dp» ^e?en ?>et0 allergnädigsten Befehlen etgebnesten Gehorsam bezeugen sollten, m J£ *Harren vom Herren-Stande Herr kpttl o^IohannHerbard Kazianer, und aus von o^ìtter-Stande Herr Johann Jacob de« «iaunac*)' der zugleich desselben Stan-fiemmeti.0r.rneter toar* Welche zween weil ì^hre aufgetragene Verrichtung, 2hre Keyserl. Maj. Seine hochgräff- liche Excellentz den Herrn Lands-Haupt-mann selbsten zu sich an die Grentzen deß Crainer - Landes entbieten lassen, nicht vollziehen können. V. Bey dem Abzüge Ihrer Keyserl. Maj. aus Kärndten gingen die anwesende Herren Abgesandten voraus, und kam der Venetianische den 4. Septembr. nach Mittags um 2 Uhr zu Laybach an. Dem folgte bald hernach der Nuntius Apostolica, nemlich der Hochwürdigste Fürst und Herr Herr Carolus Caraffa, Fürst zu Roccellana und Bischofs zu Aversano &c. Welchem der auch Hochwürdigste Fürst und Herr Herr Bischoff zu Biben, auch Probst zu Laybach und Rudolphswerth, »ebenst denen Herren Decanis zu besagten Laybach und Rudolphswerth und denen Herren Canonicis zu Laybach in zweyen sechsspännigen Caroffen biß nach S. Veit bey einer Mett Wegs von Laybach entgegen fuhren. Allda sie hocher-meldten Herrn Nuntium vor der Kirchen S. Veit sehr ehrerbietig empfingen. Weil derselbige zu Pferde angekommen, setzte Er sich jetzo in die Carosse, und nahm zu sich den Hn. Propst von Laybach. Die andren Herren Canonici aber nahmen deß Herrn Nuncii Auditor« auf die andere Carosse zu sich. Allenthalben, wo sie durch paffirten, läutete man die Glocken auf denen benachbarten Kirchen. Es ward hochge-meldter Herr Nuncius durch das Hospital-Thor zu Laybach eingesührt und in das Hauß deß Herrn Abbts von Sittich ein» logtret, welcher Abbt, ob er wol sehr übel zu Fuß war, dennoch unter dem Thor seiner Wohnung aufwartete, den ankommenden Herrn Nuncium höflich empfing, und, nach dem er demselben seinen gantzen Palast eingeräumt und übergeben, sich anderst wohin verfügte. VI. Es zogen aber Ihre Keyserliche Mojest, aus Kärndten ab den 5. Septembris. Und nachdeme Sie den gar hohen Gipffel deß Loibls, welcher Kärndten und Crain von einander sondert, überkommen hatten, gelangten Sie gegen Abend zu Neumärcktel an. Welches Städtlein ehmals dem Herrn Grafen Heinrich Paradeiser, jetziger Zeit aber dessen Eydams, als Herrn Hermanni Julii von Werneg! Sel. hinterlassenen Kindern und Erben zugehörig und unten an dem Fuß bemeldten Loibl-Bergs Der Bene-lianische Abgesandte und der Päpstliche Nuncius kommen zu Laybach an. Ehren-Geläut beym Durchzuge deß Nautii. Abzug Jhro Keyserl. Majest. aus Kärndten. Dero Ankunfft zu Neumärcktel. Wem jetzo Neumärcktel gehört. Der Lraine-rischc Scnb#» haupimarm gcht Jhro Keys. Maj. eutzrg-n. Bewillkomm! Dieselbe. Fürst von Auersperg 1cm mt zu Laybach an- gelegen ist. Daselbst ward für Ihre Keyserl. Maj. das Logiament am Ende der Stadt bereitet, im Schloß aber, welches auf einer kleinen Höhe oberhalb der Stadt gelegen, übernachteten die meisten Ihrer Majestet Bediente. VII. Dahin hatte sich Tages vorher Se. Excellentz Herr Wolfgang Engelbert, deß Heil. Röm. Reichs Graf von Auersperg und Gottschee, Herr zu Schön-und Seisenberg, der Hochlöbl. Landschafft Crain und Windischmarck Oberster Erb-Marschall und Kämmerer, wie auch selbiger Provintz Oberster Hauptmann und President der Verordnten, Jhro Keyserl. Maj. Geheimer Rath rc. mit einem auserlesenen Gefolg von deß Landes Einge-seffenen begleitet auf Keyserlicher Majestet, die mit ihm zuvorderst absonderlich zu reden verlangten, allergnädigstes Erfordern verfügt. Dieser bewillkommte Ihre Keyserliche Majestet, als Sie sich den Landes - Grentzen zugenahet, mit einer zwar kurtzen, aber sehr netten und wol-gesetzten Rede, wünschte Deroselben wegen biß dahero überstandnen schweren und gefährlichen Reise Glück, offerirle mit ehrerbietigster Neigung im Namen der von vielen Jahren her ihm allergnädigst-anvertrauten Provintz derselben allerun-terthänigste Dienste und gehorsamste Treu-Ergebenheit. Ihre Keyserl. Maj. aber setzten diesem Anspruch eine kurtze doch sehr gnädige Antwort entgegen und gaben mit Mehrern zu verstehen, warum Sie anhero gekommen. VIII. Deß folgenden Tages, als den 6. Septembris, verharrten Ihre Keyserliche Majestet biß gegen den Mittag daselbst; theils dem Comitat nach der beschwerlichen Reise einige Ausruhung zu vergönnen, theils auch die, so der enge Paß zuruck gehalten, noch zu erwarten. Mittler Weile aber kehrte hochbesagter Herr Landshauptmann mit einem schnellen Ritt zuruck nach Laybach und machte seiner wachsamsten Beobachtung gemäß allerhand gehörige Anstalt, so zu Empfah-ung Ihrer Keyserl. Majestet vonnöthen schien. Mit demselben kam auch an der Durchl. Fürst und Herr Herr Johann Weichard, Fürst zu Auersperg, Hertzog in Schlesien zu Münsterberg, als Sr. Excellentz deß Herrn Grafen und Land-hauptmanns Herr Bruder, neben Sr. hochfürstlichen Frauen Gemahlinn und nahm die Einkehr in offt besagten Herrn Landhauptmanns Wohnung. IX. Nach Mittage erhub sich Ihre Keyserliche Majestet, nebenst Seiner Hoch-Fürstl. Durchl. dem Herrn Ertz-Hertzog Leopold Wilhelm noch drey Meilen von Neumarckt nacher Crainburg, so die aller-älteste Stadt deß Landes Crain seyn soll, woselbsten Sie nach Beschaffenheit deß OrtS und der Zeit mit allerunterthänigster Ehrbezeigung angenommen wurden. Der Stadtrichter und der Rath gingen Ihrer Keyserlichen Majestet entgegen vor das Thor und prsesentirten Ihr die Schlüffel. Die Burgerschafft aber, so zu beyden Seiten im Gewehr stund, bezeugte ihre Freude über solche Dero Ankunfft mit Lösung der Musqueten, wobey zugleich auch etliche Stücke und Feurmörsel ange-zündet und gelöst wurden; alles glücklich und zu größten Freuden ausser einem einigen unglücklichen Zufall, welcher sich mit Herrn Michael Dienstmann, beyder Rechten Doctorn begab, in dem derselbe auch wider alles Abmahnen derjenigen, so über das Geschütz bestellt waren, eins von den Stücken, so er ihm ausersehen, loßbrennen wollen, welches aber, weil es allzustarck geladen, zersprang, und ihn todt darnider schlug. Abends ward auf dem nechst-gelegenen Berge ein Feuerwerck nebst vielen Mör-seln, die Freude der Stadt um so viel mehr zu beleuchten, angezündet. X. Denn 7. Septembris früh Morgens zogen in der Stadt Laybach ein die Durchl. Fürsten und Herren, Herr Wenceslaus Eusebius, Fürst von Lob-koviz rc. und Herr Hannibal Gonzaga, re. beyde Ritter deß güldnen Vlüffes. Ihre Majestet aber benebens Sr. Ertz-Hertzogl. Durchl. kamen gegen den Mittag nach einer Reise von zwey Merlen auf das Schloß Görtschach, so dem Bischofs zu Laybach gehörig, in deffen so genannten Neuen Bau, welchen der Hochwürdigste Fürst und Herr Herr Otto Friedrich, Bischofs zu Laybach, ein Gras von Buchheim, erst wenig Jahr vorhero aus dem Grunde lasten aufführen, Ihre Majestet und Hochfürstliche Durchleucht das Mittagmal nahmen. XI. Nun waren noch zwey Meilen biß zur Mutter-Stadt deß Landes Crain bevor, welche auch Ihre Majestet dusen Nachmittag über einen lieblichen essA für Ihro Majestet auch mit rotem lammet, der andre aber für Ihro ^rtz-Hertzogl. Durchl. mit rotem Attlas bekegt und überzogen war; dahin sich Se. » der Herr Landshauptmann mit ber Ritterschafft deß Landes und gestimmtem Adel, alle auf stattlichen Pferden und «ehr prächtig bekleidet, Ihrer Keyserlichen Majestet in schöner Stellung allda zu erwarten um 2 Uhr nach Mittags verfügten. Als nun Ihre Majestet gegen vier Uhren bey erwehntemGezelt anlangten,lies-'~n Sie sich allergnädigst gefallen, aus der t-aroffe ab- und unter das Gezelt einzu-tretten. Worauf so bald auf dem Schloß sU Laybach aus dem Geschütz ein starckes valve gegeben ward. Nach welchem der Hochgeborne Graff und Herr Herr Heran Graff von Auersperg, der Croati-I/ì.und Meer-Grentzen General wider c6 blicken, als von seines Erstgebornen ^errn Bruders, deß Herrn Landhaupt-^^Uls und deß Hertzogsthum Crain und. ^Wmdischen-Marck Obersten Erb-Mar-Ms Hochgräffl. Excellentz hiezu substi-Un^ ìn Gesellschafft hochbemeldten ^^-.. àhauptmanns und der Herrn ltter-Standes (zumalen die Herren ftpf .^EM Geistlichen Stande Ihrer Maje-c-r. 5 Dorhofe der Stiffts-Kirchen vor ly allem aufgewartet) Ihre Keyserliche Majestet, als deß Landes Erb-Printzen mit einer zierlichen Oration begrüffete. Gegen welcherJhre Majestät mit sehr freundlichem Angesicht kurtz und allergnädigst geantwortet, und darauf alle und jede mit dem Hn. Landshauptmann Anwesende von der Crainerischen Ritterschafft zum Hand-Kuß gelassen haben. XIV. Hierauf nun ward diese Reute-rey wiederum gestellet, und marschirte unter höchst-freudigem Trompeten- und Paucken-Schall gegen der Stadt zuruck in folgender Ordnung: Erstlich ritte eine Compagnie auserlesener Croatischer Edelleute von Carl stadt, alle in Tiger-Häuten und mit Copien oder Lantzen, als die Leib-Garde deß Herrn Generals, geführt von Herrn Christoph Delisimonovitsch, einem sehr tapffren Croatischen vom Adel. Hiernechst folgte einCrainerischerIüng-ling ungefähr von zwantzig Jahren, nicht weit von Laybach geboren, mit Croatischer Kleidung angethan. Dieser stund aufrecht auf einem blossen ungesattelten Türcki-schen Pferde; in der rechten Hand führte er eine Lantze bey fünff Elen lang und auf beyden Seiten mit Spitzen, damit sie nirgend aufgesetzt werden konnte, mit der linden aber regierte er den Zaum und blieb also fest und unerschrocken in seinem Stande. Draussen auf dem Felde galoppirte er vor der zuschaueuden Keyserlichen Majestät also auf dem Rucken i! deß Pferdes stehend so schnell daher, wie der Wind, also, daß man sich nicht genug darüber verwundern können. Ob gleich auch der Einzug unter stetigen Schüssen und Lösung der Stücke, auch vielfältig über gantz unebene Ort der Gassen und deß Pflasters und dahero bey offtmaligen ungleichen Schritten deß Pferdes geschehen mußte, kunnte man doch nicht mercken, daß er jemals gewandt hätte. Wovon nachfolgender Kupfferstich zu sehen ist. XV. Diesem sonderbaren auf dem Pferde stehendem Reuter folgten fünff, dem Herrn Grafen General zuständige sehr noble und mit köstlichen Decken belegte Türckische Pferde, nach ihnen zween Pfeiffer und ein Paucker, welche, wie es die Croaten im Gebrauch haben, nach Türckischer Manier aufspielten. Und hierauf kam der gantze Schwall der Reuterey von 150 Mann in schöner Ordnung, alle mit flüchtigen und mit Gold und Ihre «eys. Maj Einzug in die Sadt Laqbach. Ein aus dem Pferde stehend schnell- reitender Kr'abnt. Sitze dir Figur ff. 96. . »'•.V «dK iS ^MBŽfaž:' ; ' - \, " V~ UtàÈMkà :1 i: - «« F°lg- Cibrnmg der vier Lavdschafftli-che» Reuier-i$ompogr.iett. Silber gezierten, theilsCroatischen, mehren-theils aber Türckischen Pferden. Diese kamen alle in gleicher Kleidung mit Peltzen und Federn auf den Hüten, hatten an statt der Mäntel bunte scheckigte Tyger-Häute um sich, welche sie sehr theuer zusamm gelangst, führten in der rechten Hand lange, und mit seidenen Locken oder Dollen gezierte Lantzen. Waren also bey diesem Freu-den-vollen Aufzuge mit einer Lust-vermisch-ten Entsetzung anzuschauen. Und je barbarischer (oder fremder) dieses Spectacul war anzusehen, desto mehr raffte es die Augen der Zuseher an sich, zumal der Fremden und Ausländer. XVI. Etwas von diesen abgesondert, folgte die Reuterey der Landschafft in vier Compagnien eingetheilt, alle, so tool Roß als Mann, auf das prächtigste geschmückt, dergleichen man in andren Ländern wie die jenigen, so diesen und andren Aufzüge gesehen, bekennen mußten,nicht leichtlich sehen wird. Diese Reuterey machte ungefehr bey achthundert Pferde aus. Die Reuter waren alle mit Göllern von Elendshaut bekleidet, trugen auf denHäuptern Casquete mit köstlichen Federn gezieret, und ihre Schärpen waren gantz von Seiden. Der meiste Theil von diesen Reutern bestünde aus denen je- nigen Landschaftlichen Edelleuten, welche mit einem jährlichenSold unterhalten werden, damit man sich ihrer bey allen Angele-ij genheiten deß Vatterlandes, sonderlich aber wider die Türckische Streiffereyen undEin-fälle, so offt es vonnöthen, bedienen kann. Dannenhero sie alleJahre auf einen gewiß sen Tag zur Musterung nacher Laybach vor die Herren der Landschafft erscheinen muffen. Der Aufzug aber solcher Reuterey bestünde in folgender Ordnung: XVII. 1. Ritte vorher der Landschafft-! lieh er Fourier, Herr Johannes Jacobus : Widecker von Widersprach. 2. Dem folgten sechs Hand - Pferde mit ihren Tschabracken, schönen Roßdecken und dergleichen Zierrathen dem HerrIt Baron Johann Ludwig Gatt, der Land schafft Obristen Lieutenant, einem Herrn von heroischer Statur, und der sich tn dem Deutschen Kriege durch seine Tapst ferkeit und Kriegs-Erfahrenheit sehr berühmt gemacht, zuständig. 3. Andere vier, gleichfalls wol 9e* schmückte, und dem Herrn Francisco Bern-hardo, Freyherrn von Lichtenberg, Lieutenant, gehörige Hand-Pferde. 4. Ein Paucker mit zehen Trompe tern von der Land - Miliz, alle m der Zug Ord der Eon q?? Liverey mit gelben und blauen »Eder-Büschen und Schärpen, als welche Me Farben die Landschafft in ihren Wappen führt. 5. Nach einem kleinen Raum Herr -oaron Johann Ludwig Gall, als der Landschafft Obrister Lieutenant. 6. Dessen Lieutenant Herr Frantz -Bernhard, Freyherr von Lichtenberg. 7. Die Reuterey, acht in einem Glie-,eten. Fehnbrich war Herr Andre .nhardin von Oberburg. Der Wacht-Merfter Herr Johann Georg von Hohen« toarth Die Corporalen Herr Frantz ■oetnharb Gall und Herr Andre Daniel .orbar. Diese alle ausser denen Offi-Mern führten gelbe Federn und Schärpen. Bey der zweyten Compagnie ritte aber-? fxì)or^er der Landschaftliche Fourier Herr Michael Schiffkovitsch. 2. Folgten drey wol gezierteHand«Pferde. °* ^cht Trompeter von der Land-Militz. Ha^ib ^et ^ìbutenant Herr Melchior 5. Die Reuter, sechs in einem Glie-EE'. °eren Fehnbrich war Herr Georg Aglsmund Ramschüfsel, Freyherr. Der Wachtmeister, Herr Georg de Leo. Die Korporalen, Herr Heinrich Bernhardin °u Raunach und Herr Carolus Fran-iscus Freyherr von Barbo. Diese Reu« w, ausgenommen die Officirer, die nach Eleven gekleidet waren, hatten alle c?o)arpen und Feberbüsche von blauer ^ ' lvomit auch bero Fähnlein über« über welchem oben das Burgun- ' iche Kreutz und das Bild deß Getreu« § jpn, als das Christl. Sieges-Zeichen w>d°r di. Türckn/zu sth-n w°, i der dritten Compagnie machten n'Y Anfang zwey wol ausgebutzte à-t- Hmdchsà Zween Trompeter. und rot, auf Croatisch gekleidet. Lieutenant Herr Johann Jacob tf&PM v0tt ^ran(t Ritter deß Leute? s ^^ens und der Deutschen un-pitain^ ^ädtischen Besatzung Catn 5p’it,?amln. wiederum Reuter sechs ______JQM9tiebe, deren Fehndrich war r) à pedibus. | X. Buch. Herr Johann Jacob von Gallenfels. Der Wachtmeister Herr Gregorius Toperzer; die Corporalen: Herr Wolffgang Carl Juritsch Freyherr und Herr Johann Siegfried Raumschüfsel Freyherr. Diese führten gelbe Federn und Schärpen, das Fähnlein aber theilte sich in Gelb und Weiß. Bey der folgenden vierdten Compagnie sähe man 1. Bier Hand-Pferde. 2. Zween Trompeter. 3. Den Lieutenant Herrn Ludovicum Valerium Barbo Freyherrn. 4. Die Reuterey von einem langen Zug vier im Miede, deren Fähndrich war Hr. Julius Heinrich Abfaltrer, der Wachtmeister aber Hr. Johann Petscha-cher von Scheffart und die Corporalen tr. Ferdinand Ernst Abfaltrer und Hr. ohann Georg Rasp. Die Officiers trugen sich nach ihrer Gelegenheit, die Reuter aber hatten blaue Federn und Schärpen und deß Fähnleins Farbe war blau und weiß. XVIII. Nach einem kleinem Raum zoch daher der Keyserl. Haussen und zwar in nachgesetzter Ordnung: 1. Ritte der Ertz-Hertzogliche Hof-Fourier. 2. Zwey Ertz-Hertzogliche Bereiter. 3. Sechs und zwantzig mit ihren schönen Decken belegte Ertz-Hertzogl. Hand-Pferde. 4. Kamen sechs Keyserliche Hatschierer. 5. Abermal sechs und zwantzig Keyserl. schöne Hand-Pferde. 6. Der Keyserl. Hof-Fourier mit seinem Diener. 7. Folgten sechs Ertzhertzogl. Trom-pctcr* 8. Eben soviel Keyserliche. 9. Ein Keyserl. Heerpaucker. 10. Kamen wiederum sechs andre Keyserl. Trompeter. 11. Diesen folgten die Keyserl. und Ertz-Hertzogliche Cammer-Junckern, Grafen und Baronen, unter welche sich die Crainerische Herren und Adel, wie auch andre Fremde, vermengt hatten. 12. Nach ihnen ritte Se. Excellentz der Herr Lands-Hauptmann vergesellschaff-tet mit dem Herrn Land-Bizdom Herrn Friedrich Grafen von Attimis. 13. Prsosentirten sich Seine Ertz-Hertzogliche Durchleucht zu Pferde auf bey- 33 Auszug der vierdten Laudschafst-lichen Compagnie. Die Keyserliche hohe Suite. den Seiten mit Trabanten umgeben. 14. Hinter ihnen die Ertzhertzogliche Hatschierer. 15. Die Herolden, welche mit ihrem gewöhnlichem Ornat nnd Habit die Erb-Länder und das Reich prrnsentirten. 16. Diesen folgte an statt deß abwesenden Herrn Grafen von Stahrenberg der Keyserl. Vice-Marschall Herr Fran-ciscus Graf von Lamberg mit dem blossen Schwert in der Hand. 17. Hierauf erschienen Ihre Keyserliche Majestät auch zu Pferde, nebenst Welcher die Trabanten mit entblösten Häuptern zu beyden Seiten hergingen. 18. Ihrer Majestät zogen nach der Päpstliche Nuntius, ingleichen der Vene-tianische Abgesandter, Item Se. Excellentz Herr Johann Ferdinand Graf von Por-tia, Ritter des güldnen Vlieffes, als Key-fetlicher Ober-Hof-Marschall und Se. Excellentz Herr Graf von Dietrichstein, als Keyserl. Ober-Stallmeister. 19. Ihnen folgten die Keyser-und Ertz-Hertzogliche Edel-Knaben. 20. Ein Heerpaucker mit sechs Keyserl. Trompetern. 21. Hiernechst kam der Keyserl. Tra-banten-Vice-Hauptmann Herr Wilhelm Graf von Oettingen. 22. Deme die Keyserl. Hatschierer in ihrer Livrey nachgiengen. 23. Darauf kamen vier und zwantzig Keyser-und Ertz-HertzoglicheLeib-Carosien. 24. Hierauf folgte Herr Johann von Arizaga Obrister mit seinem Kürassier-Regiment von acht Compagnien, welche der Zeit im Crainer-Lande das Quartier hatten. Diese alle ausser den Officient führten grüne Sträußlein von Cronbeer-stauden auf den Casqueten. In solcher Ordnung ruckte man biß zu den PP. Augustiner-$arfiiffent, welche nach der Reihe vor ihrem Kloster stunden und gegen Ihrer Majestät sich demütigst neigten. Und so ging es gerade fort biß zum Nonnen-Kloster, ferner zu den Capuceinern und den PP. Augustinianis calceatis, welche beyde Orden ebenfalls vor ihren Klöstern und Kirchhöfen stehend Ihrer Maj. demütigste Reverentz machten. XIX. Als man an das Land-Vizdoms-Thor gelanget war, hielten Ihre Keyserliche Majestät auf der kleinen Höhe bey der Capucciner Kreutz, woselbst eine Burger-Fahne von hundert und etlich Mann in Gewehr stunden, etwas still. Allda befanden sich Bürgermeister und Rath allesamt in schwartzen Sammet und in ihren Mänteln. Um diese Zeit ward das andre Salve von der Burg gegeben. Und gleich darauf nahete sich zu Ihrer Keyserl. Maj. der damals regierende Bürgermeister Herr Johannes Recinger von Reringh-berg mit denen Herrn deß Rahts (welche waren Johannes Maria Piscon Richter, Georgius Wertasch von Scharffenegk einer von den Herren Bürgermeistern, Dominicus Broggiolli, Jacobus Seütter, Christophorus von Trappenau, Josephus Bosius deß Burger-Spitals Pfleger, Johannes Baptista Dolnitscher Stadt-Kämmerer, Johannes Bartholmseus Bosius Stadtschreiber, Lucas Strener, Johannes Gaionzelli und Georgius von Wifegk) machte ein sehr tieffes Reverentz, bewill-kommte Ihre Majestät im Namen der gesamten Burgerschafft mit einer wol vernemlich-und nicht weniger auch wol-gefaßten Rede, und presentirle Derosel-ben die Stadt- Schlüffel. Ihre Majestät gaben in einer kur-tzen Antwort Dero allergnädigstes Wol-gefallen hierauf zu verstehen und verfügten sich unter den allda auf acht langen überguldten Stangen ruhenden rot-sammeten und mit Golde reichlichgestirnten Himmel, welcher von so vielen Rathsherrn getragen ward. XX. Dergestalt nun zoch man durch die Vizdoms-Gaffe auf das Landhaus zu, vor welchem die übrige Burgerschafft ungefehr bey 600 Mann mit ihrem Stadt - Hauptmann Herrn Ludovico Schönleben (der vor etlichen Jahren Bürgermeister gewesen war) unter zwey Fahnen im Gewehr stunden und solches so wol, als ihre Häupter gegen der annahenden Majestät sehr tieff neigten, um auf solche Manier zu bezeugen, daß Bey-des zu Ihrer Majestät allergehorsamsten Diensten stünde. XXI. Die Reuterey, so vorher gezogen, ward an die geraumen Plätze, welche Ihre Majestät paffiren mußten, vertheilt. Von denen Carlstädtischen Cro-aten postirte man einen Theil bey per Stiffts-Kirchen, allwo der Zug seine Endschafft erreichen sollte. Zwo Com- Jhre «e°i-Maj wird von Bürgermeister und Rath >u kaybach empfang* Wa» sik Herrn dch Rah'.s dabei) gewcfl- W-S H'. einen V*' m-l d-r Rath ub-r Ihre Mal-getragen- Wie die Meuterei in der Sladi posti«. BB 5ai,°aici 0t ""d '? Q%te, P.agnien, die etite gelb, die andre blau ge-ztert, stunden auf dem Burgermarckt vor dem Rathhause, wiederum zwo andere vor oem Landhause auf dem Neuen Marckt; welche alle Ihrer Mas. im Vorbeyziehen das Gewehr mit tieffster Submission und Neigung Prmsentirten. Also ging es durch das Land-Vizdoms-Thor nach dem Landhause, solgends über die Brücke, so beyde Theile der Stadt aneinander henckt, nach dem Burgermarckt gegen das Rathhaus; und damtt gelangten Ihre Keyserliche Majestet unter obbemeldten rotem Himmel an dle Stiffts-Kirche 8. Nicolai. XXii. In der Nachbarschafft selbiger ^>ttfftskirchen stelleten sich die PP. Fran-ciseani von der Observantz in der Ordnung Ähr Kloster. In dem Eingänge deß «ttchhosg warteten die Prsolaten samt chrer Klerisey mit einem köstlichem Hirn# darunter die Keyserliche Majestet konnte durch die Kirche biß zum Altar degleitet werden. Biß zu besagter Kirche ftynd die Keys. Cammer-Herren und Beosente in voriger Ordnung vorangegangen ; yf. Befehlhaber und der Adel haben sich zwischen dieselbe eingekochten. Ihre Ertzhertzogl. Durchl. wie auch hernach Ihre Keyserl. Maj. stiegen von den Werden ab vor den Kirchhofe, dessen Eingang mit köstlichen Tapeten belegt war und stunden daselbst ein wenig still. Allda ewtllkommte Ihre Maj. der Hochwür-kgsie Fürst und Herr, Herr Franciscus frf,a^milianus Vaccani von S. Paß, Bi-M>f.zu Biben und deß Bisthums Laybach B^eyh-Bischoff und Propst mit bischöff-cyen Ornat angethan ; und geschähe fot* tm Namen der sämtlichen Klerisey u etnet kurtzen, doch ausbündigen Rede, t^luu Er auch deß Landes und der Stadt Menschen-Gedencken niemals so ge-. Mues, unschätzbares Glück und aller-Heimsuchung mit gebührender usiandigkeit zu erheben wußte. dèicht weniger auch lieffen sich :r Hbrren Canonici desselben Stiffts in h em Geistlichen Habit sehen. Und diese en namentlich: Herr Johannes Ludo- uiiSp hönleben> SS- Theolog. Doctor n Protonotarius \ postolicus als Deca-tfl. ’ Horr Jacobus Stopper, Protono- ÄApostoücus’ Ihrer Keys. Maj. H Capituli Senior ; Herr Johan-ji tiartholomaeus Gladich, Protonota-Apostolicus, Subsenior ; Herr Andreas Billiers; Herr Andreas Daniel von Raunach, samt den andren übrigen Prselaten in ihrem Ornat, als denen Hochwürdigen Herren, Herrn Johanne Andrea von Stemberg, Pröpsten zu Rudolphswerth, und Herrn Johanne Wein-zürl, Abbten zu Sittich, wie auch Herrn Georgio, Abbten zu Landstraß; welche, weil sie wegen Enge deß Orts und Gedränge deß Bolcks nicht anderst konnten, zwischen denen Keyserl. Trabanten, die Platz machten, allernechst vor Ihrer Ertzhertzogl. Durchl. und Ihrer Keys. Maj. über welcher von den sechs vornehmsten theils Bischofflichen, theils Capitular-Pfarrern der Himmel getragen ward, ohne Ordnung daher gingen. XXIV. Bor dem hohen Altar waren vor Ihre Majestät und Ertzhertzogliche Durchl. wie auch für die Herren Abgesandten und Ritter deß Güldnen Blieffes sonderbare, mit köstlichem Tuch behängte Oratoria aufgerichtet. Bon denen Keyserl. Musi-canten ward in dem Chor ein solennes Te Deum laudamus angestimmt, und gab obgedachter Bischoff von Biben die Benediction, nach welcher die Clerisey in der Kirchen blieb, die andren aber in ihrer vorigen Ordnung wieder hinaus gingen. Ihre Majestät aber verfügten sich mitten durch die Kirche und unter dem Thurn hinaus in den nechst- angelegenen Bischofs-Hof, in das für Sie schleunig-zubereitete Zimmer in dem untern Gaden gegen der Gasse und dem Marckt. Das Obere aber nahmen Ihre Ertzhertzogl. Durchl. ein. Die andre Seite deß Bischofflichen Palasts gegen den Wasser hat unten her Se. Epcellentz Herr Johann Ferdinand Graf von Portia, oben aber Se. Epcell. terr Graff von Schwartzenburg, beyde itter deß güldnen Misses, jener der Keyserl. und dieser der Ertzhertzogl. Ober-Hof-Marschall, bezogen. Und hiemit war der Tag biß sechs Uhr gegen Abend zugebracht. XXV. Nachdeme sich nun Ihre Maj. auf bisherige Bemühung etwas erholt hatten, ging man zur Tafel. Die Mahlzeit segnete der Herr Bischoff von Biben ; und bey dem ersten Trunck löste die Reuterey deß Herrn Obristen Arizaga, der mit derselben vor dem Palast in schöner Ordnung stund, ihre Carabiner; dergleichen auch die Burger, ehe sie von einander nach Hause gingen, thaten. Losament für SctjfetL Maj. und ben Ertz-Hertzog. Tarabmer Salve beqm erftenlnmd. Zvr-Lichter in dm Fenstern. Burger» Wacht vor dem Keyser-lichem Quartier. Keyserl. Slats-Tisch im Landhause. XXVI. Bey antretender Nacht wurden auf dem Schloß und allenthalben in den Fenstern der Stadt Lichter angezündet, welche durch allerhand geformte und meist mit schönen Sinnbildern und Denck-Sprüchen gezierte Laternen die Nacht biß über deren Helffte zu einem Tage machten; dergleichen Erleuchtung auch die zwo nachfolgenden Nächte genossen. Und sagt man, daß es Laybach in diesem Stück allen andren Provintzen und Städten habe zuvor gethan. XX VII. Damit auch ferner diese löbliche Bürgerschafft an Bezeugung ihrer obli-genden Schuldigkeit nichts ermangeln lassen möchte, so ordneten sie aus ihnen eine starcke Wacht vor dem Palast, und lösten mit derselben, so lange Ihre Majestet oder auch Ihre Ertzhertzogliche Durchl. anwesend waren, fleissig ab. XXVIII. Den 8. Sept. als am Fest der Geburt S. Mariae, verfügten sich Ihre Majestet in die Stiffts - Kirche und wohnten neben Ihro Ertzhertzoglichen Durchl. der gesungenen Messe andächtig bey, welche um halb zehen Uhr von dem Herrn Bischofs zu Biben gehalten ward, Gleichwie auch Nachmittags denen von esagtem Herrn Bischofs gehaltenen Vesperen. Vor Mittage ist Ihr. Majestät und Ertzhertzogl. Durchl. das Evangelien-Buch und das Pacem zu küssen von Sr. Hochwürden, dem Hn. Propst zu Rudolphswerth praesentirt. Das Räuchern aber nach Mittage verrichtete Herr Decanus zu Laybach. XXIX. Am folgenden 9. Sept. wurden früh um acht Uhr die Löbl. Land-Stände tn das Landhaus zusamm beruffen. Allwo in einem etwas erhöheten Ort oder Ercker deß Saals ein kleiner mit purpur-rotem Sammet bedeckter und mit einem von Goldstück bereitetem Obdach oder Baldachin überhimmelter Tisch, nebst zweyen, ebenfalls mit Sammet bezogenen Sesseln gestellet war. Dahin verfügten sich zwey von Ihrer Majestät abgeordnete Herren Commissari!, nemlich Se. Excell. Herr Wilhelm Graf von Tattenbach, Malteser-Ritter, Groß Prior in Böhmen, und §err Johann Friedrich Graf von Attimis, izdom zu Laybach. Die stellten sich vor besagten Tisch und that der Erste als ein wolberedter Herr Namens Ihrer Keys. Maj. den Bortrag wegen anfor- drender Huldigung an die in grosier Menge versammlete Landschafft. Die Antwort erstattete der hochgeborne Herr Herr Eberhard Leopold Graf von Blagay als Landverweser und von Sr. Excell. dem Herrn Grafen Landshauptmann zu gegenwärtigem Actu verordnter Vice-Marschall. Die zuruck-kehrende Herren Commissarien wurden von dem meisten Adel biß hinab aus die Gasse begleitet, wo-selbsten Jene ihre Caraffe bestiegen, Ihro Majestät die allerunterthänigste Willfer-tigktt der Land - Stände wiederum zu hinterbringen. XXX. Also gleich nach Deren Abtritt hielten die Land-Stände Session ; wobey mit einmüthiger Genehmhaltung aller dreyen Stände, als deß Geistlichen, der Herren und der versammleten Ritter, be-schloffen worden, daß zwar die löbliche Landschafft und dero sämtlich- und sonderbare Glieder gewöhnlicher Weise nach das Juramentum personale oder leiblichen Eyd ablegen, dagegen aber Ihrer Majest, keines (wie vordessen geschehen) abgefodert werden sollte ; darum, daß die Landschafft ein gantz sicheres Vertrauen in Ihrer Majestät hohes Wort setzte, von Dero bey allen ihren Rechten und Freyheiten gelassen zu werden, daß Sie dannenhero eine mehrere Affecuration und das sonst gewöhnliche Landsfürstl. Jurament zu begehren unnöthig erachten. Welcher Schluß im Namen der löblichen Landschafft schrifftlich also abgesaßt und Ihrer Keyserl. Majest. durch hiezu erwehlte Commissarios neben deß Herrn Grafen Landhauptmanns Excellentz zu nechster mit Ihrer Maj. bevorstehender Confe-rentz überreicht worden. Es waren aber die Herren Commissarii ausser Sr. Excellentz dem Herrn Grafen, Landhauptmann, Se. Hochwürden der Herr Bischofs von Biben und Herr Ludo-vicus Ciriani, Carthäuser Prior in Freudenthal, und diese aus dem Praelaten-Stande; aus dem Stande der Herren aber der hochgeborne Herr Johannes Andreas Graf von Auersperg; Herr Johann Her-bard Katzianer Freyherr, und Herr Johann Gothard Freyherr von Egg; aus dem Ritter - Stande aber waren es die Hochwolgeborne Herren, Herr Hermann Julius von Wernegk und Herr Johann Wilhelm von Neuhaus. Schluß d« Landstii"^ U 36«r Keys- WV-keinen personal' Eyd z» begeh««- SS*#* b-such-n ©arten Ž5.f«tn haupt- ^ust u,d à diese, Wartens. ^°ttubtc AAbend. daselbst. XXXI. Nach Mittags erhüben sich Ihre Majestät und Ertzhertzogl. Drchl. nach veß Herrn Grafen und Landhauptmanns Garten vor der Stadt; welcher neben der Zierlichen Anlegung und Warte und deren mancherlei; und raren Gewächsen auch mit vielen marmelsteinernen Statuen und -öudern, und sonderlich einem mit Hölen künstlich aufgeführten kleinem Berge, einem Fisch-Teiche, unterschiedlichen Fon-tmnen und Grotten, wie ingleichen mit einer Einöden, und letztlich auch mit vielen sehr artlichen Käfigen und Vogelhäu-? ^,on allerhand Vögeln Piangete, auch noch überdiß mit einem Ballhause verseht . solchem nach durch diese Bequem-«chkeit, Zier und so wol Augen- als Oh-ren-Lust gar wol den Titel eines kleinen paradises verdiente. Dieser Ort war allenthalben, wo sich Ichre Maj. hinbega-en' mit rotem Tuch belegt, welches nachmals dem Pöbel preiß gegeben worden. Es lieffen sich auch Ihre Majestät ^ Ertzhertzogl. Durch!, gefallen, einer -cktauänischen Comödie, welche von etli* ?en, Landschaffts - Bedienten allda Prrn-Mttet ward, beyzuwohnen, und zum -oeschluß auch eine sehr herrliche Abendmahlzeit mit denen Herren Abgesandten, Ottern deß güldnen Vlifses und denen vornehmsten Hos - Ministris, dabei) es J"7 frölich herging, einzunehmen; auf welche Ihre Majestät erst gegen den spa-bu Abend zuruck kehrten. " m ^XlI. Deß andren Morgens, als den M -n?** ju aller Frühe begaben sich Ihre Majestät in einem Jäger-Habit von der vofftat hinaus ohne einiges Hof-Gefolge, Puffer Herrn Grafen von Dietrichstein, bm Keyserl. Stallmeister, und Herrn forgio Sigismunda Herrn von Gallen-erg Land-Beysitzern; berne es Ihre Ma-W. weil er der Orten deß Gehägs und s^ sch wol kundig und daß Er sich zu m 7em Ende mit zweyen Schiffen an dem 1 ^rkig sollte halten, durch ermeld-Hu. Stallmeister bedeuten lassen. i kraten in eines dieser Schiffe, das rJ ^andschafft zugehörig und mit blauen uch nach Gewohnheit beschlagen war. (cf wurden auch mitgenommen zween 9m . ' f° k>ie Röhre laden mußten. p:J° dangen Sie den Strom hinauf zu n* Pirsch. Als sie über die adt hmaus kamen, stiegen Sie nur gemerne Fischer-Nachen. Und da die- ser Morgen-Lust gebüßt war, fuhren Ihre Majestät und Ertzhertzogl. Durch!, zu den PP. Augustinis Discalceatis, attivo das Fest S. Nicolai de Tolentino begangen ward, und wohneten der hohen Messe, welche der Herr Bischoff von Bi-ben celebrirte, andächtig bet). XXXIII. Auf den Nachmittag verfügte sich Ihre Majestät in Gesellschafft Ihrer Ertzhertzogl. Durch!, mit fast dem gan-tzen Hof-Stabe und dem Land-Adel, um vermittels einer gemächlichen Fahrt frische Lufft zu schöpften, wieder auf den Strom. Zu solchem Vorhaben hatte man eine kleine Flotte von 15 Schiffen, wie sie diß Orts gebräuchlich sind, so der Landschafft, ungleichen eines, so dem Capitili und eins, so der Stadt, nebst noch dreyen, die sonderbaren Herren gehörig waren, zusamm geführt. Für Ihre Majestät aber war ein besondres gleich einer Füsten zubereitet, welches nicht nur zu verfertigen, sondern auch schicklich zu regieren, man aus Italien vierzehen Zimmer-und Botsleute anhero kommen lassen. Auffen war dieses Schiff mit künstlichem Schnitz- und Mahlwerck geziert und fast allenthalben mit Golde überzogen. Den Mast beflügelten drey Segel von trefflich-subtilem rot und weiffem Gewirck. Vorn stund die Fortun, welche ein seidenes Segel ausspannte. Der Bord war mit zweyen Stücken Geschützes bewaffnet. Mit diesen und andren Zierraten gab es allen Anschauenden einen Aug-ergetzlichen Anblick. Inwendig aber war der Boden mit rotem Tuch belegt und eine kleine an das Schiff reichende Brucke bereitet, über welche Ihre Maj. von dem Platten Ufer ebenes Fuffes und sonder einige Unbequemlichkeit in das Schiff konnten übergehen. Das Tischlein darinn war mit rotem Sammet gedeckt, und die Sessel schimmerten ebenfalls von dergleichen köstlichen pur-pur-Sammit und güldnen Quästen (oder Dollen.) Oben her bedachete diesen Schiff-Platz ein aus rotem Sammet gemachter und mit Gold gemengten Franßen abhangender Bogen-förmiger Schirm, unter welchem man von der Sonnen unge-brennt bleiben, und von der durchstreichenden Lufft um so viel annehmlicher abgekühlet werden kunnte. Der wolerfahrne Steurmann war gleicher Massen wie auch seine Mithelffer Spazierfahrt mit einer Lust Flotte. Ankzieruuz der Schiffe. gantz rot, oben her mit einem Wammes von Attlaß und unten mit rotem, ihrer Mode nach sehr weiten, und unter den Knien zusammgebundenen Hosen angekleidet, dazu auch mit einer seidenen Scher-pe gegürtet. Die Botsleute trieben das Schiff mit so gleichem Ruderzuge, als ob sie es nach einem Musical-Tact verrichteten, und zwar um so viel sorgsamer und muthiger, als schätzbarer auch der Werth und die Waaren, so sie fortzubrin-er der Herr Substitutus an stat Sr. Cpeellentz deß Ober-Erb-Hof-Marschalls sUrLutcken, der das blosse Schwert gegen sur Altar hielt. Die übrige ändern Erb-^rnt- Bedienten nach dem Obrist-Erb-tach verrichter Andacht kehrten Ihre Dero Hofleuten und denen , .mnd - Bedienten in voriger Ordnung ' ra- Zugegen die Clerisey in der Kir-m berbüeb. So bald aber nun die Herren c ?. uten und Canonici ihren geistlichen nffl (x?tten abgelegt, kamen sie nachHofe; brn Irl j' üor dem Eß-Saal, wie ge-uchlich, ein Thron aufgerichtet war. XXXVIII, Als sich nun die getreuen Valv. X. Buch. Land-Stände in dem Saal beysamm befanden, kamen Ihre Maj. mit Dero nach gewöhnlicher Ordnung vorher - gehenden Hofstat, und liessen Sich zwischen denen umherstehenden Erb-Amt - Bedienten auf besagten Thron nieder. Zur Rechten stund Se. Excellentz Herr Johannes Joachimus Graf von Sintzendorff, Reichs-Cantzler; welcher denen löblichen Land-Ständen Ihrer Majestät Intention und Willen wegen Annehmung der Huldigung sehr beredsam vortrug. Das Gegen-Wort that der hochgeborne Herr Eberhard Leopold Graf von Blagay, als von Sr. Excell. dem Herrn Grafen Obristen Land-Erb-Marschall hiezu substituirt, welcher die unterthänigste Devotion und allergehorsamste Treu der löblichen Landschafft ausführlich erklährte; also, daß Ihre Majestät fothanen Vortrag mit einer allergnädigstund hoch-ansehnlichen Antwort erwiederten, und babey diese Dero lieben getreuen Stände aller hohen Keyserl. und Landsfürstl. Schutzes und Handhabung ihrer Privilegien und Rechten aus das kräsftigste versicherten. Hernach liesten Ihre Majestät die Stände ordentlich zu dem Handkuß: 1. Seine hochgräsl. Excell. den Herrn Landhauptmann. 2. Den Herrn Bischoff von Biben. 3. Den Herrn Abbten in Landstraß (der Herr Abbt von Sittich aber war Kranckheit halber abwesend.) 4. Den Herrn Prior in Freudenthal. 5. Den Herrn Propst zu Rudolphswerth. 6. Den Herrn Decanum zu Laybach und die übrigen andren Herren Canonicos zu Laybach in ihrer Ordnung. Ihnen folgeten in Genieffung dieser hohen Gnade und Ehre die Erb-Land-Bedienten nach der Ordnung, wie sie auf einander gehen, und dann Andere aus dem Herren- und Ritter-Stande; welche alle namentlich zu melden zu lang seyn würde, indem sie sich wol biß auf zwey-hundert belauffen sollten. XXXIX. Nach dem diß gethan war, begab man sich abermal in voriger Ordnung zur Kirche. Der Adel ging durch den Hof und Chor hinweg. Ihre Majestät aber nebst denen Herren Abgesandten und Rittern deß güldnen Vlieffes blieben in dem Chor, da denn von den Keyserl. Musicanten ein feyerliches Te Deum laudamus gesungen und diese Andacht von dem Herrn Bischoff zu Biben mit der Collecta und dem 34 Wie die Keys. Maj. iey der Tafel bedient worden. Die zehen Erb-Aemter und wer dieselbe damals bedient hat. gewöhnlichen Segen beschlossen worden. Indessen donnerten auch die Stücke von dem Schloß, und die unter dreyen Fahnen vor dem Hofe stehende Burgerschafft stimmete dem Glück - blitzendem Geschütze mit dreimaliger Lösung ihres Gewehrs frölich bey. XL. Als man Ihre Majest. wiederum zuruck nach Dero Refidentz-Hofe begleitet hatte, fand man eine und zwar für Ihre Majestät allein gedeckte Tafel, bey der die Erb-Aemter aufdienten. Se. Ex-cellentz der Hr. Graf Vice-Marschall hielt zu Ihrer Majestät rechten Hand an statt seines altern Herrn Bruders, Ihrer hochgräffl. Excell. deß Herrn Land-Hauptmanns, das blosse Schwert, hingegen zu Ihrer Majest. Lincken der Herr Graf Erbland-Hofmeister den versilberten Stab. Die Ändern stunden jeder an seinem gehörigen Ort, ihr obhabendes Amt bey dieser Aufwartung zu verwalten. Bey dem ersten Trunck Ihrer Majestät, welcher Deroselben von dem Vice - Erb' Schencken gereicht ward, hörte man von den Burgern unten auf dem Platz und oben von dem Schloß her eine starcke Salve aus Stücken und Musqueten. Im übrigen ist durch die gantze wehrende Mahlzeit so wol mit Stimmen als Instrumenten sehr lieblich musiciret worden. Die löblichen Land-Stände warteten Ihrer Majestät vor dieser Tafel in grösser Anzahl, und so lang Ihre Majestät beliebten zu sitzen, beharrlich auf. Nachmals aber verfügten sie sich auch zu ihrer Malzeit ein jeder an seine Stelle. XLI. Die zehen Erb - Beamten aber in dem Hertzogthum Crain seynd diese folgende: 1. Der Obrist Erb - Hofmeister war der hochgeborne Herr Heinrich Ludwig Graf von Thurn, welcher dißmal in Person zugegen war. 2. Der Obrist Erb-Hof-Marschall Se. Excellentz Herr Wolfgang Engelbert, deß Heil. Reichs Graf von Auersperg, Landshauptmann 2c._; dieser hatte zu dieser Verrichtung an seine Stat substituirt seinen nechst anfolgenden Herrn Bruder, als Se. Excellentz Hn. Herbard Grafen von Auersperg, Generalu. 3. Der Obrist Erb - Hof - Kämmerer, wiederum voriger hochgräflicher HerrLands-hauptmann rc., der aber an seine Stelle zu gegenwärtiger Function bestellet hatte Herrn Johann - Andream Grafen von Auersperg, seinen nechsten Vettern. 4. Der Obrist Erb-Stallmeister, Herr Johann-Georgius Freyherr von Lamberg, der auch hie zugegen war. 1 5. Der Obrister Erb - Jägermeister, Herr Johann - Jacobus Khüsel, dißmal auch gegenwärtig. 6. Der Obrist Erb-Connestabel Herr Gotthardus Freyherr von Egg, in Person zugegen. 7. Der Obrist Erb-Schenck der Fürst von Eggenberg, welcher in seinem Abwesen die Vertretung seiner Person dem Herrn Herbard Katzianer Freyherrn aufgetragen hatte. 8. Der Obrist-Erb-Vorschneider Herr Johann - Andreas Saurer, welcher aber Herrn Maximilianum Grafen von Schrot-tenbach substituirte. 9. Der Obrist Erb-Truchseß Herr Johann Georg von Hohenwarth, der sich persönlich eingefunden. 10. Der Obrist Erb - Falckenmeister Herr Ludovicus Ambrosius Panizoll, hiebet) auch anwesend. XLII. Diese Erb-Beamten hatten ihre köstlich angerichtete Tafeln in dem Mu-sic-Saal der Brüderschafft deß Fronleich- T-ftl» nams Christi, als der einen grossen weiten Raum hat und nechst an dem bischöflichen Hofe ist. Sie luden zu sich an solche ihre Tafeln sc wol viel Fremde, als die Ihrigen und sonst gute Freunde. Deren Namen sind folgende: I. An die Tafel deß Hn. Erb-Hofmei-sters waren eingeladen: 1. Seine Excellentz Herr Sigismund Graf von Dietrichstein, Ihrer Keyserl. Maj. Oberster Stallmeister. 2. Herr Wilhelm Graf von Oettingen. 3. Herr Graf Wolfgang Andreas von Rosenberg, Vitzdom zu Saltzburg. 4. Herr Graf Bernhard von Urschenbeck. 5. Herr Friederich Graf von Oettingen. 6. Herr Ferdinand Freyherr von Hochenfeld. 7. Herr Sigismund Helfrich Graf von Dietrichstein. 11. An der andren, als Sr. Excell. deß Hn. Erb-Marsckalls Tafel fassen diese fürnehme Gäste : _ 1. Ihre Fürstl. Gnaden der Hochwürdigste Herr Georgias Szelepzheni, Ertz - Bischofs zu Co-locza, deß Königreichs Ungarn Cantz-ler. 2. Der Hochwürdigste Hr. Franci scus Maximilianus Vaccani, Bischofs zu Biben und Probst zu Laybach. 3. Herr von Tschernembl, Ritter deß Teu-stchen Ordens. 4. Franciscus Adamus “ Freyherr Langemantel. 5. Hr Johannes Freyherr von Arizaga, Keyserl. Obrister. IH- Die Dritte, als Sr. Excell. deß Herrn Erb-Kammerers Tafel, hatte folgende Gäste: 1. Herrn Ferdinand Grafen von Harrach, Ihrer Majestät Kam-Mr-Herrn. 2. Hn. Franciscum Adamum ©rafen von Wallenstein. 3. Herrn Johann Herbard Grafen von Lamberg. 4. Herrn N. N. Grafen. 5. Herrn Trajanum Grafen von Auersperg. 6. Herrn Valerium Maximilianum Barbo Freyhern. 7. Hn. Johann - Ludovicum ©all Freyherrn. 8. Carolum Valvasor. _/T- Zu der Vierdten, als deß Herrn ^brist-Erb-Stallmeisters Tafel, wurden Wogen: 1. Se. Excellentz Herr Fran-ciscus Graf von Lamberg, Ihrer Mas. T^brister-Kammerer. 2. Herr Georg Gott* Aed Freyherr von Lamberg, Teutsch-^rdens-Ritter. 3. Herr Johann - Ada-™us Ursinus Graf von Blagay. 4. Herr yohanit Wilhelm von Neuhaus. 5. Herr Julius Hermannus von Werneck. 6. Herr Johannes Adamus von Engelshauseu. U Herr Franciscus Christophorus von Ungelshausen. 8. Herr Georgius Sigis-ßwndus Graf Paradeiser. 9. Hr. Gott-frred Gall Freyherr. 10. Herr Wolfgang Friedrich Posarell. ~ , • Bey der Fünfften, als deß Herrn ^./Wägermeisters Tafel, erschienen diese ©äste: 1. Herr Michael Graf Khinsky. q Herr Rudolph à Moskan Freyherr. Herr Laurentius Paradeiser Freyherr. £ Herr Wolfgang Augustin Paradeiser F^yherr. 5. Herr Weichard Raumschüs-stl Freyherr. 6. Hr. Georg Andre von ^taudach, deß Teutschen Ordens Ritter. L Herr Leonhard Fabianitsch, geborner Jlcarcharytsch. 8. Herr Georg Sigismund Aichlburg. 9. Herr Johann Georg èstasp. 10. Herr Ferdinand von Hitzing, i o ^Lerr Michael Ernst von Scherenburg. T-rerr Johann Jacob von Gallenfels. r. : An der Sechsten, als deß Hn. Erb-Uonnestabls Tafel, wurden alsGäste bewir-cSr : U Herr Wilhelm Graf von Thaun, ^Y. Ertzhertzoglichen Durchl. Kammerherr. - Herr Johann Jacob Graf von Attimis. " Hr» Sebastian Wunibald, Truchses n Waldburg,Graf vonZeil. 4.HerrGeorg cvOsmund, Herr von Gallenberg. 5. Herr Johann Ernst Graf Paradeiser. 6. Herr Johann Friedrich Freyher von Trilleck. 7. Herr Daniel, Freyherr von Egg. 8. Herr Georg. Scarlichius Pfarrer zu Stein, Archi - Diaconus Patriarchalis. 9. Hr. Sigmund Friedrich von Burgstall Freyherr. 10. Herr Christoph von Burgstall. VII. Die Siebende, als Ihr Fürstl. Gnaden deß Hn. Erb-Schenckens Tafel, tractirte nachbenamte Gäste: 1. Herrn Adolph Grafen von Wagensperg. 2. Hn. Georg Sigmund Grafen von Herberstein. 3. Herrn Ferdinand, Herrn von Scharfenberg. 4. Hn. Johann Jacob Freyherrn von Prankh, Rittern deß Teutschen Ordens. 5. Hn. Georg Andre Freyherrn von Trilleck. 6. Hn. Johann Georg Frey Herrn von Lichtenberg. 7. Hn. Frantz Bernhard Freyherrn von Lichtenberg. 8. Hn. Johann Joseph Toller. 9. Hn. Johann Sigmund Guschitsch. VIII- Bey der Achten, als deß Hn. Erb-Vorschneiders Tafel, waren die Gäste: 1. Herr Franciscus Adamus Graf von Brandeis, Ihrer Majestät Kämmerer. 2. Herr Johann Joachim Graf von Schiabata, Jh. Mejest. Kammerherr. 3. Hr. Bernhard Graf von Ursenbek. 4. Herr Leopold Wilhelm Graf von Königseck. 5. Herr Johann Friedrich Herr von Gallenberg. 6. Jodocus Jaco-bus Herr von Gallenberg. 7. Herr Sigismund Albrecht von Stübich Freyherr. 8. Herr Johann Baptista von Moskan Freyherr 9. Herr Wolffgang Carl von Juritsch Freyherr. 10. Herr Georg Sigmund Raumschüstel Freyherr. LT. Uber der Neunten, als deß Hn. Erb-Truchfesies Tafel, fasten zu Gästen: 1. Herr Erasmus Raumschüsfel Freyherr. 2. Johann Herbard Posarell. 3. Herr Franciscus Raymundus Raumschüssel Freyherr. 4. Herr Georginus de Leo. 5. Johann Ludwig von Grimschitsch. 6. Seti Sigismund König, Burggraf deß chlostes zu Laybach. 7. Herr Otto Hannibal von Jssenausen. 8. Herr Georgius à Wusth. 9. Herr Melchior Hastber. 10. Herr Franciscus Albertus Khüsel. X. Die Zehende, als deß Hn. Erb-Falckenmeisters Tafel, hatte zu eingeladenen Gästen: 1. Hn. Andream Daniel à Raunach, Canonicum zu Laybach. 2. Hn. Andream Freyherrn von Fini. 3. Hn. Ludovicum Valerium Barbo Freyherrn. 4. Hn. Franciscum Bernhardum Gali Freyherrn. 5. Hn. Ferdinand Ernst 34* Abfahrt Keyserl. Maj. von Laybach zu Wasser. Apfaltrer. 6. Hn. Wolffgang Adam Mordax. 7. Hn. Johann Augustin Rasp. 8. Hn. Johann Baptista de Leo. 9. Hn. Wolfgang Vincentz Freyherrn von Wazenberg. 10. Hn. Franciscum Cara-duzi Freyherrn. 11. Hn. Georgium Jan-kovitsch. XLIII. Uber bischer erzehlte zehen Tafeln ward auch noch eine Frey-Tafel gehalten, au welche sich aber Ihrer wenige einfanden, als: 1. Herr Paravicinus Freyherr, von Ihrer Majestät hiezu abgeordnet. 2. Herr Johann Anton Freyherr von Lamberg. 3. Herr Petrus de Argento Regiments Rath. 4. Herr Johann André Zehentner Freyherr. 5. Herr Thomas Chrön. XLIV. Den 14. Septembr. fiel das Fest Kreutz-Erhöhung ein, dannenhero erhübe sich Ihre Majestät und Ertzher-tzogliche Durch!, in die Kirche. Das Amt hielte der Herr Dechant zu Laybach. Jmmittelst ging ein Theil von der Hofstatt nacher Görtz. Der Nuntius Aposto-licus aber begab sich den Strom hinauf nach Idria, das künstliche und sonderbare Bergwerck, allwo der Mercur (oder das Quecksilber) gegraben wird, zu besehen. XLV. Den 15. selbigen Monats nach Mittags nahmen Ihre Majestät von Ihre Ertzhertzogl. Durchl. als welche Unpäßlichkeit halber in Laybach zu verbleiben und Ihrer Maj. Ruckkunfft zu erwarten gewillet waren, Abschied; bestiegen derowegen obig weitläufftig beschriebenes Schiff und fuhren also glücklich ab. Der gestimmte Land-Adel begleitete Dieselbe biß an das Ufer und der Hof vertheilte sich in oben schon auch bemeld-te, der Landschafft zugehörige, mit Tuch bedeckte Schiffe. Gegen Abend gelangten Sie an die Stadt Ober-Laybach, woselbst Ihre Maj. ausgestiegen und übernachtet. XLVI. Den 16. Septembr. ruckte man fort biß an das Hochfürstl. Eggenbergische Schloß Haasperg. XLVII. Den 17. Septembr. erreichte man das Mittagmal zu Alben und gelangte gegen Abend nacher Wibach, woselbst der Herr deß Orts Herr Graf von Lantberi Ihrer Maj. und dem Hofe alle müglichste Ehr zu erzeugen geflissen war. XLVIII. Den 18. Septembr. hielten Ihre Maj. das Mittagmal zu Sanpaß und auf den Abend zogen Sie zu Görtz ein, welchen Einzug und Andres zwei-els-frey die Herren Görtzer selbst um-tändlich werden- verzeichnet und beschneien haben. Folget von der Rückkehr Ihrer Majestät und Ihrer Ertzhertzogl. Durchleucht zwischen-Berharrung zu Laybach. Den 16 Septembr. vorher, wie obge-meldt, befanden sich Ihre Ertzhertzogl. Durchl. übel auf und ward auffer Dero Kammerherrn auch von Vielen aus der Crainerischen Ritterschafft bedient. Den 17. dito entstund früh um 8. Fm«»' Uhr eine unversehene Feuersbrunst in Laybach, unfern von dem Carlstädter Thor, wo der Weg auf das Schloß geht. Darbey verdürben funffzehen Häuser, als die meist von Holtz waren; die angräntzenden aber, wie wol sie wegen deß entstandenen starcken Windes, der die brennenden Funcken hin und her trieb, in groffer Gefahr begriffen, wurden durch Gottes Gnade noch errettet. Hievon wird unter den Laybachischen Geschichten im XI. Buch ein Mehrers zu vernehmen seyn. Den 18. Septembr. verlangten Ihre Ertzhertzogl. Durchl. frische reine Lufft zu schöpffen, liessen Sich dahero vor die Stadt in deß Herrn Landhauptmanns Garten bringen. Daselbst Sie dem von den anwesenden Crainerischen Edelleuten angestelltem Ziel-Schiessen zusahen. Den 20. Septembr. nach Mittage umritten Ihre Ertzhertzogl. Durchl. den Schloß-Berg ausser der Stadt, hatten, weil es zugleich ein schöner temperir-ter Herbst-Tag war, ein groffes Gefolge nicht nur von Dero Hof - Dienern, sondern auch von vielen aus der Land-Ritterschafft. Den 22. dito sahen es Ihre Ertzhertzogl. Durchl. vor gut an, ihre Wotp nung zu verwechseln, und erhüben sich ins Deutsche Haus, um den frischen Lufft bester zu geniesten und auch wegen deß benachbarten schönen Gartens. Den 26. Septembr. pflegten Ihre Ertzhertzogl. Durchl. Ihrer Andacht, m der Deutschen Kirchen. Das hohe Amt hielt der Herr Dechant zu Laybach, und die schöne Mufic ward von Sr. Excell. deß Herrn Generals Grafen Herbards von Auersperg Hof-Musican-ten verrichtet. Den 29. Septembr., als am Fest-Tage Michaelis, wohnten Ihre Ertzhertzogl. Durchl. abermal dem Gottesdienste in der Deutschen Kirche Bet), und celebrirte der Herr Bischofs von Biben. Den vierdten deß hierzwischen eingetretenen Monats Octobris, am Festtage S. Francisci lieffen sich Ihre Ertzhertzogliche Durchl. früh alsobald mit Dero Hof-Be-dtenten und einem grossen Theil deß Crai-uerischen Adels über das Wasser setzen, und gingen Ihrer Maj., als die auf der Ruckreise verwichene Nacht in Haasberg geruhet, und dieses Morgens in dem Car-täuserKlosterFreudenthal dreh Meyl Wegs von Laybach ankommen würden, entgegen, und verrichteten allda ihre Andacht. Hierauf speiseten diese hohe Befreundte zu Mtttage mit einander. Nachmittags brachenSie auf und schenck-*en sich Jh. Maj. unweit von dem Kloster ^hrem vorigenSchiffe wieder. Welches dann unterm Trompeten- und Paucken-Schall utlt ausgespannten frölichenSegeln ab- und venen entgegen kommmendenLand-Ständen und der Stadt Laybach sänfftiglich zufloß. Nicht weit von der Stadt-Mauer, wo ])e llch an den Fluß hängt, war an dem uechsten Berge ein künstliches Lauff- und hren-Feuer angelegt; welches alles bey Ankunfft Ihrer Maj. um dem ein-vechenden Abend angezündet worden, in K» die Höhe hinansahrendem Auflauffe Wt nur die in solcher Figur stehenden P/uae angefeurt, sondern auch zugleich letdß den Buchstaben A praesentiret hat, a« vermeinter Anzeige, den Austriacum, oet das Oesterreichische Kleinod mit ei-r/ur Freuden-Blitz zu empfangen. Die-!- ^utworteten alsobald die Stücke um k Festung, und die Burgerschafft stund ui!! Fahnen auf dem Neuen Marck N, ? dem Landhaus wieder im Gewehr. u^ sterneten abermal die Fenster aller ,• mit schönen hell-leuchtenden und s ruch-gemahlten Laternen. Die Burger d-» ^ ?om Neuen Marckt biß an Pu.sNerlichen Hof gestellet, und gaben res iS ^ ìhrem Abzüge mit Lösung ih-Gewehrs Ihrer Maj. eine gute Nacht. lotim!1! c‘r> 9ctobr- geschähe die Trans-nutlM--6 Leichnams der Heil. Jungfrauen r ^tmn Peregrin8e aus derStiffts-chett zu den Augustiner -Baarfüffern, als welche besagten Heil. Leichnam von Seiner Heiligkeit dem Papst Alexandro dem Siebenden erst neulich erhalten und von Rom anhero bringen laffen. Ob nun gleich Ihre Maj. von der Reise ziemlich müde und Ihre Ertzhertzogl. Durchl. annoch etwas unpäßlich waren, lieffen sich doch diese hohe Personen nicht abhalten, dieser Procession beyzuwohnen. Durch welche hohe Exempel auch die gantze Stadt, bevorderst aber die Cleri-sey und Herren Canonici zu gleichmäffi-ger Devotion aufgemuntert und ange-frischet wurden. Die heilige Reliquien wurden von acht mit ihren Meß-Gewänden überkleideten Priestern getragen; nemlich nechst vor der Geistlichkeit her, als die neben denen Herren Canonicis und bevorderst dem Herrn Bischoff von Biben in einem langen Zuge und in schöner Ordnung nach-giengen. Aller Adel und selbst Ihre Mas. und Ertzhertzogl. Durchl. gingen zu Fuß von der Stiffts-Kirchen zu denen Baarfüffern. Es lieffen viel tausend Menschen zu, theils aus Andacht, theils aus Begierde, die hohen Häupter in der Pro-ceffion zu sehen. Und unerachtet, daß es ein Wercke-Tag war, so feyrete doch Jedermann. Die Burger und Handwercks-leute begaben sich zu ihren Fahnen, und zogen der Proceffion nicht anderst als am Frohnleichnams-Fest selber also nach. Nach dem hohen Amt, welches der Herr Bischoff von Biben gesungen, fuhren Ihre Maj. neben Jhro Ertzhertzoglichen Durchl. in der Caroffen zuruck nach Hofe. Jmgleichen kam auch desselbigen Tages der Nuntius Apostolicus und Benetianische Ab-;! gesandte von Triest wiederum zuruck, und brachten mit sich den Königl. Spannischen Bottschaffter, der eben aus Venedig, dahin Er mit ErlaubnißIhrer Maj. durchKärnd-ten gegangen, und darum vorher noch nicht zu Laybach gewesen war, in der Rückkehr begriffen, mit sich. Desen Herren Gesandten giengen in einer Story (oder zweyen vereinigten Schiffen) entgegen der Durchl. Fürst und Herr Herr Johann Weichard von Auersperg, Hertzog zu Münsterberg in Schlesien, und Se. Excellentz der Herr Marchgraf Matthsei, und in einem andren Schiffe die Herren Canonici zu Laybach. Den 6. und 7. Octobr. waren Ihre Maj. mit Ertheilung der Audientz und ®efd)Ci ck der SBurgtrftfaffi zu Laybach on Ihre Keys rl Majestet. Beschmckung der Keyserl. Bedienten. Ausbruch Keyserlicher Maj. von Laybach. Keyserlichen Gnaden beschäfftiget. Denn Se. hochgräffliche Exellentz den Hn. Landhauptmann machten Sie aus eigener allergnädigster Bewegniß zu Dero würcklichem geheimen Rath, liefsen Ihn auch gleich würcklich in den Rath und zur Session beruffen. Den Grafen von Blagay aber, Herrn Eberhard Leopold Ursin, wie auch Herrn Johannem Andream Grasen von Auersperg beschenckten Ihre Maj. mit dem güldnen Schlüssel und machten Sie zu Dero Kammerherren. Desselben Tages hat auch Se. Hoch» gräffl. Excellentz der Herr Laudhaupt-mann abermal die Herren Abgesandten und fürnehmste Hof-Bedienten als Gäste tractirt. Den 7. Octobr. ward von der Land-schasft eine Session gehalten und wegen der Geschencke gerahtschlagt, welche man denen Hof-Bedienten bey dem Abzüge verehren wollte. Bey der Ankunfft waren Ihrer Majestet von der löblichen Burgerschafft hundert Säcke Habern, 16 Fässer Welschen- und ein Faß Malvasier-Weins neben sechs fetten Ochsen offeriti: worden. Anjetzo beschenckte man beydes, die Keyserlichen, als auch Ertzhertzogl. Bediente, so wol von der Stadt, als Landschafft wegen so reich- und ansehnlich, daß sie in diesem Stück das Crainer-Land und die Stadt Laybach andren haben vorziehen wollen. Den 8. Octobr. nach dem Mittage brachen Ihre Majestät von Dero Stadt Laybach auf, nachdem Sie die Bagage und Wagen, damit bey Überfahrt deß Sau-Stroms keine Hinderniß hiedurch gemacht würde, bereits vorhin gehen lassen. Ihre Ertzhertzogliche Durchl. waren ebenfalls schon vor Mittage um 11 Uhr mit ihrer Hofstat hinweg, und für Ihre hohe Person in einer Sänffte voraus gegangen. Ihre Keyserliche Majestät fuhren um 1 Uhr nach Mittags durch die auf bey-den Seiten über den Marckt und durch die Spital - Gasse im Gewehr stehende Burgerschafft biß an das Stadt - Thor. Die andren Hof-Kutschen aber waren schon deß Morgens und deß Tags vorhero fort geschickt, jenseit der Sau auf zu warten; daher» um daß der Hof Ihrer Majestät in gleichem Zuge folgen könnte, hatte die Land - Ritterschafft zehen, mit sechs Pferden bespannte Kutschen, mittelst deren 1 Sie die so liebwerthesten und angenehmsten Gäste biß dahin begleiten möchten, ; fertig machen lassen. : Seine hochgräfliche Excellentz der Herr : Landhauptmann wartete daselbst mit dem | gesamten Land-Adel auf. Und bey dem Abschied »erstattete Ihre Maj. ihnen Allen und Jeden den Hand-Kuß. Dieselbe Nacht ij aber logirten Ihre Maj. über der Sau : in dem Schloß Scherenbüchl, welches Herrn Frantz Ernst von Saurau Freyherrn zugehöret. Deß andren Tages musten Ihre Maj., weil sich der Orten keine andere Gele-genheit ereignete, das Mittagmal in dem I; Dorffe Kraxen in dem geringen Pfarr-ij Hause einnehmen, und deß Nachts blieben : Sie in Franz. a) Allhie soll unsere Feder von dieser Keyserlichen Besuchung der Stadt Laybach zu reden aufhören und andrer wigtiger Vorfallenheiten, so unter jetziger Keyserlichen Majestet glorwürdigsten Regierung sich begeben, kürtzlich gedencken. Es scheint, die Göttliche Vorsehung habe vor Andren diesen groffen Fürsten zum Oberhaupt deß Römischen Reichs ' erkoren, daß Seine Regierung deß Erb-Feindes Ruinirung würde, und deswegen den Ottomannischen Blut - Hund an die Leopoldinische Leuen-Klauen (oder Heer - Kräffte) reitzen taffen, damit von denselben seine wütende Unterfahungen, Kriegs - Völcker und Städte zerrissen würden. Denn so man aller Römischer Keyser Leben und Geschichte durchsihet, wird man keinen antreffen, dessen Schwert diesem grimmigen Tiger dem Türcken eine so tiesse Wunde, und der Ottomannischen Pforten einen härtern Stoß versetzt hette, als dieses unser8 Sieg-gesegneten Keysers seines. Der streitfertige und sieghaffte König Matthias (Jorvinus machte zwar diese Barbern auch etwas geschmeidig, aber bey weitem ihnen keinen solchen Schrecken, Bestürtzung und groffen Abbruch, als wie dieser unser unüberwindlichster Monarch ihnen eine Zeit hero zugefügt und zwar zu einer höchst-billigen Rache ihrer friedbrüchigen Feindseligkeiten. Gemeldter Sultan Mahomet der Vierdte brach Anno 1663 den Frieden, ließ a) Ex MScr. Job. Jacob Wid; it. ex MScr. Provine, db ex Tractatu Lorenz de Churel. feinen Grvß-Vezier mit einem Kriegsheer zu Gran über die Donau gehen. Welcher dem Grafen Forgatsch beh Ba-racan einen schlimmen Streich versetzte; indem dieser durch falsche Kundschafft verführt, die Türcken nicht über sechs tausend starck anzutreffen vermeynte, und derhalben mit einer Armee von zehen tausend Deutschen und Ungarn sich gnng-iam bemächtigt schätzte, dieselbe in freyem Felde anzugreiffen. Er mußte sich aber durch eine harte Niderlage in seiner Hoffnung verkürtzt, und an stat der Victori Verlust finden; sintemal die Türcken mit emem gewaltigem Hinterhalt von 15000 unversehens ihm in den Rucken kamen und schier fünff tausend Mann zu Bodem fertigten, auch eine groffe Anzahl gegangen nahmen, deren doch auch der meiste Theil auf Befehl deß Groß-Veziers hernach gesebelt worden. Worauf nachmals s^ch am 16. Sept. die Haupt - Festung àuhàusel verloren ging Aber solchen Türckischen Frevel hat @ott durch die Keyserliche Waffen folgender Zeit gestrafft. Denn noch in sel-vlgem Herbst schlug der Keyser durch seine Feld-Obristen am 16. Oct. die Türken in Kroatien, und am 17. Novernbr. °eh Serinwar. Weil aber solches zur Haupt-Sache annoch nicht genug, und die grosse Macht deß Erbfeindes durch solchen Einbuß bey weitem noch nicht gebrochen war, sondern vielmehr mit zu-suesienden frischen Truppen täglich höher Nmchs, verfügten sich Ihre Keys. M. am Dee. hochpersönlich nach Regensburg, nnd verharrten auch daselbst biß auf den o» May 1664, um durch Dero hohe Gegenwart einen desto bessern Nachdruck denen Reichs - Rahtschlagungen zu geben, und die gesamte Reichs-Stände zu einer ansehnlichen Beyhülffe anzufrischen. Wie Nun ein einiger Anblick eines beliebten •Potentatens die Gemüter kräfftiger belegt, weder zehen Vorträge oder Memo-^alen eines beredten Gesandtens; also entzündete auch damals der Sonuen-^eantz Keyserlicher Anwesenheit alle Ge-E^ne deß Römischen Reichs, nemlich die ^ a?de deffelben, zu dem Schluß eines «s-hnlichm B-Oand-S. ^ Oozwischen ließ Ihre Maj. im Jen-c, * subiges 1664. Jahrs die Türckische ^Noschafften in Nider-Ungarn bestreiffen, nch rm April und May Eanischa bela- gern. Welches zwar nicht, hingegen aber Nitria (oder Neitra) am 23. Aprilis wiederum erobert ward. Bey Serinwar bekamen die Türcken den 6. Junii Stöffe. Den 9. Junii ward ihnen Leweutz wieder abgestritten. Ge-genseits übermeisterten sie mit dem Sedel in der Hand gedachtes Serinwar und schleifften es den 8. Julii. Aber der Keyserliche General Graf von Souclie maß ihnen gleich darauf mit über-vollem Maß, indem Er bey Lewentz ihnen einen Haupt-Streich beybrachte und eine groffe Niderlage gab. Aber am 1. Aug. 1664 kam es gleichfalls zwischen den beyden Haupt-Armeen, Keyserlichen und Türckischen, zu einer blutigen Feldschlacht bey S. Gotthard an dem Fluß; allda ansangs die Christen hefftig einbüßten, endlich aber der Sieg durch fortgesetzten Streit und tapff-ren gesammten Angriff dem Erbfeinde entrissen und der Christenheit zu Theil worden; wobey dann der beste Kern Tür-ckischer Ritterschafft drauf ging und über 3000 Türcken entweder dem Christlichen Schwert oder dem Rab-Strom ihr Leben aufopffern mußten. Dieser gewaltige Verlust so vieler edler und tapfferer Türcken trieb dem jenseit deß Fluffes zuschauendem Groß Vezier die Threnen aus seinen sonst hochmütigst-blickenden Augen und zu eiliger Anerbietung eines Friedens. Welcher auch ohne laugen Aufschub noch selbigen Jahrs am 26. Sep-ternbr. auf 20 Jahre geschlossen, hernach durch einen Geschenck-Wechsel und beyderseits abgefertigte Groß-Botschafften bestätiget worden. Denn Ihre Majestet schickten den Herrn Graf Sesie als Dero Gesandten den 25. Maji 1665 an die Ottomannische Pforte mit Presenten, und stellete sich der Türckische Groß - Gesandter am achten Junii mit Gegen* Prsosenten zu Wien ein. Am 11. Septembris 1665 reffeten Ihre Majestet nach Jnsbruck und nahmen daselbst die Erbhuldigung ein ; womit Sie dann nun aller Österreichischen Erb-Länder einiger Besitzer wurden. Im Jahr 1666 hielten Ihre Keyser-liche Majestät mit der Königlich-Hispanischen Jnfantinn Margaretha am 12. Decembris ein hochherrliches Beylager. Einige Zeit aber zuvor communicirten Sie solche Dero glücklich beschlossene, und Bchliigr durch beti Feldmarscha ll de Soache die Türcken bey $- oentz. Gewinnt die Hauptschlacht bey -3. Gotthard. Bewilligt einen Frieden. Eommnnicirt den Land-ständen in Train seinen Heirat-Ichlnß. so wol an Dero Keyserlichem- als am Königlich-Hispanischem Hofe ofsent-und zierlich publicirte Heiraht denen hiesigen löblichen Land - Ständen in Crain. «0 Welches ihnen dann sonderbare Freude und Frohlockung erweckte. Geburt und Die erste Frucht dieser freudenreichen i*ngtnin'6 Vermählung brach hervor im Jahr 1667, K-Yserlichen da diese Römische Keyserinn einen schö- Priutzcue. nen jungen Keyserlichen Printzen zur Welt, und hiemit dem gantzen Römischen Reich ungemeine Freude brachte; gestalt* sam hin und wieder im Reich die Stücke und Trompeten darüber jauchtzten. Wiewol die liebliche Strahlen solcher Freude gar zu bald in Threnen ertrenckt und ausgelescht wurden, sintemal bald nach Eingänge deß folgenden 1668. Jahrs dieser so hoch befrohlockte Keyserliche Printz Ferdinandus, Wenceslaus, Jose-phus, Michael &c. der Welt, nachdem Er ihr kaum gezeigt war, wieder entzogen ward. Dieses Leid ist im Jahr 1669 unter- ; brachen worden, indem die junge Keyserliche Princessinn Maria, Antonia, Josepha, Benedictina, Rosalia, Petronella aus dem Eh - Garten der Majestet hervor geblühet, welche nunmehr deß Durch-leuchtigsten und Heldenmütigsten Chur-fürstens in Bayern, Maximilian Emanuel, Gemahlinn ist. Wie die Sterne am Firmament von den Wolcken nicht erreichet werden, also sollten billig auch die Stats - Gestirne von dem Gewölck deß Neides ausgenommen feyn; aber man erfährt das Widrige vielfältig. Dieser unserer Reichs-Sonnen toträte der Neid aus seinen Schlangen - vollen Locken tödtliche Netze, und trachtete sie mit dem Grab zu über-Kqs-rlichkr wölcken. Denn es fand sich, daß man mit'Giff^ kett Brunnen, woraus Ihre Majestet biß- «achgestkllt. hero allezeit das Waffer getruncken, durch Versenckung etlicher eingeneheter halbverfaulter äser oder verreckter Thiere ver-gifftet hette. Wodurch aller Vermutung nach die darauf erfolgte gefährliche Lei-bes-Schwachheit Ihrer Majestet entstanden, doch aber durch eine göttlich-gesegnete Kuhr bald wiederum in gute Gesundheit verkehret worden. Jmmittelst wurden von einer entsetzlichen Conspiration und Eyd - Verknüpf- fung etlicher Herren noch andre ertzgiff-tige Anschläge wider Ihre Keyserliche Majestät gebrütet, doch nicht recht ausgebrütet ; sintemal das Basilisken - Ey ihrer Verrätherey Anno 1670 entdeckt und zertreten ward. Die geheime Verständnissen, so Nadasti, Zrini, Francke- Brini Pan und Tettenbach unter sich und mit etlichen fürnehmen Türckischen Bassen bach iW'” gepflogen, kamen wunderlich an den Tag «n- B-n ’ und geriethen ihnen durch Urtheil und M d-° Recht zum Tode. Wovon im Buch von K-ys-r. ' den Grentz - Oertern etwas mehr wird gesagt werden. Unterdessen versicherten Sich Ihre Majestet unterschiedlicher Ungarischer Herren ihrer Schlösser, nemlich sol-cher, die einer Mitwissenschasst sotha- otrt«-ner Conspiration verdächtig waren, oder aufs wenigste dafür angesehen wurden, daß sie mit einer Rebellion schwanger gingen. Caschau mußte Keyserliche Besatzung einnehmen, Eperies gleichfalls gegen der davor ruckenden Keyserlichen Armee sich zu gehorsamer Volck-Einneh-mung bequemen. Murati ward auch bezwungen und mit etlich-hundert Mann belegt. »je »je »j» »j» eje »je Anmerckung. fDiesen festen Ort hat deß Palatini Witwe dem Keyser müssen aufgeben, und soll man in dieser Festung die schrifftliche Verfassung einer Verbünd-niß vieler Ungarischer Herren wider die Keyserliche Majestät angetroffen fa" ben, weil die Ruhr-Genossen nicht gemeint, daß der Keyserliche Adler einen so scharffen Geruch hette, der so weit reichte, noch so starcke Flügel, welche sich zu diesem hohen Felsen-Schloß hinauf schwingen und selbiges seiner Besatzung zum Nest unter-werffen sollte] Graf Stephan Tökli aber, ein sehr reicher und gewaltiger Herr, weigerte sich in seine feste Schlösser Besatzungen einzunehmen, vorwendend, er sey kein Rebell, sondern jederzeit ein getreuer Vasall Ihrer Keyserlichen Majestät und der Kron Ungarn gewest:, dennoch aber entschlossen, die Freyheit zu handhaben. Allein der Ernst, welchen die Keyserliche Generalen Sporck und Heister gebrauchten, hat solchenSchluß, hingegen ihm, dem bettlägrigen alten Grafen, der Tod das Hertz gebrochen kurtz zuvor, ehe dann sie hinein gekommen. Und vor seiner Scheidung hat er seinen Sohn ven jüngern Tökli heimlich fortgeschickt. Welcher auch in bäurischer Kleidung davon gekommen, wiewol nach etlichen Iah-ven sich zum Unglück so wol der Christenheit als derTürcken wiederum eingefunden. Denn nachdem unter seiner Abwesenheit in Ungarn eine Rebellion angegangen, Welche den Keyserlichen Generalen viel zu ^Haffen gegeben, auch durch unterschiedliche, von denen Generalen Sporck und Kob wider sie verübte strenge Executio-ven mehr zu- als abgenommen, hat er llch drein gemengt und erstlich zum Mit-Mhrer, endlich aber gar zum Haupt der «nebellirenden gebrauchen lassen. . Unter solcher Vernnruhigung deß Königreichs Ungarn nahm die Römische Keyserinn Margaretha Theresia am 12. ■Martii 1673 von dieser Welt Urlaub, und hinterließ von ihren vier Kindern, wovon zween Printzen und eine Prinzes-UNN allbereit vor Ihr die Sterblichkeit 9Qr jung und frühzeitig abgelegt hatten, Nur allein die Prinzesiinn Mariam Anto-JNam Benedictinam Rosaliam Petronel-aw ! Welche am 18. Jenner 1669 Jahrs Morn und hernach dem Durchleuchtigsten ^hurfürsten in Bayern Herrn Hn. Maximilian Emanuel vermählt ist. Hierauf schritten Ihre Majestet den sO. Octobris 1673 zur zweyten Vermählung mit der Durchleuchtigsten Prinzes-nnn Claudia Felicitas, Ertz - Hertzogs ordinandi Caroli von Insbruck Fräu-etn Tochter. Die zwo junge Prinzeffin-en diesem Dero Hn. Gemahl gebar, entltch, Annam Mariam Josepham heresiam Antoniam Dominicam Xave- Dorotheam, am 11. Septembr. Jahrs, welche zarteste Eh-Blum /v am 22. Decembris desselbigen Jahrs oUv Paradis-Blumen worden, und Ma-am Josepham Clementiam Annam abrielem Antoniam Franciscam Do-. Sfam Theresiam Evam Placidiam, hi! r^en Octobris Anno 1675 an :‘eWelt geboten und am 11. Julii 1676 der Welt zum Himmel aufgenom-ward, nachdem ihre allerdurchlench-r.PJ-6 Gebärerinn Ihr am 8. Aprilis 9en Jahrs dahinu vorgegangen. «alv. X. Buch. Immittelst war zuPreßburg und anderswo in Ungarn der Religion. Kirchen-Sperr- und Einnehmung halben eine Unruh entstanden, wodurch diejenige rebellirende Ungarn, welche Lutherisch-und Reformirter Religion, sich noch heff-tiger erbitterten; wiewol auch manche Ungarische Herren Römisch - Catholischer Religion in solcher Aufruhr damals noch mit begriffen waren, und der Frantzösi-sche Marchgraf Bethüne solche Rebellion mit Gelde unterhielt. Diesem nach fand das Keyserliche Kriegs-Schwert wenig Müffe, sondern offt genug die Bemüssigung zu fechten, und bald anzi greiffen, bald den Angriff abzutreiben! Denn die Rebellion war zu einer solchen Macht nunmehr erwachsen, daß sie sich in offenem Felde zur Action prsesentiren knnnte, auch nicht selten denen Keyserlichen einen schlimmen Streich versetzte, doch auch nicht selten redlich dafür bezahlt ward. Zu beyden Seiten gingen sehr scharffe Executionen vor, wurden aber, weil ite Ungarischen Stände der Keyserlichen Majest. allerunterthänigst zur Betrachtung stelleten, daß hiedurch die Verbitterung sich nur noch mehr erherbte, endlich von Hofe aus verboten. Im Jahr 1676 hat Keyserl. Majestät, am UU Septembr. wiederum Bey-lager celebrirt mit der Princeffinn von Neubnrg, Fr. Fräulein Eleonora Magdalena , Phil. Wilhelmi, Hertzogs von Neuburg, Tochter, welcher nunmehr auch ein Churfürst deß Reichs ist. Durch diese glückseligste Vermählung ist der Oesterreichische hohe Stamm-Baum mit neuen Zweigen erfreulich gesegnet worden; angesehn, allerhöchstersagte Majestet ans dieser dritten, (Gott gebe lang fortblühenden!) Ehe mit solcher Dero dritten Gemahlinn allbereit neun Leibs - Erben erzeugt haben zu hertzlicher Freude gleichwie deß gantzen Römischen Neichs und auch andrer Christlichen Reichen (das unruhige ausgenommen , dem der herrliche Wachsthum die ses höchstglorwürdigsten Ertz-Hauses fast jederzeit ein Stachel in den Augen gewest) absonderlich aber der Keyserlichen Erb-Länder, denen auch das Her-tzogthum Crain einbegriffen ist, und über solche ueu-aufgeheude Sterne deß Oester- 35 Keyserl. Maj. Behlager mit ber 91a «gibt fich in Keyserliche Protection. Sieg bey Mohatz. Ort Dubiza, ausbenommen das Schloß, welches sich damals noch nicht geben wollte. Der General Caprara nahm Caschau in Ober-Ungarn, welches biß-hero Töklische Besatzung gehabt hatte, mit Accord ein. Dem General Mercy mußte die feste Sradt Hattwan sich ergeben und hernach schleiffen lasten. Im Jahr 1686 galt es Ofen. Welches sich zwar überaus blutig und lang wehrte, zuletzt aber doch, nachdem viel tausend Christliche Soldaten und mancher braver Rittersmann davor geblieben, stürmender Hand über- und ein groster Theil der Stadt im Feuer aufging. Dieser Haupt-Festung folgten Simontorna und Segedin, wiewol durch gütliche Übergabe. So ward auch von denen Krabaten die Stadt Fünffkirchen plötzlich angefallen und erstiegen, auch bald hernach das Schloß durch den Printzen Ludwig von Baden zur Aufgabe gedrungen. Demnechst mußten sich Siclos und Tarda gleichfalls auf Gnade und Ungnade ergeben. Die sehr gedemütigte Türcken suchten nun Friede; man würdigte sie aber amt och nicht eines Vergunsts der Anhörung, sondern gab ihnen zur Antwort, Ihre Keyserliche Majestät wären nicht gesonnen, ohne Zuziehung Dero hohen Alliirten in particular Handlung mit ihnen zu treten. Durch so herrlichen Flor der Keyserlichen Waffen und reiche Erndte ihrer Victorien ermunterte sich die Republik Ragusa, der tyrannischen Ober-Herrschafft deß Sultans zu entweichen, und der Römisch-Keyserlichen Protection sich zu unterwerffen. Im Jahr 1687 verlohren die Türcken ein Haupt-Treffen bey Mohatz; allwo vormals der unglückliche Ungarische König Ludwig nicht allein eine grosse Niderlage von dem Sultan Solimann erlitten, sondern auch selbst dabey sein junges Leben erbärmlich verlohren. Bey diesem Treffen hat insonderheit der Durchleuchtigste Churfürst von Bayern grosse Tapfferkeit erwiesen, und mit seiner Armee, weil ein guter Theil der Keyserlichen nicht zum fechten gelangen können, unter den dicken Haussen der Türcken gleichsam eine Thür zur Victori mit Gewalt aufgebrochen. Hernach nahm der Keyserliche General Graf Dünewald unterschiedliche Plätze, und endlich auch die von den Türcken aus Furcht verlassene feste Stadt Effeck, allda ein Haupt-Paß ist, hinweg. Im October errechnten Jahrs erhub sich Ihre Key. Maj. von Wien nach Preßburg, und lieffen allda unter andren proponiren, daß dem Hause Oesterreich die Erb-Folge in der Kron Ungarn auf ewig bewilligt werden mögte. Welches auch nach einiger Berahtschlagung von den Land - Ständen eingegangen, und durch einhälligen Schluß bewilliget worden. Bald hernach ward der Keyserliche Printz Josephus zum Könige in Ungarn gekrönt, hingegen zu Constantinopel Sultan Mahomet der Vierdte vom Thron gestoffen, und sein Bruder Solimann an seine Stat Türckischer Großherr (oder Keyser) erklährt. Fast um selbige Zeit kam auch Erla in Keyserliche Gewalt, womit das Kriegs-Glück die Krönung Königs Josephi gleichsam wie mit einem Lorbeer-Krantz umflöchte. Solcher herrlichen Siegs - Kette ward auch am 15. Jenner 1688. Jahrs Mon-gatsch anvergliedert, ein Ort von überaus fester Gelegenheit, darinn sich deß Gra-fens Tökli Gemahlinn bißhero abwesend Seiner aufgehalten, und die Deutsche Besatzung darinn gar lange den Belä-gerern widerstanden. Hernach ward Peterwaradein bezwungen. Stuhlweiffenburg belagerte man gleichfalls und ängstigte es so lange, biß die Türckische Besatzung dasselbe mit Accord übergeben. In diesem Jahr untergab sich auch der Fürst Abaffi samt den Sieben-bürgischen Ständen der Römischen Keyserl. Majestät dergestalt, daß selbiges Fürstenthum sich nicht allein erblich dem Königreich Ungarn völlig submittiren und einverleiben, sondern auch wider alle Feinde deß hochlöblichen Ertzhauses Oesterreich seine Waffen anwenden sollte. Der General Caraffa ruckte vor Lippa und stürmte das Schloß, biß es sich zum Accord bequemte. Castanowitz begehrte auch nicht deß schärffsten Ernstes abzuwarten, sondern ergab sich. Einnahme ber Stadl Effeck. Dem H"" Oeflerreiö wird die @r6'@8cC, fron in 6(1 Krön Ungarn bewillig- Kerserl Printz, 38% in Ung°r°' Keqserl'A erobern Kl-- SJie «4 Monga^' Untetti** ben abgefW11 Oeiter. giel benM iett gen rAch sich ei61w a» bad . Königre«" Ungar". Griechischweiffenburg wehrte sich fast verzweifelt wider die unter Ihrer Churfürstlichen Durchleucht von Bayern stürmende Keyserliche und Bayerische Armee; aber seine Tapfferkeit eroberte es dennoch endlich und straffte die Halsstarrigkeit mit Erwürgung alles beffett, was sich bey gewaltsamen Ubergange und erster Hitze nicht kunnte verbergen. Um selbige Zeit griff auch Printz Louis von Baden den Bassa von Bosnia, ohnangesehn derselbe über zwölff tausend Mann (etliche setzen 16000) starck war, mit groffem Mut und so verwunderlicher Tapfferkeit an, daß er denselben aus dem Felde schlug und eine herrliche Bictori erhielt. Denn, nachdem höchstgedachter Fürst von Baden einen ziemlich mühsamen und beschwerlichen Marsch durch gantz Sclavonien biß nach Siffeck glücklich zurück gelegt und am 8. Augusti den Bann von Croatien, Grafen Erdödi und dessen bey sich führende Krabatische Truppen an sich gezogen, hat Er am 13. dieses bey dem Fluß Unna, welcher Km* baten und Bosnia voneinander setzet, Kriegsraht gehalten und den Schluß ergriffen, daß man müßte hinüber setzen, ob gleich der Feind hin und wieder neben dem Fluß sich eingeschnitten und Bedeuten aufgeworffen, dazu auch etliche Stücke den Ubersatz damit zu disputiren gepflantzt hette. Worauf die Granadirer samt der Cavallerie zu Pferde sitzen, und da, wo der Fluß am tieffsten und der Feind es am wenigsten besorgte, hinüber schwimmen mußten. Wiewol Andre melden, es sey der Durchsatz an solchem Ort vorgenommen worden, wo der Fluß beritten gewest. Ob nun gleich die Türckische Armee solches zeitig genug dennoch vermerckte, und deßwegen sich in völliger Ordnung prsesentirte, entweder den Übersetzenden das Ufer zu verbieten oder durch ein scharffes Gefecht die flüchtige Rückkehr M gebieten, auch deßwegen den schwimmenden und landenden einen scharffen Kugeln-Rauch entgegen schickte und Feuer auf sie gab; gelingte es doch Jenen un-ter dem Spiel deß Geschützes so glücklich, daß sie in unzertrennter Ordnung hinüber kamen und die Krabaten unter thront Bann mit dem rechten, die Deutschen aber mit dem lincken Flügel dem Fein- de sich entgegen stelleten und denselben, ohnangesehn sie ihn nicht halb so starck, als er war, vermutet hatten, mutig an-griffen. Er fochte zwar eine Zeitlang hitzig genug, wie dann vor-hochermeldtem Printzen das Pferd unterm Leibe durch einen Schuß getödtet ward; reterirte sich doch endlich gegen Castanowitza. Weil aber der Baffa in einen gewiffen ziemlich-festen Thurn eine Anzahl Iani-tscharen geworffen hatte, damit sie seiner Cavallerie zur Bedeckung und Retirade mögten dienen, ward der Marquis de Vaubon mit seiner Compagnie Granadirer dahin commandirt, in Meynung, mit Äxten und Beilen diesen Thurn zu erobern. Man traff aber die Sache so leicht nicht an. Die Türcken defendirten . sich darinn desperat und gaben starà Salven heraus. Weßwegen die Granadirer den Thurn auf Leitern besteigen und also denen Andren Lufft machen mußten, die Thür aufzuhauen. Doch ging dieses auch noch schwer zu; denn es war AlleS mit Eisen beschlagen; daher das Gefecht biß in sieben Stunden gewährt. Zuletzt ward dennoch der Feind gezwungen, sich auf Discretion zu ergeben. Hierauf wurden zwey Regimenter commandirt, denen die Reuterey über das Gebirge nachfolgte, um den Feind aufzusuchen. Dieser setzte sich nach vermerck-ter Ankunfft der Unsrigen auf eine Höhe und liß gleich auf sie avauciren, bevor sie sich kunnten in Ordnung stellen. Als aber der Marquis de Vaubonne, welcher tch auf Verordnung deß Printzens mit einen Granadireru im Gebirge versteckt sielt, auf die nunmehr nahe genug her-angemarschirte Türcken eine starà Salve gab, warffen sie sich gleich in die Flucht und den Unsrigen den völligen Sieg zu. Also herrlich und triumphirlich machte der Himmel die Waffen unsers glorwür-digsten Keysers! Es ist kein Zweifel, wann der Kron Polen ihr Sebel seit dem Wienerischen Entsatz, da derselbe ritterlich gefochten, mit gleichem Ernst, wie das Schwert Ihrer Keyserl. Majestät und der Durchleuchtigsten Republic Venedig geschnitten, auch die Moscowiter bey verwichenem Feldzuge so ernstlich mit der Faust, als wie mit der Zunge die Tartern bestritten hetten, der Erb-Feind sollte nunmehr aus Europa seyn Einbruch der Frartzosen in 6 Reich. verjagt worden. Ja! es würde hoffentlich die Keyserliche Kriegsmacht samt der Venetianischen auch wol ohn die Polen und Moscowiter diese tyrannische Herrschafft deß verfluchten Mahomets endlich doch noch in Europa gantz zu Bodem stürtzen, wann nicht der Ehr-Neid die Kron Frankreich so gar eingenommen hette, daß sie alles Recht und Gewiffen auf die Seiten stoffend, den aufgerichteten Stillstand mit Ihrer Keyserlichen Majestetund dem Reich gebrochen, den Rhein-Strom zu der Zeit, da die Reichs* Völcker in Ungarn wider den Türcken lagen, überfallen, und drey Churfürsten-thümer deß Reichs feindlich überzogen, um unter dem nichtigen und unbefugtem Vorwand den Kardinal von Fürstenberg bey der (unrechtmässigen) Chur-Cöllnischen Wahl zu handhaben, auch wegen deß vorigen Churfürstens in der Pfaltz Frauen Schwester eine eigenes Beliebens ohne Grund formirte Anfordrung mit Waffen zu exequiren. Da doch, besage deß Keyserlichen Gegen-Ma-uifests, der rechte Haupt-Zweck dieser Kron in Erleichterung und Wiederaufrichtung der findenden Türcken - Macht steckt. Gestaltsam dann dieser mächtige neue Feind am Rheinstrom so wol in angehenden Frühling dieses 1689. als im |! Herbst verwichenen 1688. Jahrs viel Städte und Dörffer im Brand verwüstet, die uralte Städte deß Reichs Trier, Speyer, Worms, Maintz, Andernach samt andren weggenommen und mit (Kontribution unerträglich gepreßt, auch theils derselben durch Feuer oder Sprengung eingeäschert und die Einwohner hinweg geführt. Daher nun die Röm. Keyserl. Mas. Dero Macht zu zerthei-len, und solcher tyrannischen Grausamkeit, die von Christen fast nie erhört worden, zu steuren bemüffigt seynd. Aber die Gerechtigkeit Ihrer Sachen wird von guter Hoffnung begleitet, Gott werde darum seinen Beystand nicht zer-theilen, sondern mit unzergäntzter Hülffe Dero Heer-Zügen so wol gegen Abend als gegen Morgen, nachdrücklich beytre-ten und durch solche unbilligst-vermehrte Feinde auch unsers allergnädigsten Key-sers Bictorien vermehren, damit durch Deffen sieghaffte Waffen dieser wütende Feind gesetzt werde in Reue, das Römische Reich aber in Ruhe. Ende deß gehenden Buchs. Topographisch - Historischer Beschreibung Eyfffte« Ruch. Von den àdten, Wärekten, alten und neuen Schlössern, Klöstern, ^rten cke. in Crain, und allerlei) daden bmgegangenen Denedluürdigh eiten. Beschreibung der Städte, Mörckte, Kloster und Schlösser des Hertzogthums Grain. t V ^-nter so dielen Schrillten welche die gelehrte Welt erfüllen, ist noch bis nn diesen Tag beine erschienen, welche die Städte, Wärebte, Klöster und Schlösser dess Hertzogthums Train recht bund bar gemacht hätte. Matthaei Merlans zu thirn, welcher in seiner Topographia Provinciarum Austriacarum, oder Beschreibung derer, dem Hause Oesterreich unterworffenen Landschassten, am lil. Blat in diese Wort herausbricht: „Es bedarff das Hochlöbl. Her-tzogthnm dreti n einen Mann und derselbe Hülffe und Verlag dazu, daß er eine Chronic oder doch wenigst eine Beschreibung davon verfertigte und solches edle Land, so nicht in einem kleinen Winckel, wie ihnen theils Fremde einbilden, gelegen, den Ausländern und Inwohnern sechsten besser bekandt machte weil auch viel, unter dene Emittent einem Durchreisenden wenig von diesem ihrem Lande zu sagen wissen rc." iejenige, so die Welt-und Länder- Beschreibungen zu ihres Fleis-ses Ausübung erwehlet, unter welchen ich hier Matthaeum Meri an, " MS) den Atlantem Majo-' rem, Georg Braun ' ititi) Abraham Saur > benenne, nebst einigen Andren, haben bloß etliche Namen der Städte ausgezeichnet, der Schlösser aber mir im g- orbey - rauschen Meldung gethan. Aus welcher Nachlässigkeit dann nachmaln die falsche Meynung, welche viel Gemüter ein-Zenommen, erzeuget worden, als wäre die-M Preiß-belobte Hertzogthum einschlech-5er/ kleiner und unbeträchtlicher Winckel Europäischen Erden, gäntzlich von ustbaren Städten und prächtigen Schlös-lsì'u leer und also andren Ländern nicht melchlchützbar. Damit aber diese irrende -teynnng abgethan würde, habe ich siir dvchst-nöthig erachtet, dem geneigten und ui'icnfeit Leser nicht nur eine Beschrei-nng dieses trefflichen Hertzogthums und p.clA sarinu ligenden namhasstesten Oerter «??àandigen, sondern auch so gar deren wusse, welche meine eigne Hand zu Folge er wahren Orts-Gelegenheit selbst ab-gezetchnet, zu überreichen: aus daß rnclP werden möge, es seye dieses, der ■>eperretchtschett Beherrschung untergebene ^ertzogthnnt eben so preißbar als wol @rj.l7e andre, wo nicht gar in vielen Stucken köstlicher. _• 3J! ureisten aber hat mich angespornet Genügen dem rechtmässigen Begehren Solchem nach habe ich beschlossen, dieses erwünschte Werck ans ttttch zu nehmen. Bet) welchem ich unzehliche Schwürigkeiten gesunden, indente mir fast Niemand, von seinem Schloß und Herrschafft einigen Bericht ertheilet, so daß ich mit höchstem Grunde der Warheit, in diesem, an dem Hellen Dags-Liecht ligendem Buch bekennen kann, daß nicht mehr als sieben unter einer so grossen und bevölkerten Menge mir etwas beygetragen. Auf die sich meine Hoffnung meistens gegründet hatte, da hat sie meistens gesehlet: indente sie nicht mit einem Buchstaben diesem mühsamen Werck die geringste Beförderung thitn wollen. Meine mündliche Bitte, eigne an sie abgefertigte Boten, die Einladung und Ersnchnng meines ihnen geschickten Copiisten und Schreibers war nnkräfftig, auch das Geringste zu erhalten. Gantze Last-Wägen voll Versprechungen brachten zwar die Ansgeschickte mit, aber Schwere Bemühung deß Herrn Haupt-Au-thoris die zu diesem Werck erforderliche grund gewisse Nachricht zu erreichen. tut Werck ist nicht ein Stäublein erfolgt. Etliche beherrschte der Argwohn, weil sie vermeynten, mau utögtc, weiß nicht was für Heimlichkeiten aus diesen ihren Nachrichten erzwingen wollen. Etliche aber lebten in einer solchen Unwissenheit, daß sie auch ihres eignen Nestes keine Wissenschafft trugen. Gleiche Schwiirigkeiten ereigneten sich auch beh denen Städten und Märckten, indente mir bloß die Stadt Rudolphswerth und die Stadt Stein in diesem meinem Werck etwas bcygetragen; hingegen ich das Übrige Alles mit unsäglicher Mühe hin und wieder aus alten verschiedenen Verzeichnissen und Srifften, sowol ausser Landes, als in dem Lande erbeuten müssen. Doch waren solche Srifften und Documcn-ten alle autlientiquc und glaubwürdigst, an deren Warheit nicht der geringste Grund eines Zweifels Dheil hatte. Welchen! ich endlich iiberdas viel aus meiner eignen Erfahrung und Wissenschafft bey-geleget. BerZschlös- Die Schlösser belangend beurkunde ich wertenSmin den geneigten Leser, daß man jetziger Zeit schier alle fast alle Berg-Schlösser verlässt und selbige verlassen, jiffstret Bequemlichkeit halben mit neuen, am ebenen Grunde erbauten Schlössern verwechselt. Ehemaln war es eine grosse Seltenheit in diesem Preiß-würdigem Her-tzogthum Graut einige Schlösser ans der Ebene zu entdecken und kunnte Wittdisch-marck mit etlich dergleichen Schlössern, welche überdas ziemlich befestigt und gegen einem unvermutlichem Anfall deß Feinds best-möglichst verwahrt, prangen. Nnnmchro aber, da der grundgütige GOtt den verheerlichcn Krieg von diesen unfern Landen abgewendet, hingegen dasselbige mit dem gnldnen, Frucht-triefenden Frieden lange Zeit schon Wunsch-beseeliget, verlässt man wieder diejenige Berg-Woh- ! nungen, die dem einstürmenden Wetter deß Krieges als eine Freystadt vormaln entgegen gesetzt worden. Diese Schlösser nun und Herrschafften sind zum Dheil deß hohen Gerichts berechtiget , welches man Jus Gladii zu betiteln pfleget, theils aber müssen sich mit einem Land-Gericht, doch ohne Stock und Galgen, befriedigen und noch andre haben thetls grosse, theils aber kleine Burgfrieden. Aber der geneigte Leser wird in der Folge dieser Beschreibung mir vergeben, wann ich jedwedrem Ort diese ihre Gerichts- j Berechtigungen nicht jederzeit beyfüge, weil die Herrschafften und Schlösser zum ösftern zertheilet und zergäntzet werden und uh also ans diese Weise unmöglich wissen können, wohin selbige gehörig; zudeme wird auch meine schon oben geführte, hier aber wiederholte Klage einige Entschuldigung bet) dem geneigten Leser aus-wircken, wie daß ncmltch fast Niemand mit Beytrag einiger Nachricht dieses mein : Werck bereichert habe. Es befinden sich auch in diesem Her-tzogthnm verschiedene Schlösser und Herrschafften, welche als ein Pfand-Schilling dem Landsfürstlichen Gebiet zustehen und i ist der Zeit keine Herrschafft oder Schloß, j das der Landsfürst selber halten würde; : wol aber hin und wieder im Lande liegende Dörffer und Bauren, als im Stangen-wald, Khosarye, Draulach und verschiedenen andren Orten, welche gantz unmittelbar dem Lands-Fürsten gehören, und werden ; solche auch durch den Herrn Lands-Bitz-: doin in Gratti, wie auch die Landsfürstliche Städte, beschlicht. Uber dieses bißher besagte sind auch viel Herrfchafften und !, Schlösser, welche den Lehen-Titul tragen j und sind solche über die Landsfürstliche, nttch Lambergische, Gurckische und andre Lehen mehr. Welche Lehen also ineinander Grosse w verwirret, daß die Besitzer selbst fast solche nicht auszuwirren und davon deutlichen (et) reh-n Bericht zu erstatten vermögen. Sintemaln >» 6tl,IL durch Berkaufsnttgetl, Erbschafften, Ver-schencknngcn ttnd andre fothane Begeben-hcitcit eine Vermischung der Lehen entstehet, welche fast ohnmöglich kann erläutert und gründlicher Bericht davon er-theilet werden. Welches mich dann auch verhindert, daß ich solche dem geneigten Leser bey jedwederer Beschreibung erforderter Massen beysügen können. Sintemal es in diesem Hertzogthum eine graffe Seltenheit, daß gantze Herrschafften oder Schlösser beysammen erhalten werden, indent eine Herrschafft öffters zwey, drei) i oder noch mehrere Schlösser zeuget und aus solch einem Schloß noch mehrere entspringen. Bald werden etliche Bauren von einem schloß oder Herrschafft verkaufst, wohin stracks, nach geschlossenem Kaufs ein Hof oder Edelmanns-Sitz verlegt wird. Die) er ziehet mit der Zeit mehrere Gülte an sich und wird das ehmaliae Bauren-Gebäu in eine prächtige Wohnung verwandelt und folglich ein Schloß benamset. Darff sich also der geneigte Leser nicht verwundren, daß ich mich osft deß Worts Herrschasst, osft des; blossen Namens Schloß bedienet; in Ansehung, daß etliche alte Herrschafften fast gantz feilt Territorium und Land mehr besitzen und beherrschen. So habe ich auch mich des; Worts Hof nicht bedienet, sondern stetigst Schlösser oder Schlößlcin dafür gesetzt ; eben sowol wegen der stetigen Veränderungen, die sich der Menschen wandelbarem Geschick beygesellen, indeme ösfters ein schlechter Hof mehrere Gült einzinset, als eine altberühmte Herrschafft, so daß Trismegistus mit höchstem Warheits-Grnnde gesprochen: Unius generatio, est alterius corruptio. Deß einen Aufgang sey des; andren Untergang. Welches dann richtigst, bey diesem Hertzogthum eintrifft ; allwo wunder-selten solche Herrschafften oder Schlösser zu finden, welche in ihrem alten Sehn und Wolwesen lange Zeit sich zeigen könnten. Weil bald durch Verkaufs, Tausch, Heirath, Erbschafft, T Heilung der Geschwistrigt, bald durch Versetzung und Verpfändungen, (Strittigfeiten, Stiftungen, Verschenckungen und Ver-ntftchungen in die Klöster und mehrere dergleichen Fälle einige Stücke entrissen und die Herrschafsten also ans ihrem vormaligem vollkommenem Wolstande gerissen worden. Eh bevor ich aber die vorhabende Beschreibung aller Städte, Herrschafsten, Schlösser, Klöster, Höfe, Mürckte nebst beygesügten Knpfsern, die ich eigenhändig selbsten an jedem Ort abgeschildert, dem geneigten Leser einhändige, werde ich an-ttoch dieses, der Oerter Namen betreffend, erinnern; daß in diesem Hertzogthum Crain gantz keine Rechtschreibung in acht genommen werde. Angemerckt, dieser schreibet ckh, welches jener mit gg andeuten will. So ist auch gkh, gck, oder nur das blosse k vielen Eins. So wird auch ösfters a mit e, und hinwieder e mit a verwechselt und muß ösfters tsch soviel als zch gelten. Wie dann noch mehrere solche Schreib-Arten vorlauffen, welche aber alle HieHer zu verzeichnen für unnölhig erachte. Unterdessen erstreckt sich doch diese Schreibart so weit, daß zween leibliche Brüder zu Zeiten sich nicht gleich unterschreiben werden; und (tsto diese Fehl-Schreiberey nicht allein der Städte und Schlösser Benahmnngen, sondern auch so gar die Personen und Geschlechter bezielet. flöfslicri). Inhalt. ler rechte Käme Adlsberg und woher derselbe entsprungen. Adlsberg faor bic-Stm die Stadt Avendo. Gelegenheit der Herrschafft Adlsberg. Schloss-Beschreibung. Uarebt-Hesrhreibung. Stuttere» daselbst. Berühmte Grotte zu Adlsberg. Denkwürdige Begebenheiten zu Adlsberg. Wie offt Adlsberg bormals neue Herren bekommen. Venetianer erobern Adlsberg. Etliche Hauptmänner zu Abelsberg, so ehedessen zu wigtigen Commissionen bom Kevser gebraucht worden. Cürcken- Einfall zu Adlsberg. Cürrkischer Einfall. Vormalige Besitzer der Herrschallt Adlsberg. Geschlecht der Herren bon Adelsberg. Mer jetzo Adelsberg in istsit; bat. st** itts Schloß und Marckt Adlsberg !wird heut zu Tage so gestümpelt lgeschrieben und ausgesprochen, in-deine der rechte Nam Adlersberg peisten soll, wie solches der Eminerische Jcant Postojna, welcher einen Adler be-mercfet, klärlich darlegt. Beginnet also diese meine Beschreibung von dem Adler deß Geflügels Oberherrn, wie auch dieses Hertzogthums ja Ihrer Röm. Keys. Maj. Selbsten als unsers allergnädigsten Ober-Hanpts Wappen. Es dörffte aber den Namen Adlersberg von denen in der umligenden und gäntzlich einschräncken-den Wildniß nistlenden Adlern erbeutet haben. Rechtschreibung wird in Crain nicht sonders beobachtet. MM Adlsberg vor diesem die Stadt Avendo. Gelegenheit der Herrschafft Adlsberg. Schloß Beschreibung. Es soll auch dieses Adlsberg bey dem Alterthum einen andren Namen haben gehabt, wie daun Schönleben in seinem Apparatu a) fol. 88 und 89 fürgiebt, es seye dieses Orts nach etlicher Scribenten Meynung die ehmalige berühmte Stadt Avendo gestanden, welche die umlegende;; Landschafft durch ihren Ruhm bekandt gemacht. Tie Orts-Gelegenheit dieser Herrschasst Adlsberg oder Adlersberg betreffend ligt! sie in dem vierdten Theil dieses Hertzog-thums Crain und zwar in dem innersten Kern deß Landes, nemiich an der Poyck. Es ist zwischen Laybach und S. Beit am Pflaum im halben Wege gebauet, und zwar von dem ersten Ort Sechs, von dem letztem ungleichen sechs Meilen entfernet, und zehlet man von diesem Ort biß an die Lckadt Triest sechs Meilen. Eine Seite gegen Laybach zu ist mit grossem Gebürge, düstern Wäldern und gar furchtsamen Wildnissen angehänsset, welche sich viel Meilwegs weit der Länge nach in das Türckische Gebiet erstrecken. Daß Schloß ligt auf einem ziemlichhohen selfichten Gebirge, so von Gebüschen ! und Bäumen gäntzlich leer, und nichts als seine Stein-bereicherte Klippen zeiget, daher es auch jetziger Zeit wenig bewohnt. An der Wurtzel dieses Felsen-Stoffes ligt ein Lust-voller Mcrckt, welcher der Herrschafft Adlsberg zugehörig, und von dem Verwalter der Herrschafft bewohnet wird. Es zeiget dieser Marckt denen durchreisenden Fremden schöne Häuser und zierliche Wohnungen, unter welchen die sürnem-ste, das Sorgerische Haus, deine viel Grundstücke , das ist Wiesen, Garten und dergleichen beyzuzehlen und anietzo Herrn Ständler, Verwaltern der Herrschafft Adlsberg, zuständig: ingleichen das Khratzen-bachische, anietzt dem Herrn N. Müllnerz Sihe b'6 Figur Nr. Marckt Beschreibung- tern der Adlsbergischen Herrschafft, nebst vielen andren, welche wir beliebter Kürtze willen vorbey gehen. So bczieret auch dnye Herrschafft nicht wenig eine trefflich-gute von Carst-Pserden ansgerichtete Stntterey. Gleich unter dem Schloß ist die berühmte Grotte, zu deren Ende noch nw-maln einiger Mensch gelanget und von dero beivnnderlichen Gelegenheit griindliche Stutterey daselbst. Berllhmte Grotte zu Adlsberg. ~jl)a S Sch Lo fs tj/tx. d cM.a > C Kt Ad l< 3 rane o fto ’ n a. Nachricht eiitüeferit können, von welcher Grotte schon am andren Ort weitlänfftige Meldung dem geneigten Leser ertheilt worden. Es sind auch dencfwürdige Begebenheiten bei) diesem Schloß und Herrschasst vorgelausten. Dann als im Jahr 1366 der Patriarch Ludwig diese Herrschaft Adls-berg nebst einigen andren Herrschafften von dem Keyser erzwingen wollte, ist dieses ungegründete Begehren, und die darauf geschehene Verwegerung in ein öffentliches Kriegs-Feuer ausgeschlagen, so einen ziemlichen Schaden nach sich gezogen. Be-sthe hievon Fallaci, a) Im Jahr 1372 erhielt Herr Hermann Graf von Ovili diese jetztbemeldete Herrschaft Adlsberg Versatz-weise von denen beyden OesterreichischenHertzogen Albrecht und Leopold : doch ward hiebei) ausgeschlossen das Kloster Freudenthal, welches deß Mauts und Zolls besagten Orts sollte entübrigt seyn, und waren die Schreiben gestellt zu Ovili, am schwartzen Sonntage Zu Latein Judica benamset, b) Im Jahr 1436 war diese Herrschafft Lands-Fürstlich, welches dann daher zu erweisen, daß, als Ertz-Hertzog Friedrich gewillet, sich der Stadt Laas, so damals dem Grafen von Cylli zustund, zu bemäch-àgen, er von seiner Hauptmannschafft (denn diesen Titul führte es dazumaln) Adlsberg und Jsterreich viel Bolcks abgefertigt, welches die Stadt Laas einzu-nehmen beschlicht worden. AlleindasKriegs-Glück lieff denen Ausgeschickten zuwider; und nachdem es die meisten Adlsberger und Jsterreicher gestrecket, ward durch einen unvermutlichen Abzug die schon sest-ge-stellte Eroberung zu Wasser. Besitze Not. ch und Megiserum d), welcher letztere dteft Begebniß dem 1435 Jahr beygezehlet. . 2m Jahr 1458 war Adlsberg wieder ^n den Händen deß Grafen von Cylli. Besihe Man user. Schönleb. e) Int Jahr 1463 bekleidete die Adls-bergrsche Hauptmanns-Stelle Herr Georg An Tschernembl, deß Römischen Keysers th und Hauptmann zu Adelsberg und am Carst. f) 6 a Als der Benetianische Krieg zwischen Keyser Maximilian und gedachter Repu- a) 1>) c) d) t) f) Pallad. P. I. Libr. 8. Fol. 870. wd. Manuscr. Freyd. Not. Lab. Megiser Fol. 1111. Manuscr. Sehönleb. Not. Prov. blique in völlige Flammen ansgebrochen und allenthalben in voller Glut aufloderte, langte in diesen Landen Antonius Contareims, ein Venetianischer von Adel, welcher eine Schiffs-Flotte commandirte, an, bemächtigte sich neben vielen andren am Carst und Poig gelegenen Schlössern und Herrschafften auch Adelsbergs, welches sich gantz und gar keines solchen feindlichen Einsalls versehen und eher deß Himmels Einfall, als eine solche Eroberung sich eingebildet. Jedoch blieb es nicht lange in den Venetianischen Leuen-Klauen stecken, als welchen der Sieg-be-lorberte Adler bald wieder sein gehöriges Adlersberg, oder Adelsberg entrissen, wie hievon weitere Nachricht zu finden bei) Sigmund von Bircken g) und Megiser. h) wie auch inNot. Prov. i) Das 1511 Jahr zehlte zweeu verschiedene Hauptleute, deren erster Herr Christoph Graf von Frangepan von Keyser Maximilian glorwürdigsten Andenckens den 24ten Februarii 1511ten Jahrs zu einem Commissario, neben noch mehr Andren, wegen der Friaulischen, Jsterreichischen und Carstnerischen Grentz-Strittigkeiten ernennet worden, k) Der andre Hauptmann zu Adlsberg, mit Namen Bern-hardus Raunacher ward eben in diesem erstgemeldetem Jahr von höchstgedachter Keyserl. Majestet neben noch mehr andren Commissarien aus Görtz geschickt, um mit dem daselbst versammleten Adel einige erfoderte Freyheiten abzuhandlen. Welches geschehen am Charfreytag deß 1511 Jahrs. I) Wir können auch diese Herrschafften Adelsberg als einen Wut- und Mord-Spiegel der grimmigen Ottomannischen Waffen vorstellen, indente diese Raubgierige Feinde im Jahr 1559 ans Bosnia mit Zuziehung deß Malkozhbeeg und anderer Sangiaken 16000 starck in Crain eingefallen, als eine schnelle Flut über die Grentzen eingerauschet um Zldls-berg herum alles und jedes m den Rauch gen Himmel geschickt, die Haabseligkeiten und Güter entwendet, die Mannschafft und Einwohner zum Theil mit ihrem blutdürstendem Säbel zu Bodem gehauen, zum Theil aber in die unerträglichste g) Sigmund von Birken. Fol. 1247. h) Megiserus Fol. 1277. i) Not. Provine. k) Not. Provine. I) Manuscr. Oberb. Benetianer erobern Adlsberg. Etliche Hauptmänner zu Adelsberg so ehedessen zu wigtigen Commissionen vom Keyser gebraucht worden. Tiircken-Einfall zu Adlsberg. Türckischer Einsall. Dienstbarkeit hingefchleppet, a) womit dieser unmenschliche Menschen-Feind sich noch nicht vergnüget, sondern das darauf folgende 1500 Jahr, um Liechtmeß nochmaln diese Herrschasit überfallen und das, was die vorige Wüt noch übrig gelassen durch Feuer, Raub, Mord und Gefangenschafft völlig verheeret hat. b) Im 1564 Jahr an eben den: Liechtmeß-Fest-Tage überfiel dieses grausame Ungewitter nochmaln diese Herrschafft und ward das Wenige, fo sich wieder erholt hatte, völlig zu Grunde gerichtet, c) Im Jahr 159(3 bediente die Haupt-manns-Stelle zu Adlsberg Herr Innocentius Moskhcan zu Thurn am Hart, Pfandherr der Herrschafft Tiffer, welcher dabei) auch Fürstl. Dnrchl. Ober-Pro-viand-Meister an denen Croatischen Gren-tzen war. d) Im Jahr 1615 im Christ-Monat legte sich die Crainerische Ritterschafft um Adlsberg in das Feld; angesehn das Gerücht etwas besorgliches von denen Benetianischen Waffen ausstreuete, und ward damals durch Herrn Balthasar von Scheyr diese zu Felde ligende und für ihr Vaterland und Lands-Fürsten streitende Ritterschafft com-mandirt. e) Vormalige ' Was die bereits vorhin angeregte Be-®ftrafftr sitzer dieser Herrschafft noch ferner anlan-Adlsbcrg. get, ist selbige bald diesem, bald jenem zugeeignet worden. So man in dem Al- terthum und Geschicht-Büchern uachfor-schet, findet mau, daß ehmaln ein fürneh-mes Geschlecht geblühet, die den Namen der Herrn von Adelsberg geführet, und /on ohnzweisfentlich Besitzer dieser Herrschafft berg. gewesen. So bemerckt auch Lazius, f) daß Eine von Adlsberg ans Jsterreich, (wel-' chcs jetzt soviel gesagt als an derPoygkh oder in Jsterreich, oder aber an dem Karst, wie man insgemein allhie redet) Hermann dieses Namens den Dritten, Grafen zu Cylli geheirathet. Doch ist heut zu Tage ; dieser ehmaln so weltberühmte und ruhmblühende Stamm gäntzlich fo gar verwel-1 cket, daß jetzo nicht mehr der geringste ! Sproß dieses Namens oder Stammes zu : finden. Es legen auch die Jahr-Bücher bey Untersuchung dar, daß die Herren von Tschernembl durch Beyhülffe deß Patri-; archens von Aglarn einstens Besitzer dieser Herrschafft gewesen, welchen Etliche auch einen Freyherrn von Mannesis zugesellen; biß endlich diß Adelsberg Cammeralifch j oder Landsfürstlich worden, da es dann biß jetzo noch ein Pfand-Schilling benamset wird. Von der Landsfürstlichen Regierung ist es an das Fürstl. Eggenbergifche Hans gekommen, biß es endlich vor we-nigen Jahren Fürst Johann Weickhard ^s-berg von Auersberg feel. Gedächtniß mit feinen in Besitz andren Herrschafften vermehret und an djt-sich gebracht, von welchem es dessen ältester Herr Sohn Herr Ferdinand Fürst von Auersberg erblich überkommen und annoch besitzet. u) Not. Prov. i) Not. Prov. & Labac. c) Not. Prov. d) Manuscr. vo Kohen». e) Not. Prov. t) La/,, p. in. 230. fl in ö hl. (BnfügUcbcr Ham iless 's chiosata Aiiiädl. Hello ims Schloss Amödt gelegen. Erste Erbauer dess Schlosses und dessen Nrsach. Wertere Ausbauung dess jetzigen Schlosses. Kuhmgerucht dieses Schlosses. Schloss-Keschreibung. Vogelhaus. Schöne Zimmer. Treulicher Eccho zu Ainödt. Schöner Garten. Tirller Keller und grosse Ksser. Prächtiger Marstall. Mücke und Wühlen. Unvergleichliche Must dieses Orts. Mavrhok Wagengschiess. Kerg-Ouell. Brunnen von besondrer Anmut. Aukgekührter Herg-Meg. Agat-Steine hieselbst. Schöne Agat-Blüt auf dem Berg zu linden. Pfarrkirche dess Erasmi Zu Ainöd. Denchmril der Ermordung dtfs leisten oder Isjsers. hrrn von Inns ÜQIT1 btfi Ech'-ff« "ttibb. atUSbt ä'Ieäm. Nt Cr-°?un des Glosse? 8: Wett d.^b°uung «*üä* .ieses Pracht - herrliche neue A Schloß wird mit Unrecht Ain-ödt betitelt, indem es ein solches Pracht-Gebäu, so gantz und gar mit keiner Einöd nichts gemein, sondern wegen seines trefflichen Gebäues in gantz Crain für andren allen prangen kann. Doch scheint es seinen gantz un-süglichen Namen von dem nah gelegenem altem Schloß Ainöd entlehnt und in vergangenem Jahr-Hundert erborgt zu haben, als welches an dem Fluß Gurck gleich an der andren Seiten sich zeiget. Wovon bald hernach die Beschreibung erfolgen soll. Dieses herrliche Schloß nun, welches der Trainer mit dem Namen Soteska benennet, ligt im Untern Crain an dem edlen und Fisch bereicherten Fluß Gurck, bon Laybach sieben, von Tschernembl dreh Meilen entfernt, und zwar aus der Zwischen jetztbenannten Städten gebahnten t-y^nRL - r-^MT^r "r ^ _*" Uhl^ uflVr igietißy*a r s«WW ! ' "Hf?P AÄOUT •fafeBä E Nà HMMM MWà. » yy »w .*:« "5 MW MichMì? «Äk w/re _ Bv$i s&iFS7*\' !WàGWGW >àà^AàMk WWMZ binnen °°" tefon-d'er An- um. 8:w*te 85,0 auf dem Berge, jedoch aber in dem Walde. Und zwar weist sich solche als ein Loch, so eines Kessels Rundung vorbildet, eines guten Musqueten-schusies breit, anbet) auch ziemlich tieff. In der Tieffe deß Berges aber da ein schöner begrüßter und ebner Boden, sind zween Quellen-Brunnen zu finden, deren einer denen umherwohnenden Leuten, der andre aber dem daselbst weidendem Vieh dienet. Lust-verwunderlich ist es Mt Sommer, wie allerlei) Arten Vögel diese Brunnen umgeben und mit ihrem Gesang und Lustgethöne diese schöne Gegend noch erfreulicher machen, angesehn, daß sie sonst auf dem Berge keine andre Quelle finden und also alle miteinander ihre Einkehr, um den Durst zu leschen, Hieselbst nehmen müssen. Damit man nun zu diesem Berg-Mayr Hofe desto besier gelangen möge, ist vor ungefähr dritthalb Jahren ein überaus gelegener Weg von unten biß oben auf, sowol zum reiten als fahren aufgeführt worden. Bey fleiffiger Nachsuchung kann man auch auf diesem Berge Agatsteine finden, wie ich solches mit meiner eignen Erfahrung bekräftigen kann; anerwogen, daß ich* vergangenes Jahr ein ziemliches Stück von der schönsten Agat-Blüt gefunden habe. Wir kehren aber wieder zuruck zum Schloß, von welchem zwey biß drey Musi queten - Schuß weit die Pfarrkirche deß heiligen Erasmi entfernet, so der Herrschafft Ainöd zuständig und daher auch die ledige Psarrherrn- Stelle von dieser Herrschafft ersetzt wird. Unweit von dem Schloß gegen Teisenberg zu, auf der Strassen, entdecket man einen grossen Steinhauffen, welcher be-mercket, daß hierunter der letzte Herr von Laas oder Laaser auf dieser Stelle von den Bauren tobt geschlagen, mit seinem Namen und Stammen erstorben und begraben lige. deß «t(Sn»b ™0tct? S* bi« tzur «üb 114. -egenheii Alt-Kinöllt. ji ti h a 11. Jntven dtfs Schloss Alt-Ginöd woher? Gelegenheit und Beschreibung defs Swhlojfrs. Felsen-Gefängnisse in Alt - Ginöd. Wie dffs Schloss die Tmchen hrnnen. Wer es mssöhrt. Dechrer drss Schlosses Alt-Ginöät. Herren von Srhrier Wem es heut yehö't Bäumen bewachsenen Berge, mit unglaublich-festen und fast unzerbrechlichen Mau* ! reu eingefangen und rund umher mit starcken Thürnen auf das Beste umgeben. Das Schloß ist an sich selbst dreyfach ! ineinander gebauet gewesen und zeigen die annoch sichtbare Mauren und Festungs-tschen Namen erzeuget zu haben Trümmer, wie prächtig ehmaln und wol h r, Drts Gelegenheit, sintemal es verwahrt dieses jetzt zerstörte Schloß ge- oayerum eine rechte Einöde war mit eitel pranget. Uber alles andere sind die in yoyem Gebirge und unwegsamen Wäl- 1 den härtesten Felsen eingehauene Gefäng-etn umzingelt, eine warhaffte Wildniß niffe Bewundrens würdig, in welchen fov« i11«' welche von umligenden Häu- vor diesem > nsere Alphabetische Städte und "Qerter Benennung führet uns in der Ordnung zu der Festung oder altem Schloß Ainöd, so heut zu Tag Alt Ainödt oder aufErai-nerisch Stara Soteska benamset wird. Es scheinet den Teu- von r ' uuu umuyeuucu yjuu* r Lust-lächlenden Baufeldern gäntz-o?»er und dieser Vergnüglichkeit beraubt, "gt sonst dieses Schloß im Mittel* v un dem Fluß Gurck, unweit von «, ?buen Schloß Einöd, auf einem ziem-™ ^°ven felsichten und mit Gebüsch und die gefangene Türcken einquar-tirt worden. Die dann wegen der schlechten Bewirthung und unaufgeräumtenZim-mer ziemlich diese Festung gefürchtet und geschenkt, auch darum dieselbe mit einem besondrer! Namen, Seleni Grad, das ist grün Schloß, beleget. Welches Namens 2. Agat Steine Hieselbst. Schöne Agat Blüt auf dem Berg zu finden. Pfarrkirche deß heiligen Erasmi zu Ainöd. Denckmal der Ermordung deß Herrn von Laad oder Lasers. Beschreibung deß Schlosses. Felsen.Ge-siinguifse in Alt-Einöd. Wie diß 'chloß die Türcken nennen. iS Der eg ■ :rstöhrt. Aefitzer deß Schlosses Alt-Einöd. Verrin von Ainöd. wegen diese Festung biß aus den heutigen Tag bet) denen Türcken bekandt. Ungeachtet aber daß dieses schloß auf das beste gegen einem Anfall versehen, hat jedoch im 1458 Jahr Graf Hermann von Cylli es erobert und zerstöhrt. <-<■) Dieses bisher beschriebene und becchitene Schloß war ehm als das Stammhaus der Herren von Ainöd, als deren Gedächtniß noch hin und wieder in denen Geschichte Büchern grünet und nach deren Abster ben unsterblich lebet. Von welchem Stammen auf einmal zween Brüder, als Herr Rudolph und Herr Ulrich von Ainödt im Jahr 1231 das Schloß im Besitz a) Manuscr. Thoma s. gehabt und im 1307 Jahr Herr Heinrich Grimschitsch im gedachten Schloß Eine von Ainöd geehlichet. 6 Nachdem aber der Ainödische Stamm und Namen abgestorben, haben es die Herren von Scheyr bekommen, die es btß in das vergangene Seculum oder Jahr Hundert behauptet, von denen es bey Anfänge dieses Seculi aus die Grasen und Herren von Gallenberg durch Heirath gefallen. Bey welchem Stamm es noch biß auf den heutigen Tag stehet und Jhro Excell. dem Herrn Grafen Georg Sigmund, Grafen und Herrn von Galleuberg, Lands -Verwaltern in Crain, gehorsamt. b) Col lectan. raea. Alben. llnhslt. Herren ždjeier. uort igcffl e gehört- Alben. woher es den Inrnen, und wie es heg den Körnern genennet. Albens Gelegenbell. Knhrung der (Bintrohner. Zoll zu Silben. Mercbwürdige Geschieht. Unzüchtiger Ml-Kitt zum Tode. Keßtzer defis Mnrcbts Alben. Herren von Alben. be'*" cMarckt g Sfr»**1 Uà. amen r> wie es L den inietti kennet. ^.tn* "Elegenhkit. gk die fett. 116. arckt Alben, Crainerisch Pläuina genannt, ist von den Römern, 'v# Alpes Julici, auch Ad pirum, ^ ^ Summae Alpes genennet worden, solches Schönleben bezeugt. S'y'jfp'a) Megiserus bj aber mut-masset, es haben diesen Ort die Römer sür Albia geachtet. Dem leh nun wie ihm wolle, so ist höchst ver-uuttlich, es habe der Marckt Alben seiner Ramen von denen umligenden Alben oder Alp. Gebirge entlehnet. Er ligt aber im wnern Viertheil Crains zwischen derHaupt-Stadt Laybach und Stadt Triest, auf der Strassen, und zwar von jener fiinff VReilen, von dieser aber sieben und von Adlsberg eine. Dieser Marckt ist zwar mit Mauren nicht eingefangen; doch hat, was hier die ànsi unterlassen, die Natur ersetzet, indem dieser Marckt in dem Grunde erbauet, un° rund als ein Kessel umher mit hohem Mbirge, grofsen Wäldern und düstern ) Nachdem endlich Herr Christoph von Obritschen, der letzte dieses Namens und Stammes, um das Jahr 1615, durch den Tod entseelt worden, hat sich seine Erb-schafft in 60Theil getheilet und ist das Schloß Altenburg auf Herrn Bartholomee Valvasor, meinen Herrn Vattern seel. gefallen, der es hernach einem Herrn Mathe» sitsch verkaufst. Anjetzo aber besitzt solches Herr Frantz Albrecht von Seethal, als dem es erst für einem Jahr sein Herr Vater, Herr Marx Albrecht von Seethal übergeben. Erasmus vonObritschen iinderl fein minderjAhri-gkS Ehe-Ber prechen. Kommt um in einer Schlecht mit b:n Türcken litenburg kommt an Herrn Bir-tolomaeum Valvasor. Heutiger Besitzer diese» chloffr». ÄLTENLACK H [ f c nl a rii. stnh.il>, Humen des« Schlosses Allenlach, aoher. Gelegenheit desselben. Pfarrkirche daselbst, jrftteer dieses Schloss, s: Die Herren Ilasxen, gapter, Detschacher, Scerlichi, con Sigersdorfs Juhaniscbitfeh. Name deß &ŠSM" . as Schloß Altenlack wirv auf verschwägert; jedoch ist der Boden umher sehr lustig, welches die schöne Gärten, Obst-reiche Bäume und grünende Bau- („fatr,*ir<$< selber beweisen; Allernechst bey dem Schloß stehet die Pfarr-Kirche. Dieses ward vormaln denen Lamber- Mjj|er gischen Gütern beygezehlet, biß im Jahr ^oss-sbif 1542 Herr Andreas von Lamberg solches Herren Schloß Herrn Wilchelm Raspen verkauffte, dessen Nachfahren.sich auch biß jetzo davon P^cha schreiben. Von denen Herren Raspen ist es Sc°&iC& auf die Herren Papler, von diesen wieder auf einen Herren Petschacher, auf die Her- gufanti**1' ' reu Scerlichi und Herren von Sigersdorfs gewaltzet, biß es endlich für wenig Jahren Herr Gabriel Lukantschitsch auf sich gebracht, von dem es desien Herr Sohn, Herr Gotthard Lukantschitsch erst vor dem Jahr ererbet hat. Schlosses Altmlack, woher. Gelenheit desselben. Gihe die Figur Nr. 118. Crainerisch Staraloka betitelt und kann man nicht eigendlich , wissen, woher cs seinen Namen U.- erborget. Einige Mutmassungen 1b gehen dahin, es habe diesen Na-.,tz men von einem Thurn, der, ehe noch die Stadt erbauet, wo jetzt das Schloß, gestanden, entlehnet. __ Es liegt in Ober-Crain, von der Haupt-Stadt Laybach drey Meilen, von der Stadt Bischoffs-Lack aber eine viertheil Stunde, in einem ebnen Grunde und hat einen Teich oder Wasser-Graben herum, der ziemlich Fisch-reich, worüber eine saubere Brücken von Holtz gebauet. Das Schloß bezeuget mit seiner alten Ban-Art, daß es dem Alterthum gar nahe tifi sf] ul ni li mi. n ft a 11. Mm m. Gelegenbeit desselben. Jetziger sì!;,er Alt Gutenbergs. Gntenberger. Nachdem aber dieses Geschlecht schon längstens beydes ans Crain und ans dem zeitlichen Leben hinweg gezogen, sind in der Besitzung die Herren Znickt gefolgt, da es nachmaln Herr Carl von Juritsch, als er Zoll- und Proviand-Meister der Croatischen und Meer-Grentzen war, von einem Herrn Znickl erkaufst, welcher es ans Herrn Heinrich Grafen Paradeisern, Lands-Verwaltern in Crain, gebracht, von dem es durch Heirath an Herrn Daniel von Eckh gekommen ; Nach dessen Absterben es aber Frauen Renata, einer gebornen Paradeiserin, als seiner Frau Gemahtinn verblieben, die es nachmaln durch Heirath an den Herrn Georg Maximilian Grafen Barbo geliefert, nach dessen Tode aber wiederum in ihren Besitz bekommen und annoch besitzet. Sonst ist auch erweislich, daß es einmal denen Herren von Lamberg zugehört. ^lt Gutenberg. Hut einen ttnfüg lieben ^ Zustund desselben. Di 6et9-Utc" ^à^Klt Gutenberg ein Schloß, Crai- j H« dl ^MWuerisch Stare Gutenberg, hat mit Unsiiglv" höchstem Unfuge diesen Namen -erhalten, indente es keinen guten, U/ 'oudern blossen Felsen-bereicher-" ' ten, baumlosen Ertz- und Mine »en gja Ulfii Suftanb teffe(ben. ^e(e8en= real-leerett Berg darstellet. Ist Nessei- - -V^joitst in T ber-Crain von der vÖ1!^m Laybach 6 Meilwegs und >‘-c die ‘J Marckt Nenmärcktl eine halbe Stunde 9ic.usl9 1v f-Vnetr- ^'ar vor diesem ein ziemlich Jetziger MGebän, nunmehr aber ist das 5»8ank ''l< e »Ersallen, indente selbiges schon lang unbewohnt nttd die Inhaber dieses Schlosses anfgehalt Nenmärcktl sich meistens Gleich itnter diesem hohen felsichten ^ASchloß flensst das Wasser, die Neu-^ Feistritz beygenannt, vorbey. terq,utcn= ^ck)loß war chtttcttn ein preiß- befcmnteg Stamm-Hans der Herren Bal. XI. Buch. Gelegenbeit der Stadt An-tignana. Sibe das Bild 91r. 120. Rahthaus der Stadt Antigna-na. so allen Beleidigten offen steht. FW sf0-f/lSČ A NT KJNANA Inhalt. VSelegonheit der Stabt Antignana. Kaht-Aaus ber Stabt Antignana. so allen Heleibigten offen steht. Kirchen unb toicbiel. Ist mit Weintoaehs und Obst trefflieb bersehn. Wasser - Mangel. Wunbcrscltsame Wetter-Eichtlein. itene Art auf bas Weirathen zu gehen. Schönes Gratulation-Compliment. umfangen. te Stadt Antignana, Crai-ch Antinjana, an den Ve-nettanifchen Grentzen ligt in Isterreich von der Haupt-Stadt Laybach achtzehen, und von der Stadt Mitterbnrq eine Meile. Ist auf einen Berge erbauet und mit stauten Ring-Mauren Die ziemliche Grösse dieser so dem Recht beygethau, setzen, wie sich bann dieser Gebrauch durch das gautze Isterreich erstreckt. Vier Kirchen besternt die Stadt, dar-j unter die Pfarrkirchen dem heiligen Simoni und Judse, die andre dem heiligen Antonio, die dritte Unsrer Lieben Frauen, die vierdte S. Johanni dem Tansser gewidmet , denen attnoch die gleich vor der Stadt beschleußt eine wenige Anzahl der Stadt ligeitde und dem heiligen Antonio Einwohner, indem viel Häuser wüst und . von Padua zu Ehren neulich noch aus- öd flehen. Sie hat nur ein Thor, welches oben ans mit ement gemahlten Keyserl Adler pranget Kirche. unt> i°ic< viel. gerichtete Kirche beyznzehlen. Der Kirch-Tag oder Iahrmarckt fällt auf den Fest-Tag der beydett heiligen Apostel Simonis Das Raht-Haus, oder Comaun, ist j| und Judse. beyder Enden mit etlichen Schwibbögen |j Die Stadt hat wenig Gehöltz oder gemauert und allenthalben offen, damit Wälder, doch wird solcher Mangel durch allen Unrecht-leidenden der Eingang bequem seye. Bet) dem Hinein-Tritt entdecket das Gesicht eine Tafel oder Tisch, an welchem sich die Richter und andre, -W'VllUUV, VVU., »VV1-V | Otit das treffliche Wein - Gebirge und edles q^n- , Obst, als: Nüsse, Kirschen, Pftrstch, Fest gen und Aepssel, deren der gröfte Thetl, ^ ' Det, ersetzet. Die Fürstliche Wein-Keller und w„. Sì ”ets Mangel. Wunder- piarne Metter- '^eue Ari W Das ' ««tan«, iu gehen. Getreid-Kaslen, worein man das Getreid und den Wein, so der nmligende Zehende und andre Gefälle zinsen, sammlet, sind m der Stadt. Denen Burgern ist zugelassen, biß aus S. Georgen-Tag den Wein bey Maasen und Bierth ei ln anszuzapffen ; nachmaln ist es verboten und wird alsdann der Fürstliche Wein-Keller geöffnet und ausge-schenllt. . 3lf Zeiten leidet diese Stadt einen ziemlichen Mangel an gutem und frischem Hasser, anerwogen in der gantzen Stadt lem Brunn oder Cistern, ausgenommen die in dem Casamarischen Hause eine eultzige befindliche Cistern, die aber für letztgedachte Wohnung kaum selbst genug hat, so daß die Stadt gezwungen, sich mit einem unweit davon in einem Graben ugenden großen Loch, so einem Kessel nicht gar ungleich, darein das Wasser rinnet, und oben gantz grün angeloffen, sich zu behelffen. Wann es aber ösfters regnet, so sammlet sich ein Bach Beranschiza genannt, so fort und fort von dem Regen vergrößert wird und endlich gar eine Mühl treibet. Wnnderns-würdig (obschon natürlich) Und diejenigen Lichtlein, welche sich bey instehendem nächtlichen Blitzen und Donnern ans dem Stadt-Thor, ingleichen auch zu Seiten, wiewol selten, ans hohen Cami-nen oder Ranchfängen, am allermeisten aber ans dem Psarr-Kirch-Thnrn und des-|£!1 aufgestelltem Creutz zeigen, und denen , nwohnern ans osst wiederholter Ersah-Zvg ein unschädliches, von Hagel und Schauer befreytes Gewitter prophezeyen. .Zwo Metlroegs von dieser Stadt an dem Benetianischen Grund und Bodem l\ em Dorfs zu finden, Bnjal benennet, eme vrertheil Stunde von dem Meer entle-Elches einen sonderlichen Gebrauch von em Älterthum und zwar denen Römern ^get und deren Sabinischen Weiber-vf fUab I? Unvergessenheit erhält. Es heget 1 e' Dorff über 30 ziemlich grosse Häu- ser, deren Anwohner gewöhnet, ihre Weiber ans was Art und Weis sie nur mögen, zu stehlen oder mit Gewalt zu rauben; in Betrachtung, daß die Weiber keines Orts sich mit diesen Dörfflingen verhei-rathen wollen, weiln das gemeine Gerücht überall ansgestreuet, es diteteli hier keine Weiber und müssten sie das Leben und ' ihre Ehe verändern, ehbevor sie noch recht |j die neue Wohnung und ihren stehlenden ii Ehe-Gatten erkannt. Welches, wann es in i der Warheit also beschaffen, vielleicht der ' Lufst und dero ansdufstenden bösen Feuch-i| tigkeit zuznschreiben. Müssen also diese arme Männer durch Gewalt sich verehli-chen, und versichert man für gewiß, daß nicht über drey oder vier Männer mit gutwilligen Ehweibern verheirathet, da die andren alle geraubtes Gut besitzen. Es gehet aber diese gewaltsame Hehn-führung und Entführung auf diese Weise an: Drey oder vier Männer begeben sich zusammen nach dem Keyserlichen Grund und Bodem, und wo sie dann erfahren, daß eine arme Bauren-Magd, so ihnen gefällig, daselbst vorhanden, erwarten sie eine gewünschte Gelegenheit, die ihnen dieses Mägdlein Hülff-los in die Hände spiele, welche sie dann alsobald ergreiffen und beiderseits einer umfängt und bey der Hand sortschleppen. Wo aber sie sich zu sehr widersetzt und den ihr so nnlieblichen Weg nicht kiesen will, hebt ihr der hinden nachfolgende die Unter-Kleider auf, damit sie hierdurch beschämt, entweder sorteilen oder den entblößten hindern Theil deß Leibs zeigen muß ; und wird sie, sobald sie nur in gedachtem Dorfs angelanget, diesem ihrem Braut-Ränber verehlichet. Ans solche Weis sind, innerhalb wenig Jahren allein aus diesem Antignianischen Territorio drey solcher Zwang-Bräute oder Bauren-Mügde entführet worden. Es gehört aber diese Stadt Antignana unter die Grafschafft Mitterburg und dem Fürsten Ferdinand von Aursberg zu. flrrfj. Inhalt. kikgenheit bess Schlosses Arch. Crcfflicbe Fruchtbarkeit um Arch. Oblerei warnte Hfarrkirche. Arch ist fest wider einen feindlichen Anlaufs. Desitp dieses Schlosses. Mird don den Nauren berbrannt. Schönes Gratnla-(in = Com-pliment. Gelegenheit best Schlosses Slrcf). Treffliche Fruchtbarkeit um Arch, Sihe die Figur Nr. 121. Gleichbe- naintc Pfarr- Kirchc. Arch ist fest wider einen feindlichen Anlaufs. Besitzer dieses Schlosses. ^as Schloß Arch, Crainerisch |tiaka, liijt int Untern-Crain 'von der Haupt-Stadt Laybach > zehen und von der Stadt Gurck-ifclö eilte Meilwcgs, auf einem ziemlich erhabnen Hügel, an einem ungemein - fruchtbaren _ Ort, so mit Obst-Bäumen, Wein-Gebirge, Korn-Aeckern und schönen Wiesen beglückt ist. Uberdas ist es auch mit Gehöltze reichlich versehen und besitzet gautze' Wälder von Kastanecn. Nicht gar weit von diesem Schloß ist die Pfarrkirche nebenst einem schönen Dorff gleiches Namens anzutreffen. Es ward jemaln dieser Ort für eine Feste gehalten, weil er wol geschickt, einen feindlichen Anlaufs auszuhalten und zu Hintertreiben. Sonst ist dieses Schloß als ein Stamm-Haus der Herren von Arch oder Archer ruhm-bekannt. In dem b'undations-Briefe zu Landstraß stehet untergezeichnet: Anno 1248. Winther de Archa, Stugelinus de Archa und seine Hausfrau Marusch N. haben die Feste Arch int Besitz gehabt, im Jahr 1316. So hat auch Merckhlein Archer im 1405 Jahr es besessen, dente int Jahr 1421 Marquard Archer gesolget; biß endlich der letzte seines Stammes N. Archer von den Türckischen Raub-Vögeln im 1471 Jahr gefänglich sortgeschleppet und dieses berühmte Geschlecht dem Craine-rischen Adel entzogen worden. Aus was für eine Familie nachmaln dieses Schloß geerbet, ist in tiefsster Unwissenheit begraben; denn es zeigen uns die Jahr-Bücher und alte Beylagen hievon nicht die geringste Nachricht. In diesem jetzigen Jahr-Hundert aber sind die Herren von Wernegk Besitzer desselben gewesen, biß es endlich ans die Herren Kheysellen gebracht, Wie dann der Herr Frantz Rudolph Kheysell annoch heut dessen Inhaber ist. Es hat aber auch dieses Schloß die menschliche Glücks-Geschicke kosten müssen, dann von als im Jahr 1515 ein Bauern - Bund v-n s-u-oder Ausruhr sich entzündete und endlich j*"nnt. in volle Flammen ausschlug, haben sie unter andren Schlössern auch dieses eingenommen, in die Asche gelegt, die Haab-seligkeiten entführt und dieses Schloß gäntz-lich vernichtet. à hm .žtžiMftt,. iilitrffefpit, SchHissern ÀRO'S ... und Llöüer« in Lrai» ^ts-Ge- le9en^eit. fl -S ft II I). |“me deß gWB ? lln9 ist feit. Inhalt. &Am if£ss Warebts Asling ist bcrstümpclt. Oà'Gelegenheit. Grosse |iammer-Mercbe daselbst. Schöner Warmel-Druch. Närrische Einbildung. Wem beut dieser MarcKt gehört. er Marckt Jesenize, Namen von dem Baum Jesen, welcher einen Esch-Banm be-' mercket, empfangen, weil diese Gegend mit diesen Bäumen e,. häusfig bewachsen: und ist auch y r ^ der Deutsche Nam von eben ten entsprossen, wiewol er etwas uni) nns Eschling in Asling verwandelt worden. w àe^er àrckt ligt in Ober-Crain, von (54 '^uipt-Stadt Laybach acht- und der Stadt Rattmannsdorfs zwo Meilwegs, Asling, Crainerisch ' obwol des; Jahrs nur einmal frncht-zeugen-hat diesen letzten ' den Aeckern beglückseliget. Unweit dem Marckt strömt der Sau-Fluß. Dieser Marckt hat noch ziemlich schöne Häuser, davon eines der Herrschafft zugehörig, so den Verwalter oder Pfleger der Herrschafft Weissenfels beherbergt. Denn weil dieser gleichsam in dem Hertzen der Herrschafft, Weissenfels hingegen güntz-lich am Ende gelegen, als wohnet besserer Bequemlichkeit halben der Verwalter allezeit an diesem Ort, damit er überall zur Hand seyn möge. Nahend bey Asling zeigen sich auch die zwey grossen Riessen- in dem er tu einem! Ertz geschmoltzen und verarbeitet wird, ru.r Zwischen dem hohen Schnee- ; Deß Marckts obern Dheil rnhrn-wür- W i ^cihero der Bodem oder Grund j digt der schöne Marmel-Bruch, welcher so UH wlt, welcher doch noch mit schönen, r grosse Stücke giebt, als man nur verlanget v -f . , ”**»»vvvv| j yvv vvvvvnvvy ^ v vvjv*v )v / viv yvnj u l 1 !" 0 e chter die Landstrasse von Laybach Hammerwercke, Sava und Bley-Ofen, ir mb 7ach in Kärndten durch. Die Orts- li welchen allerlei) Stahl und Eisen aus den GUegenhert belangend, ligt " ' “ " ' ' " 1 gm Göw zwischen dem k Sihc die Figur Nr. 122. Grosse Hammer-Wercke daselbst. Schöner Marmel-Bruch. Wird falsch «nennet Auersperg. Rechter Ursprung Namens. Wie sie bey den Römern benennet und mit verschiedenen Farben, wodurch die Natur spielet, der Zuseher Augen ergeht. Herr Thomas Chrön, ehemaliger Bischofs zu Laybach, hat unter seinen Au-merckungen ausgezeichnet, daß im 1585 Jahr er in selbster Person mit einem Bauren von Asling geredet, welcher sestig- lich seinem Gehirn eingepregt, er sey chnbil-Iesus. a) dung. Borietzo gehört dieser Marckt unter die Wem ^ Herrschafft Weissenfels, die Herrn Joh. ®j^crrtft Friedrich Greisen von Trillegk gehorsarnt. gehörig- Aursberg, qui duobus fratribus Germanis, Pilgramo & Adolpho ab Aurs- tii r,f m,Veteri castro pacificò cohabi-.-nV« a .u<^ castrum ex fundamento ex-m Cavit ^c. „Wir teutschen es also: ^ahr Christi 1067 hat Herr iw* ???, Aursberg, welcher mit seinen lrs- XI. Su*. entsprungen, jedoch von dem Geschlecht hochgeachtet, anbei) auch Kantzler deß Patriarchen zu Aglar und Pfarrherr zu 8. : Canti an gewest, unseren Aursberg dieses Schloß wieder käufflicks von obbemeldtem seinen Vettern an sich gebracht, wodurch es also der rechten Linie-Besitzern wieder eingehändiget. c) Auch diese umligende Gegend hat den Mord-Säbel und räuberischen Einsall, deß Ertz- und Erbfeinds christlichen Namens kosten müssen, als welche im Jahr 1528 im Henmonat dieses Land und Sand betreten, die Dörffer eingeäschert, die Güter |i beraubt, die Einwohner aber jämmerlich hingemetzelt, doch wurden sie von Anrs-: berg abgetrieben und mussten ihrer verschiedene zum Bersühn - Opsfer deß ans-geübten Schadens dienen. Allein wir kehren zu unserer Orts-Beschreibung, von welcher uns einige wegen Alterchimi strittige und nothwendig zuvor erörterende Puneten abgehalten. Und wird das alte Schloß, Marckt und neue Schloß Aursberg, so nahe zusammen gelegen, dem Mittel-Cram beygerechnet und theilet es den halben Weg zwischen Laybach und Reissnitz, dann man von hier dreh Meil-wegs aus Laybach und eben soviel auf Reiffnitz zehlet. Die alte Festung oder das alte Schloß belangend zeiget solches nichts Mehrers als noch sein Aas, das ist wenig übergebliebene Mauren-Trümmer, ist also tjuntz öd und unbewohnt. Doch sind diese stücke Mauren zu bewundren, indem sie so hart und fest, daß fast kein menschlicher Fleiß denselben etwas entbrechen kann. Ich bestätige es mit eigner Erfahrung; dann ich*mar im vergangenen 1686stem Jahr sechsten gegenwärtig, da der Herr-Graf von Aursperg als Herrschaffts-Be-sitzer etliche Steine abzubrechen beseht ichte, um selbige anderwertigen Gebäuen zu wiedmen; Allein alle Miche war umsonst und mussten wir unverrichteter Sache scheiden, indem die Mauer nnbezwinglich und es die Mühe nicht belohnte, hier Steine zu brechen. Doch zeigen noch die übrige Mauren, daß dieses Schloß nicht übrig groß und in Form eines Drey-Ecks erbaut gewesen, und dieses wird eigentlich die alte Festung Aursberg betitelt. Türcken-Einfall in Aursberg. Orts-Ge- legenheit. Sitze die Figur Nr. 125. ALTiVeJI AV£R5PEBf- «A. auch eine Lutherische oder Evangelische, in deren obern Gewölben verschiedene Wapen abgeschildert, worinuen auch etliche Aurs-bergische Ahnen, welche dieser Religion bet)* gepflichtet, ihre Ruhestete haben ; wie dann solches die schön ausgehaute und zierlich ausgearbeitete Leichen-Steine zeigen und bezeugen. Bon der geistlichen Rüstkammer ver-fügen wir uns nach der weltlichen, wel- meC. che mit allerhand Gewehren überflüssig versehen. Die Doppelhaken, Musqueten, Feuer-Röhre und anderes Büchsenwerck, ferner auch die Piguen, Helleparten, Hacken und dergleichen weisen gnugsam, wie ein annahender Feind sowol von Ferrne als auch in der Nähe könne bewillkonunt werden. Ja es triumphirt auch diese Rüstkammer mit Türckischem Gewehr, als allerhand Schilden, Copien, Säbeln, welche die dazwischen aufgehengte Standarten und erbeutete Türcken-Fahnen und Zelte de)to ansehnlicher machen. ,, Endlich lässt sich anch hier das gewöhnliche Kriegs-Orgelwerck finden; als da stnb Heerpaucken und Trommeln, welche die öffters enthertzte Soldaten behertzen und ine verzagten auffrischen können. Ehbevor man aber diese Rüstkammer Beschreibung deß neuen Schlaffes Aursberg. Sihe die Bogen graffe Figur Nr. 441. Das neue oder jetzige Schloß Aursberg, Crainerisch Tryackli. hat diesen Namen von dem Deutschen Wort Drey-Eck entlehnet, weil dieses Schloß fast drey-eckicht gebauet und jedes Eck mit einem grossen in die Ründung erbaueten Thurn besetzt; und die alte Feste Aursberg war anch dreyeckicht. Es ligt sehr hoch auf dem Berg, I hat nicht die geringste Ebne und ist auch so gar der Schloß-Hof inwendig nicht eben, sondern ungleich und abhängig. Die Mauren sind wegen ihrer^unge-meinen Dicke und entsetzlichen Stärcke entsetzlich; und ist das gantze Schloß samt denen drehen grossen runden Thür-nen mit einem Gurt umgeben und alles von unten hinauf biß an den Gurt mit Quader-Stücken prächtigst aufgeführet, so daß es einen feindlichen Anfall in die Länge ausstehen und dessen Fürhaben verlachen kann. Drinnen im Schloß-Hofe ist eine un-gemein-grofse und künstliche Cistern, dergleichen gantz Crain nicht darthun kann. Uberdas heget auch dieses Schloß eine ziemlich weitläufftige Capelle, darinnen ein Unsrer Lieben Frauen gewidmeter Altar, beh welchem täglich der Gottesdienst verrichtet wird. Nebst dieser Capellen ist Echatz. Safiltin BS6vi che nig euli. 3*uoeni)i, L° Schloß. ^tasst, zeiget sich ein kleines Kästlein von ^oltz, ttt welchem ein unschätzbares Kleinod verborgen. Ter geneigte Leser wird sich verwundern, wie solches in die Schatz-Fasten gehöriges der Rüst-Kammer und venen Wehr und Waffen anvertrauet wor-vm. Allein diese Verwunderung wird verschwinden, wann bet) Eröffnung derselbe Stoet) Menschen-Köpffe erblicken wird tind Zwar die von der Hirnschale imb dem übrigen Kopfs nur abgeschälte Haut, welche mwendig ausgefüllt, auswendig aber das ^aar iind die Bärte noch sehen lässt. Und wird billig dieser theure Schatz beh sollen Martialischen Werckzeugen verwahrt: sUttenial jederzeit er solchen beygewohnt }■ vabey auch sein Leben geendet, da dann '.e rund umher bestreute Cypressen-Späne ncht nur die Würmer mtb Schaben, so wnsien solche Köstlichkeiten benagen, ab->atten, sondern auch ewige Zeugen sehn r. ^er preißwürdigsten Schätzbarkeit ito bittern Mitleidens, so mau mit e em verwahrten Schatz bis in das graue ' getragen und tragen wird. Jll aber der eine Herrn Herbards Aursberg, Land-Hauptmanns in < 0111 ' welcher in einem Treffen, nach-er ritterlich gesochten, beh Bmlasch-I bcu -2.^Herbstmonats-Tag im Jahr - <0 den Türcken-Säbel schmecken und m und sein Leben verlassen müssen. Nr° r?^lc n^'r Herrn Friederick von Melbergs, so mich in eben selbiger bew ^ ^ìdergesilblet. Da dann behde oi,s Helden-Häupter abgezogen und die hpin^c^1].^6 11 also zugerichtete Häute eini s ì'rckischen Kehser zu Coustantiuopel 'et* ' 11011 dannen sie von denen chern erfüllet, da dann unterschiedliche mit Abbildungen der Herren von Anrsberg ansgezieret, in andren aber der alten ; Herren gautze Thurnier-Küraß, sowol zum ; Mann als Pferds-Bewaffnungen gehörig, zu sehen. Ruhmwürdig ist die Mühe, welche der jetzige Herr Gras in Ausbesserung und Zierung vieler Zimmer und neuen Auf banung verschiedener Nutzbar- und Ergötzlichkeiten angewendet. Der in diesem 1(580 Jahre neu-anferbauete, nicht zwar sonderlich-grosse, aber doch schöne Pserd-stall mit steinern Bahren versehen, der gleich vor dem Schloß lusthegcnde Thier-Garten mit allerlei) Wild erfüllet, das im Schloß-Hof verfertigte Vogel-Haus, worinnen ein so Anmut-volles Gethöne erschallet, können dieses, was ich vorgemeldt, bestätigen. Aussen, vor dem Schloß, ist auch etite grosse und schöne Reut-Schul, unter welcher gleich auf einem Hügel die vorgemeldte Mattren deß alten Schlosses Aursberg zu sehen, allwo erst vor einem Jahr ein lustiger Platz für die Küniglein ist gemacht worden. So belustiget mich das schloß ein unserrn davon ligender hoher und Wonn-grünender Lindenbaum, welcher mit seinen breiten Aesten beh der brennenden Sommer-Hitze seinen kühlenden jj Schatten austheilet. Gleich hinter dem ! Schloß erscheinet der Marckt Aursberg, der zwar klein und mit wenigen und schlechten Häusern begabet. Unserrn von dem Lust-Wald. Schloß, etwan eine viertheil Stund, entdecket man einen von Fichten und Tannen-Bäumen überaus-lnstigen Wald, mortimeli dein ^ und also zngerichtete Häute 5 ein köstlicher Brunnen entspringet, der die-ß'^‘r...........................^ —ri— Y seit anmutigen Ort desto lnstreicher ma- chet und in dem Sommer offtmals den Herrn Grafen hier die Speise einzuneh-nteit ladet. Zwischen diesem Wald und Pon .Anrsberg durch gnngsame Anv-i 'g nieder erkaufst und hier nach dei'in ^ ^um ewigen Andencken und Ie->®nn.0 Besichtigung gebracht worden, ter V eillem Thurn hat es sehr tieff un-ervttpi1 5rtlen bin Furcht- mid Grausen-verdientp M?ììà-GefàngniH als wol-wkln,^. ^ogerbergungen eines Feindes, find r, j1 -r Menschlichkeit entferntet. Es fo pH11? lonsteu noch andere Gesüngnisse, Ub5 ^ erträglicher und für allerhand Wal s'i Missethäter bestimmt; Sinte-gtofTei, ns und Herrschafft eines befähigt n,Cltcn ^and-nnd Hals-Gerichts groü^^H schloß ist an sich selbst sehr Kamni rn UÄau6Iid) *idm Ammern, n' Keltern und andren Gemä- Anersberg ist ein Felsen, welcher mit Steinern-eitel Steinen, so eine Hertz-Figur vor- 9er§en" bilden, gleichsam besämet. So ist auch, eine halbe Stunde von dem Schloß ein Berg, woraus unzehlich viel, jedoch aber kleine Crystallen zu finden, davon auch nicht unweit ein schöner weiffer Marmel befindlich, der auch nur kleine Stücklein denen curiöfett dtachsuchern mittheilet und i einhändiget. Das Jährliche Fest, welches Aursberg Jährliches am meisten befreudet, da denn auch die Jnnwohner ihre Freude mit schief)eit, berg. Gastereyen, Lust-Jauchzen und andren Fröligkeiten mehr an den Tag geben, fällt auf den Tag deß heiligen Achatii, als an welchem ein Aursbergischer Held, Andreas von Aursberg benamset, den Sieg bet) der gr offen ,Türkischen Schlacht jtt Sisseckh, den 22. Rosen-Monats Tag, als welches der Tag Aehatii. im 1598 Jahr, als eilt andrer Achilles erhalten und die Türcken auss Haupt erlegt, wie schon auderwärtig gemeldet worden. Die Herrschasst Aursberg ist zu einer Grasschafst erhaben worden und bleibt auch das Stamm-Haus der Fürsten und Grasen II von Aursberg, von denen es niemaln ent-; wendet worden. Und besehlicht hier anietzt Herr Wolfs Engelbrecht Gras von Aurs- j^fft berg, Land-Marschall in Crain rc. rc. Aursb-rz^ Rnumkircher THunt. ieses Schloß ligt im innern Theil Leser bey dem Schloß Hiltzeneck endecket Crain und wird die 'ausführliche finden. Beschreibung hievon der geneigte |j Rollai). Inhalt. Hamen und Gelegenheit dess Schlosses Kelsn. Besitzer dess Schlosses Bellnv. Altes Schloss Schabez. Beelai Ì PV A tr *IPE 'j mm : i'Wili'iii: Namen und Gele- u. genheit deß Belay. as Schloß Bellay, Crainerisch Belai, hat seine Benennung aus Italien entlehnet, nachdem es von _ dem Italiänischen Wörtlein, bello, schön oder angenehm herstammet; und verdienet es auch diesen Namen mit der That, indem es an einem angenehmen und lustigen Ort, zwar ziemlich hoch im Gebirge, doch mitten in denen Weinber-aen. fruchtbaren Oelbäumen, Korn-reichen gelbem und unseren von einem Holderfüllten Wald gelegen. Ist zwar nicht sonderlich groß, doch ersetzet die Säuber-und Nettigkeit, was an der Grösse ermangelt. Es wird Isterreich zugezehlet, ligt Mlschen Hepitsch und Pasberg, 15 Meilen Mbit > * 13011 öev Haupt-Stadt Laybach, zwo aber Schloflez^ 0on der Stadt Mitterburg. Es gehörte Eay. ehemaln denen Herrn Barbo, als aber vor wenig Jahren girrst Johann Weickhard von Aursberg die Grasschasst Mitterburg àufft hat, hat er auch dieses Schloß Belet) neben noch mehr andren an sich Wracht, von dem Herrn Frantz Earl draf^ Barbo erhandelt und stracks der ^drafschafft Mitterburg einverleibt, so daß es nunmehr unter die Mitterburgische Grasschafft, und folglich dem Fürsten von Anrsberg gehörig. Allernechst bey Bellay äußert sich auch das Schloß Schabez benamset, so aber gantz öd und verlassen. Die noch gegenwärtige Steinhaffen bezeugen genugsam, daß es hiebevor ein großes Gebäu und weitläufstige Wohnung gewesen; doch kann man nicht entdecken, warum und wann man eben solches verlassen und zu einer Einöde gemacht. So man meine Mutmaßung wollte gelten lassen, halte ich dafür, es seye Belley als ein bequemer und gelegenem Ort aus Schabez Untergang entsprossen und gebohren worden. Rerschetzh. Inhalt. Gelegenheit der Stadt Äerschetzh. Treulicher Mein zu Derschetzh. Grosse Castanien. 3,/.n 6'ta tt Berscheih. Altes Schloß Schabez. Sitze die Figur Nr. 126. Liegen, tzeit der ©labt ^°rschetzh Stadt Berschetzh, Erainerisch rBerschezh, eine in Liburnia an ^uchem Adriatischem Meer oder Sinu m . * lanatico unter dem großen Utschka-l9 oder Monte Caldiera erbaute Stadt, ligt von der Haupt-Stadt Laybach vierzehen, von der Stadt Mitterburg aber sechs Meilen; gleich aber hinter Berschetzh zeigt sich über das Meer die Venetianijche Insel Perosina und Sihe die Figur Nr. 127. Trefflicher Wein zu Berschetzh. dkamen und Gelegenheit Siten. Sihe die Figur Nr. 128. Viel Ha-sel-Nüffe zu Biben. Cherso. Sie wird in die Grafschafft Mitterburg gerechnet, da sie denn dem Fürsten von Aursberg gehorsamt. Diese Stadt ist ziemlich klein , hingegen aber volckreich und ist ans einen hohen Felsen gegründet, weßwegen es denn ein lustiges Aussehen auf das Meer. Der Hafen oder Port ist nur ein kleiner Win-ckel, darein die Schiff einlausfen können. Der Wein, welcher allhier wachset, machet dieses Städtlein ruhmbekannt, er ist seiner Farbe nach roth-schwartz und gantz dick, daher denn diejenige, so sich dieses Weins bedienen, wenig zu essen pflegen, sintemal dieser Wein auch mächtig ist eines Theils den Hunger zu bezähmen. Es trügt auch dieser Boden viel Oliven-Bäume, welches uns häuffig dasBamn-Oel einliefert. Uber dis; ist auch dieser Ort beruffen wegen der groffen und dicken Kastanien, die hier in ungemeiner Menge reiffen und in verschiedene Länder unter dem Namen Maron verschicket werden. So hat es auch keinen Mangel an andren Frucht-Bäumen, nur trägt diese Erde wenig oder fast gar kein Getreid. Unferrn von hier slieffen ans einem Berg gesaltzene Quell-Brunnen. Das ruhmwürdigste ist, daß diese Stadt mit dem heiligen Körper deß Märtyrers ! Aurelii beglückt ist. Grosse Kastanien. ,iese Stadt und Bisthum Bilden wird Crainerisch Pitschem, Lateinisch aber Pedena oder Pe-. tena benennet, und mit diesem Namen von denen Authoribus belegt; wird Isterreich zugerechnet und zehlet man von hier ans die Haupt-Stadt Laybach 16, und ans die Stadt Mitterburg zwo Meilwegs. Sie ligt ans einem hohen Berg, an einem höchst-fruchtbaren Ort, indente es von köstlichen Weinbergen, Oli-ven-triesenden Oel-Bäumen und griinbe-saamten Feldern und andren Nutzbarkeiten eingeschlossen. Insonderheit aber wuchert der umligende Boden mit denen Haselnüssen , von denen gantze Wälder ge-zeuget, die auch viel dicker und grösser als andre, und deßwegen auch häuffig in andre Länder verschicket werden. Die Stadt an sich selbst ist gantz und gar nicht eben, sondern sind hin und wieder grosse Felsen befindlich, die Häuser aber sehr schlecht, und kann die bischöffliche Residentz wenig prangen. Es soll diese Stadt und Bisthum von Constantino gebattet und ausgerichtet, anbei) mit dem Namen Pentapolis belegt feytt, welches nach dem Griechischen Wort-Verstand von der Zahl Fünff, sintemal dieses das fünffte Biftthum oder Kirche, die er nach seinem Fall aufgerichtet, be- ,11 i fi e ». Inhalt. amen und Gelegenheit Hiben. Viel Hasel-Müsse Zu itliben. Kirchen- und Histhum-Stikktung Zu Hiben. Zencltivürdige Kciligtbümer Zu Kibetr. Gasffrcnbeit und Freundlichbeit gegen die Fremde. Jetziger HesitZer. nennet, woraus nachmaln durch Berstümp-lung das Wort Petena seinen Ursprung genommen. Dente sey nun, wie ihm wolle, so ist dattttoch die Ltifftnng der Kirchen wunderwürdig, wann ntcht anderst etwas ertichtetes mit nntergelauffen. Wir legen dem geneigten Leser diese Geburt, wie sie ans dem D. Schönleben a) entlehnet, gantz nackicht und ohne Bey- oder Zusatz für. Es hatte nemlich Constantinus der Grosse tut Jahr 3*24 dem Körper des; heiligen Märtyrers Nicephori. welcher mit der Märtyrers-Cron unter der Negierung Gallicei bekrönet worden, eine itene Kirche und Nnhestat zu erbauen beschlossen. Damit aber solches nicht dem Willen und Schickung GOttes widerstreiten mögte, befahl er dieses geheiligte Kleinod in einem verschlossenem Kasten einem Schifflein an-zuvertranen, welchem etliche Priester tttit entzündeten Kettzen beygefügt und befefp licht, daß sie die Segel deß Windes Willen übergeben und wo sie erstens an das Land getrieben anssteigen sollten, da dann eine Kirche diesem heiligen Körper zu widmen. Sie fuhren nach empfangenem und ertheiltcm Befehl von Sablonik. a lituo biß-hero das Vaterland und Begräbniß Nicephori gewesen, aus dem Hasen, und ttach-deme sie eine ziemliche Weite deß Meers durchkrentzet, triebe sie endlich deß Windes iss»« ,u Bibe" -ÄE .,tnnt i..!'-—»-nm , L- . * *1 •>-!». a Gewalt an den Flanonischen Port, oder ; ljldurnia an das Land, aüwo das in nen Kasten geschlossene Heiligthum ei-em unbändigem Pferd ausgebürdet und 1 etite Freyheit gelassen ward; welches eJ »echt Ablegung aller seiner Unbän-gteit an diesem Ort still gestanden, wo Metzo die Peclenische oder Bibenische Kirche La ‘3cnn nachmals Constantinus nt!» ®^e,nst‘che Bisthum ausgerichtet und lw' ^^eisel mit erklecklichen' Einkünfften etchert, welche aber wegen Länge der Spm •ttUtt Ziemlich eingegaugen. Nebst „ sl ìu der Haupt- und Domkirchen rnh-nitSen Körper S. Nicephori sind auch noch n(aurf. i)etl. Kostbarkeiten all hier verwahret, friwcle ^Echte Hand Nicephori, deß Bi-Irt«!'"ju 93i6e»t, ein Stück von unsers Hey-f,pini^° Kreutz, ein Gewürck, so die hochge-oiia ?ste Gottes-Mutter mit eigner Hand Ae erttgt der gantze Fuß deß Ertz- SSPfS Stephani; ©ebeme der H. li in Ar t und Pauli, Andreae. Plii-PP , Matthaei, Jacobi deß Grösseru und thiltnetn ^bchst noch mehr andren Heilig-welchen die Bibenische Bi-Ich stltche Kirche Ruhm-pranget. a) Megiser fol. 489. Noch ehbevor wir von Biben Abschied nehmen, werden wir auch einer Gewonheit gebende«, durch welche der hiesigen Einwohner Gastsreyheit und Freundlichkeit hervorleuchtet. Wann nemlich ein Fremder in dieser Stadt anlangt, ersuchen ihn Verschiedene in ihr Haus zu kommen, und ihnen die Ehre seiner Gegenwart auf eine Zeitlang zu gönnen. Willigt nun selbiger ein, wird ihm stracks ein Ehren-Trunck gereichet, nach dessen Messung auch ein Andrer diese Ehre sich ausbittet, welchem noch Mehrere folgen, so daß Mancher mit häuffigern Ehren-Trüncken, als er wol verlanget, bewillkommet wird, zumal ein Solcher, der dieses Weins und starcken Trinckens ungewohnt. Diese Stadt Biben hat im Jahr 1011 Keyser Heinrich dem Patriarchen von Aglar geschencket, b) von dem es nachmaln aus Gras Albrecht von Görtz kommen, wie Lazius bezeuget, c) In dessen Händen es eine Zeitlang geruhet, biß es endlich zu diesen unsren Zeiten als eine zur Grafschafft Mit-terburg gehörige Stadt Fürst Ferdinand von Aursberg herrschafftltch zugefallen. b) F. Pallad. p. 148. c) Lazius de Migr. p. 219, 220. Gastfrey-J&eit und Freundlichkeit gegen die Fremde. Jetziger Besitzer. Name und Gelegenheit. BtLICHGRA^. Rillichgrät;. Inhalt. Harne und Gelegenheit. Das alte Schloss Dillichgratz. Deschreibung dess neuen Schlosses. Denthbörbige Gegebenheiten. Stamm-Daus der Herren bon Dillich- gräti. Jetziger Besitzer Dillichgrätz. ^as Schloß Billichgrotz oder Billichgrötz, Pillichgrätz, am besten Büllichgratz, wird auf ,y Crainerisch Porhargradez ge» v-, nannt, und ist von denen Römern adNonum betitelt worden. auch gäntzlich zerbissen und vernichtiget. Als nun bei) anbrechendem Tage der auswachende Bischofs diesen zugefügten Schaden entdecket, habe er überlaut gernffen: Hier ist wol ein Billichgrötz! welcher Name denn nachmals sest gehafftet und diesem Schloß a) Woher aber dieses Schloß ausgepreget geblieben. Ob dieses nun eine Büllichgratz den Namen er- I Warheit oder Erfindung eines müssigen halten, kann man keine Gewißheit finden. Gemüts, lasse ich dahin gestellet fetju. Wann der Bauren Fiirgeben einigen War- ,| Es wird aber dieses Schloß dem t^ber-Heits-Grund erhalten kann, stammet Bit- i Crain beygezehlet, und ligt von der Haupt-lichgratz daher. Dieses Schloß wäre ehe- ji Stadt Laybach drey Meilen. Ist mit hohen dessen Grätz genennet gewesen, da einstens bei) Herbst-Zeit ein Bischofs vor-beygereist, welchen die einsallende Nacht gezwungen, seine Herberge in dem Walde zu nehmen; berne sich dann bei) dieser Jahrs-Zeit die Bilchen oder Pilichen bey-gesellet und währender Nacht-Zeit zu dem Sattel und Roßzeug gekrochen, selbiges Gebirgen umzingelt, jedoch in der Ebene. Das alte schloß, so gleich über dem D°^ß Neuen ligt, bedeckt einen ziemlich-hohen ^„jch-Berg und war vor diesem ein starckes und flra6-festbewahrtes Schloß; so aber anjetzt nur blosse Mauren-Fälle als Zeugen deß ehmaligen, mit festen Thürnen und andren @ihe t>c erforderten Nothwendigkeiten bestversehe-neu Schlosses darlegt. Bjlichgkaz k-Mt inyindtq ut Lvas neue Schloß aber bat der jetzige'" Herr Besitzer auf das zierlichste zugerichtet, a cj* an schönen, mit allerhand Mahlereyen prachtenden Zimmern, wie auch einer wol-E^genen, und in dem innern Theil deß Schlosses erbaueten Kgpelle, und einem strafen, auf die Engländische Manier geauten Thurn, auf welchem eine Schlag-Uhr mch, ermangelt, ft u .en ìm Hofe, gleich vor dem Schloß, ans ,e^n Spring Brunn vou kunstlich-< stbhauenen Steinen, mit schönen Bil-n 1Tut> Seulen ausgeriert. So umrin as? t?uc^ ì>ìese Wohnung schöne, und mit srhand edlem Obst bereicherte Baum-nà ì 9ute Baufelder, lustige Wiesen , àtten, und ertheilet auch das E .asier keinen geringen Nutzen, edl. o ltn 2ahr 1416 die Ungarn dieses ^traten, und überall Merckmal dipsps i/a^samkeit sehen lieffen, betraf auch Gen die um Billichgratz ligende falche mit plündern, morden, Dnps, vernichten, elendigst zurichteten, fat tosie^ten) Schloß unangeta- Da das grosie Erdbeben, welches et- «) MKTUb. “liehe in das 1509, Etliche aber in das 1511 Jahr bringen, Crain hefftig beängstigte und viel Schlösier und Gebäu in unersetzlichen Schaden geriethen, ermangelte auch dieser bet) ermeldtem Schloß Büllichgrätz nicht, b) Und halte ich War-heits-ähnlich zu seyn, daß man damaln das alte Schloß verlassen und dieses neue zu bauen angefangen, indeme man sonst nirgend deß alten Oed-lasiung und neuen Erbauung entdecken kann. Als auch das Aufruhr-Feuer die Ge müter der Crainerischen Bauren entzündete und verschiedene Schlösier ihr böses Beginnen fühlten, war auch Billichgrätz mit in dieser Zahl, welches sie, nachdem sie es mit Gewalt erobert, ausplünderten und völlig zerstörten. O Es war dieses alte Schloß ein Stamm-Haus der alten Herrn von Billichgrätz oder Büllichgrätz, welche, nachdem sie es lange Jahr im Besitz gehabt, entweder durch Heirath oder irgend einen Kauff bald auf andere Geschlechter, bald aber wieder auf die Herren von Billichgrätz gefallen, wie dann solches verschiedene alte l>) MS. Lab. c) Not. Pro v. Stamm vc.it8 der Herren von öiillichgriitz. Namens Ursprung der Stadr Bischofslackh. Bezeugniß darthun. Als Hertzog Ulrich in Kärndten das Karthäuserische Kloster Freudenthal mehrers bereichern und verbessern wollen, solches auch mit einem gegebenen Diplomate zu Laybach in Crain Cal. Jul. 1261 bekräftigt, haben neben noch mehr andren auch Henricus von Billichgrätz, als damaliger Besitzer der Herrschafft Büllichgrätz sich unterzeichnet. a) Im 1269sten Jahr war es in denen Händen eines Herrn von Schärffenberg. b) Im 1355 Jahr besaffen es zween Brüder Herr Hercules und Leonhard Iörger, c) Im 1360 Jahr erkennte dieses Schloß für ihre Gebieter die Herren Gradenecker. d) Biß endlich die Herren von Billichgrätz ihr Stamm-Haus wieder erhalten, nicht lang aber behauptet, weil im 1364sten Jahr die Grafen von Cylli von denen Billichgrätzern die Festung a) MS. Freud. b) MS. Geneal. SchärfF. & MS. Orig. c) MS. Orig. d) MS. Schönl. Billichgrätz erkaufst, wie die Original-Brieff in Keyserl. Archiven zu Grätz klär» lich darlegen. Im 1415ten Jahr ward die hiesige Herrschafft wieder verändert und hatte es Herr Seyfried Schenck, dessen Bruder Herr Ulrich Schenck von Osterwitz die Lands-Hauptmann-istelle in Crain bediente, und ligt bemeldter Herr Seyfried Schenck bet) der Billichgrätzischen Pfarr begraben, wie dessen vor der Kirchen befindlicher Stein Zeuge ist. *) So ist auch dieses Schloß Landsfürstlick gewesen, wie es dann biß jetzo noch ein Pfand-Schilling, und haben es vermutlich von der Landsfürstlichen Regierung die Herren Grafen Khifel erhalten, welchen in Besitz die Herren von Edling, Freyherren, diesen einer von Troppenau gefolgt. Anjetzo besitzet dieses Schloß und Herrschafft Herr Marx Anton Freyherr von Billichgrätz als sein eignes ^>tamm-Haus. e) Lap. Sep. è----------------- KWofflaM. .lafetbjl vormals aus Crain ; Jetra aus \ tziese Stadt und Schloß Bischoff-|lat$h, Crainerisch Schkofialoka, ^ wird Lateinisch Locopolis ge-p nennet und ist vorzeiten nach k Lazii Ausspruch aj beß Autonini Praetorium Latovicorum und Japodum municipium betitelt worden. Vor diesem hieß selbige nur bloß Lackh; nachdem 2-tz-gcr Belitz" Knluli. Jamens Ursprung der Stadt Dischosslachh. Jager-Stelle dieses Orts. Wunderwürdige Jrüche daselbst. Wovon ein Hisckoff von Mregsingen ins Wasser fällt und ertrinkt, nach dem er fte hauen lassen. Wann und von wem die jetzige Mauren aufgeführt. Gelegenheit der Stadt. Schloss daselbst. Können-Klöster in der Stadt. Dessen vermutliche Stifter. Vormalige Ansehnlichkeit und treulicher Zustand dieses Klosters. Wodurch es in Abnehmen gerafften. Wer die neue Aonnen-Kirche geweihet. Psarr-Kirche unweit von der Stadt. Handffnernng der Einwohner. Mordthat, so am Hischoss Conrad atthie begangen worden. Diese stadt wird vom Witowitz erobert und eingeäschert. Das öde Schloss Milden-lach. Benennung unterschiedlicher Herren von Jach. Deren Stamm nunmehr msgedort ist. Wem diese Stadt und Herrschasst jetzo gehört. Hauptmänner legern. Weiter Hegriß dieser Herrschasst. dem Heiligen beygenamt, der Bischoff von Freysing mit dieser Stadt beschencket worden, hat sie den Namen Bischofflack erhalten. Sie ligt in Ober-Crain, von der Haupt-Stadt Laybach drey Meilen, von der Stadt Crainburg aber_ anderthalb entfernt, zwischen dem Waffer Pöllant, Crainerisch Polantschitscha und Zayer, xi-tz! die FigU-zO. Nr. s;> aber von Keyser Heinrich, dem Andren, - Crainerisch Sura, über welche Suro oder a) LaziüITde Mig. Gent. 11 Zeyer gleich bey der Stadt, eine schöne hochgemauerte Brücke nur mit einem, !~°ch aber wegen seines Umgriffs Wun-oerns-werthem Schwibbogen erbauet! und diese Brücke setzt ein anderes Aussehen ^lben, olg sie damals gehabt, weiln der ^bhungische Bischoff Leopold im dritten i E' nachdem er erwählet worden, Anno (Etliche ziehen diesen Fall auf 1380) ver diese Brücke gestürtzet, und sein Leben ndlgen müffen, worauf er nachmals in en hiesigen Frauen- oder Nonnen-Kloster egraben worden. <0 Andere Scribenten ollen dieses Unglück auf Bischoff Leon-yardeu, Andere auf Conradum legen; v etn beyde irren, und stimmt mit uns < gerühmte Zeiler '>) ein: „Es ist aber 3l^ürbtg, daß der Hauptmann eben die er UmtU(fcn ^ *u Tode gefallen, ist 9Vf* 5U verfertigen befohlen. Also 2akr i ^ Leopold von Freisingen in dem • 0on der durch ihn erbauten (£tni„en lcn das Wasser zu Bischofs-Lack in 9rÜ- ?^Een und daselbst gestorben rc." . setzt aber ist diese Brücke beyderseits so ^ouer umgeben, welche jedoch schaffen, daß man zwar darüber sehen b) ZeiW metr' .bsligd. p. J6. & Not. Prov. Epiat. 301,'foT 34ol!t ^^stolischen Schatz - Kammer, kann, nicht aber so leicht hineinfallen; gleichwol führet der Mutwill bey warmer Sommer-Zeit kleine Buben in das kühle Waffer von dieser Brucken, so doch etliche Klassier austrägt, die sich baden, und wird kein Exempel zu finden sein, daß Einer ersoffen. Noch vor 300 Jahren war diese jetzige Stadt Bischoff-Lack gantz ohne Mauren, und mit nichts umzingelt, biß endlich Bischoff Berthold von Freysing sie zu einer Stadt gemacht, und die jetzige Mauren aufgeführt. 0 Die Stadt ist an sich selbst nicht gar groß, doch aber volckreich, und am meisten die umligende schöne Gegend zu schätzen, welche der frische und höchst-gesunde Lufft sehr Preißlich machet. Oben auf einem über der Stadt ligen-dem Berge zeigt sich das gantz nach denen alten Bau-Regeln aufgeführte Schloß, welches der Schloß Haupmann bewohnt. Das Nonnen-Kloster so in der Stadt befindlich, macht sie auch berühmt, und kann man nicht ergründen, wer der erste Stiffter dieses Klosters gewesen ; doch sind einige wahrscheinliche Mutmassungen vor- c) Not. Prov. Wann und von rotm di- jetzige Mauren aufgesührt. Gelegenheit der Stadt. Schloß daselbst. lionnen-Kloster in orr Stadt. Deffen vermutliche Stifiler. Bormalige Ansehnlidikeit und trefflicher Zustand dieses Klosters. Wodurch es in Abnehmer, gerochen. Wer die neue Non-nen-Kirche geweihel. Psarr-Kiräe unweit vor der Stadt. Hardchierung der Emwoh-ner. Händen, welche die Hertzogen von Oesterreich, Fürsten von Freysing und einen Herrn von Burgstall zu Urhebern angeben ; zumal da alle Quatember-Sonntage für jetzt-bemeldte geistliche Tag - Aemter gehalten werden. Da dann keine andere Ursack, warum solche angestellt, ersinnlich, als daß obgedachte Personen deß Klosters Stiffter. Wann der gemeine Ruff, so von diesem Kloster gehet, wahrhafft, soll solches ehedessen gar groß gewesen seyn, und vor diesem in die zwey und funffzig Kloster-Frauen ordentlicher Weise gehabt haben; allein der theils einfallende und alles verzehrende Krieg, theils die damaln in Crain eingeführte Evangelische Religion haben diesem Kloster alle Einkünffte fast entnommen, daß also kaum vier Kloster-Frauen sich kümmerlich darinnen enthalten und leben können. So wurden ihnen auch überdas die meiste Kloster-Gebäu entrissen, die man zu weltlichen Wohnungen wied-mete, die auch biß auf den heutigen Tag noch also befindlich. Uber dieses alles mufften auch diese Kloster-Frauen denen Lutherischen oder Evangelischen Pfarrherrn die Unterhaltung und Besoldung schaffen und zinsen, unter welchen einer mit Namen Trüber war, welchen nachfolglich der Bischoff von Freysing verjagte, und in das Elend trieb. Jetzo befindet sich wieder eine ziemliche Anzahl Kloster-Frauen beysammen, doch erreicht sie bey weitem nicht die ehmalige. Im Jahr 1669 ward die neue Nonnen-Kirche in Bischoff-Lackh durch den Fürsten und Bischoff von Laybach geweihet. b) Ungefähr eine viertheil Stunde von der Stadt ligt die Psarr-Kirche, und nechst der Psarr das Schloß Alteu-Lackh, dessen oben schon Meldung geschehen. Auf der andren Stadt Seite aber gleich über dem Wasser Pöllant zeigt sich das Schloß Burgstall. Der Stadt Einwohner treiben von hier aus allerley Handthierung in Deutschland und Italien. Absonderlich wird hier überaus schöne weiße Leinwand in groffer Anzahl verfertiget, welche nebst weiffem reinen Zwirn häuffig in andere Länder verschickt wird. So gibts auch hier viel Roß- oder Pferd-Händler, welche die Roß in Italien verhandeln und nebst andren Gewerben dieser Stadt ziemlichen Gewinn zuziehen. Das Schloß hat einstens ein grosse Mordthat gesehen. Dann, als Bischoff Conrad von Gurck, welchen der Papst an stat Bischoffs Degenharten zum Frei-singischen Bischoff erwählt und haben wollte, hier eine Zeitlang verweilte, haben ihn seine Kämmerlinge, als sie vermerckten, daß er in die 5000 Cronen bey sich hette, erdrosselt, q) Wiewol Einige, an stat Bischoffs Conradi den Degenhard bezielen, welches aber güntzlich falsch, d Nachmals hat Anno 1437 Bischoff Nicodemus diesen Bischoff Conradurn aus dem Garten, dahin er begraben worden, aufheben und in die Psarr-Kirche beysetzen lassen, e) Im 1458sten Jahr erbeutete und eroberte der Böhmische Krieger Johann Witowitz, der verwittibten Gräfin» von Cylli Kriegs - Obrister, welcher ihr auch ihre strittige Händel fortgeführt, diese Stadt Bischoffslack, die er nach beschehener Ausplünderung, so ihm unzehliches Geld und Gut in die Hände geliefert, völlig eingeäschert, und als einen rauchenden Steinhauffen verlassen, f) Welche Verwüstung Megiserus <0 in das 1451 Jahr, wiewoln ohne Grund, hinziehet. Nicht lange zuvor, sondern eben in solchem 1458 Jahr, hat der Brand gleichfalls diese Stadt samt gedachtem Frauen-Kloster verzehrt. >0 Anno 1660 ist diese Stadt gleichfalls, am Tage S. Johannis, von einer Feuersbrunst ruinirt. >) Im Jahr 1582 aber hat zu Bischofflak die Pest regiert und viel Leute umgebracht. k) Bei vielen und fast undencklichen Jahren war unweit von dieser Stadt Bischofflackh in dem Gebirge auf einem sehr hohem Berge ein Schloß Lackh benamset, davon noch heut zu Tag die Mauren zu sehen, die wegen der um-ligenden Sträuche und Gebüsche, so nicht gar uneben, eine Wildniß fürbilden, Wilden-Lackh benamset werden. Es war aber dieses jetzt verödete Schloß vorzeiten ein Stamm-Haus der Herren von Lack, die vor etlich hundert Jahren in Crarn geblühet und noch ewig in denen Jahr-Büchern leben werden, unter denen Berel Hund, in Metr. Salisb. Tom. I. fol. 170 & 11 " d) Not. Lab. e) Hot. Lab. f) Hot. Prov. g) Megis. fol. 1163. h) Hot Labac. i) Hot. Prov. Tc) Hot. Prov. Mordlhrt, so am 8r schoss rad aflö« begangen worden Dick Ztadt wird "7 Wito»; 6 er°b-5,^ tinge«’1' Das f Schlot Silden Lak. cholb von Lack erzeugte Tochter im Jahr 1260, Adelheit mit Namen, Friedrich ©rasen von Ortenburg geehlichet; *) Conrad von Lack im 1265 die Land-Vizdoms-@tetle in Crain bedienet; b) Werhard von st-Qtf, ein tapferer Kriegs Held, um das Jahr 1297 gelebt und zur Gemahlinn Ag-nes von Saurau gehabt; <9 Wilungus fon Lack aber einen Verschenckungs-Brief unterzeichnet, welchen die Herren von Gallenberg dem Kloster Minckendorf verehret. d) Albrecht von Aursperg hatte ohn-gefehr um das Jahr 1330 Herrn Bert-boldi von Lack Tochter zur Gemahlin. <9 war Gallus von Lack im 1446 °et Minoriten zu Laybach Guardian, f) 4Belcher auch der Letzte, den ich mit genauer Bntersuchnng noch entdecken können. Ist asto dieses ruhm-belobte Geschlecht mit samt seinem Stamm und Aesten gäntz-Uch verdorret und verfaulet. f ,~te Stadt und gantze Herrschafft Bi-Eff ackh gehört also dem Fürsten und ^uoffen zu Freysing, welcher-. stetigst b) MS* pComm- raS- 1210 & Migr. P. 28i‘. c> MS.' Skt d> MS. Miin. ft in Genealog. Aursperg. fol. 15. JJ Jus. Lab einen Hauptmann dahin setzet, der das Schloß bewohnt. Und war es vor diesem gebräuchlich, daß jederzeit ein aus Crain entsprossener Hauptmann muffte eingesetzt werden, wie dann im 1543-sten Jahr solche Stelle bekleidete Herr Anthon Freyherr von Thurn und zum Creutz, Verordneter und Verwalter der Landshauptmannschafft in Crain, Hauptmann in der Möttling, auch Hauptmann zu Lackh, welchen wir noch mehrere andere geborne Crainer beybringen könnten, in-deme sonst niemand anderst diese Stelle betretten dörffen. Es sind aber jetzt viel Jahr her nacheinander aus Bayrland Haupt-Leute herein geschickt worden, welches jetziger Herr Hauptmann, Herr Christoph Mandel Freyherr, so erst für etlichen Jahren diese Stelle angetreten, und dessen Vorfahrer der letzt verstorbene Herr Frantz Matthias Freyherr von Lampsritzheim mit ihren Exempeln bekräfftigen. Es hat aber ein solcher Hauptmann nicht nur der Stadt, sondern auch der gantzen Herrschafft so eine von denen Für-nehmsten in gantz Crain, zu beschlichen. Und begreifst diese Herrschafft in ihrem Be-zirck in die 10 Meilen, worinnen in die 200 Dörffer und andere Zugehör befindlich. & o g 11 o n Inhalt. àr MarrKl Boglion. Wem à selbe gehörig. HejMßenkeit der Häuser daselbst. d}!ii||leins Bolgionsiza güblinge GrgriWrung. Welche viel Unglücks stißtel. ^rurhtbarheit dess Sodrnts bei) (liefern Mareki, er Marckt Boglion, insgemein I regnet wächst dieses Flüßlein sehr hoch sonst Bolun genannt, ligt in und erhöhet sich um so vielmehr, je klei- Histerreich, 2 Meilen von der ner und schmäler es sonst ist, gleich als Stadt Biben, drey von Mit- ob die Natur hiemit hette die Manier man-terburg, und funffzehen von der cher Gemüter entwerffen wollen, welche, Haupt-Stadt Laybach auf einem wann sie aus ihrer Armut zu Etwas ^ ziemlich hohen Berge. Gehört kommen und ihnen die Glücks-Federn burQXrutV ""ter die Grafschafft Mitter- wachsen, alsofort von Stoltz und Hochmut Aursb-"^ ben Fürsten Ferdinand von ausschwellen und unerträglich werden. Denn BiibfrL^ Zuur Herrn. Die Häuser seynd , r unb in ziemlich gutem Bau. äsc. 7 an den Füssen dieses auf der Fluss wenden Marckts paffirt der kleine aebf L u^0nz^za’ bder Bolgionsiza und ÌHt- gemeldtem Namen in den toipLJ ' aber unter dem Namen Arsa tei)et v°n dem selben heraus. Wanns diß kleine Dtrömlein ergröffert sich nach empfangenem Regen-Guß so gewaltig, daß es sich deß Ansehens eines breiten Sees alsdann anmafft und seinen gebührlichen Rand mächtig-weit überschweif-fet, auch viel Unglück stifftet, indem gar offt die übereilte Leute darinn ertrincken. Hieran hat aber das Gebirg-Wasser die haiipv miinivr 6o? selbst vormals ans $rnin. Jetzo ans Semeni. Weite: Begriff dieser Herr schafft. Sch Flüß-teinS Bolgionsiza giihliuge Ergröffe run ;. Welche viel Unglücks stifftet. Marckt und Schloß Bremb. Echt die Figur Nr. 132. IE MB 'rem ,^-und 5>ige blosses. Mr- 6,tf'ä Otte. trKrfÜ^ ^wendig sieht es einem altvä-E® Gebäu gleich und steht eine Kapell darrnn, so im Jahr M. DC. XV. '> worden Margarethen zu Ehren erbaut Gleich vor dem Schloß ligt der Marckt, n»* 'i .öon deiner besondern Grösse, vip»; U -vielen, sondern nur etlich wemgen Häusern besetzt ist. Hingegen reicht das Territorium oder li* ^ -^ud Zugehör deß Schlosses ziem-und ist eine fürnehme Herrschafft. ^aunnr^vr-13r-13 ^at £err Egtes von ^ N-Ä blese Herrschafft besessen, wie c?US Bautschius anzeiget. qana h Xx 1499 war Herr Wolf-Bremb^, /rburg Hauptmann allhie zu 162i à S-rr Ber-Sonft • ^annach. c) ^ammpL-rl Urzeiten diese Herrschafft auch beßm ^ 0öer ^andsfürstlich gewest, W«b 6SCr “>« .>“«3« Ä ein Oesterreick !? o ? em Hertzog von ^ands - Fürst in Crain, Ä p- m. ,j. J, ms' oabl Episc- “• nS- Raun. dieselbe gegen einer gewiffen Summa Geldes einem Herren von Raunach eingeräumt. Letzlich ist sie durch eine Heiraht denen Grafen von Portia zugefallen, auch alleweil bißhero bey ihnen verblieben. Keyserlicher Majestet Obrist Hofmeister, Fürst Ferdinand von Portia, hat hernach dieselbe seinem Sohn, dem Fürsten Carl hochseligen Andenckens und dieser wiederum seinem Herrn Sohn, Herrn Hrn. Frantz Antoni, Fürsten von Portia, hin-terlaffen, welcher sie auch biß noch besitzt. Gleich ober dem Thor weiset sich noch heutiges Tages das im Stein ausgehauene tallerische Wapen und gibt also den chlnß, daß diese Herrschafft auch einmal denen Herren Hallern zugehört habe. Im Sommer, da sonst überall anderswo eine liebliche Zeit zu seyn pflegt, ist es dieses Orts gar unannehmlich zu wohnen wegen der häuffigen und harten Gewitter, welche gar entsetzlich donnern und blitzen. Als ich ungefähr vor eylff Jahren zur Herbst-Zeit auf diesem Schloß übernachtete, erhub sich bey der Nacht ein so grausam-blitzend- und krachendes Donner-Wetter, als ob eine Kartaun nach der Wer sie >etzo besitzt. Hallerisches Wapen am Schloß. Grausamuni) entsetzliche Donner-Wetter allhier. Eigene Erfahrung deß Herrn Haupi- ©rirgmt deß Set rf Brunn' andren loß geschossen würde. Es geschahen in selbiger Nacht über 40 Haupt-Streiche deß Donners, darunter einsmals nachdem der Schlag geschehen eine grosse sehr feurige Flamme zu einem offenen Fenster meines Schlaff-Gemachs (angemerckt, ich beym (Schlaffen-gehen meiner Gewonheit nach alle Fenster hatte offen gelassen) herein geflogen kam, bey dem andren Fenster aber, wie ich gar eigentlich sähe, wiederum hinaus fuhr. Welches aber dieser Gegend am Karst und Poik nichts Neues, bevor-aus auf dem hohen Gebirge, welches mit dem brüllendem Donner-Geschütz der Wol-cken gewöhnlich gern um sich spielt und strahlet. Äuth°r>« hieoon. Srunnft[£ sinhslt, Gelegenheit drss Schlosses Munisteld. Damen desselben und derselben Ursprung. Wer diesen Ort erbauet babe. Das heutige Schloss Grass-Au allbie. Jultche, Gegend^um dieses Schloss herum. Jetriper BelilLer dieses Schlosses. ! OtlWIWIßti z.rr.~-■•čŽfaTS ieses ist ein Schloß in Ober- Den Namen Brunnfeld schöpffte es aus Abc» (fit, -e Crain allernechst bey Ratt- dem schönen Krystall-Hellem uns eyskaltem »n° A Je mannSbotff, zwo Meilen von Brunnen, welcher hart dabey aus der unW ’t Crainburg und sechs von der Erden quellet, und zugleich von dem lustig- bie,-fn Haupt - Stadt Laybach. Der ebenem Baufelde, das dabey ligt. Aber 0tct cr6»l,t: Crainer nennets Pipanèsche hernach hat Herr Johann Carl Graf von habe, von dem Eigen-Herrn, der es Thurn solchen Hof von denen Pinanischen ___£ erstlich hat aufgebaut, doch nur Erben erkaufst ein schönes Gebäu daselbst als einen Hof und denselben nach sich vonNeuem aufgesührt und zu einem Schloß selbsten Pipan geheiffen. gemacht, dem er den Namen Graf-Au heuti- $4tč «L'hie. giftig, È7 - hir»»,. gegeben, welches soviel sagen will, als öte "Au" deß „Grafen", zu bemercken, daß er als ein Graf es aufgebant habe, in denen uncher ligenden schönen Auen, daher es uoch aus diesen Tag den Namen "^raf-Au" für der Vergeßlichkeit behauptet, und von der anmutigen Gegend selbsten r •j)-er ^erweslichkeit solcher Benennung gleicht am gebalsamirt wird. . ^enn biß Schloß Graf-Au ligt an ernem^lnstreichen Ort, tut schönen eb-ttettt ^elde, gleich vor gedachter Stadt mattmannsdorss, wirfst seine Augen mit grösser Ergetzung hinaus in die zierlich-flache Baufelder und Anmutreiche Garten, hat deß delikatesten Obstes die Fülle, dazu auch frische uttb gesunde Lnfft. _ Nachdem oberwehnter Herr Johann Carl Graf von Thum seine Sterblichkeit erfüllt hatte, verblieb dieses Schloß seiner Gemahlinn Fr. Frauen Anna Mapimilla, als verwittibten Gräfinn von Thum und gebornen Gräfinn von Allersberg; Welche aber nunmehr durch ihre Wieder-Berrnähluug mit dem Herrn Leopold Wilhelm Freyherrn von Moskau, dasselbe aus diesen |pemt von Moskau gebracht. Rnrgstals. Anger bess Schlosses Burgstall. Wovon dasselbe den Kamen Burgstall empfangen, rster Erbauer desselben. Vorige und fettiger Besitzer dieses Schlosses. Ver Dok Scheffabrt. Sihe die Figur Nr. 465. Jetziger Besitzer dieses Schloffes. b‘r deß ^lvssetz Ut9ftaü. DVRGSTALL snxf r Gegend, da das Wasser poland sich dem Fluß Zeyer über-Kebt, nemlich 3 Meilwegs von chach, eine halbe Stunde von ^alv. XI. Buch. Bischofflack, fihet das Schloß Burgstall jetztberührten Fluß vorbeytansfen, an einem hübschen, lustigem, trefflich-wolgele-genem und — Sihe die vr wmyvwf **vf Figur gesundem Ort, welchen die Nr. iss Wovon dasselbe den Namen Burgstall empfangen. Erster Erbauer desselben. Vorige und jetzige Besitzer dieses Schlosses. erfreuliche Felder, wolbegraste Wiesmatten und Obst-beladene Bäume dem Anschauenden recommendiren. Der Nam „Burgstall" ist ihm von seinen vormaligen Herren von Burgstall angeboren, welche es Zweifels ohn vorzeiten haben aufgebaut und zu dem Frauen-Kloster zu Bischofslack grosse Beneficien gestifftet, deren man noch heut bey selbigem Kloster alle Quatember rühmlich gedenckt. Es hat dasselbe vor diesem auch Herr Hanns Joseph Taller, der letzte seines Stamms und Namens besessen; und als denselben der Tod davon entsetzte, erbte es Herr Hanns Ludwig von Ho-chenwart. Bon welchem es Herr Ferdinand Ernst Apfaltrer Freyherr an sich erhandelt, jetzt aber seinem Sohn, dem Herrn Gottfried Apfaltrer Freyherrn übergeben hat. Nicht weit von diesem Schloß ligt zwischen dem Gebirge gegen dem Dorff Pöland zu, an dem Wasser Pöland, aus der Ebne ein Hof, Scheffarth genannt, so vorhin dem Herrn Petschacher, jetzt aber denen Scarlichischen Erben zugehört. Der v° Canderschhos. Instali. er Edelmanns-Sitz Cimberschbof, Der Mlien-Derg, so betoallet lvird. Wer diesen Edelmanns-Sitz gebaut und jetzo besitzt. Scklangen-Znngen bieselbst. CANDFEIHOFF >T**. L- m 4 EMM Der Edelmanns-Sitz Can-derschbos. ^f>anderschhof ist ein Edelmanns-^JnÌSitz, so seinen Namen von dem dabey ligendem Dorff Candersch gewonnen, und sich vier Mell- wegs von Laybach, zwischen dem Gebirge an einer Anhöhe, nicht weit von dem hohen Berge, welcher der ,,Liljen-Berg" benamset, und um der auf seiner Höhe Der $,|l£ beftndlichen Kirchen S. Valentini willen, von grosse» Wallfahrten besuchet wird. Ällernechst bei) Eanderschhof ligt die Kirche Michaelis. Er hat zwar kein ebnes, doch gleichwol Wst Bau gar gutes Feld, dazu seine diesen und viel Obst. , Bor vielen Jahren ist dieser Hof von einem Herrn, Namens „Brem", anf- erbaut, und zu einem adlichem Sitz ge- mwjehobe widmet. Stehet jetzo dem Herrn Maxi- sitzt, milian von Bremsfeld zu, dessen Eltern denselben vorhin auch besessen. Unseren von hier habe ich* an dreyen Schlang-Orten die Schlangen-Zungen angetroffen, ’le wovon ich schon im vierdten Buch ausführlichen Bericht gegeben. Lai stberg. ie Beschreibung deß Schlosses der geneigte Leser bei) der Vorstellung ,,Carstberg", welches man sonst deß Schlosses Mahrensseld antreffen, insgemein „Golz" Heisset, wird Caslu n. Inhalt. a9®r der Stabt und dess Schlosses Castua, Vermevnter Ursprung dess Ua-mens Castua. Was hievon Megiserus und Th omasich ausgeben. Title Uamens-Ableitung der Wburnier. Dess Herrn Hau pt-Auth oris eigene Wennung hievon. ììaMger Wachsthum der Kasten allhie. èAas kür Oerter zu der Herrschallt don Castua gehörig- Mit was kür Städten dieser Grt grentze. Endliche Uer-Slrichung einer langjährigen Grentz-Strittigbeit. Die Stadt Castua ist unter der Königin» Theutse Herrschafft gewesen. Uralte Griechische Stein-Schrikkt zu Castua. ^zeigungen, dass allhie die Griechen gewohnt. Schauwürdige Masser-Deitungen. ^ortrekllichüeit dieser uralten Masser-Heitung. Die Kraken von Valsa sollen ^Use Herrschallt vesessen baven. And endlich dem Hause Oesterreich verschafft f - U U O o o Irrige Henennung der Grafen von Valsa ben tu P. Hautscher. Mann *e Herrschallt Castua vermutlichst an das Haus Oesterreich gelangt. Mann 51e dem Hertzogthum Train iucorporirt worden. Ihre Straffe wegen Trmor-^Un9 ihres Hauptmanns. Neigung der Heute zu und um Kästau zur wilden àrvheit. Dwse Hauptmannschallt wird denen PP- Jesuitis verschallt. Die Patres setzen stets daselbst einen Hauptmann ein. Was für Hauptleute biss--fro D Castua regiert haben. Mas für welche vom Hands - Fürsten oder von denen D. Patribus Jesuitis eingesetzt worden. Molgelegenheit der Stadt Castua -Ur Hortillcation. Weinreben werden in harte Felsen gepllantzt. Kandthierung der Deute zu und um Castua. Fischreiches Wasser. Der Fluss Rezina. Richter, 50 dìe Stadt Castua regieren. Von wem dieselbe erwählt werden. An wen die Sichtliche Appellation gehe. Gewöhnliches Gastmahl dess Hauptmanns am Fest er H- Drev Königen. Thmalige Gewonheit, den Pfarrern von der Aust-Mahlzeit heimzutragen. Wird wegen eines umgeworllenen Hfarrerns aufgebnben. Die so genannte Königliche Hochzeit zu Castua. Dàgrischer Nahtherr lässt sich aufs Pferd setzen und reitet zum Gastmal. Mufft daselbst starà und resolut. And geht wieder heim zu Fuss. Einfältige und sparsame Kost der Castuaner. Warum jetzo die Stadt nicht mehr so bolckreich. Eine entdeckte alte Hegräbniss. darinn mancherlei Sachen gefunden worden. Ewige Mechter. Unterschiedliche Weynungen wegen der Person, so allda beerdigt worden. Dren jährliche Drocessionen an einem Mittwochen. Kirchweihen zu Castua. Castua gehört zur Dioeces dess W' schoffs bon Pola. Wiebiel Familien unter die Hfarr zu Castua gehören. Eine Hur taufft ihr unehliches Kind selbst mit Ehau-Eropffen. Hertzhafftigkeit der Däurinnen dieser Gegend. ie Stadt und Schloß Castua. | welche man sonst eigendlich Khöstau und nur zu Lateinisch Castua schreibt, aus Crainerisch aber Ka-Sager der stau nennet, ligt in Liburnien. eylsf Stabt und Meilen von Laybach und nur eine von fe? caffi der Stadt S. Veit am Pflaum, aus einem hohen Berge, über welchen ein noch Sihe die viel höherer Berg, nemlich der so genannte Figur Utschtha-Berg (Mons Caldera) sich er- SJtr' 1 hebt. an der Gegend deß Adriatischen Meers, so «um Sinum Flauaticum nennet. Für den Ursprung dieses Namens, Köstau und Castua, giebt Pater Mar-tinus Bantscher a) diese folgende Er-Vermeyn- zehlnng an. Als die Illyrische Königinn ter »In Theuta Liburnien beherrschte, verbot sie. Namens bey Lebens-Strasse, daß in diese Stadt, castua." welche damals einen andren Namen ge- habt. lein unkeuscher Ritter kommen sollte, weil einsmals ein Ritter, in dieser Stadt, ein Mägdlein notzüchtigen wollen. Weßwegen man nach der Zeit der Stadt den Namen Castua gegeben. Weil aber gedachter Pater Bautscherus weder den vorigen Namen der Stadt zu nennen weiß. noch einigen Authorem darüber anführt, bezweifelt man billig die Gewißheit solcher Namens-Geburt gar sehr, und dörffte es Mühe brauchen, einen alten Scribenten anzutreffen, der dieselbe bezeugte. Was l,ie- Megisevus schreibt zwar also: „Es lobt von Megi- S. Hieronymus die Königinn Theuta Thömisich und sagt. sie habe mit ihrer löblichen ausgeb«,. Zucht und Keuschheit zu wegen gebracht, daß ihre Ritter sehr redliche und männliche Leute und ihr jederzeit gehorsam stylt gewesen rc." b) Und der Thomasich bringt c) eine andre IItfach vor; nemlich diese: Nachdem die Römer diese Stadt eingenommen, haben sich die Weiber alle miteinander beredet, daß eine jedivede ihrem Nachlänffer, verstehe demjenigen Römer, welcher ihrer Zucht und Ehre Gewalt »vürde anthun wollen, versprechen sollte, seines Willens zu geleben, aber mit einem, heimlich bey sich verbergendem Messer, denselben bey der Nacht erstechen. Welches Jedwede auch also erfüllt und ihren Zucht - Gesährer ums Leben gebracht. Davon ist die Stadt hernach Casta (die Keusche) genannt, aber mit der Zeit solcher Nam in etwas gefälscht und in Castua verändert worden. Ich weiß aber in Betrachtung, daß dieser Author eben so wenig, mit eines alten Scribentens Zengniß verfehlt ist. auch gleichfalls den vormaligen Namen dieses Orts nicht nennet, den großgünstigen Leser keiner mehrern Gewißheit dieses Vorgebens zu versichern, als wie deß vorigen; sondern lasse es wieder, um den-selbigen Preis hin, um welchen ichs habe. Viel ungereimter vermeynen die Li-(mutier zu behaupten, die Stadt Castua leitung^ habe ihren Namen empfangen von dem e,v»r» Liburnischen Wort Cascliia, welches einen Getreid - Kasten bedeutet, oder auch ein Gewelbe; darein man nichts allein atterley Getreide und Früchte. sondern auch vielerlei; andre Waaren. Güter und Schätze verwahrlich beyleget; denn man habe vorzeiten in diese feste Stadt aus allen umligenden Oertern. alle die beste Sachen gethan und allda so sicher , so wol aufgehebt, wie das Getreyd in einem CA-óTYA a ìjjr a*® Herr» b'> * «,)?" I? «- Ut tz'd» fiir L"5 zu SS“ a" -Saften geachtet. Allein Cascliia und seynd weit voneinander. g.”“)' für mein Theil vermute, dieser Jc5 der Nam von denen Kästen er Kastaneen angewachsen. Denn o;LS .r ìsì Crainerisch, und Castan purnffch r und zu Deutsch soviel als dein- oder _ Kastaneen. Denn zwischen d?!!! ^onrnischen Wort Castali, auch ;Jv deutschen Kästen, und wie man auf . Deutsch die Stadt schreibt wie auch Crainerischem Kostain rmA "em Lateinischem Castanea, ist kein lnÜi cher Unterscheid. Solche Ber-r,_]tuu9 . entsteht mir daher, daß dort t A1? wet Küsten wachsen und in un- h,-L nemiche Länder verführet werden, rnnia äastaneen gar dick seynd. Bor-(1nr, stunden da, wo anjetzo die Wein-iL,.6!1 _stgen, lauter Küsten-Bäume, derer Manns - Gedencken viel tausend emliaU(Ln llnb dagegen die Weinreben ewgesenckt worden. ist idiön^T 0t~ anhängige Herrschafft ter 11 Vi ^oß, und gehören, darun-V-,.? A'u,crport Volovska, der Marckt Uttb iUoschienize samt noch en Dertern mehr. Es grentzet das |S Gebiet dieser Herrschasst oder Hauptmannschaft mit der Stadt S. Veit am Pflaum mit Guteneck, mit dem vene-: dischem Österreich, mit der Grasschafft ! Mitterbnrg und mit dem Meer-Busem Mare di Carnero (oder Sinn Flanatico) ! bis auf 12 Jtaliänische (oder dritthalb Deutsche) Meilen, daß also diese Jurisdiction über acht Deutsche Meilwegs im Umkreise begreifst. Nachdem zwischen N. Richter, Naht und Gemein der Stadt S. Veit am Pflaum an einer'Hingegen dem N. . Richter, Raht und Gemein der Stadt Kästau andrer Seiten von langen Jahren her Strittigkeit und Irrung wegen deß Bluhm-Besuchs und der Höltzung im Wergut geführt; so ist endlich vermittelst einer von Römisch-Königlicher Majestet Anno 1554 angeordneten Grentz - Bereitungs - Commission, durch Herrn Jacob von Lamberg zum Stein, Rittern, Verwaltern der Landhauptmannschafft und Land-Verwesern in Crain rc. und durch Herrn Christoph von Knüllenberg, Vizdo-men allda, als Hiezu gnädigst Deputaten Herren Commiffarien, Gegen- Mit was für Städten dieser Ort greil-tze. Endliche Berglei-chung einer langjährigen Grentz-Strittig-feit. Die Stadt Castua ist warts beyder Theile anwesender Ausschüssen und Gewaltstragern nach Hand-angelobter Compromittirung durch folgende Püdmarchsetzung (oder Markstein-Setzung und Grentz - Einrichtung) verglichen und beygelegt worden. „Erstlich soll das Kastanische Gebiet anheben im Bach Eezchina, bey der Gerschoraz, oder Groburger Brucken, von einem eingehauenem Kreutz und Buchstaben A. Bon dannen über sich nach dem Steige deß Grahoviz Meyerhofs, aus dem Berge Lubria zum eingehauenem Kreutz, und Lit. B. vor sich hinaus auf das Eck auf einem gespitztem Felsen-Kreutz: Und Litt. D. nach der Höhe und Schärfst salso nennet man dort selbigen Ort) dieses hohen Gebirgs: Und dann herab über die Land-Strassen, welche von S. Beit gen Laybach und Grabneck gehet, neben dem Wege auf Kästau aus ein Kreutz, iliti) Lit. E. ein wenig herum unter dem Wege, abermal zum Kreutz. Und Lit. F. abwerts über der Stadt S. Veit Aecker, auf eine Anhöhe oder Kofel Kreutz: Und Lit. G. von dannen wiederum abwerts, ein Rigl gegen unser rauen Kirchen, Schnurgerad aus ein reutz: Und Lit. H. von dannen abwerts auf gedachte Unser Frauen Kir-en, Sharniza genannt, in deren von ästau Gebiet und Grentzen gelegen: Bon dannen über sich auf Naplasicli bey einem Tabor, in Stein ein Kreutz: Und Lit. I. von dannen gegen dem Kreutz und der Land-Strassen Slopolz, auf der Seiten deß Wegs ein Kreutz, und Lit. K. Von hier zur Kirchen zum H. Kreutz, welche durch die von Cästau mit dem Gottesdienst versehen wird, oberhalb zu einer treffen Gruben darneben ein Kreutz, und Lit. L. ein wenig abwerts zu einem Stein und Ort, Namens Zerouiza, ein Kreutz und Lit. M. Abwerts nach einem engen steinigten: Fußsteige deß Zerouiz-Thals zu einem fliest seitdem süssem Wafser, im Felsen ein Kreutz und Lit. N." „Das soll also das letzte und mit diesem Confili der langwierige Streit zu beyden Theilen willkührlich ans ewig 6e-fchlossen stylt." a) Hweyhnndert etliche und zwantzig Jaijre vor Christi Geburt soll die Kö- niginn Theuta (derer Megiserus b) Doctor Schönleben c) und Johannes Theut« Lucius d) ausführlich gedencken e) sowol diese Stadt als das gantze Liburnien 91 u‘ beherrschet haben. Und recommendirt die Chronica Mundi ihre Regierung mit diesem schlechtem Ruhm: Liburni gens miserabilis, quia foemina imperat. „Das Volck Liburniens war nunmehr (nemlich um selbige Zeit) im elenden Zustande, weil ein Weib regierte". Daran fehlt auch der Author selbiger Chronic nicht, sintemal diese Königiun durch ihre ungehaltene Affecten Ungerechtigkeit, Raub-Gierde und frcvelhafften Gäh - Zorn sich vom Thron und ihr gantzes Reich unters Römische Joch gestürtzt, wie solches hie-bevor im fünfften Buch von den alten Einwohnern umständlich beschrieben ist. Es gehört diese Stadt mit unter die zu Plinii Zeiten berühmte 14 Civitates (Gemeinschafften oder Burgerschafften und Communen f) deren Plinius in diesen Zeilen Meldung thut : Conventum Scardonitarum petunt Japides & Liburnorum Civitates quatuordecim. Liburniae finis & initium Dalmatiae, f) Es müssen auch die Griechen vorzeiten diesen Ort bewohnt haben; ange- merckt viel altväterische und Griechi- iu.altcp(' sche Bkahlereyen, wie auch viel Griechi- »ii» sche Schrifft solches zu vermuten geben, r« wie unter andren solches insonderheit st?nia. zween Brunnen bezeugen daran dergleichen Schrifft in Stein gehauen vor Augen steht. Appianus Alexandrinus bestetigts in seinen Büchern de Bello Civili, wie gleichfalls der Radkaj in seinem Buch von Croatia und Dalmatia, daß vor-mals an diesem Ort die Gried)en ge- Clf wohnt aber nichts hinterlassen Hellen ohn allein 2 Fontänen oder Wasser- 9?m b) Megiser vom GO biß zum 64 und 67. Blak. c) D. Schönleben p. 74. 75. 76. Annal. d) Lucius de Dalmat. lib. 1. e. 1. e) Im V. Buch dieses Wercks ist Ihrer gleichfalls umständlich gedacht worden, und zwar aus den Otiel* len selbste», nemlich Polybio und Appiano. Von ob-gemelten Autlioribus wird dieser Nam Theuta ge-schrieben, aber ich (E. Fr.) habe sie im 122. und etlichen folgenden Blakern besagten Buchs Teucam ge nannt, weil sie Nicolaus Perottus in der alten Bene-dischen Edition deß Polybii stets also nennet. t) Also habe ich des Wort Civitates allhie lieber als Städte verteutschen wollen, weil bey diesen und denen Deutschen Nationen Civitas leine eintzelne Stadt, sondern gleichsam ein gantzes Amt oder Territorium von unterschiedlichen kleinen Städten oder Marcktflecken bedeutete. f) Plin. lib. z. c. 21. & 22. Echau- «aHet^ei, tu"gen. ''»feit ser Leitungen. Und weiter gebenden sie nichts bacon, vermutlich werden sie es weder leibst gesehn, noch von der rechten Bewand-niß Nachricht empfangen haben. Ich* ver-stchere aber den curiösen Leser, daß selbige Wasser-Leitungen zu besehen werth sehen. Es geht ein ziemlicher Weg von Ca-àa in den Utschka-Berg (sonst Monte Caldiera genannt), welcher Weg dich stesi und weit in den Berg hinein führt über grosse Staffeln so ans dem härtestem und dichtem Felsen gehauen seynd. Daselbst wird man alsdann darinn grösser _ in die Felsen gehauener Canälen ansichtig, Hernach aber verenget sich ber Durchgang so sehr, daß man nicht gar bequemlich weiter hinein kann gehn. Es vergeht Einem auch der Appetit weiter hinein zu kommen. Denn man em-bstndt ein Grausen und Erschauern, ob b®nt entsetzlich - starckem Brausen und Donner- gleichem Knallen deß Wassers, welches nicht anderst sich hören lässt, als °b man mit Stücken ejr-’,CT- bie= hing. uralten 'r-Lei- > Gra-bv von Val «fo8enVal- l'nb end- ÖS* tige 3»i ?er>u«g bon®rafr" 3ch glaube nicht, daß eine dergleichen alte Wasser-Leitung sonst irgendswo anzutreffen sey, als wie diese vor Alters muß gewesen sehn, so künstlich, so art-ltch ist Alles aus lauter purem Felsen von dem höchsten Gebirge hinab unter der felsigten Erden ansgearbeitet, also, baß man noch heutiges Tages gnugsam und mit Berwundrung sihet, was es für ^n erstaunliches Werck seh. «v ch* ^ube in unterschiedlichen alten Manuskripten, wie auch in meinen Col-teßtaneis gefunden, diese Hauptmann-ichchst oder Herrschafft Castna haben vormals die Grafen von Valsa im Besitz gehabt, und als die zween letzte Brüder mests Stamms gesehn, daß mit ihnen stlcher ihr Stamm ohne Erbens-Hin-terbleibung gäntzlich abginge, hetten sie meselbe dem Hause von Oesterreich zur Äste Keysers Friedrichs verschafft und nberdas die Grafschafft Mrtterburg nebenst noch andren Herrschafsten mehr, wle auch die Stadt S. Veit am Pflaum. Woselbst in der Augustiner Kirchen zween gebrüderte Grafen von Valsa be-m* ligen, welche selbiges Kloster ge-' testet. Das werden ohne Zweifel selbige sween letzte Stamm-Zweige gewest sehn, a) Vyetztbesagte Grafen von Valsa wertst von dem Pater Martino Baut-jchet Sqq. j. Grafen von Walsee ge-«) Collect. Mea. heissen, aber unrecht, angesehn, das Epi- beym taphium in jetztgemeldter Kirchen sie yaut ausdrücklich de Valsa nennet. Seine eigene Zeilen hievon lauten also: &c, Et malè extinctis D. D. ed Tybein, seu de Duino, investitur Reinpertus de Walsee de bonis eorum Duino, Se-noseza, Grueteneg, Flumine, Castua, Vapriniz & Mosclieniza, de quibus ultimis, olim spectantibus ad Polen-sem Episcopum investitus fuit ab E-piscopo eà lege, ut quemvis novum Praesulem nova donatione honoraret duorum canum venaticorum unius Asturis & pulli equini eleganter ornati, b) „Ist soviel gesagt: Nachdem die Herren von Tybein gäntzlich ansgewur-tzelt, ward Reinprecht von Walsee mit ihren Gütern belehnt; nemlich mit Thbein, Senosetsch S. Beit am Pflaum Castua (oder Kästau), Vapriniz und Moscheniz. Mit welchen letztem er von dem Bischofs zu Pola, als damaligem Lehn-Herrn derselben mit diesem Beding investirt worden, daß er jedweden neuen Bischofs mit einem neuen Geschenck beehren sollte, nemlich mit zwehen Iagt-Hunden, einem Falcken und einem zierlich angeschirtem Roß-Füllen." Und Solches setzt benannter Author Bautscherus in seinen Annalibus zu dem 1400. Jahr. Einige wollen zwar diese Herrschafft seh II allererst im Jahr 1500 neben mehr andren i Graf-und Herrschafsten von dem Leonard . Grafen zu Görtz, als dem letzten seines 1 Stamms ans Haus Oesterreich gekommen. Dieses Grafens Ahnherr, Graf Hein-I rich von Görtz, soll derjenige sehn gewest, welchem und zwar zu keinem sonderlichem Ruhm Etliche (unter denen furnemlich Aeneas Sylvins begriffen ist) dieses nachschreiben, daß er seine zweh Söhnlein neben sich in seiner Kammer schlaffen lassen, und dieselbe beh Nacht offt aufweckend gefragt, ob sie keinen Durst hetten? Wann sie dann nngeantwortet fortge-schlaffen, seh er aufgestanden, habe ihnen den Mund geöffnet und den Wein hineingegossen. Imfall sie aber nicht trincken wollen oder vielleicht als zarte Kinder nicht gekonnt, sondern den emgeschütteten Wein wieder hervorgegeben, habe er seine Gemahlinn eine Chebrecherinn gescholten und gesagt: „Das sehnd nicht meine b) P. Mart. Bautsch. in Annalibus ad Annum 1400. rechten Kinder, Würeus meine Söhne, so würden sie nicht eine gantze Nacht durch ungetruncken schlaffen". Andre aber schreiben solche saubre Gewonheit diesem seinem Enckel dem Leonard selbsten 31t. Welcher nun auch derjenige gewest seyn mag, so ist unfehlbar, daß er in die Famili deß Epicuri gehört. Bielleicht hat er gedacht: „Jung gewöhnt, Alt gethan!" Lernen sie in der Kindheit und von Jugend auf den Wein ertragen, so werden sie dermaleins bey Hofe für einem starcken Soff und groffem Hof - Becher nicht erschrecken, sondern sich redliche Atlantes erweisen, die nicht so sehr den Stern-Himmel, als den mit weiß- und rötlichen Beerlein gestirnten Weinberg tragen, und vor groffen Herren, wie ritterliche Cavalliers von der Trauben, mit Ehren stehn können. Wie es auch heut noch wol mancher Orten an dergleichen saubren Anführung und Auferziehung zur nassen Ritterschafft und heroischen Glas - Tapfferkeit nicht ermangelt. Wann die Unterdessen erachte ich * aber für Cast.m'tL glaubwürdiger, diese Herrschafft sei) im mntlichst Jahr 1400 dem Hanse Oesterreich eigen- Haus thümlich- und nebenst andren Herrschaff- gelangt" ' len diesem Hertzogthum Crain einverleibt worden. Gestaltsam ich in meinen Collectaneis aus der Löblichen Landschafft in Crain Archivo gezogenen Bericht darüber gesunden dieses Inhalts: Wann sie „Als Einige widersprechen wollten, doatbum' unb Vorgaben, daß die Aemter Khästan, Crain in- Moschemze und Bapriniz nicht im Lande eorxorirt Crain gelegen, ward das Widrige nicht allein mit dem Gült-Buch der daselbst einverleibten lb. Geld Herrn-Güldt, sondern auch den 62sten Articul der Kä- stauischen alten Stadt Statuten von Anno 1400 andrer Dokumenten zu ge-schweigen, erwiesen", a) „Als Matthias Zerlaviz Rechsavi-ditsch ordinar Richter, und der Ehrsamen Gemeine Männer miteinander betrachteten, wie die Gemein zu Kästau die Steuer-, Tax- und andre Anlagen von Jahr aus Jahr aus Versäumung der ordinari Richter in eine Löbl. Landschafft in Crain schuldig verblieben, und darüber zu grossem Nachtheil und Schaden derselben in so tieffe Schuld gefallen, daß selbige miteinander zu zahlen ihnen nunmehr unmöglich wäre; so ist deßwegen von dem Herrn Hauptmann, und andren obbemeldten statuir! worden, daß die zween ordinari Richter, welche erwählt werden, von Jahr zu Jahr sollen die vorbemeldte Steuer, Täre und andre Anlagen einzufordern und bezahlen zu lassen, schuldig seyn rc. Beschehen den 14. Januarii 1585". b) Es hat aber die löbliche Landschafft in Crain mit dieser Herrschafft es also gestellt, daß sie jährlich an Steuer und andren Anlagen ein gewisses Quantum, -, und alle Jahr also gleich giebt. Weil aber über etliche Jahre hernach die Ca- . stuaner ihren Hauptmann ermordet, hat vung'^ die löbliche Landschafft in Crain die Ca-stuaner zu ewiger Gedüchtniß und Straffe solcher Schand-That höher angelegt, also, daß sie seithero jährlich allezeit ein Wehres zahlen müssen. Vormals, ehe dann sie unter dem Obgebiet Ehreu-gedachter Landschafft stunden, hat sie keiner schier regieren können; Ihr Mutwill und Halsstarrigkeit wollte un- . „ng gebunden seyn und ohne Zügel. Wie sie ietwul dann noch hcnt gern ihres eigenen Kopffs "»* und Gefallens leben würden, wenn man ihnen nicht Ziel und Schrancken fetzte. Freyh«'-Sie achten sich um ihre Freyheit verkürtzt, weil man dieselbe nicht lässt zur Wildheit werden. Massen solche Leute gemein-lich Gesetz und Recht Haffen, und ihre Glückseligkeit für beschnitten achten, indem sie ihnen selbsten von ihren unbeschnittenen Begierden Gesetze vorschreiben lassen. iDie klagen, daß ihre alte Privilegien schon hinweggefallen, weil man ihnen nicht gestattet zu rauben und morden, sondern mit dem Hencker daran verhindert. _ Keyser Ferdinand der Andre, hat diese Hauptmannschasit dem Herrn Balthafarn Grafen von Tanhaufen um eine gewisse Summa Geldes überlassen. Nochmals ist diese Herrschafft von der Gräsinn von ^mf^1 Tanhaufen zu Grätz denen Patribus Je- wird ^ suitis zn Jüdenburg in Ober-Steyer, verschafft worden. Es ist aber durch ein Keyserlich Di" ploma verwilligt worden, daß die Herren Patres 8. J. zu S. Veit am Pflaum ein Collegium samt einem Seminario und einer Schulen aufgerichtet, und ist ihnen diese Hauptmannschafft zugeeignet. Welchen sie auch noch jetzo gehört, wie-wol durch den Herrn Claudio Marpurch. Hauptmann zn Castua, regiert wird. Di' Patres m ftetz k 'lbst einen JjWmonn S"'a‘3 fiir Saut>tipUte °l5oeto *u / astu» ^stiert vaben. a»., H°»d-nen gerren ,atribiis ethicis ?n9e’etJt too,%n, fistet,, «'»beit sten Hadt cT > z»r ìg** Vormals pflag allezeit der Lands-Fürst dieser Herrschafft eineu Hauptmann zu setzen: Anjetzo aber setzen solchen zu aller Zeit die Herren PP. Soc. Jesu nach ihrem Belieben ein, und ernennen dazu Einen, der ihnen gefällt, welcher auch gemeinlich dabey bleibt, so lange er lebt. „ Die Hauptleute, so die Eastnanische Herrschafft bischero guberni rt haben, seynd allezeit gutes Geschlechts gewest, und in meser Ordnung aufeinander gefolgt. Im Jahr 146G führte diese Hauptmannschafft M Castua oder Kästau Herr N. _ Banz, Nach ihm Herr Georg von Obritschan, Den N. Andreget, Herr Hanns von Thurn, Herr Bernhardin Nicolieh, Herr Hanns von Obritschan, Herr Hieronymus Terafin, Herr Hieronymus von Sara, Herr Caspar von Obritschan, Herr Frantz ^üarbo, Herr Stephan della Bouvere. 'p habe auch sonst in unterschiedlichen manuscripten gesunden, daß im Jahr lolP Herr Räuber, und Anno 1594 Herr Wolfs (Schmutz diese Hauptmanns-Melle zu S. Veit am Pflaum und "h tau bekleidet haben. Jetzt benannte seynd Alle von dem 4ands-Fürsten eingesetzt worden, aber folgende von denen Herren Patribus 06. J. zu S. Veit am Pflaum: Fran-00860 Kresich, Benedetto Sabbatini, Francesco Sfoitinich, Luca Celebrini, Martino Dimini eh, Dio Giorgio de Hemberg, Francesco Morelli, Ascanio Jacomini. Und im Jahr 1685 ist ob-eruhrter Herr Claudio Marpureh in-stabirt worden. ^ Die Stadt Castua insonderheit be-ln^oy' ìst sie mit starcken Thürnen s s 'àgmauren eingefasst und wol ver-LPb könnte auch füglich fortifichi werden, 'atentat keine Mimrung ihr solche ihre tan «Uen "nd Thürne übern Hausfell rJl Ean, weil dieselbe ans einem unbe- einpm äe?em F"ß flehen, nemlich auf Voden, der lauter harter Fels ist. H 111 lann sie auch von dem Iltschka-Ukit keinem Geschütz bestrichen (gh H '. sintemal es unmöglich ist, ein ... H. hnlauf zu bringen ititi) auch gar sin ^ ^ davon, daß man von dannen L. Pl dem Canon erreichen sollte. Wäre auf v r -Se.n9 nicht, so fluide man h,ii+ U'ser Seiten den Erb-Feind aufzu-nips 'u leinen begnemern Ort als eben 'e ^ladt Castua, wann solche mit dalv. XI, Buch. gungsamer Mannschafft besetzt, und mit anderer Nothdnrfft versehn wäre. Der Hauptmann hat seine Wohnung in dem Schloß oder Kastell, von dannen man mit Stücken hinunter auf das Meer spielen kann. Wie hart und felsicht aber der Bodem daherum ist, hat er dennoch guten Weinwachs, und werden alle Weingarten hierin Liburnia aus die härteste Steinfelsen gepflantzt. Denn man haut in die Felsen halb-manns-tieffe Löcher, schüttet Erdreich hinein und sendet alsdann die Weinreben drein. Es wird viel Weins dieses Orts gebaut, als wovon ihrer gar Viele sich nähren: Wiewol nicht Wenige auch viel Baum-Oel pressen. Vielen verschafft auch die Viehzucht ihre Nothdnrfft; Andre gewinnen ihr Brod ans dem Meer, indem sie allerley Holtzwerck aus der See verführen. Massen wir hievon allbereit an einem andren Ort weitern Bericht abgelegt. Das Wasser steuret den Leuten dieser Herrschafft Castua gleichfalls zu ihrer Lebens-Nothdurfft ein Ziemliches, weil es gut und fischreich ist; nemlich der Fluß Rezina, in welchem unter andren schöne Forellen gehn. Es haben zwar dieses Wasser die Grafen von Zrini als damals mächtige Herren mit Gewalt an sich gezogen ; aber nachdem Graf Peter von Serin oder Zrin ein trauriges Ende genommen, hat die Herrschafst Castua dieses ihr eigen -thümliches Wasser wiederum in Besitz genommen, besitzt es auch auf den heutigen Tag annoch sonder weiteren Einspruch mit Ruhe. Es mangelt allhie auch nicht an Stm direnden; Tenn Ihrer viele wählen den geistlichen Stand und werden geistliche Priester, gehen hernach in Dalmatien Croatien, Istrien und an andre Oerter, um Condition zu suchen. Besagte Stadt Castua wird gubernirt von zween Richtern, welche aber nicht länger als ein Jahr regieren, denn es werden alle Jahr am ersten Sonntage nach H. Drey Könige neue erwählt. Der erste wird von dem Hauptmann aus der Zahl der zwölff Herren gewählt, der andre aber von dem Volck aus eben diesen zwölff Herren und zwar durch das ballottimi. Wem die meiste Ballen (oder (Stimmen) zufallen, den wählt man zum Richter. Etliche Tage zuvor bezeigen sich selbige zwölff Herren gar sreygebig, spendimi denen andren Wein und Brandwein zum Weinreben werden in barten Felsen ge-pflaiwt. Handthie rnng der l'ente zu und um Castua. Fischreiches Wasser. Der Fluß Kezina. Richter so die Stadt Castua re gieren. Bo» wem dieselbe er-wäblk werde». An weit die gerichtliche Appellation gehe. Gewöhnliches Gast-inahl deß Hanpt-manns am Fest der H. Drey Königen. Ehmalige Geroonheit den Pfarrern von der Stift-Mahlzeit heimzntra-gen. Wird wegen eines nmgewvrf-fettett Psar rerns auf-gehabett. Trunck, indem Jedweder unter ihnen mit der Richter-Würde beehrt zu werden verlangt. Selbige zween Richter richten und schlichten alle geringe Sachen. Wer es bei) ihrem Urtheil nicht beruhen lassen will, der appettili an den Haupmann. Und so Jemand durch deß Hauptmanns Urtheil sich an seinem Recht verkürtzt achtet, geht er an das löbliche Gericht in Crain. Von der Sprache, Sitten und Gebräuchen der Castuaner haben wir schon anderswo Meldung gethan. Hie wollen wir nur etlicher weniger und sonderbarer gebenden. Es ist zu Gas tu a eine beständige Geni onheit, daß der Hauptmann daselbst jährlich am Tage der H. Dreyen Könige den Stadt-Pfarrer samt denen Canonicis und die älteste Herren der Stadt zu sich lädet auf eine Vesper-Mahlzeit; dabey sie sich bey gutem Essen und Trincken lustig machen, und einander so redlich Bescheid thitn, daß Mancher auf wacklen-dem Fuß heimgehet. Vor diesem i)t der Brauch gewesen, daß, wann sie fein rund- wol- und voll bezecht aufgestanden und heimkehren wollen, alsdann die älteste Herren unter ihnen den Stadt - Pfarrern auf einen Stuhl gesetzt und ihn also heimgetragen in sein Haus. Aber vor etlich wenig Jahren, da man dem Pfarrern dergleichen Ehre erweisen und also aus dem Sessel sitzenden heimtragen wollen, haben die Tragende sich selbsten so übel mehr tragen können, oder vielleicht; weil ihnen der Weinkrantz allzu tieff aufs Gesicht hinabgesunden, ihrer Augen sich zur Fürsichtigkeit so schlecht bedient, daß sie den guten ehrlichen Herrn auf der Stiegen umgeworffen und sich derselbe schier zu Tode gefallen; dafür er nicht unrecht gethan, wann er sie hingegen hernach wiederum von der Kantzel gemorsten, will sagen, ihnen eine gute Strass-Predigt gehalten und ihnen ihres allzu starcken Rausches halben (woferrn er anderst selbst, wie vermutlich ist, mit dem Trunck von ihnen verschont blieben) ein Capittel gelesen hette.^ Denn mit einem solchen lebendigem Heiligthum, wofür billig die Priester zu halten, sollte man nicht nur ehrerbietig, sondern auch zugleich fürsichtig umgegangen seyn. Allein Quid non Ebrietas designat? mögte hiebei) wol der alte Lateinische Poetjntoniren, Der Wem ist Augen und Füssen gefähr und ein nn-danckbarer Gast. Je höher man ihn (in dem Becher) aushebt, je ttester ernidrigt er die Behutsamkeit seines Erhebers. Uich ist nichts Seltenes, daß jemaln bei) so wolgenetztcr Treuhertzigkeit auch die Reu -hertzigkeit zu Gast kommt. Dieses Unglück hat gleick)wol eine solche Verändrung gegeben, daß mau seither» den Pfarrern nicht mehr also heimträgt. Wie er denn Zweifels ohn solcher zeitlichen Ehre, die so wanckelsüssig ist, gar gern entbehren wird. Die Weise aber, das Gast-Gelag an besagtem Tage anzustellen, hat man gleichwol nicht samt dem Pfarrern fallen lassen, sondern biß noch fortgesetzt. Nach dem Fest aber der H. Drey Könige ermahnt der Hauptmann an beliebt gern Tage den Pfarrern in Liburnischer Sprache, er solle Craglieu pirr, das ist die Königliche Hochzeit, halten. Diese Königliche Hochzeit wird alsdann auf solche Weise angestellt. Man läutet Abends und Morgens im gantzen Kästauischeur Gebiet bey allen Kirchen die Glocken. Da alsdann alle Geistlichen zn Morgens die Exequien hatten für die Seelen aller verstorbenen Fürsten deß Landes oder auch der Wolthäter und Benesieien - Stifster. Hernach begiebt man sich zum Frühmal oder Mittagmal aus das Schloß zum Hauptmann und spricht der Schüssel und dem Trinck-Geschirr tapfer zu. Vor wenig Jahren hat sich folgende kurtzweilige Begebenheit dabey zugetragen. Es befand sich unter den geladenen ältesten Herren nemlich den Zwölssern, welche mit Rahtherren am südlichsten zu vergleichen, Eitler, der gantz podagri)ch und eben damals deß Zipperleins Gefangener, ja so hart mit diesem Übel verstrickt war, daß er weder Hände noch Füsse rühren htmite. Weil ihn dann der >L>pott verdroß, daß ihn dieser geschwülstige Fuß-Resident so gar zur Unzeit mit seinem gewöhnlichem Arrest belegt bette, beschloß er, ihm zu Trutz aus dem Arrest zu gehen, und wann es je müsste geschneit seyn, lieber das „Vivat!" weder das „Aue! 6 weh !' mit anzustimmen. Auf daß er also dieses Gesöff gleichwol nicht versäumen mögte, ließ er sich auf ein Pferd setzen .(einge-denck deß Spruchs Keysers Severi Caput imperat, non pedes ; „Nicht der Fuß, sondern das Haupt hat zu befehlen) und ist also dem Schloß zugeritten; hat sich daselbst vom Pferd herab nehmen und zur Tafel tragen lassen, welches sonder Zweifel mehr Aufsehens, Die 1° «»nute itigli*?. Hoch'* sto»- beer stf sich . gen llltü lUtlt reite' .1 Gaf1,n Gelächters und Lusts den andren Gast-6äUn, bi Genossen, weder sonst einiges Schau-nati H'en erregt hat. Er hat auch in der n6 tefolut- Aat erwiesen, daß er sich von keinem Mß noch lange nicht ein Gesetz vor-ichreiben tiesse, wie viel oder wenig er trutcfeit müsste; sintemal er trefflich wol gesoffen und seinen Fuß nicht mit Mäs-ünb qf6t 'Geertz sondern mit Massen dermassen ®'?Wrr gekunrt, daß er mit Berwundrung aller §2 iu Andren aus seinen eignen Füssen wieder Ynmgegangen. Diese warhafftige Kuhr habe ich, allen aufrichtigen Gicht-Genossen zu Liebe, mit ewzrehen wollen. Obgedachter Herr Haupt-Mann, der diese ausserordentliche Kuhr, , orn Medicus extraordinarius Po-verrichtet hat, ist noch am Leben, v rvtr^ auch der Oraglieu pirr (oder je Königliche Hochzeit) noch jährlich ge-Wm. Wie sich aber der podagrische Patient deß andren oder dritten Tages Runden und ob ihn das Podagra nicht ^osto hefftiger angegriffen, weiß i» b-richt-n. m?ipatfa- i« n "Trigen leben sonst die Castuaner ^itu£rr ,1t11 /igenen Häusern ziemlich genau 2 i-h-lss-n sich g-wshnlich. ! -àlch-Speisen und unterschiedlichen 8 lochten Kräutern; essen ein gar grobes ?^d von Spelten und dergleichen. Wein o Tel verkaussen sie mehrentheils, zu-ai weil dessen dieser Gegend gar viel trd* ltntl uehmen mit einem Trunck LBrunnwassers vorlieb. Deß Geldes trägt der Bodem gar wenig. i*^or und unter dem letzten Benetiani-panim ' t?1 Kriege war diese Stadt gantzvolck-e!abtbic af,pJ c”v bie Häuser wolbewohnt; anjetzo . . tzUdet man gar wenig Bolcks darinn u ^ul verlassene leere Häuser, weil die Gegeben l ^era^' nitf ^as Land zu wohnen, rÖDl‘ Alters die Griechen allhie (ein BSe.5 Ä' ift metir triff/ f , und soviel die Griechen 6c sn>Vl' oben solches allbereit durch die . Wiewol lvürdige 2$ ien will, ic zehre; in vuy uit ./lumti dergleichen er-iimn J lCr r^e mancher Orten mehr W« gf gaben. Nichts destoweniger zeuget ober, U0^ ^er Brunn, von welchem ich goiagt, die Bewohnung der Griechen. Leitung bescheinigt. Wiewol, ]o ìipTi0ail folches Wunder-würdige Werck 1 .su Römern zurechnen will, ich es trp>*?^cht zu streiten begehre; in Be-^§ß die Römer dergleichen er- Daß aber endlich auch die Römer sich daselbst wohnhafft gemacht, kann Niemand widersprechen, ohn allein ein Solcher, dem die Heerzüge und Land-Einnehmungen derselben unbekandt. Denn zugeschweigen, daß unterschiedliche Römische Feldherren dieser Gegend ihr Feldlager gehabt, so ist gewiß, daß sie diesen und andre Oerter am Adriatischen Meer mit Besatzungen belegt haben. Im Jahr 1679 hat man gleich vor der Stadt gegen Morgen an einem Ort, welchen man Vertazza nennet, in etwas gegraben und eine Grube machen wollen; worüber sich eine alte Begräbniß entdeckt, Eine ent darinn unterschiedliches Gewehr von Eisen Lf'eäba‘|l und Metall angetroffen worden; im- tacimi gleichen viel silbern - und guldne Stücke mamherley heidnischer Müntze, wie auch trefflich viel Geldes von Metall (oder Kupffer), Roß- »orten, zähme oder Roßzeug, silberne Gebisse von Pserd-Zäumen, ewige Liechter und Andres mehr. Daraus billig vermutet wird, es Ewige müsse allda ein fürnehmer Herr seyn be- Sic*ter-graben worden. Etliche haben vermeynt, es müsste eines fürnehmen Römers, aus unter-der Familie der Crassorum, Grab seyn. Andre liessen sich beduncken, es wäre die gen wegen Grab-Stäte deß Römischen Bürgermeisters p(ra^‘,on' Ginnte, welcher in Liburnia einige Bölcker beerdigt wider beit Syllam znsammengezogen; wie worden. Appianus (de Bello Civili) gebende. Wann nun Eines von diesen Beyden sich gewißlich so verhielte; könnte man auch hiemit schier allein beweislich genug machen, daß die Römer diesen Ort besessen. Gleichwie man aber solches durch andre Nachricht viel richtiger und sicherer darthtm kann, also glaube ich *, es lige derer Beyden Keiner allda begraben; an-gesehn, die dabey gefundene Müntzen viel jünger gewest; wie ich Selber an denen alsofort überkommenen Geld-Stücken erkannt habe. In den öffentlichen Bet-Tagen (in Drey »äbr. diebus Rogationum) geht von Kästau ‘èffiomm aus eine Procession, auf Tersat, am an einem Mittwochen, wie solches bey der Stadt 'f'"™0 S. Beit am Pflaum soll beschrieben werden. Eben an diesem Tage geht eine andre Procession gleichfalls von Castua aus auf das Augustiner Kloster zu, welches S. Jacobi Abbatia genannt wird. Die dritte begiebt sich auf Bergud, in der Jurisdiction zu Klapo ; da man Brod und Wein austheilt, gleichwie auch bey S. Jacob geschieht. Äirchwei ben zu Castua. Castua gebürt zur Diwces deß Bi-schoffs von Pola. Wieviel Familien unter die Pfarr zu C’aatua gehören. Welcher liegend Chaisers-seld ligl. Sihe die Figur Nr. 483. Es hat allhie zwo fürnehmste Kirchweihen, oder Iahrmärckte (Kirch-Täge heisst mans in Crain) nemlich am Tage S Lucise ; weil die Kirche der heiligen Luciae, gleich vor der Stadt stehet, all-wo man viel aufgehenckte Opffer-Täsf-lein schauet. Der andre Kirch-Tag und Iahrmarckt fällt auf S. Helenen Tag, weil die Kirche in der Stadt der S. Helenen gewidmet ist. Uber diese zwei) fürnehmste Kirchweihen haben sie noch eine, am ersten Sonntage im October, und gleichfalls alle Ouatember-Sonntage. Es ist aber Castua in deß Bisch offs von Pola Diöces begriffen, welcher sich im Venetianischen Gebiet befindet, und alle drei) Jahre ein Mal die Geistlichen visitirt; jedoch allemal von Römisch-Key-ferlicher Majestet Erlaubniß haben muß, da ihm alsdann stets der Hauptmann von Castua zugegeben wird als Keyfer-licher Commissarius. Fällt aber sonst was vor, so muß der Ertz-Priester zu S. Beit am Pflaum der Sachen Rath schaffen. Im übrigen wird zu Castua aller Gottesdienst von dem Stadt-Pfarrer zu Castua und sechs Canonicis verrichtet in Sclavonischer Sprache. Man zehlet über zwölffhundert Familien und über sechstausend Seelen, welche unter die Pfarr zu Castua gehören. Bor wenig Jahren hat sich zu Castua ein lediges Mensch oder Magd einem Kerl in Unehren untergebettet und schwächen lassen, also, daß sie drüber ein Weib ohn Mann, und Mutter eines Vaterlosen Kindes worden. Da nun die ^eit herbei) gekommen, daß sie gebären sollen, ist sie in einen Garten gegangen und daselbst früh vor Tage eines Kindes genesen. Nachdem sie also ohne Hülffe und Beystand einer Wehmutter gar leicht entbunden worden, hat sie auch selbst das Amt übernommen, an Stat eines Geistlichen das Kind zu tauffen, und selbiges mit dem gefallenem Morgen-Thau ge-tanfft; hernach gleich darauf sich solches ihres leiblichen Kindes Henckerinn, oder vielmehr Henckers - würdige Mörderin« erwiesen, indem sie demselben den Daumen gar starck aufs Hälslein gedruckt, und es also erwürgt. Nach welcher Ermordung sie es nider- und etliche Steine draus gelegt. Wofür man ihr, nachdem der Handel aus- und an Tag gebrochen, den gerichtlichen Schwert-Streich zu Lohn gegeben. Sonst seynd die Baurenweiber dort herum sehr behertzt, grimmig und gleichsam wild; Wiewol dennoch auch einige fromme und gütige darunter, welche uns verhindern, allen diesen Bäurinnen den Titel solcher wilden Furien und beissigen Darff-Katzen zuzueignen. Eine E Kinv le f mit V xroD"' tigke'! W1 dieser qe"?- niif1 Sk- Cfjaifevsfcfi). Inhalt. elcher Gegend Eh ais erste Id lìgi. Serglein und Pirchtn den diesem Schloss. Erbauer dieses Schlosses. Schöne Gebenden, Heutiger Desitzer. as Schloß Chaisersfeld, welches j| che einen sehr guten Trnnck geben, glo-sonst von Rechtswegen auf gut jj riiren. Und die Ceres ist ihm eben so Teutsch Keysersseld geschrieben wer- ; günstig, als der tiaclms; denn er erndtet s‘™ v rt~1 auch viel Getreides ein. So beschenckt ihn auch die Menge der Oliven-Bäume mit einer grossen Quantität Baum-Oels. Er hat gleichfalls gute Viehweide und keinen Mangel an Wasser. So ligt auch bei) dem Schloß ein artliches und anmutiges Berglein, so den sollte, und in Istriauischer Sprache Chaschieerga heisst, ligt im sünfften Theil deß Landes Crain, nemlich in Isterreich, siebenzehn Meilen von Lahbach, eine Meilwegs von der Stadt Mitterburg, an einem hübschem lustigem Ort, dem die schöne Aecker oder Bau-selder, das herrliche Obst und sonst allerlei) Früchte, eine Freude machen, ihm auch den prächtigen Namen Keysersseld erworben. Insonderheit kan dieser Ort mit seinen hüuffigen Wein-Bergen, wel- BerglA' Ulit cven iJU" tjfv insgemein Mons Padua genannt wird, rick^ weil aus selbigem die Kirche S. Antonii de Padua stehet, dahin viel Wallfahrtens geschiehet. /actu po.ov.aL CHAlvSKK.S'FEIT m m Witt 483 @onft hat es auch gleich bei) dem Schloß «°ch.Zwo andre Kirchen. Drß Schloß haben die Freyherren Hampel anfgebaut, welche sich auch deß-x gen „die Freyherren Rampel von Key-lersseld" schreiben. ^ gehören trefflich - gute Zehenden unter dieses Schloß, welche noch vor- Schön? zetten von denen Grafen von Görtz seynd *hentmi zu Lehen gegeben worden. Jetziger Zeit besitzt es Herr Christoph Heutiger Rampel, Freyherr und Hauptmann über söefi6er-die Grafschafft Mitterburg. ie Cirkniz. Inhalt. ^uger boss Warckts Cirknff. Ursprung dess Hamens Cirhmt. Cirlmizer See. rivisse Stetnietn von Hrustali. Metter -pölen dort herum. Unterschiedliche erwüstung dieses Warckts durch die Türcken. Dìe fluente und dritte Hertu tt-^tuitg. Möte der Destilentz. Wandthierung und starcker Salt; - Wandel der wnnizer. Mem heut Cirknff gehört. Weiterer Schalt- Bericht von den Igeln und von den ausdrücklichen und eingewickelten Bündnissen. den weltberühmten, nach ihm benamsten ^er Marckt Cirlniz, Crainerifch ^I/^rkniza genannt, ligt in Mitter-^raiu, stinsi Meilen von Laybach, zwischen hohem Gebirge, und hat Wnnder-See zum nahen Nachbarn, Wel-chett ich im vierdten Buch unter der Ltatur- ~ce Rariteti ausführlich schon beschrieben. Ss- - 136 Ursprung und Bedeutung deß Namens Cirkniz. Wetter-Löcher in der Nabe. Den Namen dieses Marckts Cirkniz betreffend, so glaube ich, solcher sey ihm von einer Kirchen zu theil worden. Denn vorzeiten stund an diesem Ort nur eine kleine Kirche, die mit eitel Wildniß umgeben war. Nun heisst aber in unsrer Crainerischen Sprach eine Kirche Zirkuiza, welches Wort sich mit der Zeit durch verderbte Aussprechung in Zirkuiza verändert. Und diesem hat wiederum der Deutsche Mund den letzten Buchstab a abgebissen, also, daß er nur „Cirkniz" spricht. Massen wir bey ersterwehnter Beschreibung deß Zirknizer Sees hievon schon, und zwar etwas Mehreg, berichtet haben. Nachmals sich ad mit die Kirche herum allgemach einige Häuser erbaut, biß endlich ein Marcktfleck draus worden. Gleichwie nun dieser Ort an erst-be-rührtem See eines guten Nachbarn ge-niesst, also halten etliche gleichfalls ncch-ligende tiesse Holen und Wetter-Löcher mit demselben nicht die beste Nachbarschafft, wann sie zu einem aussteigendem Ungewitter, Sturm, Hagel und Blitz sich erbosen. Gestaltsam sie deßwegen jährlich von den Geistlichen geweihet oder gesegnet werden; um solches Unglück dadurch abzuwenden, und dem bösen Geist, dem solche grimmige und Land-schädliche Loch-Gewitter zugeschrieben werden, zu wehren, als gegen welchem ohne dein das Gebet die beste Schutzwehr ist. Sihe hievon ein Mehrcs unter vorbesagten Natur-Rariteten. Unweit von diesem Marckt habe ich* Krystall, und zwar in grösser OUtau-tität, auf einem hohen Berge, aber nur zu gar kleinen Stücklein angetroffen, wovon an seinem gehörigen Ort gedacht worden. Dieser Marckt hat mehr als ein Mal böse Gäste bekommen, die den Wirth schlimm getraetirt und übel bezahlt haben, nemlich die Türcken. Welche, als sie Anno 1522 einen Einsall in Crain gethan, aus dem Karst übel gehauset, und auch wie ein Überlauffender Strom mit ihrer feindlichen Wüte sich biß hieher auf Cirkniz ergossen, alles allhie ausge-plündert, die Mannsbilder jämmerlich ermordet, die gefangene Weiber und Kinder aber dem Raube eingemengt und in die Sclaverey davon geführt, nachdem firpF^rt thor l’‘5 jjetroF um iistuF dieftk- (ft- vurch.7 Tiircff"' 3ioet)te AürSiiche ftutig. Dritter pfofi Der TSrckrn Vbter «tnfai! fie alles abgebrannt nnd also Nichts als Jammer, „Ach" und „Weh", samt dem kläglichen Fuß - Spnhr ihrer Grausamkeit hinterlassen, a) Nach dem Eintritt deß 1559. Jahrs Nach eine sast gleiche Unglücks- nnd Jammer-Flut allhie ein. Denn, als damals, im Jenner, der Türckische Bassa aus Bosnia, »ebenst dein Malkoz Beeg und etlichen Sangiaken mit 15 biß 16000 Türcken in tirai it siel, musste dieser Blarckt Cirkniz gleichfalls mit herhalten nnd ward gäntzlich verwüstet, b) Nald daraus, nemlich am 2. Februarii gedachten 1559. Jahrs, seynd diese Grausame wiederum durch Circkniz gezogen, und ihnen daselbst viel Gefangene zu Theil worden, c) ( ^ui^ Jahre 1560 schüttete das Ber-Nugniß nochmals eine dergleichen Zorn-^chal über diesen Ort ans, nemlich de» erneuerten Grimm der Türcken, Not. Prov. c) Not. Prov. Besem daselbst Alles rein ausgekehrt und verheert ward, d) Als man schrieb 1578, langte der gerechte Gott einen andren Zorn-Besem hervor und stäupte diese Gegend mit Pestilentz. Welche damals auch allhie zu Cirkniz viel Leute weggerastt. e) Nach so vielem Ungewitter hat Gott diesem Ort dennoch die Sonne wieder scheinen, und ihn, so an Wohnungen als an Leuten, wieder wachsen lassen. Wie dann jetziger Zeit dieser Marckt ziemlich groß und gar volckreich, auch mit einer guten Nahrung gesegnet ist. Es wird sürnehmlich darinn ein starà Saltz-Handel geführt. Denn die Tschit-scher und Karster bringen alle Wochen von dem Meer das Saltz hieher, welches hernach andre Crainerische Saltz-Saumer (daß ist, die solches Saltz aus Saum-Rossen verführen) an sich fausten, auch deßwegen wöchentlich zu dem Ende hieher kommen. Daher es also hier alle Wochen einen rechten Saltzmarckt giebt. Jetziger Zeit gehört dieser Marckt unter die Herrschafft Haasberg, welche dem Fürsten Herrn Herrn Johann Seyfried von Eggenberg rc. rc. Lands-Hauptmann in Crain zuständig ist. d) Not. Prov. e) Not. Lab. Weitere Erklärung deß Herrn Haupt-Anthors, lvegeu deß Jgeln-Ruffs in der Cirknizcr See-Gruben, samt einem ausführlichem cnrioscm Schalt-Discnrs von den Paelis expressis und implicitis. Inhalt. ^eantbortung btss ersten Cinwands dess (E. Fr. Trem pel bon den Indianischen ünern. Ein Fabian oder Meer-Katze, so nicht leiden wollen, dass Jemand ,tUl ^leib büssete. Das dierdte Erempel dom Witheulen der Kunde. Kund Julet btnnx Trompeten - blasen. Warum die Kunde den Huchstaben r nicht ntn können. Warum der Fabian nicht leiden wollen, dass man ein Weib tössen soUm. Mit dem Igeln - Aull muss etwas ungehalten werden. Antwort *SS Kerr» Kanpt-Authors wegen dess Tantz- erwerbenden Arabaten - Medleins. F ossirlicher Antrieb der Haaren zum Faust - Kriege durch eine Trummel. rrbung dess Dorischen Thons. Erläuterung dess Herrn Haupt - Autboris, lC Retractio dess Thons und der Wörter hiebe» geschehe. Weitere Wach- Pest macht 31t Sir? iiij ölet Leichen. Handtbie-rimg und starker Saltz-Han-del zu Sir?« ni,z. riebt don dem ilrabatischen ilrcbs - pfetffen. In was für Flüssen dìe Krebse durchs pfeiften gelungen werden. Nochmaliger Nerichi don der um 671. Dt. dess IV. Huchs geduckten Teufels-Schule. Mus den rium Haupt-Authorem bewogen, ullhie etwas don den Pactis implicitis, sonderlich uber Wider die Anheng-Zettel zu schreiben. Erschreckliches Krachen, so der Herr Hanpt-Autbor ben Durch-lesung dieser gedruckten Materi dernommen. Deschreibung dess ausdrücklichen Ducts mit dem T- Das Pactum expressum dolosum. Sonderbare Degebenheit zwischen zwenen Edelleuten zu Danbach. Edelmanns Haupt wird für einen Küh-Kopf angesehen. Mie der Teufel solchen ÌU'tH - ilopf etwa» prmsentirt habe. Eatoptrischer Spiegel, darinn die Weiber sich nackt zu sehen dermennen. Mìe der T. die Wenschen-Stimme in ein ilühblöcbm derwandlen könne. Einem wird im Traum eingebildt, als sen er in ein Koss derwandelt. Dass das Fest-machen nur eine Verblendung sen. Tb der T. manchen würddich fest macke- Wie der T. mit der Verunsichtbarung betrìege. Wie das Pactum ex. pressum superstitiosum geschieht. Was das Pactum expressum naturale sen. Wie man natürlich eine Schlange, ohne Verletzung, tragen könne. Tb ein Pactum implicitum naturale nach langen Jahren erst erlesche. Kauftmann zu Dpon soll vom Teufel erlernt haben, den Tafft zu begläntzen. Mas das Pactum Pseudo-sanctum sen. Christlöbliche Erkenntniss dess Herrn Haupt - Authors einiger Fehler, so er in seinen Knaben - Jahren aus Unverstände in dem Pacto Pseudo-sancto sich übergehn lassen. Ein Soldat spatziert in dem tieften Ntuer-Ftuss herum, mit der Wusgueten und brennenden Junten. Holländer geht durch einen tieften Fluss, und macht darinn a Kerlen Eterritien mit der Wusguet. Derselbe lehrt solches auch den Herrn Haupt - Author. Welcher befunden, dass solches natürlich geschehn könne. Versprechen eines gelehrten Professoris, eine gantze Armee ohne Schiffbrücken durchs Wasser zu führen samt dem Gewehr. Ein Nöhm springt don hohen Thürnen unverletzt herunter. Was für scheinheilige Zauber - Worte der Herr Haupt-Autbor in einem gerichtlichem Protocol! gefunden. Mas für scheinheilige Wörter, Sprüche und gottselige Mercke der Satan einem zaubrischen |1 taffen gelehrt. Mìe missbräuchlich manche Geistliche die andächtige Wörter zu den Anhäng-Zetteln schreiben. Missbrauch der Gebete. Unterscheid der Eharactern, und was von den meisten zu halten. Von dem Krnstall-gucken. Metallinrr Spiegel eines französischen Hertzogs, darinn man alles Verlangte sehen können. Magischer Spiegel eines Juden, und dessen Zurichtung. Dessen erster Einblick tödtlich ist. Dess Theophrasti und Thomm Damasceni magische Spiegel. Wie mancherlen Pacta implicita es gebe. Das Pactum innocens oder der unschuldige Hund kleiner Kinder. Falscher Verdacht etlicher Tfftcierer, wie auch dess Grafens Strini, wegen dess Festmachens. Heimlicher Versuch eines Anheng - Zettels an einem Kinde. Fehler mancher Hannrichter ben der rieten Folter. Einiger Dericht von der Heren Salbe etc. em hochgeneigten Leser wird hoffentlich an noch nnentfaUen sehn, was im vierdten Buch dieses ’b Wercks unter den Natur-Ra-riteteu deß Landes Crain von der seltsamen Herbeyruffung der Igeln erzehlet worden, und ^daß der Hochwolgeborne Herr Hanpt-Anthor die Versammlung der Igeln fhr. eine natürliche Würckung etlicher geiler, in Crainerischer Sprach gesungener àrte, oder vielmehr solches Lauts oder -hons und Melodey, so dabet) ihnen vor-gethonet wird, daselbst geachtet; ich hingegen einige Ursachen angeführt, warum meinem Beduncken unnatürlich schiene. Wobey zugleich unterschiedliche Exempel zum Beweis und Gegen-Beweis beyder-nlts angezogen wurden, und zwar von Yochermeldtem Herrn Hanpt-Anthor der verwunderliche Schwertfisch-Fang in Si-c. tenf mie auch der Krebs-Fang langst slnern gewissen Strich deß Kulp-Stroms, ungleichen der Krabaten-Tantz, welcher, lobald man eine gewisse sonderbare Bke-singt, ctIsofort erfolgt; von meiner entgleit aber unterschiedliche andre Bey-wwle und Geschichte, womit ich meine meynuug zu bestetigen hoffte. Worüber ] i onch ein Diseurs von dent Pacto ex-No implicito, «ansdruck- oder eingewik-ktter Berbündniß) mit eingemengt und ancherley Borfälle oder Begebenheiten veygebracht worden. -y(> ich nntt zwar vermeynte, ruhmer-vJ rc Hanpt-Anthor würde, gleich-e Vv meine Gedancken und Erörterun-■' 1 llfiter angeboruen Leutseligkeit nach ai,u?ì"ìg und freundlich vernommen, also fini ! ^Ulge Satisfaction darinn gesunden itnAtÜ' '° doch nichts destoweuiger, n.. J 'ln gerneldtes vierdtes Buch allbereit m ögedrtlckt war, mir eine weitere Erkläh-^lznschicken geruhen, und zugleich ei» ^ gegebene Einwürsfe oder Scrupeln ll°chleutseligen Beantwortung wür-Mort Vf° l* Reiche gnädige Gegen-Ant-ßiJ? dann dieser Beschreibung deß fein m, w18 oder Marcktfleckens Cirkniz xj verlangen nach beyanhencken sollen, feinpv^ ouch hiemit so wie sie ans und Elnen^^osseN' .(einige gnädigeLob-ftnti.,,,l F deu, io tch mehr seiner attge-à Freundlichkeit und Güte, weder ben Würdigkeit und Meriten zuschrei-ckew oPv ausgenommen,) dem eigendli-vlnhalt nach, dem curiösen Leser vorlegen, ohn einige Veränderung, als allein einiger Wörter-Fügungen, als welche die häuffig- und hochwigttg-beschäfftigte Eilfertigkeit dieses ja so activen als curiösen Herrns meiner Wenigkeit zur Nachsicht und Ergüntznng überlassen wollen. Wiewol nun hiebet) die ausführliche Erörterung deß Parti <‘x- und impliciti, womit sich hochgedachter Herr Hanpt-Anthor hierinn gleichfalls bemühet hat, den geehrten Leser etwas a afhalten wird, bevor er von Cirkniz zu einer andren Stadt gelangt, dörffte ihm doch meines Bermnteus diese weitere Erklährnng hoch-Ehren-besagten Herrns keinen langweiligen, noch unangenehmen Unterhalt geben, weil sie mit unterschiedlichen raren und sehr merckwürdigen Beyspielen angesüllet ist. Zuvorderst aber diene mehr-begrüsstem hochgünstigem Leser dieses noch zu nöthi-gem Borbericht, daß mehr-hochermeldten Herrn Hnupt-Autlioris eigner Diseurs mit vorangedruckten halben Ringlein bezeichnet sey, etliche wenige aber zwischen gesetzten Anmercknngen durch meine vorderste Na-mens-Littern E. F. von seinen Zeilen unterschieden seynd. Es lautet aber die Weitere Nach-Er-klährnng Ihrer Gnaden deß Herrn Hanpt-Authoris, wie folget: „Als mir die ansgedruckten Bögen Bon den Natur-Raritäten deß Landes Crain, so im vierdten Buch dieses Wercks begriffen, überschickt wurden, erblickte ich darinn unterschiedliche subtile und scheinbare Objectionen oder Einwürsfe, womit der Autlior der Amuerckung meine Mey-nttttg, daß die Versammlung der Igeln , in einer gewissen Grttben deß Cirkitizer L-ees durch einen gewissen Zurufs, sowol als der Schwertfisch-Fang in Sicilen rc. natürlich und ohn einigem Verstand oder Bund mit dem Satan geschähe, bezweifelt hat." „Wiewol ich nun gestehe, daß er solche seine Objectionen nicht allein mit natürlichen,sondern auch theologischenBernunfft-Farben geziert und wol-anfgepntzt hat, so habe ich doch nach weiterer Überlegung keine Unumgänglichkeit darinn gefunden, den Cirknizischeu Igeln-Ruff samt dem Sicilianischen Schwertfisch-Fang von der natürlichen Würckung anszuschliefsen und als was Abergläubisches zu verdammen; doch gleichwol aber soviel, daß die ^ache einer mehreru Erläuterung bedörsfte." Beantwortung deß ersten Gilt-wands, deß E. Fr. „Weil ich dann alle Beschaffenheiten dieses ungemeinen Cirknizer-Sees, soviel mir möglich, ;u entdecken, ungemeine Mühe angewandt, so mögte ich auch diese Ei-genschafst der Igel-Gruben desselben nicht im Zweifel stecken lassen, ob sie natür-oder übernatürlich set). Will derhalben mich besser expliciren und auf fünsserley Fragen, so ich in dem Gegen-Satze hauvtsachlich angetroffen, eine solche Ant-tuir t geben, aus welcher hoffenblich erscheinen soll, daß die Herbeyruff- und Versammlung der Igeln in der Wasser-Gruben deß Cirknizer Sees natürlich geschehe." „Erstlich sagt vorbesagter Anmer-ckungs-Anthor im obgedachtem Buch am 666. Bl., Z. 7. b. Wären die Igeln (wenn man aber die Igeln nennt, so verstehe ich auch allezeit daneben die Kulp-Krebse und Schwertfische) in den Gesang: Igel komm und trinck mich! so verliebt, würden sie vor Entzückung und gleichsam Verwundrung beit Schrey-enden nicht Unfällen, noch aussaugen, sondern still halten rc." „Hieratts antworte ich, daß dieses eine andre Frage sey; Ob die Igeln wie auch die Schwertfische diesen Thon oder Melodey lieben oder hassen? das ist: Ob sie aus Liebe oder Haß (Synpathe-ticò. vel antipatheticè) hervorkommen und herzudringen ? Solches gilt mir gleich, sie mögen aus Haß kommen oder aus Liebe, wann sie nur natürlicher Weise ohn einigen Pact mit dem Satan kommen, so ist meiner Meynung schon ein Gnüge geschehn." E. Fr. , Weil Ihre Gnaden der Herr Haupt-Author mir besohlen, hiezu einige An-merckungen zu setzen, werde ich etliche wenige zwischen einsügen, sintemal die Ausführlichkeit für diese Topographische, ohne dem weitlausfende Schüfst sich nicht schickt. sEs ist freylich die Frage nicht, Ob die Igeln aus Haß oder Liebe kommen, sondern: Ob sie natürlich hervorkommen? Das Erste aber habe ich nur zum argumento probabili (zum wahrscheinlichem Beweis) gebraucht. Beweis aber und Quaestio (oder Frage) müssen nicht Einerlei) seyn, sondern die Frage durch den Beweis bewehret werden. Derhalben ich also gefolgert habe: Wann die Igeln natürlich kommen (das war die Frage, welche ich verneint habe), so müssen sie entweder aus Liebe oder Haß kommen. Aus Liebe können sie nicht kommen, denn sonst würden sie vielmehr vor Verwundrung deß Gesangs, ob sie gleich etwas sich näherten, dennoch endlich still halten vor verliebter Entzückung oder Ergetzung und den Singenden nicht an-sallen, noch durch Besaugung desselben sich an dem Zuhören verhindern. Aus Haß kann es auch nicht wol geschehn, sonst würden sie vielmehr zurücksliehen, denn die Antipathia wendet ab und nicht zu. Daraus entsteht endlich der Schluß, nemlich es sey nicht vermutlich, daß sie durch den sonderbarn Gesang natürlich hervorgereitzt werden. Ist derhalben und bleibt deßwegen dennoch die Frage gantz richtig, Ob ihre Versammlung natürlich geschehe? Hernach discurrirt und argumentirt der Herr Haupt-Anthor von den Erem-peln unterschiedlicher andrer Thiere, welche über diesen oder jenen Laut eine sonderbare Lust oder Unlust empfinden. Wir wollen seiner Feder weiter znhören.j „Es ist bekandt, daß, wann Einer den Indianischen (oder Calecutischen) Hanen mit dem Maul pfeifst, sie gleichfalls alle Einem nachpseissen oder aus ihre Art ein rauhes Geschrei) geben; auch also bald und zwar nicht ans Liebe, sondern Haß, angesehn sie gleich alsosort darauf ihre Federn auseinander breiten, sich zörnig stellen und dem Menschen nachlaussen." „Vor etlich-und zwantzig Jahren sähe ich zu Amsterdam in Holland einen grosscn Fabian (ist eine gewisse Gattung von grossen und häßlichen Meerkatzen), welcher durchaus nicht leiden knnnte, daß eine Manns-Person ein Weibsbild geküsst hette oder auch sonst nur ihr schön gethan und geliebkoset , sondern alsosort ergrimmte und vor Wüte sich von der Ketten loßreissen wollte." „So habe ich auch osft in Acht' genommen, daß manche Hunde, wenn man den Buchstaben r gegen ihnen mit der Zungen etwas lange fortthönet und erret, sich darob erzürnen und auf den Menschen zuspringen. Obs ein jedweder Hund thut, weiß ich nicht, und gläube es auch nicht. " von bi» In sch-n ' nein. bi»!11;. Ei"Ä od-- \ ka»-', Kktl' (et»' „Es haben auch viel Hunde die Weise an sich, daß sie aus Anhörung eines menschlichen Geheuls gleichfalls anheben 31'^nlen. Welches ich vor fünff oder 'bchsthalb Jahren Selber an unterschied-ì^en Hunden probiert und erfahren habe. >ich _ kenne Jemanden allhie in (xmiit, ir fast einen jedweden Hund kann heit-Jen machen, dann er weiß so artlich zu penlen, dag alsofort die Hunde ihm nach-h eitlen, gleichwie manche Chor - Schüler ihrem intonirendem Borsinger nachsingen." ^„Bor etlichen Jahren hatte ich einen ^asser-Hnnd (Wndelhnnd pflegt man Ju. koust bet) uns zu nennen), wann ei)ellnge die Trompete blasen hörte, s ng er überlaut an zu heulen. Als ich ni. sten verwunderte, sagte der Trom-fä ' folches wäre nichts Neues, denn . . 8^ve viel Hunde, welche das Trom-TnsüC -a^en ^vch nur in gewisser Ace-]■ }n ^r diühe tingerti höreten, weil mst p kalche aus der Trompeten geblasene . ^ odey ihr Hertz gleich zur Traurigkeit ewogen würde. Solches thnn die Hunde, ann ]te schoitz nicht dazu gewohnt seynd. r .nnu mein Hund war bey mir da-1tm auferzogen, und ließ dettnoch gleich r,..'' Cl)st,e Mal, da er die Trompeten 1 , lein Geheul mit einstimmen." E. Fr. ^se Uon dem Herrn Hanpt-Author gezogene Exempel setze ich alle ausser Nt rc - V unb habe sie schier alle auch atieSKte1”9 gezogen. Sie seynd aber irfj ' von gantz ungleicher Art und Jten meiner Meynung keinen Ab-der tt,1UL ist kein Thier aus in? o ' i^as nicht durch einige Stim-u,p's ^ant oder Schall sollte bewegt ttcn to\,^n' ^.eu fürchtet zwar das Ha-vws».7^chrey nicht, wie man vor Alters sie ste, entsetzt aber dennoch und erzürnt wirflieHt 6ic Flucht, (u - y , das Jagt-Hörnlem oder ein Jäger-ai.l ichaüet, wiewol er sich bißweilen wann n -tub bcnt Fang begegnet, ÌPiihvt besetzt und keine Ausflucht obpv rc /vzörnt sich auch der Indianische uttb . jütische Hatt über das pfeiffett, allein f nicht über das pfeiffen nur ftPn,V sondern auch wann er einen gantz "Nd ungewöhnlichen Laut oder ein inkl höret, wie ich mehr als Mal solches erfahren. Uber das pseisfen aber erbost er sich am meisten; aber warum? nicht darum, als wann solches pfeiffen durch eine Antipathiam, welche er wider solchen Laut empfünde, ihm In widern wäre, (denn die Antipathia ist eine solche natürliche Widerwertigkeit und Abkehrnng, deren Uff ach gemeinlich verborgen) sondern darum, weil er dadurch gewaltsamlich zum Zorn gereitzet wird. Evnst müsste er wider seine eigene Stimme eine Antipathiam führen. Denn wann die Indianische Hittter miteinander kämpfsen und sich aufs allerhefftigste beissen, so pfeiffen sie nur meistens dazu, und schreyen nicht, bevor der Obsieger den Kampfs vollendet hat. Wann derselbe aber dem Überwundenen nachsetzt und von Neuem in die Federn will, so schreyet er nicht, sondern pfeifst abermal. Wofern man nun den Vögeln oder Thieren diejenige Stimme, welche sie im Zorn führen, nachmachet, so entrüsten sie sich darüber alsofort, weil sie dessen im Streit gewohnt seynd und selbst dadurch natürlich einander das Zeichen der Befehdung oder Erbosung geben. Daher setzt der Calecutische Han alsdann auch auf den Menschen an, der ihm das Zorn-Gepfisf seines Gegenstrei-ters wie auch sein eignes nachmacht: als wodurch gleich die Einbildung obhandener Feindthätlichkeit in ihm erregt wird, auch ihm die Ergifftnng seines Grimms den ausgestreckten Hals beschwütstigt, bräunet, rötet und anbläuet. Diesem nach würckt solches keine Antipathia deß Lauts, sondern die gewaltsame Impression und das eingebildete natürliche Zeichen deß Kampffs. Zudem geschicht solches überall von allen Indianischen Hatten ; daß aber die Igeln aller Orten, wo sie sich aufhalten, gleich also ans das gesungene Formular Pie mene piauka, wie in den Cirknizi-schen See-Gruben Narte und Pjanze geschicht, herzudringen, den Singenden häusfig umringen und anfallen, gilt Beweisend Uberdas schreyen die Calecutische Hanen eben sowol, wann plötzlich ein andrer starà Schall, dessen sie nicht gewohnt, in der Nähe krachet oder erthönet. Wiewol sie sich alsdann nicht so sehr darüber entrüsten als entsetzen; Da hingegen die Igeln in obbesagten See-Gruben sich nicht rottimi, wenn ein andrer Gesang oder Melodey und andre Wörter erschallen. Warum die Hunde den Buchstaben r nicht leiden können. Gleiche Bewandniß hat es mit dem Haß der Hunde gegen dem Buchstaben r. Dieser Buchstab ist den Hunden so wenig als den Menschen aus einer Antipathia zn widern, sondern vielmehr dasjenige, welches ihnen dadurch vorgebildet wird, nemlich das murren (oder wie es die Nider-Teutschen sein artlich ansdrucken, gnurren mtt> nirren) eines Hundes, der sich mit ihm beissen will. Und werden nicht nur manche, sondern alle Hunde insgemein für solchem nirren, gnurren und murren sich entweder fürchten oder entrüsten. Ist der Hund nur ein wenig behertzt und beissig, so wird er den Menschen, welcher ihm also den Buchstaben r zumurret, wo nicht gar anfallen (welches nur selten und von gar bösen Hunden allein geschicht), doch gewißlich entgegen murren und auch wol die Zählte blecken, weil er weiß, daß es ein Zeichen und Vorspiel deß Hund-Gebisses ist. Ist aber der Hund fromm oder verzagt ttttd furchtsam, so wird er nicht wieder entgegen murren, noch die Zähne weisen, sondern zur Rechten oder Lincken weichen und stichelt, oder mit Furcht abseits davon schleichen, wie er thut für einem murrendem Hunde, der int zu starck ist. Er kann aber solches murren aus einer doppelten Ursach nicht leiden: Erstlich, weil es in seinem Hunds-Geschlecht ihm eine Androhung deß Anfalls und Gebisses ist; Zweistens, weil er als einsehr mercksames Thier gar bald merckt, daß man ihn damit zerret und vexirt. Dazu bringet solches aller Hunde Natur also mit sich und ist ihr Proprium in quarto modo. Da gegentheils das nicht von allen Igeln aller Orten versichert werden kann, was den Igeln deß Cirknizer-Wunder-Sees zugeschrieben wird. Daß die Hunde heulen, geschieht aus mancherlei) Ursachen: entweder wann sie einen Schall, oder Glocken-Klang, oder einen andren Hund oder einen Menschen heulen hören. Ist es ein Hunds- oder Menschen-Geheul, so heulen sie ans Mitleiden mit. Geht aber die Glocke oder Trompet, so geschichts aus einiger Be-sremdung oder auch aus Furcht für solchem Klange oder aus Traurigkeit, so dadurch in ihm erregt wird. Denn über Alles, was fremd thönet, entsetzen sich die Schiere ; und heulet der Hund nicht aus einerlei) Melodei), noch aus einerlei) schallbares Instrument allein, sondern auf mancherlei); die Igeln im Cirknizer-See kommen aber nur aus eine Melodei) (soviel man bishero noch weiß). Daß der Fabian zu Amsterdam sich drüber erzürnet hat, wann Jemand ein nichts Weib geküsst, ist aus Eyfersucht gesche-hen. Denn solche Assen seynd sehr gehl ^ tirimi) trachten den Weibsbildern heffttg fen f»8* nach, oder lieben sie aufs wenigste, bißweilen inbrünstig. Ich habe bei) einem Hose einen kleinen Bavian oder Meerkatze gefehlt, die nur von drehen Personen sich anrühren ließ, auch dieselbe hefstch, obs gleich ein Weiblein war, liebte; nemlich die Gemahlinn am Hofe, im-gleichen eine Kammer-Jungfrau. Allen andren Leuten, und auch anfangs mir, war sie feind, und biß erschrecklich um sich; weil sie aber sehr artlich, Possirlich und trefflich verschmitzt war, hette ich gern bißweilen sie angerührt und ihre Gunst gehabt: ersann derhalben diese List, mich ihr beliebt zu machen, daß ich im anreden der Kammer-Jungfrauen ihrer Stimme eine Weil nachaffete. Darüber gewann mich das Thier endlich auch sehr lieb; also gar, daß sie mich vor Liebe osft hertzte: auch, wann ich sic von der Ketten ablösete, : zu mir ins Bette kam, sich an meine Brust legte, mit ihren vördern Pfoten mich umfing und alfo einfchlieff. Wiewol ich sie endlich nicht mehr zu mir ins Bette nahm, weil ihr bißwcilen im Traum vorkam , als ob sie von Jemanden gezerret würde, wie zwar solches bei) Tage osft geschähe; derwegen sie auch um sich beissen wollte, biß ich sie anredete, worüber sie sich bald besann und mir wieder liebkosete. Wann nun beh Tage Jemand sich zu mir nahete und das geringste Zeichen nur gab, als wollte er mich angretffen, sing sie alsofort an zu schrehen; wäre demselben auch gleich ins Gesicht gesprungen, so sie ihn hette können erreichen. Gleichwie sie I hingegen mir mit einem besondrem Geschrei) itnt Hülffe rieff, so ihr Einer mit der Gerten einen Streich gab. Und wann ich dann nur von Fernen ihr antwortete, musste der, so die Gerten hielt, sich nur bald retimeli; sintemal sie alsdann gleich auf ihn zusprang, und ihn häßlich würde bezahlt haben, daferrn er ihr nicht wäre entsprungen. Aber ein solches Verstand-ähnliches scharsses Gemerck wird beh den Insectis und imperfectè mixtis animalculis, bei) , den unvollkömmlich getemperirteu Thier-1 lein, sage ich, nicht gefunden, ob sie gleich auch in gewissen (Sachen, die zn ihrer Erhaltung oder Beschädigung gereichen, em sonderbares Gemerck sonst bezeugen, wie die Omeissen und Spinnen. So lässt sich auch dieses, daß der grosse Bavian zornig worden, wenn man ein Weibsbild geküsst, ohne dem " mit einer stlcheit Igeln-Bewea- oder Erregung nicht wol meines Bedunckens zum Bewetsthum Ziehen, weil jenes ohne Wortsprechung durch Eyfersucht, dieses aber durch einen blossen Tchon oder Laut gewisser Worte geschicht.j Wir müssen aber mit dem Gehör unsrem höchstgeehrtem Herrn Haupt-Author wiederum aufwarten, welcher ferner also redet: „Es ist aber zu mercken, daß man nicht Mtch aufhört, wenn man nur ein Mal das Pii mene piauka singender Weise gesprochen, sondern solange damit anhal- : stu muß, biß die Igeln kommen. Welches , doch^gleichwol bald geschieht.“ ,,So kommen sie auch zu Einem viel lieber und in grösserer Menge, als zum Andren, nachdem Einer ihnen besser singen kann, als der Andre; wie auch beh dem Krebs-pseiffen geschicht.“ Er. Fr. [Weil dann nicht, wie ich bißhero gedehnt, die Igeln gleich alsosort herbey romrnen, sondern man zuvor etliche Mal den. Sing-Spruch wiederholen und eine Weile! damit anhalten muß, so mögte ich gern sagen, sie kämen sreylich natürlicher Weye; aber darum, weil nicht nur die oransteckende Igeln, sondern auch die weuer hin in der Gruben verborgene durch wiche anhaltende Menschen-Stimme er-ausgemuntert und innen werden, aß Menschen vorhanden, daran sie sich Mt wugen können, und nicht eben um ey ihnen Proportionirlich- zugeeigneten Porter-Klangs willen. Denn wo viel ^geln nch im Wasser aufhalten, da saugen Ifa 'ml 6ern und begierlich sowol dem Bieh f ;Aenfcheu, der blosses Fitstes hinein» Ìli!!!' an. Weil aber der Herr Haupt-berichtet, daß sie weder aus eine gJ re Welodey, noch auf Berändrung der m„DUe. chder Sprache sich einstellen, so .sch aus solcher Mutmassung ihre nnrfU!^e Versammlung nicht ermessen, »°ch damit begründen. d-v D^bstoweniger steht es dahin, ob P>.,i.^ ^?5lscher Ihrer Gnaden dem Herrn '-paupt-Author nicht nur aus einer "alten leeren Einbildung die Nachricht gegeben, daß die Igeln anderst nicht, ohit allein auf den Šing-Spruch Pii mene piauka häuffig herzu eilen, und ob sie nicht eben sowol (wann es anderst natürlich) auf andre gesungene Worte, so man auch nur ein wenig damit anhielte, sich herbey finden würden ; denn weil es der Herr Haupt-Author Selber nicht versucht hat, sondern nur durch den Fischer Gegenwarts Seiner versuchen lassen, stehe ich im Zweifel, welcher Schluß hierinn sey zu ergreifsen. Wie mir dann auch nachdrücklich vorkommt, daß hoch-Ehren-gedachter Herr am 652. Blat deß vierdten Buchs gedenckt, wann der Fischer diese Worte nicht gesungen, so sehen gar wenig zu ihm (dem alten Fischer nemlich) gegangen. Denn daraus schöpfst ich einige Vermutung, daß, wann er wieder gesungen, die Igeln so schon wieder zuruck gewichen waren, weil sie gemerà, daß sie keine blosse, sondern gestiefelte Füste, oder den Fischer nicht im Wasser, sondern ans dem Wasser im Nachen anträffen, sich auf Hoffnung der Nahrung wieder versammlet; aber auch alsdann sich wiederum zurück begeben, indem sie abermal keinen geblössten Men-schen -Fuß vor sich gefunden; ausbenommen diejenige wenigere, welche sich in der Nähe herum aufgehalten, und ohne schallendem Gesang auch wol die Anwesenheit der Menschen an der Rede gespührt, solchem nach, wann er gleich auch stillgeschwiegen, wieder in ihrer geringen Anzahl angesetzt, und etwas Bluts zu geniesten gesucht. Wann er aber wieder das Lied (oder den Spruch) gesungen, seynd die andre, hin und wieder in der See-Grnben zerstreuete Igeln nochmals dadurch wiederum atts-gereitzt, und also eilte grössere Menge der Igeln herbey gekommen, weder unter dem Stillschweigen des Fischers. Ob aber dieser Fischer in Beywesenheit deß Herrn Hanpt-Authors auch mit veränderter Melodey oder Sprache oder verwechselten Worten damals einen Versuch gethan, ist mir unbewusst. Ich will der-halben, soviel diese letztere Mutmassung betrisst, nichts Gewisses darinn schliessen, weil eS mir mangelt an weiterer Nachricht, ob ntans damals auch mit andren Me» lodeyen oder Wörtern probirt habe; denn aus die blosse Aussage deß Fischers würde mau sich nicht gewiß verlassen körnten.] Der Herr Haupt-Author würdigt hier-nechst meine Meynung, so ich am 666. Antwort deß Herrn Haupt-Au-thors, wegen deß Tantz-erwe^ ckenden Krabaten-Liedleins. Blat, Z. 27 b. von dem Tantze der Ärabaten, nemlich daß meines Bedun-ckens weder die Proportion noch die Metod ey deß Lieds vor andren Liedern, sondern vielmehr die von Alters her immerzu geübte Weise und Gewonheit selbiges Volck zum Tantze gleichsam nöthige, wann sie die ihnen betanke Melodey hören, folgender Beantwortung. „Es geschieht dieses nicht aus langjähriger Übung, sondern die Krabaten haben mit demselbigen Thon oder Melodey eine rechte Synpathiam und ein dazu recht proportionirtes Temperament." „Ich habe dergleichen an meiner eigenen Person empfunden. Denn ob ich gleich in manchem Lande manche Mnsick und musiealische Instrumenten angehört, bin ich doch bey allen allezeit gantz traurig und melancholisch gewest; ausbenommen, wann eine einige Melodey, welche in Italien gantz gemein, auch in Teutschland und andren Ländern wol betank ist, erschallte. Denn wann ich dieselbige höre, so werde ich gantz frölig, ja dermaßen erfreut, daß ich mich mit harter Mühe deß aufhu-pfens oder springend enthalte, gleichwie mir indessen doch das Hertz gleichsam im Leibe hupfst. Und ich gläube, wann dieser Thon oder Melodey recht vollkömmlich nach meinem Hamenr proportionirt wäre, so würde ich mich deß aufspringend und hüpffens unmöglich erwehren können. Dieses widerfährt mir ans keiner Gewonheit, sondern recht synpatheticè aus einer rechten Proportion deß Gesangs zu meinem Humour. Diesem nach dörffen nicht alle Krabaten nach der Melodey Tonanina &c. hüpffen, springen und tantze» (wie in ob-gemeldtem Buch am 668. Bl., Z. 31 gefolgert wird), sondern allein diejenige, welche mit diesem Thon, Melodey und Schall einen gleich - proportionirten Humour haben". E. Fr. Meine gehorsamste Gegen-Erlänternng hierauf ist diese: (Zuvorderst gestehe ich gantz willig und zwar aus eigner Erfahrung, daß eine Melodey vor der andren traurige oder frölige Gemüts-Regungen erwecken, ja bißweilen gar seltsame Berändrungen und Actionen auswürcken könne, und solches nicht alle Mal eben vermittelst einer Synpathise, sondern auch wol ohne Synpathia, aus mancherlei) Ursachen, Zufälligkeiten, Um- ständen und Disposition deß Gemüts darinn die Music dasselbe antrifft. Wer lustiges Humeurs ist, dem wird, wann eine frölige Music erschallt, das Hertz alsdann alle Mal vor Freuden wallen und ihn zu sröliger Erzeigung bewegen. Wer aber schweres Geblüts.und Gemüts, oder wässerigen und feuchten Temperaments ist, der wird zwar gern einen lieblich - melancholisirenden Lautem Schlag hören; doch gleichwol auch wann er bey lustiger Gesellschaft eine frölige Music, einen Trompeten-Klang und Pau-cken-Streich höret, grosse Vergnügung daran empfinden, und sich »ebenst Andren die weit anderst getemperirt oder humorirt seynd, erfreuen. Denn die natürliche Reh gungeu können durch allerhand äußerliche Vorfälle bestritten und überwunden werden; also daß sie solchen Gemüts-Neigungen, die ihnen sonst von Natur nicht angenehm, auf eine kleine Weile Raum geben müssen und sich in etwas unterdrücken lassen. Daher kommts, daß bißweilen eine gantze Gesellschaft, ob sie gleich unter sich gar unterschiedliches Temperaments und Gemüts, dennoch durch einen gewissen Vorfall oder Schall, aus einerlei) Gemüts - Bewegung zusammen stimmt, bevorab, wann ein guter Trnnck den Mut begeistert. Manche, die nüchternes Muts, sanfst-und friedmütig, werden bet)nt Trnnck zornmütig und hadersüchtig, weil ihre natürliche Neigung alsdenn übernommen, und das Geblüt, wiewol nur auf kurtze Weile, anderst temperirt wird. Zu einem Erempel mag hiebey dienen, was ich in deß Ristens alleredelsten Belustigung gelesen; wie nemlich auf einem nach Wedel hingepsarrtem Dorff ein für-nehmer Kriegsbedienter gewohnt, welchem alle deß Dorffs Einwohner eines Tags hatten helsfen seinen Acker bestellen. Diesen Leuten allen hat bemeldter Officierer ans den Nachmittag nach verrichteter Arbeit eine gute Mahlzeit gegeben, wiewol er auch andre fürnehme Herren gebeten, jedoch dieselbe in einem besondrem Gemach getractirt. Ans den Abend, wie der Trnnck in den Mann gekommen, geriethen zween von den Acker-Rittern in Uneinigkeit, also daß sie mit Fäusten einander fein hurtig begrüßten und sich selbst zu Rittern schlugen. Die Andren, deren noch von dreyssig biß viertzig waren, saßen still und sahen diesem «Sät bauten S? 8au|i= Ne- N eine Rauffhandel mit Lachen zu. Die beyde Kämpffer wurden zwar etliche Mal verglichen ; _ es hatte aber nicht lange Bestand, sie kriegten einander bald wieder ben den Köpffen. Der Kriegsbedienter aber als Wirth, welcher nebenst Etlichen der Gäste seine Lust hieran hatte, wünschte, daß sie sich alle-miteinander so zerschlagen mögten. Der-halben ließ er seinen Trommelschläger aus eine hohe Leiter steigen, und rechtschaffen frisch Lärmen schlagen. v Es hatte der Kerl kaum angefangen, sur Gepolder mit der Trummel zu machen, sthe, da lagen die gute Dorff-Teufel all-zusammen einander in den Haaren, theil-ien einander die Fäuste so redlich und tochlich mit, daß fast keiner unter ihnen ìvar, dem nicht Nase und Maul hette ge-^iutet. Und welches das lächerlichste von Welches recht lächerlich s )"^hen. a) Die Herren Rust ivi len L-,n} f°nsi eine schlechte Synpathiam h • -er, Soldaten-Trummel, sondern er-^ vielmehr gleichsam eineAntipathiam, f, m ^e Kriegs-Trummel erschallet; slie-(L, ,uut den Ihrigen zu Walde oder zur p: -T gleichwol hat die Trummel alle brr.** <-nen ìn den Faust-Kampfs ge-die doch schwerlich alle einerlei) T:- derantents gewest, oder alle und jede Wlcheitt Feld-Spiel eine Synpathiam wstigung am 182. Bl. der Alleredelsten Be- gehabt. Welches also ein possirliches Exempel ist, daß manche Music-Melodey oder Schall auch solche Gemüter, die keine natürliche Synpathiam mit ihr haben, dennoch beherrschen und krüfftiglich erregen könne. Mancher dörffte diesen Trommelschläger einer unnatürlichen Kunst verdächtig Halten; Ich halte aber die Würckung für natürlich. Denn wann der Baur die Kanne etliche Mal ausgesoffen, wird er würmisch und ist leicht mit ihm zu handeln, daß er sie seinem Zechgenossen nach dem Kopsfe wirfst. Hört er dann einen solchen Lärmen-) chlag, so bekommt er einen Mut, loßzuschlagen ; und also gehet denn das sämtliche Faust-Gefecht gar leicht au. Bei) einem Feld-Treffen frischet die Trompet so wol die Verzagten als Unverzagten an zum Streit. Also haben vormals die Lacedwmonier, Arcadier und Cretenser den Dorischen Thon darum vor andren werth gehalten, weil er sehr ernsthasft, sittsam, den schweren Gemüts-Bewegungen gar dienlich, auch nicht weniger zu den Bewegungen deß Leibs. Gestaltsam in solcher Betrachtung der Griechische Generalissimus Agamemnon, als er wider die Trojaner mit andren Griechischen Fürsten zu Segel gegangen, bei) seiner Gemahliml, der Clyteumestra, einen solchen Musicante» daheim gelassen, der mehrertheils seine Melodeyen aus dem Dorischen Thon zu spielen Pflug, auf daß dieselbe durch so gravitetische Singweisen destomehr bei) Zucht und Erbarkeit mögte bewahrt werden. Weßwegen auch der ehebrecherische Aegyst dieser von Leibs- und Gemüts-Zier leuchtenden Königinn das Licht der Zucht eher nicht ansleschen, noch sie zu seinem Willen beredeil können, biß er solchen künstlichen Dorischen Musican-ten von Hofe weggepracticirt oder nach Etlicher Meynung gar umbringen lassen. Hingegen wussten die Kunstmeister deß weichen und wollüstigen Lydier-Thons nicht nur die üppige, sondern auch ernst-haffte Gemüter, wann dieselbe ihnen lange zuhörten, zu erweichen; gleichwie die Dorische die Leichtsinnigen, wann sie ihnen das Gehör ergaben, zu ernsthasftern Vorsätze zu bewegen. Darum wollen auch etliche gelehrte Scribenten, die Music- oder Thon-Kunst sey vor Alters viel vortrefflicher und weit kunstreicher gewest, weder heutiges Tags; wie unter Andren der hochgelehrte Isaacus Würckung deß Dorischen Thons. Bossius a) urtheilt. Sie sagen, selbige vormalige Thon-Kunst habe einen solchen Nachdruck bey sich geführt, daß gantze Republicken gleichsam dadurch regiert worden; auch deßwegen Plato gesprochen, die Sitten und der Zustand einer Republic wäre damit verknüpfst. Wovon insonderheit Aristoteles ttt Politicis zu lesen, b) Wann nun Jemand ohn mehrere unsere Veranlassung zu diesem oder jenem Thon sich von Natur geneigter besindt, weder zum andren, und andre Naturen: durch selbigen Thon zwar auch, doch nicht so kräfftig noch hurtig, oder nicht ohne befordrende Vermittlung mehrer Veranlassungen, als da seynd die Gesellschafft, die Gewonheit und Weise, der Wein, i die Berliebung oder die Erinnerung und Angedencken gewisser bevorstehenden oder schon vorgegangener Händel von demsel-bigen Thon bewogen werden, so ist es ein Zeichen, daß derselbige, welcher am kräfftigsten, leichtesten und ohn weitere i Vermittelung durch einen solchen Thon gleichsam gezogen wird, solches humeurs set), zu dem der Thon recht ist propor-tionirt. Und alsdann kann man wol sagen, er habe mit selbigem Thon einige Synpathiam, allerdings wie unser Herr Haupt-Author zu einer gewissen Melodey sich insonderheit starck geneigt, und zu seinen Neigungen dieselbe vor andren Melodeyen bequem findet. Dieses nun auf gegenwärtige Frage zu appliciren, so müssen die Krabaten an dent Ort, da sie durch das erschallende Lied Tonanina &c. durchgehends zum Tantze atrgetrieben werden, entweder nach der ersten Art, oder nach der andren sich dazu genöthigt fühlen; das ist, Es müssen entweder Alle, so daselbst wohnen, Junge und Alte, Männer rttxb Weiber, ohn Unterscheid deß Temperaments, diesen Zwang zum Tantz empfinden; oder allein nur diejenige, nach deren Humeur diese Melodey und Lied proportionirt ist, und die eine Synpathiam damit haben. Geschicht es Allen und Jedett ohrt Un-terscheid deß Temperaments und Humeurs, so müssen gewißlich diejenige, welche widriges Humeurs und andres Temperaments seynd, deren ohne Zweifel ehe mehr als weniger seynd , und doch gleichwol sowol nach diesem Liede, als wie die übrige, so а) Vid. Isaaeus Vossius, libro de Poematum cantu & viribus Bhytmi. б) Aristotel, lib. 8. Politico!-. 6. 5. 6. dazu proportionirt seynd, stracks tantzen durch andre Neben-Ursachen, welche weder in dem Thon, noch Wort-lant, noch in der Proportion deß Liedes eigendlich stek-ken, dazu gezwungen werden. Und darum habe ich pag. 668 gesagt, die langjährige uralte Gewonheit, und dazu von den Eltern angeerbte Lust (denn eine Mutter, die gern und offt nach einer gewissen Melodei) tantzt, wird dem Kinde, womit sie schwanger geht, solche Lust gar leicht an-hencken und erblich machen), könne solchen Tantz-Trieb perfect zu wege bringen; zumal wenn dergleichen alte und ererbte Gewonheit durch tägliche Übung und Brauch verstärcket wird. Und solche sowol angeerbte als täglich exercirte Gewonheit achtete ich hie für die kräfftigste, ja für die allerfürnehmste Ursach, daß an diesem oder jenem Ort die Krabaten nach dem Liede Tonanina &c. gleich müssten tantzen ; denn so es bloß bey der Proportion und Melodey deß Liedes stünde, so würden auch alle andre Krabatische Oerter dadurch zum Tantze genöthigt werden. Dieses, sage ich, war am 688. Blat meine Meynung, die ich ans Vernunfft gegründt zu stytt erachtete, und darum das Exempel der Sybaritischen Reuterey anzoch. Wobei) sich eben sowol dieses geschickt stette, daß die Türcken, Perser und andre Barberi! an ihrer mrßlautenden Iammer-Mufic viel einen grössern Gefallen haben (wie P. Kircherus bezeugt), weder an der Kunst-artigen und wolklingenden Music fürnehmer christlicher Capellen, biß sie zu unsrer musicalischen Kunst-Lieblichkeit das Ohr gewöhnt; worauf sie zu dieser Lust gewinnen, hingegen zu ihrer Land-Music ’ gantz verlieren. Denn Gewonheit ist die zweyte Natur, ja sie kann offt die Natur überwinden, daß diese nach ihrer Pseisfen tantzen muß. Woserrn also gemeldte Krabaten nach jetzt erklährter ersten Art durch das Lied Tonanina &c. zum Tantze getrieben werden, so treibt sie nicht so sehr die Pro-portionirnng deß Liedes durch eine Synpathiam . als die angeerbte und stets üblich-fortgesetzte Gewonheit dazu. Geschicht es aber nach der andren Art, nemlich durch eine Synpathiam. wie Ihre Gnaden der Herr Haupt-Author dafür halten, so schliesset derselbe zwar gantz richtig, daß nicht alle Krabaten eben nach der Melodey Tonanina &c. tantzen müssen; allein ich hette mir dabey eine ge- nauere Erklährung und Information ge-wünscht; ob Er durch diese Worte nicht Aue, durchgehends alle Krabaten oder nur mlei» die Krabaten solches Otch da die-tes■ Vieb und dieser Tantz gebräuchlich, verstehe? Ich vermute aber, iute es auch am vermutlichsten ist, er ziele damit auf Mchen Krabatischen Ort allein, und wolle © t verstanden wissen, daß nicht alle Krabaten deß Orts, wo das stieb im Ge-rauch, darnach tantzen börsten, sondern nur allein die, welche eine Synpathiam amtt haben. Wie es auch nicht möglich rl' nlle stente eines Dorffs einerlei) ^emperament und Humeur haben. Ich wer habe es, wie vorhin gedacht, bißhero noerst nicht ausgenommen, als daß alle Sabaten , solcher Gegend oder Orts, wo tantzen^ sst^ nothzwänglich darnach Wann nun aber an diesem Ort solche ìkute nur, die eine Synpathiam dazu < en'. 3ustt Tantze dadurch gezogen wer-^ìrd zweyerley daraus fliesten. Istich dieses, daß, wann anderswo, nicht i:p.u ^u Croatien, sondern auch in Ita-bip lfUw Deutschland Personen vorhanden, r . Welches Temperaments und Hnmeurs J’( ' mtc diese Krabaten, zu denen die solck eÄ Unpathetisch proportionirt ist, L>,.L lobel) nothwendig auch in den ant^àst. Krabatischen Oertern stente |,(1|| IstN müsste, die sie zum Tantze forzi-ömii,?ne- Welches aber nicht tool zu-b2Nutemal sonst auch dieses da-fotiÌrUm9fof’e-n tvnrde, daß es eine £)rt_ -genschafft dieses Krabatischen tonm,l1Cvte-11® .^ürde daraus folgen, daß, ZUM q^^tes lyupathetische Krabaten-stied fautmi en’etS -bev natürlichen Igeln-Ber-btetiPM 1-U!P nut den Ruff Pii mene piauka 3aefn unter der gantzen Menge derer be 'selche ans den Ruff-Gesang her-Z Tjuten, auch alle und jede von glei-Müffm. opertlon und Temperament seyn Dem, »a .Welches aber nicht vermutlich. Inseptü 3cixnBr daß allerdings auch die sie Qfplrf, -er ^ kleine Ungeziefer, wann ciej) s ? etltJl!ct) Gattung (ejusdem Spe-felbstei, ?.u°ch u>l Temperament unter sich dem Eremu rll )leS11 ,tn,uö ; mie man mit tinoeziptlvS t Tarantulen und andres ich ie()r J kann darthun. Also zweifle durch eine àsammliing der Igeln «-k' CfÄS às-'b-S-" V°lv. XI. «uà Auf den Einwand aber, den ich am 668. Blat, Z. 54. b. deß vierdten Buchs gethan, nemlich, daß die Cirknizer Igeln kein mnsiealischers Gehör haben werden, als andre Igeln au andren Orten, antwortet hochgedachter Herr Haupt-Author also: „Hie muß ich (schreibt Er) eine zwei- > selhaffte Antwort geben, nemlich, daß vielleicht auch an andren Oertern und in andren ständern die Igeln diesen, und die Schwerdt-Fische den Sicilianischen Thon lieben. Warnt aber Jemand dessen wollte recht versichert seyn, so müsste er die Probe thun. Ich habe den Weg gezeigt und den Anfang dazu gemacht. Ein Andrer kann es anderswo seinem Belieben nach auch versuchen. In meinem Bater-lande dörfften solche Experimenten mehr verlacht, als gerühmt werden, weßwegen ich weiterer Bemühung hiermit tool kann überhoben bleiben." „Ich könnte zwar auch leicht beweisen und verfechten, daß es möglich, daß die Igeln allein an diesem Ort, wie auch die Schwertfische allein aus den Seeküsten bei) Messana, mit obbeschriebenen Melo-deyen und Thönen gefangen werden. Die Gelegenheit deß Orts (Situs loci) die Tiesse und Breite deß Wassers seynd nicht überall gleich. Denn es ist gewiß, daß, wenn man schon eben dieselbige Worte in gleichem Thon und Melobel) ausspricht und singt, solches doch an einem Ort einen andren Schall und Hall gebe, als an dem andren. So gibt gleichfalls die Tiesse und Breite des Wassers so wol einen andren Thon, als staut und Klang. Aber grösser Weit# läufftigkeit halben lasse ich dieses unver-fochten." E. Fr. [Hiermit steckt zwar mein fürnehmster Beweis, daß die Igeln deß Cirknizer Sees nicht natürlicher Weise aus obge-meldten Ruff sich versammleu. Und halte ich dafür, ob zwar die Berändrnng deß Orts den Hall und Schall freylich verändern könne, dennoch die Melode!) beständig verbleibe; Imgleichen daß der Hall und Schall (oder staut) eben sowol zu unterschiedlichen Jahr-Zeiten in der Cirknizer See-Gruben sich in etwas verändern werde, auch ans diesem Grunde, welchen der Herr Hanpt-Author von der Tiesse und Breite deß Wassers genommen , bey solchen Cirknizischen Igeln Erläuterung deß Herrn Hupt-Au-thoris, wie die Eefra-ctio deß Thons und der Wörter hiebey geschehe. eben forno! Schall, Hall und Laut vanirei) können. Denn nach langem Regen-Wetter oder trudnem Wetter muß ja diese See-Gruben etwas tieffer oder un-tiesfer sehn. So wird auch eine Igel tieffer im Morast oder höher im Wasser sich aushalten, als eine andre. Es kann auch die State deß Bodems nicht überall gleichsormirt fehlt, weßwegen diese Igeln auch nicht im gleichsorrmrten Löcher:- stecken können. Daraus dann nach obigem Schluß deß Herrn Haupt-Authors folgen müsste, daß eben sowol auch die Igeln der Cirknizer See-Gruben nicht alle Mal, wenn man sie also rufst, erscheinen könnten. Aber weil die Frage, ob auch anderswo dergleichen geschehn könnte, srehlich durch einen Versuch erörtert werden müsste, so muß man sie dann biß dahin unentschieden lassen.] Hernach führt der Herr Haupt-Author folgenden, gar scharffsinnigen Diseurs: „Vierdtens wird am 669. Blat besagten vierdten Buchs, 20 b. gesagt: Weil solcher Unterscheid allein aus der Luckerheit (oder Rarität) der Lnfft und aus der Dicke oder Densität deß Wassers entspringt, so könne man nicht begreiffen, wie dazu die Berändrung der Wörter etwas thun könnte rc." „In dieser subtilen Frage ist gleichsam der gantze Kern dieses Mehnung-Streits begriffen, und zwar, wie die Ee-fractio toni & verborum geschähe, fast schwer und übel zu erklähren, weil man solches nur mehr in den Sinn fassen, weder mit Worten gnugsam zu verstehn geben und beschreiben kann; nichts desto-weniger will ich solches mit möglichster Kürtze allhie nicht allein besser erläutern, sondern auch mit etlichen Gleichheiten und Exempeln gleichsam handgreifflich machen." „So ist demnach die Resractiou deß Thons und der Wörter also zuverstehn, wie folgendes Exempel ausweiset. Wann ich das Wort Habitavimus stinge, und eben in gleicher Melodey diese dreh Worte Mihi ne dabis ? welche so wol als das Wort Habitavimus, fiinff Shlben und ehlff Buchstaben begreiffeit, so wird nichts destoweuiger unter dem Wasser so wol ein andrer Laut, Schall oder Klang, als auch ein andrer Thon, entstehen, durch die Resractiou der Wörter und Buchstaben ; Weil aus dem Wasser ein jegli- cher Buchstab gleichsam zerbrochen, auch ein jeglicher Buchstab anderst, das isst bald mehr bald weniger zerbrochen wird. Angemerckt, ein jeder Buchstab aus dem Wasser gleichsam stolpert, ehe dann er ins Wasser dringt; und zwar unterschiedlich ; denn einer geht auf einer Seiten, ein andrer auf die andre, der dritte grad hinein; ein andrer Hinwerts, ein andrer Herwerts rc." „Wann ich aber in der Lufft stünde, und grad (perpendiculariter) zu- oder in das Wasser hinunter die offt-gemeldte Worte in zwey- oder mehrerley Sprachen, oder mit unterschiedlichen Worten Ge-sangs-weise spreche, dennoch aber in einerlei) Melodey und Thon; so glaube ich wol, und ist natürlich, daß alsdann keine so starà Resractiou des Thons und der Worte geschehen würde: solchem nach der Thon dem, ober dem Wasser Redendem, Ruffendem oder Singendem, etwas gleicher käme. Daferrn man aber oblique Seitwerts, oder nach der Seiten, die Worte singend hinab spricht; geschieht die Zerbrechung deß Thons und der Melodei) unter dem Wasser viel mehr und stärcker." „Wollte man nun sagen, es werde so wol Habitavimus, als Mihi ne dabis. gleichfalls oblique, auch in einerlei) Melobel) und Thon gesprochen; so wiederhole ich meine obige Rede, nemlich, daß ein jedweder Buchstab anderst aus dem Wasser stolpere oder sich breche; weil ein jedweder Buchstab aus einem andren Model, nemlich aus dem zu jedwedem Buchstaben allezeit anderst gekrümmtem und gezogenem Maul hervor geht und auch anders lautet." „Dieses will ich auch durch ein Exempel bewehren. Wann ich einen gantz runden Ballen von solcher Form, wie in den Ballhäusern gebräuchlich, ans ein glattes Pflaster (oder wolgeebneten steinernen Boden) mit der Hand Schnurrichtig werffe, so springt der Ball wiederum perpendiculariter (oder nach der Bley-Schnur) heraus in die Hand. Werffe ich ihn aber oblique oder Seitlings weder den Boden, so springt er eben in selbigem Grad obliquò hinüber zurück, und nicht herüber, in welchem Grad er von hinnen geworffen ist. Und das ge-schicht allezeit mit einem rund-glatten Ballen. Wann ich aber einen Ballen lasse viereckigt machen, so wird mir der-stlbige allezeit anderst zurück springen; bald auf eine, bald auf die andre Seite; bald mehr, bald weniger." „Gleich also geht es auch mit den Buchstaben, weil sie nicht alle gleich sehnd.^ Spricht mau den Buchstaben a aus, fey gleich in Lateinischer oder deutscher Sprache, so giebt es stets eine gleiche Refraction. Deßgleichen gefchicht auch mit der Litter m. Uiti) alfo ist es gleichfalls mit allen andren Buchstaben bewandt; sie seynd hiermit alle einem runden Ball zu vergleichen. So man ober (m stat a ein m doch in gleichem Bhon ^ und gleicher Meloden ausfpricht, wird solches m auf dem Wasser weit anderst zerbrochen, gleichwie ein viereckter àll, und wird unter dem Wasser nicht ollem einen andren Laut und Klang, sondern auch einen andren Thon formimi." „Eben dieses lässt sich auf einem stehendem tieffen Wasser probiren mit unterschiedlichen kleinen Steiulein. Wirfst 111 on einen runden Stein oblique (Sett-toerts) in solches Wasser, so springt er atcht mehr heraus; wirfst man aber ein oreites und flaches Steinlein, doch auch teitwerts, hinein, so springt solcher Stein etliche Mal aus dem Wasser, ehe ^ Zu Grunde fällt. Ein andrer ecketer ^letn stolpert ans dem Wasser wiederum ryU5 biel anders als ein runder oder l ocher; Ja! fast ein jeglicher Stein, der ein Andren ist ungleich, gewinnt aus dem poster eine andre Zerbrechung; Ich will 'ss«, er wird anderst verhindert beym sallen" Wasser unter das Wasser zu den "öQk ober Jemand hieraus einwen-n(bö sey hientit weiter nichts bewiesen, der . Buchstaben, Melodey oder tut Singen sich obliquò weit mitV - Heu, als perpcndiculariter (oder föim/11^ Schnnr-gradem Einfall), so doè U | antworten, die Refraction liipLu r v** ttnd der Buchstaben sey zwar lchon zur Gnüge erklährt; will nnrf. chchts destoweuiger zum Überfluß "4gl-ichs-m hà! am l» Lotsen, daß jeglicher Buchstab °», dem Wasser sich màs breche " nm'tEOi* .gemißr wenn inan etliche recht-Qtni< . Steine oder steinerne Kugeln gantz Kn U" liClft8,rb sW-» Wasser Osst, daß alsdann einer ans ine andre fällt. Lässt man aber hernach einen eckigten Stein draus fallen, so wird ein solcher nicht aus den runden Stein oder auf die steinerne Kugel, sondern weit auf die Seiten sallen. Und wenn man nachmals mehr andre unterschiedlich-ge-eckete Steine gleichfalls nacheinander lässt hinein fallen, so wird derselben keiner auf den zuvor hineingeworffenen runden Stein treffen, auch keiner derselben aus den ändern, ohn allein wunderselten, fallen, sondern einer daher, der ander dorthin fallen. Jedoch müssen sie alle von einer Höhe und von einem Ort herabfallen. So muß man auch allezeit nach jedwedem hineingeworfsenem Stein verziehen, biß sich das Wasser wiederum seht und ruhet. Uberdas wird an den Steinen ein gleiches Gewigt erfordert. Also stolpert dann ein jedweder Stein anders, das ist, wird anders ans dem Wasser zerbrochen." „Gleich also zerbrechen sich die Buchstaben, weil jedweder ans einer andren Form deß Mauls kommet, und gleich besagten Steinen unterschiedlich forinirt ist. Diesem nach wird jedwede Litter anderst zerbrochen, ehe sie durchs Wasser dringt." „Man kann dißsalls auch eine Observation von dem Gesicht nehmen. Denn so man einen geraden Stecken oder Stab obliquò oder nach der Seiten (oder sthteff) biß auf die Helfste ins Wasser steckt; also daß die Helfste desselben im Wasser steckt, der übrige Theil aber über dem Wasser bleibt, so wird Einer, er schau so genau als er will, den Stecken gantz krumm erblicken." „Wann nun also alle Buchstaben anderst gebrochen werden, so muß nothwendig die Melodey oder der Thon in dem Wasser eine andre Melodey oder einen andren Thon geben. Einmal ist dieses gewiß, daß derjenige Thon und Melodey, welche man ausser dem Wasser singt, unter dem Wasser viel anderst gehört wird." „Wollte nun Einer sagen, hientit werde allein eine Verändrung und Refraction der Buchstaben, nicht aber der Wörter erwiesen, so wisse derselbe, daß ich durch Wärter-Zerbrechung eben sowol die Ber-ändrung der Buchstaben verstehe." „Dennoch aber will ich ans die Ler-brechung der Worte ein absonderliches Exempel bequemen. Man nehme an stat eines langen Worts zwey oder drey kurtze Worte, so wird solches eine Gleichheit bekommen, als ob man an stat eines grossen Ballens, zween oder drey kleine wider den Boden wirfst. Da ein jedweder anderst springen wird, woferrn sie dem grossen in der Rundung nicht gleichen, weil in iimeit 2 oder 3 Worten gleichfalls die Buchstaben verändert seynd. Oder aber, so man an Stat eines langen Steins zween oder drey kleine Steine ins Wasser wirfst, werden sie keinen solchen Fall thnn, der dem langen Stein gleichfüllig wäre." ,F}d) könnte mit noch andren Grün-’beit dieses versichern, daß das Wort Habitavimus unter dem Wasser einen andren Thon, Laut und Klang gewinne, als diese Worte Mihi ne dabis ; ob beyde schon in gleichem Thon und Melodey gesprochen oder gesungen werden; verhoffe aber, daß ich denen Gegensätzen schon ein Gnügen gethan wie subtil und scheinbar sie auch sonst seynd." E. Fr. [ Ich muß bekennen, daß vielmehr aus diesen Beweisthümern deß Herrn Haupt-Authoris eine ungemeine Subtilität und Scharfssinnigkeit hervorleuchtet, welche ich desto höher schätze, je schwerer es fällt, einen solchen Satz, welchen derselbe in dieser Frage zu behaupten Belieben trügt, recht specios und so scheinbar zu machen, als wie derselbe thnt. Nun dörsfte zwar Mancher Unterschiedliches noch dagegen einzuwerffen haben, als: Erstlich, daß Gleichnissen zwar zur Erläuterung dienen können; aber zu keinem festen Beweisthum. Zweytens, daß die Gleichnissen, womit man erläutern und zugleich etlicher Massen etwas beweisen will, in einer gewissen Eigenschafft überein kommen müssen, und nicht zu weit, von gantz ungleichartigen Sachen hergenommen seyn; wie diese Gleichnissen von dem Ball und Steinen, an Stat deren man, wie es scheint, aus der Schall-Kündigung etliche t hette vorstellen sollen. Denn die Eigen-schasften der Statica:; (oder Wag-Kunst) imgleichen Wasser-Kündigung, und gewaltsamen Beweg-Kündigung wie auch der Optic, daraus solche Gleichnissen gezogen, kämen mit den Eigenschafften der Stimm-Schall-und Thon-Kündigung (oder der Stimme, deß Schalls und Thons sechsten) schwerlich recht überein. Der Ball und die Steine seyen harte wigtige Körper , daran die Ecken nothwendig eine mercklichgrosse Aenderung in der Bewegung geben müssen, wann sie geworffen werden. Der Schall und Klang aber sey eine Species intentionalis. welche subtil, leicht, scharff und ohne sonderlichen Widerstand zum Wasser hineinfliege; die klingende Sylbe möge gleich in diesen oder jenen Buchstaben bestehn; wie dann ein einiger Buchstab allein wunderselten bey menschlicher Stimme gebräuchlich und auch noch weniger als eine gantze Sylbe für eckigt zu halten, ob schon etliche derselben durch eine andre Bewegung deß Mauls oder der Zungen, als die andren, sormirt würden, so könne doch keine einige Sylbe, wann sie gleichaus sechs Buch-! staben, als wie das Wort Schlag be-, stünde, deßwegen eckigt seyn, sondern falle allstets gleichsam rund in der Aussprache; denn die unterschiedliche Rührung deß Munds oder der Zungen schaffe der Syl-ben keine andre Verändrung, ohn nur deß Lauts und bißweilen auch der Stärcke. ; Soviel Sylben gesprochen werden, so viel-: mals werde auch die Lussi dadurch geregt, i Ein zwo - drey - oder vielsylbiges Wort i mögte endlich noch tool füglich einem vieleckigten Dinge verglichen werden; aber 1 ein einsylbiges, oder eine eintzige Sylbe nicht; aber in einem solchen vielsylbigem ' Wort werde eine Sylbe nach der andren ausgesprochen: daraus zu folgen scheine, !! daß das Wasser mit so vielen runden, und nicht eckigten Stimmen getroffen i werde, als viel Sylben in einem Wort enthalten; wenn man je von runden und eckigten Sachen ein Gleichniß machen wolle. Wiewol sonst der Schall und Thon gar keine Figur haben, und weder rund noch eckigt seynd. Es könne aber der unterschiedliche Laut unterschiedlicher Wort-Sylben allem Ansehn nach, zwar einen, wiewol nur gar wenig stärckern und schnellem Bruch auf dem Wasser geben, indem ein Laut schürsfer als der andre; mit Nichten aber den Thon darum weiter verändern, ohn wie er sonst nur vermittelst deß Wassers vorhin, bey Erthönung der vorigen Wörter, der Höhe oder Nidrigkeit nach, in etwas verändert worden. Htebey könnte Einer zur Befestigung dessen, daß durch obenangesührte Gleichnissen von unterschiedlicher Bewegung der Ballen und Steine die merckliche Brechung der Syllben und Wörter auf dem Wasser : Zu beweisen, schwer fallen, und die Bewegung, so durch den Schall, Klang oder j Gethön erregt wird, mit andrer Sachen Bewegung sich nicht vergleichen lasse, an-ziehen die Worte deß sinnreichen und hochgelehrten Frantzosen Perrault : L" A-gitation de 1’ air, qui est cause du bruit, est si particuliere, que ses Phenome-ues n' ont rien de ce, qui est commuti aux autres agitations de 1" air. Das ist: Diejenige Lussi - Bewegung, welche den Schall oder das Gethön verursacht, ist so sonderbar, daß sie nichts dergleichen erweisen, oder an sich erscheinen und spühren lassen, welches andren Lust-Bewegungen auch gemem wäre. Und gleichfalls diese eben desselbigen Authoris Zeilen. Les agitations ordi-uaires de I' air suivent la direction à mouvement, qui en est la cause ; ainsi un soufflet, un éventail, un eoli-pile, ne poussent Y air, que devant eux ; mais 1' agitation, qui cause le bruit, s" etend non seulement en rond, comme 1' agitation de 1' eau, mais de : tous sens, & de tous ses costez ou s’ etend le milieu, dans lequel elle est faite, soit que ce soit 1' air, soit que ee soit I eau. Die gewöhnliche Erregungen der Lufft solgen der Direction der Bewegung, durch welche sie werden verursacht. Ein Blase-bchflr ein Wedel, ein Windball, treiben dle Lufft nicht anderst, als vor sich. Aber dw Bewegung, welche den Schall oder das Gethön (denn Beydes wird allhie unter dem Wort bruit verstanden) verur-lacht, breitet sich nicht allein rings umher ^us, wie die Bewegung des Wassers, wildern auch von allen Posten oder Stellungen, und von allen Seiten, dahin sich dasjenige Mittel erbreitet, in welchem sie gemacht ist; es mag gleich die Lussi oper da§ Wasser sechi, a) ^voraus zweyerley folgen will: Erst-p U daß, wann keine andre gewöhnliche msist-Bemegungen derjenigen, welche durch uren Klang, Schall oder Gethön erregt ua 9¥ch sehud: so werden sich diese ns . soniger nach Bewegung eines Balls n8 reguliren oder damit ver-»chm lassen. Bors Andre, daß die Ber- ntn3 der Wörter in einer Melodey eadem; ®S®ai8dePhysique, par Mons. Perrault de 1' A-de la 1?’ Uoyale des Sciences, Docteur en Medicine r acuite de Paris. Tom. 2. pag. 1 & 9. keinen so nachdrücklichen Unterscheid deß Litter- oder Syllben-Bruchs geben könne, durch welche der Thon deß Gesangs oder Spruchs verändert würde; weil sie ohne Unterscheidung der Wörter oder Syllben oder Buchstaben gesagt wird, ein Schall (Klang oder Gethön) breite sich aus in die Rundung :c. Wie dann dergleichen auch andre Phonologici zu urtheilen pflegen, sondern daß einig allein der blosse Laut durch neue Worte sich verwandle. Drittens tiesse sich vielleicht der Gegenschall (oder Echo) zum Zeugen ruffen; Welche, wann sie von einem Felsen oder von einer Mauren die Stimme ihres Aussordrers zuruckprellet, ohne Zweifel die Worte viel ungestümer bricht, weder ein Gewässer; dennoch aber, obschon die Worte hundert Mal verändert würden, alle Mal den Thon und die Melodey unverändert zuruck sende; also gar, daß allerdings die vielfältige Echo neuer Worte halben im Thon nichts Neues mache, sondern allein im Laut, Schall oder Klange; der, je weiter der Wiederhall endlich entfernet, entweder etwas schwächer oder unvernehmlicher, oder auch wol nicht so grob, wie der erste Wiederschall, vernommen wird. Ob schon auch der Schall nach der schrägen Lini oder schieff und seitlings (obliquò) einsällt und in Ansehung deß puncti incidentia; (oder Einfallung-Ziels) zur rechten Hand ist, hingegen aber den Wiederqhall nach der lincken Hand hin-wirfft, so wird er doch an dem Thon keine Neuerung machen, wie vielmals man gleich die Wörter verwechselt. Endlich so tiesse sich, Bierdtens, auch wol fragen, Ob nicht vielmehr bey der Cirknizer See-Gruben bey unveränderten Worten dennoch sowol der Thon als der Laut, gar ossi verändert würden? Unter den zwölsf Thöuen (denn soviel zehlen etliche sürnehme Authores) werden gewißlich nicht alle diejenige, welche den Igeln bißhero singend zugeruffen, aus einerlei) Thon intoniti: ; sondern der ältere aus einem nidrigern angefangen haben, weder der jüngere. Weil auch Mancher eine Helle Stimme, ein Andrer eine rauhe hat, muß hiedurch auch der Laut unterschiedlich fallen. Und wer kann versichern, daß nicht Mancher, der darinn noch ungeübt, indem die Worte zum öfftern wiederholet werden müssen und man eine Weitere Nachricht von dem Krabati- schen Krebs- pfeiffen. In was für Flüssen die Krebse durchs Wissen gefangen werden. Weile mit dem Gesänge anhält, bißwei- j len unversehns ein Wort überhupfft oder übel ausspricht? Diese und dergleichen Einwürffe, sage ich, dörffte Mancher dagegen thnn. Weil mir aber sowol die Ferne deß Weges, als die eilende Presse, wie auch die gar zu viele Weitläufftigkeit, so diesem Jgeln-Discurs drüber Zuwachsen würde, nicht gestatten, Ihrer Gnaden dem Herrn Haupt-Anthor solches zur Betrachtung zu nn-terwerffen, und nochmalige Information von demselben, als einem hochexperimen-tirtem und scharffsinnigem Herrn darüber durch Schreiben einzuholen; als begehre ich nicht, daß solche in ziemlicher Eile jj und Unpäßlichkeit von mir beygebrachte Einwürffe anders als für ungefähre Einfälle oder Gedancken angesehn werden mögen, und unterwersse Alles hochgedachten Herrn Hanpt-Anthoris hohem Verstände. Derselbe ertheilt hiernechst von dem Krabatischem Krebs-Pfeiffen noch etwas völligem Unterricht in nachgesetzten Zeilen : „Ich muß (schreibt Er) bey dieser Gelegenheit auch noch berichten, daß man, wie ich seithero neulich erst habe erfahren, nicht nur in dem Kulp-Strom allein, sondern auch in den Flüssen, Dobra, Mres-niza und Curana, sowol in der Türckey, als in Krabaten, die Krebse durchs Pseissen sähet." „Ich will eirdlich zugeben, die erste Erfindung möge durch ein Pactum expressum naturale vielleicht geschehen sehn; weil aber das Pactum naturale kein Pactum implicitum hat (wie ich solches bald hernach werde erweisen), so geht solches sine pacto implicito zu; sintemal ich solches allhie probiert habe, daß es natürlicher Weise geschicht." E. Fr. ! [Wenn man in noch mehrern Flüssen die Krebse durchs Pseiffen sähet, und nicht nur allein in Crabaten oder Türckey, sondern auch überall andrer Orten, so ist der Fang natürlich und zu vermuten, daß die Krebse das Pseiffen gern hören. So es aber nur in Krabatischen und Türcki-schen Flüssen allein geschicht, sollte es dennoch wol etwas verdächtig scheinen. Jedoch lasse ichs in seinem Werth; denn, die benöthigte Kürtze zwingt mich hierüber weitere Betrachtung einzustellen.s j „Am 671. Bl., Z. 39. b. angedeuten ! merken Buchs (also führet unser Herr Haupt-Author fort) wird gesagt, daß Etliche gedacht, sie hätten von dem Stein zu N. N., welchen die, so zitut Satan in die Schule fahren wollen, betreten, an selbigem Ort niemals was gehört." „Solches glaube ich gar gern. Dann, eben in selbiger Stadt weiß von solchem Stein der Tausendste nichts. Mir ist er aber von einem guten Freunde, der diese Schule srequentirt hatte, und mich gleichfalls zu überreden bemüht war, daß ich allerlei) Wissenschafften zu erlernen, mich mit hineinbegebeu mögte: sintemal er seiner Einbildung nach mich sehr dadurch zu diligimi vermeynte. Er wusste mir die Sache so heraus zu streichen, und so Ge-sahr-los vorzustellen, daß er mich bey nahe Helle eingenommen und dazu bewogen. Aber der gnädige Gott hat dennoch seinen guten Geist so weit nicht von mir weichen lassen wollen, daß ich solcher Verführung gehorcht, oder diesem fürnehmen Freunde, welchen ich selber vor meinen Angen sähe, vor dem Stein verschwinden, das Geleit dahin gegeben Helle. Und ob ich gleich nachmals noch mit vielen Andren Kundschafft gewonnen, die diese Satans-Schule besucht haben und mich gleichfalls zum Mit-Schüler verlangten, ist doch Gott sey Danck, solches verdammte Auditorium von mir verschmähet worden, und alle ihre Bemühung an mir verlohnt gangen." „Sonst wird diese Versammlung und Hinfahrt in höchster Geheim- und Verschwiegenheit gehalten, also daß wunderselten Jemand drum weiß, ohn allein diejenige, welche diese Schul freguentirt haben, und Einer von dem Andren diesen Stein kennen gelernt." „Ich muß aber hiernechst einen ausführlichen Diseurs machen von dem Pacto explicito und implicito, doch vorhero den freundlichen Leser bitten, daß er solches diesem Werck zu keiner Unförmlichreit und ungereimtem Ausschweiff rechne; sondern leutselig die Ursach vernehme, so mich dazu bewogen und befugt hat." „Er wird sich erinnern, daß im IV • Buch dieses Wercks über dem Jgeln-Ruff und derselben wunderlichen Versammlung zwischen Mir und dem Autbore der Anmerckungen ein Meynnngs - Unterscheid entstanden, indem derselbe ein pactum implicitum daraus machen, mir .slochmaU' «« r : 4. zedach«" Leusel Schule- den H°rr» ftaut>t=Au-lh°rem be-$»*, all-w etwas "°n den Pa ells itopli. s°n-^l,ch ab« Anhen^ i&f ?^chreckli- Kra' fe '• Haupt-Au- ä0r. bey Durchs. ^9 Lies« Druckten Jnateri Genommen, aber die isache natürlich Vorkommen wollen. Welches dann Anlaß gegeben, von solchen pactis implicitis unterschieb* Itche Exempel beyderseits anzuziehen. Bon |ochtuten pactis implicitis oder eingesloch* tenen Teufels-Bündnissen werde ich anjetzo euren absonderlichen ansführlichern Bericht 9eben, und den vielfältigen Unterscheid derselben _ erklähren, weil mich nacher-Zehlende seltsame Begebenheit seithero dam bemüssigt hat." „Nachdem mir die ansgedrnckte Bögen anhero^ übersandt waren, darinn diese Materi behandelt worden, und bey nächt-ucher Durchlesung derselben an diejenige stellen kam, da besagter Verfasser der 'Imttercfungen erörtert, wie leicht und geschwinde man in eine eingeflochtene -öunbniß kommen könne, auch unter Andren dabei) der Anhenck - Zetteln gedenckt, s i llur ich würde nicht übel gethan Qcibeit, so ich mich in dieser Materi ein wenig besser explicirt und insonderheit wseg vorgestellet hette, daß Manche auch vo) otc( Geistliche (der gesamten venera* K Geistlichkeit soll dieses, was den tt)chnldigen und verständigern nicht bey zumessen, mit nichtem zum Nachtheil ^>agt seyn!) für unterschiedliche Kranck-helten Anheng - Zettlein ertheilen, und Zwar cum bona intentione (guter Mey* ttuttg und zum guten Ende) doch aber Nichts destoweniger sündlich, ob gleich ein-laltiglich. Und daß, so man solches i frfi ^weislich darlegte, wie Einer, der 'vlche Zetteln gebraucht, in ein pactum ynP ucitum trete, so würde dem Teufel em grösser Abbruch geschehn, und er ìucht so viel einfältige Leute unter dem Ochern der Heiligkeit und Frömmigkeit unvermerckt in seinen Bund bringen." „Als ich nun weiter fort las, und biß zu bev_ Hist ori _ gelangte, welche am 674. -öiat )tehet, wie nemlich unter dem Me-OB der Stuhl gebrochen; auch ein ^chnee-Kliimp vom Dach herab gerollet und thut ein Stubenfenster eingeschlagen, er m dem Agricola etliche Beschwe-ungen, wiewol nur für Spaß gelesen, ]° 9e1chnhe in dem Zimmer, da ich saß wer wärendem Lesen ein solches Ge* 'ach/ daß mich nicht anderst bedünckte, nn der gantze Ober-Bodem wäre hernn-là^ en, und mir deßwegen gleich ein-noete, es müsste ein Gepolter deß bösen Lvn 1ehn? ich leschte das Liecht ans, willens mich ins Bette zu legen, (denn ich hatte mich schon ausgezogen) und sagte unterdessen: Dir Teufel zu Trutz will ich diesem Werck noch eine Notam und Warnung einverleiben, daß die Geistli* chen nicht mehr die Anheng-Zetteln geben sollen. Du hast doch die Macht nicht mir ein Haar zu krümmen. Kaum hatte ich solches gesagt, da erhub sich abermal ein plötzliches und so grausames Krachen, daß man gäntzlich hätte vermeynen sollen, die gantze Mauer oder Wand von einer Seiten deß Zimmers wäre übern Hanffen gefallen." „Dieses begab sich im Jahr 1688 am 8. Martii neuen Calenders um halb zwey Uhr noch Mitternacht, wie ich solches auf mein Gewissen schreiben und bezeugen kann." „Deßwegen will ich dann hie das Pactum implicitum, wovon mehr erwehnter Anthor der Anmercknng im 4. Buch am 673. Blat der Natur - Rariteten etwas gemeldet, ein wenig weiter expliciren. doch mit keiner sonderlichen Weitlänfftigkeit als die das Werck auch nicht mehr leidet, daraus man erkennen wird, daß Mancher viel Sachen gebraucht, die ein pactum impliciren, hingegen auch viele für ein pactum ansihet, welche doch natürlich seynd." „Das pactum expressum oder ein ausdrücklicher Bund (verstehe mit dem Satan) ist die fürnehmste schlimmste und gröbste Berknüpffung mit dem bösen Feinde, nemlich wann sich einer würck-und sürsetzlich selber am Ersten mit dem Teufel verbindt." „Solcher ausdrücklicher Bund ist sechserlei), und darunter das Erste Pactum expressum corporale (das leibliche Pact.) Dieses geschicht, wann Einer sich dem Tettfel mit diesem Bedinge übergibt, daß er mit Leib und Seele von einem Ort zum andren übertragen werde, wie die Mantel-fahrer und fahrende Hexen. Wer sich derhalben auf einen Mantel setzt, darauf er gewisse Characteren gemacht und gewisse Worte dazu spricht, damit er geschwinde an den verlangten Ort gelange, der ist durch ein pactum expressum corporale mit dem bösen Feinde verstrickt. Diejnige aber, welche von ihm dergleichen Mantelfahren erlernt haben, seynd mit einem pacto implicito corporali, oder eingeflochtenem leiblichem Bunde befangen, doch mit einem viel gröbern und enger ui Beschreibung deß ausdrücklichen Patts mit dem Teufel. Das Pactum expressum corporale. Das Pactum corporale implicitum. implicito, weder die, welche in ein pactum superstitiale (oder superstitiosum) oder naturale implicitum, das ist, in einen abergläubischen oder natürlichen Ein-wirrnngs-Bnnd treten. Denn das Pactum corporale nbergrössert und übergreuelt alle die andre Pacta gar weit, weil in diesem Pact Leib und Seele von dem höllischen Geist transportirt und durch die Lufft von einem zum andren Ort geführt werden." f) „Es operiren zwar alle andre teuflische Pacta natürlich, (ich will sagen, der Teufel würcke oder verrichte alsdann Alles natürlicher Weise), aber doch unsichtbar-lich. Denn die abergläubige Worte, Zauber-Sprüche und andre Ganckelehen helffen nichts, als darinn die geringste Wircknngs-Krasft nicht steckt, sondern seynd nur das Medium Pacti (die Vermittelung der Bündniß. _tt) Denn wann Jemand die Worte spricht, alsdann wendet der Teufel natürliche Mittel an, wiewol unsichtbarer und heimlicher Weise, worauf also die Würckung natürlich erfolgt." „Bey obgedachter Ausfahrt aber findet sich keine natürliche Würckung, sondern die geschieht gantz unnatürlich, angesehn in der Natur nichts zu ersinnen, das einen Menschen in kurtzer Zeit viel Meilwegs in die Ferne mit Leib und Seel tragen könne, und so schnell, wo nicht noch schneller durch die Lufft führen, als flöge er davon, wie der schnellste Vogel von einem Ort zum andren. Solches muß allein durch einen guten oder bösen Engel geschehen. Von der guten Engel Verrichtungen aber wird allhie nicht gehan- t) Oder vielmehr aber darum, weil ein solcher böser Mensch sich mit Leib und Seel dem Teufel ergiebt und seinem Schöpffer und Erlöser ausdrücklich absagt je. Denn sonst hat man Exempel, daß der Teufel auch Manchen mit Leib und Seel von weitem auf dem Bock geholt, der sich ihn, doch nicht hatte ergeben. Ja! Christum selbsten hat er mit Leib und Seel auf einen hohen Berg, und zu meiner Zeit einen from- ; men Christen aus Antrieb einer Hexen durchs Fenster auf die Gassen herab geführt. tt) àch zugleich das Symbolum oder Losungs- ! Zeichen so vorher der Satan mit eindinget. Welches -er aus gewissen Ursachen erfordert, ob er es gleich seinen Creaturen vormahlet als etwas nöthiges und zur 1 Verrichtung kräfstiges. Woben er unter Andren dieses Absehn hat, daß hernach Andre, die sich ihm nicht ausdrücklich ergeben wollen, desto leichter sich dennoch mit solchen Händeln in seinen Bund einflechtcn mö- \ gen, indem ihnen ihre Verführer einbilden, man dörffte : nur die Worte sprechen , so müsste^diefes oder jenes ! stracks erfolge», denn in solchem Spruch wohne eine ! besondre Krasit. delt. Also muß dann der Herr Teufel selbst seinem Diener oder Sclaven zum Pferde dienen, und sich gleichsam reiten lassen, will er anderst die Zaubrer Truden oder Schwartzkünstler, in wenig Minuten von einem Ort zum andren bringen." „Eben dieses Pactum corporale implicitum implicirt auch diejenige, welche auf vorbesagten Stein treten, von dem die Satans-Zuhörer hinwegfahren in sein Cacademisches (oder Oacadsemo-nisches) Auditorium ; Besage der im vierdten Buch deß Ersten Theils hievon geschehenen Erzehlung. Allda mehr-er-wehnter Anthor der Änmerckung (E. Fr.) gar wol nrtheilet, daß auch Einer, wann er flhcut keinen Glauben daran Helte, sondern es nur probiren wolle, dennoch vom Stein würde hinweggeführt werden, in die Satanische Lectum, Er willigt ja drein, weil er den Fuß willig und wis-f endlich draus setzt, da er dock) vorhin schon gehört oder gewusst, dag dieser Stein was aus sich habe, und dessen Betretung gleichsam zum Bunds-oder Losungs-Zeichen vom Satan bestimmt worden, wodurch Einer sein Begehren in seine Lection zu kommen, bemercken, bekennen und bezeugen müsse, wann er ihn wolle profitiren hören und was von ihm lernen. Also ist ein solcher alsdann schon in pacto implicito. Denn ich verstehe durch das Wort „voluntarie", oder mit „Willen und Wissen" nicht allein dieses nur, daß Einer bewilliget, zum Teufel zu kommen, sondern auch, daß er wissendlich und mit Willen den Fuß aus diesen Stein setzt, welcher ihm berüchtigt worden als ein Mahlstein, dabey man in einen Teufels-Accord tritt oder sich für einen Zuhörer seiner Lection angiebt." „Weiß er aber von dieses Steins Bedeutung und Mißbrauch vorher nichts, sondern geht ungefähr drüber und tritt darauf, so geschieht ihm nichts, bleibt auch von dem pacto implicito sowol als explicito rein und unbefleckt." „Am 675. Bl., Z. 43. schreibt der Verfasser der Änmerckung: die Tochter, welche durch fürwitzigen Anstrich der Salben ohn ihre Vermutung durch die Lufft davon gefahren, ungleichen das kleine noch gantz unverständige Kind, welches ohne Wiffenschafft der Bedeutung der zänkischen Ammen nachgeaffet, sehen ohn ihr Wissen und Willen in einen teuflischen Pact gerechten rc. Aber ich antworte: Es ist schon genug, daß sie Mewilligt haben, sich zu schmieren. Also seynd sie nicht ohn ihr Wisten und °n Hexen - Fahrten, sondern sich nur aus Narrethey (rote sich offt die Kinder sonst gern zu beschmieren pflegen, wenn chnen etwas Schmieriges unter die Hände kommt), über den gantzen Leib geschmiert; so bin ich versichert, daß Keines von -Leyden wäre roeggefahren; Denn sie wären tn feinem Bund gewest, weil sie we-°br geglaubt noch eingewilligt." E. Fr. . IHie hette ich wünschen mögen, daß xshre Gn. der Herr Haupt-Author meinen hierüber am 675. Blat geführten Discurs uoch ein wenig genauer betrachtet hette, samt bu Umständen solcher beyden Exempeln. ^ .Derselbe vermeynt, daß, wer nur ein-wtlltget, etwas nachzuthun von solcher s^auckeley, so die Hexen im Gebrauch ha-cn' der aerahte nicht ohn sein Wissen und Willen in einen teuflischen Pact. Aber es muß zuvorderst der Ober-Satz recht erklährt und unterschieden werden, à denen, welche verstehen oder mercken, oatz dte Salbe oder etwas dergleichen zau-W, seh, einen teuflischen Eiiect nach pch Ziehe, und also eine verbotene Sache s lu müsse, kann man mit Recht sagen, °aß sie nicht ohn Wissen und Willen in en Pact kommen, wenn sie drüber weg-pren ; aber nicht von solchen Personen, uu geringsten keinen Gedancken noch 'ft aus dem Ge-Geschmier eine und derjenige, pi» aJte gebraucht, mit dem Teufel in s.^u Bund sich einlasse. Denn, wann ! >olches wüssten oder verstünden, wür-Stt « ' ^ beschmier wol stehen lassen. Ers eurer aber nicht weiß, noch versteht, taun man auch seinem Wissen nim-1 einem W^chreiben ' und eben so wenig ,ltPer Herr Haupt-Author versetzt diß-j.( 1 bas Wissen und Wollen auf den Versuch deß äufferlichen Zeichens, < aber dahin eigentlich nicht, son--ji " °"f die Verbündniß mit dem Satan um 1 < verstanden werden muß, oder wenigsten auf eine Satanische oder Valv. XI. Buch. zaubrische, und der Zauberey wissendlich-verdächtige Würckung. Wo so mel Wissenschafft vorhanden, daß der Satan die Hand mit im Spiel habe bey dieser oder jener Gauckeley, oder auch daß dieselbe nur verdächtig sey eines verdammlichen teuflischen Effects : da ist die Lust und Einwilligung sich zu schmieren, auch mit einiger Bewilligung und wissentlichem Vorsätze teuflische Wercke zu treiben, ver-gesellschafftet, und also ein Solcher, nicht ohn Wissen noch Willen in das pactum implicitum gekommen. Wo aber Jemand so weit nicht hinaus denckt, noch, daß die Salbe ein Satanisches Hexen-Geschmier sey, versteht, auch nicht argwähnet, sondern aus Einfalt oder Fürwitz sich damit bestreicht, als wie obenerwehnte junge Tochter gethan, um zu erfahren, warum sich doch die Mutter so offt damit schmiere? ob es vielleicht schöne Haut mache, oder sonst wozu diene? Oder auch nur wie das Kind spielender Weise der Ammen es mit dem Anstreichen ohn Vermutung eines drauf erfolgenden Donner-Wetters, als wofür sich die Kinder mehr fürchten, weder daß sie solches Lust haben sollten zu erwecken, nachthun will: so kommt ein solches simples und einfältiges Mensch oder Kind ohn sein Wissen und Willen in das pactum implicitum simplicis ignorantiae. Denn man paciscirt oder accordirt nicht fürnemlich mit dem Medio oder Symbolo magico (mit der Salben) sondern mit dem Authore Magiae, und Medii magici : also muß auch bey einem pacto implicito voluntario, ter Will aus deß Satans bewusste Würckungen oder Verrichtungen zielen. Sonst müsste man durch das Wort pactum Hie einen Bund mit der Hexen-Salbe verstehen, die vielmehr ein Annexum, ein symbolum, conditio und medium pacti ist, und durch ihren Gebrauch den Menschen mit dem Satan verhengt, als zu welchem sich der Mensch durch Behandlung seines Bunds-Instruments deß Hexen-Geschmiers verbindet. Und darum muß ein Solcher wissen, daß das Mittel Teuselswerck oder zu Teufels-Possen gewidmet sey; wann man mit Fuge von ihm sagen soll, er sey mit seinem Willen und Wissen im pacto implicito begriffen. Denn alsdenn Heilst es gar recht: Qui vult media, videtur quoque velle finem, sive effectum. Wann er aber solche media nicht will, noch io verlangt, noch versteht als media magici eftectüs ; dennoch aber dieselbe in andrem Verstände und ohn Bermerckung, daß es abergläubische Teufels-Possen aus blossem Fürwitz oder Narrethey chi Mal gebraucht, so hat er keinen effectum dial)olicum, auch kein medium diabolicum gewollt: sondern nur sonst etwan seine Posterei) damit treiben wollen; ob er gleich dennoch sündigt, indem er nicht allein Nar-rentheidungen, sondern auch solche Händel treibt, welche, weil sie ihm abentheuerlich gleichwol Vorkommen, er sthntdig wäre, vorhero bester zu betrachten oder zu untersuchen, oder bei) Verständigem darüber Information einzunehmen, und also der göttlichen Vermahnung zu gehorchen, nem-lich Alles vorhero zu prüfen. Weil aber kleine unerwachsene Kinder für solche Prüfung schier noch allzujung, so kommen sie nur in ein pactum simplicis ignoranti®, und in kein pactum scienti® seu voluntatis ; Welches oben an bemeldtem Ort schon gnugsam erklährt worden. Wann derhalben die Kinder solche schädliche Salben auch nur ungefähr ergriffen Helten, so zweifle ich sehr, ob sie, wann sie von ihren Eltern vorhero nicht aufs allerfleifsigste Gott anbefohlen worden, auch selbst ihre Händlern zum Gebet gefaltet, itich twären davon gefahren. Denn Gott verhengt entweder um der Eltern Bosheit willen, oder damit der Eltern Zauberei) desto eher an Tag breche, als-denn dennoch wol die Ausfahrt; gleichwie Er vor einigen Jahren zugelassen, daß diejenige unschuldige Kinder, so von den Hexen gestolen, und wider ihren Willen beschmiert worden, dennoch mit ansge-fahren. Wiewol solche gezwungene und überwältigte Kinder gar in keinem pacto gewest. Kinder thun offt viel Dinges nach wie die Affen, ohn einigen Verstand obs recht oder unrecht; gerathen dennoch in ein pactum simplicissim® ignoranti®, wann sie etwas, so zur Hexerei) bestimmt ist, nachaffen. Solches wird aber bloß allein in Absehn derer, die das Pactum erstlich mit dem T. aufgerichtet, alsdann auch noch ein Pactum genannt; weil der T. sich daran hält, als an sein Werck und Recept mit dieser Verordnung oder Entschliessung, daß er Alle die, so wis-sendlich oder unwissendlich es gebrauchen, wolle machen davon fahren. Ich setze aber den Fall, es verirrte sich Jemand jtnb käme nnversehns an eine Hexen-Salbe, sähe dieselbe für eine Wund-Salbe oder gute Glieder-Salbe an, und bestriche sich damit: da bliebe ein Solcher von allem expresso und implicito pacto gantz frei), und könnte man mit unserem Herrn Hanpt-Author alsdann vielleicht wol versichern, daß der Beschmierte nicht würde davon fahren; ob er gleich den Willen hat, sich zu schmieren, (denn and) der, welcher ungefähr oder verirrter Weise dazu kommt, kann sich anderst nicht als mit Willen schmieren,) angemerckt, er keine Hexen-Salbe gesucht oder gewollt, ob er sie gleich unwissend gebraucht. Er hat sich bestreichen wollen, aber mit keiner Zauber-Salbe, und die Salbe gebrauchen nicht in dein Verstände, den er nicht verstanden, und auf welchen sie dennoch würcklich zubereitet ist, sondern als eine solche, dafür er sie gehalten. Er hat auch nicht damit fürwitzeln, noch probiren, noch einem Andren nur damit nachasfen wollen, um zu erfahren, was doch immermehr dahinter stecken möge, sondern sie durch Verirrung für ein natürliches Heil-Mittel angesehen. Darum dörffte ihm alsdann auch das fahren nicht widerfahren. Wobei) aber gleichwol auch dieses erfordert wird, das ein solcher müsste ein sehr guter Christ und mit dem Krebs der Gerechtigkeit angethan seyn. Denn weil die Zauber-Salbe gemeinlich aus vielen Greueln, darunter auch Blut oder Fett von ermordeten Kindern oder andrer Leute zu seyn Pflegt, bereitet ist: so lässt der Satan denjenigen, der dasjenige, was ihm zu seinen Händeln gewidmet worden, auch nur nnversehns gebraucht, selten gantz unangefochten; wiewol er nach redlichem Widerstande endlich wol zu Schanden wird. Ein Exempel dessen kann seyn, was meines Erinnerns zu meiner Zeit in einer sürnehmen Reichs-Stadt geschehen. Da einer Frauen von einem Bauren etliche Reisten Flachses verkaufst, aber ohn ihr Wissen ein Alraun mit eingewickelt worden. Indem das Weib hernach heimgehet, redet ihr Einer unsichtbarer Weise gleichsam neben ihr her Gehender ohn Unterlaß zu: „Du hast mich gemufft, musst mich behalten!" Darüber Sie sich hefftig entsetzt, und so bald sie heimkommt, alsofort den Flachs aufwickelt. Darinn sich ein Schächtlein fand, in welchem ein Alraun fog. Weil nun der Laur, so ihr den Wachs verkaufst hatte, schon davon geschlichen und zum Thor hinaus geloffen war; der T. aber durchaus nicht schweigen, noch von seiner ungestümen Praetension abstehn wollte: trna sie es aus Raht deß Beichtvaters zum Bürgermeister, der dem Nachrichter Befehl gab, den Alraun unterm Galgen zu vergraben. Darauf ist dle Fran weiter nicht verunruhigt worden. Gleich also, sage ich, dörffte der T. ffmem, der sich in die Hexen-Salbe verirrte und dieselbe für eine natürliche heit-fame Salbe ansehend damit schmierte, ob er gleich ohn sein Wissen und Be-tlàn solches Hexen-Geschmier gebraucht, auch nicht ein Mal ans blossem Fürwitz lolches gethan, dennoch wol einige Unruh wachen und Ihm eine Ausfahrt aufdringen wollen, wann er nicht mit Glauben und Gebet wol ausgerüstet wäre. Denn « ìfì ein Versucher, der angeht und ji e| Probirt, ob er einen solchen, der sein | ^auckelwerck unwissend berührt oder gebraucht, und gar kein Hertz noch Sinn oder Willen hat, weder ans diese noch SgJ6 Weise mit ihm Gemeinschafft zn itissten, dennoch beh solcher Veranlassung r^egen könne, solchem seinem Hexen-èrck, welches er durch eine präsentirte Ausfahrt oder andre Anfechtung ihm recht zuerkennen giebt, geneigt zu werden. Bleibt also, wie mich dunckt, schließlich owjcs übrig, daß obbemeldte Tochter und kleines Kind ohn ihr Wissen und Wil-wu in ein Pactam implicitum ignorante gerahten.s Mit denen, die auf einem Bock geholt werden, wovon folgends der Herr Hanpt-Author reden wird, ists ein Andres; denn Pte hüben sich nicht gesalbt, sondern werben zum Aufsitzen wider ihren Willen gezwungen; woferrn es sonst auch nur feFe Zaubrer und solches gehörnten Röß-wlus gewohnt seynd; Wie hievon Hoch» ^hren-geineldter Herr Haupt-Author ein toa5fi. Enckwàiges Exempel setzt. e,nem pp . "^s mögte (schreibt Er) Jemand fragen, voà ° für einem Pacto diejenige begriff rer ffU seynd, welche man insgemein „Bocksreuter 4 nennt, und von den Hexen auf mem Bock geholt werden? Da muß n unterscheiden. Denn entweder fahren l\e unt oder wider ihren Willen auf dem (,0. beschicht es wider ihren Willen, uüem durch Gewalt, also, daß sie der Bock uugestümlich mit den Hörnern anpackt und ans seinen Rucken wirfst; so seynd solche überwältigte und genöthigte Bocks - Reuter in keinem pacto, weder expresso, noch implicito begriffen, sondern werden wegen ihres schwachen Glaubens (E. Fr. oder vielmehr glaublosen Wandels halben, und weil sie sich etwan mit einer Unzüchterinn eingelassen , die hernach zu einer Hexen geht und ihnen ein solches Post-Pferd schickt, wodurch der Satan. Macht gewonnen, sie zu holen) von dem Teufel gezwungen und übermächtigt, daß sie den geschickten Bock beschreiten und darauf einen schnellen Lufft-Ritt thun müssen." „Woferrn sie aber drum wissen und dazu einwilligen, so befinden sie sich in pacto implicito corporali. Wie diese I beyde Bocks-Eavalliers, von welchen ich il selbst die Umstände ihrer Bock-Renterey ein Mal vernommen." „Vor ungefähr 22 Jahren dieneten Denckwür-in Frankreich unter unserem Schweitzer- ^ ^ Regiment zween alte Soldaten, deren 2 alten einer ein Heß von Geburt, der ander Soldaten ein Potati Adliches Geschlechts war; Weswegen ich ihre Namen gern bedecke, wie-wol ich sie sonst wol gekannt und deswegen offt mit ihnen geredt habe. Diese beyde seynd von Käyserl. Mas. hernach geschickt worden nach Hispanien, als Spanien und Portugal gegen einander im Kriegs-Harnisch ftunden. Sie waren ein paar alter guter Eameradeu, wiewol nicht durchgehends in guten Sachen. Der Po- ggie ein lack hatte zwar in seiner Jugend stndirt, Polnischer nachmals aber sich auf unterschiedliche |^?n"nö Teufels-Künste gelegt; darunter auch diese Maims-war, daß er nach Belieben eine Weibs- Persone» oder Manns-Person, wann er nur drey Haare von denselben hatte, von weitem ge» tönnen. zu sich bekommen funnte. Solche drey taare zoch er durch eine gewisse Neh» adel, womit ein Todter eingenehet worden; und nachdem er die Nadel mit den dreyen Haaren also eingefädelt hatte, steckte er dieselbe mit Abgange der Sonnen in einen gewissen Ort also, daß die Spitze anfwerts stund; tratt darauf mit dem Fuß und sprach gewisse Worte dazu; so hat diejenige Person, deren Haare es gewest, kommen müssen." „Solches hat er offt gepracticirt, absonderlich mit Weibern; doch heimlicher Weise und also, daß es nicht Jedermann 10* gewusst. Sein eigen Maul hat solches gegen mir geredt, und dabei) auch dieses gemeldet, daß ihms gleichwol nicht alle Mal gerahten set) ; wiewol er die Ursach warum nicht eine jedwede Person, mit deren Haaren er gehexet, zu ihm gekommen, nicht gewusst." •i' •{• «i" •{• »JS Zft jDie Ursach steht leicht zu errahten. Es werden etliche Personen, deren Haare er an sich geparthirt, züchtiges, etliche aber unzüchtiges Gemüts gewesen sehn. Uber die Züchtige hat der Teufel keine Macht gehabt, sie ihm zuzuführen. Oder so er etliche unter denen, die ihm ausgeblieben , vorhin, da er die Haare an sich gebracht, leichtsinnig und zur löffelet) geneigt befunden, können dieselbe sich hernach geändert und bekehrt haben. Ich glaube auch, daß der Geist ihn sehr offt betrogen und in Gestalt der verlangten Weibs-Person mit ihm gebuhlt. Welches er aber in Gestalt erbarer, gottsfürchtiger und keuscher Weibsbilder vielleicht auch nicht hat thun dorffen; damit dieser böse Edelmann sich ihrer Buhlschafft nicht gegen Jemanden berühmen und sie in bösen Ruff bringen mögte. E. Fr*] „Unkraut sucht sich anszubreiten, also hat auch dieser böse Künstler solches verfluchtes Kunst- (oder Schand-) Stücklein seinen Cameraden den Hessen gelehrt, auch sich mit demselben unterredt und verglichen, daß, wann ihrer Beyden Einer gefangen würde, der Andre ihn durch dieses Mittel erledigen sollte. Aus solcher Ursach hat allezeit Einer etliche deß Andren seiner Haare beh sich getragen, auch ein Jedweder eine solche Nehna-del gehabt." Ein Polack „Wie nun einsmals der Heß von denen erlöst seinen Frantzöstschen, dem König in Portugal! Cameraden -?• L' ' ... ~ a aus dem zugeschickten Auxmar-Bolckern gefangen Gefängniß worden, hat am vierdten Tage hernach dura, 'V',.- tzer Pol vorerwehnter Gestalt seine Haar- Hexerei) gebraucht; Worauf sein Ca-merad, der Heß, noch vor Tags bei) ihm gewest." „Diese zween Reuter seynd hernach beyde wiederum gefangen worden, wann ihrer eignen Aussage zu glauben; Denn sonst haben Andre gesagt, sie wären mit Fleiß ausgerissen. Wie dem nun sehn mag, jo haben sie sich auf Por-tugallischer Seiten unter den Frantzösi-schen Auxiliar-Reutern unterhalten lassen. Als aber endlich Hispanien und Protugall miteinander einen Frieden geschlossen, und gedachte Französische Hülfs-Bölcker zu Wasser nach Rochelle gebracht, allda ausgesetzt und abgedanckt worden; haben viel wackere, wolversuchte, alte Deutsche Reuter und Soldaten unter dem Königlich - Französischem Schweitzer - Regiment zu Fuß, unter welchem Regiment auch Ich war, Dienst genommen; Unter solchen befanden sich auch diese zween saubre Cameraden. Da ich dann Gelegenheit bekommen, mit ihnen „off1 zu reden" und den Hessen gefragt, wie es ihm, als er aus der Gesangenschafft entführt worden, unterwegs ans der Reise ergangen? Er schwur Leib und Seele, daß er mir die Warheit nicht verhalten wollte. Und sagte, nachdem man ihn gefangen, wäre er nebenst noch etlichen Gefangnen bei) der L>child-wacht in Arrest gewest und wolgehalten; Ungefähr aber um Mitternacht, da er eine Tabac-Pfeiss angezündt und ein wenig geräuchert hette, wäre er unter währendem Tabac-trincken gleichsam wie in eine Ohnmacht oder Schlaff gefallen. v f Wornechst ihm alleweil geträumt oder gebangt, als ob er über einen tieffeit ^cut?, Brunnen oder Cistern schliche ntit conti- m l-m nuirlicher Gefahr, in solchen tieffeit Brunnen hinabzufallen. Wie er aber noch vor Aufgange der Sonnen mutt- l’ffU ter worden, hette er sich neben oder beh seinem Kameraden dem Polacken mit höchster Berwundrung befunden und die Tabac-Pseiffe halben Theils voll in Händen gehabt; Welche er hierauf wieder angezündt und vollends ausgeraucht hette. Ob er aber ans einem Bock oder Mantel oder Ofen - Gabel oder sonst herüber gefahren, hat er nicht gewusst, sondern nur allezeit sich be-duncken oder träumen lassen, als ob er schlaffend träumte, wie er über einen tieffen Brunnen schliche." „Die Rainen der beyden Oerter, da der Heß gefangen und wo der Pol im Quartier gewest, seynd mir entfallen; sollen aber sieben und zwantzig Teutsche Meilen voneinander ligen. Massen sie mir beyde solches erzehlt haben." „Dieser Heß hat leicht können traus-portirt werden, weil er zuvor seinem Cameraden sein eigenes Haar zum Gebrauch gegeben samt seinem Willen, auf einen Rothfall dadurch transportirt zu Beroen; Und deßwegen ist er in ein pa-Dktz ctum corporale implicitum getreten." W'fc, "Daß aber diesem Polak es nicht Ana ®el)= a^emai mit seiner Hexerei) gelungen, »m n°ch die Abholung der Person von statve Po/ ten gehn wollen, hat diese Ursach (die er oiemàvV Schat nicht gewusst), weil solche Leute, jungtele die um diese Abholung nichts wissen, h b?-511 niemals drein willigen, nienials auch 'innen oran glauben, daß der Teufel eine solche Macht haben sollte, sie ohne Einwilligung abzuholen, und im rechten Glauben an Gott stehen, nicht transporti rt oder davon geführt werden können. Wann aber Jemand gleich in eine solche Abfahrt nicht willigt, auch nichts drum 'veiß, aber keinen recht- festen Glauben an Gott hat, sondern nur schwachgläubig lft > so kann er vom Satan schon davon getragen werden; weil die radii magici ih einen schwachgläubigen Menschen, wie die Wasser in einen feuchten Schwamm, vder die Sonne in einen dünnen Nebel oder Wollten leicht penetrimi können; m einen fest-und starckgläubigen aber ohn dessen Willen nicht eindringen, sondern von demselben zuruckprellen, wie die Sonne don einem polirteli Felsen oder Stahl." . „Denn der Teufel hat die Macht nicht, einen fest-gläubigen Menschen (ausser sonderbarer Zulassung Gottes, welches aber selten geschicht), von einem Ort nach dem andren zu führen, was für Hexerei) chich gleich dazu gebraucht werden mögte; einen Schwachgiünbigen aber allezeit, wann nur ein Andrer drein williget und dasm agische Medium, das ist die Hexerei), dazu anwendet; Wiewol der also wider seinen Willen entführte Schwachgläubige dämm dennoch in keinem teuflischen pacto j E. Fr. (Wann der Herr Haupt-Author durch den Schwachgläubigen, entweder einen mulechten superficial - Christen, oder im Glauben schlecht - gegründten oder zagha-Nten verstehet, so gebe ichs zu, daß einen solchen der Satan leicht übertragen lonne. Woferm aber ein solcher Christ oamit gemeynt wird, der gern stärcker glauben wollten und etwas blöde oder klein-Uiutig ist, doch darum sein Vertrauen von Gott nicht wegwirfst, noch den Glan-^n gar sincken lässt, sondern durchs ^ebet um Rettung und Schirm demütig flehet; so mag der Satan zwar einem solchen Schwachgläubigen etwas härter zusetzen als andren, findet aber deßwegen eben so wenig Macht über ihn, als über den Starck-glüubigen, so lange sie sich Beyde aus liebe Gebet halten, welches sowol deß Schwachen, als deß Stär-ckern Stab und Schild ist. Aus Göttlicher Zulassung aber mag sowol der Eine als der Andre übertragen werden. Ohn ist nicht, daß der Schwachgläubige leichter überwunden wird, als der Starckgläubige, so er seinen Ander bei) solcher Bestürmung fahren lässt, das ist, in dem gläubigen Gebet laulecht oder träg alsdann erfunden wird. Hinter einer guten Maur steht ein Kind sowol sicher für den Pfeilen, als ein stärcker Mann. Woserai Gott nicht aus besondren Ursachen die Wegführung verhengt, kann sowol der Schwach- als der Starckgläubige durchs Gebet den stanken Gewapneten abtreiben und von der Haut halten; der Zaubrer mag hexen, so viel und lang er will. N011 scilicet pondere, sed qualitate Fides aestimatur. Ein gewisser Deutscher Ober-Offi- Emmge-cierer, der vielen Potentaten gedient, pflag einer uermittibten Obristinn dann und fìcà will wann eine Visite zu geben, und wann der Bock er von ihr war, in seinem Quartier sich t,oll>"' brünstig nach ihr zusehnen; wann er aber zu ihr gekommen, welches gemeinlich um die Abendzeit geschehen, einen Eckel für ihr zu empfinden; Weßwegen er alle Mal sich bald wieder zu Pferde gesetzt und über Feld wieder heimgeritten. Einsmals aber kommt um Mitternacht ein ungeheurer schwacher Bock mit grossen Hörnern und glühenden Augen zu ihm in die Schlaffkammer vors Bette, und hebt an zu meckern. Er springt auf und rufst seinen Leuten, de- ren Keiner aber hereinkommt. Indessen trachtet der Bock ihn mit Gewalt auf die Hörner zu bringen, und zum Bocks-Ritter zu machen. Er aber weicht und springt behände au den Ort, wo eine Partisan hing; ergriff dieselbe, und befahl gRu6 a6pr sich zuvorderst Gott; warst hiemechst dem wei»e». Bock die Partisan hertzhafft vor, und trieb denselben, biß er allgemach zuruck hinter den Ofen wich; da er verschwand. Nach diesem ist er von der saubren Obristinn gar weggeblieben, als einer solchen Damen die ohne dem der Hexerei) halben verdächtig gewest. «as füt b„i" Diesen Bock hat nicht die Partisan, sondern deß Officierers Gebet (denn er hat gern und fleissig zu beten pflegen) zu weichen gezwungen, da er doch besorglich der brünstigen Oberstinn durch einige Löffeley Anlaß gegeben, ein Mehrers ihm anzugesin-nen ; und dennoch hat der Bock um dey Gebets willen, seiner nicht mächtig werden können. Wie vielmehr wird ein frommer, obgleich blöder und schwachglänbiger Christ über den Satan durchs Gebet den Sieg erhalten. Die sich aber mit dem Gebet nicht recht verwahren, oder mit geilen Dirnen verhengen, dieselbe seynds eigendlich, welche dem Satan allezeit hinüber tragen kann zu der leichten Schwester, die ihn durch eine Hexe etwan hat abgefertigt.j „Diese Transportirung (also geht der Herr Haupt-Author weiter) verrichtet der Teufel keines Weges natürlicher Weise, noch durch natürliche Mittel, sondern trägt den Menschen selber hinüber." „Hie mögte aber wol Jemand fragen, warum ein Zaubrer oder Trude einen wol- und fest-glaubigen Menschen gleich-wol dennoch so verhexen könne, daß er erkrummen und erlahmen müsse?" „Ich halte, es komme daher, weil ein solcher Zaubrer in pacto implicito su-perstitiali (vel superstitioso) ist, wann er von einem Andren diese Hexerei) hat erlernt f) und ein medium pacti (superstitiosum) gebraucht, als Worte, Cha-racteren, Wachsbilder und dergleichen andre abergläubische media magica su-perstitialia mehr. Welche nichts dabei) würden ; angemerckt, der Satan unterdessen den Erfolg natürlicher, doch unsichtbarer Weise würdet, entweder durch die Sympathiam oder sonst auf andre natürliche Weise." „Und eben dieses kann ein guter Naturalist oder Naturkündiger natürlich verrichten, was der Andre durch Hexerei) vermittelst deß Pacti taciti oder impliciti zuwerck richtet. Denn von Wachs, Bictril und Menschen-Blut kann man eine Composition zurichten, wodurch derjenige , dessen Blut dabei) ist, auf sym- f) Wann er gleich diese Hexerey von einem Andren erlernt hat, so steht er doch nicht nur in pacto implicito , sondern auch expresso, wann er ein Zaubrer ist. Denn alle Zaubrer seynd in pacto expresso. Aber wer auf Raht eines Zaubrers zaubrische Mittel braucht, der steht in pacto implicito; ist aber noch kein rechter Zaubrer, ob er gleich durch zaubrische Mittel sich besudelt hat. pathetische und gantz natürliche Art erbärmlich könnte gepeinigt werden." „Wollte Jemanden befremden, daß ich schreibe, es gehe solches natürlich zu, so weise ich ihn an den hochgelehrten Grafen Kenelmum Dygbi. Rittern und weiland der Königin» von Groß-Britan-nien Cantzlern; Welcher ihn unterrichten wird, was vermöge deß Mctrils durch die Synpathiam. könne zugerichtet werden. Wider welches Synpathetisches Pulver zwar Anfangs ihrer viele die Feder gespitzt, weil ihnen so wol die Zubereitung als Würckung desselben unbekandt gewest; aber doch wird nunmehr von allen (oder je den meisten) so wol geist- als weltlichen Authoribus gestanden, daß es natürlich sei). Wovon insonderheit Cornelius Drebbel, a) welcher überaus wol davon discurrirt, ungleichen Robertus Flud de Fluctibus, Rudolphus Gtocle-nius, b) und Sylvester Ratrav c) zu lesen." E. Fr. [Uber das Synpathetische Pulver und die Waffen-Salbe ist freylich bißhero hart gestritten und viel Feder-Blut, nem-lich Dinte, vergossen worden. Etliche Habens gar als eine magische und abergläubische Knhr verdammt. Auf beyden Seiten stehen vortreffliche Leute, die eine ungemeine Höhe in der Erudition haben. Die Widersprecher haben zu Anführern den Libavium, Sennertum, d) Conrin-gium, e) P. Athanasium Kircherum, J) Deusingium, g) den berühmten Professor n auf der hohen Schul zu Grönin-gen. Jmgleichen den D. Caspar à Reves in Elysio jucundarum Quaestionum. Auf der Gegen - Seiten stehen auch keine Kinder, sondern Leute, die so wol in Büchern, als in der Erfahrung gelehrt. Unter denen die berühmtesten seynd: obgenannter Graf Digby, Sylvester Rattray, Groclenius, Petrus Servius, h) Hel-montius, D. tiartholinus, D. Tilingius, Professor der Academiae zu Rinteln, i) D. Straussius, k) und allerdings auch a) Cornei. Drebbel. in Tractatu de Synpatbia & Antipathia. b) Goclenius in Theatro Synpathetico. e) Battray de Causis Synpathiae &e. d) V. Sennertus lib. 5. Prax. p. 4. c. 10. de Unguento armario. e) D. Conringius lib. 2. Hermet. Medio. f) Athanas. Kirch. de Magnetismo. g) V. Deusingius, in Examine Pulveris Sym-pathetici. h) V. Petrus Servius, de Unguento armario. i) D. Tilingius Prax. Chymiatr. Class. a. Tit. 25. k) D. Straussius in Responso ad Examen Pulveris Sympathetici Deusingii, der D. Frommannus, welcher sonst allem dem, das nur ein wenig nach Superstition teucht, gantz abhold ist. a)\ Diesen tritt auch unser Herr Haupt-Author mit seiner, in der Natur gar weit vertiefften und ungemeinen Erfahrenheit bet) ; Redet aber hiernechst also Wetter: . „Was ich aber von natürlicher Zu-nchtung solcher schädlichen krumm-und lahm-odersonst peinmachenden Compositiori tede, muß mir Einer nicht also deuten, à ob ich solches für Passirlich und nn-llräfslich achtete, daß man einen Menschen ol)o quälete; denn ob gleich dieZuricht-und Würckung natürlich, ist nichts desto-wemger der würckliche Gebrauch solcher natürlichen Zubereitung boßhafft tod-stlndlich und verdammlich. Denn es heisst: vuod tibi non vis fieri, alteri ne feceris Le." „Das zweyte Pactum expressum, das t acturn expressum dolosum, nemlich w betriegliche Berblendungs - Pact oder ànd mit dem Satan: Wann Einer vom Leusel das Unsichtbar-oder fest- werden verlangt und Dieses oder Jenes braucht, daß er fest oder zu einem Wolffe verwandelt werden möge, nemlich zu einem !° genannten Wehrwolfe; oder, daß er aus der Ferne Zeitungen, oder was er null, bringen könne, als wie nach Jolian- Reliefen Bericht die Lappen thun, J ändern sich bei) ihnen Einer aus die ll b ^gt,_ die Andre indessen um s hsrnm stehen und singen; biß er aus •ei ^"tntckung wieder erwacht und zu "tem Wahrzeichen, daß feilt Geist unter-eßen ut der Ferne an dem Ort, von annen man Kundschafft haben wollen, 9 west, ein von dannen mit gebrachtes selchen aufweiset. Da dann ein solcher wahrsagender Lapp ihm steiff und fest w.-' .er fel) selber dort gewesen, so er et) inzwischen nicht von der Stelle ge-ntmen. f) Aber der Teufel verblendt oan ^ yy- D. Frommannus de Fascinatione magi-r- m. h)24. & alibi. “J V. Scheferi Lapponiam c. i. p. 155. von ber ©P/« Lappländer _ weiß wol, daß sein Leib nicht von den „ e*se fomme, lasst deßwegen auch unterdessen nehme,, ."stehenden Seiner fleissigst hüten und war-noch ein'iaen M) rj? ,eine Lücken inzwischen anfallen, der mn«3, Mensch anrühre, weil er sonst nicht wie-aber (»i,, m J0n5ern todt bleiben würde. Er glaubt Ort 'JA“ ober Seele, reise unterdessen an den ' " dannen man eine Botschafst verlangt. E. Fr. lind betriegt ihn also mit so falscher Einbildung." „Mit der Berwandlung zum Wolfe geht es eben also. Denn der Teufel hat weder Macht noch Vermögen einen Menschen zum Thier zu machen ; Soweit reicht seine Kunst nicht. Das gebe ich zu, daß er dem Menschen ein Wolffs-Haut an-legen könne, und ihn also andren Leuten wie einen Wolfs vorstellen. Wiewol sich sonst insgemein der Teufel selbst in Gestalt eines Wolffs verstellt, inzwischen aber den Hexenmeister in einen tieffen Schlaff sencket und demselben alles dasjenige im Traum-Gesichte vorbildet, was er immittelst in Wolffs-Gestalt verrichtet, auch ihm solches Alles so tieff und fest eindrucket, daß er anderst nicht vermeynt, denn er sey selbst persönlich dabey gewest, tt)“ „Es ist auch vorhin, in diesem Werck erzehlt worden, wie eine Edelfrau ihren Knecht zum Hexen-Tantz geritten; nachmals aber das Blätlein sich gewendet, daß der Knecht die Frau unter der Gestalt einer schönen Stuten wieder nach Hause geritten. Solches bringt eben sowol der Satan durch lauter Blendungen und Augen-Berführiiilgen zu Wege: Und kann sie aus unterschiedliche Weise machen. Als zum Exempel : er kann sich an Stat Ihrer in eine Stute verstellen, und sie unterdessen verdecken. Oder er kann auch wol durch eine Refraction der Lufft die Gestalt eitter, von Weitem stehenden Stuten so vorgestellt haben, als ob sie recht nahe vor Augen da stünde." „Solches kann man natürlich mit ein-nem Groschen und Ducateli vorstellig machen. Denn wenn man auf eine Tafel einen Groschen oder Kreutzer legt, und weit davon auch einen Ducaten; hernach ein nach gewisser Section verschnittenes Glas in gewisser Distantz setzt und durch sothanes Glas hinschauet: so wird man auf der Stelle, wo der Ducat ligt, nur einen Groschen oder Kreutzer sehen. Solches kann auch durch ein Prisma geschehen. Wovon Herr Georg Philipp Harsdörffer in seinen Delitiis Mathematicis zu lesen. c)u ff) Aus wie mancherlei Weise der Satan solche» Betrug spiele» könne, wird in meinem Buch von Gespenstern unter dem Titel der Wehr-Wülste ausführlich rc. erzehlt. E. Fr. c) S. Deß H. G. Ph. H. dritten Theil Mathematischer Erquickstunden, in der XVIII. Aufgabe, am 237. Blat. „Mit gleicher Manier betriegt der Teufel diejenigen, welche viel Reuter oder Soldaten zu sehen vermeynen, da doch nur einer oder ihrer wenige vorhanden seynd; denn er verstellt sich entweder in eine Menge vieler Soldaten, oder macht durch eine Lufft-Refraction einen Schein vieler Soldaten, gleich wie das optische Glas thut, welches M. Daniel Schwen-ter beschreibt, a) Durch welches Glas ein Soldat dargestalt multiplicirt wird, daß für einen viele gesehen werden." „Will aller der T. wenig Soldaten vorstellen, oder zu Gesichte bringen, da doch ihrer Viele vorhanden seynd, so bedeckt er sie entweder, oder bringt es auch durch die LuffDRefraction zu wegen, indem er die Lufft also zusammen treibt, daß man dadurch als wie durch ein absonderlichgeschnittenes Glas optischer Weise alles falsch sihet. Wie man solches gar leicht probiren kann mit vielen von einander gelegten Ducaten, welche so man sie durch ein solches Glas anschauet, so praesentirt sich nur ein einiger Ducat. Und also geben auch allerlei) andre optische Gläser wunderliche Verstellungen und Bildungen." „Eben also hat der Teufel jenem Soldaten eingebildt, er wäre ein Esel, auch die Leute so verblendet, daß ihnen der Soldat nicht anderst vorgekommen als ein Esel." „Auf gleiche Weise war zu meiner Zeit ein Deutscher Edelmann zu Carlstadt in Crabaten von einer Hexen beganckelt und verblendt, daß er und Andre, die es ge-sehn, nicht anderst gemehnt, denn er hätte sem männlichs verlohnt." „Htcbey errinnere ich mich, was sich vor einigen Jahren zu Laybach in Crain zugetragen. Es lebte daselbst ein curiöser Herr von altem guten Ritter-Stande, desten Namen man allhie gern übergehet, weil sein Geschlecht noch zur Zeit in gutem Flor. Derselbe hatte ttt der Cu-riosität die natürliche Schrancken überstiegen, und sich auch aus tinnatürliche Kün-Was sich zu f*e gelegt, wusste unterschiedliche magische t'atchach und necromantische Stücklein zu practi-Önten' oiren. Als dieser einmals zu Laybach bei begeben. einem guten Freunde Abends ein Gast war, befand sich daselbst auch ein Andrer vom Adel, der aber von neuer und keiner alten Famili. Derselbe bittet den Ändern, er solle doch ein Mal ein lustiges Stücklein machen. Jenen verdroß es, daß die- a) @7M. Danielis Sehwenter. Delitias Physico-Mathematieas Parte 5. de Optica, Problem, X. p. 261. ser ihm angesinnen dörffen, ihn ein Spaß zu machen, doch schwieg er still." „Da nun nach gehaltener Abend-Mal-zeit der jüngere wollte Hein gehen, fand er seinen Diener nicht, weil der Alte denselben weggeschickt hatte, damit der jünger ohne Diener sollte heimgehen und auch zugleich diesen jüngern behext hatte. Wie derselbe vor sein Haus kommt, und an die Thür klopfst, spricht die Frau zu der Kammer-Magd: „Schau! Ob der Herr kommen ist!" Indem nun das Mensch durchs Fenster auf die Gassen 5?“ptfllrii-hinabschauet, erblickt sie einen Küh-Kopff ,“nW au der Thür, so auch muhet und blockt Sopff8IV wie ein Rindvieh. Drauf spricht das sr,e '' Mensch zu der Frauen: „Es stehet nur eine Kuhe drunten und blockt!" „Uber eine Weile wird wiederum vor dem Thor starck angeschlagen. Deßwegen befihlt die Frau, es solle die Kammer-Magd das Liecht nehmen, und das Thor aufmachen, es werde ja der Herr seyn. Als solches geschicht, findet sich zwar der Herr da, aber mit einem Küh-Kopff und seine Stimme lautet auch nicht anders, als einer blöckenden Kuhe." „Er geht also hinaus zur Frauen, die schon im Bette lag, will sie küssen und ihr liebkosen; sie aber springt aus dem Bette und läufst davon; hat ihrs auch gleich eingebildt , jener Herr müsste ihm den Possen zugerichtet haben. Deß Morgens aber hatte er wiederum seine rechte menschliche Bildung und Gestalt. Also hat ihn der Alte seiner Bitte gewehrt, und ihm ein lustiges Stücklein gemacht. Und dieses ist ungefähr vor funffzig Jahren geschehen. Wer vom Teufel ein Narren-Spiel verlangt, dem setzt er am ersten gern die Kappen auf, macht ihn in seinen Komedien und Possen-Spielen offt zur fürnehmsten Person." „Mancher mögte fragen, wie dieser so bezaubert worden, daß sich seine Gestalt so verwandelt und den Kopff samt der Stimmen einer Kuhe bekommen, da er es doch Selber gewesen? Es ist wahr, daß der Teufel hiebey dieses jungen Edel-manns Person nicht vertreten. Aber durch d,‘n die Brech- oder Knickung der Lufft-Stralen üopff (per Refractionen aeris) hat er zuwegen *®n‘ gebracht, daß an stat deß natürlichen Menschen-Kopffs ein andrer, von ihm vorgestellter Ochsen-Kopfs gefehlt worden. Denn solches kann durch Spiegel- Kunst geschehen." Ht>tri- ,t6fv Spie. »'l. darin« & $«6er Nackt ^«blicken J met)nen, fte bct Herr 5°upt-«u-einen 'Olchen rn. 9etifyet. "Ich habe zu Lyon, in Fraittfmch làr einen solchen Spiegel zugericht, darinn ^ne Weibs-Person, wann sie in gewisser Distantz drein geschaut, sich selbst mutter-uackt gesehn. Welches ihrer viele für ein Teufels-Werck gehalten, da es doch gantz natürlich erkünstelt war. Nemlich ich habe ein grofses und dickes Tafel-Glas aus einer Seiten in duplo (oder gedop-hklt) geschnitten, hernach gepolirt, mit dem Folio unterlegt, und in einen Ra-nren eingefasst, folgends denselben ein chenig inclinirend oder neigend aufqe-henckt." „Ferner habe ich auch in gewisser und gemessener Distantz ein klein vierecktes -postementlein auf den untern Bodem gesetzt. Und wann ich dann von selbigem àt ans in den Spiegel schaute, sähe M in dem obern Schnitt nur meinen Kopfs allein, den übrigen Leib aber nicht, Merl der Spiegel mit Fleiß also in geneigter Postur gehenckt und in duplo geschnitten war." . "Hernach habe ich auf ein andres Ort esnen gewählten weiblichen nackten Leib ahne Kopff, alfo, daß er mit einem Fuß alls einem Postement stünde, gerichtet, und daß solches sich im Spiegel prüsen- ì? dem untern Schnitt des Spiegels. Mo setzte ein Weibsbild einen Fuß auf das PoRement, und beschaute sich im Spiegel, da sie denn ihren eignen Kopff und den nackt-gemahlten Leib darinn gesehn, io bald man den Vorhang vom Spiegel ^aggezogen. Weil sie aber vor Schaam geschwinde davon sprang, kunnte sie so selcht nicht mercken, noch beobachten, obs ihres eignen Leibes wahres Bild wäre oder nicht; sondern eine Jedwede glaubte ll'l”gdd), sie sähe ihren eignen Leib, weil ihren rechten Kopff darinn erblickte. Eann aber Eine durch die Schamhaff-igielt sich nicht irren lassen wollte, länger drein zu schauen, und solchen nackten id, zu betrachten, ward der Vorhang geschwinde wieder zuqezoqen und der Spiegel verdeckt." . "Dergleichen Spiegel - Gesichter kann er Teichel ohne Spiegel nur allein auch Mlt und aus der Lnfft formiren, indem die Lnfft solcher Gestalt zusammen Jfügs, daß er eben also durch die Lnfft-i?rechung (oder Refraetion) Alles simu-iven und vorstellen kann, als wie durch Valv. XI. Buch. die Reflexion (oder Wiederstrahlung) deß Glases oder Spiegels." „Gleich also weiß er auch aus zusamm-gesetzter Lnfft ein solches Instrument zu erkünsteln, daß, wann ein Mensch redet oder schreyet, mann ein Kuh-Geblöck zu hören vermeynt." „Mit jener Aegyptifchen Frauen, welche zu einer Stuten oder Mutter-Pferd durch Hexerey vergestaltet schien, und vom H. Macario wieder um zu natürlicher Menschen-Gestalt gebracht worden, wie Vincentius a) berichtet, hat der Satan eben ein solches Spiel getrieben. Es ist nur eine Verblendung gewest, welche jetztgenannter heiliger Einsiedler durch sein glaubig-andächtiges Gebet vertrieben; wiewol deß Vincenti! Einfalt vermeynt, es sey eine würckliche Gestalt- andlung oder Vergestaltung gewest." „Diesem nach verblendt der T. etliche Leute durch die LuffLRefraction. etliche aber also, daß er die Person selber vertritt, und den in seinem Bette oder an einem andren, von den Leuten abgesondertem Ort tieff entschlaffenen Zaubrer vorstellet. Als wie es mit jenes Prse-stantii seinem Vater ergangen, welcher, (wie 8. Augustinus in feiner Schrifft von der Stadt Gottes erzehlt), nachdem er von einem tieff- und langem Schlaff aufgewacht, sich eingebildt, er wäre ein Pferd gewesen, und hette den Soldaten auf seinem Rucken Proviand zngeführet. Welches er auch so starck und fest geglaubt, daß, ob ihn gleich sein Sohn versicherte, er, der Vater, wäre nicht ans dem Bette gekommen, man ihms doch nicht ausreden können, daß er ein Rost gewesen; Zumal, weil sich auch Zeugen gefunden, welche ausgesagt, daß es in Warheit also gescheht!. Aber der gantze Handel ist obangezeigter Weise vom Teufel also gespielt worden." E. Fr. |Deß heiligen Augustini eigene Er-zehlung dieser Sache lautet, wie folgt: Einer, mit Namen Praestantius, berichtete , es wäre seinem Vater begegnet, daß er ungefähr etwas deß Giffts (oder ' zaubrischen Gemisches) womit gemeiner Sage nach die Leute von den Hexen in Thiere verkehrt würden, zu sich genom- Wie der T. die Menschen Stimme in ein Kuh-Blöcken könne verwandeln. Einem wird im Traum eingebildet, er sey zu einem Roß verwandelt worden. a) Lib. 18. de Mirne. Daß das Festmachen nur eine Verblendung sey. Ob der D würcklich Manche» fest macht. men, und darauf in seinem Bette als wie schlummerend gelegen, auch aus kei-nerley Weise ermuntert werden können. Nach etlichen Tagen sey er ausgewacht, und habe gleichsam wie lauter Träume erzehlt, was er alles hette ausgestanden; tote er nemlich wäre zu einem Pferde worden, und »ebenst andren beladenen Rossen den Soldaten hette müssen Ge-treyde oder Promani) zutragen. Gestaltsam man auch nachmals hat erfahren, daß solche Zufuhr für die Soldatesca damals würcklich geschehn wäre, a) Und hieran hat man ein klares Beweis-Exempel, daß auch diejenige, welche gantz ungefähr ohn chr Wissen und Willen über eine Hexen-Salbe kommen, dennoch tool bitzwetlen vom Satan angefockten werden.] „Alle diejenige (schreibt weiter unser Herr Haupt-Author), welche nechst dem Allerersten hernach dergleichen Schein-Wandlungen üben, treten in das Pactum implicitum dolosum.“ „Das fest-machen ist eben sowol nur eine Verblendung. Denn eine solche Festigkeit, die kein Gewehr in den menschlichen Leib dringen tiesse, würde über die Natur steigen. Der Teufel hält das Gewehr als Degen, Stilet, Spieß, Schwert und dergleichen zuruck; wiewol unsichtbarer Weise, damit der Hieb oder Stoß nicht so hart treffe, noch Blut gebe. Mit dem Schuß hat es gleiche Bewandniß. Der Teufel hält die Kugel in der Lufft auf, bricht ihr den Gewalt, und schwächt sie dermassen, daß sie nicht Krafft genug mehr hat, den Getroffenen zu verwunden, oder durch ihn hinzufahren." E. Fr. [Der Teufel ist und bleibt freylich allezeit ein Betrieger, auch dann, wann er nicht betriegt. Aber in den Mitteln betriegt er nicht allezeit. Dieses ist zwar gantz glaublich, daß er Manchem die Kn-gel von der Haut abkehret, und dieselbe zuruck hält, daß sie gar nicht, oder je gantz matt und schwächlich den Bestellen trifft, nachdem mans mit ihm hat bedungen. Unterdessen ist dennoch gantz gewiß, daß er Manchen würcklich wtder das Gewehr Stahl-fest machet, und das Gewehr ihm nicht von der Haut abhält, wie zwar unser Herr Haupt-Author vermeynt, in Meynung, solches sey über die Natur. Uber unsere Ersinnung steigt es; aber darum noch nicht über die Mittel in der Natur, die dem Teufel bekandt, uns aber verborgen seyn können. Denn wie unter-schiedliche Naturfündiger denen, welche deß Synpatlietisclien Pulvers Würckungs-Kräffte ins Leugnen ziehen wollen, darum, weil sie die Ursach und Mittel deß Effects nicht ergründen können, gantz recht antworten, es lasse sich aus blosser Unbegreifflichkeit unserer Bernunfft mcht gleich eine natürliche Unmöglichkeit (oder daß die Sache nicht natürlich sey) schlissen : also kann man auch in diesem Stuck das Vermögen der Natur nach dem Maß unserer Bernunfft nicht alle Mal messen: sondern wir müssen der Erfahrung glauben, daß ein uns annoch verborgenes Mittel in der Natur stecke, wodurch der ; Teufel die menschliche Haut unverwund-lich mache, oder daß er selber als ein Geist, dessen obgleich nicht unendlicher Krüffte äußerstes Ziel sehr hoch über unsren menschlichen Begriff erhaben sey, übernatürlich solche Härtung würcke (ich verstehe aber durch übernatürlich allhie nur dte Ubertreffnng derer uns betäubten gewöhnlichen Natur-Kräffte.) Kann er nicht wider das uns bewusste Vermögen ! der Natur einen schweren Menschen-Kör per wider dessen natürliche Eigenschafft durch die Lufft herum führen, wie eine : Feder? Ey so kann er auch wolaus seiner Krafft und scharffsinnigen Wissenschafft dte Haut deß Menschens so fest und zehe machen, daß sie weder Schwert noch Kugel mag durchschneiden. Die Erfahrung befestigt solches, und will es fast unbeweglich machen. Ich weiß, daß Einer dem Andren im Duell einen so grimmigen Stoß gegeben, daß sich die ! Klinge schier biß ans Gefäß gebogen, doch aber nicht durchgangen, noch einiger Bluts-Tropffen erfolgt ist. Hette der Teufel da die Klinge nicht zurückgehalten, würde sie sich gewißlich mcht so gekrümmt, noch der Geflossene nachmals den Stoß ij eine Zeitlang empfunden haben. Ju dem so getitulirtem verlornem Schäflein wird erzehlt, daß ein ruchloser Soldat, als er vom Satan besessen wor den, bekannt habe, daß, nachdem er sich dem T. ergeben, ein Polack sich mit ihm geschlagen, und ihm ein oder zwey Mal einen erschrecklichen Stoß auf die Brust versetzt, daß sich der Rauff-Degen gantz krumm davon gebogen; weßwegeu er dem Polacken zngernffen: „Brüderchen! hör auf! im thust mir nichts ! du gewinnest mit mir nichts!" weil aber Jener sich auch fest geachtet, und nicht ruhen wollen, habe dieser ihn endlich durch und durch geflossen. Vermutlich hat der Deutsche nn Stücklein gewusst, seinem Gegner die Festung aufzulösen. Es hat vor einigen Jahren auf einer deutschen hohen Schul ein Ungar studirt, aber endlich böse Künste von sich blicken taffen, und unter andren sich gerühmt, kaß er Jedweden könnte fest machen. Wie er dann solches auch an etlichen Hunden dargethan, Welche man gebunden, her-uach mit Messern, Gabeln, Degen, Pfriemen dermassen gehauen, geschnitten, gelassen, gebort, daß man das allerhärteste Holtz leicht mit solcher Gewalt Hecke spalten oder durchlöcheru mögen. Wovon Zwar die Schmertz - empfindende Hunde jämmerlich geschrien und geheult, aber keinen einigen Bluts-Tropfsen vergossen, Noch die geringste Wunde bekommen, doch aber noch etliche Tage hernach vor grossen Schmertzen gewinselt, theils derselben auch tödtlich kranck gelegen. . Vor etlichen Jahren hat in der Laußnitz ein Manichäer, nachdem er überdas mich mit dem Teufel in ausdrücklicher Bündniß unter der Französischen Armee Eche Jahre zngebracht, sich bekehrt und tauffen lassen, und etliche blaue Flecken an seinem Leibe gewiesen, wo die Muß-puet-Kugeln hingetroffen, welche ihn, weil er fest gewest, nicht verwundet, sondern nur mit einem Mahl bezeichnet hatten. So bald dieser dem Teufel abgesagt, haben solche Mahlflecken sich geöffnet, jeynd schwürig und der Mensch mit unleidlicher Pein dadurch beschmertzet worden. Uberdas ist bekandt, daß im Treffen Mancher unverwundlicher von einer Stückiges zwar nicht zerstückt, aber hingegen jo hart geschlagen und geschmettert wor-datz der Leib sich wie ein Bogen gekriimmet, der Kopfs schier zu den Füssen gebeugt, die Rieben inwendig gantz zermalmet, und er in einem Augenblick, wrewol ohne die geringste Blut-Vergies-jnng, entlebt worden. 5^6 seynd scheinbare Merck-Zeichen, der Satan nicht alle Mal den Stoß, Dieb oder Schuß zuruck treibe oder ent-« ' fandern, nachdem der Accord be-kchaffen und bedungen worden, offt auch yf menschliche Haut würcklich sest mache; -Zumal weil diejenige gefronte Gesellen, Welche also unverwandt bleiben, bekettnen, daß sie gleichwol an dem Ort, wo die Kugel angeschlagen, eine Zeitlang grossen Schmertzen leiden.] Es hat uns aber der Herr Haupt-Author noch mehr zu sagen: „Nicht weniger besteht das Unsichtbarmachen in lauter Betrug und Blenderey. Die Natur begreifst gar nichts, wodurch der Mensch eigendlich unsichtbar werden könnte. Denn entweder bildet der Satan einem solchen verwigtem Menschen nur etit, daß er unsichtbar herumgegangen, da er doch indessen im tieffeit Schlaff gelegen; oder, wann je bißweileu der Mensch würcklich und wachend zugegen ist, so treibt der Teufel einen Nebel oder dicke Lufft zusammen, daß man den Verun-sichtbarten davor nicht erkennen, noch sehen kann. Oder es geschuht durch die Lufst-Refraction. wie die Verwandlung der Frauen in eine Stuten, wovon oben gesagt worden." „Also seynd alle diese Pacta eitel Pacta dolosa, eitel Augen - betriegliche oder Einbildung-äffende Teufels-Bündnissen." „Das dritte Pactum expressum ist das Pactum expressum superstitiale (s. superstitiosum) der ausdrückliche abergläubische Bund; und geschicht, wann Einer unterschiedliche Wort und Cha-racteren, die nichts nütz seynd, gebraucht, nachdem er sie vom Teufel hat erlernt." „Als zum Exempel: wann der Teufel Jemanden lehrt, er solle diese Worte zu einer Schlangen sprechen: Ossi ossi sta nequatn Serpens! &c. so werde die Schlange dadurch gebannt (oder beschworen), daß er sie sonder Verletzung tragen könne, wie er wolle; alsdann begiebt er sich in einen abergläubischen ausdrücklichen Teufels-Bund, indem er an diese abergläubische und nichts nützige Worte, glaubt. Diejenige aber, welche nachmals solches von ihm lernen und practiciren, verhcngen sich mit dem Pacto implicito superstitiali. Jmgleichen diejenige, welche den Teufel durch gewisse Characteren zu sich raffen. Wie hievon der Anmerckungs-Verfasser in mehrgemeldtem vierdtem Buch ein Exempel erzehlt am 674. Bl. Z. 40. Dieser hat zwar wol eben nicht daran geglaubt, doch aber eingewilligt, nicht, daß ihm der Teufel sollte erscheinen, sondern nur solche Beschwernngs Zahlen mit der Kreiden anfzuzeichnen. Wir der T. mit der Berum fichtdarnng detriege. Wie das Pactum expressum su-perstitio-sum geschickt. Exempel desselben. Was Pac tum ex= pressum naturale sey- Wie man natürlich eine Schlange ohne Verletzung tragen könne. Er muß gewusst haben, daß diese Nu-meut nicht gut wären, sondern was Besonders zu bedeuten hetten, deßwegeu ist er in ein Pactum implicitum gefallen. Denn so er nicht hette vermutet, solche Numern müssten was auf sich haben, wäre ihm nichts erschienen, er auch in kein pactum implicitum gerahten." „Durch „willigen" aber verstehe ich nicht allein dieses, daß Einer in eine Verbünd-niß einwilliget, sondern auch das, daß er etwas fürnimt, welches ihm verdächtig ist, daß es nicht gut seyn dörffte, und solches doch gleichwol thut oder versucht. Oder wann er Jemanden hat gesehn, etwas dergleichen machen, und ihms nachmacht, ob ihm gleich nicht wissend, daß es was übel sey." „Das Bierdte ist das Pactum expressum naturale oder der „ausdrückliche und natürliche Bund." Welcher gemacht wird, wann Jemand mit dem Teufel ein Pact ausrichtet, daß derselbe ihn etwas lehren solle, das gantz natürlich ohn zaubrische Vermittelung zugehe. Als zum Exempel, wann Einer mit dem Teufel einen Bund machet, oder vorzeiten schon gemacht hette, ehe er noch gewusst, daß solches, was der Teufel ihm gerahten, natürlich helffen würde, ihn zu lehren, wie er eine Schlange unverletzt in Händen tragen mögte. Denn solches kann man durch folgendes natürliche Mittel erhalten. Man nimt das von einer lebendigen Schlangen herausgezo-tjene Hertz, und frisst oder schlingt es früh morgens nüchtern ein; alsdann wird man hernach alle Schlangen ohn einige Verletzungs - Gefahr sicher in Händen tragen und ihn auch keine Schlange sonst beschädigen." „Ob nun dieses gleich gantz natürlich und synpathetischer Weise zugeht, verknüpfst sich nichts destoweniger derjenige doch in ein Pactum expressum naturale mit dem Teufel, der es von dem Teufel erlernt." „Alle diejenige aber, welche es nach ihm hernach brauchen, seynd nicht in pacto implicito, weil die Natur selbst operirt. Wofenn er auch gleich glaubte, daß solches ein Pact wäre und es drüber practicirte, so thäte er zwar eine grosse Tod-Sünde, wäre dennoch gleichwol in keinem Pacto implicito ; denn wo die Natur wircket, da ist kein Pactum implicitum. Denn ein Pactum implicitum muß ein Medium Pacti. daß ist ein Medium superstitiale oder magicum haben." E. Fr. jDißfalls bin ich anders gesinnt, und glaube gewiß, ein solcher, der ein obschon gantz natürliches Mittel unter der Einbildung eines unnatürlichen und vom Satan herrührenden Mittels gebraucht, der falle in ein recht grobes und wissend-liches Pactum implicitum. Das Pactum wird Hauptsächlich und urspringlich im Hertzen und Willen aufgerichtet, und durch die Bewilligung geschlossen, nachmals durch das Exercitium Medii, als durch ein äusserliches Zeichen syrnbolizirt, in Übung gesetzt und bewürckt. Wann nun solches Mittel gleich an sich selb-sten gantz natürlich, in den Gedancken und Fürsatz aber deß Brauchenden unnatürlich, abergläubisch und teuflisch ist, verwickelt solcher Will und Fürsatz den Brauchenden in einen eingeflochtenen Teufels-Bund eben so tiesf, als ob das Mittel gantz magisch wäre. Denn der Teufel sucht nicht etgendlich das Mittel, sondern das Hertz, und jenes aus keiner andren Ursach, als um dieses willen. Kann er dasselbe ohn magische Mittel bey natürlichen Mitteln erlangen, so ists ihm eben so lieb und angenehm. Und gleichwie der, welcher etwas vom Satan erlernt, das durch natürliche Mittel erlangt wird, dennoch tit ein pactum expressum fällt darum weil er es vom Satan erlernt hat; also fällt der gantz gewiß in ein pactum implicitum, der etwas gebraucht, welches er für ein teuflisches und magisches Mittel achtet, ob es gleich ein natürliches Mittel ist. Hiezu dienet die Geschieht, daß Einer Einem, welcher gern einen Spiritum familiarem haben wollte, eine Grille ins Glas gesetzt und verkaufst hat, in Meynung, weil es eine natürliche Grill, so hette der Satan nichts damit zu schaffen. Welcher aber bald in die Grille würcklich gefahren und Händel gnug gemacht, in Ansehung, daß der Kauffer die Grill unter der Einbildung eines Geheimnisses gefaufst Hatte. Wir wollen aber den Herrn Hanpt-Author weiter vernehmen.j „Biel gelehrt Authores wollen zwar, daß auch alle die fettige viel Jahre nacheinander in das Pactum implicitum fallen, welche etwas wiewot gantz na- ein Pa °'!>m im Pultom “»tarale «»«i ourt v vn>ì“'°ll g'L'us-l &6en zu be. turüches brauchen, (das anfänglich Jemand kr>t vom Teufel gelernet hat) ob ihnen Mich unbewnst ist, daß solches natürliche Mittel von dem Teufel erstlich dem . enfchen offenbart worden, und vermeynen bui solches Pactum implicitum werde hernach erst durch die Länge einer viel-lahngen Zeit aufgehaben. Aber diese Authores fehlen meines Erachtens gar wett. Ich möchte gern wissen, zu welcher Zeit dann oder über wie viel Jahre dieses "actum anfgehebt werde?" ff^ch leugne zwar nicht, daß viel tenf-"Iche Pacta nur auf gewisse Zeit und ?UA unr auf gewisse Personen sich erstrecken; aber zu dieser Sache, wovon wir Ptzo reden, wircket die Natur selbst, und findet sich kein abergläubisch Mittel dabei)." r''3ch zweifle nicht, daß wir viel natür-"che Künste, Kräfste und Wirckungen nicht allein philosophische, sondern auch tnemeinalische und mechanische fast täglich natürlicher Weise brauchen, welche dem ~ieunhen erstlich vom Teufel communicirt oder offenbaret worden. Darunter man ìbps folgende Exempel rechnen kann, welches ich von unterschiedlichen Kausf-wuten gehört: daß nemlich vor uuge-mhr 32 Jahren ein armer Kauff-wann zu Lyon eine Invention vom t^ufel bekommen, durch welche man °er Seiden, dem Tasst und andrem leidnem Zeuge einen besondren schönen Mantz geben könne. Solches Geheim-tp habe der Kanffmann folgends seinem pruder vertrauet. Welcher es wiederum uw ein grosses Stück Geldes einem Andren verkaufst und hernach also Einer /w Ändern verhandelt, biß es endlich r°5 -2 Jahren, da ich mich zu Lyon efauö, gantz gemein worden, und nun weiß" weder solchen Glantz zu geben "Besagte Kauffleute haben zwar ge-gtaubt, er hette diese Erfindung vom s eusel bekommen. Ich aber glaube Wehes nicht, sondern, daß er es unge-W)r selber erfunden. Denn ich habe )N wol gekannt, mag ihn aber bey Ra» w nicht nennen. Man kann solchen 1n 5n.f durch ein Borax-Wasser erhalten, «5ein gantz natürliches Geheimniß. ^Aoferrn aber der Teufel hierinn sein ^ANieister gewest, wie ich zwar nicht >ur halte, so ist er in ein Pactum xpvessum naturale getreten. Wiewol j diejenige, welche es hernach von ihm gelernt, tu feint) Pactum implicitum fallen, sintemal die Operation gantz natürlich und fine medio (oder ohne ein Mittel deß Bunds) geschieht. „Sollte aber Jemand sagen, Er tritt in ein Pactum implicitum. weil er I! glaubt, es komme vom Teufel; den-jj noch aber gleichwol drein willigt und ! es_ practicirt: so antworte ich, er sey deßwegen in keinen Satans-Paet be-; griffen, begehe aber eine Tod-Sunde; 1 Denn ich rede allhie eigendlich nur de Pacto und nicht de Peccato. Darum wann er gleich weiß, daß der Satan solches am ersten entdeckt habe, die Sache doch aber unterdessen gantz natürlich ist, so bleibt er dennoch von dem Pacto frei). Denn inter credere & scire magna est differentia (zwischen „glauben" und „wissen" ist ein grösser Unterscheid.) Denn was ich weiß, das glaube ich nicht; und was ich glaube, das kann ich nicht wissen. Denn das medium pacti ist ein medium magicum sive superstitiale, ein abergläubisches Mittel, als die Sprechung der Worte Auf-oder Anhenckung der Cliaracteren und dergleichen ; Welche Dinge keine Tugend noch Krasft haben, sondern nur abergläubische und magische Bunds - oder Würckungs - Mittel (oder vielmehr Losung-Zeichen der Würkung seynd, die man vom Satan verlangt.) Denn die Würcknng und Operation selbst verrichtet der Teufel natürlich, wiewol unsichtbarer Weise. Wo aber kein Medium pacti ist, da ist auch kein Pactum implicitum." E. Fr. (Gleichwie es in Rechten nicht nur Contractus reales, sondern auch solche giebt, qui solo consensu perficiuntur, so geht es auch mit diesem Pacto implicito naturali zu. Cum diabolus volun-, tatem hominis primario sibi suisque I praestigiis addictam cupiat, omnino ejusmodi pacto implicetur necesse est. qui sub conceptu superstitioso & diabolico rem mere naturalem tanquam magicam, tractare praesumit.] t) I» dem Manuscript best Herr» Haupt - AuthorS steht zwar in cin Pactum implicitum falle» ; Aber ich vermute, Er habe sich verschriebe» und in kein pactum ite. dafür setze» wolle», wie die nachfolgende Wörter zu schliesse» geben. Das Pac- „Daß Fünffte ist das Pactum expres- ! dTsan-" sum adulatorium, seu pseudo-sanctum ! ctum. oder der „scheinheilige Bund". „Dieser besteht in dem, daß Einer von dem Teufel erlernt, durch andächtige geistliche oder sonst gute Worte: etwas zu thitri, als Geister zu citiren, : Kranckheiten zu curiren und dergleichen. Welche Worte Einer entweder sprechen, oder beten, oder anhencken, oder sonst, auf was Weise er wolle, brauchen muß ohne Characteren und auch ohn einige böse oder unbekandte Wörter. Es wird auch wol dazu erfordert keusch-leben, fasten und andre Sachen mehr, so einen Schein der Gottseligkeit haben. Von welcherlei) scheinheiligen Hexereyen viel Authores, als Petrus de Albano Arbatel, Gerardus Cremonensis nebenst noch vielen andren mehr geschrieben." „Wer nun am ersten solchen Bund mit dem Teufel gemacht, der hat sich in ein Pactum expressum pseudo-sanctum mit dem bösen Geist eingelassen. Aber alle Andre, die nechst ihm solches Einer von dem Andren lernen und practiciren, verknüpffen sich mit dem Pacto implicito pseudo-sancto oder scheinheiligem eingewickeltem Bunde." „Dieser scheinheiliger Bund hat mich hauptsächlich bewegt, auf Veranlassung deß Discurses von den Igeln, Krebsen und Schwertstschen, diese Er-klährung der Pactorum wiewol in Eile auszusetzen, weil ich gemerckt, daß fast in allen Ländern, die ich dnrchgereiset, solches Pactum sehr im Schwange gehet, und schier gantz überhand genommen ; also gar, daß man die Leute! nicht bereden kann, daß es sollte ein! unziemlich Pact seyn; dahingegen sie aus dem, was natürlich ist, ein Pact machen wollen. Gestaltsam ich deswegen offtmals nicht allein mit Weltlichen, ; sondern auch manchen Geistlichen und Religiösen gedisputirt, welche behaupten wollten, es gehöre nicht unter die teuflische Bündnissen, wenn man einen Zettel, darinn gar keine Characteren sondern gute und andächtige Worte geschrieben stehn, für unterschiedliche Kranckheiten, als fürs Fieber, für die so genannte schwere Kranckheit (oder fallende Sucht) und dergleichen anhenckt, weil es guter Intention und zum guten Ende geschicht, auch etliche „Vater Unser" und .,Ave Maria.11 dabei) gebetet werden." „Ist demnach wol solche Blindheit der Welt zu bejammern, daß sie sich vom Teufel so narren lässt. Wann es meines Thuns wäre, thäte es wol von-nöthen, solchen Leuten allhie eine eigne besondre Predigt zu machen. Ich will aber doch gleichwol hier anjetzo darthun, daß solche heiliggleissende Mißbräuche nichts anders als lauter pacta diabolica implicita pseudo - sancta (eingewickelte scheinheilige Teufels - Pacta) sei)nd. Solches soll hiemit durch unterschiedliche Exempel erwiesen werden." „Ich habe in meiner Jugend einen jungen Knaben gekannt, der allererst in die vierdte Schul (oder Claß) nem-lich ad Syntaxin gekommen war, als sich ein liederlicher Kerl in seine Kundschafft einschmeichelte, dessen Tieffe der Bosheit aber seiner jugendlichen Einfalt eben so wenig, als sein nachmaliges böses Ende annoch bekandt war. Den Namen solches Verführers und Ver-führtens lasse ich aus gewissen guten Ursachen ungemeldt. Wiewol ich nachmals erfahren habe, daß der Verführer mit dem Teufel Gemeinschafft gehabt, und auch ein liederliches Ende genommen. Etliche sagen, der T. habe ihn mit Leib und Seel endlich davon geführt, Etliche, er habe ihm den Hals umgedrehet. Ist mir also sein Ende unterschiedlich beschrieben worden, ange-merckt, er vor 22 Jahren ungefähr da ich auf der Peregrination begriffen war, seinen gottlosen Geist von sich geblasen." „Dieser heilloser überredete gedachten jungen fürnehmen Knaben, er sollte sich in den Arm, oder Fuß, oder sonst an einem andren beliebigen Ort deß Leibes, da es steischigt ist, auch gar durch die Backen oder Lefftzen eine Stecknadel stoffen, biß an den Knopfs, und anders nichts dabei) thun, als drei) „Vater Unser rc." und drei) ..Ave Maria“ beten, hernach diese Worte dazu sprechen: „Gott Vater! Gott Sohn! Gott Heiliger Geist! verlaß mich nicht!" und folgends mit der Nadel ein Kreutz auf die Stäte, wo er hineinstechen wollte, machen, so würde ihns nicht schmertzen, auch der Stich kein Blut geben." „Der Knabe, so dieses Rahts Gestalt, weil sie mit heiligen Worten so geschminckt ward, für ehrlich, zierlich und dem Himmel wolgesällig ansahe, ließ sich die (Schmeichelet) dieses Verlei- j| ters ehmechnen, proluvie es, verbarg die Mtze Nadel biß an den Knopfs in sein Meisch, und practicirte solches rool zwey oder drei) Jahre lang für Spaß, der betrogenen Einbildung, daß die heilige Worte ihn alles Schmertzens besreyeien, und meynte Wunder, was für eine vor-treffliche Kunst er hette erlernt. Endlich aber erfuhr es unser Professor in der sünfften Schule, nemlich in Poesi und |j verbot ih ms ; Also that er es auch von jj dem an nicht mehr." „Ob er nun zwar dieses nicht ver-standen, daß eilte Handlung, die mit so heiligen Wörtern geziert, recommendirt, gebenedeyet und gleichsam geweyhet würde, sündigen sollte: ist er doch so offt, als sie von ihm geübt worden, in ein Pactum implicitum Pseudo - sanctum gefallen; wiewol zugleich auch in eilt Pactum implicitum naturale. In das Pseudo sanctum, weil er geistliche Worte dazu gemißbraucht; In das naturale , aber, weil es ohn die Worte natürlich geschehen kann. Denn es kann, wie nachmals Einer versucht hat, ein Jedweder ohn einiges Pact solches gantz natürlicher Weise practiciren, Wie ich gleich sagen will." j „Als ich über viel Jahre hernach;; mich der Naturkündigung befliß, fing t(H unter Andren auch au, diesen Nadel-Stich deß Knabens, der mit mir in einer Elaß gesessen, zu examiniren, j °b es nicht ein Pseudo-sanctum naturale implicitum wäre, weil zu sotha- | uem Stich keine Neh - Nadel, sondern allein eine Messings - Nadel zuge-lassen würde? da ich dann gefunden, es, sey gantz natürlich, Daß Einer sich mit einer Sper - oder Steck - Nadel so unschmertzlich stechen könne, weil solche Nadeln von Messing, in dem Mes-stng aber Galmey und Victril sitze. Denn der Messing wird aus Kupffer und Galmey bereitet. Das Kupffer N gantz vitriolisch, heilsam und blutstillend; gleichwie auch der Galmey > trefflich für alle Wunden dienet. Uni) also haben ich sowol als etliche andre Natur - Beflissene tvir uns ohn einigen Spruch hernach manchesmal mit dergleichen Nadeln von innen zu derge-. stylt durch die Backen gestochen, daß me Nadel - Spitze auswendig wieder hervorgegangen. Welches nicht wehe gethan, auch kein Blut gegeben, ohn nur gar selten und zwar alsdenn nur ein Tröpsslein, gleichwie auch vormals besagtem Knaben selten nur ein Blnts-Tröpsflein erfolgte." „Diesem nach darss man weder dazu beten, noch einige Worte dazu sprechen, noch das Kreutz machen; Denn es ist allerdings natürlich und die Natur operirt selbst dabey." „Jedoch muß sich Einer ohne Entsetzung oder Furcht stechen; Denn es geschieht doch nicht so gar ohn einige Empfindung, Welche aber gar gering und leidlich ist, massen Einer nicht viel mehr davon empfindet, als ob ihn eine Mucke oder Fliege stäche." E. Fr. [Durch die Backen, welche ein zartes und weiches Fleisch haben, wie auch die Ohrläpplein, mag der Stich ohne sonderliche Empfindung gehen. Aber wo das Fleisch fest und dick ist, da zweifle ich sehr, ob der Stich nicht hefftig und scharss werde schmertzen. Der Verteiler hat nicht nur den Backen, sondern allen Leibes-Gliedmassen einen Schmertz - sreyen Stich versprochen. Versuche solches dann Einer, wanns natürlich ist, ob es auch überall ohne Schmertz - Empfindung abgehe, mit der Steck-Nadel zwischen den Nägeln oder in den Daumen, Er stoffe eins die Nadel, vorn in das äufferste deß Fingers, nach der Länge hinein; Er prüfe es ein Mal durch die Hand oder durch den Arm, an solchem Ort, wo das Fleisch hart, fest und dick! was gilts, es soll ihn kitzeln, daß er das Maul darnach krümmen wird? I „Das zweifle Epempel ist dieses. Zu Gräz, in der Hauptstadt von Seyermarch dienete vor vielen Jahren unter der Stadt-Gnardi ein Soldat, so aus Holland bürtig und in der Stadt mol bekandt war, weil er einen Wassertreter gab. Der- Ei» Sol. selbe pslag offt in den Muer-Strom zu Jat gehen, mit seinem zu sich genommenem ü- mit Bandelier, Musqneten und brennender Wquet Lunten; da ihm dieses tiesse Wasser nur “^r6t[en‘ biß an den halben Leib, das ist biß an runtc». den Nabel ging. Er lud etliche Mal dabe, yund lösete auch, hie und da, überall hernmgehend, seine Musqueten; that auch sonst allerhand Exercitien : also, daß Jedermann hette metjtteit sollen, er stünde aus dem Grunde deß Wassers und dieses müsste nicht über vier oder stinsi Spann tiesi seyn. Er hielt damit an, so lang ihms beliebte, maschirte offt fiinff oder auch wol sechs Stunden lang also im tieffen Wasser herum; ja hat sich vermessen, daß er wol etliche Tage lang also im Wasser bleiben und herum wandeln wolle, wann man ihm nur gnug zu fressen und zu sauffen gäbe. Hette ihm das Wasser geschmeckt, würde er zu sauffen gnug haben gehabt, hat aber kein Wasser im Magen und keinen Wein im Maul leiden mögen." „Er ist auch in stehenden Wassern auf dem Rucken gelegen, als wie in einem^ Bette, gantz still und ruhig, im geringsten sich nicht rührend; nur allein hatte er ein kleines Brettlein unter die Wsse gelegt, und dieselbe daran gestellet." „Der sel. Herr Erasmus Graf von Tettenbach hat diesen Holländer von Gräz auf Gonauiz zu sich kommen Er unter, lassen. Und ich, welcher vermutete, es weiset au» würde eine natürliche Kunst sehn, gewann Herrn e" grosse Lust, auf solche Manier gleichfalls Haupt-Au- im Wasser herumzugehen: verehrte ihm einer9«8™ derhalbeu etwas, daß er mich mögte un ebrung, Wasser-treten unterrichten; denn weil ich vorhin wol schwimmen kunnte, hette ich dieses gern dazu gelernt. Er versprach mirs." „Hierauf giengen wir miteinander in einen tieffen Teich oder Fischweiher, nachdem er mir zuvor befohlen, dreh gar kleine Steinlein aus demselben Teich in den Mund zu nehmen und diese Worte zu sprechen: „Gott Vater! Gott Sohn! Gott heiliger Geist! laß mich nicht zu Gnmde gehn, so lang, als ich diese Steinlein im Munde habe." Daneben sprach er mir starck zu, ich sollte mich, für dem Wasser gar nicht fürchten, noch entsetzen; sondern mir fest embilden, als ob ich aus dem Bette läge. Das habe ich seiner Belehrung gemäß also gethan und mich auf das Wasser gelegt. Da er mich dann bey den Füssen auf dem Wasser hin und her gezogen. Also bin ich unter solchem hin und wieder ziehen aus dem Rucken gelegen. Hernach legte er mir ein Brettlein unter die Füsse, worauf ich auf dem Wasser gantz ruhig lag. Endlich roch er mich wiederum also beh den Füssen ans Ufer." „Nachdem ich mich nun wieder aufgerichtet hatte, sagte er, ich sollte jetzo auch gantz unerschrocken tut Wasser herum gehen, gleichwie auf der Erden und mir nicht einbilden, daß ich würde sinken ; sondern nur kecklich, ohn alle Furcht und Entsetzung fort treten, und die Tritte thun, wie ans der Erden; jedoch die Füsse ein wenig hoch aufziehen und die dreh Steinlein stets im Munde behalten; so würde ich auch nicht über den Nabel ins Wasser finden. Solches that ich und erreichte^ also das Mittel deß Teichs. Aber daselbst kam mir einige Entsetzung und Furcht an, welche mich gleich finden machte." ’ „Hernach gereute michs, daß ich mich hiedurch in einen scheinheiligen Bund so tf,0v wol, als durch das Nadelstechen hette ein-gelassen. Als ich aber über etliche Jahre fn ©»ff» diesem Handel nachdachte, obs nicht eine natitrn* natürliche Bewandniß damit hette, weil su ' gleichwol, so man kein Brettlein unterlegt, indem man auf dem Rucken ligt, die Füsse zu Grunde gehn, und daß tch dennoch auch bißweileu gesunden wäre: habe ich gefunden, daß es natürlich und man weiter nichts dazu gebrauchen dörffte, ohn allein einen hertzhafsten Mut und Enthaltung aller Furcht oder Entsetzung. Denn so bald sich der Mensch fürchtet oder entsetzt, wird er viel schwerer, und muß, wie ein Bley, zu Grunde finden." „Nachmals habe ich Manchen gelehrt, also Wasser zu treten, daß er im geringsten nichts dazu gebrauchen, noch sprechen darff, sondern nur dieses beobachten, dag er der Furcht und Entsetzung sich ent-schlage." „Ich bin auch etliche Mal, in der Töp-liz, das ist im Warmbade also aus dem Wasser die gantze Nacht durch aus dem Rucken gelegen, dazu besser und sanffter, als auf einem Bette. Zweisfle demnach, ob besagter Holländer allezeit die Steinlein und Worte gebraucht , wie er mich zwar gelehrt und nicht vielmehr nur pro forma, damit die Sache einen desto grös-sern Schein gewönne, oder ich mich desto-weniger für dem Wasser entsetzen mögte, solche Ceremonien dabeh gemacht. Denn ich habe nachmals Andre hiermit also unterichtet, daß sie sich weder mit Steinlein, noch mit Worten beholffen, sondern allein mit natürlichem Verhalten, auch es, so gut als ich, wiewol nicht so bald, wie ich, sondern allererst nach langer Übung, endlich gethan." E. Fr. [Wie die Zeit viel Erfindungen gebiert, also muß sie hernach solche auch fa? Wand. »še11™ LV fcnš$etl gl Zung auf die Probe führen, welche allein zeugen kann, ob sie in blossen Gedancken und Speculationen, oder in würcklicher Erfolgung gegründet seynd. Unter sotha-nen Erfindungen findet sich auch nunmehr die Durchwandlung deß treffen Gewässers, die unser Herr Haupt-Author durch seinen eignen Versuch möglich und gewiß zu sehn beglaubt. Solches dörfste zwar Manchem doch nicht glaublich scheinen, sondern vielmehr als eine lustige Ausgabe; aber ich halte gänzlich dafür, daß es rechter Ernst sey. Denn es hat zu dieser Zeit auch anderswo, nemlich in Holland, verlauten wollen, als ob daselbst Einer die Wissenschafft und Kunst deß Gangs durchs Wasser habe erfunden, wiewol selbige Holländische Erfindung vergeblich befunden worden. Nichts destoweniger hat unlängst ein hauptgelehrter?i'ot688or auf einer Deutschen Hohen-Schul die Entdeckung einer solchen Kunst versprochen, Krafft welcher nicht allein ein Mann, sondern auf gleiche Weise auch gantze Tronppen und Regimenter wol mundirt mit allem Gewehr und Proviand auf etliche Tage versehn, M ein Wasser, wie breit dasselbe auch sw Mer sehn möge, gesetzt, und ohn einige Ertrinckungs - Gefahr darinn hin und wieder gehend gemacht werden könne. Man würde nach dieses gelehrten Manns Wrsprechung vermittelst dieser Kunst eine Stadt, welche von einem Strom durch-swssen oder angeströmt wird, unvermutlich übereilen und einnehmen, weil die Einwohner sich keines Einnehmens besorgten, wenn sie kein Schiff erblickten. Nicht weniger sollte man mit einem gantzen Kriegs-Heer über einen Fluß wtzen, wann, wo und so offt man wollte ohn Erfordrung einer Brucken. ^a was noch mehr, so sollte Einer, wann er auf dem Meer Schiffbruch litte und das Schiss versüncke, durch diese nvention allezeit können sein Leben ret--N, sowol als auch diejenigen, die von Wasser-Flut oder Ergiessung der Nuss- übereilet werden. «n v tich soll diese Erfindung auch zu Uerhand Lustbarkeiten dienen, und zwar sonderlich zur Vorstellung der Sirenen, ^che im Wasser auf- und abge-hende Musicante». piffe Invention soll auch nicht schwer -."h kostbar ins Werck zu richten sehn, n Soldat soll sein Gewehr gar füglich ^valv. XI. Buch. dabeh führen können, und diese Art der Natur gantz gemäß sehn, als welche solche selbst an die Hand gebe; daher man sich billig verwundert, daß Niemand dieselbe ihr noch zur Zeit abgelernet. Meines Theils nnterstehe ich mich dieser letzten Invention weder ab- noch behznstimmen, sondern lasse sie in ihren Würden und dem würcklichen Versuch und Erfahrung anheim gestellt sehn. Unterdessen werden wir hiernechst noch eine andre und viel seltenere Kunst, nemlich von hohen Thürnen hinunter zu springen, aus deß Herrn Haupt-Authors folgenden Erzehlung vernehmen.! „Mir (schreibt Er) ist auch ein Böhm bekandt gewest, der um einen halben Reichsthaler von dem höchsten Thurn gesprungen, und gantz unbeschädigt blieben. Demselben bin ich gleichfalls so lange nachgegangen, biß er mir solch Geheim-niß hat entdeckt. Welches hierinn bestund, daß man auch gewisse und zwar geistliche Worte dazu sprechen, und überdas auch in einem andren Stück, nemlich im Athem-Schöpffen sich recht verhalten müsste. Wie solche Worte lauten, behalte ich beh mir, weil ich ihm beh meinen Ehren versprechen müssen, dieselbe Niemanden zu sagen." „Ich habe es zwar Selber nicht pro-birt, als der nunmehr wol verstund, was ein Pactum implicitum Pseudosanctum wäre; als ich aber nachmals die Sache recht betrachtete und examinirte, wollte mirs gleichfalls natürlich Vorkommen, und daß es ohn einigen Pact oder Wort-Sprechung natürlicher Weise sich thun liesse, indem Alles nur an dem Athem gelegen. Gleichwie manche Gauckler, Taschenspieler, Seiltäntzer und Komedianten thun, welche entweder einen schwerem Ambos auf die Brust legen, und ein Hufeisen drauf zerschmieden. Wobeh derjenige, welchem der Ambos auf der Brust ligt, mit dem Athem-schöpffen sich wol in acht nehmen muß; sintemal sonst der Ambos und Hammer-Streich ihm beit Leib gantz zerdrücken oder die Brust zerschmettern dörfste. Ligt derhalben Alles an dem Athem-schöpffen, dessen bequeme Mäffi-gung gleich also auch schaffen kann, daß Einer vom höchsten Thurn ohne Schaden herab springe". „Ich habe es zwar weder auf _ eine noch andre Weise versucht, weil solche Probe gar zu köstlich fallen würde, wenns 12 Einer, so von den höchsten Thürnen um einen halben Thaler gesprungen. Welches der Herr Haupt-Author sür natürlich ansiehet. nicht geriethe f), nichts destoweniger glaube ich sestiglich, es könne allein natürlicher Weise geschehen. Denn man nicht glauben mag, was in dem Athem-Schöpf-fen stecke und man damit verrichten könne, Massen ich solches aus unterschiedlichen andren Proben habe ersahrn." „Alle diese dreh Exempel zeigen zwar, daß derjenige, welcher sie vermittelst Spre-chung gewisser, obgleich andächtiger Worte, gepracticirt, sich mit dem Pseudo-sancto Pacto oder scheinheiligem Teusels-Bunde verwickelt habe, woferrn der Ursprung vom bösen Geist ist. Dann die gute geistliche Worte haben dabei) ihnen zum Medio magico gedient. Woserrn solches aber niemals ein Pactum expressum gewest, das ist, wann es nicht erstlich dem Menschen vom Teuffel offenbart worden, sondern nur ein listiger Kopff Jemanden dergleichen Worte mit Fleiß gelehrt, damit die Sache nur einen desto grössern Schein und Glaublichkeit gewönne, da er selbst doch unterdessen tool gewusst, daß solches natürlich und sonder Sprechung einiger Worte geschehn könnte; so ist derjenige, welcher solches hernach practicirt hat, in kein Pactum implicitum gefallen, ob er schon an diese Worte fest geglaubt; weil die Natur selbst operirt und niemals ein Pactum expressum gewest. Wiewot er eine grosse Tod-Sünde begeht wegen seines Glaubens (oder vielmehr Aberglaubens.") I Woserrn Jemand den Worten selb-sten die Krasit zuschreibt, doch nicht vermutet, daß es ursprünglich vom Teufel herrührte oder Hexenwerck sei), sondern aus Einfalt sich bereden lässt, daß diese Worte selbst eine solche Krasit in sich begreisien ; so kommt er, im Fall die Sache natürlich und nicht vom Satan erstlich entdeckt ist, in kein Pactum implicitum; ob er gleich, wie der Herr Haupt-Author gar vernünfstig urtheilet, Sünde daran thut. Sollte er aber dafür halten, es sey ein magisch Stücklein und was unnatürliches, so vom Satan am ersten ersonnen und einen Schwartzkünstler gewiesen; so fällt er sreylich in ein Pactum implicitum aus den Ursachen, die ich oben schon angezeigt; biß so lang, daß er er- f Meines Theils wurde ich hierinn einem Andren den Vorsprung tool lassen und mit jenem Schwaben sagen: Gang du vor! fährt, es sey nicht deß Satans, sondern der Natur Wer cf. Alsdann wird er durch hertzliche Bereitung von dem Pacto implicito ledig. E. Fr.] - „Ich will aber den curiti)eit Leser noch einige andre Beyspiele recht-eigendlicher Pactorum expressorum & implicitorum pseudo-sanctorum darreichen." „Als ich ungefähr vor 20 Jahren mich HAhAg-etliche Tüge zu Bamberg aushielt, bekam Bündnisse" ich bey dem Herrn Hanns Adam Cogel, der einem Chorherrn, einen Theil deß Pro- |““Pjn ei* tokolls zu lesen, so von seinem Vater nem 8a«1* mit eigner Hand geschrieben worden, zu der Zeit, da man zu Bamberg viel Zaub- gefunden* rer und Hexen verbrannt. In selbigem Protokoll, darinn der Unholden und Zaubrer Aussage verzeichnet stund, fand ich gar viel Exempel ausdrücklicher Satans-Bündnissen, welche erforderten, daß man sollte keusch leben, weisse und saubre Kleider tragen, andächtige Gebete und heilige Worte sprechen, beichten, commn-niciren, Weihwasser brauchen, daß Kreutz machen, Meß hören, Messe lesen lassen und andre dergleichen Sachen mehr verrichten , für mancherlei) Zufälle und Kranckheiten und auch für andre Sachen, als für die Liebe, ungleichen Jemanden krumm und lahm zu machen, und zu dergleichen saubren Händeln mehr, von so verfluchter Art, daß' Einem dafür grauen mögte, nur daran zu gebenden ; weßwegen ich auch nur etliche Bläter darinn gelesen." „Unter Andren fand ich einer geistlichen (oder vielmehr geist-losen Psaffens Bekenntniß, daß er gar viel Pacta expressa mit dem Satan gemacht hette, in forma Sanctitatis, & quasi pro communi Bono, (mit scheinheiligen Formalien und gleichsam zum gemeinem Besten oder gutem Ende,) welche Jedermann leichtlich hette für gut und recht ansehn mögen. Dieser Psaff ist in Pacto expresso pseudo-sancto begriffen gewest; und Alle, die nach ihm dergleichen practicirt haben, seynd mit einem Pacto implicito pseudo-sancto verstrickt worden. „Besagter Psaff hat unter andren bekennt, er hette würcklich mit dem T. einen Bund gemacht, und derselbe ihn gelehrt, für das Hinsallen (für die bö)e oder schwere Kranckheit, sollte man er)tlrch dreh Tage fasten, hernach am Sonn- gnffmbfr toQe weiß anlegen, auch in denen Teufels. drehen Tagen täglich drey Mal einen Äf* gewissen Psalm beten, neben dem einen ätancfyit. -Zettel mit dieser Schrifft I. N. R. J. qui pro me natus, crucifixus f mortuus f & vivus 68, libera ine (die übrigen Worte, welche auch gar andächtig lauteten, lasse ich aus) an den Hals hencken und bey sich tragen, nachmals berichten und communieiren; darauf würde alsdann Patient gesund werden. Solches hat dieser Pfass laut seiner-eigenen Bekenntniß gar offt glücklich practicirt und gleichfalls Andre gelehrt, welche auch dergleichen Seuche damit Vertrieben." ^ „Jetzo sage mir Einer, ob nicht dieser Pfass in einem ausdrücklichen Bündniß wit dem Satan gestanden? Und ob nicht Alle, die ihm solches nachgethan, mit dem Pacto implicito dadurch befangen worden, wie gut und Christlich so wol die Worte als Werde auch immermehr gleisten?" , „-Joannes Staricius entfärbt sich nicht M seinem Helden-Schatze gleichfalls gewisse gute Worte zu setzen, wodurch man sich fest machen könne a). Wer nun solches practicirt, der flichtet sich ein mit dem Satan in einen eingewickelten Bund (oder Pactum implicitum).“ „Ich unterlasse mehr Exempel von gleicher Art, weil es an denen erzehl-len gnng ist. Unterdessen Oersichre ich, oaß die Anhenckung oder Einslickung solcher geschriebenen guten geistlichen und andächtigen Worte, wie auch dergleichen gleissende Gebetlein oder Sprüche den Menschen einer scheinheiligen Teufels--Oündniß einverkupplen, und solches alles lauter Pacta implicita pseudo- sancta Phhb, durch welche scheinheilig-geschminckte • schrecklichen Endes dieses Ertz-Schwartz-künstlers Fausti zu lesen «). Solche Pacta singularia sive particularia vel temporalia seynd die schlimmsten und letzten." „Die Hexenmeister schliessen mit dem T. einen Bund, daß er ihnen ein Kry-stall gebe, darinn sie dasjenige, was zu erfahren verlangt wird, als Diebstall, Mord, Raub und dergleichen erblicken mögen. Und wird der Bund also geschlossen, daß entweder der Hexenmeister nur allein oder auch Andre nach Beschaffenheit der Bedingungen deß Bündnisses das Begehrte darinn ersehen können, sonst aber niemand mehr." „Vor 6 Jahren ward mir zu Wien Kryst»^ in Oesterreich von dem Herrn Hof- |“®enn*ei' mann eine runde Krystall -Kugel ver- strs ehrt, welche vor diesem ein Hexenmeister ®^gCtoif(« in Böhmen, den man endlich verbrannt hat, gebraucht. In derselben hat selbiger Zauberer einem Jedweden gezeigt, was er zu sehen gewünscht, auch bekennt, die Kugel würde länger nicht solche Operation thun, als biß er der Zauberer lebte, weil solches sein mit dem bösen Feinde getrost sener Bund also vermögte, daß ein Jedweder, so lange der Hexenmeister am Leben, darinn erblicken sollte, was er begehrte. Weil dann nach dessen Tode der Bund aufgehört, so wird seither» Keiner mehr etwas darinn ersehen, er begehre oder verlange gleich, was er wolle. Map seit ich diese Kugel Manchem gezeigt, der darinn gar keine Gestalt noch Bildung ersehn Hat, denn die Zeit deß Bundes war aus." „Nichts destoweniger glaube ich gar tool, wann ich diese oder eine andre Kugel einem Leichtgläubigen gäbe, und einbildete oder weiß machte, man könnte in dieser Kugel Alles sehen, was man zu erkundigen wünschte, er auch drein zu gucken bewilligte, und fest dran gläubte; f? würde er alsdann durch seine Einwilligung und festen Wahnglauben in das Paetam implicitam credulum (oder in die leichtgläubige Buuds - Berknüpffung und Implicirung) verfallen, auch deswegen ihm im Krystall zu Gesichte kommen, was er begehrtes-); wiewol er ihm solches starck einbilden und es fest gläuben müsste." „So aber Jemand fragen wollte, wann derselbe, welcher in solche Kugel schauet, und das Gesuchte oder Gefragte darinn erblickt, in den eingewickelten <>mid kommt, wo dann hier das medium Pacti oder Bunds-Mittel stecke, weil man doch gleichwol nichts dazu brauche?" „Darauf antworte ich, das magische -dunds-Mittel (Medium magicum, sive superstiti ale) bestehe in der Frage selb-'IN. Denn vor etlich und zwantzig en ^_ach'eit habe ich selber zu Paris in Franckreich bey einem fürnehmen Hertzog (dessen Namen ich ungemeldet lasse) in einem Gewelbe unterschiedliche Rariteten, |° wol natürliche als übernatürliche, ge-uhn; darunter er mir einen Spiegel von Metall zeugte mit der Ermahnung, K wllte sagen, was ich begehrte zu sehen, ^kls ich solches sagte und drein guckte, ward ich deß begehrten darinn gleich an-(ìAPg. Die Verwnndrung machte, daß ^ darüber mit ihm ein wenig discurrirte, und mich vernehmen ließ, dieser Spiegel wurckte ausser dem Würckungs-Kreis der tur, und überstiege sie; er aber antwortete: Ein curioserMensch muß ^cht nachgrübeln, noch das pri-Um principium (oder den er-1 en Grund und Quell-Brun-hpr ^5)en; guug ists, wann nur tv r würcklich erfolgt." ,leWP grösser Herr war sehr curios ims e<1 ^ebhaber allerlei) Wissenschafften, miv < ^ ^uch leutselig, deßwegen er ^^en^er auf Curiositeten (wiewol nadle -DP ^arum habe ich vorhin gesagt, daß wachen könnte" auch ein Pactum implicitum türliche) entbrannt sähe, dieses sein höchstes Geheimniß in grossem Vertrauen gewiesen." „Als ich dieses vor 6 Jahren zu Nürnberg einem guten Freunde erzehlte, sagte derselbe, es hette der Herr Frantz Mercurius Freyherr von Helmont eben diesen Spiegel bey eben demselbigen groffen Herrn zu Paris gesehn." „Ich habe nachmals offt an diesen Spiegel gedacht, und fast gezweifelt, daß Jemand, der drein schauete, darum gleich sollte mit einem Pact sich verwickeln; sondern ließ mich vielmehr beduncken, er fiele sonst nur in eine Tod-Sünde und nicht eben in ein Pact; aber nachmals bin ich endlich gantz andres Sinnes worden. Denn als ich vor 10 Jahren Magischer mich zu Venedig befand, troff ich in der f?ic9neic'"eä Jüdenstadt daselbst bey einem Jüden Venedig, wiederum einen solchen magischen Spiegel an, der aber nur von Glas wäre, gleichwie andre gemeine Spiegel. Derselbige Jüd ließ mich nicht allein selbigen Spiegel sehen, sondern zeigte mir auch an, wie man einen solchen zurichtete, gegen Communicirung eines andren Secreti, welches mein Secretum aber nicht teuflisch, sonder natürlich war. Wie ich dann auch nicht deßwegen diesem Jüden solches zur Vergeltung entdeckte, daß ich dergleichen Spiegel zu haben verlangte, sondern nur darum, daß ich wissen mögte, wie er zugerichtet würde." „Ob nun schon der Jud laut seiner eigenen Bekenntuiß den Spiegel nicht gemacht hatte, wusste er mich doch zu berichten, wie er zubereitet würde. Weil aber die Zubereitung nicht natürlich, sondern recht nigromantisch (oder schwartz-künstlich) ist, habe ich die dabey gebräuchliche Worte und Characteren nicht aufzeichnen wollen. Die übrige Erford- Einige um». rungen aber bestehen fürnemlich darinn, Zurichtung daß man ein neues Tafel-Glas schneide, solches polire, mit dem Folio unterlege, und Spiegels, sich nicht selbst darinn spiegle. Dabey werden sonderbare Worte gesprochen. Hernach vergräbt man ihn mit gewissen Worten, und über drey Tage wird er gleichfalls mit sonderlichen Worten wieder ausgegraben. Der Erste aber, welcher alsdann drein schauet, stirbt deß gähen Todes. Hernach können Andre darinn sehen, was sie zu sehn verlangen." Der Herr Haupt-Au-thor erblickt nichts in dem Spiegel, so lang er mit verborgenen Schertzwor-ten drein schauet. Endlich aber, da er es recht begehrt, ersitzt er darinn sein Schloß. [3ft also dieses ein rechter Mord-Spiegel und gleichsam ein Basilisk, daraus der hellischen Schlangen todtgisftige Augstrahlen wiewol unsichtbarlich Hervorschiessen, und den ersten Einschauer an Leib und Seel ermorden; die folgende aber, wassern sie aus Lust dasKünfftige oder Abwesende darinn zu erblicken hineinsehen, an der Seelen tödtlich verwunden. Ich halte aber dafür, daß, wann sonst Einer, der nichts drum gewusst, daß es ein magischer Spiegel, sondern denselben für einen natürlichen angesehn und ungefähr zum ersten Mal drein geblickt hette, um nur sein Gesicht darinn zu spiegeln, derselbige nicht davon würde gestorben seyn, sondern nur ein Solcher, der am ersten, aus Fürwitz oder Begierde etwas Verlangtes darinn zu sehen, hette drein geschaut. E. Fr.f „Als er mir* diesen Spiegel zeigte und sagte, ich sollte nur melden, was ich darinn zu sehen verlangte, sagte ich nicht, was mein Verlangen wäre, sondern gedachte es nur, nemlich mein Schloß W a-gensberg zu erblicken, und befahl, der der Jüd sollte den Spiegel nur ausmachen, denn er war mit einem Vorhänge bedeckt. Weil nun der Hebräer antwortete: ich sollte nur, was ich zu sehen wünschte, wörtlich ausdrucken, mögte seyn in wel-cherley Sprache es auch wollte; so sprach ich aus Crainerisch, damit es der Jüde nicht verstehen sollte, schertzweise diese Worte: Zherna farba Koslove. Welche Worte keine gewisse Rede oder Meynung begrasten, sondern aus Deutsch soviel bedeuten Schwartze Farbe Bocks-Hoden. Als er hierauf den Spiegel ausmachte, bekam ich gar nichts darinn zu sehen, und sprach deßwegen zum Juden: Sehe ich doch nichts im Spiegel! Er aber versetzte: ich hette ihn nur ve-rirt und nichts zu sehn begehrt, bat demnach, ich sollte ihn weiter nicht vexiren, sondern einen gewissen Anblick fordern." „Hierauf versprach ich was Gewisses zu begehren, und sagte in Crainerischer Sprache: Ich begehre mein Schloß zu sehen! Gleich alsobald er nur den Vorhang weggeruckt, erblickte ich darauf mein Schloß Wagensberg in dem Spiegel recht eigendlich." „Da ich nun bekannte, daß ich das Begehrte sähe, wollte der Jüd, ich sollte nun wiederum was andres zu sehn begehren. Aber ich weigerte mich und sagte, ich liesse mich daran begnügen, daß ich ein Mal die Warheit gesehn." „Damals habe ich erst gemerà, daß die Frage das Medium pacti wäre, weil sich das Schloß Wagensberg ohne Wort* Sprechung meinem Gesicht nicht präfen-tiren wollte; ohnangesehn mein Will und Verlangen war, dasselbe zu erblicken. Diesem nach bin ich Selber in das Pactum implicitum gefallen, indem ich die Worte gesprochen." „Ob ich solches nun gleich mit keinem andren Absehn gethan, ohn allein zu suchen, wo das Medium steckte; dann so ich es aus Neugierigkeit gethan, hette ich wol andre Sachen mehr in selbigem Spiegel zu sehen verlangt, hat es mich dennoch hernach genug gereuet." * * * * * Anmerckung. [Reu und Scheu seynd hiermit allezeit dienlicher zu diesen Sachen als Lust und Begierde. Darum obgleich der Herr Haupt-Author laut seiner eigner rühmlichen Bekenntniß viel besser gethan, wann er sich dieser Spiegel-Schau gäntzlich hette enthalten; hat er doch wol gethan und weislich, daß er nicht mehr hinein gesehn, noch weiter etwas zu sehen begehret. Denn der Teufel hat besorglich mit der ersten Fürstellung deß Schlosses Wagensberg Ihn locken wollen, die Spiegel-Schau fort-zusetzen, und dörffte ihm leicht alsdann durch Betrug ein Unglück zugerichtet haben. Wie man dessen gar viel Exempel liefet, unter welchen sonderlich denckwürdig ist dasjenige, welches Boissardus folgender Masten erzehlt mit Vermeidung, es sey Einem seiner Freunde, einem edlen, fürnehmen und gelehrtem Mann begegnet, dessen Namen er aber gern verschweige, welcher ihm diese Begebenheit selber mündlich habe erzehlt. Denselben hatte ein begangener Ableib auf flüchtigen Fuß gebracht, und zum Vaterlande Hinausgetrieben in eine Ferne von mehr als hundert Meilwegs, allda er zur Kürtzung der melancholischen Langweil, als ein gelehrter von _ Adel unterschiedliche hohe Schulen besuchte, und mit gelehrten Leuten conversine. Denn er nur eben das Jahr allererst geheyrahtet, und zwar eine auserlesen- ! schöne Jungfrau, die mit viererlei) Gaben geziert war, nemlich mit blühender Jugend, vortrefflicher Schönheit, adlichem Geschlecht und ungemeinem Reichthum, aber bald nach der Hochzeit seinen vorigen Mitwerber im Zanck nidergestossen. Bey solcher seiner Entfernung sehnte er sich nach seiner schönen Eh-Verwandtinn nicht wenig, als welche er inbrünstigst liebte, und sich auch versichert hielt, daß ihre Rebe ihn gleichfalls begleitete ohn einige Sorge oder mißtrauliche Befahrung, daß ihr Hertz ein solcher Deamant wäre, der sich durch ein geyles Bocks-Blut von standfester Treu ablösen und von ihm & trennen tiesse. Ä Nach etlichen Monaten kam ihn eine j'itetenl Nlst an, zn wissen, was doch sein Schatz daheim machte; denn er war über hun-äuftant ” dert Meilen von ihr; derhalben verführte 6^ Sau. ihn mehr die Reubegierigkeit (oder Curio-friet) als das Vertrauen aus zaubrische "' Wahrsagereyen zu einem berühmten Hexenmeister, um denselben zu fragen, was sein halbes Hertz doch tool zu Hause anjetzo machen mögte? Der Zaubrer versprach, er wollte ihm solches in etlichen Tagen in einem Krystall-Spiegel vorstellen. Wie die Zeit gekommen, ging der Edelmann in Begleitung etlicher ansehnlicher Personen dahin. Da lässt der Trüdner ein Mägdlein don acht Jahren holen, löset demselben die Haarlocken aus, besprengt solche mit Weyhwasser, brummelt und murmelt auch etliche Anruffungs- und Beschwerungs-Worte dazu. Folgends stellet er sie mitten w einen beschwornen und mit vielen Gharacteren bezeichneten Kreys, und befihlt, ste solle sich in gegewärtigem Spiegel wol^ umschauen. Hierauf hebt das Mägdlein an, den gantzen Leib gewaltig zu drehen und zn krummen, macht ein verwirrtes wildes Gesicht und gefährliche Blicke, rufst Endlich auf des Zaubrers dreymalige Frage, was sie sehe? mit bebender und unterbrochener Stimme dreymal; Ich sehe! Ich sehe! Jchsehe! Wassihest du dann? fragt der Zaubrer wiederum, y* sehe, spricht sie eine grosse Stube, 1° wit unterschiedlichen Gewählten geschmückt ist, darinn ein Ofen von vor-kvefflicher Arbeit stehet. Ich sehe einen v-redentz-Tifch, so mit silbernem und ver-guldtem Geschirr besetzt. Ich sehe auch etnen an der Bühn oder Ober-Bodem Hangenden schönen Leuchter. Aus den Büncken ligen zierliche Decken und Polster, auf dem Tisch Hut, Mantel und Degen. Was sihest du weiter? fragte der Zaubrer. Ich sehe auch (fuhr sie fort) einen weissen Hund, der bey dem Ofen ligt, und sonst weiter nichts. Bald aber rieff sie unversehns: Ach! schau! da erscheint eine schöne Dame in einem sammitten Hut und grünem Kleide. Was macht dieselbe? fing der Trüdner Der Spiegel wieder an zu fragen. Sie hat, (ant-wartete das Mägdlein), weiß nicht was, verdächtig, so schwärtzlich aussihet, in der limfen holen Hand, welches sie mit dem Speichel-befeuchtetem Daumen ihrer rechten Hand ausbreitet und dazu lächelt. Und nun sehe ich auch einen Jüngling mit gelben krausen Haaren, der beym Ofen stehend die Hosen aus die Knie sincken lässt. Uber die Rede erblasste der von Adel und schwieg still. Er wusste, daß seine Stube also aufgeputzt wäre, und seine Ehefrau auch täglich so gekleidt gienge, wie der Spiegel dem Mägdlein gewiesen hette. Deßwegen erschrack er höchlich, und warst einen starcken Argwohn aus den gelb - kraus - hörigen Jüngling _ besorgend, derselbe dörffte mit seiner Liesten einige Rascherei). Vorhaben. Also eilte er von dem Zauberer bestürtzt- und erbittertes Muts hinweg, auf nichts so sehr von nun an bedacht, als wie er seine nunmehr ihm höchstverdächtige Ehsran mögte aus dem Mittel räumen. Er mietete demnach einen schnell-füs-sigen Klepper, der ihn in zehen Tagen in sein Vaterland brachte. Aber das Gewissen seines begangenen Todschlags ließ ihm nicht zu, daß er sich in die Stadt gewagt hette, sondern er nahm seine Einkehr aus dem nechsten Dorff bey einer Bäumt, und forschete von derselben nach geführten allerhand andren Gesprächen, ob sie nicht diese Edelsrau kennete, welche am Marckt wohnete, und deß R. R. Ehliebste wäre? Das Bauren-Weib antwortete: Ja! sie sey ihr gar tool bekandt, habe auch noch allererst vor drey Tagen nur ihr etliche Eyer und Garten - Früchte ab-gekaufft. Er forschte ferner, was Sie dann gutes mache? und wer sich bey ihr aufhalte? Was soll sie viel machen? spricht die Bäurinn; es seynd nun schon drey Monaten, daß die gute Frau ihres lieb- sten Eheherrns beraubt lebt ohne Wissenschaft, wo er sich auf halte, ob er tobt ober lebenbig itttb wie ihms sonst in ber Frembe ergehe; weßwegen Sie ihr fast täglich ben Tob wünschet, ihre Zeit mit Threnen unb Seufftzen zubringt, auch von ihren Freunben schier keinen Trost annehmen will. Darauf bat Er, Sie sollte ihm ben Gefallen thun, unb Ihr ein Brieflein hineinbringen, beut er einen gülbnen Ring einwickelte zum Zeichen seiner Anwesenheit. Er will seine Die Frau warb voller Freuben, machte kirnen sich bald auf mit ber Bäurinn nach dem Dorff, fiel daselbst ihrem Ehherrn um ben Hals ttitb küsste ihn. Er ließ sich aber vernehmen, baß er etwas mit ihr allein zu reben hette, barum sollte sie mit ihm allein in ben nechstenWald gehen, allwo er es aber gar übel mit ihr im Sinn hatte, sie ihrer vermeynten Untreu halben zu erwürgen, und hernach davon zu reiten gedachte. Weil Sie ihm aber so holdselige Reden gab, und eine so hertzinnigliche Freude über seine Ankunfft bezeugte, dazu auch durch ihre liebliche Gestalt ihm das Hertz in etwas erweichte, hemmte er seinen Zorn ein wenig, und setzte sich im Walde mit ihr unter einem Baum, fragte bald dieses bald jenes mit einem ernsten Blick, und zuletzt auch dieses, was Sie an dem Tage, welchen er ihr nannte, daheim im Hause gemacht hette ? ob sie nicht in der Stuben um die bemeldte Tags-Zeit sich befunden in solcher Kleidung? Sie gestund solches Alles gar gern, so wie es das Mägdlein in dem Zauber-Spiegel gefehlt hatte. Aber fragte Er wiederum, was erweichtest btt aus der flachen Hand mit dem anfeuchtendem Speichel? Und wer war der Jüngling, der beh dem Ofen stund, und die Hosen herunter fallen ließ? Sie verwunderte sich hierüber höchlich und sagte: „Behüte ewiger Gott! mein Schatz! was hat er für seltsame Ge-dancken von mir? Bruder Friedrich, hat über der Hüfften ein böses Geschwür, darum habe ich ein Pflaster drauf gelegt. Fragt ihn nur selbsten, er wird nicht anders sagen können." Er erkennt Da ward Er hertzlich froh, daß seine Leß Teufels Einbildung falsch wäre, erstaunte aber unToer. zugleich über die betriegliche Bosheit deß flucht den teuflischen Lügen - Geistes, der ihm mit Spiegel. pichen Argwohn durch die Krystall- Schau sein Hertz vergisftet hette, weßwegen er auch alles magisches Spiegelschauen verfluchte, und nach liebreicher Beurlaubung seiner Liebsten wiederum davon ritte, um in der Ferne seiner völligen Aussöhnung zu erwarten, a) Hiernechst fährt die Feder deß Herrn Haupt - Authors also fort.] Bor etlich und zwantzig Jahren fand sich zu Wien Einer, der sich Thornarn Damascenam nannte, und wie man aus seinen Discnrsen abnehmen kunnte, so wol in der Astronomia als Astrologia wie auchNativitet-Stellungwoterfahren, auch sonst mancher andrer Wissenschafften grösser Liebhaber war. Derselbe berichtete, er hette drey magische Spiegel von allerhand gemischten Metallen gearbeitet, darinn man alles sehen könnte, was man begehrte, allerdings wie solche Theophrastus Paracelsus angegeben. Welcher schreibt, es können solche Spiegel gantz natürlich ohn einigen Pact oder teuflische Verbindlichkeit seyn. b) Jetztgedachter Damascena sagte, daß er diese drey Spiegel für einen Böhmischen Grafen arbeitete, und der Graf ihm, wann solche ohne Pact oder magische Bündniß verfertigt würden, tausend Ducaten zu geben versprochen Hette, weßwegen auch ein Contract zwischen ihnen ausgerichtet worden. Ich bin hernach von Wien hinweg gereiset, kann also nicht wissen, was dieses Werck für einen Ausgang gewonnen. E. Fr. I Ich vermute gäntzlich, dieser Mensche welchen Ihre Gnaden der Herr Haupt-Anthor Thomam Damasc,enam nennen, sey eben derjenige Damascenus, _ der ungefähr um dieselbige Zeit gleichfalls zu Nürnberg und in andren Städten herumgezogen, auch vor etlichen Jahren nochmals wiedergekommen. Ich zweifle nicht, wann hochgedachter Herr Hanpt-Author ihn etwas genauer erkündigt Hette, so würde Er als ein hochverstün-diger Herr die Vanitet und Ruhmredigkeit desselben endlich erkannt haben. Er trug das Gestirn nicht im Gehirn sondern nur im Maul, will sagen, daß er a) Janus Jaeobus Boissardus libr. de Divinat. & magicis Praestigiis. , d) Vid. Aureolus Philipp. Theophrastus Boni&a-stus Paracels. ab Hosenheim Tom. 2. lib. 5. Areni' dox. magicae, de Speculi constellatione, fol. ood. sich zwar der Sternkündigung sehr gerühmt^ aber ein perfeder Idiot bei) denen, die ihn auf die Probe gesetzt, darinn erfunden worden. In Chiromanticis (in der Handkündigung) verstund er etwas, und auch in der Physiognomia oder Gesichts-kündigung; hatte den Septalium gar fleissig gelesen. Daß er dem Böhmischen Grafen einen solchen Trophrastischen Spiegel, dessen er sich gegen dem Herrn Haupt-Author zwar gerühmt, ohn teuflischen Pad sollte verstricht haben, kann ich so wenig mir einbilden, als wenig ich glaube, daß Theophrastus selbst von solchem Pad rein gewesen. Ans allen Discursen dieses Damasceni blickte ein vollkommener Atheist hervor. Ich habe ein paar Mal mit ihm discur-sirt, da er unter andren leugnete, daß eine Zauberei) und Besessenheit wäre, sagend, der Teufel vermögte so viel nicht, daß er einigen Menschen von der Stelle auf-heben könnte. Als ich ihm das Exempel beym Matthaeo am Vierdteu vorhielt, wie der Satan den Herrn Christum Selbsten auf die Tempel-Zinnen geführt, sagte er, solches wäre ein Gedicht und Mährlein, die Evangelisten wären irrende Menschen und sehlbar, man dörfste auf ihre Schriff-len so eben sich nicht gründen. Einer teufflischen Bündniß machte er stch überall hochverdüchtig, indem er Manchen solche Sachen aus dem ersten Anblick Zuvor verkündigte, die er unmöglich aus dem Ge)ichts-^ineament zuvor wissen kunnte. Zu einer gewissen Person, die er vorhin Niemals gesehn, sprach er bald nach erster .rbllckung derselben: Der Herr wird bald einen Fall thnn, und nicht lange mehr hie )eyn. Welches auch wenig Wochen hernach also erfolgte. Denn derselbige Mann ward um einer gewissen Sache willen deß La-tan annoch getroffen rc. sonst aber halte cher Anmerckungs-Verfasser solches für keine durchgehende Gewißheit in Betrachtung der gantz widrigen Erfahrungen." „Allein es scheint, er habe da meine Meynung nicht recht verstanden. Welche eigendlich diese war, daß viel Hexen unter den gemeinen Leuten, die in dem XII. Capittel deß dritten Buchs gemeldteHexen-fahrt-Salbe eine von der andren erlernen und cmchi gebrauchen : wann schon solche Salbe (die aus gewissen Kräutern bereitet worden) natürlich- und durch kein Pactum wirckt, aber doch die natürliche Eigenschafft und Krafft hat, dem Menschen im Schlaff allerlei) wunderliche Phantaseyen vorzubilden. Solche Leute, sage ich, welche mit der aus blossen natürlichen Kräutern nur bereiteten Salben sich bestreichen (wobey das Übrige, was die Hexen noch weiter sonst dazu thun, sich nicht befindet) und doch solche Zubereitung der natürlichen Salben von Andren gelernt, fahren nicht würcklich aus, sondern bekommen im Schlaffe in Krafft der na-türlich-würckenden Kräuter solche Einbildungen, als ob sie würcklich mit zum Hexen-Reigen ausgefahren wären; bekennen dennoch aber hernach selbst vor Gericht, daß sie persönlich zum Hexen-Tantz I geflogen, und werden auf solche ihre Be-kenntniß unschuldig verbrannt, indem sie vermeynen, bet)nt Hexen-Tantz gewesen zu seyn. Denn das Bann-Recht sagt nicht: Wann Jemand bekennt, daß er zur Hexen-Versammlung geflogen rc., sondern also: Wann Jemand würcklich zur Hexen-Zusammenknnsft geflogen ist, soll er zum Feuer verurtheilt werde n." „Derhalben wäre gut, daß mancher Bannrichter die Pacta und die Natur besser unterscheiden lernte, und sich in solchen Vorfällen nicht übereilte." „Mancher Bannrichter will die War- jl'Sung heit mit der Folter erzwingen, da doch ^ sie nichts betrieglichers seyn kann, als die xortur. Tortur. Denn nachdem die Natur deß Menschen härter oder zärtlicher ist, wird er für der Peinigung sich auch weniger oder mehr entsetzen und mit einer peinlichen Aussage geschwinder oder langsamer herausgehen. Mancher, der starcker Natur, hartnäckigtes Kopffs und verstocktes Gemüts ist, wird nimmermehr eine wahre Bekenntniß thun ans die strenge Frage. Mancher hingegen, der weichen Hertzetts ist, gesteht zehenmal lieber die niemals gethane That, als das er die geringste Angst-Frage oder peinliche Marter sollte ausstehen, und lässt sich lieber tödten als recken und foltern: Massen wir solcher Exempel gantze Bücher _ voll haben. Findet demnach ein Bannrichter, wann : er kein guter Naturalist, in der Materia magica (oder Hexen-Verhör) einen har-' ten Knoden. Denn Manche sagt, ste habe das Ungewitter erweckt, habe dtp und jenes gethan, da doch Alles nichts ist. Darum sollen die Bannrichter wol znsehen und zu unterscheiden wissen, was die Natur etwas selbst thue und wie solches geschehe. Es ist gewißlich nicht gttug, daß Einer ein guter Jurist oder den Delrio gelesen hat; er muß auch andre Experientien und Authores verstehn." „3ch weiß, daß mancher Bannrichter sich mehr unwissend mit dem Teufel implicirt (indem er unterschiedliche Hexen-Mittel braucht, damit ihm keine Zanbe-teh schaden möge und mancher implicir-ten Mittel sich bedient um dadurch die Warheit von den Hexen heraus zu bringen) als etwan jemaln die zum Feuer verdammte Person implicirt mag gewesen seyn." „Unterdessen aber sey ferine, daß ich wie ihm Mancher zwar einbilden dörffte, hiemit die Hexen und Zauberer sollte unschuldig sprechen. Wollte Gott es wären keine Hexen, welche weder expressè stoch implicite (weder ausdrücklicher noch einbegriffener Weise) mit dem Satan verhengt und verknüpfst wären! Es giebt ja leider! solches Geschmeisses nur gar zu viel und der würcklichen Unholden die Menge. Meine Meynung aber geht allein dahin, daß obgedachte Zauber-Salbe anfänglich in sonderbaren natürlichen Kräutern bestehe (auch in gewisser Masse) nicht zwar eine rechte wahre Ausfahrt zum Truden-Tantz, sondern nur eine Einbildung solcher Ausfahrt würcke. Aber hernach befihlt der Satan ein Mehrers drein zu mischen, welches 8st benennen billig allhie unterlassen wird: Solches dienet natürlich nichts ^azu , sondern ist allein das Medium pacti und alsdann die recht - teuflische Hexen-Salbe zur Hexenfahrt zngericht. Wer nun eine solche teuflische Salbe gebraucht, der ist mit dem Pact verstrickt und wird von dem Teufel würcklich hinüber getragen zu dem Hexen -Sabbath." „Was aber die vorige galtst natürlich würckende Salbe betrifft, fällt derjenige, welcher dieselbe gebracht, ob er schon jestiglich dran glaubt, in kein Pactum implicitum, weil die natürliche Eigen-ichasft solcher Kräuter solches würckt, daß er vermeynt, er sey geflogen (oder ausgefahren) und hie oder da gewesen, ™ also kein Medium Pacti dabei) ist. rechts destoweniger fällt er in eine Ichwere Tod-Sünde und kann durch xm Satan oder dessen Kreaturen desto leichter zu einem würcklichen Pacto ver- führt werden, so er nicht von dem also übel intentionirtem Gebrauch solcher natürlichen Salbe abstehet und Gott um Verzeihung bittet." „Das seynd von den Pactis expressis und implicitis meine unvorgreiffliche Gedancken." ***** Amnerckling. E. Fr. (Was das Hexen-Geschmier der Zauber-Salbe und derselben Unterscheid belangt, vermeyue ich Ihrer Gnaden, deß Herrn Hanpt-Authors Meynung tu so weit als. dieselbe aus Dero eigenem Mannscript deß dritten Buchs sich be-greiffeu lässt, richtig getroffen zu haben; angesehn Sie dieselbe allda schier mit denselben Formalien, welche ich auch mit Fleiß am 359 Blat mehreutheils behalten um desto weniger von derselben rechten Meynung abzngleiten verfasst und ausgedrnckt. Und habe ich daraus anderst^nicht schliessen können als daß diejenige Hexen, welche bloß allein obbenannte Kräuter ohn weiteres Zuthuu abergläubischer Teufels-Mittel gebrauchen, nicht würcklich zum Hexen-Reigen fahren, sondern sich solches nur fest einbilden, auch weder im ausdrücklichen noch verdecktem (oder einbegriffenem) Pact begriffen seyn, weil die Salbe, womit sie sich angestrichen, an-noch nur natürlich würcke und also kein Medium pacti vorhanden sey. Habe der-halben damals gleich hochermeldten Herrn Hanpt-Autlioris Meynung (meines Ver-mntens) wol verstanden, aber ans Scheu der vielen Weitläufftigkeit solchen Satz nicht genau untersuchen, sondern nur mit dem fürsten Paragrapho, so sich am - 367. Blat mit den Worten: Was aber diesen Unterscheid betrifft rc. anhebt zu verstehn geben wollen, daß ich dißfalls andrer Meynung wäre. Anjetzo aber erläutert hochehrengedachter Herr Hanpt-Anthor solches noch etwas mehr, indem er schreibt; er nteyne es also, „daß viel Hexen von gemeinen Leuten so Einer vor dem Andren solche Hexenfahrt-Salben gelernt, diese Kränter-: Salbe, welche gantz natürlich würcke und also kein Pact sey, gebrauchen," wann gleich annoch kein Zusatz von I Teufels-Mitteln drein gemischt worden, wodurch ihnen zwar aus natürlicher Kra fst der Kräuter eine solche Phantasey und Einbildung, als ob sie würcklich ausführen, söffen, frästen, tantzten und diesen oder jenen Mitgenossen der Teufels-Zunfft aut Reigen erblickt hetten, tieff eingedruckt werde, aber die rechte wahre • Ausfahrt und leibliche Hinkunfft zur Hexen-Versammlung dennoch hinterbleibe, nichts destoweniger doch Manche die sich fälschlich also starck eingebildet, als ob sie ausgefahren, aus betrogener Einbildung, vor dem Richter bekennete, sie sey persönlich ausgefahren, und darüber bißweilen unschuldiger Weise verbrannt werde. Denn einen andren Verstand weiß ich aus dieser Erläuterung nicht zu erblicken. Mir wäre lieber gewest, Gelegenheit und Zeit zu geniesten, dap ich noch klärere Erläuterung und Unterricht hierüber von ruhmerwehntem Herrn Haupt - Author stette entnehmen mögen; denn ich muß bekennen, daß die Schwachheit meines Verstandes folgende Stücke nicht allerdings erreiche. 1. Wie es möglich seyn könne, daß die am 359 Blat deß dritten Buchs benannte Kräuter, nemlich das Fünfffinger Kraut (Pentaphyllon) der Schlaff-Nacht-Schat-ten, Wassermelck, Ackerwurtz, Eppich und Wolffswttrtz (Aconitum) eine so sonderbare Salbe geben sollten, durch welche man mit so seltsamer Einbildung, als ob man zum Hexen-Reigen führe, erfüllt würde. Ich sorge, kein Meclicus oder Gewächs-Kündiger werde solches glauben. Diß gebe ich gern, daß etliche untersetzt benannten Kräutern, wann sie innerlich gebraucht werden, den Menschen unsinnig machen können. Denn sie verdicken das Blut, verschliessen also die Poros oder Lufft - Löchlein des Haupts, turbiren und verwirren die Spiritus animales (die Sinngeister sage ich) deß Gehirns, daß sie nicht in gerader Lini gehen können, sondern im Kreys herumgetrieben werden. Daraus dann eine Zerrüttung der Sinneir allerlei) mon-strösische Phantaseyen und Einbildungelt entstehn müssen. Allein solche Einbildungen gehen alsdann gantz confus und verworren untereinander, daher ich keine Möglichkeit noch Vermutlichkeit ersehe, wie aus sothaner Verwirrung eine sonderbare und beständige Einbildung oder Gesicht eines Hexen - Reigens und dessen so unterschiedlichen Umständen könne ewachsen. Ohn ist nicht, daß vielleicht ein melancholischer Mensch auf dergleichen Einbildung kommen könnte, aber es kommen nicht allen Melancholischen einerlei) Phantaseyen vor, wie von dieser natürlichen Kräuter-Salbe alle Mal die Einbildung einer Hexenfahrt entstehen soll. Vielleicht will es unser Herr Haupt-Author also verstanden wissen, daß manche gemeine und zu abergläubigen Händeln sehr geneigte Leute so etwan mit einer und ändern Hexen kundschasft haben, von derselben in Vertrauen begehren, ihnen die Composition dieser Salben zu entdecken, auf daß sie selbst auch dergleichen bereiten und bißweilen für Spaß mit ausfahren können, ohn Ergebung ihrer Seelen an den Teufel, und daß ihnen alsdann die ersuchte Hexen nur diese genannte Kräuter allein anzeigen, den übrigen teuflischen Zusatz aber annoch verschweigen, weil sie ihnen noch nicht recht trauen, daher jene alsdann auch nicht warhafftig, sondern nur in Gedan-cken ausfahren, indem die gifftige Krafft etlicher Kräuter ihnen seltsame Gesichter und Einbildung vormahlet, und solche Einbildungen am leichtesten auf dasjenige fallen, was sie deß Tags über sehnlich oder lüsterner Weise gewünscht, nemlich die Ausfahrt zum Hexen-Reigen. Also sage ich, dörffte es vielleicht der Herr Haupt-Author meynen. Allein dieser Erklährung würden dennoch folgende Stücke widerstehen. Erstlich dieses, daß alsdann gleichwol nicht so sehr die Kräuter als vielmehr die tägliche Gedancken und Begierden solche special und sonderbare Einbildung würck-ten und dem Schlaff solcher Leute ein-druckten. Denn woran man mit grösser Begierde viel gedenckt, davon träumt Einem auch wol offt. Zweytens: Das der Herr Haupt-Au-thor solche Leute, die nach dem Gebrauch solcher uatürlich-bereiteten Salbe sothane Einbildung bekommen, dennoch auch Hexen nennet. Einer Hexen aber wird der Satan schwerlich eine pur lauter natürliche Sache und die Auslassung seines Beygemisches gestatten, gleichwie auch die Hexen diejenige, so von ihnen was lernen wollen, lieber was abergläubisches als pur natürliches lehren, wozu sie vom Satan auch stets angetrieben werden. Drittens: Daß wann entweder die blosse Kräuter - Salbe, oder die tägliche Gedancken, oder beydes miteinander solche Einbildungen erwecken sollten, als ob man zum Tantze ausführe, dennoch weder die Kräuter-Salbe noch die tägliche Gedan-cken und Begierden solchen Leuten Alles und Jedes vorstellen könnten, was eben zu der Zeit bey der Versammlung der andren würcklich - ausgeflogenen Truden Passirte, imgleichen was für Personen solchem Hexen-Tantze beygewohnt, nebenst andren Zeichen oder Anzeigungen mehr. Denn man hat osft durch gerichtliche Aussage und Bekenntniß andrer Unholden, bte_ würcklich ausgefahren, vernommen, daß um selbige Zeit, da solche Truden, welche nicht leiblich mit ausgesahren, son-dern an der Erden verzückt gleichsam oder schlasfend ligen geblieben, an dem Ort, wohin diese unterdessen gewesen zu seyn geträumt, Alles dasselbige vorgegangen, was solchen daheim in der Entzückung gebliebenen vorgekommen, auch diejenige Personen, welche sie im Traum oder in der Entzückung gefehlt, würcklich anderswo beym Reigen sich befunden, wie ich solches mit gar vielen gewissen Stempeln wüsste zu versichern; daß aber solches eine einige natürliche Salbe sollte zuwege bringen können, will mir nicht wol eingehn, sondern besorge, es seyen Ihre Gnaden etwan von Jemanden, der sonderbare und ungewöhnliche Meynungen geliebt, hierinn irrig berichtet worden. . Weiter so weiß ich mich auch hierinn [flcht zu finden, daß eine solche Person, die von Andren eine Salbe zum Ausfahrt begehrt, aber eine von natürlichen Kräutern zugerichtete nur erlernt und zum Anstrich um der Ausfahrt willen gebraucht, weder im ausdrücklichen noch im verdeck-wm oder stummen und eingewickeltem tPact sollte begriffen seyn. Ist sie eine kpe, so muß sie nothwendig mit dem atan im Bunde stehn. Ist sie keine, |° wuß sie dennoch auch in den verdeckten oder stummen Bund (in Pactum im-ßjicitum) dadurch fallen, weil sie eine ^uber-Salbe zu gebrauchen und auszufahren begehrt; ob sie schon nicht würck-i Pwfährt, auch die Salben nur na-Mjch würckte, und kein abergläubisches edtum Pacti von ihr gebraucht wäre, m ?ìin wie ich schon oben gemeldet, die ^unds-Mittel bestehn eigendlich nicht in enen abergläubischen Salben oder Cha- Valv. XI. Buch. ractern oder Sprüchen, sondern in dem Willen, in der Bewilligung, Gelobung, Gegen-Versprechen und beiderseits Bedingungen. Diejenige abergläubische Mittel aber, so dabey abgeredet und hernach gebraucht werden, seynd Mittel der Übung deß Bundes, auch die Bunds Übungen selbst und Schein-Mittel (putatitia media) deß Effects. Es seynd Mittel der Zau-berey, welche aus dem Paet fliesst, nicht aber deß Pacts fettsten, wann nemüch von dem Pacto expresso geredet wird. Zit welches Pacts Vermittelung oder Mitteln fürnemlich auch die Verleugnung Gottes, Entsagung der heiligen Tauffe und Gemeinschafft Christi, Ergebung an den bösen Feind, Anbetung und Verehrung desselben und dergleichen gehören. Die Mittel deß verdeckten Pacts (Pacti impliciti) bestehen auch hauptsächlich, fürnemlich, zuvorderst, gründlich und recht eigendlich in dem Fürsatz und Willen, etwas zugebrauchen, das abergläubisch und verdächtig ist oder scheint, das ist in dem Aberglauben und abergläubigem Willen, wie auch gleichfalls "in einem sündlichem ; Vorwitze; Secundario abest, und äußerlich oder zum Schein in denen krafftlosen und abergläubischen Mitteln fettsten oder vielmehr in sothauer Mittel würcklichem Gebrauch. Denn die Mittel selbst gehen in der Einbildung deß Gebrauchenden so wol in dem verdecktem als offenbarem oder ausdrücklichem Pact, vielmehr aus i einen Effect deß Pacts, weder auf das Pact fettsten, nemlich als putati a media oder vermeynte Mittel deß verlangten Effects. Aber derselben Bewürckung und ; Gebrauch kann darum bey dem Pacto I implicito so viel als ein Mittel solches ! stummen Pacts gelten, weil solcher Gebrauch einen abergläubischen oder fürwiz-zigen Willen praesupponirt und zum Gefährten oder Grunde hat. Denn sonst seynd sothane unnatürliche und eitle Mittel, weil sie von fettsten keine Würckung natürlich geben können, eigendlich und an sich fettsten, vielmehr auch nur symbola, signa, tesserae und Exercitia, Zeichen und Übungen so wol deß ex- als impliciti Pacti, wie auch zugleich Zeichen deß verlangenden Effects, will sagen, eine stumme Bekenntniß, wodurch man zu mercken giebt, daß man diesen oder jenen seltsamen und wunderlichen Effect verlange. Deß-wegen werden selbige Schein-Mittel auch gemeinlich signa und ceremoniae mali gica genannt. Denn wie unser Herr Haupt-Author selbst mehrmalen gar recht erinnert hat, so steckt in dergleichen Figuren, mißbrauchten H. Sprüchen oder andren Ceremonien und Gauckeleyen die geringste Krafft nicht, sondern der Satan wird nur durch solche von ihm verordnte Zeichen aufgeweckt und bewogen, die Wür-ckung selber zu thun. Diesem nach impliciti zwar der Gebrauch unnatürlicher und krafftloser Mittel den Gebrauchenden mit einem Pact, aber urgründlich und hauptsächlich vermittelst deß abergläubischen Willens oder fürwitzigen Versuchs solcher Stücklein, die man entweder wis-sendlich für Teusels-Posfen erkennt, oder durch reiffere Betrachtung dafür erkennen könnte; in Ansehung dessen die Charac-teren, Figuren, Sprüche it. a. m. einig allein können media pacti impliciti so wol als media eftectüs magici genannt werden; als die sonst ohn den anhangenden Aberglauben oder fürwitzigen Willen oder groben Unverstand weder ein Pact noch eine Würcknng deß Pacts formiren könnten. Hieraus fliesst auch der Unterscheid eines grobem oder leichtern Pacti impliciti. Denn wo kein wissendlicher Fürsatz ist mit Teufels-Possen sich zu bemengen, sondern Jemand aus falscher Einbildung einer natürlichen Würcknng unnatürliche Mittel versucht und zwar aus einfältigem Unverstände, da geht keine so genaue noch harte Verwicklung mit dem Satan vor. Ich will zuforderst dieses, daß die Vermittelung deß Pacts in den Consens ihren Grund habe, ja die Bewilligung, Aberglaube und der Fürwitz die rechte Haupt-Vermittlung selbst seyen, mit folgenden Worten eines ansehnlichen und auptgelehrten Anthoris bewehren und erti ach zeigen, zu welchem Ende ich diesen Bericht von dem rechten Haupt-Mittel deß Pacts vorangefügt habe. Die Worte aber besagten Anthoris lauten zu Latein also: Tacitum & occultum pactum inter maleficum hominem & daemonem intercedens, est, quo inter se mutuò conveniunt, & stipulantur, aut in jurata pactione, aut conventione directis tantum verbis, & colloquio, mutuo concepta. Hujus generis duo existunt gradus. Primo, eum quis superstitiosis orandi formulis utitur, in quibus aperte opem diaboli implorat, nulla soiennium verborum, vel foederis antegressi, mentione factà. Hanc esse certam pacti speciem, planò constat : propterea (NB) quòd hic mutuus quidam, licet indirectus & clandestinus, consensus inter dictam Personam & daemonem intercedit : quamvis non sit manifestum. Nam cùm quis libenter superstitiosas invocandi formulas usurpat, ut auxilium in tempore afflictionis & necessitatis inveniat, ibi tum, ex illorum usu, cor illius assentititi- Satanae, & rem effici summopere desiderat. Quum igitur daemon ad harum formularum cognitionem pervenit, & rem rogatam perficere contendit, in hoc suum consensum praebet, adeò ut licet nulla sint expressa pacti illius verba, extrinsecus ab utraque parte concepta, mutuus tamen consensionis concursus ad dictas res peragendas, stipulationem ratam firmamque efficiat. Nam, juxta receptas aequitatis & rationis regulas, mutuus partium consensus ad Pactum faciendum sufficit ; quamvis nulla stata aut solemnis verborum ratio vel formula ad rem aliis declarandam adhibeatur. Secundus gradus est, cùm quis superstitiosis mediis utitur, ad rem quampiam perficiendam, quae, vel ipsius Conscientia judice, nullam in sese rem eam efficiendi vim habent, nisi specialis operatio daemonis accedat. Superstitiosa media ea omnia dico, quae neque ex creationis ordine, nec ex singulari Dei, ab eo tempore, constitutione & benedictione, ullam in sese virtutem continent, qua ea res, cujus gratia adhibentur, in eflectum produci queat. Exempli gratia : Carmen constans praescriptis verbis & sylabis, rudibus, barbaris, incognitis, ad alicujus morbi aut doloris curationem adhibitum, est medium superstitiosum : propterea, quòd nullam in se curandi vim aut virtutem, vel ex Dei dono in creatione, vel ex ulla alia institutione, quam postea vel in Illius verbo, vel aliunde acceperit, complectitur. Quum igitur ista sanandi & medendi via ab homine adhibetur, quam, ipse probe novit, nullam ejusmodi virtutem in se inclusam habere, ad illud opus explendum, ad quod usurpata est, occultum quod- dam pactum cum daemone instituitur. a) Aus dieser Rede erscheinet klar, daß die Bewilligung, Fürwitz und Aberglaube das primarium medium (Haupt - und Grund-Mittel) deß Pacti impliciti, hingegen die Media superstitiosa vermeynte Mittel deß übernatürlichen Effects, derselben Gebrauch aber Kennzeichen eines impliciti Pacti eigendlich seynd. Wiewol so man den Gebrauch wie einen würcken-den Willen (ut voluntatem ad opus extensam, vel operantem) betrachtet ihrer Übung gleichfalls in solchem Verstände ein Mittel verdeckter Bunds - Stifftung oder auch der Bunds-Befestigung heissen kann, weil nemlich durch solchen Gebrauch abergläubischer Mittel der Satan ein Zeichen bekommt, daß die Person sich mit ihm stillschweigends einzulassen und zu im-pliciren bewillige oder durch wiederholten Gebrauch derselben die bereits geschehene Implieirung verstärcke. Sonst aber können alle Media superstitiosa, so man sie an sich selbsten betrachtet, für Material-Mittel oder auch wie Zufällige und nach deß Satans Belieben ZU erst accordirte Mittel, gleichwie derselben würckliche abergläubische wissendlich-verdächtige Practicirung in Betrachtung deß Willens, Aberglaubens oder Fürwitzes, daraus solcher Gebrauch entsteht, für Haupt-Mittel eines eingeslochteuen Pacts genommen werden. Diese ausführliche Erklährung nun deß Pact- Mittels geht dahin, daß ich wöge weisen, wie diejenige, welche ein Mittel gebrauchen, das in ihrer Einbildung und Glauben unnatürlich und verdächtig, in der That aber ohn ihr Wissen Natürlich ist, dennoch einen Weg wie den andren entweder (gestaltet Bewandniß nach) !n ein ausdrückliches oder in ein grobes implicirtes Pact verfallen. Denn weil das..rechte Grund-Mittel der Bunds-Itlfftung in dem Willen, Aberglauben, Verleugnung Gottes und teuflischer Hul- jgung steckt, der verdeckte Bund aber obgleich Gott dabey nicht ausdrücklich verläugnet wird, dennoch auch entweder euren verdammlichen Willen oder Aberglauben zun: Grunde und Hauptmittel gar, so muß meines Ermessens daraus >algen, daß Einer, der einen Effect durch unnatürliche Mittel zu erreichen vermeynt a) X id. D. Joh. Adami Ofiandri Tractatus de Magia p. 80. und glaubet, da sie doch gantz natürlich seynd, durch Vermittelung seines verdammlichen Fürsatzes und Willens entweder ausdrücklich oder stummer Weise mit dem Satan sich verknüpfst. Diesem nach müssen gleichfalls meines Bedunckens Alle, die sich mit der Hexen-Salbe anstreichen der Intention und Mey-nung, daß sie mögen zum Hexen-Reigen ausfahren, nothwendig für deß Satans Bunds-Verwandte geachtet werden, wann schon dieselbe nur annoch aus solchen Kräutern allein bereitet wäre, die eine natürliche Krasit und Würckung siebten, der Person eine Ausfahrt ohn würckliche Vollziehung natürlich einzubilden. Drittens will auch dieses draus zu schliessen seyn, daß diejenige Hexen, welche nicht würcklich ausfahren, sondern ihnen nur eine Ausfahrt eingebildet haben, deß-wegen nicht unschuldiger Weise die Strafst deß Hexen-Wesens leiden. Ihre Gnaden der Herr Haupt-Author erinnert zwar nicht unrecht, sondern billig und weislich, daß manche Bann-oder Blut-Richter in Erörterung der Hexen-Processen mit mehret Fürsichtigkeit zu verfahren und der blossen Tortur oder peinlichen Aussage allein nicht zu trauen hetten, wie auch, daß die nur erfolterte Bekenntniß einer Hexenfahrt keine unfehlbare, sondern sehr betrieg-liche Anzeigung gebe, weßwegen man darauf eine Gepeinigte nicht gleich zum Tode verurtheilen könne, (zumal weil Manche und zwar seiner Meinung nach aus natürlicher Krasit gewisser Kräuter mit einer starcken falschen Einbildung bethöret werden, als ob sie würcklich ausgesahren wären.) Ich vermute aber, Er wolle es also verstanden wissen, daß man ans solche peinliche Bekenntniß allein nicht fussen könne, wann nicht mehr andere Anzeigungen und Befugnissen zur Folter wie auch weitere Bekenntnissen vorhanden seynd. , Denn es könnte Manche aus blossem Fürwitze entweder mit einer nur natürlichen Salbe sich bestrichen und darüber nach deß Herrn Haupt-Authors Bericht die starete Einbildung einer Mitfahrt zum Hexen-Sabbath bekommen haben, oder Sie könnte gleichfalls aus fürwitziger Lust sich mit einer recht-teuflisch-und zaubri-schen Hexen-Salbe geschmiert haben, und dadurch würcklich mit ausgeflogen, dennoch aber nur eine sürwitzige (stnschauerinn gewesen stylt, ohne ausdrückliche Verbindung mit dem Satan ohne Verleugnung Gottes 14* und ihres Taufs-Bundes. Dieses halte ich, sey unsers Herrn Haupt - Authoris eigendliche Meynung. Sollte es aber anderst und also gemeynt seyn, daß man keine Hexe am Leben straffen könne, daserrn Sie nicht leib-und persönlich mit ausgefahren, sondern nur die Ausfahrt ihr fest also eingebildt hette! und zwar vermittelst einer solchen Salbe, die ohne einigen teuflischen Zusatz natürlich eine solche Einbildung erweckte und der Hexen vorstellig machte, so dörfften gleichwol wolbestellte Gerichte anderst dazu : sagenunddeßwegen einer solchen Zauberinn, ob sie gleich niemals würcklich, sondern allein in der Einbildung oder auch weder in blossen Gedancken noch in der That ausgefahren wäre, dennoch nicht schonen, noch eine solche unschuldig sterben. Man weiß, daß die allerschlimmste Hexen auf beyderley Art bald würcklich bald in der Einbildung nur ausfahren. Massen solches nebst vielen Andren der Malleus Maleficarum bezeugt, wann er schreibt, daß die Hexen ausjbeyderley Art bißweilen warhafftiglich, bißweilen aber fälsch-und betrieglich im Schlaff und in leerer Einbildung zur Hexen - Versammlung kommen. Denn wann sie bey einigem Vorfall lieber nicht leiblich dahin getragen seyn wollen und doch gern wissen mögten, was ihre Zunfft-Genossen dassebst treiben, so beobachten sie diesen Brauch, daß sie sich im Namen aller T. auf die lincke Seiten zu Bette legen, darauf geht ihnen ein blauer Dunst aus dem Maul hervor, und alsdann soll Alles, was bey dem Hexen-Dantze, vorgeht ihnen zu Gesicht kommen. Wann sie aber leiblich mit dabey zu seyn verlangen, so bestreichen sie einen Sessel oder ein andres Holtz mit einer Salben, welche auf deß Satans An-und Eingeben aus den Gliedmassen ermordeter Kinder zugerichtet, bevoraus solcher, die vor der Tanffe gestorben, a) Daß aber einige Salbe solche Aus-fahrts-und Hexen-Reigens Gesichte den Hexen (oder andren Leuten) natürlich sollte einbilden können, habe ich noch nirgends gelesen. Halte vielmehr davor, daß einiger Bundgenoß deß Satans vielleicht Jemanden solches weiß gemacht, auf daß derselbe ungescheut den Fürwitz begehn und sich mit einer, aus solchen Gewächsen bereiteten Salben bestreichen mögte, da dann a) Malleus Malefìc. parte 2 c. 3. Quaest. 1. p. 257. & p. 260. der Satan unvermerckt solche Einbildung und Traum-Gesicht demselben verursacht habe, damit ein solcher Fürwitziger die Salben öffters hernach gebrauchen, zu den Hexen-Reigen Lust gewinnen, und allgemach in einen ausdrücklichen Teufels-Bund gelockt werden mögte. Dem sey nun wie ihm wolle, die Hexen und Zauberer hat dennoch Gott schlechter Dings zu tobten besohlen. Denn !l der gemachte Bund mit dem Satan und ihr ihm gewidmeter Dienst widmet die Zauberer dem Tode, ob sie gleich niemals warhafftiglich ausführen, wie die verständigste und berühmteste Rechtsgelehrte urtheilen. b) Sollten auch gleich obbenannte Kräuter die Krafft haben, Jemanden einen Hexen-Reigen in Abwesenseit einzubilden, würde solche natürliche Würckung keine Hexe darum unschüldig seyn lassen, noch von dem Tode befreyen. Denn eben darum, daß sie sich fest einbildet, dem Reigen beyzuwohnen und solches auch verlangt, macht sie sich eben so straffbar als eine andre, welche leiblich dahin geflogen. Daher schreibt der hanptgelehrte Jurist und Chur - Sächsischer Raht Benedictus Carpzovius : Non minus Sagae ac Striges, à Diabolo praestigiis ac figmentis ejusmodi illusae poenis subjici debent, ac si ipsaemet conventibus diabolicis interfuissent, aliaque, quae facere sibi videntur revera contigissent, tum ob pactionem & commercium, quod cum daemone habent, renunciantes Deo, suo Creatori, & obsequium Satanae praestantes, tum, quod Sagae firmiter sibi persuasum habent, omnia, quae fieri sibi videntur, revera contingere, adeoque nec quic-quam, quoad eftectum ejusmodi in voluntate ipsarum desideretur. Und unweit hernach sagt Er, es lige wenig daran, ob die Zauberinnen durch sich selbsten oder durch einen Andren, nemlich durch den T. was Übels thun. D ie Hexen glauben festiglich, daß sie selbst dasjenige, was vorgegangen, war-hafftiglrch gethan, also gar, daß, soviel den Eftect betrifft, an ihrem Willen gar nichts ermangelt. Darum sollen sie wegen solchem ihrer Begierde 6) Vid. Prosper. Farinac. lib. 1. Praxeos Criminal. tit. 3 quaest. 20. num. 77. Godelmann, de Mag. Venef. & Lam. lib. 1. e. 9. Num. 2. Jodoc Dam-houd. in Praxi criminali, c. 61. num. 109. & alios ! complures. Schaden zu thun, und um ihrer gäntz-lichen Meynung willen, daß sie dieses oder jenes zu Werck gerichtet, billig am Leben gestrafft werden a). Eben dieser hochgelehrte Scribent beweiset auch anderswo, daß, wann gleich der Satan die Hexen alle Mal nur blendete und Alles durch natürliche Mittel mit ihnen behandelte, man dennoch von Rechts wegen die Hexen eben sowol mit Feuer oder nach Bewandniß der Sachen und Umständen mit einem leiblichem Tode straffe. Gleichwie mir aber deß höchstgeehrten Herrn Haupt-Authoris leutseligste Ma-uier und Curiositet schon ziemlich bekandt, nach welcher er gern mich bißweilen mit ungemeinen Sätzen problematicè oder Aufgab-weise zu exerciren pflegt; also bm ich der gäntzlichen Meynung, Er habe eben sowol dieses, worüber Er, als ern Herr von rarer Curiositet und Natur- a) Benedictus Carpzovius in Practica Nova Rerum Criminal, part. 1. Quaest. 39. p. m. 316. Num. , & Num. 65. Et apud illum Fichard. Consil. wenn. 116. Num. 2. Item Frid. Balduin, in Casib. tonse. 1. 3. c. 5. c. 13. Kündigungs-Lust manche unterschiedlichgesinnte Köpffe vernommen, meiner Einfalt zur Übung und nur problematicè aufgegeben; sintemal er sonst nicht Selber mich ermahnt hette, Anmerckungen dazu zu machen und meine Meynung antwortlich unterweilen beyzufügen. Woferrn ich nun die seinige recht eingenommen oder Er dieselbige unter so vielen Wigtigkeiten ber Geschaffte, womit seine höchstrühmliche Activität fast über-häuffet ist, mir in Eile (wie ich dann weiß, daß Er in grösser Schnelle diesen seinen im übrigen gar eruditen Diseurs von denen unterschiedlichen Pactis expressis und implicitis aufgesetzt) so recht eigenblich wie Er sie im Sinn gehabt, durch die Feder kund gethan, so verhoffe ich, Er werde an dieser geringfügigen und gleichfalls in grösser Zeit - Enge verfertigten Anmerckung einiges Vergnügen haben, oder je mit dem guten Willen an Stat deß Wercks vorlieb nehmen; sonst aber, imfall ich je seine Meynung noch nicht richtig gefasst hette, mir seiner angebornen Sanfftmut nach solches nicht ungnädig ausdeuten. Denn fehlen und irren ist menschlich.) (Eramßurg. Inhalt. Crainburg ligt, und foie toeit bon fheils andren Oerlern. Ob Crainburg das alte Noviodunum sen, foie Lazius foilt. (Erster Ursprung boss Hamens Crainburg. Marchgralen bon Crainburg. Vormaliges festes Schloss Uenburg. Jrrthum der Werianischen Topographiae hieben. Das Schloss Hiselstein in Crainburg. Warum mans Hiselstein nennet. Alter dieses Schlosses. Hrunnen-®angel ben der Stadt muss aus den Flüssen ersetzet foerden. Sprichfoort darüber. Der Hol Küttenhof. Capminer-Kloster ben der Stadt. Vormalige Marchgrafen Zu Crainburg. Wem heut die Stadt, und foetn das Schloss gehörig. Kirchen allhie. Lutherische Lehr foird allhie abgeschafft. Von ihren Dnbilegien. Deren Anzeigung sie dem Herrn Haupt - Authori bersagen. Die Crainbitrger berschertZen das Jus praesentandi eines Cestiffts Zu Athen. Alte ®untZ-StüeIie Zu Crainburg und manche Kariteten. Handthierung. KirchfoeiHe. rtödtung eines Kitters brntn Tournier allhie. Cinnahm und Mieder -Crobe-rung dieses Orts. West Zu Crainburg. Grosse Feuers - Krunst Zu Crainburg. Kenserlich Kacht-Lager allhie. ®o <£ram. ^^Màiese Stadt, welche der Crainer vurg ligt, r 1 ^ n~ • 7 , . - r und wieweit nur Crarn, der Deutsche von theils aber Crainbürg nennet, ligt Oettern. in Ober-Crain zwischenLaybach, Sihe die Neumürcktl und Ratmanns- 137. Flgur. dorff. Sie rechnet bis Laybach ŠZmšL D*er Obilen, biß zu dem Marckt ^ ysfè Neumärcktlzwo,bißzuderStadt Stein drey, biß nach Ratmannsdorff zwo, und biß nach Bischoffslack auch zwo; gleich unter dieser Stadt fällt der Kancker-Fluß in den Sau-Strom, ligt also diese Stadt zwischen beyden Flüssen im Eck und gleichsam an der Spitzen. Jedoch geht man gleichwol ziemlich tieff zuvor hinunter und Berg ab. Wiewol es oben bey der Stadt schöne ebene Felder hat. Lazi us setzt das alte Noviodonum der Japydier zu Crainburg, weil es vor Jahren £b Crain. Neuburg genanntwordensey.a) Aber gleich-arte9Novio- ^ìe das Noviodunum gantz uneben an die-dunum sey, ser State, da Crainburg stehet, gesttchet wird, wic Lazius also fällt auch weder erweis- noch glaublich, daß Crainburg jemals Neuburg genannt worden. Denn der Name Crainburg giebt es selbst zu mercken,daß es der Stadt Crain-Erster Ur- öurg allererster Nam seyn müsse, sintemal Namens ^ nicht allein die fortgesetzte Tradition der Al- Cr AINBVRG Statt und cSdxlofs ten, sondern auch die Geschicht-Schrifften lehren, Crainburg sey die erste Burg in Crain gewest, und deßwegen Crainburg benamset worden, woselbst die vormalige jc„ Land-Fürsten residirt, und sich dazu bte grai»’ „Marchgrafen von Crainburg" geschrieben, bürg. Unterdessen hat gleichwol Lazius in diesem Stück nicht so gar allerdings geirret, daß er in der Gegend um Crainburg ein Neuburg gesucht, und vielleicht in alten Schrifften gefunden, daß selbiger Orten ein Neuburg müsse gestanden seyn; denn es ist vormals Ost-werts unter dem hohen Gebirge, doch auf einem ziemlich-hohen Hügel, kaum anderthalb Meilwegs von Crainburg, das ,i£.eg Lands-Fürstliche Schloß und Feste Neu- ^ bürg gelegen, wovon noch heutigs Tages die gtcuburg-Rudera (oder der Schutt) zu sehen, wie ein Mehrers hievon hernach bey Beschreibung Neuburg oder Th tun unter Nett* bürg wird zu lesen seyn. itt Der Merianischen Topographiae oder Beschreibung der Oesterreichischen Provin- Topo?r.*'w. tzett ist es hie auch nicht im rahten gelungen, pMae nC indem sie gleichfalls gemeynt, Crainburg habe ehedessen Neuburg geheissen, und zwar aus der Vermutung, weil das Lager mit der Abmessung Antonini gäntzlich übereinkomme. Und rechnet er, der Merton, von Das (S06 Ki- Mem in eta>n6utg. «es-l. |tein nennet. Ä» dieses Schlosses/ A^nnen-?"*6 »ns tilüffen Serben. tztzort Laibach biß nach besagtem Neuburg vier, von dannen aber über den Berg Kapel nach Villach drey kleine Meilen. Allein diese Distantz - Beschreibung ist gewißlich gantz irrig und der gute Author darinn übel unterrichtet. Denn ob schon stchs also verhält, daß von Laybach auf Crainburg oder aber auch auf Neuburg Mer Meilen seynd, so rechnet man doch von Neuburg aus Villach zehen starčke Meilen veß geraden Wegs, hingegen von Neuburg über den Berg Kapel auf Villach ziehet sich der umschweiffende Weg viel weiter herum, sintemal über benannten Berg erweitert sich der Weg um ein Grosses und geht gleichsam zuruck. In der Stadt ligt ein Schloß, welches Man heut Kieselstein heisstet, gleich oberhalb der Sau, und zwar recht an dem ichönst-nnd lustigstem Ort der Stadt, angeschaut es die Angen von oben gar anmutig hinab wirfst zu dem Sau-Fluß, und also eines ausbündigen Prospects geniesst. , Den Namen Kieselstein hat ihm der QM° genannte Stein zugeeignet, ange-Merckt so wol das Schloß als die gantze ^tadt als lauter Kieselsteinen ist erbaut, und auch der völlige Grund von dergleichen Stein gelegt. Diß Schloß steht schon über vier hundert Jahre als ein Gebäu Heinrichs deß Andren Grasens von Ortenburg, der es aufgerichtet, wie diese Zeilen deß Lazii anzeigen: Anno 1^62. Henricus II. Comes ab Orten-llrg construxit arcem in Crainburg, cum consensu Ulrici, Ducis Carinthiae, ,a Patriarcha feuda quaedam obti-nud &c. «) Stein und Kancker. . .^lbiger Graf hat dazumal diese Stadt vei essen. Es hat in diesem Schloß eine gute Litern oder Brunnen, welche Cistern allein astelbe mit Wasser versorgen muß, weil sonst weder im Schloß noch in der Stadt omlger Brunn mehr zu finden. Hingegen muß die Stadt das Wasser aus der Kancker ver aus der Sau schöpften, und von anneu eine ziemliche Höhe hinauf tragen, oruber, wie leicht zu erachten, bey warmer manchen Wasser - trägem alsdann kJ?-« àcken mit saurem Schweiß Mast ert werden müssen. Daher pflegt r ®tt sagen: In der Stadt Crainburg sey mehr Wein als Wasser. ^Eadt hat saubre und hübschgemau--—S?ufer, ist aber sonst nicht übrig groß. “) Lazius de Migrat. Gent. fol. 232. Unweit von der Stadt Crainburg ligt ein Hof, welchen man den Küttenhof (Crainerisch Rutena) nennet, nemlich von den Kitten (oder Quitten) denn eine Quitte (malum cydoneum) heisst auf Crainerisch Rutèna. Dieser Ort, der gleich an dem vorbeyschiessendem Sau-Strom auf einer schau-lustigen Ebene stehet, erkennet jetzo den Herrn Georg Sigmund Freyherrn von Eck für seinen Herrn. Sonsten findet sich auch hart an der Stadt ein Capuciner Kloster, welches im Jahr 1640 erbauet worden, a) Dieser Ort Crainburg ist vormals unter denen Marchgrafen zu Crainburg (wie schon gedacht ist) gewest; welcher Marchgrafen unterschiedliche Authores Meldung thun. D. Schönleben setzt in einem Manu-script diese Worte: Circa 1011. annum (ut putat Lazius 6) Conrado, Duci Carinthiae, Albertus, Marchio Caran-tani, in limitibus adversus Ungaros, & alius Marchio Crainburgensis, contra Slavos, & duo Palatini, unus Go-ritiensis, alter Bojariae Crayburgensis, subduntur. Daß ums Jahr Christi 1021 Marchgrafen zu Crainburg gewesen, findet man so wol beym P. Bautschero, als beym Megisero. c) Welcher letzter eben so wol ums Jahr Christi 1073. d) und 1112 e) solcher Marchgrafen zu Crainburg erwehnt. Im Jahr 1140 ist Engelbertus der Bierdte Marchgraf zu Crainburg gewest. /) Wiewol ein Andrer ihn Engelbert den Dritten nennet, g) Dies er Marchgraf soll ums Jahr 1143 gestorben seyn. h) Im Jahr 1200 ist Heinrich gewest Marchgraf in Histerreich und Crainburg. r) So finde ich in dem Ma'nuscript Martini Bautscheri diese Worte : Meinardus Comes Goritiae, Marchio Crainburgensis, Capitaneus Styriae, Anno 1248. & Anno 1249. Dergleichen trifft man auch beym Lazio an. k) Zeilerus gedenckt gleichfalls in seinem Itinerario Germaniae l) Marchgrafens a) Collect, m en. b) Lazius de Migrat. Gent. p. 206. c) Vid. Megiseri Kärndterische Chronic am 697. Blat. d) Megis. pag. 735. e) pag. 772. f) Megis. p. 796. g) Hennig. p. 246. h) Megis. p. 797. i) Idem p. 836. k) Lazius fol. 219. Z) Zeilerus am 333. Blat Itinerarii Garmamae part. 1. Der Hof Kiittenhof. Capuciner-Kloster bey der Stadt. Vormalige Marchgrafen zu Crainburg. Wem heut die Stadt und wem das Schloß gehörig. Kirchen allhie. Lutherische Lehr wird allhie abgeschafft. Von ihren Privilegien, Deren Anzeigung sie dem Herrn Haupt-ä-u-thori versagen. Engelsberts zu Crainburg, dem Keyser Friedrich der Erste Crain und Steyer gegeben. Bueellinus berichtet eben dassel-bige. Wiewol beyde solches aus dem Aventino geschöpffet. Heutiges Tages ist die Stadt Larrds-sürstlich. Das Schloß Kieselstein war vor diesem dem Grafen Paradeisern vom Neuhaus gehörig, jetzo stehets dem Herrn Frantz Carl Grafen Barbo zu. In der Stadt hat es eine Pfarr-Kirche und etliche andre, die schon bey Erzehlung der Pfarren beschrieben sind. In selbigen erschallet keine andre als Rörrrisch-Catholische Predigt und Lehr. Anno 1556 hat Urbanus Textor, Bischofs zu Laybach, an einem Kirchweih-Tage allhie zu Crainburg Selbst öffentlich wider die im gantzen Lande damals ausgebreitete Evangelische Religion eyfrig gepredigt, a) Gleichwol ist dieselbe noch ziemlichlange daselbst verblieben, biß im Jahr 1579 der Ertz-Hertzog den Evangelischen Lehrer Bartholomaeum Knäfel von Crainburg weggeschafft. Und als derselbe sich zu dem Freyherrn Adam von Eck aus das Schloß Eck geretirirt, auch daselbst gepredigt, ist denen Crainburgern, weil sie dahin zu Ihm in seine Predigt gegangen, bey Verlierung aller Gnade und Freyheiten scharff verboten worden, keinen Tritt mehr zu ihm zu setzen, b) Sie haben zwar unterschiedliche Freyheiten und schöne Privilegien, aber dabey einen groffen Unlust oder Abgunst, Jemanden derselbigen zu verständigen. Daher auch mein dickliches Ansuchen bey ihnen keine Willfahrung erlangen können; wiewol ich sie etliche Mal Selber darum angeredt, über das durch gute Freunde dem Stadt-Richter deßwegen zuschreiben lassen, auch ich selbst demselben einige Boten zugeschickt. Denn ich habe niemals drauf eine Antwort erhalten können. Ich habe auch meinen Schreiber zu dem Stadt-Richter geschickt, der gleichwol noch so viel von ihme Stadt-Richter zur mündlichen Antwort mitgebracht; sie hetten zwar schöne Privilegien, wolltens aber Niemanden zeigen. Soviel Berichts ist mir von der Stadt Crainburg und ihrem Stadt-Richter zu Theil worden. Weßwegen ich sie von dem an um ihre, soll ich schrei- а) Not. Prov. & MS, Epise. Labae. б) Not. Provine. ben Privilegien oder Geheimnissen? un-begriffst gelassen. Privilegien dienet ja sonst die Ausbreitung besser als die Verdeckung und der Glantz mehr als der Schatten. Niemand steckt das Liecht seiner Ehren - Gerechtigkeiten oder Freyheiten unter den Scheffel. Aber diese guten Leute führen hierinn eine besondre Manier, dörfften rhre Privilegien lieber den Schaben und Motten, weder etttem Authori com-municiren. Was für ein Interesse sie bey sothaner Verbergung zu haben vermehrten, ist mir zwar unbewusst, besorge aber, es werde tool gar ein schlechtes antreffen und ihnen solche Weise mehr zum Nachtheil als Bortheil gedeyen. Wie man dessen auch bereits ein Exempel hat. Denn im Jahr 1495 haben die Bürger zu Laybach und diese zu Crainburg miteinander ein Beneficium zn Ach (oder Aken) in Niderland in der vom Keyser Carolo M. erbauten Kirchen Unserer L. Frauen fundirt, sich aber das Recht der Praesentation Vorbehalten; massen hievon unten, wann unsere Feder zu der Stadt Laybach kommt, die Aus-führlichkeit ertheilt werden soll. Weil aber Die ciC, diese Crainburger als die Ordnung sie ge- Hertze» troffen, daß sie Jemanden hetten praesen- das^, tiren sollen, Niemanden vorgestellet, haben jA; eWjj sie ihr Jus praesentandi oder die Vor- Gestik} stellungs-Gerechtigkeit schon längst lieder- ?1(fen' lich vertohreu und verschertzt. Wie mir danrr gesagt worden, daß sie nunmehr um dieses Beneficium gar nichts wissen. Daher es jetzo stets nur von den Laybachern praesentirt wird. Ist demnach zu bejammern, daß diese guten Leute so unbedachtsam seynd und ihren Rechten nicht besser wahr-noch den alten Spruch in acht nehmen: Privilegia non utendo amittuntur. Wer seine Privilegien und Gerechtigkeiten nicht übet, der kommt darum. Und wenn man die Privilegien verbirgt, so hat man sich derselben auch wenig zu rühmen oder zu bedienen. Gestaltsam der verständige Leser leicht erachten kann, warum die Crainburger dieser alten schönen Gerechtigkeit der Praesentation deß Beneficii zu Ackert verlustig worden, uemlich weil sie ihre Privilegien Niemanden zeigen wollen. Und also gehen ihre alte Privilegien alle zu Grunde. Ob solches aber ein solcher Stadt-Richter vor Gott könne verantworten, laß ich dahin gestellet seyn. Derselbe legt gleichwol einen leiblichen Eyd darauf ob, daß er der Stadt nach allem Vermögen wolle anfs beste vorstehen, und Nichts, so derselben zu Nutz, Ehr und Ruhm gereichen mögte, Untertassen wolle. Dessen unangesehn begehrt er doch kein Stündlein aufzuwenden, in dem Archivo nachznschanen, was für Privilegien darinn befindlich, so man der Stadt zum Nutzen, Ruhm und Ehren nebenst denen Raritäten, bereit sie die Gütige haben, diesem Werck hette mit einstigen können. Wie ich dann von Andren glaublich Hamburg vernommen, daß sie gewisse uralte Mün-Ci£tan6,e ^eib wie auch sonst alte Era inerische Becher oder andre silberne und guldne Geschirr samt vielen andren Antiquitäten besitzen, welche sowol ihnen selbsten zum Lobe, als dem hochgeneigten Leser dieses Wercks zur Unterhaltung sich hetten mit einziehen lassen. Ich weiß aber doch auch, daß die Schuld solcher unleutseligen Verweigerung nicht Allen (angemerckt es gleichwol noch wanche höfliche Leute unter ihnen giebt) behznmessen setz. Massen denn sonst gar seine und wackere Leute diesen Ort bewohnen. Er setzt aber solcher ttnwillsäh-viger Gemüter anderswo auch nicht wenige, die Einem eben so wenig mit einer Nachricht oder Abschrifft an die Hand gehen. f ant|ti>'e: Die Einwohner dieses Orts legen sich ans allerlei) Handthier- und Handlung, wovon sie sich ehrlich nähren. Hiezu thnt peinliche Besordrnng die Kirchweih (oder der Kirch-Tag) so am Fest S, Marci jährlich hie gehalten wird, denn alsdann brrngt man viel schöne wol ausgefütterte Rosse zum Verkaufs anhero. feng Wie man geschrieben 1311, hat allhie 6-^ $ouCS ^ ^vainbnrg Herr Diepold von Stein, niec allhi((' em braver Rittersmann, den Herrn Balthasar von Landpreis, einen gleichfalls rnhm-benahmten Ritter, in einem Tonr- nier nms Leben gebracht, und damit selbigem gantzem Geschlecht, dessen dieser der Letzte war, den Garaus gemacht, a) Als in dem 1435 und etlichen folgen- Emnahm den Jahren der Cillerische Krieg gras- veruna ^ sirte, ist diese Stadt von den Cillerischem tiefes Orts. Feld-Obersten Johann Witowitz bei) der Nacht unter einem starcken Regen erstiegen und eingenommen, demselben aber nicht lange verblieben, weil bald hernach Keysers Friedrichs Volck sich derselben eben sowol bet) Nacht wiederum bemächtigt, deß Ertzhertzogs Alberti und Grasens von Cilly Besatzung gefangen, und denselben Rosse und Harnisch genommen 6). ^Das 1554fle und 1557fle hat der Pest 5U Stadt Crainbnrg manches Hans ver- Crainburg. ödet, sintemal in solchen beyden Jahren die Sterb-Seuche daselbst stark eingerissen c). So seynd hingegen im Jahr 1579, als die Contagion zn Lapbach eingebrochen, die Gerichts-Sitze und Amts-Handluugen von bannen anhero ans Crainbnrg versetzt worden d). Im Jahr 1668 am IO. Augusti ließ @rofie das Feuer feinen Grimm über dieser F-uers-Stadt ans, indem es mehr als die Helffte IsinTJlnm derselben einäscherte e). Acht Jahre zuvor, nemlich Anno 1660 & fer(.^ am 6. Herbstmonats-Tage, gelangte die Nachtlager jetzt herrschende Römisch-Keyserliche Ma- at,tF‘e-jestet Leopoldus ans der Reise von Kla-genfnrt in Kärndten nach Laybach in Crain nnterwegens allhie an, und erleuchtete gleichsam die Nacht durch seine Gegenwart, indem Er hieselbst sein Nachtlager hielt /). a) P. Mart Bautsch. in Annal. d) Not. Labae. & Megiser P. 1113. c) Not. Prov. d) Not. Prov e) Collect, mea. f) Collect, mea. & temp. meo. ---------------©H@S»ee---------- Cl assinitz. Inhalt. Gelegenheit und Lager dess Schlössltms Crassinitz. Lustiges Aussehen daselbst. Wenerhok fürs Vieh. Wird etliche Wal abgebrannt. Fisch-Teich daselbst. Schöne Linde. Grosses Tauben-Waus. Jetziger Lesiber dieses Schlössleins. Balv. XI. Buch. ° ^ 15 Crassis CruSSimza Gelegenheit und Lager deß Scklöß-leins Girat* finiti. Lustiges Aussehen daselbst. Sihe die Figur Nr. 466. Guter Mcyerhof fürs Vieh. Wird etliche Mal abgebrannt. ieses Schlößlein oder Edel-manns-Sitz Crassinitz (Crassi-niza auf Crainerisch und Krasi nich a ans Crabatisch) ligt in Mitter-Crmn oder in Windisch-March in einem lustig-ebnem Gefilde (zwischen Marckt und Schloß Freyenthurn urrd Mött-ltitg, eine Meile von Freyenthurn, zwo von Möttling, eben so weit auch von Tschernembl, und zwölsf Meilwegs von Laybach. Bon dem nah hinbeyruckendem kleinem Wäldlein, welches aber von Anmut und Ergetzlichkeit groß ist, wächst ihm eine grüne Schau-Lust zu, gleichwie ihm der unferrn von dannen vorbeyrauschende Kulp-Stromm aus seiner Silberfarbnen Flut keine geringere schenckt. Allernechst dabey hat es einen schönen gemaurten Meyerhof für das Vieh, welcher im Jahr 1686 allererst erbaut, nachdem er vorher schon zwey Mal von liederlichen Leuten, sonderlich von den Walachen, frevelhafftes Vorsatzes abgebrannt, wie man sichs dann an diesen Orten nicht gar hoch befremden lassen muß, daß man von Türcken oder sonst andrem heillossem Gesipp eines roten Hanens, will sagen eines mutwillig-angelegten Feuers ansichtig, uiti) Einern das Seinige zum Asch-Hauffen verkehrt wird. Zwischen dem Gebäu und Meyerhofe giebt es auch einen kleinen Fisch-Teich, so zur Vermehrung der Lust sowol, als zum Dierrst der Küchen das Seinige I beyträgt. Und (damit wir ja nichts ubergehen, was der Lustbarkeit dieses Orts anhängig ist) mitten im Hofe steigt eine schöne Linde empor, welche den Platz mit ihrer 1 grünen Laub - Kron anmutig schattirt und ziert. So findt man gleichfalls allda ein grosses und treffliches Tauben-Haus, welches die Tauben aus dem Wäldlein zu sich herbey körnet und hernach an den Brat-Spies liefert. Es ist aber Alles von dem heutigen Besitzer, nemlich dem Herrn Johann Adam Grafen von Burgstall, Obristen rc., dem es jetzo gehört, neu aufgebaut und die Zimmer inwendig mit Farben wol ausgemahlt worden. xauben- Haus- Jetziger Besitzt dieses leins. einer ?a8et.®e= *asr Streit «&2* Lrenlz. Inhalt. Mrsaeh tiess Hamens. Mger-Gtgend dieses Schlosses. Gelegenheit dess Schloss-Grbäurs. Schöner Gurte alld». Das Jahr der Erbauung. Ereutz und Oberstem dmchsen in eine HerrschaR zusammen. Weitreichendes Gebiet dieser Werrschaikt. Vormaliges Privilegium biegen dess Getreid-Verbauffs zu Stein. Mas für Herren diese Herrschafft bäufflich an sich gebracht. Vormals genaue Gerichts-Vereinigung der Stadt Stein mit der Herrschafft Creutz. Die peinliche Gerichte separimi sich wieder. Eine Lutherische Hirche ben diesem Schloss toird in die Hufft gesprengt. ieses ist ein Schloß, welches :| Hof oder Schloß - Platz ; fistet auch ein Crainerisch Krisch heisset, auf grosses, weites Bau-s^eld vor sich, welches aber Creutz, nnd die- ihm Raums genug zu einer lustigen erblich bestatten hat j Aussicht vorlegt, llnd solche Augen-Freude von dem Ort, wo das Schloß wird durch den schönen, vor dem Schloß ' ' " " ' " 'r ^ i ligenden Garten mercklich vergrössert. Das Jahr 1606 hat diesem Schloß seinen Anfang gemacht, als zu welcher Zeit es Herr Achaz, Graf von Thurn, aufgerichtet. Wegen deß Orts Beguemlichkeit ist Alles von der Herrschafft Oberstein austero gezogen worden, daher man Creutz und Oberstein unter der Herrschafft miteinander versteht (oder noch deutlicher zu jetzo stehet, welcher vorhin gleich falls den Namen deß Creutzes eine Anhöhe, nicht gar von der Stadt Stein, etwas weniger als dret) Meilen von Crainburg, von der Stadt Laybach aber drey volle Meüweges. Das Gebäu ist gar groß, begreifst bvosie Zimmer und auch einen groffen Schöner Garte allda. Das Jahr der Erbauung. Creutz und Oberstein wachsen in eine Herrschafft zu-summen. rebett, für eine Herrschafft nimmt), gleichwie seithero niemals auch Eines vom Andren ist abgesondert. Weit-reichen- Das Land-Gericht dieser Herrschasft diese?Herr- (6a§ Gebiet und den Gerichts - Zwang schafft. meyne ich) erbreitet sich gar weit, hat vormals die schönste Fisch-Gewässer ne-benst andren Herrlichkeiten mehr gehabt, aber die Verwahrlosung der Pfleger (dann es ist nicht nur bey Eurem Pfleger, sondern bet) mehrern gescheht:) hat gar viel davon hinwegkommen lassen. Vormaliges Unter Andren ist in den: Ertzhertzog-mcgenTeff™ frchen Resormir-Crdario diß Privilegium Getreyd-Ber- enthalten, daß so lange der Obersteinische àffs z» Getreid-Kasten offen gestanden, Niemand in die Stadt Stein Getreid hat feil tragen dörffen. Was für _ Diese Herrschafft Creutz und Ober-Herrschafft^ Stein ist einem Grafen von Werdenberg käufflich an verkaufst worden. Nachmals hat Herr sich gebracht. Herward Graf von Aursperg, General zu Carlstadt, dieselbe samt der Herrschafft Flednigk käufflich an sich gebracht, und dessen Herr Sohn, Herr Frantz Anton Gras von Aurssperg, anjetzo noch in Besitz. Vormals Wenn vor diesen: daselbst eine Malefitz-richts-Vn-' Person verurthkilt werden sollen, ist zwar einigung der vormals in der Stadt Steh: das Urtheil Stabt Stein gesprochen ; doch haben die von Stein und schafftCreutz° die Herrschafft Creutz einen Liock und Galgen miteinander bey gerichtlichen Exe- cutionen gemein gehabt, seynd auch in diesem Stuck in so genauer Vereinigung begriffen gewesen, daß ein Herr Valentin von Lamberg zu einer Zeit das Land-und Stadt-Gericht als Lands-fürstlicher Pfleger zu Ober-Stein verwaltet hat. _ . m Aber vor wenig Jahren haben sich die Stadt und die Herrschafft in etwas ent- pariren sich einiget :n:d in diesem Punct voneinander wieder, abgesondert, also, daß man von der Zeit an die Malefitz-Personen nicht mehr von Creutz aus Stein zur Berurtheilung führen lässt, sondern dieselbe zu Creutz ver-urtheilt. So dörffen sich auch die von Stein, wann sie einen Missethäter richten lassen, sich deß Crentzerischen Stocks und Galgens nicht mehr bedienen o). Diese Herrschafft Creutz und Oberstem ist ein Pfandschilling deß Land-Fürsten. ,,ihe-Nechst bey diesen: Schloß Creutz fft rii(fie sintie vor diesen: eine Evangelische oder Luthe- beo rische Kirche gestanden, dahin zur Zeit aufft der Reformation ein häuffiger Zillauff gefprcngt-und Versammlung deß Bauren-Bolcks gescheht:. Solche Sammlung zu zerstören, hat hernach der Bischoff Chrön, Keyser-licher Reformations-Commissarius in der Religion, die Kirche mit Pulver in die Lufft gesprengt. Welcher Sprengung viel hundert Personen auf dem gegen über ligenden: Berge, Klein Kalenberg genannt, zugeschaut. «) E Collect, meis Original. Lager-Gegend deß Schlößleins Creutzdorff. Sihe die Figur Nr. 138. Woher es also heifft. CmitzDovff. I n ft n ( r. ìnger-Gegend dess Scblössleins Creutzdorff. Woher es also Heisst. Mer es gebattet Habe. Wem5 jetzo gehörig. wischen dem Schloß Morüutsch jund Gallneck erblickt man das '^chlößlein (oder Edelmanns--Sitz) Creutzdorff zwischen den: hohen Gebirge in einem ^Graben aus einen: steinigtem -Hügel, vier Meilwegs von Laybach. Selbiges hat den Namen von den: nechst - gelegenem Dorff Kershate oder Creutzdorff, welchen Namen man darum Wer es 9 bauet selbigen: Dorff zugeeignet, weil man darin:: eine Creutz-Strasse oder Scheideweg antrifft. Wiewol Etliche sagen, das Schloß Creutz habe ihm den Namen gegeben, weil Herr Michael Sigmund von Brembs-feld, als er diesen Hof oder Schloß von Grund auf neu ließ bauen, der Herrschasft Creutz und Oberstein Verwalter gewest. .^0 Anjetzt gehört es dessen seinen hinter- g(Hrjg. lassenen Erben. OR.F Dofiraujtt. Inhalt. ^ute Kngrr-Gegend dess Schlosses Dobrnmn. Hedeutung dess Namens Do-bravza. ~ ~ ' Viel ager Besitzer dieses Schlosses. Eine Kirche S. Gregorii. Antiquiteten bon Stein d uberum. Schloß, welches sonst Crainerische Sprache Do-bravza ausspricht, hat seinen Stand in Mitter-Crain (oder , v«» .. ».....-.........- ----- • - . Mittel-Crain) zwo Meilwegs vor Alters allhie gestanden, davon habe6at>erum- - ich nichts können finden. Vielleicht dörffte vorzeiten der Ort Magnus vieus biß Nechst dabey steht eine Kirche S. Gre- Eine Kirche anrtt ®- Gregorii. UU4- H» a>* r Daherum sindt man viel Antiqniteten lluiteten von gehauenen alten Steinen. Was aber von Stein von Laybach im Agger-Bodem, und zwar in dem Gebirge an : —............. v- ---- —0— . einem lieblichem, lustreichem ; hieher gereicht haben, welcher, wie der D. JJ1® gesundem Ort. Weßwegen es diesen Schönleben vermutet er), bey Jgg gestan--aamen wol meritirt und zwar noch viel- ; den, das nicht weit von hier ist. mehr von wegen deß herumligenden guten Unweit von Dobrauza ligen die Rudera bra .achtbaren Landes; angemerckt, Do- ir? s°'<à ia ?Spvv ex ^at zuvor diß Schloß dem X Hanns Christoph Freyherrn von ^gelshMs gehört, dessen Herr Vater sel. a'ebnr/1 wiUem ^at ausgebaut. Jetzt aber gehört solches dem Herrn Erasmen Frey-yerrn von Engelshaus. I§‘3er : dieses Schloß deß alten Schlosses Krnmberg genannt, welches Schloß vorzeiten die Herren von Krnmberg besessen haben. Es ist aber solches Geschlecht schon längst abgestorben; jetzt ist solches Schloß, obgedachtem Herrn Hanns Erasmen Freyherrn von Engels-haus zuständig. Gegend und Gelegenheit Leß Schlosses Dominitsch-hoff. Sihe die Figur Nr. 140. 2) o mi ni t f cf) Q off. Jnfalf. Eegend und Gelegenheit dess Schlosses DominitschhoK. Krabatrsche Sprache allbie. Erster Erbauer. Heutige Hesitzer desselben. fieses kleine Schloß, welches auf zCrainerisch Dominézehe be-I namst wird, ligt tu Mittel-> Crain ober Windisch - March, iZwölff Meilen von Laybach, zwo von der Stadt Tschernembl, zwo gleichfalls von Möttling, aber von Freyenthurn nur eine Meile in ebnem und flachen Felde; kann aber an einem gleich dabey grünendem lustreichem Wäldlein, wie auch an der unweit davon fliessenden Knlp, und an dem gleichfalls auf der andren Seiten nicht ferrn davon lanffendem Wasser La-liina seine Augen weiden. Allhie fällt die Rede und auch die Kleidung schon gantz Crabatisch. Der Urstiffter dieses Schlosses ist gewest Peter Dominitsch, welcher dasselbe gebauet, auch nach sich genannt, und ums Jahr 1563 dasselbe im Besitz gehabt a)- Unlängst hat es dein Herrn Frantz Friedrich Gussitsch, Burggrafen zu Ottoziz, gehört. Weil derselbe aber im vergangenem Jahr gestorben, so gehört jetzt dieses Schlößlein seinen hinterlassenen Erben. Arabatis^ allhie- Erster Erbauer. Heutige Besitzer vesselbe". D OMINIT SCHHOFF onu-ncče, i4o i99et beg glosse? ^>kowitz f'gur bie Hl. Hbe,,ein Dra^koniz. Inhalt. Iraner bess Schlosses Drasbokoitz. Dustreiches Wülblrin babty. Memsborhin gehört. Ein babty ligenber Hot. st ein Schloß in Unter-Crain | So viel weiß man, daß es vorzeiten Wems vor oder Windisch-March, in Crai- dem Herrn von Lamberg gehört. Aber h'n gehört, nerischer Sprache Drascovez vor kurtzjähriger Zeit ist es deß Herrn Wolfs Carlns, Freyherrns von Juritsch Eigenthum gewest, welcher es nachmals seinem Herrn Sohn, Herrn Friedrich Freyherrn von Juritsch übergeben hat, der es noch jetzo besitzt. Gar nahe dabey findet sich ein Hof Ein dabey gleiches Namens, Draskowitz, so unter Ä?*" dem Gebiet der Herrschafft Würdet, ' welche Herrn Wolff Jacob Sonze zukommt, begriffen ist. sbenamst. Ligt von Laybach zehen Meilen, von Rudolphswerth zwo, >nahe am Gurck-Fluß im lustig-Jbenem Felde; hat feine Aecker 'und Wiesen, und ein über die scasse anmutiges Lust-volles Wäldlein, darinn eine grosse Menge Vögel seinen Chor ^uftnnmet und aufs holdseligste musicirt. Woher ihm aber die Benamsung ent-1 Prossen, ist unbekandt. Vielleicht hat es vormals ein Draskowitz erbaut und ihm lernen Namen mitgetheilt. DBASKHOVIZ M - 0rasl^Qvc# Dragembel. Lager deß Schlosses Dragembel. Inhalt. langer bess Schlosses Dragembel. Schöner Dust-Karte. Henligenbes Dorll Dragembl. Lazius setzt bieher das alte Adrantem. Gelegenheit dess Schlosses. Wühl im Schloss. Fisch-Teich mitten im Schloss. Darinn das innere Schloss siebt. Uràliche lnscription eines Steins im Schloss, loas sie am bermutlich- sten in sich halte. Vormaliger und jetziger Kesitzer dess Schlosses. Türeben brennen alle Dörfler allbier ab. nter dem Namen Dragembel II Baufelder, von der andren aber dieBlu-wird beydes, ein Schloß und men-gefärbte Wiesen und grüne Auen Herrschafft, verstanden, wiewol sich dem Anblick zur Gunst anmutigst ^ t." rr «. -F" ^ ' empfehlen. Wiewol der vor dem Schloß gleich am Thor ligende ausbündige Lust- die Garte in solcher Schau-Gunst sich der Figur ^ Bor-Stelle berechtigt, und nicht allein-'' durch sein schönes Blumen-Wcrck, son- ^ .........dern auch durch das um ihn her fliessende biß Laybach anderthalb Meilweges, auch Wasser, womit er als wie gleichsam mst so weit biß Stein. Es gründet sich, mit einem silbernem Ringe eingefasst ist, set-Lust umringt, auf einer gefälligen Ebne, ner Huld-würdigen Lust und Schönheit wo von einer Seiten die zierlich-flache |j zu Ehren, ihm selber den Krantz windet. "der drahtet dafür Dcrgomön "ober Dragomön spricht. Diß Schloß ligt in Ober-Erain an der Landstrassen, die von Laybach in Steyermarch gegen Gräz zu gehet. Man rechnet von hier Drogembl t- m fMAAAX Kill 1 * U a Tr* nniH’nini‘tiniiiinm)iriiiMnii)ii;i' :i im %lìtun„9 deß Nam eng. ^tigenbeg D°rfs Dra-gernbi. -^ins feht LS te^dran- ®e(fl chlosses. Zuhl lm Schloß. Warum sich dieses Schloß und Herr-lchafft Dragembel nennen, ist unbewusst. Ich vermeyne aber, diese Benennung sey entsprossen von dem Crainerischem Wort Uraga, welches Auen und Weide bedeutet, weil sich dortherum schöne und uberans grosse Auen, wie ein gewählter ■Ceppicht, ausbreiten. Diese Meynung stärcket mir das hübsche und grosse Torfs, welches vom Schloß eures Musqueten Schusses weit ligt, und eben denselbigen Namen Dragembel hat. Denn weil eben dieses Dorff, durch welches die Land-Strasse gehet, solche muntere und Aug-erfrischende Auen um sich sihet, ' hat mans vermutlich Dragembel da-rum genanrrt, und damit so viel gleichsam als A n e n - D o r s f sagen wollen. r, “az^u,s sihet diesen Ort, wo diß Schloß Itehet, für der Alten Adrantem an; dem entgegen aber der D. Schönleben behaup-n wtch das alte Adrans der Römer sey am Trojaner Berge gestanden; legt auch me;er ferner Vermutung viel einen bessern - rund, als Lazius der feinigen, wie nderswo beweislich ausgeführt wird. . „ .Das Schloß ist gar sauber und zierlich jmE ' .lmd findt sich eine wackere grosse uhle darinn, welche von dem um das Valv. XI. Buch. Schloß herum-, wie auch um schon-be-rührten Lust-Garten rinnendem Wasser ihren Trieb empfähet. Uber diß Wasser geht eine hültzerne Brücke, die dich unter einem schönem Thurn durch ein saubres Thor ins Schloß hinein führt. Alsdann entdeckt sich inwendig ein geraumer Hof und grösser Platz, der mitten in seinem Schoß gleichsam einen großen Aisch-Teich oder Weyer begreifst, so mit kleinen Karpffen häuffig angefüllt. Mitten in diesem Wasser steht das innere Schloß, welches rund und mit dem Wasser rings umgeben ist. Uber diesen weiten und tieften Graben passirt gleichfalls eine hültzerne Brucke, welche Einen zu gemeldten innern Schloß hinüber trägt, darinn eben sowol wiederum ein hübscher Hof oder Platz ist. Im Schloß findt man einen einge-maurten Stein, welcher vor wenig Jahren vermauert ist. Da man dann eine alte, wiewol schon gantz abgeriebene und un-lesliche Inscription darauf gesehn und dafür gehalten, sie wollte soviel zu verstehen geben, daß Keyser Carl der Fünffte in diesem Schloß sein Nacht-Lager gehalten. Welches Beduncken mir aber falsch und irrig fürkommt, angemerckt, Keyser Caio Fisch-Teich mitten im Schloß. Darinn das innere Schloß stehet. Unlesliche Inscrip-tion eines Steins im Schloß,was sie am vermutlichsten in sich halte. rolus V. niemals in Statu gewest. Ich * habe aber in alten Verzeichnissen gefunden, daß im Jahr 1564 Carolus, Ertz- f ertzog von Oesterreich, deß Römischen eyfers Ferdinandi I. Sohn allhie im Schloß Hab' übernachtet, als Er am 28. Aprilis jetzt gemeldten Jahrs von denen löblichen Land-Ständen in Crain zu Laybach die Erbhuldigung persönlich empfangen «). Ober dem Thor, wo man hinein reitet oder gehet, erscheint das Gräflich-Thur-Vormaliger nifche Wapen. Denn es hat dem Herrn und jetziger Grafen von Thurn gehört, als Schlosses welcher selbiges zuvor vor: einem Herrn Glanhofer erkaufst hatte. Nach dem Tode aber dieses Herrn Wolfs Grafens von Thurn und zum Kreutz, _ Habens dessen Erben und Enckel, deren ziemlich viel gewest, theils im Jahr 1620, theils aber Anno 1637 der Frauen Maria Salome, Freyinn von Tättenbach, gebornen Freyinn von Lamberg zu Stein und Gutenberg, a) Collect, mea. verhandelt. Derselben Kinder und Erben verkaufftens nachmals im Jahr 1650 an Herrn Johann André Grafen von Aursberg. Hernach gelangte es durch Heirath auf den Herrn Bernardin Grafen Barbo. Desselben Tod hinterließ es feiner Ge-mahlinn Frauen Fr. Leopoldinae Be-natae, verwittibten Gm fi tut Barbo urtd gebornen Gräfinn von Aursperg, welche es hinwiederum durch ihre Wieder-Ber-heirathung auf den Herrn Ferdinand Ernst Grafen von Saurau versetzet hat. Im Jahr 1528 am 18. Julii seynd allalle dortherum ligende Dörffer von den DSrff-r^ eingefallenen Türcken ausgeplündert, ein- 1 geäschert und verwüstet, also, daß nichts als Elend und Jammer übrig geblieben. Aber diesem Schloß kunnten sie nicht beykommen und dasselbe weder in ihre Raub-Klauen noch in deß Feuers-Gewalt bringen, ob sie gleich etliche tausend stara waren ö). V) Not. Prov. Duorizhof. Inhalt. Hie Gegend dess Schlosses Zuorichok. Grabatisches grosses Zorik babtir. §tr Hok öragabtmifsch. Mas Duoriz attf Crabatisch bedeute. Die Gegend deß Schlosses Dourizhof. Sihe die Figur Nr. 143. Krabatisches grosses Dorfs dabey. DerHofDra- gavanitsch. .iß kleine Krabatische Schloß Dourizhof, welches der Emitter Zatesch, der Crabat aber Csa-'■) tesh schreibt, hat sein Lager in Unter-Crain oder Windisch-March, zwo kurtze Meilen von Gurckfeld und zwölff biß Lay-w bach. Es steht an dem Sau-Strom, welchem die Gurck gleich oberhalb diesem Schloß zugehet, und sich demselben in den schnaubenden oder schnarchenden Rüssel giesst. Umher ligt ein guter fruchtbarer Boden, und gleich dabey ein grosses Dorff, so gleichfalls den Namen Tscha-tesch hat, darum eine Pfarrkirche steht. In diesem Dorff ligt auch noch ein besondrer Crabatischer Hof, der Dragava- nitsch-Hof genannt, von einem Geschlecht, so Dragauanich heisst, welchem dteser Hof zugehörte. Wie dann allererst vor wenig Jahren der Praelat von Landstraff solchen Hof von einem Herrn Dragava-nitsch oder Dragauanich an sich gehandelt, und zu dem Stifft ober Kloster Landstraß gebracht, dem er auch jetzo noch zugehörig verbleibt. „ ., Allhie ist Alles schon Crabatisch, gletnh Su0ti} wie auch der Nam dieses grossen Dorffs ^ sraba« vordern Theils Crabatisch ist ; denn er ^sch bee stammet her von dem Crabatischen Wort Duor, welches einen Hof bedeutet, wte . Duoriz einen kleinen Hof oder Hösteut, daß also Duoriz so viel gesagt seyn son, Höflein-Hof. Dvorfz-h C saie J'£ I 1+3. m Du p pfad). Inhalt. °bon bas Schloss und Dorkf Dnpplach ben Uamen haben. Dager-Gegenb ^ìeses Schlosses. Viel (Dbst baselbst. Wem biss Schloss vorhin und jri^ß gehört machen, welches Baum-Loch der Crainer Duplye nennet. Um solcher Gleichförmigkeit mitten wird besagte Grotte auch Duplye geheissen, und hat also mit solchem ihrem Namen auch das Dorff belehnet. Bon welchem Dorff nachmals auch dtp Schloß dergleichen Namen entliehen. Es ligt aber dieses Schloß in Ober-Crain, fünff Meilen von Laybach, eine von der Stadt Crainbnrg, und von dem Marck Nenmarck eben so weit; von der Land-Strassen aber, die von Crainbnrg auf Nenmarcktel gehet, nur einen Mnsqne-ten-Schnß. Hat seinen Stand auf der Ebne, und an einer Seiten schöne ebene Stecker oder gebaute Felder, an der andren aber das Gebirge. BeY diesem Hofe und Dorff, giebt es viel fruchtbringende Bäume, welche deß Obstes die Fülle geben. ^as Schlößlein Dnpplach, so vom I gemeinen Bolck, ans Craiuerisch 'Duplye benamst wird, nennet z- sich also nach dem Dorff Dnp-l'tttach welches Zweifels, ohn et-was älter als das Schloß. Woher aber solches Dorff den Namen .Dnpplach oder Duplye empsan-öobon ta* uvv rathens und mntmassens. und .„PPP Mutmaffnng aber ist diese, daß ge- plas, 2^' Dtimn i?°r^"ben tarnen Duplye (oder ^men tTn Z an sich gezogen von einer Grot-a En- WvnsZ r0 babey in dem Felsen eines ^befindlich und ihr Qnell-Wasser von ches im gestaltsamsol- Xw A4 der Cramerischen Natnr-Ra-«Txj.r Jch°n völliger beschrieben worden. fnTrfL, o°Pe aberpreseutirt die Form eines ten Unf chm?. U>ie die Vögel tn den al-1 en Bäumen zu ihrer Nistelnng Lager-Gegend dieses Schlaffes. Sihe die Figur Nr. 144. Viel Obst daselbst. Dieses Schloß gehörte vor diesem dem Wem diß Herrn Crabat, nachmals hat es die §n 2 jetzo verwittibte Frau Possarellinn erläufst, gehört. deren Tochter an den Herrn Heinrich Julius Freyherrn von Werneck verheiratet worden, wodurch diß Schlößlein ihn zum Herrn bekommen. Nachdem Sie aber mit Tode abgangen, ist auch diß Schloß wieder mit weggegangen von diesem Freyherrlichen Hause und aus den Herrn Posarelli zurückgesallen, dem es auch anjetzo noch gehört. msst Custige Eben Förthen. Inhalt. nun das Schloss Gben-Dorchen erbaut worden. Wodon es Gben-Worten und Wann das Schloß Eben-Porthen erbaut worden. Sihe die Figur Nr. 145. Wovon es Eben-Por-then heisst. man m Lrain die Uausstrucbel nennet. Pager dieses Schlosses, bequemllche^ Fahrt bon hinnen nach ganbach, Zn Wasser. Tretklich-gesunder Drunn allhie. as Schloß Eben-Porthen, wel ches man sonst insgemein Ubre-stie heisst, ligt in Mitter-Crain (oderMittel-Crain) und ist aller Ebne, Eben-Porthen benamset worden, und zwar zu der Zeit, da der Herr Partner die sogenannte Hausstruckel gegeben. Die Hausstruckel nennet man bey uns die erst Anno 1664 von seinem jetzt- erste Mahlzeit oder Gasterey, so Einer nach f»'« geu Besitzer dem Herrn Port nern auserbauet, und nach dem dabey ligendem Dorsi Ubrestie auf Cräinerisch, aber auf Deutsch nach seinem Herrn, und nach der Gelegenheit der Gegend, darinn es stehet, nemlich auf der Was li»a>l in , Auferbauung eines Hauses oder Schlostes, oderauch nach Erkauffungdesselbendenenda- ;u eingeladenen Nachbarn zum Besten giebt. Es steht, wie gejagt, auf einem schön-ebenem Felde im Igger Bodem, zwo Meilen von Laybach zu Wasser, und ckel nennet- 8p* Ebenpo RTHENl "'V ß ve/^1 S/ 14-.$-. Ästige und ®equeme àh" von S,nne nach -- fe'A'1* Weges zu Lande. Von der he die 9ut Nr. izg. Clientelò. ja. ' Inhalt legend dess Schlösslcins 6bensfelb. Ersach seines Sarnens. Schloss-Barte und Kirche babcn. Der Herr dieses Schlössleins. ‘3cr s56eit Porten (oder Pforten) bl i°u unsre Feder ins Ebne Feld chìll sagen zu dem Schlöß-dasspss,;^ Ebensfeld treten. Wiewol 3e uicht in Mittel-, sondern in Ober-Crain ligt, zwo Meilen von Lay- Die Ge-bach und eine Meile von der Stadt Stein, mitten tut zierlich - flachen Felde tcinä gc, an einem lustigen Ort: Dessen Lust bensfeid. aber noch viel vollkommener wäre, wann Eb EN5TELBT Gtobit I 1 WMMM.111 WWWtMMW liHgUII M I 4 5 Ursach seines Nam ens. es auch eilt kleines Waldlein in der Nähe hette, da das Geflügel unter den Zweigen mit einer Music aufwarten und die Anmut der Gegend vermehren könnte. Denn es sihet nur lauter Feld überall herum, ohn einige liebliche Berhindrung deß Auges durch Bäum oder Gepüsche. Eben daher führt es auch gar recht den Namen Ebensfeld, welches so viel gesagt als Ebenes Feld. Auf Crainerisch heifft mans Groble, das ist, einen zu-fammgescharrten Haussen, und zwar aus dieser Ursach, weil auf diesem Felde der Gebrauch ist, daß man die Steine auf den Aeckern zusammenklaubt und auf einen Hauffen wirfst, dergleichen Stein-Hauffen auch allhie beh diesem Schlößleitt befindlich seynd. Solche Hauffen, sie mögen gleich von Stein oder andren Sachen zusammen gescharrt seyn, heifft der Krainer Groble. Es hat einen hübschen und grossen Garten, und steht nechst dabey eine Kirche deß heiligen Hermagorae und Fortunati. Vormals stund dieser Edelmanns-Sitz oder Schlößlein dem Herrn Hanns Georg Posarelli zu, ist aber jetzo der Frauen Anna Kunstinn, Witwen, zuständig. Garte »nil Kircke dabey^ Der He^ dieses Scbldß' tein§- Ehrenan. Inhalt. Iß her der deutsche Uam bess Schlosses Ehrenan bürtig ist. Dessen bor-maligen Entmenschen Uamens Ursach. Gemengte Sprach im Dorff Por svetem duhu. Wird durch Eeutsche Völcber eingeführt. Wann und Loie solche Eeutsche Volelter ins Jand gekommen. Mer biss Schloss gebauet. Beschaffenheit bess Schloss-Gebäues. Vrtfer. CllREKAV Sihe die Fi-Zur Xr, 428. ß Schloß äc bauet. Beschs heit deß tÖ1 Sihe d>e 450fle gen-gr°^ Figur. ritnff Meilen von Laybach und reine Meilwegs von der Stadt Crainburg, ligt in Ober-Crain -daß Schloß und die Herrschafft 'Egg, in einem ebenen und sehr erfreulichem Felde an einem klei-' nem, doch gantz anmutig vorbey-stiessendem Bächlein, wovon nicht weit auch die Kancker vorüber wallet. Die Crainerische Zunge nannte diesen Ort vormals Bórdo, welches einen solchen Ort bedeutet, da keine rechte Wälder, sondern nur Gepüsche und Ge- sträuche stehen. Im Jahr 1500 am 3Q. Julii, hat Keyser Maximilian der Erste die Herrschafft Neuburg in der _ Kancker dem Herrn Jörgen von Egk, Vizdom ttt Crain zu Lehn verkaufft. Worauf der Herr von Egk in Ansehung, daß das Er g(f)(cl-, alte Schloß Neuburg schon gantz zerfallen fe§ egt und öde an diesem Ort ein Schloß zur Wohnung aufgerichtet, und es nach seinem Namen Egk genannt. . lint> Im Jahr 1579 stund dieses Schloß «A und Herrschafft dem Herrn Adam Frey- scher res-herrn von Egk zu, nach welchem Itch fel6cn- ber tfyospect Lhrenav von&er ' cfei Un &er$rojpect E-hrenav SÓer Vn-tertv Seiten «mm jMm ? , ÌÓfe U-3 ebnrneiB si« K AV L 11 ü\ E M .in-auf ,-jUattbittÄV, Ai r ! tfnibcmi o c n ^ainpfriji .11 I Jfca«väfrrn aaft5ittf6it ^ ' l nnä ,ei)TiTUIU Jp L ìZ W ^>sr in Äa^n 4»' /• 6ttK| \V( \jf$”uCn l» AwiiwM»« /1% 'S! W' ‘"mieti murai- .telÄffl™, , jfflßi*«! *s -y * ■ ■ ■ . ■ cTta-tt 'VW tSihlojj —à jiisUa.jfta.ckL L. èRAH "? A àà-D ^7 V èk ■ : là V/ MLàN KMH LMMà àLE.O K.y-.t -^tillif ’ ' V .; , " . ì- , ..^ :j5^i$SW2ÌA MWAsU 4&.> : -'A. >.... . —-à' ~ ' llljP* E '■ - -?%iStSèè&£* ^ AKW ELI V V 1 I e WWW * es 1 'flllilWt. ' x '%/ " v^x -'àì r jr * *y//z. ”'Up . ■''r'iir/llh/,,, ''s. bamalg der von Crainburg vertriebene Evangelische Predicant Bartholomaeus «ttajcl geretirirt und allhie zu Eck ge-hat a). Jetziger Zeit seynd zween p.i!tte!L barüber, deren Jedweder davon kn Theìl besitzt, als: Herr Georg Sig-o J*1, (55taf und Herr von Gallenberg, Eds-Verwalter in Crain rc. Welcher 1 4-7 a) Not. Pr ■ov. jetzo diejenige Helffte in Besitz hat, die vor diesem dem Herrn Grafen von Schrotten-bach zugehört; und Herr Johann Gotthard Freyherr von Egk, dessen die andre Helffte jetzt ist. Nahe bey diesem Schloß stehen gar schöne und lustige Wälder, die mancherley Wild hegen. So setzt es auch der Obstreichen Bäume allhie die Menge. Egk bey puöpetfcfj. Inhalt. k1Q.armn. das zwevte Lgk heut Aplaltern benamst wird. Jetziger Herr dessel-ftax1 ,-^àuer desselben. Mie es von einem Herrn zum andren gekommen. Suinirung dieses Schlosses bon den Haaren. Beschädigung desselben Gewitter. Jetzige Gestalt dess Schlosses. Grösser Manerhol daben. Jetziger Besitzer dieses Schlosses. ^ndt sich in Ober-Crain noch M^ä^ln andres Schloß eben dieses Na-^Z^chens, welches auch auf Crainerisch benamft • joto°l wie das vorige Bórdo vorige rtot5 i a^er nicht fünff, wie das Layback. ’rn?ern nur dreh Meilen von 9t, und zwar nahe an der Land- $at»- XI. Buch. Strassen, welche den Reisenden von Laybach nach Grätz in Steyermarch führet. Doch hat man auch sonst noch zum Unterscheide dieses zweyte Eck bey Pud-p e t s ch genannt, weil gar nahe dabey das Posthaus, so man Pudpetsch heiffet, sicht. Wiewol es solchen Namen samt dem Be- 17 Warumdas zweyte Eck heut Stpfaltern benamst wirb. Jetziger Herr des-fetbigen. Erbauer desselben. sitzer nun auch schon gewechselt hat und mans jetzo Apfaltern Heisset Der Craine-rische Nam Bérdo hat bey diesem Ort gleiche Herkunfft wie bey dem vorigen Eck, das bey Crainburg stehet; aber wie ihm der Deutsche Nam Eck zu Theil worden, ist nicht allerdings bekandt; sintemal es kein Herr von Eck, sondern ein Herr von Lamberg hat aufgerichtet. Ich vermute aber, daß, weil dieser Ort, da jetzo das Schloß stehet, auch Bérdo oder Bérda geheissen, gleichwie das vorher beschriebene Schloß Eck der Herr von Lamberg dasselbe gleichfalls in der Deutschen Benennung dem Vorigen vergleichen und Eck benennen wollen, damit es dem Ersten so wol im Deutschen als Crainerischem gleich lauten mögte. Daß es aber nunmehr den Deutschen Namen Eck vorlohren, und den Namen Abfaltern gewonnen, rührt von dessen jetzigem Besitzer dem Herrn Baron Apfalter her, welcher ihm seinen Namen gegeben, und von Keyserlicher Majestät erlangt, daß er sich und die Seinige auch von Apfaltern schreiben mögen. Diß Schloß ligt an einem lustigem Ort auf einem frey um sich schauendem Hügel, und ist erstlich der Anfang, selbiges zu bauen, gemacht von Herrn Hansen von Lamberg zu Rottenbüchel und Habbach tc., von dieses seinem Sohn aber, Herrn Sigismunden von Lamberg, ihm die völlige Baufertigkeit gegeben worden. Hernach hat es der Herr von Lamberg Anno 1622 dem Herrn Antonio Petschauitz, und Anno 1624 Herrn Hansen Taller zu Neutall versetzt, worauf gemeldter Herr Hanns Joseph Taller das Eigenthum bekommen. Nach dessen zeitlichem Hintritt, der seines Namens und Stammens der Letzte gewesen, ist es durch Erbschafft an Herrn Hanns Ludwig von Hohenwart gelangt, und von diesem hinwiederum dem Herrn Ferdinand Ernst von Apfalter verkaufst. Welcher viel daran verbessert und inwendig wol ausgebauet hat. Denn es war vorhin von den Bauren bey derselben Rebellion oder ausrührischem Berbündniß völlig ruinirt, alle Thöre, Oefen und Fenster eingeschlagen, die eiserne Fenster-Gittern und eiserne Stangen aus den Mauren heransgerissen, die Gänge und gehauene Wie e- ^ ä-ss <ßorl«atli <ßuinirtt dieses Schlè von Aauren- Steine zerbrochen und zerstückt. So seynd auch aus einem versperrtem Thurn viel Lambergische Schrifften hervorgerafft und zerrissen oder sonst verworffen. Ecschädi- Zung deflel-°°n vom :er. ^tz'ge Ge. Palt t)e§ Schlosses. Uber eine Zeit hernach schlug auch das fetter ein und zündete an, daraus gleichfalls grösser Schade entstund. Nunmehr aber ist es Alles wiederum EMntzt und dermassen ausgebessert, daß fein Malzeichen der erlittenen Schäden mehr, Mol aber deß Ergäutzers Ban-Lust und zierliches Wesen daran erscheinet. Denn es ist ein schönes, saubres, grosses und viereeftes Gebäu und jegliches Eck mit einem viereckten Thurn geziert. Inwendig empfängt dich ein grösser Hof, zu welchem die von gehauen Steinen gebauete Gänge zierlich hinab schauen. Jetziger Herr Jnuhaber hat auch nahe dabei) einen ausehulich-grossen Meyerhof angelegt,imgleichenunterschiedlichekleiueFisch-Teiche oder Weicher samt allerlei) ändern Nothwendig-nnd Bequemlichkeiten mehr. Dieses sowol eingerichteten Schlosses Apsalterns erfreut sich bey gegenwärtiger Zeit der Herr Baron Herr Ferdinand Ernst Apfalterer, als dem es heutigs Tages eigenthümlich zukommt. (£i) fen l)o f. Inhalt. bess Edelmanns - Sitzes Ensenhof. Beschaffenheit der §anfelber baben. Warum man diesen Ort Eysenhok nennet. Vorige Besitzer. ^3-r deß zs-r. ^°nhof. Sihe die Eysenhoff uflesinia. I af Schlößlein und Edelmanns-©ttz Eysenhof in Mitter Crain hat biß nach Laybach drey Meil wegs, aber biß nach dem schloß Aursberg nur eine halbe Stunde. Ligt an einem hübschen Ort gar nahe bey ber Pfarr-Kirchen 8. Cantiani auf einer Anhöhe und aufs Nechste dabey ein lustiger Wald. Gleich dabey steht auch eine feine Kirche Unserer Lieben Frauen. Die dazu gehörige Aecker oder gebaute Felder seynd zwar nicht in der Ebne, denn es hat daselbst keinen ebnen Raum, dennoch lassen sie den Schnitter oder Einerndter nicht leer abziehen, sondern erstatten ihr 17* Grösser Meyerhof dabey. Jetziger Besitzer dieses Schlosses. Beschaffenheit der Baufelder dabey. Warum man diese» Ort Eysen» hof nennet. Lager deß Schlosses Feistenberg. Sihe die srigur Nr. 150. Bon der Benennung desselben. Erste Er-Bauer und Besitzer desselben. anvertrautes Saam-Körnlein mit danck-barer Vermehrung. Uberdas wächst Hieselbst gar viel Obsts. Der Nam Eysenhof ist ihm entstanden aus dem Crainerischem Namen Selesènza, der auf Deutsch so viel bedeutet als Eisern, die Eisernheit. Denn weil daherum an theils Orten Eysen gefunden wird, hat man vormals diesen Hof Selesènza geheissen, und vorzeiten das Eisen, so man dortherum zusammen geklaubt, auf die eisene Schmeltz-uud Hammerwercke geführt. Vorhin gehörte dieser Hof denen Herren Peltzhosern, kam aber hernach durch Heirath an den Herr Spitzig. Von diesem brachte ihn Herr Wolf Engelbrecht Graf von Aursperg kaufflich an sich, und incorporirte denselben der Herrschafft Auersperg, woselbst jetzt eine Mahrschafft gehalten wird. Jetzt gehört es also unter die Grafschafft Aursperg, und hat noch wolge-dachten Herrn Wolf Engelbrechten Grafen von Aursperg Land-Marschalln in Crain zum Herrn. Vorige B.'sitzer. Feistenberg. Inhalt. nger tress Schlosses Feistenberg. Von der Henennung desselben. Erster Erbauer und Kesitzer desselben. Mnrum es jetzo Feistenberg beisst. Fruchtbarer Kodem daben. Erettlicher Weinivachs. Fruchtbare Mald-Mume. Häukflgrs Gbst. Wie diss Schloss toiederum neue Werren nacheinander bekommen. Heutiger Herr desselben. Eürcben hauen einer Freyinn bende Hände ab, lveil sie ihres Willens nicht pflegen bull. Nördlicher Einbruch etlicher Nskoben ben Macht. Von loelchen die Frau im Schloss und Andre hcfltig berlvundet ln erden. ^as schloß Feistenberg (Craine-drisch Grrazarjavturèn) ligt in 'Unter-Crain oder Windifch-) Match zehen Meilen von Lahrbach und zwo von der Stadt Rudolphswerth ein wenig in der Anhöhe, das ist ein wenig Berg-an an einem fruchtbar« und lustigem Ort. Vormals hieß es Gräzerthurn, weßwegen ihm auch noch heut der Crai-nerische Nam Grrazarjavturèn nicht abgeht , welchen es von seinem Stiffter nemlich von einem Herrn Gräzer empfangen. Denn es ist von demselben zu erst aufgebaut und Gräzerthurn benamst, und Habens auch die Herren Grätzer noch viel Jahre in Besitz gehabt; als im Jahr 1328 Herr Herwart und Herr Meinhart, zween Brüder von Gräz, Ritter; hernach im Jahr 1353 Herr Andre von Gräz; im Jahr 1371 Herr Engelreich von Gräz; anno 1411 Herr Hänselein von Gräz; anno 1441 Herr Andreas Gräzer; 1540 Herr Josephus Gräzer (oder von Gräz.) a) Nachmals, als dieses Geschlecht ausgestorben , welches schon vorlängst ge* schehen, und noch viel dazu gebauet worden, hat mans Feistenberg benamset. Wer ihm diesen Namen am ersten zugeeignet, ist zwar unbewust; ich halte aber dafür, man habe durch solche Benennung die Fruchtbarkeit deß Bodems, welcher hie und da herum trefflich gut und Fruchtselig ist, anzeigen wollen. Massen es gar schöne und ebene Bau-Felder und Wiesen hat, dazu auch herrliche Weinberge (wie dann gleich unterm Schloß ein aus-bündig-guter und grösser Weinberg ligt, welcher einen sehr köstlichen Wein zeuget.) Die beh austossende Lust-und Anmutreiche Wälder bewachsen häuffig unt Kästen und Zarpfen. So freuet sich auch dieses Bodems der Obst-Baum, welcher ihn mit einer groffen Menge der allerdelicatesten Aepffel, Bieren und " dergleichen Baum-Früchten überschüttet, also, daß dannenhero dieses Schloß mit allen Ehren den Namen Feistenberg führt. Dasselbe ist nach der Zeit denen Herrn Warum . inans v stender? heisset- Frucktd-^ Boden> labetz- Trelst^z. LSein'va^' Frucht Wald' Bäume- Häuffig^ Obst. Wie die Schloß^ie- ietum neue ^°rrn nach-j,nt>nber be= f»mmen. Heutig« H°rr bei. leiben. Tiircken tzu-n einer Areym,, g^-HLnbe ih e,l sie #*** Wil- W? "'chi Wegen will. Faistenberg \jr cco-ctr^ou. II iT 0} ISS Qpnsl .Paradeisern zu Theil worden, fol-eiunn, RUetn 'öerrn Mateschitz, demnechst es 'i, 'Pcrtn Täcliolauitsch, von welchem dem pa JvVHerrn 1,011 Edling gewandert, mln-' ^rderurn Herr Johann Greger von es s.:/ Kaufst.. Welcher Herr von Buset Marin,^"pàrbliebenen Witwen, Frauen fi Rostnen von Buset, einer gebornen spiel v,' !"^lassen; zum scheinbaren Bey-Herrn ^ die Häuser dieser Welt ihren dren à.sà ì?chen, und von einem zum an- 6aitetlimhUr?ein ”arf) mcf)r ihres Er-6eiiäi,hiL 5eJ 'er8 Herbergen seynd, als besitzt n« oder Wohnungen. Anjetzo ster Sobn^^àr Frauen Witwen jüng-Herr Herwart von Buset. 3mr acht Meilen von Laybach und vier von der Stadt S. Veit am Pflaum, eine viertheil Stunde von dem Dorff und der Pfarrkirchen Dorneck oder (wie es auf Crainerisch lautet) Ternovo, zwischen dem Gebirge in einer Schlickten oder Nid erring auf einem steinigtem Berglein, gleichwie auch das Gebirge von lauter Felsen umher besetzt ist. Gleich unter dem Schloß schiesst ein Fließwasser häussig heraus mit grösser Gewalt, welches dem Schloß am Namen gleich und die Bistriza oder Feistritz genannt wird ; wiewol allem Vermuten nach das Wasser diese Namen schon länger, weder das Schloß trägt, und diesem endlich mitgetheilt haben mag. Und zwar was den Namen Bistriza belangt, ist derselbe diesem Fluß deßwegen gegeben, weil das Wasser desselben bey Sommerszeit eys-kalt und so hell wie ein Krystall, aber scharff (oder streng und schnell läufst) ; angemerckt, das Wort Bistra so viel als scharff und frisch bedeutet, Bistriza aber das Diminutivum von Bistra ist. Dieses Wasser treibt sehr viel so wol Getreid- als Schneid-Mühlen, nemlich 45 Räder und 16 Schneidmühlen werden getrieben, so alles von Natur, so wohl die Wöhr macht als auch die Rinnen. Macht auch damit gleich bey seinem Ursprung den Anfang, führt auch in sehr grösser Menge schöne, grosse, rote Forellen und Lachssahren. Pulvers, als welches er ausgesonnen, wie man geschrieben 1380. Es war ein Stammhaus der Herren von Feistritz. Der letzte dieses Stamms, so es in Besitz gehabt, war Herr Aloclius von Feistritz, welcher sich im Kriege stets ritterlich und tapffer gehalten, und sonderlich damals, als er den Steyermär-ckern zu Hülffe gezogen, dem Feinde davon die Probe zu versuchen gegeben. Aber gleichwie die Tapfferkeit sich auch wol in ihrem eigenem Blut bißweilen färben muß, also ist auch endlich dieser unverzagte Rittersmann im Streit umgekommen. Denn nachdem er auch für den Hertzog Albrecht wider die Ungarn trefflich gefochten, und grosse Ehre eingelegt, ist er unversehns von einem feindlichem Hinterhalt überfallen, und seines Helden-Lebens im Jahr 1291 von damaligen heidnischen Ungarn beraubt worden; hat ihnen gleichwol doch dasselbe ziemlich theuer vorher angerechnet, und Ihrer viele erlegt. Durch dieses ritterliche Blut ward der gantze Stamm ausaelescht. a) Wem hernach solches Schloß heimgefallen, davon hat man keine Nachricht. Doch weiß man so viel, daß es schon vor vielen Jahren der Herrschafft Adlsberg einverleibt worden, darunter es auch noch heut stehet, und derhalben dem Fürsten Schl-^' SSfS Feiflntz Stamm' haus r west- Der topfit Ä S'S ein. Unter wofür He"' biß®« gehörig- Felmtri Z ^ijinca —__ "Uli .V % re |^/errn Ferdinand von Aursberg Es wird heut von wenig Leuten bewohnt. jUcott heilt nur einen Wächter (oder Hüter) m n' und haben die dort herum wohnende hnw? ìhre beste Sachen darinn stehen, r.-, ,1. >olche vor denen dieser Gegend Ln ri ^rummausenden liederlichen Leu- vcrwà^s “P SU H°use aufgehebt und ayrt bleiben mögen. tne ^albe Stunde von diesem Schloß 151. ligteinHof Seml (oderSemla)genannt; der ist vorhin dem Herrn Johann Peter Marastoni zuständig gewest, nachmals aber von dem Herrn Hanns Jacob Freyherrn von Oberburg, der Lobl. Landschafft in Crain Grentz-Proviandmeistern, erheiraht-tet worden, und nach dessen Absterben in seiner chinterlassenen Frauen Witwen, Fr. Anna Marsilia Freyinn von Oberburg, einer gebornen Morastoninn, Besitz verblieben. Fischern. Inhalt. seine« Samen bon der Jfischeren. Ist borbin nur ein MenerhoT gebest. Ehmalrge Besitzer dieses Schlosses. Jetziger Herr desselben. fchern (sonst Ribeze ji die Sau vorüber. Die gebaute Felder und Erattiertsch genannt) ligt in ji Wiesenebnensich gantzzierlich. DieBäume i lPU ti^c.r Meilen von Laybach I hangen voller Obst, und jenseit der Sau benoderN Ebne, jedoch ein wenig erho- schaut der Marck Lithey, und vergilt den nem s~v/r^'atl' ,an einemfeinemwolgelege- von dieser Seiten erhaltenen Lust-Blick mit auserkm-,/, ,u dle Lust sich selbsten scheint , einem nicht unlustigen Gegen-Blick. haben. Gantz nahe dabey strömt : Seinen Namen hat es von den Fischen Sihe die Figur N. 152. Hat feinen Namen von -G Fischern 1 SZ. der Fi sch e-rey. Ist vorhin nur ein Meyerhof gewest. Ehmalige Besitzer dieses Schlosses. und der Fischerey, womit es von der fischreichen Sau aufs beste beispeiset wird; zumal weil auch allernechst dabey eine Fürst-Aurspergerische Fischer-Huben ist, welche man zu Fischern nennet. Vormals soll allhie ein Meyerhof gestanden, und zu Fischern genannt worden seyn, so unter Grafenweg gehört, nachmals aber frey gemacht, und in einen adlichen Sitz verwandelt ist. Im Jahr 1621 hat Herr Hanns Bal-tasar von Burgstall zu Krupp und Freyen-thurm diesen Edelmanns-Sitz Fischern dem Georg Wutalitsch und seiner Hausfrauen Ursà, gebornen Waldnerinn, verläufst. Welche es hernach dem Herrn Frantzen von Scheyer nebenst sichheirath-lich zugebracht, und letztens dem Herrn Adam Rapitio, aber im Jahr 146 der Zeitlichkeit abgedanckt. Im Jahr 1647 bekam Herr Georg von Scharffeneck das Gut Fischern an sich, aber Anno 1654 brachte es Herr Georg de Leo, Freyher, käufflich an sich, welcher es über etliche Jahre hernach, denen sämtlichen Grafenwegerischen Erben wiederum verkaufst, und ist solches dem Herrn Johann Joseph Grafenweger zuTherl worden, welcher es erst vor anderthalben Jahren, nemlich Anno 1687 dem Herrn Christoph Jacob Mospachern verkaufst hat, und noch jetzo besitzet. Herr M selben. rfCßÖiitfl. Inhalt. Situation btss alten faerfallenen Schlosses Flednicb. Der jünger Stock. Hohes Aller dess alten Schlosses. Dessen Herr sich benm gehenden Tournier befunden. Die Herren bon Aednig stillten bici der Airchen Zu Oberburg. Wann das Schloss und Herrschallt Flednig schon Handsfürstlich gebest. Machmalige Besitzer derselben Frevherr bon Erb guitirt dieselbe begen der Evangelischen Religion. FLednigg m m fieses Schloß-Gebäu, so man ^beydes Flednig und Flednick '(nachdem mans nemlich linder / oder härter ausspricht) und Cräi-s-.nerisch Smlednik nennet, ligt 51 in Ober-Crain, drey Meilweges von Laybach und anderthalb von ^ Crainburg. tiPmlLa ‘ Weyerley, das alte Schloß cv und der jüngere Stock, deren op« E rQUf Spitzen eines hohen Ber-v stehend mitten in der Lust (angemerckt ont^en trefflich-schönen Prosperi und f dem Gebirge lauter schau-lustige Wül-fifirG11 • , dèahe hat) traurig herunter avJ, tust seiner Verfallenheit und Ruin, fpfi tiefes alte Schloß, so vor Alters feht Zum ernstlichen Kehrab wol ver- und L^k'Ugt jetzo gantz öde, verlassen, nitfGa 1 1$01t von vielen Jahren hero Gemiiner ^ls ein alt-versallenes jüngere aber, so hernach gebaut siebt n %° tst, darinn man wohnt, ebenp 5 ur ^E>ene, und sihet gar schöne, Bp,'^^gebreitete Bau-felder vor sich, lagtes alte Schloß ist vormals ein Dà. XI. Buch. Stammhaus der Herren von flednig gewest, welche dasselbe auch würcküch bewohnt haben, als unter andren der Herr Ebald von Flednick, welcher im Jahr 1165 beym zehenden Turnier erschienen, wie das alte Turnier-Buch solches so wol als der Sebastian Münster beglaubt. Als man schrieb 1216 hatte Herr Bernhard von Flednig die Herrschafft darüber. Der hinterließ zween Söhne, als Ber-tholdum und Ulschalcum von Flednig, welche viel gestifftet und vermacht der der Kirchen zu Oberburg a). Der letzte, welchen ich von selbiger Familie gefunden, ist Herr Günther von Flednick gewest, der ums Jahr 1340 gelebt. Ist also dieses Geschlecht schon längst verblühet und ausgewurtzelt. Denn ob ich gleich nicht für gantz gewiß solches schreiben kann, werde ich darum doch zu glauben, daß mit dem Lebens - Fadem dieses Herrn Günthern die Flednigsche Stamm-Reihe sey abgerissen, und er in seinem Geschlecht der letzte Besitzer der Festen gewest, be-müssigt, weil ich finde, daß im Jahr 1374 (und vielleicht auch wol etliche Jahr all- Hohes Alter deß alten Schlosses. Dessen Herr fich beym zehenden Tournier befunden. Die Herren von Flednig stifften viel derKirchen zu Oberburg. «) MS. Oberburg. Wann das Schloß und Herrschafft Flednig bereit zuvor) diese Feste und Herrschafft für°fHi*nbä’ Flednig schon Landsfürstlich gewest, und gemeft! von dem Herrn Otto von Thurn, als Landsfürstlichen Burggrafen, gubernirt worden, nach Ausweisung seiner eigenen annoch vorhandenen und nunmehr über 314 Jahre alten Handschrifft, mit welcher er sich am Tage S. Johannis Baptistae 1374.Jahrs also unterschrieben: Otto von ThurnBurggraf zu Flednick. Nachmalige Hernach finde ich in dem vom Keyser Friedrich einer löblichen Landschafft in (Eram Anno 1463 ertheilten Diplomate, daß Herr Caspar von Tschernembl, Trnch-ses und Pfleger zu Flednig, auch neben mehr andren im Jahr 1462 dem Wienerischen Entsatz sich beygesellet. Ist demnach diese Herrschafft lange Zeit Landfürstlich verblieben, auch deßwegen annoch heut ein Pfandschilling. Nachmals ist sie denen Herren Kazia-nern, von welchen die jetzige gräfliche Herren Kazianer Herkommen, auch sich offt Besitzer derselben, davon geschrieben haben, zu Theil worden. Nach ihnen bekam sie Herr Paul Frey- f” gl* qm« Herr von Eck in Besitz. Weil aber dieser tirt biefe,6e der Evangelischen Religion zu Liebe sich wegen^ aus Crain hinweg begab, und auf Nürn- R--berg zoch, verhandelte er diese Herrschafft ligio», an den Oesterreichischen Herrn Grafen von Werdenberg, von dem nachmals dieselbe Herr Johann Herward Graf von Aursberg, General zu Carlstadt, erkauffte. Nachdem dieser verblichen, hat seine Hinterbliebene Frau Witwe, Fr. Anna Elisabeth, Gräfinn von Auersperg, geborne Freyinn von Moschkan, dem Herrn Johann von Prenburg vor wenig Jahren diese Herrschafft übergeben, der dieselbe auch noch heut besitzt, und ein neues grosses vierecktes Gebäu, welches an jeglichem Eck mit einem viereckten Thurn geziert seyn soll, aufzurichten entschlossen ist, und dieselbe also zu stellen, daß im Noth-Fall Einer den Andren desendiren kann. 4 o r ft. .ager und den Umnen Sihe die Figur Nr. 154. Lager und feine Gelegenheit deß Schlosseß Forst. Grösser Wald giebt ihm den Namen. Inhalt. keine Gelegenheit dess Schlosses Forst. Grösser Mald gibt ihm Wird bon einem Herrn Mordar erbaut. Uachmalige Sesitzer. Und jetziger. cht Meilen von Laybach, aber |j Ungefähr vor hundert Jahren hat sol-^nicht gar eine viertheil Stunde ches erstlich ein Herr Mordax erbaut. Denn von Rudolphswerth ligt gleich nachdem bißhero drey Mordaxische Herren als Gebrüder zu Graben gesessen, ist nur Einer von ihnen zu Graben verblieben, der andre hat Stauden erbaut, und der Dritte dieses Forst. Es hat vor diesem dem Herrn Hanns svor dieser Stadt über dem Fluß Gurck das Schloß Forst an einem behaglichem Ort inMitter-Crain. Ist zwar nicht groß von Ge- bäu, doch gleichwol gar bequemlich, und Sigmund Gusitsch gehört, und _ nach hat so wol inwendig feine Gelegenheit, als tödtlichem Abgange desselben seiner hinter- von aussen hübsche Bau-Felder um sich her. stelligen Frauen Wittib, Frauen Sophia Gar nahe steht ihm auch ein gar lustiger Dorothea Gnsitschinn, Geborner Gräfinn grösser Wald oder Forst, von dem es auch 9Wfm vimMma «a nlmr im 5>abr 168b den Namen Forst angezogen, gleichwie ihm eben so wol in Crainerischer Sprache die Benennung von dem Walde herkommt, sintemal der Crainer mit dem Wort Saborst, welches so viel als hinter dem Walde heisst, dieses Schloß benamst. Barbo, welches es aber im Jahr dem Herrn Johann Frantz Freyherrn von Rettenfeld, Hauptmann unter dem Grasen Carl von Saurauischem Dragoner-Regiment, um eine Summe Geldes hat überlassen, dem es auch biß nocy gehört. Wirk» v°» einem Herr» Hkordak erbaut Nacl)'nal6ž 8csi8er' Und jetzig Schloß örtauenftein wird onberétcD unten , -štoo beschrieben. efraucnltcin. as Schloß Frauenstein wollen wir che mit der Feder vorbey gehen und anjetzo nicht beschreiben, doch um der Alphabetischen Ordnung willen gleichwol genannt haben. Aber bey dem Nonnen-Kloster Michelstetten, werden wir es wieder üntreffen und alsdann die Beschreibung desselben abstatten. -fraiilertlhnf. Inhalt. armn die Parthaus Freudenthal also hasst. Mo sie ligt. Allhie springt die L astri; heraus. Gelegenheit der umligenden Gegend. Altes Gebäu und hohes *r dieses Klosters. Erste Stifter dieses Klosters. Stifts-Hriet Kertzog mit " ^art^aits Aeudenthal. Kertzog Ulrichs Vermehrung dieses Gestifts ^ Gütern, beugen so das Diploma dess bermehrten Einkommens unterschrieben. V ^tStr Barthaus zur Zeit der Evangelischen Aeligion in Erain. Jetziger a at dess Klosters. Dischof Thomas lässt eine schöne Eell in diesser parthaus Uen* àareber Schlag ben einem Erdbeben. Jetziger Drälat. Negul dieser Karthaus. 18* ÌWTEJR RREIUDWHIR Wan»» ^^Kà ieses ist eine Karthaus in Jnner-Freàthal j^^MCrain, welche sich so tool deß also heisst. Teutschen Namens Freuden- deß Lateinischen Vallis Jacosae, als deß Crainerischen Li8tra mitgutemFugeanmasset, angesehn es in einem überaus _ lustigem und Aug ersreulichem Wo sie tigt. Thal dret) Meilen von Laybach zu Lande und vier zit Wasser ligt. Es scheint, als habe die Anmut selbst ihr dieses Thal zur Behausung und einsam-stiller Wohnung ausgesondert, und damit sie dieser Schan-Freude, dieses Lust-Thals,sag ich, alleinohne Gesellschafft zu anmutiger Betrachtung ungestört geniesten könnte, dasselbe von andren be-wohntenOertern,weltlichem Getümmelund Gewimmel weit abgesondert, angemerckt nahe dabey keine Dörffer ligen. Weil nun dieser Kart aus die Ehre und das Glück zu Theil worden, daß sie würdig geachtet, in diesem Thal zu stehen, hat man sie deßwegen billigFreuden-Thal genamset. Wiewol sie vorzeiten auch Fr e y nz und Freudniz geheissen. Der Lateinische Natu ist aus dem Teilt] cheti der Bedeutung nach entsprungen. Der Crainerische Nam Bistra ist aus dem Sihe die Fi. allhieherausspringendem Wasser oder Fluß gur Nr. 155. Bistra ge]d)öyfft. Welches sonst auf Teutsch die Feistriz heisst, seine Crainerische Benen- nung aber von der Schärfst und Frischhert hat, (wie vorhin oben schon berichtet worden) weil es im Sommer so kalt wie Eys. Es ^Jngt nie geht von seinem llr-mtd Aussprunge mit einer so reichen Flut heraus, daß es gleich ^taU ' dabey Schisfreich wird, und schenckt endlich seinen fliessenden Krystall der Laybach, welche so fein still dennoch damit fortschleicht, als ob sie nichts oder nicht viel desselben stette verehrt bekommen. Also ligt diese Karthaus mit ihrem andächtigem und strengem Ernst mitten im Schoß natü>> licher Lust, und der Marck Ober-Laybach eine halbe Stunde von ihr. . @e[ege»< Bon der Seiten gegen Ober-Laybach 6cit ict giebt es gebaute Felder, gegen der Haupt- umta„ ""d Krebsen giebt der Kulp-Strom allhie '.Krebsen £ Twenge, zumal wenn man diesen, den ■iffe’tÄulp T1011 uemlich, zuforderst pfeifst, und atoar tn dieser Melodey, welche hier in F'gur, die unter den Noten Krebse fuhrt, verzeichnet steht. Wie ben in Pfeifset Kleidnnq f8»« von Jener Seiten iet Sulp lu dieser gehörig I.ihe bie wgur 477. N Marnnr @!,ec Lanb. Ee;.- nani’t mirb. f(7re6 Wildprets und Federwilds ist £ eben wol mehr Fülle als Mangel, r r.* geht hier in Kleidung Alles Cra-T:/Ich und gleichfalls die Crabatische prache dahernm überall im Schwange. aà?^£ìese Herrschafft Freyenthurn 'L { . uch noch ein ziemlich Stück Landes, ^s^fett der Kulp in Krabaten ligt, darinn 1»n Möne Dörffer befindlich, als Trent Koziniz- Hlapniz, Stankovizi, hm., b^elen andren Dörffern mehr. Wie k.-; unch über das noch viel Krabatische s; /e ìjfid gleichfalls Krabatische Edelleute vreser Herrschafft anhängig seynd. din^ / Ehrten Kulpstrom samt der zu liolnb ^brrschafft gehörigen und in Croatien ppr fclt '^udschasit wird dem freundlichen _ . ^gefügtes Kupffer vorstellig machen. Lands-Gegend ist eben die jenige, 6afl£ totr tn Crain insgemein heut Emani s;1fentt^. E es schon in Crain und jener ^ !en bc.r Kulp, hingegen auf (oder Fe/e1,1 ^endlich das recht Croatien tbnrn ligt. Weil aber Freyen- Möttfii, tz ’ Gostl, Tschernembl, übero ff s Urnb fonst alle die Oerter ran da herum, so dieser Abriß deß Kulpstroms vorweiset, die Krabatische Sprache, Tracht, Sitten und Gebräuche führen, haben sie auch den Namen Croatiens oder Crabatens mit dem recht-eigendlichem Krabatem gemein ; als mit dem auch theils derselben unmittelbar zusammen stoffen, theils aber von der Knlp zwar davon geschieden werden, doch gleichwol nichts destoweniger mit demselben grentzen. Wie-wol Hieselbst auch viel rechte Walachen und Uskoken wohnen. Vorzeiten hat man diesen Land-Strich VindorumMarcham, die Wittbif che March, genannt, und derselbe sein eignes besondres Wapen geführt. Es ist zwar nicht ohn, daß viel Authores wollen die Windische March gehöre nicht zu Crain, sondern zu Steyer und Croatien, aber sie wissen nicht oder erinnern sich vielleicht nicht, daß zwischen der Windischen Marck und Sclavonia ein Unterscheid gewest, auch Jedes dieser beyden sein besondres Wapen gehabt. Die rechte Windische March (oder Marck) war diese Gegend am Kulpstrom, welche jetzo zu Unter Crain gehört. Weß-wegen auch allen Erb-Aemtern die Win-dischmarch mit beygetitelt wird, als zum Epempel, der Erbland-Marschall schreibt sich: Erbland-Marschall in Crain und Wi irdisch -March. Welches eben so bey den andren Erb-Aemtern auch beobachtet wird. Dieser Theil deß Crainlandes hat jederzeit gute Soldaten und unverzagte Ritters-Männer hervorgegeben. Welches auch die alten Römer mit ihrem grossen Schaden bißweilen empfunden, sonderlich bey dem Generalat ihres Bürgermeisters Catonis, dem sie seinen Catonischen Kopfs sehr unsanfft zu recht gesetzt indem sie ihm sein gantzes Heer mit dem Schwerd aufgerieben. Damals nannte man dieses Volti die Scordiscos. Von dieser Niederlage der alten Römer finden sich in deß Ludwig Schönlebens weiland Bürgermeisters zu Laybach Ma-nuscript und Notatis oder Verzeichnissen diese Worte: „Nach Erbauung der Stadt Rom im 635. Jahr Cato der Römische Bürgermeister bekriegt die Scordiscos. Welche gewohnt haben, wo jetznnd Unter-Crain an Crabaten stösst, wird aber spöttlich von ihnen überwunden a). a) Ex MS. Ludovici Schönlebens oliin Consulis Labacensis. Sihe aber auch hernach die Anmercknng. Diese Gegend ist der Alten ihre Windische March. Warum den Staine » rischen Erb-Aemtern die Win-discke March beyaetitelt wird. Von dieses Land-Strichs Eimveh-nerit ward Catonis Herr geschlagen. Cato der Römische Bürgermeister wird von den Scordiscis geschlagen. Heinrich Plasmann Chur- Sächsischer Rittmeister über die Crabaten. Frantz Plasmanns frisches Hertz. Deß Rittmeisters Steriliscila Streitbarkeit. Solcher Ruhm der Streibarkeit und guten Soldaten-Muts ist diesem Theil deß Crainlandes auch annoch nicht abgestorben ; noch auf den heutigen Tag führen diese kriegerische Leute den Sebel mit Ehren, und errötet ihnen derselbe gar offt vom feindlichem Blut. Es sollte wol ein ziemlich langes Register geben, so ich alle die Helden und resolvirte Rittersmänner erzehlen wollte, deren sich diese Landschafft hat zu rühmen. Nur etlicher weniger zu gedencken, so war aus dieser Gegend der Heinrich Plasmann bürtig, welcher bey dem Churfürsten in Sachsen Rittmeister über die Krabaten gewest, und hernach vor wenig Jahren in einer Occasion von einem Türcken enthülset worden. Welches wol verblieben wäre, wann ihm nicht vorher sein Pferd wäre unterm Leibe todt geblieben. Denn ob er sich gleich dennoch zu Fuß wider ihrer Viele ritterlich gewehret, und wie ein umringter grimmiger Leu noch eine Weile mutig gesochten, auch manchen Türcken, der ihm zu nahe gekommen, zu Bodem gehauen, hat er doch zu letzt, weil ihm die Klinge seines Sebels bey dem Creutz oder Gesäß abgesprungen, ihrer Vieler Tod mit dem Seinigen bezahlen müssen, und dem Feinde seinen Kopfs überlassen. Ist ihm also eher das Gewehr als der Mut entsprungen, und er unüberwindlich gewest, so lang ihms an dem Instrument der Überwindung nicht gemangelt, solchem nach nicht vom Feinde, sondern vom Unglück überwunden. Seinem Brüdern dem Herrn Frantz Plasmann fehlte es eben so wol an Resolution im geringsten nicht. Er war ein braver Soldat, der seinen gezuckten Sebel mit Ruhm und Ehren jederzeit wieder in die Scheiden geflossen, wanne r nur nicht von der Bescheidenheit zuweilen ausgeschritten, der Ehrfurcht einsmals dabey vergessen, und damit seinen Stieffvater getroffen hette, dem er den Kopff abgeschmissen, wodurch sein vorhin gläntzendes Lob sehr verdunckelt worden. Rittmeister N. Steriliscila war auch ein trefflicher guter Soldat und eines unverzagten Muts, seine Thateu lassen sich nicht alle erzehlen, sintemal sie nicht alle gleiches Werths, Massen er das Lob eines guten Soldatens zuzeiten mit unzulässigen Händeln geschwächt. Letztlich ist doch dieser Rittmeister Sternisch redlich und rühmlich vor dem Feinde gefallen, sintemal er in einem Scharmützel von einem Rebellen (nachdem er viel Wunden bekommen) umgebracht worden. Er hat ihnen den Rebellen sein Leben theuer genug in diesem letzten Kriege verkaufst und Ihrer vielen kalt gemacht. Was hat nicht vor Ruhm-gedachter Obrist Leutenant über die Krabaten, Herr Graf Carl Weickhard von Burgstall, denen Frantzosen allenthalben, wo er nur dabey gewest, wenn man mit ihnen in Action gekommen, für Furcht und Schrecken eingejagt? Sie sahen seinen Sebel nicht anderst blincken, als wie das Schwert Marlis oder vielmehr Mortis, und scheueten seinen Ansatz oder Anfall härter als das Laub einen plötzlich-brausenden Sturm oder Hagel-Streich. Was für brave Ritters-Leute^ seynd vor diesem Herr Hanns Lenckowitsch und Herr Georg Lenckowitsch gewest. ^ Wie man denn in diesem Werck unterschiedlicher Orten ihrer eine rühmliche Meldung wird antreffen. Der Herr Marco Mircouic Obrister über ein Regiment Crabaten, hat essehr wol verdient, daß sein Conterseyt tut Zweyten Theil deß Ortelii Redivivi eine Stelle bekommen a) ; angesehen seine rittermässige Verhaltung seinen Mut vorher gekonterfeytet, indem er das Schwert zum Pensel und deß Feindes Blut zur Farbe gebraucht, seinen Helden - Surn damit abzumahlen. , . Den Herrn Marco Capilet gleichfalls Obristen vom Krabatischen Regiment hörten die Feinde sonder Entsetzung kaum nennen, so schädlich fiel ihnen sein Em-bruch! darum dieser Held gleichfalls billig die Ehre hat, daß sein Konterseyt eben so wol in erst - benanntem Buch fleht ÖJ* Diese zween letzten waren nur w>n gemeinen Eltern erborn, aber ihre Tapferkeit erhnb sie zu Ehren, erwarb ihnen einen Ruhm-Schall und Platz unter den berühmten Kriegs-Obersten. Deß Letzten, nemlich deß Capilets seines Brüdern Sohn ist noch am Leber und unter dieser Herrschafft Freyenthuri seßhafft. ,;r. Zu Carlstadt war der Herr Delsimonauitsch Freyherr gleichfalls e trefflicher Held wider den Turctei. a) Nemlich auf der VIII. Kupffer - Blatten N-in obbesagtem zweyten Theil Ortelii Redivivi. Grafens Carl Wer-' hards von Bürgst--Tapfferkeri- Deß Her'" Marco 51ircouic- Wie auch Herrn Marco Capilet. Deß Fr°y' Herrn und Obristen DelsifflO' naunitsen Helden- gjiut. Herrn Äschers Helden- ^àffigkeit. Dessen Frau Wittib eine geborene Freyinn von Wernegt, noch jetzt im Leben ist. Mit allen Ehren setzt man auch in die -Zahl der Helden den Herrn Michael Ca-mscher. Dieser Herr Canischer hat auch ense von Wernegk zur Ehe gehabt. Er war —wrister, und hat das Fuggerische Regi-urent erhalten. Hernach ward er General-Wachtmeister. . ,Zch könnte noch andre mehr und zwar Ialche, die noch am Leben seynd, darstellen als gute Soldaten und mutige dritter, mag •il ber Weitläufftigkeit das Dhor so weit ^chl offnen. Unterdessen seynd gleichwol ^ L ^her benannte und noch viel andre ststhr rüstige Männer und kühne Martis--vruder aus diesem Crainerischen Theil am Kulp-Strom bürtig. ****** Anmerckung. [Was der Herr Haupt-Author aus dem -'chnuseript deß Ludwig Schönlebens, wertand Bürgermeisters zu Laibach, vonde-j^st vormaligen Einwohnern dieser Crai-E^lchen Lands-Gegend am Kulpstrom, emlich denen Scordiscis angezogen, daß ]nc, lteH^ch den Römischen Bürgermeister "v Feldherrn Catonem geschlagen im rjstl1' stach Erbauung der Stad Rom 635, L ordnet dessen Sohn, der gelehrte Herr Doctor Johannes Ludovicus Schönleben zum 639sten Jahr solcher Stadt-Erbaunng. Florus rechnet diese Scordiseer mit zu den Thraciern, und für die allergrimmigste unter den Thracischen Bölckern. Wie diese den Catonem so häßlich geklopfft, das beschreibt er also : Saevissimi omnium Thracum Scordisci fuére : sed calliditas quoque ad robur accesserat. Silvarum & montium situs cum ingenio consentiebant. Itaque nun fusus modo ab his, aut fugatus, sed simili prodigio omnino totus interceptus exercitus, quem duxerat Cato. Didius vagos, & liberà populatione diffusos, intra suam repulit Thraciam, a) Den teutschen Inhalt solcher Worte Flori Hat der hochgeneigte Leser imdrey-zehenden Buch dieses Wercks, nemlich unter der Crainerischen Jahr-Geschichten vor Christi Geburt, und zwar bey dem 113. Jahr vor solcher heilsamen Geburt zit ge-warten, woselbst noch weiterer Bericht von diesem Kriege der Scordiseer mit den Römern zu finden seyn wird. Man muß aber wissen, daß die Römer mit dem Namen der Scodiscorum nicht nur die Crainerische Anwohner der Culp, sondern die gantze Krabatische Nation verstanden. Massen ich hievon schon am 64. und folgendem Blat deß fünfften Bnchs mehrere Nachricht gegeben. a) Florus lib. 3. c, 4. de Bello Tkracico. J r e i) 0 of. Inhalt. % bess Schlosses Ambo f. Fruchtbarkeit dieses Orts. Muffige Meichseln. ryronen. Der Ursprung biss Hamens Fmchof ist unbekandt. Die hörige r?l^cr ^ìeses Schlosses und der jetzige. Schlimme Hachbarsrbafft hon den (tts-Est- Ein berschmachteter Mann fällt nach der Orsättigung für tobt babin- Wird sv Làagen. Welchen ein Hegen wieder aufmuntert hör dem Grabe. Ge-stbnS Erscheinung bess Schlosses Feistenberg. Machsthum bess Indiani-Dutroa ben diesem Schloss. Warum es in Spanien und Dortugal f" r, ^Erboten ist. Schädliche Würehung dieses Krauts. Mas biss Kraut Zu äus"b° àndtheuerlich Spiel angerichtet. Deschrenbung des Foeni Graeci Ga tm ^^Ekiolo. Deschrenbung bess Krauts Daturae oder Dutroa aus dem nca" Sreyerlep Gattungen der Drutroae aus dem A Costa. Dess Solani Manici Natur. Flori Bericht von der Niederlage, fo Cato von den Anwohnern deß Kulp-stroms erlitten. Lager deß Schlaffes Freyhof. Sihe die Figur N. 466. Fruchtbarkeit dieses Orts. Häuffige Weichsel». Scorpiouen. und lustigen Weinwachs, die viel btcfi Freihoff Schloß Freyhof ((Iraitierisch ) ist Unter-Crainerisch zwo Meilwegs von Rudolphswerth, zehen von Laybach, aller-nechst bey Feistenberg, zwischen Feistenberg und Hochstraß, gleich unter dem Uskoken - Berge ans einer Anhöhe, an einem hübschen Ort, der einen häuffig-guten gantze Wälder voll Kastaneen, und besser als die welsche Kastaneen, dazu ein sehr edles Obst zeuget. Wer gern Weichseln naschet, der findt für sein Maul nirgends so gute Weide, als hie, noch grössere Fülle ; angesehen Hieselbst zwo, drey auch wol vier Weichseln an einem einigem Stengel sitzen. In dem Schloß ist eine schöne Capell S. Antonii de Padua. Vor dem Schloß, mitten im Hofe hat es einen schön grossen Lindenbaum, und nechst bey dem Schloß, eine trefflich gute Brunnquelle Eiß-kaltes Wassers. In den Wäldern wachsen die Imbeeren (oder Halbieren) in grösser Menge. Daneben giebts aber in dem Walde auch der Scorpionen die Menge, welche doch D-r M' -spning siiamenf Fr-Yhd/ uubek-ndt- grösiern Nutzen als Schaden schaffen, weil man sie in andre Länder verkaufst. Wovon es den Deutschen Namen F r ey-Hof hergezogen, davon weiß ich keine gewisse Nachricht zu geben. Man sollte zwar gedencken, es hette solchen Namen von den Herrn Freyhösern bekommen ; allein ich kan keinen sichernBericht finden, ob jemalnEiner von den Herren Freyhösern disi Schloß besessen habe oder nicht. Unter denen alten original Manuscripten (oder geschriebenen Ur-Verzeichnissen) habe ich zwar gefunden, daß im Jahr 1421 zw een Brüder, als Herr Niklas und Herrr Friedrich Freyhöser samt ihren zwo Schwestern Anna und Ca-tharina in Crain gelebt ob sie aber zu Freyhof wohn- und seßhafft gewest, isi nur unbewusst. Sonst sagt man insgemein, dieses Schloß heisse davon Freyhos, weil es von allem Zehenden frey isi. Ums Jahr 1533 hat Herr Hanns von Werneck diß Schloß anfgebant. Nach [eS ffl, d-si-n T-d- erbte -S sein Sohn. H--r Hanns Adam von Werneck. Und wie dieser gleichfalls entschlossen nwr, tratt n den Besitz dieses Schlosses sein Sohn, Herr Wolfs von Werneck, nach welches Grabfahrt es Herr Hanns Georg Freyherr von Werneck als Erbe bezogen, und auch noch biß auf heutigen Tag in Besitz hat. Nechst dabei) ist noch die alte Mauer jju sehen deß alten Schlosses, welches Freyhofer-Thurn hieß. Dieses haben zweiffels-ohn die Herren Freyhöfer besessen; jetzt aber gehört solches auch ermeldtem Herrn Hanns Georg Freyherrn von Wernegt Es ist all hie dieses Orts sonst alles gut, ausbenommen die Nachbarschafft, Welche wol besser seyn könnte. Denn es siynd nahe dabey die Uskoken, welche des Raubens und Plünderns sich so übel enthalten können, daß derjenige, welcher nicht um das Seinige will kommen, es allezeit Uh gute Obacht nehmen muß. Insonderheit war es damals allhie gantz unsicher, als die Uskoken ihren Hauptmann Vivo umbrachten, und ihnen selbsten einen andren aufwarffen ; denn da brach ihre Frey-heit allererst recht aus in plündern, rauen, )tehlen und morden, also, daß man dlejer Gegend Tag und Nacht Schild-!?.acht halten musste, nicht anders als wie sur dem Erbfeinde. Sie haben zwar damals auch etliche Mal sich an diß Schloß gewagt, aber umsonst, denn man hat sie allezeit glücklich abgetrieben. ws 1 3°^ vorgenannten Herrn Hanns ^oams von Werneck hat sich an diesem T etne wunderliche Begebenheit zuge-cv“?eiL Als ein Mals ein ungerathenes sys liebe Getreide samt andren ""allen dermassen vertheurte, daß die ftov Nußschalen, Weintreber oder Dre-L.5 .Ehchel - Rinden, Weingart - Reben N,.^Ulander dürren, hernach mahlen, 0^1,0daraus backen und damit die Un-uuifft 1 hungrigen Magens stillen Hm»tt ’r ZU der Zeit ein armer vor iL. ,elfc verschmachteter Mann hie-Rp.,v ach Freyhof und bat vorermeldten Hanns Adam von Werneck um ;u off wan wollte ihm etwas vor ljn ^bben, auf daß er noch ein Mal cken be sein mattes Hertz erqui- To« sm'letxe hungrige Seele laben mögte. Herr,, ? ìdbN rührte diesem angefleheten fahl etlnaJfen das Hertz, daß er be-Also J ìhm nichts versagen, so viel!,Ì1m Speise vorgetragen und :n pssUd lange reichlich gereicht, als lieh am Leben schädlich und stürtzt ein gestützter Hunger nicht selten die Gesättigte ins Grab, also würckte auch bey diesem so mild gespeisetem die geschwinde Fülle auf den langen Mangel eine plötzlichgefährliche Berändrung. Denn nachdem er den ohne Zweifel ziemlich-eingeschnorr-ten Magen ungefüllt, siel er um ans der Stegen, und erweckte allen Anwesenden keine andre Einbildung, als daß er tobt wäre. Weßwegen auch mehrgenannter Herr von Werneck ihn auf eine Todten-Baar legen und nach der Kirchen tragen ließ, damit er dem Gebrauch nach mögte begraben werden. Wie nun der Todten-Gräber samt seinen Helffern die Griffst anfgeworffen, und es eben an dem, daß er den todt-vermeynten Menschen hinein sencken will und verscharren, uberfällt ihn und seine Gesellschafft urplötzlich ein so schwerer Platz-Regen, daß sie mit Hinterlassung deß Körpers auf dem Freyt- (oder Kirch-) Hofe sich retiriren müssen in ein Haus, biß der grösseste Guß vorüber. Unterdessen hat dieser Regen den in tieffer, fast tödtlicher und unempfindlicher Ohnmacht bißhero gelegenen Menschen wieder erquickt und dermassen zu sich selbsten gebracht, daß er sich aufgerichtet und davon gegangen, ehe denn es die Todtengräber unter so strengem Regen gewahr worden. Als nun der Regen aufgehört und diese wieder hingehen zum Grabe, daß sie den Leichnam mögten beerdigen, erblicken sie die leere Todtenbaar mit tieffer Entsetzung, kauften zurück nach dem Schloß, um solches Wunder zu erzehlen, allwo sie den Wiederaufgemnnterten wiederum auf der Stegen sitzen sehen. Ist also der Todte den Lebendigen vorgekommen und eher wieder als jene ins Schloß gelangt, da ihm das Ouartier annehmlicher geschienen als im Grabe, wo man nicht mehr isset, sondern selbst eine Speise der Verwesung werden muß. Daß er aber sich wiederum auf der Stegen eingefunden, ist vermutlich darum gescheht!, weil er an dem Ort, wo ihm Gutes widerfahren und Essens genug vorgesetzt worden, noch was mehr von Speisen gehaftet hat. Vor etlichen Jahren hat man bey Nacht von diesem Schloß Freyhof das Schloß F e i st e n b e r g, welches nur eine viertheil stunde davon liegt, nicht anders als ob es im Feuer stünde, gesehn, und doch, wie man hinzu gelassen, kein Feuer mehr Ein verschmachteter Mann fällt nach der Ersättignng für tobt dahin. Wird zu Grabe getragen. Welchen ein Regen wieder anf-muntert vor dem Grabe. Gespenstische Erscheinung deß Schlosses Feistenberg. Wachstbum deß Indianischen Krauts D utro a bey diesem Schloß. Warum es in Spanien und Portugal! scharfs verboten ist. Scbäd lieche Würckuug dieses Krauts. Was diß Kraut zu Freybof für ein aben theurlich Spiel angerichtet. gefunden, weil es bereits alles verschwunden war. Muß entweder Hexerey gewest, oder durch einige subtile Schwefel-Dünste natürlich also entstanden seyn. Ich erachte auch^dieses Meldend werth, daß bey diesem Schloß das Indianische Kraut wächst, welches man in England und Franckreich Dutroa nennt. Als ich vor zwey Jahren, nemlich 1687, mich allhie im Herbst gegenwärtig befand, erblickte ich dasselbe gleich vor dem Schloß mit höchster Verwundrung, daß selbiges sich hier antreffen liesse: derhalben ich fragte, wie es doch hieher gekommen? Aber Niemand wusste mirs zu sagen. Dieses Kraut ist in Spanien und Portugal! höchst verboten, weil man gar-geschwind und leicht daraus eine Meinem, so wol in forma liquida als sicca, wie man will (deren Zubereitung ich aber, den Mißbrauch zu verhüten, verschweige,) machen kann, durch welche, so man Jemanden nur ein wenig davon eingiebt, der Mensch in seinen Sinnen dermassen zerrüttet und begauckelt wird, daß man vor ihm thun kann, was man will, und er deß andren Tags gar nichts drum weiß. Solche seine Sinn-Beraub- oder Bethö-rung und Betöberung währt 24 Stunden lang. Indessen kann man Einem die Schlüssel aus dem Schiebsack ziehen, Truhen und Schreib-Tisch aufsperren vor seinen Augen, und muß er mit sich umgehen lassen, wie man will; er merckt und versteht nichts davon ; so ist ihm auch folgenden Tages nichts davon betonst. Mit den Weibsbildern kann gleichfalls vermittelst dieses Mittels Mancher seines Gefallens pflegen, und viel, ja gleichsam Alles von ihnen zu wege bringen. Daher ich * nicht glaube, daß ein schädlichers Kraut aus Erden zu finden sey, durch welches mau soviel böse Sachen wiewol natürlicher Weise stisften könne. Als ich von dergleichen seltsamen Wür-cknngen dieses Krauts damals etwas meldete, erzehlte man mir, was dasselbe an diesem Ort vor etlichen Jahren, nemlich Anno 1685, für ein wunderlich Spiel angerichtet. Es waren etliche Religiösen oder München dahin gekommen, welche, als mau sie gefragt, was diß für ein Kraut wäre? geantwortet: es wäre das Foenum graecum ; wie es dann einen solchen Saamen trügt, der demselben schier-ähnlich sihet; weßwegen die Fräulein im Schloß solchen Saamen aufgeklaubt und aufgehebt, gäntzlich glaubend, es wäre Foenum graecum, welches gut für die Pferde ist. Es hat sich aber dieser Saarn uuversehns in dem Kasten mit den Linsen vermengt, von welchem Gemenge man hernach den Bedienten zu essen gegeben, die daraus Alle miteinander närrisch geworden. Die Spitzen-Wirckerinn hat sich ungewöhnlich emsig und sehr geschäfftig erzeigt, die Wirck-Kegel hin und her ge-worffen, aber alle untereinander verwirrt. Die Kammer-Magd aber ist in die Stube gekommen und hat überlaut geschrien: Schau! alle Teufel aus der Helle kommen herein! Ein Diener hat das Holtz nacheinander ins Privet oder heimlich Gemach getragen und vorgegeben, er müsste allda Branntwein brennen; hingegen ein Andrer zwo Hacken oder Holtz - Äerte ans einander geschlagen, sagend, er müsste ein gewisses Holtz hacken. Ein Andrer ist herum gekrochen an der Erden, hat mit dem Maul das Gras samt dem Erdreich anfgescharrt und darinn herum gewühlt, wie die Sau mit dem Rüssel. Noch ein Andrer ließ sich beduncken, ein Wagner zu seyn, wollte alles Holtz durchboren und durchlöchern. Hernach nahm er ein grosses Stück Holtzes, darein ein grosses Loch gebrannt war, hielt selbiges Loch zum Munde, stellte sich, als ob er wollte trüncken, und sagte hernach * Jetzt Hab ich mich kaum recht angesoffen (habe kaum angesetzt und das Maul ein wenig genetzt). O wie wol schmeckt mir dieser T r u n ck! _ Hat sich also der gute Kerl mit Einbildung getränckt aus einem gantz trucknem durch-bortem Holtz und leerem Loch. Ein Andrer ist in die Schmieden gangen und hat geruffen, man sollte ihm helffen Fische sahen, denn cs schwömmen die Milche in der Schmieden bey gantzett Schaareu. Noch Andren hat dieses Narren-Krau andre Einbildungen gemacht, und chi,0 allerley Handwercke ausgetheilt, ohn einigen Lohn, ja eine rechte Komedi vorgesten . Folgenden Tags aber hat Keiner ge-' wusst, daß er gestern solche lächerlich Händel getrieben, nachdem ihnen brese von sich selbsten vergangen; ja. e» ) auch Keiner glauben, noch stch &cl lassen wollen, daß er solcher Gestalt phan-tasirt hette, noch sich dest'elbrgen 3 mehr erinnern können, da sonst Mancher wann er gleich in einer hitzigen Kranck-heit gefabelt, und wunderliche Einbildungen gehabt, nach der Genesung sich noch wol erinnert, was ihm bey solcher seiner Kopfs- und Sinn-Zerrüttung für seltsame Sachen vorgekommen. Es seynd noch jetzo alle die Personen am Leben, denen solches ist begegnet. Anmerckung E. Fr. Wann das seltsame Kraut, so bey diesem Schloß wächst, ein solches Dutroa tst, welches dem Indianischen gleich, so wundert mich, daß es obgedachte Religiösen dem Foeno Graeco verglichen. Denn .Fm wird von den Gewächskündigern eine andre Gestalt zugeschrieben, als der tzstantzen Dutroa. Ich will aus dem berühmtem Mattinolo das Foenom Grae-«eschrei- Cu™ vorstelleu. t ;oen‘ Graeci semen (schreibt er)proti aut, dem Planta trifolio similis. Folia habet latthioio. Pm ambitum serrata, caules exiles complures, ab una radice prodeuntes ; Flores parvos, candidos, è quibus cornicula piodeunt incurva, acuminataque, in quibus semen concluditur subsulvum, pingue , odore gravi. Radice nititur Afflici atque tenui, àf Deutsch: den Saamen deß Feeni raeei bringt eine Pflantze hervor, so dem 's 10 (oder Klee) gleich, ihre Bläter s ^"d umher Sägweise eingekerbt. Sie ; "btne dünne Stengel, deren viele von frjx ein,tgeit Wnrtzel hervor gehn; trägt ne weiste Blümlein, daraus eingebogene Mute und gespitze Hörn- oder Schött-lirfip t-t,0r^ommen, darinn ein etwas gelb-Ftter und streng-riehender Saam luchsten ligt. Es steht diese Pflantze tzel ^jUCr vielfachen und dünnen Wur- diese Beschreibung deß Foeni ©nnt?1 dessen Saamens sich zu dem tnra\ U- d Gewächses Dutroa (oder Da-nirfu einiger Gleichheit bequeme oder 0pt,!v àrd man aus dem Gegenhalt sol-kenu » ì^K'ìbungen am süglichsten er-anr ' welche tch aus solchen Scribenlen geschpu ba.8 Kraut Dutroa selbst Wiirrf,, daselbst von dessen seltsamen eingezogen.^ ' glaubwürdige Erfahrung ) -latthio], in üb. 2, Bioseorirdis fui. 412. c. 95. Valv. XI. Buch. Die Gestalt deß tückischen Krauts Dutroa wird, von den berühmtesten Natur-und Kräuter-Verständigen gemeinlich dem Stramonio oder Stechäpffel-Kraut bey-gezehlt. Garcias ab Orta nennt es Daturam, und schreibt, es sey dick- und hoch-gesten-gelt, habe ein wenig kleinere Bläter, als das Bärenklau, die im Geruch denRet-tich-Blütern gleich kommen, aus den äus-sersten Zweig-Spitzen steige eine runde Blum hervor, und könne man alsobald aus dem Geruch urtheilen, daß dieses Gewächs ungesund sey. Christophorus à Costa zehlet dreyerley Gattungen der Dutroa, und sagt: die Erste mit dem Stiel sey der Altheae (dem Ey-bisch) in der Grösse gleich, und derselben auch in andren Sachen nicht ungleich, ausbenommen, daß sie mehr Zweige hat. Die Bläter kommen mit der Stramonia (oder Stechäpfel-Kraut) überein, die Blumen aber mit der Blühe Convolvuli ma-joris oder der grössern Winden. Die Früchte fallen rund und so groß wie eine welsche Nuß, sehen aber den Stech-äpfeln gleich, seynd grüner Farbe und überall voll weicher Stacheln, welche dennoch nicht verletzen, inwendig mit einem Linsen-gleichen Saamen gefüllt, so wie ein menschlich Hertz gebildet. Die Wnrtzel, so weiß ist, riecht wie Rettich und erweckt das Niesen, so man sie lange an die Nasen hält. Er gedenckt auch dabey, daß in Indien wenig Huren seyen, welche diese Daturam (oder Dutroa) nicht unter ihre beste Sachen hinlegen, und wie ein Kleinod aufheben. Die andre und dritte Gattung folget der Ersten in der Gestalt und Frucht-Bildung getreulich nach, aber ihre Blumen haben andre Farbe. Dieser beyder Gattungen Würckung ist tödtlich, darum gebrauchen sie dieselbe nicht, ohn allein wann sie Jemanden gar wollen vom Brod thun. b) Der weit - gereiste und viel - versuchte Lintschott erstattet so wol von der Gestalt, als wunderlichen Eigenschafft und Würckungen dieses Gewächses diesen Bericht: „Es ist (schreibt er) ein Ost-Indisches gemeines Kraut, das überall im Felde wächst. Seine Bläter seyn anzusehen wie die Schärste oder Spitze eines Spiesses, und rings umher gehäckelt, die Bärnklau d) Christophorus à Costa üb. Aromat. c. 63. 20 Beschreibung deß Krauts Da-irueae oder Dotrua aus dem Garcia. Dreyerley Gattungen der Du-troae aus dem àCosta auch fast in der Grösse, hat in der Länge viel lange Drätlein oder Aederlein, fast keinen Geschmack und ist feuchtig, auch ein wenig bitter, und hat einen Geruch wie Rettig. Die Blum dieses Gewächses ist fast wie die Blum deß Rosmarines an der Farbe, aus derselben wird eine runde Dütte wie die Magsamen Dutten, darin seynd etliche Körnlein, wie die Melonen-Körner, diese getruncken in Wasser, Wein oder sonst ein Geträncke, oder mit Reiß gekocht oder sonst in andrer Speisse gegessen verändert die Person, daß sie wird, als wäre sie närisch, und nichts thut als lachen, ja nicht sehen, noch erkennen, oder verstehen kan, es set) gleich, was es wolle, das man in seiner , Gegenwart treibet. Es macht sie auch | bißweilen schlaffen, als ob sie tobt wären, :! welches gleichwol ziemlich lange, fast aus die vier und zwantzig Stunden wäret, es sey denn, daß man demselben Menschen die Füsse mit kaltem Wasser wasche, als-denn kommt er wieder zu sich selber, ehe die 24 Stunden um seynd." „Dieses Krauts brauchen die Indianische und Portugesischer Weiber, daß sie es heimlich ihren Männern, eingeben, und thnn solches offt, wann sie ihren Mut kühlen wollen mit ihren Buhlen und Beyschläffern, denn wenn sie dieses Kraut dem Mann haben eingeben, scheuen sie sich nicht, auch in seinem Beyseyn ihren Wollüsten abzuwarten, ja sie ziehen und zupffen den Mann bey dem Bart, nennen ihn einen Hahnreyen, und thnn ihm dergleichen Possen mehr an: und ob schon der Mann solches alles für Augen siehet, verstehet er doch nichts, saget auch gar nichts darzu, sondern lachet und gebärdet sich nur wie ein närischer und abwitziger Mensch, ja wenn er wieder zu sich selber kommt, und seine Zeit aus ist, weiß er nirgend um, sondern meynet, er habe geschloffen." „Dieses Kraut brauchen die Sclaven oder leibeigene Dienstbotten auch wol, und geben es ihren Herrn und Frauen ein, sie zu berauben und ihre Kasten auf zu thnn, welches auch zu Zeiten geschieht ; es muß aber dieses Dutroa mit Bescheidenheit gebraucht werden, dieweil es eine Art Giffts ist. Denn wenn man einem zu viel eingäbe, würde es ihm sein Leben kosten, es wäre dann, daß man ihm von Stund an starete, kräsftige Recept dafür gebrauchte." „Diß Kraut wächst überall in grösser Menge, und ob es schon verbotten ist, abzubrechen oder zu nutzen, wird es jedoch sehr gebraucht, und zwar die Für-nehmsten und die solches am meisten verbieten, müssens am meisten gemessen. Denn es wird ihnen gar offt eingeben von ihren Weibern, damit sie ihre Unkeuschheit desto sicherer treiben können, welches ihr gar gemeiner Brauch ist, und seynd gar wenig darvon ausgenommen, auch seynd etliche Männer dieses Krauts so wol gewohnt, daß, wenn sie nur den Safft der Bläter in Leib bekommen, die Frau schon sicher ist, und nach ihrer Lust ihrer Unzucht und Bubenstück ab-warten kann." „Dergleichen Kräuter hat es noch mehr in Indien, und werden sehr gebraucht. Denn alles Speculiren, Dichten und Trachten, ja alles Gedencken und Sorgen der Indianischen Weiber ist nichts anders, denn Tag und Nacht der Unkeuschheit obzuligen und zu vermehren, mit, allen so sie dazu wissen, anzuwenden und zu erfinden. Denn sie dieselbe zu üben ititd zu treiben alle Gelegenheit sleissig warnehmen und suchen, drum sie denn auch zu Zeiten wunderliche Practicken und seltzame teuflische Anschläge und List erdencken, wie die Erfahrung solches täglich mehr, denn zu viel I ausweiset, a)" Den Mißbrauch, welchen die Portugiesinnen in Ost-Indien mit diesem Kraut treiben und wie ihnen diß Gewächs m ihren leichtfertigen Händeln überhelffen könne, bestetigt auch der von Mandelslo in seiner Ost-Indischen Reis-Beschreibung mit diesen Zeilen: „Sie (selbige Ost - Indische Portugiesinnen , meynet er) werden 3U keiner Arbeit, welche ihre Sclaven verrichten müssen, gehalten, sind gantz dem Müssiggang ergeben, gehen und kauen i den gantzett Tag Betele und araoa. daher sie ihre Sinne und Gedancken nur auf Manns-Personen richten, seynd über alle Masse Geil, und der Unzucht ergeben, welche sie auch theils unter nahen Bluts-Verwandten zu verüben kein Bedencken tragen, schlaffen aber gemein-lich gern bey Ausländern, sonderlich mögen ffe die Englische und Teilt) che, a) Lintschott im 4 Theil feiner Sckifsarten c. 17. ìveil selbige weisse Haut haben, gerne leiden." Sie suchen allerhand Mittel und Wege jenige, so ihnen zu ihrem Handel die dienlich scheinen, zu überkommen, ungeachtet, daß solches Frauenzimmer fast gleich den Persischen Weibern versperret wird. Wenn sie gesinnet, jemands nach chrem Willen zu gemessen, und demselben können zusprechen, und bißweilen auch nur aus ihrem Fenster, machen sie ihr geneigtes Gemüt ihm bald bekandt, bestellen Ort und Gelegenheit zu ihrer Znsammenkunfft, geschiehst auch gar offt, daß sie mit seidenen Strickleitern, welche entweder die, so auf solchen Schnapff ausgehen, gemeiniglich bey sich führen, oder das Weib im Hause eine am Fenster hinunter lasset, sich einen Weg zusammen^ machen. Sollte aber die Gegenwart deß Vaters oder deß Mannes dazu derhinderlich fallen, wissen sie dieselben alsobald ihrer Sinnen und Gedächtniß Zu berauben durch einen gar gebräuchlichen Saamen, Dutrii genannt, welchen ste ihnen gar listig in Confecturen, Speisen oder Tranck beyzubringen wissen." „Wenn also der gute Mann in seiner Gegenwart mit sehenden Augen nicht sehend oder schlaffend gnug behörnert ist, gubt die freundliche Frau nach Belieben chrem Mann seinen vollkommenen Verstand wieder durch Netzung etlicher .seines Leibes. Welcher alsdann wtch seiner Ermunterung nicht anderst als daß er etwan einen süssen Mittags - Schlaff gehalten. Bey solcher ^Hchaffenheit kann die Frau ihre Sa-sicherer verrichten, als wann der ' ann aus dem Hause wäre. Denn es ?agt sich sonst offt zu, daß der Mann uen so ungebetenen Gast, wann er ihn ey der Frauen antrifft, mit blutigem s. psf zur Thür hinaus stösst oder gar uws Leben bringt." a) ' . ^®eil aber die Datura oder Dutroa ne Gattung deß Solani ist, so befrem- nr Jlvle6eu f° gar sehr nicht, daß eine ^.wlsse Species derselben auch bey diesem , arnenschem Schloß wächst. Denn ob Z^ar dieses Gewächs so gemein und be--n, v* lllcht wie andre, findt man doch fcaitf manchen Europaeischen Bodem ^sstwen^etliche Gattungen, und zwar wischen 4"^ Mandelslo im 2. Buch der Ost-Jn-■en Reis-Beschreibung Cap. 7. unter andren auch eine Meile von Nürnberg bey dem Ort, welchen man den Alten Berg nennet. Allwo eine Art deß Solani häuffig hervor kommet, welche dem Menschen allerlei) Phantaseyen und abentheurliche Einbildungen, auch wol gar den Tod, so man desselben allzuviel in den Leib bekommt, verursacht, oder aufs wenigste ihm die Bernunfft verrückt. Und diß ist das rechte Solanum mani-cum, dessen Wurtzel gleichfalls solche schädliche Würckungen thut. Massen Dioscorides die abentheurliche Krafft derselben also abmahlet: Solani manici radix, drachmae unius pondere pota ex vino, facit species vanas imagines-que non injucundas, obversari : Sed duplicatus hic modus ad tresusque dies mentis alienationem adfert : quadruplicatus vero interimit. Scaliger hält zwar das Solanum ma-niacum oder Strychum für der Türefett Asserui b), welches Christopherus à Costa Asarath nennet c), und für das Haupt- oder Grundstück der Composition deß Türefischen Maslac achtet; aber es ist auch das Solanum maniacum nicht einerley Gattung. Einige wollen das Solanum mani-cum auch für die Mandragoram oder für eine gewisse Gattung desselben an-sehen, welche, so man etwas Weniges davon in den Wein thut, den Menschen lustig machen soll, und das menschliche Gemüt so mutig machen, als wie sonst der Poet Horatius von seinem Wein-Faß also rühmet: Tu spem, reducis mentibus anxiis, Viresque & addis cornua pauperi. Post te neque iratos trement Regum apices, nec militum arma, d) Etliche vermeynen, diß sey das Ne-penthes, welches die Helena bey der Gasterey in den Wein gethan, und vom Plinio Helenium deßwegen benamset wird. Homerus schreibt gewißlich demselben solche Eigenschafften zu, welche der Würckung eines gar mässig genossenen Solani manici etlicher Massen verwandt scheinen. Wie aus diesen seinen Versen zu ersehen: 6) Scaliger de Subtil, exercit. 154. & 175. c) Vid. Christoph, à Costa in Histor. Aromat. p. 77. & 80. Seq. d) Horat. üb. 3. Carmin. Od. 21. Deß Solani Manici Natur. Friedrich-stein wird unten bey der Grafschafft und Stadt Gott-fchee beschrieben. A'vtix mq tig öivov ßa).s qnxQfiaxov enivov, IVvnevütg t ay/ùóv te, xaxuv inO.ijOov àauvtmv. QS to xataßQo^eiev imjv XQìjtìjei niyeirj, Qvy. av iqrjutttóg ys ßaXoi xarà Sàxov na-QBUÖV, Qvd' it cit nQonuQoiO-ev àò't/.cfeòv rj (fiXov vwv/ X(à.xo) dtjiowev, ó 8' ócpO-aXfioioiv oq(5 to. a) Welches auf Deutsch so viel gesagt ist: „Zum Wein, den man da tranck, warff Sie hinein zur Stunde Ein kräfftigs Kraut, wodurch entschmer-tzet wird die Wunde Deß Muts, der Zorn erlischt und in Vergessenheit Kommt alles Widrige, so uns gebietet Leid. Wer solches Krauts im Wein wird einen Theil gemessen, Dem kann desselben Tags kein einigs Zehrlein fliessen; a) Homer. Odyss. 4. Wann gleich der Tod gemacht die treue Mutter kalt, Und gleichfalls risse hin den Vater mit Gewalt. Ob Beiseyns Seiner man den Bruder ihm erstäche, Und auch dem liebsten Sohn den zarten tals zerbräche, ieyde würden ihm vor Augen hingelegt, So blieb' er doch hiedurch zum Weinen unbewegt." Wie unterschiedliche Würckungen aber das Solanum manicum oder furiosum thue, davon findet man mancherley leswürdige Exempel und Observationes in der Historia Strychnomaniae deß Herr n Ooetor Fabers und auch von der Manch-faltigkeit deß Solani einen ausführlichen Bericht, b) b) Vid. Stryehnomania Doet. Joh. Matth. Fab ri. p. 4. & seqq. Friedrichstein. . te Beschreibung deß Schlosses und !der Herrschafft Friedrichstein in tMitter-Crain wird der hochgeneigte 'Leser unten bey Beschreibung der Grafschafft Gottschee finden; denn weil selbiges Schloß bey der Stadt Gottschee ligt und die Abrisse beysammen gesetzt seynd, habe ich auch die Beschreibung biß dahin verspahren wollen. Kallenberg. Inhalt. Ifager bess Schlosses Ballenberg. Mer biss Schloss gebaut unb benamset habe. Mobon sich hernach bie Grafen bou Gailenberg geschrieben. Herr Johann von Gailenberg lässt sich mit entflechten in bie Aufruhr toiber ben Heuser. Hemmet baruber um Gallenberg unb anbre seine Herrschaften. Molche hernach ein Herr bon Scharfenberg bekommen. Kommt an bess Herrn Haupt - Autboris Herrn Vater. Hernach brieberum an Andre. Jetziger Hesitzer. Mo her eigenblich bas Schloss Gallenberg seinen Kamen hat. Mie weit ber Calenberg reicht unb wohin. D. Scheinlebens Ktennung bon berne Alter dieses Schlosses. Dreu (i hümo im Schloss. Schneiber-Gesell entführt ein Fräulein. Meiches ihren Cltern viel Gold unb Silber entwendet. Der Schneider bringt ben Schatz mit babon, aber nicht bas Fräulein. Vergräbt ben entführten Schatz unb stirbt darüber hin-Welchen ein junger Kauren-Knecht findet unb seiner pebsten solches entdeckt. beg ^los,es “tttnbetg. fibbie 5l9uten JNr. ic7 Z. "»d D^sivegen er m Verhafft gezogen foirb. Aber mit der Sprache nicht recht heraus WM. Cr verliert sich aus dem Thurn-Kercker. Naben fliegen um den Gefängniss-Ehurn herum. Was davon zu halten. Aebellion der Mauren. Diss Schlors luird °«t vom Wetter-Schlage getroffen. Grösser vnlder Meer kommt ins Schloss geloffen. zas Schloß und die Herrschaft Mallenberg, welche auf Crai-1 nerisch eben also benamst wer-) den, finbt man in Ober-Crain ^fechs Meilen von Laybach. Das Schloß ligt eine kleine Meile von dem Sau-Strom aus ho-^,em ' spitzigem und steinigtem fpi,t«eref 1‘ oben aus seiner Scheitel gar ®btte hat; wie gleichfalls auch der P^ dlg Hos oder Schloß-Platz nicht in N??dern bergigt ist und grosse Felsen Zieh-Brnnn snmt einer Cistern oder Wenn man von dem Schloß ein we- i Trlem fiit. Kommt darüber um Gallenberg und andre seine Herrschafften. Welche hernach ein Herr von Scharffen-berg bekommen. Wird dem Herrn von Lamberg Pfandweise versetzt. Kommt an deß Herrn Haupt- Authoris Herrn Vater. Hernach wiederum an Andre. Jetziger Besitzer. Woher eigenblich das Schloß Gallenberg seinen Namen hat. Wie weit der Calenberg reicht und wohin. D. Schönlebens Meynung vom Herrn Haupt -Author angezeigten Herrn Ortolphum III. von Schärffenberg solcher Nam vom Calenberg entliehen und diesem Schloß mitgetheilt ist. Hievon redet gedachte Genealogia Gallenbergica also: Qui (seil, mons Galenberg) ad ripam Danubii incipit, prope Viennam, & terminatur ad ripam Savi, opinione Philippi Cluverii, pro-ximè ad Celeiam, ubi Saana & Savus confluunt, meà vero opinione ad ejusdem Savi ripami prope Labacum, ubi etiamnum mons appellationem servat. & vocatur Calenberg, similis omnino illi alteri Viennensi. Ab hoc itaque monte, continuato per plura juga, licet modicè interrupta, & si non Labacum usque, sattem Celejam protenso, videtur traxisse nomen suum Arx Gallen-berga, in Carniolia inferiore, non procul Celeja, nec proculà ripa Savi constructa, & ab arce ejus primi possesse-res Domini à Gallenberg. Hievon will ich allein das Letzte, so cigcndlich unsers Zwegks nur ist, Deutsch geben: „Bon diesem Berge (Galenberg) der mit vielen Jochen: oder Höhen, ob dieselbe schon hie und da ein wenig sich zertheilen, wo nicht gar biß nach Laybach doch biß Cilly reicht, scheint das Schloß Gallenberg, welches in Unten Crain unfern: von Cilly und nicht weit vom Ufer der San erbaut stehet, seinen Namen an sich gezogen zu haben, und hinwiederum von dem Schloß die erste Besitzer deß Schlosses die Herren von Gallenberg denselbigen a).v/ Bey unsrem Herrn Haupt - Authore aber heisst es nicht nur videtur, Es scheint, sondern Er macht es gewisser, indem er den ersten Erbauer und Benenner dieses Schlosses, nemlich den Ortolphum Ul. von Schärffenberg uns ausdrücklich dafür ansgiebt. Sonst aber ist die Erbauung dieses Schlosses bey dem Schönleben noch über hundert Jahr älter weder bey unsrem Herrn Hanpt-Authore. Dem: dieser setzt dieselbe, wie oben gedacht, ins Jahr 1040; jener aber, gedachter D. Schönleben glaubt, es sey ungefähr ums Jahr 920 geschehen. Hievon will ich wiederum seine eigene Feder lassen reden. Omnino mihi persuadeo, vel sub Lothario Imperatore circa annum Christi «) Genesis Gallenbergica D. Schönlehens. 848, vel priùs 820, 907, vel sub Eenrico I. Aucupe, circa annum 920, colonias Nobilium è Germania evocatas, isthic sedem fixisse (in Carniolia scii.) & certatim & defensionem Patriae, in locis editioribus, ac praeruptis montibus castra condidisse, à quibus deinde ipsi & eorum posteri, cognomenta traxerunt. Eà occasione fuerint condita castra Gallenberg, Scharffen-berg. Osterberg, Sibenegg, & plura similia. Ex hac observatione ulterius formo conjecturam, cum anno 1069, extet nomen Scharflenbergicum, teste Philippo Simonis, & anno 1074 extet in antiquis adhuc literis, nomen Gal-lenbergicum, haec nomina enata fuisse ab arcibus, circa annum 920. Ait enim praefatus author de Ilenrico Spirensi Episcopo, „Hainrich von hohen Eltern und Edlen Stammen geboren, deß alten Geschlechts der Grafen ^von Schärffenberg, war unter den Pabst Alexandro II. &c. zum Bischofs erkoren und postuliert Anno 1067 rc." a) Es begünstigt uns aber hiernechst der Herr Haupt-Author mit nachgesetztem fernerem Beytrag von diesem Schloß* Gebäu und einem darin:: vormals pasßr-tem abentheurlichem Verlaufs.) Inwendig im Schloß stehen dreyThürne, darunter ein hoher grösser und viereckter, in welchem man Getreyde aufzuschütten und aufzubehalten pfleget. In einen: andren, welcher rund und klein ist, eine Kapell Unser L. Frauen. Der dritte, welcher gleichfalls klein aber viereckt mg wird gebraucht zur Gefängniß für die Missethäter, angesehn diese Herrschaft ein grosses Land-Gericht (oder weit-relchett-den Gerichts-Zwang und Gebiet) hat. , Bey diesem Thurn hat sich vor einigen Jahren diese Seltsamkeit zugetragen. Ein unter dieser Herrschasft bärtiger Schneider-Gesell war gewandert, und m der Fremde ein gewisses Fräulein in denselben so verliebt worden, daß ßeiynl die Entführung eingewilligt, auch ihren reichen Aeltern das beste Gold und Silbe entwandt und mit aus den Weg gonom-men. Man hat ihnen bald nachgesetz und sie mich ertappt, doch nur allen: va Fräulein zurück geführt: weil der leicyr Schneider-Gesell, der ihm ein schlechte Trinckgeld eingebildt, seine Füße so schne a) Vid Genesis Genealogica s. e. p. 5. & 6. von dem Alter diese-Schloffes- Dreh iflt Thiers Schloß- Gesell?"' flirt ech Fraule'"' Welà ihrenElt- viel und enlwe'» Gold itd- Der Schneider bringt den Schatz mit »Won aber U tos ötäitfetn. Ergrabt entführ. en Schatz und stirbt trüber hin. gerührt, und den Nachsetzern solche Bocks-Sprünge gemacht, daß er nicht allein lerne Haut, sondern auch das Gold und Silber (oder vielleicht köstliche Kleinodien) mit ßch davon gebracht und ihnen ent-totzcht Mit was für einem Blick das leichtsinnige und unbesonnene Fräulein von ihren Aeltern empfangen worden, be-vorab, da sie ohn Gold, Silber und Kleinodien, besorglich auch wol ohnunverletze e7r/ 1° der jungfräulichen Jugend bestes «letnod ist wieder gekommen, steht unschwer zu ermessen. ^r Schneider kehrt wieder heim zu sei-v, heirathet, und zeuget Kinder, Ntdeckt denselben aber so wenig als seinen Eltern was er eigentlich für reiche guldne « ^'^nge mit sich gebracht, Zweifels ohn aus Frucht, daß es dadurch endlich aus-ommen dörffte. Dahero er auch vor feiern Tode die schönste vielfache, grosse Lucaten samt andren unterschiedlichen Goldstücken oder aus Gold gemachten Sa-vergrub, also, daß seinen Kindern roorgen blieb, wo er seinen Schatz hette orscharrt. Welches ihm entweder die geitzige "Must eingegeben oder die Sorge, man Te .aach seinem Tode ihn in der Erden ey einst für einen Dieb verschreyen wie vann auch nichts bessers gewest, noch . Justier als deß Galgens, den er doppelt rment hatte, anhängig zu werden. Wie-.. glaublicher vorkommt, er habe s ar solchen geraubten Schatz vergraben, eJ jsicht kürtzlich erst vor seinem Ende äs der Meynung, daß derselbe seinen hindern niemals zu Theil werden sollte; Mern daß er denselben bald nach seiner ^eimtunfft der Erden anvertraut habe, in emung, ihn dermaleins nach gar vielen Hayren nach und nach wieder heraus zu Men, wann sich der beraubten Eltern chutevtz gäntzlich verblutet, und die Nach-L£ BeftttCet hette; zumal ihn die allzu-flll /r Ausgabe der Ducateli gar leicht machen können. Welcher sei-(■• Hoffnung und Einbildung aber vermnt-er s §od zuvor gekommen, ehe denn 'Twx1 f° nahe zu seyn gemeynt. s. "^ ìvelche Zuvorkomm- und Ueberei- °bß Todes denn auch die Kund- oder stenschasft solches vergrabenen Schatzes Wfj Jm ^^tz sechsten verscharret gelegen, ß die Zeit beyde wieder aufgeweckt. .Denn ungefähr vor 29 oder 30 Jahren stchs, als diese Herrschafft noch unser, Valv. XI. Buch. das ist Balvasorisch war, begeben, daß ein Welchen junger Bauren-Kerl, dessen Zn-Nam ein junger mir* zwar ausgefallen, Tauf-Nam aber Achaz hieß, viel Geldes bey sich blicken det. lassen, und als er sich verheirathen wollen, x"ebsten"sol-seiner Braut grosse vielfältige Ducateli »es ent-oder Goldstücker gezeigt, ihr auch an- »e(fti gezeigt, wie er noch andre Gold-Stücker mehr gefunden hette, dazu etliche derselben ihr beschrieben, wie sie gepregt oder gebildet wären. Verschwiegenheit finto sich nicht bey vielen Weibsbildern; ihrer wenige zumal gemeine werden sich, wann sie ehlich werden wollen, mit Geheimnissen verehlichen. Manche sollte leichter Feuer im Busem, als Heimlichkeiten im Munde oder Her-tzen lang behalten. Also muß auch diese Bauren-Liebste vermutlich ein lächerlich Faß gewesen seyn, so das eingefasste Geheimnis; bald durchflossen lassen dem Dritten oder Bierdten ins Ohr. Sie mags vielleicht ihren Eltern vertrant, oder gegen Andren sich damit gerühmt haben, daß sie einen so reichen Bräutigam gewonnen, oder vielleicht an der Person dieses Bauren - Knechts keinen Gefallen gehabt haben; so ists ein Mal lautbar worden, weßwegen obgedachten Schneiders Erben diesen Achaz N. bey der Herrschafft angeklagt und gefänglich setzen lassen. Hierauf lässt mein ältester Bruder Baron Carl Valvasor, welcher damals diese Herrschafft regierte, und unser Gerhab (oder Vormund) war, den Bauren überall suchen, weil derselbe schon ein gantzes Jahr schier die meiste Zeit, sowol Tags als Nachts in den Wäldern zugebracht, und unter den Thieren fast gantz thierisch- . verwildert war. Endlich haben ihn gleich- er i" Ve", wol die Gerichts-Diener angetroffen, und Mt g-zo-aufs Schloß geliefert. Da er dann des- gcn sen gleich überwiesen worden, was er anfänglich zu leugnen sich unterstanden. Weßwegen er es zwar endlich gestehen müssen, doch nie zweymal nacheinander gleichlautende Bekenntnis; gethan, son- ni»^ recht dern seine Rede stets geändert. Bald gab Maus will, er vor, er hette es in einem holen Baum gefunden, bald unter einem Baum, bald auf einem Acker. Bald sagt er von mehr-bald von wenigem Gelde. Jetzt gab der Lanr vor, er hette es wiedrum unter einen Baum vergraben, jetzt, daß er es unter ein Dach versteckt. Weil er dann so unbeständig in seiner Rede war, setzte man ihn ins Gefängniß obbemeldten Thurms 21 Er verliert sich aus dem Thurn-Kercker. Raben fliegen um den Gefängniß« Thurn herum. Was davon zu halten. Rebellion der Sauren. Diß Schloß wird offt vomWetter-schlage getroffen. in Hoffnung, solche Kercker- Finsterniß sollte ihn lehren, mit der wahren Beschaffenheit ans Liecht gehen. Aber was geschicht? Indem man hingeht an den von ihm angezeigten Ort den Schatz zu suchen, verliert sich der Kerl aus dem Thurn; und hat kein Mensch begreiffen können, wie er natürlicher Weise aus der Gefängniß hette entkommen mögen. Er hat sich aber hernach Selbst gerühmt, daß er schon noch eher beh seinem Schatz, der eine gantze Meilwegs von dannen lag, gewest, bervor diejenige, so denselben zu suchen ausgegangen, noch 400 Schritte weit gekommen. Und diß geschähe an einem Herbst-Tage nach Mittage, als ich* damals eben daheim war, und nebenst Ändern Zusehenden mich nicht gnug verwundern noch wissen kunnte, warum die Raben um den Kercker-Thurn so herum flögen, offt auch unterm stetigem Borbey- oder Umher-Fliegen mit dem Schnabel in das kleine Fensterlein stiessen. Weil dann selbiges Fenster kaum dreh oder vier Finger breit, mutmasste man billig, diese Raben müssten seine Diener gewest sehn, welche ihm aus der Gefängniß geholffen hetten, nemlich die bösen Geister, zumal weil er noch nicht völlig eine viertheil Stunde darinn gewesen, als er gleich daraus entkommen war. Wie es nachmals mit ihm weiter ergangen sey, ist mir unwissend, weil ich kurtz darauf verreisete, und etliche Jahre ausblieb. Die Unterthanen oder Bauren dieser Herrschafft haben vor diesem eine langeZeit rebellirt, also, daß man sie in vielen Jahren, nicht zum Gehorsam bringen können. Wann ein Ungewitter sich erhebt, pflegt es offt in dieses Schloß einzuschlagen. Daran die Höhe gutem Theils mag Ur-sach sehn, weil es nemlich auf dem Berge ligt. Je näher dem Gewölck, je näher dem Blitz, dessen die Wolcke eine Mutter ist. Wiewol manche Oerter dennoch auch tool vor andren öffter vom Wetter getroffen werden, ob sie schon nicht hoch ligen. Als zum Exempel, die Stadt Stralsund in Pommern muß sich von dem einschlagenden Gewitter öffter als andre benachbarte Städte bestralen lassen und soll daher, wie einige Pommerische Chronisten wollen, den Namen Straslund bekommen haben. Aber solches rührt aus andren Ursachen her, unter welchen auch tool die sonderbare göttliche Schickung flat haben kann, um etwas dadurch vorher zu bedeuten, und für obhandenen Kriegs-Donner damit zu warnen. Dieses Orts, nemlich im Schloß Gallenberg, ist insonderheit zur Zeit, da obbesagter Freyherr von Leuenberg diese Herrschafft gehabt, ein harter Donnerstreich geschehen, welcher ihm zwey Pferde im Stall erschlagen. Und damit ich ja nichts, wessen ich mich erinnern kann, ungemeldet lasse, so thue ich endlich auch dieses hinzu , daß als mein lieber seliger Herr Vater dieser Herrschafft Inhaber gewest, einsmals ein grösser wilder Beer in das Schloß gekommen; allda er aber übel bewillkommt, und auf inž dem Platz mit einer Kugel danider gelegt Schloß worden. Ist also der Bestien ihre Curio- sc(ctt sitet, die Schlösser zu befehlt, schlecht belohnt, wiewol vermutlich keine andre Curiositi sie dahin verleitet als zu erfahren, obs nicht etwan für sie etwas darinn zu erfahren, obs nicht etwan für sie etwas darinn zu fressen setzte, und ihr ein Huhn oder Schäflein oder andres Thier zur Beute werden mögte. Jetziger Inhaber Herr Andre dauert, Freyherr von Liechten - Thurn, hat das Schloß überaus schön reparirt, und gar viel zugebaut. Inwendig in dem Schloß hat er drey Gänge oder Galarien von ausgeschnittenem Stein und Seulen auf einander oder aber aneinander, um und um gebaut, auch eilte schöne Kapellen, darinn von schön gepolirten Marmel ein Altar steht; andrer Sachen mehr, so er dazu verfertigen lassen, nicht zu gedencken. flallneck. Inhalt. (iMo bas Schloss (Salimeli ligt. Das Masser Salititeli. Sallntclitschts Acker-leid wirb don keinem Spatzen berührt. Welches einer Heren Zugeschrieben t£o. das Ichloß JraÖnetf l'gt. Jih- die Mgur ^ 160. «:a* àà Zer Arstzrung bess Uames Sallntth ist unbeixrust. Warum es der Trainer -luclia nennet. Der Uam Mudia scheint fast aus dem Deutschen hurtig zu senn. Mas dess Herrn Ijaupt-Authoris Herr Vater ruhm-seliger Gedächtniss an diesem schloss hauen lassen. Kapelle deselhst darinn, hiel Personen Valhasorischer àmili ruhen. Sel. Herrn Baron Valbasors einiges Gestillt hieselhst. Mas dieses "E dem Verioaltrr oder Inhaber desselben zu gemessen gìebt. Wie dass schloss nach unterschiedlichem Herrn-Mechsel endlich an die Valdasorische Famili gekommen. Jetziger Hesitzer dieses Schlosses. ieses Schloß Gallneck, welches Zn verwundern ist, daß auf dem Gall- Crainerisch Mudia heisst, steht neckischen Felde die Spatzen (oder Sperili Ober-Crain fünff Meilwegs tinge) dem Hirs niemals Schaden thun und daß auf der andren Seiten deß Wassers solcher Vögel zur Sommer-Zeit die Menge seynd, hingegen auf dieser niemals keiner erblickt, so lange der Hirs stehet. Aber so bald man denselben ge-schnittenund eingebracht, fliegen die Spatzen alsofort herüber. Dieses verhält sich also in rechter Warheit und geschicht mit Männiglichs Verwunderung von undenklichen Jahren her. Man will sagen, ein altes Weib, so ohne Zweifel eine Hexe gewest, habe die Sperlinge von dem Gallnecki-schem Felde hinweg gebannt. Welches auch nicht gar unglaublich; Massen dergleichen auch unter den Heiden vormals durch Hexerey geschehen, daß allerlei) von Laybach in einem Thal kdoch auf einer Anhöhe zwischen dem hohen Gebirge, ermangelt War eines weiten Prospects, r.* aber darum keines lustigen Aus-!inffUCn- ' sintemal das Gebirge überall erftifchtWer Eàwe steht und die Augen Durch erstbesagtes Thal fliesst ein G?à welches gleichwie das Schloß Mnri^ un*3 au$ in Crainerischer Sprache fiiW El?met wird und viel Forellen fcfirmé ? sr dem Wasser finden sich àau - Felder, und bey dem I 9t em schöner Garten, der viel Sofies zeuget. Gallnecki-sches Acker-Feld wird von keinem Spatzen berührt. Welches einer Hexen zugeschrieben wird. Der Ursprung deß Namens Gallneck ist unbewusst. Warum cs der Crainer Mudia nennet. Der Nam Mudia scheinet fast aus dem Deutschen bürtig zu seyn. Ungeziefer aus dieser oder jener Landschafft durch Zauberey vertrieben worden, welches sich häuffig genug, wann es nöthig wäre, mit Exempeln liesse darthun. Man hat diesen Orts vormals Galleneck geheissen, hernach aber solches Wort durch Auslassung eines Laut-Bnchstabes, nem-lich deß e, um eine Syllbe verlürtzt und Gallneck gesprochen. Welches Namens Ursprung man nicht wissen kann; wiewol vermutet, es habe ein Herr Gall es vorzeiten zum allerersten erbaut. So viel ist gewiß, daß es vormals denen Herren Gallen zugehört. Den Crainerischen Namen Mudia aber hat man ihm vielleicht wegen deß verdrieß-beschwerligen und langweiligen Weges gegeben, durch welchen man dahin kommt. Denn es muß Einer nicht allein zwischen dem Gebirge, sondern auch offt über das Wasser reiten oder gehen, so er hieher kommen will, es geschehe gleich von welcher Seiten es wolle. Nun bedeutet aber das Craiuerische Wort Mudia so viel als Saumseligkeit oder Versäumniß. Weil nun manches Mal, wann es starck regnet, das Wasser vom hohen Gebirge herab schiesst, und mit so grossem Ungestüm daher fährt, daß es so wol drüber zu reiten als zu gehen unmöglich fällt, so mag es mit Recht und gutem Fuge die Bersäumniß genannt werden. Ich wollte schier sagen, das Wort Mudia habe seine erste Quelle bet) den Deutschen, und entspringe von dem Wort müde; anzuzeigen, das der so beschwerliche; Weg den Reisenden müde machen könne, oder auch von Mut, denn das t kann mit der Zeit in der Aussprache sich leicht verändern in ein d und also ausgesprochen werden; denn wenn man nach so mühsamen Ritt oder Gange das Schloß endlich ein Mal erreicht oder nur ins Gesicht bekommt, schöpfst man wieder frischen Mut. Und dörffte solches Deutsche Wort Müde oder Mut der geborne Crainer, weil er es vielleicht nicht recht verstanden, übel ausgesprochen oder cor-rumpirt haben, also, daß er an stat Müde oder Mut Mudia gesagt und ihm eine lateinische Termination in a gegeben. Allein die Crainerische gemeine Bedeutung deß Worts Mudia, welches, wie oben gemeldt, so viel als Saumseligkeit oder Beschwerlichkeit heisst, will schier nicht dazu einwilligen; man mögte dann gebenden, daß solches gebräuchliche Wort Mudia eben so wol aus dem Deutschen müde entsprossen wäre. Massen wir dann unterschiedlich schon vorhin angezeigt, daß die alte Crainer den alten Galliern, das ist den alten Deutschen beyzurechnen sehen, und auch wol die Francken, so zu Caroli Magni Zeiten in Crain gekommen, dieses Wort müde können in Crain gemein gemacht haben, wie in Deutschland manches Lateinisches oder Frantzösisches Wort der allgemeinen teutschen Mutter - Sprache einverleibt worden; ob schon der Crainer hernach das Wort müde in eine andre etwas veränderte, doch gleichwol nahe verwandte Bedeutung versetzt, und nicht so sehr die Müdigkeit, als die Beschwerlichkeit, welche eine Ursach der Müdigkeit ist, damit bezeichnet hat. Aber ich wende mich wiederum von den Worten zu der würcklichen Gelegenheit dieses Orts und dessen Besitzern so wol vorigen als gegenwärtigen. Gleich vor dem Schloß ist ein braver grösser Marstall (oder Pferdstall) und über demselben ein Getreid-Kasten; selbigen Marstall hat mein in Gott ruhender Herr Vater samt demjenigen Theil deß Schlosses, so hart beh der Kapellen steht, bauen lassen, ungleichen die Kapelle selbsten. Welche ziemlich groß und genau vor dem Schloß stehet. Jetzt berührte Kapelle beruhet meiner lieben seligen Eltern Gebeine, wie auch etlicher meiner Brüder und Schwester, dazu unterschiedliche Kinder unsers Geschlechts, darunter fünffe meiner selcht Eigen und Leiblichen, wie auch meine vorige Ehliebste, die erst vor einem Jahr hinein gelegt worden; welche allda einer fröligen Auferstehung miteinander erwarten. Es hat aber mein seliger Herr Vater Herr Bartholome Valvasor im Jahr 1650 am 2. Augusti ein ewiges Gestifft solcher Gestalt auf-und eingerichtet, daß solches Gestifft nach seiner seligen Hinfahrt auf seine Gemahlinn als meine (nunmehr auch selig ruhende) Frau Mutter und nach Dero Ableibung aus den ältesten männlichen Stamm - Erben fallen, jedoch, woferrn Jemand lunter den mannstammlichen Erben in geistlichen Stand träte, ein Solcher vor dem altem hiebet) den Zutritt haben sollte; wann aber die Valvasorische Fermili oder Stamm und Nam endlich durch tee Herrn H-upjìcc tboris V diesem Schloß bauen lassen- Kapelle Hrnf IS* ES" Sel- «A Baro» 5. vasors - selbst- £ob gantz ausgewurtzelt werden mögte, s° sollte der Besitzer dieses Schlosses Gallneck solches Stiffts berechtiget, und oesien nachfolglicher Erbnehm seyn, auch Inhalts dessen verfahren, daß ist, nach .sordrung mehr-bemeldten Gestiffts einen gerstuchen Priester halten, welcher in die-spellen, so der Heimsuchung der hochheiligen Jungfrauen Mariae zu Ehren erbauet, und deßwegen Unser Lieben grauen Heimsuchungs-Kapell benamst worden, alle und jede Wochen ordentlich dreh _ Messen, als am Sonntage der Hochheiligen Dreyfaltigkeit, lesen, vas Evangelium aber in Crainerischer Sprache verlesen, imgleichen alle Mon-mge etite Seel-Meß für die Verstorbene ^alvasorischer Famili, auch an allen ^amst-Tägen zu Ehren vor- Hochgelobter ^ttltter deß Herrn, und überdas an allen Tagen Unserer Lieben Frauen, unter was für einem Titel oder Namen die-keive auch einfallen oder gefeyret oder erftlben zu Ehren noch weiter hinfüro ®as biefes ?£9e°chnet werden mögten, zu celebriren Sttfft icm llhmbtg und verbunden ist. Wer nun Ä„, d °s°s Stisst in Händen hat, d« hat ì" Mimen „ • ßantze Huben ohn einige Anlage zu ru gemessen Mtesieu, nemlich eine zu Kopreinz, nechst n dem Gallneckischen Acker-Felde ligende •puben, und die dreh übrige zn Podgoriz, qV-11J0 ^wse dreh Huben in der Moreitscher Fsorr ügen. Davon muß er den Geist-uchm unterhalten. Dieses sollte also _^,öge der Stiffts-Ordnung stets un-tverden ÖU^ ^nablöslich und fest gehalten Nachdem mein sel. Herr Vater endlich rrr . ìkser Kapellen das Ruhmal seines . ^lltlich-vollendten Lauffs erzielt hatte, Uìdleses Gestissi auf meine selige Frau .Frau Anna Maria, verwittibte «„I l.ormn, geborne Freyinn Rauberinn; miA -lblegung aber ihrer Sterblichkeit k Meinen ältesten Bruder Baron Carl Valvasor. Als aber mein jüngster Bruder Wolfs [Bartholome Valvasor geistlich ward, (gestalt Er anjetzo Pfarrherr und Commissarius zu Sachsenfeld inSteyer-marck ist,) begab sich gedachter mein älterer Bruder dieses Stiffts und tratt ihms ab, daher nunmehr der Jüngere biß Beneficium durch einen Geistlichen versihet. Was aber die vormalige Besitzer dieses Schlosses betrifft, so hat selbiges im Jahr 1656 Herr Mört Gall an den Herrn Leopold Rambschüssel zu Schöneck verkaufst, und gar bald darauf ein Herr von Herberstein bekommen, von welchem es ums Jahr 1562 ein ehrlicher Kaufs aus Herrn Johann Baptista Valvasorn, der Windischen-Crabatischen- und Meer* Grentzen dermaligen Ober-Proviandmei-stern versetzte. Nach dessen Absterben hat es Herr Hieronymus Valvasor ererbt; und wiederum, als Gott auch diesen aus dem zeitlichen Leben weggernckt, mein Herr Vater, Herr Bartholome Valvasor, die Besitzung desselben erblich ergriffen. Nachdem derselbe das Zeitliche beurlaubt hatte, behielt es meine selig - ruhende Frau Mutter, Frau Anna Maria re. Wie diese auch zu ihrer endlichen Ruhestäte ging, handelte es unser ältester Bruder Carl an sich, und gab uns Andren unsren Theil heraus, verkauffte es doch hernach ungefähr vor 19 Jahren wiederum meinem andren Brüdern Johann Herwart. Und als derselbe die Augen zuthat, erhandelt es unser Vetter Herr Adam Seyfried, indem er den Kindern ein andres, nemlich das Schloß Neudorff dafür gab, und solchem Wechsel einige Aufgabe zulegte. Dieser Herr Adam Seyfried Valvasor Freyherr ist noch bey gegenwärtiger Zeit Herr darüber. flafrenfefs. Inhalt. nudasi ' biss Schlosses Gallenkells. Erbauer desselben. Dessen boriger heutiger Ham. Vorige und jetziger Herr dieses Schlosses. Gelegenheit dess Dodems allhie. Wem derselbe ungehörig. Wie das Schloß nach unterschiedlichem Herrn-Wechsel endlich an die SSatoctf ortiche Famili gekommen. Jetziger Besitzer dieses Schlosses. GaLL’E-NFELS1 Qlavnik^ Lager-Gegend deß Schlosses Gallenfels. Sihe die Figur Kr. 161. Erbauer desselben. Dessen voriger und heutiger Nam. Vorige und jetziger Herr dieses Schlosses. echs Meilwegs von derHauptstadt Maybach und zwo von der Stadt ^Crainburg ligt in Ober-Crain das Schloß Gallenfels (auf Crai-nerisch Glavnik) zwischen besagtem Crainburg und Neumärcktel auf der Seiten unter dem hohen Schnee-Gebirge in der Anhöhe, doch gantz von der Strassen ab, daher es auch auf keiner Landstrassen erblickt wird. Es ist durch einen Herrn C r e u tz e r am ersten aufgeführt, also seines Namens auch in etwas theilhafst, und Creutzhoff damals eine Zeitlang geheissen worden ; wiewol es eben so füglich hette mögen Kreutzer heis-sen nach seinem völligen Namen, in Betrachtung, daß es ihn manchen guten Kreutzer gekostet, zu bauen. Aber der allgemeine Austilger menschliches Geschlechts leschte hernach mit dem Leben deß Erbauers diesem Gebäu auch seinen allerersten Namen aus, und räumte einem neuen die Stelle; denn weil es nach der Zeit deß Herrn von Gallenfels Eigenthum worden, hats auch solches seines neuen Herrns Namen annehmen und von dem an sich bißhero Gallenfels nennen lassen müssen. Wiewol es gleichwol nicht unmittelbar auf besagten Herrn von Gal- lenfels gekommen, sondern nach dem Herrn Creutzer von einem Herrn von Oberbnrg besessen, und nechft diesem allererst Gal-lenfelsisch worden. Jetziger Zeit besitzt es Herr Johann Andre von Gallenfels, als ein von seinem Vater ererbtes Gut. Woher aber der Crai-nerische Nam Glavnik, welcher sonst auf Deutsch einen Kamm bedeutet, seinen Ursprung genommen, kann man nicht wissen. Ob nun gleich diß Schloß, wie vor gemeldet, nicht auf die Landstrassen hinaus sihet, noch von ihr gesehn wird, steht es dennoch an einem guten Ort, hat schöne Alpen und Viehmeyerschasft, doch daneben dieses Beschwer, daß im Herbste der Buchweitzen oder Heidel (Haiden nennet mans in Crain) von dem Reiffe offt beschädigt wird, wiewol dennoch auch nicht eben allezeit. Unweit von hinnen kommt man zu einem Hofe,welchen die gemeine (Eratner Bresovle, die Andre aber auf Deutsch B i r ck e n h o f heissen, und zwar beyde wegen der allda häuf-fig stehenden Bircken. Dieser Hof, bey ^welchem nebst andren Nutzbarkeiten ein trefflich gutes Wasser fliesst, gehörte ehedessen einem Herrn Raspen, jetzo aber steht er gleichfalls dem Hr. Johann Ani)ré von Gallenfells zu. ti'B & -Üh>e- Wem selbe ?" getjM-'ü' ar- S bief« legend. SSit' ^ruchtb Ualfciihof. Inhalt. 5-ager btss Schlosses Gullenhot. Keschnllenheit dreser Mnderev. Fruchtbarkeit dreser Gegend. Jàendìge Gelegenheit dess Schlosses. Ursprung der Hamen dieses Schlosses. Vormalige und jetziger Herr dieses Schlosses. Meilen von Laybach erblickst Unter-Crain zwischen dem Gebirge und zwar unter einem hohen Berge ein wenig Berg-an, das Schloß Gallenhof welches vom gemeinem Volck auf Craine-Gabèrie benamset wird, und hats von hinnen nur eine , Stunde biß zu dem benachbartem schloß Thurn, auch nach S. Jörgen-Eerg nicht weiter. 9rpet Bodem ist allhie guter fruchtbarer t, und das Bau-Feld, ob gleich nicht en, sondern in etwas bergigt, ableitig oder dennoch aber köstlich-gut, und auch t trefflrch-guten Wiesen vielen Wein-^ gen und auserlesenen Wäldern begabt, trifft ^a9en und Schiessen gedient, W, r?^lc erfreuliche Übung an, und frch darinn zur Gnüge ergehen. Dieses Schloß ist zwar nicht übrig groß, dennoch gleichwol mit Gemächern oder Zimmern ausbündig tool accommodirt. Vor demselben steht ein zierlich-grosser Lindenbaum und nechst dabey findt sich ein hübsches Gärtlein. Seinen ersten Bau hat diß Schloß denen Herren Gallen zu dancken, welche das alte oben auf dem Berge stehende Schloß S. Jörgensberg verlassen, und dieses ihr neues Schloß-Gebäu bezogen, auch selbiges nach sich den Gallenhof genannt haben. Den Crainerischen Namen Gaberie aber haben ihm die häuffig dort herum wachsende Büchen verliehen; denn Gabor heisst auf Crainerisch eine weisse Büche (oder weisser Buchbaum) und Gabèrie, als der Pluralis oder Vielheits-Bedeuter, die Büchen. Inwendige Gelegenheit deß Schlosses. Sihe die Figur! Nr. 402. Ursprung der Namen dieses Schlosses. Gallenhoff m Vormalige und jetziger Herr dieses Schlosses. Nechst denen obbenannten Herren Gallen seynd die Grafen und Herren von Gallenberg in dieses Schlosses Besitz gelangt, besitzen- auch selbiges schon von gar vielen Jahren her, gleich wie es auch Herr Graf Johann Friedrich eine Zeitlang besessen, und nach dessen tödtlichem Hintritt (so Anno 1687 geschehen) an jetzo sein Herr Sohn, Herr Daniel Graf und Herr von Gallenberg, beherrschet. Gallenstein. Situation inss Schlosses Gallenstein. Brsach dess Unmens. Ist vormals test gebest. Jetzige Gelegenheit desselben. Wenerhok haben. Ist rin altes Schloss. Wer daselbst das Beneficium S. Pauli gestilltet. Kesitzer dieses Schlosses. Situation deß Schlosses Gallenstein. Sihe die Figur Nr. 162. Nrsach deß Namens. Schloß samt der Herrschafft ^Gallenstein, so man auf Crainerisch Podpetzhio nennet, ligt in Unter - Crain, fünff Meilen von Laybach eine halbe Stunde von dem Schloß Gallenhof und von dem Schloß Thurn eben so weit, steht zwischen dem hohen Gebirge in einem Thal auf einem spitzig-hohem Berge. Welcher Berg samt dem gleich gegen über ligendem grossen Stein-Felsen und auch gantzem hohen Berg-Felsen Ursach zu dem Crainerischen Namen Poäpetzbio gegeben; angemerckt, diß Wort so viel auf Teutsch gesagt ist, als Unter dem Felsen. Der Anlaß aber deß Deutschen Namens Gallenstein ist zum Then gleichfalls von der Natur deß Orts, nemlich von dem Stein-Felsen, theils von dem Namen deß ersten Besitzers dieses Orts genommen. Denn die Herren Gallen haben auch dieses Schloß am ersten besessen. Ob dieselbe es aber selbst gebaut und gleich also genannt, oder aber, nachdem es vielleicht zuvor schon einen Bau und andren Na- Avormais ^ige Geleit gelben. Mk gehabt, von ihnen als nachmaligen Inhabern, dafür mtt ihrem Namen benennet worden sey, ist nicht wissend. So viel weiß man, daß es vormals eine Festung, und gegen dem Feinde wehrhafftes wolversichertes Ort gewest, ehe dann man Mt Kugeln undMörsnern gestritten, welche MI den allerfestesten Ort nunmehr weich wachen, und zur Aufgabe bequemen können. . Jetziger Zeit steht zwar solches Schloß od, verlassen und unbewohnt, aber doch wird urcht weit davon ein Meyerhof unterhalten. Daß dieses ein altes Schloß seyn müsse, erscheint daraus, daßHerrHeinrich Gallvon Gallenstein dasselbe schon umsIahr 1388in Besitz gehabt. Welcher auch in eben demsel-bigen Jahr die Capellaney, oder das Beneficimi S. Pauli allhiezu Gallenstein gestifftet, ihm selbsten aber und den Seinigen das Jus Patronatus (oder Einsetz-Recht) vorbehaltend. Nachmals Habens die Grafen und Herren von Gallenberg an sich, und zwar meines Vermutend durch Heirath gebracht, ans welcher Famili auch noch jetzo Einer, nemlich der Herr Daniel Graf von Gallenberg, Herr darüber ist, welcher es im 1687sten Jahr von seinen Herrn Vätern, Herrn Johann Friedrich, ererbt hat. Zallhof. Inhalt. Wer daselbst das Beneficium 8. Pauli gestiftet. Besitzer dieses Schlosses. 0 Gallhok ligi, Irrthum in der Aussprache dess Schloss Uamens Gallhol. Ursach dess Uamens Galhol und Nagolèm. Gelegenheit dieses Schlosses. wischen Gallenhof und Galhof ist zwar dem Laut nach ein geringer Unterscheid, nemlich nur zwe-ener Buchstaben, aber dem Ort und der Gegend nach ein gäntzlicher und grösser. Denn ob zwar beyde in Unter-Crain befindlich, ist doch Jenes nur fünff Meilen von Lmbach, dieses hingegen noch eins so titel, Jrrthum in der Aussprache deß Schloß-Namens Gallhof. Ursach deß Namens Golhof und Nago-lèm. und von der Stadt Rudolphswerth zwo Meilen. Doch unterscheiden sich diese beydeSchlößer auch demNamenundLautnach etwas mehr, so man sie nach ihrer rechten Bedeutung ausspricht ; denn es heisst eigendlich das Schloß nicht Gallhof, wie mans zwar mit der Zeit also auszusprechen und zu schreiben sich gewöhnet hat, sondern Golhos, und auf (Eratnenfch Nagolèm, angemerckt, vor diesem nur ein Haus allhie gestanden, welches man nagolèm geheißen, (ist auf Deutsch so viel gesagt, als auf der Blöße) weil nem-lich besagtes Haus sich so gantz allein, und von andren Neben-Häusern entblößt, und gantz kein Dorf dabey sich befunden. Solches Wort Golèm aber hat nachmals der Deutsche eines Theils sich bedient, mildem Aelegt"'. heit dttst- Schloss-?' Siehe t»e Wort Hof zusamen gefügt, und diesen Ort Golhof genannt, biß länger hernach das Vordre o in a verwandelt, ist also, daß, man nunmehr insgemein Gallhof spricht. Es ist nur ein kleines Gebäu, ligt in einem gantz ebenem und flachem Grunde . m und zwar sehr morastigem Ort, welchen auch der kleinste Regen bald unflätig und >-. i|;di kotig macht. Unweit davon geht der Gurck-Fluß. Es ist rings umher mit Bäumen dermaßen bewachsen, daß mans nicht ßhet, ehe man hinzu kommt. Vormals hat es der Herr Wolf Andrò von Werneck besessen, nach dessen tödtlichem tintritt seiner hinterlassenem Frauen Zittwen, einer gebornen Tallinn und Freyinn, es noch zur Zeit zugehörig. flaffinmna. Inhalt. Das Städtlein und Schloss Galliniana. Mo es ligt. Knt gutes Acker-Merck. tana vi1 tatt (a ALL INTANA »- Lti6*1- ieser Ort, welcher so tool Galig-niana als Galliniana geschrieben und ausgesprochen wird, und ein r /bin saubres Städtlein ist, ligt seiner darin befindlichen Burg oder o S°t ìn Jsterreich, sechszehen Meilen von Maybach und eine Meile von der Stadt "tterburg, auf einem steinigtem Berge. ligt. Der Bodem fruchtet allhie trefflich mol, und der Acker lässt weder den Pflug noch die Sicheln verrosten. Es gehört unter die Graffschafft Mitterburg und dem Herrn Herrn Frantz Ferdinand Fürsten von Aursberg, zu. Zeyerau. Inhalt. K^grr bess Schlosses Geperau. TreWche Uustbarkeit dieses Schlosses. Warum 2” Tminerisch dieses Schloss Lesizhje" genannt loird. Wobon es GeZerau heisst. Bedeutung dess Morts Murg-Friede. Wie dieses Schloss auk den Herrn Fabianitsch kommen. Weibt eine Zeit lang bmbst. Ist durch jetzigen Besitzer auts Schönste «uder angerichtet. VortreSliches Garten-Werrk zu Geyerau. Grosse Wenge rarer Numen allda. Benennung etlicher barurender Uumen-Gattung der Generanischen harten. Merch der Himmels-Auror-Tulpen. Preis der Tulpen Cesar d Marans. mit zluephundert Blättern. Warum man denen Tulixanen so kürnehme L amen gegeben. Holländisch - Französische Henamsung aller Tulpen - Arten. 2*9 Haupt-Gattungen, darunter alle andre Tulixanen gebracht toerden^bönnen. Zie rarestm aus Siàntzigerley Arten bon Hvacintben. Gelbe Diesem -Knöpfe. Uber Zivantzigerlen Narzissen. Trumbanae. Unterschiedliche Garten - Früchte allbie. Indianischer Saltz-Haum. Indianische Haselnüsse. Indianische Weinreben. Müsse ohne Schalen. Vielerlen Hirschen und Weichsel. Zioölferlen Hürsinge. Kitten. Fünfzig Sorten bon Aepffeln. Funfzigerlen Kieren. Fürst bon Aursberg und Grat bon Gailenberg überfallen den Inhabern dieses Schlosses gar artlich. Treff iche Drunnguell nahe ben Generau. Welchen der Herr Fabianitsch zierlich ummauren und übcrmahlen lässt. Und ein steinern Greutz baben aufrichtet. Der Ganischhot. Dessen Uamens-Dedeutung. An dessen Stelle vorhin ein Dorf gestanden. Die Frau Schioabin legt dafür einen Hof an. Lager deß Schlosses Geyerau. Treffliche Lustbarkeit dieses Schlosses. Warum auf Crainerisch dieses Schloß Lesizhje genannt wird. Wovon er Geyerau heisset. ^as Schloß Gayerau (oder rechter zu schreiben Geyer-Au) hat seinen lustigen Stand inUnter-Crain, von Laybach anderthalb Meilwegs, an einem behaglichem Ort, weßwegen es sich auch aus einem Berge praesentiri, als eines Anschauens wol werth, und als ein solcher Ort, derden Besucher und Gast mit mancherley Augen-Freude kann erfrischen und aufmuntern. Denn er hat schöne Gärten und einen Wein-Garten, wie auch einen schönen annehmlichen Fisch-Behalter. So steht auch das Gebäu fein behänd und bequemlich beysammen, angesehn, das Schloß, die Dresch-Tenne und der Meyerhof nahe beyeinander ligen. Crainerisch nennt man dieses Schloß Lesizhie, das ist aus Deutsch die Fuch-serey, oder deutlicher zu geben, die buchsbahn, weil in denen herum-llgenden Wäldern die Füchse in grösser Menge lauffeit. Den Deutschen Namen Geyerau aber hat ihm vormaliger Inhaber dieses Schlosses, der Herr Leonard Merharitsch gegeben, wegen der vielen Geyer, so daselbst in den Wäldern häuffig herum Castro tenenda, aliisque rebus, aci Burgorum conservationem pertinentibus, a) Weil aber derselbige Herr Leonard Merharitsch seines Namens und Stammes der Letzte war, adoptirte oder nahm er an Kindsstat an den Herrn Leonard Fabianitsch, seiner Schwester Sohn, und setzte denselben ein zum Erben, mit diesem Bedinge, daß damit sein Nam und Stamm durch diesen Wahlsohn fortgestammt werden mögte, derselbe sich nennen und schreiben sollte Merharitsch, genannt Fabianitsch. Solcher Gestalt ist auch dieses Schloß Geyerau an jetzt - bemeldten Herrn Merharitsch, genannt Fabianitsch, erblich gelangt. Indem aber selbiger biß in die vier und zwantzig Jahre sich in Niderländischen Kriegsdiensten aufgehalten, ist Geyerau aus der Pflege gelassen, verwüstet, und zur wüsten Au worden. Derselbige verließ nach seinem Absterben vier Söhne, welche aber dem verstorbenem Vater schon ins Grab gefolget, ausbenommen der jetzige Besitzer Herr Leonard Merharitsch, nannt Fabianitsch. Welcher, als ein sonderbarer Liebhaber so wol guter Gebäue als wie deß Gartenwesens, alles Beydes allhie wiederum in trefflichen Stand gebracht, und zwar sonderlich die Gärten Wie dieses Schloß »"s den Fero* «ablanM gekommen- Bleibt e>»e reitlang wühlst- Ist. du"». jetzige» » sitzer a"l Schönste wieder 0« gerichtel- fliegen, auch mit Einwillig- oder Begna- : aufs herrlichste wieder zu- und eingerichtet dung Ertz-Hertzogs Carls von Oesterreich Sintemal dieser Herr ein grösser B sich,d°v°,,L°sichrià W-lch-r Ertz-H°rtz°g jUtp ~ t) aufs beste verstehet; dahin auch dem Hofe einen Burg-Frieden gegeben. ***** Bedeutung deß Worts Burg-Friede. [Welchen man sonst auch Burg-vehde und Burg Hut nennet, vielleicht darum, weil durch solche Pacta alles Mißtrauen und Zwist wird aufgehaben. Burgfrieden schreibt ein gelehrter Author (vocamus Leges, statuta, & Conventiones. Dominorum alicujus Burgi, sive Castri; veluti de pace in gegen sein Herr Vater lieber das Feld von gerüsteten Heerspitzen als von holdseligen Blumen hat gläntzen sehen, uno das Blut deß Feindes dem Garten-Purpur vorgezogen. Dieser sein Sohn aber hat die vertriebene Floram wieder eingeführt und ihr 165. Holland manche Zier-Garten um ihres esondern Blumen-Glantzes willen, wie LLa«Y> Ehmens Werth seynd, und stol-mt Mancher mit den vielfältigen Farb-fn«^a^^en iehr, als ob nirgendswo rni k/n ^er Welt dergleichen wären an-p «mn, ohn bey ihm allein; aber wann s» das Gesicht in diese Geyerauische sp"à-Zler werffen sollte, dörffte er be-sorglrch den Pfauen-Schweiff seiner Eindung geschwinde einziehen, und sich verwundern, daß Geyerau genugsam gerüstet sey, mit seinem Blum-gestirnten Spiegel den seinigen auszufordern, und um den Preis der Schönheit mit demselben zu streiten. Auf jedwedem Blumen-Beete dörffte er die Überwindung seines Ver-mutens antreffen und sprechen: Das hette ich nicht vermeynt! noch allhie gesucht, was ich gefunden! Weil mich dann mein im dritten Buch gethanes Versprechen etwas von solchem Blumen-Schatz dem hochwerthen Leser vorzulegen verbindt, und muß ich jetzo solches vollziehen, und ihm an diesem Ort ein Exempel oder Muster weisen, daß man eben so wol in Crain einen Auszug-und Ausbund, wie auch Unterschiedlichkeit zierreicher Blumen und edler Kräuter habe. Ich sage .fürnehmlich ein Muster, in Betrachtung, daß nicht nur hier allein, sondern auch tn andren Gärten bey andren Schlössern und Herrschafften mehr unterschiedliche Blumen-Sorten zu schauen seynd. Doch habe vor andren diese Geyerauische Garten-Lust ich hiezu auserkoren, weil allhie fast von allen solchen Craine-rischen Blumen-Gattungen ein Ausschuß vorhanden, und die Manchfaltigkeit der- G/V/ERAV Benennung etlicher va-riirender Blumen» Gattung der Geyer-auischen Gärten. selben beyeinander ist. Aber ich werde darum gleichwol weder alle Blumen noch alle Gewächse dieser Geyerauischen Gärten dem Leser zuzehlen, sondern nur die für« nehmste, an welchen die blühende Natur sich in der Varitet oder Farb-änderung ergeht, als da seynd: Das Alexandrinische weisse Lolium (oder Lulch). Der einfachen Anemonen über 15 Gattungen, deren jedwede ihre besondre Liverey oder Farbe trägt. ^Der doppelten Anemonen über zwantzig Sorten, darunter fast alle buntfarbig und gespreckelt, einige doch gleichwol auch einfarbig oder von einerlei) Farbe. Deß einfachen Ranunculi (oder Hanen-fusses) vielerlei) Sorten, darunter eine, die Schwefelfarb, und eine andre schwartz. Diese müssen ans Italien gantz frisch archerò gebracht werden, und halten sich nicht über das dritte Jahr. Die Iris blühet unterschiedlicher Sorten. Der doppelten weissen Lilien giebts zwo Sorten. Der Gold-Lilien eine Sorte. Der Mortegan oder Türcken - bnnd kommt mit viererlei) Sorten aufgezogen, als: weiß, Feuerfarb, gelb, Pfirsich-Lilien-farb. Fritulani (oder Fritillaria) die Kivits-Blum weiset drey Sorten, weiß, Schwefelfarb und tunckel-Veil-Blau. Jucca d' India, ein schönes Gewächs, zeuget über hundert Blumen. Deß Gelsemini (Jasmins oder Veilreben) seynd unterschiedliche Sorten hie, als : weiß und doppelt (oder gefüllt), weiß mit leibfarbnem Strich, blau mit kleiner Blüh, Citron-farb und kräfftiges Geruchs, Goldfarb und mit grösser Blüh, so der Indianische genannt wird. Von Tnlipanen prangen allhie so mancherlei) Schönheiten, daß ich dieselbe nicht besser, als Alßhabetsweise erzehlen, auch etlichen den Preis oder Werth beysetzen werde. 1. Admiral von Gent. 2. Admiral del mar. 3. Agatha d’ rampar. 4. Agatha. 5. Amadis. 6. Assure. 7. Armida. 8. Arateur. 9. Aria. 10. Africana. 11. Agatha giocosea. 12. Agatha marlin. 13. Alagrand groll. 14. Amoraglio deman. 15. Apollo. 16. Aurora celeste. Diese so genannte Himmels-Amor-Tulpe kostet 15 Gülden. 17. Brahantea. 18. Bella d" Ramar. 19. Bellina. 20. Belvedere. 21. Bella Diana. (Die schöne Diana.) 22. Bella d’ Brüssel constante. 23. Bella d’ Brüssel vagabunda. 24. Bagina. 25. Blumashe. 26. Bauger. 27. Ballada d’ Olanda. 28. Bella Sylvia (die schöne Sylvie), welche 3 Gülden kostet. 29. Blanc bichot. 30 Bella Helena. 31. Beleonberg. 32. Cesar d’ Marans, so sechs und dreyssig Gülden kostet. 33. Cardinal Constante. 34. Cardinal vagabondo. 35. Cittadella. 36. Cornart. 37. Corno di Cervo. 38. Clairmond. 39. Cistenmoher (Kistenmacher). 40. Cyrus. 41. Duste. 42. Doclman. 43. Don Diego. 44. Dulsina. 45. Echomede. 46. Angles. 47. Ephemerides. 48. Euphrosyne. Kostet acht Gulden. 49. Foret, Purpur. 50. Florida doman gilt 6 Gulden. 51. Gial Gandore. 52. Gial Forlat. 53. Gial doman. 54. Gial monde. 55. Grand’ Duc d’ Florenz (Groß-Hertzog von Florentz.) 56. Graf Curtz. 57. Gial blucart. 58. Gial alagrand. 60. Gial Holandia. 61. Gail horlat. 62. Giallo coronato. 63. Gatta Biatana. 64. Giallo & rosso. 65. Gabriel. Werth der Himmel Auror» Tulpen- Preis der Tulpen' Cesar » Marans. 66. Höndes. 67. Jacosa. 68. Liste,welchedreyffig Gulden kostet. 69. Lydias bizar. 70. Lacle bleionberge. 71. Marstion superbe. 72. Monsuest. 83. Maller. 74. Marent starcluit. 75. Magnifeur. 76. Molsuich. 77. Meliaris. 78. Orgelosa. 79. Ottoman Paragon constante. 80. Palamedes gilt 25 Gulden. 81. Paraches raiselle, so 15 Gulden kostet. 82. Perfetta. 83. Passart. 84. Pastor fido kostet sieben Gulden. 85. Piccardo. 86. Portuges. 87. Purpur foret. 88. Purpurea bianco obscura. 89. Pypinis. 90. Homana. 91. Hex. 92. Ratevul. Tuiipe • 03. Rottan. Ukhhuàrt r 04. Solo sicut Sol. Diese hat zwey-d-St°rn. hundert Bläter. 95. Solo regal. 96. Senateur Sollicitant, kostet zwey Gulden. 97. Spigelle. 98. Salamoiceli. 99. Semper Augustus. 100. Sol, hat vier und zwantzig Bläter. 101. Tornei Delphin. 102. Tragena. 103. Triumphante, kostet funffzehen Gulden. 104. VesteDiana, (oderDianen-Kleid.) 105. Vilana. 106. Vice-Re d’ Ingil-terra. 107. Zystenmacher. ***** Anmerckung. Mann eine Blum angetroffen daran menschliche Auge verzückt und verliebt kann, so ists gewißlich die Tulipe kober Tulipan) deßwegen nicht unbillig onden Blumen-Freunden mit sonderbarer ^-urwsttet die Viel-Artigkeit derselben zusammen gebracht wird, um dem Lust- Garten damit einen besondren Glantz und Preis zu erwecken. Und muß Einer gewißlich bekennen, daß die Tulipanen, wann die Blumen gegen einander verglichen werden sollten, in der Schönheit ungestritten den Vorzug gewinnen. Denn diese Blume, so nam ihre manchfaltige Zier und Farbänderungen in Betrachtung nimmt, stellet ein rechtes Meisterstück der mahlenden Natur vor und dem Anschauendem zugleich die Gegenwart Gottes gleichsam augenscheinlich vor Augen. Welches dann manchen Blumen-Verliebteu bewogen, in der Menge vieler Tulpen-Arten seinem Garten einen Ruhm zu suchen und viel Geldes darauf zu spendiren, wie neben Andren der Herr dieser Lust-Gärten zu Geyerau gethan. Was den Unterscheid und Menge so vieler Namen derselben betrifft, hat solchen die vielfältige Farb-und Gestalt-Wechsel dieser Blumen erfordert. Daß aber die meiste mit so fürnehmen Namen beehrt Warum worden, ist nicht nur darum geschehen, man denen weil mancher, wann ihm das Glück eine Aàèhme so schöne Blum bescheret hat, vor Liebe, Namen die er zu solcher seiner neuen Geburt 9c3e6en-trägt, und vor Freuden nicht gewusst, was für einen herlichen Namen er derselben geben wollte, biß er endlich Gleneraln und Admiralu daraus gemacht; welche Namen nachdem sie erstlich in die Tulpen-Chronie oder Register verzeichnet, nach-gehends auch also behalten worden, wie zwar ein vormals sonderlicher Liebhaber der Blumen a) gar recht urtheilt, sondern man hat auch zugleich dem Anschauenden diese oder jene Tulpe damit desto höher recommendiren und in Verwundrung bringen, wie nicht weniger die vielerlei) Sorten der Tulpen dadurch so wol füg-licher unterscheiden, mit etlichen auch den Überbringer derselben bemercken wollen, auch gleichfalls darauf gesehen, daß man denen, von welchen man bißweilen einige Zwieseln dieser Blumen oder Saamen verlangte, ohne Mißverstand zuverstehen geben könnte, was für eine Gattung man für seinen Garten zu kauffen wünschete, und dann weiter damit die mancherlei) Gattungen derselben von denen, welche mit ihrer Feder gerne unter den Blumen wandeln, um so viel richtiger geschrieben, und jedwede dem Leser angedeutet oder dem Blumen-Register eingefügt werden a) Joh Rist in der alleredelsten Belustigung Kunst-liebender Gemüter am 28. Blat. Holländisch Fran-tzösische Be- könnte; als wie Bauhinus Clusius und andre Authores mehr gethan. Bey deren Etlichen eine grosse Anzahl solcher Namen gefunden wird. Henricus Münting, ein Doctor und Professor der Medecin, hat solcher Tul-pen-Sorten beh Zweyhundert in einem kleinem Büchlein verzeichnet, der Berlinische Medicus, aber Elsholstius, Zweyhundert und Sechzehen derer theilsmitHolländischen theils mit Frantzösischen, etliche auch mit bekandten alten Person-Namen verzeichnet seynd, welche ich denen Liebhabern solcher Blumen - Materi zu Liebe allhie, so wie sie jetzt benannter Author nach dem Alphabet gesetzt, beyfüge.j Achat Blanc. Achat Rubin. Admiral Boggard. Admiral von der Eyk. Admiral von England. Admiral von Enckhüysen. Admiral de France. Admiral von Holland. Admiral von Horn. Admiral Jacot. Admiral von der Kuyp. Admiral Krienken. Admiral Kintjes. Admiral Liften. Admiral Lyon. Admiral de Mann. Admiral Niewlander. Admiral Opdann. Admiral Pelegrim. Admiral de Eyp. Admiral Spiegel. Admiral Suyker. Admiral von Weynen. Africaner. Amours. Angelier mit blauen Grund. Anders. Argos. Bel Brüssel. Bel Gabriel. Belle Iancke. Belle Princesse. Belvidere. Beste Vesta. Beste gemarmelte. Bitter. Biscuit-backer. Bloedroden Branson. Blyenborger. Böhmische Kron. Brandenburger. Brabantson. Breuynpurpur. pen-me"- Buseloo. Cammelot Kromhout. Cammelot von der Shuren. Cardinal Richelieu. Carolus. Catelande. Cedonulli. Centen. Darius. Diana. Donckerwolck. Douville. Doree. Dorothea d’ Hollands. Duc de Florenz. Esclusius. Elzovier. Fama. Festus. Ferdinandus. Gebieß de Korenhart. Gebieß de Pottebacker. Gebigarirte Branson. Geel en rood van Leyden. Geel en rood de Mester. Geel met rood boben. Geel Kroon. Gelder. Gemarmelte Goyer. Gemarmelte van der Eyk. Generalissimo. General Catlein. General Korenhart. General Duyk. General van Engeland. General van Holland. General de Mann. General Nievlander. General Rector. General Rotganß. General Suymende. Gevlande Branson. Gevlande Duyk. Gevlande Gounden Laken. Gevlande Pottebacker. Gevlande Purper. Gevlengelde Korenhart. Goliat. Gouda. Grizeline. Grote geplumasirte. Grote Holländer. Grote Standart. Grote Tamerlan. Grumbergenaer. Hagenaer. Hector. Hercles. Sirschhorn. oe lenger hoe lieber. tugenot. acot. Jan Gersen. Jan Simonsen. Jaspe Sara. Jerry. Jerry na-by. Incarnai Weerschyn. Incarnai med witte grond. Jncarnadin geboord. Joncker. Juno. Jupiter. Kistemaker. Klein geplumasirte. Kroon Royal. Lakk Korenhart. Lakk Franzois (Francois.) ?a!f Vroege. ^akk von Rhyn. Present. Present Lifkens. Printz Wallis. Printz Robbert. i Purper inet geele plekken. Rattebeet. Raoeschot. ! Rießwicker. Roermonder. Rood en geel gebland. Rood met geele rüggen. Rosemunda. Roy de Portugal. Sainct Pierre. Saybloem. Saybloem Köning. Scipio Africanus. Schilder. Semper Augustus. Silbern Laken. Silbern Goudenlaken. Sonnenbloem. Sphära mundi. Stroogeel met rood. Snlphnrgeel met rood. Suitser. Suimende Jan Gersen. Sylbia. Torlon. Tournay. Tournay bau Drey. Tournay Kätlein. Tournay Morlyon. Venus. Vice Admiral. Vice Roy. Violet Rotgans. Uitroep. Vroege Blyenborgen. Vroege Nompareille. Vroege geplumasirte. Witte Kroon. Zwantzig Hanpt- Galtungen, darunter alle andre Tulipanen gebracht werden können. Die raresten aus Sieben-tzigerley Arten von Htzazin-chen. Witte Galiotte. Witte Rattebeet. Wit en roob bobett. Zene - koot. Es können aber, wie vorgemeldter Doc-tor Elsholstius berichtet, diese All unter zwantzig Tulpen-Gattungen gebracht werden, so man bet)M Bauhino und Clusio findet, nemlich unter diese folgende: Gelbe Frühtnlpe, Rote Frühtulpe, Purpurne Frühtulpe, Weisse Frühtulpe, Gelb-gemengte Frühtnlpe, Rot-gemengte Frühtulpe etlicher Arten, Purpur-gemengte Frühtulpe, Weiß-gemengte Früh-Tulpe, Gelbe Spät - Tulpe, Rote Spät-Tulpe, Scharlachene Spät-Tulpe, Weisse Spät-Tulpe, Spät-Tulpe mit Aesten, Spät-Tulpe mit gefüllter Blum, Zweifelhaffte Tulpe, grosse und Mittlere mit etlichen Veränderungen, die weisse breitblätrige Zwerck-Tulpe, die rote breitblätrige Zwerck-Tulpe, die kleine Welsche Tulpe mit gelben Blumen, die Seine Tulpe, die Persische Tulpe. Von diesen, wie auch vorigen Allen, hat der Herr Hanpt-Author uns die edelste Sorten in obiger Verzeichniß der Gey-erauischen Tulpen, wiewol meistens in Italiänischer Sprach begriffen. Hiernechst macht Er aber noch andre schöne Blumen mehr namkündig, welche in denen Lust-Gärten zu Geyerau befindlich. Von Hyaeinthen (schreibt Er) erblickt Einer allhie über siebentzig Arten. Ich * benenne aber jetzt nur allein etliche von den raresten, als: Wittebisde pleno fiore gantz weiß. Keyser-Cron, pleno flore. Triumphante, pleno flore. Fallore, pleno flore, Capuccinus, flore pleno. Almarii, pleno flore. Dromedarius, flore pleno, n. a. M. Item von noch andrer Art Hyaeinthen, die bey dreiffig Blümlein haben, und gleichfalls unterschiedlicher Sorten seynd. Als hyzantini, Paspertant, Pyramidalis Cepnesyni, Falon, Groß Sultan, Indicus tuberosus, Borius, Groß Jupiter, Arion, Neptunus, Duc d’Fiorenz, Januarius, Stellaris, (Stern - blümigter Hyaeinth) Phylis, Botrialy, von Bombay. Diese Hyaeinthen seynd unterschiedlicher Farben, als: Weiß, Schneeweiß, Pfir-sichblüh, Fleischfarb, (oder Incarnai) Au- rorfarb, Veilbraun, Halbgrünn, Blaue, und von dergleichen Farben mehr. _ Uberdas seynd noch andre Hyaeinthen vorhanden, als: Blegiach, so gantz weiß, Alucario, Belgicus . Pfirschblüh , auch Schneeweiß, und auch Himmelblau, Bo-tricellus, Marceli d’ Porta, und dergleichen mehr. Man findt hier auch gelbe Biesern-Knöpffe und mehr andre Farben. Demnechst zeigt dir dieser Lust-Ort über zwantzigerley Narcissen, als: gelbe, grosse gesalltete, Becher-Narcissen, grosse Campani, non ha par genad, imgleichen solche, derer bey drey oder vier an einem Stengel sitzen. Der Trumbanaru n (Tropffen-Wnrtz nennet sie Taberngemontanus) stehen hier über zehenderley Sorten. Item Griumchiglien. Man hat auch von Genista (Genestra nennets der Jtaliüner, und der Deutsche G e n s t e r oder Ginster) unterschiedliche Arten. Item allerlei) gesprengte Garten-Rosen, wie auch noch andre Gattungen von man-cherley Garten-Rosen. Viel andre Blumen und Kräuter allerley Geschlechts lasse ich aus. Es stehen auch in diesen Zier-Garten mancherlei) edle Bäume, deren etliche Mit schönen Früchten, etliche mit dem lieblichgrünendem Laub den Platz verdienen. Hier wachsen Citronen und Pomerantzen, dort die Margaranen oder Kron-Aepffel, (Granaten meyne ich) hier Feigen nnd Mandeln, dort die Hirschenkolben, welche an einem rechten Saltzbaum sitzen, der den Indianern ihre Speisen saltzet. Die Indianische Haselnüsse wachsen allhie auf solchen Bäumen, so unsren Nußbäumen in der Grösse gleich seynd. In einem Schock seynd auf hundert Kerne oder Haselnüsse beysammen. Item Indianische Weinreben mit gantz gespaltenen Blätern, welche den Deutschen und Jtaliänischen gantz ungleich. Item rote und weisse, wie auch gantz runde Haselnüsse. Imgleichen Nüsse, so in keinen Schalen, sondern nur dem Überzüge euteS Häutleins eingewickelt sitzen, und demnach einen Absatz machen, an dem Sprichwort. ! Frangat nucem, qui vult esse nucleum- Der Kirschen seynd mehr als zwölfferley Gelbe sein-KE llfiet i»®1 ■ r. 'W tzrgerlei » cifien. Trum baD(f' linieri^ inbionW1 zndianF čutnih Niiffe o)=c Schale"' Vielerlei) Aschen und Weichsel. Wrfin Sitten. K-vNÄg Ä.'» ^rten, als: grosse schwartze von Neapel, Doranzie, Rote Peltzkirschen, Spanische Weichsel, Amorell-Kirschen, Neapolitanische Weichsel, Stein-Kirschen, beydes schwartze und weisse, gelbe Kirschen, so wie gelbe Psirsinge sehen, Kirschen derer sieben oder acht aus einem Stengel bey- ; sinn mm sitzen, wie auch allerley ordinari Kirchen und Weichsel. Der Psirsinge finden sich zwölfferley Torten, nemlich die glatten, Doranzie, die voteti, die grüne, die gemahlnen, die gelben, auch solche, so inwendig natürlich wie Blut sehen, und sonst andre Gattungen mehr. Bon Amarellen giebts so viellerley Sor-à' daß man vom Frühling an biß auf S. Martini im Herbst allezeit frische und zeitige auf den Bäumen findet. Item unterschiedliche Arten Nespuli. xMitgletchen Mar vai ani, weiße und rote. Der Kitten giebts die Menge. -t er Aepffel schüttelt man über funsftzig <-àunnen hat mehrerwehnter Herr Iwrli^^'4 vor etlichen Jahren gantz Q lassen ummauren, auch gantz über- W w'r ratl"°. Vaß es schier von aussen An)ehn etnet Kapellen gewonnen. Gleich aber vor diesem Brunnen ließ 6>rD»ü gehauenen Steinen ein groffes klötn aufsetzen gleich jenem, wiewol nur lßftqtnet^ ^seutze, welches man Anno : ''.u°ch Entsetzung der Stadt Wien " ,Zurück,chlagung deß Erb-Feindes g sunden, und der Fürst aus der Moldau Servatius Canthacuzenus, hinterlassen. Denn dieses hat eben die Grösse, ist auch mit dergleichen Schufst und Figuren geziert , nur in der Materi aber ein Unterscheid , sintemal jenes des Moldauers nur von Holtz, dieses aber, wie gedacht, von Stein. Es eutserrnt sich auch von Geyrau nicht weit der zwischen dem Gebirge liegende Ganischhof; welchen die Crainerische Zunge Genische, das ist, weich ab! genannt; weil Einer, der zu diesem Hofe kommen will, von der Straffen, die ihn von Laybach in Unter-Crain bringt, abweichen muß nach der rechten Seiten, an welcher dieser Hof ligt. Aus solchem Erai-nerischen Namen Genische ist der Deutsche Ganischhof entsprungen, und will gleichsam soviel bedeuten, als der Weich-Hos, oderHofdes Abweichend. An der State dieses Hofs ist vorhin ein Dorff unter demselbigen Namen Genische gestanden, wie zwar noch heut etliche Banren-Häuser bey dem Hose stehen. Aber diese Gülte gehörte ehedefsen unter das Schloß Grafenweg, und hat erstlich Herr Jacob Abfalter, welcher zu Piauz-bühel gewohnt, vermittelst einer Erbschafft sie bekommen, nachmals dieselbe dem Herrn Paul König verkauft, welcher diese Gült mit der verwittibten Frauen Catharina Danese» für das Gut Neitelstein vertauscht ; die hernach den Herrn Leonhard Merharitsch, genannt F a b i a n i ts ch, zur Ehe genommen, der deshalben diese Gülte zu gemessen gehabt, bis selbige Frau Catharina Todes verblichen; worauf dersel-bigen leibliche Tochter, Frau Sophia Schwabinn die andre Mit-Erben abgefertigt, und diese Gülte an sich gebracht. Und weil es um das Dorff Gienische also beschaffen, daß unter selbiger Dorffschafft kein anderer fremder Unterthan begriffen, überdas dasselbe auch mit schönen Wäl-dereyen, Heu-Wiesen, Feldern und andren guten Gelegenheiten versehn ist ; hat ersagte Frau Schwabin sich darinn seßhafft und einen Hof drein gemacht, welchen sieGa-nitschhof benamset, und theils" Grund-Stücke zu dem Hofe gezogen, theils aber den Unterthanen gelassen. Also gehöret nun solcher Hof dieser verwittwen Frauen Sophia Schwabin. Der Ganisch-Hof. Dessen Namens Bedeutung. An dessen stelle vorhin ein Dorfs gestanden. Die Frau Schwabin legt dafür einen Hof an. St. Georgen. {H tt (; it 11, Gelegenheit defs Ichlostes K. Georgen, fruchtbares Fand daselbst. J. Georgii Kirche allda auf dem Jerge. Wer es vorhin gehabt und jcteo hat. Der Kuemberg. 5 G TOR c EX v^odf SiHe die Ficm H. 166. Gelegenheit des Schlosses S. Georgen. Fruchtbares Land daselbst. S. Georgii Kirche allda aus dem Berge fieses Schloß S. Georg, welches man Crainerisch Pod Sènt ' Jurjam nennet, befindt sich in Unter-Crain sechs Meilen von Laybach im hohen Gebirge, ermangelt dennoch nicht guten Acker-Feldes, hat auch Heu genug, und Obstes die Fülle, dazu brave Wälder. Gleich oberhalb diesem Schloß steht aus einem kleinen lustigen Berge die àche S. Georgii, welche ihm ihren Namen mitgetheilt. Es gehörte vorhin dem Herrn Baron und Obristen Herrn Bernhard Leo Gall, anjetzo Hauptmann zu Ottoziz. Welcher aber vor wenig Jahren es dem Freyherrn Herrn Georg Seyfried Abfaltrern verkaufst, von dem es hinwiederum im Jahr 1686 Herrn Ernst Suppantitsch künstlich an sich gehandelt, auch hernach im Besitz hat. In der Nähe ligt der hohe Berg, welchen man den Kuemberg nenne, und der von fernen die auf seiner Scheitel stehende Kirchen S. Agnetis, und S. Justi westet, dabin iäbrlicki arosse Wallfahrten geschehn. 5?> Der (teig- (Ber fmi. ànhttlt. AnmenZ-Secleuiung def.4 Icklojfes (derbin. Zejfen Inger - Dtelle. Hejscknßenkelt feiner Iiinclerey. Hescker äesfelben. Gebbin Serb M ®amen«= ^Schlofler Schloß Gerbin hat diesen ^rbin. ^^^W^semen Deutschen von dem Crai-nerischen Namen Gerben ent» liehen, welches Wort soviel als gefaltet bedeutet. Solchen gefalteten Namen hat man chm meines Bermeynens ge-sicb Heben wegen der Gräben, die aeleinurschen denen allda befindlichen Hü- ßüofpln01^-Ir11 ' ^"gesehn selbige kleine Dessen Lage. ^Aln gleichsam gefaltet scheinen. von^ k^.Unter-Crà vier Meilwegs ner-Ä ^ "n Litheyer oder S. Märt-167 ttLh L Eernechst bey dem Marck y ' und nrcht weiter als nur eine viertel Stunde davon, und zwar in der Anhöhe, das ist, gemählich Berg an, nahe bey dem Saustrom, besitzt wackre ebne Saat-Felder und Wiesen. Bor diesem hats dem Herrn Adam Pleunik zugehört, welcher es dem Herrn Adam Sigmund Apfalterer verkaufst, und diesem hernach die verwittibte Frau Sibylla, geborne Schwabinn, wiederum abgekausft. Bon derselben ist es durch eine Heirath auf den Herrn Ferdinand von Siebeneck versetzt, welcher es vor einem Jahr der Frauen Catharina von Buseth einer gebornen Gallin Freyinn verkaufst, die es noch jetzt possidrt. Beschaffenheit seiner Län-btveq. Besitzer desselben. Säger des altn: Schloß - Ge 6'dues Gerlaü Pein. Bon der Bedeutung deß alten Schloß Namens Kollavèz. Wovon es Gerlachstein HM. Das alte ist eint starcke Festung gewest. ©ertiteli (lein. ^ilhxll. Jager des« alten Schlofsgckäue« Gerlachstein. von der Bedeutung des« alten Schloss-Kamen« Kollavez. Wovon e« Gerlaellstein heistt. Da« alte ist eine starche -Festung gewest. Vormalige Fortistcation des« alten Keil loste«. Dock übrige Mahlzeichen derselben. Fester Bau der Mauren. Tradition von vormaliger Belagerung des« alten Schlosse«. Derselben norh übrige Kennzeichen. Inwendige Gestalt dieser alt-öden Festung. Wober man da« Master hinzu geleitet. Achter, so steh noch da sehen lasten. Dis« ist ein Stammhaus derer von Gerlachstein gewest. Kennet ab. Wo die Stücke hingehommen. Wann und wie da« jüngere Schloss Gerlachstein ausgehommen. Desten Jager-Gegend und umligende Gelegenheit. Seine Besitzer vor- und jetzo- 3 watt Trutz bieten können, und sich anjetzo ihres vormaligen Ruhms halben solches noch auf einige Mahlzeichen beruffen kann. Denn die Gelegenheit der erhöheten Situation und einige Überbleibsel geben solches leichtlich verständigen Augen zu mercken, daß sich selbiges alte Schloß redlich hat wehren, und der Feind seinen Kopff daran zerflossen können. Es hatte inwendig einen guten Abschnitt an seiner inneren Festung, welche von der äusseren durch eine starcke mit Stuckschieß-Löchern wol ausgestaffirte seste Maur, wie auch durch einen tiesfen Graben abgesondert. Solche innere Festung hat von vornen, gegen Laybach und Mittage drey feste runde Thürne, die auswendige Maur aber, so gegen Aufgang sihet, nur einen einigen. Die Maur ist so fest gebaut, daß die Steine lieber brechen, als sich von einander nehmen lassen; und da, wo die Quader-Steine (Werck-Stücker) in den ! Thören auf einander gelegt, ist allezeit ein eysern Blech dazwischen. So hat - auch der Rost die Steine dermaßen zusammen geschlossen, daß sie auf keinerley Weise gantz voneinander zu bringen seyn. Welches dann gnugsam zeuget, daß es eine alt-Römische Arbeit. Denn dw Römer haben ihre Wercke unvergleichlich fest gebaut, sonderlichMauren und Thürne, die einen Ernst ausstehn sollten, und die Leiter nach sich gezogen, daß man heut ihre Kunst mit keiner Nachfolge gnugsaw ersteigen, noch der hundertste Baumeister as Schloß und Feste Gerlach-| stein, so aus Cr a in eri sch Kol-* lavèz benamst ist, ligt inOber-c- Crain, drey Meilwegs von Laybach, und eine Meile von der Stadt Stein. Ist aber zweyerley, ein altes aber verödetes, und ein neues. Das alte ligt aus einem hohen Berge zwischen dem Gebirge. Woher es den Namen Kollavèz bekommen , davon hat man keinen rechten Grund. Kolla oder Kula heisst ans Crainerisch ein Wagen, und Kollavèz einWa g ner. Ob aber dieses die rechte Namens-Quelle sey, kann ich nicht versichern. Es braucht sonst wol dieses Orts eines guten Wagners, oder eines Kol-lavas, das ist, eines Wagen - Gleiffes, oder Fuhr-Gleisses; mag derhalben vielleicht der Nam daher kommen, daß man den gähen Berg hinauf einen Fuhrweg gebahnt hat. P. Martinus Bautscher aber mutmasiet, es habe diesen Namen zu der Römer Zeiten von dem Lateinischen Wort Collis, dadurch man einen Hügel versteht, empfangen. Der Nam Gerlachstein ist ihm vermutlich von seinen ur-alten Besitzern, denen Herren von Gerlachstein, wovon bald hernach ein Mehrers. Das alte nunmehr zerbrochene und öde Schloß ist, da es noch in seinem vollem Bau und Wesen gestanden, eine fürnehme Festung gewest, die dem feindlichen Ge- 3!omia*'Se Fortificai d-ß f? Schloß N°ch «g Ml;-'*" derselbe"' Sih-IM Figuri' VERLACHST E1M vec Ù p ^wbitioti von £*«%* fdagetunq Ä alten Schlosses. Derselben "°ch übrige Äc”nieichen. errathen kann, wie sie ihren eine solche unzertrennliche Festig-nd Dauerhafftigkeit beygebracht. e^^e Bauersleute erzehlen aus einer ~tabttton oder Nachricht ihrer Voreltern, uh diese Festung einsmals belagert wiewol sie den Feind nicht ei-gnduch wissen, aber doch vermeynen, daß der Erbfeind gewest; da dann der Be-ein groffes Stück Geschützes zur ttinii ^ der Mauren hinaufführen /n, welches Vorhaben ihm aber der h1.nJlc unb gähe Weg verhindert hette; wes-L /J Belagerung müssen aufheben. ° |cf bekräfftigen auch erstlich ein .fSiriLr ^5 Manier durchgeschnittener einer (SrÄ” ^.*«9 ber Sonnen so dpr ct *“n^en Ulcht ungleich sihet, daran Slnhv ttt^ gearbeitet haben soll; vors aeopn 4me °uf dem jenseit deß Thals tieffp rati legendem Berge befindliche QeMmiH der Feind soll ein- da« filw 11 verschantzt haben. Uber» ftefhm« -.ifau uuch drittens vor der fonhprtt mtl allein viel eyserne Boltzen, zum frht fr gnaffe und kleine Kugeln iUm 'Fussen, welche der Rost noch nicht Valv. XI. Buch. angebissen, sondern annoch allerdings un-corrumpirt gelaffen. Inwendig in der Festung selbsten ist Alles uneben, und mit dicken Felsen angefüllt. So eröffnet sich auch so wol in der inneren als äussern Festung ein gar grösser Platz, darein die benachbarte Bauren in Kriegs-Nöthen mit Haab und Gut offtmals sich retirirt haben sollen. Das Wasser hat man gar weit aus dem Walde durch Röhren hinein geleitet, wie solches noch gantz scheinbarlich zu sehen. In gedachter inneren Festung lassen sich an den heiligen Abenden in dem Thurn gegen Mitternacht offt Lichtersehen. Dieses alte Schloß ist vormals ein Stammhaus obbemeldter Herren von Gewachstem gewesen. Wie man dann in denen Oberbürgischen Manuscripten findet, daß im Jahr 1315 die Brüder Asuinus, Grerlacus, und Nicolaus von Gerlachstein dieseFestuug inBesitz gehabt. Im Jahr 1328 hat es Herr Bertold von Gerlachstein besessen, b) Im Jahr 1351 ist Herr Niclas von Gerlachstein der Besitzer gewest. c) a) MS. Oberburg, b) Teste eodem MS. c) MS. Sit. 24 Inwendige Gestalt dieser alt-öden Festung. Woher man das Wasser hiiriugeleiiet." Lichter, so sich noch da sehen lasserei Liß ist ein _ JSlammhans derer von Gerlachstein gewest. 0 ERLACHS T EIX I Brennet ab. Wo die Stücke hingekommen. Nunmehr aber ist solches Geschlecht schon vor längst abgegangen. Wer nach Verscharrung selbigesStamms die Festung bekommen habe, liefet man nicht; sondern nur dieses, daß es Anno 1560 als deß Herrn Abeln von Hohenwarts ersten Gemahlinn gehört, biß auf den Grund abgebrannt, nachmals unter Herrn Grafens Achazens von Thurn geführten Gerhabschafft völlig eingegangen. Welcher unter andren auch die Stücke weggenommen, und auf Bleiburg in Kärndten führen lassen. Jedoch seynd theils derselben von der Landschafft auf dem Lohbet aufgehalten worden, wovon Eines in dem Landschafftlichem Zeughause, auf dem Laybacher Schloß würcklich annoch soll vorhanden seyn. Welcher Gestalt dieses Schloß an die Herren von Hohenwart gekommen, kann man nicht totsten ; weil bey Abbrennung desselben das Feuer die schrifftliche Urkunden mit aufgefressen. Soviel findet man allein in einem noch vorhandenem alten Theil-Briefe, daß vermöge desselben die Gebrüder Herr Stephan und Herr Andree von Hohenwart Anno 1479 die gantze erbliche Verlassenschafft Stücke und Güter ihres sel. Vaters Herrn Erhards, so sie ererbt, und sonst mit Kauffen setzen, und mit einbehabtem Recht im Lande zu Crain in ihre Gewalt gebracht, und untereinander vertheilt haben; bey welcher Abtheilung dem Aeltern als dem Herrn Stephan die Herrschafft Rabens-verg in Steyer nebenst dieser Festung Gerlachstein in Crain, dem Jüngern aber nemlich Herrn Andree von Hohenwart die Herschafft Lamberg und zween Theilevon der Festung Mangesburg zu Theil worden. Nachdem ersterwehnter Masten dieses alte Schloß im Feuer drauf gegangen, hat man mit dem Bau deß jetzigen Ger-lachsteins den Anfang gemacht; da sonst vorhin an deffen Stelle nur Acker-Huben gelegen, und hernach ein Meyerhof allda angelegt worden; biß man endlich dafür ein Schloß aufgerichtet, und bewohnt hat, nemlich gleich unter dem alten Schloß im Graben, aus einer lustigen Anhöhe, von dannen es seine schöne Aecker, Bau-Felder und Wiesen anmutig überschauet, auch seine herrlich-grosse Wälder im Gesicht hat. Ungefähr ums Jahr 1530 ist dieses neue Schloß von Herrn Ludwig von LS Sihc b,e Desi-» Jf Geleg-»^ gjjti vor jetz°- ; utib LEW Hohenwart am ersten bewohnt worden entstandene Feuersbrunst diß neue Schloß ®) und also dieses Gerlachstein schon > völlig vertilgt, nunmehr von jetzigem über 200 Jahre allezeit unverruckt Hohen- ' Besitzer, dem Herrn Georg Sigmund warterisch geblieben. ! von Hohenwart wiederum fein sauber und __3cht Julio 1679sten Jahrs hat eine | nett aufgebaut, und demselben so wol °) Coiiect. mea. f als die alte verödete Feste unterworffen. (lì imperilo f. Anger-Gegend dess Icbloh'es Gimpelliof. Lsruclüburkeii feines Hadems. Ursprung feines Hamens. Wem es untenvorjfen. Schloß Gimpelhof oder wie auf Crainerisch heisst Kum-pale, ligt in Unter-Crain fünff Meilen von Laybach, an einem hübschen und wolbelustigtem Ort mit kleinen Berglein umschlossen, auch mit vielen Wäl-ör.- berti umher gekräntzt. tbeiTa , ^au-Felder seynd zwar meisten-sebr ml1' nichts destoweniger dennoch Obllè fruchtbar, so wol als die Metin» aUt?C' welche ihre Früchte in der auck li» «rx61-1* . Ünferrn davon wincken bar erfreuttch" mit it,Yen Trauben Deinen Namen hat es von dem Vogel Gimpel, welchen der Crainer Kumpal Heisset; wovon das TeutscheWort Gimpelhof herstammet. Vor diesem war dieses Schloß dem Herrn Baron Herrn Hanns Christoph Barbo zuständig. Nachmals hat sich dessen der Herr Baron Herr Heinrich Julius Apfalterer durch einen Kauff fähig gemacht und berechtigt, hernach aber es denen Erben deß Herrn Ernst Michael von Schernburg sel. wiederum verhandelt, welchen Erben es noch jetzo eigenthümlich zustehet. Ursprung seines Namens. Wem es unterworfen. OimpMof. (das zweyte) Inhalt. Ein anders Schloss dcfs Hamens (Simpcthojf. Jager desselben. Hat gleichen Ursprung dess Hamens, wie das vorige Schloss. Wem dieser Gimpelhos gehörig. Gimpehoff an ifiLtinnpoLt. der S air Ein andres Schloß beß Namens Gimpelhos. Lager desselben. ß ligt auch in Unter - Groin unter dem Namen Gimplhof und Kumpale, noch ein andrer Hof, acht Meilwegs von Laybach, eine von dem Marck Ratschach, und drey Musqueten-Schüsse von dem Schloß Un-tererckenstein am Sau-Strom Sih-die im lustig-ebnem Felde, welches sehr schön Fi-iur K. 170. unb Ach. Bey diesem Hofe ligt auch ein Dorff. Und findet man allhie eine Fahrt über die Sau. Es ist eben so tool dieser Hof, als wie das vorhergehende Schloß nach dem Vogel Gimpel (oder Kumpal) genannt. _ Ob man aber ettocm allda viel Gimpel sähet, oder solche daselbst brüten und davon dieser Hof den Namen erhalten habe, ist mir unbewußt. . Diesen besaß vorhin eine verwlttwte Frau Dragavantschin. Welche ihn aber vor wenig Jahren dem Herrn Baron Herrn Frantz Engelbrecht Zezhecker rm Kaufs überlassen, daher dieser ihn biß ttnrfi im SRpftfa fint. Hat gl- wie das-' rige Schll>8- GiMP°^ gehörig- ® t m p f. guitti). Mo das SeMofs Simpl ligi. Ist fetton undenchlitft lang mühst und öde. Das Dorstj Blagovca, f|o unweit davon. Z° das Gimpl Ah- die 5'9utN.409. Gimpl ^„"hon! “"»tncfiid, um? ,oUf>ft «nd üde. M Schloß Gimpl, welches der -dritte Ort ist, so auf Eraine-risch Kumpale benamset wird, zehlet drey Meilwegs biß nach Laybach, aber nur eine viertheil Meile biß zu dem Posthause Pudpetsch; und ligt hart an n c ,—- der Landstrassen, welche von jetzt pvm pudpetsch aus Franz inStey-<:?drck gehet, aus einem selsigtem ziem-ch-hohem Berglein, unten aber gleich sp» « J tarnen Kumpale führt. dp«ireiu ^ìeses Schloß ist schon von un-alfn s! ~n Muhren her wichst und öde, daß ntan weiter nichts davon sihet, als die rudera oder Ruinen einer alten Maur. Es gehört dieses wühste Schloß Gimpl unter die Apfalterische Herrschafft Egk, und stehet jetzo dem Freyherrn Herrn Ernst Apfalterer zu. Nicht weit von hinnen kommt Einer Das Dorff zu dem Dorff Giogovviz (oder Blagovza, (wie es die Crainerische Sprache heisst). doooh. Allda soll, nach deß Doetor Schönlebens Meynung vor Alters das Römische Municipium, so man A-d Publicanos nannte, gestanden seyn «) ; dessen auch im Ersten Anhänge deß sünfften Buchs am 243. Blat dieses Wercks, gedacht rst. a) Vid. Apparatum Carniol. p. 101. Lager deß alten Schloffe-ELrtschach. Ramms Ur-svrimgdessclbei War der Herren von Görtschach Stammhaus. (Bdvtjriiaifi. ilttljitfi, Inger rief); alten Sehtostrs (bortphach. Ininens Ursprung di'ffrtbcn. Wirr der Herren ron (Börtfrhach Stammhaus. Die Marekgrasen in Crain sollen disli Scklofs sckon bewohnt haben. Grasen von Sternberg und Orten bürg vormalige Sejitzer dirseli Orili. Diese Herrsekast Kommt auf die Grasen von Culli ; Hernack an Oesterreich. Wird zur SisckWck-Uanbackiscken Tafel deputirt. IrrtKunr Bucelini. Wer diese versetzte Herrsekafft wieder gelöst. Denen Hiscköffen zu Janback wird das Hals-Gericht zu dieser Herrsckajft verliehen. Welches Aeyser Maximilian ronstrmirt. Ertz-Hertzog .Ferdinand dessgleichen. Grent.< Itrittigkeit wegen Gör-tfchach wird gütlich bengelegt. Constrmation vom Könige Ferdinand. Vom Ertz-Hertzog Ernesto. Das alte Schloss wird wom Wetter angrzündt und verbrannt. Dafür baut Kischojf Otto Friedrich ein Jenes. Welches Kisrltoff Josephus voll-kömmlich ausbauet. Instiger Stand dieses neuen Schiostes. Form und Gelegenheit dieses Schloss-Gebäues. Hlumen- und Fasanen-Garten. Jetziger Herr dieser Herrsch astt. Kenserl. Maiestet Ieopoldi Einkehr auf dieses Schloss. Doctor Schönleben versichern könnte, daß es gewiß im Jahr 928 erbauet und von I as Schloß und die Herrschafft Görtschach (Gorizhaiue nennts die Crainerische Sprache) prä-sentirt sich in Ober-Crain, zwi und eben so weit von dieser, aber nur eine Meile von Bischofflack; und sihet das Wasser Zeyer, so vormals Saura geheisien, aus (Erattierisch aber jetzo Sora benamset wird, Vorbei) siiesien. Dasalte Schloß (oder vielmehr dessen Ruin und Bersallungs - Mal) ligt aus einem kleinem, doch aber ziemlich-hohem Berge; wovon es auch den Crainerischen N-m-n Gorizhame emtfangm>t; an- dàS Wort vl-ll-icht. barauf dies«Au-gewerckt Gonza auf Cramerisch emB e r g- ,tor sgà seine Meynung gründet, keinen lein, uiti lonzhaine so viel als ber- sichern vertrauten Ancker giebt, kann man gigt. Den Deutschen Namen Görtschach, fehie Gewißheit daraus machen, hat es von den Herren von Görtschach Auf festerer Gewißheit steht dieses, daß deren Stammhaus, und Etgenthurn es rchon vor dreyen Jahr-Hunderten die Gra-vormals gewest. Wie dann im Jahr 1261 ten bon Sternberg solches besessen, und solches Herr Ultzmannus von Görtschach hernach die Grafen von Ortenbnrg. Wie besessen. Es dienet dasselbe dieser Görtscha- dann deß Herrns Otto, Grafens von chischen Famili aber heutiges Tages nur Ortenbnrg und Land-Hauptmanns in bloß zum Angedencken ihres Namens Crain verwittibte Gemahlinn, Frau Anna, mit seinem wichsten Steinhauffen und (von deren Geburts-und Stammhause altem Gemäuer; sintemal sie selbst allbe- keine Nachricht vorhanden) im Jahr 1383 reit längst ist ausgestorbem am 24 Julii in diesem Schloß ihr letztes Es müsste aber dieses Schloß noch um Stündlein erlebt hat. 6) ein Gutes älter, und viel eher noch erbauet —— ,h , , . nn1.m n 491 2. . , A i «) D. Schoiileben parte 3. Annalium p. 4ai- seyn, als tm zwolfften Seculo ; wann 1 b) Teste Henning. Collect. mea. dm March grafen in Crain bewohnt worden, welche man in den uralten Briefen „die schon Die 2" tS'ir scheu Laybach und Crainburg, Grafen von der Marck Crain," betitelt zwo Meilwegs von jener Stadt sindt. Seine Worte seynd diese: Condita eciam fortè tuue fuerit (Anno 928) prope confluentes Saune & Savi Arx Görtschach (hodie Episcopatus Laba-censis fundationi incorporata) quam incoluerunt Comites seu Marchiones appellati Marese Carniolise, in vetustis literis dicti Comites Creinae Marchse, k quibus arbitror descendere hodiernos Comites de Saurau &c. a) Weil aber Grafen 0611 und Ort ^ corntolf, scher d'ei-^ Orts- ®iese Herr-l^afft kommt am Me ©raffen °°n Cilly. Drusch an Österreich. >:4ifchem «W d-pmirl. ucelini. um fote 0cr= ^-.Herr-gelöst. tt’iebcr Wnin Bi- Mffo su SfttV rx ^em a*f° die Gräflich-Ortenburgi-1 che Besitzer dieses Schlosses von der Welt geschieden, ist diese Herrschafft ans die Masen von Cillj gekommen nms Jahr 1420. Und als auch der Stamm der Masen von Cyllj gäntzlich ausgewurzelt, 0t sre dem hochlöblichen Hause Oesterreich zugewachsen. 6) Wie man aber schrieb 1461, deputirte àcher Friedrich diese Herrschafft zu dem tzchoffen versetzet, und endlich von besag-em Bischof Thoma wiederum gelöset orden. Welcher solches von seinem Gelde und das, was er zu solcher Lösung ^ gelegt, dem Bisthum geschenckt. Bon ^ Echter Zeit an solche Herrschafft nachmals ist ) Bisthum beharrlich verblieben ®er; Hals- schufst ‘ältesten. ®ch|ct jnn tonili«« ^nfittpitt. i-ge Keyser Friedrich hat im n.rt,r \470 seine Keyserliche Mildigkeit eit Laybachischen Bischöffen noch och-und Blut-Gericht über Bien am oo^^tschach in einem zu -o ßltt «j() nhPtttfivtS 1 k^O/1 offentfil utovembris 1524 datii Schreiben ebenfalls, g) °i Uit. t’undat. e) MSp^Oh ln. Germania Sacra p. 51. f) MSčr' Oherhrg' ' 0berburg. g) Ibid. Im Jahr 1501 hat Cristophorus Bischoff zu Laybach mit Herrn Sigmund von Lamberg zu Schneeberg, und Herrn Georg von Lamberg zu Rotenbühl wegen dieser Herrschafft Görtschach eine Grentz-Strittigkeit und Recht geführt; so aber der Lands-Hauptmann in Crain Herr Hanns von Auersberg ja so rühmlich, als glücklich aufgehaben ; indem er zuforderst dem Herrn Ruprecht von Stein und Herrn Erafem (oder Erasmum) von Laaß, welche zuvor Pfleger zu Görtschach gewest, zu sich kniffen; damit diese beyde Herren die rechte Grentzen deß territorial-Gebiets dieser Herrschafft mögten anzeigen. Wodurch dann der Rechts-Handel zu beyder strittigen Partheyen guter Vergnüg-und Befriedigung gütlich beygelegt worden, h) Im Jahr 1538 erhielt vom Könige Ferdinand der Bischoff zu Laybach, Fran-ciscus, die Befestigung deß alti dominii & jüris sanguinis, deß oberherrlichen Geni alts und auch peinlichen Gerichts zu Oberburg und Görtschach, unterm Dato 22 Martii. 0 Eben also hat auch im Jahr 1593 Ernestus Ertz-Hertzog und Gubernator der Oesterreichischen Provintzen dem Bischoffen zu Laybach Johanni das Jus sanguinis in dem Oberburgischem und Görtschachischem Territorio befestigt, unterm Dato Gräz, 11 Martii. &) Im Jahr 1613 schlug das Wetter ins Schloß, zündete es auch an, und brannte es gantz ab. Bon welcher Reit an es auch noch nicht wieder aufgerichtet worden, sondern allezeit öd verblieben. 0 Als aber im Jahr 1631, Herr Otto Friedrich, Graf von Buchheimj Bischoff zu Laybach geworden, hat derselbe ein gantz von Grund auf neues, saubres und zierliches Schloß bauen lassen, aus einer Anhöhe, unten an demjenigen Berge auf welchem vorhin das alte Schloß gestanden, und den Namen deß alten diesem Neuen gegeben. Wozu er auch von den Ruinen deß alten die besten Steine genommen und verbraucht. Dannenhero man heut von dem alten nichts mehr übrig sihet, als nur etliche annoch stehende alte Mauren und Steinhauffen. Weil er aber solchen Bau nicht völlig ausgeführt, sondern unvollkommen Hinter» lassen; hat es hernach sein Nachfahr, Bi- Grentz-Strit-tigkeit mcgctt Görtschach wird gütlich beygelegt. Sonfitmatimt vom Könige Ferdinant». Bom Ertz- Hertzog Ernesto. Das alte Schloß wird vom Wetter angeziindr und verbrannt. Dasür baidi Bischoff Otto Friedrich ein Neues. Welches Bi-schoff Josephu-. vollkömmlich ouibauct. Lustiger ©tar' dieses neuen Schlosses- Forni und Gelegenheit diesesSchloß-Gebaues. Sihe die Figur K. 171. schoff Josephus, Graf von Rabatta, zur • Vollkommenheit gebracht und in solchen Stand, darinn es heutigs Tags stehet, a) Dieses neue Schloß-Gebau hat einen gar lustigen Stand, an einem Ort so dem Gesicht sehr anmutig und erfreulich ist,nemlich auf einer schau-lieblichen Anhöhe, gleich unter dem alten Schloß, ein paar Musqueten-Schüsse von obberührtem Fließ-Wasser Zeyer; welches von dannen nur ein halb viertheil Stündlein zu reisen hat, biß es den Sau-Strom erwallet, und sich seiner strengen Flut unterwirfst. Die Form und Gelegenheit dieses Ge-bäues betreffend; so präsentirt sich dasselbe viereckt; hat aus der untern Seiten zween runde Thürne, und zwar an sedem Ecken einen. Auf der obern Seiten aber, finden sich an statt eines Thurns, auf jedwedem Eck zierliche Flügel, mit Gallerten oder Spatziergängen und Zimmern versehn. An der Ober-Seiten steht bey dem Eingänge ein zierlicher Thurn. An der Untern Seiten trifft man auch ein Thor an. Gleich unter dem Schloß kommt man zu einem schönen Zier-und Blummen-Garten, wie auch zu einem Fasanen-Gar-ten. Mitten im Garten springt ein Brunn künstlich empor. Ausser diesen seynd noch andre Garten mehr vorhanden, welche stch von den Schönen nicht ausschliessen lassen. So finden sich auch sehr gute Ban-Felder, Wiesen und Wälder daherum. ^ Zu dieser Zeit, gehört diese Herrschaft ^ & dem Fürsten, Herrn Christoph Sigmund, Grafen von Herberstein, Bischoffen zu Laybach zu. . Als die jetzt regierende Keyserl. Mal» Leopoldus I im Jahr 1660 die Erbländer durchreisete, und der Zug aus Kärndten in Crain, auf Laybach zugieng; f$n. Ihre Majestet, am 7 Septembr. allhie in dieses Schloß eingekehrt, und haben allda das Mittagmal eingenommen, hernach sich weiter erhoben nach Laybach. / °u' TM a) Lor. de Chure. b) Not. Labac. (ß o 111 dm. f n li a 11. Säger der Sindi Gottschee fami dem Schloß. D. Schöttlebens Megnung vom Ursprung defs Kamens der (Bottfcheer. Eine andre unfers Herrn ^aupi-Authoris, die einen beffern Schein hai Wann die Stadt Gottschee foli erbauet fep. Hi-fchojfs Thorase Chrön VerZeichniss hievon. Ob man aus dem Diplomate Caroli ^ - die erste Ankunfft und Benennung der (Bottfcheer beweisen hömte. Warum V- Schönlebens Beweis wider die Reliquien der (Bothifchen Einwohner in (Bott-ftftee nicht sest stehe. Ali-Teuische Sprache der diottscheer dienet Zum Beweis, dass sie von den (Botimi noch übrig. Sonderbare Damen mancher Dinge ben den Gottscheern. Wie die (Bottfcheer ihr Tand nennen. Bericht hievon aus der Meri anischen Topographia. Wie viel Marren in Gottschee fegitd. Bau der Stadt Gotlschee. Ist Ziemlich sest. Beweis, dass ste auch vor Alters sest gewest. (Betrend-àsten. Iahrnng der Inwohner. Jrrthunt der Merianischen Topographiae wegen dfjis Jehn-Herrns über Gottschee. Vormalige Besitzer dieser Stadt und Herrfchafft. Wattn die Herrschafft Gottschec den Titel einer Grasschafft. Wann die Herrschafft föotfehee den Titel einer Grafschafft bekommen. Einsall der Türrhett in diese dfafschafft Anno 1469. Gottschec wird feindlich eingeäschert. Vom Heuser Jfried-rich wiederum erbaut. Und stattlich priiilegirt. Brennt nochmals gantZ ab. Gott-frheer stifften eine Rebellion. Erschlagen ihren Herrn samt dem Meger. Türkische Verheerung dieses Jands Anno 1528. Einsall derselben Anno 154U. Türchen-Einfalt im Jahr 1546. Einfall Anno 1558. Verwüstung defs Jandes Gottschee jfft Jahr 1559. Wiederholte Verwüstung im demselbigett Jahr. Mjlitentz in Gott-fekee Anno 1578. Türckischer Einfalt Anno 1584. Viel (Bottfcheer verbergen r1 $r dem Türcken in den Grotten. Viel feste Tabor in Gottschec. Das Grentz-aas Piasko hält nun dieses Jändlein in guter Hut. Die Stadt Gottschec wird * gebrannt. Hinrichtung etlicher Rebelten Zu Gottschee. Abbrennung der Stadt ottschee Anno 1684. Wieviel Metalls man von den verbrannten Glocken wieder e omnten. Kläglicher Vertauff mit Madame Veronica von DestntZe. Graf «Jjried-tc con Eilig wird gefangen gelegt. Die unzeitig-vermähtte Veronica sucht Her-"nd Sicherheit ben den wilden Thieren. Wird von den Ihrigen, in einen «m vor getau versteckt. Aber ausgefpührt und nach Osterwitz geführt in einen Krurtt; ^"'d vor Gericht gestellt, aber nicht überwiesen. Wird erträncht. Graf Me rieh Kommt wieder lofs, und in väterliche Huld. Zeucht nach Korn. Kicktet na« 'Eàockene Hiedrichstein wieder auf. Aafft feiner erfäufften Gemahtinn Teich-den ’ untI 2U àyrack begraben. Mifshälligheit etlicher Scribentcn über defs a t iIu'er Regräbniss. (Brafl Friedrichs von (Billi, Epicurereg. Jetziger Zustand b c chtoffes Friedrichstein. Fegertags Verächter wird vom Donner erschlagen. riajj“ni tinH schloss Friedrichstein atthic beschrieben worden. Lazii und der Me-IGU TlP°graphi$ ungegriindete Beweisthümer hiebeg. Was Jemandes durch Suaviam verstanden. XI. Buch. 25 Lager der Stadt Gottschee, samt dem Schloß. D. Schönlebens Meynnng vom Ursprung deß Namens der Gottscheer Eine andre unsers Herrn Haupt Autho ris, die einen bessern Schein hat. Stadt Gottschee samt dem Schloss, welche die Crainerische Spmchehotzschevie(oberChot-c>zchevie) nennet, ligt in Mittel-Crain, acht Meilwegs von Lay-bach, und ist als die Hauptstadt in dem Ländlein Gottschee ; sintemal durch das Wort Gotische e nicht nur eine Stadt, sondern auch eine Grasschasft und kleine Landschasft verstanden wird, deren Einwohner die Gottscheer (Hotzhevarye) genannt werden, und so wol ihre eigene Sprache als Kleider-Tracht haben. Solchen Namen vermeynt der D. Schönleben herzuleiten von Gott-Segen, welches Wort die Einwohner in ihrer Sprache etwas härter, mit Einschiebung eines Sch aussprechen und Gott-schegen, für Gott-Segen sagen. Dabey er ferner berichtet, daß, als die Einwohner dieses Landes angesangen die Wälder umzuhauen, sie zum öfftern GottschegenIGottschegen! gesprochen ; wie aber die Crainer solches gehört; hetten sie mit etwas gefälschter Aussprache dieselbe an stat Gottschegner genannt Gottschever. Daß dieser Nam aus der Deutschen Sprache bürtig sey, lasse ich gar gerne zu. Wann es aber auf ein Namens-Kündigung angesehn seyn sollte, wollte ich lieber sagen, solcher Nam dörffte aus dem Gewässer hergeflossen seyn, welches, wenns ein wenig regnet, an dresem Ort sich weit ausbreitet, und gleich einem See stehet, und wanns hernach wiederum füllt, eine grosse Menge von Fischen und Krebsen hinterlässt, welche das Wasser allhie hüuffig aus der Erden heraus führt. Dahero dann dieses Wasser mit gutem Recht ein gut See mag genennet werden. Denn gut spricht der Gottscheer aus, wie got oder gott nach Gewohnheit der Rider-Deutschen, die gleichfalls für gut, got sprechen. Weil sie dann auch einen See Schee heissen, gewinnt es keine üble Gestalt, daß daher der Nam Gottschee entsprungen und so viel bedeuten könnte, als Gut-See. Nichts destoweniger glaube ich, dieser Nam gebe viel mehr eine Anzeigung und Erinnerung ihres Herkommens, nemlich von den alten Gothen, von denen er, sonder Zweifel noch ein Überbleibsel ist. In dieser Meynnng lasse ichjnich solches nicht irren, daß man sagt, die Stadt Gott- schee sty zu Caroli deß Bierdten Zeit allererst erbauet, wie zwar der Bischofs zu Laybach, Thomas Chrön, Anno 1509 im Bßchofs-Lakischem Archivo gesunden, und er auch Selbst mit eigener Hand in seinem Calender die Veranlassung solches Erbauens mit folgenden Zeilen vermeldet : Carolus IV. Imperator, Rex Bohomiee, devictis Franconibus & Thuringis, ad petitionem Friderici, Comitis ab Orten-burg, dedit ei trecentos viros, cum Conjugibus & liberis, in servitutem ; qui alias debebant puniri propter rebellionem : Quos transmisit ad silvas, ubi nunc Gottsevia est : Qui processu temnoris, excisis arboribus, sentem Ecclesias parochiales erexerunt Das ist: „Nachdem Carl der Vierdte, Römischer Keyser und König in Böheim, die Francken und Thüringer überwunden, hat er dem Grasen Friedrich von Ortenburg auf dessen Bitte dreyhnndert Männer samt ihren Weib-und Kindern zur Dienstbarkeit übergeben, welche sonst um Aufruhrs und Rebellion willen hetten gestrafft werden sollen (am Leben). Selbige hat gedachter Graf verschickt in die Wälder, da wo nun Gottschee ist; welche mit der Zeit die Bäume weggehauen und sieben Pfarrkirchen aufgerichtet." Ob aber obgedachter Bischofs, aus einer authentischen Schrifft solches ausgezeichnet oder nicht „kann ich nicht wissen." (t) Der D. Schönleben lässt sich in einem Manuscript zwar bey gleicher Meynnng antreffen, daß die Stadt Gottschee allererst zu Caroli IV. Zeiten entstanden, weil sie von selbigem Keyser ein Diploma und Stadt-Freyheiten auszuweisen haben soll > welche er aber der Schönleben nicht gesehn, sondern allein von einer gewissen Person, die zu Gottschee etliche Jahre Stadt-Richter gewest, vernommen. Aber zu geschweige», daß hierinn bloß allein aus eines Manns Rede, welcher der Stadt Ehr und Ruch01 zu suchen sich verbunden achtet, nicht sicher genug zu gehen, so giebt mir ein solches Wann bic grabt @”rI* schee nll erbauet leyn- Biichons Tbom$ Chrön.^ zeichmß W voll. (t) Ich (E. gr.) zweifle gar sehr daran. Denn nun wird schwerlich bey einem rechten Historico finden, » Carolus IV. wider die Francken und Thüringer lcl1 ‘ ein Pferd satteln lassen, geschweige dann dieselbe übcrwn habe. Gras Günthern von Schwartzbnrg, der wider i zum Keyser, nicht von den Thüringern, sondern durch meiste Stimmen der Chur-Fürsten und allgcmetitcn.t r Schluß erwählt war, hat er mit dem güldnem wj- -geschlagen und abgekaufst; weit er kein Tressen nm ;* waren wollen, als einem sehr tapffren Herrn. p »an «uè Dipio. Caroli i’; die erste 2”fu,|nt und L^Ech-er ^-"en könne Anin, D. ^cnlebeng Ws ÜP* rfSSj'4*' Diploma, ob schon würcklich eines vorhanden seyn mögte, (wie ich dann solches hiemit auch nicht eben widersprechen will) doch annoch nicht Beweises genug, daß dre Gottscheer zu der Zeit allererst hieher gekommen, oder von der Zeit an den Namen Gottscheer allererst empfangen hetten ; denn sie können nichts destoweniger etliche hundert Jahre früher schon an diesem Ort seßhafft gewesen seyn, ehe denn sie eine mit Keyserlichen Privilegien begnadete Stadt bewohnt haben. Es vermeynt auch besagter Schönleben, daß die, so dahin versetzt worden, keine Francken sondern Schwaben gewest, und nM° dazins gefehlt habe, indem er vorgegeben, diese Leute wären noch von Zeit der Gothen her allda überblieben. Er setzt aber keinen andren Beweis dazu, als allein dle vermeynte Unmöglichkeit, daß von so bsel hundert Jahren her ein Restlein selbiger Gothen in dieser Grafschafft noch sollte vorhanden seyn. Wie solches diese seine lateinische Worte geben: Quod in hoc ®ol° angulo, per tot centenos annos ptni veteres remanserint, cum sua mgua, csoteris vicinis partibus undique non semel, sed saepius variantibus inquilinos &c. ^et fo man sich in den Geschichten flrü! • Uen ^vllte, würde sich solche Mög-chrett durch mehr als ein Exempel leicht arthun lassen. Findt man doch in Sie-envurgen die sieben Teutsche Städte, < ^i Einwohner von ihren Vorfahren, s.- vou viel hundert Jahren hero noch :r àltsche Sprache behalten. da hingegen ptLL er ter d«, r^^^ìAbN Ehren-Spiegels un- phia nennet diese Grafschasst ein Lehn Topoag'L*:n Lr Häusern mit benennet die ÜOin Patriarchat Aglar; dazu aber phi®,n,;3en die Asche aelL C^tm in der Author hette setzen sollen gewest, Vor . rx „ Denn nunmehr ist der Patriarch schon i Astern schöner grösser lange nicht mehr Lehn-Herr darüber. theils die Gà s "o T Vor Alters hatte Graf Friedrich von Nommiigc m Drttitburg dies Stabt iß K-rrschafst &‘S S.a/t und G-a,schafft i LkK d°- W>« Schlot Jridricluta.in Wann die Herrschafst Ealtschce den Titel einer Graffschafft de kommen. Jahr 1420 dieser Landschafft und Stadt Besitzer worden. »4 Nachdem der Grässliche Stamm des Hauses von Cilly gantz ausgelöscht, fiel es dem Hause Oesterreich heim, und ist also eine lange Zeit Landfürstlich geblieben, auch deßwegen anjetzo noch ein Pfandschilling. Mit was Veranlassung aber Gottschee nachmals aufs den Herrn Georg von Thurn gekommen, den seine Unterthanen erschlagen haben, wie bald hernach weiter erzehlt werden soll, kann ich nicht finden. Nach denselben aber haben die Herren Ursini Grafen von Blagay diesen Ort Pfand-weise inngehabt. Massen hiervon diese im Schranen-Protocoll 1600. Jahrs befindliche Worte: Herr Niclas Ur-fin, Gras von Blagay, Pfand-Herr der Herrschafst Gottschee rc. Gleichwie auch der Doctor Schönleben solches in diesen Zeilen bescheinigt: Franciscus II. Ursinus, Comes de Blagay, ex Sclavonia, Turearum vi, pulsus eum Patre, consedit in Carniolia armo 1547. possedit Comitatum Grott-sebeviae &c. Folgends ist diese Herrschafft an die Grafen Khysel gekommen. Als im Jahr 1623 Herr Hans Jacob Khysel von Keysetlicher Majestet in den Grasen-Stand erhoben, und Ihm das Preedicat Graf von Gottschee verliehen worden, da hat die Stadt und Herrschafft G o t t s ch e e allererst den Titel einer Grassschafft bekommen, und zwar aus der Ursach, weil die umligende Güter Reiffnitz und Pöllan der Herrschafft Gottschee incorporirt, und aus allen dreyen eine Graffschafft, auch der Herr Graf Khysel samt seinen Erben darauf gegra-fet worden. Ob auch gleich nachgehends Gottschee und Pöllan auff die Grafen von Auersperg, Reiffnitz aber auff die jenige Grafen von Trillek gelangt; so bleibt dennoch gleichwol das Fürst-und Gräffliche Haus von Auersperg aus sonderbarem Keyser-lichem Privilegio mit aller Nachkömmlingschafft auff Gottschee gegrafet, einfolg-lich auch die vorhin geweste Herrschafft Gottschee von dem an eine ewige und unabalienirende Grafschafft, weil dieselbe durch Herrn Herrn Johann Weichard o) Megiser. am 1086. und 1087. Blat der Kärndle-rrschen Chronic. Fürsten von Auersperg, Christmilder Gedächtnis samt allen andren seinen eigen-thumlichen Graf-und Herrschafften zum Fidei-Commiss gemacht ist. b) Es hat aber Herr Wolfs Engelbrecht, Gras von Aursberg, und Lands-Haupt-mann in Crain rc. von dem Herrn Grafen Khysel diese Graffschafft Gottschee an sich zu seinem Eigenthum erkausft, die Stadt Gottschee aber blieb dennoch alleweil Landsfürstlich, bis sie endlich von jetzo herrschender Römisch-KeyserlichenMajestet, Leopoldo dem Ersten, mehrermeldtem Herrn Herrn Wolfs Engelbrechten, Grasen von Aursperg, Lands-Hauptmann und vieljährigem Lands-Präsidenten, um seiner guten Verdienste willen, wiewol vorbehaltlich der Stadt Privilegien geschenckt worden. Nach tödtlichem Hintritt aber jetztbesagten Grafens ist diese Grafschafft Herrn Herrn Johann Weichard Fürsten von Aursperg brüderlich angeerbt. Und wie auch dieser die Welt gesegnet, hat Herr Herr Frantz Ferdinand Fürst von Aursperg rc. als des Berbliechenen ältester Herr Sohn dieselbe erblich bekommen, auch noch heut in Besitz. Von den Wäldern, Wassern, Wildpret, Flügelwerck dieser Graffschafft, und dergleichen ist anderswo am behörigem Ort Meldung geschehn. Es hat diese Grasschafft von dem Erb-Feinde manchen verheerlichen und schweren Einfall erlitten. Im Jahr 1469, da der Türckische Bassa, welchen man den Weih-Beg nannte, den ersten Einfall in Crain gethan, und zwar kurtz vor Johannis , hat auch diese Grafschafft seine Wü-terey gewaltig empfunden, und was die Räuber nicht mitgenommen, solches guten Theils den Flammen zum Raube lassen müssen. Der Feind zündete damals ne-benst andren Oertern auch die Stadt Gottschee an, erschlug viel Leute, und nahm auch mächtig-viel gefangen, wie dieser erster Einfall des Erb-Feindes unter den Jahr-Geschichten hernach mit mehren Umständen soll beschrieben werden. Doch lag die Stadt nicht langem der Aschen,- denn Keyser Friedrich richtete sie im Jahr 1471 wiederum auff, begabte sie auch mit stattlichen Freiheiten, welche sich in vielen Stücken auff die Freyheit der Rudolphswerther beziehen. Eini^ ^ lürlen £ dies- schafft 146!». frinii?^ •jfchert. B°n Kà d°ru"'lich Ü?nt noch- mab gantz ab. ®«%ct Wkn eins «ebkllwn. Klagen wln H-rrn fe" £** 55et. 1528. to’““ d°r- Was aber dieser politischer Jupiter oder gütiger Römischer Kehser wieder erneuert hatte, das veräscherte wiederum der natürliche Bulcan (das Feuer meyne ich) un Jahr 1515, da die gute Stadt Gottschee am 15 Maji, einen heissen betrübten Tag hatte, und abermal in Grund durch die Brunst ruiuirt ward. a) Dasselbige Jahr fiel eben so wol der g.antzen Herrschafft sehr hart, denn es rot-, à'ten sich damals in Steyer, Kärndten und Crain die Banren gar starck, und verknüpfften sich mit einer groffen Bünd- ! «ffsi womit die Gottscheer den Anfang gemacht, und solchen anffrührischen Bund uut dem Blut ihres eigenen Herrns Ge-orgens von Thurn eingeweihet, als wel-1, chen sie samt dem Pfleger Gregor Ster- ; sin erschlagen, und vermittelst dieses Schlacht-Opfers, als eines gewagten Mord- ; "ckleins, alle Banren im gantzen Lande Mr Mit-Berknüpffung gleichsam eingela-ozu, indem sie ihnen mit solchem bösen H'etnpel die Fackel zur rebellirender Nach-silge vorgetragen, b) müssen aber die folgende Jahre ge- i Betttuch der vergangenen ihre Sünde und -Uctffethateti büssen. Denn zugeschweigen, a.B ^use Rebellions-Glut endlich dennoch ^t dem Blut der fürnehmsten Redleins-pnhrer hat geleschet werden müssen, so J; «och über das der gerechte Gott als « Feind der Auffrnhr dreyzehen Jahre Mnach dieses Ländlein den Türckischen aub-und Würg-Engeln vorgeworffen. Mn am 7. Julii 1528. Jahrs seynd umal diese böse Gäste, die Türcken, beh sausend starck in Gottschee gefallen, ^.gbn alles ausgeplündert, und nicht nur 0 ^«ch sondern auch Vielen das Blut ntnrü i ^owaltig viel Leute entweder er-^ x.' oder gefangen in die Sclaverey bi? r' a«ch nicht allein allenthalben bim V«.sondern auch die Brand-Mäler oeW assen, indem sie Alles in die Aschen gelegt, und verwüstet, o) ™ im K diese Verstörer kamen gleichfalls ten s ^ iiickO in Gottschee, und hause-ten «bel, daß den armen Lett- dj fS Ach und Weh übrig blieb etmU r • diesi nicht gekommen waren, den lcm£stngen, sondern zu holen, und «nszusühret ^a«dlch^ten ei«en *^a«b c) £ Spulet,, b) Not. Prov. *• Prov- ch> Ibid. e) Ibid. Im Jahr 1546 flogen diese räuberische Harpyien von neuem daher, überfielen die Landschafft Gottschee am 24. Mertzen, schlugen ihre Klauen derselben tieff ins Fleisch, wie der Schnitter seine Sensen ins Heu, meheten die Leute mit der Schärffe hinweg wie Gras, rissen Haab und Gut zu sich, und viel Einwohner mit sich davon in die Dienstbarkeit, die Wohnungen selbsten aber steckten sie in Brand, f) Als man geschrieben 1558, haben sie sich abermal eingefunden, in Gottschre viel Übels und Jammers gestifftet. g) Gleich im folgenden 1559. Jahr ist im Jenner der Bassa aus Bosnia, nem-lich der Malkozh Beg, mit 16000 Türcken durch Gottschee ganzen, so grausamwütend als ob eine starcke Windsbraut oder Alles umreissender Orcan-Sturm hindurch führe. Alles gab er der Plün-drung, oder dem Sebel, oder dem Feuer, oder dem Dienst-Zaum in die Rappnse, und machte das Land schier zur Wüsten, h) Hernach kehrten diese Raubvögel und Christen Mörder am 2. Februarii noch desselbigen 1559. Jahrs wieder nach Gottschee, stürtzten viel Bluts, führten viel Inwohner hinweg, und die Wohnungen selbsten schenckten sie dem Feuer zur Zehrung, ó Im Jahr 1578 zuckte der gerechte Gott ein andres Schwert, nemlich der Pestilentz, über dis Ländlein und über die Stadt Gottschee, also daß viel Menschen dahin fielen. 0) Das 15840- Jahr befleckten die Türcken abermal mit dem Blut der Gottscheer; welche der Teffterdar Bassa, im October jetztbemeldten Jahrs mit vielen Begen und Agen in Begleitung sechszehentausend gemeiner Türcken sein Mord-Eysen rechtschaffen fühlen ließ und so wol mit Brand, als -Schwert, bewütete. l) Uberdas hat auch sonst noch zu vielen andren malen hernach der Erb-Feind diese Graffschafft blutig heimgesucht, und dermassen gehauset, daß Haus und Hof im Rauch anff- die Köpfe durchs Schwert-und mancher armer Christ in die traurige I Dienstbarkeit gangen. Welche Erbfeind-liche Einfälle alle nacheinander zu lesen ! mitleidigen Augen nur beschwerlich, und /) Ibid. g) Not. Labac. h) Not. Prov. t) MS. Gallenb. & Not. Prov. k) Not. Prov. I) Not. Prov. Türcken-Einfall im Jahr 1546. Einsal Anu.» 1558. Verwüstung des Landes Gonschee im Jahr 1559. Wiederholte Verwüstung tit demselbi-gen Jahr. Pestilentz in Gottschee Anno 1578. Türckijcher Einsall Anno 1584. Biel Gottscheer verbergen sich für dem Tür-cken in den Grotten. Biel seste Tabor in Gottschee. Das Grentz-haus Fiasko teilt nun dieses Ländlein in guter Hnl. Die Stadt Gottschee wird abgebrannt. Hinrichtung etlicher Re belle,, zu Gottschce. Abbrennung der Stadl Gottschec. An. 11184. damaliger Gegen-Verfassung unserer Christlicher Seiten nur verweißlich fallen dörffte. Denn wann solche reissende Wölffe ihre Raub-Klauen gesüllet, und davon gezogen, hat man ihnen nicht allzuhart auff die Versen getreten, noch gegen ihren wiederholten Einbrüchen bey guter Zeit sich in gute Verwahrung und Gegenwehr gesetzt, sondern der Sicherheit zu sehr ergeben, welche des Feindes griffest er Vortheil pflegt zu seyn. Vor wenig Jahren seynd noch Leute am Leben gewest, welche neun Türckische Einfälle gedenckt haben. Bey solchen Feindseligkeiten und Land-Verheerungen seynd die in dieser Grafschaft zufindende unterschiedliche Grotten, die allbereit unter den Rariteten des Landes Crain beschrieben worden, Vielen, die sich bey Zeit auff die Seiten gemacht, sehr wol zu statten gekommen; sintemal sie sich offt für dem eingefallenem Feinde darinn verdeckt, und das Leben samt einigem mit hineingesleheten Gut erhalten haben. Man findet auch in offt-gesagter Graf -schafft Gottschee bey den Kirchen viel feste Tabor ; da sich die Einwohner dieser Landschafft gleichfalls hinein geretirirt, wann die Türcken einen Einfall gethan. Aber seit dem man das Grentzhaus Fiasko in Crabaten auffgebaut, und besetzt hat, leben die Gottscheer nun mehr für dem Türcken allhie in Ruhe. Hingegen haben sie seit dem ihnen selbst Unruhe gemacht. Denn erstlich hat im Jahr 1596 an einem Freytage vor S. Margarethen, so der 12. Augusti war, ein Mägdlein die Stadt Gottschee angezündet, wodurch sie in vollen Brand gerathen, und gantz in die Asche gefallen. doch gleichwol hernach wiederum durch neuen Bau auff gestanden. «) Zweytens hat über sechzig und etliche Jahre hernach eine gewisse Anzahl Gott-scheischer Unterthanen wider ihren Herrn eine Rebellion erregt; dafür aber die rechte Urheber und führnemste Beypflichter derselben am 17. Februarii 1662 zu Gottschee theils mit dem Schwert gerichtet, theils aber des Lands verwiesen worden. 6) Hiemit hat sich aber das Feuer an dieser Stadt noch nicht ersättigt, sondern dieselbe allererst vor 4 Jahren auffs neue gefressen. Denn im 1684ttm Jahr ist sie am 21. Julii. Mittags zwischen 11 und a) Collect, mea. t) Not. meče & Not. Pro, 12 Uhren abermals angegangen, und samt dem Schloß durch solche Flamme völlig verschlungen, also gar und schleunig, daß in einer Stunde Alles zum Asch-Haussen durch sie verwandelt, und der arme Einwohner nichts davon gebracht, sondern sich glückselig achten müssen, daß er noch seine Haut aus ihren Rachen errettet. Wiewol vermutlich Etliche dennoch auch wol in dieser Brunst von Feuer übereilt, und erstickt, oder sonst hefftig verletzt worden; sintemal Mancher indem er sein Gut der Flammen will entreissen, sein Blut und Leben darüber zu verlieren pflegt. Diß Feuer schonete auch der Kirchen nicht; die Altäre, Meßgewand, wurden samt andren geheiligtem Geräthe alle verbrant; ausbenommen der grosse Altar, welcher stehen blieben. In dem Thurn hingen vier Glocken, eine von zwantzig Centnern, die Andre von sechszehen, die dritte von zwölff, und die Vierdte von vier Centnern; solche seynd alle zer-schmoltzen; und hat man von solchen vier zerschmeltzten Glocken, die ingesamt zwey und funsftzig Centner gewogen, mehr nicht als achtzehen Centner Metalls zu sammen geklaubt. Gleich oberhalb der Stadt Gottschee ligt auff einem hochspitzigem und felsig-tem Berge das feste Schloß Friedrichstein, welches seines Stifters und Erbauers Namen angenommen, und noch behält; angemerckt die Feste vom Friedrich Grafen von Cylli gebauet worden, ehe dann er noch die unglücklich-schöne Veronica heiratete ; welche Heirat ihr einen jämmerlichen Tod gebar. Wir wollen diese klägliche Traurge-schicht nicht nur berühren, sondern, well sie leswürdig, etwas weiter ausführen. Grass Hermann von Cilly, dieses Namens der Zweyte, hatte mit seiner Ge-mahlinn zween junge Herren erzielt. Einer derselben, Namens Ludwig, erbte die in MM-lM Jfß nervo» de»' tirannie® Glocken w> ticlrnnne®- isteria»» qijadante Veroni»» von Desi®« der Alte etliche Schlösser, nemlich Sta-nischeck, Samobor, Gurckfeld, Machau, ; Rudolphswerth und Landstraß. ®.eltn selbige Oerter waren damals denen Grafen von Cylli versetzt, und also in ihrer Gewalt. Also hatte Graf Friedrich ferne eigene Wohnung und Hofhaltung L Gurckfeld, und führte sein absonderliche Regiment. Als man aber zehlte 1422, verschied seine Gemahlinn, welche eine von Mod-rusch gewest, und ward der Leichnam gen Cylli gesührt, allda er in dem Kloster zur Ruhe gelegt worden. Darob entstund ein starckes Gericht, als ob ihr Herr, Graf Friedrichs sie im Bette erstickt hette, um für die adliche Jungfrau Veronica von Desinze, von derer schönem Blick er Feuer gefangen hatte, in selbigem seinem Ehebette Raum zu machen zu ehelicher Verbündniß, und diejenige auch in feinen Armen zu haben, die er allbereit j im Hertzen hatte. Und weil dreh Jahre | nach seiner ersten Gemahlinn Hinfahrt er mit ihr Beylager hielt, ward der gemeine Argwohn desto stärcker. Ohn Zweifel hat dieser Verdacht eben so tool seinem Vater die Gedancken ein- j genommen, und eine Rachgier wider Mada-me Veronica erweckt, und vermuthlich auch seinem Herrn Schwager, demKeyser^igis-j, Mund einen Verdruß gemacht. Doch kehrte Man eine andre Ursach derStraffe vor, nem-uch die Ungleichheit des Standes. Denn wiewol es nichts unerhörtes, daß ein Graff nitt einer Edel-Dame sich verheyrathe, so ' wollten doch die Grafen von Cyllr ihrer Macht und Befreundung wegen mit hohen Häusern fürstlich betrachtet seyn, wie ge-mernlich grösser Gewalt groß geartet und wll geringerm Stande, wann kein sonderbarer Zuwachs eines Rubens dabei ist, unbefreundet seyn will. Weil dann der Veronica Eltern nur deß Ritterstandes waren, und Graf Friedrich so wol ohn seines Vaters Willen, als ohn seines Herrn Schwagers, deß Keysers Rath sie geehliget hatte, forderte der Keyser ihn zu sich in Ungarn, ließ ihn, als er erschien, gefäng-"ch annehmen, und zu seinem Vater, dem atten Grafen Hermann, führen. Dieser ließ ihm alsofort Fessel anlegen, kolgends in einen verdeckten Wagen setzen, und nach Osterwitz, in der Grafschaft Cilly, n einen Thurn bringen, darin er eine Zeit-“,9 tn ben Eisen, wohlbewacht, vorlieb ^IriÄrich ./huren musste. Rach der Zeit führte man ^L fcaeneim,i»di-S»tg, »,[=4-,v°m L "9m üobst von Helffenberg zur Berwah-anbefohlen. Allda zwang ihn der ' à die Schlösser, so er ihm hatte j.-Ieräumt, abzutreten. Und neben andren cvje^ ?u der Gottschee ligende Schloß v ednchstein, welches Graf Friedrich aller-I ueu-angefangen, und aus dem Grund Valv. XI. Buch. adtgt. erhebt hatte. Damit dann auch die Steine den hohen Mißfallen und Eyfer deß Vaters empfinden mögten, zerstörte er dieses Schloß Friedrichstein, und brach es ab biß auf den Grund. Welche Einreiffung dann gnug-sam zeugte, datz nicht der blosse väterliche Unwill über die ungleiche Heirath, sondern auch die schwere Beargwohnung deß gefangenen Sohns milder vermuthetenErmordung seiner vorigen Gemahlinn einen solchen Zorn-Brand bey dem Alten angezündt hette ; sintemal er sonst schwerlich das erst neugebauteSchloß also würde ruinirt haben Also lebte nun Madame Veronica ihres Herrn und Eh-Gemals, wie auch aller desselben Schlösser und Herrschafften beraubt, dazu in stetter Furcht für ihrem ergrimmten Schwäher, von dem sie nichts anders vermuten kunnte, als daß derjenige,^welcher um Jhrent willen seinen leiblichen Sohn so hart hielte, und allerdings vor siedender Zorn-Wut ein so schönes Schloß-Gebäu abgebrochen hette, den schönen Bau ihres Leibes und die edle Wohnung ihres holdseligen Lebens gleichfalls abzubrechen, kein Bedencken tragen würde. Weßwegen sie ihren Aufenthalt bey den wilden Thieren suchen musste, und sich nebenst etlichen ihrer Kammer-Jungfrauen in den Wäldern verbergen, allda Furcht, Sorge, Angst, Hertz-leid, Threnen, ihre tägliche Speise, Roth und Mangel ihre Fülle und Ersättigung waren. Wie dann aus unordentlichen Vermählungen dergleichen bittre Früchte nicht : selten erwachsen. Weil aber die Augen der Gewaltigen gar weit und scharff sehen, und derhalben die Ihrige besorgten, Graf Hermann dörffte allbereit auf die Spuhr kommen seyn, in welcher Gegend sie sich versteckt hielte; erachteten sie, rahtsam zu seyn, daß man " sie heimlich in einen vor Petau im Felde ligenden Thurn führte; als darinn man sie so leicht nicht würde suchen, brachten sie derhalben dahin. Aber solches schlug zu ihrem Unglück hinaus. Es wachten für den regierenden Alten allenthalben unterthänige Augen; also ward solches gar bald ausgespührt, und nach Hofe berichtet. Von dannen man hinschickte, sie abholen, nach Osterwiz führen, und allda in einen Thurn werfen ließ. Daselbst muffte das schöne Bild eine gute Zeit in groffem Elende gefangen sitzen, und vor Hunger schier verschmachten Endlich ließ der alte Graf sie auf Cllly Die unzeirig- vermrhlte Veronica sucht Herberge und Sicherheit bey den wilden Thieren. Wird von den Ihrigen in einen Thurn vor Petau versteckt. Aber auS-gespilhrtj und nach Osterwiz gesührt in einen Tyurn. Wird vor Gericht gestellt Aber nicht überwiesen. Wir crtranc Bringen, und flettete eine scharffe gerichtliche Klage wider Sie an mit ernstlicher Bemühung, Ihr durch Urtheil und Recht den Kopff zu nehmen, und die Fackeln ihrer liebreizenden Augen, welche seinen Sohn so ungebührlich entzündet hetten, in ihrem eignem Blut anszuleschen. Er gab ihr Schuld, Sie hette seinen Sohn durch Zauberkünste dazu gebracht, daß er sie ge-heirathet ; überdas auch ihm, dem Vater, mit Gisst nach dem Leben gestrebt. Allein es mangelte an gründlichem Beweis, darum funnte ihr das Gericht nicht betstommen mit einigem Schein deß Rechtens ; der Advokat, welchen man ihr hatte zulasten müssen, stritte für sie ritterlich, und siegte, und fand dißmal der sonst ge-meinlich eintreffende heiligeSprnch: „Was der Fürst will, das spricht der Richter", vor diesem redlichem Gericht seinen Absatz. Allein in dem Hertzen der Gewaltigen sitzt jemaln ein andres Recht verborgen, das heistt Gewalt, welches, wann das ordentliche Recht nicht nach Wunsch hinaus gehet, zuletzt in offenbare Thätlichkeit leicht-lich ansbricht. Dieses Rechtens gebrauchte sich auch Gras Hermann. Weder der starčke Verdacht, noch die Rachgier wollen dazu einstimmen, daß er, ob gleich das Gericht mit Recht nicht an sie kommen, noch ihr ein Urtheil aus den Hals fetten können, Sie darum sollte ledig und ans freyen Fuß stellen; darum ließ er sie wieder uachOster-wiz in ihre vorige elende Herberge führen, gäntzlich entschlossen, durch Hunger und Durst sie daselbst so lang zu quälen, bis sie verschmachtete, und das Hunger-Schwert diejenige hinrichtete, welche deß Advocatens Aufrichtigkeit dem Hencker-schwert hatte entrückt. Weit aber der Hunger-Tod so hefftig nicht etstete als wie feine Rachgier und Un-gedult, beordrete er zween Ritter, welche das schönste Frauenbild unterhalb Oster-wiz in einer Badwannen ersänffen lieffen. Cb solches eine Gerechtigkeit oder Grausamkeit und Tyraney zu tituliren, mag ein Vernünftiger Selbst urtheilen. Der alte Gras hat zwar in der Cillerischeu Chronick das Lob, daß er ein frommer Herr gewest, der gern Friede gestiftet zwischen Armen und Reichen ; aber in diesem Stuck hat er sich, wie es scheint, den Zorn zu bald und zu weit übergehn lassen, und nicht so sehr dem Recht, als feinem Rach-Durst den Laust gelassen. Denn hatte er Fug und Recht, Sie zu tobten, warum that Er es nicht durch Urtheil, Recht und Gericht? Hat demnach in diesem Stuck nicht gehandelt, wie er gesollt, sondern wie er gewollt, und mag wol vermutlicher » unschuldig Blut hiernit auf sich geladen, als schuldiges vergossen haben. Gesetzt, die erste Gemahlinn feines Sohns Friedrich sey im Bette erstickt 1 worden, so folgt darum noch nicht, daß es mit dieser Veronica Wissen und Willen geschehen. Verdacht und Argwohn seynd noch lange kein Beweis, noch Recht. Wann er nicht einmal berechtigt gewesen, mit der scharfen Angst - Frage sie peinlich anzu-greifen, so hat ihm das Recht noch viel weniger zugelassen, sie umzubringen ohnÜberweisung, daß sie den Tod hette verdient. Den tobten Körper dieser so jämmerlich, unbarmherzig und grausainlich ertränkten Veronicä führte man gen Fras-lau zur Begräbniß. Indem es der unglückseligen Veronicä so kläglich erging, erkrankte Graf Friedrich vor grosserie Kummer und Hertzleide über den unbarmherzigen Tractement seiner Gemahlinn; weßwegen der Vater ihn deß Kerkers befreyete, und mit guten Medicamenten kuriren ließ. Nachdem der Alte nunmehr seinen Zorn in dem Blut der armseligen Veronicä abgekühlt, ward er seinem Sohn endlich wiederum väterlich gewogen und zwischen 3h# neu gute Einigkeit gestiftet. Deßwegen fertigte er nun denselben ab mit allem seinem Hofgesinde gen Rattrnansdorff, allwo er zwei) Jahre Hof hielt, und hernach auf Rom reifete, vermutlich Ablaß zu holen wegen deß, an seiner ersten Gemahlinn begangenen schlimmen Stücklems ; (so anders der Argwohn und das Gerücht nicht falsch gewest). Auf selbiger Reße ist er vorn Marchgrafen von Ferar gefangen genommen, aber von feinem Schwägern teinrich Grafen von Görtz mit enter munta Geldes wieder erledigt worden. Da hat er wieder angefangen, einige Schlösser zu bauen, und unter andren dieses, von seinem Vater demolirle Fneo-richstein wiederum aus den Steinhaussei empor gerichtet, auch seiner so jämmerua) ertränkten zweyten Gemahlinn Korpe von Fraslau wieder abholen, und naa) Geyrach ins Karthäuser Kloster sichre ^ ' lassen, da man denselben zur Ruhe stetigte. &to; ridi Wfg wi-d-r m 5*> Zeucht ssiom. na* Nichts °° FricdN*l>, wi-d-r aut Lässt gf# eresili# m-hl'N nT'u°W L'be-b- J t P. Martinus Bautscher schreibt, die Graf Friedrich hat nach der Zeit gleich* Veronica sei) nicht zu Gehrach, sondern wol noch lang gelebt, und das dreh und zu Pletteriach in Crain begraben worden, neunzigste Jahr erreicht. Zum Beyspiel, Ob nun ihm hierinn mehr als der Cyl- daß das wahre Leben nicht so sehr im lerischen Chronick, wie auch Megisero, hohen Alter, als in hoher Tugend bestehe, zu glauben sey, läßt man dahin gestellt und daß Gott Etlichen, die ihren Eltern sehn. Ich besorge. Jene dörfsten wol so wol als Ihm ungehorsam sehnd, den-Recht haben, nicht allein darum, weil sie noch aus hoher Gedult und Langmut ihrer mit einer viel älteren Feder, als des Besserung erwartend, viel Lebens-Jahre Bantscheri seine ist, geschrieben; sondern zulege; endlich aber ihnen ihr undanckbar-auch auf dieser Betrachtung, daß das Klo- langes Leben mit dem ewigen Tode abster zu Pletteriach, von Graf Friedrichs | wechsele. Denn dieser Graf Friedrich, ob Vätern gestifftet, und zu seiner Ruhstat er gleich anfänglich die Fußstapffen seines bestimmt worden; dessen Leichnam auch rühmlich regierenden Vaters betreten, ist im Jahr 1434, ungefähr acht oder neundt- dennoch mit der Zeit davon ausgeschritten, halb Jahre nach dem kläglichen Tode Ve- , ausf wühste Neben-Wege hat seme fol-»Kter. • ronic8e daselbst beygesetzt ist. Weil nun | gende Lebens-Jahre m unzüchtigen Lüsten ^ichrr die letzte Leichbestattung derselben laut der und allerlei) Ruchlosigkeit verzehrt. beTor®? ^ilerischen Chronic etliche Jahre nach Nachdem er seine erste Gemahlinn um* ^tabnig r i^raf Friedrichs Erledigung von Fraslau gebracht, die andre aber durch seines Va* wieder weggenommen, und anderswohin ters argwöhnenden Eyser und Erbitterung veyetzt worden; so ist nicht wol vermutlich, verlohren Hate, ließ er der Unzucht, Geist daß der alte Graf, welcher damals noch 'r c " V m-c-a v-- llbte, dem Sohn sollte verstattet haben, den Leichnam einer bey ihm tödtlich verhaßten Person, welche Er so wol ungleiches Standes als obgedachten Verdachts wegen für eine Schnur durchaus nicht annehmen, noch erkennen wollen, in sein et* welsttes Erb-Begräbniß zu Pletteriach ein* zusencken. Es wäre dann, daß die Chronic durch etliche Jahre eine Zeit von acht oder neun Jahren verstanden hette, alsdann konte man wol vermuten, Graf Friedrich hette die Veronicam nach des Vätern Tode heit, und allerlei) fchnödvn Wollust, den gantzen Zaum folgen, eraltete beh immerzu grünender Geylheit, und blühendem Glück. Der Stern seiner Glückseligkeit ward niemals mehr durch einige Traurigkeit oder Unfall bewölckt. Sein Wolstand wettete in der Ausbreitung mit dem schönsten Lorberbaum. Welt und Wollust, die sich in ein Eysgraues und Grab-massiges Alter selten mehr verlieben, haben diesen Grafen die ungetreue Treu erwiesen, daß sie ihn gleichsam zu Grabe begleitet, und mit dem Krantz einer lasterhassten Beharrlichkeit gekrönt. Er war allbereit ein Neunzig-jähriger, und setzte doch dieBuh-lerey samt andrer Leichtfertigkeit noch fort. zu Pletteriach begraben lassen. Welches aber der Cillerische Chronist schwerlich wurde verschwiegen haben; angemerckt nicht to? » E vermuten, daß ein Scribent, der Weßwcqen ihm einsmals ein guter Freund Vaterlandes Geschichte eigendlich be- molmeynendlich zuredete, Er sollte doch, rubi rC rr gerinn keine gründlichere Nach- weil nunmehr der Abend seines Lebens gehabt haben, als ein Fremder. jj)on längst herbet) geruckt, und er zum -oteietcht hat_ dem P. Bautschero die @mbe so reift, als wie eine überreifte -Uug deß Grafens Hermann zu Birn zum fallen an sein Ende ein Mal gL-c^ch Gedancken gemacht, als ob Graf gebenden, der Büberey Urlaub geben, und onevnch nach des Vaters Tode die Ve- ' stch zum Sterben bereiten. Aber dem-omcam auch daselbst hette beysetzen lassen; selben gab er als ein andrer Sardanapal balfr ?vch diese letzte Ehr widerführe, in dem der Epicur gantz vergraben, oder llstem sein Erbbegräbniß zu ruhen käme, vielmehr wieder lebendig geworden war, fAtlÜ m kkach muß ich solches unent- diese saubre Antwort: O bn, und im Zweiffel stehn lassen.«) . ~ frfl «) sifVrV • O! ich habe meiner Sterblichkeit schon Buch dtt KärnÄik^Eschrcibt Megiserus, im neunbtem längst gedacht! und deswegen beschlossen, daß m°» «uff »ei« Grab diese Le.ch. L s -ÄasÄ": W“ f0“: Graf Friedrichs von Tylli Epi-curerev. Jetziger Zustand des Schlosses gricbrichftem. Feyertags Verächter wird Dom Donner erschlagen. Warum das Schloß Friedlichstem allhie beschrieben worden. Haec mihi porta ad iiiferos est. Scio quae reliqui : abundavi rebrn omnibus : Ex quibus nihil mecum fero, nis quod bibi, Atq ; edi, quodq ; inexhausta Cupi ihta - exhaurit. Solte sich besser für einen geylen Hund ober, wie Aristoteles von deß Sardanapals gleich-gesinnter Leichschrifft urtheilete, für einen Ochsen zum Epitaphio geschickt haben. Besagtes Schloß aber hat vor Zeiten gleichfalls den guten Leuten zu einer guten Retirade gedient, wann die Türcken eingefallen. Jetziger Zeit ist dieses Schloß wenig bewohnt, und nur ein Guardian (oder Thor-Hüter) droben. Es hat eine Kapell darinn, welche S. Johannis Enthauptung genannt wird; in derselben celebriti man jährlich drey Messen, welches die Geistliche von Gottschee verrichten müssen, a) Denckwürdig ist, was sich allhie im Jahr 1672 am 2 Julii, als am Festage der beyden Heiligen Hermagorae und Fortunati zugetragen. Der Herrschafft-Berwalter zwang einen Maurer, daß er an selbigemFeyertage mußte arbeiten;Und sihe! eben desselbigen Tages, als er zum Fenster hinaus schauete, erschlug ihn der Donner. ^Jch habe aber den kleinen Abriß dieses Schlosses samt dessen Beschreibung deß-wegen der Stadt Gottschee beygefügt, weil diese Feste Friedrichstein jeder Zeit zu der vormaligen Herrschafft und nunmehrigen ©raffschafft Gottschee gehört, und jemals so wenig davon abgesondert gewest, als wie sie noch jetzo unter diese Graffschafft gehörig, und so wol als Gottschee dem Herrn Herrn Frantz Ferdinand Fürsten von Auersperg unterwürfig ist. ****** Anmerkung. E. F. TJSeeje« öe& alten überkommene ber (3)oftfcheer. Unsers Herrn Haupt Äuthoris Mey-nung, daß die Gottscheer von den Gothen herstammen, geht mir sehr gern ein; an-1 gemercft der Nam Gottschee hiezu einen ' ziemlichen Schein verleihet, wie von hoch* ---------- a) Not. mea. gedachtem Herrn HaupGAuthore gar recht erinnert worden. Er bringt auch viel scheinbarere Beweisthümer bey, weder der Me* riait, welcher allein aus andren Scribenten etliche Zeugnissen anführet, die zum Beweis wenig dienen. Denn ob gleich der vom Merian angezogene Arrianus denen damals um den Sinum Jonicum gelegenen Teutschen, die dem Groffen Alexander großmütig gegebene Antwort zuschreibt (wie wir eben so wol am 63stem Blat Fünfften Buchs dieses Wercks solches wieder den Cluverium erstritten haben), giebt solches darum noch lang keinen Beweis, daß die Gottscheer eben auch dabey gewest, oder daß die Gottscheer Gothen gewest, ja nicht ein Mal, daß einige Gothen solcher Gesandschafft beygewohnt. Die Gothen waren Teutsche, aber nicht alle Teu-sche waren Gothen. Und kann man nicht sagen, daß um Alexanders Regierungs-Zeit die Gothen am Adriatischem Meer gesessen. So müssen auch durch die Sennonische Gallier, ob gleich Teutsche, dennoch nicht gleich darum Gothen verstanden werden; Massen solches aus keinem einigem alten Scribenten erweißlich fällt. Und gesetzt, der Bellovest habe ©ethische Bölcker mit sich in Italien auf Rom geführt, was thut das zur Sache? Nichts! Er hat auch viel tausend Francken und Schwaben bey sich geführt, die ich dann aus gleichem Ungrunde für der Gottscheer uralte Vorfahren halten müßte. Dieses aber ist sehr was artliches, daß selbiger Topographiae Verfasser mit dem Lazio, die Schwaben und alte Gothen für einerley Volck angiebt, indem er schreibt: „Dieses seyn nun diejenige Schwaben oder Gothen gewesen, welche an diesen Greit* tzen die Stadt Burnurn bewohnt haben. Gleichwie auch dieses ein qroffer Mißverstand, beym Lazio, und Merian ist, daß Chunimundus der Schwaben König ge* nannt wird. Es hat allhie Einer so wenig als der Andre, den angezogenen Jemandem recht verstanden. Zu Constantini Zeiten nannte man den Landstrich, zwischen der Sau und Drab Savian, und die Bewohner selbige Gegend Savos. Solches ward nnt der Zeit hernach in den folgenden Jahren mm vielen übel aus gesprochen, und an ffa Savia, Suavia, auch für Savi, Suavi, landes°bittci geschrieben. Also that auch Jornandes, tobe'810 öct" welcher durch die Suavos, keine Suevos oder Schwaben, sonder die Savos, das ist, die Völcker am Sau-Strom, welche Sa-viam Pannoniam bewohnten, meynte. Solches erhellet auch klärlich aus diesen Zeilen Proccopii, da er von demGothi-schen Könige Yitige, also schreibt: Asinarium Uligislaumque, Praefectos, cum maximis copiis in Dalmatiam miserat, ut in Gothorum hanc potestatem redigeret, imperärat, ut ex locis Suaviae Provinciae circumjectis Barbarorum in societatem ascito exercitu, rectè se in Dalmatiam & Salonas, conferrent, a) Allda verstehet Procopius eben so tool durch Suaviam nichts anders, als das Land zwischen der Sau und Trab. Weil nun das Wort Suavia und Suavi, mit Suevia und Suevi, gar nahe überein kommt, hat der ziemliche Gleich-Laut die nachmalige tSeschichtschteiber verführt auf die Mehrung, als ob durch die Suavos die Schwaben verstanden würden. Aber unsers Herrn Haupt - Authoris àweisthiimer haben ein bessers Gewigt. 5,enn er betrachtet nicht nur allein wie .gesagt, den Gleichlaut der Wörter ® °ttf cheewnb Gotische, sondern auch «) Procopius lib. I. de Bello. Gbth. die Besonderheit der Gottscheischen Sprache , und daß die Gottscheer alle Deutschen verstehen, ob sie gleich hingegen nicht von allen Deutschen verstanden werden. Welches freylich ein Nachdencken giebt, daß diese Leute ihre Sprache noch aus dem Alterthum haben, und also von langen Zeiten her in Gottschee gesessen, auch vermutlich noch manche Gothisch-Deutsche Wörter im Gebrauch behalten. Ich schreibe aber darum m ancke Gothis ch-Teu t sch e Wörter, weil ich vermute, daß sie ihre Sprache seit der Go-thischen Herrschafft gröfsern Theils verändert haben, nachdem die Beyern, Francken und mit, oder nach denselben auch die Schwaben dahin gekommen, und sich allda häuffig gesetzt: Angemerckt das Wort der Holtzgangel ob es gleich in Schwaben nicht gebräuchlich, dennoch der Schwäbischen Aussprache gar nahe kommt; über-das auch die Gothen mehrentheils Nider-Teutsch geredt haben. Wiewol sie vielleicht auch wol die Hoch Deutsche in Ober-Teutschen Ländern mit der Zeit angenommen, und die Gottscheer sich auch also nach und nach zu der Hochteutschen gewöhnt haben mögen. Unterdessen bin ich der Meynung, daß man jetziger Zeit die alte Gothische Sprache, ja so übel mehr verstehen würde, als wie die Alt-Aränckische, so man zu Caroli Magni Zeiten geredt. Grabe ti. ^nhslt. Jtfötmig cless Aamens dieses Schiostes. Ist vorhin nur ein Shunt gewesen. ein Schloss daraus gemacht. Menen - Muser in den Jöckern der Sckloss-àur. Mesten Stammes Haus dieses Schloss ehmats gewest. Hat den Herren *wn Graden gehört. Hittermästige Tapferkeit derer von Graden. Herr Kuth von Maden wird von den Türcken gefangen. And thener wieder loss gehäuft Stickt a.tr ^atd vom Gift, so ihm die Storchen mit auf die Helfe gegeben. Kamen * jeher andrer Dersonen, so von den Tärchen mit Gift ermordet segnd. Kltfs-lc..,er Zustand fürnehnter Gefangenen den den Härchen. Meuchellistige Weise der _ wehen, die Gefangene langsam «u vergiften. Warum sie solches nicht an allen ckingenen thitn. Die Kraft solches Gifts han sein gesàtes Nel so wol an Archen, als schwachen Katurn erreichen. Dem Herrn Haupt-Authon wird diese sonderbare Gisst-Hereitung von einem Mnbometaner communicirt in Africa. Welcher von (Etlichen ersucht morden, um dieses Geheimnisses Entdeckung. Erfindung eines Sgnpathetischen Schiess-und Zünd-Dulvers. Der HerrH aupt-Author will hiedurch Keinen Lapidem Philosophicum verstunden Kuben. Wnn das Ipnpathethische Ichiess-Dulver erfunden. Wem jetzo dieses Schloss gehört. -Ms, der unglückliche Todes-cor- langsam zu Pionen und können Einem ein Gifft auff gemessene Zeit eingeben, welches, nachdem Jemand stärckerer oder schwächerer Natur ist, früher oder später dem Vergiffteten das Leben abtödtet. Manche wollen nicht glauben, daß die Türcken so viel Argwitzes haben, dergleichen von langer Hand tödtendes Gisst zu bereiten; weil sie, wann ihnen eine so subtile Zurichtung betonst wäre, dieselbe an jedwedem gefangenem Christen Zweifels ohn practiciren würden; da man doch das wiedrige gleichwol an vielen aus der Gesangenschafft erledigten Christen erfahre, als welche noch viel Jahre lang frisch und gesund hernach leben. Draus gebe ich zur Antwort: Es sey zwar nicht ohn, daß viel ausgelösete Christen noch manches liebes Jahr bey puter Gesundheit zurück legen, weil sie keinen Gisst wie etliche andre, die von sonderbarer Achtbarkeit seynd, empfangen haben; aber solches rühre her aus zweyerley Ursachen, deren Eine diese ist, Warum sie daß die Türcken nicht jedwedem Gesan- svlches nicht qenett, sondern allein einem solchen, dessen on allen Ge- L . «ir t m -r • fangmen thun. Tapsferkelt oder Klugheit ihnen einen mercklichen Abbruch thun könnte, mit Gifft das Leben zu kürtzen trachten; die andre diese, daß die arge Kunst, sowol solches Gifft zu bereiten, als die bezielte Person damit zu überschleichen, nicht gemein ist. Denn daraus verstehen sich nur unter ihnen diejenige, welche in natürlichen Wissenschafften, wie bey uns die Docto-res Medicinae, wol erfahren seynd, halten auch solches als ein groffes Geheimnis? verschwiegen ; damit die Kund-und Gemein-machung demselben keine Gering-schätzbarkeit zuziehe; sintemal solche Gifft-Künstler für die Bereit-und Darreichung eines solchen Giffts sich wol bezahlen laffen. Weil nun die Türcken aus einen gemeinen Gefangnen so viel nicht wenden wollen, bleibt derselbe für solcher Vergifftung schon sicher; aber ein sürnehmer guter Kriegsmann steht deßwegen in höchster Gefahr und Unsicherheit. Ist aber der Gefangene ein zwar sürnehmer Christlicher Officier, doch ein solcher, der lieber Reben-Blut, als Menschen-Blut, lieber roten Wein, als Türcken-Blut sihet, so darff er sich keiner Vergifftung besorgen, sondern sicherlich glauben, daß die Türcken einem solchen unschuldigen Türcken - Feinde lieber das Wasser der Königinn in Ungarn, welches wie man sagt, den Menschen bey langemund gesundem Leben erhalten soll, eingeben, weder etwas Gifftiges; damit er desto länger leben und durch seine Bärm häutetet) den Christen mehr Verlust zuziehen möge. Wem aber eine Türcken-Wunde angenehmer, als ein Glas guten roten Weins, den werden sie mit solchem ihrem tödtlichem Zehr-Present nachstellen. Man hat eben so wenig daran zu zweifeln, daß, wann sie Einem mit Gifft das Leben unvermerckt entziehen wollen, sie solches auch meisterlich gnug können, und solches Gifft also zu temperiren wissen, daß es auff gewisse Zeit seine Würckung vollbringet, dem Menschen seine Lebens-Kräffte allgemach abstihlet, biß es ihn gar umbringt. Gewiß ist es, daß man nach Belieben entweder auff einen, zween, drey, vier, sünff oder zehen Monaten, auch wol aus ein gantzes Jahr die Würckung deß Giffts abmeffen kann, also, daß ob gleich nicht ein gewisser Tag eben demselben gesetzt werden kann, daran es den Mord müsse vollziehen, dennoch nicht leichtlich zwey oder drey Tage dran fehlen werden. Mancher vermeynt, es könne hiebey die Stärcke oder Schwachheit einer Natur einen mercklichen Unterscheid machen, und der gewissen Zeit-Bestimmung hinderlich seyn; aber man glaube sicherlich, daß gegen diesem Gifft die stärckste Natur so wenig vermöge, als die schwächste, und ihm eine so viel gelte, als wie die andre; anpemerckt, diß Gifft wircket mehr aus antipatiche, weder sonst aus andre Weise. Und em jedweder Verständiger, wann ihm dieses Gifft und dessen Zurichtung bekandt wäre, würde alsobald glauben, daß man die Würckungen desselben befördern oder verlängern, engem oder weitern Termin demselben geben könne, nach Belieben, uran verberge es gleich im Getränck oderinder Speise; denn es kann so wol trucken als naß eingegeben werden, wie man will, und alsdann so wol an den daurhassten, starcken und harten Naturen, als an den zarten, sein gesetztes Ziel erreichen. Ich halte aber dafür, daß diese Türcken, mit welchen wir streiten, ein solches GlM eben so wol wissen zuzurichten, als wie die iie Srà km' fei». Aio «°l t sch» so » starcken Nature» erreiche»- HM-Autbori ^flicaner. Denn als ich * im Jahr 1669 ^ diese mich in Africa aufgehalten, hat mir ein ji «ifriberehunn fühtnehmer und gelehrter Mohametaner, einem Namens Ali Haisa, welcher bei bemTafilete ìn grosfem Ansehn war, am15.Julii kein WM meldten 1669. Jahrs zu Tunis diese Gifft-Bereitung und Würckung als ein grosses Geheimniß gegen Communicirung andrer, den Africanern unbekandter Secreten entdeckt, und dabei gemeldet, daß solches Wenigen bekandt sey. So bald er mir nur diese Heimlichkeit hatte geosfenbaret, merckte rch gleich, daß es warhafftig also damit bewandt, und mußte mich verwundern, daß ein solches Mittel in der Natur vorhanden. Ich kann mir auch schwerlich einbilden, daß einiges Gegen-Mittel ersinnlich falle, wodurch dieses heimtückische Gisst mögte entkräfftet oder abgetrieben werden, weil es wehr durch eine Antipathiam (das ist, durch àe geheime Gegen-Artung oder natürliche Feindschafft und Abscheu) seine Tücke ver- jj w>t, weder durch eine andre streng- und ]| |äd)Ct bon icharf-angreiffende Bosheit. to!'?en ersucht s.- ^lche Zubereitung bin ich schon vor bi.*=ilQeßln 'em don etlichen Orten ersucht, aber nie-% @ntnm= chols noch überredet worden zu communi-an611'- "Ud wird sie auch niemals einiger Mensch von mir erhalten; denn mein Ge-ìwssen will mir nicht erlauben, eine so hochschädliche Sache zur Gesährung vieler Menschen Lebens gemein zu machen, und ~m hellischen Mord - Geist oder dessen Kreaturen und Merck-Zeugen damit einen Vorschub zu thun. Unterdessen darff man mir kühnlich glauben, daß durch die Antipathiam eine |o heimtückische Vergifftnng und meuchel-tzuge Mordthat von langer Hand voll-d^hi werden könne in gemessener Zeit, n ^ ^utch die Syn- und Antipathi ara «ft« {“8 '"che» u»d lull 3ii»d- ‘Oetč. ! Q) zuwegen bringen lasse, fällt zwar dem, ’3 fflriiS ^ffenschafft nicht hat, noch den ?athe- r,,11!) kennet, fast unbegreifflich. Wer '(i,le6= u^s./^nts wol eingebildet, daß ein Syn-Wes (oder Synpathetisches) Zünd-^ .^^chleß-Pulver sich bereiten tiesse, j° to°k ìn der Nutzbar- als Schäd-reit dem gemeinen Büchsen-Pulver es PYn Zuvor thäte? Dennoch ist ein solches dpL Öorde, sondern im Schatten ver- 11 bpi,' sintemal sonst ungläublich viel hQtnfi die allerschädlichste Händel konnten gestifftet werden. Balv. XI. Buch. Wann ich ein solches synpathetisches Pulver (oder Pulver der Mit-Empfindung) in zwey, oder hundert, oder nach Belieben in mehrTheile theilete, hernach solcheTheile in unterschiedliche Städte und Länder im mancherlei) Oerter hinlegte, und (zum Exempel) in einer Stadt Etwas solches Pulvers unter ein Dach, und einen andren Theil in einem Schiffe verbergte, wiederum einen andren in einen Pulver-Thurn oder Zeughaus thäte, nachmals das mehlige bei mir daheim anzündete, müßte an allen Orten das hingeschüttete Pulver gleichfalls entbrennen. Oder da-ferrn ungefähr socher Ort, wohin ich ein solches Pulver gelegt hette, in Brand gerie-the, würde sich gleichfalls anderswo an allen Orten das dahin geschüttete Pulver auch das meinige in meinem Hause entzünden. Mancher wird Zweifels ohn hierüber die Ohren spitzen oder den Kopfs schütteln, und nicht glauben, daß ein solches Geheimniß in der gantzen Natur anzutreffen ; ich weiß aber, daß noch grössere Heimlichkeiten in der Natur stecken als dieses. Sie seynd aber nur wenigen bekandt, und zwar solchen, die das Maul wol halten können, und dergleichen Verborgenheiten mit dem Siegel der Verschwiegenheit bei) sich zu verschliefsen wissen. Ich mache aber allhie nicht viel Worte weiter davon, weil es dem, der es nicht gefehlt hat, fast unglaublich scheint, I zudem auch Niemand bißhero noch was davon geschrieben hat. Ich hette auch dieses Synpathetischen Pulvers keine Meldung gethan, wann mich nicht der Antipathetische Türckengifst dazu veranlasst, und ich dieser Tagen nicht ein Buch angetrofsen hette, darinn solches Pulvers gedacht wird. Daß ein solches Arcanum neulich erfunden worden, bezeugt auch Johann Daniel Majoris so getitnlirte „Seefahrt nach der Neuen Welt, ohne schiff und L>egel. ») Mancher dörffte auch wol ihm die Ge-dancken machen, ich zielte hiemit auf den Weisen-Stein (LapidemPhilosophicum), aber denselben will ich versichert haben, daß ich für ein grössers Arcanum halte, ein paar zerschliessener und zerrissener Schuhe oder zerfetzte Hosen zu flicken und anszn-bessern, als den niemals erfundenen, noch jemals erfindlichen, noch der Natur bekand-ten Lapidem Philosophorum zu machen. Aber daß eine Gold-Tinctur oder Extrac- a) Fol. Der Herr Haupt-Äu-thor will hiedurch fernen Li-pidem Philosophicam verstanden haben. tion des Goldes möglich falle, und in der Natur sey, dadurch man alle Metallen in Gold verwandeln könne, doch ohne einigen Nutzen, glaube ich gern. Es wird nemlich aus dem Gold eine Tinctur extrahirt und in ein kleine Quantitet dermassen concentrili, daß, wann ein Gran von solcher Tinctur auf ein Pfund geflossenes Metall geworffen wird, selbiges Metall zu Gold transmutirt werden kann, aber ohne einzigen Nutzen. Dann, nachdem selbiges Gran der Tinctur ist also aus einem Pfund Golde extrahirt worden, so ist dasselbe Pfund Goldes zu Nichte gemacht; also hat man von dieser Transmutation keinen Nutzen, sondern nur einen Schaden, dann die Mühe und Arbeit ist umsonst. Also ist es kein Lapis Philosophorum. Dann die Chymici sagen, daß, wann man einmal nur eine Gran schwer von dem Lapide Philosophorum hat, so könne man also denselben multipliciren, daß man alles fl Metall in der Welt könnte zu Golde tingiren und alles mit Nutzen und nicht mit Schaden. Niemals hat sich einer ehrlich mit dem niemals gewesenen Lapide Philosophorum ernährt oder was damit gewonnen. Schuhplätzen aber und Hosen-ausbefsern wird täglich von Schustern und Schneidern geübt, und nähret sich Mancher damit redlich, ohne Sorge, wo er ein Eisen, Schuh-Aal oder Nadel hernehmen wollte, wann fl alles Metall sollte zu Golde werden. Aber das synpathetische Schieß-Pulver hat seinen gewissen Grund in der Natur, und ist keine blosse Speculation, leere Einbildung oder Spiel müssiger Gedan-cken, als wie man vor diesem den pulverem synpatheticum oder ferrn-empfindli-ches Wund-Pulver, damit utait ohn Auflegung eines Pflasters den Verwundeten von Weitem heilen kann, dessen erster Entdecker der gelehrte Engländische Graf Kenelmus von Dygbi war, für ein eitles Geticht gehalten, welches doch so vielen dawider geschriebenen Büchern entgegen seine natürliche Gewißheit nunmehr durch die vielfältige und tägliche Erfahrung behauptet hat, nicht ohne Beschämung so ' vieler Federn, welche es so hart bißhero wiedersprochen. Als wie neulich erst auch ein gewisser Author gethan, der eine so vollkommene Erfahrenheit in der Natur erreicht zu haben, und in so geheimer Vertraulichkeit mit ihr zu stehen, sich beduncken lässt, daß sie ohn sein Wissen nichts vornehmen, noch verrichten könne. Dessen Namen ich aber nicht nenne, weil mein Vorsatz nicht ist, Jemanden zu beschimpffen, und er auch, meiner Meinung nach, bey Vielen vielgültig ist, ja in hohen Ehren gehalten wird. Unterdessen muß ich doch bekennen, daß mir nicht bald ein Author vorgekommen, der so greifflich, so Faustdick, so unverschämt geschneidert hätte, wie dieser, der viel besser thäte, wann er bey seinen Versen und Carminibus verbliebe, die sich bei einem Gläslein guten Weins noch wol glücklicher schmieden lassen, weder die Schlüssel zu den Geheimnissen der Natur, auch wann sie gleich bißweilen das Beil weit zu werfsen, mit ihrem uralten Privilegio sich verantworten können, welches heisst : Pictoribus atque Poetis Quidlibet audendi semper fuit se qua potestas. Welches Privilegium aber in natürlichen Sachen den Herrn Poeten nicht mehr passirt wird. Vielleicht mögte Jemand gebenden, Ich, der wider die falsche Einbildung andrer Scribenten so eyfre, bildete mir selbsten gleichfalls viel ein, in dem ich das Synpathetische Schießpulver für was Gewisses ausgebe. Demselben ertheile ich zur Antwort, daß ich mir freilich viel einbilde, aber nichts ohne Grund ; auch mich dafür nicht ausgebe, daß ich etwas wüste, welches ich doch nicht weiß. Daß obberührtes Syn-pathetisches Schießpulver natürlich sich bereiten lasse, ist bey mir keine falsche, sondern wahre und bewehrte Einbildung, oder viel- IVUQtV UHU uviuv^utv ^ mehr gründliche Wissenschasft, und so viel ^ UIVIJU yiUHUI.lU.IV -Wt) I vu I I Kf I , mir wissend, ungefähr vor achtzehen Jahren St,npa*U erst ersonnen worden in Europa, ^o tw habe ich auch nicht mit fremden, sondern r“ttl6e«. meinen selbsteignen Augen davon die Probe erblickt. Welches mich versichert, daß in diesem Stück mich meine Einbildung nicht betriege. Bitte den freundlichen Leser wegm dieses eingeschalteten Discurses um Verzeihung; die Bereitung obgedachten Turcken-Giffts auf gewisse Zeit desto w^rscheim '»nnpaiqenpqe» . unglaubhaffter scheint, und dennoch gewry ist, zwischen eingestreuet. Ich wünsche alje , daß weder das Etne, noch das Andre der vorhin mehr zum Verderben, als ir- halten geneigtem heutigen Welt recht offenbar und üblich werde. Gestaltsam ich deßwegen auch eben in der Stunde, da ich diese Erzehlung zu Papier setzte, in dem jenigen Buch, darinn Alles, toas_ ich auf meinen Reisen gelernet, mit meinen gewöhnlichen unbekandten Characteren ausgezeichnet, ausgeleschet habe. Mögte ^wünschen, daß auch alle Türcken und Heiden oder andre Leute, denen es etwan auch bekandt ist, solches von ihrer Gedächtnis gleichfalls austilgten. Die Herren von Graben haben zwar, wie ich in unterschiedlichen Urkunden und Verzeichnissen finde, noch viel Jahre nach deß mit Gisst am Leben verkürtzten Herrn Ruths von Graben Tode gelebt; ob sie aber dieses Schloß auch besessen, ist mir unbekandt; weil ich davon keine weitere Nachricht gefunden; ums Jahr 1520 befassen dieses Schloß Graben drey Brüder, à Andre, Wilhelm, und Wolfgang von Graben; unter denen die zween letzte, nemlich Wolfgang und Wilhelm von der löblichen Landschafft in Crain an Carolum V. damaligen König von Hispanien re-commendirt worden, wie beygedrucktes Empfehlungs-Schreiben, welches ich seiner förmlichen Verfassung nach hinzusetze, zu erkennen gibt. I« Staine, "^llerdurchlauchtigster Großmechtigster è ^?d Aller Christlichster König, allergnä- ^comm,n= brgfier Herr. Euer Khönigl. Mayst. seyn CaR's^tei= ?n'et gehorsam schuldig, willige Dienst heften11'91' t" °^er Ünterthenigkheit zuvor bereit, und Manien, ?iir 'Ue9en Euer Khönigl. Mayst. demietiglich b°n®^ttn ö*wernemben, daß uns die Edlen Gestren-a en- ^ vnd Vesten Herrn Wolsfgang, vnd Vsuhelnt von Graben Gebrüeder mit allem meiß erbetten, Ihnen in Ihrem Obligen und Notdurfft, wie Sie die füerter an ' ^uer Khönigl. Mayst. gelangen lassen werden, ein getrewe und fleißige Für-ptl“t zu geben, die wir Ihnen, als vn-pU besondern lieben auch guten Freunden Ulcht abschlagen, noch verzeichen haben mögen , vnd ist demnach an Euer Königl. payfi. als vnsern allergnädigsten Erb-jerrn und Landts Fürsten unser unter- thenigist fleissige Bitt, Euer Königl. Mayst. wollen die beutelten Hrn. Wolsfgang vnd Wilhelmen von Graben in Ansehung, daß Sie und Ihre Vorfordern sich allezeit an dem Hochlöblichsten Haus Oesterreich, Euer Mayst. Vorfordern gar ehrlich, vnd wol gehalten, daß Sie auch Kayser Fri-drich hochlöblichster Gedächtnns von Jugend baid ausferzogen, sich auch daselbs vnd nachmals bey Kayser Maximilian hochlöbl. Gedächtnns in den langmütigen vnd vill-fältigen schwären Kriegsleuffen mit sambt Ihren Bruederen, Herrn Andrem von Graben seeligen, an vielen Orthen mit ungespartem Vermögen Ihres Leibs vnd Guets gar vntertheniglich, ritterlich, Mündlich vnd wol gehalten haben, vnd Sie in Ihrem Anbringen, wie Euer Königl. Mayst. von Ihnen gnädigst vernemben werden, gnediglich befohlen zu haben. Solches wollen wir mit sambt Ihnen um Euer Khönigl. Mayst. als unfern aller-gnädigsten Herrn, in aller Undterthänig-kheit gehorsamst verdienen, dero wir uns hiemit demietiglich thun befehlen. Datum Laybach am 20. Tag Januadi 1520." Kit König Carln N: die Herrn und Landtleuth in Hispanien. in Crain. rc. Nunmehr hat dieses Geschlecht aber derer von Graben schon vor vielen Jahren der Tod begraben, und den Stamm-Baum gantz abgehauen. Es ist aber das Schloß hernach der Freyherrlichen Fumili Mordax zu Theil worden, und gehört derselben schon länger als hundert Jahre. Welche es auch wie oben errechnt ist, am Gebau erweitert, und ein rechtes Schloß daraus^ formtet haben. Wie dann noch jetzo Herr Johann Friedrich Mordax dessen würcklicher Besitzer ist. Nahe bey diesem Schloß lässt sich derjenige Felß antreffen, unter welchem man ein Gerümpel, Rumor und Getös vernimi, wann Jemand durchweinen Unglücks-Fall umkommen soll; wovon im Buch der Rariteten dieses Landes schon ein mehrer Bericht gegeben worden. Wem jetio diese« Schloß gehört. Fels, der unglückliche Todes Fälle omimrt. Gra ilez. Ì tt i a 11, i c Inger Gegend xlefs Schlosses Grà. Voriger Kam dieses Icklosses. Vormalige Dess-teer desselben. 6riizer-Shunt. Heutiger Hesürer dieses Schlosses. Capelle und Tabor im Jebloss. Verbesserung der, im auenten Ducke gegebenen Bedeutung dess Morts Tabor. Graden Q-vacLo. 1 I I 11 Lager-Gegend deß Schlosses Sitze die Figur K. 173 Voriger Nam as Schloß und Herrschafft Gra-dez, welches so wol in Deutscher als Crainerischer Sprache also genannt wird, ligt in Mitler-ì Crain, Zwölff Meilwegs von ' E Laybach, anderthalb aber von Möttling und Tschernembel, " Cfv^ an einem nidrigem Hügel, am Wasser Tellina, in einer schönen lustigen Gegend, und schauet lauter ebnes und fla-bes Feld um sich her. Vorzeiten rechnete man dieses Ort zu der Windischen March ; jetzo gehört es zu Mittel - Cräin, ins gemein aber rechnet mans zu Krabaten; weil die Sprache und Tracht Krabatisch ist. Es hat vormals sich Grätz geschrieben, VLv IJUl UULUIUIX) | lUj ytJUJUCUUl, iej«s Schloss« na(£)mQ|;g aßer durch verderbte Aussprache solchen Namen in Gradez verändert. 3si vor diesem ein Stamm-Hans der Herren Gräzer gewest, welche es viel Jahre wie-wol nicht ili solcher Grösse deß Gebäues, als wie es jetzo hat, besessen haben; oU im Jahr 1220 Herr Perengerus von Gräz. im Jahr 1271 Herr Ortolxbus von Gräz, welcher den Seiffrid voll Merenberg aufgefangen, und dem Odane nach ssZraga zugeschickt. Anno 13 <2 res -dirten hie zween Brüder, als -lmelr t und Manizel von Gräz, nachmals O Georgine Gräzer, welcher im Jahr T± nebenst andren Crainern bey Keyser F drichs Besreyung von der Wrenenscy Belägerung sich befunden. a) «) Ungelb. MS, SiUic. MS. Oberb. Priv. Pro-s. & Col . mea. Sor»»1 B-iiver b#lbe«- Ohne Zweifel haben noch mehr Gräzer Ich habe aber seithero diesem besser diß Schloß in Besitz gehabt; man hat nachgesonnen, und Ursach gefunden, solche aber keine rechte Nachricht davon. So viel meine damalige Meynung und Rede bey ist betonst, daß von hier aus ein Herr dieser Gelegenheit zu corrigiren. Denn von Gräz das Schloß Feistenberg, welches weil die Sclavonnche Sprache durch Tabor ' Normals nach einem Herrn von Gräz auch ein Lager versteht, so ist vermutlicher, daß " Grätzer-Thurn hieß, gebauet und be- dieRetirads-Oerter oder Tabors, sc tool wohnt. Nunmehr aber ist dieses Geschlecht in Crain als anderswo freylich ihre 6e schon längst verblühet und ausgewurtzelt. nennung von solcher Bedeutung, nemlich Nachmals seynd die Herren von Purg- von einem Lager haben; Ob schon heutiges stall in Besitz dieses Schlosses getreten, Tages kein gantzes Heerlager darinn liget, und lange Zeit Herren darüber gewest; wie das Hussitische Lager bey der Stadt biß es nach ihnen die Grafen von Thum Tabor gelegen. Denn weil gedachte Hussi-bekommen, und im 1600. Jahr hat es ten unter ihrem Feld-Obersten, dem Ziska, Herr Heinrich von Wernegk von dem Gra- cm dem Böhmischen Berge Tabor sich gestu Ächazen, Ludwigen, und Hanns Am- lagert, und wol verschantzet, endlich gar $e= brosien Grafen von Thurn gekaufft. Her- ; allda Häuser an statt der Gezelten aufge-nach ist es an die Herren Gusitsch gelangt; bauet, und selbiger neuerbauten Stadt so aus welcher Gusitschen Familie es noch rooi als dem Berge von ihrem Lager den heutiges Tages Herr Hanns Georg Gu- Namen Tabor gegeben, mich der vortheil-sttsch, Hauptmann zu Tohuin besitzt. hassten Orts-Gelegenheit halben dahin das Cs ist ein ziemlich grosses Gebüu, und Jh^ge in Verwahrung und Sicherheit ge-vor diesem mit einer starcken Rmgmaur ^acht, so scheint es, daß man hernach auch umgeben gewest, welche aber nun meisten- anderswo nach diesem Böhmischen Beyspiel Neae tob Zells schon zerfallen. Man flndt eine ' affe solche Schirm-bequeme Oerter, dahin »dvx cm Kapelle deß H. Francisci darinn, und man tzcy Kriegs-Läustten mit dem Sei-l" auch einen Tabor, das ist, eine Behalt- „igen fliehen, und daselbst sich deß seind-Uiß für die Nachbarschafft, darinn sie bey sichen Ausprungs vortheilhafftig erwehren Kriegs-gefährten Läufsten ihr Bestes aus- kann, Tabor geheisten. Und berichtet der behalten, und sich wider die Türcken ge- Herr Haupt-Author mich hiebey, man Nfy ' , sJn dem zweyten Buch dieses Wercks schauet man annoch von einem hohen ^st gemeldet worden, das Wort Tabor be- Thurn, von welchem man auch die Stadt Tabcr® * watete in Polnisch-und Böhmischer Spra- , Tabor überschauet. Gleichwie man aus che ein Lager, und daß ich gleichwol ver- ' den Mauren selbiger Stadt den Proviand-mutete, Tabor bedeute für sich sebsten Thurn sihet, welchen der Ziska selbst auf-eigendlich weder eine Stadt noch ein àer- gerichtet; an welchem auf einer Seiten mger; ob gleich die Husiten an eurem deß Ziska Bildniß stehet, so mit der litt» stlchen vortheilhafften Ort ihr Lager ge- cken Faust einem München auf den beschlagen, oder bey ihrem vorhin geschlage- schornen Kopfs greifst, mit der Rechten uem Lager Häuser aufgerichtet hetten, aber einen Kolben oder Keule aufhebt, befondern wollte so viel anzeigen, als eine willens, dem München damit eines aus ^chutzwehr oder Bura. dabin man stieben, den Kopfs zu versetzen. E. Fr.f wehrt haben. nenne noch heutiges Tages in Crabatischer Sprach ein Feldlager Tabor. Besagten Hussitischen Heers Lager-Platz Anmerckung. «uu vas betrüge rn Sicherheit bringen G xa il i n ß . tSBo ®railiiut ligt. ytllVIbm lustige Gclegeiikieit. jlvuchtliUrlieit llt'llelbcn. tlau-^0rm sstffi Iclilojfeg. Hedeulung dcfs Iumens Gradina. Ielriger Herr desselben. Gradina C/r'oitU.'nrux Wo Gradina ligt. Sihe die Figuri. 174. Desselben lustige Gelegenheit. Fruchtbarkeit desselben. ,ieses Schloß, welches auf Crai-lnerisch gleichfalls Gradina, in Jtaliänischer Sprache aber Gradigne, geschrieben wird, ligt in Histerreich, 15 Meilwegs von Lahbach und zwo Meilen von der Stadt Mitterburg, an einem Ort, den seine Schönheit, Lust und Fruchtbarkeit dem Gesicht ?iOt annehmlich vorstellen, und zwar um o viel füglicher, weil es auf einem Berglein, als wie auf einem Schau-Gerüste steht, vyn dannen es seinen herabwerffen-den Blick an den guten Bau-Feldern und vortrefflichem Weinwachs ergötzlich weiden kann. Zwar ist das Feld nicht eben, noch flach, doch gleichwol ausbündig lustig und überaus nutzbar. Sonst ist dieses Schloß nicht groß; und deßwegen auch Gradina (welches auf Crainerisch ein kleines Schloß oder Schlößlein heiffet, und von dem Wort Grad, so ein Schloß bedeutet, seinen Namens-Ursprung hat) benamset worden. Es präsentirt sich nur aus die alte Manier, wie ein groffer Thurn. Heutiger Zeit erkennt es den Herrn Frantz Carl Grafen Barbo, für seinen Herrn. sK Gral10“ (ß t a tf i f di f. ^nhslt. Die Stelle defs Schlaffes Gradische. Bedeutung defs Aamens. Ist schon eingegangen und muhst. Gewelber unter der Erden. Defs Herrn Haupt-Authons peg-nung von dem vormaligem Hau dieses Schloff cs. Warum dieses Schloss nicht im iiupffer vorgestellt ist. Wann und von wem es serstöhri worden. Wem es gehörig. wischen Aursberg und Nadli-scheck, drey Meilwegs von der ^Hauptstadt Laybach, aber nur : eine halbe von dem Schloß Auersberg, ligt auf einem ziemlich-ho-ichett Berge das Schloß Gradisch, -insgemein Gradische genannt. Dieses Erainerische ^Wort Gradische heisst so viel, als die Schloß-Städte oder „der Ort, wo vormals das Schloß stund." Und solche Benennung trifft auch mit dem Zustande desselben gar eigendlich überein. Denn es ist gar Mcht mehr im Stande, sondern allbereit eingegangen, und gleichsam nur noch ein kleines dürres Geripp von seinem vorigem steinernem Körper übrig. Man erblickt jetziger Zeit schier keine Rudera oder Uberrestlein mehr davon, und stehet von der Maur gar kein Stücklein wehr aufrecht, ist dazu mit Bäumen fast verwachsen. Die dort herumwohnende Leute sagen, 68 seyn allda Gewelber unter der Erden, und fey vormals allhie eine Festung oder Städlein gestanden. Ich halte dafür, es müsse nur in Holtz, und weder von Stein noch Kalch erbaut gewesen seyn. Weil so 1 gar keine rechte Überbleibsel mehr daran : zu sehen, auch kein Gebäu sich dabey in der Nähe fiudt, dazu man die Steine mögte verbraucht haben. Und darum habe I ich auch dieses Schloß dem geneigtem Leser nicht vorstellen können im Kupffer. Ums Jahr 1*200 ungefähr aber ist solches Schloß dem Herrn Ottomanno von Aursberg, als derselbe mit dem Grafen von Görtz, Grafen von Ortenburg, und dem Patriarchen zu Aglar, Krieg geführt, von ihnen genommen, zerbrochen II und verstört worden; wovon der hochgünstige Leser bey Beschreibung Aursberg allbereit weiteren Bericht wird empfangen haben. Es hat aber allezeit unter die Herrschafft Aursberg gehört; gleich wie es auch noch heut der Graffschafft Aursberg, und zwar dem Herrn Wolfs Engelbrecht Grafen von Aursberg, Land-Marschallen in Crain, zuständig ist. (Brafentuurf IL Inhalt. <¥ager - Mie dieses Schlosses. Jamens-Nrsach. Gormnüger Jam desselben. Der gälte Weg mit Schloss hinaus. Stelle de|s Marchis Kastell. Inwendige Gelegenst solches Marchts. Dsarrhirche. Wie hart der Herr (Buntpler den Herrn Drein-Sger in diesem Schloss gesanglich tractirt hat. Märchen verwüsten die Gegend fcstett. Bekommen diesen Marchi mit Iist. Arglistiger Verwand der Märchen, welche alles darinn erwürgen. Werden aber bald hernach mit gleicher Mäntre Sahtt. Tärchische Verheerungen. Hrabatische Sprach und Tracht allhie. Vorige àstàr dieser Herrschasst. Wer heut diesetbige besitzt. Jand-Gericht ben dieser Mrrschaßt. Genullt eilt er entkommt von der Mcht-stäte. Engländer spielet sär ^ncn Spanier um den Galgen mit andren Mal, und spielt steh nochmals sreg. entwischet, unterm Vorwand der geheimen Ohren-Heicht. Dieb, so ben KeipUg nnternt Galgen entlojsen. Einem Verurtheilten žu Lyon wird ein Messer ge- mcnt, womit er sich loss schneidet. Haussntann verhindert durch Geldstreuen, dass ntan den Ausgerissenen nicht wieder bekommt. Dreimal Gebeuchter sättt «um dritten Mal wieder herab. Des Herrn Haupt- Au-thoria Meinung von dem vormaligem Bau dies es Schlosses. Warum dieses Schloß nicht im Kupffer vorgestellt ist. Wann und von wem es zerstöhrt worden. Wem es gehörig. Mdr c Kt Lager-Stiite dieses Schlosse Namens Ursach. chloß und Feste Grafenwarth, samt dem Marckt Khostel oder , Kostel (ober Kastei) ligt in Mitter-Crain, zehen Meilen von Laybach und zwo von Gottschee. Den Namen Grafenwarth haben diesem Schloß vor Zeiten die Grafen von Gully gegeben, weil sie dasselbe von Neuem aufgebauet; Bormaliger denn vorhin hieß es Co stel; und war Nam desselten weiter nichts als nur ein grösser Thurn samt einer Ringmaur und etlichen kleinen Thürnen. Solchen vormaligen Namen Kostel aber, oder vielmehr Castell, welchen noch Heut der neben anliegende Marckt behält, hat es von dem Lateinischen Wort Castello, als welches das Diminutivum ist von Castro. Dieses Schloß krönet der Scheitel eines hohen und spitzigen Berges, der von lautern Felsen. Ist ein grosses und hübsches Gebäu. Wie wol es aber also hoch liget, hat es doch Eile die feine schöne weite Aussicht, als welche Figur n. 175. ihm andre überall umherliegende Berge benehmen, von welchen es ist eingeschloffen. Unten am Berge fliesst die Kulp vor-bey, und eilet auf Croatien zu. Wenn man zu diesem Schloß hinauf-und eingehen will, muß Einer zuvor durch den Marckt gehen. Der Weg geht sehr gäh hinauf; welche Beschwerlichkeit zu erleichtern, dem Felsen gleichsam Stafeln eingehauet und dadurch Zwang angelegt worden, den menschlichen Fußtritt zu ertragen. Eben so wol muß der, welcher zu dem Marckt hinaus will, die Füsse ziemlich ausheben und des Steigens nnvervroßen seyn; denn er ligt, obgleich unter dew Schloß, dennoch auch hoch genug unv gleichsam an der Brust des Berg-Hugels, dessen Haupt das Schloß ist. Daher auch in diesem Marckt nichts Ebenes «nzu-treffen, sondern der Bodem gantz bergig und mit groffen Felsen behügelt tff.^ Es stehen aber nicht viel Häuser darinn, sind auch die wenige vorhandene em Gepränges zu beschuldigen, als die. gar gering. Nichts desto weniger ist d 1 Marckt mit einerstarckenRlngnmurilm einem Thurn sehr wol versehm Wie jj nun gleich die Anzahl der WohliU g ; »llhic, (jabcn sic doch gl-lchwol -m- Pfarr kirche darinn. Und hat die-r »h°h l! Marckt. wann er nur mit Lebens-Mittel Der Weg f huiaul- i? Herrn E'^-rger «ÄSg 2?en tet, Mkn bie 8ft um *S2“ *" bevorrahtet ist, so geschwinde keinen Feind zu fürchten, sondern kann diejenigen, welche ihre Zuflucht ihm vertrauen, im Fall der Noth noch wol sicher stellen. Im Jahr 1514 war allhie Schloß-Hauptmann der Gregor Gumpler. Diesen hat Herr Michel Preimberger Herrn Andrem Harrer vor dem Lands-Recht mit Klage fürgenommen, um daß er, Harrer, sich mit und neben Herrn Georg Gumpler als Bürge verschrieben und versprochen, allen den Schaden zu ersetzen, welchen Herr Gumpler dem Herrn Preimberger an seinem Leibe, Ehr und Gut gethan, in dem er ihn, in Keyserl. Majest. Schloß Grasenwart persönlich mit mehr andren seinen Helffern gefangen genommen, und gefänglich in einen Thurn geworffen, deß gäntzlichen Vorhabens und Absehns, daß er ihn mögte um Leib und Leben bringen, ihn daselbst auch genöthigt und gezwungen zu einer unbilligen Verschreibung Daran er sich doch noch nicht er-sättiget, sondern ihm auch alle seine Baar-schafit, Gold, Silbergeschmeide, nebst keiner Vorfahren Kleinodien und andren Sachen hinweggeführt, überdas ihm sein Nos? gefährlicher Weise und heimlich, Ulcht weit vom Schloß in einen Graben ziehen und erstechen lassen; um damit den Leuten einzubilden, als ob der Preim-berger ausgeritten und unterwegs erschlagen wäre, a) Im Jahr 1528, haben zwar die Türken um Kastell her Alles verwüstet und abgebrannt j doch Kastell selb sten damals unberührt lassen müssen. Aber die in der Höhe nistlende Tauben, >° der Wolfs mit seinen Klauen nicht ssgrerffen kann, üerschleicht und erbeisst Jßwetlen der betriegliche Iltis. Was die 4-urcken durch offenbare Gewalt nicht ge-unnt, haben sie dennoch durch Betrug ausgerrchtet, und im Jahr 1578 diesen p !® wit List einbekommen; in dem 1e Ich. für Crabaten ausgegeben, die von «v 4-urcken verjagt wären, auch zu mehrer vip< . ìlng ihres arglistigen Vorwands „I . j16 anitoch unmündige Kinder, so rn ch n!cht reden können bey sich geführt, ßt etnent groflem Plunder von allerlei) bewand und Kleidern. rfirikr ch^stliche Mitleiden öffnete diesen ytlS' "ch geschminckten Unchristen den Zu- ^ngaflg' Nachdem sie aber eingelas- b) Xot. p"oyriSmal'®a,UrTlen- seit waren, und gleichsam auszuruhen schienen ; kam gleich in selbiger Nacht eine starčke Türckische Parthey dazu; welche von diesen unter Schaffpeltzen eingelasse-nen-reissenden Wölffen, listig hinein befördert ward. Hierauf rissen sie die Larven weg/ und fingen an den betrogenen Einwohnern mit dem blancken Sebel zu erklären, was sie für Gäste wären, nemlich solche, die Barmhertzigkeit gesucht und auch gefunden, daß sie Unbarmhertzgkeit und Grausamkeit könnten üben. Sie erwürgten in Kastell fast Alles und nahmen Biele gefangen; raubten Alles was darinn vorhanden, zündeten solgens den Ort an und setzten ihn in die Asche. Doch wurden die Gefangene bald hernach wieder erledigt und Diese Türefett mit gleicher Sebel-Müntze bezahlt; denn die Carlstädter passeten ihnen auf und gaben bey Topol-lavicha ihnen Allen den Rest, c) Da man schrieb 1585, ist im Angust-Monat Montags vor Unserer L. Frauen Tag, eine Tschetta Türefett vor Kastell gekommen und hat etliche Christen gefänglich weggeführt. Noch desfelbigen Jahrs am 24 Octobris hat der Deffter Bassa aus Bosnia die gantze Gegend da herum zur Wüsten gemacht, und seine Raubklauen wolgefüllt. d) Weil gleich jenseit des Kulp-Stroms das rechte Croatien anhebt, geht dieser Orten die Crabatische Tracht und Sprache schon im Schwange. Diese Herrschafft Grafenwarth und Kastel war vormals dem Herrn Friedrich Grafen von Ortenburg zugehörig, und von dem Patriarchat zu Aglar ihm zu Lehn verliehen, e) Nachdem selbiger Graf Friedrich der Natur die Schuld bezahlt, ist sie denen Grafen von Cylli erblich heimgefallen; und als auch die Grafen von Cylli mit ihrer gantzen Famili von der Zahl der Lebendigen ausgesondert waren, kam sie an das hochlöbliche Haus Oesterreich, war also viel Jahre hernach Landsfürstlich; wes-wegen sie auch noch anjetzo ein Pfandschilling ist. Wie sie an die Herrn von Langenman-tel gelangt, habe ich nicht finden noch erfahren können. Herr Frantz Adam Langen-mantel, Freyherr, welcher seines Stamms der Letzte doch nur in Crain war, (weilen c) Kot. Prov, d) Ibid. e) Megiser. am 1087 Blat. Welche Alles darin erro iirgen. Werden aber bald hernach mit gleicher Miintze bezahlt. Tiirckische Berhernngen. Krabatische spräche nnb Tracht allhie Vorige:33e-sitzer dieser Herrschafst. Wer heut dieselbige besitzt. Land-Vcricht Betz dieser Herrschafst. Verurthàr entkommt von der Richtstätte. noch jetzt zu Augspurg ein Thumherr dieses Geschlechts ist) und diese Herrschafft gleichfalls in Besitz hatte, hinterließ seine Ge-rnahlinn grosses Leibs; welche einen Sohn zur Welt brachte. Diese deß Freyherrn Langenmantels Frau Wittib, Frau Maria Elisabeth, eine geb orne Paradieserinn, Freyherrlichen Standes, ist also nun annoch solcher Herrschafft Besitzerin». Es hat diese Herrschafft ein Landgericht, und dieselbe das -Tus gladii. Ungefähr vor acht Jahren seynd die Unterthanen dieser Herrschafft gegen ihrem Herrn aufgestanden, und so gar aufrüh-risch worden, daß sie denselben zu ermorden getrachtet. Da nun hernach Einer von solchen Rebellen mit dem Schwert gestrafft und enthauptet werden sollen, und derselbe allbereit auf dem Richtplatze gestanden, nemlich auf einem kleinem Berglein, hat seiner guten Freunden Einer in dem Gedränge ihm den Strick, womit seine Hände gebunden waren, mit dem Messer ein wenig ausgeschnitten. Woraus der Berurtheilte sich dem Scharffrichter mit einem ziemlichen Sprunge aus den Händen gerissen, und den Berg hinab geloffen, aber unter dem Lauffen so hart aufs Gesäß gefallen, daß der vorhin schon halb durchgeschnittene Strick, womit ihm die Hände auf dem Rücken gebunden waren, vollends entzwey geriffen. Als er solcher Gestalt frey-ledige Hände bekommen hatte, sprang er im Augenblick auf, und liesi unumgeschaut schnell weiter fort in den Wald. Der Scharffrichter setzte ihm zwar tapffer nach, kunnte ihn aber nicht erreichen, noch einholen, als welchen Furcht deß Todes und Begier der Entrinnung Hirsch-süffig machten, weil er dabey mehr zu gewinnen und zu verlieren hatte, denn der Hencker. ***** sEs ist eine Rarität, wann ein solcher Vogel, welcher von den Aas-Vögeln be-schnäbelt und gehackt zu werden verdient hat, einem solchen Vogelfänger, der sich für dergleichen Vögel schickt, wiederum entstiegt, nachdem er ein Mal von demselben angepackt, und schon auf die Richtstat geführt worden. Rabenstein und Galgen lassen wunderselten entspringen, was zu ihnen mit einer Blutschuld hinauf kommt. Man hat gewiffe Exempel jetziges unsers Welt-Alters, daß Etliche entweder aus der Gefängnis gebrochen, oder vom Rabenstein, ehe sichs der Scharffrichter versehen, unter die Zuschauer gesprungen, oder auch nach dem der Schwert-Richter im ersten Streich deß Kopffs verfehlt, eilends aufgestanden, und durch einen Sprung unter die Leute sich flüchtig zu salviren gesucht, aber wieder erhaschet und ihr Recht auszustehn genöthigt worden. Nichts desto weniger ist es dennoch gleich-wol Etlichen gelungen, daß sie würcklich davon und nach dem Lateinischen Sprich-I wort, à porta inferni, vel limine orci, I von der Schwellen des Todes zurück ge-; kommen. Manche haben sich vom Strick srey gespielt ; etliche seynd mit verstrickten Händen davon geloffen; andre, nachdem sie schon aufgeknüpfft, wieder herab gefallen, und mit dem Leben begnadet. ! Unter den Galgen-Würfflern hat zur Zeit des dreyssig-jährigen Deutschen Krieges ein Engländer, nachdem er seinen eignen Hals durch einen glücklichen Wurfs vom Hencker-Seil befreyet, es noch ein Mal für einen Andren gewagt. Denn als ein Spannier, da der Wurfs auch an ihn kam, gewaltig lamentirte, und sich gar nicht drein zu schicken noch zu ergeben wüste, daß er seinen Hals einem so mißlichem Galgen-Glück vertrauen und sein Leben auf ein Paar blind-äugigter Todten-Beinlein, will sagen, auf ein paar Würstel j setzen sollte, mit welchen es im Augenblick verschleudert werden könnte, erbot sich der Engländer, gegen einer gewissen Belohnung an Gelde für ihn auch zu werffeu. Der Spannier, welcher jene Rede des Satans, „Alles was der Mann hat, lässt er für sein Leben," besser als der verwegene Engländer in Betrachtung genommen, weigerte sich nicht lang, ihm das geforderte Geld zu bewilligen. Da tratt der Engläm der in seine Stelle, spielte und warst noch eins um den Galgen. Welcher ihn aber nicht gemogt, sondern abermal verschmähet hat, als einen solchen verruchten Gesellen, der nicht allein den Hals, sondern auch wol die Seele aus das L>piel setzen und so wol um die Helle, als um euren Strang zu spielen sich nicht scheuen Vörffte. Denn er hatte wiederum ein rechtes U° zu sagen) Schelmen - Glück gehabt, un) sich zum ändern Mal vomHencken srey gemorsten; aber doch gleichwol, als nocy ein Andrer ihm gleichfalls all sem Gel angeboten, daß er für ihn auch mögte wer-ffen, die Achsel ziehend zum dritten Ma es weiter nicht wagen wollen, besorgend, Euglän^ spielet f ein» % :s«. sich n»1 fr» chm^ es dörffte endlich ein Mal mißlingen und er mit den Füssen am Würg-Holtze spielen oder zappeln müssen. Von denen, die dem Scharsrichter vom Rabenstein oder unterm Galgen noch entwischet, und entrannen seyn, pflegt man sonderlich diese zwey Beyspiele zu erzehlen. ; Erstlich: daß ein zum Galgen Verwiese- i; ner, indem er eben die Leiter Hinansteigen sollen, vorgegeben, er hette noch Eines aus seinem Hertzen, und dem Beichtvater allein ins Ohr zu entdecken. Als nun derselbe ein wenig mit ihm von dem Hencker und dessen Gesinde besonders abgetretten aus D'kb eram,-*; den hart an die Gerichtstäte rührenden Bor- Getreyd-Acker, hat er den Geistlichen ge-H ge^imen beten, kein Geschrei) zu machen, er wolle !)ttn Beicht, sein Leben bessern, aber anjetzo sein Bestes versuchen, ob er durch das Getreyde fort kriechen, und hernach davon streichen könnte. Welchem der Berichtvater versprochen, ihm sticht hinderlich zu seyn. Weil nun der Hencker inzwischen oben auf der Leiter stehend den Galgen-Nagel fester eingeschlagen, auch sonst andre Prüparatorien gemacht, und seinem Knecht Eines und Andres zugeredet deß Vertrauens, der Dieb wäre bey dem Geistlichen wol ausgehebt, und durch dessen blosse ehrwürdige Au-khoritet gnugsam verwahrt, hat derHen ckermässige Raum und Frist gewonnen, dem Hencker zu entkommen, ist auf Händen und Füssen durchs Korn hinweg geschlichen, und hernach in den nechsten Wald davon geloffen. Als endlich der Hencker zu dem aus einem Stein sitzenden, und unt dem Haupt auf der linden Hand sich steurenden Geistlichen kommt, und fragt, wo der Dieb sey? antwortet Jener: „Das wetß ich nicht ! Habe seine Beicht angehört, und mich weiter um ihn nichts anzunehmen, wo er hinkomme. Denn ich n ihn nicht zum Hüter bestellt; das ist ewreg Amts. Warum habt ihr ihn nicht ester tn acht genommen? Er ist längst v°n mir schon hinweg." Ob nun gleich der Hencker aus aller < HW samt seinen Leuten nachgeeilt, hat och der Entlassene schon einen so guten s^HUng voraus gehabt, und seine Füsse lfii!*erltc^ ^eübt, daß er seinen Nachjügern ommen, und ihnen die Arbeit >0. Ausknüpffens geschenckt, an stat des Feldes aber einen tapffren wiewol geblichen Schweiß zugeeignet. k gewisser aber ist dieses Folgende im Jahr 1527 zu Leipzig vorgegangen. Dasebst hatte man über zween Mißthäter ein Blnturtheil gefallet, laut dessen Einer mit dem Schwert, der Andre mit dem Strange gerichtet werden sollte. Die Enthauptung gedachte der Scharfsrichter am ersten zu vollziehen; weil ihm aber der Streich mißrieth, kamen von den Studenten und andren Zusehern Steine geflogen, deren etliche gewisser ihn traffen, weder er den armen Sünder mit dem Schwert getroffen. Wie der, so zum Hen-cken verdammt war, diese bequeme Gelegenheit erblickte, verschwand ihm alle Lust, länger an einer solchen Stelle sich aufzuhalten, die seiner Gurgel so gefährlich, und gedachte, weil sein Correlatimi, der Hencker samt dem Knecht für den Steinen sich retirirte, so würde ihms auch nicht zu verdencken seyn, daß er sich gleichfalls aus dem Staube machte; brauchte derhalben seine Füsse auss Beste, und strich hurtig davon. In solcher Flucht begegnet ihm ein Edelmann, und fragt, ob die Execution schon vorbei)? Ob die armen Sünder schon gerechtfertigt? Der Dieb antwortet sein aufrichtig: Nein! sondern ich bins, der da sollte gehenckt werden. Schweig! du Narr, (versetzte der Edelmann) und lausf, weil du kannst; steiget auch damit ab vom Pferde, und schneidet ihm die Bande auf. Also ist der Entledigte davon gekommen, und dem Galgen entlassen. <*) Paradiims schreibt, es sey bey seiner Zeit zu Lyon in Frankreich Einer zum Strick verdamt; wie aber derselbe an die Richtstatt gekommen, die Leiter um etwas zu kurtz befunden worden. Indem nun der Hencker hingehet, eine längere zu holen, und der arme Sünder seiner Wiederkunfft mit zittrender Gedult erwartet, steckt Einer diesem ein Messer in die Hand; womit er den Strang, mit dem er um den Leib gebunden war, allgemach zerschnitten, und zwar so behänd, daß es Keiner in acht genommen. Hierauf sprang er von der Leiter herunter, und legte geschwinde einen Mantel an, welchen ihm Jemand zugeworfsen. Weil er dann vermutete, das Glück hette ihm hiemit Gelegenheit anbieten wollen, dem Galgen-Tode zu entfliehen , gedachte er sie a) Aus D. I ni) a: Heide.! reichs Chronic Zeilerus, in der 525. Epistel, am Ende. Dieb, so bey Leipzig unterm Galgen entlassen. Einem Ber-urtheilten zu Lyon wird ein Messer gereicht, womit er sich, loß .schneidet. Kauffmann verhindert durch Geld streuen, daß man den Angerissenen nicht wieder bekommt. hurtig bey den Haaren zu erwischen, ehe dann ihn der Aufknüpsfer wieder erwischen, und dem Galgen appliciren mögte; mengte sich derhalben eiligst unter das Gedrenge deß Volcks. Als aber die Gerichts - Bedienten, ohn-angesehn sie ein wenig weit vom Hochgericht hielten, dennoch aus dem Geschrey und Gemürmel deß Volcks, welches bey solchen Fällen nicht ausbleibt, vernahmen, daß der Ubelthäter davon tiesse, eileten sie dem Gerichte zu, und schrien: Halt auf! Halt auf! wodurch er ohne Zweifel wieder in ihre Gewalt kommen wäre, wann nicht ein Jtaliänischer Kauffmann geschwind aus seinem Sack einen Beutel voll kleiner Müntze hervor gezogen, und solches Geld über das Volck geworffen hette. Worauf gleich Einer über den Andren hinfiel, das Ausgestreute aufzusammlen. Indessen gewann der Flüchtige Frist, sich aus dem Gedrenge hinweg zu machen, als welcher an solchem Gelde Theil zu haben gar nicht verlangte, sondern aufs aller-ferrneste davon zu seyn wünschte. Dem Italiäner gefiel dieses Spiel wol, und damit daffelbe vollends mögte glücklich für den Entlauffenden ablauffen, besann er sich hurtig auf noch ein andres Mittel, diesen Henckermäffigen dem Hen-cker unwiederbringlich zu entwenden; rieff derhalben den Gerichtsdienern zu, der Miffethäter wäre in der Flucht über die Rhone geschwommen. Und damit sie hieran mögten destoweniger zweifeln, vergliech er sich geschwinde mit einem Taglöhner um etliche Kronen, daß derselbe ins Wasser springen, und über die Rhone schwimmen sollte. Da nun dieser von vielen erblicket ward, erschallte gähling ein star-ckesGeschrey: Schaut! Dort! Dort schwimmt er, und fliehet er davon. Diese Verleitung verursachte, daß man etliche an das Gegen-Ufer schickte, die ihn sollten wieder greiffen, und herüber führen. Aber die Schergen und Häscher erhaschten eine ziemlich-lange Nase; fanden an stat deß Berurtheilten nur den Taglöhner, welcher schon die Zunge wacker zu gebrauchen wuffte, sich rechtfertigte, und noch dazu unnütz machte, daß man einen ehrlichen Kerl für einen Galgen-bequemen Flüchtling angesehn. Unterdessen bediente sich der Ubelthäter dieses Vortheils, setzte durch einen schnellen Laufs das Hoch-Gericht so weit hinter dem Rucken und aus den Augen, daß er davon kam, und den Raben mit ihrer Speise durchging. Als der Scharffrichter mit einer andren Leiter zurück kam, fand er Niemanden, der ihm die Gurgel zur Verstrickung hette verwilligt, muffte also unverrichter Sachen heimkehren, von groffem Geschrey und Gelächter deß Volcks hüuffig begleitet. a) Ich vermeyne aber, der Italiäner und Taglöhner, wie auch derjenige, so dem Ma-leficanten das Messer gereicht, werden wol anfangs nicht laut darüber geschrien haben, daß sie demselben davon geholffen; sintemal sie sonst mit dem Gericht dörfften in Händel gerathen seyn. Und steht dahin, ob das Göttliche Gericht aus einen solchen Mann, welcher das Schwert der Obrigkeit aufhält oder verhindert, nicht den Fluch werffe, und ihn wie einen Diebs-Gesellen betrachte. Fast dergleichen weiß man von einem andren Verurtheiltem, welcher, als er niederknien, und den Schwert-Streich empfangen sollen, mit Behändigkeit einen Sprung unter das Vokck gethan. Welches ihm Platz gegeben, hingegen dem nachsetzenden Scharffrichter auffgehalten, und dem Flüchtigen dadurch Zeit und Raum beschafft, zu entrinnen. Manche seynd, nach dem sie schon von der Leiter geflossen waren, dennoch wiederum herab, und mit dem Leben davon gekommen, weil der Strick gebrochen, und sie also herab gefallen, hernach auch begnadet worden. Wovon unterschiedliche solcher Fälle könnten beygebracht werden, ich aber dißmal nur diß Einige aus dem Aubigno darreiche. Als im Jahr 1578 die Huguenotten vor Vignonet, tn Savoyen kämmen, nahmen sie selbiges Stadlein oder Marckt-Flecken, ohn einigen Widerstand ein; well die Soldaten, nachdem sie der Huguenotten Anmarsch vernommen, dasHasen-Panier auf-und sich in die Flucht gewors-fen hatten, mit schändlicher Verlaffung ihres Vorgesetzten Hauptmanns deß Mon-tagnac. Welcher hierauf gefänglich angenommen , und weil man bißhero mit den Huguenotten gar grausamtich nmge* sprungen, auf deß Königs von Navyarra Befehl, alles Protestimi seiner Unschuld ungeachtet, ans Holtz geknüpffet ward. Diesem glückte es, daß der Strick bracy, AZmal @e fc^tteu fett"1** und er herab fiel. Aber hicmit war deß Königs Rach-Zorn noch nicht gebrochen ; darum musste Montagnac wiederum hinauf steigen, wovon er herab gefallen. Es zerriß der Strang abermals und ließ ihn nochmals hinab fallen. Gleichwol stund der Schluß des Königs fest, daß Montagnac sollte am Strange sterben, und also ward er zum dritten Mal auf-gehengt; aber gleichfalls zum dritten Mal der Strick entzweyet, und er widerum der tihnfenmcg. Die Mte äch MMosses (Srafenweg. Warum es (Srafenmeg genannt morden. Erste Erbauer und Wirer diefes Mhtostk Jack malige Herren desselben. Jetriger Hm desselben. Schöner ßrohect. Ist fest gebaut. Der Hof Didemus, fo dam gehört. Hlamens-Hedeutung desselben. Erden zugeworffen. Solches bewegte den König ihm das Leben zu schencken. Nachdem er nun wiederum erquickt worden, und zu sich selbsten gekommen; sagte er, er hette keinen Schmertzen noch Angst mehr empfunden, und man ihm in dem Unrecht gethan, daß man ihn durch diese Erledigung eines überaus angenehmen und unaussprechlichen Liechts beraubt. Solches hat er auch hernach alle Mal bestetigt. o) Aubigny Tom. 2. J.stor. lib. 4. c. 3. GRAFFENWEG «at. r i «i .. .. « ►'WV'v.v x»\X<» d-ß etate ""ì btt )öhe. sau .as Schloß Grafenweg, welches der ^Crainer Knesepot nennet, ligt in fOber-Crain, vier Meilwegs von Laybach, auf einem Berge ziemlicher ^Unten her rauschet der schnelle : 'Strom vorbey. \1b Den Namen Grafenweg hat es von seines ersten Stiffters und Aufrichters gräflichem Stande erworben. Denn die Grafen von Cilly Habens erbauet; uno weil sie von der Stadt Cylli nach andren ihren 1 m Crain gelegenen Herrschaften zu reisen, Trste Erbauer und Besitzer dieses Schlosst Warum es Grafeuweg genannt worden. Nachmalige Herren desselben. stets diesen Weg gebraucht, ist dieses durch jw neu-gebaute Schloß von ihnen Grafen- > Weg benamset, als gleichfalls die grästiche ! Strasse. Welche Bedeutung eben so tool der Crainerische Nani begreifst. Denn Knesepot ist so viel gesagt, als Gräflicher Weg oder die Grafen - Strasse. Nachdem die Grafen von Cilly gar abgestorben, ist es an das Haus Sesterreich gekommen. Nackmals seyn die Herren Gallen lange Zeit Herren darüber getoest. Neckst denen ists einem Herrn Gaudin zu Tbeil worden, dem es Herr Maximilian von Bremsfild abgekanfst und bald hernach wiederum Herrn Georg von Scharffeneck verkaufst, welcher dasselbe nach seiner Abscheidung .seiner Tochter, Frauen Anna Maria, verwitweten Grafenwegerin, einer gebornen von Scharffeneck, erblich hinter-lassen. Als aber nachmals ihre Söhne sich mit den Gütern voneinander getheilet, ist es Herrn Ferdinand Grasenwegern zugefallen. Nach deffen Ableben hat dessen Bruder, Herr Hanns Josef Grafenweger drüber als Herr zu gebieten. Weil obverstandener Maffen ein Berg dieses Schloß erhebt, hat es einen schönen Prospect, wenn es die Augen hinab zu besagtem Sau-Strom fallen lässt. Oben aber kommt ihm wenig ebnes Feldes ins Gesicht, hingegen viel Obstes in die Säcke und Schüsseln. Es ist ziemlich-fest und daurhafftig gebaut, wie gemeinlich die Alten Daur-hafftigkeit der Zierlichkeit vorgezogen, und hat eine Zug-Brücke. Zu diesem gehört von Alters her jederzeit und auch noch der Hof Bidernitz (oder wie ihn die gemeine Sprache nennet Viderneza), welcher seinen Namen hat von dem Fischotter, den der Crainer Vidra, und einen kleinen Fischotter Viderneza heifft. Ligt von diesem Schloß Grafenweg nur eine halbe Stunde, in einem schönen ebnem Felde, gantz nahe an der Sau, und hat seine flache Felder und Wiesen. Lager-Stäte drs Schlosses .-renlach. Sitze die 177. Figur. Fruchtbarkeit krmes Badems. Schöne Nachtzarschafft vieler Schlöffe: cht Meilen von Laibach trifft 3 man in Unterkram das Schloß Greulach an auf einer Anhöhe, und auf einem guten, fruchtbarem Boden, welcher insgemein der Sanct Ruprechter i! ,v Bodem genannt wird, und durch ■FV ' seineGüte undFruchtseligkeitunterschiedliche Schloß-Gebäue erwecket und veranlasst hat, und eine so behägliche Nachbarschafft angerichtet, daß in einem kleinem Bezirck dieses Bodems oder Grundes zehen oder eylff Schlösser nahe beysammen stehen. Welches dieser Gegend einen leutseligen Anblick giebt. Warum es auf Deutsch Greulach benamset wird, habeich nicht erfahren können. iS> Echönks Prospe"' Ist if gebüßt Der tfjj KdiM so d»5 gehört «ed-E ® r 6 u l a di . jbftdt, Iager-Mte dess Schlojses Greulach. Fruchtbarkeit feines Iodems. Schöne Iach-barsehafft vieler Schlöjser. Warum der Lrainer dieses Schloss Shkèrlevo heifft. Iefomlere Gattung von Schiefer-gleichem Stein. Verborgenheit clefs Ersten Erbauers. Einige Kachricht aus dem P. Brautschero. Defs Herrn Hauyt-Authoris Meynung hievon. Warum vermutlich, dass dieses Schloss zu S. Hemmse Zeiten schon gestanden. Wer vermutlich dajfelbige mag erbaut haben. Ehmalige Sejit-er desselben. Ist hiirtzM erst recht ausgebaut. Den Namen Shkèrlevo aber, welcher Crainerisch ist, hat es angenommen von dem dort herum befindlichem Stein, der sich von einander schiefert, und leicht von sammen trennen lässt, an Gestalt schieb einem grauen Schieferstein gleich siehet, aber keine grosse noch breite Blatten oder Blätter giebt. Denn Shkèrìy bedeutet dem Crainer so viel als ein Schieferstein, und Shkèrlevo so viel als schieserisch. Wiewol ich steissigst nachgesucht, ZU welcher Zeit und von wem dieses Schlofi am ersten aufgerichtet und bewohnt worden, haben mir doch weder die alte Schnfr ten, noch Urkunden, viel weniger die Au-thores einige Nachricht davon geben können, «tar"11 ‘‘ di-s-sI. Shkerl heisl'- bauert k f,r tt/o-o m m ^««« b^n allein Pater Martinas Bautscherus, kchtoo. sicher in folgenden Zeilen dieses Schloß gerührt: Anno 1048. ad Superos transiit • Hemma, Propinqua Henrici Augusti, uui tabulae Gurcenses natale solum tri-uunt, & Parentes (Engelbertum & Tu-J*m) Comites de Peylstein, quam 8. tienricus in quodam diplomate Anno nominat neptem suam. Educata mt in gynaeceo Chunegundis Augustae; 5.uPta Wilhelmo, Comiti de Sponheim, omino Frisaci & Czelsachaci, dotem ^ ulit Comitatum Peilnstein, Castra Vi-Ze - Landsberg, Weiten stein, Anderna-®um, Nassenfuess, Grailach, Erckhen-s ein) ac alia praedia in Carniolia sita, ^ duibus postea erecta est Praepositura urcensis, & Gyriense coenobium. Pro-_em tulitWilhelmum & Hartvvicum, qui 11 ore aetatis à fossoribus mineralibus ooomi sunt &c. keiu^I: „Im Jahre 1048 ist die ?. ge Hemma zu den Engeln gangen, ^eme nahe Verwandtinn KeyserHein-,,5 gewest. Die Gurckische Verzeichnissen Urkunden sagen, Sie sey geboren zu Peylstein, und ihre Eltern Grasen von Peylstein gewest, der Vater Engelbrecht, ihre Frau Matter die Luca, welche Hen-ricus in einem Diplomate von Anno 1015 seine Nestel (oder Encklein) nennet. Sie ist erzogen worden in dem Franen-Zimmer der Keyserinn Knnegnnd, uns vermählt an Wilhelmam Grafen von Spanheim, Herrn zu Friesach und Czelschach. Welchem sie zum Brautschatz zugebracht die Gcaffschafft Peilnstein samml den Schlössern Bizel, Landsberg, Weitenstein, Andernach, Nassenfaß, Greylach, Erckenstein und noch andren in Crain gelegenen Gätern; Von denen nachmals die Pcobstey zaGarck ausgerichtet ist, und das Kloster Geyeran. Von ihr seind geboren die Grafen Wilhelm und Hartwich, welche in ihrer blühenden Jagend von den Bergknappen umgebracht worden." «) Von solchem Mord, auch dessen grausamer Bestraffung und aüzarachgieriger ; Erwürgung zu vieler Menschen haben wir im 8. Bach am 506. und 507. Blat ausführlichen Bericht gegeben. Woselbst aber Tks Herrn Hcmpl-^v-thoris Mei-mtng hieron. Warum Der» mutlid), daß dieses Cchloß zu S. Hem-m$e Zeiten schon gestanden diese 8. Hemma für eines Ertzhertzogs in Kärndten, welcher Marquard geheisten, Tochter, und keines Grafens, aus dem Megisero angegeben worden. Welcher Lle-giserus diesen Perlauff nicht allein aus dem Aventino und Lazio, sondern auch aus einem gar alten Scribenten, Nicolao Claudiano, der wie es scheinet, entweder um selbige Zeit oder je kurtz hernach gelebt, beschrieben. Aber wiederum zu unserem Vorhaben zu kommen, so finde ich, wie oben gedacht, jj bey keinem andren Scribenten diß Schloß Greulach, ohn allein bey diesem F. Baut-schero ; da gleichwol andre Authores die andren Schlosser nennen und dieses gar nicht. Weswegen ich auf die Gedancken komme, daß dieser Grund und Bodem, darauf heutiges Tages Greulach stehet, wie auch die, anjetzt dazu gehörige Gült, damals bey den Lebzeiten 8. Heminae zu der Herrschafft Nassensuß gehört, welches nicht weit* und kaum eine Metlwegs davon ist ; dannen-hero auch P. M. Bautscberus dieses Grey-lach gleich dazu gesetzt. Dann es fällt nicht leicht vermutlich, daß um selbige Zeit, allbereit im Bau gestanden sintemal mir widrigeres im Nachsuchen schon bey einem oder andrem Authore dasselbe begegnet wäre, da sie doch Alle davon stillschweigen. Von den Gütern aber, welche S. Hemma in Crain besessen, wird der Leser bey Beschreibung Nassensuß mehrern Bericht einnehmen. So viel hat man unterdesten Kundschafft, daß es ehedessen die Herrn von Aursberg gehabt. Also dörffte vielleicht derselben Einer demselben den Anfang gegeben und es auferbauet haben ; wie es denn gewiß lange Jahre bey dieser Familie verblieben, welches meine Mutmas-sung stärcket. Denn was unsre Vorfahren aufgerichtet, das pflegen wir gern bey unsrem Geschlecht zu behalten, so lange uns keine erhebliche Ursach bewegt, daß wir es in andre Hände kommen lasten. Folgends hat es Einer von Nusenstein bekommen. Demnechst seynd die Herren von Werneck seine Besitzer worden, und wiederum nechst ihnen der Baron Herr Daniel Khaysel; deffen überbliebene Witwe, Frau Maria Magdalena Käyselinn, Freyrnn, eine Geborne von Schernburg, es annoch in Besitz hat. Es ist aber dieses Schloß allererst vor wenig Jahren recht ausgebauet, oder der Bau besser ausgeführt. Und solches Aufwands ist es auch wol werth; weil es mit einem vielfruchtendem Feld-Bau, ausbündigen Aeckern und Wiesen, vielen Weinbergen und andrer Noth-durfit, reichlich begabt ist. Dann wann ein Schloß-Gebüu, mit so gutem Unterhalt versorgt ist und so gewünschter Ernten geniesten kann, mag es sich auch wol mit einem guten Bau hervor thun und darinn sehen lasten. Wer mr' mutlid) W fertige >v« ertoti* haben. Ehm-lig', Besitzer «r selbem Ist f erst rtA auW itrflU1 Grienliof fottrr (Btünlof). snhrlt. Hamens-Nrsarh dieses Orts. Iustige Iager-State dess Schlosses Grünkos. alte Schloss Roje. Dessen Gelegenheit. Höltrerne Truhe unter einer akgekrockenen Waur. Antressung vieler Hügeln in der Erden. Wetter-Schläge sàen das alte Schloss in Verlassenheit. Anfang dieses Schlosses Grünhof. Bessere Ausbauung desselben. Iàiger Desitrer. Schöne Kunn-chuellen. Vortreßliche Echo. Gute und schaulustige Kachbarschajst aUhie. Rmums-Ur Utd) dieses Stt8. anrat man dieses Schloß Gr Lutz o f heiste, wird fast ein Jedweder unschwer erachten; nemlich weil' ...»............... v...s.n—, - - . , sisie die giguv ’vw» es in einer Gegend stehet, da begrünten Bergen, und grün - belauvre «.178. ' Alles anmutig grünet, und die wachsende Wäldern rings umher, als wie mit emev Natur ihn ihrer gewöhnlichsten Lieberey, von lauter Smaragd formirten Krey nemlich, in der grünen aufzeucht; Daher das Schloß sich mit allem Recht ^run-hoff titulirt. Angeschaut, es mit schonen sw »ff. umgeben, auch der ebne Grund mit lieblichgrünenden Wiesen bedeckt ist. Der Craine-rrsche Nam Gèrmadische aber führt eine andre Bedeutung bey sich, und zeiget so viel an, als einen Ort, da viel Hecken, Gestrüt-àch und Stauden wachsen. Denn Germ Seifst Stauden, Hecken oder Gesträuch, ^eil man vorhin diesem Schloß-Ort die Hecken und Stauden weggenommen, nachmals aber dem Aufwachs des Schloß-Ge-baues den Platz geräumt, hat die Gedächtnis solcher Hecken dem Schloß selbsten 6en Namen Germadische, das ist Stau-d e n - O r t, in Crainerischer Sprache hinterlassen, und zum Erbe gegeben. Also !^ud gleichwol diese beyde Namen, nem-"ch der Deutsche und Crainerische, in etwas verwandt ; indem Jener die Farbe, dieser aber die gefärbte Sache selbsten bemerckt; eun Hecken und Stauden erscheinen deß Bvntmer8, so wol in grüner Farbe, als ì'- ^ald und Wiesen, ift • Ci ^ager-Stäte aber dieses Schlosses J i» Unter-Crain, drey starcke Meilwegs °n ^nhbach auf einer lustigen und frisch ^ì.^auenden Ebne; welche mit Herrchen Bau - Feldern und Wiesen unter-< bugt, dazu auch von anmutigen Wäl-oern begrentzet wird. Meich ober diesem Schloß Grünhof, ! Aalv. XI. Buch. hoch auf dem Berge, ligt das alte Schloß Roje oder Roy ein gar altes Gebäu, so vormals Landfürstlich gewest, aber schon von vielen Jahren hero an die Herren Ap-falterer gelangt, und noch jetzo in ihren: Besitze verbleibt. Ligt trefflich bequem zu einer guten Aus-und Umsicht; ist auch reich an Obst, wolbewäldert und gleichwol auch an Bau-Feldern nicht arm. Als man ungefähr vor achtzehen Jahren von diesem Schloß eine Maur abgebrochen, hat man eine grosse höltzerne Truhe angetroffen ; aber nichts darin gefunden. Sonst ffndt man dort herum viel Kugeln zu Doppelhacken in der Erden; die eine Vermutung erwecken, daß ehedessen solches alte Schloß, gegen einem feindlichen Angriff tapffer Feuer gespeyet und einen scharffen Rauch von sich gegeben. Diß alte Schloß, deffen Gebiet und Herrschafft vormals weit um sich gereicht, hat zweymal der Wetterschlag getroffen, auch angezündt und abgebrannt, wodurch es endlich in Verlassenheit gesetzt worden. Denn weil der Strahl gern die Höhen bezielt, und zweymal wider solches Berg-Schloß so grimmig gewütet; haben sich die Herren Apfalterer entschloffen, von demselben auszuziehen, und den Untern Hof erläufst ; der vor diesem zu Roy nicht 29 Dessen Gelegenheit. Höltzerne Truhe unter einer abgebrochenen äRour. Antrefsung vieler Kugeln in der Erden. Wetterschläge setzen das alte Schloß in Verlassenheit. Grienhoff 1 h — Anfang dieses Schloßes Grünhoff. Besfere Aus-bauung beff eiben. Jetziger Besitzer. Schöner Weinberg. Schöne Brunr Quelle. gehörte, sondern davon abgesondert war, aber durch besagte Herren Apfalterer käuff-lich dazu gebracht worden. Welche ihnen einen Schloß-Sitz dahin gebauet, so an-jetzt Grüuhof benamset wird. Im Jahr 1614, am L>. Jörgen Tage, hat Herr Hanns Jacob Apfalterer dem Serrn Stephan Strobl, Burggrafen des aupt-Schlosses Laybach, dieses Schloß Grünhof verkauft. Nach Absterbung des Stephan Strobls hat der Gerhab oder Vormund im Jahr 1632 es wiederum denen Herren Apfal-terern künstlich überlassen. Vorhin war dieses neu-erbaute Schloß Grünhof nur ein kleiner Stock (ein kleines Schlößlein, sage ich), und ist es noch nicht lange, daß man denselben besser ausgebauet und renovirt hat ; welche Verbesserung ihm Herr Ferdinand Apfalterer vor Andren hat angelegen seyn lassen, und das Meiste dabey gethan, nachmals aber diese Herrschafft denen Erben des Herrn Ernst Michael von Scherenburg sel. verkaufst; unter welchen Erben es der Freyherr Herr Heinrich Julius Addierer annoch in Besitz hat. Welcher eine schöne Capellen gleich vor dem Schloß gebaut hat, auch nechst beym Schloß einen herrlich-grossen Weinberg angesetzet. Nahe bey dem Schloß Grünhof finden sich gute, gesunde Brunnquellen, die in der Klarheit das Krystall, in der Kälte das Eys beeyfern. Eines guten Musqueten-Schusses weit von diesem Schloß trifft man einen Ort an, welchen die Schall-Jungfrau Echu bewohnt, und denen, welchen mit ihr zu scher-tzen beliebt, eine artliche Ergetzung schafft. Denn wenn Einer von selbigem Ort aus dem Schloß zwey oder drey Worte zu-schreyet, werden sie von dannen wie ein Ball so lustig wieder zurück gespielt, so ausführ-und vollkömmlich wiederholt, daß nicht nur die letzte Sylbe, wie bey einem gemeinem Echo, sonder zwey oder drey Worte allerdings so, wie sie ausgeschickt worden, unverkürtzt wiederkehren, undMan-cher nicht glauben dörffte, daß allda eine so wolberedete und gern-discurrirende Hall-Nymphe ihr Quartier habe, sondern wähnen, es sey etwan ein Mensch vorher bestellt, der dem Ruffenden so nachaffe, und die Worte zurück gebe. Weßwegen diese so redliche Echo billig nicht zu verschweigen, weil sie nicht ohne lustige Verwundrung wird angehört. Der Lust dieses Orts trägt auch die Nachbarschafft ein ziemliches bey; angeschaut, bey die neun oder zehen Schlösser in dieser Gegend einander gantz nahe li-gen, und dem Auge keinen Verdruß der Einsamkeit verstatten. Hortrcrfti# @4o. S?> Orimsäiizliof. |f n (j « 11. Welcher Geiend Grim-chizhof stehet. Ahe das kupffer n. 179. Welcher Gegenà Grimstlmhos stehet. dessen m Veldeser Bodem, eine Halbe Stunde vom Veldeser See, in Ober-Crain, sieben Meilen von ^ Laybach, und eine Meilwegs von Ader Stadt Ratmannsdorff, ligt ^das Schloß GrimschizHof, M einem erfreulichem Ort, da _ ’ schöne gebaute Felder und viel Bäume zu sehen. Inch wem der Grt dfo Zesàer. Es ist vor vielen Jahren von einem Herrn Grimschitzsch erbaut, und nach fei- atj0 hA-nem Namen der G r i m s ch i z h o f genannt, auf Crainerisch aber Grimschize. m „eff-" Daffelbe hat anjetzo Herr Georg Carl besitz^ Grimschitz, ein Sohn Herrn Johann Lud-wigs Grimschitzes, welcher es vor diesem gehabt, erblich an sich gebracht und in Besttz. yrtmsGP m % ftch ein Aülffe. Zürnen. Sauet aber für pfftrlick seme I^Siaut Grikslii. ^nhslt> Säger dcfs Schlaffes Srtflch. Bedeutung defs Aamens. Tradition von der ersten Erbauung Biestes Schlaffes. Edelmann gtebt rar, er traile etite Marien-Kirà ^uen. Macht damit die Sauren tapffer rege Zur Bau-Sehtasts daraus. Darüber die genarrte Sauren Entschuldigung. as Schloß Gritsch, so der Crai-1 Leuten Herfliessende Nachricht und Trainer ohne Verändrung Grizch bittort erzehlt, daß ein abgedanckter Sol- ! -r- "• - - • —...... bat adliches Geschlechts, sein im Kriege erworbenes Stück Geldes anzulegen, an diesem Ort eine Bauren-Hube oder Grund-Stück erkaufst, und gern einen Edelmans-Sitz dabey angerichtet Hette ; weil er aber solches von seinen Mitteln auszurichten sich nicht getraut, habe er eine List erdacht, und überall ausruffen lassen, 'ausspricht, hat seine State in ^Unter-Crain, sieben Meilwegs von Laybach, zwischen dem Schloß Neideck und Lands-Preis, auf einem kleinem Berg-W: lein oder Hügel, welcher der nitll ^ nicht nur seines Gebäues, sondern ch Namens ist; denn durch das Wort izcJi (St» rc S «•" - Stoffes Weite j «»«mi« iji; oenn ourcy oas Lvorr i rnsl eroargi, uuu uuciuu uuviunc» (oder Gritsch) verstehet die Crai- er wollte allda, wo jetzo das Schloß stehet, ensche Sprache einen Hügel oder kleinen Unser Lieben Frauen von Loretto zu Ehren M. , ein Kirche bauen, weßwegen er dieBauers- 2n ^ Auferbauung dieses Schlosses leute ersuchte, ihm in solchem Christlichem LSttrechnen, finde ich nirgends. Man hat Merck beyzustehen, und zu einem so het- Qbet als eine mündliche, von alten ligem Bau behülfflich zu seyn. Edelmann giebt vor, . er wolle eine Marien-Kirche bauen. Gritsch (fr ics ®§.w SV: :“5»S§£;~-e >'^Vm\xn,v —- Gleichwie nun dieser Borwand in den Ohren der Nachbarn gar ehr-und rühmlich lautete, also befließ sich ein Jedweder nach Möglichkeit, diesen Bau durch gute Beyhülffe zu befördern. Vermutlich mag sich auch wol Ein oder Andrer Hoffnung gemacht haben, es sollte eine gute Wallfahrt mit der Zeit dahin angestellet, und dadurch eine gute Nahrung von den wallenden Personen ihm entstehen; tote» wol die Meisten durch Andacht dazu getrieben worden. Man führte unverdrossen Sand, Kalch, Steine, Holtz und andre Materialien, so zum Bau gehörig, herzu; jedweder begehrte sich um die H. Mutter Gottes aufs Beste verdient zu machen, und dadurch in ihren Gnaden - Mantel einzuwickeln, nicht zweiflend, Sie würde ihm dafür von Gott einen reichen zeitlich» und ewigen Segen erbittert. Nachdem er also die Bauren wacker auf-gemuntert, ihre Hülffliche Fäuste tapffer rege gemacht, und dadurch das Gebäu dermassen gewachsen, daß die auswendige Haupt-Maur schon fertig und im Stande Schloß daraus, war, fing er an, inwendig die Mauren und Wände für dte Ztmmer gleichfalls zu bauen. Darüber bekamen die Bauren Mach! damit die Bauren tapffer rege zur Bau-Sütfte. Bauet aber für sich ein weite Augen, wurden toll und bös, sagten, sie hetten Sand, Kalch, Holtz und Steine, rc. nicht deßwegen so fleissig und mildiglich daher geführt, datz man ein Schloß, sondern ein Gotteshaus Unser Lieben Frauen Maria Hülff davon aufrichten sollte. Aber der Edelmann redete sich aus mit dieser Entschuldigung: er hette noch kein Haus noch Wohnung bißher in der Welt, darum sey er seit hero andres Sinnes worden, und müsse für sich ein Schloß draus machen, an statt der Kirchen; ver-hoffe Unsre Liebe Frau würde thm_ sol ches nicht für übel haben, weil sie schon andre Gottes-Häuser mehr im Lande hd te, auch weil sie, die guthertzige liebe Nachbarn, solchen getreuen Beystand und Hand reichung Ihr zu Ehren vermeynt gehabt, ' die H. Mutter Gottes ihren guten Wtl len und Intention schon erkennen, und eben so reichlich zu seiner Zeit ihnen ver , gelten, als ob ihr das Haus würcklich ge widmet wäre. Also henckt nicht nur die Politie, sondern auch die Oeconomia und Haus-Nu tzung bißweilen den Mantel der Andacht und Religion tun, wann sie die zum Dariis genarrt- Sauren zürnen- Seine ff' lidie ^ Li---' Beytrage etwas langsame Füsse will gängig und hurtig machen. Und wird dieser Edelmann wol nicht der Letzte sehn, wie er auch nicht der Erste gewest, der sein Haus oder Schloß mit einem andächtigem Vorwand aufgebauet. Wie recht oder unrecht, davon gilt es in dieser Welt nicht alle Mal viel Fragens; es gehört unter die letzte Rechnungen. Dieses Schloß haben schon von langer Zeit hero die Herren Gallen inngehabt, : biß die Reihe solches Besitzes an den Freyherrn Herrn Jobst Andre Gall gekommen, dessen Eigenthum es heut ist. ®nffdi, das zweyte dieses Namens. Wo der Hof èrtiseli ligi. Was derselbe für Herren gehabt. Jetziger Herr desselben. Der Herg Kersische, so ein ßchiedsmann dreirctt Jand - (Berichten ist. G RITSCH P'/J’nnß«MM Oi ' ^ ‘ y n cs WM 10 deses ist ein Hof, welcher auf Krainerisch gleichfalls Grizch, heisst, und gleichfalls auch in Unter-Erain ligt, doch nicht wo das erste, sondern fünff Meilwegs von Laybach, zwischen dem Gebirge, nahe bey Prinska, — attwo drey Kirchen aus einem nJ-S6 zu Prinskha genannt beysammen ltehn. Der Nam ist ihm aus gleicher Ursach wie Dem ersten angewachsen, nemlich von em Berglein oder Hügel, der ihn begründet. Zu diesem Hofe gehören viel Weinberge. Ist vorzeiten deß Herrn Pankraz Gall von Gallenstein Gült gewest. Nachmals hat Herr Maximilian Schwab mit der Frauen Susanna, einer Gebornen Gal-liu, selbige Gült erheirathet, und diesen Hof oder Schlößlein aufgebauet Nachdem selbiger Herr Maximilian diesem Leben Urlaub gegeben , hat ihn sein Sohn Herr Hanns Friedrich Schwab geerbt. Jetziger Zeit aber ist der Innhaber desselben deß Herrn Hanns Friedrichs Bruder, Herr Hanns Daniel Schwab. Was derselbe für Herrn gehabt. Jetziger Herr desselben. Drr Berg Nicht weit von hier trifft man einen fodn@d,icbč= andren Berg an, nemlich den Berg Ker-sische 6eH Jepernik, Kirschenbaum; wel- matin eher dreh Land-Gerichte von einander schei-det, als, dasWeichselburgerische, Schärf- richtet fenbergerische und Wördlerische. bifi6 finitali, as Schlöfslein (ßrofsdorff. Inger-Stelle (tiefes Schlaffes. Viel Aebküner da herum. Woher der Anm. Ob es glaublich, dafs allhie das alte Kömifche Noviodunum gestanden. Heidnische MiinLe, fo man allhie offlt findet. Gehauene Steine. Warum Noviodunum j[o wol zu Grofsdorfff, als zu Surhfeld gewest. Wer diefes Schlöfslein aufgebaut. Jetzige Besitzerin« deffelben. Gefundene Seul voll (paratiern wird im Felde allhie aufgerichtet. Das Schlöß-lein Großdorff. Sihe das Kupffer Nr. 182. Lager-Stelle dieses Schlosses Viel Rebhllner dahermn. st ein kleines Schlüßlern (welches bet (Eratner Velkavas nennet,) eilff Meilwegs von Laybach und von Gurckfeld eine halbe Meile. Es steht in einem zierlich->JJ ebnem flachem Felde, und hat ^ auch überaus schöne Felder, welche von den Rebhünern beliebt werden; weßwegen man allhie zum Vogelbeitzen treffliche Gelegenheit findet. . # Seinem so wol Deutschen als Erar- giam-neriichen Namen hat es von einem gleich daran ligendem Dorff empfangen, welches auch Großdorff benamset ist, und auf Crainerisch Velkavas heifft. Dt c« Einige seynd der Meynung, es sey an gtouM'l diesem Ort das alte Römische Novio- daß « § KÖ S D O K F ® dite R" ^ •£ M- ìtovio- donum gestanden; andre aber, daß Gurck-„y* 9e= felti die State solcher vormaligen Stadt sey. Der D. Schönleben will, Noviodunum sey unweit von Gurckfeld gewest, nemlich bey Rain, oder bey Rain und Gurckfeld zugleich. Es kann aber ein Theil deß Novioduni bey Großdorfs, ein andrer bey Rain, und gleichfalls einer zu Gurckfeld gewesen seyn. Denn weil diese drey Oerter gar nicht weit voneinander, Noviodunum aber, ohn allen Zweifel eine ansehnlich-grosse Stadt gewest; seyn vermutlich alle diese drey Oerter, Großdorff, Rain und Gurckfeld, in ihr begriffen gewest. Solches bescheinigen unter andren diejenigen Sachen, welche man_ zum öfftern aus einem langen alt-jährigem Schlaff daselbst aus der Erden auferweckt, nem-Itch allerlei) küpfferne und silberne Mün> tze, so zu heidnischen Zeiten vergraben, oder sonst verberget worden, und bey den heutigen christlichen ungefähr ans Licht kommt; imgleichen viel gehauene Steine; welche ein unfehlbares Anzeigen geben, baß dieses Orts eine ansehnliche Stadt gestanden. Und weil nicht allein bey und um Gurckfeld, so wie vor gemeldt, nur eine halbe Met! von hinnen ligt, sondern toitne teilte. fische ***%, so auch an diesem Ort solche Müntze und Steine gefunden werden; steht dabey leicht-lich abzunehmen, daß das alte Noviodunum ein ziemlich-grosse Stadt gewest, die sich von diesem Großdorff biß an Gurckfeld erstreckt habe. Denn daß bey-oder zu Gurckfeld eine besondre Stadt, und gleichfalls zu Großdorff auch eine besondre sollte fforirt haben, läufft wiverdieVer-nunfft; sintemal zwo wolerbaute Handlungs-Städte so nahe, nemlich biß auf eine halbe Meile, nicht leicht beyeinander gefunden werden; weil eine die andre verderben würde. Jetzige Jnhaberinn dieses Schlößleins, Frau Ä aria Rosina von Buseth, Witwe, eine geborne Raspinn, hat selbiges vor wenig Jahren von Grund-auf neugebauet, und in der Erden eine grosse steinerne Seule gefunden, welche mit Characteren und Littern gantz voll geschrieben ist, und aus ihren Befehl allhie im Felde aufgerichtet worden; da sie auch annoch aufrecht stehet, gleichwie noch andre dergleichen Seulen mehr auf diesem Felde stehen, welche alle gleichfalls aus der Erden gegraben, nnd unverwersfliche Zeugen seynd einer verwüsteten Stadt, die vormals wol bewohnt gewesen seyn müsse. Warum Noviodunum so mol zu Großdorff als zu Gurckfeld gewest. Wer dieses Schlößlein ausgebaut. Jetzige Besitze rinu desselben. Gefundene Seul »ott Characteren wird im Felde allhie aufgerichtet. (Bruniilliof. Inhalt. Samerns-Duette defs Schlosses GrunclelKos. Lustige Lager-Stäte desselben. Wird v°a einem Herrn von Aursberg erhausst. Was es nachmals für Herren nacheinander gehabt. Von treni es reno viri worden. Wo Gült Sello. sSms. LE- befi |$bfi=T ^slhof. Dieses in Crainerischer Sprache 'sto wol, tote in Deutscher, Grundelhof benamste ^Schloß, trägt seinen Namen von den Grundlein, solchen Fischlein, welche Mäulern, die gern was Dilicates essen, be-kandt und angenehm seynd, ~ allhie in einem vorbei) - laufendem Bächlein häuffig gefunden werden. Es ligt in Unter-Crain, fünff Meil-r)e9e£ von Laybach, an einem Ort, den ute o Au3c seiner natürlichen Schönheit und d-fs-ibm. Lust halben muß lieben; angesehn, ihm "tcht allein seine ebne Bau-Felder, son- S^=8i8ur La- dern auch ein gleich hart an seinem Ge-bäu stehendes lustreiches Wäldlein einen gewognen Anblick verleihen. Als man schrieb 1412, soll es ein Herr von Aursberg, nemlich Herr Sebastian, erkaufft haben; von welcher Zeit an es in der Herren von Aursperg Händen auch soll verblieben seyn biß ins Jahr 1589; in welchem Jahr Herr Hanns Semenitsch ?! GrundIho f wiederum erhandelt hat, «) nach dessen Absterben aber Herr Hieronymus von Zara (oder Sara) im Jahr 1604 dieses Gut an sich gebracht. Dessen Hinterbliebene Witwe, so eine geborne II a) Collect mea. Wird von einem Herrn Bon Aursberg erkaufst. Was es nachmals für Herren nacheinander gehabt. Jelo 'GPvXNDLHOFF Freymn^on^orMrg^west, mit Herrn Andre Semenitsch zur zweyten Heiraht geschritten. Welcher, weil er ohne leibliche Erben verbleichen müssen, seine Vettern Herrn Hanns (Sigmund und Herrn Georg Wilhelm Semenitsch im Testament zu Erben seines völligen Guts und gan-tzer Verlassenschafft eingesetzt. Diese zween Gebrüder haben hierauf solcher Gestalt miteinander getheilt, daß auf den jüngern Herrn, Georg Wilhelm, dieses Schloß Grundelhos gekommen, auf den ältesten aber, Herrn Hanns Sigmunden, Untersiemiz, imgleichen nechst bey Grundelhof eine Gült, Sello genannt, allda er ihm einen Sitz gebauet, und selbigem diesen Namen Sello zugeeignet. Als aber jetzt gedachter Herr Georg Wilhelm Semenitsch von Gott abgefordert ward, brachte es der Freyherr, Herr Otto Heinrich Räuber, für sich zuwegen; und auch dieser Herr Räuber die Welt gesegnet hatte, erhandelte es Herr Marx Antoni Taufrer, Freyherr, von dessen Er-ben, die ihms verkaufften. Derselbe hat ^ es verbessert und renovirt; hat auch eine ,uorwn schöne Capellen gleich vor dem Schloß aufgebaut. Gleichwie er auch zu der Zeit, als ich diese Städte beschrieb, annoch damit fleiffig bemüht war, daß das Schloß im Gebäu würde ergrössert. Und besitzt es auch noch biß auf diesen Tag Herr ii Marx Antoni Taufrer Freyherr. @ilß F Gedachtes Sello, welches, wie allererst ®*[0i erwehnet ist, nahe bey Grundelhof vom Herrn Hanns Sigmund Semenitsch neu erbaut worden, hat derselbe seinem Sohn Herrn Hanns Andre Semenitsch ungefähr vor dreyen Jahren verkaufst, welcher es um ein Grosses verbessert, und noch in seiner Hand hat. ©efduejj. (Inhalt. Aager-Gegeml ries-; Kchlosses GeMess. Wer es gebauei. Was es bijshero für Herren gehabt. liÌBMmmHHIIIIIIIinillHHIIIIIIHIIIIItllHHIlLI! Gschieß (oder Ge-welches ber gemeine sonst Sello heifst, befindt sich in Unter-Crain, drey starcke Meilweges von Laybach, im S. Märtner Bodem, auf einer hübschen und lustigen Anhöhe; ohu- te i?eto tg? für durch einen Herrn von Werneck ungerichtet, und viel Jahre lang besessen, ^chmals von Herrn Hanns Adam von ssthöerg erhandelt und possedirt. s^. ch demselben hat es ein Herr Gott-iAber an sich gehandelt. Als aber dessen Achter den Andre Ludwig Wisiakh ge-eh“cht, ist vermittelst solcher Heiraht diesem diß Schloß zu theil worden, doch nicht Key ihm verblieben; sintemal die verwittibte Frau Maria Salome Valva-sorinn, geborne Freyinn von Moskau, ihms käusflich abgehandelt. Also hat es hernach abermal durch Heirath seinen Herrn verwechselt. Denn weil nachgehends der Herr Hanns Wei-chard Semenitsch sich mit jetzt ermeldter Frau Witwen ehelich verbunden, hat ihm solcher Heiraths-Band dieses Schloß mit eingebunden; nach seinem Tod aber hat die Wittib wiederum im 1687sten Jahr den Herrn Wolfs Albrecht Schwaben ge-heirahtet, der es auch noch besitzt. (ß a v rii f f I' (f. Inhalt. vl IMJ u I ft dt);« Kamen« Gurchseld. Lustige Gelegenheit (liest« Ort«. Weinbm re. Der Gurck-Lselder Do'lem. Melerlen Antiquitäten altcta. Komische MünZei v ^u-IchrMen. Oh àie Quadrata gestanden? Hie ist da« Lager des« alt« Bà. XI. Buch. 30 Nrsach deß Namens Gurckfeld. Lustige Gelegenheit dieses Orts. Weinberge atthte. Sihe das Kupffer N.188 Der Gurck-felder Bodem. Vielcrley Antiquitäten alldn. Novioduni. Nlul Heysers Constanntii AesläeniL. Herren ron Surcltfcld. -Fun-dation der Capellen im Scltlofs , b) Vid. Topograph. Provino. Austri® fol. 121. c) Lit. Fundat, in Landstraß. Cb Ve Stali i/nd Schl oje. Gvrckfeld $cls SMoL t , • v .. v ,>X- > mi" ■ - m * : t-A * *, M ; WchHOMG' MMWM - W'/J’.h [itz -MM ■ Jr 'z/ ’ b«*! RS fi «TJ • Welchem es hernach seinem gleichfalls Berchthold von Gurckseld genanntem Sohn erblich ist angestammt im Jahr 1284. «1 Der Letzte, welchen ich in dieser Familie gefunden, und im Jahr 1322 gelebt hat, Hermann von Gurckseld, der ein tapffrer Kriegsmann gewest, und sich gar ritterlich gehalten c). Ob er aber auch diese Herrschafft Gurckseld wiircklich besessen, das lässt sich nicht finden. Dieses gantze edle Geschlecht hat nun bereis vor vielen Jahren der Tod mit Stamm, und Namen ausgerottet. Hernach ist diese Herrschafft von ei-uem Herrn von Oesterreich dem Grafen von Cilly versetzt worden. Und wie man veym Megisero liefet d) t so hat Graf Hermann von Cilly seinem Sohn, Grafen Friedrich, nebenst andren Herrschafften Ulehr auch diese Herrschafft Gurckseld gegeben ; da derselbe also für sich selb sten regtrt, und Hofgehalten, nemlich allhie Gurckseld. Nachdem ihm aber seine ^rste Gemahlin, die eine Geborne von -llkadrusch oder Frangeban gewest, tnt 6) MS. Sitt. c) MS. Freud. 4) Sihe Megiseri Kärndterische Chronic am 1090 Blat. Jahr 1422 mit Tode abgangen, hat er die unglücklich-schöne Veronica geheirahtet; von deren kläglichem Ende oben allbereit, bey Beschreibung der Stadt und Schlosses Gottschee, ausführlicher Bericht geschehn. Im Schloß haben die Grafen von Cilly eine Capelle gestifftet, und folgenden Lateinischen Stifft - Briefs darüber ertheilt. Nos Hermaimus, ac Wiihelmus, patrueles Comites Cilise, eo tempore Capitane! Carniolse, & Marchi®, omnibus & singulis p®sentibus & futuris, ad quos praesentes pervenerint, cupimus fore notum, quod nos ob animarum nostrarum, ac Praedecesorum nostrorum salutem, cupientes divinum cultum de bonis nostris augmentari, specialiter in Honorem Sancti Nicolai pro nobis, & Haeredibus nostris, una cum Honorando Viro, Domino Gregorio Plebano Sanctae Mariae in Gurkveld, pro se, & suis Successoribus assensum, consensum , pariter & voluntatem contribuimus omnimodam, ac praesentibus concedimus, & damus, quod Capella Sancti Nicolai in castro nostro Gurchveld, per 30* Fundatiori der Capellen im Schloß zu Gurckseld. fideles nostros, Orthinum, & Wartua-num ac Agnetem, Consortem suam, etiam ob salutem animarum eorum, certis bonis, quae ä nobis in feudum tenuerunt, quibus Capellanus eidem Capellae praeferendus (f ) cum uno socio Presbytero commode poterit sustentari, dotetur, taliter, quod idem Capellanus ibidem instituendus, cum bonis dictae Capellae dotatis, aut dotandis, omnino ab Ecclesia Parochiali in Gurchveld praefatä, & ejus Pastore notatur esse segregatus, & distinctus. Ita quod ego dictus Gregorius Plebanus in Gurgveld, aut successores mei, cum dicta Capella, aut ejus Capellano, nihil agere, aut disponere habeamus, nisi in certis articulis hic expressis, videlicet quod idem Capellanus mihi, & successoribus meis Plebanis in Gurgveld substitutis, obediat in omnibus Licitis & Honestis, mihique ac successoribus meis in Juribus Parochialibus penitus nec derogando, nec audiendo confessionem ali-cujus Personae, publicè, aut occulte, nec babtizando, nec consecrando, aut benedicendo candelas, cineres, palmas, carnes, seu alios actus Parochiales exercendo, nec procurare aliquas personas cum Sacramentis, excepto Domino proprio, cum ibidem traxerit moram, vel Castellano, consorte ejus, & familia eorum, quorum confessiones audire poterit, & eos procurate cum Sacramentis, me Gregorio praefato, & successoribus meis irrequisitis. Nec mihi, aut successoribus meis praefatae Institutionis (ff) temporalibus decimis, procurationibus legatorum, charitativis subsidiis, seu caeteris mercibus, quocunque nomine censeantur, contribuere teneatur, sed penitus de his sit exemptus. Idem etiam Capellanus cum socio suo poterit cantare, aut legere Missam in eadem Capella quacunq; hora devotio sua exegerit. Evitet tamen illis horis, quibus Plebanus ibidem consuevit cantare, aut legere missam in Ecclesia Parochiali, aut in Ecclesia Pagi ibidem, (t) Also steht ausdrücklich, in der mir zugeschickten, sehr falsch geschriebenen Abschrifft; soll aber Zweifels ohn heissen praeficiendus. (tt) In der mir zugefertigten sehr unleslichen Abschrifft dieses Brieffs, stehen diese Buchstaben Instiub. tpalibus. exclusis diebus Patrocinii, & dedicationis ejusdem Capellae, quibus cantare, & legere poterit Missam hora quacunque sua competenti. Et illis solis duobus diebus poterit praedicare, caeteris diebus penitus exclusis, quibus praedicare non debet. Et quidquid Capellano in eadem Capella, aut socio suo oblatum fuerit, pro seipsis notantur retinere ; quia in recompensam hujus oblationis nos dicti Comites tradidimus, & assignavimus dicto Domino Gregorio, & ejus successoribus bona singulis annis quatuor Mart. Grecen importatia perpetuis temporibus duratura. Et ut dicta Capella cum ejus dolatione , quam nos dicti Comites, unà cum dicto Orthino, Wartuano, & ejus consorte cum bonis infra scriptis, quae ipsi a nobis in feudum tenuerunt, ea propriando sic dotavimus, solemnior, firmior, & validior habeatur, quod decrevimus , unà cum praefato Domino Gregorio Plebano in Gurchveld, quod quamcunq ; pers onam idoneam pro regimine ipsius Capellae, quotiescunque vacaverit, sibi, aut ejus successoribus praesentavimus, aut haeredes nostri praesentaverint, quod tunc eandem personam ego praedictus Gregorius, & successores mei confirmare. & Canonice instituere debeamus, contradictione qualibet semotä. Bona autem dotata pro dicta Capella sunt haec : scilicet in Zerie in Leizz, una villa, septem mansi cum omnibus pertinentiis. Item unam curiam m Rippa prope Castrum, unam domum in foro Gurgveld, quam Curiam & do-mum nos praefati Comites contribuimus. Item duo mansi in Zinperg. Item duo mansi in Matzlemsdorff. Item in Chull-man tres mansi. Item in Frauen SDW* terperj tres mansi. Item in Pades duo mansi. In Pureber una Suppa. Rem unam vineam in nemore cum jure montano, & duas partes decimae Vini. In cujus rei testimonium praesentes dedimus cum nostrorum Supradictorum Sigili, pendenti munimine roboratas. Datum & actum Ciliae, Anno Domini millesimo CCCLXXXX primo. In die B. Matthiae Apostoli. M don ? Fr-Y- Es hat auch nachmals Graf Friedrich von Cilly wegen etlicher Hofstäten zu solcher Schloß-Capellen einen Freyungs-Briefs ertheilt ; welcher wörtlich also lautet : Sellen. JlWtoi zu kr Gurck. len ür Fridrich, Graff zu Cilli und in dem Steyer :c, bekhenen, daß für Uns khomen ist unser getreuer Herr Herman Krerager, Caplan St. Niclas Capellen yie, in unserm Haus Gurgfeldt gelegen, und hat Uns fürbracht, wie unser Richter und Purger daselbst zu Gurckgfeldt seine Hoffstetter, die zu derselben St. Niclas Capellen gehören, und in unfern vorigem Markht gelegen, und gesessen sindt, mit Rabatt, und ändern Sachen wider alte Rechten, Freyheit, und Gewonheit beschwerten, und hat Uns demietlich angeruefft, und gebeten, daß wir Gott dem Allmech-tlgen zu Lob, und St. Niclas zu Ehrn lolch ungewöndlich Sachen vnderkhomen, und die mit unserm Brief freyen wollen." rV'Wui) wan wür billich genaigt, und lchuldig, sein Gottshauß, und N. Leut, und Gietter bey Ihren Freyheiten, und alten Gewonheiten zu halten, und zu schwuren, und sy in khainerley Schaden zu pnngen lassen. Dardurch, und auch nemb-uch, und destwegen, daß die vorige Capellen hre rn unserm Haus Gurgfeld gelegen ist, haben wür angesehen solch billich Bitt, und Begehren, so der Ehrwürdig Herr Herman an uns bracht hat, und haben dem jetzigen Herr Herman, und allen 1 einen Nachkhommen dieselben Hoffstett und Hoffstetter hie in unfern Markht gelegen, und gesessen, und die nemlich yeruach geschriben seyn gesetzet, und freyen auch wissentlich mit dem Brief, also daßt sy uns khein Zinß, Dienst, Steyer, Robatt, Battberch, noch an der Verordnung, noch auch khein Mitleydung mit uiern Burgern zu thun, wie die genant ausgenommen, schuldig, noch »«v v. zu geben, noch zu ihnen, wur mainen, daß niemand, und nem-ifH Vmier Purggrafen und Richter mit ^ urchts zu gebietten, und zu schaffen ?pinwiVer vorige Herr Herman, oder m Rachkhomen, es war dann, daß sy ^der Gencht nicht verhandeln, das Plut, m jftvet, oder den Tod berieret, und jpffl t r Wurden, das haben wür uns ^br behalten in aller der Maß, als das van Alters herkhomen ist." ^drcllch haben wür demselben Herr Herrman und seinen Rachkhomen die Ge- nad gethan, damit sy und dieselben Ihr Hoffstetter allerley Gewerben hie in unfern Markht, es sey mit Weinschenkhen oder ändern Sachen gehoben mögen und sollen, daran wür sy und auch unser Purggrafen, Richter und Burger in kheinerley Weg hindern, noch irren sollen und wällen ungefährlich." „Davon empfehlen wür allen unfern Purggrafen, Richtern, Ambtleuten und Purgern hie zu Gurgveld gegenwertigen und künfftigen, daß Ihr den Ehrwürdigen Herrn Herman Krerager, sein Nach# khomen und dieselben Hoffstetter, und toffstet wider solch unsere obgeschriebene nad in khainerley Weiß beschweret; sonder sy dabey vesticsltch haltet. Das ist ge-wenlig unser Marnnng." „Item so sindt das mit Namen die Hoffstett, deß Ersten ein Haus und Hoff» statt in der Hub bey dem Perg , darinn der Ehrw. Herr Herman sitzet mit sambt dem Gaden dabey, und dem Garten darunter gelegen. Item und ein Heisel neben des Philipp Ledrer Haus gelegen, mit samt dem Gadenlein dabey. Item und ein Haus nebens des Bernhardts Haus, mit sambt dem Gaden dabey gelegen. Item und ain Hoffstatt bey unsrem Paumgarten in dem niedern Urfor gelegen, mit sambt der Padtstuben, die darauf gesetzet ist, und davon man unfern Purggrafen zwey Capaun und zwölff Pfennig gedienet hat, die wür auch abgenommen, und der vorigen Capellen ledig geschaffen haben." „Mit Urkhundt des Briefs versigelt mit unserm anhangenden Insigel. Geben zu Gurgfeldt am Mittwochen in Oster-seyertagen, Anno Domini millesimo quadringentesimo vigesimo primo.“ Darinn ein Stern und offner Helm Comes Ciliae. In dem Bestetigungs-Briefe seynd vier Siegel; in dem ersten steht Herman nus und inwendig drey Sterne. In dem ändern das Bild Unser L. Frauen. Im dritten drey oval Figuren. Im vierdten Sigel kann man nichts mehr erkennen. Nachdem dieser Graf Friedrich von Cilly gleichfalls zu Grabe gekommen, ist Gras Graf Ulrich von Lilly wird deß Tlirckischen Keysers Schwager. Ist ein Epicuree. Ihm bleiben feine Leibs-Erben. Ulrich, der dritte dieses Namens, von diesem vormals sehr berühmten Stamm der Letzte, als Erbherr dem Vater in der Regierung gefolgt, und also auch diese Herr-schasft ihm zu theil worden. Dieser war deß Türckischen Keysers Amurats Schwa- ?,er ; angemerckt, Sie beyde zwo Schwe-tern zur Ehe gehabt. Denn Graf Ulrich war mit der Prinzesinn Catharina, deß Despotens in Servia, Georgii Bulkowi-tzens Tochter vermählt, wiewol Sie Griechischer Religion war und bey derselben beharrete, auch ihren eigenen Beichtvater und Capellan hielt. Ihre Schwester die Prinzesinn Maria musste sich das Ehbette bey dem Türckischen Suldan Amurat dem Zweyten gefallen lassen; welcher Wüterich ihren Vater, den Despoten überwunden, und dessen zweyen Söhnen die Augen mit einem glühendem Eisen aus-brenuen lassen. Ihrer würde er sich auch schlecht geachtet haben, wann Sie ihm nicht mit ihren schönen Augen das Hertz gebrannt hette. Ob nun gleich gemeldter Graf Ulrich wegen solcher Schwägerschafft, wie auch sonst seiner vielen Herrschafften halben in groffem Ansehn lebte; würdigte Gott ihn doch so viel nicht, daß er dieselbe hette mögen auf einige Leibes-Erben verstummen, oder auch sein Geschlecht weiter fort-pflantzen; weil er nicht viel besser als sein Vater gesinnt war, nemlich epicurisch, auch solches in seinem Wandel hell genug erscheinen ließ. Denn wiewol er mit dieser seiner Gemahlinn Catharina zween Söhne und eine Tochter erwarb, riß sie doch alle drey das Grab gar früh zu sich, und ließ in seinem Gräflichem Hause kein Alter aufkommen. Des erstgebornen Graf Ge-orgens Geburt und Tod ruckten genau zusammen; angemerckt, man ihn aus der Wiegen in den Sarck legen musste, da man zehlte 1423. Der andre Graf Herman hatte kaum das 12. Jahr erreicht, als seine Jahre auch ein Ende nahmen. Das Grafen - Fräulein Elisabeth ward schon in ihrer Kindheit deß Ungarischen Gubernators, Johannis Hunniadis Corvini, Sohn, Matthiä ehelich versprochen; aber der Himmel, welcher droben die Hei-rahten beschleusst oder zerreisst, hat nicht drein stimmen, noch einen solchen Gotts-verächter einigen Saamen übrig lasten wollen; darum auch dieses Fräulein in ihren jungen Tagen den letzten Tag ihres Kr beneid die @|otl der Eorvi»^' Lebens gefehlt, ehe dann Sie zu vogtbaren Jahren und Beylager gelangt; ihr noch so junger Leib musste, nicht der Fortpflantzung, sondern der Verwes-und Verrottung unterwürffig, und ihr Braut-Bette in ein Grab-Bette verwandelt , werden. Er, der gottlose Vater selbst, kam hernach ungesegnet zur Ruhe, oder vielmehr zur ewigen Unruhe, und sein Haar nicht ohne Blut unter die Erde. Hiezu brachte ihn eigeudlich sein Neid-Eyser und boshaffter Groll wider den tapffren Ungarischen Held Iohannem Corvinum und desten Söhne; welche ihm doch keine andre Ursach der Feindschafft gegeben, ohn allein diese, daß ste des Königreichs Wolfahrt diesem, deß noch jungen und allzuleichtgläubigen Königs Ladislai, Ertzheuchler nicht unter dre Füste werssen, noch dem Scheermesser ferner verleumderischen Zungen mit stummer Gedult ihren Hals darbieten wollten. Als der alte Johannes Corvinus, unt höchstem Ruhm sein Leben beschlossen hatte; freute er sich über dessen Tod hoch, als ob derselbe ihm eine sonderbare Glücks-Geburt wäre, und beredete besagten König Ladislaum dessen, als seines Vetterns Hertz er in seine Hand erpractr-cirt hatte, zu glauben, er wäre durch diesen Sterb-Fall eines solchen Feindes erledigt, welcher ihn seiner Kron zu berauben bedacht gewesen; darum er auch demselben nicht gestattete, die Hinfahrt dieses heroischen Türcken-Hammers Corvini, mit dem geringsten Seufftzen zu beehren:; dessen Gedächtniß und Namen dieser König doch hette sollen in lauter Lorbeer-bläter einwickeln. Er ließ auch solchen feindselig-brennenden Groll und Neid mit dem letzten Odem deß vortrefflichen Heldens nicht verrauchen, sondern strebte darnach, wie er auch fernen Söhnen den Odem nehmen mögte; wen ihr hohes Ansehn, Macht, Reichthum und grösser Anhang von den Ungaren fernem Verlangen, in Ungarn Stathalter zu werden, im Wege stund ;- angemerckt, sie dre besten Plätze des Königreichs mit ihren Freunden besetzt hielten. ( In solcher seiner Bosheit gieng er so znWel6 blind und unfürsichtig, daß er sich aller- ni dings öffentlich berühmte, das.Hündisch Detn ? ( (also nannte er das Huniadische) Geschlecht wollte er in kurtzer Zeit aus Ungarn vertilgen. Dieses Vorhabens fuhr er mit dem Könige die Donau hinunter nach Ofen, und ferner nach Futach, einer Stadt am Donau-Strom; dahin der König auf sein Eingeben die Hungarische Stände zum Reichstage berieff. Er aber verleumdete mdefsen beym Könige die Corviner, als hochmütige und stoltze Leute, derer von Ehrsucht glimmende Begierden Ihm nach der Kron zieleten; derhalben man ihnen chrt einem kalten Eisen solchen herrschsüch-trgen Brand leschen, und so wol durch den Hals, oder durchs Hertz, als durch den Sinn fahren müsste. Denn Corvinern war unverborgen, daß chnen Graf Ulrich feind; darum gedachten sich dagegen aufs Beste zu versichern, und in solchen Stand zu setzen, darinn ste seinen arglistigen Abzielnngen das Ziel verrücken, und gleichsam einen undurchdringlichen Harnisch entgegen setzen können. Gestaltsam deßwegen der ältere Bruder Ladislaus, sich gegen ihm zu schirmen, nnen starcken Reisigen Zeug mit sich zur ^eglettung nahm, und damit zu Futach dehm Könige angelangte, doch nicht ohne Zehorsamsten Respect und Erbietung, Seiner Majestet unterthänigst aufzuwarten. Der König empsieng ihn mit ertichteter Freundlichkeit, als ein Herr, der unter den gnädigsten Sonnen-Stralen seines Ge-Nchts die Donner-Keile zu verbergen wüste und ließ sich vernehmen, Er wäre gewillt, nach Griechisch-Weifsenburg zu und daselbst die Gegend, wo das ^urckische Lager gestanden, samt der dem «ro-Felnde abgestrittenen Beute in Augenschein zu nehmen. Ladislaus Corvinus ward von guten Meunden heimlich gewarnet, sich zu hü- U; weil der König die Deutsche Kreutz-nTa!' s.r Burgslall geheissen. Ä; SK CMC0& ÖOtt <•» tri« lich-n Gvetenberg (/uttzTi-perj Ì ^Qg ftir -H Cm o ul von Sen, ^ 4kt ÌA'« Ntibig,. i'igt -"L'x Mar anjetzo des Herrn Herrn Hanns Georg Eirafens von Lamberg Eigenthum ist. Als Anno 1509 in Crain ein star-?e8 Erdbeben geschähe, that es an diesem, ^st"als noch zum Glantz genanntem schloß mächtigen Schaden. ^cach der Zeit ist es aber auch unter em guten neuem Namen Gutenberg *|lcht gut geblieben, sondern endlich gantz erodet worden, und anjetzo gantz wichst Jsi unbewohnt, also daß weiter nichts j- dte Verfallenheit, Schutt, Steinhauf-yv ßnd altes Gemüur dran zu sehen. 7s Gewalt oder blosse Verachtung 1 ^erlassung ihm solchen Nuin zuge- zogen, wie, wann, warum, und von wem es verlassen worden, finde ich * nirgends; vermeyne aber, es habe durch seine Höhe (oder hohe Lager-State) solchen Verdruß auf sich geladen, daß man deß bemüden-den Aussteigens wegen seiner mito, und die Füsse des Besitzers solcher Unbequem» ligkeit feind worden, solchem nach das Schloß eines so beschwerlichen Zuganges nichts länger würdigen wollen, und zwar um so viel mehr, weil man so wol in dem Schloß Törmitsch, als in dem Schloß Stein, welche beyde allernechst dabey li-gen, aus der Masten toolgelegene, sehr bequeme und schöne Wohnung hat. n t c n c dt. slnh»lt. Schlosses Guteneck. Unsichere Wälderey daltcrum. Wie weit es von 8 »ch. Uoit dem Ursprung dess Kamen«. Ist ein Stammhaus der Herren von utenech gewest. Wildnissen daselbst. Vormalige Herren dieser Herrsctrafft. Heutiger Kesitrer desselben. Lager des Schlosses teneck. Sitze die gtgur N. 187. Unsichere Wälderetz daherum. Wie weit es von Laybach. Von dem Ur sprnnge des Namens. chloß und Herrschafft Guten-eck, Crainerisch Gutnèk, ligt Jnner-Crain, und wird an-jetzo zu der Ober-Poik gerechnet, nachdem es vorhin zu Liburnia gesetzt worden. Das Schloß steht aus einem Berge, und ist ziemlich umher bewäldert; daher es dieser Gegend bisweilen sehr unsicher ist zu reisen, weil in solchen Wäldern nicht selten solche Leute sich aushal-ten, beh denen die Redlichkeit selten sich aufhält. Es kommen dahin Banditen, Martelosen, Türcken, Raubsüchtige Walachen, und allerley unnützes Gesinde. Und diesen liederlichen Leuten giebt die Wälderey desto bequemere Gelegenheit zum Raube, weil die Wälder weit in Türckey hinein gehen, und also ihnen zu ihres erhaschten Raubes Entführung treffliche Beförderung thun. Man rechnet von hinnen biß Laybach neun Meilwegs, biß zur Stadt S. Beit am Pstaum aber dreh Meilen. Der Crainerische Nam Gutnèk ist aus dem Deutschen entsprungen, wiewol er im springen ein Glied verrenckt (eine cor- rupte Aussprache gewonnen) hat. Woher sich aber der Nam Guteneck habe vemiv lasst, kann man nicht gewiß wissen, öb er etwan daher entstanden, daß ehebeffcn allda eine fürnehme gute Herrschafft auch dieses Schloß vor diesem ein StaMM-Haus der Herren von Guteneck gewest (angemerckt, selbige Herren diese H^ schafft viel Jahre lang in Besitz gehabt? wiewol sie schon vor langen Jahren gantz ausgestorben) steht dahin. Wenn man aber den Namen Guteneck also erklären wollte, daß er so viel gesagt sehn sollte, als das Eck oder Ende deS Guten, so borsite dieser Ort wol gar füglich in solcher Betrachtung G nte necl heissen; weil lauter wilde und furchtsame Wälder, die Hineinwerts gegen Türckey zu sich erstrecken, ihm einen barbarischen un unleutseligen Anblick geben, und die Wist -' niß so gütig nicht ist, als die Wohistcli^ feit oder gesegnete Landschafft. Jedom könnte der erste Erbauer dieses Schloste dasselbe auch wol eben darum, (und zwar am allervermutlichsten,) Guteneck bena set haben, weil dieses Eck oder dieses genti dem Schatten der wilden 50*' geivist- Sil»# viseti- Wald- Gvettenegh ■titdltgc f*tten dieser ^rrichaffi. bas ^ines 3}a, Ut- TOtlg. Bäume nicht unterworffen ist, und man nach so langer weitläufftiger Wildniß allhie endlich ein Mal ein gutes wohnbares Eck angetroffen. Sonst war diese Herrschafft Gnteneck vormals auch denen Herren von Tybein gehörig, aber hernach Landsfürstlich, weß-toegen sie auch jetzo noch ein Pfandschilling bleibt. Nachmals seynd dei Herren Barbo Zu langen Jahren derselben Besitzer ge- west. So haben gleichfalls die Herren von Stemberg diesen Ort, wiewol eine kleine Zeit nur, inngehabt. Nach diesen seynd in der Possession gefolgt die Freyherren De-finj. Von denen ist er durch Heiraht an ji die Herren Lasarini gelangt; bey welchen er auch noch zur Zeit beharret, und an-jetzo dem Herrn Vicentz Lazarini oder Lasarini zustehet. é'^e bas MttN.i85 leti von Rudolphswerth, auf emer wackren Feld-Ebne; daschönen her es auch mit $Ner es ben ''“S!” ^au-Feldern umgürtet' ist. ^ Là ? Agende, gute und fruchtbare hat thm den Namen Gut Costniz am Boden-See Commendant gewest, hat diß Schloß durch Heiraht erlangt, und nach seinem tödtlichen Hintritt seine hinterlasiene Witwe Frau Maria Rudol-phin, eine geborne Freyinn von Werneck, enhof es annoch in Besitz. Heuliger Besitzer desselben. Outeilfelil. Inhalt. » das Schloss Gutenseld sieltet- Seine.-; Kamens Ursprung. Die Desitrer desselben. Iigi öde und in der Kuin. Warum es hie nicht im Nupst'er uorgesiellt miri. viel Jahre lang besessen. Als im Jahr 1322 gehörte es dem Herrn Hermann von Gn-tenfeld «). Welche Famili aber vorlängst schon abgegangen. Nunmehr stehet es von vielen Jahren hero unter der Herrschafft Zobelsbera; wiewol ich nicht kann finden, auf was Weise es darunter gekommen. iom Guteneck wollen wir mit i|der Feder auf G nte nfeld ' rucken. Welches Crainerisch vo-bre-pole benamt wird, und vier Meilen von Laybach ligt auf einem Berglein, gleich über der -Grotten, darinn sich ein See befindt; wie solches nebst an- Also hat es auch jetzo Herr Heinrich Inorer Gelegenheit dieser Grotten im Buch lius Freyherr von Werneck in Posseffion. ver Natur-Rariteten umständlich schon Doch wohnet er nicht daselbst ; sintemal Erzehlt worden. es nunmehr nicht allein gantz öde und ver- Dieses Schloß hat seinen Namen, so lassen, sondern auch schier gar nicht zu sehen. Lramerischen als Deutschen, gewonnen Denn man hat es gantz abgebrochen, und von dem dort ligendem, schönen, geraumen was gute gehauene Steine gewest, zum und flachem Acker-Felde; angemerckt, das Bau deß neuen Schlosies Zobelsberg ver-vtatnersiche Wort Dobre-polie ein g u- braucht. Darum wird dem Leser auch von t es Feld bedeutet. diesem gewesenem Schloß kein Abriß vor- Es ist vor diesem ein Stammhaus der gelegt. Herren von Gutenfeld gewest, welche es «) ms. Freud. (Bulenliof. (Dobravza.) ^ it I; a 11. Mio das Schloss (Sutenhof ligi. Woher es den Aamen hat. 08 Schloß Gutenhof, wel- zugewandt; wie gleichfalls der Craineri-ches^ der Crainer Dobravza sche Nam Dobravza so viel als Güte heisst, hat sein Lager in Unter- bedeutet. Erain, zehen Meilwegs von Herr Christoph Rudolphi, welcher in Maybach, und zwo starcke Mei- ji dem jünasten Frantzösischem Krieae ru Die Besitzer desselben. Rgt öde und in der Ruin. Warum es hie nicht im Kupffer vorgestellt wird. orava few - # LE TENHOFF cirrose d Siifeiik of. (Dobrava.) ligt noch ein andres Guten-àh o f in Unter-Crain, eilff Meil-"7wegs von der Stadt Laybach, drey von Rudolphswerth, bey der Stadt Landstraß aber gar nahe, und dem Gurckfluß am nechsten, in einem gantz ebe-nem Felde. Bey trucknem Wetter ist der umher lügende Grund gantz lustig, aber beym Regenwetter sehr morastig. Der Nam ist ihm gleichfalls, wie dem vorhergehendem, von der Güte seines Feldes angewachsen. Vor diesem ist dieses Schlößlein dem ' Freyherrn Herrn Hanns Georg Haller 1 zuständig gewest, nach dessen Lebens-i Schluß es in seiner Hinterbliebenen Frauen I Wittwen, einer gebornenDolanitschin, Ge-|i walt eine Zeitlang beharrete. Nunmehr aber hat es Herr Johannes von Stem-berg an sich gebracht und auch noch in Besitz. SutenmerflL Säger dess Schlotes Gutenwerth. Veranlassung dess Kamens. Überfahrt allda. Vorige Besitzer desselben. Jetziger Jesitrer. Der Hos Zeselu. Seltsame Gegebenheit auI diesem Hose. Geist dess verstorbenen Herrn« von Hoheitmarth erscheint der verwitweten Gemahlinn. Begehrt die Vollziehung seiner gelobten Wallfahrt. Ihre grausame (Erschrechung. Geist erscheint einem evangelischem laureti - Mägdlein, ^erfolgt dasselbe überall, und erschreckt es. Wirfst es zu lodern, fragen und Sotwort Zwischen der jungen Iäurinn und dem Geist. Gestalt dess erschienenen Gespenst ruft einem Mägdlein. (Erscheint derselben in Gestalt eines alten Elbs, und begehrt durch sie erlöset Zu werden. Gespräch dess Geistes mit dem Mägdlein. Das Gespenst weinet, indem das Mägdlein drey Vater Unser betet, verspricht demselben die Gesundheit. Was von dieser seltsamen Geschieht sür unterschiedliche Mepungen gefallen. AnrtZer AusZug von dem Tribulir-Geist Zn Gekosten. Der Geist giebt steh aus sür eine adliche Könne, Bledet von einem v Wie der Geist den IchatZ beschrieben. Das Gespenst meinet über die abschlägige Antwort. Der Ort dess Schatzes entdeckt steh selbst vor den Augen er Edelstrauen. Die Geplagte wird getröstet durch ein Gesteht. Zer Geist begehrt, jjtau solle sein Iildniss wieder an den rechten Ort stellen. Zer Geist warnet sür n Mucken. Die Datientinn muss es entgelten, dass man das Hild dess Geistes JeMmpft. Die (Edetfrau schiesset nach dem Geist. Welches ihr aber übel be- ommen. An dem Geist wird begehrt, er soll das Glaubens-Hekenntniss hersagen. r kniet und betets. Er giebt ihr harte Maulschellen. Spottet der Jettenden. |te l^ner wieder spotten. Hält ihr den Mund Zu, dass Sie nicht beten soll- eine grausame Henchereyen. Ihre (Erledigung von dem Huaal-Geist. Nrtheil der ^emsclien Macultät, von diesem Geist. Dudissinische Erscheinung. Dudissimscher ey will gewisse Bieder nicht mit fingen. Theophrasti Paracelsi Mennung von Bormalige Besitzer. Jetziger Besitzer. den Gisscheinungen der Moden. Gespenstischer Tumult unter der Galcinirung einer Hirn-Schalen vom Kn de. Gnthaugtetes Mensch erscheint vor dem Zette dess Jochhüters und singt. Anntonnrter Soldat erscheint nach seinem Mode, und fordert seine Haut wieder. Dess Herrn 'Haupt-Authom Mevnung von Erscheinungen der Modten. Woher das Geheul und Getöss, und die Erscheinung gegen dess Patienten Scheidung entstehen. Was der Spiritus Vitalis, nach dess Herren Haupt-Authoris Megnung ist. Manche Lehens-Geister der Menschen und Thiere sollen einige Gemeinschasst miteinander haben. Seltsamer Traum, so wahr geworden. Der Uehens-Geist hatm nicht hegrissen noch gesuhlt werden. Wie man einen rechten Geist von dem ertichteten, unterscheiden hönne. Lager des Schlaffes Gutonwerth. Sihe das Knpffer N. 526. Seron lassum-deß Namens Überfahrt allda. Vorige Beffi er deffelben. Jetziger Beslyer. Der Hof Zeaelo. ieses kleine Schloß, welches die Crainerische Sprache Heruaski brud nennet, ligt in Unter» Crain, an der vorbey fliessenden Gurck, eylsf Meilen von Laybach, und eine Meile von der Stadt Landstraß, in gar ebenem und flachem Felde, zwi-schen gedachten Flnß Gurck, und dem grof» sem Walde, welcher Crascovo benamset wird. Des Deutschen Namens Gutenwerth, hat sich dieses Schlüßlern werth gemacht, indem es zu seinem Stande oder Lager-Gegend einen gar guten und fruchtbaren Boden hat erkorn. Den Namen Heruaski brud hat ihm die dabey befindliche Überfahrt verdient; weil man allhie Maaren und Leute, wiewol mehrentheils Uskoken undCrabaten, über den Gurck-Strom setzet; denn Hervaskj bedeutet dem Crabaten eine Überfahrt. _ Dieses Schlößlein gehörte ehedessen einem Herrn von Hohenwart, folgends seiner hinterlassenen Wittwen, Frauen Maria Elisabeth, gebornen Freyinn von Mos» khan. Nachdem dieselbe gleichfalls zur Grabes-Ruhe gekommen, ist es aus Herrn Marx Antoni, Freyherrn von Moskau, Leutenant zu Ottoziz, erblich gelangt. Von demselben hat es der Freyherr Herr Johann Herward Zetschecker an sich gehandelt und gantz von Neuem gebaut, sowie es noch jetzo stehet ; wie er es denn auch noch zur Zeit dieser Beschreibung besitzt Unweit von diesem Schlößlein ligt der Hof Zeselo, so denen Dilanizischen Erben gehörig. Vor etlichen Jahren, als dieses Schlößlein Gutenwerth erwehntem Herrn von Hohenwarth unterworffen war, hat sich allda etwas Wunder-und Denckwürdiges zugetragen. Als mehrbesagter Herr von Hohenwarth merckte, daß sein Ende her-beynahete, bat er seine Gemahlinn, nervlich erstgedachte Frau Maria Elisabeths Sie sollte unverzüglich die Kirchsahrt aus Claniz in Crabaten zum Heiligen Antonio von Padua verrichten; als zu welcher Kirchsahrt ihn sein gethanes Gelübde verbindlich gemacht hette. Darauf ist er verschieden. Etliche Tage nach seinem Tode ist er ihr bey der Nacht erschienen, und zwar zwey Mal nacheinander bey ihrem Sette gestanden doch ohne Sprechung einiges Worts. Weßwegen die Frau Wittwe ßch bey den Geistlichen Rahts erholt Hst » welche ihr gerahten, Sie sollte den Geist fragen, was sein Begehren fey? Wie er derhalben ihr zum dritten Mal erscheint, fragt Sie ihn, wiewol mit grösser Furcht, und bekommt von ihm zur Antwortest begehre anders nichts, als bast sie die Wallfahrt auf Claniz, wie sie ihm aus seinem Tod-Bette versprochen hette, vollziehen sollte. Es hat aber die gute Frau hiebey einen so harten Schrecken eingenommen, daß ihr in einem Augenblick alles Haar sinnt der Wurtzel ausgefallen, und Sie zu Morgens auf ihrem gantzen Haupt kein einiges Häärlein mehr gefunden. , Sie hat hierauf ungesäumt solche Kuw oder Wallfahrt abgelegt, und nachdem sie also seinem Verlangen ein Genügen ge* than, von ihm weiter keine Beunruhigung noch Schrecken erlitten; sintemal er si<9 nach diesem gar nicht mehr sehen nocy spühren lasten. , . Ist wol ein sonderbares Exempel eine besonders-grosten und ungemeinen Furcy oder Entsetzung. Sonst schreibt Joachimus Cureeus, Spectra ssepius apparere solent timidi8» Selli-»'-Begebe?^' sui b«!s»e te schwere àanckheit) womit sie auch im nachgehendem Jahr fast täglich überfallen ward. Im Jahr 1676, gegen Liechtmeß, fing sichs an mit ihr ein wenig zu bessern. Worauf ihre Eltern sie nach einem andren Dorff verdingten, zu einem Bauren, welcher mit ihr wol zu frieden war. Aber am 29. Februarii (Neuen Ealen-ders) jetzt bemeldten Jahrs, als Sie ungefähr um 9 Uhr Vormittags die Stuben gekehrt hatte, und das Kehrich hinaus trug, rieff ihrJemand hinter demHause bey ihren Namen. Weil Sie nun gedachte, es wäre Jemand von ihrer Herrschafft, ging Sie dahin, erblickte aber anders nichts, als ein Gespenst, welches sich an einem Apffel-baum lehnete, gantz weiß angelegt und im Gesicht einem alten Weibe gleich sähe. Dasselbe sagte zu ihr, Sie das Magiern wäre ihr schon, ehe es im Mutterleibe empfangen, zugegeben zu ihrer Erlösung, sollte der-halben wol Acht haben, daß sie es ihres Theils an solcher Erlösung nicht tiesse ermangeln; wo nicht, so wollte sie ihr den Kopfs umdrehen. Das Mägdlein wollte zwar nicht Stand halten, sondern vor Furcht und Schrecken davon lausten; aber das Gespenst erwischte sie beym Arm und hielt sie so fest, daß hernach blaue Flecken davon von unterschiedlichen Leuten gefehlt wurden. Hierauf siel sie in ihre gewöhnliche Kranheit. Als der Bauer solches ihren Eltern zu wissen gemacht, haben sie diese ihre Tochter wieder zu sich in ihre Behaufung zu N. genommen. Ungefähr vierzehen Tage hernach nemlich am 14. Mertzen (neuer Zeit) stund sie früh ein wenig vor ausgehender Sonne auf, und ging vor das Haus hinaus aus eine Wiesen. Da kam das Gespenst abermal herbey; und weil nunmehr das Mägdlein durch die öfftere Erscheinung schon desten gewohnt, und deßwegen ein wenig behertzter war, sprach es: „Alle gute Geister loben Gott den Herrn!" Darauf antwortete das Gespenst mit deutlicher Stimme: „Ich auch !" Jene fragte : „Was ist dann an mich dein Begehren?" Das Gespenst sprach: Bete nur dreh Vater Unser." Solches that das Mägdlein. Indem sie aber unter dem Beten das Gespenst an* sähe, ward sie gewahr, daß demselben die Zehren über die Wangen herab lieffen. Da sie nun hatte ausgebetet, bot ihr das Gespenst die Hand, und das Mägdlein woll- 32* Gespenst rufst einem Mägdlein. Erscheint.' derselben in Gestalt eines altra Weibs, und begehrt durch sie erlöset zu werden. Gespräch deß Geistes mit dem Mägd-lein. Das Gespenst weinet rada* das Mägdlein drey Vater Unser betet.} te ihm gleichfalls die ihrige reichen, ward aber von dem Geist gewarnet und vermahnt, Sie sollte ihm nur ein Tüchlein geben. Mittler Weile das Mägdlein in den Sack griff und ein Tüchlein suchte, sprach der Geist zu ihr : „Nun hast du mich erlöst ! Bersprichl Ich will dir auch nicht mehr erscheinen; demselben die du wirst auch nicht mehr kranck werden." Unterdessen fand das junge Mensch in ihrem Sack einen sogenannten Schleyer solches Musters, als wie ihn die Bauren-mägdlein um den Kopff wickeln, und schlug denselben dem Gespenst in die Hand ; wel- cher darauf alsobald so weit er die Hand des Gespensts berührte, verbrann ; das übrige nahm sie zurück und behielts; welches hernach von ihren Eltern dem evangelischen Pfarrern selbiges Orts zugestellet worden ; der es bischero annoch verwahrlich auf behalten, als was Abentheurliches. Am Ende solches Überbleibsels von selbigem Tüchlein sihet man noch den Brand und zwar gantz zugespitzt, wie eine ausgestreckte Hand. Seit dem hat die Kranckheit des Mägdleins aufgehört, besagter Geistlicher aber diesen Verlauff nach Hofe berichtet; allda unter theils gelehrten Personen unterschiedliche Meynungen darüber gefallen. Etliche Was von haben davon aufRömisch-catholische Weise bieferjeitfamcn geurtheilt, Andre aber, zumal einige fremde mttnschitdliche wolgestudirte Edelleute, sich auf die Plato» Meynungen nische und einiger Rabinen Meynung ge-gesallen. neigt, nemlich, daß einige auch so gar mensch- liche Geister oder Seelen an gewisse Creaturen gleichsam gefesselt, oder verhaff-tet wären, und bey solcher Berhafftung einige Pein litten, durch gewisser Leute Gebet aber, welches bey ihnen die Erinnerung Göttlicher Barmhertzigkeit erweckte, befreyet und erlöst würden. Etliche aber verwarffen solches, und sagten, es wäre ein schalckhaffter böser Geist, der sich aus allerley Weise verstelle, wann er die Einfältigen betriegen wolle. Als aber eine hochfürnehmeRömisch-Catholische Person diesen Verlauff einem hochansehnlich-bewürdetem Politico evangelisches Glaubens überschrieb, und zugleich deffenBedun-cken verlangte, was man von diesem Geist, der durch eine Lutheranerinn hette erlöst zu werden begehrt, hielte? antwortete derselbe in Schertz: Es wäre ein Lutherischer und kein Catholischer Teufel; (weil er nemlich um ein Lutherisches Vater Unser ungehalten.) Welcher atheistischer Naturalist wird nun so gar Stirn-oder Hirn-loß seyn, daß, wann man dergleichen unleugbare Geschichte ihm vorlegt, er dennoch die wahre Erscheinung der Geister und Gespenster noch länger unter die Fabeln, Getichte, oder falsche Einbildungen schreiben könne? Das ausgefallene Haar der Hohenwarti-schen Frauen Witwen, die zu N. N. erbaute Kantzel, und das Brandmal obgedachten Schleyers, können ihn ja über solcher halsstarrigen ruchlosen Meynung und Leugnung schaamröten, sofern er anderst sich noch schämen kann. Will er aber diese drey Geschichte leugnen, die doch gantz unleugbar und gar gewiß, und deren lebendige Zeugen annoch vorhanden seynd; so reise er nach Gehofen in Sachsen zu der hochedlen Frauen von Eberstein, und vernehme von ihr, ob sie die schmerzhaffte Plagen und Anfechtungen, womit ihr vor fünffthalb Jahren ein solcher Geist unvergleichlich zugesetzt, nunmehr, nachdem sie durch das Gebet der Kirchen und ihr selbsteigenes schon längst davon befreyet worden, für eine blosse Phantasey und falsche Einbildung halte? Es seynd von dieser Erscheinung unterschiedliche gedruckte ausführliche Erzehlun-gen zu lesen; daraus ich, weil es überausseltsam und denckwürdig, nur Eines und Andres zusammen ziehen will. Diese adliche und verheyrathete Matron hat am 9. Octobris 1683, bey Nacht an der rechten Hand zween Zwicker empfunden, welche gleich mit Blut unterlassen, doch nicht gesehen, wer ihr solche gegeben. Den 12. Octobris zu Abends, als ste will zur Stuben hinaus gehen, erblickt ste Auszug, ein weiß angekleidetes Gespenst amFen- ^utir< ster beym Saal, welches ihr winckt; weß- ©«p 5“ wegen sie mit Grauen und Schrecken wre- @*'e der umgekehrt, und selbigen Abends keinen Tritt mehr aus der Stuben gethan. Den 14. dito hat Sie in der Nacht wiederum zween Zwicker bekommen. Am 15 ten, um 3 Uhr Nachmittags, da Sie auf dem Bette in ihrer Kammer ein wenig geruhet und eingeschlummert, hat Sie drey Stoffe am Halse empfunden, von einem kalten Finger, folgend» einen Druck mit dem Daumen auf die Brust; darüber sie angefangen zu schreyen und gern aus dem Bette gewollt. Unterdessen greifst ihr das Gespenst aus dre Schulter, und flistert ihr ins Ohr, &te solle mit nach dem Thor gehen rc. Her# "ach fei)iti) die blutmählerne Zwicker wiederholt ic. nachmals ihr wiederum ins Dhr gesagt, es wäre bald sechs Uhr, sie solle mit gehen und einen Schatz bekommen. Indessen lässt sie den evangelischen Pfarrern selbiges Orts holen, klagt demselben ihre Anfechtungen. Welcher ihr ^nen Trost zugesprochen, und zugleich die Ermahnung gegeben, Sie sollte zu dem Angesinnen des Gespenstes bey Leibe nicht unwilligen, noch mitgehen; denn es sey mchtsGutes, sondern einSpiel des Teufels, der ein Lügner und Mörder, welche seine Qualität er auch mit denen blutigen Zwi-"krn schon ziemlich bezeichnet hette. ■v*. e nun auf selbigen Abend sechs Ichlug, redete die gespenstische Stimme der Ichìien nochmals ins Ohr, und sagte: "Weil du jetzo nicht mitgegangen bist, werde ich dich die gantze Nacht quälen; aus dast du morgen um sechs Uhr mitgehest; denn du sollt und must den Schatz haben." Noch dem Abend-Essen hat die Edel-Dn Geist ?’mu uicht allein das Mistern gehört, son-äug dem der Geist sich auch vor Ihr sehen las-m gestalt einer weiß-gekleideten Non-e' chen' mit einem roten Kreutz aus dem Daupt. An ihrer echten Hand Hieng ein ,ater Noster. Mund und Kinn waren mit ^m Vorstecktüchein verhüllt, wie das ade-uche Frauenzimmer bey den Leichbegäng- decken tzst^ ^ àgesicht also zu ver- In der daraus folgenden gantzen Nacht jljt keine Ruhe gelassen mit zwicken "d ziehen. Worüber endlich ihr am Fie-,;er lranckender Eh-Herr von seinem Pa-.J^-Bette vor Ungedult ausgefahren, und hJs1 : "^®antt du der Teufel bist, frf. « ’3u dann im meinem Hause zu Nelken; und warum quälest du meine IP1 101 packe dich fort!" Worauf es gewartet (wiewol solche Antwort Nie-Ns^d.."ls die Edel-Frau allein gehört) f)pf ■ö6te/ tn Teufel, sondern eine Tre-ibr!^ lnemlich von Geschlecht), hette in _ an eurem gewissen Ort (wel- Nà bon hpvfoff 9er"ach auch gezeigt) einen Schatz r l>en sollte Nimand anders haben, ibv- rC Frau von Eberstein; weil sie laffp« ett,e^ene ^lube erneuren und bauen Htimmtleue!*0 F ^ @tu6en aeatthÜ öon Eberstein hat hierauf wäre f°m dann diejenige ' sollte Sre hier, zwischen ihm und seinem Vettern daher tretten, und Ihm Rede und Antwort geben. Welches das Gespenst aber abgeschlagen, sprechend, es hette mit ihnen nichts zu thun. Wie es denn aus das, was Andre gefragt, nichts geantwortet, sondern immerfort dabey geblieben, daß die Edelsrau, wann die sechste Stunde käme, mit gehen, auch ihren Pfarrern, den es mit Nahmen genannt, und sonst auch Andre, welche sie wollte, mitnehmen sollte; sie sollte nur beten und singen, und zwar insonderheit das Lied: Freu dich sehr, O meine Seele! ic. Es sollte ihr kein Leid begegnen, und würde auch Niemand was sehen, ohn sie allein; es lüge zwar ein schwartzer Hund dabey; weil sie aber sehr furchtsam, wollte es solchen mitnehmen, und zum Thor hinaus gehen, und gar nicht wiederkommen; da sollte Sie alsdann ihren Schurtz oder sonst etwas nehmen, und daraus legen, oder auch den Schurtz nur an eine Stange binden, und draus werssen; hernach könnte sie es durch ihre Knechte, und sonderlich durch den Hirten (welchen es bey seinem Namen nannte) weil derselbe sein starti wäre, herein tragen lassen; anfangs zwar würde es nicht wie Geld scheinen, sie sollte es aber in einer Truhen verwahren, biß vier Wochen um wären; da würde Sie dann befinden, daß Sie und die Ihrige gnug daran hetten; es würde auch eine silberne Kanne dabey seyn, darinn drey Pater No ster lägen, die sollte Sie in eine Ca-tholische Kirche schencken; imgleichen drey schöne güldene Ringe, so der Alten von Trebelein, welche an dem Epitaphio, aus ihrer Kirchen in Stein gehauen stünde, an den Fingern fäffen ; diese sollte Sie bey ihrem Hause erhalten, und nicht von sich lassen; ihr aber, der erscheinenden Nonnen, derer Grab in dem Begräbniß wäre, wo anjetzo der alten Frauen Amt-männinn grössester Kasten stünde, sollte sie einen Leichstein machen, und diese Worte drein hauen lassen: Habe Danti für diese Gaben! Gott der wird dich ewig laben. Sie sollte aber auch die Kirche decken, und so etwas daran baufällig, ausbessern lassen, hernach mit dem übrigen Gelde thun, was ihr beliebte. Wann solches geschähe, würde Sie wot Ruhe haben; sie wollte auch alsofort, so bald etwas auf den Schatz geworffen worden, zum Thor hinaus gehen, und sich weiter nicht lassen Me der Geist den Schatz beschrieben. blicken. Es sprach gleichfalls auch zu ihr also: Deine Tochter Lisgen soll in vier Jahren anderthalb Metzen Geld, so von meiner Schwester versetzt, und beym alten Brunnen steht, haben rc. Es ward aber dem Gespenste alles seines Erbietens und Zwickens ungeachtet solches Alles glatt abgeschlagen, und zur Antwort gegeben, man verlange das Geld nicht. tróLt@Merft Woraus es etliche Mal angefangen bit-die abschlägige terlich zu weinen, auch sich recht mit dem Antwort. Kinn-Tüchlein so offt gewischet, daß man es schier hette auswinden mögen. Endlich kam die angedeutete Stunde mit grösser Hertzens-Angst herbet) ; aber das fleißige Gebet zwang den Geist, daß er musste weichen. Hingegen befand sich die Edel-Frau so matt und abkräfftig von dem Zwicken und martern, daß sie kaum ein Glied mehr kunnte regen. Der wieder be-rufenePfarrer unterließ indesten auch nicht, Sie zu christlicher Gedult und Stand-hafftigkeit aufzumuntern, und zu unterrichten, wie sie sich ferner gegen diesem arglistigem und boshafftemGeist hette zu verhalten. Indessen war ihrem Liebsten eingefallen, daß auf seinem Kirch-Stuhl ein Gemahl wäre, welches neben andren Bildern drey Nonnen vorstellete. Das ließ er holen, und einer Liebsten zeigen, weil der Geist ihr ie so eigendlich hatte beschrieben, um zu ehe«, ob sie eine Person, welche dieser ihrer Peinigerinn gleichte, darunter erkennete. Also wurden die darüber stehende Namen verdeckt, und ihr die Nonnen-Bilder gezeigt. Darauf die Frau alsofort gesagt: Diese ists! Und traff auch alles so ein, wie Sie die ihr erscheinende Nonne beschrieben hatte. In folgender Nacht flettete sich die gespenstische Nonne ihr wieder vor, zwickte und ängstigte sie die gantze Nacht durch, und hielt an mit dem Begehren, Sie sollte und müsste den Schatz heben. Am 17. Octobr. als die Edelfrau mit grösser Begier nach der Kirchen in die Betstunde zu gehen verlangte, auch von einem guten Freunde und Cavallier dahin geführt wurde, flettete sich das Gespenst vor der Brucken, winckte und wies den Ort, wo der Schatz stünde. Weil Sie aber nicht Hinschauen wollte, sondern den Ermel vors Gesicht haltend ihres Weges fortgieng, folgte es ihr auf dem Fuß, zwickte, zupffte, und zoch sie beym Rock biß an die Kirche. Nachdem die Gebets-Andacht verrichtet, 1 und sie wiederum aus der Kirchen gieng, ward sie wieder von demselben begleitet und verfolgt. Da nun der Cavallier, und gute Freund um bessern Weges willen unwissend dem Ort näher kommen war, sähe die Edelfrau den Ort in einem Blick offen, und wie sich ein groster Stein in die Höhe gegeben; weßwegen sie Sich und ihren Gefährten mit Gewalt davon enthielt, abwerts kehrte, und zu entrinnen bemühet war. Hingegen bat der Geist um Gottes willen, sie mögte doch etwas drauf werffen, hielt sie auch bey ihrem Rock so fest, daß ihr derselbe schier wäre entfallen. Dennoch riß Sie sich loß, und eilte fort. Worauf das Gespenst zu drehen unterschiedlichen Malen sagte: „Hellest du das gethan, so hettest du jetzt den Schatz, auch keine Quaal noch Schmertzen mehr;" da-bey hielt es noch immerfort an, Sie sollte doch dann nur I a sagen, daß sie, wann die Zeit widerkäme, mitgehen wollte; so würde sie nicht mehr gezwickt werden, aber im Fall beharrlicher Weigerung leider das Widrige vielfältig empfinden müssen. Unterdessen ward an die Theologische Facultet zu Jena deßwegen von dem Pfarrern geschrieben, wie man sich bev diesem höchstdenckwürdigem Handel ferner zuverhalten hette? weil die Plage noch immerzu fortfuhr. Wiewol man inzwischen nicht abließ, mit dem Gebet Widerstand zu thun, auch die edle Patientin» zum öfftern das heilige Abendmal empfangen, und alsdann merckliche Erleichterung drauf erfolgte. Allein da Sie am 28. Octobris gleich communicirt, und deß Abends große Qual und Hertzens-Angst erlitten hatte, indem der Geist Sie zum Mitgehn sehr genöthigt mit Bitte, Sie sollte doch nur Ja sagen, oder einen Andren Ja sagen lassen, hat Einer von ihren Freunden aus Schertz, nur zu sehen, ob die gute Frau dadurch ihrer Schmertzen in ew>as entledigt werden könnte, J a ! gesagt- Worüber der Geist ein fröliches Gesicht gemacht, und vor Freuden in die Hände geklopfft, auch eine Zeitlang mit dem schmertzhafftem Zwicken Ihrer verschomt, unterdessen doch gleichwol Tags und Nacht» unablässig angehalten mit Ermahnen, daß sie, wann die Zeit vorhanden, some mitgehen; darüber Sie unbeschreibliche Hertzens - Angst r 'bst andren Zufällen empfunden, und drey Wochen weder %3g entdeckt M selbst^-den bei 'S staut». Tags noch Nachts einer ruhigen Stunden genossen; weil der Geist unaufhörlich bey chr und auf ihr gesessen und ihm nebenst hefftigen Convulsionen auch erschreckliche Hertzens - Stoffe verursacht hat; also, daß man Sie mit allen ersinn» frchen Medicamente» erquicken müssen. Bey solchen Hertzens - Stössen ließ sich sonderlich auf der Brust ein Quatschern hören, und stieg dermassen in die Höhe zum Haupt, als ob ein Brechen erfolgen wollte. In währendem Paroxysmo, sprach ber Geist zu Ihr: „Dein Jesus liebet dich." Die edle Patientinn seuffzete in solcher lhrer grössesten Angst zu Gott, betete heff-tlg, und bat, Er wolle Sie doch, weil Sie Wo zum Sterben geschickt wäre, von dieser -Duaal erlösen, und in Gnaden zu sich ®ie Geplagte ?bhmen. Woraus ihr, wie sie berichtete, fcukck Mijstet der Heiland und Salvator in höchstlieb-T«sichl°'" "cher Gestalt erschienen, und die Antwort ertheilt, Sie sollte leben, würde zwar vor der Genesung noch erst ein Hartes ausstehen müsien, aber wegen der vielen ^eufftzer und hertzlichen Gebets der Ih-ugen und Anderer dißmal noch beym leben erhalten werden. , Am 17. Novembr. hat sich wiederum et.n.e, hefftige Anfechtung erhaben, dem ^ ìchwol ihr und der Schulkinder Gebet endlich obgesiegt. Am folgenden Sonntage ist der Zu-fland biß gegen Abend Ihr erträglicher gefallen, und hingegen deß Abends zu gewöhnlicher Zeit ein harter Kampf ent» (Wern '. öoch gleichfalls durch Göttliche Hulsse ritterlich überstrebt. Woraus doch kwe ruhig-schlaffende Nacht gefolgt; hm» 3 gen am 20. Novembr. so wol früh als 5^nds chre gewöhnliche Angst-Stunde, u) glerchwol gar leidlich wieder kommen. Aber am 21. Novembr. vergrößerte sich e re.ru™ die Angst, und gab ihr der Geist Hand und Schulter viel . unterlossene Mahlzeichen; über ÈM n Schmertzen Sie hefftg klagte. ^ski'nBà tonr ^' cL!°^cher schmertzlichen Zeichen lBieb« an tujim Te ^?9te, daß obgedachtes Ge- stellen niibt o^bE^niß, nachdem mans besehen, stellen, ntch wiederum an seinen rechten Ort ge- ^ ' a.uch dazu Jedweder seinen fter u e ??11* àìebe. Weßwegen ihr Lieb- brir,^ nmn sollte es wieder zu recht das SLhàte,(für das Mal) auch tiickin« Anzäpffen und stigma- tllches Zeichnen alsobald auf. Aber Abends um fünff Uhr kam die Angst-Stunde wieder. Inzwischen hat man auf einiger Personen Raht versucht, ob mit Räuchern etwas könnte ausgerichtet werden, weil vermutlich einige Fascination dörffte dabey seyn; welches aber wenig gefruchtet; und sagte der Geist, man mögte immer räuchern, es hindre ihn gar nichts. Wie dann in folgenden Tagen die Anfechtung ihre Leibes-Ouaal und Hertzens-Aengsten angehalten. Wie man am 24 Novembr. zu Abends nach der Abendlichen Betstunden mit inständigem Fleiß von Ihr erkundigte, warum und worüber Sie am Tische beym Abend-Essen sich doch so plötzlich hette al» terirt ? sagte Sie, das Gespenst wäre zur Stuben hinein und zu Ihr getreten, hette vor Freuden in die Hände geschlagen, sprechend, es sey ihm lieb, daß die Fran von Eberstein wiederum könnte zu Tische sitzen ; allein Sie müsste doch den Schatz noch haben. Und weil es wol sähe, daß Sie gar furchtsam, wollte es, ehe Sie aus die Brücke käme, mit dem Hunde, der bey dem Schatz läge, zum Thor hinaus gehen, daß Sie es sehen sollte. Nachgehender Tagen hielt das Gespenst seine ordentliche Stunden mit der Erscheinung und Anfechtung. Am 12. Decembr. hat der Geist Ihr sehr verwiesen, daß das Gesinde über seiner Erscheinung sounge-dultig wäre und fluchete; mit der Berwar- Drr Geist nung, man sollte den Teufel nicht zu sehr fluchen im Hause, sintemal sonst die Angst sich immer würde vergrösiern. Am 15. Dezembr. hat er unter andren Reden zu Ihr gesprochen: weil ihr Seelsorger bekümmert wäre, der Geist dörffte ihr ihre Sünden schwer machen, so sollte Sie Ihm sagen, daß solches gar nicht geschehe, Ihr auch solches gleichsam verwiesen, daß sie solchen Gedancken nachhengen wollte (denn Sie hatte vor etlichen Tagen vor grossen Schmertzen, aus menschlicher Schwachheit, diese ungedultige Worte herausfahren laffen: ob Sie dann die grös-seste Sünderinn, daß Gott sie eben solche Angst erfahren lieffe?) wozu der Geist auch diesen Anhang gemacht, Ihr wäre ja wol bekandt, daß Sie eine Christinn und auf Christum getaufft, auch bewusst, daß ihr Herr Christus Sie mit seinem theuren Blute hätte erlöst. Abends als der Paroxysmus schon härter gefallen, hat sich das Gespenst wider Ge- wohnheit auch nach der Angst-Stunde sehen lassen, und stets neben dem Bette stehend Ihr gleichsam ausgewartet. WeßwegenSie solches Gesichts sehr überdrüssig, zuletzt ihrem Mägdlein geruffen, unter dem Vorgeben, als sollte ihr dasselbe den Schenckel mit warmen Tüchern reiben, weil sie ein sonderlich Reisten darinn empfände. Da nun das Mägdlein hinzugetreten, hat dasselbe angefangen ein zornige Geberde zu machen, und mit einem entrüstetem Blick gesprochen: Psuy! Weßwegen die Patien-tinn gefragt, was ihr wäre ? Worauf Jenes angezeigt, es wäre der Geist da, welchen Sie schon lange hinter und neben dem Bette gesehen hette. Denn vorher hatte das Mägdlein desselben noch niemals ansichtig werden können. Kurtz hernach als sich die Edelfrau, nachdem man ihr das Bette machen lassen, wiederum niderlegte, und in die Höhe rucken wollte, erfasste sie der Geist bey der Hand, notirte Sie abermal mit Zwick und Stich-Mählern, und gön-nete ihr die gantze Nacht durch wenig Ruhe. Am 16. Decembris ward sie Morgends und Abends zu gewöhnlicher Zeit hauptsächlich angegriffen, und die schmertzhaffte Die Paticutii Zeichnung fortgesetzt biß Montags; da der muß es eut- Geist die Ursach solcher vergrösserten Be-»à, r«ß schmertzung angedeutet, sagend, es wären »ito des abermals böse Zungen über dem Bildniß Geistes ge- gewesen, hetten selbiges vexirt und mit Ru-ftympffc teit geschlagen. Nachdem aber dastelbe abermal wieder zu recht und an seinen rechten Ort gesetzt, seynd die Stigmata, (oder blutrünstige Mahlzeichnungen) auch ausgeblieben , aber darum die Angst-Stunden nicht. Am 17. Jenner, (was nach dem 16. Decembr. biß an diesen Tag vorgegangen, laste ich Alles aus, weil es zu weitläufftig) hat die Edelfrau, nachdem Ihr von einigen fürnehmen Freunden gerahten worden, sie sollte nicht allein den Geist verächtlich halten, schimpfflich abweisen, und von sich stos-sen, sondern auch den Ort ändern, und einige Nächte anderswo verweilen, hierauf re-solvirt mit ihrem Liebsten und dem Amts-Hauptmann, Herrn Hunden, nach Allstät zu einem guten Freunde auf dem Schlitten zu fahren. Welches aber wenig gehollffen; angemerckt, der unverschämte Geist ungebeten sich selbst peladen und gleichfalls dahin gekommen, thr auch mit Kneipen (oder Zwicken) und ängstigen noch wie vor zugesetzt. Da hat sie die gantze Nacht durch eine harte Disputation mit ihm geführt, und er unter andren zu Ihr gesagt: Wärest du mit gegangen, und hettest den Schatz gehoben, so hetten du und ich Ruhe. Sie hat ihn aber von sich gewiesen zur Höllen, auch angespeyet, und mit Füssen nach ihm gestossen ; ja endlich gar auf vieler führ- $je g6el, nehmen Freunde Raht Feuer auf Ihn ira„ gegeben; welches aber am 19. Januarii ge- bem schehn, nemlich als der Geist an gewöhn- ('et ' licher Stäte Mittags bey der Brucken gestanden; da Sie eine Pistol, welche ihr aber ihr Eheliebster nur blind geladen hatte, auf das Gespenst gelöset, und weil es ihr dennoch an der Seiten gefolgt, bald daraus auch mit der andren Pistol nach ihm ge-schosten, und sich damit aus den Rennschlitten gesetzt. Worauf Ihr der Geist einen Druck an die lincke Hand gegeben, und über hundert Schritte dem Schlitten nachgefolgt. Abends, als sie zu Bachra angelangt, hat sich der Geist Abends um fünff Uhr, ,hr nemlich zu seiner gewöhnlichen Stunden, a6eI allda auch eingefunden, ihre Hände nnd bek-mm ■ Arme mit solcher Gewalt angegriffen, gedruckt und gediehet, daß man besorgte, es würde Alles an Ihr zermalmen und zerbrechen. Dabey er auch ihr Hönisch »n9e* redt: „Das ist für dein Schiesten! da schieste mehr! Ich will dir das Schiesten eindrängen. Du sollt gewiß an das Schtcs-sen gebenden, und einen ewigen Kalender an deinen Armen haben; die ich dir an statt bischerigen Zwickens drehen und stehen will." Wie er solches auch diese Nacht durch, und folgenden Morgen immerfort gethan. Als Sie den 21. Januarii wiederum um Mittags-Zeit von Bachra nach Gehofen gefahren, hat der Geist Sie in lhrem Hofe angenommen, ist den Abend und dl gantze Nacht durch bey ihr geblieben, ha sich auch unter der Betstunden auf eme guten Freundes Schoß gesetzt, wiewol e derselbe gar nicht gefühlt noch empfunde • Da er abermal der gequälten Frauen m diesen höhnischen Worten das Sch lesse vorgeworffen : „Was hilfst dich dein Schleifen ? du sollt deine Lebtage einen Kalen!v , wann andres Wetter werden will , dr haben, daß du nach einem Geist gescstoll hast. Dieser rechte Arm, mit de*' dug schossen, soll es fühlen. Warum K du nicht mehr? laß ein paar Kugeln l ein laden! Ja bestelle ein paar starcker Knechte mit Prügeln, und laß brav zuschlagen und schiessen! So wirst du dann sehen, was du ausgerichtet hast rc." Am 22. Jenner fing dieser Pein-Geist seine schmertzliche Drechseley, Martern und ängstigen von frischem an, also daß der rechte Arm in Gefahr des Brechens zu kommen schien. Solches währete den gantzen Vormittag. Nach Mittage ließ er Ihr Ruhe, biß die abendliche Marter-Stunde herbeyruckte; da die Peinigung wieder anging. In selbiger Angst-Stunde sprach zu ihr der Geist: Bete aus dem diede, „Meinen Jesum laß ich nicht rc." den vierdten Vers: Darauf ward das gantze Lied gelesen, und betete die Patientinn den vordersten Vers vor dem vierdten, und sagte dabey: „Dieser ists!" Aber als der vierdte Vers kam, sprach der Geist : „Diß ist der rechte !" und derselbe lautet also: „Meinen Jesum laß' ich nicht, Wenn mich meine Sünde quälen. Wann mein Hertz und Satan spricht : Sie seynd groß, und nicht zu zehlen! Spricht Er : Sey getrost mein Kind ! >jch! Ich tilge deine Sünd!" wfldetn die Angst - Stunde vorüber, ^wb sie sehr abgemattet ligen. Unter der Mahlzeit sagte der Geist wiederum M Ihr: Bete aus dem Liede „Gedult stt euch vonnöhten rc." den sechsten Vers: „Gedult setzt ihr Vertrauen Auf Christi Tod und Schmertz. Macht Satan ihr ein Grauen, So fasst Sie ihr ein Hertz, Und spricht: Zörn' immer hin! Du wirst mich doch nicht fressen; bin zu hoch gesessen: Weil ich in Christo bin." Wiewol aber solche seine Gebets-Ermah-nungen eine Jacobs-Stimme führten, rft et Sie nichts destoweniger an mit ^saus-Fäusten, oder vielmehr rt Wolfs-Klauen, und erlaubte Ihr .wach Sie bißweilen gantz m b)e Höhe, und verlangte alsdenn eder, die Ihrigen sollten nur von Ihr L», er wollte sie selber schon halten, oder wollte es Ihr mit einem Paar Ohr-eindrängen. Worauf Sie sà? .à chr recht Ohr geruffen: Es 1?>9 mich! Mittler Weile hielt die Pein an« ^"w-Drehens immer an, biß Sie dem Bette verlangte, und dabey zum Valv. XI. Buch. zweyten Mal rieff: „Nun kriege ich noch eine!" Sie schrie auch gleich über das rechte Bein, welches er Ihr gleich wie den rechten Arm drey Mal verdrehet hatte. Gegen Abend wollte er auch nach dem Gesicht, wie auch offtmals hernach, welches man aber stets möglichst verwehrte und verhütete. Unterdessen seyerte man nicht mit dem Gebet, bey welchem Ihr der Geist ins Ohr sagte: „Warum betest du nicht aus dem Kreutz-Liede" (Frisch auf meine Seel, verzage nicht!) den vierdten Bers: „Trotz sey dem Teufel und der Welt Von Gott mich abzusühren! Auf Ihn mein' Hoffnung ist gestellt; Seine Gutthat thu ich spühren. Denn Er mir hat Gnad', Hülff' und Reiht, In seinem Sohn verheiffen. Wer Ihm vertraut, Hat wohl gebaut: Wer will mich anders weisen?" Weil nun dieser Geist sich so gar geistlich stellete, daß man schier hette geschworen, es wäre ein heiliger Engel, indem er selber mit Beten Threnen vergoß, auch sonst dann und wann gegen der Patientinn sich gar mitleidig bezeigte, im Beten sie cor-rigirte, auch die schönsten und tröstlichsten Verse aus vielen Liedern zu beten sie vermahnte; unterrichtete sie der Pfarrer zu Gehofen, Herr Leonhardus Thalemann, wie Sie ihn sollte fragen, und prüfen, wann er ein guter Geist wäre, weil er Ihm, ob Er ihn gleich offt schon in Namen Christi deß Gekreutzigten angeredt, bishero nie laut antworten wollen. Unter Andren befahl ihr dieser Pfarrer, Sie sollte ihn heiffen mederknien, und das Symbolum Apostolicum, oder Apostolisches Glaubens-Bekenntniß hersagen. Als Sie ihm solches angedeutet, netn* lich, so er ein guter Geist wäre, sollte er niederknien, und den Christlichen Glauben recitiren, doch also, daß es der Pfarrer und andre Anwesende auch hörten. Worauf er geantwortet, er wolle es zwar thun, aber dieses nicht entgehen, daß es Andre sähen und hörten. Unterdessen säumte er sich nicht, sie mit Arm-Drehen und andrer Qual zu peinigen. Wie folgenden Tags, (am 25. Januarii) der Pfarrer um den Mittag Ihr be-ruffen worden, und zum Cabinet hingegangen , hat so wol die Patientinn, als die Umstehende zum Geist gesagt: „Da An den Geist wird begehrt, er soll das Glaubens-Bekenntniß hersagen. ist nun der Herr Pfarrer! So bete bann, wie du gesagt hast." Der Pfarrer redete ihn gleichfalls auch an, und befahl im Namen Gottes, daß er laut reden, und weil er je kein böser Geist seyn wolle, seines Glaubens Bekenntniß ablegen sollte. Er km« Hierauf hat er geschwinde auf der Pa-unb betet«, tientinn Bette gekniet, und angefangen: „Ich glaube an Gott den Vater rc." Doch nur vor den Augen der Patientinn. Welche darauf gesprochen: „Da kniet es, und betet!" Er hat aber nichts destoweniger die Frau erbärmlich gemartert, ist doch endlich auf inständig-und hertzliches Gebet gewichen. Am 26. Januarii setzte er wieder an, und wann ein starà Straus vorbei), redete er sie gleichsam mitleidentlich an: „Ich muß dir ein wenig Ruhe lassen." Tratt auch Selbst ein wenig ans Fenster, als ob er sich wollte abkühlen, wiech auch ein wenig aus dem Cabinet, kehrte aber bald wieder, und erfrischte seine Tyrannei), fuhr gleich wie ein Pfeil, oder Blitz, bald hie, bald dort, unten, oben, um und neben Ihr her; gestaltsam man solches auch an den verrenckten Armen und sehr erschrecklichem Drehen wol abnehmen kannte; also, daß etliche Menschen nicht geschwinder zu-greiffen, noch sie fassen kunnten. Mittags um 12 Uhr musste sie sich von diesem grausamen Geist mit ihren eigenen Händen ins Gesicht und auf die Noth-leidende Brust gar offt schlagen und erschrecklich zurichten lasten, biß endlich das liebe Gebet ihm einen Stillstand auferlegte. Er gikbt ihr Nach Mittage hat er Ihr nebenst an-Maülschellen brer grausamer Qual mit ihrer eigenen Hand eine so schreckliche Maulschelle gegeben, daß es ihm gantzen Cabinet überlaut erschollen. Folgenden Tags bekam sie gleichfalls unzehlich viel Backenstreiche und Maulschellen von ihm, bald mit ihrer rechten, bald mit der lincken, doch mehr mit der rechten Hand, als mit welcher Sie den Schuß gethan hatte. Wie Sie auch nach Mittage ein wenig Vesper-Brods zu ihrer Erquickung geniesten wollte, gönnete ihr der boshaffte Geist den Bissen Brods nicht, sondern gab ihr einen so harten und entsetzlichen Schlag aufs Maul, daß Ihr der Bissen gleichsam im Munde erstarb, und sie denselben muffte vor die Hunde werffen. Er fing nunmehr auch an, der beywesen-den Personen nicht zu schonen, sondern ließ vermittelst ihrer Hände Einem und Andrem, ehe man sichs versähe, ein paar (Maulschellen nemlich) hinein lausten. Er erkühnte sich auch nunmehr, die Anwesende mit ihrem Gebet zu verspotten, und sagte zu der Patientinn: „Hast du deine Betende bald zusammen? Es mangelt ja der Pfarrer noch. Schick hin, und sjt |eitiet laß ihn auch holen." Hingegen verach- wieder teten sie ihn desto mehr, verspeyeten, fPct:tn' schimpfften, und verdammten ihn. Welches ihn sehr verdroß. Und muffte er sich, wie listig und mächtig er auch mit Schlägen und ängstigen wütete, dennoch endlich wieder davon machen. Als die versammlete nach geendigtem Paroxysmo, Gott danckten, und „Herr Gott dich loben wir rc." anfingen zu singen, fand er sich bald wieder ein, ließ sich beym Bette auf die Knie nieder, sich stellende, als ob er der Morgen - Andacht mit Beten und Singen beywohnete; wie solches nicht allein die Patientinn, sondern auch das Mägdlein gesehn. Nachmals hat er wiederum die Edelsrau mit ihren Händen geschlagen, auch Andren etliche solcher Maulbiereu mitgetheilt. Dergleichen ist auch nachgehenden Tags ge^ schehn, hernach aber etliche Tage über ihr ein wenig leidlicher ergangen. Am 15. Februarii fing er wieder an. Sie zu zwicken, verursachte Ihr auch grosst Furcht und Hertzens - Angst, sonderlich da er Ihr einen und andren Scrupel m der Religion machte, und ausdrücklich sagte: „Was ist für ein Beten bei) euch Lutherischen? Bete die Mariam an- Ich will dir ein Pater noster bringen. Thur also, wie ich dir sage, so wirds bald bester mit dir werden; Du beschwerst dich über grosse Hertzens-Angst; aber sie soll fünft tig noch grösser werden." Sie hat^thm aber mit etlichen Sprüchen heiliger Schufst geantwortet, und sein Angesinnen gantz abgeschlagen. Als sie hierauf über acht Tage zum heiligen Nachtmal sich einftettete,_ erzo» nete er sich hefftig darob, und hielt wie sie wollte, aus ihrem Stuhl m dem Beicht-Stuhl gehen, beym Arm; ste abe riß sich loß im Namen Gottes, un ging hin zur Beicht. , Weil sie ihn nun mit seinem Anmuten verspottet und schimpflich abgenue) hatte, gedachte er es Ihr wieder hernacyt und ängstigte Sie nicht allein täglich M Hiiit ibr peinlichem Zwicken, sondern hielt Ihr auch Mund z« en ™ 23. Febr. bey der Abend-Stunde den Mund zu, und verschloß denselben so fest, dà Sie nicht mit beten noch singen kunnte, x cmng ìu Acht genommen, und Ihr ^u Mund mit einem Finger geöffnet. ^ìe zuvorderst gar starck in ob ,f°M' ersuchte auch mit aller Macht, Sue mögte aus dem Bette stürtzen. 29sten hat gegen Abend das Rin-aefnitn ttt H°he werffeu wieder an-ZffZjSU wieder auf d°s Pà 9ut?nn^pTfem an hat sich dieser ausb?nni Ouaal etwas gelindert, «lichteten0® fie au8 geringen und öfftrL Ursachen von dem Geist zum gezwickt worden, und in so leid- (®^ne granii' H-rcke- lichem Zustande verblieb es vierzehen Tage lang. Am 15. und 16. Martii begunnten die Paroxysmi wieder hefftig zu werden. Am 17ten, als am Montage in der Marter-Wochen, ward sie durch ihn mit Zwicken, Drehen und Hertz-ängstigen so grausamlich beträtet, daß man Sie kaum im Bette erhalten kunnte. Und wiewol er Ihr weis gemacht, es mögte an einem fremden Ort ihr leidlicher ergehen, sie auch folgenden Tags darauf zu ihrem ältesten Bruder gefahren, hat Sie doch bald erfahren, daß Sie der Lügen-Geist betrogen: sintemal sie am heiligen Char - Freitage Morgens und Abends doppelte Angst ausstehen müssen, indem das Fressen und Nagen an den Armen und Hertzen immerfort angehalten, auch die Convulsione» und Hertzens-Stösse zwo gantzer Stunden gewähret, überdas Sie mit Schlägen, Händ-und Arm-regen und in die Höhe-werffen dermassen zugerichtet worden, daß es kein Umstehender ohne Bestürtzung ansehen können. Eben desselbigen Abends gab er Ihr unmittelbar eine solche Maultasche, daß es Alle, die dabey stunden, hörten klatschen. Solche Tyranney erwies sich am andren und dritten Oster-Tage noch grausamer. Aber nachdem sie nach der Oster-Feyer wieder heim gefahren, hat man selbige Woche in erträglicher Beschaffenheit mit Beten zugebracht. Damals hat Ihr Jemand einige Exempel erzehlt, wie man dieses oder jenes Mittel bey unterschiedlichen Leuten gebraucht, um die Geister zu vertreiben. Dagegen Sie sich aber gantz christlich erklärt mit dieser Antwort: Sie wollte lieber diesen ihren Leib nach Gottes willen noch länger quälen lassen und zum Besten geben, als etwas unnatürlich- und un-ziemendes gebrauchen. Hierauf ist endlich am Sonntage Quasimodogeniti, früh Morgens, ihre Befrey-ung erfolgt, nachdem in der Nacht vorher der Geist mit Ihr Eins und Andres geredt und gesagt: Weil sie bißhero zu Nichts zu bewegen gewest, wollte er sie verlassen. Bon dem an ist er Ihr auch nicht mehr erschienen weder Morgens noch Abends, bey welcher Zeit er sonst seine Stunden ordentlich zu beobachten pflegen. Daß Sie aber seinem so inständigem Angesinnen, den Ihr gezeigten Schatz zu 33* Ihre Erledigung von dem Quaal» Geist. Unheil der Jenischen Facultet von diesem Geist. Budissinische Erscheinung. heben, nicht nachleben wollen, ist um so viel mehr deßwegen geschehen, weil obberührte Facultät zu Jena auf die Befragung dafür gewarnet und dafür gehalten, der Geist, so in diesem Spiel sein Werck hette, wäre ein böser feindseliger Geist, welcher, ob er gleich in weisser Gestalt, wie auch durch Bitten und Flehen sich verbergen wollen, dennoch seine Klauen durch die zugefügte Stigmata oder Mahl-Zeichen und Verletzungen gnugsam an Tag gegeben, und könnte man nicht sagen, daß ein guter Geist einen Menschen dergestalt forziren oder nöthigen würde, einen Schatz anzunehmen; denn auch, wenn man schon gar der Römisch-Catholischen Mey-nung vom Fege-Feuer und Erscheinung derer darinn begriffenen Seelen hieher ziehen wollte, dennoch dieser Geist keinen Habitum Fidei & Charitatis, welchen Jene von ihren Einwohnern deß Purgatorii erforderten, sehen tiesse, und also noth-wendig in die Claß der bösen und sünd-lichen Geister gehörte rc. «) Eben in dem 1684. Jahr, da diese so hefftig gemarterte Edelfrau endlich besreyet worden, hat sich zu Budissin in deß verstorbenen Ober-Amts-Secretarii Simon Hofmanns hinterlassenen Behausung von dessen verheirahteten Tochter ein Gespenst sehen laffen, anfangs in Gestalt einer Wendischen, folgends einer Teutschen geschley-erten Frauen, und dieselbe um Gottes Willen gebeten, Sie wollte ihr doch helffen. Dieses Gespenst nannte sich Sabina Ruprechtinn, gab vor, sie wäre vor diesem von Martin Kattmann (welche beyde Namen sie mit Dinte und Kreide unterschiedliche Mal nebenst einer unleßlichen Jahr-Zahl ausgeschrieben) ermordet und im Keller verscharrt. Daselbst sollte die Frau Keilpfluginn aufgraben, und sie in einen Sarg legen, ihr auch einen Grabstein mit einer Uberschrifft, darinn deß Mörders müsste gedacht werden, von dem Gelde, so sie in einem Kästlein dabey nebst dem Schwert, womit der Mord geschehen, finden würde, machen lassen, weil ihr von bösen Geistern beseffener Leib nicht eher besreyet werden könnte, biß er in einen Sarg gelegt, und mit einem Stein bedeckt würde; woferrn Sie sich deffen aber wei- a) Wer die Völligkeit dieser seltsamen Begebenheit verlangt, der lese die so getitulirte „Eigendliche Beschreibung" deß Gehofischen Nonnen-Gespenstes rc. öffentlich im Druck dargestellet von Leonhard Thalemann Pastore Gehovensi daraus ich diese Erzehlung mehrentheils zusammen gezogen. gerte, sollte Ihr und der gantzen Stadt groß Unheil begegnen. Dieses Gespenst hat auch mit der Frauen ! Keilpfluginn allerlei) geistliche Lieder gesungen, ausgenommen diese: „Gott der Vater wohn' uns bey re. Nun lob mein j Seel den Herrn ! rc." und den geistlichen Glaubens-Gesang, „Wir glauben alle an 1 einen Gott rc. „Das Vater Unser" wollte es auch nicht mit beten, sondern machte sich alsdenn fort. Es stöhrete in allen Büchern und Schrifften herum; an den Tisch aber, worauf die H. Bibel lag, wollte es nicht kommen. Die Keilpfluginn begehrte, es sollte dann das Kästlein herbringen, und das geschähe. Als Sie es aber aus deß Geistes Hand nicht zu nehmen, sondern daß er es ans den Tisch setzen sollte, begehrte, wollte er nicht, und nahms wieder mü sich hinweg. Nachgehends hat sichs in mancherley Gestalt gezeigt, bald mit einer Feuer-Kugel unter dem Arm, und feurigen Ketten um den Leib, bald mit einem blutigem Maul, bald in Gestalt eines Künig-leins, bald in andrer gantz abscheulicher Gestalt mit grossen Klauen, Gänse-Füssew und einem langen Kühschwantz, auch Bluts-Tropffen fallen lassen, so aber im Herabfallen als Feuer-Funcken vergangen. Zu der Keilpfluginn soll es jj auch stylt aussBette gekommen mit Bedrau-1 ung, ihr den Hals umzudrehen, wann sie würde ihren Mann aufwecken. Was es endlich hiemit für einen Aus-: gang gewonnen, habe ich noch zur Zelt nicht gründlich erfahren können. Unterdessen vermeyne ich, die jenige atheistische Naturalisten (denn von allen Naturalisten wird nicht geredet) welche dergleichen Erscheinungen für einen pur lau-ternBetrug der Einbildung, oder für melancholische Phantasey ausgeben können, an bißher erzehlten Exempeln exemplarischen Beweises gnug haben, daß vielmehr Ve selbst in ihren ruchlosen Spötter-Gedan-cken, und phantastischer Klugdünckeley sich betrügen. Denn alle bißher.angeführte Begebenheiten seynd mit viel-zn-häusigen Zeugniffen versichert und vergewissert, als daß sie mit dem geringsten Fuge sollten ins Läugnen gezogen werden können. , , ., Die zweyte Hauptfrage ist, wie tch anfangs gedacht, drese: Wofür solche tn G - £heophraati Laracelsi Ahnung von *•» Erschei-Lung-n der Lodten. 5C7inet M unter “ Ealcrni-lUn9 einer v'm|c^aien °°M Rade. Itatt der Verstorbenen erscheinende Geister c? Aa^,en '• für Seelen oder englische Geiger. für gute oder böse Engel? oder für gar dergleichen Keines, nemlich weder für Seelen noch Engel? Denn Theophrastus Paracelsus hat etne gantz besondre Meynung und will, daß die Gespenster, so in Gestalt eines àbltchenen herumgehn, und sich sehn (allen, der dem Menschen vorhin einge-?ì ?(ìtzte, durch den Tod aber von ihm ge-lchtebette Stern-Geist (Spiritus astralis) lep, welchen man sonst Spiritum vitalem, en Lebens-Geist, nennet. Was er hievon lseurriret, werde ich, geliebts Gott, anders-' u nem^^ ìm Buch von Gespenstern ersetzten weil es hier zu lang fallen würde. ^leser Paracelsischen Meynung stim-r "scht wenig heutige Artzney-Lehrer, 1 nderüch die Chymici bey, deren Einer ttt den Ephemeridibus Natur se oder Aca-emi* Curiosorum Germaniae hievon pey Exempel anziehet, und zwar mit die- C ö0lt Mir allhie verteutschten Zeilen: nx/fPi.n-ner. fürnehmsten Apotheken unserer a; ri Eine, vom Scharffrichter erkauffte „ i -aa gestanden, so bey Nacht in ei-n selten Ofen (in einem faulen Hein-rnfr ’ Wegt ma ns sonst zu nennen) hat Men calcmrrt werden. Um Mitternacht 1 m dem Laboratorio ein hefftiges Ge-Entstanden, ein solches Gepolter nttSo « et^m gehört worden, daß man nicht nefeit ^esneynt, denn es würde Alles um-über einander znligen kommen. i )at man folgendes Tages nichts verändert, noch verrückt, sondern die Thü- L" ^erschlossen, auch sonst Jedes an Tims S ^n. tn behörigem Stande ge-en ohn einigen Schaden oder Bruch". ft«?S be»l Bchtzcr solcher Officin selb-e;ns i (®r. Fr.) als derselbe mich ^m°ls (mDiscms fragte, was ich ei-rx . , ^ kutch den Spiritum vitalem ver- nach ebem Vs^e-m ^ìnige sagten, daß er uutfu'ri; o r tn menschlicher Gestalt ^richtet, daß solches Wer- als biß v ^orett Eher nicht angangen, bev 9u|i uu i^ufchaal, welche von einer qelh S i9- L'ràderten Malesitz-Person qeftanh™ m grosien Retorten ten nfs au^ nicht länger angehal- war M che gäntzlich herüber gezogen man Alles still geworden und man welter mchts gehört. Ehrn-besagterHerrDoctor setzt indem angehencktem Scholio und Erklärung noch eine andre Abentheuer hinzu, welche sich nach Enthauptung einer Kindsmörderinn begeben. Seine Rede ist im Lateinischen dieses Inhalts: „Nachdem ein Mensch, so ihr Kind umgebracht, abgehauen worden, ist Sie in folgender Nacht nach ihrer Justificirung dem Lochhüter in einem weissen Kleide vor dem Bette erschienen, und hat ein schönes geistliches Lied, welches §L>ie bey Leibes-Leben im Gesängniß gar offt mit wollautender Stimme gesungen, nochmals singend wiederholt. Und eben in derselbigen Nacht hat man in der S. Peters Kirchen" (dahin ge-meinlich die Leichnam derer, so mit dem Schwert gerichtet worden, getragen, und in selbige Kirche, welche ein paar Büchsen-Schüsse von hiesiger Stadt stehet, so lang hingestellet werden, biß man sie nach der Sonnen Untergang, draussen auf dem Kirchhofe begräbt) „woselbst Sie mir ad extemporaneam Sectionem Anatomicam aliquod vicibus celebrandam (um eine unvorbedachte und hurtige anatomische Zergliederung etliche Mal in Gegenwart einer ansehnlichen Versammlung mit dem Körper vorzunehmen, überlassen worden) ein hefftiges Geräusch, Getöß und so starckes Gerümpel und Gekrach gehört, daß die nechst-daran wohnende gesorgt, es dörfften alle Stühle und Bäncken übern Haussen gefallen seyn. Dennoch hat man am folgenden Morgen Alles unversehrt und unver-schoben befunden. Dieses vermeynt ruhmgedachter Herr Doctor, habe der Spiritus Vitalis , das ist der astralische Lebens-Geist, welcher im Tode von dem Leibe hinwegführt, angerichtet; derselbe habe nicht allein bey Nacht in der Kirchen solches Gerümpel und Gekrach erweckt, sondern sey auch dem Lochhüter oberwehnter Gestalt in derselbigen Nacht erschienen, von solchem Stern-und Lebens-Geist sey auch bey (Eolctmmny der Hirn» schaal in der Apothecken ein solcher Lärmen undTumult erregt. Massen er solche seine Gedancken in diesen beyange-henckten Lateinischen Zeilen eröffnet: Utrum hse actiones à Spiritu corporis vitali, qui jam é corpore dimissus, reditum suum quasi molitur, & nonnun-piam sub spectrorum forma hominibus imponit & consternat, an verò Satani- Enthanptetes Mensch erscheint vor dem Bette des Loch-hllters und singt. Anatomirter Soldat erscheint nach feinem Tode, und fordert feine Haut wieder. cis adscribendae sint imposturis, dubiun esse videbitur. Cum verò tales, ad mor tem destinatae, personae Deo se serio commendent, (f) nec quidquam ipsi-commercii sil cum diabolo ; facilè fue rit judicandum, soli spiritui vitali hasce actiones adscribendas esse. Spiritum autem vitalem in corpore intelligo primum in eo motorem, vitae autorem, Ar-chaeum, quin vitam ipsam ; qui, qua ratio ipsi dictat, efficit, illius se movens voluntate & instinctu, na turai i -busque vitalibus & animalibus actioni bus praeest. Hic ex interfecto egrediem corpore, deposito cadavere, liber jam existens, cum aura sese vitali in aere iterum unit, & in illa laetatur, tanquam in propria sua natura : quia, dictante Philosopho, omne eò revertitur unde exivit a). Die Exempel welche dieser Medicus angezogen, halte ich für keine Mähr-lein; denn man weiß dergleichen mehr. Nicht längst ward zu Nürnberg ein Soldat um Diebstalls willen gerichtet, und mit dem Schwert begnadet, sein Leichnam aber von der Obrigkeit durch die Herren Doctores Medicinae ausgebeten zu einer anatomischen Section. Nachdem diese verrichtet worden, hat man die abgezogene Menschen-Haut einem gewissen Medico übergeben, als dem Curatori ; welcher dieselbe einem Gerber, der aus ein Paar Stunden von besagter Stadt wohnet, zugeschickt, daß er dieselbe sollte sauber und schön machen. Indem nun der Gerber die Haut bearbeitet, kommt um die Mittags-Stunde zu ihm und seiner neben ihm stehendem Frauen der enthäutete Landsknecht hinein getreten ohne Haut und gantz ausgeschunden; lässt seine Adern und Mäuse (musculos) gar eigendlich an dem ent-blösstem und abgehäutetem Fleisch sehen; und nachdem er den vor Schrecken erstarrenden Gerber eine kleine Weile scharff angesehn, spricht er zu demselben: „Gieb mir meine Haut wieder! Solches wiederholte er bald daraus und sprach abermal: „Meine Haut gieb her! Meine Haut will ich wieder haben!" Als er das gesagt, verschwand er vor ihren Augen. Ihnen aber ist darum die Bestürtzung nicht auch gleich so bald verschwunden, (t) Einer vor dem Andren. o) Yid. Ephemerid. Germanie. Anni secundi, Observat 192. bevorab dem Mann; sintemal derselbe hierauf etliche Tage kranck gelegen , doch aber durch beit Medicum, welcher ihm die Haut zu säubern anvertrauet hatte, und mir selbst die Gewißheit solches Berlauffs beglaubt hat, in kurtzer Zeit wiederum glücklich curirt worden. Daß aber diese und dergleichen Erscheinungen der astralische Lebens-Geist verrichten sollte, will meiner hierinn sehr schwach-glaubigen Vernunfft gar nicht entgehen. Die Ursachen werde ich künfstig in obberührtem meinem Merck von Gespenstern eröffnen, weil hie keine mehrere Weit-läufftigkeit davon zu machen steht. Andre gelehrte Medici schräncken diesen vermeyntlich - erscheinenden Lebens-Geist genauer ein, und wollen, daß diejenige Gestalten, so auf den Begräbnissen bißweilen bey Abend-oder Nacht-Zeit erblickt, und für Gespenster angesehn werden, nichts anders, als der Lebens-Getp deß Begrabenen sey. In welchen Gedan-cken neben Andren, Doctor Benjaminu* Brcecbhuysius «) sich antreffen lässt. D. David Becke schreibt hingegen solche Grab-Erscheinungen denen annochun-ausgeleschten Ideis deß menschlichen Leibes zu, wodurch er die Seminalia principia verstehet. 6) Unser Herr Haupt - Author hat, nach Uberles-und Zurücksendung dieser Bögen, seyne Meynung von dem Spiritu vitam gleichfalls beygefügt. Woraus ich kürtzuch erzehlen will, was sich zu diesem Diseurs bequemt; wiewol sonst auch viel andre sehr curiose Sachen darinn enthalten, welche mir aber die Enge der Zeit aue mit einzurucken, dißmals nicht erlaubt. ^ §erm Er hält dafür, die Erscheinung der Tod- mpp vjuit UUjUlf UlV V^i|U|vUlUUt) V ^ ten geschehe nicht in blosser Einbildung, I ' “ • rrt ^ ErW der sondern wahrhafftig, und zwar offt durch o0lI einen guten, offt durch einen bösen Gerst, nu« bißweilen aber auch wol durch den dpi- A ri tum vitalem (oder Lebens - Geist.) Daß man bey manchen Krancken, ein Getümmel oder Rumor, oder Geheut, Weinen und Wehklagen hört (da alsdann die gemeinen Leute sprechen, ,Ferw TA-, weint, es wird bald Jemand sterben, (TP а) D. Benjaminus Brcecbhuysius, in Kationih Philosophico-Medicis &c. p. 562. seq. . ta б) Vid. D. Davidis von der Becke ExPe"®; i#. o) via. u. maviais von uct —r . & Meditationes circa Kerum natural m r n p. 242. seqq. f) Andrer Orten spricht man: Die schreyet! oder heulet. lagmlltter §°her das Zeheul uub Zewz, und ,e Erschei-"“«3 gegen A Pattenten ^nduna ^stehen bet ®Piritu8 vi-‘a!‘ä nach *eti Herrn vaupt- ^uthoris Meinung ift V ? daß eine Gestalt vor dem Tode detz Patienten erscheint; solches geschicht zu ZeUen, nach seiner Meynung durch einen guten Geist, zu Zeiten auch wol durch den Teufel, zum öfftern aber durch den »piritum vitalem. Aber nachdem der JJceitich gestorben, thut es gemeinlich und am meisten entweder ein böser oder ein guter Geist, gar selten nur der Spiritus vitalis, und nicht allezeit, wie zwar Theophrastus, Herr Doctor Volckhamer und Ändre mehr vermeynen. Jedoch will darum hochermeldter Herr Paupt-Author nicht widersprechen, daß der y^fltUS ^ìàlis, so wol eines Thiers oder àhes, als eines Menschens, nach dem S-ode btßweilen dennoch auch erscheine, aber der Lebens-Geist eines Thiers, nach- ; tut dasselbe tobt, viel geschwinder vergehe, weder eines Menschens. . 7^ìeser Spiritus vitalis (schreibt er) ist «tberg als ein Füncklein deß astra-m!?enf .^à'als, ein sehr subtiles Wesen -C^am ìvìe eine Lufft» (oder Lebens-ir. Ir -Jr 10Menschen alt des Thiers, I gletchsam das Leben aller Thiere. Dieser fultus dehnet sich bißweilen von den lieW n und Thieren gantz subtil aus, 6ermMUnbf •xCctet fl# überall in der Lufft d ' gleich tote ein Nebel; sonderlich h " er Mensch hefftig worüber speculirt, schweffft ^ chsa'n mercket, wie er herum .führet auch an einem schlaffen-Menschen, daß derselbe desto härter . blser schläfft, nachdem dieser Spiritus "der mehr, näher oder weiter sich aeznnpCtn Menschen in die Lufft hervor Bprnus1' "^gàeitet und von dem Leibe Denn .liesahren, nemlich zum Theil. ^.nnd völlig verlässt er den noch lebt ^ *"cht, so lang derselbe Bebens-Geist ist Ursach, daß die wann / ™ Men Leibern wircken. Und oder lm * den Leib deß Menschen entleNnni « Erlässt, so wird der Leib dieser nftr-l* Alsdann resolvirt sich seine nn J 116 Bebens-Geist allgemach in mum n?e.astralische Lufft, in s'ein pri-war d&J1 und vergeht. Denn er nur ein! rL andres, als gleichsam Mnck à.ì^ufft und als wie ein wie ein Ä^ Gestirn-Strahls. Und gleich-Wagen mit allen seinen vier Rä- dern still stehet, wann ihn die Pferde nicht ziehen, also seynd alle Organa oder Leibs-Gliedmassen ohn diesen Beweger todt und unbeweglich." „Es haben auch wol manche menschliche und thierische Stern - oder Lebens-Geister auf gewisse Art miteinander einige Gemeinschafft oder Mitgefühl, nemlich durch eine Synpathiam und grosse Zuneigung. Denn es geschicht offt, daß wann Mancher auf seinem Sterb-Bette ligt, die Hunde heulen, oder andre Thiere und Vögel schreyen, (oder sonst ungewöhnlich trauren). Als zum Exempel, mancher Hund will nichts essen, wann sein Herr will sterben." „Hingegen kommt auch wol manchem Menschen etwas von einem oder andrem Thier im Schlaffe vor, so hernach würck-lich geschicht. Ich erinnere mich, daß unlängst Einer erzehlte, als er eben eine groffe Reise antreten wollte, ihm hette geträumt, wie ihn sein Pferd bäte, er sollte es doch mit dieser Reise verschonen, wo nicht, so würde es gleich bey dem nechsten Berge umfallen und verrecken. Auf diesen Traum hielt er zwar nichts, sondern verlachte ihn und nahm deß andren Tags eben dieses Pferd, als dessen Güte und Daurhafstig-keit ihm bekandt war, und begab sich damit aus die Reise. Nachdem wir aber (denn ich war Selber * -nebst noch einem Andren sein Geführt) miteinander ein Stuck Weges waren sortgeritten, fiel das sonst treff-; liche Pferd bey dem ersten Berge nid er, und blieb todt. Dessen wir uns alle zum höchsten verwunderten. Dergleichen Begebenheiten könnte ich noch viel mehr erzeh len, wann ich mich Hiermit mögte lang I aufhalten." „Wer sagt aber doch solchem Thier (nemlich dem Hunde) daß der Krancke sterben werde? Und wie kann der Mensch wissen, daß das Pferd, ob es gantz frisch, gesund und daurhafft sich ansehn lässt, die Reise nicht ausstehn, sondern plötzlich umfallen werde? (f)" „Diesem nach vermeyne ich, daß solches allein durch den Spiritum astralem sive I vitalem hominis & animalis (durch den Gestirn-und Lebens-Geist deß Menschen und Thiers) also angedeulet werde." „Doch widerspreche ich darum nicht, daß es bißweilen auch wol ein guter oder böser Geist auf Gottes Zulassung dem Menschen t) Sifje unten die tur (se Anmerckmtg. Manche Leoens-Geister der Menschen und Thiere sollen einige Gemeinschaft miteinander haben. Seltsamer Traum, so wahr geworden. im Schlaffe (oder Traum) also vorstelle, sondern will allein dieses sagen, daß es mehrentheils und öffter durch den astrali* scheu Lebens-Geist geschehe. Unterdessen ist meine Meynung gleichwol nicht, daß man Alles glauben müsse, was einem im Traum vorkommt, sintemal mir nicht unbewusst, daß einem Schlaffenden allerlei) närische Händel und Phantaseyen im Kopfs herum schwärmen, welche doch eben so wol vom Spiritu vitali entstehen, ob schon nichts darauf zu halten ist, als auf ein blosses leeres Traum-Spiel. Omnis enim phantasia, et omnis etiam imaginatio radicem suam Spiritui debet vitali. “ „Wiewol nun der astralische Lebens-Geist in unterschiedlichen, aus der Lufft zusammengesetzten Formen zwar erscheinen _ kann, so kann er doch nicht begriffen werden, G*# kann' weil er nicht greifflich noch berührlich ist, nicht begriffen sondern nur wie eine Lufft. Daß er heulen noch gefühlt unfc weinen kann, geschieht auch vermittelst der Lufft. Ist er also nur wie gleichsam ein Rauch oder Schatten, und vermag keinen solchen Leib anzunehmen, daß er Jemanden könnte an greifst«, oder kalt oder warm anzugreiffen seyn, wie solches hingegen offt bey Erscheinung der Verstorbenen geschieht." „Derhalben wann ein Gespenst Jemanden kalt oder warm, oder hart, oder linde im Angriff vorkommt, so ist es kein Spiritus vitalis, sondern entweder ein guter oder böser Geist. Denn der Lebens-Geist kann weder angreiffen, noch angegriffen werden, weil er nur gleichsam, wie jetzt gedacht, ein Lufft oder Schatten ist. Ein guter und auch ein böser Geist kann aber wol ein berührliches Fleisch an sich nehmen, wiewol bißweilen auch wol ein falsches." „Wie man aber die guten von den bösen Geistern müsse unterscheiden, liefet man beh unterschiedlichen Theologis, (+) derhalben ich hie damit unbemüht bleibe. Wie man aber erkennen könne, obs ein rechter oder ertichteter Geist seh? Ob, sage ich, etwan auch ein menschlicher Betrug vorgehe, und vielleicht solche Geister sich anmelden, von denen die Mägde gern schwanger werden? das ist eine gantz andre Frage, und braucht Aufmerckens. Denn manche arglistige Menschen wissen solchen Betrug so meisterlich zu spielen, daß die Unter» f) Sonderlich behm Thyraeo und Andren. scheidung offt geistlichen und gelehrten Leuten selbsten schwer fällt und Mühe schafft. Massen davon in den Büchern Exempel genug vorhanden. Meines Theils hielte Jcen „«i-» ich dieses für das behändeste und gewls- Geists, seste Mittel der Unterscheidung und Er- d-m kenntniß, daß man nur den Geist in einer (^b0i fremden Sprache fragte, was sein Begeh- könne, ren seh? und auch sonst noch weiter m der ausländischen Sprache ihn anredete. Denn woserrn er ein Geist ist, wird er in derselbigen Sprache antworten, (ft) Giebt er aber in einer andren Sprache Antwort so ist er kein Geist, sondern em lebendiger Mensch. Will aber der Geist nicht reden, so kann man den Boden mn Meel oder Asche bestreuen, auch Thür und Fenster mit einem Faden überspannen oder versigeln. Ist es dann ein rechter Geist; so bleibt Alles zu, und wird mans am Morgen gantz unversehrt in dem Stande wieder antreffen, darinn mans Abends zugerichtet und gelassen Hat." „Noch viel andre merckwürdige Sachen hat hochgedachter Herr Haupt-Author diesem Diseurs einverleibt; die ich aber mst seiner gegebenen Erlaubniß zu Vermeidung allzu vieler Weitläufftigkeit dißmal auslasse. Er Protestili aber auch zu letzt, daß im Fall entweder in dem vorigen Diseurs, von den Pactis ex-unl) impll' citis, oder in diesem von dem astralischem Lebens-Geist, über alles sein Vermuten und Hoffen etwas begriffen wäre, st) den Lehrstücken seiner Römisch - Catholischen Glaubens-Bekenntniß etwan nicht ähnlich seyn rnögte, solches so viel als nichts gelten solle. Wie er dann dieses nicht als Glaubens-Articul, sondern als vernünst-tige Gedancken und seine unvorgreiffuche Meynung ausgebe." ****** Anmerckung. [Aus bisherigem Diseurs, von dem Spiritu vitali, oder astralischem Lebens-Geist, erkennet man daß ungemeine Personen offt auch ungemeine Gedancken führen. Es könnte zwar derselbe Maten un Anlaß zu mancherlei) Fragen geben , als. 1. Wann ein solcher Lebens - Geist, o vor Absterben eines Menschen mm) oder heult, ein Füncklein des Gestir tt) Oder doch Alles, was inan ihn in fremder Sprache a> fragt, perfect verstehn, und aufs wenigste rn 6 . , S prache richtig es beantworten, und nicht unger Strahls ist (welches ich sonst in andrem perstande, nemlich so dem Lebens-Geist eme solche Eigenschafften, als Geheul, ober dcede rc. zugeeignet werden, nicht sur was ungeräumtes achte, so mans in gewissem Verstände nimt) ob dann das Gestirn lebendig sey? weil es ja das <-r,ch*|e >. und der Lebens - Geist nur ein yunalein, oder gar geringe Portion oder Therl desselben ist? 7' das Gestirn beseelt sey? * das Gestirn Sinnen und Gedancken a und mit Vernunfft begabt sey? ' dad Gestirn eine Wissen-und Bor- wffsenschafft habe, daß es Etwas zuvor wlstentlich (ich sage mit Fleiß wis-b u t l i ch) anzeigen, und dem Menschen vorbllden könne im Traum? Es pflegt 'OUst nicht zu heissen : Pars est nobilior Perfectior Toto ; sondern: Totum est r filius & perfectius Parte. ’ v z^er Lebens-Geist mehr wisse, als dre Seele selbst? b die abgeschiedene Seele facultatem rationalem (die Vernunfft-Krafft) noch desttze, . und zwar gantz, oder halb? Ob Ite dieselbe für sich und bey sich allein, °der uut dem noch in der Lufft eine Averle (vermeyntlich) herumffattrendem Gebens-Geist gemein habe, und mit 'Hm theile? n ^eyerley menschlicher Verstand ach dem Tode sey? Einer, womit die eele der andre womit der Lebens-8 M begabt s-y ? dem ? "unmehr flüchtige, imi) nach m •Tobe herum flattrende Lebens-b», sinn - und kunstreicher als-syi?m-le^n weder bey Leben deß dtì!r!ven ' ìu welchem er gewohnt? fen» uothwendig würde zu schliessen yn, wann er sollte ein rechte symme-nam, oder gebührlich - proportionirte ertn^sb'ues begliederten Menschens zu alin Jià uJ!b vorzustellen wissen, und ^ darinn erscheinen? ich «um • ^ra9est Erörterung aber stelle würde C<3?n 'e8 3U weit lauffen Èttuvt 9f^rl Verstand des Herrn Jìrd Zweifels ohn unteren hin i? I' roo dergleichen Fra-liche (SAfiff ' unb was für ungewöhn-Vof^usse draus entspringen. in meiner*A^Ä^^Heul, l)anbIe id) unter betn f V0nfbClrl Gespenstern, m Tttel Der heulende Hund, «alv. XI. Buch. allda ich deß berühmten Medici, £Doctoris Olai Borrichii Meynung, daß der scharff-sinnige Geruch des Hundes etliche Wochen vorher eine bey dem Menschen entstandene Fäulung empfinde, weßwegen er-Heule, untersucht und erwiesen habe, daß solches die Ursach deß Geheuls nicht wol seyn könne, sondern ein solcher durch ein Gespenst zum Heulen angetrieben werde Ob aber der Spiritus vitalis, oder astra-lische Lebens-Geist ein dergleichen Sterb-Geheul, Weinen, Winseln und Wehklagen bißweilen erwecke, darüber werde ich mit er erstbenannten Titel mein Be-duncken in besagtem Werck von Gespenstern auch nock zu verstehen geben, weil es allhie uns von Beschauung der folgenden Städte nur zu lang aufhalten würbe.] Sonst wurtzelte zur Zeit der ersten Kirchen noch bey manchen Christen ein Stück des Platonischen Wahns, daß die Seelen der Menschen eine Zeitlang um die Begräbnissen herum flatterten. Und wann alsdann Jemanden die Gestalt eines Verstorbenen erschien, so hielten solche Leute solches für die Seele selbst. Dieser Meynung widersetzten sich damals viel christliche Kirchen-Lehrer, und sagten, die Seelen könnten von dem Ort, da sie Gott hingeschickt, nicht wieder zurück, sondern der Satan betriege die Leute mit dem betrieglichem Borgeben, er sey diests oder deffen Seele. Daß dieses viel vortreffliche alte Lehrer gelehrt, sonderlich aber Chrysostomus «d, Tertullianus b)i Theophylactus «st, Anastasius <0, Isidorus -e), und Andre mehr, ist gewiß, und bezeugens auch unterschiedliche Röhmisch - Chatholische berühmte Theologie aus der Societät Jesu. Der gelehrte Jesuit Pater Delrio schreibt, Chrysostomus ziele nur damit wider die jenige, welche erst-berührten Platonischen Wahn hegten, und daneben glaubten, die Seelen der Gottlosen würden in Teufel verwandelt /). Maldonatus aber g), und P. Thyraeus h) beglauben, daß solcher LehrerMeynung dahin gehe, die menschliche а) Chrysost. in Homil. ult de Lazar . б) Tertullian in libr. de Anima. c) Theophylactus in c. 8. Matthsei. d) In Quaestionibus ad Antiochum Qv. 11. A 13. e) Iaidorus lib. 8. Etymolog c. 9. /) Vid. Delrio 1 2. Sect. 2. Qv. 26. g) Maldonatus ' c. 16. Lucse. h) P Thyraeu pari. 1. de Locis infestis c. 9. p. m. 31. Seelen wären an ihren Oertern dergestalt verschlossen, daß sie von dannen niemals könnten hervor gehen; und so offt sich die Gestalt eines Verstorbenen sehen liesse unter dem Vorwand, daß sie deß Verstorbenen Seele sey, würde der Mensch durch die böse Geister geäfft. Nun ist nicht ohn, und Delrio nicht unrecht dran, indem er schreibt, S. Chry-sostomus habe damit die Verwandlung der Seelen zu Teuffeln, und Platonische Her-umflatterung der Seelen bey den Gräbern verworffen; nichts destoweniger muß doch auch dem Maldonato und Thyraeo dieses zugestanden werden, daß diese Beter in der Widersprechung solches Wahns solcherlei) Beweisthümer gesetzt, welche sich aller selbstpersönlichen Erscheinung der Verstorbenen widersetzen. Deßwegen machen sie mit andren heutigen Römisch-Ca-tholischen Lehrern einen andren Unterscheid, und geben zwar zu, es sey von Gott also verordnet, daß die ausfahrende Seelen nicht unstet hie und da herumslattern sollen, doch könne es gleichwol Gott in Krasft seiner Allmacht wol also fügen oder geschehen lassen; sintemal solches den Sätzen des Catholischen Glaubens und den Re-guln der wahren Phylosophiae oder Ber-nunfft-Weißheit gantz gemäß sey. Die Evangelische aber widersprechen solches und sagen, es sey weder dem catholischen Glauben noch der wahren Phylosophiae gemäß. Dem catholischen Glauben, weil es durch kein Exempl, noch Weissagung, noch einige Stelle heiliger Schrifft zu erweisen, daß Gott solches also hette zugelasfen. Der wahren Phyiloso-phiae auch nicht, weil dieselbe von dem was geschehen könnte, auf das was würcklich geschicht, keinen Schluß noch Folge gemacht. Jene (die Römisch-Catholische) wollen, es werde bißweilen den Seelen besohlen anhero zu kommen, um etwas Gutes auszurichten, bisweilen aber ihnen verstattet die Leute zu plagen nach Art der Teufel ; wiewol dieses Letzte anreichend hierinn ihre Meynungen unterschiedlich fallen. Petrus Thyraeus will damit unter andren die Unsterbligkeit der Seelen beweisen, daß die Seelen offtmals erscheinen, und an manchen Oertern ein Geräusch oder Gepolter machen, die Losamenter samt den Einwohnern verunruhigen «). a) Yid. Thyraeus parte 1. de locis infestis c. 2. & seq. Dieses widersprechen aber Andre, als Abulensis b) und die Conimbricemses o), wie ingleichen, beym Covarruvia <0 die gerichtliche Praxis, welche Hiermit dem Chrysostomo nachgehen, und nicht dafür halten, daß die Seelen Jemanden zur Plage geschickt werden. Es gibt gleichfalls in der Frage, aus was für Oertern oder Behältern die Seelen der Verstorbenen hervor gehen können, wann sie den Lebendigen erscheinen wollen, unter ihnen nicht einerlei) Meynung. Denn Bellarminus führet Beweißthümer aus der Schrifft, und aus den Kirchen-Scribenten, als daraus er einen Haussen Exempl anziehet, daß die Seelen aus ihren Behältnissen wiederkommen können, ohn allein aus dem Kreys der Kinder (limbo Infantum) nicht «). Gegentheils kehren nach Maldonati Meynung die Se^ len weder aus dem Himmel wieder, noch aus der Höllen, sondern nur allein aus dem Fegfeuer J). Die Seelen - Erscheinungen aus der Schrifft zu behaupten, beruffen sie sich auf das Gespenst zu Endor, oder wie es in heiliger Schrifft lautet, auf den von der Wahrsagerinn heraufgebrachten Samuel, imgleichen ans das Exempel des 2. Buchs der Maccabaeer am 15. v. 11.16. da man liefet, wie der hohe Priester Onias und der Prophet Jeremias dem Judas erschienen- Auf das Erste pflegen die Evangelische zu antworten, es sey nicht Samuel sondern der Teufel gewest, welchen die heilige Schrifft darum, weil der Teufel in dessen Gestalt erschienen, Samuel allda nennet-Sie ziehen auch einige fürnehme RönnM catholische Lehrer an, welche gleichfalls wollen, es sey nicht Samuel selbst, sondern der böse Geist gewest. Auf das Andre antworten sie: Es werde diß Exempel in keinem Canonischem Bucy, sondern nur beym Sprach gelesen, weM die verständigste Lehrer unter den RönnM catholischen selbst nicht für ein -nege^ Buch deß Glaubens erkennen, so wer auch wie Etliche überdas dabey errnner , diese Sache allda für keine wahre o würckliche Begebenheit, sondern nur 6) Abulens. in c. 8. Matth. c) 1. eit. d) 1. 4. var. resol. c. 6. ouan- e) Beilarm. lib. 2. c. 8. de Purgator. §• W tum ad secundum &c. seqq. . -g /) Maldonat. Tom. 2. de Sacrament. p- Net Traum des Judas erzehlet f«. Wel-a&er doch gleichwol nicht im Text, sondern schlechter Dings gemeldet wird, es set) etn Gesicht gewest. Nun werden aber nicht alle Gesichter den Träumenden, Ivndern auch manche den Wachenden vor-ommen. Nichts destoweniger ist dieses auch wahr, daß ein Gesicht, ob es gleich t) wachenden Augen Einem begegnet, utcht gleich die Seele dessen sey, ìn Gesichte vorkommt. Jteuen aber Jene denen Evangeli-die Erscheinung Mosis und Eliae v 5 Verklärung Christi vor, die auf „s?» ge. ^abor mit Ihm geredt; deß- die Auferstehung der Heiligen, che, da der Herr auserstund, aus ihren frm, n stegen, und in die heilige Stadt en' und vielen erschienen. Endlich enen sie sich auch dessen, daß die Iün-gemeynt, sie sähen einen Geist b), tP«t?tts.ben evangelischen Schrifft-Gelehr-diese Streiche folgender Gestalt die« r 0Utrmen* ,^°fe8 und Elias, spreti nel, P 'e^nb "icht nur allein der Seelen berffLl n stantz lebendig, und mit arten Leibern erschienen. Denn die eatioTU‘ (\t'r^‘ Ernesti Gierhardi Dissertat, de Evo- 6) Luc 2rIUOvrU3mv.in fine §' XXXL , meiste Lehrer halten dafür, Gott habe den Leib Mosis auferweckt mit der Seelen wiederum vereinigt, und ausgenommen ins Himmelreich; Elias aber sey laut der heiligen Schrifft lebendig gen Himmel ge-holet; nun sey aber hie nicht die Frage, ob eine beleibte, sondern ob eine abgeleibte Seele nach dem Tode erscheine? Eben das antworten sie auch auf das Andre; nemlich, daß die auferstandene Heiligen nicht unbeleibt, sondern beleibt erschienen. Das Dritte halten sie für noch schwächer, weil es ein pur lauterer Irrthum und falsche Einbildung der Jünger gewest, welche nicht eben gemeynt, sie sähen einen menschlichen Geist, oder deß Herrn Christi Seele, sondern einen Engel in Gestalt des Herrn Christi; und ob sie gleich auch gemeynt Hecken, es wäre der Geist oder die Seele des Herrn, könne doch solcher ihr Irrthum für keinen Beweiß gelten. Allein so viel würde dannoch daraus erfolgen, daß man damals bey den Jüden dafür gehalten, es könnte deß Menschen Geist nach dem Absterben erscheinen. Wir wollen aber die Herren Geistliche diesen Streit mit einander ausführen lassen, weil wir allhie nicht auf der Wahlstat gegen einander stehen. »erg. Saasöerg. knhslt. Mnsh a ^dilofflra Haasberg. gas alle Ickiloi» Haasberg war der Herren von er5 Stammhaus. (Seltenheit dess neuen Schlosses. Der Nntz-Muss. Viel Mb et» lom Rkgemrasser leichtlich überschwemmet werden. Arsach solcher lä ff■ fmmunS- àosse Wälder allhie. Nrsach dess Kamens dieses Schlosses, heur dl Hirsche, wilde Schweine und Hären in tijrain. von unge- m Grösse. Die Herrn von Hasberg. Jachmalige Herrn dieses Schlosses. Setschasst. so neulich im Grunde einer Mauren gefunden worden. Jetziger Herrschaft. Erdbeben, so allhie Schaden gethan. Römisch-Keyserl. Maje)!. Jacht-Jager allhie. chkoß und Herrschafft Haasperg. theil-Stunde auf der Seiten, von dem V chjj Crainerisch eben derglei- Marckt Alben auch nicht über ein Bier-chenNamen führet, ligt in Inner- theil von der Stunden. Cram, zwischen Laybach und Es seynd aber der Schlösser zwey, nem-Ädelsberg, von jenem fünff-von lich das alte und neue. Jenes, so auf jbsem eine Meilwegs auch mit dem Berge gleich oberhalb dem neuen und hntt < $em Abstande von Cirkniz, steht, ist gantz wichst und verödet, vormals der Landstrassen nur eine Vier- i! aber war es ein Stammhaus der Herren 34* jerr Das alte Schloß Ha»-berg war der Herren von Hasberg Stammhau«. k l,i ' Gelegenheil des neuen Schlosses. Der Untz- Mß. Biel Wiesen. So von Regenwaffer leichtlich überschwemm werden. von Hasberg, und ein grosses festes Gebäü/ auch eine führnehme Herrschafft. Wann, wie, oder warum selbiges alte Schloß verlassen worden, habe ich nicht finden können; halte aber dafür, die Höhe habe ihm solche Verschmutzung und Verlassenheit, hingegen aber die Bequemlichkeit dem neuen seinen Bau erweckt. Dieses Neue ist ans den Steinen des alten erbaut, gleich unter dem Berge, auf einer kleinen Anhöhe, und ein grösser braver Pferdstall hart dabey, auf welchem ein schöner Getreid-Bodem befindlich. Nahe bey diesem neuen Schloß rinnet die Untz vorbey, die sonst auch wol Mauntz genannt wird, und nicht weit von hier ihren Ursprung nimt; doch, nach einem nicht übrig weitem Laufs wiederum in die Erde geht. Es gibt zwar dort herum wenig Bau- -Feldes, hingegen aus der maffen schöne; grosse Wiesen, welche solchen Mangel erstatten. Wann aber das Regen-Wasser kommt, wird dieser Bodem gantz überschwemmt, und gleichsam von einem weitgebreitetem See bedeckt. Solches lässt sich alsdann gar örtlich schauen, wann die hin und wieder stehende hohe Eychbäume von sothaner Bedeckung sich epcipiren, und in dem Wasser spiegeln, zumal im Sommer, da das Laub-Grüu bey der Wasser-Farbe trefflich wol absticht. Es wird aber das Wasser allhie darum also aufgehalten, und einem stehenden See ähnlich, weil bey seinem Ursprünge die Löcher viel grösser seynd, als das jenige Loch, durch : welches sich das Fließ-Wasser in die Erden verschlüpfft; daher dann bey nassem Wetter selbiges sich nothwendig häuffen und ausbreiten muß, weil es keinen andren Ausgang oder Ablaufs findet, ohit durch das einige Loch, wodurch es zur Erden eingehet, indem es sonst allenthalben von Bergen umschlossen wird. Es nehmen bald bey dem Schloß grchst Wildnissen, Gebirge und Wälder ihren Anfang, und gehen viel Meilwegs weit in die Türckey hinein. Daher springen daherum die Hasen gar häuffig, wovon vermutlich der Nam Haasberg diesem Ort gegeben worden. Jedoch lauffen dortherum nicht allem die Hasen nur, sondern auch andres Wtw allerley Art, als wilde Schweine, und Ur[aff f«!2f It&eri#1® niung- »roffe llhi- irs-chb-, Zchlol!^' Muffig^, Siti» ^ etite grosse Menge von Hirschen, Bären und andres mehr. Wobey merckwürdig KD daß die Hirsche, Bären, und wilde Hauer (oder Schweine) in hiesigem Lande t-ratn, in ungeheurer Grösse fallen, und deßsalls die im Römischen Reiche und Böhmen mit den hiesigen gar nicht verglichen werden mögen. Ich * gebe mich givar für keinen Jäger aus, und rühme uttch keines sonderlichen Weidmännischen Verstandes, als der in seiner Jugend weder einen Jäger, noch Weidmann abgegeben, viel weniger anjetzo bey eingetretenem Alter der Jagt ergeben ist; nichts Mvweniger ist es gantz gewiß, das die àmt und Hirsche, samt dem schwartzen Wtlde hiesiges Landes weit grösser, als m theils andren Ländern; sintemal mich dchchn so wol Standspersonen die gute BZetdlente seynd, als die gemeine Jäger, v ÖOtt der Jagt eigendlich Prosesion machen versichert haben; dazu nicht nur eiu-^^kche Jäger, sondern auch wol fremde, welche sich allezeit zum höchsten darüber verwundern. Daß das alte Schloß vormals den Herren von Hasberg gehört, ist schon er-wehnt. Wie lange sie es besessen, ist unbekandt; dieses weiß man, daß ums >>ahr 1432 Herr Diepold von Hasberg bö gehabt, welcher Anno 1487 bey dem lechs und dreyssigstem Tournier mit auf-gezogen ; wie vorhin Ludwig von Hasberg, welcher vielleicht sein Bruder oder Bet-/5 SJeweft, bey dem dreyssigsten Anno 401 gehaltenem Tournier, oder Stechen erschienen »). Erst-bemeldtens Herrn Diepolds von Hasberg Schwester, Dorotheam von Has-^rg hat Anno 1432 Herr Jacob von Mnach zur Ehe genommen b). te1eg Geschlecht ist schon längst ver-^ a^er Hasberg demselben vor * ® ^ugedenteter Zeit auch gehört habe, v tch nirgends finden. dniE°~^ a^et f^nde ich wol beym Lazio c) B oeß Grafens von Görtz, Alberti Bruder s„/ìUardus, welcher die Hertzoginn Eli-g- Ì7 Leopoldi, Hertzogs von Oesterreich im o< t' ^ur andren Gemahlinn gehabt, 05 mit den Benetianern Krieg / und deßwegen etliche Herrschafften, __^àrjiuch diese Herrschafft Hasberg 6) M8.e tonatau041' T°urni°r-Bnch. c) Laziua in Commentario p. 1216. begriffen gewest, denen Hertzogen von Oesterreich versetzt habe. Ich finde gleichfalls, daß die Laybacher, (nemlich die Bürgerschafft von Laybach) im Jahr 1366 für den Ertzhertzog Albrecht, das feste Schloß Hasberg gestürmt, und Ihrer ziemlich viel davor sitzen blieben ; weßwegen besagter Ertzhertzog zu einer Ergetzlichkeit die Privilegien bekräftigte d). Im Jahr 1409 ist Herr Osterberger von Gallenberg, Burggraf zu Hasberg gewest e). Nachmals haben selbiges die Herren von Hasberg wiewol vermutlich nur eine kurtze Zeit allererst besessen. Denn im Jahr 1435 haben schon die Grasen von Cilly diese Herrschafft gehabt /). Aber durch den Todes-Fall deß letzten Grafens aus dem Cillyschem Stamm, ist neben andren auch diese Herrschafft Hasberg dem Hause von Oesterreich heimgefallen, auch dannenhero noch heut ein Psandschilling. Bor hundert und etlichen Jahren war diese Herrschafft einem Herrn Raubern gehörig. Denn es hat Herr Markouitsch in der Alben einen Besreyungs - Briefs vom Römischen Könige Ferdinand, von Dato 1545 wegen einige Grundstücke, darinn deß Freyherrn Herr Niclas Räubers, als damaligen Pfand-Inhabers der Herrschafft Hasberg, wie auch der Witwen und Erben Meldung geschieht y). Im Jahr 1593 ist solche Herrschafft dem Herrn Georg Einkührn, Landsverwaltern in Crain, zuständig gewest h). Es hat aber diese Herrschafft vor gar alter Zeit, denen Herren von Gallenberg gehört. Welches durch folgende Begebenheit unter andren bescheinigt wird. Nicht weit von dieser Herrschafft, hat man nahe bey Adelsberg im verwichettem 1688 Jahr, als man die eingefallene Maur einer Kirchen wieder ansrichten wollen, und deßwegen die Erde etwas aufgegraben, im Fundament der Mauren ein silbernes Betffchafft gefunden, welches zwar nach alter Manier, doch trefflich gut und sauber gestochen. Darauf stehet das Wapen der Grafen und Herren von Gallenberg. Und ist solches gefundenes uraltes Betschier Ihrer Excellentz, Herrn Herrn Georg Sigmund, Grafen von d) MSor. Labac. & Lands-Hand-Festi. e) Schönleb. Geneal. Gallenberg. p. 20. /) Laziua Comment. p. 1173. g) MS. Mark, h) Not. Prov. Hasberg wird von beit Laqba-chern gestürmt. ^ Uralte» Bert-schast, so neulich im Grunde einer Mauren gefunden worden. Eihk das tfV,= gedruckte Abbild solches Betschiers. Gallenberg, Landsverwaltern in Crain, eingereicht worden. Ob nun solches Sigill vormals etwan verlohren worden, und also ungefähr in das Fundament gefallen, oder bey Erbauung der Kirchen zu dem ersten Grundstein samt andren gewöhnlichen Inscriptionen gelegt worden, ist nicht zu wissen, wiewol das Letzte am vermutlichsten. Die darauf erscheinende Zahlen lasten sich auch nicht allerdings ohne Zweifel erkennen. Die erste ist ein M. und bedeutet tausend; die andre ist C. so hundert anzeigt. Aber an der letzten hat man keine gäntzliche Gewißheit, ob sie für ein L. oder I. angenommen werden solle; deren Jene sonst 50, diese aber I. (Eins) bedeuten würde. Beh mir ist die Vermutung stärcker, daß es für ein L, und funfftziger Zahl zu nehmen sey; in Betrachtung, daß die Alten allezeit den Buchstaben L also, wie er aus dem Siegel steht, geschrieben, und würden alsdann diese Zahl-Littern MCL, das tausend hundert und funffzigste Jahr bemercken. Sonst lässt sich in dem Gräflich-Gal-lenbergischem Stammbaum Beydes, nem-lich so wol die Zahl MCL, als MCI, vermuten. Denn es hat Herr Schiegkh Osterberger von Gailenberg mit seinem Oheimen, Georg und Diepholden von Aursperg unterschiedliche schristtliche Instrumenten aufgerichtet, „im Jahr nach Christus Geburt in zehenhunderten, und darnach in dem Hunderten Jahr" (wie dergleichen alte Data eigendlich lauten,) wovon annoch die Originalien vorhanden. Masten solches auch in der gedruckten Gallenbergischen Genealogia zu sehen ist, a) so wol als in dem gewählten Graf-Gallenbergischem Stammbaum. Sol-ehern nach sihet es nicht unglaublich, dieses gefundene Sigill habe vielleicht dem Herrn Schiegkh Osterberger von Gallenberg gehört, und begreifst in sich die Jahr-Zahl MCI. Wie ich nun solches für möglich erachte, also neiget sich dennoch meine Vermutung stärcker auf die Bedeutung der Zahl MCL, weil ich nicht allein in den Ur-Schrifften (oder Originalen) sondern auch in erst berührtem Graf - Gallenbergischem gewähltem Stammbaum, und überdas in vor angezogener Genealogia Gallenber-gica, 6) finde, daß Seyfried (oder Sig-stieb) der Erste von Gallenberg ums Jahr 1145 geflorirt; im Jahr 1150 aber, am Tage deß Apostels S. Thomae, gewisse Schrifften unterschrieben und versiegelt, und zur Ehe gehabt Frau Bertham von Fünckenberg, (oder wie in der Genealogia steht, von Firckenberg). Weil auch dieser Herr Seyfried von Gallenberg um dieselbe Zeit die Herrschafft Haasberg nebst der Herrschaft* Alben, würcklich besessen, und solche beyde Herrschafften sich von dieser Kirchen nicht weit befinden, werde ich in der Meynung um so viel mehr gestärckt, daß das gefundene Sigel Herrn Seyfrieds von Gattet^ berg seines gewest, auch derselbe vermutlich solche Kirche habe bauen lassen, und für-setzlich sein eigenes Bettschafft dem Grundstein zugelegt habe. Dahero dann auch die Mutmassung, daß die Zieffer 1150 anzeige, stärcker wird, weder die Vermutung der Zahl 1101. Nunmehr aber steht diese Herrschafft Haasberg schon von vielen Jahren her denen Fürsten von Eggenberg zu undbe-herrschen dieselbe anjetzo Ihre Fürstl. Gm f err Herr Johann Seyfried, Fürst von ggenberg und Lands-Hauptmann rn Crain rc. . Was sonst einige Fälle und Begebenhn-ten anlangt, so ist im Jahr 1509, als ein sehr starckes Erdbeben entstund, aühier zu Haasberg auch dadurch an dem Schloß Gemäuer grösser Schade geschehn. c) Aber im Jahr 1660 ist am 16 Sep*» dieser Ort hingegen mit hoher GegennM Römisch-Keyserlicher Majestet, Leopoldi L beleuchtet worden, als welche Hieselbst übernachteten, wie Sie von Laybach sich nacher Görtz erhaben, und als Sie von Tn est auf Laybach wiederum in der Nück-Reffe begriffen gewest, haben Sie am 3. Octobris allhie abermal das Nacht-Lager gehalten, d) Herr Ccdbeue" I- Schaden gechan- Römisch- OTI* s-"- ati’6' 6 p. 13. c) Not. Prov. d) Lor. Churet. Et temp. meo. K abacli. Jager-Gegend dejk Schlotes Habach. Justige Situation dejfelben. Urfprung feines Samens. Menge der Habichten atthie. Hejschaßenheit diefes Ichlofs - Gebäues. Erbauer und Hejitrer deffetben. ine [tarde Meilwegs von Lay-unb auch eine Meile von Stadt Stein, ligt in Ober» Srain zwischen jetzt benannten bas Schloß Habach ober Habbach, so man ins gemein sonst Abiah (ober Ablach) 1ttn nennet, an einem schönen tu» L Att • ' mit schönen Baufelbern unb hpm lnstreichem alleruechst flehen» duftige A.,.. rar e geziert. tWn selben. bem Schloß entspringt ans nnf,0 ! ten ein.e hübsche Brunnquelle unb man Sil ^esst bas Wasser, welches man Bayscherb nennet. Urth Schloß ligt ein wenig erhaben, gleichsam ob bem Schenckel eines , daher es einen freudigen Aus-lfs weite Feld chun kann. Es hat ben Namen vom Habicht ; denn daselbst hält er sich in bem nechsten Walde hauffen-weise auf. Und aus solchem Namen Habach (wie atthie zu Lande bas Deutsche Wort Habicht ausgesprochen wirb,) ist bas Crainerische Abiah entsprungen. Das Gebäu dieses Schlosses ist zwar ziemlich groß, doch auf die alte Manier gebaut unb hat eine grosse Tafel-Stuben. In einem Gewelbe desselben ligt ein Herr von Lamberg, welcher biß Schloß gleichfalls besaß, mit Weib unb Kind begraben. Es ist erbaut worben im Jahr 1530, nachmals aber bem Herrn Seyfrib Raspeu versetzt unb nach dessen zeitlichem Hinschei- Utfprung seines Namens. Menge der Habichten allhie. Beschaffenheit dieses Schloß-GebiiueS. Erbauer und Besitzer deffelben. den seinem Sohn Herrn Erasem (oder Erasmo) Raspen erblich zugewachsen. Hernach hat es Herr Johann Baptista, Freyherr von Moskan, mit Fräulein Anna besagtens Erasmi Raspens Tochter erhei- rathet, und nach Endigung seines Lebens ists an seinen Sohn, Herrn Frantz Erasem Freyherrn von Moskan, durch brüderlichen Vergleich gekommen, welcher es biß noch besitzt. Kailseilslliasst. Inhalt. Jarnens-Ursprung der Stadt Heidenschafft. Vormalige heidnische Stack allhie. Jager-Gegend der Stadt Heidenschafft. Ijgt meist auf Görtrischem Sodem. Wann und rrarum die Iöbl. Jandschafft in tijrain allltie eine steinerne Aruche bauen lassen. Rmnens- ?" Ursprung bet Stadt §ribeiF schafft. • Bormalige heidnische Stal allhie iese Stadt Haidenschafft, (oder den Crainerischen und Görtzischen BodeM Heidenschafft) hat seinen von einander scheidet. Namen, so wol als den Erai- Die heutige Stadt steht aus der andren nerischen Aidovsna, von der Seiten dieses Wassers, nemlich auf jetzt r Heidenschafft oder Heidenthum; genannten Görtzischem Grund und Boden, angemerckt an diesem Ort vor- ausser etliche wenig Häußlein, welche de* mals eine grosse Stadt gestan- Crainerische Boden trägt. Weswegen tch den, welche von dem Fließwas- dem Leser auch diesen Ort durch keine set Kobel mitten durchschnitten worden. Kupffer-Figur vor Augen stelle. Lager-Gegeul der Stabt Heidenschafft. Es zeugen noch heutiges Tages von selbiger vormaligen Stadt einige restirende Mahlzeichen von sieben grossen Thürnen. Wovon der geneigte Leser am 243 Blat des fünfften Buchs weiteren Bericht findet. Es ligt aber diese Stadt Heidenschafft in Jnner-Crain, an vorberührtem Fließ-Wasser Kobel, neun Meilwegs von Laybach und drey Meilen von der Stadt Görtz, an der Landstrassen zwischen eben diesen zwey Städten, in einem zwar ebenem, doch sehr steinigtem Felde, gleich an den Görtzischen Grentzen, allwo die Kobel Nichts destoweniger ~hat Eine löbliche Landschafft in Crain, um der grossen und offt mit Lebens-Gefahr vergesellten Beschwerlichkeit willen, welcher die reisende Leute allhie vorhin mufften unterworffen seyn, zu besserer Wandelbarhaltung der Wege und Strassen, und also gemeinem Wesen zum Besten, über dem Fluß Kobel, bey dieser StadtHeidenschafft im Iahrl644, eine schöne steinerne Brucke bauen und verfertigen TriffPti 'T'lnfiir ifir Vtf> NflCÖ- kvM- igen lassen. Dafür ihr die Nach- kommen billig zu dancken haben, weil dadurch manches Unglück abgewendet werden kann. Sigt al,i G°rV' Jn Sobcm. Wann u warum die |ob(. Landschaft '".hie Sram ?u*\ eine Fff, Brucke ban« lassen- Saflerflein. stnhsli. Von dem Stamen und Erbauer dess Schlosses Hallerstein. Vormalige Sejiteer dieses Schlosses. Die Morlachen und Marieiofen übersteigen das Schloss, aus falscher Einbildung angehommenen Geldes. Grosse Wildnissen unweit ronr Schlosse gehen den räuberischen Morlachen gute Gelegenheit. *on dem ^k^ieses Schloß unterhält die Namens » neu und von Grund auf bauen lassen. Der Brauer “bis ^RDGedächtniß seines ersten Erbauers, “ Crainerische Nam lautet noch nachdem Schlosses welcher ein Haller gewest. Denn ! vormaligem schlechten Ansehn dieses-frl, Hallerstein. ungefähr vor hundert und etlichen 1 angemerckt vorhin allhie nur ein geringes Jahren hat es ein Herr Haller gantz Dörfflein lag, mit wenigen Bauten- Hall erstehn 'Vgj i V È, [e.r" besetzt; weßwegen mans Kozhia welches so viel bedeutet, als ein hpvnü schlechten Häusern oder schlecht» Kozohflu! -k501^* ®enn Kozhia (oder vas oin schlechtes Häußlein, und von < ^orff. Welcher Crainerischer Nam nun sCt vormaligem schlechten Gelegenheit, .uudemdahm gebauten Schloß in Crai-- noch anklebt • sn?itM Ir • ^ìgt im Mitter-Crain, (oder bacfi 5^raVn) sechs Meilwegs von Lay-Lao« ^ne Stunde von der Stadt schon'pn^^Ech-ebenem Felde, auch mit umringet " "-Feldern und Wiesen Schlok ì?s cvbir, H/rren Hà dieses her,iock v Ü a^rre lang behalten, hat es ni«tì>mrì:a,ìni.PmRaphael Ca-bevde eSc’ ^ gebracht, von dem es seine A1=°S: H" »"d Her- es VraSJ ?-ec depper Herren Tode hatten Frau Cb^-unterlassene Witwen, nemlich Herrn Wr!!®' 9 °tne Schönlebinn, deß welcher das 1665. Jahr Frau (Sfkfr Uhlet, Frau Witwe, und WidentLr àpnulla, Geborne von ge^eSS i' wejche der im Jahr 1667 Todes-Fall deß Herrn Frantzen zur Witwen gemacht, eine Aeitlang mit einander in gemeinschafftlichem Besitz. Nachdem sich aber diese zwo Schwägerinnen verglichen, besaß endlich die Letzte das Gut allein, doch auch Herr Frantz Rigoni mit Ihr zugleich, weil er eine Summa Geldes darauf hatte, also, daß Sie beyde das Gut zugleich in Besitz hielten. Wie» wol es vorzeiten auch denen Herren von Lamberg unterworffen gewest. Ungefähr vor sechs Jahren aber hat gedachter Herr Rigoni einige in Verschlügen eingemachte gläserne Fenster-Scheiben von Venedig bringen lasten, worüber ein Geschrey entstanden, er hette lauter Geld von Venedig bekommen. Die Morlacken und Martelosen, welche wie die Raub-Falcken scharffes Geruchs seynd, und Alles, was das Gerücht durch die Lufft von dergleichen Sachen ausstreuet, geschwind erführen, haben solches bald aufgefangen und dafür gehalten, diß wäre für ihre Geyers-Klauen und Raben-Schnäbel ein rechtes Wildprett; weßwegen sie das Schloß bey Nacht überstiegen und das eingebildete Geld zwar nicht bekommen, doch gleichwol groffen Schaden gethan, auch zwey Menscher, nemlich eine Köchinn und ein andres Mensch mit sich weggeführt, Die Morlacken und Martelosen übersteigen das Schloß aus falck) er Einbildung angekommenen Geldes. Grosse Wildnissen unweit vom Schlosse geben den räuberischen SDiorlacfen gute Gelegenheit. über etliche Tage aber hernach dieselbe von sich zuruck gejagt. Welches sie desto bequemer verüben können, je gelegener ihnen die, eine halbe Stunde vom Schloß schon angehende Wildnissen fallen, ihre Raubund Diebs-Stücke zu verhelen, und das Entführte davon zu bringen, ohne Furcht, daß man sie so leicht wieder ertappe; denn weil selbige wilde Wälder gar weit in die Türckey lauffen, (wiewol zu hoffen, daß sie nunmehr hinfüro in Keyserlicher Ma- jestet Gebiet wachsen und sich damit beschränkten lassen sollen, nachdem allerhöchstgedachte Majestet, durch dero gloriose Waffen dem Türckischen Raubthier Gott Lob! so viel Landes wieder aus den Klauen geriffelt) finden sie an dem Walde einen guten Heler und Verberger. Daher sich auch dieser Art ehrliche Pursch darinn offt anfhalten, und gar fleiffig speculiren, wo oder wann sie etwas mögen erschnappen. Jager dess Schlösse.-; Hammerslill. Gute Felder und Wiesen daselbst. Arsacb desfg Kamen.-; ist verborgen. Vorige und heutiger Hesàer dieses Schlosses. Keben- Herickt von dem Kamen Kakenelenbogen. -Falsche Deutung dess Montis Bructerorum. AMMER STILL cyim c-rstiJi. .Trt nfur i nifi ITT ■ Lager deß Schlosses Hammerstill. Eihe das àpffer ü. 193. ^as Schloß Hammerstill, welsches ans Crainerisch fast eben also getrennt wird, nemlich Amerstil, ligt in Mittel-Crain, .drey Meilwegs von Laybach, von dem Schloß Aursberg aber nur eine halbe Meile und von Igg nicht weiter, ein wenig abwerts von der Landstraffen, zwischen Laybach und Aursperg, auf angehender Höhe, an einem wackern und gar nicht melancholischem Ort. Hat preißwürdige ebne Baufelder und Wiesen um sich her. Woher ihm aber der Nam Hammerstill zugewachsen, habe ich weder in Schrtsr ten erspühren, noch sonst erfahren können. deß anlens ist verborgen. ?% und !?% Be-ntzer ?BSf ftä* |~8 eräugnet sich daherum auch gantz kein Anlaß zu dergleichen Namen; angesehn, m dieser Gegend kein Hammerwerck oder sonst dergleichen etwas vor dem gewest. Es kommt mir * dieser artliche Nam schier vor, wie der Nam deß Schlosses Katzenellenbogen im Reich, (f) Und ist zu bejammern, daß die Authores, von welchen Schlösser und Städte be-ichtteben worden, derselben Namens-Ur-ijftUttg haben verschwiegen; da dennoch gletchwol offt eine Nachricht von dem Erbauer oder von andren vormaligen Umständen darinn zu stecken pflegt. Vorzeiten hat dieses Schloß denen Herren Ursinen, Grafen von Blagey zu-gchört, nachmals aber die Herren von En-Mshaus zu Herren bekommen ; aus derer namttie es noch heut der Herr Johann Ignatius Freyherr von Engelshaus besitzt. ***** Anmerkung [Was den Namen Katzenelenbo-vetrifft, mit welchem nicht allein das ^vß, sondern auch die Graffschafft selbst ^var eine doppelte bezeichnet ist, will hnat\ halten, derselbe stamme her o.nCattimelibocis, welche in selbiger s. vos-Gegend und weiter hin an der Berg-' to*e. auch um Heidelberg etwan fpi lx > .ìbìe Wilhelrnus Delichius in } r?er Hessischen Ehronick, und aus dem-im ersten Theil seiner dencken b^reibung Teutschland, ge- tu ;B,un werden zwar von den alten Rö- Scribenten durch Cattos insge-Mf.UK e Heffen gemeynt, aber durch die -____0C0S> deren Ptolomseus gedenckt, die- «Starih tmerar. German. Zeileri part. 1. fol. 484. jenige Bölcker, so um das Gebirge und auf demselben wohnten, welches man noch heut den H a r tz oder Hartzwald Heisset, weil es ein Stück deß alten gewaltig-weit ausgebreiteten Hartzes ist. Und ligt dieses Wald-Gebirge an der Mittags-Seiten deß Hertzogthums Braunschweig. Der höchste Berg solches Hartzes ist der berühmte Blocksberg, welcher zwischen den Städten Osterwick und Werningeroda ligt, von vielen jüngeren Scribenten aber irrig Mons Bructerorum, wie Cluverius erweiset , benamset wird; da doch der Nam Blocksberg, ein Überbleibsel ist von dem Meliboeo deß Ptolomsei, wofür dieser, wie besagter Cluverius mutmasset, Meblocus schreiben sollen, aber, wie viel andre, also auch diesen Deutschen Wald- und Berg-Namen falsch geschrieben hat. Nun ligt zwar Katzenelenbogen in Ober-Hessen und nicht in Nider-Heffen, welches zu verhindern scheint, daß man nicht gebenden möge, weil die Hessen und Lüneburg - Braunschweiger Nachbarn seynd, so wären deßwegen die Einwohner dieser doppelten Graffschafft Katzenelenbogen die Meliboei genannt. Weil aber dennoch gleich* tool Ptolomseus die Meliboeos zwischen die alte Cheruscos und Cattos lagert, das ist, zwischen die Lüneburg - Braunschweicher (wiewol zu den Cheruscis noch viel andere Deutschen mehr gehörten) und Heffen, so dörfften vielleicht die Meliboei wol biß ins Ober-Hessen eine Zeitlang gereicht, und davon den Namen Cattimelibocorum gewonnen haben, weil sie gletchwol ein Ge-meng aus Heffen und Lüneburgern gewest. Nichts desto weniger ist es doch ungewiß und eben so wenig gewiß, daß der Nam Eatzenelenbogen von solchen Catti-melibocis herkomme. Weßwegen es dann billich bey dem Ausspruch deß Herrn Haupt- Authoris, daß der Ursprung deß Namens Eatzenelenbogen eben so wol unerfindlich sey, sein Verbleiben Hat.] _ ” à- jtoofe s. *W« Stroit, s $. S etenu. n h » l >. Falsche Deutung deß Montis Bructe- |ctena steket. Justiger Drojspect deßselben. Gekört den Helenm Hircke beg dem Icklojss. Iteindruck mit fehmar-àn Schiefern. Müklsteindruck. SHelena iS*. nach e"t' hauplet- Das Schloß Kauinkir-cherthurn wird de> molit1' Brunnen» für die Auhr- Wann das Icbloss Hocbstrass erbaut ist und con wem. Wo es ligt. #ucbt-barbeit. Hat böse Jacbbarn. Warum es Hocbstrafs beißet. Vormalige Herren dieses Icbloßes. Heutige Hesttrermn desselben. Mutmaßung von der Nrsucb dess Jamens Hocbstrass. fieses Schloß, so im Jahr 1645 Meilen von der Stadt Rudolphswerth, |t>om Herrn Hanns Jacob Mu- zwischen Freyhof und Praiseck (oder Pror- ^nld)tbar« r retigh, welcher unter den Bäy- jj seck) an einem guten, fruchtbaren Ort, teiL 'rischen Obrist-Wachtmeister ge- fl da der Bodem viel Obsts giebt, auch un-»r west, also wie es heutiges Tages | ferrn davon ein Weingebirge, so köstlichen " stehet gebauet worden, da es Wein zeuget, ligt; ohnangesehn man da-vorhin in einem schlechten Bau herum wenig ebnes Feldes sihet, weil ee war, a) ligt in Unter-Crain, ziemlich hoch im Gebirge und zwar gleich 6ij(t zehen Meilwegs von Laybach und zwo | unter dem Uskoken-Berge. Weßweger^es a) coiiect. mea. fl mit keiner allguten Nachbarschafft veye- I Ly ìsì; sintemal die Uskoken von deren und Raub-Klauen schon oben h**»!? « che ^al geredet worden, sich sere R?à^commendiren, daß sie desto bes-"^cacybarn abgeben, je weiter man von chnen wohnt. npy» °^en ^,ten Ruhm renoviren sie auch vrm s)rnm Örtern und besitzen ihn schon Insid i! ^et*. Wie sie dann vor vielen tbpy°^ eben dieses Schloß durch Verrannt s br Schloß - Köchinn überstiegen, ^ -?^ gen Herrn desselben, Severin hà T" ”C|,Cr 'à«E-llch Èrtivi des Namens ist nicht s?n t Un^ Eann nicht wol von der Strasse in 0Wm.?' ^veil allhie keine Landstras-Ostra« A,e- àuf Crainerisch heisst es aelpitptLtoi ^e8 tion ^em Wort Ostro her-Kff en könnte. Denn Ostro Heisset 6enntttftUni> Arsite dieses Ort darum also ter wl rbett seyn, weil es allhie besag-gen hprit» tUnb getreuen Nachbarn we-bedarss "stoken nemlich, scharffer Aufsicht sie nrckits n ? ^e s° Listig suchen, wo oetlimu rberk°ren, daß man leicht was ——urans vermeynt. Vielleicht aber a) Collect, mea. mags auch darum wol Hochstraß heiffen, weil es hoch im Gebirge ligt. (t) Vormals hat es obgedachtem Herrn Severin Schweitzern, nachmals dem Herrn Hanns Jacob Muretitsch, der wie gemeldt, ihm eine bessere Bau-Form gegeben, gehört. Demnechst ist es an den Freyherrn Herrn Hanns Georg Keysel gelangt. Welcher es seiner Hinterbliebenen Witwen, Frauen Maria Sidonia, einer Freyinn Gallin hinterlaffen, die es auch jetzo noch besitzt. Im Jahr 1686 aber ist allhie ein Feuer ausgekommen, wodurch das Schloß gantz abgebrannt, aber seithero wiederum auf* gebaut. t) Sitze die Anmerkung. ***** Anmerkung. [Soviel den Ursprung deß Namens Hochstraß betrifft, vermute ich gäntzlich, unser Herr Haupt-Author habe gar recht zuletzt gerahten und errahten, daß die Höhe der Situation diesem Ort denselben er* theilt habe. Der Crainerische Nant Ostras aber dörffte meines Bedunaens mit dem Deutschen einerlei), und aus dem Deutschen Sormaligt Herren dieses Schlosses. Heutige Besitzerin» desselben. Mutmafsung von Ursach deß No mm« Hochstraß. entsprungen seyn. Denn weil ein Deutscher diß Schloß gebauet und H o ch st r a ß genannt, hat die Crainerische Zunge solchen Namen behalten wollen, aber übel und corrupt ausgesprochen, also, daß sie an stat H o ch st r aß, O st r aß gesagt, und so tool das vordere als mittelere h samt dem anhängigem c unterdruckt, oder schnell und schwach eine Zeitlang pronuncirt hat, biß beydes mit der Zeit gantz sich in der Aussprache verlohren. Denn es geschlcht gar leicht, daß ein Fremder den Buchstab h überhört, wann ein Deutscher den Namen oder das Wort, darinn derselbe begriffen ist, etwas geschwinde oder auch diesen Buchstab gelinde ausspricht, daher es kommt, daß auch die Frautzosen und theus andre Nationen, ob sie schon etwas Deutsch i können, dennoch von vielen Deutschen Wör-[ tern im reden, das h austaffen.] iof Drogembel. MOFFD ROGEMBL "'V’ *tgoynnJL Ursprung deß Namens Hof Dro-gcmbel. Ursprung clefs Iamens Hos Yrogembel. Von wem dirfcr Hos gebaut wor Warum die löbliche KandscKajft allhte eine Itein-Kucke gebaut. Jetziger dtrlirg Boss, fieser Hof, so die Crainer sonst |Udèrgomene heiffen, ist also in beyden Sprachen genannt, nach ) dem dabey ligendem Dorff Dro-gembel, welches der Crainer Dér-gomén benamst. Es ligt anderthalb Meilen von Laybach, an der Landstras- ^ .......Ä . ma fett, da man von Laybach aus in Steyer- auf den gemeinen Nutzen und Bef oro u - ~ # hpr roifpnhPti ibr AMebcN TtchtCND, dieser 6°? erbaut wordeu- schafft Drogembel erbaut worden in einem schönem flachem Felde bey vorgemeld Dorff an dem Waffer Peyschatt (oder auf Crainerisch Pischata.) v“' Dieses Wasser taufst bey Negen-W mpff« so hoch an, daß die Reisende dadurch fft Nr. werden aufgehalten. Solches zu vermü^^' hat die Löblich - Crainerische dar «on «em march auf Cilly reiset. Ist von der Herr- 1 der reisenden Leute ihr Absehen Warum di? Itiblidje ^udschasst Me eine ^'n BrUcke gebaut. im Jahr 1668 eine grosse, schöne steiner- Mann über sich hin passiren lassen muß. Ito Sl-N v.-. .. L f _ . 1 * V n* L L * i ! - f "\ Ivi Wa V« tl ♦ »♦ n* Vt ZS 1 V ^ z> AM tlrtW . ne Brücke verfertigen lassen, und damit dresem übermütigem Wasser gleichsam ein Joch aufgelegt, daß es auch beh seiner groß 'Een Aufgeschwollenheit den reisenden Dieser Ort ist vorhin einmal Lamber-aisch gewest, jetzt aber dem Herrn Jacob Lo catelli gehörig. Kofloli. Hoß^cK ligi. Moder der Knin Komme. Mrms rordin gedöri. HoffLokh Hostack die St; a»t s. 4’|* Aftern b-:r me. b oslok (oder Hoflack) auf Crai-ßnerisch Naloke, ligt in Ober-^Crain, in der Jauchner Pfarr, -Zwo kleine Meilen von Laybach, > Zwischen dem Schloß Drogem-.--bel und Lustthal, auf schön-ß« ebnem Felde in einer lustigen »/bsnd. Nicht weit davon fliesst die Stei-hüJ,2e Abrstritz; welche so tool als die Wilr dau-Felder und anmutige dlesen den Augen die Lust vermehret. Cr^^ ^^sche Nam Hoflak ist aus dem deài- s ^ geflossen. Denn Naloke beat 0LiD als auf der Wiesen. Ist den schön-geblühmten Herumligen- b«°V wL?°" 6ie,e6 @*6 “tf” Formats ist es nur ein schlechtes Haus Vulv. XI. Buch. 4•‘rz. Jetziger Herr dieses Hofs. 1 oder Hof und dem Pfarrherrn zuBilich-gräz, Herrn Adam Troyer, zuständig gewest; dem es am 9. Martii 1616 Jahrs Herr Georg Wremb abgehandelt und hernach Anno 1623 den Stock daraus bauen lassen. Denselben hat nachmals dessen hinterstellige Witwe, FrauCatharina Schram-blin, durch ihren Ehvogt zweyter Ehe, Tow-jasen Distel, von ermeldten seligen Georg Wrembs Erben an sich gehandelt, und fol-gends ihrer eheleiblichen Tochter Susanna im Jahr 1661 angeerbt; welche hernach mit Herrn Wolfs André Fürmpfeil sich verglichet, dem solche Heiraht dieses Hoflack zugebracht. Von diesem Besitzer ist es so wol am Gebäu, als mit dazu erkaufften mehrern Gülten mercklich verbessert und in solchen Stand wie es anjetzo befunden wird, gesetzet. Wems vorhin geh Lrt. In diesem 1688. Jahr hat er solches fen von Saurau verläufst, der es auch Schloß dem Herrn Ferdinand Ernst Gra- ! noch besitzt. SofiMiinsfiutg. *Wo Hofmannsburg ligi. Woher der Mm feinen Nrfprung hat. Vormalige Inhaber diefes Orts. Wer es jeteo heftet. SFVRG Wo Hof- mannsburg üflt. Sitze die Figur N. 196. Woher der Nam feinen Ursprung hat. osmannsburg, (ErainerifchMen-gush oder Mengusch) findet sich in Ober-Crain, zwo Meilweges der Hauptstadt Laybach, und ein Meil von der Stadt Stein, im hübschem flachem Felde an dem Wasser Peyschatt, hat 0__,..., ebne und grosse Felder zum Bau. Den Namen H o s m a n n s b u r g hat es ererbet von der alten Festen oder Schloß Mangesburg, so nicht weit von hier aus einem Berglein steht, wovon unten die Beschreibung solches alten Schlosses weiter wird reden. Weil aber dieser Ort nur von schlechter Behausung gewest, Hat er sichHosmannsburg geschrieben, wie-wol er mehr als die Helffte an Gülte von der Festen Mangesburg gehabt. Vorzeiten seynd die Herren von Gallenberg Herren darüber gewest. So Habens auch einsmals die von Lamberg gehabt, und vor 200 Jahren die von Hohenwarth; angemerckt, im Jahr 1479, bey Verther-lung der Hohenwartischen Gebrüder, zwey Theile dem Herrn Andre von Hohenwarth : zugefallen. Aber im Jahr 1588, hat es Serr Hanns Jacob von Sigersdorfs, Herrn ermanns von Hohenwart hinterlaffener Erben Gerhab (oder Vormund) mit Einwilligung deß Schranen-Gerichts in Cram durch Auszahlung aller darauf hafftenden Schulden, doch auf ewige Wiederlösung an sich gebracht. Krafft welches getroffenen Vergleichs die Sigersdorfferische Gerha- «Vi«- Ser um den nachmals im Jahr 1614, da Herr Haller, mit Frauen Maria Rosalia, Ge-Cosmus von Hohenwarth mit einem äl- ; bornen von Hohenwarth, als Herrn Jörg lern und nähern Zuspruch hervorgekom- Seyfrieds von Hohenwarth einzigen Erb-Ulen, diesem das Hofmannsburg wiede- ! Tochter hat erheirahtet und noch auf diese rum haben abgetreten. Welches anjetzo 11 Zeit auch in würcklichem Besitze, w Freyherr, Herr Ferdinand Ignatius l iöftein. |i « 6 a 1 3ìagcr dcss Ickloffes Höjlein. Glückseligkeit dess Hoderns àie. Ursprung dess Jörnen«. Hjl vormals nach Vittring in Harndten gestDet. Von dannen aber wiederum verhandelt. Kommt an Mich. An dess KaÄaners Mitwe. Mer es zetLo hat. Wer t» jetzo besitzt. I 1‘ I_V ATK 6Crain, zwo Meilwegs von Lay-l^bach, imIgger Bodem, auf einem zierlich-ebnem Gefilde, und wird in gleicher Bedeutung wie das vorige Ober - Crainerische also genannt. Aber den Crainerischen Namen hat es von dem dabet) lügendem Dorff Matena empfangen. ' Man geniefft allhie der Bequemlichkeit braDf un” eines Fließwassers, welches sich wie ein eo« krummer Canal herum lencket und zulltz "36rt in die Jgg fällt. Weil sich nun die Igg wiederum der Lavbach überläfft, kani «chöner tsr" Im M-r diesez Einer eine viertheil Stunde weit von diesem Schloß Höflein, (denn so weit ist diß Wässerlein vom Schloß entlegen) ins Schiff treten und zu Wasser nach der ^>tadt Laybach fahren, indem ihn ein Fluß dem andren, der andre dem dritten überliefert. Wodurch man auch biß nach besagter Hauptstadt ein Meile näher hat, als zu Lande; denn über Land rechnet man drey, und zu Wasser nur zwey Meilen dahin. Es hat auch dieses Schloß einen schönen Garten zu seiner Erquickung, und also zu lieblicher Sinnen-Ergeisterung gute Gelegenheit. Vormals ist dieses Höslein ein Ca-Wetal Gut gewest. Hernach seynd die Herren Portner Herren darüber worden, und nach ihm die Herren Grafen von Attimis, unter denen es im Jahr 1670 annoch Herr Johann Caspar Graf von Attimis in Besitz gehabt. Aber nach Ablegung seiner Sterblichkeit hat es seine zuruckgelassene Frau Wittib, Frau Maria Isabella, Geborne Gräfinn von Aursperg, S in Besitz genommen, biß sich dieselbe wie-' derum mit Herrn Gottlieb Grafen Barbo heirahtlich eingelassen und vermählt und dadurch dieses Schloß demselben zugebracht. Von selbigem Herrn hat es nachmals der Freyherr Herr Marx Antoni Tausrer ge-kaufft, der es über etliche Jahre wiederum dem Herrn Hanns Christoph Otto verkaufst, bey welchem es biß noch beharret. Im Jahr 1469, seynd hiesiger Gegend die Türcken eingefallen, haben Alles abscheulich verwüstet, mit plündern, brennen I und morden erschrecklich gehauset , auch viel Leute in die Dienstbarkeit gefänglich sortgerissen und dem Lande daherum die Fußtapffen ihrer Grausamkeit so tieff eingedruckt, das man dieselbe so bald nicht ausleschen können. Wie dann diese Barbaren da, wo sie feindlich hingekommen, anders nichts, als Jammer, Elend und Wehklagen gemeinlich hinterlassen. Wer der jetzige Besitzer. Titrckische Verwüstung dieser Gegend. a) Not. Prov. H°ps-nbach. »orinali. Slanim-xus der t^en von ^»pkenbach. die 9uv N. Urn initii ■m deß tue. Sopfeafadi. (Hmelnik.) Inhalt. S<#nbach ein vormaliges Stammhaus der Herren von Hopfenbach. Srflach deh Samens. Vormalige HesüZer diejles Kcblostes. Welches vorhin im (Sebäu unter- fcbteden gewest. Sechs Hrüder woknen in einem Scltlofls beAmmen. Vormalige ^estigheit dieses Sehlo|]|es. Gin Herr von Aursberg verbesteri den Hau. Weite Baufelder allhie. chuell-Waffer. Tießes Grdloch allbie. ..ieses ist ein altes Berg-Schloß, |unb ehedessen ein Stammhaus 'der Herren von Hopfenbach gewest. Ligt auf einem hohen Berge in Unter-Crain, sieben Meilen von Laybach, aber nur eine von Rudolpswerth; hat ein r. schönes und weites Aussehn lermrBerg-Höhen, die es erhebt, zu dancken. r à Nam Hopsenbach ist ihm ent-sproffen von dem Hopfen, so da herum und im Jahr 1223 zwey Brüder dasselbe gehabt, auch würcklich nebst ihren andren Brüdern bewohnt. Es ist aber damals das Gebäu unterschieden und zertheilt gewest in zwey Theile, deren Eines man Ober-Hopsenbach, und das andre Unter-Hopfenbach genannt. Das Obere hat Herr Adelhold von Hopfenbach beseffen und drey seiner Brüder bey ihm gewohnt, nemlich Friedrich, Ruprecht und Pucelin von Hopsenbach. feal,9e jJS* bi. Welches vorhin im Gt-tou unterschieden geweü. !> v < ldniß von sich selbsten und UN- i Das Untere aber hat Herr Friedrich, der 90aet häuffig wächst. In Ansehung dessen ältere in Besitz und seinen Bruder Hein-auch die Crainerische Sprache es Hmel- rich zum Miteinwohner gehabt; daß also wk nennet ; denn Hmel heifft auf Crai- sechs Brüder auf ein Mal in diesem Schloß ree Hopsten. beysamen gewohnt, wiewol darunter nur .wehnte Herren von Hopfenbach zween rechte Hausherren, und nur Einer, laben dieses Schloß viel Jahre besessen, nemlich der Herr Adelhold, Castellan ge- Sechs Brüder itnchnnt in einem Schloss beisammen. Hopffelpach //m fZn . west. Mögen also diese sechs Brüder wol ein Beyspiel brüderlicher Einig-und Verträglichkeit gewesen seyn; sintemal sonst kaum zween Brüder sich in einem Hause lange mit einander wol stellen, oder friedlich beysammen wohnen nach dem Spruch deß alten Poetens: Fratrum quoque gratia rara est. Als man geschrieben 1294, ist das Schloß dem Herrn Weintzel von Hopsen-bach zuständig gewest, der ein Vetter oder Bruders-Sohn deß Herrn Hug von Aurs-perg war, und deß Herrn Gerlac von Aursperg Stiesfvater; angemerckt, dieser Herr Metnzel (oder Mainzel) von Hopfenbach, die Wittwe Frau Elisabeth von Aurs-perg, eine Geborne von Zobelsberg, geheiratet. Welcher Heiraht Hopsenbach gefolgt, und dadurch denen Herren von Auersperg erblich zugewachsen ist, auch lange Jahr hernach in der Herren von Aursperg Händen verbliebn. «- Ich * stnde zwar über das sonst noch gar viel Herren von Hopfenbach in den .199 alten Schrifften und Verzeichnissen, welche vor vier- oder vierdtehalb hundert Iat ren gelebt, aber keine Nachricht dabey, 00 dieselbe gleichfalls diß Schloß in Besitz gehabt oder nicht. Welches mich um so viel weniger befremdet, je leichter eine so längst verflossene Zeit dergleichen Kundschafft von uns entfremden und den Zustand einer solchen Familie, die schon dof längst gantz verblühet ist, der Welt aus der Gedächtniß wegschleiffen kann. igl Vorzeiten ist diß Schloß gar fest mit gefeit Thürnen, starà Rinqmauren und Gra- ses <4°^ ben aufs Beste versehn gewest; aber ein -^b-rg Herr von Aursberg hat daran vrK ver- Effert beffert, und es in einen feinen Bau-Stan gesetzt; als welcher zwo Seiten vonGrum auf mit gantz neuaufgeführeten Mauren gerüstet, und also das Ansehn des Gebaut um ein Gutes vergrößert hat. Von denen Herren von Aursperg isis an die Herren von Tschernembel gekom men. Nechst diesen hats Herr Martin Zeidler beseffen. Hernach ward es deilen Herren von Rüsenstein zu Theu. t>° ' den Bau- gends erheiratete es Herr Georg Jan-1 khouitsch. Nach dessen Absterben überkam es ungefähr vor zehen oder eylff Jahren der Freyherr Herr Frantz Leopold von Zir-yaim, welcher es auch bißnoch hat behalten. Es hat dieses Berg-Schloß droben keine Ebne, dennoch nichts desto weniger grosse und weitbegriffene Baufelder, obgleich diese auch nicht flach seynd, sondern hie und da etwas aufgeworffen, und bald erhaben bald erniedrigt. ein Gleich bet) dem Schloß presentirt lustiger Wald seinen anmutigen Schatten, und gleichfalls nicht weit von dem Schloß ein gutes, frisches Ouell-Wasser. So verspricht auch unferrn davon das Weingebirge einen Lust-quellenden Trunck. In der Nähe dieses Schlosses trifft man ein Loch an, welches mächtig tieff in die Erden geht, also gar, daß, wann ein Stein hinabgeworffen wird, man gar nicht vernehmen kann, wann er zu Grunde fällt. Dürft» Waffer. Tiesse» Erd-i!och allhie. äoteme|di. Schlosses Hotemesch Gelegenheit. Jach rnems also genannt morden. M chedefflen von denen Herren Kaumjschüsseln befessen morden und gebessert. Wer es Elllg flauber zurichten lassen. Jetziger Hesüzer. Karten, Acker und Weinberg. Hotemesch m % die »Ur N. $ |teflr Ort, welcher in Craineri- j pfcher Sprache eben denselbigen 'Laut und Namen Hotemesch führet, ligt in Unter - Crain, ‘sieben Meilen von der Hauptstadt Laybach, und eine viertheil Stunde von dem Marckt Rat-schach, in einem zierlich-ebnem „ ' ^u etner lustig-und bequem-gelegenem A urcht weit von dem Saustrom, flt also genannt worden nach einem dort ehedeffen wohnhafftem Unterthan, welcher Thomas Hoch geheißen. Wie-wol die Leute ihrer Gewonheit nach den Zunamen voran gesetzt und ihn den Hoch Thomas genannt, um ihn allezeit von diesem oder jenem, der etwan auch Thomas mit dem Tauff- Namen heiffen mögte, desto geschwinder zu unterscheiden. Daselbst hat hernach ein Edelmann , durch die schöne und lustbare Gelegenheit dieses Orts bewogen, ihm einen Sitz gebaut, und Nach wem» also genannt worden. Ist khcdesskir von bei en Herren Raurnschüs-selv besessen worden und gebessert. selbigem den Namen Hothomas oder Ho-temesch gegeben, weil man sonst vorhin schon denselben Ort nur BeymHotto-mash geheissen; Massen ich diese Namens-Leitung offt vom Herrn Maternus Naumschüssel vernommen; welcher diß Schloß viel Jahre in Posseß gehabt so tool als seine Voreltern. Jetzt besagte Herren Raumschüfsel haben an dem Gebäu und Gut viel verbessert. Der jetzige Inhaber aber Herr Wolfs Engelbrecht Freyherr Gall hat es in vollkommenen: Stand gebracht und sauber ausbauen lassen, nachdem er es ungefähr vor fünff oder sechs Jahren, vom Herrn Georg Andre Forest, der es kurtz vorher besessen, erkaufst hfltte._ Dieser ist also jetziger Zeit annoch deß Schlosses Hoternesch Besitzer. Es hat am Schloß einen hübschen Garten, auch in der Nähe einen guten Acker, imgleichen einen davon unentferrnten Weinberg. Wer es oöl-(ig sauber zurichleu lassen. Ichiger Besitzer. (Barten, Acker und Weinberg. Infilali ch Iager drf$s IcblosskS IablaniZ. ào Kapellen darinn. Mryerlios dafdb|l. Kamen« Ursprung. Der Vormalige Kam Ad malum. Die KrsÜLer dieses Kchlosses. JMI? E Lager deß Schlosses Jablaniz. ieses ist ein Schloß, so auf Crar-nerisch Jablanèza genannt wird, und in Inner-Crain ligt, neun Meilwegs von Laybach, und drey von S. Veit am Pflaum. Es wird heutigs Tages zu der Ober-Poyck, nachdem maus vorhin zu Liburnien, gerechnet. Es steht zwischen grossem Gebirge, auf 9«r einem ziemlich - hohem Berge, der von Wäldern und Wildnissen berührt wird. In diesem altväterisch - gebautem, wie-wol arossem Schloß seynd zwo Kapellen, à Kapel-ke tarinn. daselbst. ^anietis Sprung. ootma A? Nam 44 nialUn, àe deß S. Florians, die andre der S. Ursulen. Gleich unter dem Schloß ligt unten lm Thal ein grösser schöner Meyerhof. Den Namen Iablaniz hat es von dem Lratttertschem Jablanèza entliehen, welcher von den wilden Holtzäpffeln ihm gegeben , so in denen dort herumligenden Wäldern häuffig wachsen. Denn einen Apfelbaum nennet der Crainer Jablan, und Jablanèza als das Wort der Verrin-ger-oder Kleinerung, bedeutet ein kleines Apfelbäumlein. Vor Alters aber haben die Römer diesen 2àt Ad malum genannt; welchen Namen « mit seinen gr off eit, weiten, breiten und furchtsam - düsterlichen Wildnissen, die I"* Nut, •"»«m wir ""Nitz lig' «SS« viel Meilen weit in die Türckey hinein gehen, auch tool verdient. Es kann aber seyn, daß die Römer eben so wol um der häuffigen Holtzäpfel willen ihn Ad malum genannt; oder, daß ein besonders grösser Apffelbaum in dieser Gegend gestanden, und die Römer diesen Ort darnach benamst; gleichwie sie nach einem ansehnlich - grofsem Birnbaum den Ort genannt, wo jetzo der gleichfalls davon also noch heissende, „Birnbaumer Wald" stehet. Dieses Schloß hat vor Zeiten einem Herrn Georg Haller gehört, hernach denen Herren Zuetkouiz, hernach Habens die Frey-Herrn de Fini gehabt. Nechst denen ist es denen Herren Lazarini zugehörig worden, und auch noch zur Zeit deß Herrn Bi zenz Lazarini Eigenthum. jP Kloster J. Jfacobi. Warum es fo genannt wird. Die Gegend darinn es «fit* Gelegenheit diefes Itosters. Allhie ist eine kleine JckWändung. ßteinigter «ödem allda. Viel Obst und gute Weinberge dortherum. Geringes Einkommen Mer Abtep. Kirchweih allhie am J. Jacobs-Tage. Was alsdann der Abt den «otdaten rum Kesten gicbt. Mustc und Tanti. Was dieser Abt der Drocestion giebt. Vesttier dieser Abten. Jacob" getitulirt wird, allein bewohnt, iß ist ein Kloster oder Abtey (wie es auch Crainerisch Abatia genannt wird.) Woher es den Namen Sanct Iocobi führe, braucht schier keiner Erklährung ; welchen die Patres Augustiniani von S. Bett am Pflaum dahin schicken und versehen ; sintemal diese Abtey ihnen zugehört. Dennoch beherrschet diesen Ort die Ein-vdentt es ein Augustiner Klo- samkeit nicht so gar absolut oder vollkömm-ster und die Kirche desselben lich; angesehn, es allhie einen kleinen Hadem heiligen Iacobo gewidmet, fen oder Anlendung hat für die kleine Schiffe, als Fischer - Schifflein und dergleichen kleine Segel. Dieses am Meer-Ufer stehende Kloster «nijmigen ^yacooo gewromer. n.r bìeses Kloster wird für eine Abtey um » ' 1° ìfl es auch klar genug, war ß-f f?uf Grainerisch Abatia heisfe. . ^gt in Liburma; wiewol mans hat keinen ebnen Bodem, sondern eitel etzo - ■ 7 - - - - 1 -- - - — - ichif n d nalt'”’ ^ ^ unweit von Baprinitz, eine Meile lstzo ins gemein zu Isterreich oder steinigtes Gebirge, und ist für dem Meer à^schem Crain rechnet. Es steht > mit vielen kleinen Hügeln verbolwerckt, nibL^n Flanatico (oder Libur- GehLt* ?-busem) im Castuanischem ton £aURtoclt von Baprinitz, eine Meile S 5wo Meilwegs von der Stadt fei 2?ÄS^“' «n» M°i- wi^^vuv gar ein kleines Gebäu, und chen N^ullch nur von einem Geistli-^ welcher aleirfimnf s«. ra also, daß es von einiger Höhe herab die Segel von fernem kann erblicken. Nichts destoweniger weigert sich dieser Bodem nicht einige Früchte zu tragen, sondern giebt allerley Obst und gute Weintrauben. Massen denn diese Abtey schier sich keines andren Einkommens zu erfreuen hat, als deß vierdten Theils von den Ze- welcher gleichwol der „Abt von S. j henden der umligenden Weinberge. B°w. Xi. tiua,. Die Besitzer dieses Schlosses. Allhie ist eine kleine Schiff* liindung. Sihe das Kupffer N. 201. Stetnigter Bcdem allda. Biel Obst und gute Weinberge dortherum. Geringes Emkommen dieser Abtey. CLojUr 6" ,1a COBI fì_ "JttcataAeper Ku-no pi)aprtm\_ mm ,'.W Kirchweih flöhte am S. Jacobs-Tage. WaS allsoann der Abt den Soldaten zum Besten gießt. Mllfick und Tantz. Am Festtage S. Iacobi hält man allhie bey dieser Abtey einen Kirchtag (oder Kirch-weihe.) Dabey erscheinet der Hauptmann von Castua mit zweyen Rrchtern und zwölff Soldaten, welchen Soldaten der Abt schuldig ist, zu geben ein Viertheil vom Ochsen, zwölff Brod und ein Lägel guten Weins. Gegentheils, geben die Soldaten dem Abt einen aus Milch bereiteten Schotten. Nachdem solche Presenten gegen einander ausgewechselt, macht man dem Hauptmann zu Ehren eins auf mit Schalmeyen; und wenn hernach die Leute wollen tantzen, steht der erste Tantz dem Hauptmann zu ; Massen solches vorhin allbereit unter den Gebräuchen der Einwoh-ner ausführlicher beschrieben worden. Am Mittwochen in den Betsahrts-Tagen geht die Procession von Kästau (oder Castua) aus, und kommt hieher zu Sl8 E dieser Abtey. Da gibt alsdann dieser Abt »rP selbigen Leuten Wein und Brod: sie aber «lil° legen ein Geld zusammen, kauffen euren frischen Käs und Eyer dazu, thun sich alp was guts, und machen sich lustig daurtt. Daß aber den Augustinern zu Sauer Veit am Pflaum diese Abtey anjetzo ge-höre, ist vorhin schon erwehnt. Besitzer =>«' fet «Wetz- lamina. liliali. J’ager und Gelegenheit dess Schlosses Jamma. Woher es den Kamen bekommen. Vormalige Herren dieses Schlosses. Wer es nun beftM. Der Hof sit Oberfrsthka. Kock ein andrer Hof daselbst. asSchloß Jamma, welches sonst Grube und auf Crainerisch Jama genannt wird, ligt in Ober-Crain, nur eine halbe Stunde von Laybach, in einem wackren, grossem und flachem Felde; wie-wol von einer Seiten ihm ni-und kleine Berge die Ebne an der andren aber lau-Gefllde sich eröffnet. aa v., Warnen Jamma oder Grube hat ^folgende Veranlassung bekommen, im 9T « ist die Stadt Laybach an ^"ìange deß Junii von den Türcken toeop«eì-n .^biten belagert worden; weß-QefrfiTr. n au(^ ein dreyfaches Lager vertan»*1/ uni> dieses Orts sich dermassen SS» vergraben haben, daß es ten wl! 8 Ansehn einerGruben oderwei-schenÄr ^ewonnen. Von welcher Türcki-Heblnnn ayiUrn^ "Uderswo ausführliche Er-rötminp»m e^Jn Don solcher Gruben-sem L vVer^chantz-uridEingrabungistdie-Welcbp«^ oß der Nam Jamma (oder Jama) enffihp» £tamern eine Grube bedeutet, Maybach nü'-^unes lrgt nahe beyderStadt UemlMae/Ä anla.nr9f gesagt,aber anei-Vormnf f lsi fern sauber gebaut, nizol utlw, '^err Octavio, Graf Palivi Lands-Vicdom in Crain, Herr drüber gewest. Nachmals hat es den Patribus Discalceatis Augustiner Ordens zugehört ; welche viel Jahre lang allhier gewohnt, bevor sie zu Laybach ein Kloster bekommen. Nach ihnen hat es Johann Baptista Benaglia zum Besitz erlangt; nachmals aber (ungefähr vor acht ober nenn Jahren) dem Herrn Wolff Engelbrecht Grasen von Aursberg, Landmar-schalln in Crain verkaufst ; ' welcher Herr Graf es auch bis Dato noch behält. Eines Büchsen - Schusses weit von hier, ligt in dem Dorff Obersischka ein Hoff, so vorhin dem Freyherrn, Herrn Hanns Adam Apfalter zugehört, anjetzo aber seiner hinterlaffenen Witwen Frauen Elisabeth Freyinn von Apfalter und Gebornen von Gajantzel zustehet. In demselbigen Dorff steht noch ein andrer Hoff, ein paar Musqueten Schüsse weit von diesem Schloß, welcher vor diesem dem Herrn Gregor Ludwig von Lochen» heim gehörte, anjetzo aber dem Herrn Wolff Sigmund, Freyherrn von Strobelhof gehörig ist. Diese beyde Höfe werden/samt dem Dorf)mit einem schönenFlachfelde umgeben. Das Schloß Jauerburg ist schon vorhin, unter den Mineralien beschrieben worden. Allda wird der curiose Leser auch das Kupffer finden. Vormalige Herren dieser Schlaffes. Wer es nun besitzt. Der Hos zu Obersischka. Noch ein andrer Ho< daselbst. Mark und Herrschaft S. Johannis S. Jörgen« berq wo es ligi. Hai fruchtbares Land Sihe die Figur X. 415. Schutt von gernaurten Hiiusern daselbst. ©eltfante Begebenheit mit einem Tod-ten-KoPffe. ^ genberg, (S. Jurjava gora nen-à' nets der Crainer) besindt sich in Unter -Crain, fünff Meilwegs von Laybach, auf einemBerglein, ^och noch ziemlich hoch, an einem schönen und lustigem Ort, der auch mit Fruchtbarkeit gesegnet und sonderlich mit vielen Weinwachs befröliget wird. Seinen Namen hat ihm seine Nachba-rinn, die S. Jürgens - Kirche, verliehen, welche nur eines Musquetens Schusses weit auf eben demselben Berglein stehet. Es finden sich aber neben dieser S. Jör-gens-Kirchen noch zwo andre kleinere Kirchen daneben, und also drey Kirchen allda beysamen. Bey solchen dreyen Kirchen seynd vormals gar viel gemaurte Häuser gestanden, wovon man noch den Schutt und einige Trümmer stehet. Obs ein Marckt oder was es eigendlich gewest, steht nicht zu wissen; meiner Vermutung nach aber dörffte es wol vor Zeiten zu einem Tabor haben gedient. Wie man vor wenig Jahren nicht weit von dannen einen Sand zum Mörtel und zum Bauen gegraben, seynd mitten darinne Menschen-Beine gefunden; wiewol der Sand so hart und fest ist, als wie ein Felsen-Stein. Es seynd auch nur wenig Jahre, daß sich folgende Abentheuer allhie begeben. Als sich etliche von Adel bey dieser Kirchen befanden, hebte Einer derselben einen Todten-Kopfs bey der Kirchen auf und sagte: „Dieser Kopff wird lustig Bergab springen." Die andren ermahnten ihn von solchem Vorhaben abzustehen und wolltens ihm wehren; er aber lachte Ihrer, $. Mmnnis. In Inner-Crain ligt der Marckt und j Aber die Beschreibung dieses Orts ver-die Herrschafft S. Johannis auf dem spahre ich, biß meine Feder bey Tybein Carsi. I anlanget. $. Iörgmberg. Inhalt. S. Iörgenberg wo es ligt. Hat fruchtbares Ianä. Schutt uon gernaurten Häusern dafelbss. Seltsame Begebenheit mit einem Tollten - Hopsse. Warum difs Schloss heut öde ist. chloß und Herschafft S. Jör- trieb nur seinen Spott damit, sagte der Kopff wäre tobt f und nunmehr eben so wl als ein Stein; mit welchen Worten er den Todten-Kopff gleich den Berg hinunter warff. Aber im hinabpurtzeln hat der Kopff dreymal nach einander, Ach -Ach! Ach! geichrien. Wer ihn hinab geworffen, verschweige ich hier mit Fleiß-Sie haben sich aber Alle darüber sehr entsetzt. Man sollte zwar wol gedencken, der Kopff hette, weil er hohl gewest, natiià cher Weise einen Laut und Hall von sich gegeben, indem er also den Berg hinab gekugelt, wie ich dann so hart dawider zu streiten eben nicht begehre; weil die Lufftz nachdem sie ein Object antrifft, einen wunderlichen Schall erwecken, und die Entsetzung sich alsdann allerley Bedeutungen draus einbilden kann; dennoch will ich darum nicht ungern glauben, der allmächtige Gott habe vielleicht zugelaffen, day man einen solchen Hall oder Stimme aus dem Todten - Kopffe vernehmen muffen ; zur Erinnerung, man solle die Gebeine der Verstorbenen mit Ruhe ligen lassen, und nicht Mutwillen noch Kurtzweil damit treiben, noch damit spielen wie mit emer Kegel-Kugel. 6 Aber, daß wir wieder zu dem <öchl°ö kehren, so ist selbiges zwar vor Zelten Tela VvVjvvU f j V i- j *• j VVVVljvV (XV i~7-' _ o und starck gebaut gewesen, heutiges ^9e aber öde, unbewohnt und verlaffen. seit dem vor einiger Zeit die Herren Ga i# len das untere Schloß Gallenhof geba , welches nur eine Viertheil Stund davon ligt, hat man diß ältere der Unbequemlichkeit halben der Verlassenheit überlass e und keinen Baukosten mehr dran wenden wollen. Hernach hat der Wetterschlag mit seinem Blitz angezündt und meisten abgebrannt. S. IorGENBERG Gleichwie ntals ben nun m t diese Herrschafft vor- ats den Herren Gallen gehört; also ist in 1ml ® ött die Grafen und Herren ki "Anberg gekommen; maffen es un-c 9'* Herr Johann Friedrich, Graf und ^etr don Gallenberg besessen, und nach« dem er im Jahr 1687 Todes verfahren, selbiges seinem hinterlaffenem Sohn, Serrn Daniel, Grafen und Herrn von allenberg hinterlaffen, welchem es auch annoch würcklich verbleibt. Impellioff. er-StLà dejsg ßchtoffcs ImpelKos. HejscKaßenKeit äeft Hodems atllrie. MoKer PS den Kamen Jmpelhof bekommen. Vorige und heutiger HesüZ-er. fein ins Gesicht und Ort, welchen die Craine-Zunge Impale ausspricht, in Unter - Crain , neun von Laybach und Zwo von Rudolfswerth, auf einem kleinem Berglein, welches dnt grofsen Wäldern umringt dà »ft? gleichsam gekräntzet wird; steht ^ dls wie in einer Wildniß Es gleich nicht groß, noch weitläuff-d' sondern nur kleines Begriffs ist; stellet sichs doch ist gar hübsch. Ebne Felder zwar hat es nicht, aber dennoch gute, ob gleich hoggrichte und unebne; daher auch Obsts genug vorhanden ist. Und nicht weit von dannen ligt ein Weinberg. Denn Namen Jmpelhoff hat es zwar von den Hinbeeren bekommen, welche all-hier häuffig wachsen; aber die fehlende Aussprache deß gemeinen Manns hat ihn gefälschet; denn von Rechtswegen sollte S.-schaffenheit xß Bodem» allhie. Woher eS den Kamen 3tn» pelhof bekommen. Imflhoff ■V-. ....- . -r . - es heifsen Hinbeernhof. Der Crainerische |l in Besitz gehabt, als ein Gerhab (oder Nam Impole ist aus dem Deutschen doch Vormund) der Bruckenfelderischen Erben, gleichfalls mit weniger Corruption ge- j| Nachmals ist Herr Wolf Conrad von schöpfst. j| Bruckenfeld, Medicinae Doctor zu Ru- fiorige mib Vor wenig Jahren hat dieses Schlöß- i! dolph'swerth, in würcklichen Besitz bestell Bksitzk" lein Herr Georg Wolf Michatschauitsch | ben getreten, auch biß noch darinn verblieben. Kaltenbrunn. stnhslt. Jagerstäte deffs Schlosses Kaltenbrunn. Mühle im Schloss alllne. Kleine Jnsul samt einem Hammer und hiiltemten Hruchen. Jamens-ch nelle dtcfes Schlosses. Schöne Hrunnquelle nicht weil von hier. Der Mn und andre Beschaffenheit dieses Schloffrs. Schön-bemahlte Zimmer. Jo aber m Grunde gehen, i&as folches ihres Verderbens Erstich. Vorige DesttLer dieses Schlosses. Gehört jäzo den PP. Soc. Jesu. Aursgergischer Thiergarten unweit von hier. Wer den Grund solches Thiergartens vorhin besessen. Jetziger Herr solches Thier-Gartens. Schone Wasser-Mühle. Just Wäldlein mit Lween Weihern. Schöne Drunnquelle. Sr ein Grquichungs-und Just - Ort dess Herrn Grasens von Auersberg. K xrn EmvN seses Schloß Kaltenbrunn *alt( Eubrunn. Zul le im ^Ioi ollhff. S,"'ii« |'S,r drucken. 2 und Herrschafft , so auf Craine-risch sich Fushine (oder Fuschi-ne) lässt nennen, ligt in Ober-Crain, eine Stunde von der Stadt Laybach, und zwar hart an dem Fluß Laybach, in einem ebnem schönem Felde. wUrl)le hat die Natur von Stein-Felsen n»; bine Wehr wider das Wasser Solches Wasser fliesst auf Muhl-Räder zu ins Schloß, allda bu Mühle drinnen ist. Nrün ch. uà dem Schloß sormirt das CFifo r£xtne kleine Insul, allda es einen à Hammer giebt. Zu dieser Insul Leyden Seiten eine hültzerne da sonst der Fluß Laybach nir-und bi- ^ tji, ohn allein zu Laybach aemnrf,/" J^~te lV aber allezeit so gut allhie anfommt ^ Einem Furcht und Grausen dZ IV ?£ ein Pferd darüber leitet; wird «Kusinen und hinüber zu reiten, 1 l if t gelten Jemand unterstehn, so daü gemacht, und demnach das Beste, temol ftC ^b^lbStraffe drüber gehet, sin-Bad fnL ietchtlich Mancher dörffte ins litten, als schon vor etlichen Jahren geschehn, da ein Geistlicher samt dem Pferde durchgefallen ist. Bon obberührtem Hammerwerck hat es den Crainerischen Namen Fushine, welches ein Hammerwerck bedeutet, an sich gezogen; denn die Natur hat allhie solche Wasser-Fälle gemacht, daß man keine Wasser-Wehr hie darff machen. Aber der Deutsche Nam Kaltenbrunn entspringt von einer schönen, frischen und kalten Brunnquellen, so nicht weit von diesem Schloß ihren flieffenden Krystall von sich schüttet, und solchen dem Fürst-Aursper-gerischem Thiergarten zuschicket, welcher denselben in seinen grünen Schoß aufnimmt. Das Schloß an sich selbst besteht in einem vierecktem Gebäu, dessen jedwedes Eck mit einem groffen vierecktem Thurn geziert. Inwendig eröffnet sich ein grösser Hof oder Platz. Bor diesem waren trefflich-schöne Zimmer darinn, auch der Ober-Bodem oder die Obdecke und das Getäfel mit köstlicher Mahlerey von den fürnehmsten Meistern bekünstelt. Wo aber die Kunstwercke von Anschauern verlassen seynd, und keinen Berwundrer finden, da müffeu sie zu Grunde gehn; also geschieht Namens-Quelle dieses Schlaffes. Schöne Bnum» Quelle nicht weit von hier. Der Bau und andre Beschaffenheit dieses Schlaffes. Sitze die Figur N. 205. Schön- bemahlte Zimmer. So aber zu Grande gehen. Wo« solches ihres Verderbens Urfach. Vorige Besitzer diese« Schlosses. Gehört jetzo den PP. Soc. Jesu. Anrspergischer Lhicr Gortcr unweit von hier. auch diesen kunstreichen Gemählden; die liederliche Verwahrlosung der anhero gesetzten Pfleger und Verwalter, bey denen die Silber-Farbe und Rechnungen der Aufsicht und Fürsorge allein geniesten, erweiset dieser Kunst schlechte Gunst, lässt alle solche Zierrathen zu Nichte gehen und verderben. Daher fallen solche Pensel-Wunder und Kunst-Stücke nun alle samt dem Tafelwerck herunter. Die Bödemseynd meistentheils alle verfault und eingefallen, weil keine Herrschafft schon von vielen Jahren her das Schloß bewohnt. Denn seit dem es die Herren Patres Societatis Jesu besitzen, welche daselbst sich nicht collegiali-ter wohnhafft aushalten, wird es keiner herrschaftlichen Bewohnung fähig, sondern diese Herrschafft nur von einem Pste-ger verwaltet, welcher die Einkünfte ge-meldten Herren P. P. Soc. J. verrechnet. Und diese Patres wollen lieber die Ge-dächtniß und den Verstand der studiren-den Jugend mit sreyen Künsten geschick-lich ausmahlen, weder für die Erhaltung dieser Tafel-Mahlerey sorgen. Wiewol sonst daheim die nette Ordens-Leute der So-cietet Jesu den Kunst-Stücken der Mah-lerey, wie auch saubren und wolausge-schmückten Wohnungen ruhmbekandter Masten nicht feind seynd. Vor diesem gehörte diß Schloß den Herren Grafen Khisel; welche sich auch davon geschrieben. Hernach hat der Fürst von Eggenberg, Herr Herr Johann Ulrich, diese Herrschastt an sich gebracht, und endlich zur Fundation deß Collegii Soc. Jesu zu Triest hingestiftet. Also Habens noch zur Zeit diese Herren Patres 8. J. zu Triest in Besitz. Ungefähr biß auf einen Büchsen-Schuß von diesem Schloß kommt man zu obberührtem Fürstlich-Aurspergischem Thiergarten, welcher unter andren ein lustigs Wäldlein begreift, ungleichen etliche grosse Fisch-Teiche oder Weiher und ein schönes Lusthaus, darinn einige Zimmer gebaut. Solches Alles wird von einer ziemlichhohen Maur umher eingefangen. Vor diesem ist Herrn Hanns Adam Ziegel« fest dieser Grund zuständig gewest, aber nichts zugerichtet, sondern nur eine schlechte kleine Mühl allda, und sonst weiter nichts als der leere Bodem. Nachdem aber Herr Wolf Engelbrecht, Graf von Aursperg, Landhauptmann in Crain, solchen Grund Jenem abgekauft, hat dieser Ort von der Gunst und Curiositet dieses Herrns, deß Herrn Grasens, eine so lustreiche Gestalt gewonnen, und sich in einen solchen Lust-Ort verwandelt, wie man ihn heutiges Tages schauet. Nunmehr aber hat denselben Herr Herr Ferdinand Fürst von Auersperg re. erblich überkommen. Nicht weit von hinnen wird von dem Fluß Laybach eine schöne, saubre und grofe Mühl umgedrehet, an einem sehr schönem lustreichem Ort. Gleich vor der Mühlen lockt dich gletap sam ein anmutiges Wäldlein zu sich durch die Stimme seiner lieblich-singenden Vögel- In demselbigem Lust-Wäldlein entdecken sich denen spatzierenden zween kleine Fisch - Weiher und eine Brunnquelle, 1° ein eyskaltes Krystall-klares Wasser führst welches aus lautern Kiselsteinen häufflg quellet. Jetzt besagte Mühl hat vor diesem dem Herrn Johann Herwart Grafen Kazianer, Landverwesern in Crain gehört. Welchem vor wenig Jahren Herr Wolfs Engelbrecht Graf von Aursperg, Landmarschall m Crain, sie abgekauft und noch jetzo behält. Derselbige Herr kommt bißwerlen auch hieher aus einige Recreation; ange^ sehn, es nur von Laybach aus eine Spa* tzier-Fahrt ist, weil es nur eine kleine Meile von der Stadt. Weßwegen er auch früh Morgens wann es noch kühl unter reitet, oder auch in der Kutsche fährt ; und gegen Abend wiederum, wen der Tag kühl worden, zurück auf iayba i kehret. Denn unter der Tags-Hitze, wan die Sonne am heiffesten brennet, mstchall dieses Wäldlein einen grünen Schild, T solchen scharfen Pfeilen der Sonnen, u nebenst lieblicher Kühlung, auch sonst erneu erquickenden Anblick, weil es über lustig ist. Der ben ©rund solch" ifliergart™ vorhin bescff«- solches Th'" ©arten*- Schöne Do! ser Lust-Ml" (ein nnt vvet) Hern. Sei Schöne Lrnnnch lucffe- Ist ein ®c’ qui*««!* und Lust Lede!' »£fL, ©raten* 00 Kiersberg- àhenberg. Inger des Guts HatZenberg. Vermegnter Ursprung drfs Iamens-Katrenberg. M (Ehbreriter hilfst den Mann der Ehbrecherinn ermorden. Die Wut-Klage dess -.en r Dess Ermordeten Wut ist unausltsthlich. Die beste Vermutung dtp W wns-Erfprungs. Vormalige Hesttrer dieses Gütleins. nams. ben ®C,-r "NwL'NN Meilwegs von Laybach und Vierteil Stunde von ligt in Ober-Crain das Gütlein Katzenberg, an einem frischen, gesundem und lustigem Ort, an der Steinerischen Fei-striz, welche gleich unterhalb , vorbey passirt. kJ?0® Gebäu ist nicht weitläufftig, son- "ur klein; deßwegen auch füglicher »o« . utlein weder ein Gut mag genannt werden. nipta °^er e8 ^en Namen Katzenberg habe, erh^en es eben so wol in Crainerischer toifibS6 (Sft ^ssen hat man keine Ge-bjett. Etliche vermeynen, es sey darum allfu!nanntl N>eil ein gottloser Kerl, der à gewohnt, seinem Eheweibe nebst an-fressp^utlgen Sachen Katzen-Marck zu I rii* » N' wovon die Frau so när-ein«. grasend worden, daß sie gleich Katzen über die Zäune gesprungen. d«« £ ?rfach, f° diesen Weibs-Mörder ist diese. Er hatte sich in ; 9tei(fif2en^ N. Stein verliebt, die ihm chfalls günstiger war, weder ihrem Valv. XI. «uch. Mann, also gar, daß sie nicht allein immerzu mit ihm gelöffelt, sondern auch durch seine Hülffe ihren Mann bey der Nacht im Bette jämmerlich umgebracht. Welchen Ermordeten dieser Bösewigt in ein Bettgewand eingewickelt, und also bey Nacht von Stein auf die Landstraffe vor Crain-burg hinaus führen, und allda von dem Wagen herab auf den gemeinen Fahrweg werffen lassen, um den Leuten einzubilden, der Mann wäre von Strassen-Ääubern erschlagen. Es hat aber der tobte Körper so offt geblutet, als offt die ehebrecherische Mörde-rinn vorüber gegangen. Welches bluten durch eine Antipathiam oder feindliches Gegen-Gefühl geschehen soll; wie Rober-tus de Fluctibus a) und viel andre Gelehrte mehr dafür halten, b) o) Vid. Robert. Flud, s. de Fluctibus, in Amphitheatro Anatomiae, lib. 2. Sect. 1. portione 3. parte 3. cap. IO. fol. 239. de Antipathiae tam ma-crocosmicae, quàm microcosmicae ratione. 6) Helmontius und Kircherus sevnd auch ber Mey-nung, jedoch hierinn noch etwas unterschieden Diese Frage ist sonst auch von einer nnzehlichen Menge anderer ©crt" Beuten behandelt, und zwar aučfichrli ch vom 338biß 345. Blatt best Ausländischen Sitten-Spiegels. Die Blut-Klage ,deß Leichnam«. Säger des Schlosses Katzeristein, Sitze das Kupfser N. 207. Frische und scharfse Suff: offtzie. Man sagt für gewiß, daß man noch jetzo in dem Stüblein, wo der Mann ermordet worden, das Blut an der Maut oder Wand zu sehen, und unableschlich sey. Es ist zwar der Mörder samt dem Schand-Weibe anfangs davon geloffen, seynd aber, weil sie allezeit noch etwas daheim vergessen, offt wieder heimgekehrt, worüber man sie endlich ertappt und zu Laybach ihnen ihr Recht gethan hat. Weil aber im Jahr 1517 dieses Gütlein dem Herrn Stephan Katzenberger, hernach seinem Sohn Marino Katzenbergern zuständig gewest, a) so vermutet man billig, ein Katzenberger habe allhie erstlich einen Sitz angerichtet, und nach seinem Namen denselben Katzenberg genannt. a) Testo MScripto Liti. Und diese Vermutung führt einen bestem Schein, als oberwehnte Meynung von dem Katzen-Marck. Massen es dann auch vermutlicher scheint, daß, wenn man diesen Ort hette von solcher Vergifftung benamsen wollen, man denselben nicht würde Katzenberg, sondern vielmehr Ka-tz e n m a r ck genannt haben. Bor diesem hat Herr Alexander Schwab dieses Gütlein in Besitz gehabt. Nachmals kam es auf die Herren Ramschüssel, welche es hernach dem Herrn Schega, Pfarrern zu Mannspurg, verkaufften. Bon diesem hat es nach seinem Tode sein Bruder Andreas Schega, ein Bürger zu Stein, geerbt, dessen hinterlassene Tochter gleichfalls deß Vätern Tod zur Erbinn und Besitzerinn desselben gemacht. l$al|en It rin. fl » tz » 1 t. ^as Schloß und die Herrschafft Katzen stein ligt in Ober-Crain, sechs Meilwegs von Laybach und ein Meil von Rat* - mansdorff, in einem lieblichem ebnem Grunde, recht unter dem Schnee-Gebirge steigt, an der andren ein schönes, ebnes und weites Feld sich ausbreitet. Gedachtes Schneegebirge verursacht all-hie eine frische gute Lufft, welche aber dabey schärft und darum denen schwindsüchtigen oder dürren Leuten gefähr und eine Beforderin ihres letzten Athems ist. Diß Schloß, welches der Crainer ins Die b-stt Vermutu« deß RaM« Ursprungs Vormaligs Besitz« »f fei Süll-«"' Jager des Schlosses Kràenstein. Mrijiche und scharsse Sussi atlhie. voriger Knut defs Schlosses.. Das Darss Yigaun. Mer diejjes Schloss vor uierdhatb hundert Jahren gehabt. Kach wem es NaiLenstein genannt. Grasen m Kaànstein. Schönes (Sebäu dieses Schlosses. Gleich hervorschwimmende Forellen. Nrestlicher Saunt-garten. Schöner Garten atlhie. Schnee snm Weinhiihlen. Vormalige Zerstörung dieses Schlosses. Mschos von Janbach versàt dem Kahianer etliche Jauren und Zehenden. Gin altgemaurter Stoch wird m einer Evangelischen Mrchen gebraucht. Katrenstein hommt von der Katàuerischen Mamili ab. Bekommt wieder einen Karianer sitnt Herrn. Ketten und Kinge so nach vieler: Jahren im Sarg eines Herrn Kaàners gesunden. Wer das.jetrige Schloss-Gebäu recht ausgesiihrt. gemein Wegine nennt, hieß ehdessen Vi-gaun, wie dann auch noch das dabey n-gende Dorff solchen Namen behält. Ums Jahr 1338 war dieses Schlosses Herr und Besitzer Niclas von Naut. Nach dessen Ableben hat seine hinterlaf-hohen Schneegebirge, also, daß stne einige Tochter Herrn Hanns von an einer Seiten jetzbesagtes Haunsberg, dem auch Ratmansdorff und Wallenberg damals gehört, geheirahtet, und ihm das Schloß Bigaun zugebracht; und nachdem sie diesen ihren ersten Eh-Herrn überlebt, ist Herr Georg Kazianer ihr zweiter Eh-Genoß, und zugleich mit ihr dieses Schlosses Besitzer worden. Bon welcher Zeit an es bey denen Herren Kazia-nern eine geraume und vieljährige Zen verblieben, unterdessen aber seinen ersten Das vig“un; Wer dieits Schisi vi-rà Nach genantlt IN« »as s. hfv. 8°ttUen. sicher ^»aanen. ^?CRet@ar "n otlljie at- zum Kazenstätn tarnen Vigaun abgelegt, und von den Her- j ~en Kazianern Katzenstein genannt ist. Gewaltsam sich noch heut mehrbemeldte Herren Kazianer, „Grafen zu Katzenstein" schreiben, a) ist auch ein so herrliches und trefflich-l ^bäu, daß sich kein Graf dessen Parn schämen; angesehn, es nicht allein sau-qps' "ett und zierlich, sondern auch groß ist. „s Zimmer seynd mit den schönsten Ge-chpi)lten ausgeziert. Im Schloß-Hofe sin- ; et wch ein trefflicher Springbrunn. Gleich hinter dem Schloß (dessen Rucken ; w - en, darinn einFisch-Teich, welcher grosse »Grellen nähret ; die gleich hervor zu schwim-f en gewohnt seynd, so bald man dazu mmt. Selbiger Baumgarten hat gewaltig viel herrliches Obstes. hi jpjt noch grösserer Anmut begünstiget als "£C1 Lustgarten, der fo wol an Grösse (Lchönheit ausbündig ist, und in der !| un .. einen zierlich-springenden Brunnen «p» •nnet' Don grosien trefflichen Stei- " lnri>>t| ausgehauen. Im Sommer trifft — hier so viel Schnee an zur Wein- Kühlung, als man immer mehr verlangen mag; und solches L-chnees kann man aus einem unweit vom Schloß befindlichem Graben zu allen Zeiten die Gnüge haben. Dieses Schloß hat im Jahr 1458 vom Grafen Hermann von Cilly ein Hartes erlitten; sintemal derselbe es damals hat zerstört. Es ist gber hernach wieder gebaut und im Jahr 1542 Herrn Balthasar Katzia-ners Eigenthum gewest ; welchem sein Vetter, Herr Franciscus, Bischofs zu Laybach, etliche Bauren und Zehenden von der Crainburgischen Pfarr versetzte gegen sechshundert Gülden, damit er (der Bischoff) die ausstehende Steur entrichten könnte, b) Wie Anno 1588 zu Rattmannsdorfs die Evangelische Prediger vertrieben wurden, ward auf sämtlicher Ober-Craineri-scher Herren und Landsleute Begehren ein alter gemaurter, vor mehr als hundert Jahren von zweyen Herren Kazianern erbauter Stock bey diesem Schloß Vigaun, (oder Katzenstein) von der verwittibten Frauen Juliana Katzianerinn zu einer Lutherischevangelischen Kirchen zugerichtet, und von Bormalige Verstörung diese? Schlaffes. Bischof von Laybach versetzt dem Katzianer etliche Bau ren und Zehenden. Ein altge-manrter Stock wird zn einer evangelischen Kirchen gebraucht. Katzenstein kommt von der Katzia-nerischen Familie ab. Bekommt wieder einen Katzianer zum Herrn. i fc V yt}. Kazexstai x 'Vtw der- ft intern Senen r;:*'Äv 'JeJi yÄ;r r^ar:- 4 der löblichen Landschafft in Crain der Georg Dalmatin zum Prediger dahin geschickt. Also haben daselbst die Evangelischen ihrer Zusammenkunfft und Gottesdienstes gewartet, so lange biß der Ertzhertzog es ihnen gelegt und abgeschafft, a) Das Schloß Katzenstein selbst ist bey den Herren Kazianern unausgesetzt verblieben biß zur Reformation der Religion, da es andre Herren bekommen. Als vor etlichen Jahren ist Herr Burchard Hitzing desselben habhafft worden; nach dessen Scheidung es seinem Sohn, Ferdinand Ignatius Hitzing, erblich zugefallen. Von welchem es im Jahr 1664 wiederum zu der Katzianerischen Familie gekehrt; sintemal es von demselben der Herr Johann frerwart Katzianer Graf zu Katzenstein andverweser in Crain und Landshauptmann zu Görtz rc. rc. an sich gehandelt. Ehe denn es dieser Herr in Besitz bekommen, war es nur ein ordinares und mittelmässiaes Gebäu; er aber hat den Bau anderst einzurichten angefangen, wie-wol die völlige Verfertigung nicht gesehen. Denn, nachdem er das Meiste daran aus-gebauet hatte, fiel der Bau seines Leibes ein und ins Grab ; Massen er am 13. Octo- a) MS. Prov. bris 1681. Jahrs zu Laybach in Gott verschieden, und in S. Ulrichs Kirche, die hart bey dem Schloß stehet, zur Ruhe gelegt, in die Begräbniß der Herren Katzianer. Damals hat man in emer Leich-Truhen, welche schon vor siebentzig Jahren die Gebeine eines Herrn eben dieser Katzianerr-schen Famili in Verwahrung gehabt, eine güldne Kette samt etlichen güldnen Ringen gefunden, so auf hundert Ducaten ge* schätzt und der Kirchen gegeben worden. Es lagen auch ein paar seidener Strüm-pffe darinn, welche gleichfalls noch gut ge* west; die der Kirchen Lzmclleus, Jacob Jo- netz, zu sich genommen, und hernach um zwey Gülden verkauft hat. Das übrige aber war Alles schon verfault. Mancher hat sich zwar darüber verwundert, daß die Seidene Strümpff in so vie* len Jahren von keiner Faulung angegriffen worden ; wann er aber betrachtet hette, day der Grund selbiger Grufft nicht feucht, sondern sandigt und trucken, würde ihms mcyr so fremd vorgekommen seyn. Nach besagten Grafens Johann Herwärts Hinfahrt hat dessen zurückgelaffen Frau Witwe, Frau Eva Crescentia, g ^ hnrnp Grattini Kefenbüllerin, den Bau Ketten f RiM, 's na» D,iL Fihren SA Ai-Harn K»> MierS 9(' funden Oer da» if «%,? defl Schlosses völlig ausgeführt und in Fertigkeit gesetzt, auch noch darüber die Regierung und Herrschafft in Händen; weil ihr Herr Sohn, Herr Leopold En- gelbrecht Katzianer, Graf zu Katzenstein, biß annoch die fremde Länder bereiset, und stehet es also nunmehr in dem Stande, wie vorhin angedeutet ist. c^chtos» und Marchi Aersckrm. Jager-Städte derselben. Hesckaßenkeit diese» Ort» im Hau. tiMnMr der Flagellanten in kiesige» Schloss. Dennen man allkie S^c/iic/s J^Varckl Ker schäm érs anrv r* / f M»? =**unb ^'chan. lerge Mtterburg einrerleibt. nter diesem Namen Kersch an oder Kerschön, (welcher in Erai-nerischer Sprache gleich also lautet, von den Jtaliänern aber Chérsan geschrieben wird, ligt ein Schloß undMarckt inHisterreich, , . - ~ sechszehenMeilen vonLaybach und .von der Stadt Mitterburg, auf einer :it 'K^urid mit einerRingmaurumfangen. Ler Marckt hat gar kleine und schlechte jfife Die Maur des Schlosses, welches Lwtt^ro^' ìst dick und starck und deffel-npr;*r ! , auf die altvaterische Manier tft k ' ^greifst auch, ob es gleich groß . annoch wenig und schlechte Zimmer, sts Orts ist der Gebrauch, daß die 72^ Grässckaßt Jetziger Herr darüber, umherwohnende Leute an gewissen Tagen in der Fasten mit der Proceffion gehen, sich discipliniren und geiffeln, und unter sothaner Diciplinirung processionaliter in die Kapelle des Schlosses einkehren; denen hernach der Pfleger oder Herrschafft-Äer-walter muß Wein zu trincken geben. Und solches kann mit desto wenigerm Beschwer geschehe weil es vielWeinberge daherum giebt. Diese Herrschafft Kerschan hat Herr Herr Johann Weichard Fürst von Aurs-perg erkaufst und der Graffschafft Mitterburg einverleibt; dannenhero sie noch bißhero auch unter selbige Graffschafft und zwar anjetzo dem Fürsten Ferdinand von Aursperg gehört. Einkehr der Flagellanten in hiesiges Schloß. Denen man allhie einen Wein reicht. Weinberge allhie. Wer diese Herrschasft der Graff-schafst Mit-rerburg einverleibt. Jetziger Herr darüber. Das Gütlem Ketitsch. Dessen Lager. Urfptinir] und Bedeumng seines Namens. Sihe die Fi gur N. 210. Ketizli. Das Güllein Ketitfcb. Dessen Inger. Nrfprmig und Heäeulung feines Kamens. Baufelder und Wiefen. K>E,T I'Zy-HÈI O-Cottch, H llJUglllllilililelililfc. ^ etizh oder Kötitsch, aus traino risch Kotezch ober Hotèz, ist , ein kleines Gütlein, so in Ober-y Crain drey Meilwegs von Laybach ligt, an dem Sau-Strom unterm hohen Gebirge. Es hat den Namen von der Gelegenheit seiner Lager-Gegend, nemlich von demWinckel; weil es nemlich unter jetzt besagtem Gebirge als wie gleichsam in einem Winckel ligt. Denn Kot heisst aus Crainerisch ein Winckel, und Kotèz heisst ein kleiner Winckel. ^er dieser Winckel ist dennoch lustig, und hat auch dieses Gut gar gute ebne Bau-Felder, wie auch gute Wiesen. Vor diesem hat es dem Herrn Baron Hallern zugehört, ist hernach aber dem Herrn Andreas Gandin angeheiratet. Von selbigem Herrn Gandin hats hter-nechft der Herr Carl Freyherr von B-itzem stein erkaufst, und nachmals seinem Soy Herrn Johann Baptista Freyherrn vo Witzenstein erblich hinterlassen, der biß noch auch würcklich besitzt. un Mfftn. Inhalt. jldilofs und Mnrclìt Klan. Nrfack dcfs $amens. Mo es ligt. Das alte und wülisse Scblofs. Tabor dafelbji. Das jetzige neue Scblofs. Defs Marcbts De- fchajfenhett. ß. Hieronymi Kirche, darinn auf ßclavonifch celebrirt wird. Wildheit der Kaurcn daherum. Vormalige Sesàer diefer Herrfchaft. Heutige Vesttrer. Einfalt der Türcken in Grain. Dewütet auch diefe Gegend. Sie stürmen auch diefen Grt. Werden mit Gewalt abgeschlagen. Erbitterte Wüte wider die er-Magene Türcken. Aauhes und fast mtstcigbarrs Gebirge, darüber die Türcken gekommen. Iäsft steh von Deutschen Pferden nicht überreiten. Dauerhaftigkeit der Karst- Pferde und andrer benachbarten. Das Banersvolck ist dorthernm gar ^niens.'15 «° w >igt. Daz Vid alle wUhste Si$” *«■ • das N. heue •Etzige as Schloß samt dem Marckt Khlan oder Claan (auf Crai-nerisch Ciano) ligt in Inner-Crain, und wird heut zu der Ober-Poyck gerechnet, nachdem mans vor Zeiten zu Liburnien gesetzt; wie dann hier auch so — wot der Einwohner, als die Sprache und Kleider - Tracht Liburnisch seynd. Den Namen Khlan hat es von dem Erainerischem Namen Klano bekommen, küelcher so viel als eine Krümmung oder Beugung bedeutet, und diesem Ort darum gegeben ist, weil man von der groften rechten Land-Strassen gleichsam einen kleinen Umschweiff thut, wenn man die kleine ^ber-Strasse hieher durch Khlan nimt. Man zehlt von hier biß Laybach eylss Metlwegs, und biß zu der Stadt S. Beit ^ Pflaum zwo; zwischen welchen beyden Städten es ein wenig aus der Seiten von sgrossili Landstrassen ligt, wiewol sonst auch eine Strasse dadurch gehet. Es gibt aber allhie zwey Schlösser, ein altes und neues. Das alte ligt aus einem ^rmgtem Berglein samt einem Tabor, ist ms uumnehr gantzwühst und unbewohnt und nur eine einige kleine Kirche darinn, * i heiligen Trinität gewidmet und ìstl da hingegen alles An-e Dachllos und öde steht. Bormals aber „J bs etrt schönes, grosses Schloßgebäu rn h um selbiges herum auch ein grösser 0r’ f° urit starcken Thürnen versehn wild und scheu. So stosst auch der Ort an grosse und weite Wildnissen, welche sich weit in die Türckey hinein vertieften. In solchen Wildnissen und wilden Wäldern hält sich osst allerlei) liederliches Lumpen-Gesinde aus, welches den Reisenden sehr gesähr ist und osst Ungelegenheit macht. Bormals gehörte diese Herrschasst Klan dem Herrn Barbo, hernach dem Herrn Panizollen, demnechst Herren Horatio Scampili , welchem die Freyherrn von Oberburg in der Possession gefolgt, darinn sich auch noch heut, deß seligen Herrn Andre Bernardin, Freyherrns von Oberburg Erben befinden. Im Jahr 1559, fielen am Ende deß Jenner-Monats, der Bassa aus Bosnia und der Malkozh Beeg, nebst andren Sangiaken ein, mit sechszehen tausend Türcken in Crain, verwüsteten und bewü-teten das Land hin und wieder ohn alle Barmhertzigkeit, erwürgten viel Menschen, führten auch eine grosse Menge sonderlich von Weibern und Kindern, samt dem geraubtem Gut der geplünderten, und theils auch eingeäscherten Oerter hinweg. Solcher Kriegs-Hagel traft auch diese Gegend um Khlan herum, verwüstete und verheerte Alles miteinander. Aber vor diesem alten Schloß und Tabor, (welche damals annoch in gutem wol-befestigtem und wohnhaftem Stande waren) musste sich ihr Ungestüm brechen, gleichwie ein Sturmwind oder brausende HOB. ^ parata tz 5?Rettf)eit. ènymi neue Schloß ligt gleich UN- Meer-Welle von einem Felsen zurück ^7?bm Berge in der Ebne, und hart daran prellet. Denn als sie am 2 Februarn r -ucarckt. angezeigten Jahrs davor kämmen und >ìeser ist mit aar kleinen .fSmtafmt diesen Ort stürmender Hand einzunehmen ihr Möglichstes versuchten, wurden sie in welcher man in Sciavo- glücklich abgeschlagen und mit Gewalt zu-...t«. ~ - - - ruck getrieben; mußten also mit Einbüs- sung vieler der Ihrigen und einer langen beW. l[ ?ììt gar kleinen Häuslein .VsLvLL U- .^ìeht darinn die Kirche S. eif-MUCO, uisck Ü O'k'r,m welcher man in Sclavo-5 ctl*rir, A-und Illyrrscher Sprache Messe liefet; tettai6 auch alle andre Gebete. Andach-Eeremonien eben in derselbigen ^»”«1 even m derselvlgen blutigen Nasen, davon gehen. Uocb m ^"^^chtet werden. Uberdas steht Die Körper der erschlagenen Türcken S Ä«/ andre Kirche darinn, nemlich seynd hernach von den Einwohnern zu ann. kleinen Stücklein zerhackt, oder zerschnitten Wildheit der Sauren daherum. vormalige Besitzer dieser Herrschasst. Heutige Besitzer. Eiusall der Türcken in Train. Bemiitel auch diese Gegend. Sie stürme» auch diesen Ort Werde» mit Gewalt abgeschlagen. SchLß (briò l^HLAN Mtronims m 2.» Erbitterte Wüte wider die erschlagene Türüm. folgends gekocht, oder gebraten und den Hunden zu fressen gegeben. Ja! Ihrer Viele haben, wie P. Martinus Bautsche-rus berichtet, selbst solches Türcken-Fleisch aus grösser Verbitterung gefressen. <*) Zu solcher Rach-Wüte haben dieTürcken desto grössere Ursach gegeben, indem steauch ahei RavheS und fast unfieig-6 aree Gebirge, darüber die Türcken gekommen. sonst daherum zum öfftern gestreifft, Alles verheert und verderbt; daher man solcher Raub-Vögel erchlagene Leichnam der Erden nicht würdig geachtet, sondern ihr verfluchtes Fleisch den Hunden zur Speise gegeben. Sie seynd allezeit über Grobneck heraus gekommen, ehe dann noch die Grentz-Häu-ser ausgerichtet und besetzt waren. Worüber sich ein Fremder zum höchsten verwundert, indem ihm eine Unmöglichkeit zu sehn scheinet, über ein solches Gebirge mit Pferden zu kommen, welches sich allem Ansehn nach, zu Fuß kaum übersteigen lässt. Viel weniger kann er sich einbilden, daß ein so rauhes Gebirge, welches lauter Stein und Felsen und mancherOrten keinen Lössel oder Händlern vollErdreichs giebt,und durch seine überall aufgerichtete gäh-spitzige Felsen oder Hügel allerdings jeglichen Fup# tritt zu genauer Fürsichtigkeit verbindt,eiif r gantzen Armee den Marsch erlauben sollte. Ein Deutscher hat auch zu solcher Verwunderung gnugsame Ursach; denn uut einem Deutschen Pferde ist es unmöglich hierüber zu kommen, weil es so rauhen Weges ungewohnt, auch zu solcher Daur-hafftigkeit nicht erzogen worden. Wenn man von Laybach aus, nur biß St. Ben am Pstaum der geraden Landstrassen nach mit einem teutschen Klepper reitet, beßndt sich alsdann solches schon gantz krumm, stetst und zum weitern Ritt untauglich. Aber unsere Land-Pferde, als die Kmst* Pferde, die Krabatische und andre an Dalmatien grentzende, wie auch die Türckijche, seynds gewohnt und gehen so frisch darüber, als wie über ein ebnes Flach-Felv. JmJahr1644 ist nicht weit vonKhlan der Postbot, welcher wöchentlich von S.Becka Pflaum aufLaybach und wiederum zuruck g ' het,vonStrassenraubern ermordet worden.-'- Teutl^icht Pserdttl " üb-rr«-^ DaurhA, feit der Ps-rd- 6P andrer oc f auf e EF-Berg-®§er Klevischi Mlevislk. $a5> Giitlein KklerMt. Deffen Irrmens - Setleulung. Gute Haujselàr. Vorms-liger MreyM sllkie. Ksàslige Sesitrer. Wer es hettt befttet. n Unter-Crain ligt fiinff Meil-weges von Laybach, hoch auf dem Gebirg das Gütlein Khlevisch (Crainerisch Klevische.) . Von der Höhe seines Lagers ist ihme der Nam Klevische, so Crainerisch Hoch, gäh und bedeutet, zu gewachsen; ma . eben so viel sagen will, aäher und hochligender Ort." m,a < Warnen auch die Teutsch-redende dem Crainerischem übernommen. der^rar .b^Uleinlich Alles was sich erhebt, dieser Ä ^ widern, also hat auch n;l.ä gar fernen ebnen Boden, doch tiop ^ klüger gar gute Bau-tüg-"ge Felder und viel Obsts. vrzeiten wohnte allhie ein Landschafft- Valv. XI. Buch. licher Freysaß, Namens Klementschitsch; der hinterließ drey Söhne nach seinem Absterben, denen ein Herr von Altenburg diesen ihren Sitz und Grundstück abkanfste. Hiernechst ist es in unterschiedlichen Händen gewest, biß es Herr Georg Sigmund Valvasor käufflich an sich gehandelt, und nachdem er es eylff Jahre lang besessen, wiederum dem Herrn Joseph Bosio ver-kaufft hat. Dieser behielt es nur drey Jahre und überließ es hernach im Kauff, dem Herrn Sigmund Semenitsch. Welcher es drey und zwantzig Jahre in Besitz gehabt, auch indessen etwas daran reparirt und gebessert, nachmals aber solches seinem Sohn, Herrn Hanns Andr« Semenitsch zugeeignet und an seinem Erbtheil mit angerechnet. Nachmalige Besitzer. Wer es Heu: besitzt. Dis Schloß Klmgenfels. Dessen Lager. Ursach des Namens. Gelegenheit deß Schlöffe- Von diesem Herrn Hanns Andre, ist es nach dreyzehenjährigen Besitz und vielfältiger durch ihn geschehener Reparirung, endlich im Jahr 1685, dem Andre Ludwig Wisiakh verkaufst. Aber gleich im folgenden 1686 Jahr hat er es von besagtem Wisiak, durch Wiedererkauffung zurück genommen, und dem Herrn Carl Sigmund Schemenitsch verkaufst im 1588 Jahr, ders noch jetzo besitzt. ätingenfels. Inhalt. _as SchlojsZ Mngenfels. Dessen Inger. Srfach defs Knmens. Gelegenheit defs Schlosses. König Mathias nimmt difs Schloß ein. Wie diefe Herrfchasst auf die Ealvaforen und auf die ron Mofchhnn gehommen. Warum die Mofch-hanifche Erben fte von Keuem haussen müssen. Das Geschlecht der Klingenfelfer. IetZige Inhaberinn defs Schlosses. Es finden sich da herum viel Weinberg fruchtbare Bäume mit allerley Obst, auch gute Saat-Felder und Wiesen. Vormals gehörte diese Herrschafft Klm-genfels unter das Stifft Freysing; als aber ums Jahr 1483, König Mathias aus Ungarn mit seinem Ungarischem Knegs-volck in Crain kam, darinn raubte, würgte und was er nur überrumpeln kunnte, entnahm, überstiegen seine Leute auch dieses Schloß, erobertens und behieltens viel Jahre lang. Damals haben sie auch das Landgericht von der Herrschafft Stättenberg mit Gewalt unter diß (Schloß gezogen. Hernach ist von besagtem Könige, der Herr Georg von Thurn, mit dieser Herschafft belehnet worden, welcher dieselbe ums Jahr 1510 in Besitz gehabt. G Von selbigen Herrns von Thurn him terstelligen Erben, hat sie Herr Johann Baptista Valvasor käufflich an sich bracht, aber vor seinem Ende seme Schwägern, Herrn Frantz von Moschchi, welcher ersagten Herrn Johann Vapnl Valvasors Frau Schwester, Frau Caty ' rinam zur Ehe gehabt, im Testament v ' schafft; wodurch es also von denen Val -soren, auf die von Moschkan gekomm * Uber viel Jahre hernach aber hat Stifft Freysing solchen Verkauft dlspmn ren und nicht gut heissen wollen, denselben mit einem Proceß angefoch , und so lange rechtlich gestritten , mß Moschkanische Erben bemüftlgt worden, diese Herrschafft von Neuem zu erkanft fSprr ßteora von Molcy lingenfels ist ein Unter-Crainerisch Schloß, welches die Crainerische Sprache Klevevsch ''nennet. Ligt von Laybach neun Meilwegs, und zwey von Rudolphswerth, an einem lustigen guten, fruchtbaren, wiewol ein wenig allgemach erhabenem Ort. Ist schon ein altes und festes Schloß oder Feste. Der Deutsche Nam Klingenfels ist entsprossen von dem Felsen, auf welchem das Schloß erbaut stehet; angesehn selbiger Hügel auf welchem sich das Schloß gründet, zwar gantz felsicht, doch unterhalb gantz hohl ist, woselbst auch aus zweyen grossen Löchern Wasser hervor rinnet, und gnug-sam zu verstehn giebt, daß der Fels unter dem Schloß gantz hohl sey. Wiewol man solches auch hieran mercket, weil, wenn man am Grunde (oder Fuß) dieses Schlosses etwas aushauet, alsdenn der Fels gleichsam klingt. Als man vorzeiten zu Auferbauung dieses Schlosses im Grunde gearbeitet, hat sich solches fürnemlich hören laften ; denn so offt der Fels einen Streich empfangen, hat er Klang oder Hall und also ein Zeichen gegeben, daß er inwendig ausgehölt wäre. Der Crainerische Nam Klevevsch kommt durch eine verderbte oder falsche Aussprache aus dem Deutschen; indem man mit Uberhüpffung etlicher Buchstaben, für Klingenfels, Klevevsch gesprochen, und solche falsche Aussprache hernach durch fortgesetzten Brauch behalten. Es ist ein hübsches und groftes Gebäu, so mit einem hohen Thurn geziert, auch inwendig viel Zimmer und Plätze hat. Äh- < Kupffer 213- diß ein. M- Äic diese auf d>e vaforu nif die Moschi" Sr^tattV Jieiient, f-n MilfseU- Gestaltsam hierauf Herr Georg von W j kan Anno 1622, solchen abermalrgwKauN vollzogen und also diese Herrschafft samr a) MS. Proy. Item Lands-Handjeste am 21. Bl. Khlingenfels Hkd) Swselsn.' Klin- deitett dahin gehörigen Lehenschafften, so to°t mit Papst- als Landsfürstlichen Con-sens, von Neuem an sich gebracht. So Mel ich finde, so hat der Bischoff von Freyflug diese Herrschafft wiederum würcklich tn besitz gehabt, ehe sie der Hr. Georg von Moschkan wiederum von Neuem an stch gebracht ; weilen um diese Zeit Haupt» Wann zu Bischofflagk und Klingenfels war yac°6 Schreiber, welchen Jacob Schreibern der Churfürst zu Cöln und Bischoff zu Freysing, einen Adels-Brieff samt eöt Wappen gegeben, unterm Dato Wenn-9q cmm Hertzogthum Westphalen, den ^Martii Anno 1604. ns r"v?n Weiß zwar wol, daß ehedeffen ein eschlecht gelebt, so man das Klingenfelseri-Iche genannt; ob aber selbige Klingenfelser 2/3 . K «qi S. ^»'nburg in Crain begütert und dieses Schloß Klingenfels in ihrer Poffeffion gewest, kann rch nicht versichern, sintemal ich weiter nichts als nur den Namen der Klingenfelser finden können. Eben so wenig habe ich einige Nachricht erreichen können, ob diese Klingenfelser deß Ritterstands oder nur gemeine Leute gewesen. Nach der Zeit hat Herr Georg von Pa-lenburg diß Schloß Klingenfels an sich gebracht; dessen Erben es aber nachmals dem Herrn Mathias, Grafen von Strafotto verkaufst. Und nachdem dieser im Jahr 1686 zu Carlstadt, da Er Ober-Hauptmann war, die Welt gesegnet, hat es seithero die Gräfliche Frau Wittib, Frau Maria Kuniqund, eine geborne Gräfin Paradeiserinn in Besitz. I, KiesHà Jetzige Inhaberin» deß Schlosses. n Ober-Crain steht das Schloß Kiesel- j Barbo. Weil solches aber bey der Stadt der Stadt Crainburg, und hat 1 Crainburg oben allbereit beschrieben worden, jum Herrn den Herrn Frantz Carl, Grafen ] wird allhie die Wiederholung untertaffen. (51 li tt ft a U y Inger - Gegend defs Schlosses Meindorß. gas alte Ichlojis Hojiegh. Daraus Meindorß ist erbaut. Ursprung defs Hamens. Wer difs ßchlofs gebauei- Wer es anjeteo hat. Menge der Hajen und Luchse daherum. Lager-Gegend beß Schlosses Kleiudorff. Sitze die Fi-gut N. 214. Das alte Schloß Kofiegk. Daraus Kleindorfs ist erbaut. Schloß Kleindorff, welches Crainer Malavas nennet, in Unter-Crain in derTe-meniz, sechs Meilwegs von Laybach an einem hübschem lusti-Ort; der aber doch mit dieser Unlust dabey behafftet ist, daß er kein Waffer in der Nähe hat. Welches achte ein aroffer Mangel. Denn man findet Hieselbst weder einiges Fließ-Wasser, noch sonsten ein Quelloder Brunn Waffer bey truckner Zeit. Unweit von hinnen ligt auf einem Berge das alte Schloß Kofiegk. Wovon man die Materialien weggenommen und daher-unter getragen, zur Erbauung eines neuen Schlosses in der Niederung, welches sich bequemlicher mögte bewohnen lasten. Mas- sen dann seithero die Bewohnung dieses neuen, das alte unwohnhafft gemacht. Es heifft aber darum Kleindorff, wen vorhin etliche wenig Bauren-Häuser, und also ein kleines Dörfflein (oder Weiler) an dem Ort wo jetzo dieses neuere Schloß ligt, gestanden, welches auch würckuch Kleindorff geheissen. Hat also dttz Schloß, samt der State auch den Namen selbiges Dorffs angenommen. Mit dem Crainerischen Namen Malavas, welcher gleichfalls so viel als K l e i n d o r f f bedeutet, hat es ebenmäffige BAaffenhett. ^ Es ist aber dieses jüngere Schloß aller 3j)(o6 erst zu meiner Zeit vom Herrn Wostk gebaut-Engelbrecht, Grafen von Aursperg, Landshauptmann in Crain, auferbauet, nacy seinem tödtlichem Hintritt aber seinem Klaindor QÄ^CaVaß HerrnBrudern, Herrn Herrn IohannWei-1| Es wird aber nur von einem Pfleger charden, Fürsten von Aursperg erblich heim- oder Verwalter bewohnt. Denn der Fürst Mallen. Und wie sich dieser gleichfalls zur kehrt selten da ein, ohn allein zu Herbst- Wn es ìtcuhe gelegt, hat dasErb-Recht seinenHerrn Zeiten, wann es die Zeit ist, die Füchse ho t,„t.an= ^ohn. Herrn Herrn Ferdinand, Fürsten und Hasen zu jagen und hetzen, die dort von Aursperg darüber zum Herrn gemacht ; herum in dem Teminizer Bodem häuffig welcher auch noch in der Poffession ist. . herum lausten. Uàliàsel. Jager dea Schlösse.-; Kleinhiiusel. Mrfach defa Namena. Vorige SesÜLer. Mems .letro gehört. Sieht öd und baufällig. Soll rorZeiten žu den Jandtägen gebraucht jsegn. Vormalige ®hor=Schriften daselbst. Klainheisi Scbloß Kleinhäusel ligt in -Crain, fünff Meilen von Maybach, eine Viertheil Stunde von dem Marckt Aloen, auf einem Hügel in dem Graben desselben. „Kleinhäusel" nennet mans büupa m Ansehung seines kleinen Genus (Tv«* ti?r9et Betrachtung mans auch ov Zeiten Habens die Herren von Neu- haus gehabt, und wird dafür gehalten, daß es dieselbe erbauet haben. Hernach aber seynd die Herren Haller drüber Herren worden, und nach ihnen die Herren Räuber. Anjetzo aber gehört es unter die Herrschafft Haasperg und zwar dem Fürsten von Eggenberg, Landshauptmann in Crain. Eines Büchsen - Schusses weit davon findet man die grosse und allbereit unter den Raritäten beschriebene Grotte, daraus die Unz (oder MaUnz) fliefft, welche viel Mühlen treibet. Menge der Hasen und Füchse da herum. Wms jetzo gehört. Stehl öd und baufällig. Soll vor Seiten zu den Laudlägm ge braucht seyn. Dieses Schloß wird aber nicht mehr bewohnt, sondern steht öd und wichst; deßwe-gen fallen die Dächer alle nach einander ein. Man sagt, daß in diesem Schloß vormals bey Kriegs-und Sterb-Läufften die Landtage gehalten, und auch andre Land-schafftliche Gerichts-Sachen behandelt worden. Die rechte Ursach ist aber ungewiß. Nichts destoweniger erzehlen die Leute, daß sie an einem Thor daselbst diese Schrifft gelesen: „Die Landstube," und an einem andren, „DieLand-Canzelley." Und solche Schrifft soll vor wenig Jahren ehe denn die Daher eingefallen, noch leslich gewesen seyn. Unter den Natur - Raritäten findet der Leser bey der Beschreibung Lueg von diesem Schloß ein Mehrers. äfeiivIM. er tlejss ScKlöMems Mein - Jack. Irrmens - Deutung, (ghmatige Asiàr. Jetzige Hesitrerinn. Mruàtbsrkeit dieses Orts. Bormahlig^ Thor- Schrifste» daselbst. Lager bist Schlößleins Kleinlack. Eiste die Figur N. 406. Komen« Deutung. echs Meilen von Laybach uni? : brey von Rudolphswerth, stehet ''das Schlößlein Klein-Lack an einem annehmlichen und lustigem Ort, auf einem lustbaren Berglein. Zu seinen Füssen schauet es den Temeniz-Fluß lauffen. Der Deutsche Nam Klein Lak quellet aus dem Crainerischen Namen dieses Schlosses Malaloka, der so viel andeutet, als eine kleine Wiese. Es hat vor diesem dem Herrn 3e,iL«r. Gallen zugehört, hernach dem Herrn Lr I Suppantschitsch; unlängst aber tst durch Berkauff zum Herrn Georg Andre Lucantschitsch gelangt; welchem aber jenige blasse Bot, der so wol an bte Schloß Pforten als Bettler-Hütten klopfft, 1 fr. wmf hipies Scblößlerns, oi ifinchtiiarfctt . N« Orts. M ist der Bodem daherum wolgeschlacht Ackerfeld, feine Wiesen, viel Obsts, auch und fruchtbar; daher man hier ein gutes : nicht weit davon Weinberge findet. olobrat. Kolo SBie äotoßmf. fnhillt. Gegend defs Ichlosfes Kolobrat. Arfach und Bedeutung defs Kamens Kolovrat ^ kw alles und vormals festes ßchlofs. Wie man difs Ichlofs vor diefem mi-à Türchen mit Wajfer befestigt hat. Wachsthum defs Heide!-Aorns auf den öäh-steinigten Sergen. Hier ist der Herren und Grafen von Colobrat altes Stammhaus gewest. Warum etliche Herren von Kolobrat diefes Ichlofs fallen verlajfen. «aben. Wie lang es die Herren Aamfchüjfel gehabt. Herr Kamfchüjfel wird gefangen und entrinnt. gleichen. Das iinff Meilwegs von Laybach ligt in Ober-Crain das Schloß Ko-lobrat, welches der Crainer Ko-Movrat ausspricht. Es steht auf ^ einem steinigtem Hügel, zwischen dem hohen Gebirge. Daher dieser dazwischen begriffene Bodem fast einem Kessel zu ver- diàuikW vrat. Ž1,* K« . Schloß sieht gleichsam einem öptnnrabe gleich, hat auch davon seinen Warnen Kolovrat empfangen, welches auf putsch ein Spinnrad bedeutet. Und Mchen Namen Kolovrat, oder (welches v-tnerley) Kolobrat, hat man auch in Rutscher Sprache behalten. . ein altes Schloß, so vormals slemlrch fest gewest. Wozu unter andren te «tüche Gelegenheit deß Orts ein lerauches beygetragen. Denn einen Mus-Ä^en-Schuß-weit davon, findt sich (£r_(vf , —-T'O'wm UUUU», juiut |tu,j etite imiu! en (Durchschnitt oder Niederung) s sichen zweyen hohen gantz nahe bey-lìgenden Bergen, in selbiger ^chlueffen oder Graben geht die Straffe, ml» man zu diesem Schloß kom- ' ™ni) dazwischen rinnet ein kleines S'nrfi • ‘ gedachten Bergen hat man fco* s uct 8etfen gehauen, welche auch ftnrrtm^ ZU sehen seynd, darein man run» ^uume und Höltzer gethan, wodurch H. sest vermacht und den Bach (Srtoni *1 geschwellet, daß oben bey dem Wnffp dee Graben dadurch gantz mit iut Rjr 9efwllt worden. Solches hat man Wan» "uswn und Versicherung gebraucht, wann der Erbfeind ins Land gebrochen! P» g* die Bat 215. Sonst ist dortherum das Gebirge aller steinigt, doch nichts desto weniger mit Gehöltze dick und häuffig bewachsen. Dennoch hindert solches den Wachsthum deß Heidels oder Bnchweitzens also gar nicht, daß allerdings auf den gähesten und gantz steinigten Bergen derselbe glücklich und am allerbesten wächst, ohnangesehn an theils Orten schier gar kein Erdreich, sondern eitel kleine Steine befindlich. Es hat doch gleich«ol auch sonst nahe bey dem Schloß gute Felder und Aecker, allein sie seynd eben die besten nicht und tragen nicht gar zu wol. Dieß Schloß war vorzeiten ein Stammhaus der Herren von Kolobrat aus dieser Familie. Es ist eine gemeine Sage, daß zween Herren von Kolobrat, so Brüder gewest, allhie gewohnt, die trefflich-gute Soldaten abgegeben. Als nun einsmals der Krieg dem Frieden Raum gegeben, und das Land räumen müffen, sey ihnen das müssig-sitzen sehr beschwer- und verdrießlich vorgekommen; wie insgemein solcher Kriegsleute, welche die Begierde reicher Beute oder Brandschätzungen ins Feld treibt, eine schlechte Gunst zum Frieden tragen, weßwegen sie samt ihren Dienern gantz verkleidt, aus unterschiedliche Oerter loß-gegangen, dieselbe mit Gewalt angegriffen, und ausgeplündert. Endlich aber als solcher Landfried-Bruch die Obrigkeit zur Rache aufgebracht und dieselbe zur Straffe greiffen wollen, wären sie nur zum Lande hinaus gewichen, nach Oesterreich und Böhmen hin, da sie sich hetten gesetzt. AachSthum aeß Heidel-4orn6 auf Sen gäh-stei-itigtot Serica. Hier ist ber Herren und Grasen von Colobrat a!» !Ä ©tojnm-MS gewest. Warum etliche Herren von Kolobrat dieses schloß 'ollen verlosten haben. So lautets nemlich nach der alten Tra- ' und entkam gar glücklich nach Wien; dition. Ich gebe es aber meines Theils von dannen er folgends wieder inCraM für keine Gewißheit aus. - anlangte. «- Sie lang Nachmals Habens die Herren Namb- (£g hat aber ungefähr vor 21 fahren m »am"' MM ungefähr zweyhundert Jahre lang Herr Maternus Ramschüssel dem Herrn ichüssel ge- besessen. Adam Dinzel dieses Schloß verkaufst, habt. Im Jahr 1496 ward Herr Balthasar Welcher viel daran wiederum erneuert, Ramschüssel zu Kolobrat vor Erla, in und es um die Zeit dieser meiner Be- gefangen imb Ungarn von den Türcken, nach tödtlicher schreibung annoch in Besitz hat. entrinnt. Verwundung gefangen, entrann aber sie- ________________ ben Wochen hernach von Weissenburg «) MScr. Schrot. ——— ------------------------------------------- äopriunig. If \t \\ a 1u Wo das rumirte mühste ßchlofs Koprinig ligi Warum fielt folches nicht in Jupsser vorstellen liifft. Warum es kein Tabor gemessen fettn harnt. Bedeutung defs Jamens Koprivnèk. Der rechte vormalige Ham diefrs Schlosses. V Herrn von Hahensherg waren dtefes Schlosses HesttZer. Warum man diefes Ml) chi Kabensberg genannt. Erhund von Verfettung der Gülte von Habensberg aug Kreutberg. Wohin jeteo der Grund diefes Schlosses gehört. 0l"ena ll0pti'fnek. /'chte ? bikses Dieses ist vielmehr ein Schloß ge-|roeft, und nunmehr eine Schloß Ruin nur, so in Ober-Crain im Mareutscher Bodem, drey . kleine Meile von Laybach ligt, zwischen dem Schloß Tuffstein und S. Helena, auf einem ho-EM' hen steinigtem Berge, allwo es seinen öden Zustand durch seine Verffallen-heiten traurig entdeckt, und mit seinen Ruinen das Vergängniß menschlicher Wercke bezeugen hilfst. Deßwegen kann ich auch bem geneigten Leser keinen Abriß davon vorlegen. Denn man sihet nunmehr nichts daran, als einige nidrige rudera (oder ge sunckene und schier beerdigte Maur-Trüm-iner, welche allein der Überrest eines vor-Nlals grossen und starcken Gebäues seynd. Wem es vor Zeiten eigendlich habe gehört, daß weiß niemand. So will auch keiner drum wissen, wer die ehedefsen dazu verpflichtete Gült besitze. Woraus schier die Mutmassung entstehn dörffte, daß es vor-nur ein Tabor und kein Schloß ge-' to*e dann auch Ihrer Viele würcklich loicher Meynung seynd. Aber die vormalige Starcke dieses Gebäues, so sich aus den Ruinen lässt abnehmen, und grösser gewest, als daß es in hundert Jahren hette also Zerfallen können, gibt mir das Widrige zu vermuten: in Betrachtung, daß im Lande kein Tabor zu finden, so von hundert Jah-veu her verlassen wäre. Etliche Tabors hat matI seit dem, daß die Türcken aufgehört M itreiffen. und so wol die Crabatische als le Meer - Gr^ntzen ausgerichtet worden, War verlassen: aber dieses Gebäu ligt aufs s TA, schon zwey-wo nicht gar drey huiv ert Jahre in der Verlassenheit und Verwüstung. ' 1 «tr^e,n r-e(T eigendlicher Nam heisst auch T Iopriunig, sondern die daherum woh-uoe Bauren haben es Koprivnèk, das ist, renneitler genannt. Welches von dem ffrt V0 |)riva brrkommt, das Br e n n e s-m. bedeutet. Meines Erachtens haben die tontt^ b b'tl Schloß darum also ge-m0J; ' weil anjetzo auf dem zerfallenem ® bt« aor 6äuffi"1,016 aber, daß es vormals Ra- ürm c r ^ lseheissen und denen Herren ^èbensderg gehört habe, die es lange Ul Besitz gehabt. Als: Im Jahr I hat es Herr Ulscbalcus von Rabens- Valv. XI. Buch. berg oder Rabensberger besessen, und nach ihm im Jahr 1262 sein hinterlassener ältester Sohn, Herr Eberhard von Rabensberg ; bet) welchem auch sein Bruder Heinrich sich aufgehalten. «) Und im Jahr 1270 hat Herr Berthold von Rabensberg, ein Gutthäter der Carthaus Freudenthal, das Schloß Rabensberg besessen. Wie solches in einem Schreiben Hertzog Ulrichs in Kärndten zu lesen b) Die letzten, so ich gefunden, seynd zween Brüder gewest, nemlich Friedrich und Ulrich von Rabensberg. Welche in einem von denen Herren von Gallenberg der Frauen Aebtissin und dem Convent zu Müncken-dorff Anno 1301 gegebenem Donation-Briese beyde sich als Zeugen unterschrie ben. e) Ob aber diese zween Brüder diß Schloß auch würcklich besessen haben, davon gebricht mir alle Nachricht. Es hat aber diese Herren uon Rabensberg vor längst schon der allgemeine Menschen - Tilger samt ihrem Stamm ausgelescht. Mit gutem Fuge aber ist diesem Schloß der Nam Rabensberg zugeeignet worden. Denn es finden sich auf diesem Berge nechst beym Schloß mächtig-hohe Felsen, darinn unzehlich viel Raben nisteln, Jungen Hecken, und junge Galgen-Schmarotzer anfziehen. Unter denen Manuscripten von Hachenwarth findet sich die Abschrifft eines Wechselbriefs zwischen Herrn Cosmo Räuber und Herrn Matthes Klambner, darinn ich unter andren diese Worte gelesen: „Item zwo Huben zu Rabensberg jetzo zu Kreutperg genannt, re." Daraus ist zu ersehen, daß die Gülte von Rabensberg auf Kreutberg versetzt worden. Vielleicht hat man Rabensberg zur Verbesserung der Bequemlichkeit verlassen und „Thurn unter Kreitberg" dafür gebaut; angemerckt, das Schloß Kreutberg niemals Rabensberg geheissen, sondern „Thurn unter Kreutberg." Es gehört aber heutiges Tages das Territorium oder der Grund und Bodem, darauf diß alte Schloß Rabensberg (oder Kopriunèk) stehet, unter das Frauen-Kloster Münckendorff. «) Lit. Oberb. & MS. Prov. b) Not. Monast. Freudenthal, " c) MS Münk. Die Herren von Rabensberg waren dieses Schlos-'eS Besitzer. Warum matt diese« Schloß Rabensberg genannt. Urkuud von Versetzung der Gülte von Rabensberg aut Kreutberg. Lohin jetzo der Grund dieses Schlosses gehört. xr. Such, von den Städten, Märckten, Schlössern «y Lager des Schlosses Äofietf. Sihe die Figur N. "21 Ci. Ursprung des; Namens. äoficdt. Inhalt. Säger des Schlosses Josieck. Ursprung des Aarnens. Vormalige Beschaffenheit dieses SMoffes. Wird jeùo nicht bewohnt. Wnjser-Mnnget. Wns diss Schloss für ein Stammhaus gewest. Die Herren von Kosiah, so diss Schloss besejsen. Herrn Iudwigs von Josiah Gefangenschafft und Kanàion. Stirbt an einem langsamen Türchen-GW. Die Herrschafft Iiojiach hommt auf die Herren Sauer«, und auch in ihren Titel. Heutiger Hescker dieser Herrschafft. vomsches Wort seyn, welches auch bey theils andren Nationen, sonderlich bey der -po^ nischen gleiche Bedeutung hat. Weßwege der Polnische Historicus Piacesius ö Mn uitmg, ,cu,p yvirmui-g» uu» , Namen deß Reussischen Volcks der Univ à Hauptstadt Laybach und zwo j cken von dem Polnischem Wörtlem 1 Meile von der Stadt Rudolphs- ! herleitet, wodurch die Polen eben so werth, auf einem ziemlich-hohen ! Geys und auch eine Gemse verstehen; « gar spitzigem und steinigtem Berge. ' dadurch die Hurtigkeit und Behändys ^ Der Deutsche Nam stammet her von j dieses Volcks bemerckenweil diese v dem Crainerischem, welcher von den Gei- ; so leicht und behände wie eine Zr^e sen (oder Liegen) entliehen ist. Denn in wilde Gemse sich bewegen und auch Crainerischer Sprache heisst Kosa eine Geys unwegsame Oerter zu dringen PN g • oder Ziege, Kossak aber einen Geys-Stall, ! Diß Schloß war vormals fest, hatte und "auch was von Ziegen oder Geisen ist | hohe und starete Ringmaur mit ru (Caprinus.) Und muß dieses ein altes Sela- i Dhürnen bewehrt. Welche aber all ,i,as Schloß Kosieck. welches Eman sonst rechter Kosiack, und ■ausCrainerischKosjak schreibt, ^)ligt in Unter Crain in der De-^meniz, sechs Meilwegs von der ®er agel |«8 big 'r'blofj jüt ?” «'»Mm. l8“8 3e'«eft. llt «Bttn Sofiact, vfrt l'ub= |ìt6 £* an > lang. >« Tu?, lehr verfallen und mit Wintergrün bewachsen seynd. Inwendig aber ist eine absonderliche Wohnung gewest. Anjetzo wird es War nicht mehr bewohnt, seit dem das neu-ausgerichtete Gebäu Kleindorff stehet, doch gleichwol bißhero noch baulich in so wert erhalten, daß man dieDächer erneuert, oder ausbessert, damit die höltzerne Böden >amt dem Gerüstwerck nicht verfaulen. Der Grund dieser Gegend ist sonst gut und fruchtbar, hat aber groffen Mangel an Laster, wie der übrige gantze Bodem in der Temeniz auch bey trucknerLeit nach Wasser seufftzet, und dessen einen groffen Mangel leidet. . Ww vierhundert Jahren war diß Schloß em Stammhaus der Herren Kosiaker oder Herren von Kosiak, welche es länger als Weyhundert Jahre besessen. Im Jahr 1274 dQt es Herr Ulrich Kosiaker oder von Kostal m Besitz gehabt, hernach im Jahr 1317 und 1329 Herr Ortolph von Kosiak. Anno 1422 ist der Vater Herrn Georg von ^°Nak, Burggrafens zu Samobor, und Herrn Wilhelms von Kosiak, Archi-Dia-com bet Windischen March, dieses Schlos-' es ^Besitzer gewest. <*) Im Jahr 1475 war desselben Inhaber Per* Ludwig von Kosiak, welcher eben in emselbrgem 1475. Jahr in Türckische Ge-I^enschafft gerahten, und in folgendem nv i V )ìch gar hoch und theur rantzi-Mrt hat; wiewol der Verfasser deß Ehren-^Pregels deß hohen Ertz-Hauses vonOester-nut Weytausend Gülden setzt, dar-.et don den Türcken sollte geschätzt wor-f.. hn. '>) Weil er aber nach seiner Er-ìgung und Heimkehr, täglich ja stünd-np7, aogenommen ; hat man nicht fälschlich W Ck ' bie Türcken müßten ihm ihre sp/ì^undschafft erwiesen, und zum Va-s,,.j!.^ch?nck ein langsam-würckendes Gisst Hi*o cyv^ ^aben. Denn er war ein treff-den-» èttersmann; dergleichen Personen fehcis ^rrcken ein Stachel in den Augen leynd^Jch halte dafür, dieser sey deß Na- b] m-8- Sittic- & Not Pro y. scheu NlEpiAà »m 826. Blat deß Lest-rreichi- mens und Slamms der Letzte gewest; sintemal ich nach ihm keinen mehr von dieser Familie gesunden, <4 Wiewol man sonst im dreyzehenden Jahrhundert (oder Secalo) der Herren von Kosiak gar viele findet in unterschiedlichen Urkunden und Briefen. Nachdem also die Herren von Kosiack ausgestorben, haben die Herrn Säuern, als ihre nechste Vettern, diese Herrschafft erblich erlangt und viel Jahre über behalten, auch dieselbe in ihrem Titel geführt, und sich „Herren iDauer zum Kosiack," geschrieben; wie sich dann noch heut in Steyer die Herren Grafen „lauter zum Kosiack rc." schreiben. Denn weil die Herren Saurer vor etlichen Jahren aus Crain sich in Steyer und Kärndten begeben, und im Gräflichen Stand getreten, gebrauchen sie sich noch aus den heutigen Tag deß Titels Grafen Saurer zu Kosiack rc. Wie man geschrieben 1541, hat Herr Pangratz Sauer zum Kosiack, dieses schloß Kosiack besessen, sich auch selbsten also eingeschrieben. 4; Dieses Herrn Pangratzes Sohn, Herr Jörg Sauer zum Kosiack, ist hernach im Jahr 1555 dieses Schlosses Erb, auch Einer löblichen Landschafft in Crain Hauptmann über das Fußvolck im Unter-Vier-thel gewest, im folgenden 1556. Jahr auch von ruhmgedachter Landschafft in Crain zum Hauptmann ans Wihitsch gesetzt worden. <4 Anno 1594 und 1599 war dieser Herrschafft und Schlosses Inhaber Herr-Hanns Ludwig Sauer zum Kosiack, ein Veror d neter in Crain, welcher Anno 1599 neben Andren auf Grätz zu dem vom Ertz Hertzog am 19 Jenner daselbst gehaltenem Landtage aus Crain abgeschickt worden, f) Folgender Leit ward diese Herrschest denen Herren Grafen von Aursperg zu Theil, aus welcher Famili Herr Herr Ferdinand Fürst von Aursperg dieselbe heutiges Tages durch Erbschafft besitzet. c) Not. Prov. & P. Mart. Bautscli. d) Not. arcis Kosiack. é) Not. Prov. f) Not. Prov. 5"" Mo 8 d> f° in Mittel-Crain Kulp ligt, findet der geehrte Leser ausführlich beschrieben unter dem Titel Grafenwart samt der dazu gehörigen Knpffer- Bildung. Die Herrschaft! Kosiack tommt auf die Herren Säuern, und auch in ihren Titel. Heuriger Besitzer dieser Herrschaft!. Krlvtbero li «a: !.. . I v Saget deh Schlosses Kreutberg. Boriger Ram dieses Schlosses Inger defs Schlosses Areutberg. Voriger Anm dieses Schlosses. Wer dieses Schlojls aujchebauet. Hejschnssenheii dessi Grbnues. Knchmnlige Hesürer desselben. Iàiger Herr dieses Orts. Gutes Acber-^Feld allhie. xüs Schloß Kreutberg (Krum- Zellenbergern durch dessen Tod abgeschnit-jperk auf Crainerisch) steht in il ten worden, seinem Schwägern Herrn Ge-Ober-Crain, zwo Meilwegs von I; org Raubern dem Jüngern und dessen Laybach, an einem freudigem I männlichem Stamm verschafft. Worauf folgends die Herren Räuber dieses Schloß, so wie es jetzo stehet, aufgebauet haben. Das Gebäu ist viereckt; an jedwedem Eck steht ein viereckter Thurn. So ist auch sonst der übrige Bau gar hübsch, sauber und zierlich. Es seynd auch etliche Gülte von dem Schloß Rabensberg, (so man jetzt Kopriv-nèk heiffet) hieher verlegt, wie schon bey Kopri uneck ist angedeutet worden; wen man nemlich Rabensberg verlassen, uno um Genieffung mehrer Bequemlichkeit dieses Schloß Thurn zu Kreutberg bauet hat. _ Nach der Zeit ist diese Herrschafft Kreutberg durch Heiraht von der Räuberischen ?iunb recht schönem Ort, auf ev ? nem nidrigem Berge. Hat eh-dessen „Thurn unter Kreut-berg" und „Thurn zu Kreutberg" geheiffen. Im 1338. Jahr hat solches possidirt Hercules Kreutberger ; <*) hernach Udalric (oder Ulrich) von Kreutberg. f>) Als man gezehlt 1410, hat Engelhard Zellenberger von Christel Hansen, deß Liebensteiners sel. Wittib und Andlein, besagten Liebsteiners Sohn ehlichen Wir-thinn, den Thurn zu Kreutberg erkaufft. Welchen hernach Herr Hanns Zellenberger in Betrachtung, daß seine männliche Stamm-Lim bey seinem Sohn Christoph a) MS. Freud b) Collect, mea. Ser öesch'E" heit i>(6 3'%cs 5*®. SefitKi Damili auf die Herren Raspen geruckt. Denn, nachdem vom Herrn Georg Räubern nur zwo Töchter hinterlassen worden, nemlich Anna Maria (diemein seliger Herr Vater Herr Bartholme Valvasor „ geehlicht und mit Ihr mich, samt meinen acht Brüdern und sechs Schwestern gezeugt) imgleichen Regina Dorothea, welche sich dem Herrn Hanns Ludwig Raspen zur Ehgesellinn ergeben; hat dieser Herr ii Rafp vermittelst selbiger Heiraht die Herrschafft Kreutberg eigenthümlich erlangt. Und nachdem er sein zeitliches Leben geschlossen , ist es seinem ältesten ^ohit, li Herrn Hanns Augustin Raspen erblich zugewachseu. Als nun dieser auch das Zeitliche verließ, blieb es seiner Frauen Witwen, Frauen Anna Rosina, gebornen Gräfinn von Wazenberg, so lange sie lebte. Rach ihrem Tode aber hat es die brüderliche Ver* theilung ihrem hinterlassenem Sohn, Herrn Hanns Ludwig Raspen zugewandt, der es auch annoch hat. Es gehören zu diesem T>rt schöne Baufelder und herrliche Wiesen. -so wird er auch mit vielem Obst gesegnet. So erfreuet sich das Gesicht auch an einem nechst bet) dem Schloß ligenoem, ausbündig - schönem, anmutigem und ziemlich-grossem Fichten Walde. S Vbie W- m N- 418. ^uchlbarkeil St»*« Yassirs. ätindi. k « li a 11. Die Gegend defs Marchts Ärinch. Fruchtbarkeit defs untligenden Hodens. Mehr ^Äein als Wassers. Vormaliger Zustand dieses Marchts. Heutiger Zustand. Je-s^ger Herr dieses Marchts. gegrabener Modter geht bei) Aacht zu Hrinch herum. Äopsst an die Häuser, Jlothzüchtigt die hinterbliebene Witwe. (Etliche Männer vereinigen sich sein Grab zu öffnen. Wie sie den Mchnarn befunden. Sie bemühen sich ihm einen Mal durch den Mb zu schlagen. Wie der Dupan den àdten angeredet. Dem Mbrper wird der Hopff abgehauen. Der Modle fchreget und blutet. Ein noch frischeres (Exempel. Francisci Torreblam-ae Ausspruch von dem auf stehen den Hegrabnen. -er Marckt Krinck, (Crainerisch , wie solches noch heutiges Tages die Budera "Kringa, und in Italiänischer (Schutt-und Berfallungs-Haussen) zu er* Sprache Corridigo, in Latenti scher Coriticum) findet sich in kennen geben. Nunmehr ist die Zahl so wol der Gebäue als der Einwohner um r< Isterreich. siebenzehen Meilen ii ein Gutes geringer worden, und anjetzo ‘ von Laybach und ein Meilwegs 1 dieser Marckt nicht gar volckreich. ® 9'"«»“fdbeunte,dieGraffichafst Dem, nt l, -ich der Grnnd nnd Bodem ! Mitt-rbnrg. und ist dem Fürsten von AnrS-fteimg, ist, «ird » meta desto wmq™ P«8, s-rrn Herrn F-rdmand als mit zwischen-lLnoen schnnenC? ; «m «W™ unterworckn. bauten Feftern und Weingärten unter ich te- Im 1672ten Jahr hat dieses Orts sich 1,1 uuch nechst Dabei) ein Wald, i; ein abentheurlicher Fall begeben, nemlich tn.rf 1 ,um bas Waster steht es bey ji daß man einen begrabenen todten Körper , Uet .Be'd schlecht. Und hat man alle- ^ines Manns, welcher Georg (oder Giure) sen an dreiem Ort mehr NGi„« nfa Grando geheissen, ausgegraben, und mit Maliger »nbbit!,* zeit an diesem Ort mehr Weins, als Was ’m Denn obschon nechst Dabet) eine ^runnguelle fliesst, rinnt dieselbe dock) viel 'parsamer als der Zapfen eines Weinfasses. < .^^fblsMarckt ist vormals in ungleich yerm Stande gewest, mit einer Ring-r..^lt umgürtet, dazu mit Thürnen geltet und mit vielen Häusern besetzt: besondren Ceremonien demselben den Kopfs abgehauen: auf daß man mögte Ruhe für ihm haben. Weil ich dann oben im VI Buch dieses Wercks im X Capitel von dieser Begebenheit schon einigen Bericht gegeben, und versprochen, allhie bey Beschreibung deß Marckts Krinck den Handel völli- Litzlger Herr bieses Orts. Nutes Acker selb allhie. •pernigra Šnfimb. Zetz ger Herr dieses NarcklS. Begrab, ner Todkcr geht bey Nacht zu Kril ck herum. Klopfft an die HLnser. '«ws** .. Là - 3r G- - Ä ger zu erzehlen; will ich anjetzo umständlicher denselben beschreiben. Nachdem besagter Mann vor sechszehen Jahren verschieden und mit gewöhnlichen Leichgebräuchen Christ - üblich eingeerdigt worden, hat man ihn nach seiner Begräh-niß bei) der Nacht gesehen umhergehen in diesem Marckt Krinck. Und ist er zwar anfänglich dem Pater Georgio, einem Mün-chen S. Pauli deß Ersten Eremiteus, erschienen, welcher ihn begraben und die Messe verrichtet hatte. Denn als jetzt benannter Pater mit deß Begrabenen Besreundten zu der Witwen ins Haus gegangen, und nach allda eingenommener Mahlzeit vom Essen aufstehend wieder heimgehen wollte, sähe er den Verstorbenen hinter der Thür sitzen, und ging gantz erschrocken davon. Hernach ist dieser Begrabene osft ihrer Vie- |j len erschienen bey nächtlicher Weile, da er auf der Gassen hin und wieder gegan- II gen, und bald hie bald da an dieHans-thüre geschlagen; und seynd unterschiedliche Leute darüber gestorben, zumal aus solchen Häusern, da er angeklopffet. Denn vor welchem Hause er angeschlagen, daraus ist bald darauf Einer mit Tode abgangen. Er hat auch bey seiner hinterlassenen Witwen sich eingesunden und dieselbe würcklich beschlossen. Welche aber, weil sie einen Abscheu vor ihm getragen, endlich zu dem Suppan (oder Marckt-Schultzen) Miho Radetich hingeloffen, auch bey ihm verblieben und gebeten, er wollte ihr doch wider ihren verstorbenen Mann Hülffe verschaffen. Der Supan bittet deßwegen etliche beherzte Nachbarn zu sich, gibt ihnen zu sanffen, und spricht ihnen zu, sie sollen ihm Beystand leisten, daß solchem Übel möge abgeholffen werden ; weil dieser Georg oder Giure Grando allbereit viele Ihrer Nachbarn gefressen hette, dazu die Witwe alle Nächte überwältigte und beschließe. Worauf sie sich entschlossen, denunru- ©twjRf higen Nachtgänger anzugreiffen und chm das Handwerck zu legen. Diesem nach haben sich ihrer neune ausgemacht mit zweyen Windlichtern und einem Crueifix und das Grab geöffnet. Da sie denn deß entdeckten tobten Körpers Angesicht schön roth gesunden, welcher sie auch angelacht und das Maul aufgethan. Worüber diese streitbare Gespenst-Bezwinger dermaßen erschrocken, ner Ä oeii !ia' tzrab F öffnen- Wi- f|f ^ Leichnl-l" befunden- daß sie alle mit einander davon geloffen. Solches kränckte den Supan, daß ihrer neune Lebendige mit einem einigen Todten nicht sollten zu recht kommen können, sondern^ für einem blossen Anblick desselben zu flüchtigen Hasen würden; derhalben sprach er ihnen zu und frischte sie an, daß He mit ihm wieder umkehrten zum Grabe nnd ihm einen geschärfften Pfal von Hagedorn durch den Bauch zu schlagen sich be-müheten, welcher Pfahl allemal wieder zurück geprellt. Indessen hat der Supan gleichsam einen Geistlichen gepresentirt, das Crucifix dem Todten vors Gesicht gehalten und ihn also angeredt: „Schau! du Strigon! (also werden solche unruhige Todten in Histerreich genannt) Hier ist Jesus Christus! der uns von der Hellen erlöset hat nnd für uns ^storben ist! Und dn Strigon kannst keine Ruhe haben re. lind was dergleichen Worte mehr gewesen, so dieser unzeitiger Exor-srst oder Todten - Redner daher gemacht. Indessen seynd dem Gespenst die Zehren den Augen hervor gedrungen. Weil aber der Psal nicht durch den Leib getrieben werden können, so hat Einer zu Mehrenfels wohnhaffter, Namens Miccio %ena von weitem angefangen mit einer Hacken den Kopfs abzuhacken. Aber weil er allzu furchtsam und verzagt damit um-stegangcn, ist ein Andrer, der mehr Hertzens gehabt, nemlich der Stipan Milasich hinzu-gesprungen und hat den Kopfs wegzehaut. Worauf der Todte ein Geschrei) gethan, 111 llch gewunden nicht anderst, als ob er lebendig wäre, auch das Grab voll geblutet. Nach solcher Verrichtung haben die erbare Herren Executores das Grab wieder zugemacht und sich heim verfügt. Bon welcher Zeit an das Weib und andre Leute Ruhe für ihm gehabt. An der Gewißheit dieses Vertauffs hasstet kein Zweifel ; denn ich * habe Selbst mit Personen geredt, die mit dabei) gewesen. Es ist dieses in Isterreich und daherum gar gemein, daß sie also die Todten, wann sie nicht ruhen wollen, sondern bei) Nacht herum schweiffen und die Lente angreisfen, ausgraben, und ihnen einen Pfahl von Dornholtz (oder Hagdorn) durch den Leib schlagen. Massen dann noch vor wenig Jahren auch in einem unweit von hier ligendem Benetianischem Dorff, wie mir eine gewisse fürnehme Hand zugeschrieben, dergleichen geschehn, daß man dem Todten also einen Pfahl durch den Leib geflossen. Aber wann die Obrigkeit solches erfährt, werden sie darüber hart gestrafft, und zwar billig; denn es ist deß Teufels Werck, der die Leute also äfft und blendet und dadurch zu abergläubischen Mitteln bewegt. Hieher dienet die Rede Francisci Torre-hlancae : Apparitiones & Resurrectiones Mortuorum, quas vobis daemones & magi obtrudunt, non sunt animae : sed spectra & phantasmata &c. «) Wierool ich b) solches nicht durch gehends aus allerlei) Erscheinungen gedeutet haben will- a) Francise. Torrebianca Tom. 2. de Magi a lib. 2 c. 26. fol. 234 b) Der Herr Haupt Author nemlich. Inhalt. Dw Just-Sclrlojss Krosseneck. Bedeutung defs Jamens. Mo dtfs Schloss stellet, duftige Gelegenbeit dieses JMosses. Erste Erbauer demselben. Hauet und bricht a ' EÌN3 ums Ander. Jacbmalige Hesàer dieses Jcktosses. Jetriger Jnbaber desselben. AUbie wird eine Glasbiitte ausgericlrtet und wieder verlassen. ut eine halbe Stunde und eines Spazierwegs weit von Lapbach kommt man zu dem Schloß ^Kroiseneck inUnter-Crain. Der Crainer _ nennet es Rakovnèk und verstehet dadurch eben das- KrnuV > ' e' ìvas der Deutsche durch rmfeneck meynet, nemlich Krebseck. Welche Benennung von denen in dem vorbei) fliessendem Bächlein häuffig kriechenden kleinen Krebsen herrührt. Denn ein Krebs heisst aus Crainerisch Rak, und Krebsen-Eck (oder Krebs-Eck) Rakovnèk. In Oesterreich aber und theils andren umligenden Ländern nennet man die Krebse Kr o i sse it. . Ein noch frischeres (Stempel. Francisci Torreblan-cae Aus-spruch van dem aufste-heudeu Se grabnen. Zed.'utunz )-ij liamens Krorise-nilck IMlHlMUMJUMäflffl Wo diß Schloß stehei. Sihe die Fi gur N. 918 Lnsttge @e= legen heit dies Schlöffe« Erftt @rboun desselben. Bauet und bricht ab, Eiw Hin« Ander. Dieses Schloß, welches man füglicher einen Palast oder Lusthaus tituliren mögte, angesehn, es allein zur Lust und Ergetzung erbauet ist, steht in einem Graben, wie-wol in etwas Berg- an und aus einiger Anhöhe, wovon es seinen Ausblick (oder Prospect) über den weiten Laybachischen Morast gegen Ober-Laybach zu wirfst. Weßwegen Einige vermeynen, die Lufft sey allhie ungesund; welches doch gleich-wol die Ersahrrmg anders erweiset. Man mag es aber unter ändern darum auch ein Lust-Haus oder Lust-Palast nennen, weil es schöne Zier-und Würtz-und Baum-Garten, auch oberhalb dem Schloß ein lustiges Wäldlein hat. Wiewol es auch sonst von trefflichen Wiesen, gebauten Feldern und etlichen Fischweihern oder Teichen umher ergehet wird. Der Erste, welcher diß Schloß gantz neu von Grunde aufgeführt, ist ein Rechtsgelehrter und Doctor Juris gewest, Namens Johann Putschar. Welcher, weil er keinen Leibes Erben gehabt und gleichwol sehr reich war, sein Geld hierauf verwenden und verbauen wollen. Wie er dann offt zu sagen pflegen, Er könnte sein Geld nicht besser anlegen, als wann er solches 'L'lü den armen Arbeitsleuten vergönnte. Er I hat aber mit Bauen und Abbrechen F " - umgewechselt also, daß er was ein Mal gebauet worden, hernach wiederum einreF feit lassen, und solchem, nach allezeit etwas zu bauen gehabt, so lang er gelebt. Aus solche Weise hat dieses Schloß nomen uiw omen zugleich bekommen, und ihm nacy seinem Namen ergangen, indem der Bau bald vor-bald hinter sich gegangen: cht die Krebse bald vor-bald Hinterwerts kriechen. Es ist aber dieser wunderlicher Bam sichrer ungefähr vor vier oder fünff un dreissiq Jahren gestorben. . Hierauf hat Herr Johann Friedrich Graf von Attimis, Landvizdom ttt Erat , diesen Palast bekommen, und nachdem im Jahr 1666 die Welt gesegnet, seiner Hinterbliebenen Frauen Witwen, einer r borne« Gräsinn Strozzinn, denselben Y Nachmals brachte Herr Frautz NigoM ^W:°" dieses Lust-Schloß an sich. Folgends kauffte ^„ffe ■ es der Fürst von Eggenberg, Herr jp Johann Seyfried, Landhauptman Crain rc. rc. Und vor wenig Jahren war es durch Kaufs dem Pràten von La straß, Herrn Johannes zu Theil, we cy und Llökerw à Erain KrOISSENEACH ö'äet “ntUtn als er Berordneter in Crain war, drey 3 Ort eine Glashütten zurichten lassen, und Jahre in Besitz hatte, hernach aber dem | deßwegen von Venedig einen Glasmacher Herrn Peter Petergallo verkaufst, der auch : verschrieben, welcher auch zur Probe etliche tiifo uoch dessen Inhaber ist. 'Gläser gemacht. Aber csjft solche Glas- r-i. ^at auch im Jahr 1682 Herr Hütte bald hernach verlassen worden. a: Stephan von Grafheyden, Rahts - Herr ! —------------------— UM Kaufsmann zu Laybach, an diesem o) Temp. meo. ärotlienfiftdi. tftrfach defs Schlofs-Kamrns KrMenbach. Dessen lustige und fruchtbare Gegend, es ant ersten gebauel. Molg-Keibe der Hefürer. Wer es jetzo besitzt. 'ach 'f'obach. Klefes Schloß Kroifsenbach oder Ij "àebs - Bach, (Crainerisch Ra-1| kovnék) welches von der Eigen- jj v schafft deß vorüber rinnenden Krebs-vollen Bächleins also genannt ist, liegt in Unter» - Erain, acht Meilwegs von Lay- N«n luftü,, ans einem guten, frucht» tz^chibare .l, ìn^igem Boden, mit feinen h°ufsig°n Odst. umen ergetzlich umringt; und nicht davon gibt es auch viel Weinberge. 3 ®alb. XI. Buch. aujgerichttt, und wieder veriaffen. Das Schloß-Gebäu steht in einer Ebne, aber doch auf einer kleinen Anhöhe. Vermutlich hat es seine erste Auferbauung denen Herren von Aursperg zu dancken, welche es auch lange Jahre in Besitz gehabt. Ihnen seynd die Herren Apsalterer im Besitze gefolgt; diesen hinwiederum die Herren Gussitsch; hernach die Herren Tadiolouitsch; nechst denselben der Freyherr Herr Hanns Ludwig Gall. Von dieses Verstorbenen Herrns hin- 41 Ahe das Kupffer N. 471. Wer es am ersten gebaua. Folg Reihe der Besitzer, Wer es jetzo besitzt. Lager-Orr des Schlosses Krupp. Drey Ge wiiffer bey diesem Schloß. Beschaffenheit deß Zchloß-Gebäucs. Sihe die Figur X 219. Tracht und Sprache daselbst. Bon dem Ursprünge deß Namen,«. terlaffenen Erben hat es Herr Max Valeri Graf Barbo, einer löblichen Landschafft in Crain Rittmeister über eine Compagnie Gült-Pferde (will sagen, über eine Compagnie der Crainerischen Ritter-Pferde), erkaufft, und in den jetzigen wackren Stand gebracht. Denn ob es gleich vorhin fester gebaut, dazu auch an den Ecken gethürmet war, stund es doch bey weitem nicht in so schönem Bau, als wie es von besagten jetzigen Herrn Besitzers Generositet hat empfangen; angesehn, dieser es umgebaut mit einer grossen Verbesserung also, daß es jetzo den Glantz eines hübschen und saubren Gebäues hat. Eben dieser Herr, welcher es also zu einer Herrschafft gemacht, hat es auch noch heut zum Eigenthum. Kmpp (ofa &op.) ^lnhall. Isger-Grt dch ßchtoßes Krupp, greg Gewässer ben diesem Mtofs. Mckaj-flenheit defs Schlo^-Gediines. Fracht und Sprache daselbst. Von dem Ursprünge dch Samens. Die Grasen zu Arupa vormalige Herren dieses Schlosses. Seynd einerley Familie mit denen heutigen Grasen Nrjini von Hlagey. Gestisste "der Grästnn von Krupp. Mie diese Herrsckasst solgends aus andre" unterschiedliche «Familien gekommen. Gras von Kurgstall wird von den Franzosen erschossen. Mer jetzo diese Grasschasst hat. Sprache ein warm-oder heiffes Wasser; und weil diß Wasser im Sommer aller warm, ist es deßwegen Krupa benamst worden-^Es kann aber auch eben so leicht diß Schloß den Namen tragen von denen Grafen zu Crupa (oder Krupa), welche dasselbe viel Jahre lang besessen und vielleicht auch aufgebauet haben. Diese Grasen von Krupa (oder Kru^ waren einerley Geschlechts mit denen noch heutiges Tages in Crain florirenden Grafen Ursini von Blagey. So viel geben die Urkunden, daß Frau Anna Gräfitm zu Ortenburg und geborne Gräfinn von Krup das Augustiner Klo-' ster zu Laybach gestifftet, imgleichen die Pfarr zu Rattmannsdorff und das Frauen^ kloster zu Michelstäten; darein sie sich auch Selbst begeben hat. Diese Gräfinn hat um erstbemeldte Zeit diese Herrschafft Krupp nebenst noch andren Herrschafften mehrlN Crain und Crabaten besessen als eine Hin* terlaffene Witwe Grafens Otto von Ortenburg , welcher im Jahr 1374 am • Jenner zu Reiffnitz verschieden. Nach der Zeit ist diese Herrschafft Krupp denen Herren von Hohenwarth, als Vettern des Grafens von Ortenburg, erblich zuge" gangen, auch viel Jahre über bey ihnen beharret. Nachdem aber ums Jahr 1483 Herr Andro von Hohenwarth, Hauptmann chloß und Herrschafft Krup oder e Krop (wiewol mans auch Crupp 'schreibet), auf Crainerisch Krupa p oder Kropa, ligt inMittel-Crain, an den Krabatischen Grentzen, in der Gegend, welche man vor Zeiten die Windische March nannte, zwölff Meilwegs von Laybach, anderthalb von der Stadt Möttling, und eben weit von der Stadt Tschernembl. Das Schloß stehet nahe an der Kulp und nahe an dem Wasser Lahina, ungleichen an dem Fließwasser Krupp ; daß also drey Gewässer allda vorüber Passimi. Es geht auch ein Wassergräben um das Schloß; welches ein fünffeckigtes Gebäu ist, das starete Mauren, auch an vier Ecken starà runde Thürne hat. Wie dann auch inwendig im Schloß ein gar grösser und hoher Thurn steht. Dieses Ort ist ehe-deffen fest gewest, so zu vielen Malen die Türckische Anläuffe hat tapffer abgewiesen und sich ehrlich gehalten. Der hie herumwohnende Land- und Bauersmann redet Krabatisch, und geht auch in Kleidern daher wie der Krabat. Man hat diesem Ort den Namen Krupp gegeben von gedachtem Fluß Krupp oder Krop, welches von dem Crainerischem Wort Kropa seine Benennung empfangen. Denn Krop bedeutet in Crainerischer Die -u KM?» „orinflMLj m^c>' S-ynd 15Vf mit «f heutige" llrftnt «Blag® Ä« 5 ** KUPP ' -- s H «S bi,,> tep-,u fetet 5r«i bo, durgstoll ÄUbes "Äfr èu Eilly und auch zu Möttling, beydes aus dem Leben und aus dieser Herrschafft geichreden, ist dieselbe dem Herrn Moritz von Purgstall durch Heiraht angepflantzt ; weil keine männliche Leibes - Erben, son-ern allein die Tochter Margrets hinter-Ueben; welche als Erbin mehrgedachter Herrschafft der Herr Moritz von Purg-l au zur Ehe genommen, und durch sothane Verraht sich zum Herren der Herrschafft ^upp gemacht. Seit hero ist vieselbe auch °ch lmmerzu bey dieser Familie der Her-1Lt,on Purgstall verblieben. <*) <5ot wenig Jahren war derselben Besi-ftnff ^ ^arl Weichard Graf von Purg-> u, Keyserlicher Obrister - Leutenant; Domin. à Purgstall welcher in dem vorigen, Anno 1672 ange-fangenem Französischem Kriege unferrn von Straßburg in einem Scharmitzel von einem Frantzosen mit einem Muskaton erschaffen worden, und also sein Leben ritterlich beschlossen, nachdem er als ein kühner und braver Rittersmann ihnen solches theur genug verkaufst hatte; wie offt die beste Helden das feindliche Blut, welches sie dem gemeinen Besten ausopffern, zuletzt mit ihrem eigenem Tode müssen krönen. Hernach hat die hinterstellige Frau Witwe Frau Anna Sophia, eine ge-borne Freyinn von Edling, diese Herrschafft so lang gubernirt, biß ihr Herr Sohn, der junge Graf Herr Seyfried von Purgstall, solche im 1688. Jahr selbst angetreten und nun selber besitzt. Wer jetzo biffe Herrschafft hat. £aa§. Inhalt. a®cr à Stack und Stitloffes 3fcaj[s. Jrrthum der Jfterianiflrhen Topographiae <*«•?!? und defls Saurifchen Städt-Suctis. Der Iaafer-Daeh. Von wem 5 žu àer Stadl gemacht worden. Gcà Schloss allhie. Gelegenheit der Lager ber Gradì und Schlaffes Laaß. Zrrihum der Menanischen Topogra phiaä wegen Laaß, und deß Sauri-schen Srädt-BuchS. Der Laaier-58 ach. Bon wem Laaß zu einer Sladt gemacht worden. Qede» Schloß allhie. ßtadt Jaafs. Jeder-Handel dafelbst. Getreid-Handel. Privilegium wegen defs Getreid-Kausss. ßchöne Pferde-Zucht allhie. Hährliche Urchweihe allhie. Sufco Jafer will der Kadaus die Gülten entdehen. Kamen unterschiedlicher Herren von Iaas. Etliche Herren von Iaafs fepd unter denen Herren von Castro novo jfefshafft gewest. Der leide Herr von Iaas wird von den Sauren erschlagen. Iaafs kommt an die Grafen von Ortenburg. Iaafs ist auch xatriarchifch gewest. Iaafs wird vom Grà-Hertrog Friedrich unglücklich belagert Oesterreichifcher ^eld-Hauptmann wird erstochen mit einem Messer. Iaafs kommt an Oesterreich. Kachmalige Sesttrer defs Achlosses Faafs. Die Pfarrkirche ru Alten Marcht. Joch. das mit dem Wasser Enten heraus wirsst. Grotte, darinn mancherley Figuren. Aberglaubifche Wasser-Sefxritrung. Segen-Sitte foli alle-eit allhie erkort werden. nter beut Namen Laaß werden beydes, Stadt und Schloß, ver-? standen. Der (Emitter nennt diesen Ort Lösch. der Lateiner -Laasium. Die Merianische Topogra-phia Provinciarum Austri ae schreibt zwar, l'aas lige an der Sott; a) aber es wird zu dem dritten Theil oder Mitter-Crain gerechnet. Denn Laaß ligt in bemeldtem Mittel-Crain, sechs Meilweges von Laybach. Der Abraham Saur setzt in seinem Städt-Buch diesen Ort eben so wol an eine Unrechte Stelle, indem er gleichfalls sagt ^ das Städtlein Laaß lige samt einem Schloß auf der Poycke, unter dem Hertzogthum Crain rc. ‘0 Denn es ligt in obbenanntem dritten Theil. Nahe bey der Stadt läufst bet) dem Dorff Danne der so genannte Laaser-Bach zu einem Loch hinein, welches Loch der Stadt und gantzen Gegend einen sehr nützlichen und nöthigen Dienst thut und grosse Ungelegenheit abwendet; denn wo-ferrn dasselbige sich stopffte und verschlösse, so muffte dieser gantze Laaser Boden zu einem See werden, und so wol die Stadt als das Schloß Laas unterm Waffer stehn. Es ist diese Stadt Laas vormals nur ein Marckt gewest, aber vom Keyser Friedrich zu einer Stadt gemacht, mit städtischem Recht und Freiheiten begnadet, nach Ausweisung deß am Montage nach Laetare Anno 1477 zu Wien datirten Privilegii. Das Schloß steht heut zu Tage öde und verlaffen. Die Stadt ist zwar auch nicht groß, son- ai Siehe deß MerianS Topogr. Prov. Austr. fol. 122. b) Mracham Saur im 2 Theil deß Sliidì-Buchs 1 Blat. dern nur vielmehr ettt kleines Städtlein, dennoch aber ziemlich volckreich; darunter ein groffer Theil in Lederern besteht, die das Leder gut zuzurichten wissen und einen groffen Handel damit führen. ^ Es giebt auch wochendlich in diesem Städtlein einen Wochen Marckt, daraus man mit Saltz und Getreide handelt; an-gemerckt, dieSaamer (oderSanmroßsührer) das Saltz von dem Meer biß hieher liefern. Andre kommen hingegen mit Getreide, als, mit Weitzen, Rocken (oder Korn), Hirse, Heibel ober Buchweitzen, und dergleichen herzu und tauschen das Saltz ein. Weil nun solches alle Wochen geschicht, kommen btß-weilen solche Tauscher gar häuffig anhero. Es ist die Stadt auch mit dem Privilegio verfehlt, daß derjenige, welcher hieher einiges Getreyde zu Marckt bringt, _ idches, wann er es daselbst nicht verkauft, nicht mehr wieder nach Hause oder aus der Stadt führen darff, sondern es in der Stadt aus-heben muß, und ausbehalten biß aus die andre Wochen oder so lange, biß er in der Stadt einen Käuffer angetroffen und es demselben käufflich verhandelt hat. Ob-berührter Abraham Saur gedenck in seinem Städt-Buch, daß dieser Ort wegen der schönen Pferde berühmt fey* dvomit auch die Merianische Topograph!» Prov. Austr. übereinstimmt, indem U meldet, daß allhie schöne Pserche atiferzw gen werden. Und solches ist die Warhei -Denn die Beschaffenheit und Natur d o Bodems giebt allhie zu einer braven Pser , Zucht sehr gute Gelegenheit ; weil viel^ daherum wächst, und auch allerdings steinigte Gebirge langes Gras zeuget, inn sich die Pferde weiden können. 44° sie auch trefflich wol gedeyen und etite ß1. Daurhafftigkeit gewinnen, indem ne 111 ver St«61 SS-** Jih- lat Kopi!« 220. Setreid- Hände!. wegen deß Getrevd Kauffs K»- allhik- bis Stati unè Scrilojs Laas MÈI è bie ^'i'-hen. Sogen werden 3eboch ist bet) der Stadt unten im Munde der Bodem nicht steinigt, sonerà weich, dazu flach und eben. Zn dieser Stadt Laaß wird jährlich u3L.ein Kirchtag (oder Kirchweihe.) t^'ese Herrschasst Laas ist vormals der erren von Laas (oder der Herrn Laasern) lammhaus gewest, und eine vieljährige r0?? l^nen besessen worden; wie mir tii.r - che Urkunden und alte Ma-unt) Tractaten solches beglaubt haben. Im Jahr 1282 hat Herr Rusco c.Ser (oder Herr von Laas) dieselbe be-hpmVu111^ 1 (" dernselbigen Jahr ne« lnfi s' r r(llanno uild Wolfrardo von Laas La seine Brüder oder Vettern gewest, tbm.a^ gemeldet) etliche zur Kar« fQrj ' ^leudenthal gehörige Gülten angele» ’S0«?11 Gewalt an sich ziehen wol- icb M, ^et Lesern Rusco Lasern finde cbm» ?,bn, von dem ich insonderheit versi-•Öerrton«! ^ er dieses Schlosses und Man ^ ^"haber sey gewest. Denn ob —^gleich tn vielen Urkunden und Ber- a) ^8. Freudenth. diese Herrschafft in Besitz gehabt; wird doch derselben bey ihrem Tanff - Namen nicht gedacht. Ohn ist zwar nicht, daß ich derselben gar viele bey ihrem Tauff-Namen angetroffen; aber ob solche Tanff Benamte auch Besitzer dieser Herrschafft gewest, darüber gebricht die Nachricht und schweigen alle Urkunden still davon; da sie mir doch sonst diese folgende samt ihren Jahr-Zeiten benannt haben: Herrn Herbard und Hrn. Nütz von Laaß, welche im Jahr Ì293 gelebt &), Herrn Fortunin von Laaß im Jahr 1321 samt seinem Vettern, Herrn Otto Laasern. imgleichen die zween Brüder, Herrn Volckhard und Hrn. Bentsch von Laas. c) Albertum von Laas, ums Jahr 1227. miteH1 anOei«irtW S-Hlosieg “m. D« Psarr-zu Im' bf m't rj* hoffet ed auch noch heut ein Pfandschilling bleibt. Es haben nachmals dieses Schloß die Freyherren Haller in Besitz gehabt, und "echst ihnen die Freyherren Caraduzi, her* nach die Fürsten von Eggenberg, folgends der Fürst, Herr Herr Johann Weichard von Aursperg. Nunmehr aber ist es dem Herrn Herrn Ferdinand Fürsten von Aursperg zuständig, die Stadt aber Lands-fürftlich. Nechst bey der Stadt steht die Pfarrkirche zu Altenmarckt genannt, da wo vor Alters eben auf dem Berge die Stadt Terpo gelegen. Von welcher allbereit schier am Ende des Fünfften Buchs bey Beschreibung der vormaligen Städte in Crain Meldung geschehen. Unweit von hinnen kommt man auch zu Berg-Loch, daraus das hervorstürtzende -Lasier offt eine grosse Menge lebendiger Enten mit herausführt: wie hievon unter den Natur-Raritäten ausführlicher Bericht gegeben worden. Anmerckung. (E. Fr. ! Nachdem die geschriebene Bögen, darinn ) Es haben auch vor vierhundert Jahren noch viel andre Personen mehr von dieser Familie gelebt; aber ob denselben auch diese Herrschafft gehört habe und würcklich in ihren Händen gestanden, daß ist unerweis- : lieh. Denn die lange Zeit lescht mit ihrer Flut viel Nachrichten aus, und hat dieses j Geschlecht ihrem Schwamm, der viel tau send Urkunden tilget, gleichfalls unterwor-ffen. Angemerckt, diese Familie vor vielen Jahren schon sich aus der Welt verlohren. Denn im Jahr 1311 hat Herr Diepold von tatein den Herrn Baltasarn von Landspreis, zu Crainburg in einem Tour-nier erlegt, und getödtet; auf welchem damals allein noch der Stamm undNam Landpreisischer Famili beruhete. Weßwe-gen mit den Augen dieses mannhafften Ritters auch die Fortpflantzung seines Stamms geschloffen worden, Man weiß aber nicht recht eigendlich, warum und zu welcher Zeit diß alte Schloß verlassen und das neue gebaut sey. Man will zwar sagen, es sey daselbst wegen der Gespenster gar zu unheimlich gewest, wodurch man bemüssigt worden, selbiges zu quitiren und ein neues dafür zu bauen. Gleichwie ich nun zwar soeben nicht strel ten will, daß vielleicht ein Gespenst darmn mag regiert haben, also vermuteich, 1°^ ches sey vielmehr nach der Verödung un Verlaffung geschehen. Denn es ist mch Ungemeines, daß sich die Gespeirstn : unbewohnten, öden und zerstörten fern inpatroniren. Daserrn aber gleny, schon vor der Verlaffung deß Schloß Der W' Herr £an&-. . jnaruw alte 7 oeilaffe11 isatWtt. einige Gespenster allda gehauset und die Leute vernnrnhigt hetten; so scheint doch meines Bedunckens die rechte Ursach deß Ausziehens von selbigem alten Schloß diese Zu fetjn, daß es der Höhe wegen zu unbequem gewest, und der halben um besserer Gelegenheit willen ein neues gebauet wor-den; wie man dergleichen Schlösser mehr verlassen hat, seit dem das Land für dem Erbfeinde die liebe Ruhe gewonnen. Dieses neue Schloß hat man an einen lustigen Ort hingelegt, welchen zwar kein Elofita. sonderlich Aussehn oder Prospect, doch aber bie T angenehme Stille und ruhige Einsam-K- 221. keit recommendireu und beliebt machen. Es stehet auf einiger Anhöhe, und wird unten mit einer Ebne umgeben, darinn Wiesen Aecker und gebaute Felder befindlich. Dieses neue Schloß hat ein Herr von Gallenberg gebaut, welche Herrsch afft letzigm timen Landspreis die Herren von Gallenberg viel Jahr possedirt haben. Hernach haben die Herren vonPetschauitsch dieselbe viel Jahre lang in Besitz gehabt, biß endlich ein Freyherr von Petschauitz zur Zeit der Religions - Reformation dieselbe einem Herrn Kirchberger verkaufst. Gleichwie aber die zeitliche Güter Niemanden sich zu einem ewigen Besitz verpflichten, also hat auch diese Herrschafft nachmals wiederum ihre Herren verwechselt im Jahr 1633 am 30. Augusti: da Herr Hanns Adam Kirschberger dieselbe mit Herrn Johann Maria Bosio um Thurn zu Littet) und um Geschieh «ebenst einer Aufgabe vertauschte. Nachgehends ist Herr Hanns Heinrich Graf von Wazenberg durch Heiraht Herr darüber worden, wie er auch noch jetzo verbleibt. -D ÜÄ2 *m I a n if lì r a Ij. ^nhslt. Rechter Dam der Itadt und ßchto|fes Jandstrass. Ursprung defs Krainerischen Bautcns. Inger der Stadt und Schlosses Jnndslrafg. Keschaßenheit dieser Kindl. Gebrauch bess Titels Castella« in Grain. Ulrich. Hertrog in Mrndlen. befttžt ànds - Trost. Jandstrost wird con König Machers Kriegscolch eingenommen. Jandstrost wird an Oesterreich ccrseizt. Das Schloss Jandstrost wird auch Jrart-chepnisch. Wann Jandstrost Schärfenbergifch gewest. Kommt an die Grasen üon E.illg. vormalige Hauptmänner allhie. Jandstrost homntt ans Haus Oester-^ch. Hauptmann und Dsteger war elìdesse» Ginerleg. Herrschaft Jandstrost hornmt an Herrn J. B. valcasor». an die Herren con Moschhan, an den Grafen Aursberg, an Grafen A eter con irin, ans Kloster Jandstrals. Türchischer Jands-Trost liefendirt steh. Abermalige Türchische Verwüstung. Jands-Trost wird gants abgebrannt. -.tese Stadt und Schloß, so man au ch darinn das Geflehete sicher und wol -heutiges Tages Landstraß aufgehebt verblieben; womit also dieser und auf Erainerisch Kostaina- Ort den Ruhm-Namen Lands-Trost - vèza nennet, hat vorzeiten verdienet hat. Allein der Mißverstand hat Landstrost geheiffeu; weil nach der Zeit solchen Namen gefälschet, ste ehmals für jedwedem feind- und Landstraß daraus gemacht, da doch ltchem Anlauf den Umherwoh- allhie gar keine Landstraffe ist. und W sieden zur Zuflucht gedient, Der Eraineriche Nam Kostainavèza ist ntan sich dahinein retiriren können, ihm angewachsen von den Kästen (oderà- Welches dir Herren do* Petschauitsch lange be-’pffen. Zs kommt durch einen Tausch an Herrn Bosium. Ursprung des Sratnetijchen Namens. & Lager der Stadt und Schlaffes Landstraß. Sihe das à Pser N. 222. Beschaffenheit dieser Stadt. ftaneen), welche nicht ferrn von hier gar häuffig wachsen. Denn Kostain bedeutet in Crainerischer Sprache Kastaneen, und Kostainaveza fo viel als ein Kästen-wald. Wiewol allhie auch ein ausbündig-schöner und grösser Eychen-wald ligt, den man Krakavo nennet. Bon diesem Ort zehlet man eylff Meil-wegs biß Laybach, und drey Meilen biß Rudolphswerth. Die Stadt ligt in einer Insul, welche der Gurck-Fluß sormirt, indem er allhie diesen Ort gleichsam mit einem Ringe umfasst und als wie mit Wasser verschantzet. Ehdessen hat man diesen Ort zur Win-dischem March gerechnet. In der Stadt hat es nebenst der S. Jacobs-Kirchen ein Schloß, aber sonst gar kleine und schlechte Häuser. Die Bürger und Einwohner suchen ihre Nahrung mehrentheils aus dem Acker, müssen von ihrer Feld-Arbeit essen und sich kleiden ; weil es hie anHandelschafft gebricht und keine rechte Landstrasse hiedurch gehet; daher es hie für einen Bürgersmann ein schlechtes Gewerbe setzt. Es scheint, die Na- tur selbst habe ihnen anstatt der Handlung den Feldbau recommendiren wollen ; denn es grebt daherum ein schönes, zum Ackerbau sehr bequemes, ebnes Feld, sonderlich gegen Gurckfeld und Pletteriach. Sie haben sonst schöne alte Privilegien, und ist der Ort vorzeiten in weit bessern! Flor gestanden als jetzo. Das Schloß ist zu erst auf dieser Infut erbaut, und aus obbemeldter Ursach Landstrost benamst, und der Herren von Landstrost Stammhaus gewest, a) welche es viel und lange Jahre besessen. Im Jahr 1248 haben zween Brüder, nemlich Heinrich und Conrad von Landstrost, dasselbe mit einander zugleich besessen. t>) Eben dieser Herr Heinrich hat sich im Jahr 1251 also unterschrieben: Henricus Castellanus de Landestrost. <) Hiebey dienet zur Nachricht, daß, wie alle Urkunden hievon die Versicherung geben, in Crain vorzeiten bräuchlich а) MS. ProT. б) Lit. Fundat. Landatr. c) MS. Sittic. iit Statt vnd Schl pfi Landtrass toeft, daß, wann zween, drey oder mehr Brüder in einem Schloß beysammen gewohnt, auch selbiges mit einander in Besitz gehabt, ob sie schon gäntzlich mit einander abgetheilt, und Jedweder von seinen eignen Mitteln gelebt, nichts destoweni-ger doch nur Einer allein den Namen Kastellan geführt, nemlich, entweder der ältere oder auch wol derjenige, welchem durch einhälligen Vergleich der Brüder oder Befreundten dieser Titel zugelegt worden. Massen dann noch heut in Hi->àreich bey dem gemeinen Mann die èise beharret, daß man daselbst bißwellen den rechten oder älteren Besitzer Kastellan titulirt. Es weiset solches auch dieses folgende sJempel aus: Im Jahr 1256 haben tn diesem Schloß Landstrost drey Brüder und eine Schwester beysammen gewohnt, und werden in einem zu Sittich datirtem Briefe also bey Namen gesetzt: Babo bastellaiius, Bernardns, Rucligerus, de Bandestrost, & nostra Soror Cunegun-1S> Vidua Friderici, Castellani de Wein-A,mo 1256. «) Daraus ersitzet man, vaßchre Schwester Kunegund auch einen Kastellan, das ist, den altern oder sonst ''-titen, der im Schloß das Haupt war, zur Ehe gehabt. ...3« dem haben auch sonst vormals eruche Landhauptleute in Crain, so auf dem Schloß zu Laybach gewohnt, sich Kastellanen genannt. pch sinde zwar überdas auch noch gar nter_, andre Herren von Landestrost; es föir ~^er ^ìcht zu wissen, ob dieselbe diß schloß besessen oder nicht; denn diese fJ1]1 hat schon vor vielen Jahren aus-E uhet und sich ins Grab verborgen. Brr Letzte, welchen ich in alten Schriff-Avnr,9eTWttben, ist gewest Otto von Lands-der ums Jahr 1306 gelebt b) aber ji’! Schloß nicht in Besitz gehabt. Denn ch finde, daß Ulrich Hertzog in Kärnd-Nnl ^ ^.etn dazumal auch Ober- und ter-Crain gehorchte und der die meiste feil ^Hdaybach auf dem Schloß seinen (3-Jl gehabt, im 1268ten Jahr dieses fnU Ä àdstrost schon besessen. Denn mcyes beglaubt mir ein Gunst-Briefs, wel- dem J?n9ler Lllri^ Hertzog in Kärndten, dato Freudenthal gegeben, Sub 1268, aus dem Schloß Landstrost, praesentibus Joanne Vice-Domino, Hen-rico de Helfenbercb &c. c) Nachdem aber Hertzog Ulrich die Welt gesegnet hatte, zoch dessen Bruder Philippus, welchem Jener auf Recommendation und Antrieb König Ottocars, als seines Vettern, das Patriarchat zu Aglar zu wegen gebracht hatte, in Kärnoten uns Crain mit einem ziemlich-starcken Kriegs -Heer, und trachtete diese Länder als seines verbliechenen Bruders nechster Erbe einzunehmen. König Ottacker, welcher ihn darum zum Patriarchat recommendirt hatte, daß er hingegen diese Länder ein Mal erben müßte, schickte wider ihn den Probst von Brinn; aber derselbe ergab sich an ihn mit zweyen der besten Schlösser, welche ihn vorhin anvertraut und überantwortet waren. Worauf König Odacker mit einem wolgerüstetem Heer in Kärndten ging, und sandte Herrn Ulrich von Lichtenstein mit einer Armee in Crain; welcher die Städte Laybach und Landtrost samt dem gantzen Lande einnahm, gleichwie der König das Her-tzogthum Kärndten gewann, auch den Patriarchen Philippum so hart bedrengte, daß er sich an Ihn musste ergeben und gefänglich nach Krems in Oesterreich geführt, auch allda eine Zeit- lang in Verwahrung gehalten wurde. Endlich verordnet ihm der König zum Unterhalt die Maut zu Krems, gab ihm auch das Schloß Posenbeng samt dem Gericht daselbst; mit welchem ziemlich-genauem Behelfs und engen Einschränckung er sich betragen musste, so lange er lebte. Wie wol er noch vor seinem, im Jahr 1278 erfolgtem Ende beym Keyser Rudolpho auf dem Reichstage zu Augsburg sich darüber höchlich beklagte, d) Im Jahr 1305 hat Graf Meinard Alberti, Grafens zu Görtz Bruder, welcher mit Leopoldi, Hertzogs in Oesterreich Fräulein Tochter Elisabeth zur andren Ehe schreitend vermählt worden, denen Oesterreichern Landstrost nebenst andren Herrschafften mehr versetzt um den Kosten des Kriegs, welchen er mit den Vene-tianern führte, desto besser zu ertragen. e) Aber im Jahr 1320 ist das Schloß Landstrost schon Franckepanisch gewest, c) MS. Freudenth. d) Lazius lib. 6. de Migrat. Gentium, Aventinus, & Megiser. lib. 8. Chron. Carinth. c. 27. e) Laz. Comment. p. 1216. Landstrost wird von König Odackers Kriegs-Volck eingenommen. Landstrost wird anj Oesterreich versetzt. DaS Schloß Landslrost wirb auch grande» Panisch. Wann Landstrost Echärfsen-B er gisch ist gewest. Kommt an die Grasen von Cillq. Vormalige Hauplmän-ner allhie. laut dieses Berichts Henningii : Anno 1320 Thiemo, Comes de Frangepanibus, Castrum Landtrost possidet, Ejus Fratres, Bartholomseus & Dionysius, Dionysii filius, Stephanus. Dieses, vormals berühmte Franckepanische Geschlecht ist am 30. Aprilis 1671 Jahrs in der Person deß Grafen Frantz Franckepans gantz ausgewurtzelt, indem dieser zur Neustadt hohen Berrahts und Rebellion halben enthauptet worden. Aber das Schloß Landstrost ist schon längst vorher, ehe dann mit jetzt gedachtem Grafen der Frangepanische Stammbaum umgehauen worden, auf unterschiedliche andre Familien versetzt. Denn, wie Lazius berichtet, so haben es schon Anno 1329 die Herren von Schürffen-berg besessen: Massen solches diese Worte selbiges Scribentens deutlich anzeigen: Anno 1329, floruit Hugo de Scherffenberg, qui Castrum Landtrost possidebat «-Folgends hat die Zeit und das Glück diese Herrschafft denen ©raffen von Cilly zugespielt, welche dieselbe durch ihre gefetzte Burggrafen, Hauptleute, Richter oder Pfleger regierten. Unter solchen Burggrafen ist Herr Albrecht von Kosiack gewest, welcher von Anno 1388 biß 1406 allda seinen Sitz, und Frau Margretam von Kratzenstein zur Ehe gehabt, ums Jahr 1417 aber durch die Eh-Scheidung deß Leibes und der Seelen ins Grab gekommen. b) Im Jahr 1404 ist Friede! von Tif-fer allhie Richter gewest cj und im Jahr 1413 der Otto Archer, d) Im Jahr 1424 beherrschte diese Herrschafft Gras Friedrich von Cilly; welcher die unglücklich-schöne Veronicam gehei-rathet, so hernach ans seines Vater, Graf Hermanns, Befehl in einer Badwanne er-tränckt worden, wie solches allbereit vorhin bey Beschreibung Gottschee und Friedrichstein ausführlich ist erzehlt worden. Im Jahr 1426 bekleidete Herr Gaspar Apfalterer allhie die Hauptmanns-Stelle und hatte eine Gallin zur Ehgenosfinn. e) Nach ihm war Anno 1429 Herr Heinrich Apfaltrer Hauptmann hier und unterschrieb nebenst andren Zeugen einen Gült-Tausch, welchen damals, nemlich in besagtem Jahr am heiligen Pfingsttage, а) Laz. Commentar, p. 1171. б) MS Schön!. c) MS. Prov. & MS. Schön!. d) MS. Prov. «) Bucelin. Tom, 3. fol. 6. Herr Ulrich Myndorffer mit dem Convent zu Pletteriach getroffen, f) Ich * finde auch, daß dieser Herr Heinrich Apfalterer noch im 1449 Jahr Hauptmann zu Landtrost gewest, g) Nachdem aber der allerletzte deß Gräflichen Stamms und Namens derer von Cilly, nemlich Graf Ulrich, im Jahr 1456 von etlichen Ungarischen Herren mit vie-len Wunden getödtet worden, ist diese an§ Herrschafft, Stadt und Schloß Land- Hau» . trost, an das Haus Oesterreich gekom- -ferrei • men, auch deßwegen noch heut ein Pfandschilling. h) Von dem an setzte hochgedachtes Haus von Oesterreich über diese Herrschafft |”^,-|e3er Hauptleute oder Pfleger; welches, dazu- mar ewF mal Eynerley war; angemerckt, ein sol- ®I,crIe1’' cher Beamter sich bald Hauptmann bald Pfleger unterschrieben. Zum Epempel: Als im Jahr 1466 Nielas Schütter dem Convent zu Pletteriach einen Zehenden verkauffte, unterschrieben sich die Zeugen also: „Bernard Rätter und Georg Wur-zenbüchler Hauptmann zu Landstraß. So geschehen im 1466 Jahr, am Tage der Kreutz-Erhöhung." Eben in diesem Jahr vertauschte Herr Jobst Grätzer der Jüngere etliche Gülten mit dem ConveM zu Pletteriach; solchem Tausch-Verglerch unterschrieben sich die erbetene Zeugen folgendes Lauts: „Caspar von Tscher nembl und Georg Wurzenbüchler, PfW ger zu Landtrost. 0 Ist demnach leicht daraus zu schlieffen, daß zu der Zeit Pflf ger und Hauptmann ein Ding gewest. Also war im Jahr 1472 Herr Caspar von Lamberg Hauptmann oder Pfleger, und Unterzeichnete als Zeuge einen Kaufs-Briefs also: „Caspar Lamberger, Pfleger zu Landtrost. So geschehn tm 1472 Jahr. *)" v. v. Als man schrieb 1514, hatte allhie die Hauptmanns - Stelle Herr Ulrich von Werneck; welchen ich unter dem, dural Herrn Christoph von Sebriach, ,einm Sohn Herrn Sigismundi von Sebriach, Land-Hauptmanns in Crain, anfgettch-tetem und fundirtem Beneficio S. -'lag; dalenae, in der Thumkirchen zu Maybach ; nebenst andren Gezeugen in solcher Form der Unterzeichnung gefunden: |! f) MS. Fletter, g) MS. Prov. & MS., Schonleb. ! h) Megiser. am 1157 ©lat der Kärndlenlch tic, und Sigm v. B. am 631 Bl. eeq. deß Ehren I Spiegels. :i i) MS. Freud, k) MS. Freud. *35? R di° *25* »°n in den «°n 3tin. "°n Ol ,, Joannes de Tschernembl.“ „Ulricus Wernecker. Capitaneus in Landtrost.“ Paulus Rosp, Praetor Provinciae , & Lraefectus Locopolis : Wilhelmus de Lamberg in Sauenstain. Datum 1514, die 19 Febr. a) finde * diesen Ulrich von Werneck gleichfalls beh einer andren Unterschrifft, welche weiset, daß er im 1518 Jahr hier Qtmoch Hanptmann gewest, b) @6en so wo! war er noch im Jahr 1519 und 1520 allhie Hauptmann, da eine löbliche Landschafft in Crain Ihn und Herrn Felician Petschacher nach frf, cr ^cm a^er dieses Schloß oder Herr-» un^ ®tabt Landtrost, (oder Land-NW biß gegen das 1570. Jahr Lands-lurjtltch verblieben, hat Herr Johann apt^ta Valvasor, Obrister Proviand-, bester der Windischen, Crabatischen Meer-Grentzen um selbige Zeit das Schloß oder Herrschafft Landtrost Ti* ^ welche noch Landsfürst-. ^blieben, ausgenommen) von dem .s. ^-Fürsten an sich gebracht, hernach ^ Herrschafft erblich an die Herren à)chkan gelangt, in deren Gewalt cnllv n9.e -Zeit beharret, r nachmals seynd die Herren Barbo ber» àhaber worden; welche aber die-Qe «nt dem Herrn Wolf Engel-Grasen von Aursperg, Lands-aSSann in Crain, um die Herrschafft Z belsberg vertauscht haben, und dieser yernach _ wiederum dem Grafen Peter ti0tt Zrm verkaufft. m r Bpisc- Labac. 0 Collect, mea. ) Not. Prov. Endlich hat das Cistertienser - Kloster Frauenbrunn (sonst insgemein Kloster Landstraß genannt) den Besitz derselben käufflich erworben; Massen noch Heut dieses löbliche^Stifft Franen-Bruittt solches Schloß und Herrschafft Landstrost würcklich besitzt; dahingegen aber die Stadt noch immerzu Lands-fürstlich ist. Dieser Ort hat von feindlichen Anfällen zu unterschiedlichen Malen einen Schrecken und Sturtz ausgestanden, ist auch sonst von andren Unglücks-Fällen betroffen worden. Wie sie durch den Herrn von Liechtenstein mit deß Königs Odackers Bölckern eingenommen, ist oben schon erzehlt worden. Als der Bav Beeg mit zehentausend Türcken in Crain einfiel und unterschiedlicher Enden groffen Schaden stiff-tete, ward auch um Landstraß herum Alles durch ihn verwüstet: die Stadt aber defendirte sich wacker und erwehrte sich Seiner so ritterlich, daß ihn nicht mehr gelüstete, die Finger (oder Raub-Klauen) an ihr zu verbrennen, d) Im Jahr 1545 ist gleichfalls von den Türcken in dieser Gegend eine greuliche Verwüstung angerichtet, also, daß Nichts für ihrer Wüte freg geblieben, ohn allein diese Stadt; welche sie unberührt lassen mufften. 0 Aber im Jahr 1663 begegnete ihr ein schweres Unglück; denn sie ward mit der feurigen Ruten geschlagen und gantz abgebrannt samt dem Schloß, also, daß nichts stehen, blieb ohn allein die Psarr-Kirche. Sie ist aber seither wieder aufgebaut und anjetzo in solchem Stande, wie anfangs gemeldet worden. d) Not. Prov. Httb Sigm. v. ©irden, am 752 Bl. ich Ehren-Spiegels. e) Not. Joh. Lud. Schönl. Camffirafj (cfas Kloster.) « Inhalt. Gà ?! Klosters Sandflrafs. Fruchtbarkeit desti Hodens. Aamens-Nr^rung. windt d 1 »-r °^rS" ®er ^ìejses Kloster gestiftet. Grà-Heàog Hernhard Lber-Elt -fchof von Hamberg. Zu defeit (Sedachtmfa er ttijfs Kloster bauete. Dw im Ilift-Hriese unterschriebene Zeugen. Ins Kloster .'andstraß. Tnrckischer Zinfall. Landstrost befenbirl sich. Abermalige Türckische ©er.oiiflnng. Lanbstcost roirb gantz abzeüranM. as Kloster Landstraß, welches ifonft eigendlich, wie gedacht, Frauenbrunn, und auf Crai-nerisch Kostainovza, heisst, ligt in Unter - Crain , eylff Meil-wegs von Laybach, drey Meilen von Rudolphswerth, und eine Viertheil Stunde von der Lager deß Klosters Landstraß. e Stadt Landstraß, in einem Grunde, der zwar eben aber etwas tieff ; weßwegen man diesen Ort für ungesund halten will, weil er gleichsam gantz eingeschlossen, auch der Bodem daherum sehr feucht und ^ Fi- morastig ist. Von einer Seiten erhebt sich das hohe Gebirge, da die Uskoken wohnen. Man hat ehedessen diesen Ort zur Windischen March, jetzo aber wird er insgemein zu Unter-Crain gerechnet. Fruchtbarkei! Ob nun gleich, wie gedacht, die Lufft deß Bodens, megen des feuchten Bodens nicht eben die beste, so ist dennoch sonst diese Gegend zum Lebens-Unterhalt und Nahrung dienlich, weil sie fruchtbar und allerley, was man zur Nothdurfft oder Bequemlichkeit verlangen mögte, darunter auch die nicht ferm davon ligende vortreffliche Weinbergs begriffen seynd, hervor bringt. Und ist die Gelegenheit oder Lagerung dieses Orts im übrigen gar lustig, wann nur die Lufft ein wenig besser wäre. , eIlé, Der Crainerische Nam Kostainovza 1Irj))tung. ist von den Kästen entsprossen, gleichwie auch die CUÜnerische Benamfung der Stadt L a n d st r a ß. Der Deutsche Nam Frauenbrunn aber quellet aus dem nahe dabey entspringendem Wasser. Insgemein nennet und schreibt mans sonst nur „das Kloster zu Landstraß." Wie-wol es beynt Lazio und Megisero eben so wol, als wie erst - beschriebene Stadt Landstrost benamset wird. fMiiu Die Form dieses Kloster - Gebänes ^{i. zeuget von dessen Alterthum; ange)ehn, selbiges zwar ziemlich groß aber gantz altvaterisch gebaut ist. ^ Der Stiffter war Bernhard, Herzog in Kärndten; welcher zur Danckbarkeit, g-M daß Gott ihm wider den Bischofs von Bamberg den Sieg verliehen, die)es master aufgerichtet. Solches bezeuget neve Andren Lazius, wann er schreibt; » ^ nardus, Carinthiao Dux, fundat Oceno biurn Cisterciensibus in Landstrost, Pos debellatum Episcopum Bambergensem, cum quo propter limites ditionis certaba ■ a Arnhard " uberwindr m «schoss b-rg- St?-ie «mete. Dem Lazio und andren Scribenten stimmet Megiserus hierinn beti mit diesen Zeilen: „Unter allen herrlichen Thaten von diesem löblichem Fürsten Bernhard begangen , wird gerühmt der schwere und langwierige Krieg, den er mit Bischofs Eckeberten von Bamberg und Hertzogen zu Meran inKärndten geführt hat, und solches von wegen etlichen Grentzen bey-^r Herrschafften, in welchem endlich der Bischofs von Herrn Heinrich von Dietrichstein ist gefangen worden, welchen der Ertzhertzog zu Vinckenstein in dem Schloß hart verwahren ließ. Wie nun solcher gewaltige L>ieg erhalten, hat offt-berührter Ertzhertzog Bernhard dessen zu nnmerwährender Gedächtniß das Kloster ^UGrab noch heut zu Tage gesehn wird. VIIL ®Ud| btr Kärndierischen Chro- 6) Idem Pag. 868. Dieses Letzte ist das Gewisseste und Glaublichste. Denn wo fürnehme Herren ein Gestissi haben angerichtet, da Pflegen sie auch am liebsten ihren Gebeinen die Ruhstat zu wünschen. Der Stifft-oder Fundation-Brieff ist noch vorhanden und von den Zeugen mit diesen Formalien unterschrieben. ,,Cujus rei testes sunt Philippus, Filius noster : qui, post datum Privilegium, in Salzburgensem Archi-Epis- Die im copum electus : Et Ulricus, Filius noster senior : Ulricus, Praepositus in l.-nt Sengen. Völkhenmarckt, Luitpoldus, Plebanus de Kreigh, Nobilis puer de Ovvers-pech : Weichardus & Henricus , Fratres de Charisberg : Hartvvicus, Dapi-fer de Kreich : Gundacker & Svvick-herus de Urovvenstein : Chuno & Jacobus de Uberec rech : Reinhardus, Pincerna de Ostervviz : Bertholdus de Grednik : Ulricus Rainherus de Aichelberg : Arnoldus & Henricus de Hauenburg : Chunradus & Otto, Fratres de Himmelberg: Chunradus de Paradiso: Fridericus de Falckhenberg : Gerlacus de Hartenberg : Ulricus, Henricus, & Conradus, Fratres, de Landestrost : Ulricus & Gotfridus de Prossekke : Mainhardus de Weitenaue : Berchtol-dus de Gurckfelde: Wiander de Ar-cha: Wolzling de Nazzenfuess : Fridericus de Weinekke: Herbardus & Manhalmus de Ovversperch : Thomas Plebanus de 8. Cruce : Otto Plebanus de Nazzenfuess : Bertholdus, Plebanus de 8. Bartholomaeo : Engelbertus de Landestrost : Otto, & Otto , Fratres, de Landestrost: Otto Uraneo : Henricus & Fridericus, Notarii nostri.“ ,,Cui Facto ego Berchtoldus Frisacus Canonicus , Scriptor Praesentium, interfui , & testimonium perhibeo Vicarius. Acta nunc haec, Anno Gratiae 1248. Indici. 7. Octava Idus May, T<1eliciter nunc & semper! Amen!“ Dieses Kloster Landstraß wird anjetzo von dem Herrn Praelaten Ruperto regiert. Laybach: ©che die rechtvöllige Beschreib»!, dieser Stad am Ende dieses Eylfsten Buchs. Warum die völlige Beschreibung dieser Stadt allhie unUr-laffen worden. Gelegenheit des Schlosses Leitenburg. Woher es den Namen habe. >ir >1» ìt» ìt» •«i»’ «j» ; tefe Haupt-Stadt deß Hertzog-^thums Crain ligt gleichsam mitten im Lande, an dem ihr gleich-benamten langsam-gehen-dem Fluß Laybach, und dabey das Schloß auf einem Berge. Zeilerus giebt ihr in fei» ner Reis-Beschreibung durch Deutschland das Lob, daß sie fein erbaut sey, gedenckt doch dabey, es sey allhie der Lufft sehr ungesund. Welches die Relation etlicher Medicorum. so dem dritten Buch dieses Wercks eingesügt worden, nicht allerdings beträfftigt. Denen Schwindsüchtigen mögte die Lufft vielleicht nicht allzu dienlich seyn; andren soll sie hingegen gar erträglich fallen. Was sonst die rechte Gelegenheit dieser Stadt betrifft, so haben zwar Ihre Gnaden, der Herr Hanpt-Author, dieselbe gantz ausführlich auf- und der buchstäblichen Ordnung nach, gleich wie alle die andren Städte richtig an diesen Ihr eigendlich gebührenden Ort sie gesetzet; weil aber solcher Aussatz hochgedachten Herrn Haupt - Authors ziemlich lang, auch mit vielen kurtzen Notis oder Merck-würdigkeiten häuffigst angefüllt ist, und deßwegen von mir so bald nicht geztew lich verfasst werden könnte, daß nicht hingegen der Kupffer-Druck in diesem Werck mercklich aufgehalten würde, so man solcher völligen Beschreibung den allhie ihr an dieser Stäte billig und ordentlich bestimmten Platz würcklich em-räumte, finde ich mich bemüssigt, solche vollkommene Beschreibung dieser berühmten Stadt an dieser Stelle einzustellen und ans Ende dieses eylfsten Buchs zu I versetzen. Allda sie dem hochgünstlgen i Leser ausführlich vorgestellet werden loll, so wol von der Feder als von dem Kupffer-Druck. . , ^h- d°s Nichts destoweniger, damit derselve einigen Borblick aus ihre Gelegenheu y. thun könne, beliebe Er sie in dem Kupff fer deß kleinern Formats zum Voraus anjetzo zu beschauen. Hernach aber wir - sie ihm unten bey ihrer rechten und völlig ausgeführten Beschreibung auf ernem Kupffer grössern Formats erscheinen un^ sich viel ansehnlicher prrnsentiren. E. IV- Keitenburg. n II a I f, Gelegenheit defs Ichlojses Jeitenburg. Wolter es den Ismen habe. de|;s Icltlojfes. tenburg, so in dieser Gegend damals unter solchem Namen sich befand. Es ligt aber dieses Schloß aus ziemlichen Höhe, an einem scho , Frucht - bereicherten mtb_ Luft »re $ Bodem, mit schönen Weinbergen e g sangen, welche guten roten und we 11 Wein reichlichst zinsen. , Es ist dieses Schloß an sich, selbst ^ lichst und zwar erst für wenigen o y 1 Schloß Leitenburg, oder jmach Etlicher Schreib-Art Leit-tenburg, insgemein Losh be-> namst, ligt in Inner-Crain, k auf dem Wippacher Bodem, von der Haupt-Stadt Laybach neun - à Meilen und von dem Marckt Wippach eine halbe Meil. Es hat seinen Namen erhalten schon bey alten Zeiten her von dem Amt Lei- & gilt »• Lettenbyrg J* auf neu aufgeführt worden urw fernen jetzigen Herrn Besitzern. «..v öon dem Schloß ist einschö- 4ptttUn^aiimut^ei: Lust-Wald, von wel-C nicht ferrn auf einem ziemlich-hohen ge der Ort Rosel ligt, allwo die in Crain und anderweitig berühmte weifst Wippacher Weine am besten wachsen. Dieses Schloß Leitenburg erkennt für drß jetzo für seinen Besitzer Herrn Johann ad,ioffe<" Philipp Grafen von Cobenzel, höchstverdienten Hauptmann zn Trrest. lierfilmfierg. Simung S's%| ìtmhmmg et*teyer-marck geblühet. Es ligt sonst dieses Schloß, wie oben schon gemeldet, in dem Moräutscher D°deM, unter einem hohen Berge, auf einer kletne» Anhöhe, allwo etliche Schlösser gantz naY beysammen stehen und eben deßwegen eine lustige Nachbarschafft verursachen. Es ist damals, als Rudolphseck verlassen, erbauet worden; daher es dann 91 ' chen Ursprung mit Moräutsch hat. aber am ersten in diesem Kirschen-Wal den Grund zu dem Schloß Liechteneck g ' leget, ist nicht zu erforschen. Dw;es a klar, daß ehmaln Rudolphseck alt Gatt sch gewesen. Doch finde ich anbey, daN ^v Wilhelm Gatt, Herrn Hannsen Gallen von Rudolphseck Sohn, dtes^ Ltechl künstlich an sich gebracht. Welches nach , seinem tödtlichen Hintritt Herr ChiM. Rudolph und Herr Seyfried Gatt, deßei Gebrüder rechtmässig ererbet im Jahr Hasyber und von diesem der jetzige Herr 1605. Im Jahr 1612 hat Liechteneck Ferdinand Ernst Hasyber durch Erbschafft Herr Samuel Hasyber erkaufst, nach des- erhalten und besitzt, b) sen Absterben es sein Sohn Melchior b) MS. HoehenYV. & Collect, mea. bV'6 Mlossk« "l'°r,berg. iet ber dieses nun b verübe, Pilger äejss Schlosses Jilienberg. Woher der Käme dieses Schlosses. Ist nun gantz verödet. Die Kirche auf dem Derge. Wallfahrten dahin. Ist ein Starnm-àus deren von jilienberg. Wie die jietjenbergifche ^antilie erloschen. Jetziger Desitzer. Has Schloß Lilienberg, so auch f die Kirche 8. Valentini gantz oben auf der Lilgenberg und zu Zeiten Gil- Spitze deß Bergs erbauet, allwohin sehr genberg, Crainerisch aber Lem- grosse Kirchsahrten geschehen, welche diese £)berg geschrieben wird, ligt in Kirche nicht in geringen Ruhm gebracht, r Ober-Crain, im Moräntscher Es war dieses Schloß ehmaln ein wür- Boden, von Laibach vier Meil- diges Stammhaus der Lilgenberger oder ^ Wegs. jj Herren von Lilienberg, in deren Händen es Den Deutsche« Rauten hat auch viel Jahre lang^gewesen ; wie dann im es vorzeiten von der Liljen-Blumen erhal- Jahr 1263 dieses schloß dem Herrn Gerten, als von welcher verschiedene Arten ans hard oder Gebhard und seinem Bruder dem Berge, woraus gemeldtes Schloß er- Herrn Hänichen von Lilienberg zugestan-dauet ist, hin und wieder wachsen. Der |j ben. a) Vrainerische Rant erkennet den Deutschen 1419. Jahr hat Ulrich Herr von Li-sur seme Wurtzel, als von welchem es lienberg es im Besitz gehabt, als der Stifft-ourch Berchümmelung aus Lrljenberg sich Prieff Frauen Margareth, Herrn Rico» Hemberg verartet hat. tans von Hopfenbach hinterlassenen Witt- «reses Lrlienberg ist nunmehro gantz gen, einer gehonten von Lilienberg, aus» ^^odet , so daß kaum an etlichen Orten : weiset, b) Der Letzte Herr von Lilienberg mehr die Stemhauffen übrig, welche zeigen ist zu Münchendorff auf dem Kirchhof von w, ov-bte Spuhr, wo eigendlrch vor dre- dreh Bauern erschlagen worden, und mit - ì. enberg gestanden. Welches dann chme dieses edle Geschlecht auch verloschen. 27 dteUrJach, daß ich nicht wie biß an- Anjetzt gehört Lilienberg dem Herrn hero, dre Abschtlderung zur Belusttgung Gaudin. ß 9estetgten Lesers beysügen können. j ____________________ Gleich über diesem verödeten Schloß ist a) MS. Sitt. b) Sliffl-Bries. 6etegrnheil dtfs Mm,dl» Sudar. Narum vormaliges Lasten atthic ««gegangen, àren graben allhie einen vermennten §exen-KÖryer wieder auf. Jetziger Sefttzer. |cr Marckt Lindar führt in Teu- j Äscher und Crainerischer Spra» che gleichen Namen, und wird >zu Jsterreich gezehlt, und von -hieraus biß zur Hauptstadt Laybach sechszehen, biß zur Stadt Mitterburg aber nur eine einige Meil gerechnet, mit jyß* aufeinem ziemlich-hohem Berge mit Weinbergen umzingelt, auch W à-Feldern und Obst-Bäumen versehen. Bor diesem war hier ein Castell mit etlichen Thürnen zu Abtreibung eines gäh - einstürmenden feindlichen Anlauffs anzutreffen: allein der bißherige Friede und Land-Ruhe hat dieses zum Kriege bestimmte Wesen und dessen Erhaltung ans der Obacht gelaffen, weßenthalben es gäntzlich eingegangen. Bor unlangen Jahren haben die Sauren allhie einen tobten Körper dem Grabe wieder entnommen, denselben mit einen Die Kirche auf dem Berge. Wahljahren dahin. Ast ein Stammhaus deren von Lilienberg- Wie die Li-lienber stich.' Familie erloschen. Jetziger Besitzer. Zitze die Fi gnr M". 227. Brrnm vormaliges iaftetl allste eingegangen Bauten graben allste einen vermehr len £er T'-TäretiLlNDATl &UÙ m Hexen-Körper Pfahl aus einem Dorn-Busch durchspiesset, w«der auf. unt, also mit ihm Verfahren ; weil sie abergläubisch geglaubt, es wäre dieser verblichene Körper dem Grab auf etliche Tage entgangen und hette etliche Menschen aufgefressen oder verzehrt, (mit welcher Redens-Art sie das seiner Verursachung zugerechnete Absterben verschiedener Menschen bemercken wollen) und dieses daher, weiln er bey Leb-Zeiten ein Hexenmeister gewesen und also auch im Grabe seine li Schädlichkeit noch nicht abgelegt hette. Masi sen ich anderwärtig, nemlich bey Erzehlung der Sitten und Gebräuche der Einwohner, wie auch bey Beschreibung deß Orts Khrmg, weitläufftiger von diesem verruchten Aberglauben, welchen weiß nicht eine Einfalt oder aber Boßheit gezeugt, Bericht gethan habe. ^ Für jetzo gehört dieser Marckt unter B-fi die Grafschafft Mitterburq, und also folglich dem Herrn Herrn Frantz Ferdmano Fürsten von Aursberg. rc. rc. Jetzig-r Otardt und schloß üitet). lrsach der )enahmung ieses RarcftS. ^Aarcht und Ichloss Jitcg. Itrsadt der Hemmung dieses parchts. Gelegen heil defs Parchts. Kunst in diesem Marchi. Viehmärcht zu Jitey. Iklzcher Besitzer dess Marchts. Vorige Besitzer dejss Ichlojses. Jetziger Besitzer. n in diesem Marchi. arckt und Schloß Litey (oder Littey) wird auf Crainerisch ?Litja betitelt und zu Unter-Crain gerechnet. r Von Laybach biß Litey zehlet man vier Meilwegs. Den Namen belangend, kann ich keine teutsche Quelle finden, sondern bin gezwungen, in Ermanglung derselbe es von dem Lateinischen Wort Littus, 1 ein Ufer oder Anfarth bemercket, Herz ' leiten, weil dieser Marckt an dem Sa -Fluß erbauet ist und deßhalben dre aUL und abfahrende Schiffe hier anlande«, und sich dieses Marckts Litey als einer Anfuhrt bedienen. Der Cramensche ^cam Litey Marc Kt unt defiloJs mm ^ fv~ i iir zz 8 . ft«. Fi. 28. akr tjt mit Folge der Zeit von dem La-temrsch-Teutschen Wort entsprossen; in-m ks sonst Possirlich lauten würde, so Ulan chn von dem Crainerischen Wort welches ein Menschen-Fett bedeu-*' herzu nöthigen wollte. Dieser Marckt wird von dem Sau-Fluß enetzet und ligt unten an einen Berge, essen ungeachtet er doch nicht ohne ebne Eselder aus einer Seiten, und würde er nn och ln ziemlichen Wolstande setin, wann w 1636 den 11. April durch fins ®ot951ofe Pleunigkerische Haus-Ge-La6 {W««A, der Adam Pleunigker ochste an dem Schloß ligende Haus wabL!" besitz gehabt) dasFene/ver- vPM.Jr 11 ?” l'udurch eine leidige Brunst ©riJ s^ätte' ^blche mit unersättlichem ^n gantzen Marckt samt dem SS? "ud dem gantz nahe an dem Marckt Ä, lust-hegenden Eychen-Walde die SS È 9ar aufgefressen, daß kaum zu entr& d^rcolm aus ihrem Rachen alles h» iel! gewesen, das andere aber verzehrt worden. Dieser Marckt Litey ist nebst andren Freyheiten mit Bieh-Märckten versehen, Biehmur» welche gehalten werden erstlich am Sonn- ä“ tag Laetare, zum andren Mal am Festtage S. Florians, so am 4. Tag des Mayen feyerlich begangen wird, zum dritten Sonntags nach dem Fronleichnams-Fest, und dann zum vierdten den Sonntag nach dem Fest des heiligen Ertz-Engels Michaels. Migu Dieser Marckt gehört jetziger Zeit unter ro«*«1*® die Herrschafft Weichselberg und dem Herrn Herrn Frantz Ferdinand Fürsten von Auersberg zu. In dem Marckt Littet) ligt auch daS Schloß Thurn-Littey genannt, welches im 1587. Jahr den 20. Aprilis Herr Frantz Wagen mit dem Herrn Georg Balthasar von Wernegkh gegen das Schloß Poganikli verwechselt hat. In Werneckischen Besitze blieb es bis auf das Jahr 1613. Da Herr Hanns Daniel von Wernegkh und Frau Felicitas von Wernegkh, gebohrne Raumbschüß-lin, Wittbe, als Sohn und Mutter dieses Schloß Littey den 29. September an Herrn Joseph von Machortschitsch käufflich überlasten. In welchen Kaust aber Herr Chri- Öotißc B.'sitzer beg Jchloffes. Lager Gegend des Marekls Loitsch. Woher ls btt: Katrut hat. Warum die Römer diesen Ort Longa-ticum genannt. Gelegenheit deß Marckis und Schlosses. stoff Wagen als ein näherer Bluts-Freund den letzten Septembr. des 1613. Jahrs ein-getretten, doch aber noch selbiges Jahr gedachtes Schloß seinen Vettern Herrn Emmerich Peltzhosern verkaufst; welchem es Herr Leonhard Mercharitsch, beygenannt Fabianitsch, von Hanns Christoph Tazel, als Peltzhoverischen Curatore, abgehandelt. Im 1627. Jahr den 9.October verkauffte wiederum solches Schloß Herr Fabianitsch dem Herrn Hanns Daniel von Wernegkh zu Arch, von welchem es im Jahr 1630 Herr Johann Maria Bosio käufflich er- halten, der es hernach am 30. Augniti deß Jahrs 1633 mit Herrn Hanns Adam Münchbergern nebst einer grosse» Aufgabe um die Hcrrschafft Landspreis vertauschte. ^jgtt Seithero es dann für jetzo Herr Frantz gefitgr. Adam von Münchberg erblich besitzt. bitfön In dem Marckt Litey ist auch ein Hof, ^arctt. so vor diesem der sel. Frauen Fr. Johanna Cordula, Gräfinn von Barby, einer gebornen Freyinn Apfalterinn zn-gestanden. Welchen aber jetzt in Besitz hat und erblich an sich gebracht Herr Bernhardin Apfalter. 1‘oilirii. Jager-Gegend drjs Parchfs Koitscli. Woher rs den Kamen hat Warum die Kölner diefen Ort Longaticum genannt. Gelegenheit defs Marchfs und Jchloffes. fester Tabor nahe dabeg. Jaur wird mit einem nermegtem Jchatr-cFund geäfft. Ducaten verwandeln sich in Hajselnüffe. Erempel Teuflischer JchaU-Uercirereg aus dem Bodino. HefitM dess Marclüs. Wer heut diesen Ort beslfZt- Wetter- Jchaden >“' ser Gegend herfürgeschoffen, entliehen. Statt vnò Me tre orten Lovrana ”le1et Stadt. Sihe bit R-Sur N. 230. àstlich Haus dasklbst. l^otier Mftct in ba» Siter. S?™«1 3ti(uin. jHtot ' ^«wand. -9ni,el «Uba. ?utt Echi»-lf6t< alida. @3 ligt diese Stadt an dem Adriatischen •meer oder so genanntem Sinu Flanatico, unter dem grossen, hohen und weitberühmten Utschka-Berge (oder Monte caldiera.) Sie ist zwar nicht sonderlich groß, doch darinnen ein Beneficium der heiligen Mariae Magdalenae, wie dann auch etliche Canonici in dieser Stadt befindlich. Uberdas hat der Fürst von Aursberg ein wol-auf-gesührtes Hans in der Stadt, ans welchem Man einen verwunderlich-schönen Prosperi ut das Meer hat, und zeigt sich in der umhegenden Gegend S. Veit am Pfianm, rostore oder Kraylerza, Bukariza und uoch mehr andere an dem Meer gelegene Werter. Ingleichen erblicket man auch lu-nl9e. duseln, als die Insel Velia oder Vegia, Cherso und noch andere. Es hat auch diese Stadt einen kleinen Meer-Port, darein kleine Schiffe einlaufen können. Die Einwohner führen einen grossen Endel mit der Leinwand, welche sie weit über das Meer in abgelegene Ort verfüh-«t?' iìe daun gute Schiffleute und „ ihren alten Libnrnischen Vorfahren ^?ih?rien, von welchen die alte Römische 'ihichtschreiber angemerckt, daß Keyser Augustus denen am Meer wohnenden Liburnis die Schiffe weggenommen, weil sie das Meer unruhig gemacht und niemand unberührt vorbei) siegeln lassen; maffen hievon anderswo ein Mehres in diesem Merck berichtet wird. Anssen um die Stadt ist keine Ebne, sondern lauter hartfelsichtes Gebirge befindlich. Dannoch ersetzet diesen Abgang , das viele Weingewächs nebst der Menge Oliven und andren Obstbäumen, welche in nngemeiner Fruchtbarkeit herfür wuchern. Insonderheit sind allhie die grosse und dicke Castaneen, Maron genannt, in gröster Menge an zntreffen, so von hinnen in i verschiedene Länder verschicket werden. Das Getreide belangend, als: Weitzen, Gersten und dergleichen, hat diese Gegend gantz nichts davon und muß die Zufuhr die-senAbgang erstatten, weiln der gantz steinigte Grund den Saamen nicht aufgehn lässt. Im Jahr 1305. hat diese Stadt Loura-na Herrn Albrecht Grafen von Görtz zugehört. a) Jetzt aber gehört sie unter die Grafschafft Mitterbnrg dem Herrn Herrn Frantz Ferdinand Fürsten von Auersberg. o) Lazii Commentar, p. 1216. Ä" 5*" E?"nes tz'L- t'e "uch Ödster- £ii6etó. S'fs und Silbe* Selegeulcii. gau-leider dabei}. Jcdänes sleg-driž bey dem Jchtosi. Wie auch UuMer-Ertr. Kebellisihe Dauern ßlün-ern ^chlofs. Éu Jübechh regiert die Dest. Ist ein Stammhaus der Herren 011 jübechh. Vorige HesttZer diesis IchloWs. Vorige und jetziger Innhaber diesis Grts. chkoß und Herrschafft Lübeckh (in ; der Laud-Sprach Lébek) ligt in Ober - Erain, von der Haupt-Stadt Laybach vier Meilwegs, zwischen hohen Bergen, auch auf einem hohen Berge selbst, eine Ratsch erba t von dem Marckt Schloß zwar ist keine Ebne guten Ir tnri bod) ermangelt es nicht an n Baufeldern und vielem Obst ein nutea Sn lem Schloß findet man Iakren V cEh welches für etlichen auck s 1 Herrn von Watzenberg, wie Tätenbach graben auch ^ y.et" Bley-Ertz entdecket fett» f blu flerssiger Untersucher ohn-esen Schlosses ein àpffer-Ertz. Im Jahr 1515, als die Bauern-Auf-ruhr in Erain sich ereignete, haben die aufrührische Bauern nebst noch einigen andren Schlössern auch Lübeckh eingenommen , völlig ausgeplündert und fast gantz zu Grund gerichtet <*) Im 1560. Jahr befiel dieses Schloß und Herrschafft Lübekh ein andrer Unfall; sintemal die leidige Pest-Seuche ihre Lager-Stelle Hieselbst aufgeschlagen und viel Menschen anfgefreffen. Es war aber vorzeiten dieses Lübekh ein Stammhaus der Herrn von Lübekh oder Lybekh, welche auch dieses Schloß in Besitz gehabt. Als, im Jahr 1280 war Besitzer Herr Werson von Lybekh, nach welches Absterben es deffen hinterlaffene Wittbe, Helcha von Fruchtbarkeit um btt Stadt. Treffliche Kästen. Besitzer dieser Stadt. Rebellische Sauten plündern das Schloß. Zu Lybekh regiert die P-st. Ist ein Stammhaus der Herrn von Lübekh. Longe Besitzer diese» Schlöffe». Lager deß Schlöffe» Lueg. Lybekh, eine Geborne von Stein, ererbete. ») Es ist aber leyder dieses Geschlecht nebst vielen andren verloschen und abgestorben. Im Jahr 1593 gehorchte diese Herrschafft dem Herrn Georg Einkyürn, Lands-Verwaltern in Crain. b) Hernach kam solche auf Herrn Hallern Freyherrn, und von diesem auf Herrn Paradeißern Freyherrn. «) Lit. Orig, b) MS. Pror. Nechst demselben besaß diese Herrschafft, welche ein groffes Land-Gericht hat, Herr Carl Freyherr von Wizenstein und nachdem derselbe gestorben, folgte in den Besitz sein hinterlaffener Sohn Herr Frantz Freyherr von Wizenstein. Welcher gleichfalls durch seinen tödtlichen Hintrrtt seinem Brüdern, Herrn Johann Baptrsta Freyherrn von Wizenstein den Antritt dreser Herrschafft Lübekh eröffnete. Und dreser ist auch noch zur Zeit derselben Besitzer. l)as Schloß und Herrschafft Lueg, in ^Crainerischer Sprach Luknia, wird zu Hauptstadt Laybach acht Meilen, von 9ru-dolphswerth aber eine Meil entlegen. Unter-Crain gerechnet, und ist von der Den Deutschen Namen hat es von denen jjorize jetziger Hiber Ort«- lueg. Sag« ä((s jMitallis Saeg. Woher ra dm Jamrn hat. Me das alte Kctiloft besthassen, Hesthajstnheit dest neuen Schlosses. Mann das Schlofs verneuert worden. Gntdechung vieler Pfeile in der aufgegrabenen Grden. Wasser, st unter dem Schlofs rinnet. Schöne Mühl heg dem Schlofs, die niemals weder 2« noch zu wenig Wassers hat. Aberglauben wegen eines ersthossenen Teufels- ^e*ir curiöst Grotte nicht weit von hier. Vorige Besitzer diefes Schlosses. Jetziger Heer dicstr Hcrrsthasst Jueg. Herrn Erbauern, denen Herrn Lueggern ^halten. Den Crainerischen aber von dem ort Luknja, so ein Loch bedeutet, weiln >^as alte Schloß in ein Loch eines Felsen gevauet gewesen, nebst einer Aufzug-Brü-e, wovon noch die alte Überbleibsel zeugen können, f) Sdenti dabey, einen Büchsenschuß weit nJs11 It ^g^ch die Herrn Luegger, West erstbemeldtes Loch-Schloß zu klein (•7-^ ' enr grösseres erbauet auf einem § ^gel und solches gleichmassig g benennet ; und wird diese Entfernung fpfcv n^Uen A" dem alten Schloß ohnge-Jüchsen-Schuß austragen, teiii w »r f ^ìeses neue Schloß gantz aenh» rCn ' ureiln die rund-umher-li-fen 9rau^am5anziise§ende Gebirge es so teLpn S beschliessen, daß man bet) wäh-«ne ziemliche Zeit raubtIichen Ltechts der Sonnen be-Nack^i^ --ìUì Sommer nach vier Uhren stia hiirs ^ 1^°U wieder desselben verlu-doch hör o iedannoch ohngeachtet ist ^erLufft, so dieses Schloß und Herr- "usfühMch habe ich im Bi-rdtNl Buch i schafft umstreichet, frisch und gesund, und ' kann bey so gestalten Sachen das Schloß !' einen auf einem Hügel Keffel-förmig eingesetzten und mit Bergen umfangenen : Hügel abbilden. Im Jahr 1580 hat Herr Frantz Gatt àn boa dieses fast verfallene Schloß aus der Ruin wieder erhebt, indem er drey Thürne nebst v-à. j Mauern und Gängen aufführen und mit einem tiefen Graben und Aufzug-Brücken verfehlt lassen, indem er befunden, daß dieses Schloß bestand und starck genug wäre, einen feindlichen Anfall auszuhalten und sich zu widersetzen. Wie er dann auch von Keyserl. Majest. erhalten, daß ihm zu solchem Bau und Befestigungs-Werck die Land-Robat verwilligt worden. Jetziger Herr Besitzer hat dieses Schloß Siw&ma nicht weniger erneuert und noch über diß * • rr ■■ re- ,—• .< .. "L. „ . u in btt auf* einen schonen Eroen-Saal mit Gips-oder gtgànm so genannter Stucodor-Arbeit und Lust- $rb;rt-reihenden Gewählten verfertigen lassen. Als man vor wenigen Jahren unter dem alten Loch-Schloß gegraben, hat die aufge-I grabene Erde viel Pfeile entdecket, welche ! vermuthlich ein ehmaliger Feinds-Anfall gegen das Schloß vergeblich zugeschicket« Wasser, so unter dem Schloß rinnt Schone MiihI Bet) dem Schloß, die niemals weder zu diel noch zu toenio Nässere ha! Ubet glauben wegen eines erschaffenen Tensels. Sehr curiose Grotte nicht weit von hier Gin andres Schloß Lueg Ist unter bet: Raritäten beschrieben. Gleich unter dem neuen Schloß rinnt das Wasser, die Pretschina genannt, mit solchem Gewalt heraus, daß es stracks noch in seiner Geburt und Ursprünge sieben Mühlen-Räder treibt, welche alle zugleich und ans einmal lausten und mahlen können, und was das verwunderlichste, wird dieses Wassers niemals zu viel noch zu wenig, auch in dem Winter von dem Znge-friren befreyet seyn, auch ist hiebey die Wehr von lauter Qnater-Stücken anfgefnhret. Es hat sich einst zugetragen, daß das Wasser sich in dem innern Theil des Bergs verstopfst und also dem Müller sein Hand# werck und Nahrung gehemmet. Weßwegen derselbe mit einer Buchsen in das Loch geschossen; ans welchen Schuß das Wasser gani? Blnt-rot heransgeflossen. Worüber die einfältige Bauers-Leute nicht gnngsam sich verwundern können: ja, sie seynd endlich auf diesen Irrwahn gerahten, es hätte gewiß der Mütter den in dem Loch sitzenden Tenffel tobt geschossen, von dessen Verwundung dieses ansfliessende Blut zeugte. Allein dieser Einfalt- bereicherten Leute ihr Verstand erstreckte sich nicht so weit, daß sie hetten mercken können, diese Wasser-Nöte käme urspringlich her von der rothen leimichten Erde, so die Wasser-Verstopfung verursacht hatte. Ohngefehr eines Büchsen-Schnsses weit von gedachter Mühlen ist eine schöne und curiose Grotte zu sehen, in welche man sehr weit vermittelst eines Lichts gelangen kann; doch hat noch Keiner das Ende fin- den und erreichen können. Es rinnt aber ans dieser Grotten bey anhaltendem Regen das Wasser starck heraus; da sie fon-sten gantz trncken ist. Die Besitzer dieses Schlosses und Herrschafft Lueg anlangend, seynd solche, wie I schon gedacht, in Besitz der Herren Luegger, 5 die es so gar ihres Namens gewürdigt, gewesen. Als aber der letzte Herr Erasmus Luegger in einem andren Schloß inJnner-Crain gelegen, und auch Lueg benennet, erschossen worden (wie ich solches ausführlich bey Beschreibung der Seltenheiten dieses Landes angeführt) ist diese Herrschafft von dem Lands-Fürsten bey erman-glenden männlichen Lneggerischen Erben eingezogen worden. Welche hernach Keyser Maximilian der I. dem Herrn Friedrich von Gallenberg wegen so wol dem Keyser als dem gantzen teutfchen Vatterlande treugeleisteter Dienste im Jahr 1494 zu eigen geschencket und überlassen. «) Nachmaln hat solche Herrschafft Herr Frantz Gatt, Hauptmann zn Eratn, so eine Geborne von Lamberg zur Ehe gehabt, und wie oben erwehnt, dieses Schloß in viel bessern Stand gesetzt, erhalten; von welchem es ans die Barbische durch Erb-schafft gelanget, und endlich vermittelst eine Heirath ans die Herren Brenner Freyherren gekommen. Wie dann noch jetzo Herr Wolfs Daniel Brenner, Freyherr, dieser Herrschafft Besitzer ist. a) Geneal. Gallenberg, p. 21. £utfl an iter fioiK. Vorige wer dieses Zchlostes- Vesi- Jey'g^ in noch andres Schloß und Herr# kschafftLneg, in der Land-Sprach Jamma genannt, wird dem In-nern-Crain beygerechnet nnd ligt in demjenigen Theil, welches der Landmann an der Poykh nennet. Die Beschreibung dieser Herr# v. schafft nebst dem wahrhafftig-abgeschilderten Knpffer wird der geneigte Leser bey Beschreibung der Rariteten oder Seltenheiten des Landes finden, allwohm wir den curiösen Leser abfertigen wollen; damit wir nicht durch abermalig-wiederholte Erzehlnng dem stets ans einer Saiten spie-lendemLanten-Schläger nachahmen mögen- ^tr D»rfe» Es gehört aber für jetzo diese Herrschafft dem Herrn Johann Philipp Grafen Co-benzel, Hauptmann zn Triest. IMaofi. Jager-Itelle defs MMüfsteins Juhoviz. Moker es den Kamen hat. Hefcbaßen-heit defs Scklöfsleins.' Iujtige Correctum einer verfoßenen Säurinn. Hauer er-Mreckt fein verfoßenes Weib durch einen teujlifch - rerlarrten Mudenten. Eine M gleiche hurirweilige Grreklung aus defs P. Abrahams, (Brtzjjchelm Inda. Vormalige Hesrtzer diefes Schlöfsleins. Jetziger Herr darüber. LxvLKHAVI"? a JuHai/icr^ , a--*t«ae trin«?n!" m'n hat/ as Schlößlein Lukovitz in Crai-fnerischer Sprach Lukavèz benamset und im Inner-Crain gelegen, ist der halbe Weg zwischen der Haupt-Stadt Laybach und dem Marckt Ober-Laybach so, daß es von jedem Ort an-^ derthalb Meilen entfernet. Es Mt auf einen lustigen Hügel nechst an Landstrassen erbauet. Den Namen hat es in Crainerischer Sprache von Gucken oder sehen; dann ukavéz in der Land-Sprache einen Gu-er oder Erk und iger bemercket; ange* ..^eses Schlößlein aus dem Gebirge y raus über die umliegende morästigeGrün- Ü^9Heit la?etx Unb gleichsam die Aufsicht hat. ; I® äwar dieses Schlößlein keine ebne fün lu1"' pudern umher sind kleine lu-nttSv 3e auf der einen Seiten, auf der weit heraus reichende Wiesen-in n» « ìn ebner Fläche tigert und toeri °J!em Morast sich auf etliche Meil-Gängern, als zwischen der auck hn,vi ^ ^^bach und Ober-Laybach, Äau.g gegen Igg so auf drey 3 tn Breite austrägt, aber alles ®*f|e di, a; 301 ». 2§; höchst - morastig, also, daß bey anhaltendem Regen alles in das Wasser gesetzt wird. Unweit von Lukhovitz hat sich vor wenig Jahren mit einem Bauren und dessen Eh-weibe was Lustiges zugetragen. Es lebte in einem nächstgelegenen Dorff eine der Säufferey äufserst-ergebene Bäurinn, welche ihr Mann auf keine Weiß und Wege von diesem Schandquellenden Laster ab-ziehen können. Einstens aber übernachtete der Bauer im Winter zu Laybach und sähe das Paradiß - Spiel der Studenten mit an, bey welchem, nebst andren Ber-masquirten, sich zween Studenten mit ab-scheulichenLarven undKleydern sehen liesten. Nachdem der Bauer lang genug zu diesen Auszügen die Augen ausgesperrt, nö-thigte ihn die späte Nacht und herannahender Schlaff nach seiner Nachtherberg, die er bey einem Metzger genommen; allwo-hin sich auch Einer von denen zweyen Studenten, so bey gedachtem Spiel den Teufel abgebildet, einfand. Mit diesem geräth der verwunderungsvolle Bauer in genauere Kundschafft und beut dem ver-larvten Studenten-Teufel ein erckleckliches Trinckgeld an, wann er in einer gewissen Lästige Sorrectum einer versoffenen Bäu rinn Bauer er-schreckt fein versoffene? Weib durch einen teuflifd verlarvlen Studenti n, Sache ihm hülfflich beyspringen wolle, sie nach dem Ort, wo der Student verbor- Welches Jener ihm verspricht. gen und attivo zu diesem Spiel die Schau- Als nun einstens auf einen Fegertag bühne bestimmet war. Da rieff der Bauer diese nasse Baechus-Schwester nach dem gühting : „Wotan! mein Nachsinnen ist Wirthshause sich verfüget, der Mann auch nicht unfruchtbar gewesen," indem mir tool wüste, daß er vor Mitternacht ihrer wieder einer von den Namen der zwölff nicht würde ansichtig werden, eilete er nach Teusfel eingefallen. Hierauf machte er der Stadt und ersuchte diesen Studenten, seltzame Possen und bezeichnte etliche ob er nichtgewillet wäre, seinem gethanen Kreiße, murmelte dabey unbekannte Versprechen gemäß, mit ihm zu kommen? Worte, biß er endlich diese Beschwörung Welcher auch den Bauern bittseelig macht in zum Beschluß beyfügte ; „Komm Teusfel seinen verlarvten Teufels-Kleidern mit über mein verfoffenes Weib, ihm sortwandertund unterwegs nachAnwei- ànm war die letzte Sylbe noch auf sung deßBauerns sich insGebüfche verbirgt. per Zungen, als sich der im Busch verbor- Der Erfinder dieser bald folgenden Co- gen - liegende Teuffel äusserte und mit mwdie geht hierauf nach dem Wirthshause, scheußlichen Geberden auf daß Weib los- um die fürnehmste Person deß Haupt- eilte. Welche für Erstaunen ausser sich Schauspiels aufzufordern. Welche endlich selbst kam. Der Student aber war hiemit ihme folgt und Schelt- und Drohworte noch nicht vergnügt, sondern richtete mit zu Begleitern hatte, indem ihr der Mann einer Tuchmacher - Kartetsche das Gesicht vorhielt, daß sie auf solche Schand-Art dieser Bacchimi also zu, daß sie fast nicht und mit dieser Sauff-Ergebenheit ihn und einem Menschen ähnlich mehr sähe und man sich selbsten an denBettelstab bringen würde, sich nicht einbilden kunnte, ob es möglich, Nachdem ein wenig bey dem Mann der natürlicher Weiß Einen so zu zerkratzen. Eifer verraucht, bey dem Weibe aber die Der Mann indessen, damit er diesem Wein-Flamme sich besser entzündet hatte, angelegten Handel eine Schmincke geben erwehnete der Mann, wie ihm heut ein möchte, entlieft alsobald bey Anfänge deß fahrender Schüler aufgestosfen, so unter Schauspiels, als ob die Furcht und Anandren ihm beygebracht, auf was weiß er schauung deß Teufels ihn so schnell fort- sein Trunckliebendes Weib vermittelst jagte. Die übel-bekratzte Frau aber ward zwölff Teufel martern und von dieser hiedurch von dem Sanften gäntzlich abge- Sauff-Seuche abziehen könnte. zogen, als welche sich fest einbildete, daß, da Das Weib antwortete darauf ihrem sie jetzt nur ein einiger Teuffel so übel.be- Mann mit einem lautem höllischem Ge- willkommet hette, sie gewißlich nicht leven (achter, er hätte besser gethan, daß, an statt dig davon kommen würde, wann durch mm er sich von solch einem Betrüger aufsetzen gere Sauff-Lust sie ihrem Mann Gelegen- laften, er das so unnützlich - angewendete ftett gäbe, denen zwölff Teuffeln aufzubieten. Geld, gleich wie sie dem Baccho zu einem Ein schier gleichmässiges Exempel erzeh- Opfter überbracht hette, sintemal weder der let P. Abracham à 8. Clara, so wol verfahrende Schüler noch er, und also weder dient diesem beygefügt zu werden, und der Meister noch Lehr-Iünglig, ja wann zwar vermittest seiner eignen lustigen Wor- ihrer noch hundert wären, nicht so kräfftig, ten, welche lauten wie folget. . @i[te fast daß sie den geringsten Teufel aus seinem „Andre Mühlen haben bißweilen einen gleich- . Rcsidentz-Loch bannen könnten. Ja (fuhrsie Feyertag, absonderlich im Winter, wann de fort fort) „wann deine Kunst so gewiß," so stelle Bach gefroren, oder im Sommer, wann da go8 bejij-an mir nur bald eine Probe an, und beweise Wasser nicht die Wassersucht, sondern dadurch, daß dein Geld nicht unnützlich aus- Schwindsucht bekommt, aber das Mühl™ ^ gegeben sey, noch du als ein einfältigesSchaf, in ihrem Lauft gehet immerzu. IhreKa-so gar lächerlich hindergangen worden. tzen-Music hat fast nie keine Pausam, 1 Der Mann erwiederte, daß er den gan- hette gut zu einem Stund-Ausruffer g tzen Verlauft wol in Obacht genommen, taugt, denn sie hette es nie verschlang nur wären die wunder-seltzamen Namen Derowegen kein Wunder, daß man iwjr derengleichen er seine Lebtage nie nennen mals mit solchen Weibern umgehet, hören und womit diese zwölff Teuffel mit der Stuben-Thür, wann solche tu _ benamset, ihm entwischt. tzet und kirret, so schmiert maus , a Unter diesen Wort-Wechsel gelangten dann schweigt der Thür-Angel still. „Dergleichen Thür-Geschwell hatte einer m Niederland, welcher aber ihr wegen des steten Zanckens öffters den Rucken nicht mit dem Besem (sie war ohne das vöß genug) sondern mit dem Besemstiel wacker abgekehret, der gäntzlichen Meynung, der Stiel mache still. Solcher Holtzmarckt wolte dem unbändigen Weibe gar nicht gefallen, suchte demnach bey ändern Nachbarinnen einen Rahtschlag, wie sie doch Möchte so vielfältige Kopffstück, welche sie von ihrem Mann empfangen, mit gleicher Müntze bezahlen, die dann sehr ernstlich zu Rath gangen und endlich also geschlossen : sechs aus ihnen wollten sich bekleiden, wie die heilige Jungfrauen im Himmel und beynebenst mit guten Prügeln wol bewaffnet in der Kamer sich verbergen, uachgehends auf bero Anruffung erscheinen und diesen knopperten Gesellen wol mit Holtzbieren tractiren." „Der Handel nimt eine gute Anstalt, und da solcher nach Haus kommen, fängt sie an, ihn gleich anzublasen, doch nicht >o ueblich, wie die Turner zu Jngolstatt, und weiln sie ihm die Schmähwort sub " duplici abgelesen, als fonte er nicht Mwers, als sein höltzernes Recept suchen, wses Gall-Fieber seines Weibes zu cu-nren. Auf den ersten Streich rufst sie •7 ? 3e.n Himmel, die Heiligen wollen yr beyspringen. Und kaum daß sie ge- schrien, helfft mir! so seynd sechs Heilige, meine Patroninnen, alsobald die verkleidete Heillose zu der Kammer heraus gewischt und unverzagt darein geschlagen, daß dem Mann der Puckel gestaubt und dergestallten abgeknüttelt, daß ihm schier alle Deiner zu Kruspel worden." „Nach dem nun eine nach der ändern wieder verschwunden, so fällt er noch seinem Weibe zun Füssen sprechend: Sey dir tausendmal Danck, mein Weib! Gott vergelte dirs mein Schatz! daß es also noch abgeloffen. Wann du die heilige Ursula mit ihrer Gesellschaft hettest an-geruffen, sie hetten mich zu tobte geprügelt." <*■) Allein wir kehren wieder nach Lukoviz, wovon uns die Erzehlung dieser lustigen Bauer-Cur abgeführet. Es war dieses Schlößlein ehmaln Barbisch, ist aber mit Folge der Zeit vermittelst einer Heirath an die Herrn Gallen gelanget, und eben durch solche Schickung auch an den Herrn Reffinger. Nachdem aber die verwittibte Frau Reffingerinn eine geborne Gallinn und Freyinn, sich mit Herrn Wolfs Augustin von Busekh wiederum verehlicht, hat solches Herr Hanns Jacob Bosio käufflich an sich gebracht , der es auch noch jetzo in Besitz hat. a) P. Abraham ä 8. Clara, am 192. B!ar deß Ertzschclms Judas. àsttlial. vager-SEà tic[fi ßcMoliti .jtiit(Ittiiti. Ululavan es alfo hcilfl. Iujtige GelegEnkeit ^chtofscs. ^ufauunenhunft vierer Ljiiijse allhie. Großer Sinden - Baum, ias Dorß Sujlthal, Vorige Hejitrer dirfrs ßchlössleins. Iàiger Desàer. os Schloß Lusttal (oder Lust-sThal) Crainerisch Dui, ligt in Ober-Crain von der Hauptstadt Laybach zwo Meilwegs. Es hat seinen Namen erlanget von der schönen Orts-Gele-stenheit und Gegend, als welche stelli^ tL ütt Achtes Lustreiches Thal für-netiiL^i? àn auch der Crai- 6eme?(It ?” ?’i° Su deutsch ein Thal Es s/ von gleicher Urquelle herfliesit. 'Ibp n a^et ^ìeses Schloß im ebnen ftn ernem freudigem Ort, hat dal. XI. Buch. Felde schöne Baufelder, Krystall - klare Quell-Brunnen , mancherlei) Obst und noch andre Bergnüglichkeiten mehr. Nächst dabey siiefft die so genannte Laybach in die Sau; womit sich auch die Steinerische Feistritz und die Festniz vergesellschafften, daß also die Sau allhie diese vier Flüsse verschlucket. Bor dem Schloß stehet eine Linde, welche wegen ihrer Grösse verwunderlich ist. Unweit davon ligt das Dorff, so gleichen Namen mit dem Schloß führet, darinnen auch die Pfarrkirche befindlich. Bormalige Besitzer dieses Schlößlems. Jetziger Herr darüber. Lustige Gelegenheit dieses Schlosses. Siehe das Kupffer N. 233. Zusammen» 'misst vierer Flüsse allhie. Grösser Lindcn-Baum. Dag Dorff Lustthal m LVS TAL *t>il I I I I Vorige Besitzer dieses Echlüßlein«. Es hat aber dieses Schloß von Neuem aufgeführt und benamset Herr Alexander von Gallenberg zu Osterberg, ja auch, nachdem es fertig, seine ehmaligeWohnung Osterberg, so auf der andren Seiten der Sau auf einem spitzigen Berge ziemlich hoch erbauet, verlassen und mit diesem Lustthal wegen der annehmlichen Gegend verwechselt. Seit dem es so fort die Herren von Gallenberg oder Herren von Osterberg lange Zeit in Besitz gehabt, biß endlich der letzte dieses Stammend oder vielmehr Namens Herr Georg von Osterberg zu Wihitsch im 1562 Jahr den 1. Februarii durch die mörderische Hand deß Erbfeindes Christlichen Namens hingerissen worden. <*) Da dann das Schloß Lustthal auf den weiblichen Stamm geerbt, und durch deN- cO Gen. Gallenberg. p. 27. selben mit Ursula von Osterberg, so sich mit Herrn Paulus Raspern, Lands-Verwesern in Crain, vermählet, auf die Herren Nassen gelanget. Vor dreyssig und etlichen Jahren war Besitzerinn dieses Schlosses ein etwas älterliches Evangelisches Fräulein Nassin, nach deren tödtlichem Hintritt es vermittelst brüderlicher Vertheilung auf Herrn Wolst Dietrich Rassen, und von diesem nach seinem Tode auf seines Herrn Brüdern, als Herrn Augustins Raspens, Herren Söhne fortgerücket, da es dann der brüderliche Vergleich dem Herrn Johann Balthasar Rassen zugetheilet. ^ , 30519«* Im jüngsthin geflossenem 1688 Jahr hat es Herr Johann Daniel von Crberg dem Herrn Johann Waltisar (oder Balthasar) Rassen abgekaufft und es fett# hero annoch in seinen Händen. Stand defs KcKlosses Schlosses. Hefitrer HMIimifets. „.ähratfels. Moker e« den Ismen hat. Se(cha|Jenheit diefe* dtefes Schlosses. (8s wird dem Patriarchen gesshencht. Iss auC Crain, von Laybach neun, von : Rudolphswerth Ein, von Mött-ling aber zwo Meilwegs. Denn Namen anlangend, ist zwar ein Geschlecht ehmaln in Crain, der Herren Maichauer (oder Herren von Maichau) gefunden worden, doch unwissend, ob diß Haus dem Geschlecht, oder das Geschlecht dem Hause den Namen gegeben. Es ligt auf einem hohen spitzigen Berge, gleich an dem so genannten Usko-ken-Gebirge, und ward ehedeffen mit unter die festesten Berg - Schlösser ge-zehlet, wovon noch die starcken Ringmauren und Thürne Zeugen seynd. Inwendig in dem Schloß-Hofe ist eine schöne und gute Cistern befindlich. Dieses Schloß war ein Stammhaus erstbemeldeten Geschlechts der Herren Maichauer oder Herren von Maichau, die lange Zeit in Crain geblühet und sehr mächtig gewesen. Welches daraus zu schlossen, daß Albrecht Meichauer hier zu Maichau vormals wohnhafft, sich unterstanden, Belse dem III,Könige in Ungarn, an seinen Grentzen etliche Plätze anzufallen, und mit Gewalt wegzunehmen. Wovon nebst andren folgende Worte deß D. Joh. Lud. Schönlebens a) zeugen. Stephanus Ursinus Nicolotti Filius, dictus materno titulo Commes de Goti) In Gen, Ursin. fol. 24. & MS. Prov. Wem diß Schloß 5® znstrhet- äloidiou. Jager-Gegend drfs Schlosses Maichau. Woher es den Minen hat. Mnd und Sefchassenheit defs Schlosses. Inwendige Srwandnifs desselben. Stammhaus der Herren Maichauer. Grosse Macht der Herren ron Maichau. Sesttzer ditfer Herr-fchafft. Wer Mo das Schloß hefitzt. Aufrührifche Sauren ersteigen das Schlofs Maichau. Werssen viel Herren und Gdelleute über die Schloss-Mauren hinab. Me aufgewiegelte Nfhohen ziehen für den aufrührifchen Sauren der Hurzern Weiber greissen zum Gewehr. richa, (seu Goritia) vocabulo Slaviš usitato, qui Anno 1198 Belse III. Ungarise fidelem operam navavit, compescendo Albertum de Michovo, sive Meichau, fines Ungarise infestantem &c-Das ist: StephanUrsin, ein Sohu Nicolotti, von der Mütterlichen Seiten, Graf von Görich oder Görtz, einem denen Slavoniern nicht unbekannten Wort betitelt, welcher im Jahr 1198 Belse dem I‘L Könige in Ungarn, getreuen Beystand und Dienste geleistet, in Bezwingung Albrechts von Michovo oder Maichau, welcher die Ungarischen Grentzen feindlich angegriffen rc. Nach diesem Albrecht von Meichau find auch noch andere befindlich, als : im Jahr 1238, Herr Niklein und Herr Prechtim Meichauer, von welchen aber nicht wlsseno, ob sie diese Herrschafft in Besitz gehabt, und ist auch durch steissige Nachforschung davon nichts zu ergründen. b) Im Jahr 1250 waren hier zu Maichau drey einwohnende Herren, als: Herr Amn-hard Cafteflan, Herr Ulrich und Herr Alfing von Meichau befindlich ; ®elch letztere auch noch im 1292 Jahr tn tuest Schloß sich wohnhafft enthalten, wie aus alten Zeugnüffen erweißlich. c> Es ist dieses Ruhm-Geschlecht auch noch in Crain viel Jahre hernach m vollem Flor gestanden; nunmehr aber, n 1 unzehlich-andren gäntzlich verloschen, h) Stifftb. zu Landstr. c) MS. Fror. & MS. Sittic. minili»' -; Maichax ,ut feitt blosses Angedencken übrig geblie-etl ìlnd vermutlich der letzte, welchen ich langem und bemühetem Durchblättern k !„!.-! können, Herr Constantin Maichauer ber im Jahr 1554 noch gelebt, m,* ^ rtoat biefe8 Maichau nicht immer : X n°ch betz Lebzeiten derer von Maichau sA°k*^"t Händen. Wie dann verschiedene schrcht-Schreiber daß Zeugniß abstatten, ab^ um das Jahr 1373 dieses Maichau ftntis brecht Grafen von Görtz zuge- SWtv^f Es die erblich - brüderliche A?ung zugeworffen. Gmf ^8J.am diese Herrschafft auf die 142 Masten um das Jahr Graf Hermann von Cylli dieses s*.«/"u, nebst noch andren mehrern Herrbon ^uem Sohn Friedrich, Grafen SofRnf? übergeben, damit er seine eigne lebtapiin**9 f$*ren können. Von welchem Liebs Ä ^ Grafen von Cylli und desten Veroni£aitbeln mit der wunderschönen Cen eLaÄbe^ Verdacht, als ob er gestoà- ^eser Liebe, seine Anno 1422 -—____2_@etnahtin, eine Geborne von & 1216-& Laz- misr- P. 219, Frangepan oder Modrusch ermordet habe, nebst andren Geschicht-Verfastern b) auch wir an andren Orten sattsamen Bericht ertheilt haben. Nachdem aber dieser Cyllische Grafen-Stamm auf bekannte Weise gäntzlich Untergängen, ist auch dieses Maichau, nebst andren Cyllischen Gütern an das Glorreiche Haus Oesterreich gelangt; weßwegen es auch biß jetzo ein Pfandschilling. Im 1472 Jahr war zu Maichau Pfleger oder Hauptmann, Herr Ludwig von Khosiackh. c) Um das Jahr 1540 hat es Herr Püeller Pfands-weise besessen, der auch im 1548 Jahr hier zu Maichau verstorben, d) Im Jahr 1600 aber, waren dieser Herrschafft Pfand - Jnhabere, die Herren à ,-tzo von Juritsch. Jetzo besitzt diesen Ort Herr da» Schloß Johann Ernst, Graf Paradeiser, Haupt- 6tWt* mann zu Sichelberg und Stirn. Als im 1515 Jahr die Crainerische ^Whrische Bauern-Aufruhr sichereignete, welche viel trfkigm Schlöster angefallen und zu Grunde ge- da» Schloß richtet, kam auch dieReihe an diesesMaichau, JJia,lt,au- b) Megiser. p. 1089. & P. M. Baut. c) MS. Freudenth. d) Collect, mea. Werften viel Herren unb EdellltUle über die Schloß Mauren hinab. Wo Mannè tnrg ligt. Das atte Schloß MangeSburg. welches diese wütige Gesellen mit stürmender Hand den 17 May, oder nach Andrer Fürgeben am Himmelfahrts-Tage übermeistert, die zween Mündörffer, Gebrüder, so diese Herrschafft Pfands-weise innen gehabt, namendlich Herr Balthasar von Mündorff und Herr N. von Mündorff, terrn Marx von Elisia, den letzten seines amens und Stammens, samt Herrn Casper Werneckhern, welche insgesamt tapsier-müthigst dieses Schloß beschützet, lebendig über die Mauren und in einen elenden Tod gestürtzet, sintemal diese armselig sich zerfallen und jämmerlich den Geist ausblasen müsien, welchen noch andre funffzehen Edelleute gefolget, die ebenmäffig durch die Hände dieser Würg-Teufel auf-geopffert worden. Deren Häupter sie von dem Rumpf abgesondert, und beydes über die Mauren hinab geworffen. Hiemit nahm ihre Grausamkeit noch nicht ihren Abschied, obwol nunmehro die, so sich widersetzet hingerichtet waren, sondern die unmündige beyde Söhnleiu, Herrn Balthasars von Mündorff musten auch dem Grimm dieser Wütenden zum Schlacht-Opffer werden. Nach Erwürgung der Kinder kam die Reihe an die Mutter Martha, eine geborne Phaffoitscherin, welche sie gantz entkleideten und also nackt und bloß zum Schloß-Thor hinaus, denen drausien blutdurstig - wartenden Bauren in ihre aufgesperrte Mordklauen , wie ein Schaf unter die Leuen jagten, die ihr jämmerlich auch den Hals brachen. Ein gantz kleines Töchterlein war noch übrig, so dem Tode nicht würde entflohen seyn, wann ihre Wärterin, ein altes Weib, dasselbe nicht als eine Beute davon gebracht. <*) Im 1602 Jahr keymte abermals der Aufruhr-Saame herfür, welchen zu ersticken und zu verhindern Herr Carl von Juritsch, damaliger Pfand-Inhaber des Schlosses und Herrschafft Maichau, die Uskoken auf diese Maichauische Aufwiegler anhetzte, die aber sich eifrig widersetzet, ja gar die Weiber angereitzet, daß sie mtt ihren Ofen-Gabeln und andrem Gezeuge auf die Uskoken loßgeeilt, in welchem Tumult doch ein Baur und ein altes Weib todt geschossen, ein kleines Kind aber von den Pferden zertreten worden. Doch ergieng es denen Uskoken am übelsten, als von deren hundert kaum der zehend entwischte; wie dann deß Richters Sohn zu Maichau einen Uskoken, so zur W* schimpffung ihm den hintern Leibs-Theu gezeigt, auch niedergeschoffen. b) а) Hier. Megis. p. 1336. MS Prov. б) MS. Prov. Di« »iegette SÄ? Baur» * Kürzrr»' greift«11 San|6urg. st tt fr a 1 t. Wo Stansburg tigt. Das alte Schloss Mangesburg. Iujliges Iager dejjs Schlosses Stansburg. Die Quelle dess Iamens. Schöner (Barten atlhic. Das DorA Stans-bürg. Augustus hat diese Gegend mit seinem Kriegsbeer besucht. Geschlecht deren von Mangesberg. Die alte Mamili derer von Mangesburg. Benennung unterschiedlicher Personen solches Geschlechts. Übrige Seftteer dieses Schlosses. Wann das alte Schloss verlassen worden. Der heutige geftteer dess Schlosses. ist vorzeiten auf einem Hügel, gleich über dem jetzigen Schloß gelegen. . x Das «ene Schloß aber belangen^ ligt solches in einer lieblichen Ebne, glercy unter dem alten Schloß an dem Waste Peyschett, (worüber jetziger Herr 1° ' sessor eine schöne Brücke gerichtet) a einem Lust-gefülltem Ort, und hat st-biges ohngefähr ums Jahr 162j od 1630 Herr Leopold Raumschrffel, nach dem er etliche Bauren vertrieben aup- ^Zcas Schloß Mansburg, in iErainerischer Sprache Men-gusch, wird dem Obern-Erain beygerechtnet, ligt zwischen Laybach und Stein, von Laybach zwey, von Stein aber eine Meilwegs. Das alte Schloß, so sich Ve-stung Magensburg oder Mengesburg betitelte und ein Stammhaus der Herren von Mangesburg oder Mengesberg gewesen, ^"Mrns. Ahfaer 'Sotto, «Ufo. «nsfarc, ?U‘ltu3 fasr ^gntb y. fernem ^.'egèheer «eia^t. . Riecht SR? °°u ^"geSberg. }« atte SDìn geführet, Mansburg genennet, wovon nachmals das verstümmelte Crainerische Wort Mengusch erwachsen. dàbst andren Lustbarkeiten, so allhier befindlich, ist auch ein schön-angelegter Garten anzutreffen, welcher bey Sommers-Zeit ble Augen reitzet und anlocket. -Rächst darbey ist dasgroffeDorff, ingleichen Mansburg benamset, in welchem Dorff Psarr-Kirche befindlich. Die umligende Gegend war ehmaln in ber .Römer Händen, wie dann, als Keyser -sugustus mit seinem Kriegs-Heer sich Lratn näherte, diese Maentini oder Mans-oerger, die nemlich um Mansburg wohn-vchH gewesen, sich ih me ergeben. «> ^rühmte Geschlecht der Herren àngesberg oder Mangesburg an-ugend, deren Stammhaus obengemeldtes ^°ugesburg war, hat solches schon längsten s Me Endschafft erreicht, und ist nebst noch Dn* cntlten ìtl Vergeffenheit kommen. man hin und wieder in alten opati verschiedene Herren von Man-gesvurg^von welchen doch nicht wiffend, a) Hier. Megig. fol. 123. Valv. XI. Buch. ob sie alle Besitzer deß Stammhauses gewesen, obgleich dieses offenbar, daß sie in Crain sich wohnhafft aufgehalten. Unter vielen will ich nurEtliche anführen. Als: im 1177 Jahr hat gelebet Herr Wilhelm und Herr Magnus von Mangesburg, im 1260 Jahr Herr Ortholff von Mangesburg, im Jahr 1307 Herr Hartwich vonMangesburg, und in eben demselbi-gen Jahr Herr Ortlieb und sein Bruder Wisand von Mangesburg. Die letzten, welche ich nach langem Nachsuchen finden können, haben gelebt im 1446 Jahr, nemlich: Herr Ortholff und Herr Niclas von Mangesburg. b) Im 1368 Jahr stund es denen Herren von Pekach zu, wie ans dem Lazio erweislich c), welcher folgende Worte setzet. Anno I öb« montur Joüannes cle Pekach, postremus stirpis cum Uxore Wilhelm! Comitis Montfortii filia, &sororeElisabetha, qute Austrise Principibus Successionem in bonis promisit. Hinc ad Austriacos devoluta sunt Pfanberg in Styria, Frunsberg Benennung unterschiedlicher Personen solches Geschlechts. Übrige Be sitzer dieses Schlosses. Wann das alle Schloß verlassen worden. Lager deß Klosters Unser L. Frauen. Warum es also heilst. Beschaffenheil deß Klosters. Sihe das Kupffer N. 236. inCarinthia, Mansburg in C arniolia. „Welches zu Deutsch soviel: Im Jahr 1368 verschied Johannes vonPekach, der letzte seines Namens, mit seiner Gemahlin, deß Grafen von Montfort Tochter und seiner Schwester Elisabeth, welche denen Oesterreichischen Fürsten die Erbschafft ihrer Güter versprochen, daher auf Oesterreich kommen sind Pfannberg in Steyermarck, Frunsberg in Kärndten,Mansburg inCrain." Nachmals ward Mansburg Lands-fürstlich. Doch findet man, daß im Jahr 1475 Herr Andreas von Gallenberg es in Besitz gehabt. ») Hernach ist es auf die Herren von Hohen-warth gelanget, so es viel Jahre besessen. Folgends ist dieses Schloß Mansburg, das ist, die zugehörige Gült zertheilet und also das alte Schloß verlassen worden. a) Gen Gallenb. fol. 20 Etliche Gülten hievon haben die Herren von Lamberg entweder durch Heirath oder Erbschafft, wie vermuthlich, überkommen, nachmals aber haben es dieHerren Bonhomo an sich gebracht und sich deß Prredicats vonMansburg bedienet. Biß es endlich Herr Leopold Raumschiffe! erhalten, der das jetzige Schloß, wie schon gemeldet, anfgeführt. Welches nach seinem tödlichem Hintritt seiner hinterlassenen Wittib, Frauen Maximilla, einer gebornen Freyinn von Pranckh, verblieben, die folglich dem Obrist-Lieutenant N. Cordon geehlicht und nach deffen tödlichem Abscheiden den Dritten, nemlich Herrn Franz $ir Ignatius Seyfried geheirahtet und also sefiF diesen zum Schloßherrn gemacht. Bon welchem es vor wenig Jahren Herr Anton Freyherr von Leuenberg ins Eigen erhandelt hat und biß jetzo besitzet. bloßer B. Mariae Virginis. sinhslt. Inger defs Uosserü Anftr F. Lsmuen. Murum es alfo bisst. Hestlmssenkeit des-- Hlossers. WcktmrgesundeIusstrrlldn. WerdiesesMossergeMet. ÜSttoj(ür©r(Iens difs Moller i>!. Wein von hohem Ruff und trefflichem Geschmack. Ist also alles auf das Er- >va8 Kloster Unsrer Lieben Frauken, zu Latein B. Mariae Virginis, wird in Crainerisch das Kloster per Jeseru genennet. Ligt U« Jsterreich, von der Haupt-'' Stadt Laybach sechzehen Meilen, von Mitterburg aber vier. Den Deutschen und Lateinischen Namen hat es überkommen, weil die allda befindliche Kirche Unser Lieben Frauen gewiedmet. Der Crainerische aber, Kloster per Jeseru, entspringt nicht von gleicher Urquelle, sondern daher, weil das Kloster ohnferrn von dem Zepitscher-@ee. Denn davon hat es den Crainerischen Namen erhalten, angemerckt nach Deutscher Aussprach „das Kloster bey dem See" heifft. Es ist zwar dieses Kloster nicht sonderlich der Gröffe nach, sondern vielmehr wegen der lustigen Orts-Gegend zu betrachten, sintemal der See nebst dem Fluß Arsa gleich an der Hand, überdas köstliche Baufelder und Wiesen-Gründe nebst vielem Obst und Wein-Gewächs allhier anzutreffen, wovon absonderlich der rote wünschteste bewandt. Nur ein Einiges will diese Vergnüge g°r lichkeit hindern, nemlich die £ufft,_ welche gesm^, wegen derer aus dem See aufsteigenden euß-Dünste nicht gar zu gesund. Die Stifftung dieses Klosters belangeno ^ bi(ftf können nachfolgende Zeilen deß P. Bau-tschers einige Nachricht davon abstatten • gestisti Anno 1396, Coenobium 8. Pauli prim1 Eremitae in Istria ad Lacum conditur, a duobus Fratribus, Nicolao & Hermanno Guttenegker, filiis quondam Philipp1 Guttenegker,nuncupati de castello Wac senstein, vulgo Kosliak in Istria, cui assignantur Proventus & bona Ecclesia que B. Virginis de Zepitsch nuncupata juxta Lacum sub praefato castro sita. a Und von Verbefferung deß Klosters zeiget folgends: Anno 1459 Fridencus perator, donat Eremitis S. Pauli ad^ . cum, in Istria. Abbatiam S Petri Clojterbmariäv ZX(ofter pir ^e^eru Woni'Ytsahka. - SÜ (%A(c/vr.nftein irti • •aòc^SMi MD * ajfelgSg^s^eypi/sc^er Je e L* St* m 2»t in Sylva nuncupatam, cum consensu Pii H Papse o; Welches in unsrer Teutschen Mutter-Sprache also lautet: li à^hr 1396 ward das Kloster S. Pau-' deß ersten Eremitens in Österreich am u£e' üon Zweyen Gebrüdern Nicolao und ermann0 Gutteneggern hinterlassenen ochten, Philjppi Gutteneggers von Castell ^vachsenstein, auf Crainerisch Kosliakh in ^I^errerch^aufgebaut, welchem Kloster sie t*. M. Baut. Armai. ihre Einkunfften und Güter nebst der Kirchen Unserer Lieben Frauen von Zepitsch genannt am See gemeldtes Schlosses Zepitsch gelegen, zugeeignet. Und ferner : im Jahr 1459 verehrte Key-ser Friedrich denen Eremiten 8. Pauli am See in Österreich die Abbtey 8. Petri im Walde genannt, mit Einwilligung PapstS Pii, deß Andren. Wie aus jetzt-bemeldten schon schließlich, so ist diesesKloster besetzt mit München aus denOrden 8. Pauli, deß ErstenEinfiedlers. Was für Orbene biß Kloster ist. *!? b,B Joffes T Matsklierolliojs. dier^L^8 Patjfcherolhojfl. Woher es den Minen hat. Jusiige Gelegenheit lesOrts. Wer es erbauet. Itamm der HerrenvonMatstherol. HesÜLer diejsesKchlojjses. as kleine Schloß Matscherolhoff rischer Sprache, seinem Erbauer zu dancken. (Lratncrifch Mazcherole) wird Die Gelegenheit um dieses Schlößlein - ^ Unter-Crain gezehlet und ist wunsch-vergnügt und machen sie das lu- L on to* Haupt-Stadt Lay- stige Thal, die gar anmutig-rund um-ligen- ' ü®“) drer Meilen, von Sittich de Berge, die schöne Baufelder uud grüne s? völlig eine Stunde, Wiesen lust-erfreulich, und hat diesen seinen Namen, Der Stiffter oder Erbauer dieses Schlöß- |° to°t in Teutscher als Craine- leins war ein Herr von Matscherol. Doch 46* Wocher ce ben Namen hat. SiHe die Figur N. 237. Jnflige Gelegenheit biefc« Orte. M ATSCHEROLHO FF ®® STTacscrofe. Wer es erbauet. Stamm der Herren oca Matscherol. kann nicht eigendlich berichtet werden, was für eine Person aus solcher Famili es erbaut habe, und zu welcher Zeit; ob gleich ihrer sehr Viele und lange Jahr in Crain ihr Leben zugebracht. Von welchen ich nur etliche bemercke, als: im 1254 Jahr Herr Otto von Matscherol, der zweenSöhne, als Herrn Emmerich und Herrn Heinrich hinterlassen; a) im 1352 Jahr Herr Heinrich von Matscherol; *>) im Jahr 1462 Herr f anns von Matscherol, so mit bey dem eyserlichen Entsatz aus Crain gewesen. <•) a) MS. Sitile, b) MS. Sittic. c) Priv. Prov. Der letzte Herr von Matscherol, den ich bey möglichsterUntersuchung finden können, war noch übrig im 1522 Jahr. Nach welcher Zeit dieses Geschlecht gäntzlich seine Endschafft erreicht hat und mit Nam und Stamm vertunckelt worden. Nach der Zeit ist es viel Jahr denen Her-ren von Auersberg zugestanden, biß es tot 1608 Jahr Herr Herward und Herr Dietrich von Auersberg Gebrüder dem Herrn Christoff Semenitsch käuflich überlasten, so daß es noch biß jetzo Herrn Wolff Seme-nitsch sel. hinterlastenenErben zuständig ist- dieses Schlosses- MilKlstettm. ^ » h » l t. Das Grauen-Blosser Micbelssetten. Wie es cor dem gebeissen. Wer es MàicKt con dem Ansangr dieses Klossers aus dem P. M. Bautshero. Eine Itimur bejibtt di|s Blosser m bauen. Die erssen Klosser-Aaueu dieses Klossers. Beschreibung dess Wunderbilds allbie. Sonderliches Wunder, so beir diesem DiUl ltclt ^Stauen- M-r M'chlstttlen. ^te es ®°tbetn 9'Wfftn. wäugnet. gifs $tld Ml das Wetter vertreiben. Mckreidung dejss Klosters. Oede ^spell daftlbst. Siebendes Waster im Kloster-Garten mit Forellen. Seich allda, darinn oßt Hechte fiepd. Hrüder^chaW dejss H. Ko|en-$rant fter an i)em Himmel zu sehen und fnl -r° en Oom Hagel schwanger auf uns eilen, dieses Wunder-Bild kräfftigste .egm-Hülffe leisten, indem, wanndieWol-toerhpff r^ìgur deß Creutzes bezeichnet SS?' ^ sich auf dem Befehl deß Höchsten r Zertrennen und anderwärtig hin-so, daß über das 36 Jahr daherum (S* s7auet un^ Hagel dem Lande keinen Schaden zugefügt. teidhtÄ61 an sich selbsten ist sehr arS Kapelle, so anjetzo nächst der - -si Kirchen öde stehet, war vorzeiten U-» ^238§i9ttr loRtnbež Kirrf, te< gemeine Rede geht) eine Filial E derselbigen Pfan. ° Forellen" Henhpa Kloster-Garten ist ein ste-■txil “ntl" npf-pt poster, berem ein See-Fenster auswiM ff °5tern schàe Focelen ouch ein Sntoett. dieses Klosters ist Sä,““ legni». barpin111 r^oich, welcher sich durch die gehende See-Fenster selbst ansetzt und werden nicht gar selten Hechte darinnen gefangen, die sehr von denen Felsen zerschlagen und offt gantz mit Gemöß überwachsen seynd. In der Kloster-Kirchen ist die Brü- Bniberschaffi derschafft deß heiligen Rosen-Krantzes. heilig« Was die Priörinnen, so dieses Gottes- Krautze«, haus regieret, anbetrifft, Hab ich keine von Wörmnm denen alten mehr finden können, als al- Ì1*8 ÄIo= lein im Jahr 1391 die Elisabeth vonGer-lachstein, welche diese Ehren-Stelle bekleidet. a) Vom Jahr 1480 aber haben diese in Ordnung einander gefolgt und regiert: Im 1480 Jahr, Susana Grimbschi-tschinn. Im 1483 Jahr, Gertraud N. Im 1497 Jahr, Barbara von Mündorff. Im 1520 Jahr, Appollonia Gattin. Im 1534 Jahr, Juliana von Pöttschach. Jml543Jahr, Agnes Liechtenbergerinn. Im 1590 Jahr, Margaretha Malx-raminn. Im 1632 Jahr, Magdalena Kherninn. Im 1644 Resina Khrallinn. Im 1645 Jahr, Agatha Oberekherinn. Die jetzt in diesem Jahr regierende Priorinn aber ist Frau Susana Para-deißerinn Freyinn. Gleich ober dem Kloster auf dem Berge ligt das alte Berg-Schloß Frauenstein, welches vorzeiten ein Stammhaus der Herren Frauensteiner gewesen, die solches vor 400 und etlichen Jahren in Besitz gehabt. Der letzte dieses Namens ward im 1473 Jahr von denen Türcken gefangen und hat auch sein Leben in dieser Barbarischen Gefangenschafft geendigt. Da dann zugleich mit ihm Nam und Stamm der Franensteiner untergangen. b) Jetzo gehört es den Kloster-Jungfern zu Michelstetten. Wann ehmaln die Raubgierige Türcken als ein Flut das Crai-nerische Land überschwemmten, haben sich jederzeit die Kloster-Frauen aus Michelstetten in dieses Schloß Fauenstein ge-retirirt und bewohnet, wie dann auf selbigem auch ein lust-bereichertes Aussehen, welches die Augen in die weite Ferne fortträgt. Das alte Berg- Schloß Frauen. stein. So jetzt ben Kloster Frauen zn Michelst»-ten gehört. a) Collect rnea. b) Lat. Caiinth. fol. 251. Wo das Kloster Millchwdorff ligt- Beschreibmig dieses Klosters. Anfschrifst über dem Thor. ffiimfimiorff. sinhrlt. Wo das Kloster MincliendorA ligt. Kefchmbuitg diejses Klosters. AuMriG über dem Thor. ßchrifft über der großen Kloster-Morten. Wo, wann und wer dieses Kloster zestWet. Herren von Wunckendorß und von Kallenberg waren einerley. Heweijss hierüber aus einem Kauff-Hriejse. Der KtMs-Hrieß diejses Klojsters. Gejstifftete Güter M diefem Elaristen-KIojlter. Der Abdications-Zriejs. KallenberMcltes Epitaphium. Gin Andres KallenbergiDes Grabmahl. Die dritte Grabjxhrijft. Die vierdte Grab-Jfrhrisflt. Der leide Herr von Iilgenberg wird hier erschlagen. Kamen derallhie gewesenen Aebtistinnen. Die heutige AebIMnn. AebtiAnn wird Zu Korn verhlagt wegen Ga- stirung ihrer Evangelischen freunde. Hüs Frauen-Kloster Minchen-botff, (welches auch München-dorff und Münckendorff geschrieben wird) (auf Crainerisch Grund aus neu aufgebaut, wie es denn >ä* erst im 1686 Jahr zu völliger Berferti-gung gelanget. Ich kann es billich ein grofa recht herrliches Gebäu tituliren und mit Mekyne) ist Clariffen Ordens, Fuge das schönste Kloster in Crain ligt in Ober erà, von der nennen. Die Tafel-Stuben für die Haupt - Stadt Laybach drey Reisende ist ein über die Masse schön- Meilwegs, von der Stadt und grosses Zimmer, allwo man sonst Stein aber nur eine viertheil Stunde. auch insgemein zu speisen pflegt. Es ist an einem schönen, lustigen und Ober dem Thor ist in schönem schwach- gesunden Ort, auf einer kleiner Anhöhe polirtem Marmor, folgende Aufschrift aufgeführt und vor wenig Jahren von mit vergüteten Buchstaben leslich: Monasterium 8. Clarae, in. Münkendorff. Quod. olim. D. Sigefridus Nobilis de Gallenberg Ottonis ex Gutta de XVeisseneck Filius Wilhelm! ex Anna de Sumereck Nepos Sigismundi ex Uxore cujus Nomen etsi sera neglexerit Historia Virtutem loquitur Pronepos Sigefridi ex Bertha de Fünkenberg abnepos Schiegii ex Uxore incomperta & Ottonis ex Conjuge Anna ab Ehrnfels, Demum Ortolphi de Scherffenberg qui circa An. M. Primus condidit arcem Gallenberg, Trinepos, quadrinepos, & ultra, Anno Salutis M. CCCVH. idus Octobris die 88. Dionysii Rustici & Eleutherii M. M. Primus fundavit Hoc Georgius Sigismundus 8. R. I. Comes & D. de Gallenberg 8. C. M. Camerarius Ducatus Carnioliae Judiciorum Provincialium Praeses & supremi Capitaneatus Lucumtenens, cum Germano suo, Johanne Friederico haereditarii Advocati in Münkendorff, Fundatoris per XIII. generationes seri nepotes Vetustate jam cadens pene à fundamentis repararunt. Anno M. DC. LXXXII. Mönek '7)(’r.<)0chtourlaqt’'n insofi Äniicchtniea «iwx5$obtge, £>o£rnen ^‘vawmjraipcrC ■^otresia -Siatkrin |rr«£m | j j, ^>nur^ ^ie Herren vonGallen-fcbnfä deren Güter und Herr- n zu der Zeit um bemeldte Stadt auch toeit erstreckten, wie sie dann W°s Schloß Oberstein selbst befassen. htitL» •' au8 den alten Briefen und Ur-feiB la auch QUg bem Stiffts-Briefe --- ^ erscheint, daß Münckendorff vorhin DiÄbon s* 5botn" Arri, «vbrrg jviu)ticuen. L-annenyero man ftffXT' ^aß die Söhne deß Stiffters Galleuh^'^°^L endorff, bald von ©eftaMrtm r0,^1 Unterscheid geschrieben, betn .^ches klärlich erhellet, aus im I?h?^ch-Bnefe eines Verkauffs, so FriedÄ J l d°n deß Stiffters Sohn, den hinn Kallenberg aufgerichtet wor-die brilSV" besagtem Kloster annoch berste t und die vor- Worte also lauten: D°lv. XI. Buch. „Ich Friedrich von Münckendorff, ferm Seyfrieds Sohn rc. demselben loster, das meines Vaters, Herrn Sey-friedts von Münckendorff und meiner j; Mutter, Frauen Elspeten Stifftung ist rc. Selbiger Verkaufs-Brief endigt sich, mit diesem Schluß : So versiegle ich den Brief, mit meiner Brüder hangendem Insigel, Seyfriedts von Gallenberg und Wilhelms und Ottleins. Im tausenten Jahr, dreyhunderten Jahr, darnach in dem siebenzehenden."" Diesem Briefe seynd drey Sigel ange-henckt, mit allerdings-gleichen Wapen, wie-wol unterschiedlicher Inscription, die annoch deutlich zu lesen, nemlich: 8. SIVRIDI DE GALLENBERCH. 8. WILHELMI. DE GALLENBERCH. 8. OTLITNI. DE GALLENBERCH. Weil selbige nun Fridericus seine Brüder nennet, und er doch gleichwol keinen andren Titel führt als von Münckendorff, so ist uns solches ein Zeichen, daß sie sich ohn |g Unterscheid, so wol „von Münckendorff, als von Gallenberg" geschrieben. Eben deßwegen hat auch jetztbesagter Wilhelmus, Anno 1305 in einem andren Briese sich Wilhelmum von Münckendorff genannt, und dabey zugleich die Namen so wol der Eltern, als der Brüder Sivridi, Friderici und Ottonis. Unter denen der Sivridus (oder Seyfried) sein Sigel dran gehenckt. So werden daselbst auch diese Worte gelesen: „Und Seysrid von Gallenberg, mein Bruder rc." Ja derStiff-ter Selbst hat im Jahr 1292 einem noch andren Briese, das.Sigil angehenckt, mit der Aufschrift: 8. SIVRIDI DE MIN-CHENDORF Vermutlich haben sie solches darum und nur diejenige gebraucht, welche die Herrschafft Münckendorff nach dem Erb-Recht würcklich beseffen, und zwar auch nach schon geschehener Stifftung. Zum gründlichen Beweis, daß dieses Jungfrauen-Kloster eine Gallenberaische Stifftung sey, füge ich hinbey den Lateinischen Stifft-Brief aus einem bewehrten Authore, a) derselbe lautet also: Cum ea, quae geruntur in tempore, quod est mora motus mutabilium rerum, oblivionis voraci glutigine processu temporis soleant absorberi, & subiti) surripi memoria ab humana, necesse est, ut a) Genealog. Gallenberg. D. J. L. Schönl. p. 15. 16, & 17. Beweis hierüber one einem Sauft Briefe. Der Grifft». Brief dieses Klosters. Gefhfftete Gitter zu diesem Ctariffeu-Kloster. gesta hominum Scripturae benefìcio, quae arca est memoriae, & voce testium, cautius aetermentur. Constet igitur praesentibus et posteris, hanc paginam videntibus et visuris, quod nos Sifridus et Elisabeth, conjugales de Gallenberg, dum Filius Dei Deus, qui et Filius hominis, homo-Deus in diversorio natus, nec iu eo locum habens pannis vilibus involutus, fceno sibi sternente cuna-bulum repositus in Praesepe, pauperes suos in se paupere praefigurans, deinde apud Deum Patrem et homines sapientia proficiens et aetate, praedicatione praeclarus, miraculorum operatione perful-gidus, in Vinea Domini Sabaoth vitem se fidelibus suis fecit, cujus Vinum in TorculariPassionis expressit, cujus etiam palmites à mari, usque ad mare, diversis in eä positis cultoribus,propagavit, ejusq. propagines per mundi Climata -dilatavit. Quatenus vineam suamEcclesiam scilicet militantem, novis crebro palmitibus innovet, et extendat. Ille Plantator, verus vindemiator et Vinitor, Jesus Christus, nobis se sua larga Pietate, et pia Largitate, dignaretur divinitus inspirare, ut Domum novellam ad laudem ipsius, et animarum nostrarum, ac progenitorum nostrorum profectum pariter et Salutem, in Territorio nostro Miinkendorff plantaremus, et ibidem divina Providentia, quae in sui dispositione non fallitur, cooperantibus nobis Viris religiosis Fratribus minoribus devotis, cultoribus Vineae Dei. fceminas religiosas probatas, Ordinis Sanctae Clarae, procuraremus locari, reponi pariter et includi, quas speramus et credimus in Vineam Sorek fructiferam per Dei gratiam propagandas ipsam Domum pro sustentatione fceminarum dictarum, Deo devotè famulantium, in eadem accedente, et annuente ad hoc omnium haeredum nostrorum consensu et optima voluntate, dotari curavimus bonis nostris haereditariis, mansis videlicet etc. etc. Hiernechst werden die hiezu gestifftete Güter benennet, und unter andren in diesen Worten: Et curiam nostram in Miinkendorff, in quä tunc residebat Wuosso, cum omnibus suis attinentiis, et juribus quaesitis et inquirendis,Sylvis, pratis, campis, nemoribus pomeriis vicis, aquae ductibus, et quocunque nomine censeantur perpetuò servituros etc. etc. Hiernechst werden wiederum gestiffte Güter namentlich ausgedruckt. Und mletzt wird dieser Stifft-Brief mit diesen Zeilen beschlossen. Testes hu jus nostrae ordinationis sunt Domini et Milites : Chonradus dictus Gallo, Hertvvicus de Maingespurg, Wernherus de Lakh ad hinc nobiles Car-niolae Henricus Lavanus ; Gener noster ; Sifridus, filius noster,Nicolaus deLilgen-berch, Wilhelmus de Rottenbüchel, Or-tholphus de Meingespurch, et alii complures. Ut autem praesens Scriptum permaneat inconvulsum, fecimus ipsum nostro, et generi nostri praedicti sigillis, roborari. Actum et datum in Gallenberg, Castro nostro, anno Domini M.CCC.VIL Idus Octobris, festo beatorum Martyrum Dionysii, Rustici, et Eleutherii. 8. Sivridi de Gallenberg. 8. Henrioi Lavani. (L. S.) (L. S.) Dieses ist der Stifft-Brief deß Klosters Münckendorff, welchen nachmals der Sohn Herrn Sigfrieds von Gallenberg, Herr Wilhelm von Gallenberg mit einem Erlaß-Brief vermehret, vermög welchen er seine Gerechtigkeit auf die Capellen Unsrer Lre-ben Frauen in Münckendorff der Aeb-tiffinn als seiner Schwester Clara von Gallenberg und dem Kloster auf ewig übergeben, und weiln wir den Stiffts-Brief vorgelegt, als wollen wir auch diesen Begebungs-Brief aus bemeldten RuhN" werthen Stamm-Verfasser deß Gallen-bergischen Ruhm-Namens, a) mit bey-fügen, der also lautet. . in Nomine Domini Amen ! Sicut ait Jeronimus, nulli dubium est, quin totum ad laudes Dei pertineat, quicquid dignae Genetrici suae impensum fuerit, qu0_ etiam de aliis Sanctis nequaquam ambi' gendum est, ut quicquid reverentiae, ac devoti famulatus ipsis Sanctis impendi' tur, ei, qui est Sanctorum omnium splen* dor et gloria, exhiberi, nullatenus dubitetur sane cum felicis memoriae U° minus Sifridus de Gallenberg, a honorem gloriosae Virginis Matris Christi, & Beatae Virginis, Clarae, ac per consequens necessariò ad gloriam & ! Laudem omnipotentis Dei, in fundo suo proprio in Miinkendorff, juxta Cappellani ab olim ibidem in honorem Beatae Virginis fabricatam, monasterium ordinis 0. Clarae fundavit et dotavit, de omnium haeredum suorum concordi beneplacito et assensu. Nos Sifridus, Friederi-cus, Wilhelmus, & Otto, filii ejusdem Domini Sifridi Fundatoris monasterii jam dicti, nec non et Catharina Reytza et ^leika, filiae ipsius et haeredes legitimi, cupientes piam Intentionem praedicti. Progenitoris nostri, omni qua possumus benevolentia prosequi, et Monasterium ab ipso fundatum, in quantum valemus, pro Viribus promovere, jus Patronattìs memoratae Cappellae Sanctae Deae Genetricis, quod ad nos haereditariä succes-Sl0ne à praedicto nostro progenitore de-^cuit, universi et singuli nostrum sorori Clarae Abbatissae Monasterii antedicti donavimus, et in eam aliasque Abbatis-Sas ei successuras pleno Jure transtuli-^us, et à nobis omnibus, et singulis jus nostrum poenitus abdicavimus ; imò nos eidem Abbatissae, et aliis Abbatissis successuris , quae pro tempore fuerint, donasse, ac in ipsas transtulisse, et à no-!s omnibus, et singulis omni modo abdicasse, ac ad praedictas Abbatissam et . obatissas, quae pro tempore fuerint, "itegrè pertinere in perpetuum praesen-mm serio profitemur ; Volentes igitur. ar:c donationem, translationem, et abdi oationem perpetuis temporibus immobilior firmam esse, omnibus, ad quorum no-1 lain litterae istae pervenerint, declara-Tnus’ ootificamus : et etiam protestamur. Piaedictam donationem, translationem, 6 ^dicationem nos omnes et singulos 1° Notarie, et libere fecisse, et ratas ac imas velle habere, tam pro nobis, quàm Do omnibus haeredibus nostris, in per-. ailm, absque alia quaestione, d praedictorum autem omnium per-Pe uam firmitatem, ego Sifridus praedic-s < e Voluntate et assensu aliorum, t»^ suPradictorum, praesentes litri1^ §dli mei, et Sigilli Henrici dicti a\ ani, tunc Vice-Domini Carnioliae et ai chiae, consobrini mei, munimine ro- borari feci. Actum et datum in Miinkendorff, XIII Calend. Septembr. Anno Domini M. CCC. primo. Porrò testes hujus donationis, translationis, et abdicationis, sunt isti : lleinricus dictus Lavanus Vice-Do-minus Carnioliae. Fridericus de Rabensberg. Udalricus, frater ejusdem, de Rabensberg. Eysenricus de Miinkendorff. Perchtoldus dictus Colienz Adam de Miinkendorff, aliique plures. Aus welchen allen Rötlich erhellet, daß das Ruhm - gläntzende Gallenbergische Haus den rechten Grund zu diesem Kloster gelegt, daher auch in der Kloster-Kirchen unter denen so schön von Marmel ausgearbeiteten verschiedenen Mausoleen und Grab Mahlern sehr viele die von Gallenbergischer Linie befindlich, von denen ich etliche zu Bekräfftigung obiger Zeilen beyfügen wollen, als: Anno Domini M. CCCC. IX primo Sab-batho infra octavam S. Francisci, obiit nobilis Domicellus, Jodocus Gallenberger. Ein andres Grabmahl zeiget an, daß die Frau Ursula Gallenbergerinn zu Schenckenthurn, Geborne von Lueg, dieser Zeitlichkeit entzogen worden, im Jahr M. CCCC. XCV. Noch ein andres bemercket, wie Frau Margareth Härtenfelserin, Herrn Christofs Mündorffs und Herrn Conrad Gallenbergers sel. hinterlassene Wittbe im M. D. XXXI. Jahr verschieden. Das dritte vor zwantzig und etlich Jahren erst aufgerichtete Epitaphium lautet also: „Hier ligt begraben der Hoch- und Wol-Geborne Herr Herr Seyfried, Herr von Gallenberg, edler Herr auf Ainöd, Herr zu Thurn, Rosegk und Gallenstein, Erb-Vogtherr zu Miinkendorff, der Röm. Keys. Majest. auch zu Hungarn und Be-haimb Königl. Majest. deß Löbl. Ranff-tischen, hernach Breinerischen Regiments bestellter Hauptmann, welcher verschieden zu Laybach, den 18 Decembr. Anno 1661 im 24 Jahr seines Alters. Dem Gott gnädig seyn wolle!" Abermal ein andres führt diesen Inhalt: „Hier ligt begraben die Hoch-und Wolgeborne Frau Frau Maria Theresia, Gräfinn und Herrinn von Gallenberg, geborne Gräfinn von Thurn, und 47* Gallenbergi sches Epitaphium. Sin Andres ©attender» gisches Grabmahl, Die dritte Grabschrifsl. Die oiecbte Grabschrifsl. Drr letzte Herr von Lilgenverg wird erschlagen. Namett der allhie gewesenen Aebtiffinnen. Valvassina, deß Hoch- und Wolgebornen Herrn Joh. Friedrichen, deß H. Römischen Reichs Grafen und Herrn von Gallenberg, edlen Herrn auf Ainöd, Herrn zum Thurn, Rosegk und Gallenstein, Erb - Vogtherrn zu Münckendorff, hertzliebste Gemahlin» ; welche verschieden den 28 November 1671 Jahrs, ihres Alters im 32sten. Der Gott eine fröhliche Auferstehung verleihen wolle, Amen!,, Ehbevor wir noch die Kirche verlassen, müssen wir noch dieses gebenden, daß auf der Wand linder Seits von dem hohen Altar diese folgende Schrifft in Stein ausgehauen ist. Anno Domini M. CCCC VI. Feria II. post Jubilate emendatum est hoc opus in honorem Virginis Mariae gloriosae, woraus die im 1406 Jahr fürgenommene Verbesserung deß hohen Altars, zu Ehren der Glor - würdigen Gottes-Gebärerin, erhellet. Ausser der Kirche am Kirchhofe ist gleich vor der Kirchen der letzte Herr von Lilgenberg, von den Bauren vor 100 und etlichen Jahren erschlagen worden, und also mit ihm dieser ehdessen Ruhmvolle Nam und Stamm ausgerottet. Es ist aber dieses Kloster bald nach seiner Ausrichtung durch die Mildigkeit gottseliger Hertzen mehr und mehr in Aufnehmen gebracht, und hat so wol an reichen Geschenden als an der Zahl edler Jungfrauen, trefflich zugenommen, ist auch biß auf den heutigen Tag seiner guten Disciplin (oder Zucht und Regel) wegen gar berühmt und bey dem Gerücht in vollem Lobe. In demselben seynd diese nachbenannte Aebtissinnen (so viel man derselben er-kündigen können) gewest: Clara von Gallenberg, deß Stiffters Tochter, so im Jahr 1301 am ersten allhie die hochwürdige Frau (oder Aebtissinn) gewest. Catharina N. deren Geschlecht-Nam nunmehr unbekandt. Ihrer geschicht aber Meldung im Jahr 1312 und 1314. Agnes N. deren gleichfalls gedacht wird im Jahr 1317. Margaretha Ostermaginn, Anno 1335. Agnes N. Anno 1338 und 1340. Elisabeths von Hebenstreit, eine Tochter Friderici von der Clara von Gallenberg, Anno 1340 und 1344. Margareta N. welche gestorben A. 1348. || Catharina von Stein, eine Tochter Alberti, Anno 1348. Agnes von Welsperg, Anno 1350.^ Margareta von Rabensperg, Anno 1360. Anna von Pettau, eine Tochter Philippi, Anno 1364. Agnes von Stein, Anno 1368. Cunegundis N. Welche mit Tode abgangen Anno 1371. Elisabeths N. welche noch in eben demselbigen 1371 Jahr gleichfalls zu Grabe gekommen. Greta von Gerlachstein, A. 1372. ^ Cunegundis von Weittenstein, A. 1374. Elisabeths von Villach, A. 1377. Anna N. Anno 1380. 1387. f) . Elisabeth Paradeiserinn. Zur _ Zelt dieser Aebtissinn hat die Elsa, deß Ru" helebii von Kosiach Ehfrau, welche vorhin Nicolaus von Gallenberg als Witwe hinterlassen hatte, ein jährlich - drey-tägiges Opffer gestifftet, für ihre Familie und dieser Aebtissinn, darauf einen Revers gegeben, im Jahr 1397. Agnes von Cyllj . . . Anno 1409. Anna von Pryschat, Anno 1413. Maria von Aursperg Anno 1422. Margareta von Gerlachstein, An. 1440. Barbara Poltzinn, deren Bruder W trus Poltz, Pleban zu Moraitsch und Ertz-Priester in Ober-Crain gewest-Anno 1441. 1447. Gertrudis Jöbstlinn, Anno 1498. Anna von Hertenfels, zu derer Zelt Friederich und Andreas von Gallenberg das Kloster mit neuen Beneficien oder Stifftungen begabt haben, Anno 1507. Anna von Lamberg, welche im JaU 1486 geborn und eine Schwester gewest Wolfgangi und Josephi Land-Haupt* manns in Crain, Anno 1539. Kunegundis Sauerinn von Kosiach Catharina Sauerinn von Kosiach Susanna von Oberburg, .... Gertrudis Raduitzinn .... Laura Coronininn von Görtz . • * ' Anna Chröninn eine Schwester Tuo-mae deß Bischoffs zn Laybach . . « f) Zwischen der Anna und Elisabeth» Paradeyserinn, stehen in der mir zugeschicklen Namens - Verzeichnis; ° 1 Aebtiffinnen, dies- Jahr-Zahlen 1397 und 1404, 9 allein ohne Benennung einiger Personen , und pe wird doch nach besagtem 1404 Jahr wiederum Stifftunß dieses jahrlich-dreytägigen Opffers 9’-fc6‘' < 097, der Aebtissinn Elisabeth Paradeyserinn, im Jahr ’ Daher ich nicht wissen kann, ob der Author, daran ser Herr Haupt-Author die Lateinische Beschreibung » nommen, sich nicht vielleicht verschrieben oder elwan die Jahr-Ordnung so angetroffen. »*' .tätige ^biissinn 52 ru 9f0m pflögt jocgen $5tUl,3 de^s^gend SS*« Dii $la ’ttet&u rg. 6«:ten der Clara Galianitzinn von Görtz, welche ungefähr vor vier oder fünffthalb Jahren gestorben. Dìe jetzt - regierende Frau Aebtifsinn lst Frau Theresia Hallerinn, Freyinn. , Dbgemeldte Aebtifsinn, Laura Coro-ntna (oder Coronininn) ist, welches denck-würdig, darum, daß Sie etliche Mal ihre à Evangelischen Religion beypflichtende Freunde zu sich geladen, bey dem Stuhl zu Rom angeklagt worden, so vermutlich durch den Laybachischen Bischoff Tho-mam Chrön, dessen Schwester Anna Chrömnn damals im Kloster sich enthalt, auch etliche Jahr darnach Aebtissin ward, geschehen. Welcher wegen dann Pabst Clemens dem Ertz-Hertzogen Ernst im 1592 Jahr den 24. Decembr. unter andren auch diese Wort zugeschrieben: ut cooperetur in amotione Abbatissae Münkendorffensis secularizantis & Lu-theranismi suspectae, cum ad convivia vocaret Lutlieranos, daß ist: daß er (höchst-gedachter Ertz-Hertzog) zur Entsetzung der Weltlich - gesinnten und deß Lutherthums verdächtigen Aebtifsinn zu Münckendorff beywürcken mögte, als welche die Lutheraner zu Gast bäte. Weß-halben dann eine genaue Untersuchung angestellt, diese Aebtifsinn aber gantz unschuldig befunden worden. <■»> a) Protoc. Epis. Lab. Th. Chrön. Mitterburg. Saget-Segend der Stadt und Schlosses Mitterburg. Kamen der Stadt Mitter-^ur5- Geschlecht der Herren von Mitterburg. Beschaffenheit der Stadt und defs ^chlofes. Wafer unter dem Schloss. fruchtbare Gegend um die Stadt. Drob-Pe2 su Mitterburg. Gestiftetes Beneficium sA. folgenden Worten beglaubt: Anno 12ot> Pisini in Istria erigitur Sacra aedes, Divi Nicolai, cujus Rector Titulo Pr®' positi gaudet. Das ist: Im Jahr 12bo wird zu Mitterburg in Isterreich die Kirche zu 8. Nicolai aufgerichtet, dessei Fürsteher den Probsts-Titul führet. Solche Pröbste haben mit Folge de Zeit diese Probstey trefflich bereichert. Als im Jahr 1474, stifftete Herr Andreas, Schul - Propst zu Mitterburg, das Beneficium zu dem Altar Unte Lieben Frauen in S. Nicolai - Kirche-Worzu er das Dorff Gollogoriza nt aller Angehör und Einkünfften, auq das Haus in der Stadt samt den Wettv itabt- dir »? Mittebbvro Statt Vnd S ahiujs Beschaffenheit der Stabt und deß Schlaffes. Sitze die Figur N. 239. Wasser unter dem Achloß Gärten anyewenbet, und ist der Capplan verpflichtet, die Woche drei) Messen ZU halten. Das Ernennungs-Recht hat er dem damaligen Hauptmann zu Mitterburg, Herrn Jacob von Raunach, übergeben, welche Stifftung nachgehends im àhr 1488 Keyser Friedrich bestättigt und bekräfftigt hat. a) Jetziger Propst ist Herr Jacob Rampel Freyherr. Das Franciscaner-Kloster in der Stadt Etterburg ist vor 200 Jahren, nach -oertcht eines wolbeglaubten Scribenten, aufgerichtet worden, unter dem Papst Sixto tv. und Keyser Friedrichen, mit Beystim-rnung desselben gantzen Volckes. Indem uns der Kiel auf Mitterburg gebracht, können wir von dar nicht abweichen, ehebevor wir einen kleinen Abriß der Grafschafft Mitterburg dem geneigten Leser entworffen. Es hat diese Grafschafft unter sich sechs Städte, worunter zween Meer-Port, als: dre Stadt Antignana, Stadt Berschez, ^.zugleich ein kleiner Meer-Haven, Stadt ^ölben, attivo sich der Mitterburgische Bi-fchoff enthält, Stadt Gallignana, Stadt Sovrana, da auch ein kleiner Meerhafen veflndlich und letzlich die Haupt-Stadt wcitterburg. Deßgleichen hat sie auch etliche Märckte, Goglion, Kherschan, Khring, Lindar, -patzberg, Schumberg, Swingkh, Treviso und Vermo. Uberdas werden ihr auch etliche Schlösser und Herrschafften beygezehlet, so un- ®”Wft Ä ve yat aber vor ohngefähr zwantzig Jahren Fürst Johann Weickhard von 9 ^ese Grafschafft um ein mer-,, fhs verbessert und vermehrt, indem er t ° ^^ufflich darzu gebracht die Herrschaff-ren Wachsenstem, Herrschafft Kherschan. Herrschafft Zepitsch, nebst dem Zepitscher-^>ee, aus welchem der Fluß Arsa sich er-Pjt w. Herrschafft Bettay und die Herr-tL v.8 er9' welches er alles dieser Grafschafit anhängig gemacht. buw^^r weltlichen Grafschafft Mitter Geistlich ^ wenden wir uns zur der^wi^^?ìeseGrafschafft einen Bischofs, Aufruf n/ gedacht, zu Biben seinen hat, und ward diesem Bischoff j f~eit der fünffte Sitz nach dem Rö- A ,Baut- in Annal. ■■an. Glavi, in Orig. Prov. Bossn». mischen Bischoff zugeeignet. Was er jetzt für einen behaupte, weiß ich nicht. Im Jahr 1686 ist der Bischoff zu Biben Herr Andreas Daniel Freyherr von Raunach verstorben und bischero nochdiesesBisthum ledig. Uberdas hat SiediePropstey zuMitterburg, wovon oben gemeldet. Auch werden in dieser Grafschafft acht und zwantzig Pfarren gezehlet, worunter fünff C ollegial-Kirchen s amt tHrenCanonicis, welche Stifftungen alle vier Bischöffen unter-würffig seynd. Als neun gehorchen in geistlichen Sachen dem Bischoff zu Biben, eilff dem Bischoff zu Parentz, neun dem Bischoff zu Pola, und eine dem Bischoff zu Triest. So sind auch in dieser Grafschafft zwey gemeine Stiffte, eines Unser Lieben Frauen von Gollagoriza, das andre S. MarisoMag-dalenR zu Lovrana. Drey Klöster werden darinnen gezehlet, als: S. Pauli, deß ersten Eremiten oder Einsiedlers, so zn S. Peter an Walde. Das andre ist juCorona, und das dritte kyZepitsch nebst vorgemeldtem Franciscaner - Kloster zu Mitterburg. Die Grafschafft ist an sich selbsten wegen ihren köstlichen Fruchtbarkeit zu preisen. Es zinßen die Weinberge die leckerhafftigsten rothe und weisse Weine. Der Boden reichet das beste Getreyde, die Oelbüume trieffen von Oel und befinden sich allhier in Menge allerhandGewächse undFrüchte, womit sonst Italien pranget. Das Flügelwerck ist gleichfalls in unzehlicher Menge allhier anzn-treffen. Weil aber diese Grafschafft von allen Seiten mit der Benetianischen Herrschafft umgeben ist, daß man also von keinem Ort aus dieser Grafschafft in Crain oder in das OesterreichischeGebiet, als über den überaus-hohenlltschka-berg, oderMonte caldiera, gelangenkann, ohne denBenetianischenBoden zu berühren, als entstehen zum öfftern Stetigkeiten wegen der Gräntzen, von welchen etliche schon in die hundert Jahr unausgemacht verblieben, welcheGrentz-Verwirrung dann viel Herren Abgeordnete so wol vom HauseOesterreich, alsVenetianischemRath (unter welcher Abgeordneten Anzahl auch eHmalsvBneas Sylvius,so hernach zur Päpstlichen Würde gelanget, gewesen) in gütlichen Vertrag zu bringen sich bemühet haben, so aber jederzeit fruchtlos abgelauffen. ; Sonst ist ein alter Gebrauch, daß die Ge-! meinschafft oder Communitüt S. Lorentz, Ü so demVenetianischenStaat zuständig, jähr- Sie viel Psarrm bariitu befindlich. Zweq Stiffte dieser Grafschaft. Ihre dr«q Klöster. Fruchtbarkeit der Grafschafst. Ligt mitten in Venetianischen. Gebiert viel Striltigkei-ien. War die Gom rmni-tSt 3. Lorentz in die Kammer zu Mitterburg jährlich entrichtet. Wahl ber Richter in dieser «Broffchofft. Gemeiner Stabt- Schmied. Defleu Gebühr und Besoldung. lich ber Grafschäfftlichen Kammer zu Mitterburg fünff Marck Gelds und drey Pfund Pfeffer einreicheu muß, welches sie auch stets richtig abträgt. Vor Allem aber ist dieses bey dieser Grafschafft Mitterburg zu merden, daß jede Stadt und Marckt einen Supau oder Zupano, mit welchemWort sie einen Richter bemercken, nebst zwölff Beysitzern habe, so in der Landschafft-Sprache Sodze (Unterrichter) genennet werden. Denen ligt ob, die kleine Gerichts-Händel zu entscheiden. Es ist aber bey deren Wahl etwas sonder-lichs zu beobachten. Am Fest-Tage deß heiligen Gregorii kommen diese zwölff Bey-sitzer und der Richter, nebst der Burgerschafft und denen Bauren, so zu einer Stadt oder Marckt gehörig, zusammen, und zwar auf ihren Loshe, so gleich an ihr Nahthaus und auf freyemPlatz gebanet ist, und einem Saal oder Gallerie, so gantz offen, nicht ungleich, (wiewol zum öfftern an verschiedenen Orten dieses ihr Loshe nur mit dem blossen Obdach bedeckt) In dessen Mitte ist eine steinerne Tafel oder Tisch befindlich. Wann nun bey geschehener Versammlung man zur Wahl selbsten schreitet, so gehet Einer von den Beysitzern mit einem Stab und Messer versehen, bey Allen herum, und erforschet aus jedwedem, wem aus diesen Zwölften er gesonnen, seine Stimme zu geben, daß selbiger zum Supau oder Zupano ausgeruffeu werde? So bald der gefragte seine Meinung entdeckt, schneidet er mit dem Mefter die Stimme oder das Votum auf den Stab, und führet weiter fort, dieselbe einzusammlen. Da dann endlich diese Zupan- oder Ober-Richter-Stelle, auf den, so die meiste Stimmen hat, fällt. Uber diß werden auch die Stimmen für den Thorwärter der Stadt gesammlet, iugleichen für den Zaffi oder so genannten Schergen und Gerichts-Diener, nicht weniger auch für den Meßner oder Kirchen -Bedienten und für den Gemein-Schmied. Bey welchem letztem dieses anzumercken, daß jede Stadt oder Marckt dem gemeinen Wesen zum besten einen Schmied halte, der verpflichtet ist, ihnen alle kleine Arbeit, als das Schärften und Wetzen der Sicheln und Sensen, verbessern und zurichten der Hacken und Hauen, und andres dergleichen umsonst zu verrichten, dagegen ihm ein jeder schuldig, jährlich eine gewisse Maß (in der Land-Sprache Starez genannt) Spelt oder Habern einzureichen. Und obgleich zuweiln Einem dieser Gemeinschaftliche Schmied nicht das geringste arbeitet, so muß er ihm jedennoch die gehörige Maße bezahlen und überliefern. Sonst wird diese gantze Grafschafft Mitterburg durch einen Hauptmann regiert, der über alle Städte, Märckte und Herrschafften zu gebieten hat und deren Gefälle und Einkommen bekommt, die er nachmals seinem Oberherrn verrechnet; und wird dieser Hauptmann von dem Grafen von Mitterburg, oder für jetzt von dem Fürsten von Auersberg gesetzet, ist auch in der gantzen Grafschafft in hohem Ansehen. Im 1482 Jahr war Herr Niclaus Räuber, Hauptmann zu Mitterburg und auch zu Triest, aj im 1511 Jahr aber Herr Hanns Dürrer, b) im 1543 Jahr Herr Hanns von Moschkhon, c) im 1549 Jahr Herr Georg Paradeiser, Ritter, Jhro 1 Königl. Majest. Raht und Obrist-Wald-meister in Jsterreich, Carst und Friaul. '0 Vor ohngefähr zwantzig Jahren bekleidete diese Ehrenstelle Herr Johann Baptista Garzaroli, nach ihm Herr Erasmus Gall, , Freyherr ; auf diesen der Herr Carl Lutieri, und jetzo Herr Christoph Rampel. Diese schöne Grafschafft hat im 1511 Jahr der Türck mit Ausplündern, Brennen, Morden und Verheeren grausamlich ; beschädigt, e) Letzlich, ehe wir noch von Mitterburg und dieser Grafschafft den Abschied nehmen, wollen wir auch deren Besitzer anblicken. : Vor langen Jahren hat selbige denen Grafen von Görtz zugehört, wiewol etliche schreiben, daß diese Grafschafft denen Grafen von Valsa zugestanden, von welchen Herrn Grafen zween Brüder zu S-Veit am Pflaum in der Augustiner-Kirchen begraben liegen, welche mau für die letzt* ihres Namens und Stammens hält, doch ist dieses so gar fest in der Unfehlbarkeit eben nicht gegründet, hingegen aber gewitzt daß im Jahr 1305 diese Grafschaft Herr Albrecht Graf von Görtz in Besitz gehabt, f) Ums Jahr 1341 ist zwar die Grafschafft und Stadt Mitterburg von dem Patriarchen Nicolao mit Kriegsvölckern überzogen, auch gar hart beschädigt doch hat sich endlich derselbe dura) Herrn Conrad von Kraygd, damaligen Dies- sch-ß ^ durch 0 regiert di-s-c durch 6,i Mik"' Besitz" dieser wird.°L Patrtarchr" Nicol»0 ang-ft«^' Land-Hauptmann in Kärndten und Crain begütigen lasten, und ist nach eingenommenen gründlichem Bericht zuletzt friedlich abgezogen, a) Denn es war vor vielen Jahren, nemlich Anno 1011, dem -Patriarchen von Aglar vom Keyser Heinrich die Stadt samt dem Schloß Mitter-burg verehrt worden, b) aber nach selbiger Zeü wiederum in andrenGewalt gekommen. Nachmals hat Leopoldus, Ertz-Hertzog von Oesterreich, ums Jahr 1370, nebenst ber Stadt Triest sich auch der Graffschafft Mitterburg bemächtigt, gleichwie eben so wol das Fürstenthum Steher seinem Brüdern, dem Ertz-Hertzog Albrecht abge-sintten. Wiewol er deß Besitzes sich nicht über 16 Jahr und einige Monaten zu rrsreuen gehabt; weil er im Jahr 1386 siwt einem groffen Adel beh Sempach ^ bet Schweitz von den Schweitzern er-Magen worden. Bon dannen man seinen „chnam gen Königsfeld geführt, und ^lba in dem Kreutzgange selbiger Kloster# stochen fürstlich zur Erden bestattet hat. >ayre. Hievon habe ich schon am andren ri ein Mehrers berichtet. Jahr 1373 ist Meinhard der III, np. Qt bon Görtz, dieser Grafschafft Herr QUrfle^n- V Ja! daß solche Grafschafft vn^rtt? 9 Jahr in bemeldter Grafen Hàden gewesen, fällt daraus G bMch, weil Phoebus III von Thurn, bi? Johannis von Görtz Rath von ihm Dauptmannschafft über die Graffschafft Werburg und Görtz erhalten, d) Jj FmnTct8pUariLdqp!lei48.8i’ MegÌ80rU8 P "9‘ d) P® MMBgauP‘ 219‘ 220. & Megis. p. 489. Nach Absterben der Grafen von Görtz ist diese Grafschafft auf das Haus Oester reich gefallen, daher es biß jetzo noch ein Pfand-Schilling verblieben; biß im Jahr 1644 Ferdinandus III. Glorwürdigsten Angedenckens, diese Grafschafft denen Herren Anton und Hieronymus Grafen Flangini von Venedig Satz-weise gegeben. Nachmals ist solche von gemeldten Grafen Flangini Herrn Herrn Ferdinand Fürsten von Portia überlassen worden, welcher Fürst von Keyserl. Majest. das Patronat-Recht über alle Stifftungen erhalten. Es giebt aber so wol die Anno 1663 gepflogene Landtags-Handlung, als auch die nachgehenden 1664 zu der Römisch-Keyserlichen Majestet nach Regensburg abgeordnete ansehnliche Gesandschafft, wie sehr und hoch Eine Lotil. Landschafft in Crain rc diese durch allerchöchst-gedachte Keyserl. Majest. vorgehabte Separation dieser dem Herrn Herrn Johann Ferdinanden Fürsten von Portia, Dero Oberst-Hofmeistern, siet) eigen - geschenckten, im Lande Crain in Histerreich ligenden Grafschafft Mitterburg abzuwenden, bemüht gewest. Masten Sie endlich damit Crain in seinem alten Stande unzergliedert mögte verbleiben, sothane Zergliederung solcher Gestalt verhütet hat, daß Sie erjagte Grafschafft Mitterburg hochgedachtem Fürsten von Portia mit Keyserl. Majest. allergnädigstem Consens mit allen Zubehörungen um m/550 Gulden käufflich abgehandelt , und solche so dann ferner Ihrer Fürstl. Gn. Herrn Herrn Johann Weyharden Fürsten von Aursperg rc. mit Vorbehalt aller hievorigen von dem LandeCrain dependirenden Prsoeminentien, Hohheiten, Botmäffigkeiten, Jnstantien und was dem anhängig, käufflich überlassen, und dadurch von solcher höchstnachtheiligen Dismembrirung oder Lands-Zergliederung sich gäntzlich befreyet. Daher hat noch jetzo Herr Herr Ferdinand Frantz Fürst von Auersperg diese Grafschafft in Besitz. Aoliliriz. 0 ligi. Ursprung lies» Ismen». Dieses Kri» Gelegenlieit. Von Dejitzer (tiefer Herrschaft. Wer jetzo Herr darüber ist. d°lv. XI. B«ch. Dieselbe wird dem Fürsten von Porli» geschenrkl. Wird aber von Einer Löbl. Land schafft um eine graffe Summa Geldes von demselben wieder abgelöset, und dem Fürsten von AurSperg käufflich überlasten. Jetziger Herr dieser Grasschaffi. WMM Wo Mokrij ligt. Ursprung deß Stamene. Dieses Orts Gelegenheit. Sihe bas Kupffer N. 413. chloß und herrsch afft Mokriz, (aufCrainerisch Mokrize,) finden sich in Unter -Crain, von der Haupt-Stadt Laybach dreyzehen, von der Stadt Gurckfeld aber ^zwo starcke Meilwegs. Sie ligt -an Croatischen Grentzen, und ward vor diesem zur Windisch-Marck gerechnet; wiewol das Schloß nur vier Meil von der Croatischen Haupt-Stadt Agran entlegen. Der teutsche Nam stammet von dem Crainerischen her. Mokrize aber bemercket eine Nässe oder Feuchtigkeit, weiln es dieser Orten wegen deß lettigten Bodens bey anhaltendem Regen ziemlich feucht und kotigt und nicht weit davon die Sau vorbey strömet. Das Schloß ligt auf einer lustigen Anhöhe. Das Gebäu ist ziemlich starck und dauerhafft aufgeführt, und mit drehen runden Thürnen versehen. Es hat diese Herrschafft einen unvergleichlich-guten und fruchtbaren Boden, schöne und gute ebne Baufelder, Wiesen und allerley Obst, nebst einem trefflichgutem Wein-Gewächse. Es ist vorzeiten, wie ich aus alten Schrifften und Verzeichnissen ersehe, denen Herren von Sebriach zugehörig gewest. Nach Herrn Sigmund von Sebriach, als dem letzten seines Namens undStammens, fiel es auf die „Wolgeborne Jungfrau von Pernekh" (also lauten die im Verzeichnt befindliche Worte), von welcher es Frau Dorothea von Khüenberg, und von dieser wieder die Herren von Ragkhniz in Besitz bekommen, ferner die Herren Ainkhiern, nachmals aber die Herren von Gregorianisch ; wie dann Herr Nicolaus Gregorianisch, Freyherr, nebst zweyen vornehmen Herrschafften in Croaten, als Josset und Medrjtgrad, und der Hauptmannschafft zu Sichelberg, es in Besitz gehabt. Folgend» haben die Herren von Moskau die Postes sion überkommen; dahero es noch kürtzUlY Herrn Joseph Freyherrns von Moschkyan hinterlaffenen Frau Wittwe, Frauen Barbara, einer gebornen Gräfin vonDraskoviz, zuständig gewesen, welche aber auch vo weniger Zeit diese Zeitlichkeit gesegner. Heut wird dieser Ort von Ihrer cellentz Herrn Niclas Grafen Erd eoo ' Ban in Croatien, eigentümlich beherr) cy Bok'g- i V Secrschè W-r igtc Herr d°r" ist- 'Men Ortg. di- • 240. l'&auet. ìì7to«i<«; Wo Morüutfck ligi. Moker es sten Rumen bekommen. Gelegenheit die fes Orts, ^tann und wer difs Icklofs gebauet. Hesttrer diefes Icklostles. Wer es jtteo hat. chloß Moräutsch, (oder Moraütsch) in Crainerischer Sprache Morautsche, ligt in Ober-Crain, von Laibach drey Meilwegs. EshatdenNamenvon dembey-‘tigenbem gr off eit Dorff, so auch Moraütsch benamset, worinnen die Pfarr-Kirche steht, entliehen. Schloß ligt an einem lustigen sr> xtn9eneWit Ort und hat eine schöne s^^oarschafft, weil in diesem Moraüt-. den verschiedene Schlösser gar nöt)e beisammen. „Es haben dieses Schloß in verstriche-aitf1 à hr - hundert die Herren Gallen fcrtir - $ > i)alm/ nachbeute sie das alte bpffo ^ui,°ttch8egtH verlassen, haben sie sserer Bequemlichlett halben diesesSchloß t^ur aufgerichtet, nebst dem Schloß Liech-9' welches durch brüderliche Ber- theilung aber von einander gesondert worden. Daher dann dieses Schloß viel und lange Jahre in Besitz der Herren Gallen geblieben. Als im 1599ften Jahr hat dieses Schloß Moraütsch besessen Herr Maximilian Gatt, welcher in selbigem 1599 Jahr im Jenner zu Grätz auf den daselbst vom Ertz-Hertzog gehaltenen Landtag nebst mehr Andren von der Löbl. Landschafft abgeordnet worden. Nachmals ist solches Schloß auf die Herren Barbo gelanget. Wie dann solches noch vor sechzehen Jahren Herr Maximilian Gras Barbo erblich von seinem Herrn Battern in Besitz gehabt. Bon dem es sein Herr Bruder, Herr Johann Herwardt Graf Barbo, Rittmeister zuCarlstadt, ererbet, und ohngefähr vor sieben und mehr Jahren Herrn Carl Valvasor, Freyherrn, so es biß jetzo noch besitzt, verläufst. Wer es hat. Morazt^ch o'toraiicsr Lager Stelle befüShrtftb Moschenize. Ist khebessen von bill Griechen bewohnt worben. Besch Offenheit best Ort». Bringt wenig Getreibs. Jstz fruchtbar au Bein,Del, Kästen ic. Rosmarin unb Lorbeer-Bäumen. Schöner Garten unb Lusthans ber Patrum 8. Jesu allhie. Sitze bie Figur N. 241. ger-Itelle de§8 Marchts MostbeniZe. Ist ehedessen von den Griechen bnvohnt worden. Hefàstsenlieit dess Orts. Iringt wenig Getreids. Ist fruchtbar an Äm, 6ft> Kästen it*c. Rosmarin- und Korbeer-Iäumen. Schöner Gurten und Kusthaus der Patrum Soc. Jesu allhier. Kleines Pastell nllbier. Marmelbruch allhie. Keuschheit der hiesigen Einwohner. Belagerung Moschenire durch die Venetianer. Moschenize ist ein Dass Mrchen steigen hier osst Lu Kande. Wie allhie die Wchter erwählt werden. Anrahl bewehrter Keule allhie. Vorige Dejitrer dieses Orts. ^er Marckt Moschenize, welchen ^Namen er auch in Crainerischer "Sprach führet, ligt in Liburnia, ? von der Haupt-Sadt Laybach dreyzehenMeilwegs, und benetzet ihn das Adriatische - Meer, an dem so genannten Sinu Flana-tico unter dem Utschka-Sßerge oder Monte Caldiera in Liburnia. Jetziger Zeit wird er insgemein zu Jsterreich oder dem Jsterreichischen Biertheil mit gerechnet. Dieser Ort hat vorzeiten, als ihn noch die Griechen bewoh-neten, Moschiena geheissen, wie man dann noch biß jetzo sihet, wo die Griechische Nonnen oder Kloster-Frauen ihre Wohnung und Aufenthalt gehabt. Es ist hier Herum nichts als Stein und Felsen, weßwegen hier wenig Getreids herfür kommt und schier nichts wächst, als Spelt, Sorgium und Habent und auch selbiges in weniger Anzahl. Nichts desto-weniger aber ersetzet diesen Abgang der oute und sehr gedeyliche Wem, so seine Trauben häuffig bringet; überdas sind auch hier absonderlich - häuffige Oliven-Bäume, von welchen das Beste Baum-Oel erpresset und in ungemeiner Menge erzwungen wird, daß ich andrer verschiedenen Früchte und Obst, absonderlich der grosten so genannten Maronen oder Casta-nien nicht gebende. So sprosset auch der Rosmarin und Lorbeer-Baum nebst einig andren Gewächsen hier herfür, welche diesen Ort höchst angenehm und lustig machen. Daher auch unweit von hier vor wenig Jahren die Herren PP. Soc. Jesu einen über die masten schönen, ziemlich-weiten und treffliche Frücht zinstenden Wein-Garten angelegt, und dabey ein Lusthaus oder vielmehr Palast aufgeführet. Sonsten ist auch hier viel Vieh, und kann man eine groste Menge Hönig hier erhalten. Hülsen-Früchte trifft man auch von allerley Art an. Es findet der Durchreisende auch hier zu Moschenize ein klein Castell, welches auf einem grosten Thurn Herr Stephan Freyherr von Rovere, welcher Hauptmann zu S. Veit am Pflaum und zu Costua war, erbauet hat. Auch ist hier eine Pfarre samt vier Canonicis. Die Inwohner stehen alle wohl, und findet man bey ihnen selten einen Bettler. Der Marmel-Bruch allhier ist verwunderlich, und wird der hiesig-ausgearbeitete Marmel weit und breit verschicket. Man hält hier wochendlich, nemlich alle Freytage, eine Procession zu S. Sebastians-Kirchen. Merckwürdig ist, daß man in diesem Ort gar selten ein unkeusches Weibsbild findet, und hat die Keuschheit bey diesen Einwohnern so grostes Ansehn, daß, wann jemand eine Befreundte heirathet, und sie ihm auch durch Zulassung und Dispensation zuerkannt ist, er dennoch insgemein von jedermann verachtet und gleichsam vor unredlich geachtet wird. Diese Leute zu Moschenize seynd insgemein klein oder kurtz von Person, sittsam und nicht frech in Geberden und treubelobt. Welches sie auch in dem letzt-Venedischen Kriege erwiesen. Dann als diese die von Moschenize belagert, haben sie sich neun Monaten lang gewehret; und weil sie in diesen neun Monaten gantz keinen Entsatz erhalten, hat sie endlich die düsterste Noth zur Übergabe gezwungen^ als gleich den darauf folgenden Tag nach beschehener Übergabe der Entsatz, aber leyder zu spat ! angelanget ; indemMoschenize schon in Venetianischen Händen war; doch entriß man diesen Ort Ihnen bald wieder, wen dieses Moschenize gleichsam ein Paß auf obgemeldtem Flanatischen Busen oder Kl-im« Last-ll allhi-r. hiesige» gnimohaer der Belllger^ MoicheE durch?« gjeixei,an ist enr Asiatischen Meer ist. Denn wann die Mosse mit Saltz und andren Wahren belarne Schiffe aus Apulien und andren Torten anlangen, und auf selbige die Vene-aner, um sie aufzufangen und weg zuneh-Men, ausstreiffen, suchen sie ihre Zuflucht Beschützung Moschenize, als von we chem Ort man sie mit hülffe der A beschützen kann, dn^ers trägt sichs zu, daß bey spät-°unà-Nacht die Türckische Raub-Schiffe m, dieser Gegend anländen, und die °hner gefänglich mit sich fort führen. Mes Unglück meistens diejenige befällt, S t!vu ^ am Meer ligenden Kirche Sir* nnis,Baptistae toohnett. In welcher in à uachdencklich ist, daß, wie sonst Svin«^^berall, doch in dieser niemals p nnen-Weben gefunden werden. Rissig diesige Supan und die andre öu2 Aà ^ Gerichts-Verwandten) werden MtHpvfT 'tote eden bey der Grafschafft den 2 ^ an unsrer Frauen Liechtmeß, Sto^'Lebruarn durch die auf einem Men erwählet^ ^ gezeichnete Stim- Die Appellationen gehen von hier nach dem Hauptmann zu Castua. Es können jederzeit hier bey erforderendem Nothfall Anzahl fünffhundert Mann gegen dem andrinqen- b-w-hrt.r den Feind wehrhafft gemacht werden. aUt> Die Besitzer dieses Orts betreffend, «orige vor dreyhundert und etlichen B-fitz» den Händen der Herren von w8 8" (oder Duino) gewesen, bey deren es auf die Herren Grafen von oder Walser geerbet. Als aber auch diese Grafen die Zeitlichkeit gesegnet, ist er an die Grafen von Görtz, und abermals bey deren tödtlichem Hintritt an das höchst preisliche Haus von Oesterreich gelanget. Nach der Zeit haben es auch die Grafen von Tanhausen in Besitz bekommen : die es aber (wie oben bey Castua weitläufftig erörtert worden) denen Herren PP. der Gesellschafft Jesu verschafft. Daher es noch biß jetzt unter die Hauptmannschafft Castua, doch denen PP. Jesuiten zu 8. Veith am Pflaum zuständig gezehlet, und von dem Eastua-nischen Hauptmann, so für jetzo Herr Caudius Marburg ist, regirt wird. SitareKht Moó’CHENIVE S^CoscAentce MOLTAL 'jfub löte -LÄ-- Welcher Gegend Mostal stehtt. W^elcher Gegend Mostal^stehet. Gelegenheit defs Orts. Schloss-Lapelle allda-Grösser Morast um das Schloss. Was See - Fenster allhic genennet werden. Iramch jVersammlung auf diesem Hoden- Hesttrer dieses Schlosses. und wann nicht zwey oder drey Brüten über etliche allzu treffe morastige Grunde erbauet wären, würde bey deren 2lMrO" gung es unmöglich fallen, zu dreien Schloß zu gelangen. GelcgachcU deß Orts. Sihe die Figur N. 242. Schloß -Capelle allda. Grösser Morast um da» Schloß ^as Schloß Mostal oder Moss-|thall, in Cranerischer Sprach ' Sablata, steht imInnern-Crain, anderthalb Meilwegs vonLay--bach, zwischen der Stadt Laybach und Ober-Laybach seiten-wärts. Es ist dieses Schloß gantz mit Morast umringt; doch hat es bey dem Schloß ein lustigen wiewol kleinen Berg, auf welchem ein angenehmes Lust-Wäldlein erblicket wird. Gantz nahe bey dem Schloß ist doch gleichwol der Grund noch etwas erhaben und ohne Morast; daher auch dort herum schöne Baufelder anzutreffen. In dem Schloß ist eine Capelle der H. Dreyfaltigkeit zu Ehren aufgerichtet. Man kan zu diesem Schloß nur auf einer Seiten gelangen, indem es ander-wärtig die umligende Moräste verbieten; ieVTÄHTbUf«umlig-nd-n®=; Sj» gend viel See-Fenster, oder deutlicher z g^. reden, mit Waffer angefüllte, gantz une -gründliche Löcher. ch Auf diesem so Morast-reichen Eod pflegen jederzeit die Kraniche bey M lang , Seimreife in »allen be, Herbst.K . — als auch im Frühlinge bey ihrer Ausre I ^ das Nachtlager und Rasttag zu halte 7 daher dann daherum zu gewiffen ,öe viel Ser- ie! Kraniche gefangen werden. Dieses Schloß Mostal hat vorzeiten ^ denen Herren Mauritsch zugehört.; welchen es die Herren Gallen erhal , wiederum aber an die Herren Mau 1°) verkaufst. Hernach ist es wiederum an fitzt solches deß Herrn Hanns Adam ote Herren Gallen gekommen. Jetzt be- Khuschlan sel. hinterlafsene Wittwe. dieser tu Stabt. die |>tet 243. Inhalt. 0 Möttling ligi. Gelegenheit dieser Stadt. Fruchtbarkeit dess Dodemg. chabatficke Sitten allkie. Mo die alte Mm tìfiche March ist. ffis S. v. S. rrige Benennung der Mindficken March. Alà Magen Sclsvoniens. Magen àr Mindfick March. Mann die Mmdfiche March Lu Crain Kommen. Lrey--mt von Grasen von Gürte. Mann Möttling ans Haus Oesterreich gekommen. Drobstey Zu Möttling. Commenda in dieser Stadt. Dreg Jircken der Tempel-Herren allda. Stadt-Wckters Makl-Tag. Hausälligs Schloss Lu Möttling. Mem es vorhin LugeKört. Jeteige Hestteerinn dess Schlosses. Spital m Möttling, wann 1'5 Zcstisstet. Herrn Andrer Hokenwarters Stißt-Hries dess von ihm ausgerickteten Spitals Zu Möttling. Herrn Sigmund Diersck und seiner Gkliebsten Gestissi Lir fieissnitr. Jeteter Hauptmann m Möttling. Mer kernacb die Herrsckafit Ettling überkommen. Einsall der Türcken in die Mindiscke Marck. Unterschiedliche Ginsülle der Türcken. Türcken werden von der Belagerung Möttling abgetrieben. Dest regiert Zu Möttling. tadt und Schloß Möttling (in der Land-Sprache Metlika) seynd in der Windischen Marck, wird aber heutiges Tages in Mittete (Er am begriffen, von der Haupt - Stadt Laybach eilff Meil, zwischen Laybach und Carlstadt oder zwischen Ru- ihre Gebräuche auf Crabatisch führen. Wann wir es aber recht untersuchen, so findet sich allhier die recht-alte Windisch-Marck (Vindorum Marchia), sintemal, was zwischen der Culp und Gurck ligt, ehedessen die Windisch-Marck (Vindorum vel Win-dorum Marchia) benennet worden. Und ob zwar der Sigmund von Bir- *»» E-M-dt, (Internai[ con à «) diesi Wort sitzet": „An big Land und stellen biß MottliNg, grantzet gegen dem Morgen die Herrschafft Xft drey Meilen oder eine Windisch-Marck, vorzeiten Liburnia ge- 1= JP Carlstadt gerechnet wird. nannt; wie unter ändern aus oben ange- Uffnfp« m ©tadt gleich unter oem zogenem Titel der Königin» Kunigund in M s ge gantz nahe bey der Culp. ,-j Böheim abzunehmen ist. Wiewol sie eine ein? LŽatm Aer Culp-Fluß nicht gar absonderliche Herrschafft ist, so war sie net ift•t ^eJr ^àtnde davon entser- doch allemal dem Hertzogthum Crain an-sebr Li» n«C( ctner Seiten das hängig, mit dem sie auch an Oesterreich gleick>2 U'kà-Geblrge, uber welches gelanget. Es ist dieses aber nicht das Win- » ' t I vv*.v*i w w n-y v f wuvv wvv stletchiuol die Strasse von Rudolphswerth und zwar sehr steinigt, dennoch ^ ìchwol aber nach allem fruchtbar ist, so r^n.öon betreib als auch von allerley rf ft und Wein-Gewächs. Auf der an-2? betten hat diese Stadt Möttling '-7°ue flache Felder und gantz ebnes Lanv, gleichfalls gar fruchtträchtig ist. Mtteser umher ligende Boden wird ins dische Land, wie etliche dafür halten, sondern nur die heutige Marck und Gräntze desselben. Man hält zwar alles das, was zwischen der Drav und dem Adriatischen Meer gelegen, vor Windisch Land, weil man darinnen Windisch oder Sclavonisch redet; es ist abereigendlich das, zwischen der Drav und Sau Ostwärts - gelegene und qemei« —a"’~Y—v.‘; lv;r , Sclavonien, so zum Königreich Ungarn wokner genannt; weiln die Ern- gehört;" so bemerckt doch dieser berühmte Sv » ^ tnsgemem der Croatischen a ^ ^ ' ratye und Tracht bedienen, auch alle ( «) Im Oesterreichischen Ehren-Spiezel. p. 119. Trabatische Bitten attfjie. Wo die alte Windische Marck ist. Deß S. v. B. irrige Benennung der Wndi-schen Marck. wnà SchLojf Möttling Author die Grentzen der Windischen Marck nicht recht. Dann für das Erste niemals Liburnia, Vindorum Marchia benennet worden. Dann Liburnia war vorzeiten zwischen dem Fluß Arsa und Litio am Adriatischen Meer oder offgenanntem Sinu Flanatico. Auf der andren Seiten hatte es das hohe Gebirge und dieWild-niffen. So ist auch ferner das, was zwischen der Sau und Drav Ostwärts ligt, Altes «saper, das rechte Sclavonien gewesen und nicht Sclavomeus. foie Windische Marck, hatte auch überdas ein eigen Wapen, als nemlich einen Men-«sape« der schen-Arm mit einem bloffen Säbel be-Wwdlschra waffnet, da Hingegen die Windische Marck auch ein absonderlichs Wapen geführt, als nemlich einen sothanen Kessel, worinnen Käß und Schotten gemacht werden. Zwar ist nicht ohn, daß solche Länder bald hin und her zertheilt worden, und ihreOber-herren verwechselt und kann ich hier nicht umhin, zu bemercken, wie daß ich in denen «satm die Manuskripten deß alten Bürgermeister zu Wmdisch. Laybach, Schönsleben, verzeichnet gefun-Morck zu den, als ob Windisch-Marck dem Lande k«E,. Crain im 1366 Jahr sey einverleibt wor- den, man findet aber hingegen in der Löbl Landschafft (Eratn Archivo, daß Leopoldus und sein Bruder Albertus III. Hertzogen zu Oesterreich re. die Huldigung der Stände in Crain, Windisch-Marck, Möttling und Jsterreich, (welche drey letzere Landschafften sie von Graf Albrecht von Görtz erblich überkommen, dem Lande Crain einverkörpert haben) zu Laybach persönlich empfangen und darauf die Lands-Freyheiten be-stättigt im Monat Julio 1374 Jahrs «) Dann, daß im Jahr 1365 diese Windische Marck und Möttling dem Graf Albreast von Görtz zugehörig, auch fettiger annoch im Leben gewesen, ist daher erweislich, wen er in diesem Jahr denen in der Windisch- ©raf«* Marck und Möttling wohnenden gewisse oon @m-Freyheiten ertheilet hat, von welchen gleich der erste Punct also lautet: „Deß ersten habend sie die Recht herbracht, wer hintz rn zu sprechen oder zu klagen hat, es sey uui Erb und Eigen, um Güld, um Lehen oder um welcherley Sach, das ist, oder ob m einer hintz den ändern iecht hat zu sprechen, der soll suchen in der Grafschafft auf der Marck oder in der Mötlickh vor unser oder unfern Hauptmann, da sollen sie zu Recht stehen, und verantworten und nicht anderswo rc. Geben zuNeumarckt, in der Mötlickh, am Erichtag, nach S. Georgen-Tag, nach unsers Herrn Geburt dreyzehenhun-dert Jahr, darnach in dem fünff und -%nn sechtzigsten." a) Aiitiling Äst also Möttling erst im 1374 Jahr S Haue an das Haus Oesterreich gelanget und demselben incorporirt worden, wie solches Lazius 6) daraus erweiset, daß im 1373 Äahr Graf Albrecht zu Görtz annoch im Leben gewesen. Allein wir kehren wieder nach der Stadt ìr°bstky Ju Möttling, wovon uns dieser Abweg abge-führet. In selbiger ist eine Pfarr, welche den Titel einer Probstey führet, welcher für c„mn Ibtzt als Probst Herr Johann Kolbeschen m bitfet 8 Erstehet. Uberdiß befindet sich auch in der Stadt ein Deutsches Haus ober Commenda deß Marianischen Teutschen Ritter Ordens, und war hier im 1585 Jahr der Com-à Teutschen Ordens, Herr Marquard von ®jsth, so die Evangelische Prediger von Möttling ausgejagt, c) Diese Commenda wtrb gemeiniglich berjentgeCommendeur ha* den, der zu Tschernembl ist, allwo der geneigte Leser finden kann, wer diese Commen-Kirche c*a etliche Jahre nacheinander inngehabt. ^n.v!m,c,eI= rr ®leich vor der Stadt in der Nähe deß ^ulP- ^tufies sind drey Kirchen, welche ehedessen von denen Tempelherren erbauet und noch biß jetzo die drey Tempel Herten-Kirchen benamset werden. ^ hat auch Möttling verschiedene Kirch-4.äge oder Jahr- Märckte, als : den Montag uach denen heiligen Drey Königen, den andren Februarii, am Fest der Verkündigung Mariae, am weissen Sonntage (ober Qua-^modoZemti,)iugleichenamandrenPsingst-Feyertage, den 12 Julii, am Festtage der T^wmelfahrt Mattae, an S. Martins-ì. und letzlich am Tage S. Nicolai. Äft! ~-en Stadt - Richter allhie erwählet ''r°g. man am Fest-Tage S. Michaelis. . innerhalb der Stadt Möttling ligt Si=täin’u das Schloß, so ehdessen eine sürneh- ne Herrschafft gewesen, anjetzo aber dem «all gar nahe und schier so gar zu Grunde ^ai es det)et, daß es kaum noch kann bewohnet jS I^jru. Es hat dieses Schloß und Herr- Möttling vor hundert und mehr fahren denen Herren von Alapi zugehört. ?) Lands »ans Bist. p. 6 ' Laz* de Migr. p. 219. 220. c) MS. Prov. XI, Huch. Nachmals haben diese Herrschafft die Herren Grafen von Frangepan in Besitz gehabt, von welchen es die Capitel-Herren zu Agram überkommen; biß es endlich die Herren von Wazenberg käufflich an sich gebracht, und noch vor kurtzem Herr Wolff Vincenz Gras von Wazenberg besessen; gleichwie es für jetzo obbemeldteten Herrn GrasenshinterlafseneFrau Wittwe, Frau Anna Marta Grafinn von Wazenberg, d-ß Schloff-«, eine geborne Freyinn von Leuenberg, in Besitz hat. Im 1400 Jahr war Hauptmann zu Möttling Herr Seyfried von Gallenberg, sonst insgemein der „liebreiche Herr von Gallenberg" genannt; der nachmals im 1405 Jahr Lands-Hauptmann in Crain worden, anbei) auch die Hauptmannschafft in der Windischen Marck erhalten, wie solches aus einem Kauff-Briese erweislich, welchem er als ein erbettener Zeuge seinen Namen unterzeichnet hat, nemlich: als Herr Nix Dyen eine Gült dem Klo ster Pletteriach verkaufst hatte, so geschehen, den 6. Feyertag vor Fastnacht im Jahr 1411. d) Im 1424 Jahr verwaltete die Haupt mannschafft in Möttling Herr Hanns Hochenwarter. Dann als ThomasSchwab, Burger zu Möttling, dem Kloster zu Pletteriach eine Wiese verkaufst, hat vor-ermeldter Herr als erbettener Zeug nebst Herrn Heinrich von Tschernembl sich unterzeichnet: Hanns Hochenwarter, Hauptmann zu Möttling. Im 1462 Jahr stund der Möttlingischen Hauptmannschafft vor: Herr Andreas Ho- w°»n-r' chenwarther, .t) wie im gleichen im Jahr adufffet-1469 Herr Wilhelm von Auersberg, g) Im 1493 Jahr hat Herr Andreas von Hocheuwarth einen Spital hier zu Möttling geftifftet, als allhier Hauptmann war Herr Sigmund^Piersch, des sen auch in dem Spital - Stifft - Brief, den wir hiemit dem geneigten Leser einhändigen, Meldung geschicht. „Im Namben der H. undt Untheillten H-rr» Dreysaltigkheit, Gott des Vaters, Gott des Sohns, und Gott deß H. Geistes, Eines l-rs Snfft-ainigen Ewigen wahren Gottes, Mariae Bn-j d-ß der höchsten Jungfrauen, der himlischen „ufg-eicht-t-n Khönigin, und alles himlischen Heers, be- !» khenne ich Andree Hochenwarter, Obrister 1 n m9' d) MS. Freyd. e) MS. Prov. & MS. Freyd. f) MS. Prov. g) MS. Prov. Erbdrukhses in Crain, und an der Wün-dischen March, die Zeit Haubtmann der ^ Graffschafft Cilly, für mich und all mein Erben, und Nachkhomen, und thuekhund allermenniglich mit diesem gegenwertigen Briefs allen, denen er fürkhumbt, die Ihn sehent, hörent oder lesent, daß ich angesehen, betracht und vor Augen gehabt Hab, daß alle zeitliche Ding in diser Welt zergehn, und daß der Mensch in dem khünff-tigen Ewigen Leben vollkhomentlich findt, und belohnet wirbt der gneten Werkh, so er hie in disem Iamerthall thnet und sier sendet, und Hab mir firgenumben und bedacht aus Insluß des H. Geistes, der süeffen Wort Christi unsers Heylandts, so er aus seinem Göttlichen Mundt durch das heilige Evangelj redt undt spricht: gebt so wirbt euch geben undt mit einer gehaufften und überflissigen Maas mit Gnaden wider vergolten, wen was Ihr meiner allerministen Freundt einem aus Erdreich thnet, das habt Ihr mir than; dabey woll zumerkhen ist, daß das würdige heilige Almosen, so den armen Elenden Prechenhafftigen Menschen mitgetheillt toterbt, die beste Abwaschung der Sündt und die allerhöchste Belohnung bey dem allmechtigen Gott ist in dem ewigen Leben, und darumb Hab ich mit wollbedach-tem Muet, rechten Gewissen, zeitigen Rath, bey meinen gesundt und Wollungen zu der Zeit, da ich es Recht und Gewalt hett und wollgethuen mocht, den ewigen aini-gen Gott und seiner austerwelten lieben Mueter zu Lob, den armen Prechenhafftigen Menschen zu Trost, mir, meinen Vater und Mueter und meinen beeden Hausfrauen und allen meinen Vorfordern und Nachkhomen und allen anderen, die mir jeIchzeit guets gethan und ainiger-ley Threu und Freundschafft beweist haben, auch allen denen, so ich Je belaidigt oder Ichzeit unbillichs gethan, und darumb gnuegzuthuen schuldig bin, zu Abwaschung unser Sündt und Hayl unserer allen Seelen, firgenumben und Hab das Spital in der Stat zum Neuenmarkht in der Metling von neuen Etwas aufgebaut und beffert, und das Minist Siben frumer armer Menschen, die ihres frumen Wesen und gneten Lebens in Ar» muet khumen seyn, darinn zu halten gewidmet und gestissi habe. Widme, ordne und stiffte auch das wissentlich und inCrafft dits Brieffs in solcher Maas, Form und Mainung als hernach geschriben steht." „Item am ersten stiffte ich benanter Andres Hochenwarter zu dem bemelten Spitall 50 Ungarisch Güldenen Gelts Jährlicher Nutz und Güllt, so ich von dem Edlen Vessten Sigmundten Pietschen die Zeit Haubtmann in der Metling und seinen Erben khaufft Hab, und die er und seine Erben, mir oder meinen Leibs-Erben, das Sühn seindt, wo ich aber oder sollch bemelt meine Leibs-Erben mit Tobt ab-giengen, Einen Jeden Spitalmeister daselbst in der Metling gegenwertigen und khünfftigen, Inner dreyen Jahren, von Dato des Brieffs nechst nacheinander kho-menden, auszaigen und einantworten sollen auf gneten aignen gestifften Stükhen und Güetern in derselben Herrschafft Metling gelegen, und in den bemelten dreyen Jahren soll der 6emette Pietsch und seine Erben für die obgemelte Güllt nur halben Thaill 25 Ungarisch Gulden Jährlich dem Spitalmeister zu dem Pan des Spitals geben und einantworten, alles nach Inhalt des bemeldten Pietschen Verschreibung, so darum verhandelt ist." „Der beutelte Piersch soll auch die drey Jahr auff sein aigne Ähost und Zehrung ainen armen Menschen aushalten und sein erbate Nahrung geben, und der Spitalmeister soll mit den 25 Gulden, so ihm der Piersch die drey Jahr geben wirbt, threulich pauen und zurichten, damit die armen Leuth ihr Wohnung werden mögen gehoben." „Ich bemelter Hochenwarter Hab auch geben wissentlich und in Crafft dtts Brieffs meines aignen Guets am Agkher bey S. Mörten und ain öde Hoffstatt zu am Mayrhoff, und ain Gärtl darbey und drey Weingärten in der Wertschitz, alles vor und nahent bey derselben Stadt Metling gelegen, zu der bemelten Sttstt dem Spitalmaister zu des bemelten Spitals Händen lediglich geben und etn-geantwort, damit er und seine Nachkho-men zu Aushaltung und Nahrung den armen Leuthen die, nuzen handlen und brauchen mögen als andere Ihr atgen Guet, ohn mein und meiner Erben und meniglich von unsertwegen Irrung und Hindernus: Threulich und ohne Gevähr-de. Demgleichen die 50 Gulden Gelts Jährlicher Güllt, so mir der obgenant Sigmundi Piersch und seine Erben Inner drey Jahren nacheinander kho- metrò auszaigen und mir und meinen Leibs Erben das Sühn seyn, ob wür aber unter der Zeit mit Todt abgiengen, einen JedenSpitalmeister daselbst in der Metling gegenwertigen und khünfftigen, einant-ròorten und mit redlichen Khauff-Brieffen nach Notturfft versorgen: alles nach laut seiner Verschreibung so darumb ausgangen und verhandelt ist: und so das zu fallen oder zu Schulden fhombt, so soll und mag jeder Spitalmeister mit Rath und Willen eines Jeden Vogtherrn als hernach geschrieben steht, die bemelt Siben arme Menschen in das Spital auffnemben und darum halten. Auch ferner die obgenanten oO Gulden Gelt Jährlicher Gült firpas zu des betnetten Spitals in der Metling Händen Jnne haben, nüzen und nüessen, damit schaffen, handlen und thuen, als mit des bemelten Spitals aignen Guet, °hn mein, meiner Erben und meniglich don unsertwegen, Irrung und Hindernus. Wan wür uns daran kheinerley Gerechtigkeit Weitervorbehalten, sondern sollch bemelt Gült, Stukh und Güeter mit aller Ihrer Zuegehörung nichts ausge-uumben, lauter durch Gottes Willen dem bemelten Spital geben und zuege-iugnet und aus unserm gewalt, Nuz und iDewär in ihr Gewalt. Nuz und Gewär iedrgllch und unversprochen aingeantwort, Mdaß solche Gült unverkhümert beydem Spital bleibt, und khein Spitalmeister uoch Jemandts anderer darvon versetzen, erkhauffen, noch in ainigerley ander iveegen davon geben mag, sondern W man von der bemelten Gült auff as minist die bemelten 7 arme Men-twSr' ^ìe aines gueten frumen Lebens mu^ khomen seindt, davon speisen, und aushalten, und ob Jchts erbletbt, soll der Spitalmeister zu dem “J* und anderer Notturfft zu des be-rr^n Spitals Notturfft brauchen, auch qoi ,[e9 ein frume Dirn, die den armen uthen aufwarth, davon aushalten." ]t und meine Erben sollen, wollen tnfr 9 .oben auch dem obgenanten Spi-"U dte beutelte Stukh, Leuth und threulich zu schermen und mit imk Achten zuvertreten vor aller Clag d?« àsprach, wo, wan und als offt dnr,,^ Uuerdet, und wür von Ihnen angelangt werden; ungefährlich, iev wür aber das nicht, was Schaden Namben, der wissentlich gemacht wierdt, den sollen und wollen wür Ihnen abtragen und widerkheren, threulich und ungefährlich. Ich und meine Leibs-Erben, das Sühn seindt, fir und fir zuraiten, sollen auch allweeg der eltist und ob wür aber mit todt abgiengen, der benante Piersch sein Lebtag, so er aber auch mit todt abgeht, allweeg der eltist des Nam-bens der Herren von Tschernembl, nach dem ich meiner Mueter seel. halben von dem Geschlecht geborn bin, dadurch sy mein nechste Freundt seindt, Gewalt haben ein Spitalmeister mit sambt den 7 armen Menschen auffzunembeu haben, als ein Vogt." „Und ein Jeder Spitalmeister soll Jährlich vor dem Richter und zwejen des Raths in der Statt Metling Raitung thuen seines Einembens und des Ausgebens, und an solcher seinerRaitung soll man Jhnstr sein Jahrsoldt 6 Pfund Pfening Landswehrung daselbs gegen und Ihm gelegt und Ihm abgezogen werden an der Gült und Zuegehörung, was das Spital hat, und wo er nicht recht in den Sachen handlete, so mag er einen ändern sezen und auffnemben: Demgleichen die 7 armen Menschen auch: Und ob Gott der Herr die Gnadt thet, daß von ändern Allmosen mehr armer Leuth in den bemelten Spital gehalten möchten werden, die soll ein Spitalmeister Gwalt haben auffzu-nemben mit Rath, Wissen und Willen eines Jeden Richters und Zweier des Raths, die Ihn dan von gemeiner Stat daselbs in der Metling alle Jahr zu schüzen und zu schermen zuegeaignet werden sollen, und, ob Jemandt Ihm oder dem Spital Gwalt oder Unrecht thuen wollt, des vorzuseyn nach allen Ihren Vermögen: wo es Ihnen aber je zu schwär wär, so sollen sy das an dem Vogtherrn bringen, der soll dan threulich darin handlen, und Ihn Gwalts und Unrechts vorseyn nach seinem höchsten Vermögen." „Ich bit auch die Rom. Königl. Majest. rc. unfern allergnedigsten Herrn und einen Jeden khünfftigen Herrn und Landtsfür-sten an den Enden, auch ein jeden Comen-teur, auch den Haubtmann, Richter, Rath und die ganze Gemein dasebst in der Metling gegenwertige und khünfftige in diesen Meinem Stifftbrieff, daß sy durch die Liebe und Verdienst unsers lieben Herrn Jesu Christi, seiner heiligen Marter zu unserer Erledigung, als sy des dan auch verhoffen an den Engstlichen Gericht zugenüeffen, damit sy auch treylich beholffen seyn, das bemelt Spital mit seiner Zuegehörung beschüzen und beschürmen, und Gewalts und Unrecht vorzuseyn; und die armen Leuth in dem Spitall alle sollen sich auch nach den Inhalt einer Statut, wie die unter meines obgenanten Andrees Hochenwarter anhangendem Jnsigl in ein Pergamenen Register verschriben, geordnet und gesetzt t ist, mit Andacht sich halten und verbringen, und threulich den allmächtigen Gott für alle Stiffter, Steyrer und alle die, die wenig oder vill darzue rathen oder helffen, threylich Gott bitten." ' „Es soll auch threuer Fleiß bey dem H. Stuel zu Rom und ändern Prelaten und Bischoffen firkhert werden, um Ablaß und Gnadbrieff zu erlangen, zu Samblung und Allmosen dem bemelten Spital, wer etwas darzue gibt oder schafft, sclche Gnad und Ablaß davon zuhaben, und damit soll der Spitalmeister auch Fleiß haben, daß er des Spitals Nutz und Frumb und Mehrung der armen Leuth desterpas damit aushalten mag, und was er dan allenthalben einnimbt oder zu wegen bringt, soll er alles zu dem bemelten Spital zu Nutz anlegen und Jährlich raiten als ob geschrieben steht." „Ich bit auch insonderheit den Richter und Rath und die gantze Gemein daselbst in der Metling, damit daß sy dem bemelten Spitalmeister und armen Leuthen in der Auen und ander Ihrer Gemein mit Ihren Vih, Gehülz und in anderweegen mit in gemein lassen haben, als sy des dan auch in allen gueten Werkhen so daselbst geschicht, auch theilhafftig wollen werden." „Es soll auch demnach nichts desto-minder Fleiß auch firgekheret werden bey der Khönigl. Röm. Mayest. rc. Freyheit zu erlangen, damit die armen Leuth zu jj Pau und Prenholz mügeu nemben in den Gehülz, das gehn Grez gehört, als vill sy deß bedarffen, zu Ihren Notturfften." „Und den gegenwertigen Stifftsbrieff mit sambt dem 9tegister der Statut Hab ich obgemelter Hochenwarter nach meinem Todt dem Richter und Rath der Statt zum NeuemMarkht in der Metling zu threuer Hand zu behalten haissen geben in solcher Maas und Meinung, daß ein Jeder Comenteur mit sambt den bemelten Burgern in der Metling ihr Auffsehen haben sollen, auch selbst darob seyn und bestellen, damit solche Stifft threylich verbracht werbt, wo es aber nit geschah, so soll sollches Jeder Comenteur, Richter und Rath in der Metling an den Vogt-Herrn auch bringen, und dan alle den Spitalmeister und arme Leuth darzue halten, damit solche Stifft threulich gehalten, ausgericht und verbracht werdt, und darzue mag man den bemelten Stifft-brieff, wo oder wan deß Not thuen wurde, aus solcher Ihrer Behaltnus einlegen-Alles threylich und ungefährlich." „Deß zu Urkhundt gib Ich obgemelter Andree Hochenwarter diesen offenen Stifft-brieff unter meinem selbst anhangenden Jnsigl, und zu besserer Gezeugnus der Warheit Hab ich mit Fleiß gebeten die Edlen und Vesten Ludwigen Gall, die Zeit Pfleger zu Sibenegg, und Wilhelmb Tettenpekh von Khirchperg, daß sy auch ihr Jnsigl an den Briefs gehangen habent, doch Ihnen und Ihren Erben ohne Schaden. Darunter ich mich obgeuanter Ho chenwarter und all meine Erben verbindt alles das wahr und stät zu halten, das in dem Brieff geschrieben steht. Der geben ist nach Christi Geburt Anno 1493 am Montag nach dem H. Gotts-Leichnambs-Tag." Im 1517 Jahr verwaltete noch immer die Hauptmanustelle zu Möttling eben dieser Herr Sigmund Piersch ; und seine Frau war Agnes von Lamberg, Herrn Andreas von Lamberg zu Willingran Tochter; welche miteinander zu Reiffmz in der Pfarr-Kirche 8. Stephani zu dem Altar Unser Lieben Frauen wochendlmi ein gesungenes Amt, und alle Quatember eine offene Beicht zu sprechen gestifftet. Im 1528 Jahr war Hauptmann zu Möttling deß obbesagten Herrn Sigmum Pietschen Sohn, Herr Hanns Pierlch; der bey seinem Absterben, so ohne Lechs Erben beschehen, alles seiner Ehgemahlmu vermachet hat. <*) , , Der letzte Hauptmann, den ich durai ffeissige Nachsuchung entdecken können, war Anno 1543 Herr Anton Freyhen von Thurn und zum Kreutz, verord neter, der Zeit Verwalter der LamS Hauptmannschafft in Crain, Hauptmann in der Möttling und zu Laackh ; und 9 eben dieser auch noch im 1556 Jahr Möttling Hauptmann gewesen. b) H-rra ftfj, Reiffn'S- yiö» Wer hrrnach iit Herr ichllfsl SJiiitt: llng iibtt- 'llMnien. Ss?btt dilche Unter- bet Tllr» cn. Hiernächst habe ich keine Haupleute mehr entdecken können, und ist wahrscheinlich, daß der Lands-Fürst theils Herrschafften, so in der Windisch-Marck ligen, verschiedenen Herren verliehen habe, gleichwie, (daß ich zu meinem Behuef aus so vielen Beweisthümern dieses einigen mich bediene,) im 1578 Jahr die Herrschafft Möttling einem Herrn von Alapi zugehört, und noch jetzo ein Pfandschilling ist. <0 , Im 1408 Jahr haben die Türcken in die Windisch-Marck einen Einfall gethan, um Möttling herum alles ausgeraubt und niedergesäbelt, die der Mord-Säbel übrig gelassen, gefangen fortgeführt, gesenget und alles im Rauch gen Himmel geschicket. b) Im 1431 Jahr kam der Erbfeind Ehrist-llchen Namens ziemlich starck für Mött-ung, steckte die Stadt mit Feuer an, raubte, was er nur bekommen konnte, würgte, was chm fürkam, und übte allerley barbarische Tyranney in der gantzen Gegend. Es verwehret zwar Megiserus, c) dieser Türcken Unfall sey der erste in unsre Landschafft gewesen; welches aber, wie oben schon gedacht, im 1408 Jahr geschehen. Doch ist selbiger einer von denen verderblichsten gewest, so biß auf unsre Zeit geschehen. <0 Im 1469 Jahr, zur Sommerszeit, vor dem Tage Johannis, kam der Türckische ttossa Baybeeg mit 10000 Türcken für Möttling, da er dann das von dem letz« ern Türcken-Berderben kaum wieder-auf-gerichtete zu Grunde gerichtet, alles an-oey verheeret und verderbet hat. e) .. ptgmimb von Bircken zwar f) gibt für, Zses sey der Erste Einfall gewesen, wel-^ à tu so weit wahr, wann er dadurch erstehet, daß der Türck in diesem Jahr as erste Mal mit so einer groffen Macht n das Land gerücket, da er vordessen die h\ Merian Topogr. Austr. p. 123. J Mb Prov. c) p. 1097. ) M«1 pPr0V' & MS- Lab-’ MS- prov. /) p. 753. Einfälle nur mit kleinen Partheyen werck-stellig gemacht ; wann es aber anderst ge-meynt, so wäre es gefehlt. Im 1511 Jahr verwüstetete und verheerte abermal der leidige Türck Möttling nebst Windisch-Marck, da auch gleiches Unglück die Grafschafft Mitterburg, Görtz und den Earst befallen. 9) Im 1547 Jahr ist übermal die Peitsche der Christen, der Türck, bey Möttling eingefallen, hat alles Umligende verheeret und sehr vielGefangenemit sich fortgeschleppet. h) Im 1575 Jahr kehrte dieses Raub-Thier wieder, eroberte die Stadt Möttling selbst, säbelte alles nieder, plünderte die Häuser aus, und schickte sie nachmals im Rauch gen Himmel. Die Gefangene aber führte er in die barbarische Dienstbarkeit hin. i) Drey Jahr darnach, als den 28. Mertz 1578Jahrs, belagerten diese Barbarn abermal die Stadt Möttling. Allein der Himmel wollte nicht länger ihren Hochmuth dulden, sondern ertheilte denen Christen den Sieg, daß sie diese Bluthunde den 12. Aprilis von Möttling wegpeitschten; k) daß also Merian irret, wann er sagt, daß damals Möttling erobert worden. Ob schon aber Gott diese Geiffel diß-mals abwendete, ließ er jedannoch im Jahr 1646 über die Stadt Möttling eine andre Ruthe kommen, indem er die Pest über sie verhengete, welche nicht nur in der Stadt, sondern auch in dem umligenden Lande häuffig unter denen Einwohnern abgewütet. Hat also der offtmallige Türcken-Einfall, wodurch der neue Marckt völligst verheert worden, nebst der Pest-Seuche und Feuersbrunsten diese Stadt Möttling in groffe Armut gesetzt, woraus sie sich biß jetzo noch nicht empor schwingen können. Es ist aber diese Stadt Möttling Lands-Fürstlich. g) MS. Prov. t) MS. Prov. h'I MS. Prov. k) MS. Prov. laiffifiMft. Einhalt. 0 UMscKeKK ligt. Gelegenheit defs alten Schlosses. Urche im SchloMofe. -wssenkrit defs neuen Schlosses. Schöne H. Dregfaltigheits-Kirche bez Kadlij(ckehh. Valv. XI. Buch. Türcken werden von der Belagerung Möttting abgetrieben. Pest regiert ;n Möttling lAadCacl+ek Sub< Juss und Fruchtbarkeit äiejser Gegend gas Dorss Oblnkk. Türkijsche LinMe in diefer Gegenä. Vorige Besüser diefer Herrjscknsst. Heutiger HeMer diefes Orts- s wird das Schloß und Herr- m Nadlischekh, so in Craiue-Sprach auch Nadlischek , dem Mittlern Theil deß Crain beygezehlet, von Laybach fünff Meil-wegs entfernet. Woher aber die Namen Nadlischek und Oblock gekommen, ist unwis- I) send. Das alte Nadlischekh, so insgemein NadlischekhT abor, von denen Türcken aber SvejsdaGrad, das ist, ein Stern-Schloß ge-nannt wird, ligt auf einem hohen spitzigen Berge, hat ein weitesAussehen, und war vor diesem ziemlich groß, auch mit einer ziemlichen Mauer und auswendig-tieffeu Graben bestens versehen. Inwendig im Hofe steht eine grosse Kirche nebst einem schönen Glocken-Geläut, welches wegen der hohen Orts-Gelegenheit einen lauten, weit umher thönenden Klang von sich giebt. Sonst ist dieses Schloß ziemlich altvaterisch aufgeführt und nun gantz unbewohnt also, daß es für jetzo bloß der Verwahrung deß Getreydes gewidmet ist. ^ Gleich unter diesem alten verödendem Schloß hat jetziger Herr Besitzer ein neues erbauen lassen, so erst im 1686 Jahr zur Vollkommenheit gelanget; und ist zwar selbiges nicht sonderlich groß, doch gantz nett und sauber, auch inwendig in dem Schloß eine schöne Capelle, und pflegt sich jetziger Herr Besitzer zu den Herbst-Zeiten, wann die Jagt-Lust anfängt, hier zu enthalten. Eine gute Viertheil-Stunde von diesem Schloß ist die schöne neuanfgeführte Kirche, so der Hochheiligen Dreyfaltigkeit gewidmet, welche auch jetziger Herr Besitzer deß Schlo-ßes Nadlischekh gestifftet. Es ligt aber dieses Schloß an einem Anmuth - vollen, Lust - bereicherten und Frucht-liebendem Ort auf der Anhöhe, hat benebst denen schönen und häuffigst-ange-füllten Fisch-Wassern gute Baufelder und Wiesen. Eine Mett von hier lässt sich der sehr berühmte Cirknizer-See antreffen. Das groffeDorff,Oblack genannt, fo mit einem festen Tabor oder Schloß versehen, und gleichmäßig unter den Besitzer der Herrschafft Nadlischekh gehört, ist eine halbe Stunde von hier in ebnem Felde zu sehen. Im 1546 Jahr den 24. Mertzen haben deß iiafi" utut” Sih-7' mlf. Schi-«-,2 DrE' Kirchr gtabti- schegkh' Lust und Fruch'b^ Kit di-str KgtNd. Das ®»tfi Oblakd- Key NADLISCHEK Wo Nad> lischrgk ligt- Gelegenheit deß alten Schlosses. Kirche im Schloß- Hose- Eillfiille i,, die blutdürstige Türcken um Nadlischekh b'ese @eqmb. und Oblakh, grossen Schaden mit Morden, Rauben und Brennen gestifftet. a) Im Februario 1559 Jahrs kehrten diese Barbarn wieder in diese Gegend und verübten gleiche Grausamkeit wie vorhin; alletti der Herr von Aursperg säuberte mit der Hülffe deß Höchsten, das Land von diesem Geschmeiß und nachdem er ziemlich viel erlegt hatte, erledigte er auf die sechshundert gefangene Christen, bj Doch war diesen Ottomannischen Raub-Vögeln hiedurch die Wiederkehrungs-Lust noch nicht benommen, sondern sie liessen sich in eben diesem Jahr im September abermaln blicken, wurden aber auch nach* otaln beh Oblakh von denen Herren von Aursperg mit blutigen Köpffen zurück geschickt, o dieser -.Diese Herrschafft Nadlischekh, nebst dem ^orff Oblakh, hat ehedessen dem Patri-^chen zu Aglar zugehört, von welchem es Herr Balthasar von Aursberg ohngefähr um das Jahr 1385 erhalten, wie aus folgenden Worten erweißlich : es beyfügend, daß, wo sie stillstehen würden und derWage ruhen, das Stifft allda erbauet werden sollte. Da dann die Ochsen an dem jenigen Ort, wo jetzt die Kirche befind» "ch sst, unbeweglich stehend geblieben. All-wohm auch die H. Hemma zu Erfüllung *9^8 Gelübdes dieKirche gebaut u. gestifftet. Als sie aber Abends die Arbeiter auszah-rensollen, hat sie sich auf einen groffenStein Medergelassen, (an dem noch heut zu Tage er gleichsam eingedruckte Sitz in dem Stein rcklich), eine Schüssel mit Gelde ange-sUUt hmgesetzet, daraus ein jeder Arbeiter n mehrers nicht, als seinTag-Lohn erfor-6e,& hmn-hm-n können. iVn völlig - geendigtem Gebäu hat sie f ^'9 Canonicos deß heiligen Augustini vas eineStockwerck, in das andre aber, so tt jenen entschieden und abgesondert ist, l ebentzig Kloster-Frauen zu sich eingenom-In, welche alle von dem Ertz-Bischoff zu aitzburg Walduino eingesetzt worden. fn>, i)em Ertz-Bisch offen Walduin ^«Balduin) alle ihre Güter und Herr-Ä/n vermacht und gestifftet. Äts aber im 1063 Jahr der seelig und ^Jg-gepnesene Ertz-Bischoff zu Saltzburg Gebhard zu Rom auf dem Lateranensischen Concilio erschienen, allwo unter andren der Schluß gemacht worden, daß niemand eine Messe von einem Priester, so ein Eheweib oder aber Concubin hält, hören dörffte, solche Priester, oder Diaconi auch weder Meß, noch Evangelium und Epistel lesen, noch einiges Einkommen von der Kirchen gemessen, oder zu der Gemeinschafft der ledigen Geistlichen gelaffen werden sollten; war hie» mit Ertz-Bischof Gebhard noch nicht völlig vergnügt, sondern erhielte auch durch inständiges Ansuchen und zu gröfferer Erbauung seiner Geistlichkeit dieses, daß er mit Bewilligung vorbemeldteten Concilii das von der H. Hemma gestifftete Frauen Kloster zu Gurck in Kärndten in ein Bisthum verwechseln dorffte. Welche Stifftung hernach Papst Alexander der II. unterm dato von 21. MertzAn. 1070 undKeyserHein-rich der IV. zu Regensburg den 4. Februarii im 1072 Jahr mit stattlichen Briefen be-stättigt hat. Ward also das Bisthum Gurck in besagtem 1072 Jahr völlig aufgerichtet, und den 6. Maji von dem Ertz-Bischoffen Gebhard in Beyseyn und mit Hülffe andrer Bisch offe, Günther von Krapfeld zum ersten Gurckischen Bischoff eingesetzt; und also seynd diese vorzeiten der H. Hemma zu gestandene Herrschafften unter das Bisthum Gurck geleget worden, ö Bey diesen Bisthum Gurck verblieb diese unsre Herrschafft Naffenfuß biß ohngefähr ins 1437 Jahr; da es nach entstandenem Cillischen Kriege, welchen ich bey den Crai-nerischen Kriegen beschreibe, Jan. Witobiz eingenommen. Nach gemachtemFrieden aber hat der Bischoff von Gurck diese Herrschafft wieder bekommen. Im 1515 Jahr eroberten die aufrühreri-scheBauren dieses Schloß Naffenfuß, plünderten es gäntzlich aus, vernichteten das Gebäu, zertrümmerten alleOefen und Fenster, und brachten so gar alle eiserneGitter aus. ^ Ist also biß auf das 1616 Jahr dieser Marckt und Schloß bey dem Bisthum Gurck geblieben; in welchem Jahr es an Herrn Machertschitsch, von diesem an Herrn Ernst Michael von Schernburg verkaufft worden; der es hernach Herrn Daniel Kheysell Freyherrn käuflich übertaffen, welchem Herrn Kheysell sein Schwager, Herr Hanns Joseph von Schernburg, obgedachten Herrn Ernst Michaels Bruder, vor vierzehen Jah- V) Franc. Diickher. Saltzburg. Chron. p. Topogr. nsca Carinth. c) Not. Prov. Bann das Bisthum Gurck völlig aufgwichtet worden. Erster Bi-schoff Zu Gurck. Herrschafft Naffenfuß kommt unter das Bisthum Gurck. Wird von I. Witobitz eingenommen. Kommt wieder unters Bist-thum Gurck. Aufrllhrische Sauren Plündern dieses Schloß. Naffenfuß bekommt wieder andre Herren Ermordung deß »origen Besitzers. Jetzige Besitzerin» dieser Herrschafft. Beschreibung deß SchlüßleinS Sagoriz. Die Herrschafft Neubnrg. Wo da« Schloß und Herrschafft Reydeck ligt. Herkommen deß Namens. reit, als sie einst hinder dem Schloß Kegel geschoben und gähling mit einander aufstöffig wurden, ein Mesier in die Gurgel geflossen, wovon er eine halbe Stunde darnach gestorben. Diß verursachte aber nicht allein der Gähzorn, welcher sonst ohne dem mit plötzlichen Leuen-Tatzen zugreifft, und mit der Reu geschwäntzet ist, sondern es that auch der Fehler seiner Ver-nunfft eine Verwirkung. Denn er war seiner Vernunfft nicht gantz fähig, sondern stetigst im Kopfs etwas verwirret. Gehört also für jetzo diese Herrschafft, Marckt und Schloß dieses so erbärmlichermordeten Herrn Khaysells hinterlassenen Wittwen, Frauen Maria Margareth Frey-inn, einer gebornen von Schernburg. Unferrn von Nassenfuß ligt das kleine Schloß Sagoriz, Crainerisch Sagorize benamst, an einem lustigen und angeneh- men Ort, hat schöne Baufelder, Obst, Wiesmatten und Wein-Gebirge herum. Es war vorzeiten dieses kleine Schloß ein Hof unter die Herrschafft Neydekh §0f und aehöng, welchen im 1275 Jahr Herr Friederich von Neydeckh dem Abbt Conrad 3‘ zu Sittich verkaufst hat; *) da es nachmals die Herren von Gallenberg an sich gebracht, und allda ein Stutterey gehalten. Von diesen haben es die Freyherren von Freykirchen erhalten, und mit Folge der Zeit Herrn Andre Rapicio verkauft. Als aber dessen Tochter Elisabeth Herrn Georg Schreiber geehlichet, ist es an ihn ge- ^ langet, nunmehr aber seinen hinterlassenen §0f -nB Söhnen, als: Herrn Frantz LudwigSchrei- jusr“" ber, Pfarrherrn zu Schärffenberg und Hrn. Ernst Jacob Schreibern zuständig. • a) MS. Sitt. vor- Icihtg. Die Herrschafft Neiburg oder Neuburg 11 wird der curiose Leser bey Thurn unter mit der dazugehörigen Beschreibung, || Neuburg finden. ilfi)ifcrÜli. slnhskt. Wo das ^chlofs und Herrschasst Ieydech ligt. Herrkommen dess Iamens. Lustige Gelegenheit dess Orts. Wo das Schloss steht. Stamm der Herrn von Ieydechh-Ob diese Herrschaft auch dem Patriarchen gehört habe. Andre Hijitzer dieser Herrschasst. Tressen bey Aeydech. Ieydech wird von den Sauren überwältigt. Herr von Aursyerg muss zu seiner Aanizionirung diese Herrschasst Ieydech verhausen- Wer jetzt Herr über Ieydech ist. Es ligt aber dieses Schloß und Herrschafft auf einem lustigen Boden in einer leutseeligen Nachbarschafft, sintemal verschiedene Schlösser dortherum befindlich. Das Schloß für sich selbst steht ziemlich hoch auf einem Berge, ist schön und lustig gebaut. Es war vorzeiten, wie schon gemeldet, ein Stammhaus der Herrn Neydecker oder von Neydeck, von welchem Geschlecht beym fünfften und zwölf-ften Turnieren etliche sich befunden, wie solches aus verschiedenen Zeugnissen er-weißlich. «) a) S. Hier. Radler. Thurnierbuch und Miinst. Cosm- s findet sich das Schloß und ^Herrschafft Neudeckh oder Ney-i^deckh (in Erainerischer Sprache ' 'Mirna) in Unter-Erain, acht ^Meilwegs von Laybach. Den Teutschen Namen hat v es von dem Stamm der Herrn ^ von Neydeckh erhalten, die es in Besitz gehabt und deren Stammhaus es gewesen. Der Erainerische Nam aber sucht seine Herkunfft von dem bey dem Schloß vorbey flieffenden Wasser Neyering, so in der Landsprache Mirna benennet wird. Lustig-/ Ah- 6lč ¥*■ ŽBo d»9 Schloß fìeftt- gta»*. der Öyjjj fctefe Herren von Neydeck haben dieHerr-ichafft lange Zeit in Besitz gehabt. Als im 1250 Jahr hat diese Herrschafft Herr Mein-ardund Herr Herrmann von Neydeckh veseffen, a) im 1275 aber Herr Friedrich Neydeckh, so dem Abbten Conrad zu ^cküch den Marckt Sagoritsch verkauffte. b) Jtach Absierben Herrn Friedrichs behielt orese Herrschafft seine hinterlaffene Witt-we Jeutha, (welche im Jahr 1293 eine / Ult 2utn Gotteshause zu Sittich gestiff-M brß ihr damals noch unmündiger Sohn von Neydeck erwachsen, c) Im Jahr 1335 hat Herr Friedrich on Seuneck, Lands-Hauptmann in Crain, efe Herrschafft besessen, d) 1400 Jahr war Herr Hanns von ddeck, Landshauptmann in Crain, der Vb biejc auc^ ^ìese Herrschafft beherrschte. *?ìm ta6er auf beß P. M. Bautschers P«riar? * J 7 ^auen, so wird noch vor dem vier- »tot sehendem hundertstem Jahr dieseHerrschafft auch^deß Patriarchens Händen gewest MS? s“t'/r n .6) MS- Sitt- 0 MS* Pr0T- & “• ^ Collect, mea. d) MS. Prov. seyn; sintemal solches diese deß Paters Bautscheri Worte zu schlieffen geben: Anno 1336 Leopoldus Seunegkh investitur, à Beltrando Patriarcha, castris Seunegkh, Neudekh, Neukirch, & Reiffniz. Das ist: Im Jahr 1336 ward Leopold von Seunegkh von dem Patriarchen Beltrando belehnt mit den Schlössern: Seunegkh, Neideck, Neukirch und Reiffniz. e) Muß demnach entweder der Patriarch diese Herrschafft nachdem Ottel von Neydeck bekommen, und besagten Friedrich von Seuneck damit belehnt, hernach aber Herr Hanns von Neydeck, Landshauptmann in Crain, wiederum an sich gebracht haben ; oder es muffte in ben Annalibus deß Paters Bautscheri an der Jahr-Zahl ein Verstoß geschehn seyn. Nunmehr ist von dem Geschlecht der Herren von Neydegckh Keiner mehr übrig in dieser Landschafft Crain; angemerckt, Ihrer Unterschiedliche schon vor längsten dieses Land verlaffen und sich anderwär-tig nidergelassen; daher ich nicht wissen kann, ob in andren Ländern dieses so Andre Besitzer dieser Herrsch-ffl. Treffen bey Neydeck. Neydeck Win von den Banken überwältigt. Lagerstäte des Schlöffe« Neudorff. Ursach fernet Namens. alten Crainerischen Namens und Stamms auch keine mehr am Leben, a) Im 1435 Jahr hatten diese Herrschafft die Grafen von Cilly. *>) Als man schrieb 1435, ist unter dem Schloß Neydeck zwischen den Völckern Grafens Friedrich von Cilly und denen Truppen Ertzhertzog Friedrichs, wie auch deß Bischoffs von Gurck, ein Treffen vorgegangen. Gedachter Ertzhertzog und der Bischof von Gurck hatten bey Naffenfuß einige Völcker verlegt; weßwegen der Graf auf erhaltene Kundschafft seinen Feldhauptmann, den Witobiz, dahin beorderte. Als nun dieser unterwegens erfuhr, daß die Hofleute deß Ertzhertzogs und Bischoffs von Naffenfuß sich hinaus begeben hetten zu einem Weyer unter Neydeck, und denselben fischen lieffen, bekam er Lust, daselbst auch zu fischen, aber Menschen, säumte sich derhalben nicht lang,sondern eilte dahin. Jene, ob sie gleich sich übereilt sahen,stellten sich doch so gut als möglich in einige Ordnung, ihm die Spitze zu bieten. Aber die Cillische Völcker, als die stärckere, siegten ob, bekamen vielGefangene, und wurden etliche hart verwundt, darunter sich auch der Ertzhertzög-liche General Diernpacher befand; welcher von einem gebornem Bosner einen Hieb durch die Wangen empfing. Und diese Gefangne mufften drey Jahre nacheinander an der Kröppen in dem Thurn sitzen. <■-) Im Jahr 1515 haben die in einen ausi rührischen Bund geflochtene Bauren dieses Schloß Neydeckh in ihre Gewalt gebracht, а) Der Herren von Neydeck seynd in meiner Ingen anderer Orten freylich roch welche am Leben gewest. E. F:. б) Laz. Comm. p. 1173. c) Megiser. fol. 1111. und ihrem Gebrauch nach alles vernichtet, die Oefen und Fenster eingeschlagen und alles befindliche Eisen ausgebrochen. d) Hierauf ist diese Herrschafft und Feste in die Hände deß Herrn von Lenkbovi-tscben gelanget, und von diesem auf die Serien Grafen Erdoedi (welche es einem errn von Aursperg im Kauff überlasten.) Es waren aber dazumal zu dieser Herrschafft noch andre kleine Schlößlein gehörig. Nachdem nun bald nach solcher Er-kauffung dieser Herr von Aursberg von denen räuberischen Türcken gefangen worden, als zwang ihn die Noth, die verschiedene zu der Herrschafft gehörige kleine Edelmanns-Sitze nebst der Feste und Herrschafft Neydeckh, unterschiedlichen, absonderlich aber diese Herrschafft, Herrn Peter Wazen zu verkauffen, damit er mitHülffe dieses Löß-Geldes der barbarischen Gefangenschafft sich befreyen möchte. Hierauf seynd zween Brüder, als : Herr Gregor und Herr Michael Wazen, dieser Herrschafft Besitzer worden; so sie folglich zertheilt, und also, daß dieHelffte dieser Herrschafft zu dem Schloß Aich, für jetzt Wazenberg genannt, geflossen worden, die andre Helffte aber Herr Wolff Raimund Paradeiser bekommen hat. Nach welchem Herr Graf von Lamberg sie an sich gebracht, nach besten tödtlichem Hintritt es seine hinterlaffene Wittwe, Frau N. N. Gräfinn von Lamberg, eine geborne Frey-inn von Neuhaus, ererbet und durch Ver-ehlichung, an den Freyherrn Herrn Wolff Conrad Jankbovitscb gebracht, der sie auch jetzo noch hat. il) MS. krov. Schloß Neudorff, in Crome-Irisch Savèrcb, ligt in Unter-Crain, von der Haupt-Stadt ) Laybach sechs Meilwegs. Es hat iden Namen daher, daß hier eh-mals ein Dorff dieses Namens gewesen; den Crainerischen aber belangend, so ist Savèrcb auf Teutsch so viel, als hinter dem Hügel; weil ein wenig von dem Schloß ein kleiner Berg Herr von AnrSb-rg, muß i?'s slillkl & Nendea verfaul bitu Wer Herr ft Neydrck ileutfotff. Jager-Mte defs Ichlojfes KeudorA. 'Erfach feines Kamens. Diefes Orts <6e-tegenlmt. Die Hefchastenheit der Iußt. Agat - Item allbie. ZeMer diefrs Ichlojfes. Wem es amt och gehörig ist. anzutreffen, der etwas höher ist als das Schloß. Sonst ligt solches gar hoch im Gebirge, welches so dannoch schöne ebne Bau-Felder, Wiesen-Gründe und allerley Obst-Bäume hat. In Heister Sommers Zeit ist hier herum Abends so wol als Morgens ein kalter doch aber nicht schädlicher sondern gesunder Lufft. . Bey diesem Schloß habe ich einstens 5)iefe8 Grieg« Sihe »'e :n6£lt- Die », B-s-hch der Lussi Ägavs» am- Nevdorf ^aver/l Z-Iitz-r dieses ®af einem Acker ein ziemlich - grofses vuntfärbigtes Stück Steins, so Agaten-artrg war, gefunden. Ohngeachtet selbiger sehr weich, ließ er jedennoch sich ponren, und zweifle ich gantz nicht, es ^urde eine genauere Untersuchung einen ichönen Stein entdecken. ~ Dieses Schloß ist schon viel und lange >sahre Valvasorisch gewesen. Nach dem tödt-»chen Abscheiden Herrn Johann Baptista Valvasors hat solches seine hinterlaffene Wittwe, Frau MariaSidonia, eine geborne Gräfinn Barbin, biß zu ihresSohns, Herrn Adam Seyfrieds BalvasorsErwachsung behalten ; der es aber vor ohngefehr sechs Jahren mit meines Brüdern, Johann Herwart seligen Kindern, gegen das Schloß Gallen-egkh verwechselt hat. Gehört also noch jetzt Neudorff meines seligen Brüdern, Johann Herwärts hinterlaflenen Leibs-Erben. hat. l?9 Schloß und Herschafft Neuhaus, c? ^rainerischer Sprach Novigrad, (Jtaliäntsch Castelnuovo und in cv ^tein Castrum novum, ligt in Ner-Crain, allwo die Tsitschen wohn- ZBcm c8 annoch gehörig ist. leubaus. ■o $euhaus ligt. Warum es alfo heijst. Beschaffenheit dieses Orts. Wer es erbauet Herren Borsa di Argento. Herren ron Larstberg. Dieser Ort ist ein Stammhaus «er Herren von Keubaus. Beweis dass Anno 1511 Ieuhaus Iandfürstlich gewest. Wie WS den Grasen von Urangexan seine Gemaklinn aus der Gesägniss gebracht. Der doch endlich erschossen ist. Wann diese Herrschaft auch Venetianisch gewest. Abtes Verhalte« ( er Herren (Sorardi. Aie werden gefangen. Keuhaus wird demoliri. Wird wieder gebaut. hafft, eylff Meilwegs von der Haupt-Stadt Laybach. Den Namen hat es dadurch erhalten, novum, trat rn daß es ein Stammhaus der Freyherren von Neuhaus ist. Warum <8 also Heifft. NbVHv^Z5 y/oitu)rad I 'V,/'" ili Beschaft'ercheit dieses Orts. Eihe die Figur N. 249. Wer es erbaut hat. Herren Borsa die Argento. Herren »on Carstberg. Dieser Ort ist ein Stammham der Herren von Neuhant Beweis daß Anno 1511 Neuhans Land-Fürstlich gewest. Das Schloß steht auf einem spitzigem und von einer Seiten ziemlich-hohem Berge, ist mit lauter Felsen und Steinhügeln umfangen, und gehet hier jederzeit im Winter ein ungemein - starcker und kalter Wind. Ehedessen war dieses Schloß ziemlich fest für einem feindlichen Anlaufs, auch weitläufftig genug, anbet) aber auch altvaterisch aufgeführt. Dieses Schloß haben ohngefähr um das 1313 Jahr die Herren Borsa di Argento (oder Silber-Beutel) so sich folglich Herren von Carstberg genannt, erbauet; und war deß Erbauers Nam eh noch Neuhaus erbaut, Je Bintero di Carstberg, nachdem aber solches völlig aufgerichtet, Je Bintero von Neuhaus, v Deme auch die andren gefolget und ffch Herren von Neuhaus geschrieben. Welcher Stamm sich folglich in verschiedene Länder vertheilet und also dieses Schloß ein Stammhaus der Freyherren von Neuhaus abgegeben. Um das Jahr 1511 war dieses Neuhaus Lands-Fürstlich; wie aus einem glaubwürdigen Original erweißlich. Inder Berord- a) Gen. von Neuhaus. b) P. M. Baut. nung, so Keyser Maximilian Glorwür-digsten Andenckens im 1511 Jahr , den 24. Februarii zu Freyburg in Breißgau datirt, in Crain geschickt, benennet er verschiedene Commiffarien zu Fortsetzung detz Venedischen Kriegs, wegen der in Friam Jsterreich und Carst befindlichen Gräntzen; worunter auch Herr Christoff Graf von Frangepan, Hauptman zu Adlsberg und Neuhaus angeführet worden. Dieser Graf Christoff von Frangepan ward von denen Venedigern gefänglich angenommen, und nach Venedig in, fWre Verwahrung geführt. Als nun seine Ge-mahlinn solches in Erfahrung gebracht, gehet sie eilends auf Venedig, allwo man ihren Eheherrn in genauester Hut hietre, Ihre weibliche List drang samt einem Diener durch die starck-bestellte Wach Hindurch, also daß sie zu ihrem Herrn in die t9e-fängniß kam, der darob erstaunend, iy List bewunderte, aber auf ihr inständig ^ Anhalten sich in ihre weibliche Kleider ve -hüllen und die Seinige dem Diener der Gefängniß hinterlassen muffte; sie im Gegentheil des Dieners Lump »'S-S "S, aus der. iitiÜ Gesiing aebrE' an ihren zarten Leib gehendet, und also in Gesellschafft ihres Herrns der Vene-tianischen Gesängniß entwandert ist. Nicht weniger glückseelig war auch der Diener, der den nächst-kommenden Tag bey Verwechslung der Wacht entwischete; da indessen seine Herrschafft auf einem mit Fleiß schon vorher dazu bestelltem Schiffe Zu Triest glücklich angelanget war. a) Doch sst dieser Graf von Frangepan nachmals im Jahr 1528, als er es mit Johannes, dem Weywoden wider Keyser Ferdinand gehalten, mit einer Stück-Kugel etschoffen worden b) Schlimme Sache führt gern bief meinlich schlimmes Glück bey sich. Diese Herrschafft Neuhaus hat auch der Veneti antiche Staat in Besitz gehabt, wie solches folgende Wort deß Manzolii ans» weisen : Per sententiam Concilii Tridentini, Anno 1535, die 17. Januarii, conclusum, ut restitueretur Venetis Castelnuovo & S. Servulo prope Tergestum, illud Govar-dorum, hoc Ducainorum, item Momiacum Dominis de Raunach, & Crestira Nicolao ue Neuhauss, quae tum postea partim vendita, partim perturbata fuerunt. Wie ober diese Herren Govardi sich verhalten, Habe ich in folgenden kurtzem Bericht, den ich aus unsren Land»Archiv und denen darinn enthaltenen Original-Schrifften entliehen, dem geneigten Leser beyfügen wollen. Nachdem nemlich Darius und Julius Govardo, Gebrüder, auch Rupert Govardo % Vetter, Inhaber der Herrschafft Neu» ^?us am Carst, gegen die dort herum-sässige Herren nnd Landleute auch ihre selbst eigne Wnte Unterthanen etliche Jahre und fast täglich Mord, Raub und Plünderung, auch Mdre Landsfried-brüchige Handlungen und ^ewaltthätigkeiten verübt, anbey denen 5ayr ern seltsamer und nrfficfcer Kvruna seltsamer und örtlicher Sprung '"M?; indem Herr Ludwig Bottoni von nckhlitsch bey später Nacht von Urem hieher reitend, deß Wegs verfehlt hat, (welches gar leicht geschiehet, weil auch bey Hellem Tage auf dem Carst der Weg wegen der vielen Steine und Felsen fast unwegsam und betrüglich ist.) Diesem bringt endlich das Pferd an gedachten Grabens äustersten Rand einen Pistolen - Schuß weit vom Schloß ; da es nicht weiter fort wollte, sondern still stund; weil es die Augenscheinlich-bevorstehende Gefahr bester erkannte als sein Herr, dem die Nacht solches verdeckte. Der Herr Bottoni spornte in solcher Un-wistenheit das Pferd an, und zu noch mehret Ermunterung dies es ohne dem s onst mutigen Rostes löste er eine von seinen Pistolen. Hierauf setzte das Pferd mit ihm von dem Berge in die verzweiffelte Tiefst hinunter. Bey dieser erschrecklichen Gefahr fchickte es dennoch gleichwol die Göttliche Fürsehung, daß gemeldter Herr Bottoni zwischen zweyen Felsen an dem Carbiner-Riemen an einer Felsen-Spitzen gantz unverletzt hangen bliebe. Der vorgemeldete Pistol-Schuß und sein darauf erschallendes Geschrey, wor-mit er den H. Antonium von Padua an- Herr Bottoni setzt mit dem Pferd in einen grausam-tiefen Graben hinab. Wird aber nmnder-barlich erhalten. Eise»-Ertz nahe beq diesem Schloß. Vorige Besitzer dieses Schlosses. Jetziger Herr dieses Orts. rieff, ermunterte die im Schloß Neukhoffel sich befindende Leute deß Herrn Barons Rosseti, daß sie sich mit entzündeten Fackeln und Liechtern aufmachten, um zu suchen, was etwan durch den geschehenen Schuß und Noth-Geschieh möchte verloh-ren gegangen seyn. Endlich fanden sie, was sie gesucht, und ward Herr Bottoni durch der Nachsucher angewendeten Fleiß und Lebens-gefährliche Mühe aus seinen höchsten Leibs-Nöthen glücklich erledigt. Doch ist das Pistol und Pferd nimmer nach diesem gesehen noch gefunden worden. Nahe bet) diesem Schloß wird hin und wieder Eisen Ertz gefunden. Es ward vor diesem diß Schloß für eine Festung geachtet, allwohin bey einstürmenden feindlichen Zeiten die dort herum wohnende Leute sich geflüchtet || und ihre beste Sachen hinein gebracht. Vor vielen Jahren war dieses Schloß den Herrn Raubern Freyherren von Planckenstein zuständig, die es sehr Verbeffert, doch aber endlich solches mit denen Herren von Neuhaus um ein andres Schloß vertauschet haben, von denen es noch meh-rers verbessert worden, so daß es endlich zu einem ordentlichen Herrn-Sitz und Burg-Fried erwachsen. Letzlich haben es die Freyherrn Rosetti erkaufst, und besitzt es anjetzo Herr Johann Frantz Rosetti, Freyherr, so mit einer gebornen Gräfinn von Petaz verglicht ist. Denen ich höchst-verbunden zu seyn hier öffendlich bekenne, indem sie mir so wol in dieser Carsterischen als Wippachi-schen Beschreibung nicht nur damals, als ich mich der Orten selbige nach dem Leben abzuzeichnen, enthalten, sondern auch in meiner Abwesenheit, durch Uberschickung verschiedener Berichte und Beylagen, so ich nur verlangte, an die Hand gegangen. Eben diesem Herrn bin ich zu Danck verpflichtet für einen ausführlichen Bericht deß Brands, welchen unweit von diesem einem Schloß in einem Dorff das un-ürsichtig angesteckte Büchsen-Kraut ge-'tifftet, nemlich im Februario 1687 Jahrs, als man eine der Römisch - Keyserlichen Majestet gehörige Quantitet Pulvers, über Meer auf Triest, von dannen auf Laybach und weiter in das Dorff Duatsche (oder Duuazha) geführt. Allda es einen unacht-samlich gefallenen Funcken empfangen und drüber angegangen, zum Untergange vieler Häuser, Menschen, Viehes und Wägen. Weil Ehren - gemeldter Herr Baron Rossetti die Leutseligkeit erwiesen, daß er mir von seiner eignen werthen Hand eine ausführliche Beschreibung solches Unglücks ertheilet hat, will ich dem geehrten Leser dieselbe empfangener Massen von Wort zu Wort allhie wieder mittheilen. _ „Den 16 Februar 1687, ungefähr zwey Stundt vor Tags, als zwischen vier und fünff Uhr in der Frühe, den ersten Sonntag in der Fasten, ist das unter die Herrschafft Schwartzenegkh gehörige und auf der groffen und freyen Landstrassen ligen-des Dorff Dauazha, ausgenommen alleinig sechs Häuser, durch das bewusste und durch das Pulver verursachte Unglück im Feuer aufgangen, und 24 Häuser samt allen darzu gehörigen Stallungen, Drösch-thän, rc. allen rnobilien zu Aschen worden, die darbey stehende Kirche ist aber unverletzt verblieben" „Durch dieses unverhofftes und gar zähes Feuer seynt (was man wissen kan) fremder oder Fuhrleut drey umkommen, deren einer an der Stell daselbst todter und gantz zerfezter, der schier einem Menschen nit gleich sähe, gefunden worden. Zween aber seynt in die Lufft getragen, daß man nit wissen kan, wohin sie kommen seynt), doch an etlichen dort herum befündtenden Paumbern, hat man etliche Stücklein von dergleichen Kleidung hangend gefunden; der Heimischen feint auch drey Personen stracks tobt gefunden worden. Ein Mann ist noch de facto von diesem Feuer erbärmlich ruiniret, leidet unmenschlich viel und ist gleichwol nit gewiß, daß er noch aufkommen wird. Von denen ändern Fremden, als Fuhrleuten, seynt) auch sechs oder acht ihrer sehr verletzt und verbrendt, deren Ich selbst zween gesehen, so mich auf dem Weg, als ich auf Neukhoffel von Prewaldt densel-bigen Morgen geritten, begegnet, daß ihnen an beeden Händten alle Finger abgebrandt waren. Biel Zug-Oxen seynt von diesem Feuer auch verletzt worden; zwey Par deren feint an der Stell geblieben und schier völlig vom Feuer consumirt, so denen Fuhrleuten gehörig gewesen. Drey andere heimische Oxen, so dieses Pulver ein Mauer eingerissen oder eingeworffen, seynt von dieser Mauren erschlagen worden. „Etliche sagen von fünff und zwantzig, etliche von sechs und zwantzig grösser Läget B-schr-'bu^ derschiidli^ FenerS-Brunst, 1° durch ®*‘ wahrl°!,unS deß W6 -è'ls bon ,L°"irckiel m U»ter y>m gehört. be.lf *♦ als er aus Kärndten in Crain ge= s?ffet, den 5. Septemb. in 1660 Jahr übernachtet hat. Unter dieses Schloß Neu-haus gehört der halbe Marckt, oder obere ^hell der Herrschafft Neumärcktl und ^ar ehedeffen Paradeiserisch. Als aber nach Absterben der Brüder, die Schwe-geerbet und eine hievon den Herrn Oemrich Julius Freyherrn von Wernegkh geehlrchet, hat sie diese halbe Herrschafft Neumärcktel benebst dem Schloß Neuhaus, ans ihren Eh-Herrn gebracht. Vormals hat die, noch unzertheilte Herrschafft Neumärcktl, um das Jahr 1305 Grafen Albrecht zu Görtz zugehört a). Anjetzt aber besitzen die Helffte obgemeldten Herrn Heinrichs Julii, Freyherrn von Wernegkh seligen Erben. a) Laz. comm p. 1215. Wer ums Zahr 1305 diese Herr-schaffl besessen Neu- >igt. leu ufinlT. o Ueulhal ligi. Ursprung drsi; Iamens. Inger und Gelegenheit dieses Orts, warum allda die Jujft gesund ist. vormals häusstger Tauben-Lsang. Hier ist vordem ein Spital gewesen. Mie dieses hernach von dem Kloster victring abgehom-men durch verhauß und ein Schloss geworden. Wer heut dasselbe brfitet. K n Ober-Crain ligi das Schloß à Neuthal, oder Neuthall (auf Trainerisch Spetalez) von der Hauptstadt Laybach fünft Meil-wegs und von der Stadt Stein ,Wey Meilen, von Möttnig aber eine gute halbe Stunde. Den Deutschen Namen hat es von dem Thal, darinnen es ligt, der Crai-nerische aber ist noch der alte Nam Spetalez, das ist ein kle i ner Spital, der vorzeiten hier gestanden. Steher also dieses Schloß zwischen einem hohen Gebirge, in einem Thal erbaut und fehlt ihm alles Aussehen, weil es in einem Graben ligt und also nicht Ursprung deß Namens. Lager uud Gelegenheit dieses Orts. Zihe die Fi-zur tf 251. Warum allda bit Lufft gefunb ist- Bormals hiiuffigtr Taub tu-Fang. eher, als biß man einen Büchsen-Schuß davon zu sehen. Ob es nun wol in solch einer Tieffen ligt, ist es nichts destoweniger gesund hier zu wohnen, weil ein guter ftischer Lufft alles durchstreicht, welches meines Erachtens, denen allda fliefsenden sri-schenWassern oder Brunn-Quellen, welche im Sommer Eis-kalt seyn, zuzuschreiben. Nächst bey dem Schloß auf dem Berge ist eine abgebrochene Mauer zu sehen, da et» 'an vorzeiten ein Tabor gewesen, von welchem nun nichts mehr, als dieses Angeden-cken übrig. Ein wenig oberhalb deß Schlosses in dem Thal an den so genannten Gaßruck, ist vor diesem ein trefflicherTauben-Fang gewesen, allwo mandie wilde Tauben, wann sie ausser Lands geflogen, in unglaublicherMenge gefangen, nunmehr aber kommt keine mehr dahin, ob vielleicht siedurchSchrecken oder andre Ursach abgewendetworden,da sie doch sonst alleJahre sich eingefunden, ist nicht wissend. Die gemeine Sage gibt für, es sey ehe- deffen an diesem Ort, wo jetzt das Schloß Neuthal befindlich,einKloster gestanden, wovon ich gantz keine Nachricht gefunden, wohl aber dieses, daß allhier ein geistlich Stifft und Hospital 8. Antonii am Bocksruck genannt, vonHenrico, Marggrafenvon Österreich und Ottone Herzogen zu Merano dem Kloster Bictring in Kärndten aufgerichtet und von Bertolpho dem Patriarchen zu Aglar im Jahr 1243 bestättigt worden. Da es dann stetigst bey dem KlosterBictring verblieben, biß im 1608 Jahr dieses Schloß von Georg Reinprecht Abbatten zu Bictring mit Lands-Fürstlicher und Päpstlicher Einwilligung dem Herrn Hanns Thaller ver-kaufft worden, und nachdem dieser ohne Leibs-Erben mit Tod abgangen, an Herrn Hanns Ludwig von Hohenwarth im 1670 sten Jahr erblich gelanget. Der es im 1681 Jahr Herrn Hanns Christoph Otto käuflich überlassen, in welchem Kauf aber Herr Frantz Christoph von Hohenwarth eingetretten und es amt och besitzt. Hi» ist corbe* Spital 8-' roejen. Wie dies-« heni-ch dem Klost- durch ein qeieorbi”- Wer 6 I; totff «9t. 3iSöib ntn -chloß. feas Schloß und Herrschafft Nuß-ßdorff wird in Crainerischer "Sprach Orechègk benennet und zum Innern-Crain gerechnet, ^ligt an der Poickh, sieben Meil-* Wegs von Laybach, eine Meile von Adlsberg, und also zwi-schen Adlsberg und Senosetsch. ~en Namen hat es allem Ansehn nach on denen in groffer Anzahl hier wachsen» Jtt ^ußbäumen erlangt; wie dann auch der ^ìnerische Nam gleichen Ursprung erken-et. Dann Orech heisst eineNuß, Orechègk rn.et das Verkleinerungs-Wort (oder Di- mutivum) so eine kleine Nuß bemerckt. ß, ìst diß Schloß in einer schönen ^ s^bnd aufgeführet, allwo die gewünschten Banselder und also ein köstlicher M s Zd'Boden, wie auch kleereichsten Bleh-Werde gefunden werden. un*er ‘5em Schloß ligt ein Dorff de«, Samens, worinnen eine alte ei«! v- Florian gewidmete Kirche, mit m hohen und starck-gebautem Kirch-^yurn, welcher viereckicht, zu finden ist. ^eiem Thurn hangt eine gar alte Valv. XI. Buch Glocke von mittelmäffiger Gröffe, dero Jahr-Zahl noch gantz deutlich zu erkennen und nach der alten Schreib-Art formirt eingegraben ist, nemlich also: t Daraus will man schlieffen, ^ es sey diese Glocke im Jahr nach Christi Geburt 148 gegossen worden. sormirr * * * * * * Anmerckung. (Es ist ein gemeiner Wahn, Paulinus, ein Bischoff zu Nola in Campania, welcher zu S. Hieronymi Zeiten gelebt, habe ums Jahr 6606 nach Christi Geburt am ersten die Glocken erfunden, und den Gebrauch derselben bey der Christlichen Kirchen eingeführt, &) Wann sich nun solches also verhielte, könnte diese alte Nußdor-ffer Glocke in Crain nimmermehr im 148 Jahr nach Christi Geburt, und also vor 1541 Jahren schon gegossen seyn. Aber es fehlet weit, daß gedachter a) Yid, Paneirollus lib. 2. Rerum memorabilium recens inventarum Tit. IX. de Campanis, p. m. 158. Ob der Biichoff Paulinus am ersten die Glocken erfunden. christlicher Bischoff den Glocken sollte den ersten Anfang gemacht haben, sintemal sie schon gar lange vor seiner Zeit im Brauch gewest. Den allerersten Erfinder weiß man, wie Polydorus Vergilius gestehet , «i zwar nicht, unterdessen hat man dennoch sichere Gewißheit, daß das Geläut schon längst vor deß Herrn Christi Geburt üblich gewest, und zwar gantz unfehlbar das Geklinge mit den kleinern Glocken oder Glöcklein und Schellen; ob dieselbe gleich nicht zum Kirchen Ge-läute gedient, noch das Zeichen der Versammlung zum Gottesdienst gegeben, wiewol sie dennoch in der Mosaischen Hütten beym Gottesdienste gebraucht worden. Unvonnöthen ists, daß wir darüber den Jüdischen Geschieht - Schreiber Jose-phum um ein Zeugniß ansprechen, der sonst dessen auch Meldung thut, 6) sintemal der Göttliche Geschichtschreiber Moses selbst deutlich genug anzeigt, daß an den Saum deß seidenen Leibrocks zwischen die Granatäpffel, Schellen von feinem Golde gesetzt worden. Glöcklein Eusebius schreibt, daß auch oben an Salomo- ber Zinnen deß Salomonischen Tem- nischen pels viertzig Glöcklein gehenckt, um die Tempel. Vögel dadurch abzuschrecken, c) Ob nun gleich die Feder deß H. Geistes hiervon nichts gedenckt, ist es doch nicht allerdings unglaublich, weil man auch in Sina an den zierlichen Thürnen dergleichen noch heut erblickt. Die alte Heidenschafft bediente sich derselben auf mancherlei) Weise, bevorab in Gài'm ben Warm-Bädern und auch wenn man dm Warm die Leute zur Arbeit berieff. Hierauf geht Badern. unter andren der Vers Martialis: dledde pilam 1 sonai cos thermarum : 1 ludere pergis? Virgine vis sola lotus abire domum ? \ Womit er denjenigen, welcher im Ballhause (wiewol die Römer selbigen Platz, weil man auch in andren Epercitien daselbst sich übte, insgemein Gymnasium nannte) ein wenig zu lange sich verweilte, erinnert, daß, so ferm er noch wolle ins Bad gehen, er bey erklingender Glocken bTS al.lJ sehn und dahin eilen müsse, weil ihm virgo in widrigen Falls der Platz benommen und d) Lib. 3. c. 18. b) Joseph, lib. 3. Antiq. Ju-daicar. c) Buseb. lib. 9. Praeparationis Evan°-el. er nur in kaltem Wasser, welches man Mern, Virginem nannte, baden würde. Es trugen auch die Wächter oder vielmehr Wachtmeister bey der Nacht kleine Glocken bey sich, auf deren Geläut die Wächter alsofort mussten antworten, damit man spühren mögte, ob sie auch wachten, d) Vor- oder an den Thüren befanden sich gleichfalls Glocken, und ist wie Suetonius gedenckt, Keyser Augustus der erste gewest, der ihnen einen hohen Ort im Tempel Jovis Capitolini zur Stelle gegeben. 0 _ Man pflag auch mit dem Glocken- Sfmit Geklinge den Mut und gute Art der Mo-rm-P serbe zu probiren, ob sie nemlich auch scheu wären und für dem Getümmel deß Streits sich entsetzten. / Plutarchus beglaubt, daß man auch bey den Griechen auf dem Fischmarckt um Essens-Zeit ein Glöcklein geläutet. '0 Man findet, daß auch die Ubelthäter sprang so man zum Tode geführt, Glöcklein b« uH-oder Schellen getragen, entweder dem |®r 8 Volck damit ein Zeichen zu geben, daß es herbey käme und der Ausführung zuschauete, oder hingegen selbiges zu erinnern , baß es Platz machen, auswei-chen und sich durch Berührung deß Missethäters nicht verunreinigen sollte. Denn also deutet es Zonaras aus. h) Aber Salmuth will, es habe nicht der Verurtheilte oder Ausgeführte, sondern der Urtheil - Vollzieher und Ausführer nemlich der Scharffrichter die Glocke getragen. Zum Beweis gebraucht er diese Plautinische Worte: -ßanios aceersam duos, cum Üfintvn^ nabulis. iJ Und gleichfalls diese aus eben demselbi-gen Plauto : JYe ego bilingues vos necem, uvSV jid Uintimaculos voltis educi viros, h) Durch die Tintinnaculos verstehet er die Hencker, gleichwie auch vor ihm Turnebus. I) Jedoch kann Beydes seyn, nemlich: daß so wol die Henckers- d) Suidas in Verb. dmyo’VoQäv. e) V. Sueton. in Augusto, c. 9. f) Teste iterum Suida. g) Plutarch. lib. 14. Sympos. h) Zonaras lib. 2. Annal. i) V. Notas Henrici Salmuth in Pancirolli H le Campanis, k) Idem in Truculento. T) Turneb. Lib. 1. Adversar, c. 21. Knechte, als die, so abgethan werden sollten, Glöcklein bey sich geführt, oder bißweilen der Berurtheilte, bißweilen aber derRachrichter, und an theils Orten etwan alle behde. Vielleicht dörsfte Jemand einwenden, dtß sey Alles von Schellen oder gar kleinen Glöcklein nur zu verstehen, Glocken aber v.—.... an* hbtte man vor cbgemeldten Bischosfs Pau-bky Enden M Zeiten nicht gebraucht. Aber das l'W'bie Adrige will erscheinen an dem, daß der holiastes Theocriti meldet, man habe ''Pagen, vor Alters unter den Heiden eben so wol, wie nach Christi Geburt unter uns Christen Schicht, die Verstorbene mit Glocken be-àkt (oder vielmehr die Glocken angeschlagen) weil man geglaubt, durch sotha-uen Klang würden die Gespenster und Poltergeister vertrieben. Gewiß ist, daß sie gewähnt, der Glocken-Klang verhindere die Zauberei) und käme dem Mond zu Hülffe, wann er eine Fin-sterniß hätte. Denn solches giebt dieser 4>ers Tibulli vernehmlich gnug zu verstehen : Gantus & è curno Aunam dedweer tentai, St faceret, si non cera repulsa soneni ?e-ln.J*e uteynten, der Klang deß Crtzes Schläge den Schall der Zauberischen ^e)chwerungen, daß derselbe nicht zu dem Asvnd hinaus gelangen könnte. Dieser Meynung schreibt auch Statius : - -At tonitis quoties avellitur astri Solis opaca Soror, procul auxiliantii gentes Aereo crepant, frustraq timent. - - a, |Öietoot Hadrianus Junius diese Verse deß tatii aus den Anmarsch und Ansatz eines Hmbltchen Heers deutet, dessen Losung juan vormals mit dem Glocken-Geklinge E 9sben pflag. b) Es mag aber mit diesen er)en gemeynt fehlt, wie es wolle, so ann man doch nicht leugnen, daß die Heiden den thörichten Wahn gehegt, der eond ängstige und röte sich an vor itfnÜaW' ^ ,sr von den zauberischen Be-suiwerungen überwunden und zu weichen gezwungen werde. Welches nebenst vielen s.-,ten heidnischen Poeten, Seneca, mit dreien Zeilen ausdruckt: ct nuper rubioit, nullaq lucidis ,j ubes sordidior vultibus obstitit, t nos solliciti lumine turbido, “ttt 'Oth '5ndlichn 8tii g®^3 Papinius Thebaid. 6. nanus Junius Animadvers. 11. STractam Ahessa licis carminibus rati, Sinnitus dedimus, c) Man muß aber gestehen, daß solche Glocken, ob sie gleich keine Schellen, dennoch auch ziemlich klein gewest, und dieGrösse unserer heutigen Thürn-Glocken nicht gehabt, auss wenigste bey den Griechen und Römern nicht; und darum vermehrten Etliche, das Lateinische Wort Campana fei) daher entstanden, • daß man aus Angeben deß Bischosfs Paulini in Campania (oder Campagna) angefangen, grössere Glocken zu giessen, wie beym Majolo, Petrus Hispalensis aus alten Scribenten berichtet, und auch Speidelius in seinem Speculo mit diesen Worten bejahet: Reddita Ecclesiae pace, ex edito loco publico grandioribus tintinnabulis, quae postea à loco, ubi primo grandiora fieri coeperunt, Campanae sunt appellatae, populus ad Ecclesiam vocari solitus fuit, d) Welches mir aber nicht allerdings glaubmästig scheinet, wann ich betrachte, daß, wie eben dersel-bige Majolus aus dem Bergoma erzehlt, der Venetianische Hertzog Ursus ums Venetiani-Jahr Christi 870 dem Griechischen Kehser Basilio zwölfs grosse Glocken zum Pre- Griechischen sent geschickt habe, welche vorhin den ^5mit Griechen unbekandt gewest, daher er, Z°oà Majolus, schliefst, es müssen vorhin die Alten in Asia von dem Gebrauch der so gar grossen Glocken nichts gewusst haben. Denn wann die Griechen vor dem 870sten Jahr Christi dergleichen grosse Glocken nicht gesehen, so fällt schier nicht vermutlich, daß dergleichen Paulinus, der Bischofs zu Rota, schon zu seiner Zeit habe aufgebracht; angemerckt, sonst den Griechen solche grosse Glocken, biß in die 438 Jahre lang und drüber wären unbekandt geblieben; welches weder die damalige Curiositet der Griechen deren Patriarchen ihnen die prächtige Auszie-rung der Kirchen nicht hinlässig angelegen sehn liesten, noch die continuirliche Correspondentz, Handlung und Schiff-Fahrten zwischen Constantinopel und Venedig vermuten lässt. Uberdas kann man auch nicht gantz sicher schliessen, daß vorhin in Asia dergleichen grosse Glocken nicht gebraucht worden. Denn wer mag wissen, ob nicht in Sina gleichwie die Druckerey und c) Seneca in Hippolyto. d) Vid. Speidelii Speculum Var. Juridic. Polit. Hist. Observ. & Notab. sub voce Glocken. 53* Ob mit dem Wort Campana zu beweisen sey, daß Paulinus den ersten Anfang der gröffern Glocken gemacht. Viererley Scrupeln wider obge-setztes hohes Alter der Glocken zu Nutzdorff. Geschütz, also auch die Glocken, welche daselbst überhäuffig angetroffen werden, viel eher erfunden worden, weder in Europa? Drittens kann der erste Anfang deß heutigen grossen Geläuts auch des Namens Campanae halben dem Bisch off kanimo nicht zugeschrieben werden, weil das Wort Campana viel älter, als gemeldter Bischofs und also auch keine Anzeigung ist, daß die Glocken schon vor Paulini Zeiten gewest; angemerckt, Campana keine Schelle noch ein gantz kleines und subtiles Glöcklein, welches man Campanulam zu nennen pflegt, sondern eine Glocke von einiger mittelmässiger Grösse eingendlich bedeutet. Unter andren gebraucht Livius der älter ist an der Zeit, als Paulinus, das Wort Campana in diesen Zeilen: Campanarum multitudo, cum seris crepitu, qualis in defectu Lunae silenti noote fieri solet, edidit clamorem. Lieber will ich es derhalben mit denen halten, welche glauben, der H. Bischof Paulinus habe den heidnischen Mißbrauch deß Glocken-Geläuts corrigirt und zum gottseligen Gebrauch verwendet; das ist, er habe das Geläut (es mag gleich groß oder klein gewest seyn) Key der christlichen Kirchen eingeführt, aus daß durch solchen Klang die Leute, so etwas ferrn von der Kirchen wohnten, zum Gebet und zur Predigt beruffeit werden mögten. Wann aber nun durch diesen H. Bischoff Paulinum das Kirchen-Geläut zum allerersten angeordnet worden, so will solches mit dem Alter der Glocken im Thnrn zu Nußdorff nicht wol zustimmen. Denn Paulinus hat nicht im andren christlichen Jahr-Hundert, darinn diese Glocke gegossen seyn soll, sondern im fünfften gelebt und slorirt. Diesem Einwand könnte vielleicht noch begegnet und die Ungleichheit der Zeit verglichen werden, wenn man sagte, die Glocke dörffte etwan wol 294 Jahre vorher in der Heidenschafft von den Heiden gegossen seyn, in dem 148 Jahr nach Christi Geburt, welches Jahr-Alter der Glocken vielleicht in einigen uralten Schrifften ausgezeichnet, könnte gefunden und weil es eben auf das 148ste Jahr Christi in der Ausrechnung zugetroffen, an stat der Römischen Jahr-Zahl diese Christliche zu der Zeit, da man solche alte Glocke zum Kirchen-Geläut brauchen wollen, drauff gesetzt worden seyn. Wietool es doch hiemit auch nur vielleicht heifft, und solches von den wenigsten, so leicht für glaubwürdig angenommen werden dörffte. Woferrn man aber für besagte Ungleichheit der Jahr-Zeiten diese Entschuldigung zum Vergleich nicht annehmen will, wie sie mir selbsten dann ziemlich hart und fast ungern eingeht ; so stehen alsdann noch drey andre viel schwerere Ursachen im Wege, warum man dieser Glocken kein solches Alter zurechnen kann. Denn es ist bekandt und aus dem siebenden Buch dieses Wercks, da wir von der Bekehrung deß Landes Crain zum christlichen Glauben gehandelt, zu ersehen, daß im Jahr Christi 148 das Christenthum in diesem Lande annoch keinen so festen oder breiten Fuß gesetzt, daß man hette öffentlich zur Kirchen läuten lassen, ob gleich die christliche Lehre noch wol früher als ums Jahr 148 von Aglar aus in Crain erschollen, und hier oder dort bey Etlichen gehafftet. So wird man fürs Dritte auch schwerlich erweisen, daß unter damaligen noch heidnischen Keysern die Christen bey ihrem Gottesdienste einiges Geläut zu brauchen, sich annoch erkünt hätten. Denn ob gleich Keyser Antonius Pius, welcher damals regierte, endlich mit Verfolgung der Christen einzuhalten, Befehl gegeben, und sich hierauf das Christenthum ziemlich erweitert hat, haben die Christen doch es annoch mit dem Kirchen-Gelüute zu der Zeit nicht wagen dörffen, zumal weil darum die Verfolgung gleichwol noch so gar und gantz nicht ruhete, sondern dann und wann sich wieder regte. Wie dann eben um das 148 Jahr Christi Agon, der Römisch-Keyserliche Gubernator zss Aglar einen besondern Haß wider dte Christen hatte, und deßwegen den Agla- rischen Bischof, S. Theodorum, grausam- lieh martern und tobten ließ. ! Es geben Einige, sonderlich Amalarius vor, man habe unter den heidnischen Verfolgungen sich eines höltzernen Instruments, Rädschen genannt, an stat der Glocken bedient, und damit die Leute zur H. Communion beruffen, wie man noch heut an Römisch-Catholischen Orten m der H. Marter- oder Char-Wochen mit dergleichen das Zeichen giebt, daß man sich zur Kirchen versammlen müsse. a) Aber solches £V- aiingeN gebraut*»1- widerspricht der Cardinal Baronius billig ; a) angesehn, man in keinen Schriff-ten liefet, das dergleichen bey der annoch verfolgten Kirchen wäre üblich gewest. So streitet es auch wider alle gesunde und vernünftige Mutmassung, daß diejenige, welche für der so grausamen und scharffen Verfolgung ihre Zusammenkunft zum Gottesdienst am verborgenen Ort in der Stille hielten, ein solches Getöß und Geklapper gemacht haben sollten, welches den verbitterten Christen-Feinden hette zu Aug-und Ohren kommen und ihre Versammlung alsofort entdecken können. Nachdem aber die Kirche Ruhe bekommen, von der Verfolgung ein wenig verschnaufet und Luft geschöpft, da hat man augefangen mit Klappern oder andren geklopften Höltzern das Volck zu berufen, und zwar nicht nur allein, wie heutigs Tags, in der stillen Char-Wochen oder zu andren betrübten Zeiten, sondern auch wol bey sröligen Feyerlichkeiten und seyerlichen Solenniteten. Daher wird im zweyten Ni-LEuischem Synodo aus einem Libell (oder Bericht), so denen Vätern deß Concilii wegen der Miracul deß H. Märtyrers Anasta-sii überreicht worden, erzehlt, daß, als man mit den heiligen Reliquien dieses Märtyrers nahe zur Stadt gekommen, solches allen Einwohnern kund gethan worden; daraus Iederrnan mit grösser Freude alsobald aus-^standen, und die höltzerne Glocken oder Klapper-Instrumenten geschlagen re. Ita-1Ue> laetitia magna perfusi omnes, sur-gentes subito, lignaque; sacra pulsantes, invicem obviam facti sunt, in venerandae Virginis Deiparae aede, quae appellatur Nova &c. b) Sonst gedenckt obbesagter Baronius, er wisse sich nicht zu erinnern, bey Jemanden gelesen zu haben, daß man aus-denen breit Tagen der H. Marter-Wochen bey einiger Kirchen das Volck Mit dem Anschlägen der Höltzer zum „ktesdienst hette berufen, sondern nur Eern die Ordens-Leute der Klöster. r..®8 ist aber solches Holtz-Geläut oder yoltzerne Losung auch nicht bey allen Klö-!. rn bräuchlich gewest. Denn, wie der hei-^ge Hieronymus in einem Send-Schrei-ven bezeuget, so hat man in dem Frauentester der H. Paulae mit einer einigen stimmen überlaut das Alleluja gesungen, a) V. Baron, in Anna], ad An. Christi 58. N. 103. ) >. Act. 4. Synodi Nicronae secundae. und alle Nonnen zur Versammlung durch solches Sing-Zeichen zusammen gefordert. Die Worte S. Hieronymi seynd diese: Post Alleluja cantatum, quo signo vocabantur ad collectam, nulli residere licitum erat ; sed prima, seu inter primas veniens, caeterarum operibatur adventum, pudore & exemplo ad laborem eas provocans, non terrore, c) Endlich und fürs vierdte, wird darum obgedachte Nußdorfische alte Glocke nicht 1541 Jahre alt seyn können, weil man im Jahr 148 nach Christi Geburt die Jahre von der Menschwerdung Gottes noch nicht hergerechnet. Denn man beobachtete im Jahr Christi 148 annoch die gemeine Jahr-Rechnung der heidnischen Römer, biß Diocletianus in die Regierung tratt, welcher von solchem seines keyserlichen Regiments Anfänge hinfüro die Jahre zu zehlen geboten. Und ist man bey solcher JSra Diocleti-ana oder 2Era Martyrum (wie sie von den Abyssinern genannt wird) verblieben, biß ins fünf hunderst zwey und Dreißigste Jahr nach Christi Geburt, da allererst aus Anstiftung deß Römischen Abts Dionysii Exigui, der von Geburt der Gothen Einer gewest, angefangen, die Jahre von deß Herrn Geburt an zu zehlen. Derwegen sehe ich nicht, wie die an der Nußdorfer Glocken befindliche Zahl auf das 148ste Jahr Christi füglich sich deuten laf e, weil man damals noch von solcher heilsamsten Geburt her keine Jahre ge-zehlt, vermeyne derhalben, es rniife sotha-ne Zahl aus was Andres zielen. Und hat demnach unser Herr Haupt-Author wol-bedächtlich seine Worte also gesetzt : „Man will daraus schliefen, die Glocke sey im Jahr Christi 148 gegossen," nicht aber also: „Ich schliefe daraus^rc." als ob Er Selber gleichfalls solchen Schluß daraus machte. Er hat nur das Urtheil deß gemeinen Gerüchts und Wahns damit an-zeigen wollen, und nicht sein eigenes. Nichts destoweniger erkennet man an diesen alt-förmigen Zahlen, daß die Glocke dennoch ziemlich alt seyn rniife. Ich vermute aber, es otüfe noch eine Zahl, nein» lich, die Ein tausend bedeuten sollen, dabey gestanden, aber von dem Alter und von denen Regen-Tropf en, welche etwan der Wind bißweilen in das Thurn-Fenster oder in die Lucken Hineintreiben mag, aus-gelescht seyn, oder man habe gleich An- ■! c) Hioronym. Epist. 27. Sie Sto* cletianische Jahr-Rechnung. Wann die Jahr.Zahl von Christi Geburt zum ersten angegangen. .Reine Gebäuden von den alten Zahlen an der Rnßdorffer Glocken. Fernerer Berich! des; Herrn Haupt« Aulhors von d m Schloß imb SToiff Nnßdorff. Schüre Grotte bey Nußdorff. Lebendige Schlange wird in einet: gantzem Marmel- Stein angetroffen. Schloß Nußdoiff ist ein S tammhaus der Herren von Nußdorff genest. fangs die Zahl Tausend mit Fleiß ausgelassen , wie mancher die Jahrzahl also abzukürtzen und nur die drey letztere Zahlen zu setzen, die vorderste aber, nemlich die Zahl Tausend, dem Verstände deß Lesers zu überlassen Pflegt. Massen also Mancher heut an stat 1689 nur 689 schreibt, vermutend, der Leser werde schon mercken, daß er 1689 damit meh ne. Wann also die Zahl 148 an der Glocken zu Nußdorff so viel dem Verstände deß Lesers hette sagen wollen, als 1148, wäre diese Glocke doch noch eines gar ansehnlichen Alters, nemlich, von 541 Jahren. Es ist aber Zeit, daß wir nach Einschaltung dieses Glocken-Discurses uns ein Mal wiederum nach der Feder unsers höchstgeehrten Herrn Haupt-Authoris umschatten, welche uns in besagtem Dorff Nußdorff über vorige Kirche, darinn die alte Glocke hangt, von noch etlichen andren Kirchen, wie auch von dem Schloß etwas mehr noch zu sagen hat und davon folgenden weitern Bericht ertheilt.j Dieses Dorff hat auch noch andre zwo Kirchen, als: S. Laurentii und 8. Nicolai, wiewol nun der einheimische Caplan, so von der Herrschafft angenommen und besoldet wird, jederzeit vorhanden, so kommt dannoch die Geistlichkeit von der Pfarr Hrönoviz in begebendem Nothfall und versieht die Leute mit denen heiligen Sa-cramenten, versihet auch noch andre geistliche Verrichtungen mehr. Nechst beh diesem Schloß Nußdorff ist auch eine sehr merckwürdige Grotte, deren aber an gehörigem Ort schon Meldung geschehen. Im Jahr 1655 ist allda in einem gantz harten Marmor-Stein, den man zu einem Gebäu gebrauchen wollen und eben deßwe-gen zertrümmert hat, eine lebendige Schlange gefunden worden, da doch der Marmor-Stein gantz und nicht das geringste Löchlein daran zu spühren gewest, und haben diese seltsame Antreffung nebst vielen andren Leuten auch die Freyherren, Herren Rosetti mit beobachtet und höchlich bewundert. Dieses Schloß Nußdorff war ehdeffen ein Stammhaus der Herren von Nußdorff, die auch solches in Besitz gehabt. Als im 1245 Jahr findet man, daß drey Gebrüder Herren von Nußdorff sich in Crain enthalten, nemlich : Herr Rudolph, Herr Hartwich und Herr Otto von Nußdorff. Doch ist nicht zu wissen, ob sie alle drey zugleich dieses Schloß in Besitz gehabt. Nachdem aber diese Familie in Crain gäntzlich verloschen, ist auch dieses ihr Schloß mit ihnen gäntzlich zu Grunde gegangen. Welches doch Herr Achatz, Graf von Thurn, im 1584 Jahr von Grund aus und gantz neu wider aus der Ruin aufgerichtet und für die raubrische Einfälle der Türcken mit starcken hohen Ringmauern und viereckigten Thürnen bestmöglichst versehen. Zu Anfänge dieses Jahr-Hunderts hat solches obgedachter Herr von Thurn, dem Hrn. Raphael Caraduzi als Lands-Fürst-lichern Hoff-Cantzlern zu Grätz käufflich übergeben. Welcher Herr Caraduzi, Zelt seines tragenden hohen Ehren-Arnts, von seinem gnädigsten Lands-Fürsten so viel zu wegen gebracht und mit dieser hohen Gunst begnadet worden, daß man von dein Semtschetschetffcheit Landgericht, wie auch von dem Adlspergischen Land-Gericht etwas entzogen und dieser Herrschafft Nußdorff beygelegt, wodurch dieses (schloß Nußdorff ein herrliches und von dem Lands-Fürsten best-befreytes Burg-Fried worden , t) wiewol solches obgedachter Herr Caraduzi, nach dem er es nicht gar lang besessen, Herrn Ulrich Fürsten von Eggenberg verkaufst, der es aber mit dem FreY-herrn, Herrn Hallern, um das Schloß Kleinhäusel verwechselt hat. Von dem Herrn Jacob Hallern ist es aus Ermanglung der Stamms-Erben an dessen Frau Schwester, so mit Herrn Niclas Hörner verehlicht war, gelanget; mit derer beyder Bewilligung es Herr Herr Johann Ferdinand, Fürst von Por-tia erkaufst und nachmals dem jetzige0 Herrn Besitzer, so an dem Schloß -Go-bäu viel erneuert und verbessert hat, nern-lich dem Freyherrn Herrn Johann Bernhard Rossetti, überlaffen. ****** Anmerckung. jDas Wort Burgfried, welches in dieser Topographia mehr als ein Mol vorkommt, wird in zweyerley Verstände gebraucht. Erstlich bedeutet es ein gewisses Zeichen, an- oder bey den Kirchen, Schlössern, Rahts- oder andren offene lichen Häusern und Plätzen, dadurch die Vorbeygehende gewarnet werden, || f) Sihe die am Ende salzend: Anmerckung. So aber samt der Familie eingegangen. Wann und van ment es wieder »« aufgerichtet worden. Es kommt an den P«1' Raphael , Caradozt. ES wird WB e.lichen andren Landgcrt^ etwas da?" gelegt- Wie dies-« S'A- geratke». Wer heul derselbe" , »iviesachs Bedeutung deß BUtg' &'■ Dii andre 8'biutu % aüda keine Unruh zu stifften, noch einige Gewalttätigkeit gegen einander zu üben; welche Warnung etwan durch ein Hand-abhauendes Beil, oder andres Straff-Zeichen wird angezeigt, anzudenten, daß es Hand-ab, oder sonst hochsträfflich sey, so man sich an solchem Ort einiger Gewalt-Ubung unterstehe. Denn es seynd in gemeinen Rechten gewisse Oerter für heilig geachtet, also, daß man an denselben sich aller unerbittlichen Handlung enthalten müsse und mit keiner unfriedlichen Erkühnung sie beschimpften noch entheiligen. Wie unter andren, die Stadt-Mauren solchen heiligen Oertern, in Keyserlichen Rechten beygezehlt werden, a) Es haben aber zweytens die Alten, ^vorab in Bayern, auch dieses Burg-Fried genannt, wann Ihrer zween oder Mehr an einer Bestin oder Dörffern Gemeinschafft gehabt, daß sie sich wegen Aus-Agung (oder Auszeichnung) der Hofmarck Gerichts vereinigt, wie es zu ihren vor- °) §. Sanctae Instit. de Rer. divis. fallenden Irrungen, deßgleichen zu ihren Ehehalten und gleichfalls beyKriegsläufften sollen freundlich gehalten und die Sache erörtert werden. Diese Verträge seynd ge-meinlich auf die meisten Freunde, und einen Obmann gestellet worden, b) Aber bey den Städten und Märckten hat es eine andre Gestalt. Denn die haben gemeiniglich aus Begnadung der Fürsten ihren anzeigten vermarckten Bezirck aus-und um die Stadt und Märckte; das heisit man im Burg-Frieden. In demselben so w ol, als in der Stadt oder Märckt haben etliche, sonderlich München, Landshut und Ingolstadt, als Hauptstädte, hohe und Rider-Gerichte, die andren weniger, wie es von Alters bey jedem Herkommen oder sie von Neuem bey dem Landsfürsten erlangt, c) Hierauf steht unschwer abzunehmen, in welcher Bedeutung es der Herr Haupt-Author allhie nehme.] b) Vigulejus Hund, am 399 Bl. deß Bayerischen -lammbuchs. c) Idem Hund. 1. cit. V. etiam Wehner. lit. B. lud. Cent. 1. Obs. 77. Besold, lit. B. n. 94. Speidel. in voce Burgsried N. 200. &ttfì Unb SB® er Körper. Ursachen später Verwesung. Unversaulter Jeichnam im Tempel Junonis. Meiches Absehns die blegerne Särche aufgehommen. Jase-Schneutren beg den Persern schimpflich. Warum der Perser Jeichnam langsam, der Komer aber bald verfaulet« und zwar damals, als man Unter-Ercken-stein gebauet, da dieses zu besseret Unterscheidung Ober-Erckenstein benamset worden. Zuvor hieß der rechte alte Nam bloß Erckenstein, und war ehmals ein Stammhaus der Herren Erckensteiner oder von Erckenstein. Es ligt aber dieses Schloß auf einem hohen spitzigem Berge und zwar auf der Seiten von Ratschach, oder von der Sau hinauf unglaublich hoch, auf der andren Seiten aber, um ein ziemlichs nidriger, attivo es mit Baufeldern, vielem Obst und gantzen Kastaneen-Wäldern beglückt ist. So hat es auch überall daherum viel Ist ein Stammhaus der Herrn □oit Erckeu-stein gewest. Dieses Orts Säger-Stelle. Sihe die Figur X. 253. Fruchtbarkeit dieses Orts. BERXRCKEN5TEIN TVöuiyrcttt in TUM mWXXWS)S\\ Beschaffinheit d«ß Schloß-Gebäueö. Ist «i» alt« Wein-Gewächses. DißSchloß ist noch eines Berg-Schloß von denen Berg-Schlössern, und die Herrschafft war ehedeffen eine der sürnehmsten. Das Gebäu ist auf die alte Manier nach damaligen Bau-Regeln aufgerichtet, und mitten im Hofe ein Brunn oder Cistern, nebst einer schönen Linden. Es hatte vor diesem einen überaus groffen und breiten Thurn, welcher, als er vor wenig Jahren abgebrannt, nicht mehr gedeckt, sondern mit Erden verschüttet worden ; nachdem aber selbige Erde sich gesetzt und der immer darauftröpfflende öfftere Regen je länger je mehr selbige gedruckt und I von einander getrieben, ist endlich vor ohngefähr sieben Jahren der Thurn zer- |j brachen und hat sich also über den steilen Berg gegen der Sau hinunter gestürtzt, jl also, daß ein Theil des Thurns, samt dem Schutt, mit hinab gerissen worden. Wie oben gemeldet, war dieses Schloß ein Stammhaus der Herren von Ercken-stein, welche aber von ihnen eigendlich dieses ihr Stammhaus in Besitz gehabt, kann ich ans Ermanglung der hiezu be-nöthigten Schrifsten nicht beyfügen. Zwar werden verschiedene, so in Crain wohnhafft gewesen, gefunden, doch aber ist unwissend, in welchem Theil von Crain selbige sessig gewesen. Als im Jahr 1322, hat in Crain gelebt Herr Ulrich Mertinger von Ercken-stein und sein Bruder, Herr Schurm-brand von Erckenstein. «4 Der Letzte von diesem Stamm war deß Herrn Sebastian von Erckenstein sein Bruder, N. von ckenstein, so im 1473 Jahr nach tödlich empfangener Wunde von den Türcken in die Gefängniß fortgeschleppet worden und allda seinen Geist ausgehauchet; wobey zugleich mit seinem Lebens-Licht auch der Rain und Stamm der Herren von Erckenstein erloschen, b) Sonst hat auch diese Herrschafft verzeiten der heiligen Hemma zugehört, die aber solche nebst andren Herrschafften an das Frauen-' Kloster zu Gurck verstifftet, wovon schon oben bey RassenfußMeldung geschehen^Als aber die Uneinigkeit zwischen Johann Sot-dermann, Bischoffen zu Gurck und dem Grafen von Cilly im 1436 Jahr sich entspannen, haben die Grafen vonCillp den oa von Witobitz im 1437 Jahr nach Crain geschicket, der nebst andren Schlösiern Pa«e0 Herr« oofl @tUf6u”9 Besitzer tief" Her Dieses ward 1437 ättflÖtt. & 1 °b°r .«übet, Ul'cher auch dieses Erckenstein eingenommen und völlig abgebrochen. Zu welcher Zeit ein Herr von Neidberg dieses Schloß bewohnet hat ; wiewol unwissend ist, ob er dieses Schloß von oem Bischofs von Gurck Lehen- oder Bestand-weis gehabt, a) ©leichtote auch dieses unbekandt ist, welcher Gestalt dieses Schloß von dem Bisthum Gurck abgesondert worden sey. Vor hundert und etlichen Jahren ist dieses Schloß in den Händen der Herren Gushtatschitsch gewesen. Es ist noch jetzo em todter, gantz-nnverwesener Körper von etnem Herrn Gushtatschitsch übrig, ohn-angesehn derselbe vor mehr als hundert Jahren diese Zeitlichkeit gesegnet hat. Welchen Körper oder Leichnam nach gehaltenen Gastereyen, wann der Wein denen Herrn und Dienern in etwas die Ver-nunsft gehemmet, umher getragen, und verschiedene Gauckeleyen damit getrieben worden. Weswegen man solchen unverwesten tomen Körper erst vor wenig Jahren in em Gewelbe, so unter der Schmieden in Mlem kleinen Thnrn ist, gleich bey dem ^Hor wo man hinein gehet, rechter Hand vermauert, und also diesen Unziemlichkeiten à Ende gemacht hat. Nachmals ist solches Schloß an die Herren Zezheker gelanget, wie es dann n°ch jetzo dem Freyherrn Herrn Sig-tound Wilhelm Zezhekher zugehört. ****** Anmerckung. Im IX. Buch dieses Wercks ist gemeldet toorden, deß Landhauptmanns Herrn Jacobs von Lamberg begrabener Leichnam sey nach gantzer achttzig Jahren noch gantz und von der Verwesung unverzehrt bekunden worden. Dieser aber, deß Herrn ushtatschitsch Körper, hat sich noch länger der Verfaulung und Zerfallung erwehrt, und zwar welches um so viel mehr zu verwundern, auch auffer der Grab-Er-ovcne ^uverweßlichkeit noch behauptet. Hch sey gleich einer kräfftigen Balsami-^9 und beynebst auch wol dem trucknen qteSS?anbe Muschreiben, so ist doch g^chwol was Ungememes. t) Prov- Megis. p. 737. & 1110. & P. M. ■N £ ' in AnnaL N°r- Der hnn« na* vielen Jahren die menschliche Kör-nicht »>, * unzersallen bißweilen angetroffen werden, ist StandfriiDet'™ni?'rn- ,2ch erinnere mich, als ich (Er. in tonti l etn kleiner Knabe war, und man meines ruhenden Vätern Schwester zu ihrem vor mehr Bal. XI. Buch. Wann es was miraculoses, so müßten keine natürliche Hindernissen oder Vorbewahrungen wider die Verfaulung dem Körper aufgewendet seyn, als dieBalsa-mirung, die Einsenckung an einem gar trucknem Ort in ein tieff- und sandigtes Erdreich. Es erfordern sonst gelehrte Natur-Forscher zu einer Wunder-Daurung der Todten-Körper dieses, daß der Leichnam nicht nur an den trucknern und Hartem Theilen, sondern auch an den weichem und feuchten annoch gantz und unversehrt, dazu nicht gar starrend noch allzu steiff, sondern gelini) und gelenckig angetroffen werde. Sonst benennen die Natur- und Artzenei - Verständige mancherlei) natürliche Umstände und Ursachen, wodurch der Leichnam wider die Unverweßlichkeit gerüstet und gleichsam geharnischt werden könne; worunter die Beschaffenheit deß Orts oder der Ruh-Stäte, ungleichen ein kräfftiger Einfluß deß Gestirns mit angeführt wird; also, daß die übermachte Truckne und Kälte der Stelle möge der Fäulung widerstreben. Es können auch einiger Orten wie sie vorgeben, sonderbare Dünste aufsteigen, welche von gleicher Krafft und Würckung wie die Me-dicamenten oder Balsamirungen. Unter solche natürliche Ursachen rechnet man, was Pausanias von demjenigen todten Menschen schreibt, den man im Tempel Junonis zwischen dem Schindel-Tach und dem Getäffel angetroffen, ohn einige Fäulung oder Gestanti, b) Jmgleichen was Aristarchus von einem andren gantz-und im Harnisch befundenem Körper gedenckt. Philippus Camerarius bringt viel Epempel vor, und unter andren dieses aus dem Laurentio Muliero, daß in Kiov eine Kirche gestanden, so mit trefflich-gutem Gewelbe überdeckt, in welcher alle darinn Begrabene gar nicht fauleten. c) Für die zweyte Ursach der Unverweßlichkeit rechnen sie dieses, wann der Kör- als drehstiz Jahren gestorbenen Manns, deß nicht unbe-rühmien Doctoris Dornkrellii Begräbniß, in ber S. Michaelis Kirchen zu Lüneburg zur RnHe legen wollte, und deßwegen das Grab eröffnet«, der Sarck-Deckel zwar unversehns von dem Todtengrüber zertrümmert, aber der Leichnam noch in vollkommener Menschen » Bildung von Vielen mit Verwundrung erblickt ward. Allein, wie man ihn mit einem Stabe anriirte, zerfiel er in eitel Staub. Dieses Trainerischen Herrns seiner ist aber in ungleich längerer Zeit gantz unzerfüllig entdeckt, ist auch also auffer dem Grabe hernach verblieben. 6) Pausan. 1. 5. Olymp. c) Philipp. Camerarius Centur. 2. cap. 70. 54 Ursachen später Verwesung. Unverfaulier Leichnam im Tempel Junonis. per gar tieff eingesenckt worden. In welcher Meynung sonderlich Felix Platerus steht, vorgebend, daß nicht nur nach vielen Monaten, sondern auch vielen Jahren, in so treffen Gräbern die Leichnam annoch gantz, jedoch dürre, truden und gleich geräuchertem Fleisch gesehn worden. Welcher Meynung er so gar ergeben, daß er dafür hält, man könne die tobten Körper weit bester durch das Erdreich selbsten, weder durch Pech oder Saltz, für der Fäu-Abschns die lung erhalten. Zu dem Ende soll man bleyerne auch die bleyerne Särcke erfunden haben, “f weil nemlich die Leichnam durch die Trück- ne und Kälte so in dem Bley wohnt, für Verfaulung gefristet werden könnten. Die dritte Ursach suchen sie in dem Temperament deß Leibes selbsten; der bißweilen wol also disponici seyn kann, daß ihn die Verwesung so leicht nicht angehn noch berühren darff. Und eine solche Disposition oder Leibs-Beschaffenheit kann auf mancherley Weise entstehn; zumal bey hagren oder durch Kranckheit, als: verzehrende Fieber und dergleichen, abnehmenden Leibern, welche dergestalt vorher ausdorren können, daß das geringe Fleisch, so ihnen annoch übrig geblieben, gantz truden und Safftlos hinterstellig bleibe, und gleich als ob es im Rauch gehärtet wäre, von der Fäulung unanfällig beharre. Es kann gleichfalls durch kärgliche Diset oder Mahlzeiten der Leib in solchen Zustand gesetzt werden, daß bey ihm die Nah* rungs-bedürfftige Natur-Wärme deßwegen die Feuchtigkeit deß Leibs angreiffe, allgemach auszehre und dürre, biß der Mensch, nachdem solcher Gestalt alles Feuchte bey ihm erschöpfst ist, stirbet, und man weiter nichts als ein ausgedorrtes Fleisch an ihm findet; wodurch hernach der begrabene Körper eine Zeitlang vor der Fäulung desto sicherer ligt, wie man nach Bericht einiger Römisch-Catholischer Scribenten an den Leichnamen etlicher Eremiten undDiscal-ceaten nicht selten in acht genommen hat. Dann die allzu scharffe Fasten und Speiß-Entziehung widerstehet vielen Krandhei-ten, bevoraus solchen, die aus der Fäulung erzeugt werden, verschlicstt aller Cor-ruption den Paß, und thut nicht allein an lebendigen, sondern auch Lebens-beraubten Leibern solche Würdnng. Hierauf giebt mans, daß die alte Perser weder vom Husten noch Schleim oder Schnupffen angefochten, auch das Nase- Schneutzen bey ihnen für eine grosse ^neu8 und neues, doch beydes nahe bey-. fammen. Das alte ligt in Mit-ter-Crain, das neue in Unter» Crain, fünf Meilwegs von der Haupt-Stadt Laybach und vier von Rudolphswerth. Den Deutschen Namen hat es bekommen von dem gleich unter dem Schloß entspringendem Fluß Gurck; daher es billich Ober-Gurck benennet wird, wie dann auch der Crainerische Nam Verchkerka ein gleiches bedeutet. Das alte Schloß ligt auf einem stei-nigtem Berge, mitten in der Wildniß, mit greulichem Gebirge, wilden Buchen- und andren Wäldern eingefangen und überwachsen. Obwol es ehedessen für eine Feste geachtet worden, steht es doch jetzo gantz wichst. Nechst diesem Schloß ist eine Grotte, in welche zu Kriegs-Zeiten die umwohnende Leute sich in Sicherheit begaben, wovon ich bey denen Seltenheiten deß Lands Meldung gethan. Das neue Schloß ligt unten in der Ebne, und hat gegen den Fluß Gurck zu einen schönen lustigen und fruchtbaren Boden, und scheinet, daß es besserer Bequemlichkeit halben aufgebauet, doch ist nicht kund, von wem und wann joi-ches geschehen; wiewol, als ich erachte, allem Anfehn nach es erst in dresem Jahr-Hundert aufgeführt worden. grotti/1 ME Geleges d-ß «£? Jih- dii r.* OberKjdlobr at (/urajne ZKoJovra f ;1 rtu «L'ft K »on Sfleeft, Das alte Schloß war vorzeiten eine Herrschafft, Stammhaus und Feste der Herren von Gurck, oder Herren von Ober* Gurck; dann sie sich zu Zeiten von Gurck, M Zeiten aber von Ober-Gurck in vielen alten Schrifften, so mir unter die Hände gekommen, unterzeichnet haben. Als im 1323 Jahr hat dieses Schloß dem Herrn Hrldebrand und Herrn Thomas von Gurck zugehört, aj wie auch dieser Letzte noch im 1351 Jahr sich „Thomas von Ober* Gurck" unterzeichnet hat. b) 2m 1342 Jahr hat sich hier zu Ober-Gurck mit jetzt besagtem Herrn Thomas, Herr Wisand von Gurck aufgehalten, doch ist mir unbekandt, ob er dessen Bruder ®) MS. Siti. V) MS. Sitt. oder Vater gewesen. c) In so offtge-meldetem Cillyschem Kriege, im Jahr 1436 und 1437, hat der Cillysche Hauptmann anch diesen Ort zerschleiffet; und wird, so lange Ober-Gurck stehet, es an die vom Jan Witovviz geschehene Zerstörung gebenden, d) ^Jn diesem Jahrhundert hat dieses Schloß denen Herren Scharffen zugehört, und noch vor wenig Jahren Herrn Wolff Engelbrecht Grafen von Auersberg, Landshauptmann in Crain rc. rc. Nach deffen Absterben es an die Fürsten von Auersberg gelangt, und für jetzo unter Herrn, Hrn. Frantz Ferdinand Fürsten von Auersberg Botmäsiigkeit ist. c) MS. Sitt. d) MS. & Not. Lab. te*«- Ehmalige Zerstörung dieses alten Schlaffes. Vorige Besitzer dieses Schlosses. Jetziger Herr desselben. (D6cr=dMo6rat. Stger-Meile dc||s MUHes Holàt. KIdt hier eiet Aàr-Meine. Wem es vorhin mgehört. Erflnch defs Knmens. Wer es itttjeteo besitzet. st3as Schlößlein Ober-Kolobrat, welches dem Ober-Crain beygerechnet, und ist von die Land-Sprache Gurajne nennet, wird Laybach fünff Meilwegs entseffen. Es Sihe die Figur N. 255. Eibl hier viel Adler-Eleine. Wem es vorhin zugehäri. ligt unter einem hohen Berge an einer Anhöhe, zwischen hochsteigenden Gebirgen. Nächst dem Schlößlein ist ein lustiger Forellen-Teich, nebst einem Eißkalten Quell-Brunnen. Unweit davon ist ein Acker entlegen, auf welchem man sehr viel Adler-Steine findet, deren ich verschiedene in grösser Anzahl nach unterschiedlichen Ländern verschickt habe. Es hat aber dieser Grund und Boden vorzeiten unter das schon oben-beschriebene Schloß Kolobrat, so ein Stammhaus der Herren von Kolobrat gewesen, wovon der geneigte Leser am gemeldtem Ort weitere Nachricht ersehen kann, gehört. Als aber solches die Herren Raumschiffe! in Besitz genommen, haben einstens zween Brüder sich zertheilt, und einer davon diesesSchlöß-lein erbauet ; und weil eine viertheilStunde davon das Schloß Kolobrat etwas niedriger, dieses aber etwas höher hinauf gegen den Berg gelegen, Ober-Kolobrat zum Unterschiede deß andren benennet. Doch haben sich nach etlichen Jahren beyde Schlösser wieder vereinet. Als aber Herr Maternus Raumschiffe! das Schloß Kolobrat ver-kaufft, hat er ihm dieses Ober-Kolobrat Vorbehalten, so jetzo deffen hinterlaffener Sohn, Herr Frantz Christoph Raumschiff el, nachdem er zuvor seine Geschwi-strigten weggerichtet, in Besitz hat. Ursach bti Namens. W-c es avjehn besiS-t. Lager-Gegeud deß Marckts Ober-Lahbach. Sihe die Figur N, 256. Beschaffenheit dieses Orts und seiner Emwohner Nahrung. ®6ev--£ai)6adi. Inger-Eegenä defs Marchis Ober-Iayback. HefchassenKeit diefes Orts und feiner (Binohner Dabrung. Warum man ftch diefer Gegend der Saumpferde bedienen mufs. Vormalige Desitrer diefes Marckts. Vormalige Herren und Grafen von S. Deter. Jetziger Herr diefes Orts. Vater erstickt feinen Soku vorfàlick. Türken entführen einen Geistlichen. Welcher dock wieder befreget wird. Meuers-Hrünsten diefes Orts- fieses ist ein Marckt den man |auf Crainerisch Vèrhnika und zu Lateinisch Hyperlabacurn “ nennet. Er ligt in Jnner-Crain, zu Lande drey Meilwegs von der Hauptstadt Laybach, zu -JÈFè Wasser aber vier. Denn es Pas-' strt diesen Ort der Fluß Laybach vorbey, welchen die Römer Nauporturn hiessen, und nimt auch unserrn von hier seinen Ursprung. Man reiset insgemein lieber aus diesem Fließwaffer wegen meh. rer Bequemlichkeit und Gelegenheit. Massen auch alle Kauffmanns Waaren und Güter, so aus Italien oder in Italien geschickt werden, in groß- und kleinen Schiffen von hier biß Laybach, oder von Laybach herauf biß hieher gehen. Dieser Marckt ist gar groß und mit vielen Häusern bebauet. Daselbst halten sich auf viel Kauffleute, Roßlehner, (oder Roßverleiher) Samer (oder Säumer) und sonst allerley dergleichen Volck, so sich von der Strassen nähret. Die Merianische To-pographia sagt auch nicht unrecht, daß die Wippacher- und andre gute Weine, im-gleichen die Jtaliänische Güter hie zu Schiffe gebracht und nach Laybach hin- unter geführt werden ; wie nicht weniger, daß allhie das rauhe Gebirge und die Wildnissen, so man insgemein denPyr-baumer-Wald nennet, auf der Reise gegen Italien zu anheben, a) Man bedient sich aber gemeinlich der Saum-Roffen zum reiten, um dieses grausame Gebirge zu überstreben, weil der steinigte Bodem deffelben den Teu^ scheu Pferden gar nicht anständig noch erträglich, sondern sie gleich darüber er-krummen, deßwegen sie daher gar nicht taugen; und ist also Einer auf einem solchem Pferde, welches diesen harten Weg zu gehen ungewohnt, seines Lebens nicht sicher. Vor dreyhundert und etlichen Jahren beherrschten diesen Marckt die Herren von S. Peter, und zwar im Jahr 1325 Herr Albrecht (oder Albert) von S. Peter, der letzte seines Stamms, als der ums Jahr 1370 dem zeitlichen Leben Urlaub gegeben, woraus seine Güter dem Lands-Fürsten heimfällig worden, b) a) S. Math!-» Merians Topographiam Provinc. Austr. fol. 128. b) MS. Prov. Dia» sicher Aaumps-rd-bedffne" muß- D-r-A-s B-sE flarcn». Ober Laxbach jVtarcKt S.3i~initcus' 2«r<5\ :ot»tiige und Mn, g,- Von Mr. ZA>« ^8 b,ei«8 l-inn! Mt >l) Hernach kam es an die Herren Zumrn, Massen um das Jahr 1624 Frau SoMa Valvasorinn, Herrn AdamApfalterers hm-terlassene Wittib, es von Herrn Gregor» Zurler zu eigen erkaufst hat. Seithero tst bey denen Herren Apfaltern verblieben, w r dann Herr Georg Sigmund Apfaltr ^»tet Freyherr jetzund solches annoch besttz ♦ tessei > J BERNA55ENFUES ^orervyi^/VCal^roriecg @Ger=la|fenfu(j. SeMofs 66er-ga|feitfufs- gas alle Schloß. Was es für ein Stammhaus geereJI. Vormalige Hefitrer. Jetriger Hejilrer. chloß Ober-Naffenfuß, (Craine-risch Guraine Mokronagk) ligt Unter-Crain, neun Meilwegs von der Haupt-Stadt Laybach. Das alte Schloß ist gantz öd, hat aber gleichwol eine kleine Wohnung und etliche Häuser nahe dabey. DerNamOber-Nassenfußistihm darum zugeeignet, damit es in etwas von Stat^nn Naffenfuß unterschieden würde. DresesOber-Nassenfuß war vorderen ein Stammhaus der Herren von Naffenfuß, welche es auch viel Jahre besessen, als unter Andren im Jahr 1177 Herr Otto von Naffenfuß; «) ferner im Jahr 1248 Herr Wolzling von Nassenfuß. Im Jahr 1451 starb Herr Andreas Amtmann von Nassenfuß, hinterlafsend einen Sohn, Johann von Naffenfuß. Dieses Geschlecht ist ebenmäffig schon vor langer Zeit abgegangen. Jetziger Besitzer ist Herr Wolff Jacob Souze. a) MS. Sitt. Bormalige Besitzer. Jetziger Besitzer. ®6er--|)emu. Sthlofs ©ber-gerau. gellen lustiges Lager, ßchlöfslem getan. MK oeler Bene-lum SS- Trinitatis «u Itein. Vormalige Šefttžcr. Wo anjetet obiges Beneficium ist. fernere «Inhaber äestelben. Wer es heut befitet. Valv. XI. Buch. 55 ck -.vj« f : -v -37% t ^ 7:'~: t\Vu'"UfcT~ r^t>~ 'f-nZx*;, • < ^ v» % ^>*k3Lrt i ■ Schloß Ober-Perau Sitze das -upffer N. 259. Dessen lustiges Lager. Schlößleiu Perau. Grifft oder Beneficium 88. Trinitatis zu Stein. ISj ber-Perau, (Crainerisch Perovo,) lift ein kleins Schloß in Ober-Crain, drey Meilen von der >aupt-Stadt Laybach und von üein eine halbe Stunde in der Ebne, unter einem hohen Berge, an einem gar luftigem Ort, an dem Wafser Feistritz gelegen ; hat ein hübsch ebnes Baufeld und viel Obst. Nechst dabey ligt das Schlößleiu Perau auf der andren Seiten deß Flusies Feistritz, und wird jenes Ober-Perau zum Unterscheide desten benamset. Ober-Perau ist nicht, wie andre kleine Schlöffet zu unsren Zeiten, sondern schon gar lange erbauet worden ; gestalt im Jahr 1458 Herr Leonhard Petschacher Besitzer desselben gewesen, welcher ein Beneficium Leonhardi, (so anjetzo Beneficium 88. Trinitatis genennet wird) zu Stein in der Pfarrkirchen zu Unsrer Lieben Frauen ge-stisttet mit vorbehaltenem Jure Patro-natüs (Berleihuugs- oder Einsatz-Recht), für sich und die ©einige, nebst eingedungener Obligenheit fünff, Messen in jeder Wochen zu lesen. Zeugen dieser Stisstung waren Herr Ca- sparus Abbt zu Oberburg,Jacob vonStein der Aeltere und Jörg Gall von Rudolphseck laut der Urkund 1458 Jahrs. Nach Absterben Herrn Leonhard Pe-tschachers kam es an seinen Sohn, Herrn Achatius Petschacher, und nach dessen Tode an seinen hinterlassenen Sohn, Herrn Erasmus Petschacher; wie dieses aus dem Präsentation* oder Einsetzungs - Briefe zu sehen. Dann dieser Herr Erasmus Petschacher Hat obgemeldtes Beneficium 8. Leonhardi einem Geistlichen Namens Caspar Schlinkhnitza den 8. December 1477 prsesentirt und übergeben. Anno 1565 kam Perau an Herrn Andreas Petschacher, wie man in dem Original-Briefe fihet, welcher von Rom aus an Herrn Georg Höffer, Landvitzdomen in Crain, gelanget ist; worinn ihm auferleget worden, einen Bericht nach Rom einzuschicken, welche Beneficien abgekommen seyen. Unter diesen war auch Herr Andreas begriffen, welcher bekennet, daß Er das Beneficium eingezogen, weil solches wöchentlich mit fünff Messen, also zuviel beschweret und solches kein Geistlicher annehmen wollen. arij-tzt Se: ene- '"mn ist. fcnete Mab,, btftrtbtn. Dieses Beneficium ist anjetzo unter dreyen Bürgern zu Stein, mit denen Herr Achatius von Jftenhauften lange Zeit deßwegen gerechtet. Folgender Zeit hat Frau Marusch Schwabinn, Herrn Wolfs Dietrichs Schwaben Eheliebste, diß Ober-Perau innen gehabt. Ihre Tochter Annam Ea-th arin am verheirathete sie an den Freyherrn, Herrn Heinrich Paradeisern. Dessen hinterlasiene Erben es hernach einem Pfarrern, Namens Schego, zu Mannsburg verkauftet. In diesen Kauft ist Serr Graf von Werdenberg, der die errschafft Ereutz und Oberstein gehabt, eingetreten, und hat es also durch ein Stand-Recht an sich gebracht. Hernach schenckte es gedachter Herr Graf von Werdenberg seinem Agenten, Herrn Eopen-jägern. Bon dem es Herr Johann Bartholomaus Gladitsch, Thumherr zu Laybach Hernachmals gekaufft und solches auch etliche ' Jahre besessen. Vor ungefähr fünft Jahren verkauffte dieser es an Herrn Adam Floriantschitsch, der noch jetzo Herr darüber ist. 2* bi: Wir N' 260 ““«Hut. pttest Dir Wer es heut besitzt. Oöerstem. $35 Schloß Obersten!. Ist beut uititoM Huell-Mun» elusetbst. Die tstupetle S. Sohannis im Schlofs. vormaliger Ort defs Schlojfes Klein Vest. GinMügdlem ßndt ein Kock roll Sete Welches ihr wieder verschwindet. Erbauer defs Schlojfes. Vormalige Sesit-er. Wird Kandssürstlich. Gb difs Schloss für ein Stammhaus der Herren von Stein ru achten. Weger und Haugtleute ru Oberstem. Herrfchaßt Oberstem Kommt an die Grafen ron Shunt. Weüerfcklag verursacht dem alten Schloss die verlajsung. Heutiger Bewohner deffelben. i Schloß und Herrschafft iOberstein, (Crainerisch Karnek) ligt in Ober-Crain, drey Meilen ^)von Laybach, gleich ober der Stadt Stein, aus einem hohen spitzigem Berge. Zwischen der Stadt Stein und diesem Schloß flieftt die Feistritz. Diß Schloß ist nun gantz verlaften und unbewohnt, und sind vor wenig Jahren, nemlichAnno 1670, dieDächer eingefallen. Es ist solches Schloß mit einem von Steinfelsen ausgehauenem Wassergraben ungs umfangen. In der Mitten des Berges, allwo man auf Oberstem gehet, bey dem Wege, findet man einen sehr kühlen annehmlichen Brunnen, allda ehedeften ein von geschnittenen Quatersteinen zuberei-leter schöner Fischkasten gewesen. Im Schloß findet sich eine Capelle S. Johannis deß Täuffers. Dieselbe ist War gantz abgekommen, doch halten am Wttage dieses S. Johannis Baptistae ~eptancfcaner oben eine Messe. Gedachte J^PE ist von einem Herrn von Gallen-»8 Nebst einem dazu gehörigem Beneficio tli m' E dem Vorbehalt, daß Er und ieme Nachkommen Beschirmer und Vogt- ’PCtttt btttiibet fetiit fnfltim hatton oder Stifftung Herr Mansredus de la Turre, damaliger Pleban, für gültig gehalten, auch der Patriarch Raimundus in seinem Diplomate mit diesen Worten bekräftiget : Raimundus D. G. Sedis Aquilejensis Patriarcha, dilecto filio in Christo, Sigfrido, Nobili Viro de Gallenberg, Salutem & benedictionem in Domino &c. Quod cum Tu, in castro Tuo Oberstem , plebis in Stein, propter nimiam distantiam à matrice Ecclesia ruralem, Tibi Capellam 8. do anni Baptistae sacram, in qua divina celebrarentur officia, erexeris &c. Datum Aquilejae, decimo exeuntis Decembris, Anno Domini 1208. Zu Deutsch: „Raimund, von Gottes Gnaden deß Stuhls zu Aglar Patriarch, wünschet dem Edlen Herrn von Gallenberg Glück und Heil in dem Herrn! re. Dieweil du in deinem Schloß Oberstem wegen allzu weit entlegener Mutterkirchen dir eine Haus-Capelle, so dem H. Johanni dem Täuffer geweihet, auferbauen lassen, worinnen der Gottesdienst soll verrichtet werden rc." Gegeben zu Aglar am 10. Tage deß zu End - lauffenden Christmonats im Jahr Christi 1208. Man sagt, es sey vormals am Fuß dieses Berges, als nächst bey diesem Ort, darüber seyn sollten. Welche Fun- a) ms. & xot. schöni. «■»-- Ober Strin «WW^- %P®8Es MWM^W ,à, yt'« ■ilBIW Z6 o Vormaliger Ort deß Schlosses Klein Best. Ein Mägdlein findl ein Loch voll Geldes. wo anjetzo die Stadt Stein stehet, ein See noch gewest, ein Schloß, Namens Klein Vest (hat so viel bedeuten sollen, als die k l e i n e F e s t e) gestanden ; welche aber nachmals von dem grossen Berge vermutlich abgesondert ist, indem etwan ein geschehener Wolcken-Bruch den geschwellten See genöthigt, den Berg zu durchbrechen, und also zwischen dem grossen Berge und dem Schloß Klein Vest eine i; Trennung zu machen. Nunmehr ist selbiges der Stadt Stein einverleibt, und kaum ein geringes Überbleibsel mehr davon zu kennen, weil das Vorige etwan vorzeiten allgemach abgebrochen, und zum Häuser-Bau in der Stadt verbraucht worden, also daß heutiger Zeit nur allein noch die Capelle davon übrig ist, und gleichsam ein Denckzeichen deßjenigcn, jj was eingegangen ist, presentirt. Mau findet auch noch verschiedene Lands - Fürstliche Brieffe, die also datirt sind: „Datum in unfirm Klein Veststein." Bey dieser Klein Vest auf dem Berglein haben ein Mal die Kinder gespielt, und als sich ein Mägdlein von den : andren abgesondert, hat es ein Loch voll iviedek ii- vtr Geldes (wie man für gewiß erzehlt) gefunden, auch bereits etwas davon in thr Schurtztuch eingefasst. Weil sie aber hierob ein Grausen und Furcht angekommen, hat sie das Geld hinweg ge-worffen und zu ihren Gespielen wieder hingeeilet, worauff das Geld mit einander verschwunden. 11 Dieses Schloß Oberstein ist voriger Zeit von denen Herren Grafen von Or-tenburg erbauet worden, hernach solche ^ Herrschafft an die Herren von Gallenberg gekommen, wie aus obigem Patriarchalischem Diplomate zu ersehen, daß Anno 1208 Herr Sigfried von Gallenberg Oberstein gehabt. Es verblieb auch in ihrer Gewalt, biß Herr Hanns von Gallenberg in dem brüderlichem Kriege nebenst vielen andren Oesterrreichischen Edelleuten Alberto, Ertzhertzogen zu Oesterreich, wider Keyser Friedrichen zugezogen; weßhalben ihm vom Keyser Friedrich unter andren auch die Herrschafft Ober-Stein eingezogen worden; maffen solches in der Gallenbergischen Genealogia folgender Maffen zu lesen: Johannes II. de Gallenberg, floruit cum Patre, Anno 1427 contra Fridericum III. Imperatorem, una cum caeteris Austri® Magnatibus, pro Ladislao Rege Hunga-riae, Alberti II. Caesaris Filio, & adhaesit in fraterna Austriacorum discordia Alberto Archiduci, contra Fridericum Caesarem. Ob id bonis omnibus exutus & arcibus Gallenberg, Oberstein &c. &c. . Auf Deutsch: „Johannes der Andre dieses Namens, Herr von Gallenberg, florirte nebst seinem Vater im Jahr 1427, ging nebst andren Oesterreichischen Herren und Ständen aus Oesterreich zu Felde wider Keyser Friedrich den Dritten, und halff dem Könige Ladislao in Ungarn, Keysers Alberti deß Andren Sohn; hlelt es auch in dem brüderlichen Kriege der Ertz - Hertzogen von Oesterreich mit Ertz-Hertzog Albrecht wider Keyser Friedrichen, und ward deßwegen aller seiner Güter, auch der Herrschafften Gallenberg und Oberstein beraubt." Hierauf kam diese Herrschafft in Lands-Fürstliche Gewalt und ist deßwegen noch jetzo ein Pfandschilling. Es halten zwar Etliche dieses Ober-Stein für ein Stammhaus deß alten vormals in Crain storirenden Geschlechts der Herren von Stein ; allein man fin* daß ihr Stammhaus das Schloß Stern, nahe bey Katzenstein ligend, gewesen; wie sie denn auch selbiges innen gehabt, niemaln aber das Schloß Ober-ltetm Doch finde ich in den alten Ma-unseripten einen Obersteiner, welcher Achumprobst zu Wien gewesen, wie aus eurem Briefe zu sehen, welchen er an rl™ Ehtiftoph, Bischofs zu Laybach, geschrieben, worirrn er sich einen Lands-utann und Cräiner nennet, auch etlicher Landsleute gedencket, die so zu Wien als ttt andren fremden Landen zu hohen Diktaten und Ehren gekommen. Erwehn-er Briefs ist also unterschrieben: Saturn Wien den IV Tag Martii 1532. „ "paujus von Oberstein, Thum-Probst M Wren. §>^ìl ich nun von keinem Herrn von nfs rl r-11 sonst etwas zu lesen bekommen, aüL presse ich, daß dieser kein Edelmann g wesen sey. Dann es geschuht gar offt, daß ! ! Etliche gleiche Namen führen, woraus doch nicht folget, daß es ein Stammhaus sey. Aber wiederum zur Sache! Nachdem Oberstein nun Landtfürstlich geworden, ward es von dazu bestellten Landsfürstlichen Pflegern oder Haupt-Leuten regiert. Darunter anfänglich etliche Herren von Lamberg waren biß um das Jahr 1500. Denn ums Jahr 1511 war schon Herr Veit von Thurn Landssürstlicher Pfleger zu Oberstem; wie solches in einer Original-Verordnung zu sehen, welche zu Freyburg in Preißgau den 24. Februarii 1511 datirt :c. Worinn Keyser Maximilianus unterschiedliche Commissarien zu Conti-nuirung deß Venedischen Krieges wegen der Grentzen in Friaul, Oesterreich und : Karst verordnet, unter welchen auch Herr 1 Veit in Thurn, Pfleger zu Oberstein, benannt wird. Nach ihm kam es an seinen Sohn Herrn Frantz von Thurn, welcher aber An. 1572 mit Weib und Kindern und allen den ©einigen in Böhmen tierreifete. Sein Nachfolger Herr Acbatius von Thurn brachte die Herrschafft Ober-Stein von dem Landsfürsten an sich, bauete auch das Schloß Creutz. Es ist aber das alte Schloß Oberstein von ge-meldtem Herrn Grafen von Thurn biß um das Jahr 1576 bewohnt worden. In diesem Jahr erschlug das Wetter deß Herrn Acbatii von Thurn Tochter; worauf die Grafen von Thurn nicht mehr droben geblieben. Sie hielten sich indessen in der Stadt Stein in ihrem schön-und prächtig - erbautem Hause auf, biß zu Ausrichtung deß Schlosses Creutz. Oberstein ward nichts desto minder mit Dach und andrer Notwendigkeit versehen, biß um das Jahr 1670; da das Dach zur Zeit deß damaligen Verwalters Michael ji Sigmund von Bermsfeld eingefallen. Hernach kauffte es ein Graf von Werdenberg, überließ es aber nachmaln Herrn Herward Grafen von Aursberg, Generalu zu Carlstadt; gestalt es jetzund sein Herr ' Sohn, Herr Frantz Antonius Gras von Aursberg annoch beherrschet. Sihe von dieser Herrschafft ein Mehrers oben bey Beschreibung deß Schlosses Creutz. Pfleger und Haupt-Leute z» Ober stein. Herrschafft Oberstein kommt an die Grasen von Thurn. Wetter-Schlag verursacht dem alten Schloß die Verlassuug. Heutiger Bewohner desselben. DENGKADEZ ‘S’/t/Zi. ^raede.Oi' 1 i 1 l 8 I i i mi m 1-6" i • Das Schloß Oedengradez. Slhe bit Figur N. 261. Allda line Insul. Die Bedentlivg d eß Vietimi. ©eifengrailcj. Jas Jchtofs Gedengrà. Allda eme Insul. Die Bedeutung defs Kamens. (grfdtrechltcher Itiess-Vater-Mord. Der Mörder entgeht der ö&epnpifs rum andre« Mal und mit bloffeut Jedel durrh Iaybach. Er verdirbt und stirbt im (Bepnptp. Ritterliehe That. Heinrich pafmanns ritterlicher Tod. Wer jetzo diefrs IchlöMein bejitrt. 1654 eine erschreckliche That zu. Nach deme der alte Herr Plasmami Todes verschiede«, heirathete beffe« hiuterlastene Wittib einen gemeine« Mann. Diß that ihrem ältesten Sohn Frantz Plasmann sehr weh; und als er noch in erwehntem 1654 Jahr nach Hause kommen, begehrte er von der Mutter etwas Gelds. Sie gab ihm zur Antwort, ihr Mann, der jetzund bey denen Arbeits-Leuten aus dem Felde, hette Alles unter Händen und sie nichts in ihrer Gewalt. Frantz Plasmann reitet zu ihm hinaus und hauet ihm mit seinem Säbel den Kopff vom Leibe, nimmt ihn hieraus tn die Hand, und als er zurück zu seiner Mutter kommt, wirfst er ihr den KopN ins Gesicht mit diesen Worten: „Du ^edengradez (Crainerisch Puste Gra-dèz) ein Schlößlein in Windisch-marck, so jetzo zu Mittler-Crain gerechnet wird, ligt in einem schönen ebenem Felde und fruchtbarem Bodem, eylff Meilen von Laybach. Ist ein schönlustiger Ort. Nechst bey diesem Schloß fliesten die beyde Waster, Stareinz und Labina, zusammen, und machen eine annehmliche Insul. Es hat seinen Namen aus der Bedeutung deß Crainerischen empfangen; dann Puste Gradèz Heistt aus Teutsch ein ödes Schlößlein. Bor diesem gehörte dieses Schloß, desten erster Erbauer nicht bekandt ist, Herrn Plasmann. Und trug sich allhie im Jahr Ersch StM Mord ®iötbet btt g-'ß bflbteti Uttb 6[of|tm durch farBt im alte Hur! da hast du deinen Mann! Ergeh und liebe dich nun mit ihm, wie du willt." Nach begangenem diesem Vatter-Mord entflöhe er in Croatien, blieb aber auch allda nicht lange sicher, weil er verschie- ; dene verdächtige Reden wider einige Personen ausgestossen. Im übrigen war er ein trefflicher Sol- I; bat. Endlich ward er in Crain ertappt jj und gefänglich aus das Laybacher Schloß , gesetzet. Nach langer Verhafftung sprach ji mait das Urtheil über ihn, daß er sollte mit dem Schwert gerichtet werden. Hierauf ward er in die Stadt-Gefängniß (die Trantschen genannt) gebracht. Er entrann aber zum andren Mal. Massen ihm durch einen guten Freund in geheim ein Sebel zugebracht worden, womit er sich der Gefangenschafft entlediget und also gegen eylff Uhr um Mittags* pell den blossen Sebel in der Hand empor haltend, mit langsamen aber weiten Schritten nach aller Reputation bey dem -vlzdom-Thor hinaus gegangen. Drauffen erwarteten Seiner etliche bestellte Pferde, auf deren eines er sich gesetzt und hiemit entkommen. Eine Gerichts-Dirne (oder Schergen-Magd) ging zwar mit, ward aber, als Et sich aufs Pferd geschwungen, von ihm Zurück gelassen. Hiernechst kam er in Croatien zu dem 'sitasiu Frangepan und ward Praefectus jettter Güter, wie es die Croaten nennen; ìr sonst so viel als Rentmeister oder Amtmann über die Güter, hielt sich aber gar übel und muffte, weil er seinem Herren viel verthan hatte, in das Gefängniß gehen. Worinn er auch gestorben oder vielmehr verdorben. Dieser Frantz Plasmann war der älteste unter seinen Brüdern. Der Andre, Herr Heinrich Plasmann, war gleichfalls ein guter Soldat, der sich auf den Grentzen wider den Erbfeind jederzeit tapffer gehalten. Er kam nach« maln in Dienste bey dem Churfürsten von Sachsen; von dem er auch zum Lieutenant und Rittmeister der Croaten-Com-pagnie gemacht ward. Als er aber eins Mals nach Hause gereiset, überfiel ihn auf der Grentze eine Parthey Türcken, gegen welche er sich ritterlich gern ehret ; und als sein Pferd unter chm todt geblieben, reterirte er sich hinter einen Baum, defendirte sich daselbst gewaltiglich mit feinem Sebel wider einen grossin Hauffen Türcken, deren etliche allbereit von diesem tapffren Mann gesittet worden. Er würde auch noch ein Mehrers gethan haben, wann nicht zu groffem Unglück sein Sebel oben bey dem Creutz abgebrochen wäre. Weil ihm aber hiedurch der Mut noch nicht gebrochen war, trachtete er nach einem Sebel seiner Feinde. Indem er nun sich bückte, einen andren Sebel von denen durch ihn zu Bodem gelegten und vor ihm ligenden Türcken aufzuheben, hieb ihm ein Türck den Kopff herunter. Womit auch das Geschlecht der Plasmänner abgeschnitten ward. Dann dieser Heinrich war der Letzte tat Leben. Sein jüngster Bruder aber, ein Münch, hatte schon zuvor im Kloster abgelebt. In folgender Zeit kam diß Schlößlein an Herrn Silly. Anjetzo besitzt es deß Herrn Carl Weicharden Grafens von Purgstall Hinterbliebene Wittwe Frau Anna Sophia, geborne Freyinn von Edling; welche solches vor ungefähr zehen Jahren von gedachtem Herrn Silly an sich gekaufft. àer-Gxgenl! desi Jcklosteg Ortenegg. Besikajsinlieit desi Sebüues. Erbauer àp Jcblojsis. öersibiedene andre Inhaber desselben. Jetziger Herr desi Jcklosteg. Aupbnsibe Sauren lasten sich durch gute Worte zum Abzüge bewegen. Tür-c Ginsille. Harter Mettersiblag in diesig Icklosi. Dag Icklosi Ottenstein. Mer eg gebauet. Jetziger Herr desi Jchtofsig Ottenstein. a§ Schloß und die Herrschafft Or- drey Viertheil Stunden, auf einem erha- tenegg (Crainerisch Ostènek) liegt benem Berge. Ist ein hübsch grossis tn Mittet - Crain, von Laybach Gebäu, in welchem sich eine Capelle zum Etrer - Lram, ^ sechs Meilwegs und von Reiffnitzil H. Kreutz befindt. Ritterliche That. Heinrich PlasmannS ritterlicher Todt. Wer letzo diese« Schlößlein besitzt. Sitze die Figur N. 262. Beschaffenheit deß Gebäues. Erbauer deß Schlaffes. Verschiedene andre Inhaber desselben. Jetziger Herr deß Schlaffes- Ott&rLii&w EsZist diß Schloß anfänglich von denen Grafen zu Ottenburg erbaut worden, von denen, als desien Strfftern es die zwo Vordre Sylben seines Namens bekommen. Nach Absterben dieser Familie kam es an die Grafen von Cilly. Als aber auch diß Geschlecht abgegangen, fiel es auf das Haus Oesterreich; deßwegen es noch jetz-und ein Pfandschilling ist. Nach diesem befassen es die Herren von Lamberg, folgends die Herren von Moschkhan, nach denselben Herr Hanns Georg, Freyherr von Liechtenberg. Sein hinter-lasteuer Sohn, Herr Wolfs Andreas, Freyherr von Liechtenberg bekam es nach deß Vätern Tode, von welchem es vor weniger Zeit Herr Frantz Bernhard, Freyherr von Liechtenberg, einer löbl. Landschafft in Crain Rittmeister über die Gültpferde, käuflich erlangte, doch nunmehr seinem Sohn, Herrn Gottfried, f) Grafen von Liechtenberg übergeben, der es auch noch besitzt. t) Ihre Gnaden der Herr Haupt-Anthor har mir neu lich erst auf zweyen Zetteln diese Nachricht Übersandt, ir deren einem hochgcdachter Herr Graf von Liechtenberg, Herr Gottfried benamset wird, in dem andren aber Herr Gottlob. Ich vermute aber, dieser letzter Nam (Gottlob) sey vielleicht in Eile verschrieben, habe der- In dem Bauren-Bunde sind die bünd-nerische Bauten auch vor das Schloß Ortenegg gezogen, wider welche Herr Joseph von Lamberg sich tapffer gewehret. Nach' dem er aber gesehen, daß diese Leute öttt Gewalt keines Weges davon abzutrewen wären, fing er an aufs freundlichste nnt ihnen zu reden, brachte es auch mit glatten Worten dahin, daß sie endlich abzogen, und richtete also mit der Güte dasjenige aus, was er mit Gewalt nicht veruwch hette. a) Wie dann eine gelinde Zuug in der Würckung osft das schärffste Schwer übertrifft. . Als im Jahr 1528 im Heumonat me Türcken starck in Crain eingefallen, haben sie um Ortenegg herum alle Dörffer a -gebrennet und greulich gewütet. b) Im Mertzen 1546 Jahrs kamen pe wieder, sengten, brenneten und mordeten. / Im November 1688 Jahrs nahm Orteneck einen andren Schrecken em, oe der Donner that einen harten Schlag dieses Schloß. halben bem ersten Zettel gefolgt unb Herr Gol1 f* u gesetzt, sintemal die eilfertige Presse nicht darn ch ^ können, daß ich mich vorher hierüber durch SchM"- eines gewissen Berichts erholete. Provine, a) MS. Prov. 6) MS. Prov. e) Not. Provi Sauren sA Worte zuw Ab;«- bewegklu Tiirckisch- Einstll-- t6 ärtauet. Ottwstà" Nechst bet) dem Schloß Ortenegg und nur einen Steinwurff weit davon ligt das Schloß Ottenstein, so aber jetzund gantz öde ist und daran nur ein eckigter Thurn noch zu sehen. Man sagt, daß ein Graf von Ortenburg solches gebaut und bewohnet habe. Gewiß ist, daß das Schloß Ortenegg ein Mal zween Brüder, Grafen hon Ortenburg, innen gehabt; weil sie aber sich nicht vergleichen kunnten, unter einem Dach zu wohnen, hat Gras Otto dieses Schloß oder Thurn gebauet und Ottenstein genennet. Der Schönleben schreibt in der Genealogia Aurspergiana hiervon Nachfolgendes: Pilgrinus II. (seil, ab Aursperg) ex con-juge, nondum nota, tulit Pilgrinum III. Conradum III. Engelbertum I. qui repe-ritur notatus, ut benefactor Sitticensis Coenobii ; Anno 1178, Sophiam I. & Ag-nethem: quae juncta Henrico Comiti ab Ortenburg, circa Annum 1140. Mater ex eo Ottonis Comitis & Hermanni ex Archidiacono Carinthiae Electi Episcopi Ourcensis, quorum Otto post Obitum Pil-geini II. praetendens dotem maternam, oeu sibi debitam, bellum intulit Pilgrino III- (uti hac tempestate passim nobilitas mter se infesta committebat arma) quo Aursperg castrum vastavit, &non procul inde aliud condere coepit, de suo nomine dictum Gttenstein, cujus adhuc turris videtur. Id disertis verbis notavit Au-tbor arboris membranaceae, a) Ist so viel auf Deutsch : „Pilgrinus der Andre dieses Namens (verstehe von Aursberg) erzeugte mit seiner Gemahlinn, die uns noch unbekandt, Pilgrinum den Dritten, Conradum den Dritten und Engelbrecht den Ersten (von deme man liefet, daß er ums Jahr 1178 dem Kloster Sittich sich wolthätig erwiesen,) ferner Sophiam die Erste und die Agnes, welche an Heinrich Grafen von Ortenburg vermählet worden ums Jahr 1140. Sie gebäht ihm den Grafen Otto und den Hermann, welcher anfänglich Ertzpriester in Kärnd-ten gewesen, nachmaln aber zum Bischoff von Gurck erwehlet worden. Otto aber bekriegte unter dem Vorwand eines ihm noch gebührenden Heiraht-Guts Pilgrinum III. nach Pilgrini deß Andren Tode (wie zur selbigen Zeit der Adel überall ein ander befehdete,) in welchem Unwesen Er das Schloß Aursberg zerstöret und nicht weit davon ein andres gebauet, welches er nach seinem Namen Ottenstein genennet, davon man noch einen Thurn sihet. Ge-staltsam der Verfasser deß Stammbaums, welcher auf Pergament geschrieben, ist in dieses gar deutlich hat angemerckt". Es ist aber diß Schloß Ottenstein nach Absterbung der Grafen von Ottenstein wieder an die Herrschafft Ortenegg gekommen und dabei) biß auf den heutigen Tag geblieben, und gehört jetzund obgedachtem Freyherrn von Liechtenberg. a) Genealog. Aursperg. p. 3. A-r to’* dir Bit ** 263. Weàg. tte|g Scklojpd Gsterberg. Befchalf’enhcit ilefs Schloß - Gebüues. Die Se-äeutung dejs Jamens. Dessen erster JtWer. Ist ein Stammhaus der Herren üon ©Iterberg. Zeugniss dessen aus der Genealogia Gallenbergica. Herr con Gailenberg wird von den Türcben erschossen. Jetziger KesüZer desselben. Las Schloß Osterberg (Crai-|nerisch Sostro) ligt in Unter» Crain, auf einem hohen und 'gähen Berge, anderthalb Meil--toegg von der Haupt-Stadt Laybach ; hat ein schönes über ^ die Massen lustig und weites (äat 'S" Aussehen. Nahe unter diesem nTs. «$ ^eßen vier Waffer zusammen, Laybach, die Sau, die Steineiche Feistritz und die Festnitz, welches IX, rtg, die Das Schloß Ottenstein ist schon droben j auch die Figur zu sehen, ist also unnöthig, beh Ortenegg beschrieben worden, wöbet) I' solches hier zu wiederholen. plant. |l ö l! 311, rinn M 1 f'!f«bfl8 allerhand Getreide, Früchte und Obst, auch von Aursberg hochseliger Gedächtmßver- Herrsch» k. 265. viel Baumöl wächst, wie auch trefflich- läufst ; welcher diese Herrschafft der Gras' Alierburs Fruchtreicher guten Wein der hiesige Boden erzeugt, schafft Mitterburg anhängig geuracyl- gefomn« • dasechst. So ist auch in der Nähe ein schöner Daher gehört sie jetzo Herrn Herrn Frantz ^^ìger Lustiger lustiger Wald. Ferdinand Fürsten von Auersberg. Aesitz-r. Perau. Wohin Derau gehörig ist. Lustige Mckaßenheit dieses Orts. Nutzbare Mühle dsMst. Vorige Hestizer diefes Ichlostes. Mie es an den jetzigen Hesüzer gelangt. -- ~ ^ trau ■ l-ff. aa eit g$a8 Schlößlein Perau, auf Crai-Mnerisch Peroro, gehört zu Ober-HffCrain, und ligt von der Haupt-^ stadt Laybach drey Merlwegs, > aber von der Stadt Stein nur ein gute Biertheil Stunde, an einem lustigen und schönem Ort. schöne ebne Feld, worinnen erbaut, nebst dem Fluß, so die ''.itemerische Feistritz" benamset wird, die --n-^cnunne, macyen vieles öcgiopes Gelegenheit desto angenehmer: dem auch kein geringer Nutz von der daselbst ligen-den Mühle zufliefst. Dieses Schlößlein gehörte, als es noch ein Hof war, einer Wittwen Retzinn zu, von welcher es ein Hegler überkommen, und von diesem Herr Hanns Ludwig Rasp erkaufst, aber so, wie es jetzunder zu sehen, aufgeführt, und aus einem Hofe- in ein Schlößlein verwandelt Hat. Nach dessen tödtlichemAbgange ist es seinem altern Sohn Herrn Hanns August Ras-pen zugetheilt worden. Bon dessen Erben es der jetzige Besitzer, Herr Frantz Chri-stoff vonHohenwarth, an sich erhandelt hat. Nutzbare Mühle daselbst. Bonge Besitzer diese» Schlöffe». Wie e» au den jetzigen Besitzer gelangt. Perenstein Welcher Gegend Perensteiu ligt. Bermulimg von dem Ursprung deß Namens. Bau-Form des; Schlosses. Eihe das Kupffer N. 267. Welcüer $au-«d|orm Derensteiii. ßerenstein lijgt. Vermutung von dem RrMrunge defs Jamens. Icklosses. Fustigo Haj>en-Iagt. Herren von Verenstein vormalige Hefà diefts Orts. Kacbmalige Hefàer desselben. -as Schloß Perenstein, ober RBärnstein, in der Land-Sprach Ustaje, wird zu Mitter-Crain gezehlt. Ligt drey Meilen von - der Hauptstadt Laybach auf dem Igger-Boden, auf einem kleinem Hügel, der gleichwol dem Anblick grosse Lust erweckt. Woher es den Namen Perenstein oder Bärnstein entlehnet, ist nicht zu errathen; doch wo meine Mutmassung gültig, dörffte es etwan von denen zottichten Bären, die in dem nächst»entlegenem groffen Walde sich aufhalten, also benamset worden seyn. Das Schloß an sich selbsten ist zwar schon alt und noch gantz auf die alte Art, wie ein starà grösser Thurn aufgeführt, die umligende Nachbarschafft ist höchst-angenehm und leutselig, weil in diesem Igger-Grunde und Bodem verschiedene Schlösser gantz nahe beysammen stehen. Die Baufelder ligen auf einer schönen Ebne und unweit davon kleine Hügel, so mit Holtz bewachsen und stetigst ein Lager für die Hasen abgeben; wann man nun eine Belustigung verlangt, gehet man zu diesen Hügeln mit etlichen Spürhunden, so die Hasen aus ihrem Lager auftreiben; welche nachmals im ebnem Felde den Windspielen zur Beute und dem Iagt-Liebhaber zur Gesetzlichkeit gedeyen. ,, Ehedeffen war in Crain ein Geschlecm der Herren von Perenstein, welche auch dieses Schlosses Inhaber gewesen, als im Jahr 1363 Herr Johann von pe-renstein, der eine Wittwe geheirathet. a) ootT Commenda S. pEL’TETR S. 3?eter 4, »lt 3 diteti. Doch ist dieses Geschlecht schon längst abgestorben. In dem verwichenem Jahrhundert war es in Besitz der Herrn Gallen; von denen es die.Pirrmt non Eirnelbaus käufs- es die Herren von Engelhaus käuff- 8. Prf tr. lich an sich gebracht; bey denen es auch stetigst verblieben , so daß es heute noch Herr Frantz Christoph Freyherr von Engelshaus, General - Einnehmer in Crain, würcklich besitzt. e bit •wtr lig,. 3ji mit einem Tabor beseitigt. .7°her fti tot w 268, Eo die Commenda K. |3cter ligi. Hoher jie den Bauten trägt. Ist mit einem Sabor ^ststigt. (gehört den Maltesern. Mer diese Commenda vermutlich nach Malta gestiftet. höhe. Die Kirche ist mit einen Tabor umfangen, das ist, mit Thürnen und einer Ringmauer wider einen feindlichen Anfall wol versehen. Was man hier für einen Gebrauch hat, sytuut v^icui muc nur tm> indem der Geistliche mit dem hochwürdi- legen, und also zwischen Crain- gen Sacrament zu Pferde reitet, welches WF bürg und Stein; und zehlet auch die Bauren am Ostertage thun, ist 1 rc— anderwärtig fchon gemeldet worden. Es gehört aber diese Commenda dem G-hon den streitbaren Maltheser Ritter-Orden, die es >Ilta!'e,'ern’ allezeit in Bestand verlassen und das Geld nach Malta übermachen lasten. Wer aber solche Commenda aus Malta gestisttet, tsi chic Commenda S. Peter führt sin Crainerischer Sprache gleichen Namen, ist von Laybach, als der Hauptstadt, drey Meißen, von Crainburg zwo, von der Stadt Stein eine nur ent Ulan sie zu Ober-Crain. «.Den Namen S. Peter hat sie beatmen von der Kirchen, so dem H. Petro gewidmet ist. Diese Commenda ligt in schönem fla-™ ln ebnem Felde auf einer kleinen An- Commenda "lcht W errahten, noch gewiß zu berichten ; Zweifel gemeiner Christenheit zum Besten vermullich doch vermeynt man, daß es ein Herr von der vermeynt ; weil dieser Welt-berühmte Or-noch Malia Leiter (oder de la Scala) gewesen, als dessen jj den dem Türcken Abbruch tkut. Grabmahl in der Kirchen zu sehen. Ist ohne S. Dkter am Jager-Gegend drfs Uossers D. Deter. Gelegenheit defs Klosters. Mer fettiges Upißtet. Beweis aus dem P. Bautschero. Ktofter-Kirrhe ohne Ipinnen. Klö-jjterlein Corona. Mas für Einem dieses Kloster gehört Lager-Gegend deß Klosters ©. Peter. Sihe die Figur N. 269. Gelegenheit deß Klosters. Wer selbiges Schifftet. Cf o A er- FEvTRI 'X.CvsUrk, S tra. Süll Ji'i i w VÌA tl. MMh- *'*>i è* 'fj’ K Ü tag Kloster S. Peter oder S. Petri am Walde, in Crainerischer Sprach auch also benennet Kloster 8. Petra, ist in Isterreich, in der Grafschafft Mitterburg, von Laybach sechszehenund der Stadt Mitterburg zwo Meilwegs. Ligt an einem schönen lustigen Ort, an der Anhöhe, und ist da herum gutes Wein-Gewächs, ein fruchtbares Baufeld, samt allerley Früchten befindlich. Dieses Kloster ist von Meinhard Gra- Žen von Görtz gestifftet worden ; wie solches estättigt wird vom P. Bautschero mit folgenden Worten: Anno 1255 Mainar- . Beweis » dus IV. Comes Goritiae, fundat in Istria btn) P-g Coenobium 88. Petri & Pauli Apostolo- ßa° rum, in sylva nuncupatum. Das ist: »p0* Jahr 1255 stifftete Meinhard der IV. Gras von Görtz, in Österreich ein Kloster V. Petri und Pauli der Apostel, am Walde genannt." a) m Nachmals ist dieses Kloster dem Kloster bey dem Zepitscher See Mgeleg worden, welches auch b) lrachgesttz Wort andeuten: Anno 1459 ^nde cus Imperator, donat Eremitis 8. li ad Lacum in Istria, Abbatiam 8. tri in sylva nuncupatam, cum consensu Pii U. Papse. Zu Deutsch: „Im Jahr 1459 verehrte Keyser Friedrich denen Einsiedlern S. Pauli am Tee in Jsterreich die so genannte Abtey S. Peters am Walde ^tBeystimmungPapstsPiideßAndren." "Spinner,. . der Kirchen dieses Klosters wird nremals eine Spinne gesunden, wie auch beh Beschreibung der Pfarren allbereit vermeldet worden. Unweit von diesem Kloster ist ein kleines Klösterlein in Corona, oder in der Kron genannt, so aber nur von S. Peters Kloster, was die Geistlichkeit anbelangt, versehen wird, weil in Corona keine Geistliche wohnhafst. Stehet also das Kloster S. Peter denen PP. 8. Pauli deß ersten Einsiedlers zu, die es auch bewohnen. 8>sche. IMerbof. o peterhof stehet. Dessen Karneus Ursprung unwistend ist. Just- und fruchtbare Gegend dieses Jehlostes. Teich mit zteeg Jee-^enstern. Viel fische. Aber-Restlein einer vorigen Mühle. Teusels-Gespenst verhindert das Malen dem Müller. Sturmwind legt die Säum m wunderlicher Ordnung zu Soden. Jeltsame Zerschmetterung einer Eichen vom Wetter. Wilde Süstel-Huhe tödtet unterschiedliche gerfonen. Wem dieses Jchloss ehedesten zuständig gewest. Wer jetzo Herr darüber ist. ®tr l°l Brynie. Jeltsame Invention eines Gydams von der Ichwieger - Mutter Geld zu bekommen. Der Hof Itampf. Der Hof Strascha. Men "Menbift unb ff. 27i io8 Schlößlein Pleterhof, in -Crainerischer Sprach Pleterje, gehört zu Unter-Crain; ist von der Haupt-Stadt Laybach zehen, von Rudolphswerth aber drey Meilwegs abgesondert. Woher es diesen Namen be-a , kommen, auch wer es und wann v erbauet, ist unwissend; vermutlich aber 9Qt man es erst in diesem Jahrhundert Menchtet; weil man die geringste Nach» «)t mcht in alten Beylagen und Schrifften u einer frühern Erbauung findet, ttgt an einem fruchtbaren und doch trk,- dust-reichen Ort, hat nebst denen Mnen Baufeldern auch Wiesen-Gründe, wachs und viel Obstes awPh dabey ist ein Teich, worinnen II so genannte See-Fenster; und ist fi* sehen, wie, wann ein starcker Regen G^??ens erreignet, dieses Wasser mit ftmx u a.u8 diesen See-Fenstern hervor toers»!, s-a 9ar in die Höhe springt. Es Tei* mit der Weise viel Fische in den blei^b^o^ssen, so nachmals darinn ver-Af*P~ ' daher man viel Hechte, Schlehen, sch n und Forellen heraus fischet. Seich hat man ehdessen eine jetzt etm!« Äb^aut, wovon man noch den ^ird. Es geht unter SDiüBTptt w c e gemeine Sage von dieser $ ' daß, als sie aufgeführt worden, 5Ba,°- XL Buch. ein Teufels.Gespenst das Malen verhindern und nicht zulassen wollen; weßwegen es, wann der Müller das Wasser gesperrt, solches bey der Nacht geöffnet, so er es aber auf die Mühl-Räder geleitet und selbige in Lauf gebracht, dieser Neid-Teufel bey anbrechender Nacht das Wasser gehemmt habe. Es sollen auch verschiedene Personen diesen Teufel, so sich jederzeit, wann er diese seine Bosheit ausgeübt, wieder in den Teich gestürtzt, gesehen haben. Auch fügen sie dieser Erzehlung bey, wie der Teufel so gar den Müller zum öfftern aus dem Bette gezogen, und andren dergleichen Händel mehr getrieben; durch welche der Müller endlich diese Mühle unbewohnt zu lassen gezwungen worden. Welches Alles ich aber für keine Gewißheit hier beyfüge, sondern nur aus dem gemeinen Hall und Ruff es erzehle, zumal mir tool» bekannt, wie öffters dem Teuffel eine Sache in den Busen geschoben werde, die doch natürliche Ursach zur Werckmeisterinn hat. Im 1685 Jahr hat sich hier ein starcker Wind erhaben, dessen Ungestümm in dem nechst bey dem Schloß stehendem Walde über dreyhundert starcke Eichbäume aus-gewurtzelt und zu Bodem gelegt. Und was hiebey Anmerckungs-würdig, ist die Ordnung, so dieser sonst verwirrende Baum-Stürmer gehalten, zu verwundern; angemerckt, er selbige Schnur-grad nach 57 Klösttrlkin Corona. Was für einen dieses Kloster gehört. Tmffels-Gefpenst verhindert das Malm dem Müller. Stnrm-Wiud legt bieSSume in rounber-licher Orb-nung zn Boden. Seltsame Zerschmeit:-rang einer Eychen vom Wetter. Wilde Büfielkuhe tödtet unterschiedliche Personen einander etliche Klaffter breit nidergelegt und gestrecket, gleich als ob eine hereinrauschende Flut mit ihren gewaltsamen Wellen also auf sie loß gebrochen, und sie nach der Ordnung also aus- und nidergerisien hette. Auch der Donner verübte hier im Jahr 1688 am 25. Aprilis etwas besonderes aus, und traff eine grosse Eiche, die er zerschmetterte und in kleine Faden-gleiche Fasern zertheilte. Woraus man leichtlich Stricke oder Stränge spinnen und flechten können. Und hätte ich eine sothane Würckung deß Donners niemal geglaubt, wann mich nicht eine ohngeführe Schickung den vierdten Tag darnach, als den 8. Aprilis, dahin gebracht, und diese Wunder - Würckung deß Wetterschlags mir vor Augen gestellt hette. 3m 1685 Jahr ward allhie eine Büffel-Kuhe, so gäntzlich verwildet, umher gelausten, erschossen, und hatte sie schon bereits würcklich drey Personen getödtet, absonderlich zu Rudolphswerth mit ihren Hörnern ein Weibsbild dergestalt gefasst, und in die Höhe geworffen, daß sie auf der Stelle todt geblieben; welches sie anderwerts zwo andren Personen gleichfalls gethan. Es ist aber dieses Schlößlein ehedeffen einem Herrn Hanns Jacob von Wer-negkh zugestanden. Nach seinem Absterben ist es als ein Erb-Theil Herrn Hanns Sigmund von Werneckh zugefallen. Bon desten hinterlastenen Erben es vor ohngefehr vier Jahren der Freyherr, Herr Georg Sigmund von Wernegkh, als jetziger Besitzer erkaufft hat. Unweit von diesem Schloß P l e t t e r h o f ligt ein Hof, Brynie genannt, jetzt Herrn Wolfs Andre Michatschavitscb zuständig. Allhier hat sich zugetragen, daß ein Croatischer Edelmann, welcher die Tochter einer allhie wohnenden Wittwe 3e_f ehlicht, über eine kurtze Zeit hernach ; zur alten Schwieger - Mutter gekommen, und von ihr eine gewisse Summa Gelds gefordert, nachdem er Alles, was er hatte, i bi'!'8 AM & z»! „ gewest' H-r-d-' ist. , BrynJ6' von ^ AchrvltA Md zu bey seinen annoch jungen und lustigen Jahren verzehrt hatte; diese entschuldigte sich, daß sie damit nicht versehen, ließ ihn also mit einer Fehlbitte Pl.iltekh orr fortwandern. Was Raths aber erfand sein Ungedult? Ersteckte der Schwieger-Mutter Behausung unter dem Dach mit Feuer an. Und als er fortgieng, sagte er zu seinem Diener, daß, wann das Schlößlein, wie er gantz nicht zweiffelte, in Feuer auf» gienge, ohne Zweiffel diese Alte ihr Geld und bestes Geräth zusammen raffen und damit die Flucht kiesen würde; so sollte sr auf dieselbe nachmals Acht haben, und ihr dieses vom Feuer gerettete entweder m der Güte oder aber, wo diese nicht verfangen wollte, mit Drohworten und endlicher Gewalt entreissen. , Kaum war er fort, als die Flamme dieses Schlößlein bemeisterte. Die hie durch ausser ft beängstigte Schwieger samm-lete _ ihr Bestes nebst dem Silber und wenigem Golde, so sich nicht gar hoch betreff, und wollte also der Feuers-Brunst sich entreissen. Allein, indem sie den räuberischen Flammen entgieng, gerieth sie m die Hände ihres Beut-erwartenden Ey-dams, als welcher schon zu Pferde samt dem Knecht ihrer erwarteten, und ihr die Trag-Mühe benahmen, auch noch dazu ihr unterschiedliche Brand-Angedencke versetzten und sie übel zurichteten, hernach die Flucht ergriffen. Ich zweifle fast, ob ein dergleichen Beutgieriges Stücklein bey dem Französischen Authore : Les Bigarrures & Touches du Seigneur des Accords betitelt, zu finden sey. Es hat aber dieser Edelmann solchen Fehler seiner Jugend mit nachmaligem Wohlverhalten rühmlich corrigirt und auSgelescht, weßwegen ich auch seinen Namen ausgelaffen; weil derselbe nunmehr, da sein vormals noch unreiffer Verstand jetzo zu voller Zeitigung gelangt, anderst nicht, als bey einer löblichen Materi mit Lobe gemeldet zu werden verdient. Nicht weit von dem Schloß Pletter-hof ist auch der Hof Stampff, dem jungen Herrn Stoffen zuständig, ungleichen auch noch ein andrer, Strascha genannt, so dem Herrn N. Busiakoviz, Rittmeistern zu Jvanitsch gehörig, anzutreffen. »t(e srsi *■ 27Y. Jager-Stelle der Resident? Dteteriach. Schöne Gelegenheit dieses Orts. Mas Rletcriach vorhin für ein Schloss gewest. Metermch war anfangs eine liarihaus. Deren Stifter Gras Hermann von Gylli gewest. Dessen Jeichnam ruhet in dieser vormaligen Harthaus. Die Karthaus ßleteriach honnnt an die Patres 8. J. Grösser Rnd-Murin fällt aus der Jusst. Gin Hof und Mühle unserrn von Peteriach. èie Residentz Pleteriach, in Crai-^nerischer Sprach Pletarje, ligt in der Windischen Marck, die i jetzt zu Unter-Crain gerechnet iwirt), von der Haupt - Stadt Laybach zehen Meilwegs, von Rudolphswerth zwo, und von . . .. Landstraß eine, auf der Ebne, M ernem schönen Lust- und Frucht-reichen hat auf einer Seiten flache und £ i Baufelder, auf der andren aber das yvhe Uskoken Gebirge, woselbst die Us-BZà^°huhafft. Es ligen daherum schöne »»ìwch.à ift * 9efl0ffen' i!i Pleteriach ist an sich selbsten ein groffes m ^ertläufftiges Gebäu, nach denen alten au-dcegeln aufgeführt, von hinden mit hi>rrlt.nen uni) starcken Ring-Mauren best-lehen und also daher einem Tabor nicht ungleich, wie es dann auch ehedeffen zum Tabor gedient, sintemal noch jetzt diese Ringmauren inwendig voller Kammern, worinen die daherum wohnende Leute ihre beste Sachen ausbehalten, so daß ein Jeder zu Unfriedens-Zeiten seine Zuflucht zu einer Kammer in diesen Ringmauren setzen können. Ehe aber die Carthaus zu Pleteriach, allwo jetzo die Patres Jesuitae ihren Sitz haben, aufgerichtet worden, war es ein Schloß und Herrschafft, Sicherstem genannt, anbey ein Stammhaus der Herren von Sicherstein, von denen es Herr Otto von Sicherstem, der mit Lucia Ap-falterinn verehlicht war, im Jahr 1304 und 1306 in Besitz gehabt. Im 1374 aber Herr Heinrich von Sicherstein. Welche beyde hernach dieses Schloß und Herrschafft Sicherstein dem Grasen Hermann von Cylli käufflich überlaffen. 57* Der Hof Slampfs. Der Hof Strascha. Was Pleteriach vorhin für ein Schloß gewest. Étij Clostm' 1LK.TARÌACH Pletmach war anfangs eine Jtartfjau?. Deren Sriffter Graf Hermann von Cilly gewest. Nachgehends ward dieses Pleteriach ein Carthäuser Kloster oder eine so genannte Carthaus, die im 1407 Jahr obgedachter Gras Hermann der Andre, Gras von Cilly, Landshauptmann in Crain, dessen Tochter Keysers Sigismundi Gemahlinn war, in die Ehre der heiligen Dreysaltigkeit ge-stifftet. Dem Stifft-Brieff haben sich als Stifftungs-Zeugen unterzeichnet: Sigmund von Neuhaus, Georg von Silberberg, Conrad Berber Hoffmeister, Poffel von Weitenstein, Friedrich Lindecker und Ludwig Sachs. Gegeben zu Cilly den Sonntag vor Margarethen im Jahr 1407. o) Darauf man im 1410 Jahr diese Carthaus angefangen zu bauen. Nachdem also Graf Hermann den Bau dieser Carthaus schon angefangen, hat er die Stifftung nachmals verneuert, mit Beypflichtung seiner Söhne Friedrichs, Hermanns deß jüngern und Ludwigs. Und waren Zeugen an der Söhne statt: Hermann, Bischofs zu Freysiugen, den sie auch ihren Bruder nennen, Ludwig Sachs und Poppo von Weitenstein. Datum Feria sexti) Lit. fand. &. Hier. Megis. fol. 1045. tà post Quasimodogeniti, An. 1414. b) Dieser Graf Hermann von Cilly, welcher auch Landshauptmann in Crain ge-west, ist endlich im Jahr 1434 zu Presburg erkranckt, dahin ihn sein Eydam, Keyser Sigismundus, bemffen hatte, willens, Jhn zu einem gefürsteten Grafen zu machen. Aber Gott berieff ihn zu einem viel hö* Hern und überfürstlichem Stande durch seinen stumm- und blaffen Boten den Tod, maffen am S. Colmaans Tage erstge-meldten Jahrs seine Seele von ihm 9^ nommen worden in die unvergängliche $^,0 tl.UitlUI.Vtl iUUVUVlt- m VW _ - ^|!" Herrlichkeit, der Leichnam aber in btefent »W® durch ihn gestifftetem Kloster zur Grabes-Ruhe gelangt ist. Seine Frömrurgre g(,rtya» ' und andre Tugenden, welche ihn ferne Unterthanen und Landleuten so wol,. a auch manchen andren Personen treff den Sinn und ins Hertz gegraben hatte , wurden höchlich beklagt und uut aug ' meinen Threnen seines Landes beey > Es haben aber hernach diese Cartha die Herren PP. Jesuit te an sich iebr.a% und hält sich hier Einer aus der Socretar Pop wein ŠPodvvnt 2%sV “-few ®uff -er Superior betitelt wird; und so^ ] Patres“! b,re [w,.,?ate.r Superior regiert diese Herr-Ichafst, die man aber jetzt Residentz Ple-rerrach nennet. Welche Residentz auch uoch znr Zeit denen Herren PP. Jesuitis M Lahbach gehört. Bor ohngefähr fiinff Jahren ist ohn-®eti t)°n Pleteriach, bey starckem Regen, ha« unt> Donnern aus derLufft auf as flach-ebne Feld ein grofser so genannter ^udwurm, jedoch ohne Flügel gefallen, eichen viel Personen gesehen, wiewol ein l"e* so greulicher Gestanck von ihm ausgedämp-fet) daß niemand sich thnte nähern können. Ich weiß gar tool, daß von heutigen Naturkündigern, der Lindwurm für ein pur lautres ©etichi geachtet wird; nenne aber diesen aus der Lufft gefallenen Wurm nach gemeiner Weise zu reden, also. Nicht weit von Pleteriach findt man einen Hof und auch eine Mühle zu Oberfeld, und auf Crainerisch Verhpolje genannt ; selbige besitzt anjetzo Herr Hanns Veith Muretitsch, Burggraf zu Sluin. Till Hos nnb Mühle unferrn voll Pleteriach iMmein. §>Iegn,I>,ü dcD KàAs Doàà Stammhaus der gerren «oit jpodwm. Unglück-lieber Abgang der Herren von |odmem. Jetziger Hesàer. Der Hos Au rtdtof. btt Meit • 273. as Schloß Podwein, in Crai-uerischer Sprach Podvine, ligt jn Ober - Crain, von Laybach sechs, und von der Stadt Ratt-suannsdorff eine halbe Meile. Ist in schönem ebnen Felde zu sehen, und hat hinterpemSchloß ernen kleinen Berg mit Tannen, Fichten, Eichen, Buchen und allerley andrem Holtz durch einander bewachsen, welcher Berg wol für einen anmutigen Lust-Wald gelten kann. Das Schloß ist mit Obst-Bäumen rund umher besetzt. Vorzeiten war nur ein starcker Thurn hier aufgeführt, den man Thurn-Pod-wein genannt, und ist ein Stammhaus Stammhaus der Herren von Podwew. Uvxliicklicher Abgang der Herren von Podirciu. Wo das Schloß Poganig ligt. Warum es also heisst. Lager-Stätc deffelben und Gelegenheit. Sihe die Figur N. 274. der Herren von Podwein gewesen von denen für dreyhundert Jahren verschiedene sich in Crain enthalten; wiewol nicht zu erforschen, was für Schlösser sie besessen. Nur Hab ich nach langem Suchen gesunden, daß im 1331 Jahr Herr Herward von Podwein diesen Thurn Podwein in Besitz gehabt, a) Im 1397 Jahr ist Herr Sebald von Podwein zwischen der Stadt Crainburg und Ratmannsdorff samt dem Pferde durch eine Brücke gefallen und todt geblieben, auch mit ihm sein Name und Stamm dahin gefallen, b) Ob aber dieser Herr Sebald von Podwein auch dieses Schlosses Besitzer gewesen, kann man eigendlich nicht wissen. Doch ist wol zu o) MS. Sitt. b) P. M. Bautsch. glauben, daß es ihm zugestanden; weil solches zwischen Crainburg und Rattmannsdorfs, wo sich dieser sein unglücklicher Sturtz zugetragen, gelegen. Hernach ist es auf die Herren von Lamberg gelanget. Bor wenig Jahren aber hat solches der Freyherr Herr Sigmund Ehrenreich Wagen gehabt; nach dessen Absterben es seine hinterlastene Frau Wittwe, Frau Justina Eleonora Freyinn von Wagen, geborne Gräfinn Bucelle-ninn ererbet und jetzo besitzt. Eine halbe Meile von diesem Schloß Podwein ligt ein schön-gemaurter groster Hof, Aurizhoff benamset, ohnferrn von Feldesser-See; selbiger Hof wird dem Schloß Podwein unterworffen und bey-gerechnet. Ià Der ™ NiiriM' Poganig. o à Schloss Vogrrnig liest. Warum es aljfo heisst. Iager-Stäle desselben und Gelegenheit. Wer es gebauet. Vorige Msàer dirfes Schlosses. Wer es anjetzo besitzt- I as Schloß Poganig oder Poga-^neckh wird auch also Poganik in Crainerischer Sprach geheis-p fen und zu Unter-Crain gerechnet. Ligt drey Meilen von der Haupt-Stadt Laybach an dem Saufluß, welcher durch seinen Umschweiffe, so er allhie macht, eine Halb-Jnsel ausbildet. Woher es den Namen bekommen, ist nicht angemerckt; rührt doch meines Erachtens daher, weiln, wie gemeldet, der Saufluß allda etwas gekrümmt fortrinnet, und gleichsam einen Bogen ausmachet, an besten Eck das Schloß erbauet, und wegen dieser Orts-Gelegenheit Bogeneck, endlich aber verstümpelt Poganigk oder Poganik genennet worden. Dieses Schloß ligt auf einer bergichten Anhöhe, und hat unterhalb bey der Sau ein schönes ebnes Feld, Wiesen-Gründe und viel Obsts. Das Gebäu ist zwar klein, doch aber bequem und wol angeordnet, und vermeint man, daß es die Herren von Wernegckh in dem vergangenen Jahr-Hundert aufgeführet haben, nachdem sie deß alten Schlosses Wernegh, so auf der andren Seite der San, un- weit von hier gantz verödet und zerfallen ligt, Verlusten. Im 1552 Jahr hat dieses Schloß Herr Wolfs von Wernegk und andre seine Neben-Erben dem Herrn Andreas von j Werneck verkaufst. Anno 1553 überließ Frau Catharina von Gallenberg, eine Geborne von Rain, Wittwe, mit Raht ihrer Kinder ihren erblichen Theil von Poganiz gleichfalls besagtem Herrn Andreas von Werneck. Im nachgehendem 1554 Jahr haben Serr Wilhelm Rasp zu Alten-Lack und err Michael Hagen eben so wol ihren von Herrn Meinzel von Wernegk her* rührenden Erbtheil an Poganik dem Herrn Andreas von Werneck künstlich überlassen. Im 1587 Jahr hat Herr Balthasar von Wernegk mit Unwisten- und Willen seines Bruders und Befreundten das Schloß Poganik mit Herrn Frantz Wagen von Wagensberg gegen das Schloß Littay verwechselt. Worauf es an Herrn Fried* rich Güller, und nach diesem auf die Herren Grafenweger käuflich gelangt. Wie es dann noch für jetzo Herr Ernst Friedrich Grafenweger in Besitz hat. SV : :< 'SSt. w kvS-V ^C-'.viSi.Xi <*, ••A.VS- 'D 'vf^ ,-M i • "■^ LS Ws »WWW das ”9anii 9'tet. Nil die Aguren ?• 275 Udì 276. 0.7 4- dieses Pogani;. àiihalt. v Wn das ßchtofs Poganiz gehört. Justige Jager - Gegend diefes Ichlojfes. in]iChädltcher Zonner-Kchlag. Bormalige Kjitrer diefes Ichlojfes. Wer es jetzo hat. Der Hof Hirenhaum und dessen Herr. Schloß Poganiz, in Crai- Das Gebäu an sich selbst ist schön nerischer Sprach Poganze, und sauber, und ohnferrn davon eine gehört zu Mitter-Crain, ligt zierliche Capelle, so der Heil. Dreyfal-acht Meilen von der Haupt- tigkeit gewidmet. Stadt Laybach, und eine kleine ! In dieses Schloß Poganih hat im u-sch-wli ch-r halbe Stunde von der Stadt ! 1685 Jahr ein Donnerstreich einge- von an Wag. Rudolphswerth. Woher es doch 1 schlagen und demselben dannoch keinen ™ ' Schaden zugefügt. Herr Sigmund von Mindorff hat Soraaiigi Ramen Poganiz erborget Z davon ermangelt die Nachricht. . i^ht etri wenig auf einer Anhöhe, im 1547 Jahr das Schloß Poganiz u <5J fruchtbarn und wegen der dem Herrn Hanns Lenkhovitsch, Berat;^ Rachbarschafft, so in vielen nah- mattem der Obrist - Feld - Hauptmann-litapm cw ®^ösietn bestehet, schaulu- schafft in Croaten rc. verkaufst, der es dem /rbauet, und rinnt unter-halb nachmals an Herrn Christoph Gusitsch das Waffer Schwarenbach verhandelt; diesem ist in Besitzung die- vorbey. ses Orts gefolgt Herr Stephan Gu- XI. Such. Von den Städten, Märckten, Schlössern stckh, so es Herrn Rudolph Grafen Pa-radeyser, Obristen rc. käufflich zukom-men lassen. Dieser Herr Graf Rudolph Paradeyser und seine Gemahlinn Frau Dorothea, eine geborne Hallerinn, Freyinn, haben dte obbemeldte Capellen zur H. Dreyfal-«gkeit aufgerichtet, ungleichen auch die Kuweit vom Schloß entferrnte grosse Kirche 8. Rochi zur Zeit, als die Pest zu Rudolphswerth regieret, erbauet. Für jetzt gehört es Herrn Johann Lorenz Paradeisern Freyherrn. Unweit von Poganiz ist ein schöner Hof Birenbaum, in der Land-Sprach Hrashiza genannt, befindlich, der, ob er schon im Gebirge, dannoch auf einem hübschen, lustig « fruchtbar» und mit vielem Obst und Weinwachs bereichertem Ort von dem jetzigen Herrn Besitzer deß Schlosses Poganiz erbauet und da-hero unter gedachtes Schloß gehörig. Spl**»* 0.» Mheit. A- di-S'üui H. 277. ^ ein to* Fl°b- ^°b°r allhie. ^flucht I-rger-Gegenä dej[s ßchloffrs pland. Diefes ©ris Gelegenheit. Ist ein riemlick-festes Icklofs. Icklofs-Tkurn. Das IcKIofs-Gebäu. Tabor allbie. Zustuckt zur Rnegs-Zeit. OeDere GinMe des Erbfeindes allkie. Itanunkaus der Herren von plan. Sesttzer diefer Herrfckastt. chloß und Herrschafft Pöland * oder Pöllan, in Crainerischer ^Sprach Polane, ligt in der zu Mitter-Crain gerechneten Win-dischmarck, zehen Meilwegs von der Haupt-Stadt Laybach und zwo von Gottschee. «) Es ligt auf einem hohen steinigtem ra*ta' unter. welchem die Culp vorbey auichet, und ist noch ziemlich gegen einem ^ uchen Unfall versehen; sintemal auf «er Seiten der gähe und unersteigliche ' Q**to0 man zu dem Schloß gantz cht gelangen kann, auf der andren aber eite und zugleich tiesse, in den steinigten SlirfO Màchie Gräben hat, worüber eine ^?Mg-Brücke gerichtet, wie auch bey dem s,.?ìUug in dem Felsen ein tieffer Gra-facht einer Aufzug-Brücke. fer ini ?, Ìn Schloß steht ein grofi oTpìa ? h°her Thurn gantz frey, und ist Ni-à en Gräben mit einer Auszug-Drucke versehen. alte hal Schloß gantz auf die (SIpT» ? fer erbaut und keine bequeme Gelegenheit darinnen. Tabor ^igt sich ein grösser Urt>, ' jn welchem viel kleine Häuslein, lein !vJnher einem Marckt oder Städt-rundp? l?Uìgleich, zumal weil er mit stena? ^hürnen und Ringmauren be-Kier t^ e , und dieses die Zuflucht der $ripna,oU-m5lohnenden Landleute zu 3 'Zeiten gewesen, allwohinein sie sich “) Laz. p. 258. * Vaio. XI. Buch. mit aller ihrer Haab und Gütern geflüchtet und den feindlichen Anfall abgetrieben. Zu Friedens-Zeit aber lässt man diese Häuslein unbewohnt und leer stehen. Es ist absonderlich der Erbfeind Christlichen Namens öffters in diese Gegend eingefallen, und hat nicht allein durch seinen Säbel viel ums Leben, sondern auch noch mehrere um ihre Seeligkeit gebracht, indem er die kleinen Kinder mit sich fort in die Sclaverey geschleppet, die Knäblein beschnitten und zu Ianitscharen gemacht, die Mägdlein aber durch Vereh-lichung mit Türckischen Ehmännern in gleichen Unglauben gestürtzet, und also beyde ihrer bey dem Christenthum zu hoffen gehabten Seeligkeit beraubt. Wie denn sonderlich ein so unglücklicher Einfall im 1559 Jahr den 2. Februarii, und auch im 1582 Jahr zu Ende deß Februarii, imgleichen im 1584 Jahr den 20. October, und noch öffter geschehen, b) Dieses Schloß soll vor Alters ein Stammhaus der Herren von Polan gewest seyn. Es hat aber diese Herrschafft Pölant oder Pöllan vorzeiten auch den Grafen von Or-tenburg zugehört. Nach ihren Absterben ist es auf die Grafen von Cilly gelanget, und nach deß Cillyschen Stammend Untergänge an das Haus Oesterreich. Weßwegen es noch jetzt ein Pfandschilling ist. c) Nachmals haben solche Herrschasst die Herren von Schnitzenbaum in Besitz c) Megis. p. 1087. 58 Wer es jetzo hol. Der Hof Birev-Baum und dessen Herr. Oefftere Einfälle deß Erbfeindes allhie Stammhaus der Herren von Polan. Besitzer dieser Herrschafft. Welcher Gegend Ponovilsch l'gt. bekommen, wie dann im 1562 Jahr Herr Wilhelm von Schnitzenbaum Besitzer von Pölant gewesen, «) und im 1612 Herr Wolfs von Schnitzenbaum, Freyherr, es gehabt, b) Nachmals hat Herr Graf ài-sol solche Herrschafft an sich gebracht, und der Graffchafft Gottschee einverleibt, her- a) MS. Prov. b) MS. Prov. nach aber dem Herrn Wolfs Engelbrecht, Grafen von Aursberg, Lands-Hauptmann in Crain, die gantze Grasschafft Gottschee samt dieser Herrschafft Pölant verkaufst. Weßwegen sie dann auch noch dem Besitzern solche Grafschasst Gotschee, als unter welche sie gehörig ist, nernlich dem Herrn Herrn Franz Ferdinand Fürsten von Auersberg rc. rc. zuständig. Ponavitsch. sknhslt. Welcher Gegend Donarüsch ligt. Weingarten dchlbst. Dley-ErtZ in diefer _ Heutiger Hesitrer. gas IMMein Waldho^ .as Schloß Ponovitsch, in Craine-k rischer Sprach Ponovizche, wird zu Mber-Crain gezehlet. Ist von der ^Haupt-Stadt Lahbach vier Meil-wegs entlegen. Den Deutschen Namen hat es von dem es den Kamen hat. Mie es W. Gegend. Vorige Jesitrer dieses Schlosses. I- Aupsser-Grtr. Wem Waldhoj gehört- Crainerischen damals, als es neu ausgebauet oder aber verneuert worden, empfangen-Sintemal ponovizche verneuret bedeutet-Die Orts - Gelegenheit dieses Schw,- gi6< k ses belangend, steht es aus einer Anhöhe, ^ wie die meiste Crainerische Schlöffer. >T- &»S KUtz. Stinga N'etbf). pon einer Seiten hat es Gebirge, von andren aber schöne ebne Bau-Felder und Wismaten, welche der Saufluß hetzet. Es ist mit Obst-Bäumen gantz umgeben, und hat auch der jetzige Herr Welcher einen Weingarten dabey angelegt, aubeu bringet, die sehr liebliches p^lchumdfe sind. Ligt es also in einer ergchllchen Gegend. bm gleichfalls das Gebäu tool und hi» £ ^ angegeben, wie nicht weniger ore Capelle gantz sauber. .j. Unwert diesem Schloß hat es Bley-w X an verschiedenen Orten, so noch vor 3“sll9e? fahren von dem Grafen von worden Unb öon Wazenstein gegraben c-àr 1582 Jahr hat dieses Schloß £.**n àlhelm Praunspergern zum Be-'^er gehabt, im 1630 Jahr aber Herrn Georg Wagen, Freyherrn; dem es in eben solchem Jahr Herr Horatius Car-minelli durch einen Scherm - Brief genommen, nachmals haben es die Freyherrn Herren Paradeiser überkommen, und von ihnen Herr Carl Freyherr von Witzenstein; bey deffen Absterben es sein hinterlaffener jüngerer Sohn, Herr Johann Baptist, ererbet, und noch jetzo den Besitz drüber hat. Nicht gar weit von Ponavitsch ligt im Gebirge ein kleines Schlößlein, Waldhof genannt, bey welchem zwar keine Ebne, doch viel Obst und nicht mindere Lustbarkeit, als anderwärtig zu finden. Un-ferrn von dannen findet man in einem Graben Kupffer-Ertz, so aber von niemanden gegraben wird. Dieses Schlößlein gehört gleichmässig obbesagtem Freyherrn von Witzenstein. fmtlenau. o das ^lkIkàit. Dreittenau stehet. Woher es den Iamen hat. allda. Vormalige Hejitrer diefes Schlosses. Seid lauter Lumpen auflgehebt. Wer es heut hesttrt. m Heutiger Besitzer. Schlößlcm Waldhof. Kupffer-Ertz. Wem Waldhof gehört. Ponavitsch Sb onoviase? _ : M ' . . - ■ Wo dar Schloß Preiltenau stehet. Woher et den Namen hat- Orts- G-legenhnt. Sitze das Kupffer N. ‘279. I a i ^as Schloß Preittenau (oder |S3reitenau), in Crainerischer ' Sprach Salog, ligt in Unter-> Crain, ist von der Haupt-Stadt Maybach acht Meilen, von Rudolphswerth aber nur eine Meil-wegs entlegen. Der Deutsche Name zeugt von der Orts-Gelegenheit oder Breiten-Au, wie nicht weniger auch der Crainerische Salog, welches so viel als „hinter dem Walde" gesagt, und auf den dort nah-ligenden Forst zielet. Es ligt in ebnem Felde, unseren von dem Wasser Gurck, allwo die Pretschina sich mit der Gurck verschwestert, und ermangelt es hier nicht an Weinbergen-Bor diesem hat es Herrn Hanns Ja* cab Portikha gehört, nach dessen Absterben es seiner verlassenen Wittwe zugefallen, die bey ihrem Abscheiden chr gesammletes Geld in verschiedene Lumpen hier und dar eingewickelt, und also verwahrt hinterlassen. i Bor langen Zeiten ist es dem Caprter zu Rudolphswerth zugestanden, und kann tch nicht finden, wie es doch von selbrgeM weggebracht worden. Jetzt hat es Herr Frantz Portikha, der es erblich auf sich gebracht, 111 Besitz. SS* lau«1 Eumpi” aaiZ-h-b' Hettt besi^- l)va|ircfE!iüff. »hin grni)Mt(dtho( gehört. Bedeutung delti Hamens. ge(£ha||enhiit de|s 6* "ittici» verscheucht. Hesürer diefes Ichlöfsleins. Beinprecht von Krnprot-was Kondition er mag gewesen fein. Wer der heutige Hesrtser iß« Wird nach £ fchach, Wohin Prapretschhof gehört. .as Schlößlein Prapretschhof, in ! Crainerischer Sprach Praprotèzche, (gehört zu Unter-Crain und ist von Maybach drey- von der Stadt Weich- «ede»2s. selburq aber nur eine Meilwegs. Es'stammet der Deutsche von dem ^ Crainerischen Namen her, und bemera Praprotäzhe das so genannte Fahre d»z Mffer 11 280. S? °°ch E'ltich ^ N^endt. *$§? dieses jSnwbt ^ Pra- 1* uie9 *****. ®taut, so in derselben Gegend in ungeuieiner Menge herfür schosset. Es ligt aber dieses Schlößlein an der iDnafsen, zwischen der Haupt-Stadt Layvach und Weichselburg, in schönem ebnem Eide; daher es allhier an fruchtbaren -oaufeldern und Wiesen nicht gebricht. à 1333 Jahr hat Reinprecht von Praprotschach diesen seinen eigenthümli-. Hof, Proprotezhe , dem Kloster ^ltüch geschencket. a) Und weil ich die-à rüamen sonst nirgends in alten «chnfften antreffen kan, als halte ich hr ^ ^ìefer Reinprecht von Pro-protschach nur eine gemeine Person ge-b^n, so sich von diesem Hofe geschrieben. -___^ch_bet Zeit haben dieses Schlöß- °) MS. Sitt. lein die Herren Gallen an sich gebracht, und dem Schloß Graffenweg unterwür-ffig gemacht. Als aber nachmals Gra-senweg zertheilt worden, ist ein Herr Gall, ledigs Stands, Besitzer dieses Schlößleins gewesen; nach deffen Absterben es ein Herr von Gallenfelß erblich erhalten, und nach der Hand es Herrn Georg Straßgiettel verkaufft. Von denen Straßgiettlischen Erben hat es Herr Leonhard Fabiauitschau sich erhandelt. Nachdem aber Herr Weichard Eberhard von Wuseth obgedachten Herrn Fabianitsch Tochter geehlicher, hat er ihm dieses Schlößlein verwilligt, von welchem Herrn von Wuseth im 1688 Jahr Herr Frantz Bernhard Taufrer, als fetziger Besitzer, es erhalten. Wer der heutige Besitzer ist. o,, àin Dreieck vormals und jetzo gehört. Moker es den Samen erhalten, ©rts-Mchastenheit. Hat böse Saehbarn. Das zerrifsene alte Schloss. Wohin das alte c ^ schort. Herren von Dreissech. Wer ehedesten das neue Schloss gehabt. Ments jetzo zuständig. Der Hos Podpolie. Preseck ì&re^fìeK I I Wohin Preißeckh vormals und jetzo gehört Woher es den Namen erhalten. Orts-Beschaffenheit. Eihe die Figur H. 281. Hat böse Nachbarn. Das zeriffeue alte Schloß. i#i ,as Schloß Preißeckh, in der ^Landsprach Presek, gehört an-^jetzt zu Unter-Crain und war ehedefsen zur Windischen Marck gerechnet. Ligt eylff Meilwegs von Laybach und drey kleine von Rudolphswerth. Den Namen hat es von dem alten Schloß Preiseckh erhalten, und haben es die Herren von Aursberg erstlich neu aufgeführt, als man den Ort, wo das alte Schloß gewest, mit Uskoken besetzt. Ligt also dieses neue Schloß Preißeckh hoch im Gebirge; nichts desto weniger aber an einem lustigen und fruchtbarnOrt, und ermangelt hier nichts an der Orts Wolge-legenheit, als daß die Uskoken die nächste Nachbarn sind, indem diß Schloß auf ihrem Gebirge erbaut, und man dahero von solchen Nachbarn sich nichts anderst, als Ungelegenheit zu versichern hat. Wie-wol ich dennoch diesen Ausspruch nicht insgemein auf alle ziehen und zielen will. Das alte Schloß Preißegkh aber ligt nunmehro völlig zerrissen hoch auf dem Gebirge, unter welchem das Wasser Lup-zhina entspringt, und unter Sichelberg in die Brigana seinen Ausfluß nimmt. Es gehört aber das alte Schloß Preiseckh unter die Uskoken, und also folglich unter die Herr- und Hauptmannschafft Sichelberg. War ehedeffen ein Stammhaus der Herren von Preißekh, welche vor vierhundert Jahren in Crain geblühet haben. ÄMe dann Herr Gottfried von Preißegkh diß Schloß im 1248 Jahr, und im 1264 Jahr dieses Herrn Gottfrieds von Preißegkh Bruder, Ulrich von Preißekh, es in Besitz gehabt. o>) So sind auch in diesem Jahrhundert verschiedene andre Herren von Preißegkh berühmt gewesen, von denen man nicht finden kann, was eigendlich für Güter und Schlösser ihnen zuständig gewesen. Anjetzt aber ist, leyder! der Preiswehrte Preißegkische Stamm und Nam nebst unzehlich-andren verloschen. Das neue Schloß ist, wie oben gemeldet, von denen Herren von Aursberg erbauet und lange Zeit besessen worden. Von welchen es nachmals die Herren von Sre-gersdorff erhalten. Jetzt aber besitzt es Berr Johann Ernst Graf Paradeiser, ber-Hauptmann zu Slun und Sichelberg. alt/e^ g-hSr'' H-S- geh-bi- £Ö(»3 znstii'E Prewaldt tPrei/rrfi» „xvxvte fflUIU IM mmg ui e. ahnt. Unweit von Preißeckh und Pletteriach zwischen dem Gebirge und gehört einem 9* auch ein Hof, Podpolie genannt, I Herrn Muretitsch. §remald ligt. Woher der Käme rührt. Orts-Gelegenheit. Wajser-Mangel allhte. Mer difs Ichlösslein gebaut. Jetziger Inhaber desselben. as Schlößlein Prewald, in der .Land-Sprache Prevale, ligt in Ober-Crain, Von der Haupt-Stadt Laybach vier Meilwegs und von der Stadt Crainburg eine kleine halbe Stunde. Der ^ Deutsche Nam hat seinen Ur-sprung von dem nah bey dem schloß lrgendem Walde. Der Crainerische I®vale aber bemercket eine Uberwäl-R n9* Welchen Namen der Ort, vielleicht, ^°chdas Schloß erbauet war, geführet. itnsT r/ ^ sonst im schönen ebnem Felde aM° an einem lustigen Ort. Doch ist es einer Unbequemlichkeit unterworffen, nemlich dem Waster-Mangel, so daß man gezwungen, das Master in Fässern von der nicht weit davon entlegenen Kankher holen zu lasten. Hat demnach die Natur diesem Ort seine Lust mit Mühe vermengt. In diesem Jahr-Hundert, worinnen wir leben, ist dieses Schlößlein erst von Herrn Gregor Toperzer erbauet, und ist Besitzerin davon worden besten Tochter, so Herr N. Gandin zur Ehe genommen, und durch solche Heirath den Besitz dieses Orts auf sich gebracht, welcher ihm auch noch zuständig ist. Wasser-Maagel allhic. Wer big schlößlein gebaut. Sitze die Figur N. 232. Jetziger Inhaber desselben. Prostranigkli. _ - Gegend Prostranigkh befindlich. Ursprung und Bedeutung defs Kamens. ne Orts-Gelegenheit. Fruchtbarkeit, iepger Wind im Winter. Ichloss-Capelle. Pro s t ranic, kh ~ roßraneg Welcher Gegend Pro-etranigkh befindlich Ursprung und Bedeutung d eß Namens, Schöne Orts Gelegenheit, Sitze die Figur N 283. Fruchtbarkeit. Hesftiger Wiud im Winter. X35 elnlerjchtedlichrr Heriàt con dem Treuen Eeüard aus dem Praetorio, Agricola, Zeilero und andren. Der gel reue GcKImrd. Wem es ekedeffen russändig gewess. Wem es jeteo -uKommt. |0§ Schloß Prostranigkh , in Erainerischer Sprach Prestra-' nèk, wird zu Unter-Crain ge-; rechnet, und ligt au dem Ort, i den man insgemein an berPoik nennet, sieben Meilwegs von der Hauptstadt Laybach und eine ... Meil von Adlsberg. Der Deutsche Nam stammt von dem Crainerischen her, und heifft Prestranek so viel, als geraum oder weit. Der Ort, an dem es erbauet steht, ist angenehm und Frucht-bereichert. Die schöne Bau-Felder, grüne Wiesen-Gründe, überflüssiges Obst, absonderlich die Häuffig-keit der Nüste, wie auch die köstliche Vieh-Weide, solches alles ist in bester Vollkommenheit allhie anzutreffen. Allein der Winter bringt hingegen eine nicht geringe Verdrüßlichkeit mit sich. Denn wann der so genannte Wind Lurja zu blasen anfängt, geschicht es mit solcher Ungestümm, daß man nicht aus dem Hause gehen darff, wann man nicht in Unglück gerahten will. ImSchloß befindt sich eineschöneCapelle. Man erzehlet, daß in dieser Gegend an der Poick herum zu gewissen Zeiten, als am H. Christtag-Abend, eine Menge Gespenster sich sehen laste, so man in der Land-Sprach Vedavèze nennet, die den Kindern das Blut biß aus den Tod aussaugen sollen. Diesen Gespenstern setzen sich nidere Gespenster, welche man Sent-iansavèze heiffet, entgegen und bestreiten dìe Vedavèze. Es sind solche von Vielen, wann anderst dem gemeinen Gerüchte zu trauen, gesehen worden. Es ist aber diese Gespenst-Erscheinung nichts anders als eine teufflische Gaucke-ley dem in Röm. Reich bekanntem wütendem Heer und treuem Eckhard nicht ungleich, von welchem Johannes krsotonu diese ausführliche Nachricht abstattet, de ich, so wie er von dessen selbsteigener Feder, Lasten ^'-rschi-dli- SS* iss °u» dem 7aetorio, y’dcola, Lr »» «Sn®®' totetool theils aus andren von ihm angezogenen Scribenten verfasst worden, hie-Mlt beyfüge. f,Wir wollen (schreibt er) noch ein Andres setzen, an dessen Warhafftig-LUIt^ Glauben keiner zweiffeln wird, welcher es selber wird angesehen und gehört haben, was wir bald Vorbringen wollen. Es mag denn nun solches phantastisches Werck oder Teuffels Verblendungen Herkommen, wo sie wollen. In unserm Thüringen, welches wie Italien Ullt dem Meer allhie mit lauter Wald unten und oben umzingelt wird, werden zum öfftern doch zwar sonderlich um die Yemgen Weynächten und Fastnachten nrcht allein auf dem Felde, welches gemei-Nlguch geschehen pfleget, sondern auch in den Städten und Dörflern selbsten eine puniche Menge Gespenster, Betriegniffen und Teuflels-Gauckeleyen gesehen, unter welchen so woll lebendiger als todter Leute Gesichter in grofler Anzahl offt erkant werden, welche bißweilen wie eine Schwu-ntrone Reuter, bißweilen wie ein Tropp ^kusquetirer sich erzeigen, indem sie also ?»n und wieder streiffen und marchiren. und dieses Ding ist traun, wie wir oben Irr°n gedeutet, nicht erlogen, sondern aufler Uem Zweiflet richtig. Es soll aber vor bsts Teuffels-Heer ein ansehnlicher alter uv grauer Mann, welchen sie den ge-euen Eckhart nennen, herziehen, und mit bem01 , welchen er hin und her weget, vor an marchiren, und das heran-ayende Volck, welches sich nach unserer gebornen Art allezeit lüstern und begierig miai vermahnen, daß sie möchten etwas ”em Wege weichen, oder abseits n e?l' oder gar nach Hause gehen, damit li»*, r uicht durch ihre Künheit oder o^nenheit ein unnöthiges Unglück à ?H°ls zögen. Nach ihm soll TinnÜÜ Muffels-Geschmeiß in groflen Qnr uppm folgen, allerhand Gestalt haben, inben?te!lr-5 ltnb. scheußlich aussehen, etltr^ ? cheu tue Köpffe abgehauen, Gesichte mit den Plinischen ttQ *riS ober Abentheuren auf der Brust Verin?/ b^che die Hände und Arme tierem iv Ì n ' etliche auf einem Fuß in der Land-Sprache, und ligt Mn Inner-Crain oder an der Poyckh, neun Meilen von der f auptstadt Laybach, drey von dlsberg und vier von der ^vtadt S. Veit am Pflaum. auf einem fruchtbarn, lustigen und sehr guten Boden erbauet und fliefft unwett von hier das Wasser die Rieckh oder Reka vorbey. Es ist auch nicht gar weit davon das Schloß Brem. Dieser Thurn Rädlsegky hat ehedeffen denen Herrn von Oberburg zugehört, von welchen es die Fürsten von Portia erkaufst und der Herrschafft Brem zugewendet; unter welche es auch noch gehörig (allwo oben auch bey Beschreibung Brem von dem rechten Rädlsegkh Meldung geschehen) und für jetzt Herrn Herrn Frantz Anton Fürsten von Portta zuständig ist. M* Wem e« ehedeffen zuständig gewest. Wem e» jetzo zukommt. Wem Thurn Rädlseck ehedeffen gehört. Jetziger Herr desselben. OR ,v 5 Ba.DL5EC>vH B 1 Wohin Radelstein gehört. Woher es den Namen hat. Gelegenheit dieses Orts. Eihe die Figur N. 285. «fiaitfflein. Inhalt, Wohin Aadelstein gehört. Woher es den Kamen hat. Gelegenheit dieses Orts. A'ust-Wald daheg. Wann und von wem dieses Icbloss erbauet ist. Wer es jetzo besitzt. ^as Schloß Radlstein, in der ZLand - Sprache Radoie, wird - zum Unter - Crain gerechnet, ) und ist von der Hauptstadt rLaybach zehen, von der Stadt Rudolphswerth aber drey Meil-wegs entseffen. Woher es diesen Namen Radlstein geholet, ist nicht so genau wissend, meines Erachtens hat es solchen von dem Crainerischen Wort Radole, das ist: „über und über bergigt" entlehnet, indem dieser Boden also, ehe noch das Schloß erbauet, genennt worden. Wie dann in Warheit dieses Schloß, ob es schon an einem lustigen Ort stehet, dennoch rund herum mit kleinen Bergen dergestalt eingeschloffen, daß man ein weniges Aussehen allhre haben kann. n » oufl sait> Ober dem Schloß ligt ein schöner Lust-Wald, auch das Weingebirge nahe dabey. ultb In diesem Jahrhundert ist d,-s-S Schloß erst von dem alten Herrn _ von dies-» Sch, . Rab erbauet worden, und nach famem er Absterben auf den jungen Herrn Rav, wiederum nach dessen tödtlichem H^ntn auf seme hinterlaffene Wittwe, ein geborne Freyinn von Eckh gelange!» welche durch Verehlichung mit Her Valeri, Freyherrn von Werneckh es auf selbigen, und nach ihrem tödlichen & ' scheiden auf Herrn Simon Engelbrech, Freyherrn von Egkh, als jetzigen Besitz Wer -» i<6° besitzt- ie Steift VncL SchLo FVa NSTOKF ovlcca - ndtmansia ÜllilRIl ma7WiV7pWnWW/n/Yfj//rißiifk. -.*..#?[ ; ^««üSlÄilPBS®^- Stabt Der uttb «f'SJS, Setib. Driz. Sen^t. Ste* 286. Ser Stadt und Icklofs Ratmannsdorsts Inger-Gegend. Orts-Gelegenkeit. Itammkaus der Grafen ron Rnttmnnnsdorß. Wie es nus einem Marckt Zur ßtndt worden. Vormalige Zesttrer diefer Itadt. Wann ste nns Haus Gesterreick gekommen. Ist nueh den Herren ron DietricKstein zuständig gewest. Wem das ßchlofs gehörig ist. Das Schloss Mallenkerg. Wem es vormals gekört. Wem es jeteo zuständig. Are Stadt und Schloß Rat-“ mannsdorff, in Crainerischer Sprach Radovelza, Lateinisch Rattmannsdorffium, gehört zu Ober-Crain. Man rechnet von dannen sechs Meilen biß Laybach, und zwo biß nach Crain- und hat ein schönes Schloß und Burg. Wann Lazii a) Fürgeben, wie fast nicht zu zweiffeln, Glauben beyzumeffen, so sind allhie viel Sachen, so von einem hohen Alterthum zeugen, gefunden worden und biß jetzo noch entdecket; und vermeynt im Lande Steyer sich , _ er auch, daß die ... __________ . , m . bürg. Es ligt aber diese Stadt ; enthaltende Herren von Rattmannsdorfs auf61*1-6* ^'gleichenden oder Oval-Figur, ! von dieser Stadt ihren Ursprung gehabt, bat Fttten? seinem Berge. Die Natur War also dieser Ort der heutigen Grafen aitfa ra nlt binem tieffen Graben herum von Rattmannsdorff Stammhaus, die es Sei> versehen, und ist es auf einer auch besessen, und ihrer viel in Crain un.;™ >. die Sau vorbey rauschet, !s wohnhafft gewesen. Doch war es zur g Mem-treff hinunter. I selbigen Zeit nur noch ein Marckt; dem .Ob gleich aber diese Stadt keine con ^n-chg-hmdS Keys« Heinrich der en gröfsten, ist sie doch schön und sauber «) Libr. 12. Reipubi. Rom. sect. 5. caP. 5. Stammhaus der Grasen tura Rat-mannsdorff. Wie cs aus einem Marckt zur Stadt worden. Radi, s Tain 9\adoCC ■■ k. ^ yf* I Vormalige Besitzer dieser Stadt. Wann sie an« Haus Oesterreich gekommen. Dritte Stadt-Freyheiten ertheilet, auch die Pfarr zu Rattmannsdorff der Propstey zu Laybach ertheilet worden. Daher noch jederzeit der Laybachische Propst hier einen Vicarium samt denen Caplänen hält, denen die geistliche Sachen zu verrichten obliegt. Die Grafen von Ortenburg waren auch Besitzer vonRattmannsdorff und hatten das Jus Patronatùs S. Peters nebst ihrem eigenen Richter und Burg-Grafen allhier. Nach ihrem Absterben aber ist es an das Haus Oesterreich gelangt; dahero dann biß jetzo noch die Herrschafft Rattmannsdorff ein Pfand-Schilling, die Stadt aber noch immer Landsfürstlich bleibt. Als um das Jahr 1424 Graf Friedrich von Cilly zwey Jahr allhie Hof gehalten und refidirt hatte, wollten sich ihme die Rattmanusdörffer nicht ergeben, sondern vielmehr dem Keyser. Daher dann Rattmannsdorff eingenommen, welches der geneigte Leser alles weitläufftig bey dem Megi-sero a) findet, wohin wir selbigen um beliebter Kürtze willen abfertigen; zumaln auch dieses schon anderwerts angeführet worden. Es haben diese Herrschafft Rattmannsdorff die Herren von Dietrichstein lang Pfand-weiß ingehabt, wie aus einem verfertigten Brief erweißlich, worinnen W An. 1549 Wolff von Dietrichstein, Erb- schenck in Kärndten, Pfand-Inhaber der Herrschafft Rattmannsdorff und Wallenburg, unterzeichnet. Im 1571 Jahr ward Herr Moritz von Dietrichstein nebenst noch mehr andren de löbl. Landfchafft Crain abgeordneten Gesandten auf Wien zu dem Beylager dep ErtzhertzogCarls vonOesterreich mit Marra, Hertzoginn von Bayern abgefertigt, un titulirt ibn Memserus b) Herrn Mor y Ist m f&M aOOVr* aen m ttarnoien, in Crain, Pfand-Inhabern der Herrschaft Rattmannsdorff und Wallenberg. Im 1579 Jahr ist denen Bürgern p Rattmannsdorff von dem Lands-Furi bey hoher Straffe verboten worden, Predigten deß nach Bigaun entwich evangelischen Pfarrern nicht zu ho ' noch dahin sich zu verfügen. () tötm das r7N, schloß Dre Stadt, wie schon gedacht, ist «ch°r,g ist Landsfürstlich, die schöne Burg oder Schloß aber, so der letzt-verstorbene Herr Besitzer schön tierneuert und verbessert hat, nebst der Herrschafft Rattmannsdorff und Wallenburg, ist jetzt ein so genanntes Fidei-Commis, welches jederzeit dem altern An dem Geschlecht der Herren Grafen von Thurn und Valvasina zufällt, und gehört anjetzt deß Herrn Johann Carls, Grafens An Thurn und Valvasina hinterlaffenen Da, e.( Erben. Anberg. Unferrn von Rattmannsdorff, über den Sau-Fluß, ligt aus einem hohen spitzigen Berge das Schloß Wallenberg oder Wallenburg, wiewol schon viel Jahre unbewohnt und verödet, da es doch ehedeffen ein groffes und starckes Gebäu gewesen. Es ist dieses Schloß und Herrschafft um das Jahr 1354 dem Herrn Hanns von Hounsberg zugestanden, nach seinem Absterben hat solches die hinterlaffene Witt-we Frau Mayly, eine geborne von Räin durch Verehlichung mit Herrn Georg Khazianern an denselben gebracht. Nachmals haben diese Herrschafft Wallenburg auch die Herren von Lamberg in Besitz gehabt, und kann ich nicht entdecken, wie selbige dazu gelanget. Jetzt aber ist diese unter der Herrschafft Rattmansdorff stehende Herrschafft Wallenburg, obgedachtes Herrn Grafen von Thurn hinterlaffenen Erben zuständig. toeit St ) 287. Ht&atf, tostet Dan Nt. àtsàlk. ie weit AatMach von Iaybacb. Wie eg ehedeffen geheiffen. Jager-State diefes Osjg. Fruchtbarkeit. Warum Uatjfchachcr werden Schleifer genannt. Weswegen ste von einem Pfarrern mit einem Gemahl angestochen worden. Ah-sthaffnug etlicher evangelischer Prediger. Abstraffung eines Burgers, fo steh an einem catbolisthen Pfarrern vergriffen. Pestllenk allhie. Anhörung evangelischer Predigten wird fcharff verboten. Stammhaus der Herren von Katfchach. stein benamst wird, deßwegen hat man die Ratschacher Schertz-weis Schleiffergenannt. Nachdem aber vor wenig Jahren der Pfarrer von Lackh, in der Landsprach Naloke, auf der Steyrischen Seite über der Sau ein Kreutz auf der Straffen bauen und darauf wie gewöhnlich heilige Bilder mahlen lasten, hat er auf der Seiten gegen Ratschach den heiligen Joseph, so eine Hacken auf den von dem Iesus-Kindlein umgetriebenen Schleiffstein geschliffen, abzubilden befohlen, welches auch werckstellig gemacht. Hierauf haben die Ratschacher diesen Pfarrern mit Klage belangt, fürgebend, er hätte ihnen zur Beschimpfung diesen schleiffenden heiligen Joseph dahin mahlen lasten; darauf auch dem Pfarrer auferlegt worden, ein andres Bild dahin abschildern zu lasten, so er auch gethan und dabey, daß er unrecht gethan, mit diesen scharff-sinnigen Stichel-Worten bekennet hat: „Es ist je billig und recht, daß ich den Schleiffstein habe ausleschen müssen, weil er nicht uns, sondern den Herren von Ratschach gehört." Meines Theils habe ich diese Begebniß, die ich von einem, dem es der Pfarrer selbsten erzehlt, gehört, chloß und Marckt Ratschach, in ; Crainerischer Sprach Radezche, Hst in Unter - Crain, von der Haupt-Stadt Laybach sieben Meil, von der Stadt Gurckfeld aber drey starcke Meilwegs befindlich. Der Merian «) berichtet, daß Lazius b) wolle, dieses Ratschach ley der Alten Romula, dem aber Schönle-rV1 zu gegen erweiset, das dieses Rat-ehedeffen Praetorium Latovicorum Gersten und auch in Wahrheit sey. ^.s ligt aber an dem Sau-Fluß unter nem hohen Berge, und ist zwar der nr -i .. auf der Ebne, daß Schloß aber ^erch über dem Marckt auf einem kleinen ?oerge erbauet. An schönen ebnen Baufel-T;eIn ermangelt es hier nicht, an vielen herr-y„T~Gewächsen eben so wenig. Doch hat r / schloß jetziger Herr Possessor verlas-ìst solches dahero unbewohnt, im* ^ dem Marckt ober der Sau, dem Berge ist ein Steinfelß, so ^Cramerisch Brus, das ist Schleiff- b\ f^,eClan® Topogr. Pro v. Austr. p. 129. c t l Rom" Sect. 5. cap. 3. > Appar. p. 66. &. 92. Wem es vormals gehört. Wem e« jetzo zuständig. Weßwegen sie von rinem Pfarrern mit einem Gemahl angestoßen worden. Das SchLojs Vnd MarcKkt 'AT.SCH ACH SK^ttd&CiS e bruss Der Schlei ffstatn m t f g Abschaffung etlicher evangelisch«! Prediger. Abstraffung eines Bürgers, so sich an einem katholischem Pfarrern vergriffen. Niemanden zur Beschimpffung mit einrucken, sondern nur, weil sie pofsirlich den Leser damit belustigen wollen. Allein wir kehren von Lackh wieder nach Ratschach. Dieser Marckt ist in dem Cillyschem Kriege, wovon anderwertig gemeldet wird, völlig zu Grunde gerichtet worden. Im 1574 Jahr ist der evangelische Prediger Johannes Gotschvvertsclntsch, so in einem Lust- oder Sommer-HauS allhie gepredigt, mit zweyen andren Predigern von dem Ertzhertzogen als Lands-Fürsten abgeschafft worden. Imgleichen rst ein Burger, der den hiesigen (Eatholifchen Vicarium Danielem Sleede, so am neuen JahrS Abend mit dem Rauchfaß und Chor-Rock umher gangen, auf öffentlicher Strassen angetastet, zu Laybach auf der Landshauptmannschafft gefänglich gesetzt und nachmals abgestrafft worden. Kurtz zuvor war Primus Trüber hier zu Ratschach evangelischer Pfarrer. «) Im 1576 Jahr hat der Höchste diesen Marckt mit der leidigen Pest-Seuche zimlich-hart heimgesucht, b) Im 1579 Jahr ist denen Bürgern zu Ratschach bey hoher unaus - bleiblicher Straffe angedeutet und auf Landsfürs^ lichen Befehl verbotten worden, daß sich ja niemand unterstünde, der evangelischen Predicanten (oder Lehrer) Predigten anzuhören noch dahin zu gehen. c) Es war aber dieses Ratschach vorzeiten ein Stammhaus der Herren von Ratschach. Welche vor mehr als vierhundert Jahren diesen Marckt in Besitz gehssvt. Als im 1206 Jahr hat ihn beseffen Herr Robert von Ratschach, d) Es ist abe dieses Geschlecht, so entweder von denen Herren von Schärffenberg oder Gallenberg oder Siebeneck, so alles ern schlecht, abgestammet e) nunmehro or Namen und Stamm abgestorben. Diese Herrschafft, Schloß und Mar hat auch ehedeffen denen Herren v Moschkhon zugehört, welche sie nach den 6) MS. Prov. c) MS. Prov. d) Not. Schon1* e) Schönl. in Genealog. Gallenb. P. *• allhi- et>an3(l 0p wird verböte»» der Herr« von Ravnach ^crteit Valvasorn ererbt. Bon den Mosch-khonischen aber haben es die Herren Gallen in Besitz bekommen. Bon welchen diese Herrschafft Herr Andreas Daniel Mordax als jetziger Besitzer käufflich an sich gehandelt. fiammrli. Welcher 6egend ihumtch ligi Woher es den Dnine» Wem es ehedesten gehört. Wer Mo hat. Dieses Orts §crr darüber ist. tei l'äeob ptt§ eit. Das Schloß Raunach, in Crai- und einem nahe betätigendem Lust-Wäld Nerischer Sprach Ravule, ligtin ' lein erbaut stehet. 'Inner-Cratn, insgemein an der >Poyckh genannt, neun Meilen ition der Haupt-Stadt Laybach und drey von Adlsberg. p? Den Deutschen Namen hat es von seinem Erbauer, einem 4)errn von Raunach erhalten. Der Crai-«ensche a6er bemercket ein ebnes Land oder welches um dieses Schloß befindlich. jet es an einem lustigen Ort, gleich r?..er dem Schloß Schiller Tabor, bey schonen Baufeldern, vielen Obstbäumen Im 1313 Jahr hat ein Herr von Raunach a) allhier erstlich einen Thurn aufgeführt und solchen nach seinem Namen Raunach benennet, welchen nachgehends die Herren von Raunach lang in Besitz ge habt, wie er auch noch dem letzten Herrn Friedrich von Raunach zuständig gewesen. Anjetzt aber ist Besitzer Herr Johann Baptist Freyherr de Leo, einer Löbl. Landschafft in Crain rc. Hauptmann deß Fußvolcks in Jsterreich. d) P. M. Bautsch. Sihe dir Figur N. 288. Wem e8 chedessrn gehört. Wer jetzo Herr dariiber ist. Keiffiüh. Wohin Dihenea gehört, hlrfach defs Darncns. fischreiche Wa[)[er heg dem 60 Wohin Ribenza gehört. Ursach deß Namens. Mài Mfnik. gefchafenheit defs ScKlofes. Alte GapeUe in dem Schloss. Hefchafenheii defs Màis. Die Strehe, das Jene MD genannt. Wie die Gegend befchafen. Der Tiirck hat fchon AeifnitZ öfters überfallen. Tütchen fmd mit gehenden Augen blind. Türcken furchten sich für dem H. Stephano. Stammhaus der Herren von KeifnitL. Ob D. Schönlebens Meder uns hierum entgegen Ghrnaiige ieftker von Keifnik. Ist ehmaln auch einem Hertrog von Tech Zuständig gewest. Das Metter häufst übel Zu Heifntk. Heftker in diefem Seculo. Schloß und Marckt Reiff- II Einwohnern ins Netze führen. Es sind , in Crainerischer Sprache j aber selbige theils die Feistritz, zwischen gehört zum Mittlern ; Stadt und Schloß, welche ohngefehr em Hertzogthums Crain, viertheil Meile unter dem Schloß ffch 1 *" /s~‘ "1 ‘ * Y ein Erden-Loch stürtzet, theils aber bte iw rellenreiche Reiffniz, so auch unwett dem Schloß die Reiffnizische Wiesen-Grund benetzet und anfeuchtet. . _ Das Schloß anlangend, ist esem3m groffes, doch noch nach denen alten ^arn Negeln aufgeführtes Gebäu, und tu 1[ ' wendig darinn eine Capelle S. ^haN deßTäuffers, so vor mehr als zweyhut ' dert Jahren schon geweihet, und wird selbigem Namens-Tage seine Beschutzu g höchst-feyerlich gehalten und den daran, folgenden Sonntage die Dedtcatton o Kirchweih-Feyer, wozu die gantze Pfarre rn» der Stadt Laybach und der Stadt Gotschee, zwo Meilen von dieser und sechs von jener entlegen, und thut Mercator nicht unrecht, daß er Reiffnitz in die Windisch Marck rechnet, weil es vor diesem dazu gezehlet worden. Der Erainertfche Name Ribènza, so eine Fischerey bemercket, ist diesem Schloß, Marckt und Herrschafft gantz füglich bey-gelegt, in Betrachtung der hier befindlichen fischreichen Wasser, die das Reiffnizische Uffer benetzen und verschiedene Sorten der geschmackhafftesten Fische denen SV AeifflM' Sihe 6,e 9- Äll-in d-» Schlè Sthfos tndt Mart Kt ^t6e, nca Uchafsenhtil 6tč fiatcft" ?" Kirche *?8 r-u-9 lenden Augen übersehen haben; welches dem Schutz S. Stephani deß Papsts ^Märtyrers zugeschrieben. Ja, als sie mir < s^on urit Raub-zielenden Augen ;i loßgeeilet, indessen aber sie ruÄ sich, ihren Augen gezeiget, sind baß r r ^wschen mit diesem Fürgeben, c.„;r'te sich für dem darinn wohnendem Dellrgen entsetzen, b) ;i ein (&je Horrschafft Reiffnitz war ehmaln ^^Stammhaus der Herren von Reiffnitz und hat der Letzte, den ich durch langes Nachsuchen entdecken können, namentlich Herr Hanns von Reiffnitz, noch im 1524 Jahr in Crain gelebt. <9 Sonsten findet man in verschiedenen alten schrifftlichen Urkunden auch Herren von Reiffnitz, die schon vor vierhundert und mehr Jahren in Crain geflorirt. Doch kann man nicht wissen, welche von ihnen eben Besitzer dieses Schlaffes und Marckts Reiffnitz gewesen. Zwar will » hier der berühmte Doctor Schönleben d) mit folgenden Worten solches widersprechen: Sed nullus unquam fuit Comes de Reiffniz hac usus appellatione : & hoc tempore Reiffniz possidebant Domini de Laas; unde error amanuensis est, qui pro Rechniz posuit Reiffniz ; das ist : „Es ist niemaln ein Graf von Reiffnitz gewesen, der sich dieser Benamsung bedient hette, und hatten damals die Herren von Laas Reiffnitz in Besitz. Dahero es eine Übereilung und Verschreibung deß Copiisten, der für Rechnitz Reiffnitz ausgezeichnet;" allein, wann wir diese Wort recht erwegen, sind sie nicht gantz und gar wider uns, indem selbige fürgeben, daß niemaln Grafen von Reiffnitz gewesen (welches auch unsere Meinung ist) aber tool Herren von Reiffnitz, als deren in alten Original-Briefen verschiedene angeführt und benennet werden. Diese Herrschafft Reiffnitz stund auch vor vier- oder fünfhundert Jahren denen Herren von Aursberg zu, wie solches oben-belobter Herr D. Schönleben e) mit diesen Worten andeutet: Adolphus IV. Conjugem habuit Carankam de Falkenberg : ex qua suscepit Ottomannum I. successorem, Engelbertum IL qui An. 1227 Carolo, Ruperto & Alberto, Dominis de Laas, vendidit dominia Weiniz, Stodrasiz & Reiffniz. Das ist: „Adolph der IV. (nemlich von Aursberg) hatte zur Gemahlinn Carankhapi von Falckenberg, mit welcher er erzeugte Ottomann den Ersten, seinen Nachfolger Engelbrecht den Andren, der im Jahr 1227 Karin, Ruprecht und Albert, Herren von Laaß, die Herrschafften Weiniz, Stodrasiz und Reiffniz verkauffte." Ist also damals diese Herrschafft auf die Herren von Laas käuflich gelangt; c) MS. Pror. (2) In Geneal. Aursberg. p. 6. e) Gen. Aursb, p. 4. Ob Doct. "ZchönIebenS Feder uns hierin« entgegen ? Ehinalige Besitzer don Reiffnitz. Ist ehmaln auch einem Hertzog von Teck zuständig gewest. Wie weil Reittlstein een Laybach. Ligerstelle dieses Schlosses. Sitze die Figur H. 200. Dessen Bau. Wer es erbaut. von denen es die Grafen von Ortenburg erhalten und zwar von dem Patriarchen zu Aglarn die Lehen bekommen. Ermeldter Patriarch von Aglar, namentlich Beltrand, hat im Jahr 1336 Leopold von Seunegkh in die Schlösser Seunegkh, Neidekh, Neukirch und Neiff-nitz eingesetzt, h Im 1347 ist in dem Schloß zu Reiffnitz der damalige Besitzer Graf von Ortenburg verstorben. Wiewol zu Freudenthal ein Brief befindlich, welcher das Absterben deß Grafens Otten von Ortenburg, Landhauptmanns in Crain zu Reiffnitz in das 1370 Jahr hinaus setzet, c) Anno 1411 war Reiffnitz nebst andren nah-ligenden Herrschafften einem Hertzog von Teck zuständig, der es mit seiner Gemahlinn, einer gebornen Gräsinn von Ortenburg, erheirathet. d) Nachgehends haben diese Herrschafft die Grafen von Cilly erhalten. Nach deren tödtlichem Hintritt es auf das Ertzhaus Oesterreich gefallen. Wie dann а) Megis. p. 1087. б) P. M. Bautsch. in Annal. Nor. c) MS. Freyd, ck) MS. Reiff. e) Laz. Com. ment. p. 1173. im 1457 Jahr den 9. Iulii sich die Reiffnizer Keyser Friederich dem IV. unterworffen, f) daher es noch jetzt ein Pfandschilling ist; und ward diese Herrschafft, als sie Landsfürstlich war, durch einen Landsfürstlichen Pfleger oder Hauptmann, von denen etliche Herren von Lamberg, der letzte aber ein Herr von Moschkhan gewesen, beherrscht, y) Das unersättliche Element deß Feuers hat auch hier seine Fressigkeit blicken lasten, indem es im 1415 Jahr den 2. Octob. den völligen, im 1445 Jahr aber den halben Marckt aufgezehrt. Doch ist aus dem-selbigem Aschen-Hauffen der jetzige Reiffnitzische Phoenix wieder erwachsen, so nun in gutem Flor stehet, zumaln allda auch jetzt drey Jahrmärckte angelegt sind, als. am neuen Jahrs-Tage, am ersten Sonntage nach Ostern, und den 2 Augusti, h) Allein wir verfügen uns auch zu denen Reiffnitzischen Besitzern dieses Jahrhunderts. Solche waren erstlich die Herren Grafen Kisel, von denen es die Herren Grafen von Trillekh erkaufften, für jetzo aber Herr Georg Andreas Graf von Trillekh es in Besitz hat. /) MS. Reiff, ff) MS. Reiff, h) MS. Reiff. Keitttftein. ie weit Reittlstein von Jagbach. Inger-Stelle Mer es erbaut. Gbinnliger SeMer. dieses Schlosses. Dessen Mer es jeteo hat. lau. |tts Schloß Reittlstein, in Crai-' rerischer Sprache Repnie, ligt 4n Ober - Crain, zwischen der Sauptstadt Laybach, Crainburg, tein und Bischofflack, gleichsam in dem Mittelpunckt, und also von Laybach zwo Meilen, von Crainburg zwo Meilen, von Stein gleichfalls zwo Meilen, und von Bischofflackh auch eben so weit. Es ist an einer kleinen Anhöhe erbauet, und hat von einer Seiten kleine Hügel, von der andren aber ein schönes flaches, ebnes und weites Feld, anbey auch viel Obst-Bäume und allernechst einen Lust-Wald, so daß diese Gegend recht Lust-reitzend ist. Das Schloß ist auch schön sauber, auf die Jtaliänische Bau-Art verfertigt, und hat das untere Stockwerck Herr Borsch, gewesner Pfennigmeister, aufgerichtet; weil man aber in seinen eingereichten Rech- D-»?.' z« Lefitz» i" diese»! Sectu0, nungen groffen Abgang entdeckt, hat die Regierung oder Grätzische Hof-Cammer die Wieder-Erstattung bey den Seinigen gesucht. Jndeme aber der obere Stock mit denen darzu gehörigen Gülten nicht ihrne, sondern seiner Frauen und andren Erben zuständig gewesen, als hat solchen Frau Catharina Donnesinn, Wittbe erkaufst, und sich von der Regierung oder Hof-Kammer in diesem ihrem Fürhaben nicht abschrecken lassen. Da nun dre Hof-Kammer bey der bloffen Mauer nichts erhalten können, ist es in stecken gerathen. Oder es mag auch wol seyn, daß man sich, welches mir jedoch unwissend, verglichen. Nachmals hat diese Frau Cathanna Donnesinn, Wittbe und Noth-Gerhabmn ihrer Kinder, dieses Schloß mit dem Herrn Paul König um die Gömsche und andere Gülten vertauscht. Als aber deffen Tochter Herrn Sigmund Raumv- ITT LSTATN \po [Wft Freyherrn, geehlicht, ist es durch i.«le ^blrath Raumschifflisch worden, nQch seinem Absterben der hinter-''enen Wittwe, Frauen Maria Sidonia Raumbschifflinn, Freyinn, einer gebornen Königin«, verblieben, die es auch noch jetzo besitzt. >bur° Men Kit. S. die 291, (!) * das Schloss Reuttenburg ligi. Dessen Heftbassenbeit. Wildpret-volle Wälder, sostlirber Wein - Wachs. Weiter Prospect. Wie das alte Icbloft Reittenburg kftbassen gewest. Gbmalige Heftiger waren die Herren von Keuttenberg. Deft ^Üuicklicb-kämpssenden Kudolgb von Icbärssenberg Uerftbreibung. Altes Wagen cr èegKerrn von Areyg in einem Fenster. Aacbftlgende ZesttLer von Acutten-berg. Wem beut Dleutenburg Lustebet. und rothes Wildprät hegen; und was das Meiste, so gehört der Herrschafft auch die Wildbahn zu. Unweit davon findet sich auch ein löst» lichs Wein-Gewächs. Und obwol es zwischen dem hohen Gebirge hinein steckt, hat es nichts destoweniger ein weites Aussehen gegen der Sonnen - Aufgang auf dem Gurckfelder Boden, und in Kroaten biß an das Gebirge Stuteza. Ober dem Schloß auf dem Berge in «Las Schloß undHerrschafft Reut-^tenburg, oder Reitenburg, in der : Land-Sprache Zuetesch, gehört 1M Unter-Crain, und zehlt man von hier biß zur Haupt-Stadt Laybach zehen Meilwegs, biß Rudolphswerth aber drey. birnp'T' • ^ìgt zwischen hohem Ge-Anì-'r. bmem Thal, doch aber auf einer ' mit hoffen Wildnissen und dicken rn umsetzt, welche viel schwartzes Wildpreis-volle Wälder. Köstlicher Wein-Wach». Weiter Prosperi. Wie das alte Schlotz Reutlenburg beschaffen gewest. Ehmalige Besitzer sind die Herren von Reut-ttttberg. der Wildniß, befindet sich das alte Schloß N e u t t e n b u r g, so aber nur ein ft arder und zugleich hoher Thurn gewest, mit einer anderthalb Klaffter dicken Mauer, und hoch von der Erden hatte es den Eingang über eine hültzerne Brücke oder Steeg. Massen ehdeffen in Crain gantz gewöhnlich war, daß man solche Thürne an statt der Schlösser aufführte; damit uran sich beh andringender Kriegs-Gefahr desto bester gegen dem Feind wehren könnte. Dieser Reuttenburgische Schloß-Thurn hatte oben herum beh dem Dach einen Gang, von welchem man mit Pseil-Schiesten, Stein -Wersten und andrem dergleichen Gewehr den Feind ab- und zurück treiben können. Und ob wol dieser Thurn viel und undenckliche Jahre ohne Dachstuhl, also dem Wind und Regen bloß und offen steht, ist nichts desto minder die Mauer noch so fest, daß man nicht das geringste davon abbrechen kann. Dieses Schloß war vormals ein Stammhaus der Herren von Reutten-berg, die es viel Jahre in Besitz gehabt, im Jahr 1346, Herr Leopold und I Herr Greifs von Reuttenberg, Gebrüder. Welcher Herr Greifs von Reuttenberg auch zu Laybach ein schönes Haus ge-habt, a) Ich zweifle auch gantz nicht, daß Herr Heinrich von Reuttenberg, f° mit Ursula, Herrn Rictas von Gallenberg Tochter, im 1420 Jahr sich verehlicht, Besitzer von diesem Reuttenburg gewe-seit, b) Massen dieses Geschlechts vor zwey- dreh- oder vierhundert Jahren scho" gar viele in Crain sich befunden. Absonderlich habe ich in einem alten Schärst senbergischem geschriebenem Stamm-Re^ giftet mit Verwunderung diese Wort angetroffen: „Herr Rudolph von Scharst fenberg verschreibt sich im 1378 Jahr gegen dem Hertzog von Oesterreich, daß, nachdem er den Kamps mit Herrn Fritzen Reuttenberger verlohren, ihn gemeldter Reuttenberger demHertzogen von Oesterreich übergeben Hab; weßhalben er über Meer ziehen, auch sein Lebelang Mcht wiederkommen und den Oesterreichstchen Landen nicht zu widern handeln wolle. Rach der Zeit haben diese Herrschast sidri6*' b tti.fL schrei bte Freyherren von Khreug lange Jahre tnnen gehabt. Wie dann in einem Fenster eine grosse Glas-Scheibe sitzt, dar-mn das Khreugerische Wapen samt der Jahrzahl 1539 gemahlet ist. Nachdem aber Herr Christoph Freyherr von Khreug als letzter Inhaber meser Herrschafft und seines Namens in Crain mit Tode abgegangen, istReitten-vurg auf den Herrn N. Balthasar von Lager-Gegend deß Schlosses Rottenbüchel. Bon dessen SR amen Die Stille dieses Schlosses. Sihe die Figur N. 293. fioKmliiiiM. Jager-Gegend defs Icblojfes Kotenbiiebel. Von dejfen Kamen. Die Dtäte dieses ßchloffes. Just-Miildlein. Erste JesttZer die Herren von Koitenbücbel. Die Herren Pirs. Kommt auf die Herren von Jamberg. Anfang der Jambergifeben Aini von Aotenbücbel. Sauren belagern Aotenbücbel. Jeirige Hesàerinn dieses Icblojfes. Jetziger Herr desselben. Unseren davon hat es ein schönes sehr anmutiges Lust-Wäldlein. Vor ohngesehr zwey- und dreyhundert Jahren war in Crain ein Geschlecht der Herren von Rottenbüchel berühmt, ?te dieses Schloß in Besitz gehabt, als, im Jahr 1310 Herr Nicolaus Piers von Rottenbüchel, so dem Kloster Sittich euren Hof verkauffte. «) Es haben aber dies Herren von Rottenbüchl, zuweiln sich Pir > Pirso, auch Pyrso von Rottenbüchel, zu Zeiten aber nur schlecht hin von Rotten-büchel geschrieben; wie dieses mem ojn ' geben verschiedene alte Beylagen, dre M ihren Namen also unterzeichnet seynd a) MS. Sitt. ^as Schloß Rotenbüchl, (Rotten-|6tchl) in Crainerischer Sprache Zhernelo, ligt in Ober-Crain, -zwo Meilen von Laybach und .von der Stadt Stein eine. Woher es den Crainerischeu Namen gezogen, kann ich nicht errathen, zumaln der Deutsche Ncrnt diesem gantz zuwider, und Zhernelo schwartz oder die Schwärtze bemercket. Der Deutsche Nam aber stammet von den Stifftern und Besitzern her. Es steht aber dieses Schloß in schönem ebnem Felde, nicht weit von dem so genanntem Steinerischen Feistritz - Fluß und ist ein wenig erhebt, ehmaln auch äufferst-fest gewesen. . MM" ts> be- ste pirs SS?B der s. i 5"'™ ^ur,l> i» 9etn «»tfnbflty. ^äfftigen, wie sie denn auch gleiches Wappen geführt, welches nach Absterben dreses Geschlechts, so schon vorlängst geschehen, die Herren Grafen von Lamberg ererbt und ihrem Wappen einverleibet haben. Doch überkamen selbige nicht allein das Moste Wappen, sondern Herr Pirs Pon Rottenbüchel vermachte auch, weil chm leibliche Erben mangelten, denen Herren von Lamberg, als nächsten Freunden das Schloß Rottenbüchel; worauf sich die Lambergische Lini von Rotten* buchet angefangen. Im 1516 Jahr hat Herr Andreas von Lamberg Rottenbüchel innen gehabt ; ange-AsE, in denen Actis enthalten, daß er Montags nach S. Veits-Tage bemeldten Jahrs Herrn Frantzen Glanhoffern zu A^ragembl im Lands-Recht gerichtich ver-hat, um daß er denen aufrührischen sauren im Bund „eine Rarren-Büchse" Frommen lassen, mit welcher sie sich ’-uottenMichet genähert und es belagert der ungezweifelten Hoffnung, Herrn Andreas °u Lamberg mit Gewalt daraus zu tret* eu, tote sie dann äufferst davor gearbeitet, auch seine Teiche in Grund abgegraben, die Meyrhöff abgebrannt, das Zimmer-Holtz verkaufst, Vieh und Roste weggetrieben und ihm also einen merklichen Verlust zugefüget. Dieses Schloß Rottenbüchel ist feit* hero bey denen Herren von Lamberg un* verrückt geblieben, biß Herr Weichard von Saurau Annam Catharinam von Lamberg geheirathet, zu welcher Zeit beh* läufftig Rottenbüchel durch „Satz-Gerechtigkeit," von denen Herren von Lamberg auf die Herren von Saurau gelanget. Nach tödtlichem Hintritt aber Herren Weichards von Saurau hat es sein Sohn, Herr Frantz Ernst Freyherr von Saurau erblich überkommen, und nach ihm dessen hinterlaffene Frau Wittwe, Frau Eva Felicitas Gräfinn von Saurau, eine geborne Gräfinn Paradeiserinn. Nach deren Absterben dieses Schloß Herr Johann Balthasar Rasp als jetziger Besitzer durch Erbschafft vermittelst Abzahlung der andren Mit-Erben erlanget und auch noch in Besitz hat. tue Schloß Roy ist schon oben bey II der geneigt-curiöse Leser dahin von uns ^rtenhoff beschrieben worden, weßwegen |! angewiesen wird. HutfofpüsiBßrflF. ^tthrtlr. Rudolphswerff ligi. Iehöne Orts-Gelegenheit. Hüsten-Wälder. §as ßthtofs « wgenftlsZ hie in der Kühe; dahin es vorhin gehört. Besitzer defs Ichlostes Iludolxhswerff äettfjeit. bi« F8 Schlößlein RudolpHswerff, ptn Erainerischer Sprach Sbure, ligt in Unter-Erain, von der t_p Hauptstadt Laybach zehen, von "-.der Stadt Rudolphswerth aber 1 hrey Meilen. Es ist an einem lustigen und zugleich fruchtbarn felder^;?^ erbauet, hat schöne Bau-Wptn ^ìesen-Grunde, viel Obsts, gute Nt«nemt|em”b 9°"6e ®Mb“ ““ Es ligt nahe bey dem Schloß Klin-genfelß, war auch zuvor zu der Herrschafft gehörig. Nachdem aber die Herren von Palmburg die Herrschafft Klingenfels verkaufst, haben sie ihnen eine Gült Vorbehalten und diese Wohnung auf diesen Grund, den man zuvor schon Sbure ge* nennet und solchen Namen auch biß jetzo erhalten, erbauet; deßwegen dieser Ort noch jetzo in Besitz Herrn Frantz Bernhards von Palmburg beharret. Jetzige Besi-tzerinn diese» Schloß. Jetziger Herr desselben. Das Schloß Klingenfels hie in der Nähe. Dahin es vorhin gehört. Besitzer deß Schlöffe« RudolpHswerff. Rn D O LTFiS BERFF ^6ure KuilotpIìseM. Die Lager-Gegend deß Schlaffes Rudolphseck. Sihe das Su ff er N. 295. esctn vonger fester Zustand. Warum es jetzt gantz verlaffen ist. Hie Jager-Gegend defs Schlosses Kudolpkseck. Sein voriger Mer Zustand. Warum es jetzt gantz verlassen ist. pagelle, darinn fremde Jutkeraner allkie begraben werden. Jodler Körper der Obristinn Kansstin wird von den Soldaten nackt ausgezogen-Die werden dafür am Jeden gestraft. Besitzer diefes Schlosses vor alten Zeiten. Göttliche Kacke an einem Jungfern-Kauber. Das Scklofs wird von den Sauren verwüstet. Jetziger Besitzer dieses Schlosses. àas Schloß Rudolphseckh (Crai-Inerisch Roshek) ligt in Ober-^Crain, drey Meilen von der > Stadt Laybach, im Moräutscher : Boden, im Thas, zwischen hohen Gebirgen, aus einem zugespitztem Berge. Es war vorzeiten mitThürnen und starà Ringmauern aufs beste versehen, und hatte zimlich-viel Gült auf sich; nachdem aber die Gült hin und wieder zerstreuet, andre Schlösser davon gebauet und absonderlich das Schloß Moräutsch und Liechtenegkh besserer Bequemlichkeit wegen aufgeführt, als ist dieses Rudolphsegkh gäntzlich verlassen worden ; daher es dann jetzt gantz verödet und sehr verfallen. In diesem Schloß hat es eine grosse Evangelische Capelle nebst einer Grufft, darein die Leichnam vieler verstorbenen Lutheraner versencket seynd. Wie dann bltz jetzo noch, wann etwas Fürnehmes von fremden Personen Lutherisch stirbt, der Körper in diese Capelle begraben wird. Gestatt-f am man auch vor etlich und zwantzigIahren deß Obristen Ranfft zu Laybach Eoange-lisch-verstorbeneFrau hieher gebracht. Worauf in folgender Nacht die RanfftischeSot-daten sich hieher verfüget und sie gantz nackend ausgezogen. Welche Sache aver, Tapellk' dorino 5»«*“ werden osfxèfiL tzj,""rdtn C8m *Nl ln. ölten sie ausgekundschafftet, denen Thätern °as Leben gekoster, masten man sie für lolaje Frevelthat archibustrt hat. Im 1365 Jahr hat dieses Schloß und Festung Rudolphsegkh Herr Conrad Gall lnnen gehabt, nach seinem Tode aber !?» hinterlastener Sohn, Herr Hanns überkommen. <*) Es hat auch einer von Schnitzenbaum, ^u>am Barbaram Gallinn, welche von ichöner Gestalt ein leiblicher Engel war, Elisabeth, Herrn von Lambergs Ge-wahitnn Schwester, Herrrn Andreas Gal-^ Tochter, mit Gewalt und wider ihren ^llen^wegen ihrer seltenen Schönheit a) Orig. lit. feud. in Archiv. Graec. aus diesem Schloß Rudolphseck entführt und ihme trauen lasten. Allein das Gericht Gottes ließ ihn dennoch nicht ungestrafft; denn er ist nach vierzehen-tägiger Besitzung dieses geraubten Kleinods vom Pferde gefallen und hat den Hals gebrochen, b) Im 1515 Jahr, als die Bauren-Auf-ruhr sich erhub, haben die „im Bunde stehende Vögel," dieses Schloß eingenommen, ausgeplündert und sehr verwüstet, c) Was aber den jetzigen Besitzer dieses Schlostes anbelangt, ist solcher Herr Frie rich Gall, Freyherr, Obrister zu S. Ge org und Commendant zu Verovitiza. b) Collect, mea. c) MS. Prov. Göttliche Rache an einem Jungfern -Räuber. Da« Schloß wird von den Sauren verwüstet. * X Jetziger Besitzer diese« Schlöffe«. ààiistà sinhsil. à Kuckenstein gehörig. Ursprung defs Schloss - Muren.«;. Warum dieses Hs certasten worden, lorh, welches ttngewitter erregt. Sauren plündern Juchenstein, vormalige Inhaber dieses Schlostes. Jetziger Besitzer desselben. I 1 1 Wohin Ruckenstein gehörig. Ursprung deß Schloß» Namens. Eihe die Figur N. 296. Warum dieses Schloß verlassen worden. Loch, welches Ungewitt« erregt. k as Schloß und Herschafft Ru- -ckheustein, wird in Crainerischer 1 ^ Sprach Rukènstan ausgesprochen und dem Unter-Crain bey- ! gezehlet, ligt von der Stadt Laybach neun Meilwegs, und hat den Namen von deß Orts Gelegenheit erborgt, weiln es zwischen hohen Gebirgen auf einem hohen steinigtem Berge, der gleichsam deß daran Hangenden Gebirgs Rucken ist, erbaut steht. Unter diesem Berg und Schloß fliesit das Wasser, die Neyring, in der Land-Sprach Mirna, vorbey. Es ist aber nunmehro diß Schloß gleich vielen andren Schlössern unbewohnt und sind die Dächer dem Einfall gar nahe, nur im Hofe stehet noch eine schöne Linde. Es ist aber solches verlassen worden, als man besserer Bequemlichkeit halber, unweit von hier, nahe bey der Sau, in der Ebne eine Wohnung aufgeführt. Nechst bey diesem Schloß Ruckenstein ist das Loch, so, wann man einen Stein hinein wirfst, einen Dampfs aushaucht und ein Ungewitter erreget, wie imgleichen auch unweit von hier das Bächlein Urajne-potok befindlich, attivo inwendig in dem Berge ein See, wovon ich schon ander-werts geredet und es deßwegen hier weit* läufftiger anzuführen für unnöthig erachte. Im 1515 Jahr, welches wegen der so Welt-bekandten Bauren-Aufruhrbeschrien, haben die verbündete Bauern sich auch Ru* ckensteins bemächtigt, es ausgeplündert und verwüstet. «) Dieses Schloß und Herrschafft Ruckeu- stein haben vorzeiten die Herren Hund im Besitz gehabt; wie dann der letzte dieses Namens, Herr Marcus Hund (insgemein Marco Hund benamset) dessen Besitzer gewesen. Nachmals ward es Landsfürstlich, und darauf kam es an einen Hanns Harter, folglich auf die Herren Prekhenfeld, dann an die Herren Stadler, und von diesen aus die Herren Khatschitsch, nachgeehends aus die Freyherren Paradeiser und endlich an Herrn Leonhard Fabianitsch, von dem es sein Sohn, Herr Ernst Engelbrecht la-bianitsch, jetziger Besitzer ererbet hat. Santi« Jichabet Schloßt J-tzigtr S-fitz» bifidi*0- Inhalt. cAumen der Stadt Rudolphswerth. Wo dieselbe ligi. Römische Reirbs - Stadt, f° tionnals atthie gestanden. Welche von denen (Sollten vergeblich belagert worden. Ist König Dietrichs Hofstadt gewest-. Die alte Stadt wird vom Attila verstört. Hertrog Rudolph haut Rudolphswerth auf. Mreyheits - Brief für Rudolphsmerlh. §Er Hof (Sräte, fo vorhin aühie gestanden. Jager-Stelle diefer Stadt Audolphs-jferth. Ist riemlich fest. Dropsteg und Klöster dafelbst. Wer die Propstey gestif-'el und derfelbett Sefchafenheit. Zahl -er Thumherren allda. Ausführlicher Sericiti die Probsteg betretend. Die Kamen bifsheriger Pröpste aUhier. Das Wapen diefer §ropsteg. Sefchafenheit der Stijfts - Kirchen allhie. Ihre Altäre. Straujfifches deel-Mejfen-Gestißt. Kapelle defs H. Ifofenhratttees Nnfer I. Mrauen, darinn d»s Gestift der Brüderschaft. Wer der Stifter geweft. S. Barbaren Kapeli, die S. Jacobs-^apell. Srüderfcbaft defs Fronleichnams. Capell der derxehen Roth - Helfer fami einem Stift. Heiligthümer in diefer Kapellen. Slnt defs S- Märtyrers Melicis. Kocheine andre Kapeli. Inwendige Ausrierung diefer Ktr-àen- Künftlich-gemahltes Sild S. Kicolai. (Sefchriebene Anrufung defs S. W-eolai. (Bitte andre Aufschrift. Schöne Belehrung, wie man Gott ru Ehren ntüfe jjttgen. Epitaphium eines Propfts. Vier Milial-Kirchen. Die erfte Milial-Kirche fatnt ihrer Capellen. Die andre Keben-Kirche fanti ihren Altären. Die dritte Milial-Kirche mit ihren Altären. Die viecdte Milial-Kirche. Das Gebän der Kirnen S. Ruprechts. Unterschiedliche fürnehme Wapen in selbiger Kirchen. Schild, èhn und (Brabfchrift eines Herrn von Jamberg. Wer das Mrancifcaner Kloster erbaut. Herrn von Vilanders (Srabfchrift. Wann das (Hapuciner Kloster aufge-nchtet. Rudolphswerth hommt an die Grafen von Eilly. Wird von Herkog Al-^ttht umsonst belagert. Defswegen vom Kegfer Mriednch treflich privilegiti. Härchen fallen öfters in die Gegend Rudolphswerth. Wie grimmig die Türken ^nno 1492 in diefer Jands-Gegend gewütet. Die Stadt leidet vom Meuer sehr Lsofe Koth. Die |est häufst greulich in der Stadt Rudolphswerth. Wodurch Jttf* Stadt in Abnehmen gerathen. Ist dennoch die fürnehmfte Stadt nach Iay-dach. Gute Anstalten und Ordnungen in der Stadt. Richter-Wahl daselbst. Apothehen und Medici. Wie viel Jahrmärkte in der Stadt. Wann die Iahr-m‘tr£hie gehalten werden. Jutherifcher Prediger, so Anno 1567 aUhier eingenom-lnen worden. Mruchtbare Gegend um Rudolphswerth. Der nah-begliegende Hof Steinhof. Der Hof Slatenek. Die Stadt ist Jands-Mürftlich. S Stadt Rudolpswerth, sonst Meilen, von der Stadt Möttling drey ^^lnsgemein Neustädtlein genannt, ji Meilen. tn Crainerischer Sprach Novo- Ehbevor wir aber der jetzigen Stadt vverth™6810’ ìu Lateinischer Rudolph- Situation und Gelegenheit ferner be-Unt a rr àr Neostadium, gehört zu schauen, müssen wir zuvor die alte Stadt, UMvet ^eain, ligt zwischen Laybach so hier gewesen und deren Namen mit ihr der Astati, acht Meilwegs von selbstenverloschen, besichtigen. Soll dero- ^tadt Laybach, von Carlstadt sechs halben solche, wie ein Kärndterisches altes Wo dieselbe ligt. Römische RkichS-E'adt so vormals allhie gestanben. E eiche von denen Eolhcn vergeblich belagert worden. Ist König Dietrichs Hosstadt gewest. Tie alte Stabt wird vom Attila zerstört. Hertzog Rudolph baut Rudolphè-werth auf. Frepheits-«rieff für Rudolphs-werth. Jahrbuch ausweiset, aus welchem folgen- ' des entlehnet und von denen Herren von ! Rudolphswerth selbsten mir überschickt: worden, ehmals eine Reichs- oder Römi- I sche Stadt gewesen seyn, die sich von dem Ort, da sie setzt ligt, biß an Schloß Ho- j chenprach, welches von einer Seite die Stadt beschützet, erstreckt. Dieselbe ist von . der Gothen Könige Chiniga, unter der ; Regierung Keysers Decii, feindlich angefallen , hart bedränget, doch aber nichtj erobert worden. König Dietrich von Bern soll auch hier seine Hoffstatt gehabt haben. Im Jahr Christi 451, wie Attila, der Hunnen - König, durch Steyermarck auf Laybach zugeeilet, soll besten Bruder, wie-wol mit einer geringen Macht, durch Kroaten für diese alte Stadt sich gelagert, selbiger hart zugesetzt haben, unverrichteter Sachen aber wieder abziehen müssen ; als er aber zu seinem Bruder Attila nach Laybach gekommen, nach deren Eroberung wieder mit der gantzen Macht für diese Stadt gerucket und selbige durch Attilam stürmender Hand erobert, nachmals aber ge-schleifft und gäntzlich zerstört worden seyn. Was aber selbige vormalige Stadt für einen Namen gehabt, davon meldet der mir ertheilte Bericht, und auch die alte Chronic, woraus solcher gezogen worden, gantz nichts. Dem sey wie ihm wolle, so ist gewiß, daß An. 1365 Rudolph der Zehende, Hertzog in Oesterreich, diese Stadt in den jetzigen Stand gesetzet und gantz neu aufgeführt, auch mit seinem Namen Rudolphswerth beehrt, wie bey-gefügter Briest, so selbst nach dem Original abgefastt ist, klärlich andeutet. Erhherhogs Uudolphi kß Vierdten £xey-Heits-Srief, für die neu-erbaute Stad j Undolphswerth. „In Gottes Namen, Amen! Wir Rudolfi der Bierdte, von Gottes Gnaden, amen Ertzhertzog zu Österreich, zu Steyer, zu Kharendten, und zu Crain, Herr auf der Windischen March, und zu Portenau, Graf zu Habspurg, zu Tyrol, zu Peidt, zu Khüburg, Marggraff zu Purgau, und Landtgraff zu Elsas; Bekhenn, und ihnen kundt, mit diesem Briest, allen den, die Ihn sehen, lesend, oder hören lesen, in oder hinach in khünfftigen Zeiten, wie das sey! daß Wür alle Unsere Undter- thanen und Getreuen, von angeborner Güettigkheit, und mit freundlicher Gunst gern versorgen, und bedenkhen mit salli-chen Rechten, und Gnaden mit den Sy aufnemen, und am Jeglicher in seinem Wesen bey rechter und guetter Schirme verbleibe; So seyn Wür doch von natürlichen Begüer sonderlich genaigt, die ; aufzu bringen, zu mehren, und zu begnaden, die Wür selber zusammen bracht, und mit Stüfftung einer neuen Statt veründt, und gemestent haben, darumben Wür die Statt genant Rudolfswerth, gelegen auf der Windischen March, die Wür von neuen Dingen aufgeworsten, und nach Unseren Namen also genent haben, So geben Wür Ihr mit freundl. Ameht diese Recht und Gesezte, die Her* nach geschrieben stehet." (Hernach folgen die Freyheiten deren von Rudolffswerth.) „Diser Ding feint Gezeug die Ehrwürdigen Ortolff Ertzbischone zu Oppen, Herr Albert Bischoue zu Postan, Herr Johann Bischoue zu Pripen, Unser lieber getreuer Fürst und Cantzler, die Edlen Unser lieben Oehaim, Graf Rudolfs von Habspurg, Graf Rudorff von Widau, Grast Rudorff von Shnemberg, Unser lieben getreuen Graf Perchtolt von Mad-burg, Heinrich von Reichenstein: Ulrich von Lichtenstein von Gratzenstetten, Haubt-man zu der Neustatt, Andre von Lichten - stein, Stephan Mausau ObristerMarschal- he, Albrecht Pinhau obrister Druchsafs^ j Heinrich von Weisau, obrister Schenckhe Petter Oberstorff obrister Cammrer, und Wükhelben, der Khoenspegkh obrister Jägermeister in Ostterreich, Heiner von Ha khenberg, Eberhard von Dagsberg, Leo-’ pold von Stadekh Unser Landt Marschau t in Oesterreich, Albert der Stükhs, Joannes der Turst von Reistenekh, Khandald von Erbenau der Elte, Ulrich von Brems-perg, und Heinrich von Ropach Unser 1 Hofmaister, und andere Erbere Leut g,e-S nug, und darüber; zu ewigen j und gantzer Sicherheit hiessen Wür Un-: ser grost Fürstl. Jnsiegel hangen an die-: sen Briest, der geben ist zu Wienn, am Montag nach dem Palm-Suntag, naca Christi Geburth in dem dreyzehenhunder- ten Jahre, und darnach in dem sunn und sechtzigistem Jahre. Unsers Alter in dem sechs und zwantzigisten, und unsers Gewalts in dem siebendem Jahre. i« r ftrobstcy '551?' Collat : Wir der vorgenandt Her- tzog Rudolff sterkhen t diesen Brief mit der Un-terschrifft Unser selbst Handt. t Ehe Rudolphus diese neue Stadt erbauet, ein Hof, Grätz genannt, allhie befindlich gewesen, so dem Kloster Sittich zugestan-ven, für welchen Hof Ertzhertzog Rudolph ta IV. dem Kloster andre Huben und Emkunfften zugewendet, und diesen Hof em fich gebracht, dahin er die jetzige Stadt Rudolphswerth bauen lasten. a) Dieses Rudolphswerth nun ligt aber an dem Fluß Gurck, über welchen eine schöne holtzerne Brücke gerichtet ist. Sie steht auf emem schönen Hügel und ist von Natur r» àin mit gröstern und hohem Hügeln als bte Stadt ist, in der umligenden Ge-M geführt, so daß man sie gar leichtlich mn Stucken bemeistern kann, ohne welche er Feind nichts richten mag. àìvendig in der Stadt hat es einen .^sen Platz, schöne Häuser, eine Propstey «L. . Franciscaner-, auch gleich vor der Capuciner - Kloster. a> MS. Litt. Die Propstey anlangend, ist selbige W-rdi« durch Maximilianum I. gestifftet im Jahr ^ UBb 1509, und hat Papst Leo der X. im Jahr d-rs-lbm 1514 die Stifftung dieser Collegiat-Kit» Bkschaffmhnt. chen bestätigt, b) Es waren hier ehedesten dreyzehen Thumherren, unter denen der 3<# b« Propst die erste, der Dechant die andre à" Ehren-Stelle hatte. Nunmehro aber ist die Zahl der Thumherren gemindert worden, und wird die Propstey durch den Propst, der nebst dem Dechant noch vier Canonicos hat, verwaltet. In der Stadt findet sich weiter keine Pfarr, als nur das Capittel, welches alle geistliche Aemter versihet und die Sacramenten verreichet; wiewol es noch vier andre Kirchen in der Stadt unter sich hat, wie aus beygefügter Beschreibung zu vernehmen ist. Denn damit der geneigte Leser, so vielleicht eine genauere Wistenschafft von dieser Propstey verlangt, ein Vergnügen bekomme, habe ich eine schrifftliche Nachricht, so ich davon von Rudolphswerth erhalten, demselben hiebey mit einrucken wollen. Dieselbe lautet zu Latein, wie folgt: 6) MScr. Cepit. Rudolfrv. AuSfiihrlichcr Bericht, bie Propst-Y bttrtffenb. Gonatitutio Goclesice Collegiata S. J/ioo= lai, insignis Prcepositurce d venerabilia GupituZi dludolphvverthenais. Est haec Ecclesia 8. Nicolai Episc. supra montem sita in Civitate Rudol-phibertensi, Dioecesis Aquilejensis. Fuit olim subdita, curata tamen, Parochiae 8. Cardiani in Hönigstein, dein Anno 1494 per Alexandrum VI. Pontif. Max. erecta in Collegiatam, ad instantiam Friderici Tertii Imperatoris ; Diploma seu Dos subinde specificata per Maxi-milianum Filium, in castris suis felicissimis ap. Costerò Anno 1509, qui pro fundatore habetur. Fundati & erecti sunt hic XIII. Canonicati, quorum unus est Praepositus, prima, alius Decanus, secunda Dignitas, cum undecim Cononicis, omnibus unum Capitulum constituentibus, cum bursa, mensa & habitatione communibus. Jam verò limitatus est numerus Canonicorum , & Capitulum seu Praepositura administratur per solum Praepositum, qui praeter Decanum habet IV Canonicos, Curatum Civitatis, duos Excursores & unum Primissarium. Praepositi hujus Gollegiatae fuerunt seyusentes. 1. Jacobus Aursberger Parochus 8. Ruperti. Anno 1510. 2. Georgius SlatkoinaEpiscopusVien-nensis & Petinensis. Hic à Caes. Majest. Insignia Praepositurae obtinuit, aureum nempè Equum, & hoc exinde qubd ejus nomen Slatkoina denotet Equum aureum. Anno 1514. 3. Jacobus Nicolai Parochus in Pu-nikel in Styria. Anno 1526. 4. Sebastianus Colpesch. An. 1543. 5. Leonardus Praepositus de Cognomine non scitur. Anno. 1 545. 6. Georgius Graff. Anno 1560. 7. Petrus Petronei. Anno 1573. 8. Polydorus Montaniana, tempore hujus fuit Praepositura, Ecclesia, & tota Civitas incendio conflagrata. A. 1580. 9. Marcus Khunius, hic limitavit Ca-nonicatus, & Praeposituram reaedificavit, L modernum Regimen instituit. A 1599. 10. Albertus Pesler. Anno 1615. 11. Carolus Pesler. Anno 1620. 12. Nicolaus Mrau Episc. Scardon. Anno 1635. 13. Franciscus Mrau. Anno 1642. 14. Michael a Cumperg Episc. Chri-stopolitan. Anno 1650. 15. Johannes Andreas à Stemberg Episcop. Scopiens. Anno 1653. 16. Germanicus Comes S. R. I. à Tur ri & Vallis-Saxinae Canon. Passav. Vicarius Generalis in Inferiori Austria ; hic reformavit Turrim Ecclesiae & perpetuam Infulam pro successoribus procuravit. Anno 1666. 17. Sigismundus Christophorus Com. ab Herberstein jam Episcop. Laba-censis. Anno 1679. 18. Friedericus Hieronymus Comes de Lanthieri modernus Praepositus.A.l 682. Ecclesia Collegiata Rudolphisberti, est, sub titulo 8. Nicolai Episcopi, bene & pulchre ornata, cum insigni & altissima Turri, habet praeter majus Altare, sex Collateralia, et unum insigne marmoreum in Inferiori Ecclesia sub Choro, supra quod singulis septimanis una Missa legitur pro Animabus Purgatorii per Beneficiatum Strausianum. Ex parte Epistolae, in Ravi Ecclesiae, intra ipsam Ecclesiam est Altare sub Titulo Beatissimae Virginis Mariae in Coelos assumptae in Capella Confrater-nitatis Sacratissimi Rosarii, cum copiosa supellectili, cujus sacrae peractiones punctualiter, statutis diebus, peraguntur, cum recitatione tertiae partis Rosarii, diebus Dominicis post Concionem, per Beneficiatum ejusdem Confraternitatis : quod Beneficium cum commodd habitatione et necessariis reditibus fundavit Michael Jelshaver vigiliarum Praefectus A-1660. Praesentatio ad beneficium hoc fit per Abbatem Sacri sepulchri Labacensis. Post hanc Capellam sequitur alia sub Titulo 8. Barbarae Virginis et Martyris, ad quod Altare Senior Canonicus Mat-thiasCastellez fundavit unumBeneficiunq sub Titulo 8. Barbarae Anno 1675. Cujus Praesentator est Sua Excellentia Illustrissimus Dn. Georgius Sigismundus Sacr. Rom. Imp. Com. et Dominus c e j Gallenberg, summus Carnioliae Praefectus,et successu temporis semperSenior ex ejus descendenti Linea, hujus Nobilissimae Familiae. Iterum post liane Capellam sequitur alia cum Altari sub Titulo S. Jacobi Apostoli, benè ornata. Ad Cornu Evangelii praefatae Ecclesiae, pariter intra ipsam Ecclesiam, est Capella & Altare Confraterni tatis Sanctissi-mi Corporis Christi, cum sua propria supellectili : Singulis Feriis quintis, per totum Annum, cantatur solennis Missa Per ejusdem Confraternitatis Capella-num, qui ordinarie esi Guratus Givitatis. Post antecedentem Capellam sequitur alia, cujus Altare est sub Titulo quatuor decim auxiliatorum, ad quod est fundatum Beneficium Strausianum à Domino Jacobo Straus Anno 1522, cum copiosis reditibus : cujus Beneficii est Praesentator Senatus Rudolphisvverthensfs, quodque nunc Dn. Johanni Zenero Canonico Rudolphisvverthensi & Parocho Iggensi contulit. In hac Capella in loco eminenti, ad Cornu Evangelii, ad murum, est splendida & deamata Arca, continens inultorum Sanctorum Martyrum, Confessorum et Virginum reliquias, inter quas sunt sacra ossa totius corporis S. dicis Martyris, cum ampulla vitrea de Sangvine ejusdem Sancti, quae omnia cum magna Veneratione, sub bona clausura conservantur cum perpetuoLumine. Post hanc Capellam sequitur adhuc |*na alia, cujus Altare est sub titulo anctae Annae, benè ornatum. Haec Ecclesia Collegiata, habet omnia a aria nova, cum pulcherrimis picturis, e ornatur tredecim vexillis, ac novo Or-110 • summo Altari noviter cumpul-? orrima Architectura per Praepositum . orri exstructo, et magna et nobilissima Pictura 8. Nicolai Episcopi, facta Per manum famosissimi Pictoris Tin-oreti, insestimabilis pretii ac valoris. cum per Incendium Anno 1580 in ac Ecclesia sint destructa, & dissipata ®*nuia monumenta, Inscriptiones & Epi-phia ; restat in Pariete, ad Cornu Epi-o ae ante majus Altare, haec Inscriptio, agnis literis exarata, ut sequitur : » Salve PraesulumDecus,Orphanorum tiu 6r’ PauPerum Alitor, fidum Navigan-m sydus,Daemonum Terror, aegrorum salus, pie, Clemens, & misericors : 0! Beate Nicolae, suscipe preces nostras, audi suspiria servorum tuorum, tuam opem implorantium ; intercede pro nobis ad Dominum Jesum Christum, ut digni efficiamur consortio Sanctorum. Amen. “ Ex altera parte autem ad Cornu Evangelii sub fornice, altè, in Choró Canonicorum , est sequens Inscriptio : „Deo in Choro psallendum est devote, attente, clarè, distinctè, altè, modestè, studiosè & ferventer : non vagante oculo, ncque mente, non festinanter, non oscitanter, non somnolenter, non syncopan-do praecipitanter, non tepidè ; maledictus enim homo, qui facit opus Dei ne-gligenter. Psallentes in Choro, repraesentant personas Angelorum, hebdomadarii f) Christi. Psallite Deo nostro, Psallite cui soli Laus, honor, & gloria in secula seculorum, fiat! fiat.“ Et cum Epitaphia & monumenta sint omnia per incendium destructa : hoc unicum sequens ante gradus Chori legitur. %ic Joannes Andreas à Stemberg Arae-positus jacet, totus in QSeo compositus, Quinio denus ; i666 moritur sanus, Gum ei esset 65. aetatis annus : Xuic adjacent duo Jtevitae Qui jam non dicunt Missa est, itet A dextris %ieronymus à Stemberg Ga~ nonicus, Alter Gasparus Jerizti jelo unicus : Acis Matthias Gastellez Ganonicus, affectus Adoc eis appositus ciiaritatc allectus Qui apud Aranciscanos sepultus jacet St nunc etiam mortuus non tacet. Haec Collegiata Rudolphisvverthen-sis habet intra muros Civitatis Filiales Ecclessias quatuor, inter quas prima S. Antonii Abbatis est antiquissima, benè ornata ; ad Cornu Evangelii in medio extra Ecclesiam, habet Capellam 8. Florian! Martiris, noviter aedificatam, in qua fundatum est Beneficium à Reverendo Dn. Joh. à Walneg, Parocho in superiori Nassenfues, cujus Praesentator est Senatus Rudolpsvverthensis, quodque p. t. Parocho Hönigsteinensi contulit : & praeter hanc Capellam & majus ■j") Legendum forte Hebdomadarii Christi, vel Hebdomadarii Chori ! Altare, sunt adhuc alia duo Altaria Col-lateralia : ad Cornu Evangeli! est Altare 8. Johannis Baptistae : ad Cornu Epistolae S. Valentini Martyris. Secunda Ecclesia filialis est 8. Ca-tharinae Virginis et Martyris post incendium Anno 1664 bene reaedificata, ah extra et ab intra bene ornata, cum tri-bus Altaribus ; majus est 8. Catharinae, ad Cornu Evangeli! 8. Mariae Magda-lenae, et ad Cornu Epistolae 8. Luciae Virginis et Martyris. Tertia Ecclesia Filialis est 8. Georgii Martyris, ampla et benè ornata cum tribus Altaribus ; majus est 8. Georgii Martyris : ad Cornu Evangeli! B. Mariae Virginis ; ad Cornu Epistolae SS. Fabiani & Sebastiani. Quarta Ecclesia Filialis est 8. Martini Episcopi penes Hospitale, in quo honestè aluntur duodecim Pauperes, ex reditibus ad Hospitale fundatis : Ecclesiae aedificium est leve, et antiquum, cum uno Altari sub Titulo 8. Martini. Ad hoc Altare duo Domini Tisleri, Canonici, fundarunt Beneficium Anno 1678 tatorem dolphsvverthensem, quo beneficio nunc fruitur Soror Fundatorum. Parochiae & beneficia Ecclesiastica subjecta Praepositurae PiudolpTisvver* thensi sunt sequentia. 8 Cantiani in Honigstein. 8. Ruperti. In Pillichberg. In Saunstein. In Gurkfeld. In Hosenpoh. In Zerkla. In Inferiori Nassenfues. 8. Michaelis. B. Virginis in Thermis. In Woltendorff. 8. Erasmi in Ainoedt. In Pollana. In Schvvaindorff. Ad 8. Georgium in Styria. In Punikel in Styria. In Lemberg in Styria. In 8. Marain in Styria. In Sibika — — in Styria. Dem Deutschen Leser zu Gefallen wollen wir diese Beschreibung der Prob-stey hiernechst auf Deutsch geben. , cujus praesen-constituerunt Senatum Ru- Sejschaffenheit der Collegiat-Kirchen zu 8. Nicolai, -er trefflichen propstey und Würdigen Eapitels zu Kudolphswerth. Iiese dem heiligen Nicolao Bischoffen gewidmete Kirche ligt in der Stadt Rudolphswerth am Berge in dem Aglarischen Kirchen-Gebiet, war ehedessen der Pfarr 8. Cantian in Hönigstein unterwürffig und ward doch auch durch dieselbe versehn. Darnach ist sie im Jahr 1494 auf Anhalten Keyser Friedrich deß Dritten von Papst Alexander dem VI. zu einer Collegiat-Kirche aufgerichtet, und von Keyser Maximilian, als Keyser Friedrichs Sohn, in seinem glücklichem Läger vor Costerò im Jahr 1509 mit Einkünfften versehen worden. Welchen Glorwürdigen Keyser man auch dahero für den Stiffter preiset. Es wurden erstlich XIII Canonicaten aufgerichtet; von denen einer Probst, welches die erste, der andre Dechant, so die andre Ehren-Stelle war, die übrige eylff aber Eapitularen gewest, welche miteinander ein Eapitel ausmachten, so die Einkünfften, Tisch und Wohnung unter sich gemein hatten. Nunmehro aber ist diese Hahl der Dommherru gemindert, und wird die Prob-stey oder Eapitel bloß durch den Probst versehen. Welcher über dem Dechant noch vier Dommherren hat, auch den Stadt-Pfarrern, zween Excursores und einen Primissarium. Pröpste dieses Collegiat - Stiffts seynd von Anfang her gewest: 1. Jacob Aursberger, Pfarrer zu S-Ruprecht. Anno 1510. Pröpste 2. Georg Slatkoina, Bischofs zu Wien aö^16r' und zu Biben. Dieser hat von Ihr. Röm. Keyserl. Majest. für diese Propstey das Wappen, nemlich ein güldnes Roß im Schilde, erhalten; und ist die Ursach dieser Wappen-Erkiesung sein Nam; angemerckt, Slatkoina auf Deutsch ein güldnes Pferd bemercket. Anno 1514. 3. Jacobus Nicolai, Pfarrer zu PuM-kel in Steyermarck. Anno 1526. 4. Sebastian Eolpesch. Anno 1543. 5. Leonhard, (deffen Beyname ist un-bekandt.) Anno 1545. 6. Georgius Graff. Anno 1560. 7. Petrus Petronei. Anno 1573. 8. Polydorus Montagniana, bey dessen Lebzeiten ist die Probstey, Kirche und gantze Stadt im Feuer aufgegangen. A. 1580. 9. Marcus Khunius, dieser hat die Dommherrn-Stellen limititi, die Prop-steh wieder aufgebaut, und in den jetzigen Stand gesetzt. Dieser neundte und der vorhergehende achte waren General-Com-missarii deß Patriarchens mit trefflicher Vollmacht, durch Steyermarck, Kärnthen und Crain, da die vorige alle aber Ertz-Capläne der Windischmarck, wie jetzt deß Untern Crains. Anno 1599. 10. Albrecht Pesler. Dieser enthielte M in Patriarchats-Geschafften wegen * Ferdinandi II. etliche Jahre zu Rom auf; allwo er auch gestorben. Anno 1615. 11. Carl Pesler. Anno 1620. 12. Niclas Mrau, Bischofs zu Scarda. Anno 1635. 13. Frantz Mrau. Anno 1642. 14. Michael von Kumperg, Bischofs zu Ohristopolis. Anno 1650. 15. Johann Andreas von Stemberg, Fpiscopus Scopiensis. Anno 1653. 16. Germanicus, deß H. Röm. Reichs Graf von Thurn uni) Valsassina, Cano-wcus zu Passau und General - Vicarius y* Unter - Oesterreich. Dieser hat den ^rrcheu-Thurn verändert und eine ewigwährende Insel seinen Nachfolgern aus-gewürcket. Anno 1666. 17. Sigmund Christofs, Graf von Herberstein, jetziger Bischofs zu Laybach. Anno 1679. 18. Friedericus Hieronymus, Graf von anthieri, jetziger Propst. Anno 1682. ' Diese Stiffts-Kirche zu Rudolphswerth ' r unter dem Namen deß Bischoffs Ni-oi« schön und herrlich geziert mit einem unsehnlich - hohen Thurn, hat auch nebst e*u grofsen Altar sechs Seiten - Altäre, und tn dem untern Kirchen-Chor einen Jfe ^ fututor steinern, über welchen wo-^udlrch vermöge deß StrauffischenStiffts r-s ^ blnen Beneficiatum eine Messe ge-’en wird für die Seelen im Fegfeuer. mY^iuÌ Seiten der Epistel, in dem Mittet» 5 Kirchen, steht der Altar der Hirn» W ro $ ^usrer L. Frauen, in der Capellen fep« uderschast deß heiligsten Rosenkran-hüusfigem Geräthe, und werden Sin*.:. j,- v^lmen Verrichtungen unfehlbar auf - beiUmmte Zeit fürgenommen, mit Ungung deß Dritten Theils deß Rosen- ittt allhie. ** aita, A re. iš: ulle Sonntage nach der Predigt, B emen, so das Gestisti dieser Brü-Sèl? empfängt und geniestt. Welches ist dann mit einer bequemen Wohnung und gehörigen Einkunfften aufgerichtet Michael Jelßhofer, Wachtmeister, Anno 1660. Die Fürstellung (oder Präsentation) zu diesem Stifft geschihet durch den Abbt deß heiligen Grabs zu Laybach. Auf diese folgt eine andre Capelle, so der heiligen Jungfrauen und Märtyrin Barbara gewidmet; zu welchem Altar der ältere Dommherr, Herr Matthias Co-stellez, ein Stifft mit dem Namen der heiligen Barbaros Anno 1675 gemachet. Worbey das Prmsentations- oder Für* stellungs - Recht Se. Excellentz Herr Georg Sigmund, deß H. Röm. Reichs Graf und Herr von Gallenberg, Lands-Verwalter in Crain, und also folglich jederzeit der Aeltiste der von ihm abstammenden Linie hat. Uber diese ist noch eine andre Capelle deß heiligen Apostel Jacobs, welche trefflich geziert. Auf deß Evangelii Seite in gedachter Kirchen ist auch innerhalb derselben eine Capell und Altar der Brüderschafft deß heiligen Leichnams Christi mit zugehörigen eignem Geräthe. Allemal wird am Donnerstage, (ferià quinta) das gantze Jahr durch eine Meß durch den Caplan dieser Brüderschafft, so ordentlich der Stadt-Pfarr ist, gehalten. Auf jetztgemeldte sieht man eine andre Capelle unter dem Namen der vierzehen Heister, (oder Noth-Helffer) worzu vom Herrn Jacob Strauß im Jahr 1522 ein Stifft samt genügsamen Einkünfften gemacht ; besten Vergeber und Austheiler der Rath zu Rudolphswerth; der es für jetzo terrn Johann Zehnern, Dommherrn zu udolphswerth undPfarrernzuJgg, zugetheilt. In dieser Capelle an einem Ort, so etwas erhöht, ist auf Seite deß Evangelii an der Mauer eine treffliche und vergüldete Kiste, in welcher viel Heiligthümer von denen H. Märtyrern, Beichtigern und Jungfrauen enthalten; unter welchen absonderlich alle Gebeine deß H. Märtyrers Felicis, nebst einer gläsern Flasche, worinn erstgedachten Heiligens Blut befindlich; welches Alles mit höchster Andacht wol-verschloffen bey einer stetigen Lampen verwahret wird. Nebst dieser ist noch eine andre Capelle, deren wol - gezierter Altar zu S. Anna betitelt wird. |! Diese Collegiat Kirche hat lauter neue ! Altäre nebst den schönsten Gewählten, Wer der Stifft er gewest. S. Barbaren Lapell. Die S. Jacob»-Lapell. Brüderschafft deß Fron-Leichnam». Tapel der vierzehen Nothhelffer samt einem Stifft. Heiligthümer in dieser Tapellen. Llnt deß H. Mürtqrer» Felici». Noch eine andre Lapell. Inwendige Ausziernng dieserltirchen. Künstlich gernahlles Bild 6. Nicolai. ©tfchtitbtne Anruffung best H. Nicolai. Eine andre Aufschrifft. Schöne Belehrung wie man Gott zu Ehren müffe singen. dreyzehen Fahnen und einer neuen Orgel. In dem hohen Altar, so ehelängst nach denen prächtigsten Bau - Regeln, von ! Herrn Grafen von Thurn, Pröpsten, aufgeführt, ist das Gemahl deß H. Bischofs Nicolai groß und unvergleichlich von dem Pinsel deß berühmten Künstlers Tintoret eines unschätzbarn Werths zu sehen. Und ob schon durch das Fener im 1580 Jahr in dieser Kirchen alle Gedächtniß-Wercke, Aufschrifften und Grabmähler vernichtet und verheeret seynd, ist doch an der Wand bep der Seiten der Epistel, nahe deM grosien Altar, diese mit groffen Buchstaben verzeichnete Aufschrift folgenden Inhalts annoch leßlich: „Sey gegrüffet du Zier der Kirchen-Fürsteher, Batter der Waisen, Ernährer der Armen, getreuer Leit-Stern der Schiffenden, Schrecken der Teufel, Heil der Krancken! O du sanfft- und lieb-mütiger, gütiger, barmhertziger und seliger Nicolae ! erhöre unser Gebet! Nim an das Senfs tzen der Diener, so deine Hülfe suchen! bitte für uns bey unfern Herrn Jesu Christo, daß wir der Gemeinschaft der Heiligen würdig werden mögen. Am." Aus der andren und Epistel-Seiten, hoch oben im Chor der Dommherren, unter dem Gewölbe, ist folgende Aufschrift: „Wenn man in den Kirchen-Chor Gott zu Ehren singt, soll es geschehen andächtig, ausmercksam, laut und vernehmlich, verständig, mit hoher Stimm, sittsamlich, steifig und inbrünstig, nicht mit umher-gafenden Augen und Gemüt, nicht eilfertig, nicht schläfrig, nicht verdrießlich, nicht obenhin, dann verflucht sey, der das Werck deß Herrn nachlässig thut. Die im Chor singende bilden die Engel für rc. Ihr wochendliche Vorsteher deß Chors, (f) singet unferm Gott! singet ihm! Dem allein ge- ! bühret Ehr, Lob und Preis, von nun: an biß in Ewigkeit. Es geschehe! es geschehe!" Und da alle Grabmähler und Steine ; durch das Feuer verheeret seynd, wird ' doch dieses noch vor den Chor-Staffeln gefunden und gelesen. (t) Hebdomadarius ist derjenige, welcher in eine; Wochen das Chor-Amt ordnet. Mögle nach heutige: Red - Art Director Chori heiffen. dßic, Johannes Jln dreas à Stemberg Praepositus jacet totus in dlieo compositus dee. Diese Rudolphswerthische Collegiat-Kirche hat innerhalb der Stadt-Mauer noch vier Filial-Kirchen, unter welchen die erste S. Antonii deß Abbts am Misten und wol geziert ist. Zur Seite deß Evan-gelii ausserhalb der Kirchen steht in der Mitten die Capelle deß Märtyrers S. Florians neu-erbaut, in welcher von dem Ehrwürdigen Herrn Johann von Walneg, Pfarrern in Obern-Nafs enfuß, ein Stift aufgerichtet, so der Rath zu Rudolphswerth vergibt und dieser Zeit es dem Pfarrern zu Hönigstein überlasten. Uber diese Capellen und Altar sind noch zween Neben - Altäre. Auf der Seiten deß Evangelii steht der Altar S. Johannis deß Täufers, aus der Seiten der Epistel deß H. Märtyrers Valentini. Die andre Filial-Kirche ist der Jungfrauen und Märtyrinn Catharina gewidmet, nach der Brunst, im Jahr 1664 wol aufgebaut und innen- und auswendig treff-lich geziert. Unter denen dreyen Altären, ist der gröf te zu S. Catharina, zur Seiten deß Evangelii ist der H. Mariae Magdalen» Altar, bey der Selten der Epistel aber der Jungfrauen und Märtyrinn Luci». Die dritte Filial-Kirche zu S. Georg dem H. Märtyrer ist groß und schön, mit dreyen Altären. Der gröf te ist dem H. Georgio, der zur Seiten deß Evangelii der H. Jungfrau Mari», der zur Epistel-Seiten aber dem H. Fabian und H. Sebastian gewidmet. Die vierdte ist S. Martini deß Bischofs, nächst dem Spital ; in welchem zwölf Arme sehr wol aus denen zu dem Spital gestifteten Einkünften unterhalten werden. DaS Kirchen-Gebäu an sich selbsten ist nicht sonderlich prächtig, sondern schon alt. Hat einen Altar deß H. Martini. Zu diesem Altar haben die beyde Herren Tisler, Domherren, im Jahr 1678 ein Stift ge-machet und den Rath zu Rudolphswerth zum Pr»sentatore (Vergeber und Aus-theiler) gesetzt. Für jetzo hat dieses Stifts Genuß die Schwester der Stifter. Folgen die Pfarren und geiltliche Süffig fo der Propstey Kudolphsuierth gehörig. I. S. Cantiani in Hönigstein. II. S. Ruprechts. Dieser Kirche, ehe EpitaP6' eioei Bier F' Kirche Die 4 «ST fand jJ gapetteo. Die «"Ly s» %0lt' 0 Die C Filial'' ,i< Man sie noch der Propstey einverkörperte, Patronat-Recht stund denen Hertzogen von Crain zu. Sie hatte den einen Vicarium unter Sauenstein, das Patronat-Recht die Grafen von Lamberg zu Sauenstein und Raittenburg; den andren Vicarium in Pit-tichberg, das Jus Patronatus haben die Herren Apfaltern von Ray und Mottnik; |j denDritten in Unter-Naffenfuß, unter dem Patronat gemeldten Marckts und Herr-ichafft. Die Confirmation dieser Vicarien gehört dem Capittel zu Rudolphswerth. . Besagte Pfarrkirche S. Ruprechts ist em schönes und kostbares Gebäu, hat ein hohes Gewölbe, so mit sechs steinernen Seulen und eben so vielen steinernen Schwibbögen unterstützet, gantz voll alter Mahlerey, von so lebendigen und so frischen Farben, als wann sie erst für einen Monat verfertigt wäre. In selbiger Kirchen findet man Oester-rerchische, Cillysche, Auersbergische und Vrllandersische Wappen. Bon dem Stiffter dieser Kirchen findet Man nichts. Die Kirche aber ist in diesen Stand im 1497 Jahr gesetzet. Aus dem Gebäu sieht man, daß sie nicht auf ein Mal von denen Pfarr-Kindern, sondern nach und nach von reichen Gutthätern erbauet worden. In dieser Kirchen hangt ein Schild und Fahne deß darinn begrabenen Herrn Sig-nrund von Aursberg, mit dieser Aufschrift: «Hier ligt begraben der Edle und Vest Herr SrgMund von Aursberg, Ritter, der geworben ist den 8. Septembr. An. 1594. S. Michael. In Pillichberg. In Sauenstein. In Gurckfeld. In Hosenpoh. In Zerkhla. In Unter-Naffenfuß. Unser L. Frauen im warmen Bade. In Woltendorff. ©. Erasmi in Ainoed. In Pöllan. In Schweindorff. Zu S. Georg in Steyermarckt. In Punikhl in Steyermarckt. In Lemberg in Steyermarckt. In S. Marain in Steyermarckt. In Sibika in Steyermarckt. n-» He vollkommene Verzeichniß, worin-6' v nW nur die Stiftung, Pröbste, chen-Gebäu, Capellen, Altäre, Auf- schrifften, Pillal-Kirchen enthalten, sondern auch alle dazu gehörige Pfarren ausgezeichnet, überhebt uns der Nothwendigkeit, etwas mehr beyzufügen; weßwegen wir von dieser Propstey weg und nach dem Franciscaner-Kloster eilen. Dieses Kloster samt der Kirchen 8. Leonhardi Hot im 1462 Jahr Frau Elisabeth von Tschernembl gestifftet, als Sixtus der IV. auf dem Römischen Stuhl saß, *) wiewol Andre den Anfang zum bauen auf das 1472 Jahr hinaus setzen, b) In dieser Kirchen sind verschiedene Epitaphia, so würdig scheinen, daß man ihrer hier gedencke, als: ein Grabmahl Herrn Wilhelm von Bilanders deß letzten dieses Namens, der gestorben ist am Charfreytage 1547 Jahrs. Hernach ein andres, deß Herrn Len-khovitsch, Generalen der Croatischen und Meer - Grentzen ; deffen Titel auf dem Grabstein also lautet: Feld-Hauptmann (t) der öreyen Länder, Steyer, Kärndthen und Crain, an dem Windischen und Crabatischen Grentzen und Marcktflecken, so gestorben ist den 22. Tag Junii im 1659 Jahr. Vor der Stadt ist ein Capuciner-Kloster und hat man solches erst im 1660 Jahr angefangen zu bauen, im 1672 aber vollendet. Wovon folgende im Chor befindliche Zeilen Nachricht geben: Anno 1672 die 4. Septembris, hsec Ecclesia ab Illustrissimo Johanne Scno-glyanovich, Episcopo Segniensi & Mo-drusensi, ad honorem 8. Josephi consecrata est, anua autem dedicatio proxima Dominica ante nativitatem B. M. V. celebratur. Es hat aber diese Stadt viel Veränderungen, Glücks- und Unglücks - Fälle während der Zeit ihrer Erbauung erfahren. Einst ist sie von dem Haus Oesterreich den Grafen von Cilly versetzt worden, welche nachmals Graf Hermann von Cilly seinem Sohn Friedrich, um das Jahr 1421, neben mehr andren Herrschaften mitgetheilet. c) Im Jahr 1435 ist diese Stadt durch tertzog Albrecht und den Grafen von illy wegen deffen, daß jetztgemeldter Hertzog mit seinen Herren Brüdern, a) MS. Mon. b) P. Franc Glavi Orig. Prov. Bob. (t) In dem mir zugesandtem Manuscript steht zwar jilthausmnann ; muß aber verschrieben seyn. c) Megis. fol. 1090. Wer dar Zranciscaner-Klofter erbaut. Herrn von Bilanders Grabschrisst. Wann dar Capuciner-Kloster ans-gerichtet Rudolphswerth kommt an die Grasen von Lilly. Wird von Hertzog Albrecht umsonst bcliigert. DcßwegN! vom Äetjjet Friedrich trefflich privilegirt. TUrcken fallen Lffters in die Gegend Rudolphs-teert Ij. Wie grimmig die Tllrcken Anno 1492 in dieser Lands-Gegend gewütet. Die Stadt leidet vom Feuer sehr grosse Siech. dem Keyser Albrecht die Ländertheilung nicht zu Ende bringen können, hefftig belagert. Doch war ihr Anfall ohneWürckung ; denn die Stadt trieb die Stürme tapfer ab, und erlegte viel von denen Belagerern. Welches tapffern Verhaltens wegen Keyser Albrecht denen Bürgern treffliche Frey-heiten ertheilet, anbey ihnen mit rotem Wachs zu siegeln, erlaubt hat. a) Obgleich der Erbfeind diese Stadt mit seinen Raub-Klauen nicht niderreiffen können, hat er jedoch durch verschiedene barbarische Einfälle dieser Gegend und Landschafft um die Stadt Rudolphswerth herum mächtigen Schaden zugefüget; wie es dann im 1469 Jahr bj im 1492 Jahr c) und im 1547 Jahr, in den Jahrbüchern angemerckt zu finden, d) Denn An. 1469 haben sie, wie schon gedacht, die umligende Landschafft abscheulich verheert und beschädigt. Anno 1492 trachteten sie die Stadt Rudolphswerth einzunehmen, wurden aber davor weggeschlagen, kehrten aber Alles um die Stadt herum mit dem Besem der Verwüstung, und mufften andre Oerter desto schär ff er die reiffende Klauen dieser wütenden Bestien empfinden. Welche Dörffer, Märckte und Städte anzündeten, den armen Leuten die Häuser niderriffen, Männer und Weiber erwürgten, die Kinder an den Zäunen spiesseten, oder an den Mauren zerschmetterten, wehrhaffte Leute niderstieffen oder säbelten, die Reichen banden und kuppelten sie zusammen, wie die Hunde, und trieben sie also verstrickt vor sich her in die Dienstbarkeit. Aber wie gedacht, vor Rudolphswerth i .bekamen sie den Kehr-ab. Und solches ist damals geschehen, als der Hali Bassa mit ► 10000 Mann in Kärndten geschlagen, wobey 7000 beschädigt, der Christen doch aber auch ohn die Verwandten 6000 geblieben. Anno 1547 seynd sie zweymal vor die Stadt gekommen und haben Alles, was umher ligt, verderbt. Und was hat nicht das Element deß Feuers in Rudolphswerth für Jammer erreget? Im 1576 Jahr, vor der Fastnacht, ist diese Stadt im Rauch aufgegangen. Im 1583 Jahr verzehrte dieser uner- ®ie Pest Hauff! Étti* SRuboIph® metti- ci) MS. Rudolph, 6) MS. Prov. e) MS. Prov. d) MS. Prov. e) MS. Prov. & Megia. p. 1112. 1113. sättliche Fresser, was von der neulichen Brunst übrig geblieben und von Neuem wieder erbauet war. f) Anno 1605 den 3. Octobris ergrieff das Feuer den Platz und legte über sechtzig Häuser in die Aschen, y) Ja, noch ohnlängst im 1664 Jahr muste leyder! diese Stadt diese Feuer-Ruten am allerschmertzlichsten fühlen, indem selbige völlig nebst dem Francis-caner-Kloster und Kirchen (etlich wenige Häuslein ausgenommen) abgebrannt. J1) Nicht weniger Schaden hat die leydige Pest-Seuche an Menschen, als das verheerende Feuer an Häusern, dieser Stadt zugefüget. Massen sie im 1578 Jahr 0 und gleichfalls im 1590 viel Leute weg-geriffen, und so wenig derselben übrig gelassen, daß das Graß auf dem Marckt-Platz so hoch gewachsen, daß man es mit Sensen abmähen können. k) Im Jahr 1625 hat die Pest zu Rudolphswerth vierhundert Personen vertilgt. I) Als man schrieb 1648, schrieb sie nur achtzehen Personen allhie ins Sterb-Register ein, und löschte sie von der Zahl der Lebenden aus. Wegen so viel-erlittenenBeschädigungen, ist diese Stadt anjetzo sehr in Abnehmen kommen, worzu auch noch andre Zufälle sich beygeschlagen. Dann ehe noch Carlstaot aufgebauet worden, war diese Stadt m der höchsten Blüte und hielte die löbliche Landschafft Crain allhier ein Proviant- Saus, die Grentzen damit zu versorgen, o wurden auch allhier die Grentz-Slm baten ausgezahlet; welches nunmehro auch von dieser Stadt weggenommen und mch geringer Abgang oder Minderung der Nahrung ihr dadurch entstanden. Ja, ehe oe Türck Canischa weggenommen, war auy die Niderlage der Kaufmanns-Güter, un ward von hier aus eine graffe Hanne -schafft ins selbige Ort getrieben. 3fi den«< Dessen jedannoch ohngeachtet ist dl s Stadt nach Laybach die fürnehmste |”a4. Crain, und hatte vor diesem die Ach und Bann. dies« ro ratheO- g) MS. Prov. h) MS. Rudolph-k) MS. Rudolph. f) MS. Prov. i) MS. Prov. [Segen deß obigen Lateinischen Worts Uehdo^mn^da^^'» habe ich allhie nach besserer «eretsping daß nuscript unleslich geschriebenen Worts 3U toerben es Hebdomadarius heiffen und nlff> versta müsse: „Die Psallirende bilden die Engel vor. der Anstalten und 'Hungen Ctb: in d-r etöbt 555:®"» Sn«*« Ul6 Medici. fittiti Wnnatat " d-r «tobt ZLL. spalten taetien. ^-rischer hr An guten Anstalten ermangelt es auch noch nicht, ob es gleich an dem einmaligen Vermögen ihr gebricht. Den Sonntag vor S. Galli erwehlet man den Stadtrichter, am S. Gallen Tag aber wird er bestättigt und muß den Eyd der Treue abstatten. Am Tage der unschuldigen Kindlein werden die erledigte Aem-ter und Dienste wieder ersetzet und vergeben. Es sind auch in dieser Stadt dreh schöne Apotheken, welche mit täglichen Apothekern und dreyen Artzney-Doctorn versehen. Fünff grosse Kirchmessen oder Jahrmärkte zehlet man auch allhie zu Rudolphswerth, und wird auf selbige eine grosse Menge von allerley Vieh, absonderlich aber Ochsen und Pferden aus Eroaten hieher gebracht. Der erste Marcii fällt auf den Sonntag nach S. Antonii im Jenner, der andre ist am best S. Philippi und Jacobi den 1. Maji, der dritte am Sonntage Uach S. Bartholomsei, der vierdte am Ericas Tag, und der fünffte am ersten Sonntage deß Advents. Ehdessen waren auch hie zu Rudolphs-toerth Lutheraner befindlich, wie dann im àhr 1567 Gregor Vlacsovitsch von de- jj neu Bürgern allhier zum Prediger angenommen worden ; und weil ihm von dem Probsten und dem Capitel das Predigen weder in einer noch in der andren Kirche wollte gestattet werden, verrichtete er solches in deß Herrn von Scheyer Behausung. «) Ehe wir noch von Rudolphswerth den Abschied nehmen, müssen wir auch auf die umligende Gegend einen Blick schicken. Selbige ist gar fruchtbar, hat schöne Baufelder, unzehlich - viel Obst und aus der Massen guten Wein-Wachs, den man insgemein den March-Wein nennet. Biel schöne Schlösier sind auch hier in der Nähe beysammen, und hat es eine Meile von hier das so genannte warme Bad Töplitz. Nechst bey der Stadt ist auch ein lustiger Hof, Steinhof benamset, ehdessen dem Herrn Gregor Dergantschikh zuständig, jetzt aber Herrn Johann Baptist* Gansern, berühmten Artzneh-Doctori, der ihn schön und sauber aufgeführt, gehörig. So ligi auch ohnferrn von der Stadt ein Hof, Slatenek genannt, desten Besitzer Herr Gregor Khern. Die Stadt Rudolphswerth aber ist für jetzo Landsfürstlich. a) MS. Prov. iu faben ' UupredifsUof. ftttfoah, 0 StWechtehofl zu finden. Ursprung rlkss Uumrnß. Zie Jsger-Jtetle. ts gebaut. Die rorige Besitzer desselben. Wer es nun hat. |ös Schloß und Herrschafft Ru-ßprechtshof, in Crainerisch Ru-rprezhevèrch, gehört zu Mitter-Erain, ligt acht Meilen von -Laybach und von der Stadt Rudolphswerth nur eine halbe Stunde. es —; Den Deutschen Namen hat dem rV£cm Jrainerischen entlehnet, indas ^ Gelegenheit, ehe noch NettJ^ ^ erbauet, Ruprezhevèrch geatmet worden. «ber dieses Schloß gleichsam Mn l ? }rm Walde, daher es auch ìtes Aussehen hat. Es ist von der Valv. XI. Buch. Herrschafft Maichau gebaut worden, Massen auch von gemeldter Herrschafft viel Gülten zu diesem Schloß gezogen seynd, so daß es gleichsam die halbe Herrschafft Meichau anjetzo ist., Ehedeffen hat es der Herr Georg Sigmund Graf Paradeiser, Hauptmann zu Ottoziz innen gehabt, nach seinem Absterben aber seine hinterlaffene Wittwe Frau Catharina Elisabeth, eine geborne Gräfinn Ursin von Blagay, durch Ber-ehlichung mit Herrn Johann Gottfried Freyherrn von Egkh auf diesen jetzigen Besitzer gebracht. nommen worden. Fruchtbare Gegend um Rudolphswerth. Der nahb erliegende Hof Steinhof. Der Hof Slatenek. Die Stadt ist Lands- sürstlich. Wer es gebaut. Sitze das Kupffer N. 411. Die vorige Besitzer desselben. Wer es nun hat. Lager-Gegend deß Schlosses Ruzing. Die ©täte und Gelegenheit desselben. Sitze die Figur N. 473. IVfrecshoft nannt, Kilzmg. Jager - Gegend defs ^chloffes Auàg. Die Itäte und Gelegenheit deffelhen. Kirche auf dem Calenberge allhie. ßec mit Morelle». (Ehmatige Besitzer. Wer jeteo der Inhaber ist. Schloß Ruzing, in Craine-Sprach auch Ruzing ge-rntrb dem Ober-Crain beygezehlt; ligt von Laybach eine Meilwegs, unter dem hohen Berge Calenberg, welchen man Lateinisch Hontem Ce-tium nennet; ich wolte hier, weil uns die Nachbarschafft zu diesem Berge gebracht, desselben Beschreibung aus vorbelobtem Anthore mit einrücken, wann es nicht im III. Buch Cap. 1. schon geschehen wäre. Woher aber dieses Schloß Ruzing seinen Namen habe, ist nicht zu ergründen. Dieses Schloß steht auf einer kleinen lustigen Anhöhe erbauet, hat ebne Baufelder und Wismaten, auch überaus viel von verschiedenem edlen Obst. Ein paar Büchsenschüsse davon rinnt die Sau vorbey. ^Auf vorgedachten Calenbergs oberste» Spitze ist eine Kirche, so Unser Lieben Frauen gewidmet, wohin zum öfftern grosse Wallfahrten geschehen. Unter dem Berge hat es einen See, worinnen Forellen anzutreffen, welche zu gewissen Zeiten das Wasser aus dem Berge hervor wirfst. Borzeiten haben dieses Schloß die Herren von Lamberg, als im 1535 Jahr Herr Wolfs von Lamberg, Lands - Bizdom m Crain, in Besitz gehabt. Nach derZeit blieb es viel Jahre bey denen Herren Gallen, biß es durch Erbschafft auf Herrn Erasmus Raspen gelanget. Die Herren vonMosch-khon haben es hierauf durch Heirath erhalten, ein Todes-Fall aber hat es nachmals in die Hände der Raspischen gebracht, die es endlich dem jetzigen Besitzer, Herrn Heinrich Matthias Schweiger käuflich haben überlassen. Kirche auf Lallenberge allhie- See mit Forellen. Ehm-lige B-fitzer- zger ins0.*1 Inhaber «P Sagoriz. ^as Schlößlein Sagoriz ligt in Unter-1 halben ich deren Wiederholung unnöthig Crain, und kann der geneigte Leser dessen | zu seyn erachtet. Beschreibung bey Naffensuß finden, der- f Sana. Fnzirjlelle difs Srhlolfre .Sara, gifs Schlofs ijl cm Herrn Bernardino Bucel-leni erbauet. Allda wird der beste Stahl gemacht. Hucellinifthes Grab in der Jirchen althie. Mreyherr Horatius Bucelleni. Herr Julius Mriednch Graf Ducelleni, Mce-Hos- Lantzler zu Wien. Aeyherrns Paulo Bucelleni Herren Söhne jetzige gefttzer diefles Schlotes. Dieses Schloß ist erstlich von Herrn Bernardino Bucelleni, als er aus Bergamo im Jahr 1526 in Crain gekommen, erbauet worden, und hat selbiger im Jahr 1538 von Röm. Keyserl. Maj. Ferdinand dem I. Glorwürdigsten Andenckens die eiserne Berg-Wercke erkaufst und so weit gebracht, daß man allezeit hier den besten Stahl jetzo verfertigt. Es ist dieses : Schloß auch jederzeit von seinen Nachkom- Sava, welches in Sprache auch also zu Ober-Crain; von Laybach. Woher dieses Schloß den Namen entlehnet, haben wir schon im dritten Buch am 392 Blat — gemeldet, und die nach dem Leven abgezeichnete Kupser-Figur mit bey-gefüget. Diß Schloß ist von Herrn Bernardino Bucelleni erbauet. Allda itnrb der beste Stahl gemacht. fWlEINO Bucellinisches Grab in der Kirchen allhie. Freiherr Horatius Bucelleui. Welcher Gegend Sauen stein befindlich ist. Ursprung deß Namens. War ein Stammhaus der Herren von Sauenstein. Lust und Fruchtbarkeit deß BodemS. Lagerstelle deß alten Schlosses. men bis auf den heutigen Tag besessen, erweitert und viel darzu erkaufst worden. Der Vetter dieses Bernardini Bucelle-ni war im Jahr 1420 Ertz-Priester der Stadt Bergamo, Abbt zu Pontid und Thalsalsen, Bischofs zu Chrysopolis und Weih-Bischofs der Dom-Kirchen zu Bergamo, ist auch in eben dieser Kirchen vor dem grofsen Altar im Jahr 1463 begraben, allwo noch biß auf diesen Tag die Grabschrifft leßlich, und solche in der Bergamischen Historie begriffen ist. Nach der Zeit hat dieses Schloß Herr Julius Bucelleni besessen, dessen Sohn Herr Horatius Bucelleni, Freyherr, sich in Oesterreich wonhafft nidergelaffen und bey dreyen Röm. Keysern, nemlich Ferdinand dem II., III., und Leopold dem T I. Regiments - Rahts - Stelle vertretten. Der Sohn dieses Freyherrn Horatii, Herr Julius Friederich Graf Bucelleni, ist auch Röm. Keyserl. Mas. Regiments-Rath und noch jetzt Vice-Hoff Cantzler zu Wien in Oesterreich. Den der Himmel noch lang gesund und glücklich leben lassen wolle! Deß obbemeldten Herrn Horatii Bruder, Herr Paulo Bucelleni Freyherr, hat dieses Schloß in Besitz gehabt, von dem es jetzt deffen Herren Söhne erblich überkommen; unter welchen der ältere Herr Octavius Graf Bucelleni Dom - Probst zu Laybach, und jetzt in diesem 1688. Jahr zum andren Mal Verordnet« in Crain. Der Jüngere aber ist Herr Johann Andreas Graf Bucelleni. 8a»mjlein. cas Schloß und Herrschafft tzSauenstein oder Sauenstain wird Saustan in Crainerischer p Sprach genannt, gehört zu Un-^ter-Crain, ligt von Laybach acht Meilen, zwischen Ratschach und Gurckfeld, von jenem eine star-cke, von diesem aber zwey Meilen entfernet. Den Namen Sauenstein hat es von dem nahe vorbey rauschendem Sau-Fluß und dem steinichten Berge, der einem Felsen gleichet, doch aber etwas wenigs bewachsen ist, entliehen, und war ehdeffen ein Stammhaus der Herren von Sauenstein. Ligt es also, wie schon angemerckt, an der Sau, an einem schönen, lustigen und fruchtbarn Ort, hat schöne ebne Baufelder und Wiesen neben der Sau hin, und unweit davon auf dem Gebirge befinden sich viel Weinberge. Das alte Schloß ligt auf einem zimlich-hohen und jähen Berge ; ist noch eines von denen so alten Berg-Schlöffern und ehdes- H-rr Zulm-Friedrich. Bucaste®-Vice-d”!’ Lantzler f Wiea- Freqherr" Paulo Bucelle® Söhn- m. SBtWf Schloss^' lelcher Gegend Sauenstein befindlich ist. Ursprung dess Aamens. Wnr ein Stammhaus der Herren von Sauenstein. Just und Lsruchtbarheit defls Hodems. Jager-Stelle defc alten Schlosses. Jigt jetZo öde. Getreyd-Jasten daselbst. He-flchajfetthcit defs neuen Schlosses. Schöner Marmel im Graben allhie. Weite Mcherey dieser Herrschaßt. Sauenstein wird denen Herren Kariauern ru JetLiger SefitLer dieses Schlosses. sen ein groffes herrliches Gebäu anbey fest gewest, daher man es auch die Festung Sauenstein genennet. Jetzt aber ligt es gantz verödet, ausgenommen ein Getreyd-Kasten, so noch darinnen befindlich, worinnen man das Getreyd ausschüttet. Gleich unter dem alten steht das neue Schloß, so besserer Bequemlichkeit halber in der Ebne aufgeführet worden, und rinnt durch das Schloß unten bey der Erden ein kleines Fließwasser oder Bach aus einem Graben, so gleich hinter dem Schloß anzutreffen. Im Sommer ist es gar frisch, kühl und allezeit lüfftig in dem Graben, allwo auch allezeit gute Eiß-kalte Quell-Brunnen entspringen. In eben diesem Graben findet man auch einen schönen rot-gesprengten Marmelstein. Diese Herrschafft Sauenstein hat eme weit-berechtigte Fischerey in der Sau, so wol hinauf als herunter nach Belieben zu fischen, nebst der groffen Wild-Bahn. Wie schon gedacht, so war dieses das Stammhaus der Herren von Sauenfiem, Ligu-?" odr- Getreyd- Kaste« das-lbst- Besch«!stf deß ->ell-a Sih- die i%9. Grabe» allhie Weite Fischer-d dieser Herrsch iin ien tu unb haben es solche viel Jahre in Sesti, gehabt. Als, tat Jahr 1274 Herr Hein* *tch von Sauenstein, und im 1306 auch Herr Heinrich von Sauenstein. «) Nun à ist dieses Geschlecht schon längst abgestorben und dieses Schloß nach ihrem tödtlichen Hintritt auf die Herren Kha« ztaner gelanget. Wie dann im 1360 Jahr Herr Rudolph Khazianer es gehabt. Es haben solche Herrschafft die Herren Kha-Zianer lange Zeit erhalten, biß es nach- MS. Litt. mals durch die Weiber-Linie von denen Herren Khazianern auf die Herren von Lamberg erblich gelanget. Massen es im 1515. Jahr, als die rebellische Sauren das Schloß eingenommen und völlig zerstört, Herrn Wilhelm von Lamberg zugehört hat. Nachdem es nun lange Zeit auch bey denen Herren von Lamberg verblieben, haben es endlich die Herren Reffenger an sich gekaufft und besitzt es noch jetzt Herr Johann Friedrich Reffenger. Jetziger Besitzer dieses Schlosse». diß Suucrdi. 0 umn Muerck findet Ursprung defs Mmens. Die Inger-Melle. JjnteM-barKeit. DesitZer dtefes Orts. Der nnke-beyligende Hofs Mnuen-Hrunn. Mköne Hrunnquelle. Mem diefer Hof gehört. |Q8 Schlößlein Sauerch, wird gleich ^also in Crainerischer Sprach Sa-jvèrch genennet, ligt in Mitter-Crain, dreh Meilwegs von Laybach, m hat den Teutschen und Crainerischen tauten Saverch von deß Orts Seschaffen-erhalten; angemerckt, dieses Wort htnter-Serglein bedeutet, t-s tst aber dieses Schloß aus einem kleinen Serge, eine kleine halbe Stunde von dem Schloß Weissenstein erbauet, hat viel Obstbäume, auch Saufelder und wird rund umher von dem Walde eingefangen. Vorzeiten stund es denen Herren von Lamberg zu, jetzt aber gehört es dem Herrn Frantz Adam Ursin Grafen von Slagay, Lands-Vizdom in Crain. Di« Lager- Stelle. Fruchtbarkeit. Sihe die Figur N. 300. Besitzer diese« Ort«. averh i Der nahebey ligenbc Hof Pfaum-SBrutm. Schöne Brunn-Quelle. Unweit von hier ist der Hof Pfauen-- Ebne befindt und trefflich hell und klar ist, Brunn an einem ziemlich-lustigen Ort. und daher allen andren Waffern, wie der ŽBtm Hos tiicP Hat den Namen von einem dort naheligen-dem Quellbrunnen, welcher gleich einem Spiegel sich Key dem Ursprung dort in der Pfau an Schönheit andren Vögeln, vorzuziehen ist. Selbiger Hof gehört anjetzt Herrn Leonhard Fabianitsch. Saurafe^of. flnhslt. elcbrr Gegend ^arrateUtof Zu finden. Ursprung dess d^rammficften Jamens-Inger-Itelle des Scblösslems. Iàige Mflirerinn dieses Scblössleins- Welcher Gegend Savratezhvf zu finden. Ursprung deß Craiuerischen NameuS. ^as Schlößlein Savratezhof, in ^Crainerisch Savratèze, ligt in Unter-Crain, von Laybach ze-p hen, von der Stadt RudolphS-& wertH aber drey Meilen. Der Deutsche Name stammet von dem Crainerischen her, welcher aber von deß Orts Beschaffenheit den Ursprung genommen, weil dieses Schlößlein gleichsam der Paß oder eine Thür ist, wann man in den Graben oder aus dem Graben hinunter nach Arch gehen will. Dann Savrateze bemercket so viel, als „hinter dem Thürlein" oder Thor. _ „(ffi Es stehet dieses Schlößlein zwischen dem 66t, Gebirge in einem Graben, auf einer klei- Sql°c11 nen Anhöhe gebauet; daherum ist vrel Obst und Wein-Gewächses und also etn fruchtbarer Boden anzutreffen. n. 3q1 Ehdeffen gehörte es denen Herren Khotschitsch. Nach deffen Begrabiing g^trio» aber besitzt jetzt solches seine hinterlaffene i s Wittwe, Frau Magdalena, eine geborne Schl v Gallinn, Freyinn. Scalniza otfet Scaliza. ie weit Scalniza von Jaghach. Urfach und Bedeutung defs Jamens. Rnuke Gelegenheit umtigender Gegend. Die Stäte defs Schiostes. Sehr unleutfelige Mildnisten. Rechte Muh - Gegend daherum. (Ermordung eines Krämers. Wie Äem Rauhen althie gesteuert morden. Murnier miisten nicht ohne Zaum lehen. Gute Merd-Zucht allhie und Stuttereg. Feuers - grünst. Greuliche Mord-Mat àes Ghmanns. Bardarini wird ein Graf. Defürer diefes Schtostes wird durch einen getauften Juden ermordet. Jetziger geftizer diefes Schiostes. j\a§ Schloß Scalniza oder Scaliza, | Das Schloß stehet auf einem Hügel Die Zm- deß .A welches auch in Crainerischer Spra- oder steinigtem Berge, und hats gleich un- Sd)l0^ che also heifft, ligi inBiburnia (so jetzt ter dem Schloß zwey Bauern-Häuslein, ^zu Inner-Crain gezehlt wird) zwi- sonst aber in der Nähe keine Häuser, noch S^rbis schen Laybach und S. Veit am Pflaum, von viel weniger ein Dorff. Oben an der ^'°ch und Zehen, von dieser aber zwo Meilwegs. Wildniß oder am Walde stehet zu Zeiten detz^uug Der Nam Scalniza bemerckt die Gele- immer ein einzeles Häuslein, bey welchem gmhert deß Orts, welcher Stein und Fel- |j zwar niemand zu übernachten, auch nicht ungemeiner Menge heget und daher bey dem Tage demselben sich zu nähern . Scalniza oder Scaliza, das ist, ein : verlangt, weil hier gar abscheuliche Wild-»»>' ,agende' g«nn- s'-K j-nb«g S.- Srftönaijcfi. ^nhslt. o Icbönnyck ligt. Hedeutung defjg ^rainerijsclien Mmens. Gelegenbeit de^s Grund- und Hodens allda. Abbrennung diefes IckloWs. Heutige Hejitrerinn diejses Icbloffes. ^as Schloß Schönäych, Crai- > tznerisch Lepedob, gehört zu Un-'ter-Crain, und ligt von Lay-)bach neun Meilwegs. i Der Crainerische Nam 4.6x6-dod zielet aufdeßOrtslustigeGe-legenheit; angesehn, das Schloß auf einem ziemlich-guten und fruchtbaren Boden oder Grund befindlich. Es ligt aber zwischen hohen Gebirge auf einem erhabenem Berge; daher es kein flaches, sondern eitel abhängigte Baufelder und sehr groffe Wälder hat. Unter dem Schloß sliefft das Waffer die gjgur Neyring, insgemein Mirna genannt, n. 3 • vvrbey. . . Abbrenn^ Es ist vor wenig Jahren dieses ^ Schloß völlig, und kurtz darauf der, un- zä> ter dem Schloß nahe an_ dem Wasse Neyring ligende Meyerhof, im Raucy aufgeganqen. ,—„ Dieses Schloß hat Herrn Georg in- mund von Aichelburg zugehört, naq dttses^z, dessen Absterben es jetzo ferne hinter laffene Wittwe Frau Anna Judith Aichelburg in Besitz hat. die SCHANAYCH -- - - ■ j 7 7' welchem Hollen Kchönberg ligi Ursprung dejss Hamens. Heschaßenheit dess £sthto|fes. War ein Klammdaus der Herren von Kchönberg. CEhmalige Besitzer dieses Schlosses. Leste Krhlösser hat vor diesem nicht ein Jedweder hauen dörßen. Marum denen von Aursperg solches vom Keyser erlaubt worden. KeZsers Friedend III. yergunst- und Gnaden-Hries sür die Herren von Auersherg. Unterschiedliche Lürgeben defs Jazü und Kchimteben von den allen Hestlzern dieses Kchlostes. Jetziger Herr dieses Schlosses. |08 Schloß und Herrschafft ^Schönberg, in Crainerischer s Sprach Schumberk, gehört > gleichfalls zu Unter-Crain, ligt auf dem Boden, so insgemein die Temeniz genannt wird, sechs Meilwegs von Laybach. T. Der Deutsche Name ist leichtst? «rechten, woher er den Ursprung Ti.n- ' uemlich von dem schönen und lstrgen Berge, worauf es stehet. Der rarnnrsche Name aber ist von dem ihr1’!11 "^geleitet, totem ol der Aus-bin wenig geändert worden. 8 steht aber solches auf einem steinig- tem Berge erbauet, war ehedeffen sehr fest Beschaffenheit und wol fortificirt, auch ein grossesGe- be6 @djlof,e8, bau, so aber nunmehr gantz zerfallen und nur etliche Dächer noch davon un- |^e bi{ terhalten werden, weil es unbewohnt. x9303. Sonst hat es ein schönes Aussehen über den gantzen Temenizer Boden. Vorzeiten war es ein Stammhaus der War -m Herren von Schönberg, welches sie auch ^mmhau« viel und lange Jahre in Besitz gehabt; Jn als, im 1267 Jahr zw een Brüder, Herr Schönberg. Ott und Herr Arnold von Schönberg; a) im 1289 Jahr, Herr Dieterinus von Schönberg, welcher dem Kloster Sittich vSßÄNPERG ^3 hitmberik^ Ehmalige Besitzer diese? Schloffes F-fl- Schlösser hat vor diesem nicht ein Jedweder bauen dörfsen Warum denen von Anrsperg solches vom Keyser erlaubt worden. achtzehen Hneben verkaufst hat. a) Nun ist aber dieses Geschlecht hier in Crain schon längst ausgestorben, worauf es nach ihrem Absterben die Herren von Auersberg erblich überkommen. Welches Hr. v. Schönleben b) ins 1410 Jahr setzet, da Herr Engelhard von Auersberg erstlich diese Herrschafft und Festung erhalten und das Schloß verneuert hat. Ich sage mercklich, er habe es erhalten; in Betrachtung, daß nicht gleich ein Jedweder ein festes Schloß hat ausrichten dörffen, sondern von dem Oberhaupt deß Landes dessen Vergunst zuvor erlangen muffen. Wie dann mit solcher Erlaubniß gleichfalls dieser Herr Engelhard von Auersberg und seine Vettern vom Keyser Friedrich dem Dritten begnadet worden zu allergnädigster Er-kenntniß und Vergeltung der getreuen Dienste und Beystands, so Ihm im Kriege wider den Hertzog Albrecht und die rebelli-rende Wiener dieser Herr samt seinen Vettern geleistet. Allermaffen solches nachgesetzter Keyserlicher Freyhell- und Vergunst-Brief, so aus dem Original (oder Urbriefe) abgeschrieben ist, deutlich zu vernehmen. „Wir Fridrich von Gottes Gnaden Römischer Khayser, zu allen Zeiten Mehrer deß Reichs, zu Hungarn, Dalmatien, Croatien, rc. Khönig, Hertzog zu Oesterreich, zu Steyer, zu Khärendten, und zu Crain, rc. bekhennen für Uns, und Unsere Erben, und thun khundt öffentlich mit dem Brieff, daß Wür angesehen und gemerckt haben, die gethreüen Dienst, und den redlichen Beystand, so Uns Unsere gethreüen lieben Englhardt Aursperger, auch Hans, Wilhelbm, und Ierg Gebrüeder die Aursperger deß benanten Englhardt Vettern, wider Hertzog Albrechten von Oesterreich, etlich der Landtschafft desselben Unsers Für-stenthumbs Oesterreich, die von Wien und ander Unser Feindt auffrichtigkhlich, und unverdrossenlich gethan haben, und hinfüro thun sollen und mögen, und haben ihn dardurch die sonder Gnad gethan, erlaubt, und vergunt, thuen, erlauben, und vergun-nen ihn auch wissentlich mit dem Brieff, daß sye auf ihren Purgkhstall Schönberg, in Unserm Fürstenthumb Crain gelegen, ein Geschloß und Vesten Palten machen, zu der Wehr zurichten, und sye und ihre Erben nun hinfüro mit sambt dem Purkh- uad ® « hi! s iu«86(t! frtebt, so darzu gehört, und von Alter ist khommen, inhaben, nützen und nüefsen wögen, doch daß das von ihn, und denselben ihren Erben allweeg durch den Eltesten von Uns, und Unfern Erben je zu Zeiten, io das zu Schulden kombt, zu Lehen empfangen werde, und Uns damit gethreu, ge-tzorsamb und gewärtig seyn. Treulich und ungefährlich, mit Urkhundt deß Brieffs, geben zu der Neustatt am Montag nach Sontag Invocavit in der Fasten, nach ^-hrrstl Geburth im vierzehenhundert, und ; eh und sechzigstem, UnsersKäyserthumbs im ?hd^u, Unser Reich deß Römischen m dreh und zwantzigisten, und dejj ^ungarischen im vierten Jahre." __^azius a) gibt für, daß im 1305 Jahr a) Comm, p. 1215. diese Herrschafft dem Herrn Albrecht Grafen von Görtz zuständig gewesen. Nun ist aber gantz gewiß und aus Original-Briefen erweißlich, daß vor vier Jahrhunderten die Herren von Schönberg, vor zwey Jahrhunderten aber, nach Absterben deß letzten Herrn von Schönberg, die Herren von Auersberg diese Herrschafft gehabt. Ob sie nun die Grafen von Görtz vor dreh Jahrhunderten gehabt, welches zwar wohl seyn kann, oder aber Lazius in diesem Stücke gefehlet habe, wollen wir so genau nicht erörtern. Genug ists, daß diese Herrschafft stets auf dem Auersbergischen Stammen verblieben. Wie dann noch der heutige Besitzer Herr Frantz Ferdinand Fürst von Auersberg ist. Unteischiedü -chesFürgebe« deß Lazii und Ichönleben von den alte» 3-fitzer» dieses Schlosses. Jetziger Herr diese« Schlosses. Srfiatpfenjlein. lQilahtit ÄcfmrpfenfU’in gehört. Woher es den Hamen bekommen. Gelegenheit $ dieses Orts. Der $of Altenbof und dessen Besitzer. schloß Scharpfenstein, in der Land- gerechnet und ist acht Meilwegs von Lay-Prach Selo, wird dem Unter-Erain bey- Ì bach, von Ratschach aber nur eine halbe. Scharpfenstein Woher es den Namen bekommen. Sitze das Kupffer N. 304. Gelegenheit dieses Orts. Sitze die Figur N. 304. cS CHElCKCLHOFf uv Schloß Scherenbichel oder MScherenbuchel, auch Scheren-püchl, Crainerisch Zemschenik, gehört zu Ober-Crain, und ist % von Laybach zwo Meilwegs, von der Stadt Stein aber eine Meile entfernet. Ligt in schönem ebnem Felde nächst bey Rottenbüchl, hat wackre ebne Baufelder in der umligenden Gegend, und gleich an der Hand ein lustiges Wäldlein. Unweit davon rinnt dieSteinerische Feistriz. Vorzeiten war dieses das Stammhaus der Herren von Schernbüchel, die solches auch besesten; als im 1300 Jahr Herr Wulffing von Schernbüchl, im 1329 f err Hardtnid von Schernbüchl, so dem loster Sittich etwas gestifftet hat. a) Es ist aber dieses Geschlecht schon längst verloschen und abgestorben. An der Stelle dieses Schlostes war eh-dessen ein starcker Thurn aufgeführt, so hoch von der Erden den Eingang gehabt, in welchem der Donner etliche Jahr auf Wer M» jetzig-«* gebau«' Jetz'g-hlo sitz SriimiiliiitM. Inger-Gegenü dess Schlosses Scherenbüchel. Schöne Orts-Gelegenheit- Stammhaus der Herren von Scherendüchl. vormaliger Thurn an der Stelle dieses Schlosses- Warum man denselben abgebrochen. Msàr dieses Schlosses. Jetziger Inhaber dieses Schlosses. einander eingeschlagen, biß er ihn das letzte Mal im Jahr 1581 angezündet und völlig eingeäschert; worauf man das Überbleibsel gar abgebrochen und ein neues Schloß aufgebauet. b) Wer aber nach Absterben der Herren von Schernbüchl es erhalten, und wie solches an die Herren von Lamberg gelanget, kann ich nicht ergründen. Im 1600 Jahr hat es Herrn Wilhelm von Lamberg zugehört, der von dem Türcken gefangen worden, weßhalben seine Gemah-linn, Frau Sabina gezwungen worden, dieses Schloß dem Peter Schaunitzer, Bürger zu Stein um 6000 Gülden zu versetzen, welche sie zu Wieder-Erledigung ihres Herrn aus der Türckischen Scla-verey, angewendet. Im 1660 Jahr den 8. Octob. übernachteten Ihre Keyserl. Majest. Leopol-dus I. hier in diesem Schloß, als Sie aus Crain in Steyermarck gereist. Letzlich ist dieses Schloß weiß nicht auf was Art an die Herren Grafen von Saurau kom- Darum benfetbe« abgebr-ch-" Besitz-! tief* .v iyri'U men, bey tödtlichem Hintritt aber Frauen rinn, an Herrn Johann Balthasar Ras- Wg« Felicitas, Herrn Grafen Frantz Ernsten Pen erblich gelanget, der durch Abzahlung A er von Saurau hinter! aff enen Frau Witt- der andren Mit-Erben sich zum jetzigen Schlosses, wen, einer gebornen Gräfinn Paradeise- Besitzer gemacht. Mh-il li^E-rtabor MiMalior. Inner - Crain, und hat man ° von hier aus auf Laybach sechs Meilen, nach der Stadt Laaß aber nur eine Stunde zu reisen. Es hat aber den Namen Schneeberg erhalten von dem daran-li-gendem verzweiffelt-hohem Berge, den man [j Schneeberg benamset, so mitten in der Wildniß ligt und dessen Spitze auch im Sommer öffters mit Schnee bedeckt ist. Uberdas war auch dieses Schloß ein Stammhaus der Herren von Schneeberg, von denen es derhalben eben so leicht seine Benennung mag bekommen haben. Es ligt auf einem ziemlich-hohen Stein-Felsen, den die Natur mit einem tieffen Graben selbst umgeben hat. Uber diesen Sauren, so rebellisch, bekommen hier Stoffe. Hie findet man alle Müntzen. Eine Mühle nahe bey diesem rchloß und deren Bewüssernng. Jetziger Inhaber deß Schlaffes. Ist der Herren von Schneeberg Stammhaus gewest. Die Stelle deß Schlosses. SCHNEE PERO •Snejtera S. Catti] lami-a. $ 3 1 ■ v ;’;V: ri jJiSl lÌES:i:,::l'$Èili!:ì Ü i : ■; - -EMj - ÄfSSP" >}i! • ■; 1 i ■ i ‘: ....- , I •iC-'x 1 " - »to «S Sihe die Figur N. 309. Gelegenheit • dcß Schlosses Verwunderlicher Endten-bach. Schrecklich grosse Wildniß. Warum die Reisende allhie sicher Geleit mitnehmen. Graben gehet eine lange höltzerne Brücke biß in den Zwinger hinein, und aus solchem abermal eine höher hinauf biß in das Schloß selbst, angemerckt, der Eingang in das Schloß von der Erden ziemlich erhöhet, und nach der alten Crainerischen Art gerichtet ist, um auf diese Weise desto bequemlicher den Feind abzuhalten. _ Nächst bey diesem Schloß quillt aus einem Felsen ein kleines Bächlein herfür, so zu Zeiten lebendige Endten mit herfür stösst, wie solches schon bey denen Lands-Rariteten gedacht ist. Das allernechste aber bey Schneeberg ist diejenige grosse und weite Wildniß, so sich weithin dieTürckey hinein erstrecket. Daher die Kauffleute oder andre Reisende, wann sie durch diesen Wald auf Gurt-schitsh zu nach S. Veit am Pflaum zu reisen gewillet, sich bey diesem Schloß anmelden ; da ihnen dann eine Convoy oder Geleit von zwey, drey oder mehrern wohlbewehrten und hertzh afften Männern, so ihre jährliche Besoldung bekommen und Strasizhe genannt, zu geeignet werden, welche diese Reisende umsonst durch den Wald begleiten müffen, weil sich darinnen aller- ley böses Gesindel von Räubern, Banditen, auch zuweiln von Türcken enthält. Sobald man aber Nachricht einzieht, daß solche lose Vögel vorhanden, wird ihnen mit äusserstem Fleiß nachgestellt, und also diese Wildniß so viel möglich durch ihre Verjagung gereinigt. Vor dreissig und etlichen Jahren ist hier bey Schneeberg ein gantz eißgrauer Mann mit einer Helleparten in der Hand gewaff-net, aus dem Wald herfür getretten, für dem sich die Leut entsetzet, nicht anders vermeinende, als ob es ein Teusels^Ge-spenst wäre. Er hatte sehr lange Haar und einen entsetzlichen Bart, so aber alles ineinander verwirret war, an statt der Kleider hatte er eine Kotze oder Decke um den Leib gewickelt. Endlich hat man doch aus ihm so viel erfahren, daß er in der Türckischen Sclaverey gewesen und sich endlich selbiger entbrochen, allein lange Zeit irrig in diesem Walde herumgewandert wäre, biß ihm letzlich das Glück hier bey Schneeberg den Ausgang gezeiget. _ Dieses Schloß war, wie schon gedacht, ein Stammhaus der Herren von Schneeberg, die solches viel und lange Jahre in Wie ei# ein olWf Rann!" -ms-tzE Gestalt ans wf Bild"w hervoc ^fontote0* H äUß besitz gehabt, als, Anno 1337 Herr Her- denen g«*« von Mieben? ^qneike ?Erursacht b Schloß ft11,™- »SL,le,nen l* Schloffcè. ?ìh- dag N- 394. *» uiann und Herr Wolffelinus und ihre Schwester Yselda von Schneeberg, so insgesamt etwas zu dem Kloster Freudenthal gestiftet; a) um das Jahr 1462 aber Herr Nicolaus Schneeberger, der nebst andren Crainerischen von Adel bey dem Entsatz deß zu Wien belagerten Keyser Friedrich^ im 1462 Jahr gewesen, b) Es tst aber dieses Geschlecht, so mit denen Herren von Laaß in zwo Linien getheilt war, schon im verwichenem Jahrhundert vergangen. “) MS. Freyd. b) Priy. Pro v. & MS. Schönl. Nachgehends haben dieses Schloß die Herren von Lamberg in Besitz bekommen ; als, im Jahr 1521 Herr Joseph von Lamberg, Land-Verweser in Crain. <5 Biel [j Jahre hernach haben gedachte Herren es noch immer bey dem Lambergischen Stamm erhalten, biß vor ohngefehr funsftzig Jahren solches Herr Leopold Raumschissel, Freyherr, von einem Herrn von Pranck künstlich überkommen, von welchem es die Fürsten von Eggenberg, von ihnen aber der jetzige Besitzer Herr Herr Franz Ferdinand Fürst von Auersberg erlanget hat. I c) MS. Prov. «Srfiiierftculmrficf. jtnhgll. ßchncche verursacht dem Schloss Schnecheuhüchel seinen Damen. Gelegenheit dess SchlojPs. Wer es neu erbaut. Zejsen vorige Inhaber. Wem es jeteo gehört. H Schreibung dess SchlolTes Semmttfch-Shum. Dejitrer selbiges Thmns. i >s Schloß Schneckenbüchel oder -Zchnecken-Pichl, (in Craineri-icher Sprache Saporse) rechnet 1 man zu Unter Crain und von . dannen biß Laybach acht Meil-wegs. Der Deutsche Nam ist ihm daher entstanden, daß man bey Legung deß Grunds eine groste Schnecke gefunden. Welches auch der Crainerische Name Saporse, so gleichfalls von denen Schnecken herstammt, anzeigt. Es ist aber erst im vergangenen Jahrhundert auf einer lustigen und fruchtbaren Anhöhe erbauet worden ; hat nicht weit von sich groste Wälder und eine schöne Nachbarschaft, weil in diesem S. Ruprechts-Boden viel Schlöster nahe bey-samm ligen. u Solches Schloß Schneckenbüchel r ®rhari) Peltzhofer gantz neu auf-gesuhrt, weil der Thurn Semenitsch Veristen und besserer Bequemlichkeit halben mejes Schloß aufgebauet worden. Wie vann über dem groffen Thor deß Herrn Erbauers und seiner Frauen Anna, einer gebornenApfalterinn, Wapen und Namen, samt der Jahrs-Zahl 1578, in einem P°nen emgemauerten Stein zu sehen ™ath öem Absterben aber gemeldten Herrn Peltzhofers ist es auf seinen hin- ü terlassenen Sohn Herrn Gottfried Peltz-hosern gelanget, von welchem es die Her-ren Khatschitch erblich erhalten. Wie es dann auch noch jetzo Herr Frantz Wei-chard Khatschitch besitzt. Nechst bey diesem Schloß aus einem Hügel ist ehmaln obeti'berührtes Schloß Semeaitsch-D h u r n gestanden, welcher, so viel als man jetzt sieht, nur als ein grösser Thurn nach denen alten Crainerischen Bau Regeln aufgesührt. Wiewol ;j man bey genauemNachsuchen auch gemerckt, daß auch ein Zwinger oder Ringmauer noch herum ausgerichtet gewesen, so aber alles abgebrochen und die Steine zu Erbauung deß Schlaffes Schneckenbüchels angewendet worden. Es hat aber dieser Semeuitsch-Thurn gleichen Namen mit seinem Besitzer geführt; sintemal selbiger ehmals denen Herren Semenitsch zuständig war, wie ihn dann im Jahr 1385 Herr Georg ;! Semenitsch, der mit Martha, der Tochter Herrn Pauls von Maichau, verehlicht war, in Besitz gehabt, welchem nach der Zeit Ü viel Herren Semenitsch in Bewohnung dieses Thurns gefolgt. Und ist mir unwissend, wie er von ihnen ab und auf den jetzigen schon oben benannten Besitzer, Herrn Frantz Weichard Khatschitsch gelanget sey. 36 fotmrn an die Lam xrgische Familie. Jetziger Herr deß Schlosses. Dessen vorige Inhaber. Wem es jetzo gehört. Seschreibnng vß Schlosses 3eme-nitsch-Thurn. Sesitze- selbiges ThuruS. Sdirotfmflium. Wo sich das Schloß Schrotten» Thnrn findet. Hat ben Stamen von bem Erbauer. Lager-StLte deß Schlosses. Wo ftch das Schloss Kchrottenthurn ssndet. Hat den Muren von dem (Erbauer. Jager-Itäte defs Ichlosses. Hefthassenheit dieses Schlosses. Vormalige Hessker. Unglüchliches Ituck-Ichiessen eines Doctors in Hechten. Jetriger ßchlofs-ieftteer. ^ asSchloßSchrottenthmn,in ber Manb - Sprach S. Peter, wirb sbem Ober - Crain beygezehlet, > ligt acht Meilen von Laybach, nächst bey Crainburg, zwischen Crainburg mtb Bischoffs-Lackh, von welchem letzt-benenntemOrt es zwo kleine Meilwegs entweitet ist. Den Crainerischen Namen S. Peter hat es von ber nächst barbey ligenben Kirche S. Peter, ben Deutschen aber, Schrot-tenthurn, von seinen Auferbauern, benett terren von Schrotten, in vergangenem ahr-hunbert empfangen. Es ist aber solches unter beut grossen Margarethen-Berg in ber Ebne angelegt, hat also auf ber einen Seiten bas Gebirge, von bet Anbren aber ein schönes, weites, flaches Feld unb wächst um bas Schloß herum viel ebles Obst, so baß es an einem schönen, lustigen Ort befinbtich ist. Im vergangenem Jahrhundert haben es bte Herren von Schrotten erbauet, auch in Besitz gehabt. Im 1660 Jahr aber gehörte solches bem Herrn Michael Dienstmann, beyber Rechten Doctorn, ber ben 6. September zur Ankunfft Jhro Keyserl. Ma-jest. Leopoldi I. bey Crainburg mit Stücken unb Mörsern geschossen. Nachdem aber durch Unglück eines zersprungen, hat es ihn also tödtlich getroffen, daß er darüber bte Erde kauen müssen, und glücklt- £efd)oi dieses Me d« mf0 gtiicf* Zchiess'" eines jg Doctors Rechten- tScHN EKENBÜCHEL SCHROTTTENTHVTCN "M I liVn ~l~ii - isS-j-Br": i- -- - S cher in den Rechts-Büchern, weder in den martialischen Donner-Büchern, und sicherer beyAufschlagungCanonischerRechte, weder bey Abbrennung der Canonen gewesen. Dieses bemercket auch ein Jtaliänischer Scribent a) mit folgenden Worten: e sbarar alcuni canoni, dove à mal caso si spacciò una, per la superflua Carica posta dentro, & amazzò il moderno Direttore, a) Loren, de Churet. p. 97. ciò è il Dottore Dienstmann, monstrando la fortuna, che la sua Professione ora abbadare più tosto à i libri, & canoni delle Legge, che à i martiali cononi, e strumenti bellici. Nachdem aber vor wenigen Jahren ob-bemeldten Herrn Dienstmanns Hinterbliebene Tochter Herrn N. Toperzer geeh-licht, ist selbiger durch sie zum Besitzer dieses Schlosses gemacht worden. Jetziger Schloß- Besitzer. Sdititi W°«ein ta alio ist. Worum das .ScMifslrin Schütt at{o genannt ist. ilrfprung di(s Stamms. Sagtr-stelle de/,3 Schlosses. Was der Herr Haupt-Suthor allhic in einem Graben angegossen. (Santž in Stein verwandelter Meistch in Wrndten. Was difs Schtofls »ordern gewest. Gbmalige Hefttier defs Schlosses. Wers jetso in Hesttz hat. tag Schlößlein Schütt, in Craine-' rischer Sprach 8chuta, rechnet man tau Unter-Crain, und zehlet von hier auf Laybach neun, auf Rudolphswerth aber zwo Meilen. igevau wäre. , Es hat so wol den Crainerischen als Solcher Hügel aber, daraus diß -schloß Deutschen Namen Schütt oder Schuta ;| stehet, ist dennoch lustig. Unten hat es von deß Orts Gelegenheit entlehnt, indem dieser Hügel oder Berg nicht anderst sich den Augen zeigt, als ob er eine Schütt oder ein vom Alter zusamm verfallenes Gebäu wäre. Lagerstille deß Schlosses. CHUTT Sihe die Figur rr. sii. Was der Hr Haupt-Lulpor aühie iti ei; im Graben cngettofren tr Gantz El-ill ti'.in'Q.ibi Im T’-nich in Sürndten. schöne ebne Baufelder und Wiesen-Gründe, unweit davon viel Weinberge, und ist also nicht nur an einem lustigem, sondern auch fruchtbarem Ort erbauet. Unweit von hier Hab ich in einem Graben viel mit Stein überzogene Sachen gefunden, unter andren aber auch ein Vogel-Nest, so ich beh denen Lands-Rariteten ausführlich beschrieben. So jemand genau hier nachsuchen würde, zweifle ich nicht, es sollten ihm unterschiedliche rare Sachen zu Händen flössen. Gleichwie ungefähr vor neun und sechtzig Jahren in Kärndten ein gantzgesteinter Mensch gefunden worden, wie solches der jetzige Prwlat zu S. Paul in Lavanthal mit folgenden Worten angemerckt: a) Ai.i.o ; u .u iii.-ulitau, rem vallis Lavan-tina iledit : Mons est prope 8. Pauli monasterium, candido Lapide dives, queir Lapidarius sectis pro structura Claustr frustis eviscerans, hominem vestibus indutum & pileo, quem Zona circumducta ambiebat, tectum, sed totum lapideum offendit, arte sculptus credi po- a) K.P.Albert.Reichart.Brev.Hist.Carinth.p. 347. tuisset nisi casu corruente & in partes diffracto, intestina corporis membra figuram quam vivus homo intra se complectitur exprimentia, opinionem injecerint, quòd forte verus olim homo lapidibus obrutus in Lapidem desierit, vel Lapis in hujusmodi figuram excreverit, ut plerunque ars naturam, sic hic natura artem imitata est. Welches wir kürtzlich also teutschen: „Im Jahr 1620 hat Lavanthal eine ungewöhnliche Sach vor den Tag gebracht. Bey dem Kloster 8. Pauli ist ein Berg, so von weissen Steinen ziemlich reich. Als denselben der Steinbrecher, zu benöthigter Erbauung deß Klosters etliche Stücke zu erhalten, durchwühlte, traff er einen Menschen an mit Kleidern angethan, und unt einem Hut, auf dem noch eine Hutschnur befindlich war, bedeckt, so aber gäntzlrch rn Stein verwandelt war. Man hätte glauben sollen, daß ihn also eine Künstlers-Hand ausgebildet, wann er nicht ohnge-fähr herabgefallen, und da er zerbrochen, das Jngeweide, Menschliche Gliedmafsen un Figur, so ein lebendiger Mensch bey ge- Bk ** schloß b°ch finbt. meiner Besichtigung zeigt, auch dargelegt, und dadurch die gefchöpffte irrende Meinung dergestalt widerlegt hette, daß man anderst nicht urtheilen können, dann daß etwan ein warhaffter Mensch ehedessen hier von Steinen bedecket und unter den Steinen in Stein verwandelt worden, oder aber der Stein sich nach dessen Figur ge bildet. Wie gemeinlich die Kunst der Natur nachafft, also hat hier die Natur der Kunst nachgeahmet." , Es ist aber dieses schon ein altes Schlöß-lein und war ehedeffen nur ein sesterThurn, Schütt benamset, so ein Stammhaus der Herren Schütter; sintemal tut 1466 Jahr N. Schütter solches in Besitz gehabt. «) Vor zweyen Jahrhunderten hat dieses °) MS. Landstra. Schlößlein, so, wie gemeldt, noch damals ein starcker Thurn war, denen Herren Gumplern zugehört, und Herr Jacob Gumpler dasselbe in Besitz gehabt, der im Jahr 1446 sich in das Kloster Sittich begeben, welchem er etliche Gült und Güter auch zugewendet, damit er ohne Sorgen seines Lebens Unterhalt I haben mögte. Wiewol er das Gut oder Schlößlein seinen Befreundten erblich I hinterlaffen. b) Nach der Hand ist es Srentnerisch geworden und hat es auf eine kleine Zeit auch Andreas Wichtelitsch besessen; biß es der jetzige Besitzer Johann Georg Tosch, ein Schottländer, Einer Löbl. Landschafft Apothecker in Crain, an sich gekaufft. b) MS. Sitt. Sdiuiai'fjpnöatfi. Inhalt. Welcher (Segettd steh das Schloss Ichwràeàch Jindl. Woher es den Kamen erhallen. Iagerstelle dieses Schlosses. Ghmalige Destlrer dess Schlosses. Wem dfr am Schtcarteenbach gelegene Hojs gescheucht worden. Ielriger SestlLer ist dei Herr Haupt-Aulhor dieses Werchs. ^ as Schloß Schwartzenbach (in der Land- Sprach Zhèrne Potok) wird mit in Unter-Crain begriffen, ligt im S. Martiner Bodem ; und rechnet von hier aus vier Meilwegs biß Laybach. Es hat den Deutschen so wol als Crainerischen Namen aus dem vorbey-flieffendem Bächlein oder Waff set Zhèrne Potok (welches auf Deutsch so viel als schwartzer Bach gesagt ist) geschöpfft. . Es steht auf einer Anhöhe, doch unter «uem hohen Berge und groffen Walde, solchem nach gleichsam in einem Graben zwi-schbu hohem Gebirge ; hat aber dennoch ebne schone Wiesen und Felder. Und ob es gleich uttt keinem weiten Aussehen, ist es doch einer schönen Nachbarschafft der nahe-veysammen ligenden Schlösser beglückt. ta,*1 und mehr Jahren hat ^>chwartzenbach denen Herren Straffem sUgehört, wie ein Donation - Brieff aus-wetst, der am 24. Decemb. im 1578 Jahr ausgefertigt ist; und hat die Frau Anna, Bald. XI. Buch. eine geborne Tallinn, weiland Herrn Georg Straffer8 zu Rosegkh seel. nachgelassene Wittwe, den am Schwartzen Bach gelegenen Hof Herrn Erhard Peltzhovern geschenckt. Nachmals hat solches Herr Christoph Wagen von Herrn Ehrenreich Peltzhovern den 8. Martii im 1606 Jahr erkaufst. Wiewol er es nicht länger, als sechs Jahre behalten, sondern den letzten April 1612. Jahrs dem Herrn Andreae Rapitio um die Bezahlung übergeben, a) welcher Ra-pitius es im 1614 Jahr den 11. Novemb. wiederum Herrn Martin Berthold Schwaben zukommen lassen. Bor ohngefehr dreyffig Jahren hat solches Herr Georg Kheysell an sich gebracht; nach dessen Absterben es auf seinen Sohn, Herrn Frantz Albrecht Kheysell, durch brüderliche Vertheilung gelanget; von dem ich es Anno 1672 den 27. Septembr. käuflich angenommen, und biß jetzt noch deffen eigenthümlicher Besitzer bin. a) Collect, mea. Ehmalige Besitzer besi Schlosses. Wers jetzo in Besitz hat. Wem ber am Sckwartzen-bach gelegene Hos geschenckt ivorben. J-tziger Besitzer ist der Herr Haupt-Aulhor bieseS Wercks. Lager-Sttll« deß Schlosses Sdusch. Sih- die Figur N. 313. Das Dorff Sdusch. Silufifi. Inhalt. Jager-Itelle dej[s IMoffes MuM gas Zorß Sdistch. J. Primi Strehe, diejfes Schloß vermehret und rerneuert. Jetziger Inhaber deMben. Mer as Schloß Sdusch (Crainerisch fSduscha) ligt in Ober-Crain, von Laybach drey Meilwegs, von der Stadt Stein eine Halbe, und von dem Kloster Münckendorff eine Viertheil Stunde, und ist in der Ebne erbauet. Unweit davon rinnet die Steinerische Faistriz vorbey. Die umligende Gegend ist ein schöner lustiger Boden, zwischen hohen Gebirge; welches, ob es schon das Aussehen vermindert, dennoch nicht hindert, daß hier herum gesund und lustig sey zu wohnen. Nächst bey dem Schloß ist ein Dorff, auch Sdusch genannt, so diesem Schloß den Namen mitgetheilt. Unweit von hier gantz hoch im Gebirge ist Sanct Primus- Kirche, attivo grosse Andacht und Wall-farth öffters angestellt wird. Wer dieses Schloß Sdusch erbauet, kann man nicht wissen. Im 1608 Jahr hat solches Herr Achatius von Ifsenhau-sen besessen, der es auch gantz verneuert, gröffer und bester aufgeführt, als es ehe-besten gewesen. Sein Absterben brachte es erblich auf Otto Hannibal von Isten-hausen, von dem es nach tödtlichem Hintritt deß Vaters dessen hinterlastene Söhne, als: Herr Wolfs Andreas und Herr Frantz Hartmann von Istenhau-sen ererbet; und nachdem sich die zween Herren Brüder verglichen, ist Herr Frantz Hartmann von Jstenhausen eigenthümu-cher Inhaber worden. g. Pri»" Kirche- 28er f* Schloß „Voteli und 3crit:Uirt Z-tz'gkk Iüdaber d-ss-lb-«' ^SCH W.- uà l'-MÌ ' ... ( * —i iuT 1 8LZUMS« L -MSM' 1'" 1 > M^àLML Kcißenkierg. Wo ßeifenbcrg ligi. Ursprung äess Jamens. Gelegenheit, Stand und HeMns-fcnheit dch Schlosses. Der Parchi althie. Ghumlige HesüZer die Herren von Jeisenherg. Eines Herrn von Äursperg Mstard-Sohn übersseigi das Schloss Sei-senherg. Wird aber sami seiner Hotte nidergehauen. Derselben iodie Körper werden äen wilden Thieren vorgeworssen. Mr m Seisenberg. Der Marchi brennt ab. Iàiger Herr Keftižcr. 5*** £m5b=6 '»smheit. as Schloß und Marckt Seißen-berg, Crainerisch Susenberk, gehört zu Unter-Crain, ist von Laybach sechs, von der StadtRu-dolphswerth aber drey Meilen. Den Namen hat es vom Eisenberg oder Eisen-Bergwerck erhalten, weil überall hier herum das Eisen-Ertz gefunden wird. Der Crai-nensche Nam ist von dem Deutschen entgehen, aber in der Aussprache gef ätschet. L war auch für ohngefähr drey Jahrhunderten ein Geschlecht, so den Namen Seisenberg geführet. et* Ì JjS* zwischen dem Gebirge an dem tflnß Gurck, der von den Alten Corcoras genannt ward, worüber allhie eine höltzerne Brücke geht und nächst dabey eine schöne grosse Mühle befindlich ist, nebst einem hübschen Fisch-Behälter. Gleich über dem Wasser auf einer gantz steinigt- und hartfelsichten Anhöhe steht das Schloß, so überaus groß und mit vielen hohen und runden Thürnen prangt. Man hat aber dennoch kein weites Aussehen, weil es von allen Seiten mit Bergen ist eingefangen. Gleich bey dem Schloß ligt der Marckt, in welchem viel Häuser, so aber nicht ein-geschlofsen, sondern also von allen Seiten offen stehen. Das obgemeldete Geschlecht derer von Seisenberg hat diese Herrschafft und Schloß Sihe die Figur N. 314. Stand und Beschaffenheit deß Schlaffes. Der Marckt allhie. 3 a* (Sckl-ls „-»j Dir MaraXkt Sfjsenbekc Ehmalige Besitzer die Herren von Seisenberg. ehedefsen innen gehabt, wie es dann im Jahr 1311 Herr Chunel und Herr Wal-chun von Seisenberg besessen. «) Es ist aber dieses Geschlecht schon längst mit Stamm und Namen vergangen, und Hab ich den letzten dieses Namens, Herrn Heintzel von Seisenberg gefunden, der im 1386 Jahr zwar noch im Leben, nicht mehr aber Besitzer dieser Herrschafft gewesen, weil selbige schon dazumaln Herrn Albrecht dem IV., Grafen vonGörtz, zugestanden, bj Und ob zwar Lazius c) im 1305. Jahr schon diese Grafen von Görtz zu Besitzern macht, kan doch solches nicht seyn, indem die Original-Schreiben klärlich darlegen, daß es im 1311. Jahr Herr Chunel und Herr Walchun von Seisenberg noch besessen. Nach Megiseri d) Rechnung aber ist es erst im 1373. Jahr auf die Herren Grafen von Görtz gelangt, welches auch der Warheit ähnlicher sihet. Nach Absterben der Grafen von Görtz ist es an das Haus Oesterreich gelanget und eben deßwegen noch jetzt ein Pfand-Schilling. Folglich haben es die, noch jetzt be- a) MS. Litt. 6) Megiaer. p. 489. c) Comm. p. 1215. d) p. 189. sitzende Herren von Aursberg erhalten. Im 1559. Jahr hat Gregor, deß Herrn Georg von Auersberg Bastard-Sohn, so in Schweitzerland erzeugt ist, nach Absterben Herrn Georgs von Aursberg als Ba-tern, und Herrn Wolffen seines Bruders, sich unterfangen, mit achtzehen Neapolitanern nach Seisenberg zu kommen, nachdem er schon in Keqser Carls deß Fünfsten Glorwürdigsten Andenckens, Königlich-Spanisch auch Engellündischen Kriegs-Diensten, den Namen eines trefflichen Soldaten zum Abschied erhalten hatte. Seme Ankunfft nun geschähe hier zu Seisenberg eben an unsrer Frauen Lichtmeß, an welchem Tage der Jahrmarckt einsällt. Da er sich dann nicht gesäumet, sondern alsobald noch selbigen Abends das Schloß überstiegen und eingenommen; der Pfleger hat sich doch noch behänd an einem Strick her-abgelaffen und seine Bauren ausgebotten-Worzu auch alsobald Herr Herward, Freiherr von Auersberg, General derCroatr-schen Gräntzen geflossen, das Schloß u°e^ fallen und eingenommen. Acht Welschen wurden über die Mauer hinunter geworffen, welche die noch unter dem Schloß im Ge- gineä von Aursperg Bastard' Zoha übitfML d-- Ziijknbrri! Wird fomt Rone m«e g-hau-r- Derselben '°d>- Körper * d-n totften Dhieren ber-Ktootffen. ®'dr Wehr stehende Bauern mit aufgerichteten und dargereckten Spiesen bewillkommten; die übrige aber hat man samt dem Bastard Gregorn selbsten im Schloß nidergehauen und also alle sämtlich umgebracht. Nach dieser Action zehlte man sechs und dreiffig Tvdte, als nemlich den Gregor mit seinen achtzehen Welschen und siebenzehen von des Herren von Auersberg Leuten. Die Welschen samt ihrem Führer dem Gregor, hat man unbegraben hinaus gegen derWild-uiß über das Wasser schleppen lasten, da der Gregor von einem wilden Schwein, seine Mitgesellen aber von Hunden, Raub-Bögeln und wilden Thieren gleich den verreckten Aesern aufgenagt und verzehrt worden. Also haben diese auf dem Jahrmarckt emen schlechten Marckt «0 gehabt. Im 1575. Jahr beherrschte diesesSchloß Herr Hanns von Aursberg Freyherr, des-ja Gemahlinn Frau Anna eine geborne ®{*fder Hav.ptstatit Laybach dret), i von der Stadt Weichselburg eine Meile, und also zwischen Laybach und Weichselburg gelegen. Den Deutschen Namen Seittenhof hat^es daher, weil es «Leitwerts von der Straffen liget. Der Crainerische aver holt seinen Ursprung von den Wach-Yotder - Stauden, die häuffig an diesem SnDann Brinye heifft eine -^achholder-Staude. Ist also dieser Ort, °ch ehe das Schloß erbauet, schon also genennet worden. steht dieses Schloß unter einem Berge an dem Waffer Grasuplizeza, neben welchem Wasser ein ebnes Thal, so zwischen dem Gebirge befindlich, aufgeführet, und zwar erstlich durch einen Herrn von Lamberg von der Hcrrschafft Weisenstein aus; von welcher Herrschafft er auch Gült entnommen und hier angewandt, auch allhie gewohnt. Nachmals haben solches die Herren von Feilberg und auf sie die Herren Gallen in Besitzung bekommen. Da aber Herr Frantz Bernhard Gall Freyherr, mit Tod abgangen, hat solches seine hin« terlaffene Frau Wittwe, eine geborne von Jffenhaussen, durch Berehlichung mit Herrn Johann Andreas Gandin, auf ihn gebracht, der es auch nach ihrem Tode ererbet hat und biß jetzo noch besitzt. Ser Marckt brennt ab. Jetziger Herr Besitzer. Lagerstelle dieses Schlosses. Ahe die Figur N 315. Vorige B fitzet dieses Schlosses. Wer es h.nt besitzt. Da« Schlößlein Sello. Schloß Semmiisch- Thurn. Wohin Senoselsch gehörig ist. Sello. dieses Schlößlein ligt in Unter-Crain, und ist schon oben bey Gründlhof beschrieben worden. Seminit fdi=@Rum, 2as Schlcß Semenitsch - Thurn gehört zu Unter-Crain, die Beschreibung dessen aber ist schon bey Schneckenbühl geschehen. SenoMIdi. Wsohin Senosetsch gehörig ist. Woher es denotameli hehommen. Ist ehedesten eine Stadt gewesen. Wo das Schloss seine Stelle hat. Jager-State defs Marchts. SaltL-Mederlage daselbst. Schöne ^ontersegte im Schloss. Gesellschaft rur H. Dreysaltigheit. Wann dieser Ort ans Haus Oesterreich gelangt. Unterschiedliche Sftteer desselben. Jetzige Aeyserl. Mast stet, wann Sie hie gewesen. Heutiger Herr dieses ©rts. Aììarckt und Schloß Senosetsch oder Se-nosetz, in der Landsprach Senosezche, ist zu Jnner-Crain gehörig und zu dem Carst; ligt von Laybach neun Meilen, von der Stadt Triest drey, und also zwischen Laybach und Triest. Es gehet auch durch diesen Marckt die rechte Land-Strasse. Es hat aber den Namen, wie Lazius hier recht und ObasJŠcfdofs VnddMarcKtjj Snosetsch - - r \nofne cs e Sjjjtee» ben '‘amen ''fotnmen. rSsS-,” ■Hü MMWNWAM^ »I k.;: '' ZMs .'. Mi WmM VMM ; If *si fetabt Sstftejen. Sir Iih- die }» ”• 316. tool bemercket, von denen alten Senonibus, Bewohnern der Adriatischen Meer-Küste erborgt, und Heist gleichsam der Senonen-Sitz. Woraus nachmals der verstümpelte Nahm Senosetsch erwachsen. Von denen Römern ist es auch Anesica genennet worden, a) Es war vorzeiten eine Stadt, wird aber jetzo nur für einen Marckt gehalten, weil es Zum öfftern bey Kriegs-Läufften grosten Schaden erdultet und völlig verderbt worden. Das Schloß ligt aus einem ziemlichhohem, gähem, anbet) steinigtem Berge. War ehmaln ein festes und grostes Gebäu, .316 In dem Schloß findet man etliche schöne Konterfeyte Portischer Grafen von dem Pinjel deß Titians und andrer fürnehmen Mahler. Ums Jahr 1615 ohngefehr hat das Kirchen-Gebiet zu Triest und die daselbst befindliche Geistlichkeit insgesamt eine Gesellschafft mit dem Titel der H. Dreysal-tigkeit angerichtet, und zum jährlichen Versammlungs-Ort diese Stadt Senosetsch erliefst, allwo sie auch jährlich sich am Fest der H. Dreyfaltigkeit einfindet, b) Was aber die Besitzer dieses Marckts und Schlosses belanget, hat es im 1400 Jahr denen Herren von Walsee zuge- Schöne Konterfeyte chloß. tm Äesellschafsl zur H. Dreysal- tigkeil. ®aiy, Nibl stagi jo aber nunmehro fast verödet und meisten thetlg abgebrochen, und hat man die Steine hört, c) nach ihrem Absterben aber ist zu Erbauung deß Untern Schlaffes, so an das Haus Oesterreich gelanget, weß-gleich unter dem Berge an einer kleinen wegen es noch jetzt ein Pfandschilling. Anhöhe aufgeführet, angewendet. Da im 1509 Jahr Michael Graf Fran- Der Marckt ligt gleich unter dem neuen gepano etliche leichte Reuter zu Diensten Schloß und hat es zum theil schöne Häuser jj deß Keysers wider die Venetianer gewor-oarinnen, absonderlich aber der Herren « ben und angeführt, hat er dafür von Jhro yarzarolli. In diesem Marckt ist gleich- Keyserl. Majestet das Castellanas in Gorjam die Niederlage von Saltz, welches von i dropp, nebst dem Schloß Senosetsch erhal-Drrest wochendlich hieher getragen und ver- ten. d) Von ihm soll es ein Herr von Lam-kaufft wird. berg erhalten haben, wie das Gerücht be- äBnnn dieser Ort ans Haas Oesterreich gelangt. Unterschiedliche Besitzer desselben. J-'tzige Senf. Maj. wann Sie hie gewesen. Die Gegend, da S. Serff ligi. Ursprung tefj Namer s Trefflicher Piospect ben diesem Schloß. Sitze die Figur N. 317. Al d die halb Bogen graffe Figur S. 431. richtet, denn eine schriftliche Urkund ist davon nicht vorhanden. Letzlich haben solche die Grafen und Fürsten von Portia in Besitz bekommen; wie sie dann im 1660. Jahr Herrn Herrn Ferdinand, Fürsten von Portia, Keyserl. Majest. Obrist Hofmeistern zugehört; in welchem Jahr Ihre Keys. Mas. Leopoldus, samt der gantzen Hofstat, als Sie von Görtz nach Laybach geretfft, hier zu Senosetsch von obgedachtem Fürsten Portia, den 2. Octobr. Abends bey der Nacht-Mahlzeit und deß folgenden Tags Morgends bey dem Frühstück, aufs Beste bewirthet und tractirt worden. ») Nach tödlicher Verbleichung besagten Fürstens, hat solches Herr Herr Carl Fürst von Portia, Landshauptmann in Kärnd-ten rc. rc. als hinterlassener Herr Sohn, und bey tödtlichem Hintritt auch dieses höchstgedachten Fürstens, der jetzige Herr Besitzer, Herr Herr Frantz Anton Fürst von Portia, erblich erhalten. a) Lor Churel. p. 148 Heulizer. Herr Ott«' diel» 8. Serff. Die (ßrgrnd, da ß. Serß ligt. Ursprung dejsg gameti s. Treulicher §rofged beg dirflem ßrhlofls. tölunderlicher Eingang zum Schlafs. Schöne Keit-Schul. Kirche 8. Servuli. (Sro(|fS Jand-Gencht. Köstlichste Weine die|er Gegend. Dorß, da turne treibe Kühen tntchfcn. Öenetianif[che Intription, |o althie noch übrig. Aussgruch de(s Concilii xu Trient wegen diejfrs Schlosses. Jetziger Kefttzer. Vormaliges Schloss Clainz. Das Mittelding-Amt Clainz. gearbeitete Stiege, so dich noch weiter hinauf auch durch den Berg führt, so daß man mit Hülffe eines Lichts hinauf gehen muß. Cs hat auch eine schöne Reit-Schule, die Pferd zu bereuten, welche stach und aus harten Felsen gegraben und zugerichtet ist. Gleich bey obgedachter 8. Servuli Grotte ist eine, dem H. Servulo gewidmete Kirche. Unter dem Schloß findet sich noch eine Grotte oder Retirad-Ort zu feindlichen Kriegs - Läufften, die schon oben bey gedachten Rariteten ist beschrieben. Diese Herrschafft S. Serff hat ein schönes groffes Land-Gericht. Allhier wird nicht allein viel Oels aus-gepreffet, sondern es wachsen auch in dieser Gegend die trefflichste Weine; als, bey Tschernecall, der Welt-berühmte Tscher-necaller - Wein, wie dann auch hier der unvergleichlich-leckerhaffte Marzaminer an-zutreffen. Zu Tschernecall ist ein verwunderlich fester Tabor, wovon ich in denen Lands-Seltenheiten (oder Rariteten) gehandelt. Unter dem Schloß S. Serff ligt auch das Dorff gleiches Namens, in deffen Be-zirck keine weiffe Rüben wachsen. Wovon die Bauren diese Ursach fürgeben, es seye chloß und Herrschafft S. Serff, Crainerisch 8. Servlo, von denen Jtaliänern aber 8. Cerbo genannt, rechnet man zum Inner-Crain und Carsst. Ligt von Laybach zwölff, von der Stadt Triest aber nur eine Meilwegs. Es hat aber den Namen S. Serff (oder S. Serv) von dem H. Servulo erhalten, der einen Pistolen-Schuß weit von diesem Schloß in einer Grotte, jetzt insgemein S. Serffs Grotte genannt, so schon bey denen Natur-Rariteten beschrieben worden, gewohnt. Es ist aber das Schloß noch eines von denen alten Berg-Schlössern, auf einem hohen, steinigten und gähen Berge erbaut, allwo in der Höhe eine schöne Ebne mit trefflicher Vieh-Weide befindlich, nebst einem unvergleichlich-schönem Aussehen, so wol in das Land, als auf das Meer, und wird man in vielen Ländern kein Schloß von so trefflichem Prospect antreffen. Das Schloß-Gebäu ist an sich selbsten groß und fest und gelangt man dazu über zwey Aufzug-Brücken. Der Eingang zu dem Schloß ist verwunderlich, nemlich über eine lange dem Berg hinauf in den Felsen (Sing“?9 5 Zchönk zr-itsch^ Sii*.8' Serr»11- -Stillili, San6 st»t l7titj) Der jetzige Besitzer ist Herr Andreas Daniel Mordax Freyherr. 6) MS. ab Hochenvv. Sidifeg. Schloß und Herrschafft Sichlberg (in oer Land - Sprache Schumberg) ligt in Mitter- Crain oder in der Windischen Marck, im Uskokhen Gebirge; wovon die Burggraf allda. Jetziger Besitzer. Beschreibung in der Grentz - Verzeichniß schon eingerücket, auch der Kupfferstich so dazu gehört, allda beygefügt ist. Sicmitfdi. ®ohm Siemitfrh gehörig. Woher Jer Jame eniflgnmgnt. Sagerjlellt dieses ^blosses. Peschafenbeit dc(s alten Schlosses. Fruchtbarkeit defs Hodenis. Türchen ttten öfters hier ein. Vorige Hesttzer diefcs Schlosses. Wems nun gehört. (Sele-cnheit dej|s Meyerhoss Pristava. Surgsried daselbst. Messen jetzt der Hos ist. \S [EMITrSCH ?o ( S cnufie-nv Wohin Siemitsch gehörig. Woher der Name entsprungen. Lagerstelle dieses Schlosses. Sihe das Kupffer N. 326. Beschaffenheit deß alten Schlosses. Fruchtbarkeit deß Lodems. Tiirckm fallen offters hier rin. Wo dieses Kloster ligt. Sihe die Bogen grofje Kupffer Figur X 530. Der Bau dieses Klosters. ^as Schloß Siemitsch, in der ^Land-Sprache Semezch, gehört ' zur Windisch-Marck, und also > folglich zu Mitter-Crain, und ri rechnet man von hier auf Lay-1 bach eylff, nach Möttling aber nur eine Meile. Ob dieses alte Schloß Siemitsch den Namen von denen Herren Semenitsch oder diese von dem Schloß genommen, ist ungewiß, doch dieses gewiß, daß sie es in Besitz gehabt. Es ligt aber gleich unter dem Uskhokhen Gebirge, auf einer kleinen Anhöhe. Das alte Schloß ist gäntzlich ruinirt und abgetragen, also daß man wenig noch darvon sehen kann. Gleich unter demselben ist eine kleine Wohnung aufgebaut, so man jetzt bewohnt. Sonst ist der umligende Boden trefflich gut und fruchtbar, Massen hier Getreide von allerhand Art in unglaublicher Menge und sehr gute Weine nebst verschiedenem Obst anzutreffen. Die Türcken haben diese Gegend öffters mit Feuer und Schwert verheert und verderbet, absonderlich aber im 1547. Jahr hat es den Boden um Semenitsch betroffen, der sich von dem damals zugefügtem Schaden lange Zeit nicht erholen können. Dieses Schloß hatten schon ehdeffen die Herren von Semenitsch, wie zuvor gemeldt, innen. Wie^dann im 1585. Jahr Herr Sigmund Semenitsch allhie einen Evangelischen Geistlichen gehalten, der nechst bet) dem Schloß in einer höltzernen Capelle gepredigt. «) Für jetzo gehört es Herrn Sigmund Semenitsch. Nechst bey Siemitsch ist ein Hof, insgemein Pristava genannt, so auf Deutsch einen Meyerhof bedeutet, und hat den Namen daher erhalten, weil hier absonderlich der Meyerhof war zu dem Schloß Siemitsch gehörig, so aber nun durch brüderliche Verteilung von dem Ho^.abkommen. Und hat auch dieser Hof einen schönen Burg-Fried. Er ligt dabey auf einem fruchtbaren Boden, allwo überall herum Wiesen, Bauselder, Obst, wenige Berge seynd. Und steht dieser Hof jetzo Herrn Johann Wei-chard Semenitsch zu. Song: Besitz-- dieses Schlosses. zyems ti“® g-hört- Selegenhe® d:ß , .. Mqerhols Pristava- Burgsrieb daselbst- Wesst" rer »°s '>*° a) MS. Prov. Wo diefes Master ligt. Zer Mu dieses Klosters. Schöner Getreick - Kasten in dtefem Kloster. Die Kloster-Kircke. Zer Garten, tiortref licite Mieten. Mrs ntan allhie jährlich wegen der Miefen zum Altar bringt. Miche Stiftungen heg Anfang defs Klosters, ^örnehmer gerfonen Mgrabnifen in diesem Kloster. Warum viel fümehme Grabsteine aus dem Kloster weg geräumt worden. Mas für Grabsteine noch übrig. Grabfchrift eines Kitters von Auersberg. Zie Kamen alter derer gerfonen, fo dem Kloster Jittick was gestiftet. ifeas Kloster Sittich, in der Land- ' gantzen Lande nicht anzutreffen, wie der ^Sprache Sitizena, und Latei- dann auch erst für ein paar Jahren, item- Kaste« nifch Sitticium, wird zu Unter- lich im 1686. zur Endschafft und Ber-^>Erain gerechnet, ligt von Lay- fertigung gebracht worden, i —it. Die Kirche ist von ansehnlicher Grösse und Länge, auch mit einem grossem und kleinem Thurn geziert. So ligt auch ein schöner und zierlich bach vier, von Rudolphswerth ungleichen vier Meilen, und also in der Mitten zwischen Laybach und Rudolphswerth, und gantz diesem Kloster-Die Kloßrr' Der nahe bey der Stadt Weixelburg, in ebnem zugerichteter Blumen - Garten bey dem Felde unter einem HcHen Berge. Kloster, welchen aber die Ringmauer deß Es hat dieses Kloster ein groffes, doch Klosters mit einschliefft und vor auswär-nach der alten Bau-Art aufgeführtes Ge- tigern Anblick versperrt, bau, mit Ringmauren und vielen Thür- ; Vor dem Kloster hinab hat es fch°n* neu bestens versehn, über das einen treff- ebnes und gutes Baufeld , auf welchem lich-schönen Getreid-Kasten, und zwar drey jj doch an theils Orten kleine Hügel mr Gewölberübereinander, dergleichen in dem Bäumen so lustig bewachsen, daß man Mpetx «meh mi ürnren-, infniiunrirr Wohin Siemitsch gehörig. as Schloß Siemitsch, tit der Land-Sprache Semezch, gehört zur Windisch-Marck, und also :yfolglich zu Mitter-Crain, und .X. Jl------------- der sich von dem damals zugefügtem Schaden lange Zeit nicht erholen können. Dieses Schloß hatten schon ehdessen die Vong-Herren von Semenitscki. wie üthnr nempfht Besiyec Vortreffliche «»jen. ®o« nun «lhie jährlich wegen ber ®llien zum «Itar bringt. ètiche ®**fftURgen S Sttfarg B Klosters 8ürnehmer Person-n 'n diesem Kloster, recht anmuthig hinein spatziret, absonderlich aber im (Sommer, wann die Hitz allzugroß Die Wiesen-Gründe sind hier fürtrefflich, und hält man wegen einer Wiesen, Mulara genannt, noch heut zu Tage den Gebrauch, daß man am Char-Frehtage drei Stritzel Butter und Brod zu dem grossen Altar setzt, in Betrachtung, daß das Rind-Vieh von dieser Wiesen die Fütterung reichlich erhält. Man theilet auch den Dienstag vor Ostern, so man den Atlas-Dienstag insgemein nennet, jedwedem, so ins Kloster Sittich kommt, unter dem Thor einen Pfenning und zwei Semmel-Brod aus, und soll dieses Brod, wo anders dem gemeinen Gerücht Glauben beyzumeffen, niemals schimmeln. Von diesem Gottes haus Sittich hätte ich gnngsame Materi, einen gantzen Tractat zu füllen, so ich alles ausführlich beschreiben wollte; will aber nur das wenigste noch anführen, zumal, weil ich schon im achten Buch dieses Wercks von der Stifftung dieses Klosters ausführlichen Bericht gethan, auch die Aebte desselben erzehlt habe. In den ersten dreihundert Jahren war die Andacht und Gottesfurcht Christ-gläubiger Seelen so groß und mächtig, daß fast in Crain keine ansehnliche Famili befindlich gewest, die nicht mit gottseligen Allmosen und Stifftungen diesem Kloster unter die Arme gegriffen. Ja auch fremde Fürsten und Herren, als : die Patriarchen zu Aglar, Hertzogen in Oesterreich und Kärnthen, Grafen von Görtz, Marggra-fen von Isterreich haben ein erklecklichs beygetragen. Nach der Zeit ist es mit Freiheiten, Privilegien, Immunitäten und Exemptionen, wie auch andren Vorzügen von denen Römischen Päpsten, Patriarchen von Aglar, Hertzogen und Fürsten gezieret und so fürtrefflich gemacht worden, daß im Jahr 1446 bei einer geistlichen allgemeinen Versammlung zu Basel in einem Freiheit - Bestättigungs-Briefe öffentlich dieses Kloster gerühmt wird, wie es nemlich andren Klöstern dieser Orten an Zier und Ruhm weit vorgehe. In diesem Kloster sind viel fürnehme und hochadeliche Personen begraben, als: Sophia, eine Marggräfinn aus Isterreich, nebst ihrem Vater, Mutter und andren Voreltern. Im gleichen die Viridis (oder Virida) Leopold deß III. Ertzhertzogs von Oesterreich Gemahlinn, eine geborne Her- tzoginn von Mehland, Agnes eine Her-tzoginn ans Kärnthen, eine Gemahlinn Ulrich Hertzogs in Kärnthen. Etliche von dem Anrsbergischen Namen und noch von andren Geschlechten haben auch hier ihre Ruhstätte. Wiewol ihre Grabsteine nicht mehr anzutreffen, sintemal selbige, weil sie allzu grosse Hinderniß gemacht, ausgegraben, absonderlich aber, als man das Kloster mit der Mauren umfangen, und zwar auf Erlanbniß Kehsers Maximilia-ni deß Ersten; maffen dessen noch vorhandener Frepheits- und Erlaubniß-Brief, so an Herrn Wilhelm von Aursberg, als Crainerischen Land-Hauptmann im Jahr 1497 gerichtet, answeiset; ausser dem sonsten die Sitticher sich nicht unterstanden hätten, aus eigner Macht diese Steine aus dem Kloster zu räumen. Sind also der Zeit keine solche Grabsteine mehr zu sehen, ohn nur noch etlich wenige, zum Exempel, bei der Saerffteh gleich neben an der Stiegen ist ein Grabstein deß Herrn Georg von Aursberg, der am Fastnachts Tage im 1489. Jahr gestorben und hier samt seinen zwehen Eh-frauen und Kindern begraben ligt. Jm-gleichen neben dem kleinen Thor, da man von dem Kirchhof in die Kirche kommt, ist ein Grabstein deß Herrn Ludwig von Khosiakh; wiewol die Jahrzahl unleslich, weil sie gäntzlich abgewetzt ist. Bor der Sacrifìci neben der Stiegen an der Kirchen -Maur ist ein Grabstein mit folgender Aufschrifft befindlich: „Hier ligt begraben der Edle Gestrenge Ritter Herr Pangratz von Auersperg, Obrister Erb Cämmerer." Weiter kann man nicht lesen. Sonst findet man auch noch andre dergleichen Steine mehr. Weil dieses Kloster von vielen fürnehmen Personen mit milden Stifftungen und Wolthaten reichlich bedacht worden, sepild die Namen derselben von diesen Ordens-Brüdern von Zeit zu Zeit ausgeschrieben und auch noch bei ihnen anzutreffen. Wie nun solche Wolthäter durch sothane Verzeichniß der Unvergeßlichkeit eingezeichnet stehn, und ein unvermeidliches Andrucken erlangen, also erstatten diese Ordens-Leute ihres Theils hiemit ein Zeichen der Danckbarkeit und erwecken durch solchen Nachruhm ihrer hohen Wol-thüter auch bei den Nachfahren immerzu eine löbliche Neigung durch gleiche Mil- titi* Warnm viel fürnehme Grab>Cleine aus dem Kloster roeggeräurnt worben. Was für Grabsteine noch übrig. Grab Schufst eines Ritters von Auersberg. Die Namen aller derer Personen, die zu dem Kloster Sittich was gestifftet. digkeit ein Ehren Gedäcktniß ihrer Wol-thätigkeit zu erwerben. Wie dann ein Herr viel rühm- und christlicher seinen Namen mit offener Hand unsterblich macht, weder mit geschloffener oder gewaffneter, die viel tausend Menschen sterben macht. Ich * benenne folgends alle die jenige, so zu diesem Kloster etwas gestifftet, samt dem Jahr, darinn solches geschehen, so wie sie nach einander gelebt. Im Jahr 1140. Peregrinus, Patriarch zu Aquileia. 1169. Bertholdus, Gras von Andechs, tingleichen die beyde nach Jerusalem reisende Brüder Albertus und Meynardus, Grafen von Schwartzenburg. 1171. Graf Meynhardus von Österreich. 1178. Udalricus, Patriarch zu Aquileja, nebenst seinem Vater, Mutter und Schwester. 1178. Albertus und Ulricus von S. Laurentio, Gebrüder. 1190. Dietericus, ein Bischoff, im* gleichen Poppo von Albekhe. 1223. Meynard, Graf von Görtz. 1228. Henricus, Marggras in Hister-reich, samt seiner Gemahlinn Sophia. 1230. Graf Wilhelm von Humburg. 1232. Sophia, deß Grafen von Wei-xelberg Fräulein Tochter. 1232. Meinhalmus von Aursperg. 1238. Sophia, Marggräfinn in Österreich. 1241. Friedericus de Letto. 1242. Elisabeth von Miltenberch. 1246. Friedrich von Belouia. 1250. Bertholdus und dessen Bruder von Gurckfeld, Udalricus von Michau, Heinrich von Scharffenberg, Rudolph von Plintenberg, Meinhard von Nideckh, Hermannus, Hertzog in Kärnthen, Do-brossus von Edelinge, Amalricus von Osterwitz, Ulrich Nothnagel, Stephan von Duino, Artuicus von Razwor, Gual-terus von Mallentein, Meinhard Castellanus von Michau, Dietericus Gallo, Rutgerus Ellent, Heinricus von Scharffenberg, Gerburga von Stettenberg, von Tzubratz, von Nidekh, Ulrich von Reiffenstein, Hermannus von Neidekh, Otto Wenzel, Cunrad von Reiffenstein, Mein-ardus und Offnia von Schonenberg, Win-therus und Gottfridus von Prisekh, Sophia, Marggräfinn in Histerreich, Lut-gardis von Gradenizh, Cunradus Gallo. Alle diese obbesagte Wolthäter werden mit allen ihren Gütern, welche sie mit milder Hand dem Kloster dargereichet, in der Protection deß Aquilejensischen Patriarchen Bertholdi Anno 1250 nam-kündig gemacht. 1251. Henricus, Marggraf in Österreich. 1254. Reinbertus von Hertenberg. 1254. Udalricus, deß Hertzogs in Kärnthen Bertrandi Sohn. 1256. Udalricus, Hertzog in Kärnthen nebenst seiner Gemahlinn Agnes. 1256. Otto, Bischoff zu Biben. 1256. Hermann, Gras von Ortenburg. 1257. Agnes, Hertzoginn in Kärnthen und Frau in Crain. 1258. Friederich von Weinekh. 1260. Udalricus, Hertzog in Kärnthen. 1261. Gregorius, Patriarch zu Aquileja. 1262. Alcida, deß Ortulfi von Gurckfeld Schwester. 1263. Udalricus, Hertzog in Kärnthen. 1264. Gregorius, Patriarch zu Aquileja, imgleichen Udalricus von Preiffekh. 1265. Gregorius, Patriarch zu Aquileja. 1266. Fridericus von Weinekh und deffen Gemahlinn Frau Kunigunda. 1268. Udalricus, Hertzog in Kärnthen. 1268. Dymodis, Cunradi Gallo Eheweib. 1272. Liopoldus miles. 1274. Die zween Brüder von Scherf-fenberg. 1274. Wilhelm von Scherffenberg. 1276. Ulricus von Riffenberg. 1277. Raimundus, Patriarch von Aquileja. 1277. Hertvvicus von Valchenberch. 1278. Hertwig von Valchenberg. 1278. Meinhalmus von Auersperg. 1280. Meinhalmus von Auersperg. 1280. Berse von Arch. 1284. Albertus von Auersperg. 1284. Friedericus von Plintenbach. 1293. Jeut von Neidekh. 1294. Mainzlinus von Auersperg. 1300. Meinzelinus von Hopffenbach. 1300. Otto von Auersperg und deffen Bruder Hugelim von Auersperg nebenst deren Mutter Berta. 1301. Mainhaimus von Aursperg. 1304. Richtze von Müttenberg. 1304. Hertmannus Zwir. 1304. Wilhelm von Rottenpichel. 1307. Wilhelm von Nottenpichel. 1308. Mikha Printz gonretn. 1311. Nicolaus Piers. 1313. Ottobonus, Patriarch zu Aquileja. 1316. Cunradus, ein Sohn Henrtci von Chotymsel. 1316. Schulthais von Rhazendorff. 1318. Carolus miles. 1318. Graf von Wüttenberq. 1319. Pater N. Udalrici Wernekher. 1319. Paganus, Patriarch zn Aqnileia. 1320. Catharina von Weinekh. 1322. Cunradus Turner. 1324. Albertus Tscherkhan. 1324. Albertus, Henricus, Laurentius und Ruedliebus, leibliche Brüder von Opfenbach. 1324. Thomas von Gurck. 1324. Hermannus Gatsitz. 1329. Hertneys von Schermpichel. 1330. Heinricus und Ulricus, Brüder von Montparris. 1331. Mainhardus, Graf von Orten-burg. 1333. Rainpokh von Proprotschach. 1334. N. von Müttenberg. 1335. Paulus von Oberstein. 1341. Riepel von Michau. 1345. Rudolphus Weipelberger. 1346. Udalricus von Scherffenberg. 1346. N. Graf von Wüttenberg. 1346. Leopoldus und Greifs, Brüder von Wüttenberg. 1347. Sicher Stainer. 1348. Wilhelm von Schärffenberg. 1349. Henricus Mindorffer. 1350. Heinzel von Seisenberg. 1351. Thomas von Obern-Gurkh. 1351. Cunradus und Wilhelmus Galli. 1351. Engelbertus Gall. 1352. Hermann von Wüttenberg. 1352. Hainzel, ein Sohn Ottonis von ; Mindorff. 1353. Catharina Schnitzenbaumerinn, eine Tochter Nicolai von Meichau. 1354. Laurentius von Hopffenbach. 1354. Fritzel Tzobrotzer. 1354. Francisca, Dietrici von Schönberg Wittib. 1356. Hermannus von Ainödt. 1358. Hermannus von Wüttenberg. 1358. Bartholdus Tzobratzer. 1358. Otto von Watsch. 1359. Rudolphus von Wüttenberg. 1360. Diemuth Gattin Wittib. 1361. Nicolaus Wernekher. 1361. Stephan von Pogantz. 1363. Berthvldus Zubracher. 1365. Georgius von Schärffenberg. 1365. Cunegundis Maria, Georgii von schärffenberg Gemahlin. 1369. Meinardus von Rosekh. 1371. Engelreich und Wainzel von Graz. 1372. Albertus von Meltz. 1372. Greifs Gerlach. 1373. Pertoldus Sübrecher. 1374. Albertus, Hertzog in Oesterreich. 1378. Bertoldus Zubratscher. 1381. Johann Truchsath von Watt-purch. 1383. Volkhart von Auersberg. 1383. Friedrich Harrer. 1384. Agnes Hofstetterin. 1384. Jacob von Stermol. 1384. Heinzel Metzall. 1384. Rudlieb von Khosiakh. 1388. Saida, Nicolai von Gattenberg Wittib, eine geborne von Hopfenbach. 1388. Albertus Khosiakher. 1389. Johannes, Patriarch zu Aqui-leia. 1390. Harricus Gatt. 1393. Berthvldus Lichtenberger. 1396. Gebhardus Presinger. 1397. Viridis, Hertzoginn von May-land und Hertzoginn von Oesterreich. 1400. Rainardus von Hopffenbach. 1404. Viridis, geborne Hertzoginn zu Mayland und Hertzoginn in Oesterreich. 1404. Agnes, eine Tochter Bertholdi Zubratscher. 1409. Johannes Gnmpler. 1418. Hermannus Kosiakher. 1422. Eberhardus, Weih-Bischoff. I 1422. Paulus Globizar. 1424. Viridis, geborne Hertzoginn zu Mayland und Hertzoginn tn Österreich. 1424. Martinus Limsakh. 1426. Nicolaus N. 1430. Christophorus Gnmpler und deffen Ehewirthin Clara. 1442. Georgius Glaner und deffen Ehewirthinn. 1447. Friedericus Graf zu Cilly. 1448. Reinprecht von Walshe. 1448. Wilhelmus Weixelberger. 1452. Nicolaus Ruesbacher. 1454. Ludovicus, Cardinal von S. Laurentii in Domaso. 1456. Fortunatus Patriarch. 1456. Iacobus Gnmpler. 1463. Iacobus Gumpler. 1466. Iacobus Gumpler. 1466. Laurentius Wernekher. 1466. Joannes N. 1467. Joanner Mairerser. 1470. Pilgrain Glowizer. 1476. Ludovicus von Khosiakh. 1484. Balthasar Kazenberger. 1492. Gcorgius Froleichstorffer. 1493. Gcorgius Grazer von Graz. 1493. Gregorius Gumpler. 1493. Anna Globizerinn. 1495. Hermannus Räuber. 1508. Sigismundus von Villanders. 1512. Andreas von Aursperg. 1593. Gcorgius Apfaltrer. Noch weit mehrere haben diesem Gottes-Haus Sittich Gutes erwiesen, es wird sich aber der curieuse Leser nur mit denen Namen der Aeltesten vergnügen lassen und die Augen ferner zu denen Nachgesetzten wenden, welche hier angeführt werden als solche Personen, die entweder von Gült oder Gütern dem Kloster Sittich durch Verkaufsnng oder Vertauschung etwas überlasten. Die Jahr-Zahl, wann solches geschehen, weiset folgende Ordnung: 1237. Leopoklus Poden. 1275. N. Waizmann. 1275. Friedericus von Neidekh. 1280. Wolfingg von Reichenstein. 1280. Dietericus von Schönberg. 1284. Wilhelmus von Weipelberg. 1289. Dietericus von Schönberg. 1289. Engelbertus von Wart. 1290. Marquarclus N. 1290. Meinzlinus von Hopfenbach. 1293. Wolfgang Gall. 1294. Meinzlinus von Hopfenbach. 1296. Thomas Weinekh. 1297. Otto und Ugo von Aursperg. 1303. Meinzelinn von Hopffenbach. 1310. Nicolaus von Piers von Rot-tenpüchel. 1311. Nicolaus von Rottenpichel. 1318. Wolfel Pryschac. 1318. Wilhelm Pyber. 1320. Cunradus Jgger. 1320. Ulfinkh von èchbnberg. 1321. Chnnel von Schönberg. 1323. Rudlinus Seizer. 1324. Rudel Seizer. 1326. Henricus Zirentzer. 1329. Chumel von Wüttenberg. 1329. Nicolaus Gall. 1329. Eisenreich und Hanzel Skhu-betina. 1330. Ulricus von Montparris. 1331. Henricus und Ulricus, zween Brüder von Montparris. 1333. Hermannus von Ainödt. 1342. Ottel von Neidekh. 1349. Henricus von Sicherstein. 1351. Martinus Wernegkh. 1351. Nicolaus Gerlachstainer. 1356. Jancel von Weixelberg. 1356. Joannes von Weixelberg. 1356. Gertrudis, Friederichs von Neidekh hinterlassene Wittib, eine geborne von Hopffenbach. 1361. Bertholdns Zubracher. 1365. Wulschalsch Gall. 1365. Rudolphus IV. Ertzhertzog in Oesterreich. 1396. Gregorius Gumpler. 1399. Rudlieb von Khosiakh. 1401. Leontius ®renter. 1420. Otto Archer. 1421. Martinus und Andreas von Meichau. 1421. Joannes Grisellser. 1424. Udalricus Mazerol. 1424. Herwart von Aursperg. 1446. Friedericus Oppreher. 1450. Andreas Guettenstainer. 1452. Iacobus Glovvizar. 14.^5 2?rtrn8 N 14661 Balthasar' Meichauer. 1468. Georgius Gukker. 1493. Anna, eine Tochter Petri Glo-wizar. 1504. Georgius Schnizenpaumer. 1505. Andreas it. Johannes Lapriacher. 1506. Sigismundus von Villanders. 1516. Andreas Paradeiser. 1519. Andreas Paradeiser. 1631. Abbt zu Victring. 1668. Der Abbt 88. Trinitatis zur Wienerischen Neustadt, welcher neben vielen andren diesem Gottes-Haus unterschiedliche Gült und Güter aus- und eingetauscht, wie auch theils verkaufst. Es ist aber zu wisten, daß dieses Gottes-Haus Sittich überaus viel Bullen, Privilegien und dergleichen Gnaden Briefe von vielen unterschiedlichen Päpsten, Keysern, Königen, Hertzogen, Fürsten und andren grosten Herren empfangen, von denen nur etliche nebst angefügter Jahr-Zahl, in welcher sie gegeben worden, deß günstigen Lesers Augen vorgeleget werden: 1214. Papst Innocentius der III. 1217. Graf Engelbertus von Portia. 1228. Sophia, Marggräfinn in Jster-reich. 1229. Papst Gregorius der IX. 1239. Papst Gregorius der IX. 1243. Begenardus, Hertzog in Kärnthen. 1255. Papst Alexander der IV. 1255. Papst Alexander IV. 1255. Papst Alexander IV. 1256. Papst Alexander IV. 1256. Udalricns, Hertzog in Kärnthen und Herr in Crain. 1277. Meinardus, Graf zu Görtz. 1277. Meinardus, Gras zu Görtz. 1300. Ugo de Divvino, Herr über S. Veit am Pflaum. 1302. Otto, Hertzog in Kärnthen. 1303. Albertus, Graf zu Görtz. 1313. Ottobonus, Patriarch. 1313. Henricus Rex Bohemise, Polonia. 1335. Bertrandus, Patriarch zu Aquileja. 1335. Bertrandus, Patriarch. 1337. Otto, Hertzog in Oesterreich. 1360. Rudolphus IV., Hertzog in Oesterreich. 1360. Rudolphus IV., Hertzog in Oesterreich. 1385. Leopoldus, Ertz - Hertzog in Oesterreich. 1385. Leopoldus, Ertz - Hertzog in .Oesterreich. 1388. Papst Urbanus der VI. 1389. Papst Urbanus der VI. 1395. Papst Bonifacius IX. 1398. Wilhelmus, Ertz - Hertzog in Oesterreich. 1400. Papst Bonifacius IX. 1401. Papst Bonifacius IX. 1411. Leopoldus, Hertzog in Oesterreich. 1412. Papst Johannes XXIII. 1414. Ernestus, Hertzog in Oesterreich. 1421. Ernestus, Hertzog in Oesterreich. 1437. Fridericus, Hertzog in Oesterreich. 1437. Fridericus der Jüngere, Hertzog in Oesterreich. 1437. Das Baselische Concilium. 1438. Das Baselische Concilium. 1442. Fridericus, Römischer König. . 1443. Alexander, Patriarch und Cardinal. 1443. Fridericus, Römischer König. 1444. Das Baselische Concilium. 1445. Fridericus, Römischer Keyser. 1446. Das Baselische Concilium. 1453. Fridericus, Römischer Keyser. 1454. Ludovicus, Cardinal zu 8. Laurentii in Domaso und Patriarch zu Aquileia. 1454. Papst Nicolaus V. 1459. Fridericus, Römischer Keyser. 1461. Fridericus, Römischer Keyser. 1464. Ludovicus, Patriarch. 1490. Papst Alexander VI. 1494. Maximilianus, Römischer König. 1496. Maximilianus, Römischer König. 1496. Wilhelmus, Ertz - Hertzog in Oesterreich. 1498. Papst Alexander VI. 1503. Papst Julius II. 1504. Papst Julius II. 1509. Papst Julius II. 1510. Maximilianus, Römischer Keyser. 1514. Papst Leo X. 1516. Papst Leo X. 1521. Ferdinandus, Hertzog in Oesterreich. 1549. Ferdinandus garn. 1560. Keyser. 1567. König in Hun-Ferdinandus I., Römischer Ertz-Hertzog in Römischer Römischer II Carolus, Hertzog in Oesterreich. 1568. Carolus, Ertz Hertzog in Oesterreich. 1598. Ferdinandus, Oesterreich. 1617. Ferdinandus Keyser. 1620. Ferdinandus II., Keyser. 1633. Ferdinandus II., Imperator. 1646. Ferdinandus III. 1660. Leopoldus I. Jetzt - regirende , Keyserl. Majest. 1663. Papst Alexander VII. 1665. Jetzt-regirende allerhöchst-gedachte Keyserl. Majest. Leopoldus I. Die Aebte, so diesem Kloster bischero vorgestanden, habe ich schon im achten Buch dieses Wercks nacheinander benannt, am Ende deß dritten Abschnitts; allda auch ein verkleinerter Abriß deß Klosters eingedruckt zu sehen ist. Dieses Orts aber stelle ich dem geneigten Leser dasselbe auf einem gantzen Bogen grösser und voll-komner vor Augen. Sihe ben gantzen Kupffer-Bogen H. 530. Wo Slattenegf ligt. Ursprung deß NamenS. Lagerstelle deß Schlosses. Sitze das Kupffer N. 327. Geschlecht derer von Slatlenegkh. ct vt tt et* ZMWZ i I ilfTt 1 ........ Ü2 7- SfattmegE. Wo SlatkenegK ligt. Ursprung dess Jarnens. Inger - Stelle defs Selrlojses. Gesckleclrt derer von Slattenegkk. Wol uns einander gebende Jamen zweger Gbeleute. Klsürer dieses Scbloffes im vorigen Secuto. Jetziger Sejit-er. chloß und Herrschafft Slattenegkh, Crainerisch Slatèna, ligt stn Unter - Crain, von Laybach vier Meilen, auf S. Martins Bodem. Den Namen hat es von seinen Bewohnern, denen Herren von Slattenegkh, bekommen. Es ist aber solcher halb Deutsch halb Crainerisch, und sollte billig dieses Schloß gantzDeutsch Gülden - E g k h heiffen, angemerckt, State gülden in Crainerischer Sprache bedeutet. Es ligt auf einem Hügel, hat zwar um das Schloß herum keine Ebne, gleichwol aber groffes Baufeld in der beyligenden Gegend. Bor dritthalbhundert Jahren haben die Herren von Slattenegkh schon in Crain sich aufgehalten und muthmaßlich auch j dieses Schloß in Besitz gehabt. Doch ist hie-i von keine Gewißheit zu finden. Herr Ma-' ring von Slattenegkh hat eine Gemahlinn gehabt, mit Namen Sreberna ; welche sich trefflich wol beyden Namen nach zusamm geschickt. Dann Sreberna Heist aus Deutsch die Silberne, State aber wie schon ge-meldt, gülden; hat also der Güldene sich mit der S i l b e r n e n vermählet, welches geschehen im Jahr 1411, und finde ich um selbige Zeit der Herren von Slattenegkh noch mehr. Allein das Jahr 1436 ist solches Geschlechtes allerletztes gewest. Im verflossenem Jahrhundert aber hat Herr Ehrenreich Peltzhover und seine Eh-frau Elisabeth Raumschisslinn diß Schloß innen gehabt. Nachmals aber, als der Herr von Wazenberg die Herrschafft Schärffen-berg an sich gebracht, haben sie dielen Sitz Wol aus eiiialid^ gehende Nanieu -weyer Eheleute- Besitzers Zchlost^ vorigen Seculo- $MRE,CF\_ e« >Kn ^•nntetu' battìi iett an sich erhandelt, ben alten Stock völlig abgebrochen und ein neues Schloß angefangen aufzubauen. Hierauf hat solches von ihnen Herr Georg von Schärffenekh samt halber Herrschafft Schärffenberg an sich gehandelt. Nach seinem Tode ist es seiner hin« terlaffenen Tochter, Frauen Anna Ma- ria Graffenwegerinn erblich verblieben; derer hinterlassene Söhne sich in der brüderlichen Theilung also verglichen, daß solches Schloß samt der halben Herrschafft Schärffenberg auf den ältisten Sohn Hrn. Georg Andreas Graffenweger, als jetzigen Besitzer, gelanget, der auch schon viel daran gebeffert hat. elclter (Begcnd fruchtbaren Soden. Schloß Smregkh (in (Erat* Sprach Sèmreka) welches zu Unter-Crain gehört, hat biß Laybach vier Meilwegs, ligt mitten zwischen der Stadt Weichselburg und Kloster Sittich, von Sittich eine kleine halbe Stunde, und vonWeichsel-burg eine gute Viertheil Stunde. Der Deutsche Nam stammet von dem Crainerischen her; dieser aber hat seinen Jetziger Besitzer. Smregh ligi. Woher es den Kamen bekommen. Hai einen Sesàer dieses Schlosses. Todifchlag wird wunderlich gerochen durch einen Donnerfchlag. Ursprung von denen, an demjenigen Ort, wo nachmals das Schloß erbauet worden, ehmals häuffig befindlichen Feigenbäumen; dann ein Feigen-Baum Heist in Crainerischer Sprache Sèmreka. Es ligt aber unter einem hohen Berge, hat schöne Baufelder herum und viel Obsts. Vorzeiten gehörte dieses Schloß denen Herren Gallen, nachgehends den Herren von Lamberg, und letzlich denen Herren Grafen Ursini von Blagay. Jetzt aber 70 Sitze die Figur X. 328. Hat einen fruchtbaren ©oben. ÖMVC KM S|i ■ S3.ß Besitz-r dieses besitzt solches Herr Georg Freyherr de sen getroffen und getödtet. Und istWun-Echloffe». Le0- drens-würdig, daß er im 1687. Jahr eben Todrichlag Im Sommer deß verfloffenen 1688. an diesem Tage und Stunde, da ihn das wird wunder- Jahrs hat der Donnerstreich einen Ochsen- Gericht Gottes hingernckt, auch einen durchweinen treiber unweit von Smrekh auf der Stras- Todschlag zu Laybach begangen. Simigli. Iuger-Melle defs IcKloffes ImugK. Iameng Bedeutung. Wald, fo den Nsko-ken Zur (Entiuifchung dienet. Beschaffenheit defs ©ris, Höfe Barhbarflhatft. gisti Schloss ist durch jeteigen Inhabern merchltch verbeffert. |Qs Schloß Smukh, Crainerisch |Smok, ligt in der Windisch-,/Marck, und also in Mitteret Crain, von Laybach eylff Meil-'»i wegs und von der Stadt Mött-‘ ling eine starete Meile, hoch auf dem Gebirge, nemlich in dem Uskolen Berge ober der Psarr Siemitsch. Es wird aber oieses Schloß nicht unbillig Smok genennet, welches in Deutscher Sprach so viel als eine Ausflucht, oder gut alt Deutsch eine Fickmühl oder Zwickmühl, wann einer geschwind hin und her Donaci' jchlaz- Lagerstelle deß Schlosses Smngf. Sihe b:e Figur N. 329. Namens Bedeuwng dea wischt, und hier und dort sich helffelp oder entwischen kann, sagen will. Eine solche jUl Fickmühl oder Ausflucht ist der bey dem 3ntmiidiuag Schloß Smok ligende Wald denen Usko- b^t-ken; welche, so bald sie etwas erwischen, damit hinein eilen, weil dieser Wald sich folglich durch das gantze Uskoken Gemrge erstreckt und gleich bey dem Schloß seinen Wein!' so allhier wächst, ist köstlich, auch Getreide, Obst und was man sonflen giad)1 Vonnöthen hat, überflüssig. Nur dre Nach- 6flt[$ajft-barschafft der Uskokhen macht den rJt etwas unanaenehm, als welche wegen dey 2*1 ^l°ß >st durch ichigen Wie wiir Eonnech «Sbach ^"de un» con Zu net. k 0c was es tarnen ^Qlti eit. iS'8'"' Schauer zitochect “Ufjie. SSt Sfcsr Khe die tzgur ' 417. 7«te gh,i t,tcS allhie nah-anliegenden Walds allerhand Händel anrichten können. Herr Frantz Bernhard Graf von Lichtenberg, Rittmeister über die Landschafft- liche Güld-Pserde und Kriegs-Eommissa-rius, hat als jetziger Besitzer desselben es in viel bessern Stand gesetzt. Sonellü. Inhalt. ie weit Sonnech von InZbncb m Jande und Wasser. Von tras es den Kamen erhalten. Jager-Stäle dieses Schlosses. Schöner Drosxect allhie Schlojss- Gehäu. Schöne Grts - Gelegenheit. Gute Stutteren allhie. GrMagung vieler Störchen an diesem Ort. Der Ort Baskeulze. Ghmalige Hejitnen. ches auch das Crainerische Wort Karnnèk, Weise die zwey verbrüderte Schlösser, als so gleichfalls einen Stein bemercket, mit die Kleinfest und Ober Stein, voneinan-sich bringt. der gerissen. .Wo jetzo diese Stadt stehet, da soll vor- Der alten Jage nach ist auch selbiger Zeiten ein See gestanden seyn, und hat Zeit durch den ausgerissenen See das Man noch vor wenig Jahren an der Ring- j! gantze Mansburger Gefilde überschwemmt, hia..-, w . r i D=te QUKrn getheilt. 1 innere Rath bestehet in zwölff Rathsherren und dem Stadtrichter; und Pflegt solcher gemeinlich am Freytage früh 8U sitzen, hat auch alle schwere Händel zu entscheiden, der Stadtrichter allein aber nur vre kleinere Strittigkeiten. Der äussere Rath aber bestehet in zehen Nk«e Bürgern, und die Gemein der Stadt in ' vier und zwantzig Bürgern, und haben der austere Rath und Gemein deß Jahrs nur eine Sestion oder Versammlung, nemlich am Mittwochen nach den Pfingst-Feyer-tagen. Nach dieser gehaltenen allgemeinen Raths-Versammlung schickt man die Biertheil-Meister jeden mit einem Haussen auf ein besondres Ort der Gräntzen, Alles zu besichtigen und in Augenschein zu nehmen, auch, so etwas von den Fremden ohne Begrüssung eingezäunet worden, mit Gewalt nider zu reisten und also alle Neuerungen zu verhüten. Die andre Raths-Sestion oder Versammlung hat der äustere Rath nebst der Gemein ein Jahr um das andre bey Erwählung eines neuen Stadt-Richters am Festtage S. Margarethen mit Zuziehung deß Stadt-Schreibers oder sonst einer andren tüchtigen Person. Da muß der Innere Rath abtreten und wird der Stadt-Richter nach den meisten Stimmen erwehlt, nachgehends, wann kein Be-dencken vorfällt, von dem Innern Rath angenommen und bekräftigt, und alsdann dem alten Gebrauch nach dem Herrn Lands-Vizdom zur Bestätigung fürgestellt. Wann er diese von dem Herrn Lands-Vizdom erlangt, wird der neu-bekräftigte Stadtrichter am Festtage S. Annrn bey haltendem innern Rath öffentlich bestätigt und auch prächtig in die Kirchen begleitet, allwo man bey dem Altar ) а) Schönt, in Genesi. Gallenb. p. 19. б) Collect, mea- §t.:”nt,te8 §*,";> -in Stain, das Sdito! slnhsll. Äin andres Item, fo ein Ichtojs. Moder der Iame genommen. Ast attrh ein Itamnthaus der Herren von Item gewest. Säger und Wfchaffenheit defs Ichloffes. Abbildung defs AamMs eines Herrn von Samberg mit einem Wessen. Die Irhlojss-Hupelle I. Valentini. Der Teufel foli anfangs diefen Ichlofs-Hau vermehrt haben, gedingt ein andres Ichlofs für ftch. Icböner Lorellen-Teich Mar ehedejfen ein Itamnthaus der Herren von Ilein. Vorige Wfitzer diefes Ichloffes Grafens von tisillg Bnglüch mit dem Dferde. Aetziger Wfttzer. as Schloß und Herrschafft Stain Woher ihm dieser Name entstanden, (oder Stein,) in der Land-Sprache braucht keines langen Nachforschens und tKamen, gehört zu Ober - Erain, bringt es gleichfalls die Orts-Gelegenheit und rechnet man von hier auf selbst mit sich ; weil lauter Stein und Maybach sechs, auf Crainburg zwey, und Felsen daselbst befindlich. Gleiche Be-auf die Stadt Rattmannsdorfs eine Meile, schaffenheit hat es auch mit der Craine-aber auf das Schloß Katzenstein eine rischen Benennung; sintemal Kamen auch dtertheil Stunde. > einen Stein bemercket. Uberdas ist auch Uncinigteh der Stabt Stein mit dem AdU. Einsall Herrn« von Gallenberg in diese Stabt Abermalige Feuersbrirnst zn Stein. Woher der Namen genommen Ist auch ein Stammhaus der Herren oo a Stein geroeft. Saga und Beschaffenheit deß Schlöffe?. Sihe die Figur N. 420. Jmgleichen die 330. Figur. Abbildung deß Kamps? eine? Harn von Samberg mit einem Riesen. Die Schloß-Capelle S. Balenimi. dieses Schloß ein Stammhaus der Herren von Stain gewest. Es ligt aber zwischen zweyen mächtighohen Bergen, auf einem hohen Felsen. Unten fliestet ein Bach vorbey hinter dem Schloß, zwischen denen zweyen Bergen, in dem Graben findet man nichts, als eitel Felsen und Steine, in der Höhe lauter Schnee-Gebirge und nach Dem Graben hinein keine Wohnung mehr. Das Schloß ligt gar lustig und ist schön anzusehen, und stehet das Gebirge von lauter Felsen gantz aufrecht wie eine Mauer auf beyden Seiten deß Schlosses. An sich selbst ist es auch ein grostes Gebäu und hat verschiedene Flucht-Oerter oder Netiraden, worein man sich im Fall der Noth, und zwar von einem in das andre begeben kann. Inwendig im Schloß sollen an der Wand eines Zimmers abgemahlt, seyn zween zu Pferde eifrigst kämpffende Männer; von denen einer diese Wort: Heist dir Gott! Der andre aber: Gnad dir Gott! spricht. Und sagt man, daß diese zween den Streit bemercken, so ein Herr von Lamberg aus Crain mit einem Böhmischen Riesen ausgenommen. Für diesem hatte sich Jedermann entsetzt und sich ihm niemand widersetzen wollen, biß endlich dieser Herr von Lamberg einen Kampff auf Leib und Leben mit ihm angenommen, und in solchem öffentlichen Streit ihm den Schede! weggeschmiffen. Wie solche Geschicht noch täglich von den Bauren in einem Crainerisch-gemachtem Liede abgesungen und auf die Nachkommen fort» gepflantzet wird. Wiewol ich von dieser Preis-werthen That bey keinem Scriben-ten etwas angemerckt befunden, sondern diese Erzehlung bloß aus diesem Bauren-Liede geschöpffet; daher ich auch dem Leser dieses als eine unfehlbare Warheit nicht aufbürden will. Innerhalb deß Schlosses ist eine Capelle 8. Valentini (an welches heiligen Namens-Tage die Leute sich häuffig versammle», dieweil man verschiedene von Rom gebrachte Heiligthümer alsdann zeigt). Unter welcher Capellen eine ©rufst zu Beysetzung der tobten Cörper. Nächst bey dem Schloß in einem Felsen trifft man ein Loch an, welches zugemauret und ein kleines viereckigtes Loch oder Fenster hineinwärts hat; wird insgemein von den einfältigen Bauers-Leuten „das Bergmännleins - Schloß" genannt. Hievon erzehlen sie per traditionem oder aus mündlichem Bericht ihrer Voreltern: daß, als man dieses Schloß Stein bauen wollen, solches der böse Geist nicht zugegeben, sondern, was Tags ausgeführt, bey der Nacht wieder eingeristen, endlich aber die Auferbauung desselben bewilligt haben, woferrn man ihm zuvor ein andres Schloß dar zu nächst anlegen wollte; weßwegen man denn dieses kleine Loch sauber ausgereinigt, eine kleine steinerne Tafel darein gesetzt und also ver-mauret, doch aber dieses kleine Fenster offen gelaffen, zu welchem man aber ohne Beyhülffe einer langen Leiter nicht gelangen, noch hinein sehen kann. Bey dem hineinschauen entdeckt man noch biß jetzo die kleine steinerne Tafel. Ich Habs zwar selber nicht gesehen, indem ich bey meiner damaligen Anwesenheit keine hierzu be-nöthigten langen Leiter habhafft werden können; jedoch ist es mir von vielen, die es zum öfftern erblicket haben, bekräfftigt. Ich stelle zwar die Gewißheit aus, vermute dennoch, es müsse sich etwas rnerck-würdiges dabey begeben haben; wüsste sonst nicht, zu was Ende dieses Loch allda gemacht worden. Zwar sind Etliche, die da sagen, daß es zu Abtreibung deß Feinds diene, indente man durch das Fenster auf den annahenden Feind Feuer geben könne ; allein diese erwegen nicht, wie dieses Loch gantz keinen Eingang, noch so viel Oeffnung habe, wodurch sich nur eine Maus hineinschleichen mögte; gleich wie ja auch durch das Fenster mit genauer Noth eine Katze durchkriechen würde. Unten gleich vor dem Schloß macht das vorbey - rauschende Wasser, so aus lauter Brunnquellen zusammen rinnt, einen lustigen Forellen-Teich, so auch tu dem Winter durch das Eis nicht kann gezwungen werden zum Stillstände. Es war aber vorzeiteü dieses Schloß, wie schon gemeldet, ein Stammhaus der Herren von Stein, welche dasselbe in Besitz gehabt. Dieses Ruhm-Geschlecht hat sich ritterlich bey vielen Thurnieren erwiesen, als aus vielen Scribenten zu ersehen. a) „Welche aber unter dtejen Herren von Stein diß Schloß roürtfltch besessen, kann ich nicht für gewiß berichten." In vielen alten Urkunden uno Schrifften findt man zwar ihre Namen, a) Hier. Radi. Thurmerbuch. Und Cosmogr. Seb. Münet. Der Trusts soll anW! diesen^ Bau oenE haben. Bedingt ei» and"» Schloß M sich. schöner Forelle«' Teich- W»r rin Stf hau? der Herren Stein- DO» SlAIN UanJJi-rhinemSeittn Vorige Besitzer dieses Schlaffes. GrasenS von Eilly Ungiti d mit dem Pferde. Wo Stain-bühel ligi. doch wird nicht dabey angefügt, was für Schlösser sie innen gehabt; wiewol sie sich auf ihre Voreltern in der Festen Stein ober Rattmannsdorfs beziehen. Doch liefet man, daß Herr Diepolt oder Theobald Inhaber dieses Schloß gewesen; und hat dieser Herr Diepolt von Stain Herrn Balthasar von Lands-Preiß, den letzten seines Namens und Stammens, zu Crain-burg in einem Thurnier im 1311. Jahr, entleibt. a) Nach der Zeit haben diese Feste und Herrfchafft Stain die Grafen vonOr-tenburg gehabt und allhie einen Burgk-Grafen gehalten: von denen ist es auf die Grasen von Cilly gelanget und im 1428. Jahr Graf Hermann von Cilly, der dritte dieses Namens, so Eine von Abensberg und nach dieser Eine aus Bayern zur Ehe hatte, durch einen Fall mit dem Pferde hier bey Stein todt geblieben, sie haben es auch im 1435. Jahr noch besessen ; c) biß im Jahr 1442 Graf Ulrich von Cylli diese Festen zum Stain samt denen darzu gehörigen Stücken und Gütern dem Herrn Hanns Seebacher käufflich übergeben; nach dessen Tode solches auf seinen hinterlasienen Sohn Herrn Wolfgang Seebacher und seine Brüder erblich gefallen und ihnen solches im 1455. Jahr von Graf Ulrichen von Cilly als eine Lehen verliehen worden. Im 1459 verkaufftens Herr а) MS. Schrot. & P. M. Bautsch. in Annal. б) Megis. p. 1087. & MS. Ciliena. c) La*, cornili, p. 1173. Wolfgang und Herr Fritz Seebacher dem Herrn Andreas non Khreig; der es aber im Jahr 1469 dem Herrn Georg von Lamberg, dem Aeltern, Pflegern oder Hauptmann zu Lagkh überlassen; von welcher Zeit es auch stetigst bey denen Herren von Lamberg geblieben. Im 1545. Jahr verglichen sich Herr Frantz von Lamberg und Herr Jacob von Lamberg, Landsverweser in Crain, solcher Gestalt, daß, wann Herr Frantz ohne Leibs-Erben mit Tode abgehen sollte, dergleichen auch Beatrix, Herrn Frantzen Schwester, dieser Zeitlichkeit entgienge, Serr Jacob sodann deß Herrn Frantzen chwester Kindern fünfhundert Gulden niederlegen, und den halben Theil an dem Schloß Stein (so vermöge deß Kauff-jl Briefs ihme Herrn Frantzen zuständig) erhalten sollte. Welches auch im Jahr 1561 also in der That erfolget ist. Noch vor Absterben aber deß Herrn Frantzen beredeten sich im 1549. Jahr die beyde Herrn Brüder, wie man es mit Abbrechung deß alten und Erhebung deß neuen Gebäues wollte gehalten haben, und wurden im 1553. Jahr die Unkosten, so auf beyde (Schlöffet aufgewendet, verzeichnet. Ist also dieses Schloß um das Jahr 1553 in diesen<3tant>, wie es jetzo befindlich, gese-tzet worden, und habe ich alles bißher besagte aus lauter Original-Briefen gezogen. Der jetzige eigentümliche Inhaber die- ^et. ser Herrschafft ist Herr Johann Georg Graf von Lamberg. Sfainfiiilief. sltihxll. o Stainbühel ligt. Woher ihm der Jame kommt. Stand und Gelegenheit dieses Schlosses. Schloss-Kapelle. Wer es erbauet. Bürger von Stain trachten vergeblich den Hau abzuwenden. Es wird versetzt. Jetziger Besitzer dieses Schlosses. Erinnerung wegen der zwegen Hohenwarthischen Wapen im IX. Such dieses Werchs. .as Schloß Steinbüchel, (ober Stain- i; nigten Hügels oderBühels, darauf es stehel. !bühel) in Crainerisch Saperze, zehlt1 Den Crainerischen Namen aber Saperze )man zu Ober-Crain und ligt von hat dieses Schloß schon zuvor geführt und Laybach drey Meilwegs, nächst bey willderhalben so viel sagen, als eine Berber Stadt Stain, gleich ober der Stäine- schlieffung, und bringt deß Orts Gelegen-rischen Vorstadt Schütt. Den Namen hat heit solche Benennung gleichfalls mit sich ; ihm der Erbauer beygelegt, wegen deß stei- weil dieser Hügel gleichsam die Stadt der N-«" torNClt- Stein samt der so genannten Vorstadt Schütt verschliefst. Es ligt aber dieses Schloß auf einem überaus lustigen Hügel, hat schöne und lustige Gärten herum, viel Obsts und unten ebne Baufelder, überdas ein schönes Aussehen, so sich weit erlangt. Aus: einer Seiten sehnd kleine erhabene Hügel, nachmals höhere, letzlich aber das uner-1 steigliche Schnee Gebirge. In dem Schloß steht eine schöne Capelle. Bor ohngefähr hundert und etlichen Jahren stund hier ein Hof, worauf im Jahr 1550 Herr Georg von Bamberg, nachdem er den Hof völlig abgebrochen, von Grund auf ein neues Gebäu geführt und mit dem jetzigen Namen benennet. Als er aber angefangen solches zu bauen, haben sich die Bürger von Stein solches Zu verhindern äusserst bemühet unter diesem gesuchten Fürwand, daß, wann sich der Türck dieses Schlosses bemächtigte, er von dar aus der Stadt Stein grosien Schaden zufügen könnte. Allein sie funm ten es durch dieses Einwenden nicht abwenden; weßhalben sie den Thurn auf dem Sallenberg dagegen aufgeführt. j Dieses Schloß Steinbühel aber ist um das Jahr 1624 von denen Herren von Lamberg dem Herrn Hannsen Taller versetzt, nachmals aber durch Herrn Hanns Joseph Taller eigenthümlich erkaufst worden. Nach seinem Absterben ist es auf seine Schwester Frau Maria Magdalena von Hochenwarth erblich gefallen, hernach durch brüderliche Theilung auf dero Sohn Herrn Hanns Ludwig von Hochenwarth jetzigen Inhaber gelanget, der im 1689. Jahr Verordnter in Crain seyn wird. Bet) diesem Herrn Besitzer muß ich dem geneigten Leser dieses behbringen, daß im IX. Buch am 117. Blat zwey Wapen der Herren von Hohenwarth gesetzt, nemlich der Herren von Hohenwarth zu ®erluchstem und derer zu Furcht. Nun ist aber zu wissen, daß diese zu Geflachstem die alten Herren von Hohenwarth, so schon etlich hundert Jahre in Crain, die andre aber zu Furcht und Messenbach diese absonderliche Freyheit, sich von Hohenwarth zu Furcht und Messenbach zu schreiben, vonMuxt-milian dem II. empfangen, und im Jahr 1594 in Steyermarck, in Crain aber erst im Jahr 1641 Land-sässig worden. Es wird versetzt. Jetziger Besitzer dieses schlöffe». Erinnerung wegen der Hohenwar-thischen Wapen im IX Buch dieses Werck». ... Sten wenden, WßMMWAe ■mmm mm W -# ■UMflB 332- Sfainöcrg. Wohin Jteinberg gehört. Ursprung dejss Kamens. Wo das Schloss ligt. Vorige Hesli-er. Gs kommt an die «Mrstinn von Aursherg. Wer es nun hat. Wohin Elcinberg gehört. Ursprung deß Namen». |08 Schloß Steinberg wird sonst recht Stemberg, Crainerisch aber rNakalze genennet, und gehört ^zum Jnner-Crain, so man ins-! gemein an der Poyck heisit. Ligt von Laybach acht Meilen, zwischen S. Veit am Pflaum und Adlsberg, von jenem fünff, von diesem aber zwey Meilen entfernet. Es hat den Namen Steinberg von seinem Erbauer bekommen, der solches in diesem Jahrhundert erbauet und nach seinem Namen also geheifsen. Folglich haben es Etliche anderst ausgesprochen und Stain-berg geschrieben. Den Crainerischen Namen hat dieses Ort. ehe noch das Schloß war aufgebaut, Nakalze geführt. Es ligt ein wenig an einer Anhöhe. Der Grund und Boden da herum ist lauter Stein und Felsen. Doch hat es ileichwol auch etliche kleine Aecker oder öau-Felder. Es haben aber solches stetigst die Herren von Stemberg in Besitz gehabt, vor anderthalb Jahren aber, als im 1687, hat solches Herr Wolfs Ernst von Stemberg dem Herrn Hanns Adam von Petenegk, Einer Löbl. Landschafft Proviant-Meistern der Meer - Gräntzen, verkaufst. In welchen Kaufs aber die Fürstinn von Aursberg getretten und also durch das Einstand-Recht an sich gebracht, und war hier eine Stutterey. anzurichten gemittet, weil es treffliche Gelegenheit hat, Carsttner Pferde auf zu ziehen. Nachmals aber hat es Herr Johann Baptist Freyherr de Leo von höchst - gedachter Fürstinn erhandelt und seinem Vettern, dem Herrn Frantzen Freyherrn de Leo, als jetzigem Besitzern, übergeben. sihe die K» Vorige hat- flii" 5 TAI NH OFF Unheil ha “iWns nhstlt. o Steinkoss lungehört. Orts-Gelegenheit stejss IchlöMeins jšteinhoj}. Das er Sckwarenbaclr. Die ekmalige Sefürer äestelben. Mers jebo destbt. -as Schlößlein Steinhof wird -dem Mitter-Crain beygerechnet, 'und ist von Laybach acht, von Rudolphswerth aber keine Viertheil Stunde entlegen. Es ligt an einem hübschen lustigen Ort; war zuvor zwar schlecht gebauet, ist anjetzt aber gar sauber von dem jetzigen Besitzer vor vhngefähr drey Jahren aufgeführt, und Unt trefflichen Gülten vermehret. Gleich unter dem Schlößlein fliefft das Wasser Schwahrenbach in die ? Gurgk. Vor vielen Jahren hatten dieses Schlößlein die Herren Gallen, nach solchen Chri-: stoph Lauscher, dann Lorentz Draganschik, nach dessen Tode aber sein hinterlaffener Sohn. Vor wenig Jahren hat es der jetzige Besitzer Johann Baptista Ganser au sich gebracht und in den jetzigen Stand, welchen beygesügte Kupffer-Figur entdecket, gesetzt. Da« Wasser Schnxrren- bach Di? ehmalize Besitzer desselben. Wers jetzo besitzt. Zihe das Kupffer N. 527. Wo das Schloß und Amt Stättenberg ligt. Warum der Herr Haupt Äutbor feinen Abriß hievon giebt War das Stammhaus der Herren von Stätten« berg. Vormalige Inhaber dieses Schlosses. Unglückliches Ende deß letzten Herrn von ©tiittcnberg Sfaffmoerß. Wo das Schloss und Avfl Stättenberg ligt. Warum der Herr Hangt - Antbor Keinen Abriss biecon giebt. War das Stammbans der Herren con Stättenberg. Vormalige Inhaber dieses Srhloffes. Unglückliches Ende dess letzten Herrn con Stättenberg. Zengniss aus der Jands-Hand-^est, dass dieses Schloss Anno 1510 den Herren con Tschernembl zugehört/ Jetziger Inhaber dieses Schlosses. fas Schloß und Amt Stättenberg führt gleichen Namen auch in Crainerischer Sprach; ligt in Unter‘(Erotti, von Laybach neun, von der Stadt Rudolps-werth drey Meilwegs, zwischen v . Wördel und Ober-Nassenfuß, ^ bey dem Buchwalde Radole ge- nannt, zwo Stunden von Ober-Naffen-fnß, mitten in der Wildniß. Weil aber das Gebäu völlig von einander zerfallen und gar nichts mehr daran zu sehen, als ein Steinhauffen, habe ich! deßwegen dem curieusen Leser durch kei- ( neu Kupffer-Stich solches fürstellig machen können. Es war aber vorzeiten eine fürnehme Herrschafft und Stammhaus der Herren von Stättenberg: welche vor vier Jahrhunderten schon in Crain geblühet. Im Jahr 1*220 hat solches in Besitz gehabt Herr Wilhelm von Stättenberg, nach seinem Tode aber seine hinterlaffene Wittwe, die Frau Geburg oder Geburgis genannt im 1250. Jahr, und nach ihrem tödtlichen Hintritt der hinterlaffene Sohn Herr Rupert von Stättenberg im 1277. j Jahr, «y Der letzte Besitzer dieses Schlaffes Stät-tenbergischer Famili war Herr Wild von Stättenberg; welcher, als der Steyermär-ckische Krieg zwischen dem Hertzog Albrecht und denen Steyrern sich angesponnen, auf der Steyrer Seite gefallen und seine Tapfferkeit fürtrefflich herfür blicken lassen. Ja! als er gesehen, daß ein Herr von Stubenberg in Lebens-Gefahr und von denen Feinden umringet wäre, doch aber ritterlich sich wehrte, hat er, um selbigen zu Hülffe zu kommen, sich tapffermüthigst durch den Feind geschlagen und gewaget, ist aber durch ein unglücklichs Geschick in ein Waffer gerathen, worinnen er im Jahr 1291 seinen Geist aufgegeben; rote* tool die Geschieht - Schreiber hier über seiner Lebens« Endigung strittig, in dem Etliche fürgeben, daß, weil er übermannt gewesen, habe er über das Waffer und sich dadurch in Sicherheit setzen wollen. Andre schreiben, es sey seinem Pferde der Zügel abgehauen worden, so nachmals mit ihm ausgeriffen und gantz wider seinen Willen in das Waffer getragen, darinn Er samt seinem Namen und Stamm versuncken. b) ^Nach, dessen Tode ist dieses Schloß Stettenberg dem Lands-Fürsten verblieben ; der das Gebäu gäutzlich, indem es niemand bewohnt, hat veröden lassen; biß solches Schloß die Herren von Tschernembl Pfands - weise von dem Lands-Fürsten erhalten und besessen, als solches in der Lands-Hand-fest deß Hertzogthums Crain Ansa"« ™ Achlöp qetm* ffiitli „r endlich/ twtch”* gebracht UeegKerg. Welcher Gegend Steegberg ligt. Woher es à Samen erhalten. Jager-MIle dess alten jšcMoJfies. Wo das neue Schloss stebel. Stammhaus der Herren von Steegberg. Der Johannis-Karn war viel gebräuchlich heg der Siegbergifchen Marnili. Jämmerlicher Todesfall defs letzten Herrn von Steegberg. Setzte ihres Stamms und Kamens nehmen gemeiniglich ein unnatiirlichs tónde. Zuführung vieler tóxempet. tóxempet etlicher, die erst vor hurzer Zeit alfo umhommen. Aus was Ursachen gemeinlich die Setzte einer Jsamilien gemati famtich sterben. Das heg Stegberg ligende Dorff Botschetske. Warum man vor wenig Jahren das pnlze Dorff schier abgebrannt. Der Meusel selbst verführt die Seut in diesem Dorff, tóhmaligt und jetzige Besitzer dieses Schloffes. Wem es Herr Heinrich von tóllach im Testament verschafft hat. Wer heut das Schloss besitzt. |0s Schloß Steegberg oder Ste-i,6erg, in der Lands - Sprache 'Steberk, gehört zu Mitter-»Crain. Ist von der Haupt-Stadt Laybach sechs Meilwegs, von dem Marck Circkhnitz eine Meile, und von der Stadt Laaß eine halbe entfernt, also zwischen Laaß und Circkhnitz ein wenig auf der Seite in einer Wildniß, und nicht weit von diesem Schloß der Cirkh-nizer-See. Es hat den Namen Steegberg allem Ansehen nach von des Orts Beschaffenheit, weil hier in dem Wald überall die Felsen aufeinander ligen und gleichsam eine Treppe oder Stiege ausbilden. Das alte Schloß stehet auf einem ziemlich-hohen Berge in der Wildniß, und war vorzeiten gar fest gebaut, mit starcken Ringmauren und Thürnen umsetzt, und also ein sehr grosses und festes Gebäu, so man ehdessen für eine Festung gehalten. Gleich unter dem alten ligt das neue Schloß, so vor wenig Jahren Herr Johann Gregor von Schmutzenhaus von Neuem aufgeführt. Das alte Schloß war ein Stammhaus der Herren von Steegberg, so es auch lange Jahre und für zwey- drey- biß vier Jahrhunderten schon in Besitz gehabt, und fast alle Johannes geheifsen, wie ich solches in alten Schrifften, in denen ich Ihrer Meldung biß auf zwantzig gefunden, die den alte" Schloss-«' Siili 7 N. 334 dir v“ von . Slügb--i' - gib h*, I^krgi. ,d|en gomiti. M" 6t,n fe tn »on *9»ttg alle Johann von Steegberg geheissen, an-gemerckt. Nur seynd Ihrer zween, so diesen Namen nicht geführt, als Herr Git von Stegberg im 1297. Jahr, und im 1338. Herr Wölffel von Stegberg; des-Bruder Herr Johann von Stegberg gewest, a) Der Letzte dieses Namens und Stammend, so dieses Schloß auch in Besitz gehabt und auch Johannes geheissen, hatte Zu einem geschwornen Feinde den Herrn Erasmus Lueger; welcher bey der Nacht sm Jahr 1482 dieses Schloß Stegberg überstiegen ; worauf Allarm in dem Schloß worden. Als nun Herr Johann von Stegberg vernommen, wie der Feind schon würcklich deß Schlaffes sich bemeistert, setzte er seine Hoffnung, das Leben zu erretten, in das Verbergen, versenckte sich derhalben unter das Dach auf einem gebretterten Boden ; der sich aber auch gleich-sam für Feind erklärte, indem er mit ihm embrach, also, daß der Herr von Stegberg zwar hindurch fand, doch aber zwischen zweyen Brettern um den Hals behängen bueb und also mit ihm sein Natn und a) MS. Freyd. Stamm in solcher Beklemmung elendiglich erstickte, b) Ich kann nicht gnugsam bey dieser Gelegenheit mich verwundern, daß, wie ich öffters gemercket, gemeiniglich die Letzte ihres Namens und Stammens unnatürlich oder doch sonst verachtet und in Armut, wenig aber eines natürlichen Todes sterben, wie ich bißhero solches nicht nur aus den Crainerischen Geschichten klärlich dargethan, sondern auch aus anderer Landschaften Chroniken erweislick ist. Ich will zum Beweisthum diese nachgesetzte mit einrücken. 1. Herr N. Archer gerieth den Tür-cken in die Hände und muste elendiglich in dieser Sclavischen Gefangenschafft Anno 1473 sterben 2. Marx von Cliff ward im 1515 Jahr von denen rebellischen Bauren zu Mai-chau zum Fenster hinaus gestürtzet. 3. Alochus von Feistriz ist von denen Ungarn im Jahr 1291 im Treffen erschlagen. „ , 4. Gallus von Lackt) ist im 1449. Jahr armselig im Kloster verschieden. Letzte ihre« gtamtmu« und Namen« nehmen gemeiniglich ein unnatürlich« Ende. Ansithrnng vieler Exempel. 5. Ludwig von Kosiakh ist im 1476 Jahr durch empfangenes Türcken-Gifft verzehrt. 6. Wie elendiglich Wolffgang von Schnitzenbaum im 1598 Jahr gestorben, ist beh dem Schloß Sonegkh angemeldet. 7. Erasmus Lueger ist um das Jahr 1483 mit einer Stück Kugel in seinem eignem Schloß erschossen worden. 8. N. von Lilgenberg ward zu Mün-khendorff am Kirchhofe durch die Bau-ren erschlagen. 9. Den N. von Laaß haben die Bau ren nahe beh Ainödt mit Steinen tobt geworffen. 10. Andreas Baumkircher ward im 1471 Jahr zu Grätz mit dem Schwert gerichtet. 11. Georg von Osterberg ist im Jahr 1562 zu TVichitsch von den Türcken ni-ber gesäbelt. 12. Die zween Brüder zu Reichenburg haben einander selbst erschaffen. 13. N. von Weissenegkh, so vermessendlich aus dem heiligen Kelch gebunden, ist zurück gefallen und hat den Hals gebrochen. 14. Johann von Stegberg muffte zwischen den Boden-Brettern elendiglich hangen bleiben und ersticken, wie oben erzehlt worden. 15. N. Tudor ist samt Weib und Kindern im 1560 Jahr zu Novigrad durch das unglücklich - entzündete Pulver in die Lufft geflogen. 16. Die Herren von Tybein (oder Duino) haben gleichfalls ein schlechtes Ende genommen. 17. Graf Ulrich von Cilly ward im Jahr 1456 von denen Ungarischen Herren nidergehauen. 18. Balthasar von Landpreiß ist im 1311 Jahr zu Crainburg von Herrn Diepolt von Stain, wie vorhin gemeldet ward, in einem Thnrnier umgebracht worden. 19. Im 1291 Jahr ist der von Stettenberg in Waffer elendiglich ersoffen. 20. Wilhelm von Bilanders ist an der Wunden, so er durch die Stürtzung vom Pferde bekommen, mit gtoffen Schmertzen gestorben. 21. N. Rübenberger hat zu Laybach in einem Thurn jämmerlich verderben müssen. 22. Sebald von Podwein ist mit samt dem Pferd samt einer einfallenden Brücken in das Waffer gestürtzet und erkunden. 23. Georg Lenkhovitsch ist an vielen, durch die Türcken beh Cliß in Dalmatien ihm zugefügten tödtlichen Wunden, ob gleich über lange Zeit erst hernach, dennoch mit groffen Schmertzen im 1601 Jahr verschieden. 24. N. Fraueustainer ist im 1473 Jahr in der Türckischen Gefängniß geblieben. 25. Peter Crusich hat den Kopf durch den Säbel eines blutdürstigen Türcken verlohren. 26. N. von Erkhenstain ist im 1473 Jahr in der Türckey und zwar gefangen an seinen empfangenen Wunden elendiglich verdorben. Noch mehr andre mag nicht alle wegen besorglicher Verdrießlichkeit anführen. Zu meiner Zeit sind auch verschiedene mit einem unnatürlichem Tode abgangen, so die letzten ihres Stammens und Names gewesen. 1. Graf N. N. von Frangepan ist im Jahr 1671 durch den Scharffrichter zur Wienerischen Neustadt mit dem Schwert hingerichtet worden. 2. Ist Heinrich Plasmami vor wenig Jahren von denen Türcken enthauptet worden. 3. Ist der N. Sternischa von denen Rebellen in Ungarn um das Leben gebracht, wie beh Sternischen Hof angezeigt. 4. Frantz Michael von Zara oder Sara ist vor weniger Zeit zu Gurckfeld in einem Duell geblieben. 5. Die letzten zween Brüder von Sittich. Davon Einer Joseph Sittich Pfarr-herr zu Sachsenfeld im Waffer zwischen Cilly und Sachsenfeld samt dem Pferde gefallen und also darinnen ersoffen. Der andre Bruder Christofs Sittich ist gantz im Kopff verwirrt von einem eingeschluckten Liebes-Tranck und so lang herum gegangen, biß ihn endlich beh Galizra in Stehermarck elendiglich die Pest und zugleich mit ihm den Stamm seiner Fa-" milie dahin geriffen. 6. N. von Keutschach ist auch armselig herum gewandert. Ich halte, daß er auch nicht beh seiner gesunden Bernunsfl gewesen; wird auch schon unzweifenduch gestorben sehn und noch mehr andre. Es schreibt Joh. Jac. Grasser, a) daß im Jahr 1315 in der Schlacht am a Im Lchweitzerischm Helsenbuch p. 67. Margareten Tage dreh von Adel, die Herren von Pricken ob dem Zürich-See, so die Letzten ihres Geschlechts, erschlagen worden. Wann inan Megiseri Kärn-thische Chronic durchblättert, werden sich gleichfalls verschiedene finden, so ihren Stamm und Namen mit einem unnatürlichen und gewaltsamen Tode geendigt. Etliche angezogene Beyspielr sollen anstatt aller seyn. 1. N. Carlsberger ist mit vier Rossen zerrissen worden. «) 2. Dem Otto Friedrich von Auffen-stein hat das grosse Hertzenleid und Kummer das Hertz abgenagt. '0 3. Pleuratus, Hauptmann, ist mit seiner Frauen und sieben Kindern er-henckt worden. 0 4. Conrad Laibnizcr ist in Stücken zerhackt und zum Fenster hinaus ge-stürtzt. d) 5. Den Heinrich Fleugenfuß hat man imgleichen in Stücken zerhaut und zum Fenster hinaus geworffeu. <) 6. Der letzte N. Ebersteiner ist wegen Armut in den Deutschen Orden genommen worden, f) 7. Den Hanns Frauensteiner hat man in Croaten erschlagen, n) 8. Der letzte N. Finckenstainer ist zu Himmelberg in der grösten Armut gestorben. h) , 9. Frantz Bordone starb zur Wiene nschen Neustadt im Gefängniß. i 10. Georg Schenck von Osterwitz »st als ein Gefangener in der Türckey, und sein Sohn, auch Georg Schenck von Osterwitz für grösser Betrübniß ZU Hause, und also beyde zugleich gestorben. k) 11. Hanns Rehberger ist in deß Grasen von Cilly Diensten in Crabaten erschlagen worden. 1) 12. N. Maubitsch, der Hauptmann, gantz unsinnig sich selbsten das Leven genommen und mit greulicher Ver-zweifflung und erschrecklichem Geschrey Mn Leben ausgestürtzet, ist also wie ein ^rann mit Seel, Namen und Stamm Untergängen, m; «) Megis. p. 911. 6) Megis. 1058. c) Megis. p. 409. d) Megis. p. 972. «) Megis. p. 972. f) Megis. p. 1738. ff) Megis. p. 1733. h) Megis. p. 1732. v Megis. p. 790. «) Megis. p. 1208. 1209. 1211. ») Megis. p. 1733. m) Megis. p. 1223. ****** Aiimerckung. [Daß gar viel Familien oder Stämme sich endigen in einer Person, die entweder gewaltsamlich von der Welt gerissen wird oder in Armut und Verachtung ihr Leben beschliesst, ist gewiß; gleichwie hingegen nicht ungewiß, daß eben so wol auch nicht wenige den Schluß ihres Geschlechts mit einem natürlichen Tode machen und ohne Verachtung mit Ehren zur Ruhe kommen. Die llrsach aber, warum so gar viel Stamm Beschliesser entweder gewaltsamlich oder auch armselig sterben, scheinet unsrer menschlichen Bernunfft nicht allerdings begreifflich zu fehlt ; weil sie durch-gehends nicht einerley sehn kann und solche Erb-ledige Todes-Fälle bißweilen so wol Fronlmen, als Bösen widerfahren: rote durch Exempel gnugsam sich liesse bezeugen, so es nicht ohne dem bekandt wäre. Für eine vernünfftige llrsach sollte sich zwar wol dieses nicht so gar unbequem« lich behbringen lassen, daß solche Personen , die im Kriege ohn Hinterlassung einiger Leibs-Erben durchs Schwert fallen, eben darum, daß sie keine Kinder zu bebenden haben, desto frischer ansetzen und die Gefahr angehen, von derselben aber auch mehrmaln überwältigt und verschlungen werden. Aber es fallen nicht alle Stamm-Ender durchs Schwert deß Kriegs, sondern manche auch durch andre Unglücks-Fälle oder auch durch einen natürlichen Tod ins Grab. Zudem seynd nicht Alle kühnmütig oder kriegerisch, die im Kriege umkommen. Daß die Letzten einer Stamm - Reihe manches Mal auch in Armut und Verachtung ihr Leben schliessen, kann gleichfalls aus mehr als einerley Ursach entspringen. Es mag etwan die Person, weil sie von schlechten Mitteln, deßwegen nicht heirathen ; indem sie keinen reichen Ehgat-ten zu bekommen hofft und einen armen nicht verlangt ; damit nicht eine schändliche bettelhaffte Armut daraus erwachse. Weswegen sie dann auch wenig fürnehme Freunde und geringen Respect oder Betrachtung findet. Aber weil auch wol manche Verheirahtete verarmen und unbeerbt sterben; lässt sich diese Ursach eben j! so wenig, als wie die Vorige über alle dergleichen Erb-leere Personen, welche von 73* Aus was Ursachen gern ;inli* bit Letzle tiner Familien ge» roaltfamli* sterben. Das beh ktegberg ligmbe Dorff Botachet-ake Warum man vor wenig Jahren das gantze Dorff fchiw ausgebrannt. der Armut biß in den Sarck begleitet werden, ausbreiten. Diesem nach muß die Vernunfft sich allhie dem verborgenem Urtheil Gottes unterwerffen und ihr Unvermögen hierinn gestehen. Derjenige „welcher die Menschen lasset sterben (wie der Israelitische Großfürst Moses im 90 Psalm redet) und spricht, kommt wieder Menschen Kinder!" hat nicht allein den Königreichen, sondern auch Familien und Geschlechten ihre Zeit gemessen, und von Ewigkeit her auf Diesen oder Jenen das Ziel und Endschafft derselben bestimmt; weil entweder seine Eltern oder Voreltern oder er (der Letzte) selber die Abkürtzung der Stamm-Linie verdient hat; oder weil Gott durch Aus-leschung dieser Famili eine andre hingegen in den Glantz bringen will ; oder weil Er sonst andre gerechte und weise Ursachen findet, über den Letzten deß Geschlechts einen gewaltsamen Tod zu verhengen. Welche Ursachen unsre Bernunfft mit ihrem Senckbley nicht ergründen kann. Allein wir kehren wieder nach Steegberg, wovon uns der unglückliche Beschluß der Letzten ihres Namens und Stammend abgeleitet.) Unweit von diesem Schloß ist ein groffes Dorfs Botschetske genannt, beh welchem in der Nähe kein Waffer zu finden. Es hat aber unferrn davon dreh verschiedene gar tieff in die Erde hinein gehende Löcher und keine Erde, sondern lauter Felsen, allwo man im Grunde zu einem durch-stieffendem Waffer gelanget, deffen sich die Inwohner dieses Dorffs zu ihrem täglichem Gebrauch bedienen. Es ligt aber dieses Dorff in grösser Wildniß, mit grofi sen Steinfelsen und abscheulichem Walde umgeben. Da man vor wenig Zeiten eine starcke Untersuchung der Hexen und Unholden gehabt, sind fast alle Leute aus diesem Dorff verbrannt worden, weil sie alle deß Teuffels Werckzeug und Bundgenoffen gewest; doch war es ein Wunder, daß selten eine bekannt, daß sie von ihren Nachbarn wäre verführet worden, wie sonst öffters bet) diesem Satans-Gesinde zu geschehen pflegt, daß eines das andre zu diesem Teuffels Bunde reitzet und verführt; sondern die aus diesem Dorffe bejaheten einhällig, daß, wann sie zu gewissen Tagen zu vorgemeldeten Wasser-Löchern sich verfügt, ihnen der Teuffel sich im Loch geoffenbaret und ihnen also selbst die erste Anleitung zur Hexerei) gegeben. a) Nach Absterben der Herren von Stegberg sind die Herren von (Mach in Besitz dieses Schlosses gekommen ; von denen der letzte Besitzer desselben Herr Heinrich von (Mach ohne männliche Leibs - Erben im Jahr 1524 die Zeitlichkeit gesegnet, nachdem er verehlichet gewest mit Kunigunda, einer Tochter Herrn Georgs von Lamberg zu Schneeberg. Er setzte zum Erben ein Herrn Johann von Lamberg, Herrn Josephs von Lamberg Landshauptmanns in Crain Sohn, so von Frauen Elisabeth, Herrn Georg vonEllach erster Ehgenoffinn, gebühren. Die Vollbringer oder Executorn seines Testaments sollten seyn Herr Fe-lician von Petschach und Herr Johann Apfaltrer, Hauptmann zu S. Veit am Pflaum. Das Testament haben unterzeichnet Herr Bernardin von Raunach und Herr Wolffgang Oberburger. Also ist dieses Schloß durch Erbschafft an die Herren von Lamberg gelanget, die solches lange in Besitz gehabt; von denen es aber die Herren Scheyer endlich erhalten und folglich die Fürsten von Eggenberg. Vor wenig Jahren haben es diese dem Herrn Johann Gregor von Schmutzenhaus käuflich überlassen. Welcher das untere neue Schloß von Grund auf neu aufgeführt, da es dann abermal an die Fürsten von Eggenberg gelangt, auch der jetzige Besitzer Herr Johann Seyfried Fürst von Eggenberg, Landshauptmann in Crain, ist. a) Meo tempore. D-r V*L selbst-^ die dichmD-s Lhnttlig' und WL» lofi'* 3# beMt- Sfcrmot. Wlie weit Itennol von theils Oertern entlegen. Woher der Mm entsprossen. Jager-Slelle dvfg Schlosses. Aschleiche allhie. Schöner Spatà - Gang. Wie diese Hmnnqnell ungephr entdeck! worden. Wald, worein osst der Donner schlägt, d^apetl, darinnen 2wrg Besessene besrezret worden. Kächtlich-erschallende Music ominirt einen Mods-^all. Tumult der Doller-Geisser. Hier findet man tresslichs TER MOL ^te r i 110L Sofien. » S' di- £'9ur "■ 337 Sotd-(grÌ2. Das Golä-Grlr- hat sich hier verlohren. Hie J|otl es viel Gespenster geben. Vormalige Hefchajflenhcit äess Schloss - Gebäues. Wer es reno viri hat. Jetziger Herr Ichloss-Hisltrer. as Schloß Stermol wird auch 0 auf Crainerisch 'ausgesprochen und Stermol geschrieben. Gehört in Ober- Crain, ist von Laybach vier Meilwegs, von Crainburg zwo, von der Stadt Stain eben. so viel entlegen. Es ligt unferrn davon das Frauen Kloster Michlstätten und die Pfarr Cirkhla, zwischen welchen beyden es seine Brunn OtieU ungefähr entdeck! worden. Wald, mortiti vfft der Donner schlägt. E a p ell darin« zwev B» fessene defrepet worden. NächtliL-erschallei de Dciisic ominirt einen Dot esali. Tumult der Polter- Geister. Hier sin del man treffliche Gold Ertz. Das Gold" Ertz hat sich hier verlohrcn. Dieses Schloß wird beschirmet durch das hohe Gebirge für dem kalten nördlichem Ober-Winde, wie nicht weniger für denen grausam-entsetzlichen Donner-Streichen, welche gemeiniglich in dem ober dem Schloß gelegenen Berg-Wald und die darinnen befindliche hohe Baum-Gipffel ihre Stralen oder Keile und Blitz Pfeile schiessen ; und ligt dieser meistentheils aus Fichten - Bäumen bestehende Wald dem Gebäu rückwärts gegen Norden. In dem Schloß hat es eine schöne, Andacht-volle und dem Satan entsetzliche Capelle; weil in selbiger schon zwo von dem bösen Geist besessene Personen, darunter ein Apotheker von Padua gewest, erledigt worden. Für ohngefähr dreyffig Jahren hat sich zugetragen, daß, als Alles zur Ruhe sich schon geleget, in dieser Capelle ein wolthö-nende Music von der Fräulin Caecilia Renata gehört worden; welche gleich nach ihrem Herrn Vätern, Herrn Conrad Frey-herrn von Russenstein geeilet und zu Anhörung dieser von sich selbst angestimmten Nt n ft c ein geladen, kurtz aber darauf muste dieses Fräulein die Welt gesegnen. Sonst erzehlt man, daß öffters an dem heiligen Abend der instehenden Festtäge bep der Nacht in dem Schloß unterschiedliche Getümmel der Polter-Geister, welche gleichsam Geld zehlen oder sonst etwas hin und wiederwerfsen, gehört werten. Ausser dem Schloß sieht man zu verschiedenen Malen (wann anderst dem Fürgeben der hiesigen Umwohnenden Glauben beyzu-messen) auf dem Gebirge hier und dar blaue Dünste oder mineralische Schwefel-Dämpffe, welche so gar bey nassem Regenwetter und unterschiedlichen Jahrs-Zeiten nicht ausbleiben, und nächst oben-bemeldtem Qucllbrunnen auch aufsteigen, weßwegen dann vor etlich und viertzig Jahren Herr Conrad Freyherr von Russenstein den Anfang gemacht, dort einen Stollen aufzubauen, allwo er reiches Gold-Ertz angetroffen, worauf er bey dem Quell-Brunnen einen Pucher aufgerichtet, damit man alsogleich das Ertz gepucht, gestossen und gesäubert und den Stollen in die funsi zehen Klaffterweit befördert; allein das Gold-Ertz hat sich völlig abgeschnitten und verlohren. Welchen Verlust etliche gern fablende Leute dem Berg-Männlein aufgebürdet, als ob selbiges diese Gold-Ader auf ein anders Ort verrückt und diesem entnommen hette; so ich aber für eine Bergmännisch-einfältige Red-Art achte. Es kann zwar der Satan als ein Fürst der Finsterniß einen verborgenen Schatz, so in die Erden oder sonst wohin aus Geitz oder andren bösen Ursachen verseuchet worden, verrücken; mit der Natur aber, welche Gott selbst würdet und das Ertz in die innerste Eingeweide der Mutter-Erden psiantzet, hat der böse Geist nichts zu schaffen. Weil man vor ohngefähr sechs Jahren da nahe in dem Gebirge rechte feurige Meteora, Lufft Flämmlein, erblicket hat, die sich weit umher vertheileten, als ist daraus zu schliessen, daß dieses Gebirge sehr mineralisch und aus solcher Ursach jetzigen Herrn Besitzern bewogen, an theil Orten bey dem Schloß herum das Ertz graben zu lassen, da er dann verschiedenen Letten, Leimen und Erde angetroffen und selbsten genau untersucht, auch den Erd-busern Gold und Silberträchtig befunden, doch aber nicht so reich erachtet, daß er damit die behörige Unkosten abstatten könnte. Weßhalben er dann (ober vielleicht aus einer mir unbekandten Ursach) das Ertz zu bauen und zu erforschen ab-gelasseu. Das gemeine Geschieh redet auch viel von verschiedenen Gespenstern und Polter-Geistern, so sich offt hier herum bey der Nacht gezeiget. Wer aber dieses Schloß Stermol ge* bauet, ist unwissend. Es war vorzeiten zwar schlecht doch fest aufgeführt mit starcken Ringmauern und viereckigten Thürnen. Nachdem aber Freyherr von Russenstein solches künstlich an sich 9e5 bracht, hat er alles verneint und, wo zuvor die blosse Ringmauer geweseM Zimmer und dergleichen gebauet, auch sonst gar schön und zierlich angerichtet. In dem vergangenen Jahrhundert haben solches die Herren von Rain viel Jahre in Besitz gehabt, hernach die Her-ren Schwaben es erhalten. Von diesem ist es auf den Herrn Conrad Freyherrn von Ruffenstein käufflich gelangt. Der es, wie schon gedacht, zierlich angelegt und nach seinem Absterben seiner Frau Wittwen, einer gebornen Gräfin von Attimis, hinterlaffen. Von deren es durcy brüderliche Bertheilung der jetzige Her Besitzer Herr Heinrich Conrad Freyhe von Rueffenstain, als derselben Herr Sohn, erblich hat überkommen. ©i« viil gtbCtf* i Mi, »l*i ? d-ß M- <* m retto0'1 gd)loO ©eWrf‘ Sfmiileiifiof. lelcher Gegend Itemifenhof ligi. Kacb mm rs (fo genannt ist. fruchtbarer loden. Ietrter Sternischa hat einen freybeutet abgegeben. Icbiejft einen beraubten Haußmann todt. Wli'd gefangen bekommen. Kedet trutägtich wider das Gericht. Enthommt aus dem Sefängnijfs dSti d von den Kebellen erfchojfen. Jetdger Irstfzer. i Schlößlein Sternisenhos jober Sternischenhof, Eraine-* risch Pungart, ligi in Windisch--Marck, so jetzt zu Métter Crain p gerechnet wird, von der Hauptstadt Laybach eilff Meilwegs, von Möttling aber eine Meile, nächst bet) Siemitsch und also gleich unter dem Uskhokhen Gebirge. Den Namen belangend hat es selbigen von seinem Erbauer; sintemal ein Herr Sternischa hier ein kleines Stockwerck aufgeführt und Sternischen-Hof benamset. Der Crainerische Nam Pungart ist auf Deutsch so viel als Baumgarten, und hat daher seinen Ursprung geführt, weil es vor diesem ein lustiger Ort voller Früchte gewesen, den man also billigst diesen Na-titett beygelegt. Es ist aber an einem sehr guten und fruchtbaren Ort anzutreffen und hat dort herum viel Wein-Gebirge, die den köstlichsten Wein zinsen. Als solches vorhin viel kleinern von Sternischa aufgeführten Stockwercks je* fciger Herr Besitzer habhafft worden, hat er das jetzige vergrößerte Gebäu, wie es Hoch Heut sich prsosentirt, aufgebaut und also gäntzlich verbessert. So Habens demnach, wie jetzt gemeldet, dre Herren Sternischen erstlich in Besitz gehabt biß auf den letzten seines Namens und Stammend. Dieser Herr N. Ster-Hffcha war ein überaus-guter und behertz-ler Soldat, so niemals sich auch für der entsetzlichsten Gefahr entsetzet, und bediente unter dem Piccolominffchen Küriffirer-Regimmt eine Lieutenants - Stelle. Da vran ihn nun in das Römische Reich nebst Andren in das Winter-Quatier gUegt, konnte er nicht ruhen, sondern ritte offters auf die Bastard-Beute, das ist (so Watt das Kind mit dem rechten Namen *vtU nennen) auf Leut-plündern fort. Da ~ oann einsten einen Kauffmann tausend Ucaten in Gold zwischen Wien und Wienerischen Neustadt in dem Walde entwendete, und nun schon auf die Rückkehr bedacht war, als ihm der Kaufmann diese Worte nachrieff: „Sternischa, hebe das Geld nur wol auf, wir werden es hoffend-lich schon bey dir wieder finden." Worauf er das Pferd gewendet und den Kauffmann niedergeschofien, verhoffend, dieser tobte Hund, wie man zu reden pflegt, würde ihn nicht beißen. Allein die Nachfrage entdeckte bald den frevelhafften Thäter, und ward Sternischa in einer fürnehmen Stadt deß Römischen Reichs (die ich erheblicher Ursachen wegen nicht benenne) erwischt und gefänglich emgezogen. Die öffentliche Ge-fangen-Nehmung machte ihn alsofort allen Leuten bekandt, indem er wegen seiner Rauberey jedermänniglich ehdeßen in Furcht gesetzet, so daß sich die neben hergehende Leute nicht mäßigen kunnten, in diese Wort auszubrechen: „Nun soll der unüberwindlich - vermeynte Räuber auch ein Mal seinen wol-verdienten Lohn bekommen." Diese laut - ausgesprochene Worte kamen ihm zu Ohren; darauf er mit gottlosen und Lasterhafft vermessenen Reden, wider solche Leute so wol, als wider die Iustitz herausfuhr und sich tru-tziglich vernehmen ließ, daß, wann er schon unter dem Galgen stehen sollte, doch der Richter und mehr Andre noch vor ihm sterben müßten tc. Uber etliche Tage, als seine Richt- Zeit herbet) genahet, machte er sich in der Gefängniß aus den Eisen loß, und, da die Schergen die Gefängniß geöffnet hatten, ihn heraus zu begleiten, sprang er herfür, ergriff den Degen eines Schergen, brachte sich damit durch und entgieng also seinem schon-angesetzten Gerichts-Tage. Hiernechst langte er in Böhmen und folglich in Schlesien an, da er auch nicht weniger Unruh als andrer Orten ange-stifftet. Biß er endlich, da er noch die Rittmeister-Stelle erhalten, in Ungarn Bird gefangen gekommen. Redet trntziglich wider das Zerichl Entkommt ans dem Sesangniß. Wird von denen Rebellen erschossen. Wo Strascha ligt. Die Bedeutung drß Namen«. Strafrfia. Wo strascha ligi. Die Bedeutung drj[s Jamens. feines Hodens Fruchtbarkeit* Wem es jetzt zugthört. Es ist oben auf dem Gebirge und gleichsam in einem Kessel erbauet, hat in der Gegend so herum ligt, schönen Weinwachs, hübsche Baufelder, doch dabey ein schlechtes Aussehen und ligt nichts desto minder an einem fruchtbar« und lustigen Ort. „ , Jetzt gehört es dem Kloster Landstrag oder Frauenbrunn. ^as Schloß Strascha oder Stra-|sa, in der Land-Sprache gleichfalls Strasa benamst, gehört in ^die Windisch Marck, und also * folglich zu Mitter - Crain, ist von der Hauptstadt Laybach zwolff Meilwegs, von Tsha-tesch aber eine halbe Stunde nur entlegen. Der Deutsche Name stammet von dem Crainerischen, und Heist Strasa so viel als eine Wacht. -ib- di° J* ü-e-n/, JU9^‘ \S TER NIiS£NHOFI bey dem letztem Malcontenten- und Rebellen Krieg von den Rebellen jämmerlich erschossen worden, wiewol zuvor seine Haut ziemlich theuer verkaufst hat. Also endigte sich Nam und Stamm der Sternischen, und war bedaurens- würdig, daß dieser letztere Sternischa sich derer Räuberischen und verbottenen Händel nicht enthalten kunnte; da man ihn, wann er mit diesem Laster nicht sein Leben bemackelt hette, wol in die Reihe der tapffren und mv verzagten Soldaten setzen mögen. Nach seinem Absterben hat dieses Schlößlein der jetzige Herr Besitzer und Neu-Erbauer, Herr Frautz Bernhard Graf von Liechtenberg käufflich erhalten. Ótrascha e\ n n rt n <1 r>\x *Xy 3^- 4* «p^f àr « '""-nz; SfrofifUof. o das Schlofs Strobthof ligi. Woher es feinen Iamen erhalten. Aust- und $utz-rtiche Gelegenheit da herum. Wer das Schlofs und wie es jetzt ist gebaut, ^uszierung dejfelben. Schöne Kapelle. Großer ^ifch-Sehalter. Marstall. Ge-^eid-Kasten. chuelle, wobeg ehdeßen eine große vierfußige Schlange gelegen. So durch ein Erucistx vertrieben wird. Jafxis- und Agat-Steine bey diefem Schlofs. Eine von denen ältisten Kirchen in ihrain. Ghmalige Hestlzer diefes Schloßrs. àm difs Schlofs fein Erbauen zu daneben. Jetziger Inhaber defs Schloßes. kleben und Gotlfelighelt der Gott-gewidmeten Jungfrauen Theresia; von Jefu. dDas ein Jefus-Md zu ihr gefprochen. Ihr erfcheint S. Jofexh und ermahnt R zu Drag ein Kloster aufzurichten. Ihr heitzt der Schutz-Engel den Ofen ein. Sie stehet um steh die Mutter Gottes. »as Schloß Stroblhof, in Craine-e rischer Sprach Bokalze, ligt in ^Ober-Crain, von der Stadt Lay-bach drey Biertheil Meilen oder eine Stunde weit. . Es hat den Namen Stroblhof von lernem Erbauer Herrn Matthias von Ttroblhof. Das Crainerische Wort Bo-lze aber bedeutet ein kleins Krüglein, Balo. XI. Buch. mit welcher Benennung dieses Ort schon, ehe noch das Schloß erbauet, bezeichnet gewesen. Es steht aber auf einer lustigen Anhöhe, an dem grofsen Walde oder Forst Lutikh benamset. Der Prospect oder das Aussehen ist unvergleichlich. Unter dem Schloß sliesst das Wasser Gradassiza vorbei), an welchem unferrn von dem Schloß eine Lust und Nutzreiche Hel-genh.it da herum Wer dar Schloß und wie es jetzt ist gebauct. Sitze die Figur N. 340. Auszierung desselben. Schöne Cap lle. Grösser Fisch-Behalter. Marstall @c treib-Kasten. Quelle, toobeq rtzdessen grosse nützlich-schöne Mühl gehet. Von diesem hinrauschenden Wasser werden auch die daran ligende Wiesen-Gründe benetzet und heu-trächtig gemacht. Es hat aber Stroblhof seinen jetzigen guten Stand dem heutigen Herrn Besitzer zu dancken; als der es gleichsam neu-gebauet, in eine hübsche Ordnung gerichtet, treffliche Zimmer mit künstlichen Mahleretzen von dem berühmten Mahler Almanach und Andren ausgeziert, auch in einem Thurn ein schönes Zimmer mit Stucador-Arbeit beschönt. In dem Schloß darinnen steht ein schöne Capelle, und gleich vor dem Schloß ein grösser Fisch - Behälter, welchem ein von Marmel ausgearbeiteter Mann das Wasser ertheilt. Der weitläufftige Pferd - Stall und darüber sich befindliche Getreid - Kasten ist trefflich wol angelegt, wie nicht weniger der gleich vor dem Schloß ligende ebne und viereckichte Garten. Welches alles von dem jetzigen Herrn Besitzer ist angeordnet, so daß fast nichs mehr von der alten Gestalt übrig geblieben. Ein wenig von dem Schloß in dem Walde findt sich eine zur Sommers-Zeit eißkalte Quelle, bey welcher einFischkasten; und sagt man, daß noch bey Manns-Gedencken eine groffe vierfüffige Schlange sich bey diesem Quell-Brunnen enthalten, und nach der Baureu-Bericht denen grossen Tod-Sünden in den Tag hinein lebenden nachgesetzt haben soll. Nachdem man aber an einen dort- nah-stehenden Aich-Baum ein Crucifix geffefftet, (weiches zwar noch jetzo zu sehen) soll sie verschwunden seyn. Betz diesem Schloß habe ich unter andren Kiesel-Steinen auch gantz kleine von rechtem guten Agat und Jaspis entdecke, wobey unter gar vielen kleinen einer doq so groß als ein Etz mir zu Händen geraststl > Eine viertheil-Meile von diesem Strobelhof ist Unser Lieben Frauen Dr-che von Dobrava, eine von denen altri Kirchen im gantzen Lande und in solche Ruhm, daß dahin im Sommer fast 9' lich Wallfahrten geschehen: wre mmr Beschreibung der Pfarren ich°n H ein Mehrers gemeldet worden. ^ Die Besitzer dieses Schlaffes Strover Hof anlangend, hat es vorzeiten t Herren von Egkh zngehört, und e HP Adam Freyherr zu Egkh Herrn 5, Diener im 1580 Jahr verkaufst , - es nach der Zeit viel Jahre bey denei vietfiff Ich!--«- g-ieg'-u- -o durch. vertriebt wird- K- bep dieses SÄ» Kirch-n »» Cru'N- §hrnulb' Ksitzer s** Herren von Dienersberg verblieben. Biß es von deren Erben deß jetzigen Inhabers Vater, Herr Matthias von Strobelhof erkaufst, aufgebaut und nach seinem Namen Stroblhof genennet. Es war vor diesem geschehenen Kaufs gantz baufällig, daß es also billich sein Anfnehmen denen Herren von Stroblhof zuzuschreiben hat, deren verschiedene in einem Zimmer dieses Schlosses auch abgeschildert zu finden. Jetzo besitzt es Herr Sigmund Freyherr von Strobelhof. Unter andren aber ist hier zu gebenden würdig das Bildniß einer Kloster-Frauen Theresias von Jesu, einer Tochter Herrn Christoph Adams von Stroblhof, Keyserlichen Raths und Cammer-Raths in Eisenarzt und Frauen N. einer gebornen Freyinn von Bamberg. Diese Tochter ward zu Gräz in Steyer-Marck den 17. Jenner im Jahr 1629 auf diese Welt gebracht und ihr in der H. Tauffe der Nam Maria Theresia zugeeignet. Als sie erwachsen, ist sie zu Gräz im Jahr 1645 den 15. October in das Dis-calceaten-Chmeliten Frauen-Kloster getreten und mit dem Namen Theresia von Jesu beehret worden. Den 15. Octobr. folgenden 1646 Jahrs hat sie nach ausgehaltenen Prob - Jahr völlig sich dem Orden einverleibt und Profession gethan. Ist hernach im Jahr 1656 den 16. Augusti samt der Priörin auf Prag in Böhmen verschickt worden; allwo sie das Frauen-Kloster zu S. Joseph aufgerichtet; in welchem sie zwey und dreisiig Jahre gottsfürchtig zugebracht und Zum öfftern zum Amt bei Novizen-Mev sterin, Subpriörin, ja auch gar der Priörin genommen worden. Biß sie endlich seelig entschlossen und zwar den 22. May an einem Samstage deß 1688 Jahrs. Ich will hier etwas, so zwar noch vlßher in geheim geholten, doch als war-dafftig-geschehen mir berichtet worden, mit anfügen. Als diese ruhm-besagte Maria Theresia noch ausi er dem Kloster und in der Welt als ein Fräulein sich enthielt, ward sie «nsmals zu einer Gasterey eingeladen; dabey sie sich auch eingefunden. Nachdem sie aber in das Haus gekommen und in der Tafel-Stuben ein Jesus-Bild erblicket, hat dasselbe folgende Worte zu ihr geredet: „Du gehest zu diesem Lust-Fest dich mit Tantzen und Spielen zu ergehen! Aber sihe doch was ich für dich gelitten." Worüber sie sich entsetzt und, da sie zuvor stets lustiges Geists war, hernach allezeit melancholisch verblieben. Uber kurtze Zeit darauf ist sie in das Kloster getreten. Als sie aber in dem Kloster andächtigst ihr Leben zugebracht und einst für sich selbst eine neuntägige Andacht in geheim angestellt, die Capelle deß heiligen Josephs besucht und ihn ersucht hat, er wolle doch bey Gott dem Allmächtigen für sie eine Bitte einreichen, die zu seinen Ehren und ihrer Seelen Heil gedeylich seyn mögte, ist ihr einstens der heilige Joseph erschienen und von ihm versprochen worden, sie sollte zur Aufrichtung seines Klosters nach Prag mitgehen. So dann auch erfolgt ist. Da sie nun einstens eine Kranckheit zu Prag im Kloster zu Bette warff, und niemand um sie war, ertheilte sie, weil der herbey nahende Winter eine ziemliche Kälte eingeführt hatte, ihrem Schutz-Engel Befehl, wegen Abwesenheit der Menschen das Zimmer selbst einzuheitzen. So denn auch nach Wunsch erfolgt ist. Worüber sich die kurtz darauf ankommende Kloster-Frauen verwunderten, nicht wissende, woher doch diese Wärme bey aller Leute, so da hetten einheitzen können, Abseyn immermehr entstanden? endlich aber dem Ofen zugeloffen und nach genauer Einsicht befunden, daß darin ein groffes Feuer mit liechten Flammen, doch ohne Holtz und Kohlen lohete, worüber sie gantz bestürtzt worden. Ja! da die Stunde deß Abschieds bey dieser Wunder-würckenden Kloster-Frauen herangenahet, hat sie zu ihren Schwestern, nemlich zu den andren Kloster-Frauen, so sich bey ihr enthielten, gesagt: sie mögten doch die, bey ihr zu nächst sich befindende Mutter Gottes anschauen ; so aber vor der Umstehenden Augen unsichtbar geblieben. Es sind noch andre wunderwürdige Sachen mir t) erzehlt worden, so sich mit dieser Theresia von Jesu warhafftig sollen begeben haben. t) Nemlich Ihrer Gnaden dem Herrn Haupt - Aulbor. Was ein Jesu»-Bild zu ihr gesprochen. Ihr erscheint S. Joseph und- ermahnt sie, zu Prag ein Kloster auszurichten. Ihr heitzt der Gchutz-Engel den Ofen ein sie fihet um sich die Mutter Gottes. Strvgg Št, I 1 I I i i 1 341-. Wo das Schloß Strugg tigt. SSfbculHng deß Namens. Strugg. Wo da» Schloß KIrugg tigt. $id«itimg dtfs Hamen». Jostigr hegend allda. Gelegenheit defs Schlosses. Schöner Z-rum zum Essen and iantzen. Wer difs Schlafs neu gebauet. Vorige Besitzer. Wem es jetzt zugehört. serleins." Welches aber der Erbauer deß Schlosses zur Zeit, da er es aufgesuy > abgekürtzet und Struge geneunet. K-« fint nffn nUith rttt dem WaN» da dre sich as Schloß Strugg, in der Land-Sprache Struga, tigt in der jetzt dem Mitter-Crain beygerechne- ten Windischen Marck, von U Es tigt also gleich an Laybach neun, von Rudolphs- Gurck, an einem groffen Walde werth eine Meile. umligende Gegend gar lustig tst Der Crainerische und Teut- Gleich vor dem Schloß stehet ein ] ^ sche Nam bemercken zwar einer- ziemlich-ausbreitenderBaum, ausweuq ley. Doch kommt dieser von jenem her. ziemlich hoch von der Erden um den S ausg-b»ul- ihm den Crainerischen Namen Strugg cS WIN OK^ IXrni m m ì tb a* «firn. I: bit »k 342. 342. Mcgt Nach seinem Absterben aber hat Juritsch, Freyherrn, als Hinterbliebenen solches sein hinterlafsener Sohn, Herr Erben gelanget, der auch für wenig Mo- Iaeob Freyherr von Juritsch, erblich über-1: naten erst diese Zeitlichkeit gesegnet und s-m -r j^t kommen, von dem es auf Herrn Carl von !: es seinen Erben verlassen hat. ’uySort* Smingi der Marrht IwmgK gehört. Jigt ossen. Säger-ßtäte dtefes MarcKis. ^uter fruchtbarer Wachsthum alida. Hier ist mehr Mein als Wasser. Mangel am Wasser. Wer jetzo diefen Marchi beherrscht. er Marckt Swingt oder Ismin, II nicht nur die Menge, sondern auch gute (Jtaliänisch Zmin, und Crai- ] Art, dazu nechst dabey schöne und lustige nerstdh Shmin) gehört zu Ister- !l Wälder. Nur ist dieses das Schlimmste, reich, und rechnet man von hier >! daß hier mehr Wein als Wasser befindlich; auf Laybach siebenzehen, nach indem es in dieser Gegend nicht nur an Mitterburg aber nur eine Meile. Brunnquellen, sondern auch am Fließ-Er steht an sich selbsten von ! Wasser mangelt. Wietool Mancher dieses allen Seiten offen; doch kann für keinen Abgang achten mögte, wann er mehr Weins als Masters schöpffen könnte. Aber ein Solcher bedencket nicht, was zwischen der Notwendigkeit und Er-getzlichkeit für ein Unterscheid sey. Für jetzo gehört dieser Marckt unter die Grasschastt Mitterburg, und zwar dem Herrn Franz Ferdinand Fürsten von Aursberg zu. L n°ch zur Zeit andringender NotH e Flucht in den mit Ringmauren und yurnen wol-beschirmten Tabor bey der Archen nehmen. .:„ìe Lagerstelle belangend, ligt er auf R bm Hügel an einem lustig-schönen Ort. uselder, Obst und Weingewächse gibt es ®uier fruchtbarer Wachslhum alibi. Hier ist mehr fficiit als Wisser. Mangel am Wasser. Wer jetzo diesen Marckt beherrscht. 1 AR ISCHEN D ORF F oriSna ' >»" 'mim'.». WM» WlTìTT?TV lil (tariftfmiiforff. De^s Icblossrs TariMndorss Dissanls von thtils Städten. Hot von dem den Kamen. Der Situs oder Stand-Ort desselben. Kutrbare Jestbassenbeit der Gegend. Warum es von Kuebenjlein an diesen Ort verlegt worden. Jetriger Inhaber desselben. Deß Schlosses Tarischen-botff Distantz von theilS Stabten. Hat von betrt Dorff ben Namen. Der Situs ober Starib-Ort beffelben ^as Schloß Tarischendorff, (in |ber Land-Sprache Tarisnavas) 'wird dem Unter-Crain beyge-»zehlet, und von hier aus biß Laybach neun, biß Gurckfeld aber zwey Meilen gezehlet. Der Nam deß Schlosses gibt seinen Ursprung selbst an die Hand, nemlich das vor der Erbauung deß Schlosses hier gewesene Dorff Tarisnavas oder Tarischendorff. Es ist aber nahe an der Sau auferbaut, an einer kleinen Anhöhe unterhalb eines ziemlich-hohen Bergs. Gleich vor dem Schloß hat es einen sauber-angelegten Garten, auch an den Ufern der Sau schöne Wiesen - Gründe und Baufelder, in der umligenden Gegend aber edles Obst und viel Wern-Berge. Diß Schloß ist aber von Ruckensteru hieher verlegt, nemlich bequemlicher^ Gelegenheit wegen; weiln obgedachtes Ruckenstein gar zu hoch vom Herrn Leonhard Fabianitsch erbauet worden; dann ehedeffen gehörten die Bauren deß Dorn auch nach Ruckenstein. Ist also jetzt Schlov und Mayerhof beysammen. . Ehmals war Herr Leonhard Favi nitsch, jetzt aber Herr Ernst Engelbrech Fabianitsch dieses Schlaffes Herr un Inhaber. Zih-611 vo? »> st.I» fl,,l(jt btt 0* D e rytarrj^t Terviso Terviso. % dir I- <8. Sager-ßtdlc defls Marchts Terviso. fruchtbare Gelegenheit dieses Oris. Runder àurn allhie Tur Sicherheit, fehler defls Kupffer-Stichs an der Abbildung diefes Tkums. Aus- und inwendige Gelegenheit fletbiges Thurns. Wem dtefler Mrrcht jeteo gehört. Marckt Terviso, (auf Erai-) ligt in Isterreich, ber Hauptstadt Laybach sechszehen, und von der Stadt Mitterburg eine Meile. Ist auf einem Hügel erbauet und mit herrlichen Weinbergen um-~ — krönt; Hat auch Baufelder, ft i Holtz- und Waldung genug, und blnen Mangel am Wasser, ligt solchem nach in einer hübschen lustigen Gegend. Ob zwar dieser Marckt nicht mit Mau* *£N eingesangen, Hat er doch einen hohen *ch.nrn, barem sich die Einwohner zu Kriegs-Zeiten mit Haab und Gut verbergen können; wie dann in dem letzt-Vene-Mmschern Kriege geschehen; da sich die Anwohner mit ihrer Haabschafft hinein gbsmchtet, und denen ankommenden Ve- netianern, die den Thurn mit Gewalt erobern wollen, sich so tapffermüthig widersetzt, daß selbige zu weichen gezwungen worden. In dem Thurn hat es keine Zimmer; er ist gantz rund und nicht viereckicht, wie ihn zwar der fehlende Knpsser-Stich hat vorgestellt. Er Hat einen weiten Umfang, ist hoch und voller Löcher, die Mauer starci und dick. Inwendig ist er gantz hohl, aber in der Mitten ein Pfeiler ausgerichtet, aus welchem biß an den Thurn überall herum starete Höltzer oder Balcken eingemauert, daraus die Böden befindlich, woraus man Herum gehen und Feuer Hinaus geben kann. Dienet also dieser Thurn an stat eines Tabors, und ist bey herannahender Kriegs-Unruhe ein sicher-guter Zuflucht Ort. Fehler deß Mpfferstichs an der Abbildung dieses Thnrns. Ans- nnd inwendige Gelegenheit selbige» Thurn». f c/ufu fl ft* -i Wem dieser Marckl jetzo gchörl. Lager»? Ielle dkß C chlosses Eibe die Figur K. 345. Fruchtbarkeil der Gegend. Für jetzo gehört dieser Marckt unte/jperrn Franz Ferdinand Fürsten die Grafschafft Mitterburg und dem ■ Auersberg zu. füllt. _Je weit das Deblösslein Thal von Jaybarh. Ursprung dcss Hamens. Jager-Dtelle dess Dchlojses. retlen-$eirh. Anmutige Jeguemung desselben zur Abend-Malzeit. Alle von und Meinwachs. Schildhröten-Teich. Grosse Wild-Hahn. Sefchassenheit dtfs Schlosses. Vorige und jetziger Besitzer. grösser starcker Thurn Wem -« ,itzt zugeh iirt. chloß und Herrschafft Thurn wird auch also in Crainerischer Türen geschrieben, und - Crain betzgerechnet. Es ligt von Laybach fünff Meil-wegs, nahe bey Gallenhof, gleich •,„ig unter S. Georgen Berg. ^ ' fernet16 Rettung deß Namens gibt sich ' ' angemerckt, dieses Schloß vorzei- D»lv. XI. Buch. ten nur ein gewesen. Dieses Schloß hat seinen Stand zwischen hohen Gebirgen in einem lustig-fruchtbarn Graben und Boden zunechst an dem WafferNeyring: welches Wasier Jih- d « allhie von schönen ebnen Wiesen und Bau- j*. 346. feldern begleitet wird. Nahe bey dem Schloß oafìigt rauschet auch der Bach Zirkhniz vorbey; Gri-g-nh-ii 75 So diß Schloß feinen Stand und State Hai. I o hi - Ihxhx le-t- -=^~ Mr.à mH 3+8. Schöner Forellen Teich. Anmutige Bequemung desselben zur Abend' Malzei:. Fülle von Obst und Weinwach r. durch welchen unweit davon ein Forellen-Teich gemacht ist, worinnen diese Fische laichen, und zu behöriger Grösse erwachsen. Uber diesen Teich hat jetziger Herr Inhaber einen lustig-breiten Schwibbogen oder Gewölbe aufführen taffen und mit einer Brust-Mauer umgeben, worauf man deß Sommers auf das allervergnüglichste die Abend-Malzeit gemessen kann. Gleich daran stofft der Wald. Um das Schloß hat es auch viel edles Obst und Wein-Berge nebst einem un- ferrn davon ligendem Schildkröten-Teich, imgleichen eine zu der Herrschafft gehörige, etliche Meile lang- und breite Wild-Bahn. Das Schloß ist zimlich-groß und wol- gebaut; und hat daran Herr Jobst Jacob Graf von Gallenberg viel erneuert uno verbessert. Wie dann auch diese Herrschafft Thurn schon viel und lange Jahre denen Grafen und Herren von Gallenberg zuständig gewesen, und auch jetzo noch den H^rrn Daniel, Grafen und Herrn von Gaüen-berg, für feinen Herrn und Besitzer erkennt« Schilds' r-ich' KillE s-i-Lff,-. des Korige lind èsmi» liri) .Itemi). (Etanmt das #chlo|s Radeteti Rurn diz Hrem lorhin genannt worden. Wes' eher Gegend es tigt. Woher es den Kamen Thurn empfangen hat- Gelegenhel feines Jagers. Ehmalige Heslirer desselben. Wem es jetzo zuständig ist- Warnn: das Schloß Radelseck Scham beq Brem vorhin genannt worden. fieses Schloß heisst sonst mit seinem rechtenNamenRadelseck, und ist nur durch eine gefälschte Aussprache vor diesem nach dem ^. Crainerischem Namen Turèn, Thurn beyBrem genannt worden; dahingegen mans heut rechter Radelseck benamst. ägeW1 Es ligt in Inner Crain, sonst an >• ^ s-g"" Poyckh genannt, von Laybach neun, no:-Adlsberg drey, von der Stadt S. am Pflaum aber vier Meilwegs. Woher es den Namen Radlßeck empsan gen, ist nicht wissend. Den Erauiertjfl. aber hat es damals erhalten, da nu grösser viereckichter Thurn gleich an h-ü- bruhni 6m findet. "• ?-<7. Orten an statt eines Schlaffes aufgeführt, und daher Turèn (vermutlich nach demTent-schen, wiewol ein wenig corrupt ausgesprochenem Wort T h u r n) genannt worden. Der Ort, worauf Radlßekh erbauet steht, ist lustig und fruchtbar, und laufft ohnferrn davon das Waffer Rieckh. Vorzeiten gehörte dieses Schloß denen Herren von Rain; nach welchen es die Herren von Oberburg, und von diesen die Herren von Raunach erhalten. Wie es dann vor nicht gar langer Zeit Herr Hanns Jacob von Raunach, Hauptmann zu Triest, in Besitz gehabt. Von dem es seine hinterlaffene Wittwe, Frau Anna Magdalena, geborne Gräfinn von Wazenberg ererbet, und folglich durch Verehlichung ihrer Fräulin Tochter mit Herrn Johann Ferdinand Grafen von Petaz auf selbigen gebracht, der es auch noch setzo in Besitz hat. Tlium am Satt. sich Murn am Hart findet. Woher der (Eraineriffche und Mutffche Kam erbora. Jager-Stelle diesis Schlosses. Sausild und edler Weinwachs. Garten. Kesihajfenhett desi Schlosses. Wird von den rebellirenden Sauren eingenommen. Wann allhie die ßest gewest. Disi Schiosi ist ehmals H. I. S. Valvasirn zuständig gewest. Der versihafjjt es siiner grauen Schwester Söhnen. Kommt an die Aurshergisihe Ramili. Jetziger Sefitzer diesir Herrfchaffit und Schlosses. §te Herrschafft und Schloß ^Thurn am Hart, (Crainerisch Schraiberske turèn) gehört zu Unter Crain. Ligt 11 Meilen ; von Laybach, eine halbe Stunde von der Stadt Gurckfeld. _Die Ableitung deß Teutschen Namens ist nicht schwer zu er-rahten ; wann man nur bebenden will, daß ber Thurn am harten Grunde stehet. Doch wird man nicht so gleich finden, woher der Crainerische komme, wann man nicht etwan die Meinung will gültig seyn lassisi, als ob dieser Ort ehedeffen einem Schreiber zuständig gewesen. Die Orts-Gelegenheit belangend, ist es auf einer Anhöhe, gleichsam mitten in dem Walde, als welcher rund umher es w seine belaubte Arme schleufft, aufge-suhrt; doch ist der Wald auf der Seiten gegen Gurckfeld hinunter nicht so breit als anderseitig. Untesiher hat es schönes, flaches und dabey zimlich weit sich erstreckendes Bau-sild, auch unferrn von sich viel Weinberge, welche den köstlichsten Wein geben. Bey dem Schloß ist auch ein schön-und groffer Garten. ìst aber das Schloß an sich selbsten ntcht nur weitläufftig, sondern auch zierlich und wol verwahrt mit vier runden und Ziemlich starcken Thürnen; und hat es kündig im Schloß einen groffen Hof Im Jahr 1515 haben die ausrührische Bauren neben mehr andren Schlöffern auch dieses mit Gewalt eingenommen und geplündert. <*) Im 1646sten Jahr aber hat in dieser Gegend herum die Pest ihre Gifft-Pfeile abfliegen laffen. b) Wer dieses Schloß gebauet und erstlich in Besitz gehabt, ist unwissend. Bor hundert Jahren war diese Herrschafft dem Herrn Johann Baptista Valvasor zuständig ; und weiln er mit seiner Ehfrauen Emerentiana, einer gebornen Khießlin, keine Leibs-Erben erzielet, als hat er neben noch mehr andren Herrschafften und Gütern so wol in Steyer und Crain, als auch Bergamasco, diese Herrschofft Thurn am Hart seinen dreyen Vettern, als j Herrn Peter, Herrn Michael und Herrn Marx Anton von Hoschkhon, Gebrüdern, welche seine leibliche Schwester Frau Elisabeth dem Herrn Frantz von Moschkhon geboren, Krafft eines aufgerichteten Testaments verschafft; so geschehen zu Thurn am Hart den 2. Aug. 1581. Und haben das Testament als Zeugen unterzeichnet Christoph Freyherr von Auersberg, Wilhelm von Lamberg, Frantz von Scheuer, Nielas Bonhomb und Caspar Mauritsch. Folglich haben diese Herrschafft viel Jahre lang die Herrn von Moschkhon in Besitz behalten, nachmals aber solche die Herren von Auersberg an sich gebracht Ehmalige Besitzer desselben. Dem e« jetzo zuständig ist. Wird von den rebellirenden Bauren eingenommen. Wann allhie die Pest gewest. Diß Schloß ist ehmalr H. 3. v Valvasorn zuständig gewest. Der oerscha fft es seiner Frauen Schwester Söhnen. Komm! an die Aner»-bergische Fawili. Thurn am hart - B , . '.-W. I Wie rotit Thurniggrvn Lahbach. Ehmalrger Name dieier Orts. 34-7- und unter denen auch Herr Herward Graf haber, Herr Dietrich von Auersberg als von Auersberg, General zu Carlstadt, be- hinterlaffener Sohn, durch brüderlichen seffen. Von dem es der jetzige Herr In- !| Vergleich erblich hat überkommen. Tliumigg. Wie weit Shurnigg von Jagbacb. (BhmaMger Jame dtefes Orts. Fustiges Jager diefes Schlosses. (Erneurung und Ausriermig desselben. Das Dorss Jgg famt der Iflarrhirrhen. Ursprung defs Flusses Jgg bey diejsem Jchlofs. Stammhaus der Herrn von Jgg. Vormalige Heftiger diefes Schlosses. jetziger Desit-er. Dee Hof Hofigg und dessen Jnhaber. TürcKifche Verheerungen allhte. ;$as Schloß und Herrschafft ^Thurnigg, (Crainerisch lg oder Igsketurèn) gehört zu Mitter-Crain : und hat man von hier kitach Laybach zu Lande drey Meilen, zu Waffer aber zwo. Dennoch reist man gemeiniglich zu Waffer, weil es trefflichgute Gelegenheit hat. Vor diesem hat dieser Ort unter der Römischen Herrschafft magnus Vicus geheiffen, a) und halte ich, daß von diesem Namen wiewol sehr ver- a) Schönl. in Appar. p. 84. Sf«ti tz-rslhE stümmelt der heutige abstamme; tnbent man nemlich aus Vicus die mittlere Buav staben behalten, und Ic oder lg gesprochen-Weil aber hier wie an vielen andren Orten auch ein Thurn stat eines Schlaffes au? geführt, hat man das Wort Thurn W gefügt und es also zusammen Thur m g ausgesprochen; daraus nachmals der UM/ nerische Nam Igsketurèn erwachsen ti • Es ist aber dieses Schlößlein noch ein Überbleibsel von denen alten Berg-Schwk y fern und ligt an einem sehr lustigen, lcy -neu und wolgelegenen Ort auf dem Jgg »>„ä Ìli!» 4a>t birf 2*111 -d ®oben ; der wegen seiner toolbebauten und Schlosserreichen Gegend gar leutselig ist. Aus einer Seite hat dieses Schloß das Gebirge, auf der ändern aber ein schön* ebnes flaches Feld. Auch ist das Gebäu Desselben zierlich und sauber; nachdem es jetziger Herr Besitzer, wie auch dessen Vorfahren in bessern Stand gebracht und viel daran erneuert haben. Jetzo ist es auch mit vielen Mahlereyen von dem trefflich-berühmten Pensel deß Almanachs bereichert. Veg dem Schloß sind schöne Luft-reiche Wälder und zunächst auch das groffe Dorff, in der Landsprach Dorff Igg, zu Deutsch aber Brunndorff benamset; in welchem Eine Pfarr-Kirche stehet. ^ Machst dem Schloß entspringt auch der ^luß Igg, welcher alsobald einen Stein-wurff von seinem Ursprung schiffbar wird; nne hievon schon in der kurtzen Topografa und beh denen Natur - Rarità ~cUtt9 geschehen. c-Edeffen war dieses Schloß und Herr* '7aTTt ein Stamm Haus der Herrn Igger ver Herrn von Igg, die solches lang in ». gehabt; als, im Jahr 1251 Herr rothn von Igg, dessen Sohn Mercklein von Igg gewest. «) Im 1274 Jahr Herr Marquard von Igg, '0 im 1320 Herr Conrad Igger. Es ist aber dieses Geschlecht in vergangenem Jahrhundert ausgestorben , und war der letzte, den ich habe entdecken können, Herr Michael von Igg; welcher im 1495 Jahr das Beneficium zu Aich erhalten und im 1511 Bischöflicher Vicarius zu Laybach, im 1518 aber Psarr-herr zu Aich worden. Im 1351 Jahr war dieser Herrschafft Besitzer Herr Hardegg von Pettau, Landshauptmann in Crain; steht es dem Karthäuser-Kloster Fr y thal eigentümlich zu. und Klöstern in Lrain THURN amc) i^er" tim @hm an der laijfiaifi. o Thur« sn der Isybsck ligi. Defchastsenheit der umligenden Gegend. Ichlofs-%pelle alida. Ghmalige Besitzer diefes ßehtostes. Heutiger Inhaber dejfelben. etn In dem Schloß steht eine saubre Capelle. Wer es aufgebaut, ist unbekandt, so viel aber kündig, daß es erstlich in diesem Jahrhundert aufgeführt, und es ein Herr von Hizing besessen habe, nach ihm ein Herr Hofmann, und nach besten Absterben seine hinterlastene Wittwe, die ein Freyherr von Edling geehlicht. Nachmal hat solches Herr Caspar Frey-also eine schön-belustigte Lager- Herr von Lichtenthurn käuflich auf sich anbet) viel Obsts, und würde diese gebracht und vor wenig Jahren der jetzige noch viel angenehmer seyn, wann Besitzer Herr Frantz von Zergolem. «einet Wald nah gelegen wäre. Schloß Thurn an der Layin der Land-Sprache Tu-rèn, ligt in Ober-Crain, eine halbe Stunde von Laybach, unterhalb dieser Staot nächst bey dem Fluß, so gleichen Namen mit der Stadt führet; daher es auch den Namen entliehen, ein schönes flach-ebnes Feld um Schloß Topelle allda. Zhmalige Besitzer diese« Schlöffe« fhum unter IcuButg. ^ökr-Ktklle depi Actilojses Tkurn unter Aeudurg. Bescksffeàit seiner Gegend. Gelegenheit defls alten J&chloJfies Jeuburg. Zu welchem Ende das alte Jchloss 9®bauet worden. Beweis, dass allhie die Marggrafen von Grainburg gewohnt, vrmalige JandsMstlicbe Burggrafen zu Jeuburg. Aeyfer Maximilian verhauK 1HVREN VndUr Neuburq " * ast컫# " l %1-ärs» t ER MW« Ä«9 ter* jAE? « p.-» i* Uà !i«W - « -rsss, » • MI yp^ff — ^ * » * I—I,. „ j. *. 4# »• ZMM • -à» _______ '" v>. .MAWM, Sj,.AM à^-MWàE--' LMM . u . - £ogtr@ttUe deß Schlosses Thurn unter Neuburg. Sihe bit Figur N. 350. vejchaffeuheil seiner Gegend. Gelegenheit deß eiten Schlosses Neuburg. Zu welchem Ende das alle Schloß gebauet worden. Keuburg an die Herren von EM. Mrcken (alten in das Mankkertkal. Erinnerung wegen der Hhohherifchtn Familie. Herr von Egkk bringt ßchrottenihurn 2u der HerrDaßt Jeuburg. Jetziger Besitzer dieses Jcblosses. Haus wegen der frischen und gesunden Lufft und naheligenden hohen Gebirges aus-geführet, und weil es die Marggrafen zu ihrer Zeit erbauet, Neuburg benamset. Daß aber die Marggrafen selbst ijFc Wohnung hier gehabt, kann der Stlfst^ Brief deß Amts Höffleins, als solches Amt nach Bittring in Kärnthen (welches ein Kloster Cistercienser Ordens, in Latem a 8. Victoriam genannt) gestifftet worden, klärlich darlegen. Welcher Stiffts - Brres von Berthold Hertzogen zu Märan un Marggrafen zu Crainburg ausgegange, und gedatirt nach Christi Geburt Taufen |Os Schloß und Herrschafft ^Thurn unter Neuburg, in der 'Land-Sprache l'urèo, gehört zu LOber-Crain. Ist von der ^ Hauptstadt Laybach sechs, von der Stadt Crainburg zwey kleine Meilen entlegen. Es hat auf einer Anhöhe unterm hohen Gebirge seine Lager-Stelle. Beyhin fliefft die Kanckher. Und obschon bey dem Schloß keine rechte Ebne, ist doch der umligende Boden fruchtbar, lustig und vonfürtreff-lichem Aussehen. Das alte Schloß oder Feste Neuburg befindet sich gleich über dem jetzigen Thurn unter Neuburg auf einem Berge, und seynd deffen Überbleibsel annoch sichtbar. Es haben aber glaubwürdigem Bermu-then nach die vormalige Lands-Fürsten und Marggrafen zu Crainburg dieses nicht nur als eine Feste und Berg-Schloß zur Beschützung deß Passes ins Kancker-Thal, sondern auch als ein Jagt- und Sommer- ■Sft* &5* „en*1. Hundert und im Sechs undFunffpgs Jahr in der Beste zu Neuburg. a) also erweislich, daß vor mehr al8 fünfM“9 " Hunderten gedachte Crainburgische ^ » grafen zu Zeiten aühie gewohnt t)o ' Daß auch durch Lands-Fürstliche Burg grasen diese Herrschafft verwaltet wo > Vnfci J\ cubiti b- $$> JW*r Ä?an tg °° darüber erstattet ein scheinbares Zeugnitz der Original-Brief, welcher zu Neuburg am Dienstage nach S. Johannis Tag, zu Sonnenwend, im Jahr 1414 unterm Hertzvg Ernst dem Eisernen ausgefertigt stì eben zu selbiger Zeit, da Herr Leonard Jgger Burggraf war. a) Solche Burggrasschafft der Festen Neuburg hat auf Maximilian den Ersten glor-würdigsten Angedenckens gewähret. Dieser Ruhm wehrteste Keyser hat den M. Julii 1500ften Jahrs die Herrschafft Neuburg an der Kanckher (also wird sie ut dem Original - Briefe getitulirt) samt ^nen darzu geeigneten Gülten Herrn jSeotg von Eckh, Vizdom in Crain, käuf-Uch überlassen Es ist aber allem Mutmaffen nach un-Regierung Maximiliani diese Festung ichon zerstört und unbewohnt gewesen; weil nach Bericht der Geschicht-Schreiber ’>) f* ìreral Jan Witovviz in dem Cilly-uyen Krieg um das Jahr 1435 den Thurn Uter Neuburg, so damaln einem Schrot- ìrieg um das Jahr 1435 den Thurn Neubur^ ^ zuständig war, ab-und ausgebrannt, Lit. Orig. 6) Megie, p, 1110. XI. Bnch. und würde er gewißlich Neuburg nicht unberührt vorbey paffirt seyn, wann selbiges nicht schon damaln ein Steinhaus* sen gewesen wäre. Als im Jahr 1473 die Türcken den ändern Einfall in Crain gewaget, und durch den engen Weg, im Kanckher genannt, über das Crainerische Gebirge, so gar biß in Kärnthen hinein gedrungen, g-r gelanget. So für jetzo aber käufltdjen s-sis-I sich gebracht Herr Adam Dierzl, welly ^ t(i I das Schloß, wie oben-beygefügte Frgur ^ ausweiset, aufgeführt. $datn unter itatfdiaift. Wohin Lhurn unto Ratschach gchört. Wohin ®hurn unter Kat^chach gehört. Stelle desselben. (Bmaliger .as Schloß Thurn unter Ratschach, ltn der Landsprache Turèn, wird dem J,Unter-Crain beygerechnet; ligt von i^Laybach acht Meilwegs, gleich bey dem Marà Ratschach, unter einem Schloß gleiche- Namens, und ist, weil es ehdes- Wnrm es alfa heisst. Schöne SW Inhaber dieses Schlosses. ^ sen als ein Thurn angelegt war, „Thurn ^ b->" unter Ratschach" benamset worden. ^itti, Seine Lage?-Stelle hat es gleich un ter dem Schloß an dem Berge - e (fffirtp ! nffmn fmöne Wcitt - Berge , fl L" • 35], bey C «itti. Endlich; ist also an einem schönen lusti- |] Ehdefsen gehörte solches dem Herrn gen Ort gelegt. Der jetzige Herr Inhaber ij Wolfs Augustin von Busegkh zu; von hat es sauber ausgebauet, wie beygesetzter dem es der jetzige Besitzer Herr An-Abriß weiset, weil er das Schloß Ratschach dreas Daniel Mordax Freyherr käuflich besserer Gelegenheit halben verlassen und || erhalten, diesen Ort zu seinem Wohn-Platz erkieset, i! IN> SSS« (t fi urn fini Welcher Gegend Murn beg Tfchernembl àger-Jànà dieses Jchlojses. Gelegenheit Härchen häufen hie fehr übel Mi« gekommen. Wem ^as Schloß THurn bey Tscher-|nembt, so in der Crainerischen i ' Sprache Turèn lautet, gehört! itn die zum Mitter-Crain jetzt k gerechnete Windische Marck. Ist 1 von der Hauptstadt Laybach eylfi, von der Stadt Tscher-... nembi eine Meile entlegen. Die Namens-Abstammung fällt nicht ' toann uran betrachtet, wie dieses ehmals ein viereckichter grösser ^-huril gewest und die Stadt Tschernembel ülriimirmfif. ligi. Woher es den Kamen empfangen der umligenden Gegend, ßchlofs-djapelle. Jcblofs von einem Herrn rum andren es jetzo gehorfamt. zur Nachbarin« hat. Es steht ein wenig an einer Anhöhe unter einem hohen Berge erbaut. Unter dem Schloß hat es schöne, flache und fruchtbare Baufelder und unferrn davon Weinberge, so den köstlichsten Wein zinsen. Die gleich unter dem Schloß aus denen Felsen entspringende starcke Quelle macht im Fort-rinnen einen schönen Fisch-Teich. Ist also diese Orts-Gelegenheit nicht weniger fruchtbar, als lustig und angenehm. In dem Schloß darinnen findet sich eine dem H. Andrew gewidmete Capelle. 76* Zhmaliger Inhaber dieses Schlaffes r!ager- Stand dieses Schlaffes. Gelegenheit der umligenden Gegend. Sitze die Figur N. 352. Schloß. Lapelle. >%azNH(IRN ) od iTur noi/i- < vw Türckm Hausen hie sehr «feti. Wie dieses Schloß von einem Herrn zum andren gekommen. In dieser Gegend haben die Türcken zum öfftern geraubt, gebrennet, gemordet und sich als die grimigsten Thiere und Tyrannischten Barbern erwiesen; wie ich solches unter denen Kriegs-Geschichten ausführlicher beschreiben werde. Es war aber dieses Schloß ehedesten der Herren Guraltitsch, nach ihnen der Herren von Schnitzenbaum, und folglich der Her- ren Bernardiz Eigenthum. Nach Absterben eines Herrn Bemardiz hat solches fettte hinterlafsene Wittwe, eine geborne von Stemberg, in Besitz bekommen; die es Herrn Bincenz von Stemberg als ihrem Anverwandten überlasten. Von dem es der jetzige Besitzer Herr Hanns Georg ApsaP trer Freyherr käuflich hat erhalten. Ursprung deß Namens Unter dem Thurm Unter čem ilium. Wfprung defs Kamen« Bitter dem Murn. Mo difs ßchlofs ligt. Grgetrliche Heflchaffenheit der umtigenden Gegend. Herr Axfalterer warnet Jaybacb für dem Anfall defs Grafen« von Mst. Manti Jagbach den vergimi! desta roten Siege ' Mathje« erhalten. Jetzige Hesiker diefes Schlosses. Der Hof Schischka. zlls Schloß „Unter dem Thurn," || den man aber, als dieses Schloß festerer tz(Crainerisch Podturnam) gehört zum Ober - Crain; und zehlt i man von hier eine halbe Stunde °biß Laybach. Den Namen „Unter dem Thurn" hat es daher erhalten, weil gleich ober dem jetzigen Schloß ein Thurn vorzeiten gestanden; Bequemlichkeit wegen angeleget wo* , abgebrochen. Worauf aus seinen Ste meistentheils das heutige Gebäu, uno der Nam „Unter dem Thurn, wem eben so viel, als der Crainensche J(aui Podturnam gesagt ist, erwachsen. , Es ligt dieses Schloß unter einem bet mit einem buten Walde bewachs-»' get, Das Gebäu steht mit lauter Obstund andren Bäumen so gar umringt, daß man es von keiner Seiten recht erblicken kann; weil es nemlich dem Gepüsche mitten im grünen Schoß stehet. Im Sommer ist hier eine angenehm-kühle Lufft wegen deß Baum-Schattens. In dem Walde fliest sen hin und wieder anmutige Brunn-Ouellen. Unter dem Schloß erfreuet sich bas Auge der flachen und ebnen Wiesen« Gründe und Bauselder. Ist also in Wat« heit ein vergnüglich-lustiger Ort ; welchen auch daher die PP. Soc. Jesu zu Laybach an ihren Recreation-Dägen zit ihrem Spatzier-und Zeit-Vertreibungs-Ort erkieset haben. „ Im 1440 Jahr hat dieser Thurn Herrn Hauptmann Georg Apfaltrer zugehört, welcher der Stadt Laybach eine Warnung wegen Annäherung deß damals feindlichen Grafend von Cilly gegen Laybach ertheilte; woraus sich die Burger zur Gegenwehr gestellet, den feindlichen Anfall abgetrieben und den Feind unverrichtet Sachen wieder obzuziehen genöthigt, da in Ermanglung dreser geschehenen Kundschafft und War« nnitg es gantz widrig würde ausgeschlagen seyn. Der Abzug deß Grafens ist am Tage Johannis deß Täuffers geschehen, im Jahr 1440, a) wiewol es Andre auf das 1435 Jahr ziehen, b) Eh aber Graf von Cilly von Laybach Abschied genommen, hat er dem Herrn Georg Apfaltrer dieses sein Schloß oder Thurn abgebrannt und völlig zerschleifft. Wiewol nachgehends dieser Herr Georg Apfaltrer Grafen Friedrichs von Cilly gewaltiger Hofmeister worden, Zu selbiger Zeit hat die Stadt Laybach Freyheit, mit rothem Wachs zu siegeln, erhalten. Wer aber nach Herrn Georg Apfalt-rern dieses Schloß in Besitz bekommen, ist nicht bekandt, jetzt aber es denen PP. der Soc. Jesu in Laybach zuständig. Eine viertheil-Stunde von diesemSchloß ligt ein lustiger Hof insgemein Schischka genannt, so unter einem Berglein anfge-führt, aber auf der andren Seiten ein schön-flaches weites Feld hat. Derselbe stehet für jetzo Frauen Maria Sidonia Raumschißlin Freyinn, einer gebornen Königin zu. a) MS. Lab. b) Megis, p. 1112. c) Megis. p. 1118. Törmetslk. Welcher Gegend das £chto|ß Särmelfch ligt. Woher es den Kamen behommen. Gelegenheit der Jager-Stelle desselben. Itebltdter Aufenthalt dafelbss Mer es aufgebaut und vorhin befessen. Wer jetzo drüber Herr und Hesüzer ist. ^as Schloß Törmetsch oder Der« ^mitsch, in der Landsprache Ter-1 meze, ligt in Ober Crain, von >der Stadt Laybach sechs, von ?-< der Stadt Rattmannsdorfs eine k Meilwegs, ohnferrn von Katzenstein und dem Schloß Stein. Den Deutschen Namen hat fb bem Crainerischen; dieser aber ent« 'prrefst von denen Dörnern her; dann 1er-nieze ist das Diminutivum oder Berklei« uerungs- oder klein-bemerckendes Wörtlein von dem Wort Tèrn, so einen Dorn in eutscher Sprach bedeutet, wie Ternie die ^orner, Ternieze aber die Dörnlein oder einen Dörner. Dannenhero zu vermuten, Ort habe den Namen von denen Dà SSen häuffig-herfürschoffenden i-«, duschen und Hecken, so noch biß §L?lnter dem kleinen Berge nahe bey dem ^ioß häuffig wachsen, empfangen. Bon einer Seiten hat dieses Schloß eine schöne lustige Ebne, von der andren Seiten anfänglich kleine Hügel, so aber sich immerzu mehr erhöhen, biß sie endlich gar das fast unersteigliche Schnee-Gebirg erreichen. Das ebne Theil bey dem Schloß hat flache Baufelder: und ist es um das Schloß herum Alles mit Obst-Bäumen besetzt: welches insgesamt diese Gegend belustigt und den Auffent-halt gar anmuthig macht. Wer aber dieses Schloß auf gebaut, kann man nicht eigentlich für gewiß bestimmen ; doch ist es glaublich, daß es durch die Herren von Gallenberg im ver-wichenen Jahrhundert geschehen: sintemal solches im 1544 Jahr Herr Jacob von Gallenberg in Besitz gehabt. <*> Jetziger Besitzer ist der Herr Hanns Georg Graf von Lamberg a) Gen. Gallenb. p. 21. Sann Laybach den Berzmisi deß rotei! Siegel. Wachse« erhalten ■ Jetzige Stfcher d iese« Schlosses Der Hos Schisehka. Gelegeuheir der Lager -Stelle desselben Sitze die Figur N. 356. Lieblicher Aussench.rlr daselast. Wer es aufgebaut und vorhin besessen. Wer jetzo drüber Herr und Besitzer ist. Tormetsh 11 m 11 1 ili Sö' 6. Lager-GkgmL deß Schlosses Treffen Treffen. finh«U. Jager-Gegend defs ßrhlofsts Treffen, gas Dorff Treffen fami der Marrhirchen-Alte Keulen und ewige Iichier ntbfl andren KpuhrLeichen einer vormaligen Ms allhie. Hefchaffenbeit defs Kcklofs - Gebäues Kcblofs-Capelle. Kteinerner Jew Wer diefes Krblofs am ersten aufgefübrt. Kacbfolger in der gefiteung-Kerrfrbafft wird vertaufcbt. Wer jetet diefelbe hat Verwüstung diefer Gegen durch die Türrhen. reiche Baufeld, bald den lieblichen Smaragd mit ihrem stieffeuden Kryi anmutig begrüfft. , . c,inY, Eben dieses Wasser spricht un _ beygehen auch einem grossen Dorfs s welches ehedessen für einen Marckt 9 L ten ward und gleichfalls Treffen h darinn die Pfarr-Kirche steht- ^ Die viele ausgehauene groste ^ und Seulen, wie imgleichen a „ gräbnisfen, ewige Liechter und Vl nische Müntzen, so man allhie à^as Schloß und die Herrschafft ^Tresen oderT reffen, so der (Eraiiter Trebèn ausspricht, be-findet sich in Unter-Crain, zwischen Lapbach und Rudolphswerth, von jener Stadt sechs W4 Obilen, von dieser zwo, und vlTJ ligt unter einem hohen Berge, so mit dicker Waldung bewachsen; attivo zu allernechst die Temeniz neben dem Schloß ihre Flut fortsetzet und nicht ohn Ergetzung deß Gesichts bald das frucht- E' (felli«" grf ó»«« A-'ch«' LEF abän. tye. bekennen sich ungeleugnet für Überbleibsel vormals groffen Stadt, und für Restanten der Vergängniß alles Zeitlichen; ob sie schon nicht zu erkennen ge-was es eigendlich für eine Stadt Nh«. und wie ihr Nam geheiffen. 4 Das Schloß ist von ansehnlicher Grösie Jt» msi Thürnen wol verfehlt, unter “?nr insonderheit ein grösser, starcker und hoher viereckter Thurn, der vor langen ÄMen aufgeführt und allem Ansehn nach nr ~ °er Zeit das übrige Gebäu diesem gossen Tht ' * urn beygefügt worden. in s Schloß hat es eine Capelle, fi- Iosepho gewidmet «rauffen vor dem Schlol Lwc?6* ' welchen man nechst dabey andren Antiquitäten aus der Er-kei«»^3raben und so gebildet findt, daß m . Menschliche Hand - Arbeit dran ge-1« ^et werden kann. Qm bduJa8 .^kdächtniß deß ersten Aufer-grosien Ä Schlosses oder besagten °bschon ???!?. lS annoch nicht gar, ©taJL ^lbst, samt fernem gantzen vergangen, nemlich der Graf Schloß ligt ein von Tresen (oder Treuen) aus Kärndten, welcher denselben aufgeführt und besessen, auch nach sich benamset hat. '0 Nachmals ist diese Herrschafst auf die Grafen von Ottenburg und nach ihrer Grabfahrt an die Grafen von Cillj, von diesen aber an das Haus Oesterreich gekommen. Folgends haben die Herren von Schärffenberg selbige an sich gebracht und besessen ; nach ihnen die Herren von Gallenberg, deren Familie in zwo Linien sich gezweigt, biß Herrn HannsenS von Gallenberg vier nachgelassene Töchter, nemlich die Felicitas, Agnes und derselben zwo andre Schwestern, diese Herrschafft Tressen dem Herrn Pancraz Sauer verkaufft haben. b) Im Jahr 1599 hat terr Ludwig Sauer (welcher nebenst ndren aus Crain zu dem den 19. Jenner selbigen Jahrs zu Grätz von dem Ertz-Hertzog gehaltenem Landtage deputiti und abgeordnet worden) diese Herrschafft in Besitz gehabt. a) P. Mart. Bautach. b) Joh. Lud. Schön), in öeneal. Gallenberg, fol. 27. c) MS. Prov. Rachjolgrr in btr Besitzung. Diese Herrschaft! wird verwuschr. Demnechst verwechselte sie ihren Herrn und gehorsamte einem Herrn Chrisanitsch, dessen Tod dieselbe seiner Hinterbliebenen Tochter, Frauen Kazianerinn Freisinn angeerbt, von welcher sie mit dem Herrn Georg Jankowitsch um das Gut Höflein vertauscht worden. Von diesem erbte sie nach deß Vätern Absterben sein Sohn Herr Wolff Conrad Jankowitsch Frey- herr, der sie hernach im Jahr 1685 dem Herrn Matthes Kouatschitsch künstlich überließ. Und derselbe ist annoch Herr 6iefd6e t«-darüber. Im Jahr 1528 ward die Gegend um Treffen herum von dem Tür (fischen Ein- tinti fall hart getroffen, denn die Türcken ver- Tr wüsteten Alles und Haufeten allhie ihrer Gewonheit nach, gantz barbarisch. Triest. fnhalt. Iager-Stelle der Stadt Triest. Wovon sse alfa heifft. Wappen der Stadt Triest-Warum Sie doppelt Kebrneffer in ihrem Wappen unter einem doppelten S^r führet. Rkh-Mlsser. so vorn 8. Georgio aus der Iußt herab geworffen. Stadt hohrs Alter. Triest wird dem Iifchoff der Stadt verehrt, von den Ginwoh' rtern wieder erhauft. Dass Triest ehedtffen unter Ösiain gehört habe, wird m unterschiedlichen Documenten belegt. Gxtract aus der dretren Sander Defchwerniffen ron Anno 15t5. àtract aus der dsiainerifchen Abgefandten Instruction von Anno 1518. Hopeg $egfers Caroli Befehls an die Hrainerifrhe Iandfchaff wegen der Stadt Triest, àtract aus Hn. Ulrich Wernechers und Jelietan Detfchochers Instruction als Cratnerifcher Abgefandten. Kamen der Deputirten, fo in dem Anno 1521 eihornem Ausfchufs fich befunden. Càci aus er iiepfert. Herren Sandtags - Commiffarien Replica von Anno 1521. Türchisi e (Binfall in Hrain An. 1523. àtract aus der Sandtags-Antivort vom 10- Jfn ner 1532, Triest betreffend. Chirac! aus der Sandsfürstl. Sandtags-Ifefolu uw vorn 24. Febr. 1523. àtract aus der Sandtags-Aniwort vorn 12. drilli 1 - àtract aus der Sandtags-Antivort vom 10. Decembr 1523. Hredentz-Srirf Triester. (fedititi der Stadt S. Veit am Dffaurn für ihren Abgefandten. * an die Städte in Hrain von Anno 1541. Warum man sich endlich der Sa S. Veit am Dffaurn und Triest entfchlagen. àtract aus der IM. Saadfc Bericht vorn 19. Augusti 1648. Um welche Zeit Triest und S. Veit am P* dem Sande Hrain uergliedert worden. Wann Grain zum Hertzogthum er # worden. Gramer fchlagen den Jjeind wieder aus Triest. Dringen einen Sa hinein. Wer jetzo die Stadt regiert. Von wem ehedeffen die Hauptleute eingefetzt worden. Kamen der Ürirstifchen Hauptleute von vierhundert Jahren Wer die Dolicey der Stadt Triest befchrteben. Schifffahrt. Gewerbe und 1 a der Triester. Trefflicher Weinwachs um Triest. Die Saltz-Garten beg Anweifung zu den Kupffer - Sittern. ^■elette &F* ^vvon fl* Hfc liänern Sie btt °PPiv •töbt s5"@, $S*., fcWtm Itl filtot. fMt, S "°°l 8 öetein btt|‘VU6 ein,_ fit her-9tn,°rf{en. |te Stadt Triest, so der Lateiner •Tergestum, der Italiäner Trieste, der (Trainer Tèrst und Tèrèst Heisset, ligt auf dem Karst, zwölf Meilwegs vonLay-bach, am Adriatischen Meer, welches vom Plinio Tergestinus Sinus, von den heutigen Ita-Golfo di Trieste genannt wird. hat den Namen Triest vom Schilfs-Rohr oder Riet; denn dasMeer-Geröhr heisst in Crainerischer Sprache Tèrst oder Tèrèst ; und aus solchem Crai-uerischem ist sowol der Lateinische, als Italiänische und Teutsche bürtig. (f) An diesem Ort war vormals eine Römische Colonia oder Pflantz-Stadt, darinn gar viel Christen gemartert worden, wie unterschiedliche Scribenten bezeugen. Unter solchen Triestischen Märtyrern hat sich auch S. Sergius, ein geborner Triester, befunden. Bon welchem sich die Stadt ernes wunderbaren Gedenckzeichens rühmet, und zwar in ihrem Wapen, darinn Sie euren doppelten Adler (zu bedeuten, daß Sie den Römischen Keyser für ihren Herrn erkennet) unten aber eine doppelte Sichel oder doppeltes Rebenmesser, wovon aus der Mitte eine Partisan-Spitze hervor geht, führet. Und solches Messer soll, wie Sie für eine warhaffte Gewißheit berichten, deß H. Sergii rechtes Gewehr seyn, welches, als die Stadt einsmals feindlich belagert und bedrengt gewesen, und sie nebenst Gott dem Allmächtigen auch die Heiligen, wnderlich aber den H. Sergium als ihren Mrt-Burger um Errettung angerufen, wunderbarer Weise aus der Lufft vom Hlmmel herunter in die Stadt gefallen zu ^uem Zeichen der bald vorhandenen Hülste, ^annenhero selbiges Eisen noch heutiges ^ages unter andren Heiligthümern in S. ^fn Kirchen daselbst in einem Kasten ver-wayrnch aufbehalten wird, auch die Stadt M solches zu ewiger Gedächtniß solchesMi-aeuls chrem Wapen eingesetzt und von sel-^Zeit hero sich auch besten gebraucht. •r èr den Grund dieser Stadt gelegt und yr erste Erbauer gewest, steht nicht leicht zu bp üncen* ®enn weil Plinius dieGren-v n deß alten Japydiens weiter hinaus über ftrpiefter ^ß an den Timavns - Strom W r '° mu6 diese Stadt (oder vielmehr ^Jw^nur noch grösser Marcktflecken) von NattikiHei? i°°' ®Iat be6 V. Buchs; da von diesem 1 em Mehreres gesagt ist. V°lv. XI. Bnch. den alten Iapydiern schon erbauet seyn, ehe denn Keyser Augustus sie überwältiget und Römischer Herrschafft unterworfen ; ange-merckt, aus dem Strabone »- erscheint, daß die Japydier um selbige Zeit, nemlich biß zu dem Anmarsch Augusti, in vollem Flor gestanden. Daraus ist zu schliefen, daß es samt dem gantzen Iapydien zu Augusti Zeiten unter Römischen Gewalt verfallen; darunter es auch so lange verblieben, biß das alte Römer-Reich gefallen. Lotbarius, König in Italien, Keysers Ludovici Pii Sohn, hat diese Stadt mit der gantzen umligenden Landschafft biß auf drey Meilen dem Bischof zu Triest, Johanni, geschenckt, samt der Müntz-Gerechtigkeit. b) WiewolSie noch vor Lotharii Zeiten allbereit längst denen Römern entfremdet worden, und unter deß Gothischen Königs Theodorici, als Königs von Italien, Botmässigkeit muß gestanden seyn. Es hat aber nachmals Bischof Johannes, der Andre deß Namens, der Gemein zu Triest das Gebiet über die Stadt wiederum verkauft für 500 MarcE; welche sie von einem Iüden entliehen und ihrem Bischof vorgestreckt zur Beschirmung der Stadt Grentzen wider die streif ende Ungarn, welche umIustinopel und Triest Alles verheerten. Nachmals ist die Stadt dem Hertzog-thum Crain einverleibt und der Craine-rischen Lands-Obrigkeit unterwürfig worden. Und ob sie gleich von den Benetia-nern zwey Mal eingenommen, hat man sie doch ihnen allezeit bald wieder abge-drnngen. Wovon unter Andren zu lesen Faustinus Moisesso und Rith di Colen-berg, in ihrer Italiänischen Beschreibung deß Friaulischen Krieges; imgleichen Leander Alberti und Sigmund von Birken.c; Daß Triest vor diesem unter Crain gehört habe, davon wollen zwar die Triester heutiges Tags nichts wif en; aber daß solches eine gründliche Gewißheit sey, will ich mit nnwidertreiblichen Beweis-thiimern augenscheinlichst bewehren. Erstlich bezeugt es Lazius, indem er Puci-num und Tergeste nennet Loca Carnio-lano Praetorio subjecta, d) „Oerter, so dem Crainerischen Landgericht unterworfen." а) v. Strabe lib. 4. б) M. B. Ughellua Tom. 5. Ital, sacr. p. 502. c) fol 1247. d) V. Laz. lib. 12. de Republ. Rom. Se ct. 5. c. 8. Triest wird dem Bischoff der Stadt verehrt. Bon den Einwohnern wieder erkaufst. Daß Triest chedessen unter Train gehört habe, wird mit unterschiedlichen Documenten belegt. Extract aus der dreyen Sauber Be-schwernisien von Anno 1515. Aber noch viel Heller soll die Unstrit-tigkeit in die Augen leuchten aus diesen nacheinander gesetzten Abschriften derer Originalien, so sich annoch in unserem Crainerischem Archivo befinden; welche es gantz unbeweglich machen, daß die zwo Städte Triest und S. Veit am Pflaum von Alters her dem Hertzogthum Crain incorporiti und mit denen Steuren, gleichwie andre Städte dieses Landes, bey dieser Löbl. Landschafft im Mitleiden (wie mans nennet) gewesen. Gestaltsam ich zu dem Ende die recht eigenbliche Worte aus den Original - Acten heraus- und anziehen werde. Es hat Keyser Maximilian der Erste im Jahr 1515 einen Universal- oder allgemeinen Land-Tag der dreyen Landen Steyer, Kärndten und Crain auf unsrer L. Frauen Liechtmeß-Tag zu Grätz angestellt. Bey welchem Land-Tage jedwedes Land seine Gravamina absonderlich vorgebracht. Da dann unter andren Craine-rischen Beschwerniffen auch eine eingekommen, so die Stadt Triest betroffen, wie beygefügter Auszug Nnm. I. mit Mehrerm zu vernehmen giebt. I. (Erhärt Aus der drejj Lande Steyer, Aorcndtcn und Train, auf dem Landtag gu Kräh angc&raefiten particular Kefdiwärungea von Anno 1515. „Atem die ©raffschafft Mitterburg, Triefst und gantz Kharfft haben von Alter her je und je zu dem Hauß der N. O. Lande gehöret, daselbsthin Ihr Appellation geführt und all Obrigkheit davon gehabt, aber nun in kurtz verschinen Iaren ist das alles durch Khay: May: Regiment zu Jnsprugkh hindan gezogen, daraus dan khünfftiglich nit klainer Irrsall entstehen möchte, und ist Ihr und-terthenig fleissig Bitten, Ihr Khay: May: wollen die berüerten Orth und Flekhen, wie von Alter herkhommen, bey dennen N. O. Landen gencdiglch beleihen, und darvon nicht ziehen lassen rc." Hieraus erscheint so viel, daß sich die Landschafft der Grafschafft Mitterburg, Triest und Karst, als ihrer Mitglieder angenommen und solche von dem Lande Crain keines Weges absondern laffen wollen. Im Jahr 1518 hat Eine Löbl. Landschafft abermal ihre Gesandten wegen unterschiedlicher Beschwerniffen nach dem Keyser-lichem Hose aus Wels abgeordnet und damals unter andren auch einen Punct, so Num. II. enthalten, vorgebracht, in welchem die Landschafft sich wider die von Triest beklagt, daßsie sich der allgemeinen Lands-Anlage darum zu entschtttten vermeynten, weil im verwichenem Venedischem Kriege ihnen vom Feinde groffer Schaden und Verderben zugefügt worden. Welchen Vorwand aber E. Hochlöbl. Landschafft ab-geleinet, laut dieses mit Num. II. be-zeichneten Extracts aus ihrer Instruction. II. Erlract „Aus Herrn Mottzen Purgstallers, Herrn IörgenSchnizenpämers, Ritters, Rönt: Kay: May: Rath und Pflegers zu Pöllan, HerrnIosephen von Lamberg zu Schneeperg, und Jörgen Eysenpart, Stadtrichters zu Stain, von dennen löbl.Stenden alda gegebenen Instruction, meliche im 1518ten Jahr, wegen und-terschidlicher Landts - Beschwärnuffen, nach dem Landtssürfftlichen Hoff aus Welß, zu der Khay: May: rc. abgeordnet worden." „$bo auch Purkhstaller, der Triester, Wippacher und Tybeiner halben, bey Khay: May: noch dieser Zeith nichts ausgericht hat, so sollen die Gesandten Kay: May: undterthenig anzaigen, wie-woll die von St. Veith am Pflanvlb in disen Benedigischen Krieg woll sovrü erlitten, als die von Triefft, aber unan-gesehn solches Verderben, haben Sy demnach Ihren Anschlag gereicht, aber die Triester verharren noch in Ihrem Ungehorsam, daß durchaus in dem ganze" Landt ein groffe Zerrittligkheit gebert, wan kheiner gern die Purdt tragt, die ein ander schuldig ist zu tragen, uno dieweill die von Triefft den Anschlag von den Güettern, so aufm Landt ltgen, wie ander, so dergleichen Gült haben, zubezahlen schuldig seyn, von welche Gült Sie je und allweg neben ein Landschafft ein gebürlich Mitleiden 3 ' tragen, allein in bifeu Wnebtfchen WVj nit, darumben ist eine Landschafft dei höher beschwärrt worden, dieweil 1518- Landschafft nichts desto minder Jhro Kay-1! serl. Mayst. demnach das Ihrig, als wo Triefst, Affterreich, und Kharsstbey Ihnen in Anschlegen gestanden, untertheniglich die bewilligten Steuer die Jahr her ge- : reicht haben. So will man auch Wippach und Tybein, gleich wie Triefft mit sambt den Jenen, so Gült in denselben Herrschafften haben, hinauf in die Fürstl. Grafschafft Tyroll ziehen, welche Herrschafften diesem Fürstenthumb von Alter her alweg eingeleibt, und anhengig gewest seyn, es ist auch derselben Gült in Einer ^ts: Landschafft Ansag begriffen, und dieweill Ein Ers: Landschafft umb Ihr Kays: Mayst: nie verdient haben, daß Ihr Kays: Mayst: dieses Fürstenthum schmettern, oder etuich Herrschafften davon entziehen, so von Alter her dazue gehöret, und andren Landen zuestellen. Demnach Ihr Kayserl. Mayst. gar untertheniglich scheu bitten, daß Ihr Kayserl. Mayst. auf die von Triest, Wippach und Ty-dein, so Gült daselbst haben, ernstlich Bevelh ausgehen lassen, daß Sy von Ihrer Gült den Anschlag, wie ander im Landt, und daß auch nemblich die Stadt Triest Ihren Anschlag, der gar leidentlich und über 60 Güld. Reinisch nit gestelt, reichen, und Ihr Kays: Mayst. anzuzai-M, daß in den Anschlag, in allen Ihrer Mayst. Erblanden Niemandts ausgeschlos-wirbt, warumb wolteu die von Triefst, Wippach und Tybein exempt seyn? rc." Nachdem aber Keyser Maximilian im Jahr 1519 zu Wels mit Tode abgangen, und dessen Enckel Carolus, König in His-pamen, das Regiment so wol deß Rö Aschen Reichs, als aller Oesterreichischen erb - Königreichen, Fürstentümer und Länder angetreten, haben bey Ihrer Keyserl. Mas. die von Triest mit unrichtiger An-luhrung ihrer Stadt-Freyheiten und Verhaltung deß rechten Grundes eine Be-sreyung aller Anlagen und Steuren, Per malè narrata (durch üblen Bericht) und ohne Vorwiffen der Löbl. Landschafft zuwegen gebracht; wie aus folgendem auerhöchst-ersagten Keysers Befehl Num. erhellet. III. "Copeilicher Abdruck deß Befehls König L-arls in Hispanien an die Löbl. Lands-Obrigkeit in Crain, daß die von Triefft mit der Steuer und andren Anlagen Einforderung nit mehr molestiti, sondern gäntzlich befreyt seyn sollen. Datiti zu Barzellona, den 10. Julii An. 1519. CAROLUS Dei gratia Rex Hispania-rum, utriusque Siciliae, Hierusalem &c. Archidux Austriae, Dux Burgundiae, Brabantiae &c. Comes Flandriae Tirolis &c. &c. Magnifici Nobiles & fideles nobis dilecti. Exponi nobis fecerunt Spectabiles, honorabiles, prudentes, fideles nobis dilecti, N. Judices Consilium & Cornimi aitas Civitatis nostrae Tergestinae, ipsos ex antiquis consuetudinibus, confirmationibus, Privilegiis, et Immunitatibus ab Illustriss.mi8 Antecessoribus nostris, Archiducibus Austriae gratiose habitis et impetratis nunquam solitos fuisse solvere, aut exbursare aliquam Steuram, et impositionem quandoque ipsi Patriae et Ducatui nostro imponendam, Vos tamen aliquando vigóre ejusmodi steurarum solutionis eos molestare solere, quas nunquam antiquitus solvere soliti sunt, Nobisq ; humillime supplicari fecerunt, ut tamquam Princeps et Dominus suus, et Vester, benigne de opportuno remedio providere, eorumq ; indemnitati et detrimento clementer consulere dignaremur. Qorum honestae petitioni pro sua in Nos, et Serenissimam Domum nostram Austriae inviolabili fide, devotione, et observantia, ac maximis damnis, ruinis et destructionibus, quae in hoc proximo Italico bello passi sunt, gratanter, et laeto animo annuentes et complacentes, Vobis expresse committimus, et serio praecipiendo mandamus, ut nequaquam in futurum, quavis occassione seu causa, ipsos nostros fideles Tergestinos pro hujusmodi steuris molestari, aut aggravari debeatis, sed eos in antiquis consuetudinibus et Privilegiis suis conservare et manutenere juxta mentem et mandata Caesareae Majestatis, Domini, et Avi nostri Col.mi vobis per eos prae-; senta ta. Omni prorsus exceptione remota, quia in eo nostram expressam voluntatem facturi estis. Datum in Civi- EopeyKeyferS Caroli Befehls an die Lraineri-scheLandschafft wegen der Stadt Xrieft NB. Tergestum" in Patria seu Ducatu Carnioliae. Extract aus Herrn Ulrich Werncckers und Felician Potschvchers zc. Instruction, als Trainerlscher Abgesandten. tate nostra Barchinona, die decima Mensis Julii, An. Dom. M : D: XVIII. Regnorum nostrorum quarto. CAROLUS. ■/Id mandatum Catholica dlaj estaiis proprium. Hannart. m. p. Die Uberschrifft ist diese: Magnificis Nobilibus fidelibus nobis dilectis N : Regentibus , & Consiliariis nostris Provincialibus Deputatis ad gubernium Ducatus Carnioliae, praesentibus & futuris. Es hat sich aber dessen E. Löbl. Landschafft hingegen beschwert, und um Cassi-rung dieser unrecht-erworbenen Freyheit bey der Keyserl. Mas. angehalten, oder aber diese ausständige Triesterische Steu-ren ander Bewilligungs-Summa abzurechnen und zu defalciren begehrt, nach Ausweisung deß Extracts Num. IV. so die Steur-Berweigerung deren von Triest betrifft. IV. Extract „Aus Herrn Ulrich Wernekhers und Felician Petschochers, als Crainerischen Abgesandten zu Kaysers Caroli Quinti Crönung, auf Aech, von denen Löbl. Stenden gegebenen Instruction, was Sye bey der Röm: Kays: Mayst : und Ihrer Mayst. obristen Regimendt, unter andren Beschwörungen, wider die von Triest, anbringen sollen." „Sunt fünfften. Wiewl die von Triefst je und je alweg, in allen Anschlegen der Steur, bey Einer Landschafft gestanden, wie dau die Anschleg - Register anzaigen, so seyn sy auch mit und beygewesen, da Ein Ers. Landschafft auf derselben Ausschuß beschlieffen, so jüngst mit Kay-ser Maximilian Hochlöbl. Gedechtnuß, zu Jnsprug beschehen, bewilligt haben, dieselben Capiti zuvolziehen, Sy seyn auch auff dem Landtag erschinen, als ein Landschafft berierten Ausschuß erstlich abgefertigt, und mit sambt Einer Landschafft zuegesagt, was derselb Ausschuß bewilligt, laut des Gewalt-Brieffs, statt und vesst zu halten, Als aber Ein Landschafft, im 1518 Jahr, in das bewilligt Hilffgelt, auff die Statt Triest, und auf die Güet- ter, so Sy auf dem Landt haben, gar ein leidentlichen Anschlag gethan, setzen sich diesselben zuraichen, und haben dieselben von Römischer und Hispanischer Königl. Mayst. rc. rc. mit Verhaltung deß rechten Grundts, ein Bevelich erlangt, Sy der Steuer ledig zuzellen, das seyn Ein Landschafft willig, wo Einer Landschafft Ihr Anschleg an der Summa, so khünfftiglichKhön.Mayst. undIhrerMayst-Brueder, ein Landschafft mechten schuldig werden, abgezogen wirdt, dan einLandschafft hat Ihr Vermögen in IhrenAnschlägen den aNdern Landen angesagt, darumben kan und mag Ein Landschafft die vergangen und khünfftigen Steuer für Sy rtit bezallen. Darauf bitt Ein Landschafft Euer Fürstl. Gnaden Herrlichkheit und Gunst, wollen denen von Triest, ernstlich schreiben, daß Sy mit Einer Landschafft in Anschlegen, wie von Alter herkhommen, Mitleiden tragen, und die Anschleg raichen, sich auch Einer Landschafft zu Nachthail Ihrer Freyheit hiermit nit behelfen, Ein Ers: Landschafft hat wol so guett Freyheit als Sy, er-zaigt sich aber dennoch, gegen unfern Herrn und Landtsfürsten als die gehorsamen, tc- Datum den 4. Julii An. 1520. Nachdem also E. Löbl. Landschafft mit diesem Gegen-Bericht eingekommen, seynd deßwegen die von Triest nachmals wiederum zur Bezahlung ihrer ausständigen Steuren zum offter Malen von den Lands-Fürsten selbst angehalten worden. Bey dem Anno 1521 gehaltenem Land-Tage hat E. Löbl. Landschafft von allen Ständen deß Landes einen Ausschuß und dem vollmächtigen Gewalt 9^-1 mit der Römisch - Keyserlichen MaMN Carolo V. in denen Landtags-Postm» an stat der Landschafft zu tractiren un zu schlieffen. In diesem Ausschuß ha sich folgende Personen befunden: Herr Arnwalt, Abbt zu Unser Frauen Brunn bey Landstraß. Herr Stephan Khlokher, Thum-hant zu Laybach. Herr Frantz, Pfarrer zu Gabuan. Herr Hanns von Tschernembl. Herr Christoph Freyherr zu KY Herr Georg von Lamberg. Herr Bernardin von Raunach. Herr Trojan von Auersperg. Serr Wilhelm von Lamberg, err Beit von Thurn. Wanten Depunr^' so *"£ Ln- ^ ’£> befunde"' Herr Wolff von Dietrichstein. terr Paulus Rasp. err Felician Petschacher. Herr Niclas von Thurn. Herr Balthasar Räuber. Herr Hanns Kharschan. Herr Daniel Gall. Herr Andre Ritschan. Wolffgang Posch, Bürgermeister zu Laybach. NB. Jörg Kuchl und Jörg Doritsch, ^ von S. Veit am Pflaum. Hanns Schumpel, von Rudolffswerth. Weil nun bey diesem Land-Tage die von Triest nicht erschienen, hat Eine Löbl. Landschafft bet) denen Keyserlichen Land-Tags-Commissarien sich dessen beschwert; woraus diese mit Num. V. angewiesene Antwort ist erfolgt. V. (Ejrtmrt Aus der Aayf: Ann: £andtags~. Beit am Pflaum für ihren Abgesandtem Patent an die Städte in Stein von Anno 1541. Senem man sich endlich btt Städte 8. Veil am Pflaum und Triest ratschlagen. Extract au« der Siiti Landschaft! Bericht rc. bora 19. Augusti 1648. Hab, doch Meniglich an Ihren Rechten und Gerechtigkheiten ohn Schaden. Datum L aybach den 8. Tag Octobris, Anno1541." „An die von Laybach. Crainburg. NB. ( Triefst. (S. Veith. Stain. Rudolffswerth. Weixlberg. Neüstattl. Möttling. Landtstraß. Gurkhfelt." Nachdem aber so wol die Stadt Triest als Fiume in Reichung ihrer schuldigen Steuren sich jederzeit widerspenstig erzeigt, und in solchem ihrem Ungehorsam beharret haben, auch man ofstmals nicht geringe Ungelegenheit und Widerwertigkeiten von ihnen erdulden müssen, hat man sich derselben endlich gar gern entschlagen und sie anjetzo ungeachtet Sie hiernechst zum öfftern darum gebeten, nicht mehr für Inländer oder Lands-Mitglieder erkennen, noch der Lands-Freyheiten dieses löblichen Hertzogthums gemessen lassen will ; aller* Massen solches der Extract aus der Löbl. Landschafft Bericht an die Regierungs- und Hof-Cammer wider die von S. Beit am Pflaum rc. so allhie mit Num XIII. angewiesen wird, deutlich gnug zu verstehn giebt. XIII. Exlracì jtus der JEü&f. £andf»°rdtU' Laiide lhuin Ä-b-n uiotb«' an den Isterreichischen Grentzen gelegen, jederzeit dem Lande Crain zugerechnet worden und mit demselben alle Onera ober Bürden und Auflagen getragen. Wie sie dann viel Feldzüge wider unterschiedliche Oesterreichische Feinde mit und neben Einer Löbl. Landschafft in Crain verrichtet, sich auch jederzeit, wann die Land-Stände einige ©teuren (denn sonst dieses Land vielmehr, als die Triester und Fiumaner Krafft ihrer Lands-Freyheiten von Alters hero befreyt) dem Landsfürsten verbilligt haben, sich willig und gehorsam erzeigt; Massen solches die annoch vorhandene alte Gült-Bücher ausweisen. Hingegen seynd dieselben auch von Einer Löbl. Landschafft in allen Feinds-Nöthen, als Mitglieder deß Landes möglichst beschützt und defendirt worden, und zwar sonderlich Anno 1508, als die Venediger ueben andren sich auch dieser Stadt Triest bemächtigt. Denn damals seynd die von Crain mit ihrem Landvolck, nemlich 5500 Fußknechten und 400 Reutern davor ge-und haben den Feind wiederum daraus geschlagen. Folgends darauf kamen die Venetianer dennoch vor Triest wieder an und belagerten es abermal von Neuem gar hart, toeßwegen E. Löbl. Landschafft einen Suc-von 40 Landleuten zu Pferde mit vielen Dienern hinein gebracht. Bey welcher Action etliche aus den Landleuten von den Venetianern gefangen, und ge-vunden auf Venedig geschickt worden, allwo derselben Etliche im Gefängniß gefforben. Unterdessen haben doch die ^enetianer unverrichtet Sachen abziehen mPlen, ob gleich bey dieser abermaligen Lagerung die Besatzung wegen abgehen-er gewöhnlicher Lebens-Mittel mit Rossen, Tatzen und Hunden den scharffen Hunger ru lindern genöthigt worden. So seynd demnach die von Triest und von der Zeit an, da man bemeldte L'Wten diesem Lande hat einverleibt, e.ser löblichen Crainerischen Land-ì, jederzeit im Mitleiden gewest und .Mitglieder deß Landes gehalten, k., ìe Stadt wird anjetzo von einem Hauptmann regiert, welchen nunmehr o.:?Ctt ber Landsfürst setzet. Zu derselben (Em;» • ' ^ls Sie dem Hertzogthum !j leutp smrCrtloritt gbwest, seynd die Haupt- : dem kl ' bem Vermuten nach, von Hertzogthum Crain, und als sie in 5 d»ld. XI. Buch. Venetianischer Gewalt war, von den Venetianern gleichfalls eingesetzt worden; wiewol ich hierinn nicht gar zu viel nachgesucht, was eigendlich für Personen von den Venedigern oder auch von der Löbl. Landschafft aus Crain wären eingesetzt. Unterdessen ist doch gantz glaublich und wahrscheinlich, daß, als besagte Venetianer die Stadt gehabt, Sie ihr auch die Hauptleute gegeben, gleichwie auch die Löbl. Landschafft in Crain gethan. Vielleicht dörffte aber das Castell allezeit Landsfürstlich geblieben seyn, obschon die Stadt zu Unter-Crain gehörte, also daß die Hauptleute allstets von dem Landsfürsten eingesetzt worden. Diß Letzte scheinet das Gewisseste, und sihet am allerscheinbarsten. Jedoch will ich die Unfehlbarkeit hierinn laffen ausgestellt seyn. Anjetzt werden aber, wie gedacht, diese Hauptleute von dem Lands-Fürsten unfehlbar eingesetzt, die so viel gelten, als ein Landhauptmann. Ich will aber diejenige Hauptleute, so von 400 Jahren her daselbst nacheinander regiert haben, namkündig machen, auch was für Landsleute sie gewest, dabey ; anzeigen, biß auf etliche wenige, derer Vaterland mir verborgen. Anno 1296 regierte Henricus de Turri & Valvasina, ein Meyländer. An. 1307, Raimundus de Feliciano, Marchgraf in Histerreich. 1309. Pantaleon von Zadis, ein Paduaner. 1339. Thomas Grudenigo, ein Venetianer. 1340. Joannes de Cucagna, ein Friauler. 1365. Cresius de Molino, ein Venetianer. 1377. Leonardas Contarenus, ein Venetianer. 1382. Simon de Promberg, ein Friauler. 1382. Nicolaus de Collalta, ein Friauler. 1383. Vitus de Duino, ein Crainer oder Carstner. 1385. Popolinus von Vertenstein, ein Deutscher. 1395. Rudolphus de Valse, ein Carstner oder Crainer. 1409. Jacobus Trop, ein Tyroler. 1419. Conradus de Lucich. 1435. Joannes Bulscher. daselbst eingesetzt worden. Rainen der Triestischeu Hauptleute von 400 Jahren her. An. 1437. Franciscus Strasoldo, ein Friauler. 1453. Casparus von Lamberg, ein Crainer. 1466. Albertus von der Dürr, ein Crainer. 1469. Georgius von Tschernembel, ein Crainer. 1473. Nicolaus Räuber, Freyherr, ein Crainer. 1483. Gasparus Räuber, Freyherr, ein Crainer. 1490. Simon IIngarpob,ein Görzer. 1496. Casparus Räuber, Freyherr, ein Crainer. 1498. Erasmus Brasca, ein Mei-länder. 1506. Georgius Moschouich. 1509. Franciscus Capillus, ein Venetianer. 1510. Nicolaus Räuber, Freyherr, ein Crainer. 1511. Simon von Hungenspach, ein Carstner aus Crain. 1533. Graf Bartholomaeus Riccianus, ein Meyländer. 1536. Nicolaus Räuber, Freyherr, ein Crainer. 1540. Graf Leonardus Nagarola, ein Veroner. 1552. Joannes de Hoyos, Freyherr, ein Spannier. 1560. Antonius von Thurn und Valsassina, Freyherr, ein Crainer. 1569. Christophorus Sigismundus Bernes, Rhodifer Ritter, ein Tiroler. 1582. Vitus von Dörnbach, Freyherr, ein Görtzer. 1610. Ascanius, Graf von Valsi-marana, ein Vincentiner. 1618. Franciscus, Graf von Petaz, ein Carstner aus Crain. 1630. Benevenutus, Graf von Petaz, gleichfalls ein Carstner oder Crainer. 1636. Joannes Georgius Barbo, Freyherr, ein Crainer. 1637. Johann Georg, Graf von Herberstein, ein Steyrer. 1652. Franciscus Casparus Protner (oder Brauner), Freyherr, ein Steyrer. 1659. Nicolaus, Graf von Petaz, ein Carstner aus Crain. 1664. Joannes Jacobus von Rau-nach, Freyherr, ein Crainer. 1666. Carolus, Graf von Thurn und Valsassina. 1673. Herr Johannes Philippus, Graf von Cobenzel, Keyserl. Maj. Cammerherr. Welcher anjetzo noch zu Triest regierender Hauptmann ist. Weil derhalben, wie aus diesen Allen erfindlich, die Stadt Triest nunmehr austerhalb der Crainerischen Regierung sich befindt, erachte ich uuvonnöthen, ihre Policey, Statuten und Privilegien zu erzehlen. Wem aber selbige zu lesen beliebt, der kann durch Caesarem Cagnaronum, J. U. Doctorem, darinn unterrichtet werden; als welcher dieselbe in Lateinisch- und Jtaliänischer Sprache beschrieben in einem besondrem Buch, das er intitulirt Statuta inclytae Civitatis Tergesti &c. Eben aus erstberührter Ursach laste ich auch die Beschaffenheit ihrer Gebäue unbeschrieben; doch aber auf beygefügtem Kupffer - Bogen ihr Lager oder Stand und auswendiges Ansehen hoch-ruhm-ge-dachtem Herrn Grafen, als ihrem Herrn Hauptmann zu Ehren, und weil sie auch gleichwol ehebesten zu Crain gehört, erscheinen; und will gleichfalls von ihrer Handthierung einigen Bericht oblegen. Weil sie einen guten Meerport hafi kommen allda fast täglich von Venedig und andren Orten allerley Schiffe an, welche mancherlei) Kauffmanns - Guter und Waaren einnehmen und wegführen, oder auch solche, die herein gehören, an-hero bringen und allhie ausladen; von dannen man dieselbige hernach auf LaY-bach und so weiter, entweder führt ode trägt. Um die Stadt wächst sonst auch der köstlichste Wein, beydes roter und welfF , in groster Quantitet, Vielfältigkeit un Unterschiedlichkeit der Gattungen. ® ' selben verführt man in manche w entlegene Länder. Es wird auch bey dieser Stadt mach tig-viel Saltzes bereitet; und seynd Saltz - Garten also eingerichtet, ww vorerwehntem Abriß der Stadt & zu ersehen ist. Der 6« Pol'«» bit Ztadt Tri-st. b-sch^ rs. n n* Triest' D>- Aar Triest- saltz' * $ ■ aTmmt 55-V ■ Eie" Castello Jiùuo S. bJustu.8 Stai) T |: I E S T uulcjo .Trieste0i p 'Terèst Castello 7i - ■ _ 7XU1— '/* - ' A»X L a ,<* :r' Ih* ì- ' à- à ^ à - -r"y% j » /-• §|yL^^ ‘C ■;■' . "gT"' -g1 rr-^k -5 ocietalis desu. iui.B.y.M. SVlitfJt £ a. Jieer porteti b das kau btt fior c ein altes tkor d die Strassen, non. /arjhacfi e. das Klainetfior Jr. ein Aiaineffwr b. die Tletisch bauKh. h die lluden. Cf- das n.or( 7pini bidorto É A J t-V ITJJ £ WSW ./-r?» d\athaus _. - lì ,r Š z' Pillisi ; MMg i ''Teilung oJ btn füllet- Zu denen Buchstaben, so demselben seynd eingezeichnet, dienet folgende Anweisung. A. bemerckt eine grosse und dicke, von grosten Steinen ohne Kalch aufgeführte Maur, welche die Sturmwinde aufhält und die Saltz - Garten dafür beschützet. Um dieselbige kann Einer gar bequemlich herum spatziren. B. ist das Thörlein, wodurch das gesaltzene Meer-Waster eingelasten wird. D. Bezeichnet den Graben solches eingeführten oder eingelastenen Meer-Wasters, so nachmals von der Saltz-gartnerinn auf die Capitini Servitori oder Saltzknechte gemorsten wird; allwo solches gesaltzene Meer Wasser vorher auf diesen Servitoribus oder Saltzknechten purificirt werden muß, bevor es taugt, ein Saltz daraus zu machen. C. ist ein von Erden oder Letten gemachter Damm zwischen denen Saltz-Garten oder Capitini di Sale und zwischen den Saltzknechten oder Capitini Servitori, wie auch zwischen dem grosten Graben deß hineingeführten Meer-Saltzes. Denn es seynd sowol die Saltzgarten oder Capitini di Sale, als die Capitini di Servitori oder Saltzknechte nach der Proportion abgetheilt, gleichwie in einem Garten die Blumen- und Kräuter-Bettlein. N. Seynd die Capitini Servitori oder Saltzknechte. M. Zeigt die Capitini di Sale oder Capitini Zueri, das ist, die rechte Saltz-Garten oder Saltzbettlein, da man gewöhnlich das Saltz macht. Wiewol sichs bißweilen trifft, daß manchesmal auch in denen Capitini Servitori, daß ist, in den so genannten Saltzknechten, wanns ein gar gutes Saltz-Iahr setzt, nemlich wann stets die Sonne scheint und es selten oder wenig regnet, das Saltz gemacht wird. I. Seynd die Fosso delle Saline, nemlich die rundlichte Löcher oder Cisterne, so un- gefähr anderthalbe Mann oder Klaffter tieff und anderthalb Elen breit gemacht; darinn das macerirte Meer- oder Saltz-Waster (gleich einem Ferment oder Sauerteige zum Brodbacken) fürs Saltz-machen behalten wird, mit welchem macerirtem Meer-Waster das andre Meer-Waster, so auf die Saltz-Garten gemorsten wird, sich vermischt und der Ordnung und Gebrauch nach, das rechte Saltz wird. E. Ist die Salinara oder Saltz-Gart-nerinn, welche das gesaltzene Meer-Waster aus dem Graben schöpfst und auf die Saltzknechte oder Capitini Servitori über* wirfst. Wozu sie drey Höltzer hat, daran die Schauffel hangt, um das Master desto leichter und geschwinder zu überwerffen. F. Ist die Salinara oder Saltz-Gart-nerinn, welche das bereitete und schon gemachte Saltz zusammen scharret. K. Ist ein Saltzhauffen. L. Ist ein grösser Rollstein oderWalger, womit man die Erden in dem Saltz-garten fest macht, um das Master desto bester tragen zu können. 0. Ist der Durchstrich oder Eröffnung in denen Dämmen, wodurch das Master aus einem in den andren Saltzgarten geleitet oder gegeben werden kann. H. Ist ein Häuslein, darein man im Fall der Roth das gemachte Saltz thut. G. Weiset, wie man das gemachte Saltz hinweg trägt. P. Zeiget datz rechte Meer an. Im Jahr 1660 kam Ihre Käiserl.Maj. LEOPOLDUS der Erste nach Triest. Wie herrlich man Sie allda empfangen und trac* tirt habe, erzehlt Lorenzo de Churelichz in seiner Italiänischen Beschreibung der Reise, so allerhöchstermeldte Römisch-Keyserliche Majestet in Dero Erbländer gethan. «0 o) S. die Italienische Keqserliche Rcisebeschr. deß Lorenzo de Churelichiz fol. 131. & seqq. ® t i f [ e tfi. Iuljalt. Dess Schlosses JrillecK Samens - Zeäeulung. Seine Säger-Stelle, von etlichen Städten ligt. Heutiger Hesàer dieses Schlosses. Unter dem (Berceli. Wovon es also heilst. Wie rceit es Schiösslein Dkß Schlaffes Trilleck Namers Bedeutung. Imli.lck; in Inner-^ Seine Lager-Stelle. Es ligt dieses Schloß acht Meilwegs von Laybach, eine vonWippach und vier von Görtz, zwischen Laybach und Görtz an der allda vorbey gehenden Landstrassen, welche von gemeldter Stadt Laybach auf Wippach, Görtz und selbige Oerter reiset. Um das Schloß herum lässt sich die geringste Ebne nicht blicken. Und bey Winters-Zeit tobet allhie ein greulich-starcker Wind. Es steht heutigs Tages unter dem Gebiet und Besitzung Herrn Hanns Friedrichs, Grafens von Trilleck. Eine Viertheil Stunde von hier kommt man zu dem Schlößlein, welches man Unter dem Gewelb heifft, und an-jetzo der Herr Johann Christoph von Flachenfeld in Besitz hat. Daffelbe ltgt ebrrges seinen Stand hat. Welches, gleichfalls an der Straffen, und zwar also, daß man dadurch hlNgehen mum als wie durch einen Paß. Denn die Straffe paffirt allda durch eingemacht^ hohes Gewelbe. Weßwegen man auch dieses Schlößlein UnterdemGewelbe genannt. ite wei1 ? t, hat von seinen vorigen ^Besitzern, denen Herren von ^Trilleck, solchen Teutschen Nahmen, wie hingegen die Craine-/ rische Benennung Podkraj, von % der Gelegenheit deß Orts empfangen; angemerckt, dieCraine-rische Zunge durch das Wort Podkraj so viel andeuten will, als Unter dem Ort oder gleichsam Seitlings und schier am Ende der Berg- Söhe. Wiewol es auf einem hohen ebirge und fast in der Mitten eines hohen Bergs ligt. Unter dem Schloß, nemlich weiter den Berg hinab, ist ein tieffer Graben, und über dem Schloß erhöhet sich der Berg gewaltig, also daß es in der Mitten deß Gebirges seinen Stand hat. Welches Gebirge von den Alten Ocra, und dieser Ort Castra genannt worden. Von solchem Berge haben wir bereits im dritten Buch etwas gemeldet. <*) a) Et vid. Schönl. in Apparatu Carniol. fol 100 seqq. .Me- von fiot. Ähe 6lt Figur S. *51, SS’f Da» , Nutet d«n Gew-lb- also heiss'- TsCHF,MBS1 r£,NlCüHOm . ì h-, Cs e tri) òiVI fi - _ . if ^ - 1 ■--W' Hè W M ■ ""■*vr- - Ti I D°S kleine Zchrmb. ^kllilkhof. Dchen ^ger-Ort. k.'h- die Mgur 358. ^Soöon es Kttiett ÄemGfdiemrfifiof. Das Kleine Schloss TfcKembfchenicKKof. Dejfen Jager-Ort. Aamen Kat. Wind-gebendes Joch auf einen Stein-Wmß. gedauet. Wovon es feinen und wann es Mattii m hat. ^as kleine Schloß Tschembsche-|nidft)of (Crainerisch Zemsche-^nik) ligt in Ober-Crain, sechs ) Meilen von Laybach, im hohen i Gebirge, an einem guten fruchtbarem Ort, und hat zwar keine Ebne, dennoch gleichwol ein hübsches Bauland und viel Obsts, nebenst einem kleinem Fischteiche. Seinen Namen hat es von dem, nechst dabey liegendem und gleich - benamsten Dorff Tschembschenik, darin die Pfarr-Kirche steht, bekommen. Auf der Spitzen deß Berges, oberhalb dieses Schloffes, trifft man dasjenige Loch an, von welchem ich unter den Natur-Rariteten berichtet habe, daß, wenn man einen Stein hinein wirfst, alsdann starete Winde heraus fahren. Dieses Schlüßlern hat vor wenig Jahren derHerr Antoni,Freyherr von Leuenberg ge-bauet, auch biß noch dasselbe in seinemBesitz. Wind- gebendes Lach aus einen dteinnrarff. Wer und wann es geban-l. tEfdiemeinficl. $iadt und Schlafs ^chemembel. Iager-SIà Das L.iek«-WM!r daseNiA. (d^rnchtbarlteit defs Zodems. Der Einwohner Tracht, Sprache und Säufer. Schloss Teutfches Haus. Just-Hof defs Teutfchen Ritters, Haron Hallers. 79* , Ja 6 Ó '• *(o/s v-kicCt c) tatt 1SCHERNEMBL Melcher in Keinem Alter über die Trav fchmmntet. Und daraus gefchtossen, man lolite den Knaben das Schwimmen nicht verwehren. Wann und wer die|es Ort gebauet. Herren von Tfchernembel die erste Hesttzer. Me Stadt hommt ans Hans Oesterreich. Stissts-Kuf der Herren von Tfchernembel zu einem Jjrancif* caner Kloster. Heutiger Kefttzer diejes Schlosses. Jahrmärkte und Kirchweihen diefer Stadt. Der Tütchen vergeblicher Verfuch auf diefe Stadt. ^euers-Krunnst allhie. Gin Hof unweit von Tfchernembel. Grzehlung von dem Ganifer. Der für Stand-mässig erhlärt wird, mit Jedwedem zu fechten. rtter dem Namen Tfchernembel gefteibt und reden auch Krabaiifch, wie mol eine Stadt, als ein sonst da herum in der Windischen-March begriffen. Der (Emitter überall geschicht. Die Häuser darff man dafür Zhernamèl. nicht beneiden, noch einiges übermässigen Ort ligt in der Win- ll Prachts beschüldigen; angesehn, sie gar dischen-March, das man jetzo zu schlecht nur und gering seynd. Mitter Crainrechnet,zehenMei- In der Stadt findt sich ein Schloß, in der Ebene, doch aber auf ; wie auch ein Deutsches Haus, nemlich einer steinigten Anhöhe. Unten sliefft und I eine Commenda Deutschen Ritter-Ordens. umkreiset schier das Wasser Zhermomal-schiza die Stadt. Welche an einem guten und fruchtbarem Ort ihr Lager, und sich eines wolgeschlachten Bau - Feldes, guter Heumatten, vieles Obsts und auch vieler Weinbergen, die einen sehr guten und starcken Wem geben, zu erfreuen hat. Ihre Einwohner gehen alle Krabatisch Der t Knwohn" Tracht' Sprache » Hiinser. em d-s-'L -Xtitif*61 HauS. Denn wiewol diese der Laybachischcn Commenda (oder Comterey) ist einverleibt, so sitzt dennoch allezeit an diesem Ort ein Deutscher Ritter oder Commendator (ober (Eomter). Dergleichen war allhie vor diesem Herr Hanns Jacob Haller, Freyherr, welcher eine halbe Stunde von dieser Stadt, nechst am Wasser einen örtlichen i'afltr Stffff-Sihe die jvignr K. 35». Da« Fließ- Wasser daselbst. Kruchtbarkul deß Badem?. Stadt urd Schloß Tschernembel. rust.Hofs be6 Tmtschen Ritters, Baron Hallers Welcher ìn seinem Aller über die Trav lchwinimt. lind daraus beschlossen, wan sollte d-n Knaben das Schwim- Ul'-n nicht verwehren. Warnt und User dieses d-llSrtauet. 4*m bon /chernembel d» erste Besitzer. f« Stadl Qn9 Haus ^esinreich. Lusthof hat bauen lassen, dahin man im Sommer, bevorab um die Abend-Zeit einen anmutigen Spatzier - Gang thun kann, weil der Weg sehr lustig ist. Beh dieser Gelegenheit laß ich nicht ungedacht, daß selbiger Baron Haller in der vor schier 26 Jahren von den Türcken bestürmten Festung Serinwar (oder Neu-Serin) eben damals Hauptmann gewest, und da die Brucke zu Grunde ging, so alt als er auch war, über die Trav, welches kein schlechter Strom ist, geschwommen ; sintemal er einen trefflich - guten Schwimmer gab. Nachmals hat er offt erzehlt, wie ihm unter währendemSchwim-men der Gedanck eingefallen, die Iesuiter thäten übel, daß sie den Studenten und Knaben verböten, sich zu baden und im Schwimmen zu üben; von denen er gleichfalls solches Badens und Schwimmens wegen manche Correction und Poe-nitentz in seiner Jugend empfangen hette. Diese Stadt und das Schloß seynd ungefähr vor 500 Jahren erbauet worden; Massen in der Genealogia (oder Stamm-Reihe) der Freyherrn von Neuhaus gefunden wird, daß vor 500 und etlichen Jahren HerrOtto von Karstberg erstlich daßSchloß auferbaut und Tschernembel genannt, auch sich hernach davon geschrieben, wie gleich-salls so wol als er alle seine Nachfahren sich Herren von Tschernembel ge-titulirt. Ist also dieses der Herren von Tschernembel Stammhaus, welche Erb-schencken in Crain und Windisch March gewest. Nachmals haben sie auch die Stadt dahin gelegt und viel Jahre lang besessen. Anno 1373 hat die Stadt schon nicht mehr denen Herren von Tschernembel, sondern in selbigem Jahr allbereit dem Grafen Albrecht von Görtz gehört, wie solches behm Lazio zu ersehen, a) Hernach aber ist sie an das Haus Oesterreich gekommen und noch jetzo Landsfürstlich. Aber das Schloß und die Herrschafft haben mehrbesagte Herren von Tschernembel noch viel und lange Jahre hernach behalten. Wie dann Anno 1467 die Apeen Brüder Herr Georg und Herr Caspar von Tschernembel, als damalige Besitzer dieser Herrschafft ein Franciscarter Kloster-Gestifft zu Gretz beh Mött- ng angefangen, nach Ausweisung dieses von ihnen aufgerichteten Stifft-Briefis, welcher also lautet: (X „-In den Namben der heiligen ungeteilten Dreyfaltigkheit und Maria der hochgelobten Khönigin, Ich Jörg und Caspar Gebrüeder vonTschernembl,Obrist-Schen-khen in Crain und an der March, und Ich Andree Hohenwarter, die Zeit Hanbt-man der Graffschafft Mettling, bekhennen für uns und alle unser Erben, und thuen khundt allermeniglich den der Briefs für-khumbt, die ihn sehent, hörent oder lesent, die jetzt seindt oder nachkhünfftig werdent, daß wür angesehen, betracht und vor Augen gehabt haben, daß der Jammerthall dieser Welt zergenklich ist, und daß auch nichts gewissers ist denn der Todt, und nichts ungewisses, wenn die Zeit deß Todts, daß auch alle zeitlicheDing dieser zergengkhlichenWelt zergehn, und ein jederMenich anders nit hat, wenn als vill er guetter Werkh durch Wir-khung deß heiligen Geists fürsendet, damit allso mitdem zergenglichen Guet eins rain Hetzen undt gethreuenWillenChristenlicher Gaab mag gekaufft werdendieKhran deß ewigen Lebens, und darumb haben wür mit wollbedachten Muet, rechter Gewissen uns fürgenumben und angefangen ein Closter beh Gretz in der Herrschafft Mettling 8. Francisci Orden der Observanz, nach Laut unsers heiligen Batters des Pabst Bull darumb ausgangen, zu bauen und zu stifften Gott dem Allmechtigen zu Lob, zu Ehren seiner lieben Muetter Maria der himlischen Königin, dadurch daselb für uns undt unser Borfordern und nach-khomende, auch all andere Christen-Men-schen lebendige und tobte das unschuldig Lamb des Fronleichnambs unsers Herrn Jesu Christi, Gott dem Batter, der Ihm selbst darinn wollgefallend ist, täglich ge-opffert soll werden. Stifften und ordnen auch das wissentlich in Crafft des Brieffs, und uns darzue zu geben verwilligt haben unser Jeder vier hundert gueter Gulden wollgewogener Ungern und Dukhaten in solcher Maas, daß wür nun hinführ unser Jeder selbs oder sein Erben jährlich zwain-tzig Gulden einen jeden Procurator deß betonten Closters zu dem Pau oder ander Notturfft des beutelten Gottshaus allweeg geben und raichen sollen und wollen, jetz zu den nechstkhomenden Weinachten darzue anfahen, und dan hinführ jährlich solch obgemelt Gelt unser Jeder oder seine Erben allweeg in Wehnacht - Feyrtagen dte dettante zwantzig Gulden den beitanten Procurator geben und darumb sein Ouitung Stiffts-Brief der Herren von Tschernembel zu einem Franciscaner Kloster. nem&en bis so lang das wür ober unsere Erben die genant Summ der 1200 Gulden gentzlich Jeder seines t Heils ausrichten und bezallen. Wer aber das zwischen uns ainer oder mehr oder unser Erben solch obgenant Summ Gelts seines theils ehe ausrichtet und darumb Quitung nemb, als oben gemelt ist, der war solcher Schuld bester ehe müssig und ledig. Es soll auch ein jeder Procurator des benanten Closters solch Gelt jährlich unser Ain oder wen wür darzue ordnen, sein (Sinnemen und ausgeben Oerratten, und darumb zum Ministen unser Aines Raitbrieff darumb nemben. Damit also sollch Gelt Gott dem Allmechtigen zu Lob dem benanten Gotthaus nützlich angelegt werbt, und darumb sollen die Brüeder in dem benanten Closter für uns und unsere Vorfordern und Nachkhomen zu Ewigen Zeiten täglich threylich Gott für uns bitten, und uns als Stiffter in Ewiger Gedächtnus haben, und wür und unsere Erben sollen auch als Stiffter dem Benanten Gottshaus getreue Hilff und Beystandt thuen und sy threylich beschirmen nach allen unfern Vermügen, wan wür von Ihn darumb angelangt werden, so des Nott ist, threylich und ungefährlich. Wers aber, das wür oder unser Erben die obgenante Summ Gelts von Datumb deß Brieffs inner zwanitzig Jahren nechst nach einander künfftig zu den Fristen jährlich, als oben gemelt ist, oder ehe nicht ausrichteten, so soll und mag der Landtsfürst in Crain und in der Welling, seiner Gnaden Haubt-leuth oder Verweser dasselbst dem benanten Procurator von unfern Guett umb so vill richten und wehren, und gentzlich benüegig machen. Threylich und ungefährlich, wan er von Ihn darumb angelangt wirbt, und das ist unser Bitt, Gunst und guter Willen. Und des zu Urkhundt geben wür diesen offenen Briefs mit unfern benanten Jörgen und Casparn Gebrüedern von Tschernembl und Andree Hohenwarter, aller dreyer aigen anhangenden Jnstgl, und zu besserer Sicherheit und Zeugnus der Sachen haben wür mit Fleis gebetten den Ehrwürdigen Herrn Herrn iEgidj Abt Key unser Frauen Brunn bey Landstras daß er auch sein Jnsigl aus den Brieff gehangen hat, Ihm und allen seinen Nachkhomen ohn Schaden. Darunter wir uns obgenanter Jörg undt Caspar Gebrüeder von Tschernembl und Andree Hohenwarter für uns und unsere Erben verbinden, alles das wahr und statt zu halten und gentzlich zu vollbringen, das in dem Brieff geschriben steht. Der geben ist nach Christi Geburt vierzehen hundert Jahr, darnach in dem sibenund sechzigsten Jahr, am Freytag vor unser Lieben Frauen Tag der Schidung." Es ist aber solcher Kloster-Bau, ob er gleich würcklich zwar angefangen worden, dennoch nicht zur Vollkommenheit geiahten, und die Ursach der Berhiuderniß nicht be-kandt, vermutlich aber aus den vielfältigen Einfällen der Türcken entstanden, oder auch vielleicht wol aus andren Kriegen, welche das Gebäu mögen in Ruin gebracht haben. Das Geschlecht offterwehnter Herren von Tschernembel hat sich nachmals aus Crain in Oesterreich begeben, aber ungefähr vor zwölff Jahren mit Stamm und Namen ein Ende genommen. Hernach ist dieses Schloß und Herrschafft an die Grafen Tersitz oder Frange-pani gekommen, nachgehends an die Herren von Palmburg. Nechst diesem Habens die Herren Schweiger an sich gebracht; Massen noch vor wenig Jahren Herr Heinrich Matthias Schweiger der Inhaber gewest. Vor drey Jahren aber ist Herr Frantz Schweiger durch Erbschafft und brüderlichen Vergleich dieses Schlosses und Herrschafft Inhaber worden, gleichwie er anjetzo auch noch ist. In dieser Stadt Tschernembel werden jährlich sieben Kirch-Täge oder Kirchweihen und Jahrmärckte gehalten, nemlich alle alle Quatember-Sonntage, ungleichen am Festtage S. Petri und Sonntags vor Aller Heiligen wie auch am Palm-Sonntage. Sie, die Stadt, meyne ich, ist offtmalls von den Türcken angefallen worden, welche dieselbe zu überwältigen gehofft; man hat sie aber alle Mal mit Stoffen zurück gewiesen. Nichts destoweniger hat das um-ligende Land ihre barbarische Wüterey doch wol empfunden, als welches sie zum öfftern mit Plünderung, Mord und Brand unaussprechlich übel zugerichtet. Vor etlichen Jahren ist diese Stadt auch etliche Mal abgebrannt. Und ob sie gleich wiederum aufgebaut, ist doch die Ringmaur samt den Thürnen Wer gäntzlich verlassen, daher sie anjetzo zur Gegenwehr gantz untügtig. Unferrn von der Stadt Tschernembel ligt ein Hof, welchen jetzo der Herr Pregel besitzt. Selbiger Hof gehörte vormals dem H-ulig-c BE 6,8 JahrMiircktc und K>cä weih-» bli| Feu-r- Brunst allh«' Ei" ft u"' «„Ml Herrn Michael Caniser, welcher eine Ge-borne von Werneck zur Ehe hatte. Dieser Pregel war ein trefflich-guter Soldat, ein General Wachtmeister und das Fuggerische Regiment unter seinem Commando. Als er aber, wie er annoch nur Obrister Wachtmeister, nach seiner Heimkehr einmals mit dem General zu Carlstadt aufstöffig ward und den General» ausforderte, begehrte derselbe ihm nicht zu erscheinen, vorgebend, er wäre ihm nicht Stand-gemäß. Derhal-ben beklagte sich der resolvirte Caniser bey der Keyserlichen Majestet, daß er von ur dem General» zu Carlstadt so verächt-iionbttafjig und schimpfflich gehalten würde, erhielt "klart wird, auch hieraus vom Keyser einen Erkläh-8Mrt£!b,m rungs-Brief deß Inhalts, daß er wol würdig mit Jedwedem, weß Standes derselbe hlung »>on bem pariser. Der für auch seyn mögte, zu fechten, so wol zu Pferde als zu Fuß nach seinem Belieben und also an der Standmäffigkeit zum Streit gar nicht mangelhafft wäre. Wie dann auch dieser Caniser eines guten alten adlichen Geschlechts war. Es ist aber dennoch der Handel durch gütlichen Vergleich vermittelt und beygelegt worden, also daß das Gefecht hinterblieben. Als dieser Caniser zum letzten Mal aus dem Schwedischen Kriege nach Hause gelangt, hat er mächtig-viel Ducaten mitgebracht, welche er aber guten Theils Andren lassen müssen, sintemal er nach seinem Tode, welcher ihn ungefähr vor zwey und viertzig Jahren weggerafft, keinen leiblichen Erben noch Jemanden, der seinen Namen führte, hinterlaffen. T >l f f ß e i n. jfnfoalt. lo das Schloss Tuffstein ligi- «Jjruchibarheit dch umligrnden Jeldcs. Just-Wüldlrin. Just-Garten. Justiger $tatz vor dem ßrhtofls. Wovon ditfs ßrhtofs fo genannt ist. Wann rs erbauet ist. Wer es neu gebauet hat und noch besitzt. §0 bos Ichl«b Duffstein ligt. Tnrchtba-keit oeß Feldes. ■ein. ^lìiger Play ®ot bem schloß bist schloß fo Stnanm H. - uff stein ist ein Schloß, dem Graffe» von Liechtenberg gehörig und -ligt in Ober-Crain drey Meil-'wegs von Laybach, im Moreu-ffscher (oder Mareitscher) Bodem und in einer solchen Nachbar-^schafft, da unterschiedliche Schlösser nahe beysammen stehn. Es gründet sich auf einem lustigen Hügel, von dannen es mit vielen fruchtbaren Bäumen und Baufeldern sich lustig umgürtet schaut, auch unten im Thal schöne Wiesen hat. Die nechst-dabey grünende Lust-Wäld-lein tragen zu der Anmut dieses Orts auch kein Geringes bey. So weidet ebenfalls der bey dem Schloß befindliche, schöne und groffe Garten den Anblick mit trefflicher Lustbarkeit, wie nicht weniger mit sothaner Erquickung der gleich vor dem Schloß sich ausbreitende lustig-groffe und mit etlichen Obst-Bäumen besetzte Platz die Augen füllet. Den Namen Tuffstein hat es bekommen von dem so genanntem Tuffstein (oder Toffsteinen), der nicht weit von hier wird gefunden. Der Crainerische Nam Tustain aber ist von dem Deutschen entliehen und nur durch die fehlende Aussprache ein wenig gefälscht. ^ Die erste Auferbauung dieses Schlosses ist, so viel man aus der Uberschrifft hat vernehmen können, im Jahr 1490 gescheht!. Aber Anno 1667 hat es sein jetziger Herr, Herr Frantz Bernhard Graf von Liechten-berg, Einer Löbl. Landschafft in Crain Rittmeister über dero in Wartgelde haltende gerüste Pferde, wie auch Land- und Kriegs-Commissarius, zu bauen angefangen und fast völlig überbaut, auch gantz sauber und nett zurichten lassen und in solche schöne Ordnung gebracht, darinn mans jetzo sihet, nachdem Er Anno 1671 gantz damit fertig worden. Dieser hat es anjetzo auch noch in seiner Gewalt und Beherrschung. Wie es sich von der vorder»- und hintern Seiten presentire, hat man aus der 360. und 361sten Figur zu ersehen. Wann es erbauet ist. Wer es neu gebauet hat und noch besitzt. Gihe bie Figuren N. 360 und 361. »MjwajÉjiiàWai * à? - k ri i - -". \ •1 ttttw -«L^à ' - -'ìt-ì . : ìj M, , s7 jjarcu " ' ' > ’.V'i '-/.'Bii -< S «-•r ■ * '' . * ì tW „ . «L; ^ "HMDMZKK 3ÓZ la9« der und $sä:8 @ D 6 e i n. ^nhsll. Inger der Stadt und Schlaffes Tgbern. Woher der Käme entsprungen. Gelegenheit der Stadt. MeerhaSen allhter, Schnechen in den ^effen. Trefflicher Weinmachs. Keinfall zu Droffech. Schwartzer Marmelbruch. Denchwmdige Schlacht der Römer mit König 7Rpulo. Dtefes Tybein erbeuten die Venetianer. Die Pest thut groffen Schaden zu Égbein. War ein Stammhaus der Herren von Tgbein. Gelangt an die Herren von Waffee. Jetziger Besitzer. Herrfchajflt S. Johannis begm J}tu|s Timavo. Ursprung dess Timavi. Hirchweihe. ieStadt undSchloßTybein (oder Tibein) Lateinisch Duinum, Ita-liänisch Duino,Šratnerifch Duin, ligi in Inner-Crain, insgemein auf dem Carst genannt, an dem Adriatischen Meer, von Laybach dreyzehen, von der Stadt Triest aber zwo Meilwegs. Es scheinet seinen Namen so wol in Tent-‘"‘fftmigtn. scher, Lateinischer,Italiänischer, als Craine-rischerSprache vondem hierköstlich-wachsen-denWein ererbt zu haben, und war ehedesien em Stammhaus der Herrn vonTybein oder Duino, so es lange Zeit in Besitz gehabt. Die Stadt ligt gleick ober dem Meer aus !®0ta ber ànii einer Anhöhe, ist nicht sanders groß, doch das Schloß desto grösser, anbey starck und mit vielen Thürnen best-versehen. Das Aussehen auf das Meer fällt schön und anmutig. Die Stadt umzingeln grosse Thürne, feste Ringmauren, treffliche Brustwehren, auch in den Felsen hinein ausgearbeitete Gräben, weßhalben diese Stadt starck bewacht wird. Innerhalb der Stadt ist ein von etlichen Serviten bewohntes Kloster, unter der Stadt ein kleiner Meerport, allwo man anländen kann, und werden hier in denen Felsen die schon bey denen Land-Seltenheiten beschriebene lebendige Schnecken gefunden. Aelezenheit bet Stadt. Sihe bte Figur N. 362. Meerhafen allhie. Schnecken in den Felsen. Trefflicher Weinwach«. Reinsall -u Prvffeck. Gchwartzkr Marmelb:uch. Denkwürdige Schlacht ber Römer mit König Aepulo. Diese« Tybein erbauten die ScKtianer. Der Weinwachs in dieser Gegend ist, wie oben gemeldt, köstlich, absonderlich aber zu Prossegkh, so von denen Alten Pucinum benamset, (wiewol Schönleben <0 dieses Ty-bein mit dem Namen Fucino beleget) und nur eine Meil von Tybein entlegen, allwo der Welt-bekannte Profsegker-Wein oder Reinfall, Lateinisch Rifolium, gekältertwird, der, wie man dafür hält, das Menschliche Leben verlängert, welchen sonderlich Livia, die Gemahlinn Keysers Augusti, eine sie-bentzigjährige Dame fleissig zu trincken pflegen. Besiehe von diesem Wein den Naturkündiger Plinium, b) Es wird dieser Wein lange Zeit aufbehalten, wie dann dem Keyser Friedrich ein solcher Wein von hundert Jahren zu Duin oder Tybein gereichet worden, c) Nächst dem köstlichen Wein wachsen auch in dieser Gegend viel Oliven-Bäume, wovon man jährlich eine merckliche Quantität Baum-Oel presset. Uberdas werden auch in dieser Herrschafft die köstlichste Carst-Pferde gezogen. Sonsten ist hier überall herum der Grund lauter Stein und Felsen. Unweit von Tybein wird der schönste schwartze Marmel gebrochen und auf Venedig verführt, wovon am gehörigen Ort schon Meldung geschehen. Noch vor Christi Geburt im 177sten Jahre ist nächst bey Tybein eine denck-würdige Schlacht zwischen dem Oesterrei-chischen Könige Aepulo und denen Römern gescheit, in welcher zwar erstlich Aepulo die Römer aus dem Felde geschlagen, deß Römischen Lägers sich bemeistert und besetzt hat. Als aber diese Sieger in der Besiegten ihrem Lager sich niedergelaffen, weltlich gefressen und gesoffen, anbey gantz keine Wachten und Gedancken auf die flüchtige Römer gerichtet, sind selbige wieder zurück gelanget, haben diese ohne Sorg' und Aufsehen fressend- und sauffende Jsterreicher, als ein Blitz überfallen und auf die 8000 niedergemetzelt, da hingegen die Römer kaum 237 eingebüffet; wie solches bey denen Kriegs-Geschichten weit-läufftiger angeführt wird, allwohin wir den mehrern Bericht hievon verlangenden Leser abfertigen. Um das Jahr 1508 nach Christi Geburt ist dieses Tybein dem Venetiani- a) Schönl. in App. p. 102. 103. V) Plin. 1. 14. c. 6. Und auch die Beschreibung Fucini im Anhänge deß 5. Buch«. c) Schönl. in App. p. 102. schen Leuen durch ihren Feldherrn Antonium Contareni unterwürffig gemacht worden. Welchen eroberten Platz sie mit einem Hauptmann Nicolao Bardo besetzten. d) Die Pest-Seuche hat um diese Tybei-nische Gegend öffters Gewalt geübet. Wie dann das 1558. e) und 1576ste Jahr sattsam davon zeugen können. J) Ehedeffeu ist dieses Tybein als ein Stammhaus in Besitz der Herren von Tybein gewesen; wie dann solches im 1250. Jahr Herr Stephan von Tybein, 9) im 1270. Herr Wilhelm von Tybein, im 1339. Herr Georg von Tybein, b> im 1385. Herr Hug von Tybein, Landshauptmann in Crain, innen gehabt. Nachdem aber dieses Geschlecht verloschen, haben diese Herrschafft neben noch mehr andren, die Herren von Walsee oder Valsa erhalten, wie solches folgende Worte deß P. M. Bautschers bekräftigen: 0 Anno 1400 malè extinctis D. D. de Tybein seu de Duino, investitur Reim-pertus de Walsee de bonis eorum, Duino, Senosetz, Guettenegg &c. Zu Terttsch: „Nachdem im Jahr 1400 die Herren von Tybein oder Duino elendiglich abgestorben, ist Reinprecht von Walsee mit ihren Gütern Duino, Senosetz und Guettenegkh &c. belehnt worden." Allein auch dieses Geschlecht der Herren von Walsee oder Valsa erreichte seine Endschafft. Bey deren Ermanglung dann ihre Herrschafften an das Haus von Oesterreich gelanget. Weßhalben nach-folglich diese Herrschafft ein Pfand-Schilling und jederzeit von einem Hauptmann beherrscht worden. Welche Stelle dann im Jahr 1511 Herr Simon von Hungersbach vertretten, der vom Keyser Maximiliano neben noch mehr andren Herrn Abgeordneten auf Görtz geschickt und bevollmächtigt worden, daselbst im Namen Ihr. Keyserl. Maj. die Erb-Huldigung an- und einzunehmen, auch die Freyheiten zu bekräftigen. Im 15.. (die letztere zwey Zahlen seynd im Original unleslich) war auch Haubt-mann zu Tybein Herr Hanns Höser. Es hat schon im 1459. Jahr Herr Phoebus von Thurn die Zehnden der d) Megis. p. 1277. & 1278. e) MS. Pro?. f) MS. Fror. g) MS. Sitt. A) MS. Strasold. i) P. M. Bautscher. Sie# 1 grosse" Schade» : Tybei". ffiar ei" ber H-rre? ÜonV 0« die «*£ von Kalsee- Aktziger Besitzer. Klafft ?' J°hanni8 V" Fluß limavo. « Beit L^°u« A° ihre Bkschreibung iu finden. Herrschafft Duino und 8. Johannis bet) dem Fluß Timavo vom Keyser Friedrich erhalten, <*) welches Geschlecht folglich diese gantze Herrschafft auf- und an sich gebracht. Wie dann jetziger Besitzer deß Schlaffes und Stadt Tybein Herr Thurismund Graf von Thurn und Vallsassina &c. ist. Eine gute Viertheil Stunde von Tybein ligt die Herrschafft 8. Johannis bey dem Fluß Timavo, welche sonsten auch für einen Marckt gehalten wird, und wächst allhie viel von verschiedenem a) P. M. Bautsch. edelsten Obst, Wein, Oelbäumen und dergleichen in wunderwürdiger Menge. Hier entspringt auch jetztberührter, weit-berühmter Fluß Timaus, den ich nebst denen in der Kirchen hier aufbehaltenen Heiliqthümern an gehörigen Orten eingerücket. Am Festtage deß H. Johannis deß Tauffers wird hier ein groffer und freyer Kirchtag gehalten. Es ist diese Herrschafft gleich Tybein auf die Grafen von Thurn gelanget. Wie sie dann auch noch zur Zeit Herrn Johann Philipp Grafen von Thurn und Vallsassina zuständig. $. Daif am Pflaum. flnhklt. o S. Veit am Maum ligt. Wo ihre Beschreibung zu finden. Gehört nun nimmer zu dsrain. Warum man sie allhie nicht im Iiupser weiset. tzie Stadt S. Vait am Pflaum, hu Latein Flumen, Jtaliänisch 'Fiume, Crainerisch Reka, ligt >in Liburnia an dem Adriati-ifcheit Meer oder so genanntem Flanatischen Meer-Busem, von Laybach zwölff Meilen. Ehedeffen war sie dem Her-tzogthum Crain einverkörpert, wovon bey Beschreibung der Stadt Triest Meldung geschehen; für jetzt aber gehört sie unter die Grätzische Regierung. Und weiln da-hero die Beschreibung und Abbildung dieser Stadt denen Grentzen angesügt, als haben wir tauglicher erachtet, deß Lesers Sehens - Begierigkeit dorthin zu vertrösten, als mit wiederholter Anführung ihm verdrießlich zu fallen. Caprini, *<*> befind"3 a p 11 n t j. ^nhslt. Wo Vapriniz fielt bejindt. Ursprung dess Iamens. fruchtbare Gegend um àn Marchi. Mangel am Getreide. Venetianer belagern es umsonst. Die Einwohner find gute Schutzen. Die Weise der Wchter-Wahl. Wohin die Einwohner appelltren. Wohin es jetzo gehört. .er Marckt Bapriuiz (Crainerisch IVaprinèz oder Vaprinaz) ligt in .Liburnia an dem Adriatischen Meer oder Sinu Flanatico, so man jetzt msgemein Jsterreich beyrechnet, von Lay- bach dreyzehen Meilwegs. Der Nam soll ihm von dem Lateinischen Wort Vepre oder Vepribus, welches Dornbüsche bemercket, angepflantzt worden seyn. Der umligende Grund ist (wie fast Ursprung best Timavi. Kirchweih« Gehört quii nimmer jn Crain. Warum man sie nicht im Kupffer weiser. Ursprung deß Namens. 'ÄHISR. Fruchtbar-: Gegend um ben 9Äetdt. Sih« die Figur N. 363. Mangel am Getreide Benetianer belagern eS «msorist. Die Eimvohuer stud gute Schützen. aller Liburnischer Detter) nichts als Stein und Felsen. Dessen jedannoch ungeachtet hat es guten Wein, viel Castanien, nnzehliche Dliven-Bäume, allerlei) Dbst, nebst Rosmarin, Lorbeer-Bäumen und dergleichen, allein hingegen sehr wenig Getreids, so daß man nicht einst zum benöthigten Brod damit versehen ist. Es wird aber dieser Marckt sür ein jj Castell gehalten. In dem letzt-Benedigi- ; schen Kriege ist er zwar von den Bene« tianern angefallen, aber unverrichtet Sachen wieder verlassen worden, weiln es jj hier allzu steinicht, anbei) auch kein gebahnter Weg, so daß kaum Einer zu Fuß hinauf kann, ich geschweige dann, daß ein Stück sollte hinauf zu bringen sehn. So giebt auch die Höhe nicht zu, daß man ihn vom Meer beschiefse, hingegen aber kann man von Bapraniz aus mit Falco* neten lustig auf das Meer hinaus blitzen. Die allhiesige Einwohner arbeiten nicht gerne, sondern gehen lieber mit dem Rohr dem Wild und Bögel-Schiessen nach und würden sie, wann es zulässig, an aller- hand Räuberehen, gleich denen andren frechmütigen Liburniern nichts ermangeln lassen welches ich jedoch nicht auf alle will geschrieben haben. Wann Einer nur das 12. oder 13. Jahr erreicht, muß er schon mit einer Büchsen, um dem Schiessen nachzugehen, versehn sehn. Sonsten giebt es hier auch verschiedene Fischer, so auf dem Meer fischen. Der Supan oder Richter und Sadni co (oder Ausruffer) wird am Festtage der H. Dreh Könige erwählet. Die Stimmen werden aus einen Stecken geschnitten, so sie Robrisch nennen. Diese haben die erste Instantz, von welcher sie auf den Hauptmann von Castua und endlich gar an die Löbl. Crainerische Landschafft appelliren können. In Sitten und Gebräuchen kommen sie hier mit denen Castuanern überein. Die ehemalige und jetzige Besitzer waren eben diejenige, denen auch Costua zuständig; daher es noch biß jetzo unter die Hauptmannschafft Costua (oder Sostato) und zwar denen PP. Soc. Jesu zu S. Bett am Pflaum zugehörig ist. 9li*tet* Wahl- W°h>" ein»*; appelli-" Ueldes. « ft a 11. as gchlofs Feldes. Ursprung de(s Ramena. Orla-Gelegenheit diejser Serrjscbaßt. Wird dem Srsttbum Aixrn verehrt. Keyjsers Heinrici Donations-Hriejs. Sro(|es Erdbeben allbie. Verfolgung der Gvangelifcben. Jetziger Hauptmann und Inbaber dieser Herrfcbaflt. Schloß und Herrschafft Vel-oder Feldes (Crainerisch wird dem Ober - Crain beygerechnet, ist von Laybach sieben, von Rattmannsdorfs aber nur eine Meil entfernet. Es hat seinen Namen von dem grossen Felsen, worauf es gebauet ist, erhalten. Wie dann solches schloß zu erst Velß oder Felß geheissen, auch also nach Schönlebens Zeugniß <0 geschrieben worden. Die Nachkömmling aber haben dieses Wort verstümpelt, und aus Felß Feldeß, wie es noch von etlichen ausgezeichnet wird, endlich aber Veldes geformirt. *0 In App. Carn. p. 115. Val». XI. Buch. Es ligt dieses Schloß auf einem mächtighohen Felsen, so gantz gähe und fast als eine glatte Mauer sich empor grabet. Es ist zwar groß, aber auf die alte Bau-Art aufgeführt. Doch hat man von dar ein Lust-reiches Aussehen auf den Veldeser-oder Frauen-See, welchen man der Alten Lacum Auracz zu seyn vermeynet b)so gleich unter dem Schloß befindlich. Steht demnach dieses Schloß wegen seiner Höhe an einem frischem, lufftigem und gesundem Ort. Im Jahr 1004 hat Keyser Heinrich diese Herrschafft dem heiligen Albuino, Bischoffen zu Brixen, geschenckt, <■) wie folgender Schenckungs - Brief klärlich darlegt. Orts- Gelegenheil dieser Herrschafft Sihe die Figur N. 364. Wird dem Bisthum Brixen verehrt. Keqsers Heinrici Donations Brieff. Ihrer Lheysert. May. Heinrici Höchst-seeliglten Ändenckens Donations-ßriteff. In Nomine Sanctae, & Individuae Trinitatis HEINBICUS Divinä favente Clementia Rex. Si Ecclesias DEI aliquibus divinitus nobis concessis rebus sublimamus, & exaltamus, non solum summam laudem, verum etiam Divinam remunerationem nos inde recepturos speramus. Quapropter noverint omnes nostri Fideles, praesentes scilicet, & futuri, qualiter nos pro remedio animae dilecti Senioris nostri Ottonis, videlicet Imperatoris Augusti, nec non pro nostrae & Kunigundae Reginae dilectae Conjugis nostrae per interventum Venerabilis Sa-bionensis Episcopi Albuini quoddam nos-8tri Juris praedium, quod dicitur Veldes, situm in Pago Creina nominato in Comitatu Vuatilonis supradicto Nomine, id est Creina vocitato. Eidem Venerabili Episcopo Albuino, suaeque Ecclesiae in honorem 8. Ingenuini Confessoris, & Cassiani Martyris constructae, tam sibi, quàm suis Successoribus in proprium Jus tradidimus cum omnibus suis per-tinentiis id est Ecclesiis, Castelis, Editiciis, Mancipiis utriusque sexüs, terris cultis, & incultis, Sylvis, & Venationibus, Pratis, Pascuis, sive Compascuis, Aquis, aquarumve decursibus, Molendinis, Piscationibus, viis & inviis Exitibus, & reditibus, quaesitis & inquirendis, seu omnibus, quae dici aut nominari possunt justè, vel legalitèr ad praedictum praedium pertinentibus,Comitibus, sive aliquibus Judiciariis Personis de publico destricto, praeter licentiam Episcopi nil se intromittentibus, eo videli -cet Tenore, ut cunctae Decimationes ad Opus Fratrum Sancto Ingannino servi- ! entium reservatae supradicto Episcopo usque ad finem vitae suae secundum suam dispositionem alia cuncta deserviant. Post finem verò vitae suae tertia pars sui praedicti Praedii ad usum Fratrum proprie pertineat, Reliquae verò partes duae Episcoporum Istius Venerabilis Viri Albuini Successorum Pot-stati subjaceant. Et ut haec nostrae Traditionis Pagina nunc, & in futuro firma, & inconvulsa permaneat, hanc certam inde conscriptam Sigilli nostri impressionem insigniri jussimus, & propria manu, ut inferius videtur, confirmavimus. Signum Domini Hainrici Regis invictissimi. Egilbertus Cancellarius Vice Wiligisi Archicapellani recognovi. Data TTTT- Idus Aprilis. Anno Dominicae Incarnationis M.° IIII. Indictione prima. Anno verò Djf. HAINRICI Secundi Regis II.0 Actum Trident. • (lTs?) Als im 1509. Jahr ein starckes Erdbeben sich hier und dar in Crain ereignete, kam es hier in diesem Schloß so starck, daß alle Leute aus dem Schloß entlief-fen, nicht anders glaubende, als die unterirdische Krafft würde das Schloß hinab in die See stürtzen. a) Im 1572. Jahr schickte der Bischofs von Brixen hieher nach Veldes Abgeordnete, so dem Evangelischen Prediger Chri-stophoro Faschung diese Psarr Veldes aufkünden sollten. Woraus im 1583. Jahr der folgende Bisch off von Brixen alle Evangelisch-Lutherische Bauren verjagen wollte, die sich aber widersetzten. Darüber die Reformation sich biß in das 1587. Jahr verzogen, in welchem die Löbl. Landschafft Crain Volck aus Veldes geschickt und dasselbe gleichsam belagert, so daß hieraus groffe Strittigkeiten erwachsen ; welche ich an gehörigem Ort bey der Religions-Beschreibung eingerückt habe. Es ist aber diese Herrschafft jederzeit bey dem Bisthum Brixen verblieben; wre sie dann noch jetzo dem Bischoff von Brixen zuständig. Der sie durch einen Hauptmann beherrscht. Anjetzo führt solche Hauptmannschafft und Guberna-ment Herr Johann Andreas von Gal-lensels; welcher auch derselben Inhaber ist und jährlich ein Gewiffes dafür dem Bisthum einreichet. Erdbeben aflfF- SerfotS»»3 der E"«»- Dermo. |h Itali, Her Wnrckìt Vermo. Unger-Mie diefes Mnrckis und feiner Gegend JrucW-dsrkeit. Murn nn Jint eines Tnbors. Wehrt fich under die Venetinner gnr tsxßer. Jetziger Herr diefes Mnrchts. |Ct Marckt Vermo, Crainerisch |Beram wird dem Isterreich bey-* gerechnet, ist von Laybach sechs-) zehen, von der Stadt Mitter-°burg aber nur eine kleine Meil-wegs auf einem Hügel erbauet, hat viel Weinberge die gar guten Wein zinsen, überdas auch Baufelder und viel Obsts. Dieser Marckt war ehedeffen mit einer Ringmauer eingefangen, so aber jetzt sehr zerfallen. Bey der Kirchen aber in dem Marckt steht noch ein grösser viereckichter Thurn, gleich als ein Tabor, in welchen sich bey dem letzt-Venetianischem Kriege j die Inwohner geflüchtet und tapfer daraus gewehret, so daß, obgleich dieVene-tianer den Marckt eingenommen und ausgeplündert, sie dannoch den Tabor nicht bezwingen können, sondern unver-richter Sache wieder den Abzug kiesen müssen. Für jetzt gehört dieser Marckt unter die Grafschafft Mitterburg dem Herrn Herrn Frantz Ferdinand, Fürsten von Auersberg rc. Thurn an stat ein« Tabors. Wehrt sich wider die Beneiianer gar tapffer. Jetziger Herr dieses Marckts. Vf.ssf.lckh/. ■ *.... wMi-i. è»1 ii Vessetlilia. ^nhltll. ligi. Moder es den Kamen hat. Ist althie fehr holhig begm Regenwetter. Mer es erbauet hat. Jetziger Hefit-er. Wo Besselka ligi. Woher es den Namen hat. Sitze die Figur N. 366. Ist allhie jetzt kothig Bct)m Regenwetter. cas SchloßVesselkha, welches eben |alfo auch auf Crainerisch ausge-5 sprachen und dem Ober- Crain > beygezehlet wird,ist von derStadt . Laybach zwoMeilwegs entfernet. Der Deutsche Nam stammet von dem Crainerischen ab, dieser aber hat seinen Ursprung von Wonne und Freude, welches das Wort Veselka in der Land-Sprache bemercket. Denn es ist in der Ebne an einem lustigen Ort erbaut und angenehm bey trudnem Wetter, so aber Regen einfällt, ist alles so morastund kothig umher, daß man fast nicht heraus gehen kann. Und obschon eine ebne Gegend, hat jedoch das Schloß wegen der überall herumstehenden Bäume kein Aussehen, im Gegentheil aber doch gute Baufelder und schöne Wiesen-Gründe. Es hat aber dieses Schloß Herrn Johann ®”Jt pt. Ludwigs Frau Gemahlinn, Frau Regina 6 Dorothea eine geborne Räuberiu im Jahr 1641 von Grund auf neu- und zwar auf einem fremden Boden gebauet, weil sie mit derWohnung demGutKhreitberg nicht wollen unterworffen seyn und deßwegen dieses Schloß zu einem Wittib-Sitz angelegt. Nachdem sie aber in den Wittib-Stand getreten, ist sie gleichwol zuKhreitberg verblieben. Da dann dieses Schloß nach ihrem tödlichen Hintritt dem HerrnSohn, Herrn Hanns AugustinRaspen zugetheilt worden-Von dem es bey seinem Absterben die hinterlassene Wittwe Frau N. N. eine geborne Gräfinn von Wazenberg , und nach Ihr durch brüderlichen Vergleich der jetzige Herr Besitzer Herr Hanns Jacob »w Rasp, als Sohn erblich erhalten. V NTEKRCKEN5TF.IX El 11 Isii, ....... VÜFS'v M» >.:r-r'. EUM ' ^up^mmLirin;1 ! 11 ujm C . .*: L , W - ' - • ... v.;.■ .[ - '» rr="^~' ~ -M.Mf. 'X-vS’... Sw- ®o bas lutet -- Gràiìstem. ^nhrl». o das Schlofs Untcr-Grchenstein ligi. Moker difls Schlofs den Kamen hat. Lager-Stelle diefes Schlosses. Justige Gegend. Wer difs Schlofs gekauel. VestlLer dieses Schlosses. Unter. ^nstein piZ ams« Hai. Las Schloß Unter - Erckenstein, ^Crainerisch Gamille, gehört zu ^ Unter - Crain, ist von Laybach ) neun Meilen, zwischen derStadt p Gurckfeld und Marckt Ratschach, ‘ von diesem eine, von jener aber zwo Meilen entlegen. Den Namen Unter-Erckenstein hat es zu besserer Unterscheidung deß, unferrn davon auf einem hohem Berge li-genden Schlosses Ercke n st ein insgemein Ober-Erckenstein genannt,bekommen, und ist auch diesesUnter-Erckenstein von dem Ober-Erckenstein durch die Voreltern deß sengen Herrn Besitzers erbauet. DenCraine-rsschen Namen aber hat das Ort schon, ehe Noch dasSchloß dahin gebauet war, geführt. Es ligt aber auf einer kleinen Anhöhe unter einem hohen Berge. Unter dem Schloß hat es ein schön-ebnes und weit-flachesFeld, um welches die Sau herum strömet und durch denUmschweiff,so sie hier nimt,gleichsam eineHalb-Jnsel ausbildet, worzwischen das schöne Baufeld denMittelplatz einnimt. Unweit davon hat es auch nebst vielemObst ein edles Wein-Gebirge. Ist also an einem recht ergetzlichem Ort aufgeführet. Das Schloß an sich selber ist von deß jetzigen Herrn Besitzers Voreltern schön und sauber erbauet, und findet man in einem Thurn eine Capelle. Es ist aber der jetzige Besitzer, welcher viel an diesem Schloß verbessert, Herr Frantz Engelbrecht Zezeker, Freyherr. Säger-Stefle dieses Schlosses. Sihe bit Figur N. 367, Lustige Gegend. Wer biß Schloß gebauet. Besitzer dieses Schlosse«. Intet dem Gemelli. Das Schloßlein Unter dem Gewelbt. Welcher Gegend Unterrain ligi. §ag Schlößlein Unter dem Ge-welb, Crainerisch Podgvelbam, gehört zum Inner - Crain, und rechnet man von hier auf Laybach acht Meilen. Ist auf hohem Gebirge er- baut. Weil ich aber schon die Beschreibung davon dem Schloß Trillegk anhängig gemacht, als habe ich ohne fernere Erzehlung den geneigten Leser dahin bescheiden wollen. VNTERRA IN 8 ■ Unter Kain. Mer es erbauet. Metà Gegend Unter-Min ligt. Ursprung defls Mutes. Der unftrrn davon ligende Hof Jauenstem. Ist eg also unter dem Berg erbauet uno giglir hat an der vorbeyrauschenden Sau ein fd)o- 5. ^ • neg ebneg Baufeld, und seine Erbauung dem ^ e3 jetzigen Herrn Besitzer, Herrn Hanns Adam „tauet-Gast, Freyherrn, Burggrafen guOttoziz tu Ursprung deß Namens. |ag Schlößlein Unter-Rain, in |ber Land-Sprache Podbregam, 'ist Unter-Crainerisch und von 1 Laybach neunMeilwegs,zwischen »der Stadt Gurckfeld und Marckt Ratschach ; von jener zwo,von diesem aber eine starcke Meil entlegen und ist gleich unter demDorff Sauenstein, worinn auch die Pfarrkirche Sauen-Stein befindlich. Eg hat aber den Namen Unter-Rain erhalten, weil es gleichsam an demRande deß Dorffs Sauenstein aufgeführt. Der Crai-nerische Name aber zeigt die Orts-Gelegenheit an und bemercket Podbregam so viel als unter dem Berge. ^ ,_______ J - v „ . y a ^ . w , ^ ^ Nächst bey diesem Schlößlein ist ein we- boö0lt(igcnbe nig bester oberhalb noch ein neues Schloß Hof .n lein erst neulich von dem Inhaber erbauet, Hof Sauenstein genannt. Welchen Namen es von dem nächst-benachbarten Dorfs Sauenstein, woran es erbauet ist,entlteyen. Es hat hieselbst viel Weinberge. . # Anjetzo stehets Herrn Johann Herwa g<^rii-von Wernegk zu. JVCSt flofauf ftfic. Wo das ^rhlofs Yolautsche ligi. Mrucktbàrkeit dejss Dodems. Berg mit Icknecken-Häuslein. Wer der Erbauer und HefüLer. Wer der Erbauer und Besitzer. lial ut8che ßihe Me httt Rßo bfmt 3 “obttns. mit ^as Schloß Yolautsche, so in |(Eratnenfcher Sprache auch Yo-J lauzche ausgesprochen wird, ligt s in der Windischen March, und kalfo folglich in Mittet - Crain ‘ auf einem Hügel, und ist mit diesem Namen, ehe das Schloß erbauet, der Ort schon benamset worden, den es auch mit Folge der Zeit behalten. Es hat eine gute und fruchtbare Gegend, weit und breite Baufelder herum und viel Obstes. Nächst bey dem Schloß ist das so genannte Berglein Bajniza, welches gäntz-lich mit Häuslein von Meer-Schnecken oder Meer-Muscheln angefüllt. Wovon schon in denen Lands-Seltenheiten Meldung geschehen. Dieses Schloß aber hat erst vor wenig Jahren der jetzige Herr Besitzer von Grund auf neu zu erbauen den Anfang gemacht und noch nicht vollendet. Der Ort, worauf es angelegt, gehörte vorhin hinter die Herrschafft Grazer-Thurn oder Feistenberg. Aber nach vorgegangener brüderlichen V.'rtheilung hat einer seinen Sitz hieher verlegt und köstlich aufgeführt, auch mit einem schönen und groffen Weingarten nächst dem Schloß, so die köstlichste Wein reichet, versehen. Der jetzige Erbauer und Besitzer ist Herr Frantz Ludwig von Busegk. Wo der Marckt Volouska l'K Beschafft, heit deß Grundes allda. Sihe die F'gur N. 475. Merrport diese« Ott«. Custua tl o f o a s ft a. Inhalt» lo der Marcht Volouska ligi. fefchafenheit dejfs Grundes allda. Meerport dieses Orts. Leuersbrunss da|ctb)t. Wann alllüe Mrckweike. Schöner Haft» nicht weit von Volouska. Thonen-MM Jang. Treßliche Mchereg. Wohin Volouska nehöriq. ter Marckt Volouska führet gleichen Namen in Crainerischer Sprache, gehört jetzt zu dem dem Jsterreich beygerechnetem Liburnia, ist von Laybach zwölff Meilen gleich unter Castua an dem Adriatischen Meer oder Sinu Flanatico gelegen. Es ist kein grösser aber doch wol-be-quemer Ort. Der Grund ist zwar steinigt und lauter Felsen, daher auch wenig Getreide hier befindlich, im Gegentheil aber viel edles Obst, unzehliche Castanien, so in viel Länder verschickt werden, köstliches Weingebirge und Baum-Oel zinsende Oliven-Bäume. Imgleichen ist hier ein kleiner Meer-Port, allwo nicht allzu grosse Schiffe ein-lauffen können, welche hier mit verschiedenen Maaren beladen und über das Meer nach unterschiedlichen Ländern geschickt werden, daher in Volouska mei-stentheils Handels-Leute wohnhafft, und auch ein Landsfürstlicher Aufschag oder Einnehmer-Amt aufgerichtet ist. Bey dem letzt-Venedigischen Krieg hat das Feuer diesen Marckt völlig aufgezehret. Es werden hier an S. Rochi Fest und am Pfingsk Sonntage Kirchweih gehalten, an welchem Kirchtage der Tantz gleichwie zu Costua zugelassen wird. Unweit von Volouskha ist ein über-aus-schöner Hafen, so groß, daß eine Kriegs-Flotte sich darinnen enthalten kann und hat diesen gar tieffen Meer-Port (in der Land-Sprache Praeluka genannt), die Natur selbst also geformirt, wird aber nicht gebraucht. Vor wenig Jahren haben die PP. Soc. F-uersb->'"l daselbst' Wan» f®* Kirchn"'^^ Schdvr Haft» f weit v°n Voloni L-JiL^U non ore jnučern^cU()m emcn lenetrg rSta.it Stein- incfoiborff Ó allenii i5Mono Ml senwk ionom icj)jofe iyricninirt Thonen-8*fd) Fang. schliche ^>'chkrey. Jesu hier zu Preluka die Fischerei) ber gr offen Thonen-Fische aufgerichtet. Diesen Fisch nennet Ulyss. Aldrovandus a) de Thunno, Thunnum, der Crainer aber Tonina, und ist ein Welt-bekannter Fisch, den man eingesaltzen weit und breit in verschiedene Länder verschicket. Es gehet hier solche Fischerey trefflich von statten a) Lib. 3. cap. 18. und ist diese Gegend sehr fischreich. Sobald sie gefangen, werden sie in Stücken zerhaut und gleich dem Rindfleisch mit Saltz besprengt. Es hat aber dieser Port nebst Volouskha jederzeit unter die Herrschafft Castua gehört ; wie sie dann auch noch unter der Hauptmannschafft Costua denen PP. Soc. Jesu zu S. Veit am Pflaum zuständig. IM« bit 369. blasses, it? r'bae Sagensfietg. slilhalt. Inger-Stelle defs Schlostrs und der gerrfcbajft Wagensberg. Gelegenheit diefes Srhloffrs. Verschiedene Art köstlicher Kirschen. Tieffer Hrunn in dem Schloss. Schloss-Capelle, so der Herr Haupl-Aiàr Lurichten lassen. Marche Gewitter. Vortressliche Mathematische Instrumenten dess Herrn Haupt-Authoris. Wmtdcr-starch-Gehender Magnet-Mein. Mec den Kuxffer-Druck in 6stain am ersten emgesuhrt. Herren von Wagen haben gemuàet. Müntzstuch eines Herrn Wagens. Stammhaus der Herren Wagen und Herren Grasen von Wagensberg. Treuloses Stück eines Bastards. Dem Bastard fällt sein ntördMer Anschlag selbsten auf den Kops. Die Gapuciner lassen aus dem ihnen überlassenem Schloss Wagensberg die Mobilien Kinwegnehmen. CZser der Bauren um ihre weggeführte Wetter-Glocke. Cbmaliger Besitzer dieses Schlosses. Welches endlich der Herr Haupt-Author erhaufft. erg. fr «#lie a. <39. ^as Schloß und Herrschafft Wa-tgenspera heisst in der Land-- Sprache Bogènsperk ; ligt im > Unter-Erain, von Laybach vier ; Meilwegs. Dieses Schloß ist noch eines von denen altenBerg-Schlössern, aus einem hohen Berge mitten in Wäldern erbauet, hat ein weites Aussehen auf das hohe Schnee-Gebürge gegen Kärnthen und Steyermarck, einen frischgesunden Lufft, zwar keine Ebne, doch Bau-selder auf dem Gebirge und überaus köstliches Obst verschiedener Arten,Kirschen, deren vier biß sünff auf einem Stiel, und nächst dabey das Wein-Gebirge, unferrn von dem Schloß auch einen schönen schwartz- und gelben Marmelstein, der schon an keinem gehörigen Ort beschrieben. Obwol dieses Schloß aber hoch, ist doch nächst dabey ein Quellbrunn, so im Sommer Eiß-kalt, überdas auch ein Fisch-Teich, sonsten aber gar nichts Ebnes, sondern hmgegen Alles abhängig. In dem Schloß ist ein tieffer Brunn, so vor diesem acht | Klassier tieff in die härtste Felsen aus-! gehaut war, und habe ich solchen vor zwey i Jahren noch zwo Klaffter tieffer in die I härtste Felsen arbeiten, und von einem Weinkeller durch die grausamste Felsen Staffelweise einen Gang biß zu dem Grunde deß Brunnens legen, auch daselbst unten ein kleines Gewelbe oder Keller aufführen taffen, der im Sommer überaus kalt und angenehm. Uberdas Hab ich in dem Schloß eine Capelle Unserer Lieben Frauen mit dem Iesus-Kindlein und der Flucht in Egypten zurichten taffen. So ist auch in dem Schloß ein hoher runder Thurn, auf welchen öffters der Donner seine Streiche loßkeilet, und sind öffters die stärckesten Gewitter hier mit grausamen Entsetzen zu hören, weil dieses Schloß in ziemlicher Höhe ligt. Sonst wird es wenig Schauwürdiges oder Sonderbares darstellen können, es 1 mögten dann meine mathematische Jn- 82 Wohin Volouska gehörig. Tieffer Brunn in dem Schloß. Schloß- Capelle, so der Herr Haupl- Aulhor zurichten lassen. Statele Gewitter. Mothkmaii» sche Infiru-ui cnten deß Herrn Haupt-Amhoris. Wunder- starck- ziehender Magne! Stein. Wer den Kupffer-Drnck in Train am ersten eingeftihri. strumenten bey den Liebhabern solcher Sachen, oder meine kleine Bibliothec von einem höflichen Auge eines Blicks würdig geachtet werden nebenst einigen andren Sachen; darunter auch ein Magnet, der zwey und viertzig Mal schwerers Eisen, als sein eignes Gewigt austrägt, in die Höhe hebt, welches vermutlich einer Verwundrung werth seyn dörffte. Ich bin auch, ohne Ruhm zu sagen, der Erste gewesen, der in dieses Hochlöbl. Hertzogthum Crain die Kupffer-Drückerey eingeführet. Ja ich habe hier in Wagensberg im 1678. Jahr selbst ein solches Werck aufgerichtetund etlicheIahreKupffer-stecher und Drücker bey mir im Schloß unterhalten. Anmerckung E. Fr. [Was berührte mathematische Instrumenten wie auch die Bücherei) deß Herrn Haupt-Authors betrifft, dörfften dieselbe nicht nur einen oder andren Blick, sondern eine gute Verweilung curiöser und gelehrter Augen verdienen, und die Liebhaber der Wiffenschafften dadurch gar ergetzlich unterhalten werden. Denn ich habe sichere Nachricht, daß selbige mathematische In- strumenten vortrefflich, und dergleichen anderswo, nicht allein in Crain, sondern auch in vielen andren Ländern schwerlich viele werden anzutreffen seyn. So ist mir auch bekandt, daß Er auf derselben Vermehrung als ein Herr, der in der Mathe-matic und Natur-Erfahrenheit eine hohe Stuffe erreichet hat und mit sonderbarem Eyfer darauf erhitzt ist, ein Ansehnliches spendirt. Gleichwie Er auch nicht weniger aus angeregte seine Bibliothec wendet, welche, wie ich gründlich berichtet bin, in etlich tausend Bänden schon besteht, auch noch jährlich mehr und mehr anwächset, wie denen fürnehmsten Buchführern zu Nürnberg und Franckfurt unverborgen seyn kann. Unter denen aber, welche Er allbereit gesammlet, seynd manche Wercke und Authores begriffen, so nicht alltäglich, noch Jemanden anderswo so leicht vor die Augen kommen. Dahero dieses hohe Berg-Schloß Wagensberg mit allen Ehren für einen Parnaß kann geachtet werden.] Als dieses Schloß ehedeffen im Besitz der Herren Wagen annoch gestanden, ist von ihnen bey Anfänge dieses Jahrhunderts, wie der gemeine Ruff berichtet, Geld gemüntzet worden. Das Glück hatte mir verschiedene solche Müntzen eingereichet, ^AGFXSFEFG Äa^ffR6 die ich aber nach und nach verschencket; s- *4o. daher mir nur von der kleinern Müntz, die beygefügtes Kupffer zeiget, noch etwas yh!wtu, übrig, so sich bey rechter Grösie befindet. tmr3 kmt Die eine Seite zeiget deß Herrn Wagens BildnißsamtdieserUmschrifft: GWOGEN, GWICHT, WAGEN, auf der andren aber steht die Gerechtigkeit samt dieser Auf-schrifft: GANZ WELT THVT PLAGEN. Der Werth dieser Müntz beläufst sich auf zwey Pfund oder einen Viertheils Thaler. Doch kann ich nicht finden, ob die Herren Wagen oder die Herrschafft Wagensberg die Müntz-Gerechtigkeit gehabt. ^^nhaus Es war aber dieses Schloß ein Stamm-»„d ^us der Herren Wagen, der jetzigen |=«oi Freyherren von Wagen in Crain und au^ jetziger Grafen von Wagensberg in "8 Steyermarck wohnhafften. Die Herren Wagen haben es viel Jahre in Besitz behalten. Wie es dann im 1462. Jahr Herr Balthasar von Wagen und nach ihm sein hinterlaffener Sohn Herr Berthold Wagen im 1477. Jahr besessen. <•) Im 1586sten Jahr wohnten zugleich fünft Brüder in diesem Schloß und doch jedweder besonders, als: Herr Frantz, Herr Balthasar, Herr Christoph, Herr Constan-tin und Herr Georg Wagen, Gebrüder; und war Jeglichem sein behöriges Zimmer, , Kammer, Stall rc. zugeeignet, wie die Theil - Zetteln, so den 25. May 1586. Jahrs gegeben, geschrieben und aufgesetzt, ausweisen. Im 1613 ten hatten dieses Schloß annoch Herr Christoph und Herr Georg Wagen innen, und kann ich nicht wiffen, ob die andren drey davon gestorben oder wie sie sich sonst davon weg begeben und £ entfernet haben. 6) *Woit6 Es hatte aber ein Herr von Wagen E»«ard^ Einen Bastard-Sohn erzeuget, so nach seines Vaters Tode fürsetzlicher Weise seines Vaters Brüdern zu ermorden sich entschlossen; weßwegen er nach S. Martin sich aufgemacht (allwo eine Pfarrkirche a) MS. me«. b) MS. Kirchp, i dem H. Martino gewidmet nebst einem Dorff) und selbiger Orten ausgestreuet, wie er eiligst nach Haus kehren müffte, indem ihm gleich jetzo das jähe Absterben deß Herrn Wagens angekündet worden. Weßwegen er auch dem Meßner mit allen Glocken zu stürmen Befehl ertheilet. Bey so gemachtem Anfänge eilet er nach Hause und erwartet in dem Walde, wo man es die Grotte nennt, welches der gewöhnliche Spatzier - Weg deß Herrn Wagens war, mit mordgierigem Verlangen seiner Ankunfft, wolwiffend, daß den alten Herrn von Wagen sein abendlicher Spatzier-Gang gewöhnlich dahin führte. Als nun der gute Alte endlich allda, wo ihm der letzte Gang bestimmt war, erschien, eilte der mörderische Bößwigt, sobald er Seiner ansichtig wurde, aus ihn loß. Aber das Blat verkehrte sich und ward De», Bastard der mörderische Anfall von dem alten morder HerrnWagen so tapfermütig hintertrieben, Anschlag daß der verzweifelte Bastard in die dem “5 andren gegrabene Grube fiel. Nachdem nun nach vollendetem Kampff der Alte den Heimweg erkieset, begegnen ihm gleich etliche Leute von S. Martin, die, sobald sie ihn erblicken, sich entsetzen und den kürtzlich für tobt beweinten gesund und frisch bewundern, doch anbey für ein Gespenst hielten, aus welchem Irrwahn er sie aber durch folgende Frage entführet, da er aus ihnen erforschet, wer doch gestorben wäre, daß ihm der Meßner zu S. Martin also die Glocken anstimmte? Worauf sie antworteten, daß ihn solches Glocken-Läuten meistens angienge, indem der Bastard es befohlen, da er ihnen deß alten Herrn jäh - geschehenes Sterben verkündigt hette. Im 1630sten Jahr hat dieses Schloß gantz allein Herr Georg Wagen Freyherr von Wagensberg, Erb - Land - Marschall in Kärnthen, wie ihn der Schirm-Briefs betitelt, in Besitz gehabt, der ein ruhiges Leben höchst verlangt und deßhalben solches bey denen Augustinern in Laybach gesucht, denen er das Schloß Wagensberg gegen «Ü* Die Lapuciner lassen aus dem ihnen überlassenem Schloß Wagcnsberg die Mobilien hinwegnehmen. Shser der Bauren um ihre weggeführle Wetter-Glocke Das Schloß Wallenburg. Wo das Schloß Warlenberg ligt. Seines Namens Ursprung. seinen Lebens-lang daurenden Unterhalt überlassen. Weil aber Herr Horatius Carminelli eine Schuld darauf liegen hatte, als erhielt er nach gehörigem Ansuchen Montags nach Reminiscere im 1630. Jahr aus das Gut Wagensberg einen Schirm-Briefs. Hiedurch achtete sich bemeldtes Augustiner - Kloster sehr ver-nachtheilt, in Betrachtung, daß sie gleich-wol den vorigen Herrn dieses Schlosses Lebens-lang bei) sich unterhalten und doch das ihnen deßwegen zugeignete Schloß ein Andrer unterdessen in Besitz nehmen sollte. Darum schickten sie hin und versicherten sich noch vor seiner Ankunfft aller beweglichen Sachen und fahrenden Haabe, darunter auch eine Glocke gewest, auf welche die Bauren sonderbares Vertrauen einer wunderlichen Krasit, das Gewitter zu vertreiben, gesetzt, und deßwegen nachgeeilet in Hoffnung, diesen ihren Wetter-Schild wieder zu erhaschen. Welches ihnen aber mißlungen, weil sel- bige Glocke schon nach Laybach gebracht worden. Nichts destoweniger haben sie, solcher ■ ihrer sonst vergeblichen Mühe sich dennoch ' in etwas zu ergetzen, andre noch unterwegs begriffene Sachen, als: etliche Stücke Doppelhacken, Musqueten und andres Kriegs-Gerälhe, so aus derWagensbergischenRüst-kammer erhoben war, angepackt und wieder nach dem Schloß zurück geschleppt. Es hatte auch Herr Carminelli dieses Schloß nicht lang in Besitz, sondern überließ es Herrn Christoph Gottschee; der es gleicher Weise nach kurtzer Bewohnung im Jahr 1634 den 21. Mertzen Herrn Georg Khaysell verläufst ; nach dessen Tode es durch brüderlichen Vergleich 'j auf seinen hinterlaffenen Sohn Herrn ; Johann Ferdinand geerbet; bey welches I Absterben es sein Bruder, Herr Frantz Albrecht Khaysell, Freyherr, auf gleich-massige Art erhalten; von dem ichs den 27. Sept. im 1672. Jahr eigenthüm-lich erläufst habe und noch jetzt besitze. . as Schloß und Herrschafft Wallensburg ligt in Ober-Crain, von der 'Hauptstadt Laybach sechs Meilwegs, 'in hohem Gebirge, unweit von der Stadt Rattmannsdorfs, und ist eine fiurfà ee ÜUUllKILUllLy. Eh-malig'-L-sitz-r bte|" Schlosst endlich Herr Julhor erkausft- Fidei - Commis - Herrschafft, dem Herrn Grafen von Thum und Vallsafsina zuständig. Daher ich solche ausführlich schon bey der Stadt Rattmannsdorf beschrieben. ^nhslt. io das ScMofs Martenberg ligt. Seines Namens Gelegenbeit allda. Erbauer und Msàr diejses Schlosses Schlosses.- Aussige Orts-Ieàiger Herr defls etn as Schloß Wartenberg, Crai-uerisch Salog, gehört zu dem Ober-Crain, ist drey Meilen von Laybach, im Moreütscher Bodem, unweit von der Pfarr Moreütsch gelegen. Den Deutschen Namen soll es von Warten erborgt haben, err Jobst Joseph von Thurn allhie lenfch zu ungeziemenden Diensten (im 1570. Jahr) etwas lange warten lassen, mit deren er doch endlich seine reitzende Brunst gekühlet. Weßwegen er nachmals diesen Ort, wohin er nach der Zeit das jetzige Schloß angeleget, Wartenberg benamset hat. Den Crainerischen Namen Salog aber, welches zu Teutsch soviel als hinter dem Wald oder Forst anlangend, ist ihm dieser von dem nah- da-bey ligendem Forst oder Walde zugewachsen. WAR T TENBERG ìa/y ìkmém à-M ©ei. -Lda. , 3« Orts. 'Unheil 'auer und «'s'tzer bitfeg Es ligt dieses Schloß in einer mit vielen Schlössern versehenen leutseligen Nachbarschafft auf einem schönen Hügel, wo vieler-ley Obst herum anzutreffen, nebst einem unferrn davon ligendem schönen Lustwalde. Es hat aber dieses Schloß erstlich, wie schon angeregt, erbauet und beseffen Herr Jobst Joseph von Thurn, nach ihm aber eine Zeitlang sein Herr EidamHerr Georg Ruprecht, Freyherr von Herberstein, und auf diesen im 1605ten Iahr Herr Heinrich von Wernegk, so es von gedachtem von Herberstein käufflich erhalten. Zeit hat Herr Otto Hannibal von hausen, so eine von Wernegk durch Heirath dieses Schloß und Herrn Gottfried Gallen verkaufst, deffen Tochter Frau N. eine geborne Gattin, Freyinn, den jetzigen Besitzer Herrn Andreas Daniel Mordax geehlicht und auf diese Weise das Schloß an ihn gebracht. Jetziger Herr deß Schlöffe«. a t f dt. Schürt. *255' Wohin der Marchi Ätflch gehört. Marchis. Mar ein Stammhaus der \ Mareht .er Marcft Watsch, in Crainerisch IVazche, wird dem Ober - Crain bey-2 gerechnet, und zehlt man von hier auf Laybach vier Meilwegs. Den Namen hat er von einem Schloß-Thurn, so vor dreyhundert Jahren hier gestanden und ein Stammhaus der Herren Sager-ßtelle diejses heut dtejfen jerren von befrist. von Watsch, Watscher-Thurn benamst, gewesen, behalten. Er ligt auf einem hohen Gebirge, hat ^n,Mt gar keine Ebne, doch gleichwol viel Bau- diese« fetter, die aber alle abhängig, anbey viel M-rcki». Obsts, absonderlich aber Nüffe. Bey diesem Marckt ist auch ein harter iljen-ißt/y Gihe die 8i«or N. 372. War ein Stammhaus der Herren von Watsch. Steinbruch, in welchem die Steine gantz voller Schalen von Meer-Muscheln und Schnecken sind, wie bey denen Lands-Seltenheiten angemerckt worden. Es war aber dieser Marckt, wie schon berührt,einStammhaus derHerren v.Watsch, die ihn auch innen gehabt,als : im 1358.Iahr Herr Otto von Watsch, deß Herren Gund-leins von Watsch Sohn. <*) Es ist aber die- o) MS. Sitt. ses Geschlecht schon längst mit Nam und Stammen verloschen. Da dann nach und nach der ehmalige Schlotz-Thurn sich erweitert und zu einem Marckt erwachsen: der aber nicht eingefangen, sondern von allen Seiten frey offen stehet, und gehört schon vor undencklichen Jahren unter die Herrschafft Libek, die für jetzo Herr. Johann Baptist Freyherr von Witzenstein in Besitz hat. W«r heui dies-nDr-ck- besitzt- Sogtr-Gegend deß Schlaffes Wuchsmfikin ajrenjttin. I ager-Gegend defs Schlusses Wachsenjlein. Woher es den Ismen erhallen« W jetzo ganiz verödet. (Ehmalige und jetzige Zesitzer dieses Schlosses. chloß und Herrschafft Waxenstein ! Den Namen Wachsenstein hat es nicht oder Wachsenstein, Italiänisch umsonst erhalten, weil hie Steine genug Cosliaco, Crainerisch Kosliak, gleichsam wachsen, die anbey sehr spitzig, als ligt in Histerreich, von der Stadt wann sie aus der Erden herfür keimten. Laybach funffzehen, von der Stadt Der Crainerische Name ist von den Ziegen Mitterburg sünff Meilen, unter genommen ; dann Kosliak so viel als einen demHutschkha-Berge, doch gleich- Geiß stall andeuten will. Und ist wol auf einem hohen steinigten Gebirge, gleich ober dem Zepitscher-See, bey dem Kloster B. Mariae Virginis. lich der Weg zu diesem Schloß für Ziegen und Geiße bequemer,als Menschen,zumaln jene auf diesen spitzigenSteinen trefflich wol Woher e* dm {thadot- , „ 'Jviarckji' WAT5CH Sa*»»* steigen und klettern können, anbet) auch guten Unterhalt in dem Walde finden, daher in dieser umligenden Gegend von den Inwohnern viel Ziegen aufgezogen werden. Um das Schloß herum sihet man lauter Wildniß, Steine und ungeheure Felsen. Jetzo ist es unbewohnt und fällt gantz über den Lausten. Seine Abschilderung wird der geneigte Leser, so er anderst dieses verfallene Schloß zu sehen verlangt, bet) obgedachtem Kloster der heiligenJungfrauMarise finden. _ Im 1396. Jahr haben diese Herrschafft Herr Nicolaus und Herr Herrmann von n*. A V V i U C (T Mtz-r dieses Gntenegkh, zween Brüder, in Besitz gehabt, ",f6- welche das Kloster 8. Pauli deß ersten Einsiedlers bey Unser Lieben Frauen Marise am See gestifftet. a) Dieses Schloß und Herrschafft Wachsen* fteiu war auch ein Stammhaus der Herren Wachsensteiner, (oder Waxensteiner) und a) P. M. Bautacher. *"b inig- is ab en im Jahr 1422 zween Brüder, als Hanns und Georg Wachsensteiner, diese Herrschafft in Besitz gehabt, b) Vor hundert Jahren haben solches die Herren Nicolitsch erhalten, wie dann im Jahr 1574 die Bau-ren den damaligenBesitzer HerrnIoseph Nicolitsch imSchloß ermordete), und habensich > dieseHerrn von Nicolitsch davon geschrieben. Diesen sind die Herren von Weichselberg in Besitz gefolget, im 1549. Jahr aber hat | Herr Bernardin Barbo von Herrn Hannsen von Weichselberg es durch Schirmbrief an sich gebracht, bey welchem Geschlecht sie stetigst verblieben, biß vor wenig Jahren solche Herrschafft Herr Johann Weickhard, Fürst von Auersberg seel. käufflich an sich gebracht und der Grafschafft Mitterburg einverkörpert, da sie also an jetzo unter derGrafschafft Mitterburg Herrn Franz Ferdinand Fürsten von Auersberg zugehörig. 6) Collect, mea. c) Collect, mea. ?Net c» S? N--««, ""»fangen. «Set Aß »ilsrs azeilkierg. slnhnll. Säger-Segend defs Schlotes Wazenberg. Woher es diefen flamen empfange*. Wer dtefes Schlafs erbauet. Woher es den d^ramerifeben flamen hat. Jager -Stelle diefes Srhloffes. Stammhaus der Herren von Aych. Vormalige Hefttzer dtefes Schloss Jetziger grfttzer. Wazenberg,SchloßundHerrschafft, in der Land - Sprache Dob, ligt in Unter-Crain, vonLaybach acht -Meilwegs, und hieß vorzeiten Aych. Nachdem aber die Herren von Auersberg die Herrschafft Neydegkh dem Herrn Peter Watzen käufflich überlasten, um für den von denen Türcken gefangenen Herrn von Auersberg die Rantzion oder Auslösung aufzubringen, so haben die Herren von Wazenberg auch dieses Schloß einer Witwen von Wrielberg abgekaufft, nachmals aber Herr Gregor und Herr Michael von Wazenberg sich zertheilt, da dann zu diesem Schloß die halbe Herrschafft Neydeck beygelegt, das Schloß Aych aber nidergeriffen und gantz von Neuem, so wie es jetzo noch stehet, wieder aufgebauet, aber nach deß Erbauers Namen Wazenberg genannt worden, von welcher Zeit an es stetigst bey diesem Stammen geblieben. Den Crainerischen Namen Dob aber hat es noch von dem alten Schloß Aych behalten, welches in der Land - Sprach also genennet worden. Es steht aber dieses Schloß auf einer kleinen Anhöhe an einem lustigenOrt, allwo in der Nähe viel Schlöffer miteinander benachbart seynd. Ist an sich selbst sehr zierlich angelegt und mit trefflichen Pferd-Ställen versehen, doch hier herum, wann es regnet, über die masten kothig. Das ehmalige Schloß oder Thurn Aych war ein Stammhaus der Herren von Aych, von denen es im Jahr 1320 Herr Volckher von Aych im Besitz gehabt. «) Dieses Geschlecht ist aber im 1420. Jahr verloschen und darauf das Schloß erblich an die Herrren Pirsch (oder Pyrsch) gelanget. Wie dann im 1421. Jahr Herr Rüdiger (oder Rüdger) Pirsch dieses Schloß noch besessen, bj Nachmals ist es auf die Herren von Woher es ben Crainerischen Namen hat. Lager-Stelle dieses Schlöffe». Gihe die Figur 8. 373. Stammhaus der Herren von Aych. Bormalige Besitzer diese« Schlaffes Auersberg gelanget. Hernach hat es Dionysius Schränckler wegen treugeleisteter Dienste von Herrn Wolff Engelbrecht von > Auersberg bekommen und bey seinem Ab- | sterben Herrn Wolfs Engelbrecht Schränck- , lern, seinem Sohn, hinterlassen (ums Jahr 1599), von dem es nach seinem Tode auf seine Tochter, Frau Rosina Schräncklerin, so mit Herrn Georg Andreas von Weichselberg verehlicht war, geerbet und auf ihren Eheherrn gebracht, bey besten tätlichem Hintritt sie dieses Schloß Aych ; im 1621. Jahr denen Herren von Wa-; zenberg künstlich überlasten. Die es ob-besagter-Masten von Grund auf neu ge-bauet und die halbe Herrschafft Neydegkh demselben beygefügt. Von dem an es jederzeit bey ihnen verblieben, und besitzt heut die Herrschafft Herr Hanns Heinrich, Graf von Wazenberg. Jetziger ®efttz«. Sei*M. JeßcKr eibung defs Schlosses Mrichselbach. grj[a Schlosses Jamens Nrjsprung. Jager-Stelle de/'s Schlosses. Gewisse eingrMle ) Sie war vorzeiten zierlich und sauber, hatte prächtige Wohnungen ; für jetzo aber ist sie gäntzlich verderbt, und sihet man viel öde und zerfalleneHäuser darinn, zumaln öffters hier zuWeichselburgdasFeuerübel hausgehalten. Die Erbfeinde deß christlichen Namens, die raubgierige Türcken, haben diese Stadt zum öfftern, absonderlich im Jahr 1528 im Julio zu überrumpeln und einzunehmen vermeynt, sind aber doch jederzeit davon geschlagen worden. Doch haben sie ihren Grimm genugsam brausten um die Stadt sehen lasten. Im 1579. Jahr hat der Landsfürst denen Bürgern zu Weichselburg, dw Evangelische Prediger zu halten, ernstlich verbotten. Diese Stadt hat auch ihren Sitz bey denen Land - Tagen in Cram und ist für jetzo Landsfürstlich. J-tz'ger Sie wird "«" dm Tiircke-l vergeblich angeipre-'gr -lische Svaligi Prediger werden 1 Mixelburg getrieben- aus •offe«. INen von SL^Süttn. «et c.ttn von « in Schabt. Von der Stadt begeben wir uns nach dem Schloß. Dieses ligt gleich ober der Stadt auf einem hohen Berge, und hat neben der Herrschafft ein grosses Land-Gericht. Hat den Namen von dem Geschlecht der Grafen von Weichselberg oder Weichselburg, wie schon gemeldet, bekommen, welche solches erbauet und nach ihren Namen genennet. Es hat dieser Rum - Stamm der Grafen von Weichselburg viel und lange Jahr in Crain geblühet, folglich aberden Gräflichen Titel verlassen und ist in den Ritter-Stand getreten, wie solches bey mehrern Geschlech-ten nicht ungewöhnlich, wovon wir nur zum Beweisthum die biß jetzo noch in Crain Ehr-blühende,und sich deßRitter-Stands bedienende Herren von Hohenwart, so ehmals Grafen waren, und Herren Gufsitsch, so ehmaln in Corbania den Grafen - Titel geführt, hier anführen. Die Herren von Altenburg waren vormals eben sowol gräflich, haben sich aber hernach für Ritter ausgegeben. Welches auch Herr Schönleben a) bekräfftigt. Im 1177. Jahr hat diese Herrschafft )errAlbrecht vonWeixelberg, b) im 1284. )errWilhelm vonWeichselberg,<9 im!345. Jett Rudolph von Weichselberg d) tut Besitz gehabt. Es ist aber dieses Geschlecht erst Ui verwichenem Jahrhundert, als im 1581. а) In Gen. Gallenberg. p. 6. б) MS. Sittic. c) MS. Sittic. d) MS. Sittic. mit Herrn Carl und Herrn Friedrich von Weichselberg abgestorben, demBart, wand denselben zwey Mal um die b^£rbim lmcke Hand und schlug mit der Rechten so gt,aUffttu hart drauf, daß nicht allein der Bart, son- Uà dern auch der untere Kinnback dem Herrn 9'9< 'n' Raubern in der Hand verblieb. Worüber der Iüde bald sein Leben geendet. * * * * Anmerckung E. Fr. [Keyfer Commodus kunnte mit einem Faust-Streich einen Farren (oder Stier) tobt, und Maximinus mit der Faust einem Pferde die Zähne einschlagen. Ich weiß aber nicht, ob dieser Schlag deß Herrn Räubers nicht eine noch gröffere Stärcke anzeigt; denn weil dem armen Menschen nicht allein der Bart, sondern auch der gantze Unter-Kinnback mit herabgerissen worden, muß der Schlag mit einer erschrecklichen Gewalt meines Bedunckens geführt worden seyn. Ob aber solche tödtliche Verletzung deß (gleichwol getaufften) Iüdens nicht vielmehr eine Probe der schmertzenden und erbitterten Rachgier, als der Stärcke und der bestimmten Weise deß Schlagens ge-. mäß gewesen sey, steht dahin. Die Göttliche Feder titulirt solches „ein ungöttliches Schlagen mit der Faust." Und muß ich, wann ich als ein Christ von der Sache reden soll, bekennen, der gute Ertzhertzog Carl hette viel besser gethan, wann Er diesen Beyden keine so gefährliche Krafft-Probe zugemutet, wodurch bey dem Einen eine fast tödtliche Schwach- und Kranckheit 84* jtetjferSMaxi-miliani II. nakllrliche Tochter wird unter zweyen Cavallieren demStärcksten versprochen. Possirliche und lustige Erfindung Heysers bey dem Andren aber der Tod selbst erfolgt ist. Die Gestirne deß Himmels werden bißweilen an ihrem Schein durch eine Finsterniß verhindert, gleich also auch jemaln die klare Gedancken hoher Personen in etwas überschattet.) Die andre denckwürdige Bewehrung sonderbarer Stärcke dieses Herrn Räubers hat Keyser Maximilian der Andre durch einen unblutigen Schertz veranlasst aus diese Weise. Es hatte Ihm in seiner noch ledigen Jugend ein gräfliches Fräulein von Ost-Frießland, so unter den Schönen ihrer Zeit gleichsam die Fürstinn war, sein junges Hertz durch den Glantz ihrer Wunder-edlen Gestalt beflammt und daraus die Abkühlung seiner Brunst Ihm an ihr selbsten zu erfahren, durch seine verliebte Freundlichkeit und hoch-angesehe Bitte sich bewegen lassen. Ans solcher gar zu freundlichen Bitte und viel zu leutseligen Ge-wehrung, wie auch allzu vertraulichen Beweglichkeit ist ein schönes Zweiglein entsprossen, nemlich das holdselige Fräulein Selena Scharseginn, deren Zier- und chönheit mit den Jahren wuchs und zu einer solchen Rosen ward, die mancher fürnehmer Cavallier wünschte, daß sie auf seinem Ehbette blühen mögte. Bor Andren sehnten sich nach solcher Glückseligkeit ein fürnehmer Spannier und dieser Herr Räuber. Jenen begleitete das Lob eines männlichen Heldens; so diente ihm gleichfalls die ansehnliche Länge, womit er den Herrn Räuber übertraff, zu keiner mittelmässigen Recommendation. Wer aber der Stärckste unter diesen Beyden wäre, kunnte man nicht wissen, ob man gleich so viel wusste, daß der Liebes - Eyfer bey Beyden in gleicher Stärcke und Hitze stünde. Jedweder von ihnen wollte dieses Schönheit-Wunder, die Scharseginn, haben und mit einer Braut, die eines Keysers Tochter (ob gleich natürliche) wäre, prangen. Der Keyser, als ein leutseliger und lustiger Herr, ersann ein örtliches Mittel, diesem Handel den Ausschlag zu geben, und stellte Jedwedem seine eigene Tapffer-keit oder Stärcke zum Richter, ob er oder seinGegen-Eyferer dieses schönen Kleinods am fähigsten wäre. Wie dann? Erließ ihnen Beyden einen nach der Grösse und Länge hierzu bereiteten Sack bringen und dabey andeuten, daß, welcher den Ändern in SeinerMajestet Gegenwart darein zwingen und hineinstecken würde, derselbe die Scharseginn haben sollte zur Gemahlinn. Sie nahmen die Bedingung mit aller-unterthänchstem Danck an, und that Jeder sein Möglichstes, seinen Gegner in den Sack zu schieben. Zuletzt aber zoch gleich-wol der gute lange Spannier den Kür-tzern, und muffte alles Widerstrebens ungeachtet hinein; welchen Schimpfs er ihm aber so sehr zu Hertzen nahm, daß er sich gleich hernach verlohr, damit er nicht dem Hofe zur Kurtzweil und täglichem Gelächter dienen mögte. Also bekam nun Herr Räuber die schöne Scharseginn zur Braut und liebseligen Ehgefährtinn, aber doch keinen Erben mit Ihr, denn Sie starb ihm hernach ohne Kinder. Nach ihrer vielbeklagten Hinfahrt gab der Keyser ihm aus seinem Frauenzimmer ein andres Fräulein, Namens Ursula von Tschillack aus Niemptschitz, eine Ungarinn, zur Ehe; welche ehedeffen bey der Einnahm Niemptschitz in der Flucht als ein noch kleines Kind in einem verborgenen Ausgange verlohnt und von einem Deutschen Hauptmann gefunden worden, der sie aus Erbarmung eine Zeitlang bey sich behalten, nachmals aber dem Keyser geschenckt. Welcher solches Kind in seinem Frauenzimmer auserziehen lassen und, nachdem sie erwachsen, dem Herrn Räuber zur zweyten Gemahlinn zugeeignet. Diese ersetzte ihm den bisherigen Mangel der Kinder gar reichlich und brachte acht Zwillinge, nemlich einen Sohn, der nach seinem Namen Andreas Eberhard hieß, und sieben Töchter, wovon Eine lediges Standes gestorben, die übrige sechs aber in diese nachbenamste Familien verheirathet worden: Nemlich die Eine an einen Jtaliänischen Grafen Namens Tortaci zu Semigallia im Romanischem Gebiet; dessen Einkommen in pur lauterem Oel bestund. Die Andre an einen Un-garischenFreyherrn, welcherJeckel geheiffen. Die Dritte an einen Hof-Cammer-Raht in Steyer mit dem Zunamen Wilheknr zu Kloffonas auf Gfatterstorff-Hof. Die Vietate an Einen mit Namen Meyer auf Waschoff bey Knüttelfeld. Die LetzteJ) (I) Wann hiedurch die sechste gemeynt wird, so ist M der mir überschickien Information die Fünfsle vergessen worden. Maximilian! II. Herr Räuber Ichiebt einen langen, Spannier m den Sack Seine erste und andre nn. geine Md--aus der andren Ehe. Sciistiche^ eiitfommen von 2ei an einen Ritter zum Alachhof, welcher in Bergwercken sich arm gebauet und Verlust zur Ausbeute gewonnen. Diesen Beyden hat Ihrer Hochsürstl. Durchl. Ertzhertzog Carls von Oesterreich Frauen Gemahlinn Obrister Hofmeister Herr Wolfgang Graf von Montfort rc., nachdem man vorhero die zwo Bräute aus dem Hochsürstl. Frauenzimmer abgeholt, zwo Meilen von Grätz auf seinem damaligem Steyerischem Schloß Berkau, welches nachmals die Herren Grafen von Eybeswald überkommen, das Hochzeit-Fest ausgehalten. Offt-besagter Herr Andreas Eberhard wo berU|etr Räuber aber ist endlich im Jahr 1575 a-'A^uSer auf seinem Schloß Peternell, unweit "• von Presburg (welches Schloß anjetzo ^'feiger dem Herrn Grafen von Traun gehörig und prächtig gebauet ist) verblichen, ligt Vetrone! auch allda mitten zwischen vorermeldten N seinen beyden Gemahlinnen in der Pfarr-st-in'L Kirchen begraben. Oberhalb deß Be-gräbnisies steht an der Wand sein Wapen und Bildniß in Marmelstein gehauen, so fünffhundert Märische Thaler gekostet. N- das Den Bart hat man ihm in zwey Theile geflochten biß unten auf den Fußtritt pe*. gelassen, das übrige aber abgeschnitten, '487 so Herr Felix Friedrich Räuber, (welcher zu Zütphen in Holland eine junge Dame Maria von Carbet geheirahtet) bekommen. Wir kehren aber wieder zu dem Schloß Weineck, davon dieses Herrn Andrem Eberhard Räubers Konterfeyt uns ein wenig ab- und auf die Seiten geruckt. btHktenS Dieses Schloß war vorzeiten eine 1108 W-mrgkh Feste und Stammhaus der Herren von Weineckh, welche auch viel Jahre solches Amalige ìn Besitz gehabt, als im 1203. Jahr dieses^Esitzer Herr Steffen von Weineckh, «d im ^toffeg, 1248. Jahr Herr Friedrich von Wein- eckh Crstellan, welcher verehlicht mit Kunigunda von Landstrost, einer Schwester deß Herrn Babonis, Bernhardi und Ru-digeri von Landstrost; und ist, wie Herr Friedrich von Weineckh verstorben, diese àrrscbafft der hinterlassenen Frauen Wittwen verblieben. b) Doch finde ich in denen Original-Briefen, daß im 1254. Jahr Herr Reinboth von Härtenberg Ca-stellan in Weineckh und Besitzer gewesen. Es ist meinem Gutdüncken nach vielleicht damals das Schloß zertheilet und von zweyerley Geschlechten bewohnet worden, und mag eine Helffte etwan durch Heirath an den Herrn von Härtenbera gelanget seyn. Im 1330. Jahr war Herr Wilibald von Weinegkh der Inhaber, dessen Ehegemahl Hildegard von Scheyrn. <0 Nunmehr aber ist dieses Geschlecht nicht mehr bekandt, sondern schon vor vielen Jahren entstammet. Im 1350. Jahr hatte diese Herrschafft Herr Hardegus von Pettau, Lands-Hauptmann in Crain, Onoltzbachischen Stadt Schwabach gelegen, mit und neben auch noch einer frey-eigenthüm-lichen Schäfferey, so unweit von der Hochfürstlich - Brandenburg - Onoltzbachischen Stadt Feuchtwangen ligt ; hat Er, ruhmbesagter Herr Baron Herr Beit Christoph Räuber sich mit seinem gantzen Hauswesen von Nürnberg hinweg auf ge-meldtes Schloß Steinhart begeben und allda seinen Sitz genommen, woselbst Er auch noch biß jetzo setzhafft beharret. Weil aber selbiger Gegend ausser Ihm Herrn Baron Raubern, welcher sich zur Römisch-Catholischen Religion bekennt, sonst Alles der evangelischen Religion bey-gethan ; als haben Ihre Fürstliche Gnaden jetziger Bischoff zu Laybach, ein geborner Graf von Herberstein, aus sonderbarem Religions-Eyfer und gegen Ihm tragender Gnaden-Gewogenheit im Jahr 1686 aus beto Diceces demselben einen Priester biß auf Steinhart geschickt, um seinen Ehpsiantzen die Römisch - Catholrsche Lehr früh- und gründlich einzupflantzen; sintemal Er biß auf dieses 1689. Jahr mit seiner Gemahlinn sieben Söhne und vier Töchter erzeugt hat, als: Erstlich Elisabe-tham Ludovieam, welche zu Nürnberg am 20. Februarii Anno 1676 geborn ist; hernach Johann Friedrichen, der gleichfalls in Nürnberg am 26. Decembris (alten Cal.) noch in demselbigen 1676. Jahr zur Welt gekommen, aber am 6.May folgenden 1677. Jahrs wiederum der Welt entrückt und den Engeln beygesellet, der kindliche Leichnam aber in der Nürnbergisch-Vorstädti-fchen S. Johannes-Kirchen, gleich unter der Kantzel, in das gräflich - Jörgerische Grab gelegt worden. Drittens den Otto Christoph, besten Geburts-Ort eben so wot besagte Reichs-Stadt Nürnberg, und sein Geburts-Tag der 13. Decembr. 1677 gewest. Vierdtens den Albrecht Ernst Eitel, mit welchem die Gemahlinn in mehrge-meldter Stadt am 24. Decembr. (Styli vet.) 1678 Jahrs nidergekommen. Füllst-tens den Eberhard Friedrich, besten Sie auf dem Schloß Steinhard entbunden worden am 23. Aprilis 1680. Jahrs; gleichwie (Sechstens) auf demselbigen Schloß den Carl Eberhard Julium am 26. Martii 1681. Jahrs. Welcher als eine menschliche Mertzen-Blum nach Art der Mertzen-Blühe bald wiederum vergangen, sintemal der achte Novembris oder Wintermonats - Tag selbigen 1681sten Jahrs ihn mit der Todes-Kälte bewintert und in der Pfarr-Kirchen zu Steinhard das Grab eingenommen hat, wie der Grab-Stein daselbst anzeiget. Siebendens gebahr Sie Fridericam Justinam zu Steinhart am il. Augusti Anno 1682. Folgends fürs Achte die Louyse Dorothea Ernestina, zu Steinhard am 28. Augusti Anno 1683. Neundtens den Christoph Wilhelm auch zu Steinhart am 23. Mertzen Anno 1685. Zehendens die Charlotte Henriette abermal zu Steinhart am 15. Augusti 1686. Jahrs. Eylfftens, den Johannem Fran-eiscum nochmals zu Steinhart am 8. Octobr. (Styli vet.) 1687 Jahrs; welchen aber der Allerhöchste bald darauf, nemlich am 27sten Octobr. wieder abgefordert. Und ligt derselbe begraben in der Steinharter Kirchen bey seinem Brüdern Carl Eberhard Julio. Mit diesem so früh - begrabenem ligt darum noch nicht die Hoffnung begraben, daß ein Andrer seinen Abgang werde er- setzen; sintemal in dem schönen Baum die Fruchtbarkeit noch nicht erstorben, also daß der Herr Baron Räuber durch Gottes Gnade künfftig noch weiteren Ehsegen zu geroarten hat. Wie mich seine selbsteigene Feder besten Allen berichtet. Hiebey ist zu mercken, daß, unangesehn diese alte Raubrische Familie unter der Regierungs-Zeit Keysers Maximilian! deß Ersten glorwürdigsten Andenckens in den Freyherrn-Stand erhoben ist, nichts desto# weniger einige Cancelleyen ihnen bischero aus Mißverstand und Jrrthum nur den Titel deß Ritterstands gegeben. Gestatt# sam sich desten bereits Herr Frantz Aoam Räuber, Ober-Hauptmann zu Carlstadt, bey Ihrer Keyserl. Majestet allerunter-thänigst beklagt hat. Weit aber derselbe unlang hernach Todes verblichen, seynd besten hinterlastene beyde Söhne, Herr Otto Heinrich und Herr Veit Christoph Räuber, abermal deßwegen bey allerhöchstgedachter Keyserl. Majestet allerunterthä-nigst eingekommen mit Bitte, solches durch erneuerte Intimationes allergnädigst zu remediren. Worauf dann endlich auch an solche Stände ein Keyserlicher Befehl und Jntimirung ergangen nachgesetzten Inhalts und Lauts: Leopold Le. Le. 8Äir erinnern Euch gnädigst, daß Uns Otto Heinrich und Beit Christoph Räuber, Gebrüder, unterthänigst vorgebracht, was masten Ihr uraltes Geschlecht eine Zeit hero und forderst, nachdeme Ihre Vor - Eltern auf gnädigste Jnterposition weiland Maximiliani Secundi, Römischen Keysers Hochseel. Gedächtniß Anno 1558, Ihre, in unferm Ertzhertzogthum Oesterreich ligende zwey Erb - Herrschastten Planckhenstein und Carlstätten, gegen Annehmung etlicher Gülten in unferm Hertzogthum Crain, den Sebastian von Winvischgrätz cedirt, deß Ihnen gebührenden Freyherrn Tituls ermangeln, und Tractu temporis gar beraubt leben müsten, dannenhero allerunterthänigst bittende, Wir geruheten ein solches durch erneuerte Intimationes gnädigst zu remedirn. Wann UnS dann selbsten bekandt, daß weyland Maximilianus Primus, Römischer Keyser Hochseel. Andenckens, seinem getreuen Hof-Marschalln Leonharden Räuber und besten Bruder Niclausen Räuber, Wann die Raubrische Familie in dmFreqherru-Stanberhaben worden. Jrrthum und Mißverstand etlicher Lancelleyen wegen deß Titel« der Baronen Räuber. Römisch-Keyserlicher v-fchl, so deßwegen ergangen. Keyserlich Decret, barinn Herr «eil ©jriftosch Räuber, Freyherr rc für Ihrer Unterm Dato 24. Decembris, Anno 1516, in deß Heil. Nöm. Reichs Stadt Hagenau in den Freyherrn Stand erhebt, und demselben neben dem Prsedicat Wohlgeborn, den Titul Freyherrn zu Planckhenstein und Carlstätten zugeeignet, wie nicht weniger daß obgedachte Otto Heinrich und Veit Christoph Räuber, Gebrüder, von angeregten Leonharden Räuber in kündbarer StammemReyhe abstammen, und dessen einige männliche Descendenz seyn, auch unbillig erachten, daß offt ernannte Gebrüder (als deren Vorfahrer von Ihrer gegen Unfern Löbl. Haus Oesterreich, bekandten Treu niemaln abgewichen wol aber durch ersprießliche Dienste an ihren Meriten nur mehrers zugenommen haben) dieser Ihnen erblich zustehender Ehr beraubt seyn sollen. Als befehlen Wir Euch gnädigst, daß Ihr so tool bey Euren Untergebenen, als allen ändern nachgesetzten Stellen und Cantzleyen, die weitere gehörige Verordnung thut, damit ob gemeldten Otto Seinrich und Veit Christophen Räuber, ebrüdern, auch Ihren Ehelichen Leibes-Erben und Descendenten beyderley Geschlechts, hinfüro in allen Begebenheiten neben dem Prsedicat Wolgeborn, der Titul Freyherrn und Freyin zu Planckhenstein und Carlstätten, Herrn und Herrin auf Weineckh und Khrayt-6erg, gegeben, und Sie also in allen und jeglichen Vorfallenheiten, dieser Unserer gnädigsten Würdigung gemäß geachtet, geehret, und intituliret werden sollen. Dann an dem re. Und Wir rc. Mien den 13. Aprilis 1081. Allerhöchst - gedachte Römisch - Keyserl. Majest. haben auch vorermeldtem Herrn Baron, Herrn Veit Christoph Raubern im jüngst - verwichenem 1688. Jahr die Gnade erwiesen, daß Sie denselben zu Dero Cammerern allergnädigst ernannt ; Gestaltsam solches aus dem Abdruck dieses, deßwegen ergangenen Keyserlichen Decret hervor leuchtet. „Von der Röm. Khayserl. auch zue Hnn-garn und Böheim Khönigl. May. Unsers Allergnädigsten Herrns wegen rc. „SDem Wohlgebohrnen Herrn Veit Christophen Räuber, Freyherrn hiemit ------------------ anzufügen, welcher gestalten jetzt Aller- MA' höchst-Ernannte Khays. May. Ihme in -Mährt Ansehung seines uralten Hoch-Adelichen worden. Freyherrl. Geschlechts und Herkhommens, auch seiner Vorfahrern dem Höchstlöbl. Erzhaus Oesterreich gelaister treiier und ersprießlicher Diensten, zumahl aber seiner eigenen dahin tragend-treügehorsambster Devotion und gerühmter guter Quali-teten rc. die Gnade gethan, und Ihm zu Dero würcklichem Cammerern Allergnädigst declarirt, auf- und angenommen haben, gestalt Er dann, so bald Er an den Khayserlichen Hoff persöhnlich kommen wird, zu dem gewöhnlichen Aidt und Pflicht admittirt werden soll." „Würdet demnach, aus mehr allerhöchst-gedacht Ihrer Khayserl. May. Allerge-nädigstem Befehl, Ihme Herrn Räuber Freyherrn, zur Versicherung solcher Ihme allergnädigst verliehenen Gnad, dieses Decret ertheilt, Krafft dessen Ihme zugleich die Anzianitet von unten gesetzten Dato an prseservirt bleibet, dergestalt, daß Er vor Ändern Cavalliern, so her-negft zu Khayserl. Cammerern denomi-nirt werden möchten, ungeacht Sie das Iurament ehender, dann Er, abgelegt haben würden, den Rang und die Prse-cedenz haben, und es verbleiben offt Allerhöchst-Ermeldt Ihro Khayserl. May. Ihme Freyherrn annebenst mit Khayserl, Gnaden wohl gewogen. Signatum Wien den 3. December 1688." Der Köm- May. May. geheimer fiatft und ©6ri|ler dümmerer Gundakher Füerst von Dietrichstain. Also stehet demnach jetziger Zeit die alte und ansehnliche Raubrif che Farnme annoch in voller Ehren-Blühe. Jetziger Besitzer aber deß Schlosses Weineck ist Herr Georg Sigmund Räuber, Freyherr. ------------------ Weinhoff ii! ■ IO e i il li o f. Ut o das Schlafs ìòìeinhof ligi. Ursprung dcss Jamens. Wem es gehörig. as Schloß Weinhof, Crainerisch Bainof, ist von Laybach acht Meilen, von Rudolphswerth aber eine tjw ì Meile entfernet. E"iamcng Es hat den Namen von der Orts-Gelegenheit ; angesehn, es an einem guten fruchtbarn Ort unter einem grofsen Wein- Sihe die gebirgestehtsounsäglichen,undzwarindieser T'gur Gegend den besten March-Wein zeuget. @8 war zuvor etwas schlecht aufgeführt, ist jetzt aber schön sauber angelegt, und gehört von ,e alten Zeiten her dem Gotteshause Sittich, g-hvrig. V k i ii i ß. Marcht und Schloss MeiniiL. Woher es den Minen erhalten. Jager - Stelle fofs Marchts. Tiirchen häufen greulich in dieser Gegend. Spion wird 2u Weinite ^wischt und geviertheilt. (Bin andrer arglistiger Hundschaßter wird erwischt und Jespiejst. Ghmalige und jetziger leftteer. Das nahe daherr ligende Schloss Wolßsdorß. -(Welinitz^. Schlafs und Jnarc Kt R ---:- Marckt und Schloß Weinitz. Woher es den Namen erhalten. Lager-Stelle deß Marckt s. Sihe das Kupffer Nr. 380. Türcken Hausen greulich in dieser ^er Marckt und Schloß Weinitz, ^Crainerisch Viniza, ligt in der rbem Mitter - Crain jetzt beyge-1 rechneten Windis chen Marti,don . Laybach zwölff, von der Stadt Tschernembl aber zwoMeilwegs. Den Deutschen sowol als Crai-nerischen Namen hat es von denen daselbst häuffig wachsenden Weinen entlehnet. Es ist auf einer steinigten Anhöhe erbauet an dem Culp-Fluß; in welchen gleich unter dem Marckt aus dem Felsen eine gute und kalte Brunn-Quell hervorrauschet und dem Culp-Strom zueilet. Nächst beh dem Marckt und in der um-ligenden Gegend hat es viel Weinberge, aus welchen man köstlichen Wein erlangt. Ist also diesesOrts Lager-Stelle gar fruchtbar. Das Schloß so wot als der Marckt ist mit starcken Ringmauren und festen Thürnen (so zwar jetzt dem Einfallen und der Ruin gar nahe) möglichst versehen, so daß sie sich denen Türckischen Anfällen stattlich widersetzen können; zumaln diese Bluthunde im 1469sten Jahr und auch zu vielen andren Zeiten die umligende Gegend jämmerlich verwüstet, und als grausame Scythen sich erwiesen. Nächst beh diesem Marckt oben auf einem Berge steht eine Kirche zu Unser Lieben Frauen im Sessel genannt, allwohin man grosse Wallfahrten anstellet. Da im Jahr 1578 Berhard Beeg von Bajnaluka aus Bosnia einen Ausspäher abgefertigt mit Befehl, zu Herrn Hanns Frohnbergern, Croatischen und der Meer-Grentzen Generalu, nach Weinitz sich aufzumachen und auszukundschafften, was deß Generals Fürhaben wäre, lieferte das Glück diesen Spionen und Kundschaffter in der Unsrigen Hände, welche ihn behöriger Massen andren zum Abscheu viertheilten. Weil aber dem Beegen die Zurückkunfft dieses seines Abgeordneten etwas zu lange währte, als fertigte er noch einen arglistigen Vogel ab, der eben, als man den ersten Berrähter zur verdienten Straffe zoch, in Weinitz anlangte. Die Gefahr seines Lebens, wann er sollte ertappt werden, würckte folgende Arglist beh diesem Betrieger aus. Er sprang aus denen Zuschauern herfür und ließ sich vernehmen, daß er bißhero sich in der Tür-ckey aufgehalten, auch so gar beschneiden Apioa.'".jf zv-'N'E. geoi-rthes andrer Mstigtr 'nitk ^ter 2" ^wischt lassen und die Helffte seines Lebens darinnen zugebracht ; indem er aber in der That erführe, daß die Christen gerecht und ihr Gott ein wahrer und recht-richtender Gott, als wollte er hiemit der Christen - Lehre beypslichten rc. Worauf ihn der Herr General Frohnberger mit Freuden angenommen und alle Liebe und Wolthat versprochen. Allein dieser ertztückische Türck hatte nur seine Zunge mit diesem Schmei-chel-Honig berühret, da hingegen sein Hertz noch gantz und gar mit dem Mord-Gifft angefüllet war; sintemal er kurtze Zeit hernach, als Niemand mehr sein Thun und Lassen beobachtete, die Mauern und alle Gelegenheit fleissigst besichtigt,^ auch die Tieffe und Breite deß Culp-Fluffes überall abgemessen, biß man ihn endlich ans wahrer That erlauschet und als einen leichtfertigen Berrähter hier zu Weinitz aus einen Pfahl gespiesst; und sollte es warhafftig übel abgetansten seyn, wo dieser Verrähter mit sothaner Kundschafft in die Türckey entwischt wäre, a) a) Megis. fol. 1609. Es war aber diese Herrschafft Weinitz vorzeiten denen Herren von Auersberg zugehörig; und hat solche Herr Engelbert von Auersberg denen Herren Carln, Ruprecht und Albrecht von Laas im 1227. Jahr verkaufst, die es nachmaln in Besitz gehabt. 6; Nach diesen haben es die Herren von Thurn erhalten, und auf diese die Herren von Bnrgstall, folglich die Herren Se-menitsch, und endlich wiederum die Herren von Burgstall. Wie dann Herr Hanns Adam Graf von Burgstall, Obrister und Hauptmann zu Scraidt und Warillonitsch, noch jetzo dessen würck-licher Besitzer und Herr ist. Eine halbe Stunde oberhalb Weinitz gleichmässig an der Culp ligt auf einem kleinen Hügel das alte nunmehro aber gantz verödete Schloß Wolffsdorff, so auch unter die Herrschafft Weinitz gehörig, und also' folglich hochgedachtem Herrn Hanns Adam Grafen von Burgstall zuständig ist. b) Gen. Auersberg. p. 4. c i f f e il f e t s. "false!«. jrsp* die Hchbreilmng dch Schlosses und Starcbts Weissenftls. Inger-Mie defs Schlosses und Marchls. Dieftr HerrMasst weites Gericht. Do steh ins Innd Hnrndten hinein erstrecht. Etliche Slädle und Macchie dürfen ohn dejjs Meissenfelstschen Verwalters Gegenwart Iiemanden justistciren. Wer dieses Schloss m erst erbauet, es ron einem Herrn rum andren gehommen. Jetriger Destt-er defelben. wohnhafft, denen kein Crainerisch Wort bekandt. Es hat aber diese Herrschafft nicht nur ein groffes Land-, sondern auch Strassen-Gericht, das sich weit in Kärndten hinein erstrecket. Welches sonst ungewöhnlich; und wird nicht bald sonst eine Herrschafft solches Privilegium haben, daß sie ihr Land-und Stadt-Gericht in einem andren Lande hette, als wie diese Herrschafft allein. Es geht solches biß auf den Marckt II Pontäffl in Kärndten, so weit die Hölzerne Brücke über den Pontäffler - Bach reichet und die Gräntzen deß zu der Herrschafft Venedig gehörigen Lands beschleufft, auch auf der andren Seite biß zu der 85* chloß und Marckt Weiffenfels ^wird auch also in Crainerischer ^Sprache genannt und Beisenfeis ' geschrieben. Gehört zu Ober-Crain, und ist vierzehen Meilen von Laybach entfernet. Das Schloß ligt auf einem hohen Berge an den Crainerischen Grenzen ; der Marckt aber ist gleich unter dem Schloß in einem treffen Graben und bey fürsallender Gefahr die Burgerschafft deß Marckts Tag und Nachts oben in dem Schloß die Wacht zu halten verpflichtet. Hier und in der umligenden Gegend reden die Leute Deutsch und nicht Crainerisch, und sind hier ihrer viele Ehmalige und jetziger Besitzer. Da? nahe beiliegende Schloß Wolssdorff. Dieser Herrschafft ' weites Gericht. So sich ins Land Kärnthen hinein erstreckt. Etliche Städte und Miirckte dürffm ofjn d-ß Wkissm- selfischen Verwalters Segenwart Niemanden justifiriren. Jlas SchCofs Vni MarcKt Xk/felSSENFELS Stadt Villach in Kärndten und mehrere Oerter, weßwegen dann so wohl der in Kärndten gelegene Bambergische Marckt Tärvis, als auch Malburgeck, imgleichen die Herrschafft Pfederaum und Stadt Villach keinen Ubelthäter am Leben straffen kann, es seye dann der HerrschafftWeiffen-fels gevollmächtigter Verwalter beywesend und gegenwärtig. Welcher an der Straffen bey dem Marcktstein oder Gericht-Platze dem Rath, Stadt- und Marckt-Richter oder Pfleger derHerrschafft Freyheiten vorträgt, den Ubelthäter durch seinen Gerichts-Diener übernimmt und ihm die Straffe ^erkennt. Für welche gehabte Mühe auch ihme Weissenfelsischen Verwaltern ein Ersamer Rath, Richter oder Pfleger zu Erkennung sothaner Hoheiten 72 Pfennige öffendlich darzureichen und alle seine mithabende Burgerschafft, Bauren und Bediente biß in den dritten Tag frey zu halten verpflichtet, und woferrn obgemeldter Rath, Stadt und Marckt-Richter oder Pfleger zu Pfederaum dieHerrschafft Weiffenfels nicht mit gebührender Bitte schrifftlich ersucht,daß ein Verwalter von ihnen mit nicht gar groffer An- zahl seiner Leute kommen wolle, um sie der groffenUnkosten zu entübrigen, so darff der Verwalter mit 150 gewaffneten Männern erscheinen, welche sie alle frey halten müssen. Dieses Schloß hat im 1431. Jahr Graf Friedrich von Cilly erstlich auferbauet, als er seiner Gefangenschafft ent-laffen worden, wie solches bey dem Me-gisero weitläufftig angemerckt. a) Nach Absterben der Grafen von Cilly ist diese Herrschafft an das Haus Oesterreich gelanget; deßwegen sie noch jetzt ein Pfandschilling. Nach der Zeit ist sie an die Herren von Dietrichstein gelanget, wie sie dann un Jahr 1515 Herr Sigmund Freyherr von Dietrichstein in Besitz gehabt, b) Folglich ist sie im 1612. Jahr in Händen oerHerren Khevenhüller Freyherren gewesen.c) Bon welchen es dieFürsten von Eggenberg, nach ihnen aber die Herren Benaglia, und letzuch die Herrn Graffen von Trillegkh, und also jetziger Besitzer Herr Johann Friedrich Graf von Trillegkh überkommen. Wer dlks^ Schl-ß J erst rt6aa Wie I gefo»1“”' Jetzig^ S3 st8ct belK^”’ а) P. 1091. v. 30. б) Sigmund von Bircken p. 1331. c) Megis. p. 38. W£ ' a .UbjWft E MMAWMZWUZMMMMMA^S ■ ^ MWDWM-'M Utib »Wein en. Unheil. A- die L'Ar X 370. ^notige Cfe*? «u>9 r° ?wi,i,di 'niß. jefls IcKlojfes Weilfenstein Gelegenkeit. Justwaldlein und Garten. Gkmallge Henabmung und Schloß Erbauung auf Honigs Ferdinandi Grlaubnifs. Der Abbi von Jittiek will es nicht leiden. Mufs sick aber geben. Icbrißt, fo über dem Tkor diefes Dcblofs im Itein m lefen. Jetziger Herr HeßtZer. Zwo Grotten unferrn defs Icklojfes. Gestuckte Mauren werden in diefer Grotten von den TiircKen erstickt. Stamm-Vatter von dem gantsen ills Schloß und HerrschafftWeis-jfenftein (in Crainerischer Sprache Bajsenstein) ligt in Unter-Crain, von der Hauptstadt .Laybach drey, von Weichselburg aber eine Meile; und zwar das Schloß ligt aus einem lustigen Hügel. Gleich hinter demselben tuffiti ein angenehmes Wäldlein und bey dem Schloß ein schöner saubrer Garten. Das Schloß - Gebäu ist groß , zierlich und ffarcf. Ehedeffen führte es den Namen Sagra-dez ; als aber König Ferdinand dem Herrn Jacob von Lamberg die Verwilligung und Begnadung ertheilete, daß er das alte so genannte Burgstall Sagradez zu einer Festen und Schloß erbauen mögte, nah- men Ihre Maj. diesen alten Namen hinweg und beehrten es mit dem neuen ade-lichen Namen W e i ff e n st e i n, begnadete es auch ringsherum mit einem Burgfried, ertheilte anbey viel Freyheiten, Rechte und Gerechtigkeiten. Welches geschehen im 1549. Jahr. Und ob zwar Herr Wolfgang Abbt zu Sittich, und Herr Florian Scharff, Pfand-Inhaber der Herrschafft Weixelberg sich unterstanden, gedachten Herrn Jacob von Lamberg bey dem Gebäu deß Tabors zu Sagradez (als auf welches Er einigen Zuspruch zu haben vermeynte) eine Hinderniß im Wege zu legen, haben sie doch auf Unterhandlung HerrnHannsen von Lambergs, Freyherrns, Verwalters der Lands-Hauptmannschafst in Crain, und Herrn Christophs von Der Abbt Don Sittich will es nicht leydea. Mutz sich aber geben. Echrifit, so über dem Thor dieses Schloß im Stein zu lesen Jetziger Herr Besitzer. Khnüllenbergs, Vizdoms in Crain, als von der Röm. Königl. Majest. durch einen besondren Befehl hierzu verordnet« Unterhändler ihre vermeinte Ansprüche und Gerechtigkeiten gütlich fahren, auch die Unkosten im 1549. Jahr den 1. Julii fallen lassen. Darauf dann dieses Gebäu in gemeld-tem Jahr auch zum Anfang gebracht, wovon diese oberhalb des Thors in Stein gehauene Aufschrift zeuget: „Röm. Keyserl. Maj. Ferdinandi Rath und Landshauptmann in Crain, Herr Jacob von Lamberg, Freyherr zu Stein und Gutten-berg, ließ mich von Grund in 1549sten Jahr erheben und ward mit Keys«- und Landsfürstl. Freyheiten zum Weiffenstein genannt. Gott verleihe ein glückseeliges Ende. 1558." Ist also in neun Jahren zur Endschafft gelanget. Und hat der Erbauer dieses Schlosses Einkünften durch viel geschehene Kaufs-und Abwechslungen trefflich erweitert und bereichert, auch diese Herrschafft nachmals lange Zeit auf dem Lambergischen Stammen geruhet. Nach ihnen hat solche Herr Herward Graf von Auersberg erhalten, folglich aber die Grafen Ursini von Blagay ; wie auch noch jetzo Herr Frantz Adam Ursin, Graf von Blagap, Lands-Vizdom in Crain, dieselbe besitzt. Unweit von diesem Schloß bey dem Dorff Laitschz ist eine viel Klassier tieff in die Erden sich erstreckende Grotte, aus welcher die Einwohner deß Dorffs bey ermanglendem Wasser nur allein bey angezündeten Fackeln Wasser holen. Man sagt, daß nächst dabey eine andre Grotte, in welcher ein eisernes, anjetzo aber mit Steinen verschüttetes und dahero jetzt unsichtbares Thor besindlich. Wiewol ich dieses Fürgeben von dem Thor für eine Hoffe Einbildung achte. Bey dem letzt-geschehenem Türkischem Einfall in diese Gegend haben sich alle Einwohner deß Dorffs Laitschz in die obige Wasser-Grotte geflüchtet; deren Flucht aber die Türckische Raub-Hunde ausgespühret, in das Eingangs-Loch viel Holtzwercks gethan und solches angezündet, .so daß alle darinn sich enthaltende Pe^ ( sonen jämmerlich ersticken müssen. Doch i hat sich noch ein Laitschz« Bauer in den Wald versteckt, so den Zunamen Päugk I gesichtet und der Stamm-Vater in diesem gantz verödetem Dorff nach der Türcken Abzüge worden, so daß die jetzige Bewohner fast alle den Namen führen und von ihm abstammen. Nicht ferrne von diesem Schloß in dem so genannten Latschen-Berge ist die im Sommer vielEyses herfürlangende Grotte; deren in denen Lands-Seltenheiten ausführliche Meldung geschehen. Zwo Grott-a unfntn deß SchlosieS- GeflUchtetr Sauren, werden m dieser Gr°n« von den Türcken erstickt. Stamm* Sätet °°n dem g°n^n Dorfs- Inhalt. Wo das Schloß Wàelstein tigt. Ursprung dej[s Mmens. Schöne Gelegenheit dH Schlosses. Jeteiger Herr dH Schlosses. Wo tag Schloß ffieipelftetn tigt. Ursprung deß Namens. . as Schloß Weixelstein, in der Land-I Sprache Novidvor , gehört zum jUnter-Crain. Ist von Laybach 'acht Meilwegs, von dem Marckt Ratschach aber eine Viertheil - Stunde nur entlegen. Die Namens-Ableitung in Deutscher Sprache gibt sich selbst, nemlich von denen Weixeln, welche bey groffer Menge in dieser Gegend herum wachsen. Die Crainerische Benennung Novidvor aber - heifft in Deutscher Sprache soviel, als ein neuer Hof. Es steht aber dieses Schloß an dem Sau-Fluß erbauet, und hat dahero einen 1 schönen Prospect auf gedachten Fluß* Das Gebäu an sich selbst ist zierlich aufgeführt und hat auf jedem Eck ernen viereckichten Thurn. Der vor dem Schloß befindliche grosse Hof urit der in der Mitte stehenden schönen Lrnde ist wol angegeben. Sch°"e . Gelegen^ deß rch^ Sihe die r» \\ V.! XE.!, s TEIN v'X ovt tuvor Elofita. Vor dem Schloß fistet man seine Lust an den schönen ebnen Baufeldern, dem edlen Obst, dem unweit-gelegenen Wein-Gebirge. So empfängt auch die gesummte mit etlichen einander gar nahe ligenden Schlössern besetzte Nachbarschafft den Blick deß Anschauers gar erfreulich. Jetziger eigentümlicher Besitzer der Freyherr Herr Sigmund Wilhelm Ze-zekher hat viel an diesem Schloß verbessert und durch zierliches Bauen verändert. Im 1684. Jahr im Jenner hat sich hier in diesem Schloß etwas Denckwürdiges mit einem Geist zugetragen. Weil aber hievon sehr unterschiedlich geredet worden ; will ich diejenige Erzehlung, welche ich darüber von glaubhaffter Hand erhalten, hiebey anhängig machen, und zwar ohn einige Wort-Berruckung (f) in sothaner Form, darinn man mir dieselbe hat mitgetheilt. Sie lautet aber wort- und inhaltlich also, wie folget. (f) Wie ich (E. Fr.) sie daun auch unverändert ge-uisien, und nur bißweilen die Schreib-Art der Worte, damit sie dem Deutschen Leser desto deutlicher fallen mogten, ein wenig geändert. (Eigentlicher und rvarhaffter Bericht der erschienenen und erlösten Seel in dem Schloß Weirelstein. ,,d)èan hat schon von vielen Jahren hero in benanntem Schloß einen Rumor Nächtlicher Weil gehört, aber dessen auf die gründliche Beschaffenheit biß anhero nicht kommen können. Anjetzo aber ist ein Neues Mensch, Namens Ankha (oder Anna) Wnikhlaukha hieher angekommen, welche sich unterstanden, auf solches Getümmel den Geist anzureden und auf nachfolgende Weise zu befragen. Nemlich" Den 15. Januarii 1684. „Erstens ist Nächtlicher Weile in der Menscher-Stübel ein Rumor entstanden, als wann Einer mit lauter eisernen Kleidern und Ketten umgeben wäre. Folgends hat der Geist nicht allein die Menscher, sondern auch den Stall-Buben (welcher der Menscher Forcht halber in solchem Stübel gelegen) bey dem Kopf ertappt, dadurch der Bub tödtlich erkranckt ist." Den 16. dito. „Abends, da noch das Liecht gebrannt, ist ein Klopffer an der Stübel-Thür gehört worden, aber, nachdeme man schauen rst gangen, nichtszu sehen gewest. Nun haben sich die in dem Stübel befindende Personen nach ausgeloschnem Liecht zur Ruhe gelegt. Darüber ist alsobald ein Getümmel entstanden, und seynd zwo Menscher, Namens Marinkha Sama-tiOutha und Miza Sayesehaukha bey den Kopfs begriffen worden. Und ist also wiederum verschwunden." Den 17. dieses „Ist nichts gehört worden." Den 18. dito. „Wegen Forchi der Menscher hat sich der Hansche Iuritschkho, Suppan, auch in bemeldten Stübl befunden, und, nachdeme sich allbereit die Leute gelegt, hat er sich ingleichen nicht allein nach Aus-l-schung deß Liechtes, sondern zugleich Berschlressung der Thür zur Ruhe begeben. Nun ist darüber alsobald ein unerhörtes Getümmel entstanden. Darauf sich obbenennte Ankha Winkhlaukha auf Zusprechen der Andren Personen unterstanden fiaA benennten Geist anzureden, was dessen begebrn seye? Sprechend: Alle gute Geister loben Gott den Herrn. Es beant-woiMe der Geist: Ich auch! Gott, und Un,er Liebe Frau, und der H. Antoni von Padua helffen mir!" „Darauf spricht die Ankha: Was verlangst du guter Geist? Der Geist antwortet: Dreissig Messen verlange ich. Er spricht auch weiter : Diß Schloß ist mein gewesen. Und verschwindt also." Den 19. dito. „Ist erschienen, aber doch nichts absonderliches vorbey gangen." Den 20. dito. „An diesen Abend wegen Forchi der Menscher war in dem Stübel Antoni Glanitschingg der Schreiber und obbe-meldter Hansche Iuritschkho neben Andren sechs Personen. Und nachdeme sich diese alle zu Ruhe begeben und der Schreiber die Thür verschlieft (oder verschlossen) und das Liecht ausgelescht, ist der Geist Augenblicklich kommen, und hat mit einem Sessel ein starà Rucker gethan." „Darauf spricht der Schreiber: Ich bekenne zwar, daß ich ein grösser Sünder bin. Jedoch unterstehe mich, im Namen Gottes dich Geist anzureden und zu befragen, was dann Mehrers dein Verlangen ist? Und weilen ihme der Geist keine Antwort gegeben , hat er, Schreiber, zum ändern- und drittenmal repetirt, aber auf Keines keine Antwort erhalten. Darüber ist er, Schreiber, aufgestanden, und gegen den Geist, den er vor den Fenster stehend gesehen, gangen, in Meynung, die gründliche Warheit zu überkommen, ob das ein rechter Geist oder nur eine fingirte Sache seye. Und da er aber gegen ihme, Geist, sich begeben,und denselben begreiffen wollen, ist solcher vor ihm verschwunden, und hat sich nicht begreiffen lassen." „Darüber ist er, Schreiber, samt einem Menschen (oder Magd) um das Liecht gangen, und in währendem Liecht - anzünden hat er die Rede deß Geists aus dem Stübel gehört. Da er aber das Liecht gebracht, so war kein Geist zu sehen. Darauf haben die in dem Stübel sich befindende Personen angefangen zu beten. Und nach verrichtem Gebet ist das Liecht wiederum ausgelescht worden." „Folgends ist der Geist abermal gekommen, und fängt kläglich an zu reden. Ankha! Ankha! hilff mir!" Darauf spricht die Ankha: Wie soll ich dir dann helffen, du guter Geist? Spricht der Geist: Mit dreissig Messen, welche zu Iagnenz bey S. Antonii Altar (welche Kirchen unter die Pfarr Schärffenberg gehörig) verrichtet werden sollen." „Auf diese Rede deß Geists spricht gedachter Schreiber : O du guter Geist ! würde es auch nicht gültig seyn, damit diese dreissig H. Messen desto schleuniger möchten verrichtet werden, wann man theils Messen zu Wrunikh bey dem heiligen Antoni-Altar celebriren würde? Spricht der Geist darauf : Nein! Ankha! Ankha! nur zu Iägnenz und nicht zu Wrunikh." „Darauf spricht derSchreiber: Weil mich der Gei ft keinesmals nicht beantworten will, so frag du ihn Ankha, warum und aus was Ursachen er, Geist, leiden muß?" „Also befragt den Geist die Ankha: Mein guter Geist! warum leidest du, sag mir! Er Antwortete darauf: Darum muß ich leiden, weilen ich Einem um 60 Gulden in der Berraitung Unrecht gethan, leide ich arme Wittib. Fragt ihn die Ankha: Wer soll diese drersstg Messen verrichten lassen oder zahlein Spricht der Geist: Der gnädige Herr. „Ferner spricht der Geist: Ankha! Ankha! Ich bin aller matt, und dergestalt zerschlagen und zermartert, daß ich fast nicht mehr reden kann." „Spricht der Schreiber abermalen: ! Mein guter Geist, wann dann diese H. dreissig Messen verricht werden, so komme und gibe ein Zeichen, daß dir geholfsen ist. Der Geist beantwortet: Ankha, dir werde ich ein Zeichen an deinem Kopf geben. Spricht die Ankha: Daß Gotr erbarme! daß ich diesen Schrecken und Schmertzen werde ausstehen müssen! Der Geist beantwortet : Fürchte dich nicht Ankha! das Zeichen, welches ich dir geben werde, wird an deinem Kopf nicht zu kennen seyn, auch wirst du keinen Schmertzen empfinden." „Ferner spricht der Geist. Ankha! Ankha! dich bitte ich, allwo du immer zu denen Herrschafften kommen wirst, sage du, daß ein ungerechter Kreuzer zwantzig gerechte fristet." „Darauf fängt der Geist an, nach der Ankha ihrer Hüll (oder Hauben) zu kratzen. Die Ankha aber fängt an aus grösser Forchi um Hülste zu schreyen Der Geist aber fängt an, sie zu trösteu, spricht, sie solte sich nicht fürchten und kleinmütig seyn, darauf nimt er, der Geist, Urlaub, und ist diesen Abend nichts mehr zu hören gewesen." Den 21. dito. ^ „Zu Nachts in beyseyn deß heimischen Herrn, (dieser ist Herr Sigmund Wilhelm Zetschekher, Freyherr) dann auch zweener Herren Geistlichen, Herrn Georg Andre Schlebnikh, und Herrn Korentzen Tschitsch, und andrer mehr Manns- und Weibs-Bilder nach Ausleschung deß Lichts ist der Geist abermalen erschienen und mit einem Sessel ein schreckliches Getümmel gemacht. Daraus hat sich bemeldter Herr Schlebnikh unterstanden, den Geist zu beschweren, und meldet: Alle gute Geister loben Gott den Herrn! Der Geist beantwortete: Ich auch! Auf ferners Fragen der zweyen Herren Geistlichen aber hat chnen der Geist keine Antwort mehr gegeben, sondern fängt an mit der Ankha Zu reden, sprechend: Ankha Hilst mir! spricht die Ankha: Mein lieber guter Geist, soviel mir müglich ist, will ich dir aus Grund meines Hertzens helffen, sag du mir mein Geist, ob du über die allbe-rert verrichte zwey Messen eine Linderung ottues Leidens empfindest? Spricht der Gesti: Freylich!" „Darüber befragt ihn die Ankha weiter, wie viel Messen verlangst du noch? Spricht der Geist: Annoch zwey weniger als dreissig." „Weiter sprach die Ankha: Mein guter Geist, sag du mir deinen Zunamen. Spricht der Geist, Gallcnbergerinn heiste ich! Darauf bat die Ankha, der Geist wolle nach Verrichtung der dreissig Messen, daß ihme gehalsten ist, ein Zeichen geben. Welches der Geist zu geben versprochen hat, und ist also verschwunden." Den 22. dito. „Diesen Abend in beyseyn deß Herrn Wolfs Engelbrechts, Baron Gallen, und deß heimischen Herrn, wie auch andrer vier Herren Geistlichen, nemlich Herrn Georg Schiffrers, Pfarrerns zu Laakh, Herrn Andree Navadnikh, gewesten Vicarii zu Ratschach, Herrn Georg Andree Schlebnikh, Herrn Lorentzen Tschitsch, und dann andrer mehr Personen ist der Geist durch verschlossene nnd zugleich verbundene Thür nach ausgeleschtem Licht abermalen gekommen, hat aber kein so grausames Getümmel, als die vorige Nacht verbracht : Ursachen dessen, weilen allbereit schon acht Messen verricht seyn worden. Und spricht: Ankha! Ankha! sey dir Danck gesagt, bald wird mir geholffen! Darauf sprach die Ankha: Mein guter Geist! empfindest du ein mehrere Linderung über die verbrachten acht Messen? Sprach der Geist: Freylich, mein Ankha! Sie fragt weiter: Wieviel Messen begehrst du noch? Er antwortet: Noch zwey und zwantzig." „Weiter ist der Geist befragt worden, weilen er die vergangene Nacht den Zunamen gesagt, solle er auch den Tauff-Namen sagen, damit diese beystehende vier Geistliche solchen in denen H. Messen, anzuführen wüssten. Der Geist antwortete: Mein Namen ist Maria Elisabeth Gallenbergerin. Darauf ist der Geist wiederum befragt worden, weilen er, Geist, einGallen-bergerin sich nenne, ob dann die dreissig Messen durch den Herrn von Gallenberg oder durch Herrn Zetschkher sollen bezahlt seyn? Es antwortete der Geist ohne einigen Titel Zetschkher. Und sprach ferner: Tausend, tausend und tausendmal sey dir Ankha Danck gesagt." „Darauf fragt die Ankha den Geist: Mein guter Geist, sage mir, worinn das Unrecht der sechtzig Gulden geschehen ist? damit den Ienigen solches restituiti werden kann. Der Geist beantwortete: Ankha, dieses werde ich dir in Geheim entdecken. Die Ankha aber bat, der Geist solle ihr dieses in beyseyn der Umstehenden offenbaren, damit es besser glaubwürdig würde. Der Geist aber sprach andermaliH: Nein! Ankha, in der Still werde ich dirs sagen. Und daraus nahm der Geist Urlaub, und versprach noch drey Abend zu kommen." Den 23. dito. „An diesem Tage hat der heimische Herr mit fünff Geistlichen eine Andacht auf benenntes Ort Iagnenz zu S. Antonii angestellt und daselbst fünff Meffen verrichten lasten, folgends und nach verrichtet Devotion hat Herr Sigmund Wilhelm Zetschekher Freyherr das Quartier samt vier Geistlichen Herren bey dem Herrn Georg Andree Farrest zu Altenhoff unweit von der Kirchen eingenommen und daselbst über Nacht logirt. Zu Nachts aber, da man das Licht ausgelescht, hat sich be-meldte Ankha auf eine Truhe zwischen zweyen Geistlichen, als: Herrn Georg Schiffrer, Pfarrern zu Laagg, und Herrn Andree Navadnikh gesetzt. Hernach kommt der Geist, und nach dreymaligen Klopsen zupft erstlich Ihn Herrn Pfarrer Hinterwerts beym Haar. Darauf ist er, Herr Pfarrer, von der Truhen aufgestanden. Indente gibt der Geist der Ankha ein laute Ohrfeigen auf den Kopfs, als wann Einer ]j mit beeden Händen auf das stärckeste hätte zusammen geschlagen, daß man den Hall Ij in die Laben gehört hat. Nun hat man darüber das Licht in die Stuben gebracht, und dem Menschen auf den Kopff geschaut ; so hat man das ausgebrennte Zeichen einer lincken Hand, auf der rechten Seiten deß Kopfs, an der Hauben ausgebrennt ersehen, der Kopf aber ist gantz unberührt verblieben. Die Haube aber war eine zim-liche Zeit, da mans vom Haupt abgenommen, sehr heiß. Diesen Abend war Mehrers nichts zu hören." Den 24. dito. „Diesen Abend ist nach verbrachtem Gebet der Herren Geistlichen und ausge-leschtem Licht der Geist abermals erschienen und hat einen Klopffer gethan, und da das Mensch, die Ankha, abermalen zwischen vorbenennten zweyen Herren Geistlichen an benenntet Truhen gesessen, hat bemeldter Herr Pfarrer von Laagkh! einen Zupffer am Kopff empfunden, deß-wegen er aufgestanden. Spricht darauf die Ankha: Ah weh! Ach weh! wem ist diese kalte Hand! Sprach der bey ihr sitzende Geistliche: Fürchte dich nicht, die Hand ist mein. Und das hat er geredt, ob wol die Hand nicht sein war, ihr dardurch die starà Einbildung und Forcht aus dem Sinn zu reden." Den 25. dito. An diesem Tage ist die Devotion der begehrten dreiffig H. Messen zu Iagnenz bey S. Antonii Altar vollständig verbracht, und nach solcher Verrichtung hat sich der heimische Herr mit allen denen Geistlichen, die alldort waren, nach Haus auf Weixel-stein begeben, daselbst seyn die Geistlichen über Nacht verblieben, zu dem Ende, damit sie die Dancksagung der erlösten Seel hören mögten. Und da sie noch beym Nacht-Essen waren und die Nescha Kraschaukha als Haus-Magd denen Kindern über den Saal in benenntes Stübel zu Essen ge* tragen, ist sie von den Geist beym Arm begriffen worden. Das Mensch retirirt sich und erficht Hinterwerts eine weiß-gekleidte Person." „Folgends, da sich allbereit fast Alle in dem Schloß zur Ruhe begeben, hat der heimische Herr zween Unterthanen Namens Christoph Wolfs und Matthias Wreschekh und andre mehr Menscher in benenntes Stübel Ruhen zu gehen verschaffet. Darauf, so bald man das Licht ausgelescht, ist der Geist gekommen, hat einen Klopfer an den Tisch gethan und also geredet : Ankha! anjetzo bin ich erlöst und fahre gen Himmel." „Darauf sprach die Ankha: O du erlöste Seel, bitte derowegen für mich, ist* Ihro Gnaden den gnädigen Herrn, die gnädige Frau und für Ihro gantze gnädige Familj, wie auch für alle die, die dir zur Erlösung und Seeligkeit geholffen habe^ Der Geist sprach : Amen ! Amen ! Amen < „Nach solchen gesprochenem Amen hat sich der Geist zu Ihr, der Ankha, geneigt, und hat ihr das vorhero versprochne iN der Geheim geosienbaret, anbey aber ver-botten, dasselbe nicht weitmührig kommen zu lassen." „NB. Vor allen diesen Geschichten ha das obbenennte Mensch Ankha gebeichte und communicirt." •OR“. , «u». .. wjelrneck 5K Sur <%. L-- ■ 408. 4?* 3DecnegK.iL Ünhslt. das Sehtojs Wernrhh tigt. Ist gantZ verödet. War rin ßtammhaus der Herren von Wernrck. Werns jeteo gehört. as Schloß Wernegk, in der Land-Sprache Vernek, ligt in Ober-Crain, und rechnet man von hier auf Laybach vier Meilwegs. Es ist gleich ober dem Sau - Fluß auf einem spitzigen Berge, aber gäntzlick verödet und abgebrochen ; war ehedefsen ein Stammhaus der Herren von Wernegk, die solches lange War «» Zeit in Besitz gehabt. Da man das stammtau« Schloß Poganikh zu bauen angefangen, hat man die von dem verfallenen Schloß Werneckh annoch übrige Steine dazu angewendet. Gehört jetzt dem Herrn W«m, Ernst Friedrich Grafenweger. ihitfdi. ie Stadt Wihitsch ligt in derTür-ckey. Man hat sie ehmals dem Hertzogthum Crain und zwar dem Untern Theil beygerechnet; wie dann der geneigte Leser bey Beschreibung der Türckischen Grentzen die ausführliche Erzehlung samt der dazu gehörigen Kupfer-Figur antreffen wird; dahin ich wettern Bericht verschieben wollen. W» Wildeneck flgt. Ursprung vinte Namens Lager-brelle deß Schlöffe?. Sihe die Figur N. 382. ìfitencgÈR. slnhiilt. _ _ o Mildeneck ligt. Ehrung feines Inmens Jirger-Itelle defs IcKlojfts. Je-fckaßenkeit defs jfohtofs-Sebäues. Groffer Marstall. Schöner ftyfatitm °'° Beneficii !“ U. * '«hie. *' 3to«n Herren ^'aser con Um rQUt:n Um8«btad)t. geborne von Lilienberg hat die, nächst bey dem Schloß Wildenegk gelegene Capelle oder das Beneficium zu unserer Lieben Frauen in Drittey gestifftet. Nachgehends ist diese Herrschafft auf die Herren Laaser oder von Laas gelanget; wie dann im 1512. Jahr Herr Georg Laaser es in Besitz hatte. Der Letzte Herr Laaser, dem diese Herrschafft zuständig gewest, war Herr Daniel Laaser, Hauptmann zu Wihitsch. Als aber dieser durch die mörderische Hand der aufrührischen Bauren zu Gurckfeld erwürgt, auch sein Bruder, als nechster Erbe eben deffelbigen Tages bey Ainöd mit Steinen von den Bauren tobt geschlagen, und also Namen und Stamm der Herren Laaser vertunckelt worden, haben die nechsteErben als Schwestern der Herren Laaser, namentlich Fr. Barbara verehlichte Raumschifflin, Herrn Leopold RaumschiffelsEh-Gemahlinn, Fr. Felicitas, Herrn Adams Gall zu S. Jör-genberg, deß Jüngern, Verehlichte, und Amalia, Herrn Paul von Scheyr Ehefrau, sich untereinander wegen dieses Erbtheils ; verglichen und bewilligt, daß das Schloß Wildenegk dem Herrn Paul von Scheyr bleiben, und er denen andren ihren gehörigen Theil ausreichen sollte; so geschehen im 1573. Jahr. Von diesem kam es auf die Herren von Dörnberg, folglich auf die Herren Raumschiffel, dann an Herrn Carl Valvasor, Freyherrn; von dem es der jetzige Besitzer Herr Hanns Seyfried Raumschiffel käuflich hat überkommen. Jetziger Herr deß Schlosses. Das öbe agk, i f tf e ii l a g L Das Schloß Wildenlagk ligt in Ober- gantz öd und verlassen; und habe ich solches Crain bey der Stadt Bischofflagk, ist il schon bey Bischofflack eingerückt. «gt. >>a« tofltain üu i f i n g r a i n. sishali. dag Ichlofs Milingrain ligt. Woher es den Iamen erhalten. Ist zintlich fest. Störchen häufen hier übel. Wer es neu gebauet. Jetziger Herr Besitzer diefes Schlaffes. as Schloß und Herrschafft Millingrain oder Willengrain, Crainerisch Nabregu, wird dem Mitter-Crain beygerechnet, und zehlet man von hier auf Laybach sechs Meilwegs, aber einen kleinen Weg nur auf Reiffnitz. Warum der Erbauer diesem Schloß den Namen Wilingrain gegeben, kann ich nicht errathen. Mit dem Crai-nerischen Namen war der Ort, ehe man noch das Schloß dahin gebauet, schon belegt und Nabregu genennet. Es ist aber dieses Schloß im ebnen Felde aufgeführt, und dahero bey einfallendem Regen die Gegend herum sehr kotig. Das Gebäu belangend, ist es mit einer starà Ringmauer und Thürnen aufs beste versehen, auch mit einem Graben umfangen, und also wider einen gähen Tür-cken-Anlauff gesichert; sintemal diese Unmenschen hier herum öffters gestreifft, gros-sen Schaden gestifftet und den grimmigen Wolffsbeltz abscheulich heraus gekehret. Dieses Schloß hat Herr Andreas von Lamberg von Grund auf neu-erbauet, und nach ihm die Herren von Lamberg viel Jahre behalten. Vor wenig Jahren aber haben es die Herren von Werneck erhalten, von denen es im 1686. Jahr der jetzige Einwohner und Besitzer, Herr Johann Baptista Freyherr von Witzenstein käuflich erhandelt hat. Ist zimlich sest. Liircken hausen hier übel. .Wer er neu gebauet. Jetziger Herr Besitzer diese« Schlaffe«. Jrcsr ERMS?#-! K-I.J Z« das etti el ligi. J®8?« es Namer, “taten. Ahe das *Wfer «• 384. i II (ft e f. Inhalt. o das ßchlöfslem Winckel ligt. Woher es den Kamen erhalten. Jeine Jager-Itäte. Wem es heut gehört. ta§ Schlüßlern Winckel oder ^WinckHel, Crainerisch Kot, ligt rim Unter-Crain, acht Meilwegs von Laybach. Die Namens-Ableitung so-wol in Deutscher als Craine-rischer Sprache erkennet man leichtlich an deß Schlößleins Gelegenheit, weil es in einem Winckel deß Gebirgs angelegt, und Kot auf Crainerisch einen Winckel bedeutet. Es steht aber auf einer kleinen Anhöhe unter einem Berge, aus einem fruchtbar», mit Obst, Wiesen, Bauseldern und um-ligenden Wein - Gebirgen bereichertem Boden, und gehört für jetzo deß Seel. Herrn Hanns Adam Cazianers Erben. i p a dl. io die Herrschaft, Marchi und Burg Wiyach ligt. Dejss alten jetzige Kuin. Der Mu^s Mpach, wie er heg den alten genennt. Heutige le-fchajfenheit defs Marchts. Allgemeines (Sefängnifs der Herrjschaft M ppach. Hammerwerch Lu Mippach angerichtet. Kommt in die Aflche. Dapier-Muhle. Tuchmachereg Lu Mippach. Venedig erobert Mippach. (ßvangelifche werden aus Mipach vertrieben. GrauSamer Kinder - Mord einer Ehebrecherin«. Iiammhaus der Herren von Mippach. Die Herren Ichenchen von OsterwitL hehommen es. Vachmals die Herren von Herberstein. Endlich bekommen es die (Srafen von Stunt. Jetziger Herr ieftteer dej|s Ichlofes. Ruin. Dtr Fluß Zie alte Herrschafft, wie auch der neue Marckt und Burg Wipach (oder Wippach) in Latein Wipa-cum oder Vipacum, in der Land-- spräche Vipava, ligt in Inner-Crain, so man insgemein den Wippacher-Boden nennet, neun Meilen von Laybach. Das alte Wippach war auf einen steinig-tenHügel erbauet,ist aber jetzt völlig zerstöhrt und verödet,wie in beygesügterFigur zu sehen. Der neue Marckt Wippach oder die jetzige Burg ist gleich unter dem alten Wippach. Nechst bey der Burg entspringt an vielen Orten aus den Felsen der Fluß Wippach, bey denen Alten Frigidus oder der Kalte be-uamset, wie anderswo schon gemeldet. Die Gegend herum ist überaus fruchtbar und gut, und wächst hier der von vielen Geschichtschreibern so offberührte und berühmte Wippacher Wein, den sie insgemein den Kindermacher nennen, und von dem ich auch im II. Buch schon Meldung gethan. Der Marckt war vor diesem, da er noch Landsfürstlich, von wackern und geadelten Personen bewohnt, jetzt aber ist er gäntzlich in Abnehmen gerathen. Vor sechtzig und mehr Jahren bewohnte man noch das alte SchloßWipPach, nach derZeit aber hat man bessererBequemlichkeit halber in demMarckt eine Burg gebauet, so man die neue Burg benamset, allwo jetzt die Herrschafft wohnt, und ist nächst dabey ein Gebäu, namendlich diealteBurg, so vor diesem dem Herrn Edling zugestanden undgantz nichts mit der Herrschafftzu schaffen, sondern independent ; Stint Lager Statt. Wem eS heul gehört. Heutige Btschaffenheit deß Marckt«. Ahe das Kupffer W. 386. jöte3urq VndMarctCt XXÌPACH XX/lBACH Ulf; _,v ,1 \ ii ©efl'n“™se§ dieselbige ist jetzt durch Heyrath an die Graft ^Herrschafft Lantherische v. Unter-Reiffenberg gelanget. Hinter der Burg Neu-Wippach gleich bey dem Wasser-Ursprung sieht man einen hohen viereckichten Thurn, so für jetzt zu einer allgemeinen Herrschafftlich-Wippache-rischen Gefängniß dienet, ehmals aber denen Herren Baumkirchnern, von welchen ich bey Hültzenegk einigen Bericht gegeben, zuständig gewesen; und hat selbiger Thurn viel schöne und edle Gülten, so jetzt der Herrschafft Wippach anhängig gemacht. - Eine starcke Meilwegs von diesem Marckt iu°Wippach ^ an dem Wasser Cobel oder Hubell hat jetzt-""stricht t! ger Herr und Besitzer der Herrschafft Wippach ein Eisen-Hammerwercknnd Schmeltz- Sütte zurichten und daselbst verschiedene achen von Eisen giessen und ausschmieden laffen, als eiserne Retorten auf Adria zum Quecksilber aus dem Ertz zu bringen und mehr dergleichen Arbeit. Allein Ca?1 ,in das leidige Feuer hat dieses Gebäu ergriffen und in die Asche geleget, und ist jetzt dafür Schier- eine Papier-Mühle aufgeführt, in welcher ein grosse Menge Papiers verfertigt wird, ^chuiacher-y Uberdas hat auch höchst-gedachter jetziger U Herr Besitzer eine Werckstat von Tnch- macherey angegeben, aus welcher man viel gute Tücher erhält. Diese Herrschafft Wippach hat auch über alles bischer Besagtes ein grosses Land-Gericht. Die merckwürdige Wippachische Begebnissen belangend, so ist im Jahr 1478 von den Türcken um Wippach herum Alles ver-tte6m'3 wüstet worden. «) Im 1508. hat der Be- Netianische Leu den Marckt Wippach angefallen und unversehener Weise in seine Klauben gefastet; b) dem es aber nachmals die Erainerische Ritterschafft samt dem Fußvolck wieder entrissen, <) wie unter den Jahr- und Kriegs-Geschichten & ausführlich beschrieben wird. ^tn'aug 2m 1584. Jahr den 21. Mettzen hat App°ch11 Herr Lorentz Lanthery, Freyherr, aus t6;n- Ertzhertzoglichem Befehl alle Evangelische innerhalb vierzehentägiger Frist aus dem Marckt Wippach und seinem Land-Gericht ausschaffen müffen, da dann die meiste hinweg gezogen und nur etliche Eatholische hinterblieben. ^"usamkr Im 1644. Jahr ist eine grausame Un- that hier verübt, indem eine Ehbrecherinn ^-rinn. ihr unzüchtig-erworbenes Kind in einen brennenden Ofen geworffen, und als sich j das Kind dreymal umgekehrt und gegen a) Megi?. p. 1214Ì b) Megis. p. 1277. c) MS. Prov. li Valv. XI. Buch. dem Loch zugefallen, aus mehr als Ti-I gertscher Grausamkeit mit einer Ofen-Gabel zurück in das Feuer gestürtzet und verbrannt, d) Im 1660. Jahr den 17. Septembris haben Ihre Röm. Keyserl.Maj. Leopoldus I., als Sie von Laybach auf Görtz gereist,allhie Dero Nachtlager gehalten. <0 Endlich führt uns die bißhero gehaltene Ordnung auf die Besitzer dieser Herrschafft Wippach. Es war aber vorzeiten ein _ Stammhaus der Herren von Wippach, die ber^mm es viel Jahre innen gehabt, als : An. 1272 von Wppach. Herr Simon Wippacher mit seiner Eh-frauen Eatharina; nach seinem Absterben im Jahr 1274 sein Sohn Herr Hartwig von Wippach; nach diesem im Jahr 1291 Herr Rüdiger von Wippach. f) Sonst findet man für dreyhundert und etlichen Jahren noch mehrere Herren von Wippach, von denen aber nicht bekandt ist, ob sie diese Herrschafft in Besitz gehabt. Allein der Tod hat schon vor dreyhundert Jahren über diesen Stamm und Namen triumphirt. Nach denen Herren von Wip- $ie $errtn Pach kam es auf die Herren Schencken von Schmà Osterwitz, wie solches bezeugt Lazius g) “°n Ost-rwitz und der v. Schönleben h) mit folgenden {omnun ce-Worten: Elisabetha III. ab Aursberg, nupta Reinero Pincernae de Ostervviz, qui adhuc vixit An. 1330, cujus filii susceperunt Feuda à Patriarchis Aquilejensibus, zu Teutsch: „Elisabeth von Aursberg, die Dritte, ist Herrn Reiner Schencken von Osterwitz verehlicht worden, so noch um das Jahr 1330 gelebet, dessen Söhne von denen Patriarchen zu Aglar die Lehen Wippach erhalten." Nachmals haben diese Herrschafft die Freyherren von Herberstein überkommen, tL^mn wie folgende Worte Patris Martini Bau- von Hrr-tschers ein Zeugniß abstatten: 0 Anno 6«P*in-1487 Hérberstainii hoc aevo florent, quorum Leonardo Friedericus Caesar contulerat Castrum Vipacense, in quo natus hoc anno Sigismundus ab Herberstein Literatorum Gloria. „Im Jahr 1487 und um diese Zeit waren die Herrn Herbersteiner in grossem Ansehen, von denen f ett Leonhard Herberstein aus Müdigkeit eyser Friedrichs mit dem Schloß Wippach belehnet worden, in welchem dieses Jahr-Herr Sigmund von Herberstein, der Ruhm aller gelehrtenLeute, auf dieWelt kommen." d) MS. Schön), cons. e) Temp. mec. f) MS. Freyd. g) Laz. Migr. h) Gen. Aursp, fol. 7. i) P. M. Bautsch. Endlich bekommen es die ©raffen von Thurn. Ls das Schlößlem Wiesenhof ligt. Sihe die Figur N, 422. Auch haben nach jetzt angeführten Scri-bentens »- Zeugniß die Grafen von Thurn diese Herrschafft gehabt. Die Worte vorigen Authoris hievon lauten also: Anno 1557. Nicolaus Comes Turrianus, Praeses Gradiscae & Marani, vivere desiit, multas obiit Legationes in Italia, Hispania, Belgio pro Caesare, unde donatur Vipacensi Castro. Servivit etiam Ferdinando I. in Hun-garia &Croatia,contraTurcas. ZuTeutsch: „Im Jahr 1557 ist Niclaus Graf von a) P. M. Bautsch. Thurn, Praesident zu Gradiška und Maran, |i mit Tod abgangen. Es hat sich der Keyser jj seiner in vielen Gesandschafften in Italien, ! Spannien und Niederlanden bedienet, weß-I halben er auch mit dem Schloß Wippach beschenckt worden. Er hat auch Ferdinand dem Ersten wider die Türcken in Ungarn und Croatien treue Dienste geleistet." Diese Herrschafft war auch Landsfürstlich; dahero sie noch immer ein Pfand-Schilling. Jetzo stehet sie Herrn Anton Grafen von Lanthery zu. » i« fenRoff. Wo das IcblöMern Wiesendos ligt. Moder es den Kamen empfangen. es erbaut und jeteo befttei Jetziger Herr B-htz-r deß Schloß WI6ENHOFF • V' 1 1 .as Schlößlein Wiesenhof wird leben so in Crainerischer Sprache ge-\nennet; ligt inMitter-Crain zwi-scheu Laybach und Auersberg, gleich bey der Straffen, von Laybach dritthalbe, und von Auersberg eine halbe Meilwegs. Den Namen hat es von denen häuffig-herumligenden Wiesen-Gründen entliehen. cmp?aagen. Es hat solches vor wenigen Jahren im m es ebnen Felde jetziger Herr Besitzer Herr Frantz von Coppinis erbauet. ^°her es "tlkhnet. ?°S»-Stkllr ^ Schlossen die 6>gur 388. 3öofffs6üRe[. JeftKreibung defs ßrh!o|)|rs Wolßsbühel. Woher es den Kamen entlehnet Jager-Stelle defs Ichlostes. Wer es neu erbauet hat. Justwäldlein. Ghmalige fefiteer dtefes ßchlostes. Wessen es jeteo ist. SSS8 ms Schloß Wolffspüchel oder -WolffsbüHel, in der Land-Sprache Vovtschyepotok, gehört zu .^Ober-Crain; und rechnet man * von hier nach Laybach dritthalbe, nach der Stadt Stein aber eine ^halbe Meilwegs. x' Den Deutschen sowol, als Crainerischen Namen hat es von denen häuffig- dortherum in Wäldern sich enthaltenden Wölffen bekommen. Es ligt in der Ebne, an einem ein wenig erhabnem Grunde, unter einem Berge, auf welchem das alte Schloß stehet, an einem schönen, lust- und fruchtbarn Ort, hat viel Obsts, schöne Wiesen-Gründe, srucht-wucherende Baufelder ; unweit davon läufst die Feistritz vorbey. Dieses neue oder untere Schloß ist erst in diesem Jahrhundert von denen Bon-homischen um besseret Bequemlichkeit sauber und wol aufgebauet worden. Gleich hinter dem Schloß ligt ein schönes Lustwäldlein, so zu noch grösserer Bergnüglichkeit gereicht. Es hat aber dieses Schloß Herr Niclaus Bonhomo, Lands-Verwalter in Crain, im 1595. Jahr in Besitz gehabt, und Herr Adam Bonhomo, welcher hier zu Wolffs-bühel im 1597. Jahr den 30. Martii gestorben und zu Mansburg begraben worden. Folglich hat solches Herr Niclaus Wer « mit erbauet har. Lirst- WLldlein. Ehmalig? Besitzer dieses Schlaffes. Wilhelm Bonhomo, und nach ihm Herr !j Posareti erblich überkommen. Seit dessen Leopold Raumschissel Freyherr, von die- j| Entseelung jetzt seine hinterlaffene Frau sem Herr Hanns Georg Posareti erhalten ; Wittwe, Frau Anna Elisabeth, eine ge-nach dessen Absterben solches sein hinter- borne Valvasorin, Freyinn, diesen Ort W-ff-n lasiener Sohn Herr Johann Herward jj annoch besitzt. IDolffsdocff. Das Schloß Das Schloß Wolffsdorff ligt in der ! beygerechnet wird; ist aber solches schon Wolfisdorfs. Mndischen Marckt, die jetzt Mitter-Crain || oben bey Weinitz beschrieben worden. WORDL mm-' ö r >l l. sfnftdC Heschreibung dess Schlosses und der HerrMaßt Mordet. Woher es den Kamen hat. Jager-Stäte desselben. Lustige und fruchtbare Gegend dieses Orts. Stammhaus der Herren Werder. Dessen nachmalige MsitZer. Jetziger SeMer. Beschreibung deß Schlosses und der Herrschafir Windel. as Schloß und Herrschafft Wördel, Crainerisch Ottoziz, ligt in Unter-^,Crain, von Laybach acht, und von der ^ Stadt Rudolpswerth eine Meile. Den Crainerischen Namen Ottoziz hat es von denen zusammlauffenden Wassern, "9 so sich unter dem Schloß vergeschwistern, den Deutschen aber als ein Stammhaus kager-Slale desselben. Ah- das Kupffex A. 389. ?ustige und Züchtbare ®egend dieses Otts. ^tammtzaus der Herren Werber. der Herren Werder, von seinem ersten Besitzer. Das Schloß ligt mitten in einer von dem Gurckfluß gemachten Insel; allwo auch ein schöner Garte; und ist zimlich wol für einen gähen Anfall versehen. Von beyden Seiten hat es höltzerne Brücken, wiewol vor wenig Jahren auf einer Seiten die Brücke verfallen, weßwegenman denn von einer Seiten mit Schiffen zu dem Schloß gelanget. Von der andren Seiten aber ist die Brücke noch in gutem Stande. Solchem nach stehet diß Schloß an einem schönen und luftigem Ort, sonderlich wegen deß Wassers. Anbey ist das umligende Land gut und fruchtbar, auch nechstdabey ein schön und grosses Weingebirge. Dieses Schloß, wie schon berührt, war ein Stammhaus der Herren Werder, welche sich theils Werder, theils von Wärth, und in Latein de Werde geschrieben, und diese Herrschafft viel und lange Jahre in Besitz gehabt, als: im 1265. Jahr Herr Ulrich de Werde ; im 1289. Herr Engel- bert von Wärth, im 1322. Herr Walcunus de Werde, im 1372. Herr Heinzelin Werder, im 1386. Herr Winter von Werd. <*) Nunmehro aber ist dieser Name und Stamm schon längst von der Zeit verzehrt. Nachmals haben diese Herrschafft die Herren Bilanders überkommen, als: im 1520. ist zu Wördel gestorben Herr Sigmund Wilham von Villanders. Bon dem es sein Sohn, Herr Wilhelm von Billan-ders ererbet, so am Charfreytage deß 1547. Jahrs, nachdem er etliche Tage zuvor mit dem Roß gestürtzet, an denen empfangenen Wunden gestorben, und also sein Nam und Stamm mit ihm verloschen. Es li-gen beyde, Vater und Sohn zu Rndolphs-werth bei) denen Franciscanern begraben; wie das Grabmal ausweiset. Nach dem Hinfall dieses Stammens kam diese Herrschafft an die Herren Len-khovitsch Freyherrn, nach ihnen an die Herren Douoliz ; von welchen es die Herren Sonze käuflich erhalten, und der jetzige Besitzer Herr Wolfs Jacob Sonze ist. a) MS. Litt. ^9«= Stelle °eß l^ßtems -heple. Iili e ple. jlitftaU. Inger-Itelle defs Ickiloffes Zcheple. Wird vom Melter-Itrsl verbrannt ; wieder aufgebauet. Wer jetzo dasselbe besitzt. £q8 Schlößlein Zcheple wird |auch also in Crainerischer Sprache genennet und dem Oberin Crain beygezehlet. Ist von ^Laybach eine Meilwegs, und gantz von allen Strassen entfernet; sintemal es an einem unbewohnten Ort, zwischen grossen Wäldern, auf einem Hügel, der überall mit Bergen und andren Hügeln umsetzt, und daher alles Aussehens be- Ì raubt stehet. Doch ermangelt der Ort, da es erbauet ist, nicht gäntzlich aller Lust. Wer aber solches zu erst angelegt habe, ist unwiffend. Vor wenig Jahren im December hat der Donner in dieses Schlößlein geschlagen, es angezündet und jämmerlich eingeäschert, doch ist es jetzt wieder aus der Aschen erhoben und von Neuem aufgebauet. Es gehörte vor diesem Herrn Bosio, jetz aber seiner hinterlaffenen Frau Wittwen. Dessen nachmalige Besitzer. Jetziger Besitzer Sitze die Figur N. 47«. Mrd vom Wetter- Tua! verbrannt. Wieder aufgebauet. Wer jetzo dasselbe besitzt. % illlliiljllliwilljliijw +7S- 3 r p i I f (fi. Welckrr Gegend Zepitfcb ligt. Mone Orts - Gelegenheit. ^ruchtbarheit defls Hadems. Kustwald coll ^afatten. Ungesunde Küsst atthie. Wer es der Sraffchasst Mitterburg bat einverleibt. Welcher Gegend Aepiffch ligt. schöne Orts-Gclegmheit. Sihe die Figur N. 391. Fruchtbarleit deß Bodem«. Kfoas Schloß Aepitsch, Crainerisch ^Zepitzche, lrgt in Isterreich, von ■ Laybach sechszehen Meilen, von ^ der Stadt Mitterburg vier, und I« nicht weit von dem Kloster Unserer Lieben Frauen, Ordens S. Pauli deß ersten Einsiedlers. Seine Lager-Stelle hat es an einem schönen und lustigem Ort, nechft bey j dem Zepitscher See und Fluß Arsa, in einem wol fruchtendem Boden, dem es an Getreid - tragenden Aeckern, überaus vielem Wein - Gewächse, so den trefflich- j: berühmten roten Zepitscher-Wein reichet, und weiten Wiesen - Gründen, (allwo : der Fürst von Auersberg ein Gestütt hält) auch so gar an einem am See gele- ! gelten und mit Fasanen angefülltem Lust-Walde, nicht ermangelt. Doch verbittert alle diese Lustbarkeiten eine Unlust, nemlich die Lufft, welche wegen der ausdünstenden See-Dämpffe etwas unrein und dahero ungesund. Bor wenig Jahren haben allhie die Bäumt einen Todten wieder aus dem Grab geriffen, und einen Pfahl durch dessen Leib geschlagen. Was die Ursach gewesen, ist bey Beschreibung Khring schon entdeckt. Dieses Schloß ist von dem Fürsten Johann Weichard von Auersberg erkaufst und der Grasschafft Mitterburg einverkörpert worden; daher es auch jetzo noch Herrn Herrn Frantz Ferdinand, Fürsten von Auersberg zuständig. Lustwald * Faslme»- UngksuA Lufft Wer e« Min-rbu^ rinUleit* Welcher <$egona. 5t6«Uuni m g*»»*; daybach. 1 beyut AaltL-Verkauß. Zwey Mucken Zu Iayback. Heysteuer G. Iöbl. $attdfchajflt 2«m MucKenKau. Me Trantschen oder GessängniD. Die Hürger - Gefiängmfls. Kacktwacke zn Jagback. Zween IcKau - würdige Hrunnen. fo springen. Hescknßenkeit der Hürgerlicken Häuser. Gassen und Märckte. fcSteCe r Siabt "hbaih. aybach, die Hauptstadt in Crain, ffo ehmaln bet) den Alten unter dem Manien .ZEmonae, einer in Ober-Pannonien gelegenen Stadt, bewandt gewesen, wovon schon im Fünfften Buch Meldung geschehen, ligt in einer Ebne, doch an einer Seiten den Bergen benachbart. Von den Deutschen wird sie Laybach wegen deß durchfliessenden Flusses Laybach, von den Italiäncrn Lubiana, von den Sela-voniern und Crainern aber Lublana, von den Lateinern Labacum benamst. Sie steht für jetzo in einem halben Mond oder Zirckel erbauet, welcher den mit dem Schloß gekrönten Berg umfängt. Es zerschneidet aber und scheidet diesen halben Mond der hin und her schiffbare Laybach-Fluß, so mit zweyen Brucken belegt und dessen dritte Brucken-Stelle die stets zur Übersetzung bereinigende Schiffe ersetzen. Ihre Lager-Stelle ist mitten im Lande, 46 Grad, 17 Minut. Latitud. (oder deß Seiten-Standes) und 35 Grad 26 Minuten Longitud. (deß Ost-Standes) und scheiden sich hier vier Theile deß Landes, als: Ober Crain, Unter-Crain, Mitterund Inner-Crain. Ihre Erbauung belangend, so ist dieser Phoenix aus denen Ruinen der vormaligen Stadt 2Emonre erwachsen; wiewol selbige auf der andren Seiten sich meh-rers ausgebreitet. Denn nachdem besagte Stadt von dem Hunnen-Könige Attila, der so betitelten Gottes - Geiffel, in die Asche geleget, auch da sie sich aus selbiger wieder durch Narsetis, Keysers Justiniani Feldherrn, Bewilligung empor geschwungen, nacymals von denen Avaren und Longobardern abermal gantz vernichtet worden, hat unter Carl dem Groffen sich dieses eine zeitlang wüstgelegene Aemona durch die dahin gekommene Francken nachmals wiederum wohnbar befunden, und zugleich mit Veränderung deß alten unglücklichen Namens Aernonae in Laybach von dem durchstieffenden Strom sich benennen laffen; biß endlich ohngefähr um das Jahr 1200, der so genannte Neu- marckt beygefügt ward, und dieser in etwas einem Marckt gleichende Ort denen Kärn-thischen und nachmals Oesterreichisch-Babenbergischen Hertzogen gehorsamte. Im 1416 Jahr ist dieses Laybach zu einer ansehnlichen Stadt erwachsen, indem es mit stärckern Mauren eingefangen worden, a) welche sedami och auf Befehl Keyser Friedrichs, noch mehrers im Jahr 1475 befestigt, und also Laybach dem Einfall deß Raub-gierigen Türckens entgegen gesetzt worden, und mufften selbst die gefangene Türcken zu Vollziehung dieses Be-sestigungswercks Hand anlegen; b) biß zuletzt im Jahr 1520 diese Stadt mit Mauren, Thürnen, Brustwehren, Pasteyen und Gräben zu befestigen, bester Maffen der Anfang gemacht; wozu Ihr Königl. Maj. zu Hungarn und Böheim Ferdinandus, nachmals glorwürdigster Römischer Keyser, groffe Geld-Hülffe, und auch Eine Löbl. Landschafft in Crain ausser dem geleisteten Land Robat 4500 Gülden beygetragen. Hierauf führte man im Jahr 1521 den Thurn samt der Mauer bey Sanct Friedelin, jetzt „S. Lorenz aus dem Rain" genannt, biß zu dem Deutschen Thor ans. c) Jmgleichen ward der groffe runde Thurn gegen Krakau in eben diesem Jahr ausgebaut, d) Im Jahr 1525 richtete man das im vorigen Jahr eingeäscherte Deutsche Thor wieder auf, und verlegte das daselbst gestandene Keyserl. Zeughaus, so die unersättliche Flamme auch gleicher Weise mit aufgefrefsen, an den Schloß-Berg. Maffen sich selbiges für jetzt als ein groffer vier-eckichter Thurn mitten im Walde deß Schloß-Bergs zeigt, und gemeiniglich „der Keyserliche Pulver - Thurn" betitelt wird, <0 Im folgenden 1526. Jahr erbaute man die neue Mauer bey dem Deutschen Hause gegen dem alten Thor, f> im 1527. aber die Pastey bey dem Kloster-Thor, so aber im 1533stem Jahr erst vollendet worden, g) a) Not. Lab. b) Not. Lab. c) Not. Lab. ä) Not. Lab. e) Not. Lab. f) Not. Lab. g) Not. Lab. Laybach wird mit starcken Mauren eingefangen. Befestigung der Statt Laybach. Was man nach und nach an Thürnen. Thoren und Mauren gebauet. Die grosse Pastey von schönen ausgeschnittenen Quaderstücken vor dem Biz-dom-Thorbey denen Capucinern hat ihre Erbauung dem 1529. Jahr zu dancken. Btwilligung Im 1531. Jahr Montags nach Invoca cavit ward auf deren von Laybach unter» thänigstes Ansuchen zu noch fernerer Befestigung von Einer löblichen Landschafft in Crain abermals ein Robat angestellt, und allen und jeden Bauersleuten im Lande, sie mogten gleich der Königl. Maj. oder Landschafftliche Unterthanen seyn, zu diesem trefflichem Fürnehmen drey Tage zu robaten befohlen. Damit aber die Entfernung deß Wegs und andere Mühseligkeiten keine Unordnungen in den Weg schieben könnten; machte man Anstalt und schlug es bey denen Weitentlegenen aufs Geld, also daß je Einer für einen Tag Robat vier Kreutzer bezahlen muffte; von welchem Gelde sollten Taglöhner ausgenommen, und sowol der Stadt- als Schloß-Bau nach Befehl deß jj Obristen Feld- und Landhauptmannes bestmöglichstes Fleiffes verrichtet werden; Actum Montags nach Invocavit, in Hoff-thayding Anno 1531. Diese Zahlungs - Frist ist von einer Hueben für einen Tag vier Kreutzer Ro-bath auf hernachfolgenden Jacobi Tag bestimmt und ausgesetzt worden. «V Im Jahr 1534 ist die Ringmauer samt denen Thürnen bey dem Wasser hinter dem Räuberischen, hernach aber Ziegelfestischen und nunmehr Lochenhei-mischen Hause (angemerckt es seinen Namen mit seinen Herren seithero verwechselt hat) erbauet worden, und erstrecket sie sich von der obern biß zu der untern Brucken, wo man jetzt insgemein die Gaffe „hinter der Maur" nennet; da sonsten zuvor überall ein offner Weg zu dem Wasser war. b) Weil auch der Bischofs von denen Bürgern zu Laybach die Immunität auf drey Häuser, deren zwey Er selbst gekaufft hatte, das dritte aber von dem Räuberischen Stifft herrührte, erhalten hatte ; als führte «ijch-s, Mri Er hingegen denen Burgern zum Besten bieSingmaur die Ringmauer bey dem Waffer hinter dem Bisthum aus. c) Im 1536. Jahr ward der runde Thurn oder Bollwerck am Schabieckh bey dem Waffer erbauet. d) a) MS. krov. & Kot. Lab. 6) MS. Lab. c) MS. Episc. Lab. & Civ. Lab. d) MS. Lab. Im 1538. hat man den Graben gegen der Krakau bey S. Fridelin, anjetzt S. Lorentz genannt, anfgeworffen und die Ringmauer deß Zwingers gegen dem runden Thurn daselbst aufgebauet. e) Im 1540. Jahr ward zu Laybach das Bollwerck bey S. Lorentzen gegen dem Fluß Laybach und Krakau gebauet. f) Im 1543. haben die Von Laybach mit Rath und Gutdüncken deß Herrn Landhauptmanns, der Herren Berordneten und etlicher ansehnlicher Herren und Landleute, die Pastey an dem Schloß-Berg bey dem Bizdom-Thurn zu bauen angefangen, und hat darzu Eine Löbl. Landschafft der drey Stände beym gehaltenen Land-Tage den 5. Mertzen obigen Jahrs bewilligt, daß aller und jeder Geist- und Weltlicher Herren und Landleute Unterthanen, so in einer Meilwegs um die Stadt Laybach seßhafft, zu solchem Gebäu drey Tage robathen müssten; doch mit dem gebührendem Vorbehalt, daß solches aus keiner Gerechtigkeit, sondern gutem Willen beschütze. g) Anno 1553 haben die Herren von Laybach zu Vollführung der zu erbauen angefangenen zwo Pasteyen, einer am Schloß-Berge bey dem so genannten Vizdom-Thurn, und der andren am Eck deß Vidzom- Hauses bey denen Capucinern, bey Einer Löbl. Landschafft in Crain um abermalige Hülffe gehorsame Ansuchung gethan. Ob aber etwas darauf bewilligt sey, ist nicht bewusst, doch geben die Acta deß 22. Julii Anno 1592 soviel, daß auf der Fürstl. Durchl. Zumuten, wegen Bedeckung besagter noch unvollendeten Pasteyen bey demVizdom-Hause die Unkosten herzugeben, Eine Löbl. Landschafft in Crain sich entschuldigt habe, weil dergleichen Besserungen, wie auch deß Haupt - Schlaffes zu Laybach , jedes Mal nur aus dem allhiesigen Vizdom-Amt entrichtet und bezahlet worden. h) Von den Mauren und Pasteyen der Stadt Laybach verfügen wir uns zu denen Thoren. Dieser werden Sechs gezehlet. Das erste wird das Oestliche oder Carlstädter Thor, in der Land- !! e) MS. Lab. |! /) MS. Lab. !j g) MS. krov. & MS. Lab. ' h) MS. krov. Th»« Stadt die jit' Thor- Sprache Pisane urata benennet, und steht unten an dem Berge, worauf das Schloß gebauet ist, ein sehr altes Gebäu, so jedoch wegen deß nechstgelegenen Flusses und der Pastey deß Schlosses, wie auch wegen Enge der Land-Strassen einen feindlichen Anfall aushalten kann. Massen es dann auch zu verschiedenen Malen den Türcki-schen Anlaufs abgetrieben. Und mögte es leichtlich auf heut gewöhnliche Befestigungs-Art mit geringem Unkosten wider allen $ feindlichen Anstoß befestigt werden, ttot. ffet' Das andre Thor ist an Dem FlußLaybach, alitoo der Fluß mit einem Fallgattern verschlossen wird, damit keine Schiffe in die Stadt kommen können; daher es dann auch den Namen deß Wasser-Thors, Crainerisch Uodne urata, erhalten. ^Kutsche Das dritte, im 1525. Jahr aufgebaute Thor, so Westlich ligt, wird von dem nahegelegenen Teutschen Hause das T e u t s ch e Thor, Crainerisch Nemske urata genannt, ist nach der Alten Bau-Art aufgeführt und nicht sonderlich fest, auf einer Seiten mit doppelter Mauer versehen und mit schlechten Bollwercken bewahrt, die zu jetziger Zeit einem gewaltigen Feinde nicht lange würden widerstehen können. Das vierdte Thor, so zwischen dem Laybach-Fluß und Vizdom-Hause gegen Norden schauet und das Vizdom-Thor, in der Land-Sprache Fiztamske urata betitelt wird, hat zwar eine schöne von Quaderstücken aufgeführte Pastey, so aber für jetzt dem Fall gar nahe und mit denen andren Werden der Stadt ^ gantz nicht übereinkommt. itwc,6)mai= Das Fünffte gegen Westen gelegene Thor hat von dem nächst-beygelepenen Burger-Spital den Namen deß S p i t al-Thors, Crainerisch Spètalske urata, erborget. Der Thurn dieses Thors ist im 1489. Jahr erbauet worden. Solches ligt gleich an der Brucken über dem Fluß und öffnet denen ans Deutschland und Ober-Crain Anlangenden den Eingang in die Stadt. Dieses Thor kunnte sich ehedessen noch genugsam wehren und von dem Schloß beschützet werden, ehebevor die auf der andren Seiten deß Flusses erbaute, weite, einer Stadt gleichende, und vier Klöster in sich enthaltende Vorstadt zu solcher Grösse erwachsen war. Das Sechste Nördliche, wegen deß benachbarten Franciscaner - Klosters so «oft«, genannte Kloster-Thor, Crainerisch x^r" Klosterske urata, ist vor hundert und etlichen Jahren neu gebauet worden, mit einem trefflichen Werck vor dem Thor selbst und mit einem runden Thurn an dem Fluß, so im Jahr 1519 aufgerichtet, nebst einer doppelten Mauer befestigt. Dem auch im Fall der Noth das Schloß nicht geringe Hülffe leisten könnte, wann es an sich selbsten besser verwahrt und selbiger Orten mit bessern Aussenwercken versehen wäre. Es ist gewißlich die Lager - Stelle der Daß au« gantzen Stadt so beschaffen, daß man sie A°à füglich zu einer Haupt - Festung machen z-stung ,u könnte, wann man die Westliche Vorstädte mad>cn »à mit Mauren einfasste, der Stadt mit einschlöffe und das Schloß mit bessern Werden befestigte. Ehbevor wir noch von den Thoren r-Abschied nehmen, hängen wir auch dieses Wächter, mit an, daß jedes Thor mit zween Wächtern versehen, deren einer ausser- der andre innerhalb der Stadt wohnhafft. Die Thore werden vom Georgen-Tage biß auf daß Fest S. Michaels deß Abends um neun Uhr, und von Michaelis Tage biß Georgii um acht Uhr zugeschloffen; und läutet man vor der Zusperrung auf dem Pfeiffer-Thurn mit einer Glocken. Aus denen Thoren wollen wir in die «orpbtf, Laybachische Vorstädte gehen, welche ver- wie sie schiedenen Handwerckern sind eingetheilt, SfÄnt. also, daß in einer die Metzger, in der andren die Schiffleute, in der dritten die Fischer wohnen. Und was noch verwunderlicher, so werden die zwo letzt-angeführte mit einem absonderlichen Namen benennet und durch ein kleines Wasser, Klein Laybach genannt, entschieden. Die vor sii 8ocftaM dem Teutschen Thor wird Krakau, in sratau. der Land-Sprache Krakhovo genannt, und wohnen darinnen meistentheils Fischer. Sie hat zwar etliche Gassen, darinnen auch viel Häuser, so aber nur schlecht von Holtz, wie Bauren-Häuser aufgeführt. Uber das Wasser Kl ein Laybach ist eine Brucke gebauet und wird die gegen- Di- B»rst-dl über ligende Seite Tyrnau, Crainerisch Tirna». Tèrnovo benamset, darinnen meistentheils die kleine und grosse Schiffleute wohnhafft. Woher aber die Benamsungen dieser zwo || Vorstädten rühren, ist nicht zu ergründen. Zwischen diesen Krakauern und Tyr- Sch-rtzod--nauern haben bey Anfänge deß May im Handgem--g zwischen Tyrnauer« und Ätofaunn. Ballhaus und Reil-Gchul. Echi, s,Hauser Jährliche« Etilclschieffen. Jahr 1210 die Herren von Laybach eine Lustbarkeit angestellt, indem sie ihnen eine Somb (oder Saum) Wippacher Weins zum Besten aufgesetzt, den sie durch ein lustiges Handgemeng erkämpften mussten. Es ward nemlich eine enge Schiff-Brucke über die Laybach auf den Rain gegen über gebauet und stellten sich von einer Seite die von Krakau, auf die andere aber die von Tyrnau. Nachdem das Streit-Zeichen gegeben, mufften diese Wein-gierige Fäustlinge mit blossen Fäusten ohne einigs Gewehr auf einander losstürmen, und erhielte diejenige Parthey, so der andren vorgedrungen und sie übermeistert hatte, das aufgesetzte Streit-Kleinod deß Wippacher Weins. <0 Weil wir uns nun ausser der Stadt befinden, als wollen wir die daselbst befindliche Merckwürdigkeiten zuvorderst beschauen. Daselbst befindt sich zu Übung der adelichen Jugend ein Ballhaus und Reit-Platz vor der Stadt, und auch in dem Aursbergischen Garten ein Schießhaus für den Adel. Jmgleichen haben die Landschaffts-Officirer zu Laybach ihr eignes Schiessen und Schießstät. Die Burgerschafft aber hat ihr besondres Schießhaus, aus welchem sie im Sommer alle Sonntage ein Schiessen anstellet, und sind alle neu-aufgenommene Burger verpflichtet, zwey gantzer Jahre allzeit dabey zu erscheinen und sich im schiessen zu üben. Zu welchem Ende von der Stadt auch ein Lieutenant die Besoldung erhält, die Burgerschafft in allerlei) Gewehr geübt und geschickt zu machen. Wie dann auch Fecht-, Tantz- und Sprach - Meistern Unterhalt verschafft wird, um die Jugend zu diesen Epercitien anzuführen. So hält auch die Löbl. Landschaft* (Erain jährlich im Augusto das Schiessen mit Stucken, wobey die Landsfürstliche Con-stabler und Zeugmeister ihre Geschicklichkeit zeigen und darlegen müssen. Bon denen Pulver-rauchenden Plätzen verfügen wir uns nach denen Geruchhauchenden Gärten, deren nicht allzu wenig noch allzu klein, und die zu unseren Zeiten besser als in dem vorhergehenden Jahrhundert aufgeputzt seynd. Dieses nutzbare Garten-Anlegen hat Laybach dem Herrn Grafen von Aursberg zu dancken, und ist auch vor andren der Fürstl. Aursbergische Garten vor dem Vizdom-Thor, gleich zwischen dem Fürstl. Eggen-bergischen Garten und dem Ballhause eines besondren Lobs werth. Dann über das schöne Gebäu und Hof verdienet ein schöner gemahlter Saal ober der Grotten gesehen zu werden. Aus diesem überschauet man den gantzen Garten auf jeder Seiten dieses Saals, der als ein Thurn aufgeführt. Uberdas ist auch ein Thurn, worinnen allerley klein Geflügel-werck, und noch ein anderer, in dem eine verwunderliche Art von Turteltauben befindlich. Unter dem Saal ist die schöne Grotte gemacht, deren in Crain wenige vergleichlich. Uber dieses sind auch die treffliche Wasserkünste und Spring - Quellen in un-zehlicher Menge zu verwundern. Absonderlich aber ziert den Garten ein steinerner künstlich - gearbeiteter Springbruun. Ich gehe hier, beliebter Kürtze willen, vorbey die treffliche Marmel-Bilder, die mesten Blumen und Pflantz - Sorten, das zur sonderbaren Andacht gewidmete Eremiten-Haus, den durch Kunst-gesamm-leten und mit Kaninichen (oder Küittg* lein) angefüllten Berg, die schiffbare Fisch-Teiche, welche die ungemeine Schwanen-Zahl noch Lust - reitzender machen, den Fasan-Garten und anderes seltenes darinn enthaltenes Geflügel, das beliebliche Sommerhaus, die auf beyden Seiten mit Frucht-gebenden Bäumen besetzte Spali tziergänge, das wolangeordnete Reithaus und das dem Adel gewidmete Schießhaus. Woraus leichtlich zu schliefsen, daß dieser Garten im Umfange müsse ziemlich groß seyn. Er ist hin und wieder mit zusammgeflochtenen Spalinen und grünen Stauden eingefangen. Unter solche unvergleichliche Lustbarkeiten kann auch die artige Hutsche rnst-eingerechnet werden, darinn ihrer vier gleich als in einem Haspel gehend, hutschen und sich vergnüglich ergetzen können. Unferrn von der Stadt ist auch von dieser hochpreißlichen Aursbergischen w; mili ein Thiergarten angelegt, so unt einer Mauer umfangen und mit Rehen, Hirschen und andrem Wildpret häufflg an gefüllt. Indem wir noch ausserhalb der Stadt mit der Feder wandlen, gehen wir billig - etliche nechstgelegene Oerter nicht unberührt vorbey. Vor dem Carlstädter- $urtbtrgv scher Garten. Unterschied' Uche @4°*° würdige. Aachen ut selbigem Garten. Garten- Aurèbergi' scher Thier' garten- Thor treffen wir an einen Hoff, Zem-schenizhoff benamset, so dem Herrn Marx von Siberau gehörig; hernach unter dem Rosenberge einen Hof deß Herrn Christoph Otto, wiederum in der Schischka einen Hof, dem Herrn Frantz Albrecht Peltzhovern zuständig. Vor dem Kloster-Thor an dem Waffer Laybach ist eine schöne Mühl aufgeführt, nebst einem Gebäu, so einem artlichen Schlößlein gleicht, deffen eigendlicher Besitzer Herr Frantz Jacob von Erberg ist. Ehe wir aber die Rückkehr nach der Stadt nehmen, betretten wir auch das auf dem Berge ober der Stadt ligende Lands-sürstliche Schloß. Dieses ist ein sehr altes Gebäu, aber nicht zu wissen, wann es erstlich aufgeführt worden. Doch sihet glaublich, daß es erstlich die Hertzogen von Kärndten oder doch gewiß die Marchgrafen von Crainburg, so zugleich als Jsterrei-chische Marchgrafen in dem eilfften und zwölfften Jahrhundert gar weit ihr Herr-schaffts-Ziel ausgesteckt, anfgeführt und angelegt. Es scheint, als ob es nach und nach zu der heutigen Grösse erwachsen, und noch vor zweyhundert Jahren, da die Stadt enger eingeschränckt war, und bet) der öbern Brucken sich endigte, viel kleiner gewesen. Solches bekräfftigt die von dem gantzen Berge herunter biß zu der gedachten Brucken ausgeführte Mauer, so jetzt zu keinem Nutzen mehr dienlich. Gegen Aufgang ist es ziemlich befestigt und hat starcke Pasteyen, von denen die grösseste im Jahr 1543 erbauet worden. Im Jahr 1579 und 1580 hat man auf diesem Schloß den Wall aufgeführt, darüber Herr Weyk-hard, Freyherr von Aursperg, damaliger Land-Hauptmann in Crain, die Jncum-bentz gehabt. Die Unkosten seynd aus hiesigem Bizdom-Hause darzu gereicht worden, und haben sich, laut deßwegen getha-ner Rechnung, auf dreytausend Gulden erstreckt. Auf der Nördlichen Seite, da es gegen den Fluß schauet, hat es dreyfache Mauren mit alten Thürnen, die keinen heutigen Feindes - Anfall ausdauren würden. ^Innerhalb der Stadt sind um das Schloß kleine Mauren, die wegen der hoch-gipflenden Bäume schier nicht können gesehen werden. Man könnte es zu einer ziemlichen Festung machen, wann man zur behörigen Fortificatimi Mühe und gnugsame Mittel anwendete. Der Schloß-Hof ist ziemlich groß, und darinn eine Cistern zu dem Regen-Wasser. Auch findet man ein, dem H. Georgio gewiedmetes Kirchlein darinn, in welchem Keyser Friedrich im Jahr 1489 eine tägliche Messe gestifftet, und die Einkünffte aus dem Vizdoms-Amt abzustatten verordnet. So geschehen zu Laybach, am heiligen Creutz-Erhöhungs-Tage in gemeld-tem Jahr. Merckwürdig ists, daß in diesem Diplomate Keyser Friedrich noch nicht als Ertz-Hertzog, sondern als Hertzog in Oesterreich unterschrieben. Im Jahr 1555 hat Keyser Ferdinand nach Absterben Jacob Frölichs, den Jacob Scherern zur Caplan-Stelle in diese Schloß-Kirchen befördert; *>) anjetzo aber versehen selbigen Gottes-Dienst zu gewissen Tagen die PP. Franciscani de Observantia. Es wird aber dieses Schloß von einem Pfleger, so den Titel eines Burggrafen führet, und zwölff Soldaten bewohnet, und hat man auch mehrer zu dieser Zeit vonnöthen, davon einer um den ändern Schildwache hält. Der jetzige Burggraf ist Herr Gregor Ludwig von Lachenheim. Auf diesem Schloß steht auch ein hoher Thurn, so mitten in der Stadt kann gesehen werden, welcher der Pfeiffer-Thurn benamset wird, und ist in selbigem ein schönes Horn vorhanden, so seiner Kunst halben gar berühmt; Abends, wann Tag und Nacht von einander Abscheid nehmen. und zuweilen auch zu Morgends, läfft man dieses Horn eine viertel-Stunde hören, und erschallet solches eine ziemliche Ferrne von der Stadt. Jmgleichen wird solches Horn auch angestimmt, wann bey denen Herren von Laybach einige Solennität vorgehet, und ein neu-erwehl-ter Bürgermeister, Stadt-Richter, Stadt-Kämmerer und Spitalmeister nach Hause oder zur Kirchen begleitet wird. Dieser Thurn ist auf der Höhe mit einem Gange versehen, auf welchem um eilff Uhr zu Mittage, fast alle Tage im Sommer, auch sonst öffters im Winter, die Stadt-Thürner in ihrer grünen Stadt-Lieberey, mit dreyen Posaunen und einer Zincken oder Cornei sich hören lassen, auch von der Stadt als gute Jnstrumental-Musi-canten besoldet werden. Kirchlein in dem Schloß. Pfleger aus dem Schloß oder Bnrggras. Der Pseifser-Thnru ans dem Schloß. Weitschallendes Horn. Anden ck,n»-Geläut. Wodurch deß Thiirrers Wachsamkeit bewehrt wird. Andrer Wacht-Thurn auf dem Schloß. Was für Feuerzeichen die Thiirner geben. Auf eben diesem Thurn wird auch alle Tage das gantze Jahr durch, Mor-gendsfrüh um sieben Uhr eine Glocke geläutet. Solckes soll zum Angedencken geschehen, daß der Türckische Bluthund, als er die Stadt belagert gehabt, eben um diese Zeit mit Schimpfs wieder abgezogen. Die in diesem Thurn befindliche grosse Glocke wird an den zweyen grofi sen Kirch - Tagen oder Jahr - Märckten, als den 1. May und an S. Elisabethen Tage um Mittag von zwölff biß ein Uhr, und dann, wann jeder Iahrmarckt, so vierzehen Tag währt, zu Ende angezogen und geläutet. Uber das alles ist dieser Thurn auch mit der Schlag-Uhr versehen, so alle Stunden auf der grossen Glocken schlägt, und ist der zur Uhr bestellte Wächter verpflichtet, sobald dieses Uhrwerck die Stunde angezeigt, mit Händen auf der kleinern Glocken die Stunde nachzuschlagen. Welches absonderlich darum geschieht, daß hiedurch deß Wächters gebührende Wachsamkeit, sowol bey Tage als Nacht verspührt werde; indem ihm sonderlich obligt, ans das Feuer Acht zu haben. In welchem Unglücks-Fall er auf der kleinen Glocken zu schlagen fortfährt, und gegen demjenigen Ense der Stadt, wo die Feuer-Flamme ausgebrochen, bey Tage einen roten Fahnen, zur Nacht-Zeit aber eine Latern aushenckt; damit alsobald kund seyn möge, wo und auf welcher Seiten Feuer vorhanden. Welches Mittels man sich auch zu Kriegs-Zeiten wegen deß Feinds bedienet. In dem äussersten und östlichen Theil deß Schlosses ist auch ein hoher Thurn, den ein andrer Wächter bewohnet, so alle Nacht-Stunden beobachten und durch den Glocken-Schlag dem obern Theil der Stadt andeuten muß; so es nun geschehen sollte, daß dieser vordere Wächter eher einer Feuersbrunst ansichtig würde, erinnert er gleicher Weise durch den Schlag der kleinem Glocken, den hintern Wächter seines Amts; vermög welches er verpflichtet, an die Glocke anzuschlagen, den bekandten Schrecken-Schall kündbar zu machen, und nachdem es Tag oder Nacht, den Fahnen oder die Laterne auszuhencken. Die Erbauung und Ergäntzung der Mauren und Schloß-Pasteyen stehet dem Stadt-Rath und der Burgerschafft, die Bewohnnng aber dem Lands-Hauptmann zu; der es jedannoch viel Jahre hero nicht bewohnt, sondern besserer Bequemlichkeit halber sich in der Stadt enthält. Sonst hatten auf diesem Schloß auch die Landsfürsten ihren Hof-Sitz; wie dann im Jahr 1260 Ulrich , Her-tzog in Kärndteu, so zu dieser Zeit Ober-Craiu und einen Theil von dem Untern in Besitz hatte, sich zuweiln auf diesem Laybachischen Schloß aufgehalten. Solches beglaubt ein Diploma, so an dem Tage 8. Alexii Confessoris, zur Begünstigung deß Klosters Oberburg, als dessen Grentzen darinn bestätigt, ausgefertigt worden; darinn als Zeugen unterzeichnet stehen: Otto von Landstrost, Griffo von Reuttenberg, Ulrich von Habsbach, Gebhard von Lilienberg, Her-bard von Auersberg rc. a) Im 1515. Jahr haben die rebellische Bauren dieses Landsfürstliche Schloß Laybach belagert und gantz wütig darauf angesetzt. Damals war in dem Schloß Herr Hanns von Auersberg, Landshauptmann in Crain. Allein diese nichtwürdige Aufwiegler kunnten nichts ausrich-ten; sie wurden nicht nur fortgejagt, sondern mussten auch viel Todten, als Früchte ihrer begangenen Frevel-That zurück lassen, b) Ehe wir noch aus dem Schloß Abschied nehmen, wollen wir auch die Schloß* Gefängnissen besichtigen, die sich in etlichen Thürnen befinden und wegen ihrer abscheulichen Tiesse kein geringes Grausen verursachen. Diese waren fürnehmlich denen gefangenen Türcken vorzeiten gewidmet, die man jederzeit an einem Strick oder Seil, als in einen tieffen Ziehbrunnen hinab lassen müssen. Der letzte Herr Ruebenberger aus Kärnthen von Tentschach, so wie Megiserus meldet, c) zu Laybach in einem Thurn umgekommen mit Stamm und Namen, hat vermutlich in dieser Thürne einem, seine betrübte Herberge und elendes Sterbbette gehabt. Uber diese abscheuliche Kercker sind auch noch andre vorhanden, und ward vor etlichen Jahren, einer Namens Plautz, weil er grosse Schlägereyen und Rauffi Händel verübet hatte, dahinein gestrafft. а) MS. Oberburg. б) MS. Prov. & Collect, mea. c) Yid. Megiaer. pag. 1731. Chron. Carinth. teftbirten»« eonbsfifrf1«1 auf dtM Rebellische Bauten belligera f schloß out ihrem Schaden. tiesse - GesiingE ^Virarti au« S @tfäng. **i und ihn hch all-Machten. |tnebotbtm st?“ L°v->st be§ y afm ben jU-r«krg n h «Ftobt Er hat aber in der Gefängniß mit dem Satan einen Bund gemacht, welcher auf göttliche Verhengniß in dem Kercker ihn nicht nur von Ketten und Banden erledigt, sondern auch alle Thore geöffnet, und bey dem Hellen lichtem Tage, durch alle Wachten aus dem Schloß gebracht. Doch würckte er sich bey seiner Freyheit wieder von dem Teufel los, bekehrte sich eiferigst zu Gott, und fing ein gotts-sürchtiges Leben an , welches er vor etlich zwantzig Jahren erst zu Laybach bußfertig geendigt. Und ist er noch vielen im Angedencken, die ihn, als einen Lay-bachischen Wirth gekannt. In diesem seinem Gefängniß kann man noch biß auf den heutigen Tag sehen, was der Teufel mit ihm vorgehabt; sintemal Plautz alles und jedes eigenhändig angezeichnet, abgerissen und gemahlt hat. Aber genug von den Gefängnissen. Wir gehen von dem innern Schloß wieder heraus, da uns dann gleich vor dem Schloß auf dem Berge eine schöne Ebne bewill-kommt, nebst einem anmutig-grossem Lindenbaum. Auf dieser Ebne werden die Stücke (so nebst andrem Geschütz auf dem Schloß häuffig anzutreffen) gepflantzt, wann man sie loszubrennen gewillet ist. Ausserhalb deß Schlosses zeigt sich auch auf der hohen Schloß-Berg-Pastey, ober dem Carlstädter - Thor, ein grösser Thurn, welcher samt einem Wachthäus-lein im Jahr 1644 aufgeführt worden; der darinnen wohnende Wächter wird von der Stadt besoldet, muß die gantze Nacht, sowol wegen deß Feindes, als deß Feuers Wacht halten und alle Stunde Tschrai! Tschrai! auf Teutsch „Wache auf! Wache auf!" ausruffen, und darauf ein kleines Glöcklern zu Nachts, nicht aber bey Tage läuten. Auf diesem Schloß-Berge in der Stadt Laybach, ohngefähr in der Gegend, wo jetzt der grosse Pulver-Thurn befindlich, war im 1237. Jahr ein Eremiten-Häuslein auzutreffen, in welchem sich ein gotts-fürchtiger Einsiedler enthalten, der es selbst aufgebauet und bewohnt hat. <*) Nun kehren wir wieder in die Stadt zurück, und besichtigen die darinn befindliche weltliche Gebäue, unter welchen absonderlich zu melden ist der Pallast Herrn Grafens Wolfs Engelbrechts von Aursberg, Land - Hauptmanns in Crain, so a) MS. Lab. in einem Viereck erbauet und mit einem weiten Hof versehen. Derselbe ist zwar nur dreygädig, doch so weitläufftig und nützlich angelegt, daß er füglich drey Fürstliche Hof Haltungen behausen kann. Sobald man hineingehet, muß man den in der Höhe aufgeführten Garten von Pomerantzen und Citronen bewundren. Uberdas ist auch eine treffliche Biblio-thec hier anzutreffen, welche, weil sie so überhäuffig mit Büchern versehen, vergrößert und noch ein Angebäu dazu müssen gemacht werden. Nechst dabey ist eine schöne Kammer mit Seltenheiten, kostbarlichen Kunststücken und köstlichen Gefäßen angefüllt; unter denen eines, so ziemlich groß und aus lauter alten Müntzen Römischer Fürsten zusammgesetzet, nicht sowol wegen der Kostbarkeit, als Alterthums verehrlicht war; welches aber eine Diebs-Faust entwendet und dieser Kunst - Kammer entzogen hat. Diesem Pallast ist das Landhaus bey-zufügen, so auch ziemlich groß, und nebst dem weiten Saal mit einer ungemein - großen Stube, worinnen Gericht und Zusammenkunfften gehalten werden, veransehnlicht. Gleich gegen dieser Stuben über ist eine schöne Capelle, dem heiligen Achatio gewidmet, von der an einem andren Ort Meldung geschihet. Dieses ist nicht mehr das alte Landhaus, als welches An. 1511 bey 1 damaligem erschrecklichem Erdbeben übern Haussen gefallen, und im 1524. Jahr, das zu neuer Erbauung herbeyge-schaffte Holtz, durch die leidige Feuers-Brunst deß neuen Marckts wieder verzehrt worden. Das Rahthaus ist im Jahr 1484 (wie-wol man das Rahthaus auf dem alten Marckt, wo jetzt die Brod-Kammer stehet, Anno 1297 zu bauen angefangen) aufgeführt , und von dem kunstreichen Pinsel deß berühmten Mahlers Antonio Geriti, wie es noch heutigs Tags zu sehen, ausge-mahlt worden. Nebst diesem Gemähld von einem so beruffenem Meister, der es völlig verfertigt, sind auch zwey in Lebens-Grösse aus Stein geschnittene Bilder oder Statuen, so den Adam und die Eva vorstellen sollen, von trefflicher Arbeit und nach denen Regeln der Kunst ausgebildet, so, daß sie ihren Meister loben und von seiner Kunst ein treffliches Muster darreichen. 89 Pomeran- tzen-Sarieu, Bibliorhec. Schau- und Sun (L Kammer. Landhaus in Laybach. Verbrennung deß alten Lanbhauses. Das Rahr Haus in Laybach. Die Bilder Adam und Eva am Rahthause;n Laybach. Sret) Zmz. Häuser zu Laybach. Dar €tüd, so man die PMe nennet. Ober- Ausschlag- Amlhaur. Waag, Korn- und Saltzhanè. Freyheil der Stadt Laybach beym Ealtz Verkauff. Von solchen Bildern ist in die Mauer, mitten in der Höhe auf jedes Eck eines eingemauret. Diese Eva gibt dem gemeinen Mann und reisenden Handwercks-Gesellen das Wahr- oder Kennzeichen der Stadt Laybach, als welche man zu fragen pfleget, Ob sie die alte Jungfrau bey dem Rahthause gelüstet? Uber diß hat auch die Stadt Laybach drey Zeughäuser, als: das Keyserliche oder Landsfürstliche, das Landschafftliche und Bürgerliche. Zwey davon befinden sich an dem Schloß-Berge, von allen andren Häusern abgesondert, und stnd noch ziemlich nach Notwendigkeit versehen. Das dritte aber, als das bürgerliche Zeughaus, steht mitten zwischen dem Francis-caner-Kloster und denen Capitular-Häu-sern, an dem Ufer deß Laybach - Flustes, und ist darinnen allerhand Gewehr, auf die alte Manier gemacht, vorhanden, samt verschiedenen schönen Stücken; worunter eines die Pfeiffe betitelt wird, weil es vier Röhren auf einem Lavet, artig zusammen gefügt, zeiget. Zu denen öffentlichen Gebäuen gehöret auch das Ober-Aufschlag-Amthaus, welches am Rain gelegen, und von denen Machortschitschen für 1280 Gülden erläufst worden; weil man das alte Ober-Aufschlag-Amthaus, samt der Befreyung, als zu solchem Amt gantz ungelegen, der Königl. Mas. Reichs-Hof-Raht, Herrn Bernhardin Barbo, im Jahr 1618 käuflich überlasten. <*) Ferner ist auch zu Laybach ein Waaghaus, darinnen alle die Waaren abgewogen werden. So ermangelt es auch nicht an einem Kornhause oder so genannten Brod-Kammer, wie auch nicht am Saltzhause. Zu welchen letztern man auch das Tschaullische Haus im Jahr 1659 zu bauen angefangen, bj Zu diesen öffentlichen Gebäuen sind sechszehen Saltz- und Getreid-Meffer verordnet, welchen das Getreide und Saltz zu messen obligt, und wird durch diese Leute Alles, was auf dem Marckt oder Platze, oder unter dem Oomaun verkaufst oder ge-kaufft wird, ausgemesten; die Stadt Laybach hat diese Freyheit, daß der, so ein Saltz auf den Platz feil bringt und es in demselben Tage oder Wochen-Marckt nicht verlausten kann, solches wegzutragen gleich» tool nicht befugt ist, sondern das Saltz in demselbigen Hause, vor welchem er es feil gehabt, aufbehalten muß, biß zu dem andren oder dritten Wochenmarckt, solang, biß er solches verläufst. Zwo Brücken sind in der Stadt Laybach zu sehen; eine bey dem Spital-Thor, über welche man in die Stadt gehet; die andre aber, oder so genannte Ober-Brücke, ist mitten in der Stadt, auf beyden Seiten mit gemeinen Kaustmanns- und Schuster-Läden oder Krämen angefüllt, und auf jeder Seite in der Mitten ein schöner Gang oder Gallerie, worauf man spatzieren gehen und in das Master schauen kann. Diese obere Brücke ist im Jahr 1614 von neuem gebauet worden, c) den 19. Februarii aber deß 1654 Jahrs, durch Verwahrlosung eines Messerschmied-Gesel-lens, Morgens um zwey Uhr, völlig in Brand gerathen. Durch welche Brunst denen Bürgern ein grösser Schaden geschehen, zu deffen Verschmutzung Eine Löbliche Landschafft in Crain auf freund-lich-beschehenes Ansuchen tausend Reichsthaler beygesteuret und hergeschosten. Da dann nach vier Jahren, als im 1658. und im folgenden 1659sten, diese Brücke wieder von Neuem in den jetzigen Stand gesetzt worden. Zu denen öffentlichen Stadt-Gebäuen kann auch die Gefängniß gerechnet werden, die man insgemein die Tranzhen benamset. Diese ist mitten in der Stadt, gleich ander jetztbemeldten Brucken, und gehet gleich von der Brucken das hohe, weite und breite Gewölb an, unter welchem deß Tags die gemeinen Krämer, nebst denen Frücht - Verkäuffern ihre Läden haben und die Waar denen Käuf-fern auslegen. Deß Nachts aber dienet es der Wacht zum Aufenthalt. Ober dem Gewölb aber ist die ordentliche Stadt-Gefängniß für allerley Missethäter, und gehet hiedurch die gröstte Gaffen, indem stetigs viel Leute hier vorbey und wieder zurück pafftreu. Sonst hat auch dre Stadt über dieses Gefängniß einen Thurn bey dem Vizdom-Thor am Wasser, für ehrliche Bürger, wann fle tn geringen Stücken sich verflossen, und eben deßhalben nicht als Malefitz-Personen können gehalten werden. Unter dieser Trantschen oder Gefängniß müssen alle Nacht vierten Wächter, nebst einem Wachtmeister, Zw» Britckr« zu Liybich- B-Yst-ui-®. Löbl-LaudschrNl zum 8tu ckenba»- Die Trantschen oMt HefiingmS- Dic Bürger' Sefiingniß- Nachnvache zu m&w schau- ***hrbige ®tunntn, 1® tytinqm. die Wacht halten, welchen durch die gantze Stadt alle Stunde die Stunden in Teut-scher Sprache auszuruffen, obligt. Jm-gleichen sind sie verpflichtet, alle bey der Nacht vorgehende Händel, Schlägereyen und dergleichen zu verwehren, die Thäter in gehörige Gefängniß zu bringen, und sonsten allen Mutwillen und alle Unruhe zu stillen und vorzubeugen. Es sind auch in dieser Stadt zween sehens-würdige Brunnen auf das künstlichste von Marmel ausgearbeitet, die das durch unterirdische Röhren hingeleirete Wasser mit angenehmen Geräusche von sich stürtzen. Der eine steht auf dem alten Marckt, den man im 1655 Jahr zu bauen angefangen, und ist Anno 1656 vor dem Gymnasio der PP. Societ. Jesu aufgesetzt. Der andre Brunn ist aus dem Platz bey dem Rahthause, welcher kurtz vor Ihr. Keyserl. Maj. Leopold. I. Ankunfst im Jahr 1660 aufgerichtet worden. Von denen öffentlichen und weltlichen Gebäuen wenden wir uns nun zu denen bürgerlichen Häusern, deren in der Stadt ohne die Vorstädte, von vierhundert biß fünffhundert gezehlt werden. Sie sind meistentheils von dreyen Stockwercken, selten von zweyenbiß vieren und fast gar nicht von einem Gaden oder Stockwerck. Der öfftere Brand hat die Einwohner ge-witziget, daß sie fast alle Häuser jetzt mit Ziegeln bedeckt und für der Feuers-Flamme bestmöglichst verwahrt. Sie sind meistentheils sehr reinlich und sauber gebaut, obwol etliche darunter, so keinen gar zu groffen Raum übrig haben. Die allzu breite und bißweilen zu genau gesetzte Häuser machen dieLaybachi-sche Gaffen und Straffen, deren auf etlich dreyffig gezehlet werden, etwas eng, und sind die zween Marette, von denen Einer der alte, bey dem Rahthause, der andre aber der neue, bey dem Landhause, genannt wird, nicht sonderlich groß. Dieses sey genug von der Lager-Stelle und Gebäuen der Stadt Laybach. Die von der Zeit an, als sie von dem östlichen Theil deß Flusses aufgebauet worden, kein Feind bemeistern können, wie der Bewersthum aus denen Jahr-Geschichten dieser Stadt hernach erhellen soll. Beschaffenheit der Biirg« röchen Hiiujer. Gaffen und Miircktc. Sihe die grosse zwey-bögige Kupffer-Figur N. 443. Amvteii Abschnitt. Bon dem Fluß Laybach und dessen Schifffahrt. jjlufs Janbach, wie er ehedeßen geheißen. Woher er jetzt den Jameu. Abdruck eines Gutachtens, wie die Jagbach um den Schloss-Mg geführt und das Schloss samt der Stadt dadurch befestigt, auch das Moss ausgetruchnet werden mögte. Warum die Iaybach fchißreich biss auf Ober - Japbacb nur ist. Wie der Morast am leichtesten auszutrucknen wäre. Wolffgangi Marckowitsch Meinung von Austruchnung defs Morasts um Iaybach. Ursprung der Iaybach. Zweyerley SchMeute. Ober-Aufschlag-Amt zu Iaybach. Schif-rennen, so der Saht zu Iaybacb An. 1092 unter den Schißleuten angestellet. Hohes Waßer der angestiegenen Japbach. Mustcalifche Just-Wahrten auf der JaZbach. Nn-glüchliche Spatrier-^abrer. Waßer-Gefpenst in der Iaybacb. Straße der Sechen, die das Srod zu klein backen. Was von diesem Gespenst zu halten. Gestalt eines ben der Infel Martinique gesehenen Meer-Menschens. Justiger Spatzier-Weg und Wald zu dem Schofs-Serg hinauf. Fluß Laybach, wie er ehedessen Schöffen. Woher er jetzt den Namen. Abdruck eine« Gutachten«, wie die kaybach um den Sckiloß-Berg geführt und da« Schloß samt der Stadt dadurch befestigt, auch daß Maß ausgetrucknet werden mozte. S&ÉÉfc un verlassen wir die Stadt, und betrachten den Fluß Laybach, ggSärfo der Stadt ihre heutige Be-amsung mitgetheilt. Es ward selbiger ehedessen Nau-portus genannt. Welcher Nam aber mit vEmona auch verschwunden, wie schon oben gemeldet. Den Deutschen Namen Laybach aber hat man ihm wegen seines langsamen Lausss und laulichten Wassers gegeben; weßhal-ben ihn auch selten die Winters-Härte mit Eys decken wird, also daß es dannen-hero den Namen Laybach, als gleichsam Lauer-Bach führet. Doch hat ihn die ungemeine Kälte, ohngeachtet dieser seiner laulichten Eigenschafft, im 1653. Jahr von Podpetsch biß an den Fluß Jgg gefesselt, a) welches auch im 1687. Jahr geschehen, da dieser Fluß von der Winter-Härte noch an Pauli Bekehrungs-Tage i vom Eys startete, und deßhalben unschiffbar annoch beharrete. Weil aber von seinem Ober-Laybachischen Ursprünge und Gelegenheit schon im ersten Theile gehandelt worden, verweilen wir einig und allein bey diesem unfern Laybach-Fluß, soweit als er das Ufer der Städte und Borstädte benetzet. Welcher Gestalt diese Laybach um den Schloß-Berg geführt und das Schloß samt der Stadt Laybach befestigt, auch dadurch das Gemäß zwischen der Stadt Laybach und Jgg ausgetrucknet werden sollen, darüber haben zween erfahrne Bau- und Röhren-Meister, Anno 1554 im Heumonat aufgesetzt, wie aus folgendem Abdruck solches ihres Aufsatzes zu ersehen. „Auf der Römischen zu Hungern und Böhaim Königl. May. unsers allergnädigsten Herrn Erforderung, haben sich Stephan de Grandi von Bolognien, und Niclas Vendaholo von Mantua aus Befehl ihrer Gn. Herren, deren Hertzogen zu Mantua und Ferrar rc. gen Laybach gehorsamst verfügt, und allda durch Verordnung deß Wolgebornen Herrn Herrn Hansen Ungnaden, Freyherrn zu Son-negg, Obristen Feldhauptmanns rc. auch der Edlen, Gestrengen und Ehrnvesten, errn Jacoben von Lamberg, zum Stain itter, Lands-Verwalters, und Herrn Christophen von Khnüllenberg, Vizthums in Crain, Hochgedachter Königl. May. rc. Räthe und verordneten Commiffarien, aller Nothdurfft nach ersehen und besichtigt, wie und was maffen ein Theil deß ÄZafsers, die Laybach genannt, zu Befestigung derselbenStadt, zwischen dem Schloß-Berg, und dem ändern Berg gegen über, durchgeführt werden mögte." „Darauf haben jetztbemeldte Bau- und Wasser-Verständige solches Wasser, die Laybach, mit einer Wasserwaage fleissig gewogen, und befunden einen ziemlich guten Wasser-Fall, dardurch leicht das Wasser, vermög deß Modells, der Enden zu führen und zu leiten seyn kann. So haben sie auch den Graben, samt den Wassersperren, mit Erhebung beyder Waffern, deß alten und deß neuen, ausgemessen und besichtigt, wie die Brucken samt den Wöhren, ihres Beduncken nach, mögten zum beständigsten gestellt und erhalten werden. Wie solches alles hernach der Modell augenscheinlich anzei-gen wird." „Und soll Erstlich der Graben herun-ten im Weg beym A. dermassen erhebt, daß die Tiesse und Weite defselben^gleich sey, auch das Erdreich gegen der Stadt, hineingeworffen, damit von solchem der Wall zu der Wöhren gemacht, und wol ausgeschütt werden. Welcher Graben soll im Grund 24 Klafftet weit, aber die Höhe und Nider zu vergleichen, in die vierthalbe Klafftet, und dann die Länge 640 Klafftet seyn, als mit A. und B. vermerckt. Das alles macht in der Maß 62720 geführte Klafftet, welche zusamt dem Wall, von jeder Klafftet 20 Kr. in einer Summa biß in die 20000 Gülden Rheinisch ungefehrlich lauffen würde." „Dann soll auch, an statt der hültze-iteit Fleisch - Brucken, über die Laybach, eine steinerne Brucke mit vier Pfeilern in gutem völligen Grund, zu acht Klafftet in die Weite von wegen deß Wassers abfallen, und auswaschen, gemacht, und dann den Pfeilern ihre Spund gelassen ; werden, darinnen man die Raum zu der Wasserschwell, Ob man daffelb hoch oder nider haben will, legen mag." „Deßgleichen und auf diesen Form könnte man auch anderseits in den neuen obbemeldten fürgenommenen Graben, bey den Wöhren, ein Wafser-Geschwell, samt der Brucken von Stein-werck, und seinen gebührenden Pfei* M»à mmMmmjMwwiM. TT Ul fr -vmf ■ iwrw ~nr| m,.Mim, LLLJL1I LI IH nrrn romemen otj-i: nneUvc r onn rhrnoeslL »rmc» crurncmben Ocrrn N t>rqermeIsčer ^fVtd ’olliöetsen -taabdstnót Dcdttievt ti>as [andtfiaus 'xXkcetfiujnhambt "Slfras Hatfifiaus 4- Jeu/scA, Haus SHe'JTiumhKinhm S, C JJP Soc . Jesu Code ai 7 Crinascaner Closte.r H .Aiajusttner Cioster c Capuauer C-LosCr to Fijntjiraw Cfedo nlùas Cadiate,n Clostet ■U. S. fforiani 13 S.JjorentLj 14- èie Crantscfien 15 Craka u 16 SvttaflfiQr. 7 FranciicaoCjJipr Micaai iS Caristetterjher m up Vicetfimfib JJvr 20 tiasTeiitscfufhcr ai 'kasseoJher ^sesfen. ^hrnnesL »nnc> jfümmwn ^r.mmb jSrürsig oitroetocn Jperrn DvyermeLjfer ^flic^ten yrtò ntath -Skr ;iasbdsàiét r^nbcub et" eu. 3v ' ^reti • De Aiacri . r i vvn vSa'Xi-iivri ercbavo j.\ai"uti|or'etd : HDennen t icf imrtò -■S’utrsdti ebeti -^à lern, als mit D hieneben im Model; gezeichnet, zurichten, und wann die zwey Mühl-Wöhren unter der Stadt abgebrochen würden, so mögte um fünff und ein viertheil Schuhe das Wasser mehr Seigerung haben. Dadurch dann das Gemäß um so viel desto bas eingetruckuet werden, oder aber die Mühlen bleiben lasten, und heroben bey dem A ein Aufzug von Holtzwerck gemacht, das also gut und beständig zu seyn, wollen sie mit ihrer Kunst bestellen. „Es solle auch zu Ersetzung und Schirm der untern drey Wohnt bald darob auf der Höhe deß äustern Schloß-Bergs ein festes Blockhaus oder gemaurte Pasteyen gegen dem ändern Berge über auswendig mit einem starcken Wall ausgefüllten Eck und gegen dem Schloß hinein allein mit einer schlechten und schwachen Maurn, die allzeit, so der Feind das Blockhaus ablieffe und einnähme, vom Schloß heraus bald erfüllt und umgeschossen werden mögte, erbauet seyn, wie mit C gezeichnet." „Vermeynten auch ihres Erachtens (gleichwol reden sie dubiè darvon) ein Einfall ob der Waster-Sperre der neuen Brucken samt einem Graben, darinnen Mühlen und andere Werde gehen, zu der Wöhren dienstlich gemacht werden. Doch solle (wie es dann die, so in dem erfahren, zu thun wol wisten) ein Unterscheid gehalten seyn." „Also daß der Unkosten der drey Wasterwöhren samt dem Blockhause oder Pasteyen oben am Schloß-Berge bey 12000 Gülden Rheinisch. Die zwo steinene Brücken samt der Wasser-Ge-sperr 6000 Gülden Rheinisch, und dann die Aufführung obbemeldtes Walls und Grabens bey 20000 Gülden Rheinisch ungefährlich erlauffen. Thut Alles in einer Summa 38000 Gülden Rheinisch." Ob nun wol dieser Fluß an sich selb-sten nicht groß, weil er keinen Abfall hat und in der Stadt Laybach mit den Gebäuen gleichsam gesperrt und geschwellt wird, welche ihn fast wie ein Damm beschräncken, ist er doch biß Ober-Laybach hinauf so tieff, daß man mit grosten Dchiffen, die zu dreyhundert Centner Waaren tragen, auf- und abfahren kann; sintemal der Fluß nicht eine Minute eines Grads hier zu Laybach niederer als zu Ober-Laybach, wiewol diese Ort vier Meilwegs einander entfernet, welches ich aus selbst-eigener Erfahrung und Abmessung bezeugen kann; so daß der Fluß gleichsam in einem Horizont ligt. Dieses ist auch Anmerckens würdig, daß diese Schiffbarkeit deß Flusses sich nur zu seinem Ursprünge biß Ober-Laybach, nicht aber unterhalb Laybach erstreckt, als welches die daselbst überall befindliche Mühlen, Dämme, Wörthe und Untieffe j deß Wassers verhindern. Der Morast, so auf vier Meilwegs in die Länge und drey in die Breite sich erstreckt, liefst sich am leichtesten durch gemachte Canäle, wie in Holland, aus-trucknen und könnte also in das schönste Land verwandelt werden, auch bey der Stadt, allwo das Wasser geschwellet wird, ob es gleich daselbst ein wenig fallen müsste, dennoch solches gar ein Geringes austragen, angesehn der gantze Morast-Boden gleichsam horizontaliter ligt, daher alsdenn der Fluß einen Weg wie den andren noch schiffbar bliebe. Denn wann das Wasser so groß wird, daß es zu Laybach über die gewöhnliche Höhe eines Manns- oder Klassier hoch steiget, so I stehet es drey oder vier Meilweges breit ; und lang gleich einem See. Also wäre hier ein schöner Teich zu machen, welcher drey Meilen reichen könnte. Sonst hat vor diesem auch Wolffgangas Marckowitsch, weiland Land-Schreiber in Crain, sein Gutdüncken hierüber eröffnet, wie man durch einen zwischen dem Gebirge machenden Canal gedachte Austrucknung deß Morasts zu wege bringen könnte; Massen er solchen seinen Vorschlag in sunff-zehen Articuln begriffen und in solcher Form zu Papier gebracht, wie folget: Wolffgangi Marckowitsch, gewesten Landlchrcibers in Lrain, Meynung von Austrücknen k& Moralis um Laybach 1. „Der Morast oder das Gemöß zwischen der Stadt Laybach und Igg, dann an der ändern Seiten deß Fluß Laybach gegen Mostall und Ober-Laybach kommt von denen unterschiedlichen zufliessenden Wassern, als: Laybach, Igg oder Ischiza, Wistra und deren mehr, so in die Laybach zusammen kommen, welche ihren Ablaß oder freyen Ablaufs nit haben und deß-halben in Herbst und Winter, manchsmal auch in Frühling, nachdem des Regen- Warum die Laib ich schiffreich biß aas Ober Laqbach trn,' ist. Wie d:r Morast am leicht.'fkn auèzutrack-nttt ro'irt Wolffgangi Marckowitsch Meqnaag von An« trnckaung deß Morast» um Laybich weiter und die Wafsergüß sich zutragen, , das völlige Feld einnehmen und also den" Morast und Gemös verursachen. Ob! nun diesen, und was Gestalt abgeholffen werden künnte und was es für einen Schaden und Abbruch denen Unterthanen verursache, ist Hernachfolgendes mit meh-rern in etlich Articuln zu vernehmen." Der erste Dtfrficul. Dun dem Sdiaden. 2. „Wann zwischen der Stadt Laybach und Agg der Fluß Laybach inundirt und heraus steht, so haben daran nicht allein die Crackauer in der Vorstadt, vor dem teutschen Thor, und nachgehends hinauf biß auf Ober-Laybach, dann von dem Carlstätter Thor biß zu den Gebirgen gen S. Matern, Agg, Prunndorff und biß aus das Gebirg der Grafschafft Auersberg befindenden Dörffern und Un- ! terthanen einen Abbruch und Schaden, I daß sie nicht aller Orten die Winter-Ansaat verrichten können, und dern ent-rathen muffen, und daß sie fast öffters von Einbringung deß Grumats durch solches Gewässer abgehalten und verhindert werden, als daß sie es einbringen." 3. „Ja nicht allein an solchen angezeigten anrainenden Orten, sondern auch gibts die Erfahrenheit, daß solches Geto äffet ein paar Meilwegs von Ober-Laybach hinein über das Gebirg, als zu Losih, wo die steinene Landschafft-Bru den ist, dann an der Albm und Hinabwerts gegen Reiffnitz und derselben Revier die Unterthanen an der Winter-Ansaat und Einbringung deß Grumats verhindert." „Hiebey wird Jenes, was zu Zirckniz, Laaß und zu Manuz beschicht, nit gerechnet, als welches von ändern Waffern und Jnundationen herkommt. Darum die obvermeldten Oerter in der Winter-Ansaat und Einbringung deß Grumats verhindert werden, woran mehr als an der Frühlings-Saat, und offt mehr an dem Grumat, als an dem ersten Heumats gelegen, so ist klar, daß jeder Unterthan an Helffte deffen, was Ihme seine Aecker und Wismater eintragen sollen, Schaden und Abeintrag leidet." Der andere DHirficul. Don dem Drfpnrofl defi cf lull £apE>ncfi. 4. „Es ist nicht weit von Ober-Lay-bach, wo der Fluß Laybach aus einem I hohen Berg und steinern Felsen herfür kommt. Es gibt aber die alldort und an der Albm vernehmende Nachrichtung dieses, daß der Fluß Laybach eben der jenige sey, welcher an der Albm unter, ander neben dem Schloß Kleinheusel herkommt, und unter der steinern Brucken in gröffern Zu lauff paffiret und nicht weit davon an der linden Hand von Dorff Lasiz sich verliert, und zu Ober-Laybach herfür kommt." „Was aber zu Zirckniz und zu Manuz sich verliert, das soll etlicher Meinung nach bey dem Carteuser - (Etöfter Freudenthal ausbrechen." 5. „Diesen Flüssen und Wassern etwas nachzubrechen und nachzugehen, hat ein Mathematicus und Ingenieur Anno 1660 Luft gehabt, wann Ihme ein Unkosten und etliche Malefiz-Personen, die ohne deffen ihres Lebens entsetzt werden sollen, sie sich aber durch dern Künheit etwas nachzugehen be-quemt und also ihr Leben dardurch erhalten und mit diesem Nachgang ihr Schuld abge-büst hätten, bewilligt wurden. Darzu der-selb aus dem bey der Herrschafft Lueg an der Poick, unterhalb in dem groffen Loch und Holen durchslieffender raffender Fluß, nach welchem vor Jahren ein paar Endten, so alles Fleiß gezeichneter am Füssen ein-geworffen, und solche ober dem Marckt Wippach aus dem Felsen, bey der ersten Mühl heraus kommen seyn sollten, den stimulum gegeben, daß, weilen derselbe Fluß zu Lueg so reiffend ist, muß unfehlbar seinen freyen Ablaufs haben, und ein kleines Schiffl zur Nachfahrt ertragen, und möchte vielleicht nur bey dem Ausgang mit gleichsam erwachsenen Stein-Felsen gesperrt seyn, welcher Fluß, so von der Mühl biß zu dem Paumkircher-Thurn, und fast der Länge nach deß Marckts Wippach aus den Steinfelsen herfür kommt, gar wol aus ein kleine Schiffart biß gen Görz, da die Mühlen nicht verhinderten, mit wenigem Unkosten gerichtet werden könnte. Hsec ille &c." 6. „Dieses ist wol glaublich, daß der Fluß von Kleinheusel eben der jenige seye, welcher zu Ober-Laybach wiederum i ausbricht, denn es ist beeder Orten ein stilles und nicht raffendes Wasser, welches dahero Laybach genannt, als wann es ein lawer, stiller, langsamer Bach wäre, von einem oder ändern Ort nachzugehen oder nachzubrechen, kunnte über einen wenigen Versuch unterlassen werden, es wäre dann Sach, daß die Natur nur zu Ende oder zum Fürbruch, die Steinfelse restringirt hätte und das Inwendig gleicher Platz wäre." Der Dritte 'Utfrficul. Ab fotAes ©emiis ober der Stadt £aijtaA aus- ; jietru Anet, und a [[dort wie au dt anderer Orten die 3nundation verbätet werden bannte. 7. „Herr Peter von Wazenberg hat sich anerbotten, im Land Crain auf seinen eignen Unkosten solches Gemös aus-zutrücknen, mit etlichen Dorffschafften und Unterthanen anzusetzen, davon er vor seine Mühe und Unkosten anderst nichts als auf zehen Jahr die Nobatt von denen Unterthanen, so alldort ange-1! setzt worden wären, begehrt hat, hernach und neben seiner Nobatt zu ändern Diensten, als ©teuren und Zehent kunnte eine Löbl. Landschafft sich solcher Unterthanen prssvalirn." „Jngleichen hat sich Herr Hanns Jacob Freyherr von Juritsch, An. 1634, da er erstlich aus dem Krieg kommen, aber bald wiederum abgereist, an unterschiedlichen Orten verlauten lassen und erbotten, er wollte solches Gemös auf eine geringe, von der Löbl. Landschafft darreichende Spese austrücknen und mit Dörffern besetzen, und es wäre Sünd und Schad, daß man solches Ort zu keinen Nutzen machet, so hat aber einer und der andere aus diesen zweyen Herren das Gehör hierzu nicht gehabt, welches mancher Mißfreund verhindert hat." 8. „Es reisen immerzu Geist- und Weltliche Herren vorüber, die es also befinden, und vor neun Jahren hat ein Geistlicher von Padua dißfalls eine Demonstration machen wollen, daraus seim Vorgeben nach, ein groffer Nutzen der Stadt Laybach und dem gantzen Land Crain eingangen wäre, davon etwas in befz Lanb-Secretarii Protocoll von solchem Jahr zu finden seyn würdet, aber es lieffe sich die Stadt und die Löbl. Landschafft, oder der etwa hierzu die Verlag geben wolte, mit dem zehenden Theil deß Nutzen, welchen Jener Geistliche angezogen, beschlagen, und wärn darmit gar wol zu frieden, nur den zehenden Theil davon zu haben, und sein geistlichen vorgehabten Anstallten haben ein unerschwenckliche Summa Gelds darzu erfordert. Darzu nun auch der zehende Theil erklecklich seyn würdet. Auf die Frag nun directè zu kommen, ist es gar gewiß, daß solches Gemös ausgetrücknet, mit Heumaten und Aeckern und Ansetzung etlicher Dörffer zu Nutzen gemacht, und an dem, in solchem Gemös etwas höher hinauf befindendem Pfuhl nach der ersten Anzeigung Herrn von Wazenberg und Herrn Ju-ritsch, Freyherrn, ein Herrn-Sitz und Gschloß aufgebaut werden kann, pro primo. Et pro secundo, daß auch alldort in loco und an ändern obvermeldten Orten, die Inundationes verhütet und dardurch denen Inwohnern alldort ein mehrere Ertragnus ihren Baufeldern und Heumaten introduciti werden kann. Dann die Jnundation ober der Stadt Laybach wird zwar anfänglich von gros-sen und vielen Gewässern, dabey meistens, daß solches Gewässer keinen freyen Ablauff hat verursacht, und es wird der enge Paß deß Ablauffs durch die Stadt Laybach durch das gleich am Waffer vor der Capellen 88. Fridelini und Tri-dilini, worauf die Carte user- nach Freudenthal gehörige Capellen stehet, befindende Mauthaus viel verhindert, da nach solchem Häusel und biß zu dem Stadt-Graben, das Waffer still steht." 9. „Item, so verhindert der Stadt-Graben, der durch die Crackau in die Laybach gleich am Ort, wo man Einfahrt in die Stadt sperret, einflieffet. Wie auch oberhalb der andere Bach, die klein Laybach genannt, daß die Lay-bach ober der Stadt gar langsam flieffet. Dann eben diese zween Bäche führen deß Sands so viel mit sich , daß manchesmal gleich in der Einfahrt, die grosien beladenen Schiff mit Mühe und Arbeit durchkommen." „Welches die Erfahrenheit geben wird, wann man beeder Orten zu Zeiten, als dieselben Bäche inundirn, die Laybach führen und unter sich messen würdet, dann als offt ein reissendes oder langsames flieffendes Waffer an ein ander dergleichen Gewässer in plana anstoffet, als es diese Figur gibet." La mürbet der anstosftn-ben Soffer ber Verlaufs- Ablauff beg also und in« gleichen b?g anbern Wassers. 10. „Dargegen der Fluß Ygg verhindert den Ablauff der Laybach nicht, sondern befördert vielmehr sich selbsten und die Laybach. Dann die Herrey-Wasier kommen zusammen in gleichen Abschuß oder Ablaufs, der jenige Sand aber, von denen ändern zweyen Bächen verliert und bewegt sich weiter durch anstoffendes Rudern oder Schiff-haacken." 11. „Noch ferner wird in der Stadt der Ablaufs verhindert durch jene Wöhr, so noch heutiges Tags etwas zu spühren, da vor Jahren die Stadt Laybach an jenem Ort, hinter dem Bisthum, wo der Kirchtag, und in dem anstoffendem Gebäu das Stadt Arsenal gehalten wirket, ein Mühl erbaut haben und auf intentirte Action, dem von der Alben die Mühl und Wöhr abwerffen müssen, welche Action in der Landsvizdomischen Registratur zu finden." 12. „Hernach kommen der Herrn Ca-pitularn und P. P. Augustiner Mühlen, die alle den Ablaufs verhindern." „Denen also überschwemmten und in viel Weg (wie gehört) gesperrten Gewäsiern, muß und soll ein andrer mithelfflicher Ablaufs gemacht werden, als nemlichen von der Laybach hinaus, neben und zu Ende deß Gschloßbergs, als zwischen dem geendeten Gschloß-berg und dem ändern Berg, so mit einer Seiten gegen Kaltenbrunn und mit der ändern Seiten, neben der Land-strassen, gegen S. Marein zielet, ein Graben aufzuwerffen, durch welchen Graben das übrige Wasser, was ordinarie zu denen Schifffahrten vonnöthen, abgeleitet, und wiederum neben dem Berg gegen Kaltenbrunn unter der Hi-zingischen oder Hoffmannischen Hoff, oder wie etwa derselbe jetzt intitulirt wird, in die Laybach eingeführt werden kann, und wann solcher Graben gerichtet, daß in denen Überschwemmungen überflüssige Gewässer in den Graben siieffen, so wird kein Wasser mehr ausstehen, und aus dem Gemös das Wasser ab- lauffen, und der Boden ausgetrucknet." „Was gestalt aber solcher Graben geführt? wie gegraben? wie breit gemacht? mit was Unkosten? zu welcher Zeit, was gestalt befestiget werden soll? wirdet hernach zu vernehmen seyn, und Erstlichen von den Unkosten und Mitteln zu solchen Graben." Der vierüte ^Crticut. Mit roas Unkosten dieser (Bra&cn zu madicn. 13. „Durch solch machenden Graben sollen die überschwemmenden Wasser abgeleitet , das Gemös und Morast abge-trücknet, dardurch denen umligenden, ja biß aus 9)gg, Ober-Laybach, biß auf die Alben und gegen Unter-Crain an vielen Orten an ihrem Getreid und Heumat, wo nicht aus die Helffte, so doch ein wolergäbige Vermehrung ihrer Erden-Frücht verbessert und also dern Nahrungs-Mittel vermehrt werden; doch dabey die Stadt und Burgerschafft Laybach und sonsten alle Inwohner hohen und nieder» Standes eines bessern Luffts, und mit der Zeit mehrern Getreid, Heu und allerley Lebens-Mittel nähender und in geringem Werth zu haben, zuverstehn und dern viel sich eines zu dern eignen Bestreitung und Nutzung ausweisenden Stuck-Grunds und solchen zu Gürten. Wismäten, Baufeld, anstellenden Mayrschafft und zurichtender Wohnung nach dern Belieben zu accommodirn, zu prse-valirn hetten; dahero war es nicht ungereimt , wann wegen dieses Universal Commodi E. Löbl. Landschafft das völlige Onus der Verlage darschieffen und das Werck bestreiten würde, dessen sich die Herren und Landleut in ihrer Anwesenheit zu Laybach und die Burgerschafft; wieviel aber die jenigen Unter-thanen, welche dardurch doppelte Ansaat und mehrere Heufepung haben können, zugenieffen haben werden, da wurde versehentlich die Stadt und Inwohner mit wol ausgesundner Handlung und theils Instrumenten; die Unterthanen ingleichen, theils mit dem Angriff und theils mit einer Geld-Zulag, derentwillen jeder Grundherr seinen Unterthan leicht-lich auf einen Gulden, wo nicht zween Gülden semel pro semper bewegen kunnte, concurriren; da entgegen hette die Löbl. Landschafft der ansetzendem Unterthanen Robait und Dienste, und deß Zehends sich zu prrnvalirn." 14. „Sonst wäre niemand in particulari zu neiden, sondern zu wünschen und zu bitten, daß sich etwa, wie es Herr Peter von Wazenberg aus Zehenjährige blose Robait thun wollen, ein anderer Herr mit wolergäbigen Mitteln resolviren und erklären möchte, solches Werck je ehender, je besser anzufangen und die Stadt Laybach mit aller» ley Stand, geistlich und weltlich, dern Inwohner bloß deß bessern Luffts auf künfftig zu erfreuen, als etwa die Ertragnus deß Erdreichs lieb und angenehm seyn möchte; da hette gleichwol ein Ea-valier eine Gelegenheit zu einer frischen und erfreulichen Wohnung, mit Erbauung adelichen Sitzes, und nechst daran viel Ehristen-Seelen zu dessen Dienste, dern Gebet Jhro gedeylich und dern Arbeit Ihme nützlich seyn kann, als jenem, der über das rote Meer das Volck geführt und erhalten. Und weil^ solche Besserung deß Lands und der Stadt, daß es vor Zerstörung der an der ändern Seiten deß Flusses Laybach vorhergestandenen Naupor-tus, als zu Früchten und einer wenigen Reparation etliche Lands Inwohner gebracht wird, kan die erzeugende Ertragnus und Besetzung der Unterthanen wegen dieser Invention und darzu anwendenden Gefahr und Unkosten ohn einig extra oder ordinari Belegung, wie viel mehr, daß eine Löbl. Landschafft in der Jhro zur Versteurung zumutenden Anzahl der Herren Pfundgeld, an dern durch theils untiertreuliche Benachbarten, und theils durch Wasiergüß und Feinds-Noth gar zu gros-sen Abbruch leidet, und niemaln ersetzt wird, frey und unbelegt erhalten werden." Der künstle ^Crticul. Wie fotcficr ©rußen geführt werden (off. 15. „Dieser Graben soll und muß zwischen denen zweyen Bergen geführt, aber nicht linea reetà aus derselben Revier von dem Fluß Laybach, sondern von einer mehrern Anhöhe deß Fluß angefangen werden, als im Abriß Lit. A. Dann wann in linea recta ein Graben eröffnet wird, gehet zwar das Wasser, jedoch nur langsam hinnach, aber wann es von einer Anhöhe deß Anlauffs beschicht, so nimt es Schwall und Rinfall viel stärcker, und verrichtet jenes, was ein Wasser im Anlaufs verrichten kann, und räumet nach sich das Ort zu ändern Anstalten, und je stärcker der Ablaufs, je ehender wird das hinterlafsene Ort ausgetrucknet." Der .Qechjle '^Crficul. à welchem Ort der ©raten anjufangcn. 16. „Jener Paduaner hat in seiner Anstalt varirt, bald hat er von Wasser an- gefangen und etlich Schöff dorthinn stellen wollen zu Auffassung der Erden, bald an der Wiesen, wo allbereit ein enger Graben gemacht, bald an dem ändern Berg, wo er mit Pulver miniem wollen, aber es ist ein und andere Manier ungereimt, und die erste gar wider Bernunfft, dann in dem ersten modo wie die Tagwercker mit denen Schauffeln sich gegen dem Waffer wendeten, und ein Stich mache» ten, und die erste Schauffel voll Erben in die dabey stehende Schöff werffeten, so geht nach dem ersten Stich alsobald das Waffer nach und müsste der andere Stich nunmehr ins Waffer beschehen, da ist unmöglich, in dem Waffer die Erden mit der Schauffel auszustechen und heraus zu werffen, ist also unmöglich von Waffer anzufangen." 17. „Mit Pulver zu miniem ist ungereimt, dann es bricht nicht in die Dieffe weder in die Gegend, sondern nur in die Höhe; an der Wiesen ists zu frühe, dann es machte das Waffer darein kommen vor der Zeit, sondern es muß der Anfang oben an der Höhe bey der Mitten deß Gschloßbergs beschehen. Also daß von der Anhöhe oder Mitte deß Bergs bey Lit B. etliche herab gegen der Laybach, etliche aber hinab gegen denen Aeckern zugleich graben und wegführen." Der -Siebenbe DiCrficul. Jüie breit und liest der Gruben fegn fot!. i 18. „Der Graben möchte unter 3. Klassier breit nicht seyn, die Gewißheit aber der Dieffe muß das Abmessen geben, da mutz bey der Laybach der Quadrat gelegt und Hinwerts gegen den Bergen ; die Maaß genommen werden, also daß bey dem Einlaß das Waffer oder die Erden allzeit zwey oder drey Schuh höher als gegen Mitten deß Bergs seyn soll, sonsten würde es nur stehn und nit ab» lauffen, je schneller man es aber haben will zum Ablauffen, je tieffer muß der Graben seyn bey den Bergen, hinab aber bey denen Aeckern so im Thal ligen, würdet der Graben nicht so tieff seyn als bey dem Berg und am Berg, möchte es vielleicht auf die vier Klassier tieff erfordern, welches aüdar nit eigentlich angezeigt werden kan, da man nicht in loco ist, wan man abmeffen könnte." Deo ^Ccliie 'IltrtictiL Von der Ordnung und Anzaßk der Luboranten. 19. „So soll in Gottes Namen der Anfang des Grabens an der Höhe als bey der Mitten deß Schloßbergs beschehen, und ein Anzahl gegen Aeckern hinab, und ein gleiche Anzahl herab gegen denen Wis-matten arbeiten in solcher Ordnung und Austheilung." „Erstlichen sollen sechs Tagwercker auf die Seiten graben, denen sollen zween zum Ansschauffeln und zween zur Abfuhr zugegeben werden, und also zehen Personen in ein Glied gestellt." „Nach dem ersten Stich der Schauffel oder der Khrampen sollen andere Sechs zum graben, zween zum Ausschaufflen und zween zur Abfuhre mit Schieb-Truhen gestellt werden." „Nach dem ändern Stich ein drittes Glied mit zehen Personen." „Nach dem dritten Stich das vierdte Glied und nach dem vierdten Stich das fiinffte Glied, werden also die fünff Glieder ans jeder Seiten sunfftzig Personen und beede Seiten 100 Personen zu Laboranten erfordern. Darzu beederseits einen Aufseher und einen Wasserträger zum Trincken und einen ändern Officier zum Commando. Werden also hundert und fünff Personen täglich erfordert." „Wann das Ort zu Überlegung der Erden weit wäre, müsten mehr Schieb-Truhen und Karren an zwey Rädern ad-jungirt werden, nun ist die tägliche Ex-perientz, daß ein Tagwercker in lauter Erden ein Klaffter tieff und ein Klafftet breit deß Tags aushanen und ausschaus-fetn kann, aber allda soll was weniger genug seyn. wann einer nur auf ein halbe Klaffter deß Tags kommt, deren Maß nach der Länge dieTieffe erzeigen kann, wann sie an einem Ort nur in die Tieffe grabeten." 20. „Bon der Anhöhe Lit. B. möchten sich Steinfelsen gegen den Feld an der Poläna sehen lassen, aber es wird je länger hinab, je kleinerer Graben erfordert, da es ein ziemliche Tieffe hinab machet und diese werden an ihren Graben, wann anderst nit starcke Steinfelsen sich ereignen, glücklich fortfahren. Dagegen die ändern gegen den Wismat-ten und gegen den Fluß Laybach, möchten ehender sie zum Fundament deß vorhabendes Grabens kommen, Waffer finden, so ihnen verhinderlich seyn möchte. Da-hero ists vonnöthen auf derselben Seiten bevorab an denen Wismaten zu Winteroder Sommer-Zeit zu graben, wann der Fluß Laybach am kleinsten ist, dann es ist offt in Winter die Laybach so klein als manchsmal in gröffter Hitz und Dörr, und damit denenselben das Wasser nit verhinderlich sein soll , muß oben in der Mitten bey dem Berg der Graben in seiner Tieffe nunmehr fertig und vollkommen seyn, ehender man neben dem Wasser graben will, also daß wann der Graben gegen den Ausfluß und an der Höhe bey Lit. B. und biß aus die Helffte der Wismatter fertig seyn wird, so dann erst der letzte Thetl gegen der Laybach angegrieffen, und also bey zehen oder zwölff Klaffter bey dem Fluß biß auf die Letzt unberührt verbleiben sollten." „Und wann der Graben drey Klaffter breit seyn soll, so kann der Einlaß bet) der Laybach Lit. A. in Anfang wol aus fünff Klaffter extendirt werden, also fasset es ehender das übrige Gewässer, jedoch kann soche Breite nach und nach restringirt werden, daß cs sich nit über drey oder vier Klaffter nach der Länge hinein zu reiten, so weit extendirn thäte." Der D^eurrdle 'THrficul. Von der Abmessung der Tieffe deß ©rußen* in seinem Anfang. 21. „Es hat jener Paduaner vermeynt, es wäre vonnöthen, den Fluß Laybach von halber Meilwegs ober der Stadt und herab gegen- und in der Stadt biß zu der Brucken, an etlichen Orten in dessen Tieffe abzumeffen und abzusähen, aber vergeblich ; dann weilen nicht der völlige Fluß, sondern nur was inundirt und über den ordinari schiffreichen Fluß übrig seyn möchte, durch den vorhabenden Graben abgeleitet werden soll, also ist solch Abmessung der Tieffe unnöthig und wür an diesem genug, wann man ein ordentliches Zeichen machet, wie hoch der Fluß zu der hohen Schifffahrt an dem Land seyn soll so hette man nur das fettige wegzugraben, welches über solches Zeichen übrig an dem Land seyn möchte. Als per exemplum, wann der Fluß der Erden gleich seyn soll, so hette man im Anfang gar nichts biß auf ein Claffterlang-und hernach erst nach und nach, und gegen dem Berg hinauf, je länger, je tieffer zu graben. Wann aber die Erden höher als der zur Schifffahrt vergleichende Fluß wäre, so wäre alleinig solche übrige Anhöhe der Erden biß zum Fluß abzutragen, und weiter hinfür, biß zum Berg, je länger je tieffer zu graben, also daß der Einlaß auf ein paar Schuh höher wäre, als der continuirende Ablaufs, und also fort und fort auf zwey Schuh, oder die Maaß von der Mitte deß Bergs, als der Anhöhe bet) Lit. B. zu nehmen gegen dem Wasser, da wäre genug, wann in der Mitte der Graben um zwey Schuh niederer oder tieffer wäre, als der Graben gegen dem Waffer. Da nun die Mitte deß Bergs bey Lit. B. höher ligt als die Laybach, mochte vielleicht alldort der Graben auf drey Claffter tieff gemacht werden, wo der Einlaß nicht eines Schuhs tieff wäre, davon in dem würcklichen graben, auch sonsten vor dem anfangenden Merck abgemessen werden, und dardurch die Richtigkeit erfunden seyn kann: daß aber nur zwey Schuh der Vorlauff, nach und nach tieffer als der Einlaß, genug seyn kann, wird mit deß Keyserl. Ingenieur zu Gräz, gemachter Anstalt, probirt, als welcher den Gräzerbach in S. Leonhardbach, da der Gräzerbach dem ändern nur mit zwey Schuhen überhöhet, einleiten will." Der zeltende Dltrticul. tion einem ©eäjcrifdien (Escmpcf ein Huefteiefit zu neümcn. 22. „Indem die Stadt Gräz an denen Orten, der um die Stadt Gräz abgerissenen Häuser sortificirt wird, und zu besorgen, daß der Gräzbach gar an die Fortisication und deren Frontispicium, nach dem gemachten Abriß, und sonsten der schier ordinari inundation desselben Bachs, hinter dem Burgthor anstoffen, und also daß Gebäu einreissen möchte, ist es geschloffen, daß der Gräzerbach über die Landstraffen gegen S. Leonhard, als von dem Steg hinter der Commenda am Lech, in den S. Leonhardbach ein wenig, ober den durch den Ackermann erbauten neuen Wirthshaus, durchgeführt werden soll, und weilen der Gräzerbach, auf zwey Schuh höher als der S. Leonhardsbach, so kunnte es wol beschehen." „Alldort so nach der in Sachen gehaltenen Commission, und deß Ingenieur Befund nach, ober sein Ackermanns Haus den Graben zu führen 938 geo- metrische Schuh und 12 cubit. und die Solidität der Erden 50652 cubit. seyn, so durch 24 Arbeiter in sechs Wochen, so 864 Tagwercker brächten, gerichtet werden kunnte, welches alldort gar ein geringes, auffer der Wöhr und Zeug, austragen soll." „Nun ist die Erden von dem Gräzerbach bey dem Steg gut über die drey Claffter überhöhet, und soviel Erden durch und durch biß zu dem Bach abzutragen, ausser daß gegen dem S. Leonhardsbach die Erden nicht so hoch, sondern sich nach und nach verliert, wo männiglich dem Ansehen nach, dem S. Leonhardsbach höher zu seyn erachten möchte, da doch die Abmessung dem Gräzerbach bey dem Wald, auf zwey Schuh höher zu seyn, der Ingenieur attestirt." 23. „Es möchte zwar das Laybacherische Werck länger seyn als das Gräzeri-sche, jedoch nicht doppelt soviel, und nach der obigen Ausrechnung würde das Laybacherische nicht viel kosten. Wie berne allen, so kann es 8000 Gulden nicht erfordern , da der Paduaner mehr dann zehenmal soviel darzu begehrt hat. Und wann man darzu die Robait zu jenen Orten, so Schaden leiden und nahend seyn, und von denen weitern das Geld nehmet, so würdets, auffer den Instrumenten, nicht viel kosten. Wann auch das Gräzerische Werck mit täglich 24 Arbeitern in sechs Wochen gerichtet werden kann, so wird zu denen zehen Gliedern, wo in jenem Glied sechs mit Hauen, Krampen oder Schauffeln arbeiten, und andere zween zur Abfuhr aufm er ff eit, zween Monatzeit wol gefolgert, welches aber entweder im trucknen Winter oder höchsten Sommer vorgenommen werden soll: jedoch kunnte der Theil gegen denen Aeckern auf der Polläna zu jederzeit vorgenommen werden, dann alldort kein Waffer verhindern kann, dessen man sich auf dieser Seiten an den Wismaten zu besorgen hat." Der eilffte DiCriicitl. öon dem tilornft gegen den darinnen ftefienden 24. „Wann diese Gelegenheit denen Venedigern, Niderländern oder Holländern zustünde, würden unfehlbar nach dem neuen Graben, um ein Stuck Gelds, gewisse Portiones ausgetheilt, 90* und wie den Padua nach der Brenta zu sehen, Häuser, Hof und Mayerschafften aufgebauet, da wurde ein jeder seine Portion mit ein kleinen Graben versehen, wo er nicht allein mit dem Schiffl zu fahren, sondern auch desto mehr das Wasser ablauffen soll, als es in dem Abriß mit Buchstaben CCCC verzeichnet ist." „Und die jenige, welche ein ausgewi-sene Portion hetten, wurden nicht allein ein Stuck Gelds darfür, sondern auch jährlichen eine gewisse Steuer bezahlen." 25. „So müste unter und neben der Landstraffen gen S. Matern, und jener Dörffer, so gen Auersperg halten, ein nicht gar breiter Graben, als es mit Buchstaben DDD gezeichnet, gerichtet werden , damit anfänglich der Ablaufs desto förderlicher wäre, dessen aber bald nicht vonnöthen seyn möchte, dann hernach kein Waffer mehr ausstehen, und also desselben Graben nicht mehr vonnöthen seyn wird." „Ferner wäre besser herab, von dem neben der Straffen richtenden Graben, noch ein anderer Graben neben dem Püchl in Morast zu richten, welcher auch zum Ablaß deß übrigen Gewässers, und zu der Fuhr mit den Schiffen, dienstlich wäre, so mit Buchstaben EEE gezeichnet." 26. „Es möchten zwar wider solches Merck die zu Rudnegkh, und ferner hinab gen S. Matern, dann nach der ändern und untern Straffen gen Auersperg bewohnten Unterthanen, wegen ihrer habender Weid und Heumaten, worzu sie in manchen Sommer, bevorab in verwi-chenem 1666sten Jahr, viel über hundert Schöbet Heu abgemähet haben, und in der jetzigen Gesrüer nach Haus führen werden, darwider strepitirn, aber es bleibt denen nahenden an der Stadt gleichwol ein gnugsamer Platz vor die Weid, biß auf den Graben gegen dem Püchl von D biß E, und die obern nach dem Püchl werden auf ihrer Seiten auch genug haben, die kann man capaces machen, daß solche vorhero ihnen nicht zugehört hat, sondern ihnen mit ihrer Gefahr zu erobern connivendo »erstattet wäre, da es ändern entlegen war." „Es kann aber auch ein an Püchl Lit. F aufsetzender Edelmanns-Sitz oder Gschloß, soviel Orts zum Baufeld und Wismaten nicht bedörffen, daß nicht auch denen Unterthanen, von der jährlichen richtigen Weid und Heumat, nicht in Genügen gelaffen würde, bevorab so das Baufeld und Wismaten nicht völlig gegen ihren Dörffern, sondern meistens gegen Igg dirigiti wurde." 27. „So hat auch die Stadt Laybach einen Graben, bey welchem sie ihre Heumaten, und dern jährliche Bettheilung haben, die können ingleicheu das Ihrige ruhig erhalten." „Und wann hinter Crackau etliche Gräben zum Ablaufs gerichtet wurden, hetten dieselben und andere mehrern Nutzen von solcher Gemein." Deo ^roölffie ^Triicul. Don flefluttiijung deli natfi dem flßriß führenden ©roßen. 28. „Erstlichen ist der Bernunfft gemäß, daß der Graben in dem Einlaß A breiter seyn muß, als hernach der völlige Graben." „Secundö : Muß solcher Graben sich nicht anfangen linea recta, gegen dem Ort zwischen denen zweyen Bergen, als gegen B, sondern soll von einer Anhöhe zu förderlichen Ablaufs sich anfangen." „Tertio : Muß solcher Graben nicht linea recta gegen S. Peter, oder jenem Hitzingischen Hoff, wie es der Peduaner auf einen oder ändern Ort Lit. GGGGG oder HHHHH answeisen wollen, geführt > werden, dann man hette durch graben die Necket vielen Parteyen durchschnitten, aus manchen Acker zwey Stuck gemacht, in dem Graben viel verderbt, da hette mancher an beeden Theilen deß Grabens ein Stück!, die müstens gegen einander austauschen oder abhandlen, die müsten viel Brücken zu dern Bestreitung halten, die wurden den Schaden bezahlter haben wollen, es wären grosse Unkosten und Fluch darbey." „Item ist ungereimt ein Waffer gegen den ändern zu führen, da wurde der Ablaufs viel verhindert und zuruck gestellt, oder auch an der ändern Seiten gegen S. Peter Lit. GGG oder HHH ein Auslaufs verursacht, aber unter dem Berg, gegen Kaltenbrunn, den Ablaufs zu führen, wo beede Waffer nicht in angulo, sondern concurrentes zusammen kommen, Lit. I. wo das Wasser das andere nicht verhindert, ja vielmehr einander in dergleichen Zusammenlauff befördert, und dann neben dem Gebirg das Waffer besser versichert und keinen Schaden machen kann, und neben dem Gebirg dergleichen Artificial-Gräben viel gereimter, wo auch kein solcher Schaden zugefügt wird, zu führen." 29. „Item, wann der Ablauff von Lit. B als Helffte deß Schloßbergs ge-stracks zu Ende der Aecker, neben den Berg Lit. I. gerichtet wird, so kann jeder ein oder andere Klaffter zu Ende deß Ackers verschmertzen und mit wenigen contentivi werden, und da wird in Ansag der Aecker fast nichts oder sonst wenig; oder gegen der letzt an der Spitz ein mehrers abgeschnitten, dann von B biß zu dem ändern Berg, kann und soll der Graben auf die drey Klaffter continuum, hinab aber gar tool auf zwey Klaffter restringiti: werden. Oder wann gleich eine Breiten durch und durch observirt würde, so ist doch keiner solchen Tieffe vonnöthen." „Derselbe hinter den Zaun der Aecker, neben dem Berg stehende Weg, ist zu wenigen Nutzen, künnte aber am Berg ein anderer formiti werden." „Ist also vernünfftiger, manierlicher, nützlicher und leichter solchen Graben mit seinem Ablauff, neben dem Berg hinter denen Aeckern B I als durch Mitte der Aecker gegen S. Peter, GGG oder gegen dem unterhalb stehenden Hoff Lit. HHHH zu führen." 30. „Der Anstoß bey Lit. B machet keinen Schaden, der geht in Mitte deß Bergs und alldort ableitig und von dorten auf zwey Schuh gestracks tieffer zu graben, machet das Wasser nicht stecken, sondern reiffend ablauffen." „Daß auch im Einlaß der Graben nicht tiefer, als das Waffer steht, gemacht werden soll, ist die Ursach, daß man nur den Uberstuß deß ordinari Wassers abzuwenden vermeint, dahero im Einlaß der Graben nicht tieffer zu machen, als man den Fluß ordinarie haben will, sonsten da man bey dem Einlaß einen tieffern Graben machete, so wurde in der grossen Dörre und auch in der star-cken Kälte der Fluß in den Graben ablauffen, daß man gegen der Stadt nicht genug Waffer hette vor die Schiffahrt." „Und der im Einlaß machende Graben, würde in der Anhöhe bey Lit. B nach der Proportion und Abmessung B eine mächtige Tieffe erfordern und wäre doch der Stadt an der Schiffahrt schädlich. Ist derhalben zu diesem Werck keines Ausländers vonnöthen, es seye dann, daß man dieses Werck mit dem Keyserl. Ingenieur beratschlagen und durch Ihn den Augenschein einnehmen lasten motte, so aber die Spesa wol zu unterlassen." Der Drerßehentie Ulfrlicut. t fiumi inan 6ey diefem Jlicccf; der tintori (innen in der tioßait und ©etd-Jlnfay oerfcßoncn und mit baarem Geld a&ricfitcn will. 31. „Vermutlich ist es, daß die Un-terthanen, wo nicht alle, doch meistens darwider murren möchten, als die sich nur nach der alten Observantz reguliren wollen und solcher Morast von etlich hundert Jahren also gestanden, künnte doch solches mit wenig Kreüzern in dem gantzen Land, ohne einige Benehmung dieses Wercks unter ändern Anlagen durchlauffen und hierzu aus Kharst, Poyckh und Wippacher Boden in die achtzig Hauer genommen und denenselben von der Stadt so viel Tagwercker zum Ausschauffeln und Abfuhr adjungirt werden und dergleichen Hauer zu 15 Kreuzer samt einem Trunck, oder ohne dessen zu 16 Kreüzer deß Tags zu bezahlen, das Werck in der Zeit viel befördert und nur an dem Theil herab, gegen dem Waffer wäre in dürren Winter und Sommer wol zubefördern und zu eilen, an der ändern Seiten aber, gegen Pol-läna ist keine solche Sorg, noch Gefahr deß einbrechenden Wassers." „Wann die in deß Land - Secretarii Protocol!, vor neun Jahren beschehenc Beschreibung und deß Paduaner Anstalten, gegen diesem gehalten und die beschriebene Länge nach der Austheilung, daß von einem Hauer, der sonsten in Klaffter tieff und breit deß Tags aushauen und aus werffen kann, nur ein halbe Klaffter jedem Hauer deß Tags zugerechnet werden möchte, so kann die Zeit der Arbeit und die Spese biß auf ein Geringes ordentlich calculirt werden, welches alldar wegen unwissender Länge nicht beschehen können." Der ^Iierjehencle Hirficiil. timi der »korm deß ©rnßcns. 33. „Der Graben muß nicht in seiner Tieffe so breit seyn, als oberhalb, sondern oberhalb auf drey Klaffter breit. Dann wann der Graben oberhalb und am Boden gleich wäre, so müste er mit halb Baum- bern oder Brettern eingefast werden, sonsten würde er nach und nach einreisien." „Der Form wäre zu nehmen nach denen Laybacherischen grössten Schiffen, die einen engen Boden, aber breite Flügel haben, und solcher Gestalt bliebe der Graben beständig. So ist auch nicht zu ge-dencken, daß in dem Einlaß der Graben ausgefüttert, oder zu einiger Sperr oder Ablaß gerichtet werden soll, sondern der Einlaß auf sünff oder sechs Klassier breit gemacht und bald darauf restringirt auf die intentionirte Breite und also frei) und offen gelassen. Kommt nun Abendsoder Tags-Zeit ein Regenwetter oder andere Inundation, so taufst es ab, was übrig seyn soll über den ordinari Fluß zur Schifffahrt." 34. „Im ersten halben Jahr wird solcher Graben niemaln ohne Waffer seyn, dann es wird von dem Fluß Laybach von ändern zweyen Gräben neben der Straffen bey dem Berg und gegen den Püchl in Morast das Waffer langsam auslauffen, hernach werden dieselben zween kleine Gräben ohne Waffer seyn, man wolle dann biß zum Püchl einen artifi-eial-Graben machen, dardurch ein Schifffahrt continuiren soll." (SDer ^Stimjfgehenbe ^{rlicul. tllufiin die ausfiuucndc (Erden 511 appliciren wäre. 35. „Wann die Arbeit und Unkosten nit zu schwer wäre, die aushauende Erden durch Karren aus den Schloß-Berg zu führen, könnte dieselbe zu einer aufsetzenden Pastey wol dienen, oder daß man am Berg allenthalben die Gruben anfüllen und daraus Gärten machen wolte, oder es künnten die Waxblaicher zu ihren Blaichgarten in der Prüll solche Erden verbrauchen, vielleicht wurde dieselbe taugen zum Ziegel brennen, da künnte ein kleiner Ofen und Hütten darzu gemacht werden, und wann solche nirgends zu gebrauchen und der völlige Graben von Lit. B biß hinab fertig wäre, künnte von der ändern Seiten, nach dem Graben, die Erden hinab ins Wasser gesichtet werden, die sich im Wasser nach und nach verlieren wird, oder man mache daraus einen Platz, so zu Gärten oder aufsetzenden Heustadeln nach dem Graben applicirt werden künnte, die völlige Erden nur beederseits neben, dem Graben zu legen, machet ja den Graben tieff, wäre aber denen Wismaten solche Anhöhe deß ersten Jahrs schädlich, da es eines Jahrs Fexung verhindern würde." Daß wir aber wieder zu dem Fluß selbsten, und dessen Schifffahrt kommen, so ist zu mercken, daß derselbe von zwey-erley Schiff-Leuten befahren wird, die durch zwo Zunfften unterschieden seynd, nemlich die grosse und kleine. Die grosse sind zu den großgebauten Schiffen und Überführung der Kauffmanns-Waa-ren bestellt, die kleine Schifflente aber überbringen nur die Personen, samt kleinen Waaren; und bestehet ihr Schiff aus einem ausgeholten Baum. Die grosse Last-Schiffe gehören unter das Keyserl. Ober-Aufschlag- und Wasser-Amt in der Haupt-Stadt Laybach. Dieses wird, durch einen Ober - Aufschlags-Einnehmer und ihme zugeordneten Gegen - Schreiber, auf Keyserl. allergnädigste Bewilligung versehen; denen die Hochlöbl. I. O. Hof-Cammer zu Grätz zu einer gnädiger Obrigkeit vorgestellt ist; unter dieses Ober-Aufschlag-Amt aber, gehören noch 11 Filial - Aemtlein in Crain, welche insgesamt ihre Rechnung, samt denen Gefällen bey diesem Amt abzustatten verpflichtet. Höchstgedachtes Amt hält sieben grosse Last-Schiffe, für die groben Eisen-Waa ren; davon jedes neuntzig Samb (oder dreyhundert Centner) trägt, und wird von der Keyserl. Cassa oder Gefällen, von welcher diese Schiffe erbauet seynd, bey jedem Schiffe ein Meister mit sünff Knechten, jedoch allein die Meister mit der ordentlichen Besoldung unterhalten, hingegen von jeder Aus- und Abfuhr der Waaren mit 1 Gulden 48 Kreutzer von einem Schiffe bezahlt. Uber diese Schiffmeister und Knechte, deren in Allem funfftzig, denn auch die andren zu Laybach mit 30, zu Ober- Laybach mit 60, zu Igg mit 30, wie auch zu Lackh mit 30 und zu Putpetsch gleichfalls mit 30 kleinen Schiffen versehen, hat der Ober-Einnehmer allein die Inspection, und ist ihnen für ihre Obrigkeit vorgestellt; daher Er sie nach eines und deß ändern Ab-sterben an- und aufzunehmen, hingegen auch in Lebzeiten, wann das Verbrechen groß, zu beurlauben bemächtigt ist. Obgemeldten Schiffleuten wird auch von dem Ober-Aufschlags-Einnehmer, der Eychel-Paß von Laybach aus biß auf mener Mahlzeit deß Abends in Schiffen Ober-Laybach vier Meilen lang, der neben auf dem Fluß Laybach mit unterschiedlicher dem Wasserstrom Laybach wurtzlenden Muffe hin und her spatziren fährt, in-Eychen-Bäume, um ein Billiges nach dem der Fluß in anmutiger Stille fort-Proportion und in Ansehung der wol- schleicht und also durch kein Rausche» oder übel-gerathenen Eychel ausgelaffen. dem Muffe-Klange einen Eintrag thut. Diesen Schiffleuten auf dem Strom Doch ist diese süsse Lustbarkeit im Jahr Laybach hat im Jahr 1092 im Monat 1631 Etlichen versaltzen worden, indem deß May der Raht zu Laybach dreyerley zu Herrn Grafen von Althemr seme drey Dw- gewinnen aufgesetzt, als: erstlich eine ner, nemlich der Kämmerling, der Secretar Samb Wippacher-Weins, zum andren und em Koch, als sie dieser Ergetzlichkeit sich drey Elen Tuchs, und dann drittens ein bedienen wollen, ersoffen, welche bey de-^chifs-renneii, paar Strümmpffe. Zu Erhaltung deß uen Franciscanern im Creutzgange vor ersten Preises muffte Einer gegen dem ber Capellen begraben ligen. Hn. *09* Andren vorn am Schiffe Stehender und ®hc wir gar von der Laybach Abschied unirr dm von zweyen Andren geführter, mit einer nehmen, steht noch dieses zu berichten, daß langen Stangen anrennen, und welcher jp derselben ein Gespenst, so man den seinen Gegentheil ins Wasser geworffen, Wassermann nennet, sich aufhält und öff-abermäln mit einem Andren es also wagen. lers zu Rächte zeigt, auch so gar bekandt ist, Wer dann endlich am letzten stehen blieb daß jedweder Schiffmann und Fischer auf and die Schiffs-Spitze behauptete, der der Laybach gnug davon zu sagen weiß, trug den Wippacher-Wein zur Beute und Solches ist gemeiner Sage nach vorzeiten Preiß davon. Um den andren und dritten "uch öffters bey Hellem Tage aus dem Gewinn aber war ein Ziel gesetzet, und Waffer hervor gestiegen und hat sich in mussten sie in kleinen Schifflein darnach menschlicher Gestalt sehen lassen. Wie es zueilen, da dann derjenige, so am ersten dann An. 1547 am ersten Sonntage im bey dem Ziel, welches die Brucken war, Juli° auf dem alten Marckt bey dem Brun-allwo das Tuch samt denen Strümpffen neu, allwo die gantze Nachbarschafft ver-ausgehangen, angelangt, diese ausgehängte sammlet gewesen, und mit einem erbarn Kleinodien erbeutete. ' Tantz sich ergötzet hat, als ein wolausge- »a* Ob nun gleich dieser Laybach-Fluß an putzter schön- und wolgestallter Jüngling °"8-ftinČL sich selber nicht groß, ist er doch öffters erschienen, ein Mägdlein Uršulam Schäfe- 'at6e* zu einer erstaunenden Grösse erwachsen, r‘mi ergriffen, mit ihr sich ziemlich bekandt wie er dann An. 1190 im Herbste durch gemacht und endlich den Sitticher Hof den drey Wochen lang währenden Regen vorbey nach dem Strom zugetantzet und sich so sehr ergossen, daß mau durch die sich mit ihr hinein gestürtzt; wie diese gantze Stadt mit Schiffen fahren muffen. Abendtheuer mit mehrern Umständen in An vielen Orten ist das Waffer biß zu den Jahr-Geschichten soll erzehlt werden, den obern Fenstern gestiegen, wodurch ein Seit dem aber der Fluß öffters geweihet unbeschreiblicher Schade dieser Stadt zu- und gesegnet worden, giebt dieses Gespenst geflossen. Welcher im 1537. Jahr auch bessere Ruhe. Doch könnte man ein grosses nicht geringer gewesen, da man aus ver- Buch von diesem Gespenst auszeichnen, wie schiedene Häusern zu den obern Fenstern Praetorius von dem Schlesischen Gespenst hinaus in die Schiffe steigen müssen. Ja, Rübenzahl gethau, wann man Alles was diese Laybach hat sich im Jahr 1589 die Leute davon fürgeben und erzehlen, durch stetigen Regen und Schnee so sehr beschreiben wollte. Allein ich erachte, daß ausgeschwellet, daß sie am Aller Heiligen öffters ein groffer Zusatz denen meisten Abend viel Häuser und Leute darinnen Erzel,langen zugewachsen: jedoch Hab ich biß an Rain zu Laybach getragen, welche selbst mit meinen Augen, als ich zu Lay-daselbst errettet worden. Aber genug deß bach noch denen Studien obgelegen, vor Schadens. ohngefähr vier und dreiffig Jahren gese- Solchen Schaden aber überwigt der Heu, daß, als einsmals ein Burger, Nutz dieses Flusses gar weit. Wie er Schmaidler genannt, bey der Nacht von dann auch nicht wenige Ergetzlichkeit denen einer Hochzeit seinen Ruckweg nach Hause Laybachischen Inwohnern veranlasst, weil genommen und gantz allem die so genannte man zu Sommers-Zeiten nach eingenom- «> ms. schöni. cons. Mnsiralijch-Last Fahrt«« auf der Lahbach. Unglücklich« spatzirr- Fabrrr. Wasser-Gkspmst in der Laqbach. Erraffe der Becken, die das Brod zu klein baden. Was »on diesem Gespenst zu Hallen. Gestalt eines beq der Iajel Martinique gesehenen Meer- Uienichenk. Brodkammer vorbey gegangen (zumaln die Nacht eben klar und hell war) ein Mann in einem schwartzen langen Rock von dem Waffer aufgestiegen, zu gemeld-tem Schmaidler sich verfügt, ihn zum Wasser geführt, und als er dahin gelanget, ins Wasser gestosten, als es eben damals ziemlich groß war. Weil sich aber gemeld-ter Schmaidler an die lschupffen, (allwo man die Becken, welche das Brod zu klein backen, ins Wasser zu schupffen pflegt) ungehalten und um Hülfte geschneit, hat die Wache alsobald zugeeilet, den in etwas bezechten Schmaidler dieser Gefahr entrissen und aus dem Wasser gezogen. Da sich dann geschwind das Gespenst in das Wasser gestürtzet. Was von diesem Gespenste zu halten, mag leichtlich errahten werden. Denn obgleich unlaugbar, daß in denen Meeren und andren Wassern Menschen-ähnlichgebildete Geschöpfte unter und über der Erden anzutreffen, welches mit unzehli-chen Beispielen könnte erwiesen werden, und auch Niemand, als ein in Geschichten gantz Unersahrner zu leugnen sich unterstehen wird, so kannjedannoch in ben selbigen Zahl dieser Laybachische Waffer-mann nicht mit eingerücket werden. Damit wir aber nicht gar ohne Erzeh-lung eines einigen Exempels einer solchen Wasser - Creatur hievon abweichen und auch dadurch die Unterscheidung von dem Laybachischen Gespenste erhellen möge, wollen wir ein vor etlichen Jahren noch gesehenen Meer-Menschen aufführen, welcher bet) Diamanti, einer unferrn der Insel Martinique gelegenen Felß-Klippen von vielen Personen gesehen und aus besagter Insel von Mons. Chrestien an einen Licentiaten der Parisischen Sorbonne berichtet worden, und in dem Recouil des memoires & Conferences sur les arts & les Sciences presentées a Mons. le Dauphin, p. 102 zu finden. Es hatte dieser Waffer-Triton die Men-schen-Gestalt vom Kopfs biß an die Gürtel, war aber nicht sonderlich groß, sondern als ein Knabe von 15 biß 16 Jahren. Das Haupt war nach dem Leibe propor-tionirt, die Augen etwas groß, doch nicht häßlich, die Nase etwas breit und eingedrückt, das Angesicht völlig, die Haar grau, doch mit schwartzen und weiften untermischt, glatt als wann sie gerade herab gekämmt wären und lagen ihm auf der Schulter auf. Der Bart war auch grau und hieng ihm biß an den Magen, die Brust sähe, wie bey altenLeuten gewöhnlich, in der Mitte mit Haaren bewachsen, Gesicht, Hals und übrige Theile deß Leibs waren mittelmäffig weiß. Man kunnte an allen Gliedern, so er auffer dem Waffer hatte, keine Schuppen oder dergleichen etwas, wol aber eine zarte Haut ersehen. Der untere Theil von der Gürtel an, wie man durch das Helle Wasser erblicken kunnte, war zwar nach dem Körper proportionirt, aber wie ein Fisch gestaltet, so sich endlich in einen breiten und gewöhnlichen Fisch Schwantz en-I digte; war also fast in allen dem an den ji Bretagnischen bet) Belle - Isle in Frankreich vor'etlichen Jahren gesehenen See-Menschen nicht ungleich. Ich gehe hier beliebiger Kürtze willen den in dem Belt gefangenen Mann und Weib, die fast nichts von irdischen Menschen unterschieden waren, vorbey, und füge nur dieses an, daß diese Waffer-Ge-schöpffe sich in ihremElement enthalten, und wo sie demselbigen nicht mit gewaltsamer Hand entrissen werdn, niemals von sich selbst, wie dieser Laybachische Waffermann gethan, dieses ihr Wasser - Wohnhaus verlaffen und sich der Erd - Menschen Häuften und Täntzen einmengen, obgleich eine in Spannien bekandte Familie derer von Marinis benamset, durch Beyschlaff eines Tritons mit einem Erd-Mägdlein soll entstanden seyn. Welches ich dahin gestellt seyn lasse und nicht wenig daran zweifle, zumal in den vor etlichen Jahrhunderten ausgezeichneten Geschichten öff-ters der Mäuskot dem Pfeffer oder ohne Sprichwort zu reden, tapffre Unwar-heiten der edlen Warheit eingemischt ij worden. Und warum sollte dieses so grosse Element unter so viel unzehlbaren Geburten nicht auch Menschen-ähnliche einschliessen können? da doch die Kunst und Gewonheit unsere Erden - Menschen schier in solche Waffer-Einwohner verwandeln kann, wie mit denen Tauchern ji und Perlen - Suchern, absonderlich mit dem berühmten Nicolao aus Sicilien, Ij der endlich wegen seines Lebens - Wech-i! sels, den er bald in der Erden bald tut Wasser zugebracht, den Namen Pis-cecola bekommen, erweißlich ist, und kann diese Waffer- Bewohnung der irdischen Menschen gantz artig nach dem Lauff und Gesetzen der Natur geschehen. Wie dann solches sehr vernünfftig der unter das Eis begeben und denen, so es unvergleichlich-gelehrte Holsteinische Leib- angeblasen, gifftige Geschwür und Eiter- Medicus, Herr Doctor Pechlin, in seinen Bäulen (welches denen bösen Geistern höchst-fürtrefflichem Wertflein, de Aeris nicht ungewöhnlich) hinterlassen. Es kann & alimenti Defectu & Vita sub aquis im der geneigte Leser, so ihm beliebig, noch 9. Capitel erwiesen und dargethan. mehrere Beyspiel von diesen Wasser-Ge-Diese Wasser-Geschöpffe aber sind den spenstern zu lesen, die Phišicam Curiosam Menschen nicht feind, sondern belustigen deß Ehrwiird. P. Schotti im 2. Buch sich vielmehr an ihnen, woraus wiederum am 8. Capitel aufschlagen. der Unterscheid von dem Laybachischen Dieses sey genug von dem Fluß Lay- Wassermann erhellet, welcher deßhalben bach und dessen Wasser- Gespenst. Jetzt füglicher der Rolle der Teufels-Gespen- besuchen wir wieder die Stadt Laybach, ster als Wasser-Menschen kann eingezeich- Ehbevor wir aber die daselbst befindliche net werden, und zwar sind selbige in Kirchen und Klöster beschauen, muß noch den Wassern sowol, als in den Wäldern, dieses erwehnt werden, wie die Stadt nn- Einöden, Feldern, Wahlstäten, Bädern, ter andren Lustbarkeiten, auch mit einem Schlössern, Bergwercken, Mordstäten, Kir- schönen lustigen Spatzier-Wege nach dem chen und Privat Häusern nicht nngemein. Schloß-Berg hinan, durch einen Wald, So berichtet Cromerus in seiner Polni- jj und in der Stadt darinnen, mit einem scheu Historie, wie in einem See in dem grossen und dicken Walde von Büchen Crakauischen District, ein solches Wasser- und andren Bümen versehen ist, so warhaff- Gespenst sich fangen und sehen lassen, tig schön anzusehen und denen Lustwan- nachmals wieder entroisiht mit grossem dlcnden eine nicht geringe Erfrischung Schall und entsetzlichem Getümmel sich mittheilen kann. Bon den Geistlichen Gebäuen, als Kirchen, Klöstern und Gottes-Häusern der Stadt Laybach. ^nhüll. Geistliche (Scbäue der Stadt Sagbacb. Wie viel Hircben in Sagbacb. Die Tburn-bircbe S. Wcolai. AtiA begm Altar defs heiligen Hreut-es. Mnterfchiedtiche andere Beneficia oder StMer. Das Mld Matris dolorosae. AuAhrM an felbt-gem Hilde. Bildnis utifer Sieben grauen beg der Jefuiter-Jircb. Bildung defs S. Marein-Bildes narb defs Herrn Haupt- Autbors Gründung. Ifefuiter Hircbe. Beysteuer der Mbl. Sandfcbaßt Lum Bau diefer Hircben. Jefuiter Collegium. Jefuiter Seminarium. Hircbe im Seutfcben Haufe. Gelegenheit defs Teutfcben Haufes m Sagbacb. Dermcbnifs aller Commendatorn defs Teutfcben Hanfes in Sagbacb. Die Aancifcaner-Hircbe. Anrfpergifcbes Epitaphium in der #an-cifcaner Hircben. |etri von Obritfcban ewiges Siebt. Capelle defs H. Antonii von Kadua beg den Lrancifcanern. S. Glifabetbs-Hircbe. Epitaphia felbiger Hircben. Burger-Spital. Die S. Zndelins Hircbe. S. Florians Hircbe. S. Georgii Hircbe. Augustiner-Hircbe und Kloster. Die Discalceaten-Hircbe. Schöner Kloster-Garten-Die Hapuciner-Hircbe. Andächtige und anfebnlicbe Drocejfion am H. Cbarfreytage. Dencbwürdig-wiederbolter Beinbrncb auf einerleg Stäte. dritte Sujft-Zabrerinn fällt in diefem Kloster nieder. Mrauen-Hircbe und Kloster. Pas Sazaret beg S. Deter. Heil. Grab beg Sagbacb. Nnterfcbiedlicbe Oratoria. Brüderfcbaßts- Haus defs Balo. XI. «»ch. 91 Lustige Apatzier-Weg und Wald zu dem Schloß-Berg lunam. Geistliche Geb'äue der Stadt Lavbach. Wieviel Kirchen in Laybach Die Thum-Kirche 8. Nicolai. Fronleichnams. Sritderfchajftten in Iaydach. Drocessionen Lu Fagback. fahrten ausser der ßtadt. Hredlgten in Iayhack. achbem wir die Weltliche Ge-bäue der Stadt Laybach an-i gezeigt. wenden wir uns zu den ^Geistlichen. Diese alle sind der ^Römisch- CatHolischen Religion gewidmet, als welche einig und o j allein, nach Vertilgung der L'V Evangelischen, geduldet wird. Es werden aber derselben in der Stadt und denen Vorstädten dreyzehen gezehlet, nemlich diese nachbenannte: 1. Die Thum- Kirche 8. Nicolai. 2. Die Jesuiter- Kirche 8. Jacobi. 3. Die Kirche Unser Lieben Frauen im Deutschen Hause. 4. Die Kirche zu Mariae Himmelfahrt, bey den Franeiseanern. 5. Die Spital-Kirche 8. Elisabethae. 6. Auf dem Rain 8. Laurentii Kirche, vor diesem 8. Fridelini. 7. Auf dem alten Marckt 8. Floriani. 8. In dem Schloß 8. Georgii ; diese sind innerhalb der Stadt. 9. Die Augustiner-Kirche 8. Mariae Lauretanae. 10. Die Discalceaten-Kirche 8. Josephi. 11. Capuciner-Kirche 8. Johannis deß Evangelisten. 12. Klofter-Frauen-Kirche 8. Micha-éelis, oder Unser Lieben Frauen. 13. Die Pfarr-Kirche bey S. Peter. Die Thum-Kirche 8. Nicolai war ehe- dessen eine Filial- Kirche und von den Schiffern und Fischern erbaut, als welche damals in derselbigen Gegend gewohnt, nachmals aber, damit die Thumherren Platz haben mögten, auf die andre Seite deß Ufers sich begeben und ihre Wohnungen, wie Heilt noch zu sehen, daselbst aufgeschlagen. Diese Kirche hat die im Jahr 1386 den 27. Junii um Vesper-Zeit entstandene Brunst, zusamt der Elisabeths-Kirche eingeäschert, a) ist aber mit Folge der Zeit wieder zu der fetzigen Grösse erwachsen. Das Gebäu der Kirchen an sich selb-sten ist alt, doch zimlich groß, als worzu stetigst etwas zugestoffen, wie dann so vor gar langen Jahren nicht der Chor neu aufgeführet und im Jahr 1613 der Thurn erhebt und ueugedeckt worden, und haben die Herren von Laybach fünff-hundert Gülden zu dieser Thurn- Bes-jj serung beygetragen. Diese Kirche pranget mit vielen Al-I tären, und ist in dem grossen Altar ein schön-gemahltes Stück von dem Venedi-gischen Cavallier Libri verfertigt, so wegen seiner Kunst ehens-würdigst. Hier haben alle Zunfften und Handwercker ihre Kreutz-Fahnen. Auch ruhet hieselbst der Körper deß heiligen Vitalis. Doch kann man nicht wissen, in welchem Jahr der-selbige von Rom auf Laybach gebracht worden. Sein Fest aber wird den 3. Octobr. jährlich gefeyert und seine Reliquien auf dem hohen Altar ausgesetzt. Verschiedene Stifft sind bey 8. Nico- »‘'ff1 lai vorhanden, unter welchen eines von h^Kr-u»^ denen ältesten das Beneficium und Stifft bey dem Altar deß Heil. Kreutzes, welches im Jahr 1440 Jacob Kressnigk, ein Laybachischer Bürger und Kürsner gestifftet und mit einem Caplan versehen hat. Der erste war Johann Slatkoina. c) Im Jahr 1483 am Freytage nach S. l*' Georgen Tage deß heiligen Ritters, hat Lnlre Be-Herr Friederich Lamberger der Jüngere, noii.-i» zu Sauensten, das Beneficium 8. An- ot:r 11 dreae in der Thum-Kirche 8. Nicolai zu Laybach gestifftet, das Vorstellungs-Recht aber sich und seinen Befreundten Vorbehalten , und seynd als Zeugen dieser Stifftung unterschrieben Herr Wolffgang Neuhaußer, Commenthur oder Comter deß Teutschen Hauses zu Laybach, Herr Caspar von Tschernembl, Herr Andreas Hochenwarther von Gerlachstein, der Zeit Burggraf der Burg Cylli. d) Im 1499. Jahr haben Hanns Räuber und seine Mutter, Frau Katharina Rauberin, geborne von Lueg, Herrn Caspar Räubers hinterassene Wittwe, das Beneficium S. Barbarae in der Thum-Kirchen zu Laybach gestifftet und ihnen die Erb-Vogtey und Vorstellungs-Recht Vorbehalten. «) Im 1514. Jahr, den 19. Februarii hat Herr Christoph Sebriach, deß Herrn b) Not Lab. c) MS. Oberb und ist zu dessen Ausarbeitung im 1680. Jahr der Anfang gemacht worden, im Monat Mertzen, da man zu einem tief-fen Grunde nachgegraben. Es ist aber alles von schönem, verschiedener Arten bestgepolirtem Marmel gebildet. Die Seule bestehet aus einem eingesprengtem rarem Marmel in einem Stuck. Das Capitell oder Schafftgesims aber zeigt den Genuesischen weissen Marmel. Das Po- i stument und Seule ist nach meinem zuvor gemachtem Modell ausgebildet worden. Auf denen untern vier Postumeuten sihet man von hartem graulichten oder weissem Stein ausgearbeitete folgende vier Bilder: 1. S. Josephs, 2. . Leopolds, 3. 8. Ignatii und dann 4. S.Francisci Xaverii. Oben auf der Seul aber pranget das von einem Stück gegossene Bild der Mutter Gottes, so ich nach meiner Erfindung formen, bilden und giessen lassen und stetigst dabey verblieben. Und zwar habe ich zum bilden den kunstreichen Wolff Weißkirchnern, Bildhauern zu Saltzburg, gebraucht, zum giessen aber deß Laybachischen Glo-ckengiessers Christoph Schlags, so erst unlängst gestorben, mich bedient. Da es dann hier zu Laybach vor dem Carlstädter Thor in dem Gieshause An. 1681 den 16. December, um Mitternacht zwischen I eilff und zwölff Uhr glücklich ohn einigen Fehler, samt der Kugel völlig in einem Stück, so acht Werckschuch hoch ist, und auch iti einem Guß verfertigt, und daraus im nachfolgenden 1682 Jahr den 27. Mertz, so damals ein Charfreytag war, von dem Einer Löbl. Landschafft iierord-netem Baumeister, Marcello Genovese aufgesetzt worden. Gleich bey diesem Bilde ist die Jesuiter-Kirche, von welcher wir wenig berichten werden, weil solches schon am andren Ort geschehen. Doch ist zu wissen, daß diese Jacobs-Kirche ehemaln denen Augustinern zugehörig gewesen; im Jahr 1553 aber hat Fr. Johannes Primosis, Vicarius Pro-. vincialis und Prior deß Ordens 8. Augustini zu Fiume, Ihrer Keyserl. Mas. Ferdinand dem Ersten, das Gotteshaus und Kloster 8. Jacobi, so ihnen im Jahr 1494 (als wegen deß öfftern Türcken-Einsalls in Crain und Näherung vor Laybach, ihr Kloster vor dem Spital-Thor völlig samt der Kirche 8. Martini und 8. Johannis Baptistae, nebst noch mehr andren Häusern abgebrochen war,) eingeräumt worden, auf gewisse Bedingungen und gegen Überlastung gewisser benannter Gülten, übergeben und abgetreten. <9 Selbige Kirche ist nachmals, weil sie ziemlich eng, abgebrochen und von Ihrer Keyserl. Mas. Ferdinand dem Andren, im Jahr 1597 denen PP. Jesuitis zu geeignet worden. Bon dem an sie zu jetziger Sitze dar Logengrosse Kupfser N. 436. Bildung deß S. Marien-Bildes nach deß Herrn Haupt -Authors Erfindung, Jesuiter- Kirche. B-ysteu-r der Ml Laudschaffl zum Bau dieser Kirchen. Jesuiter- Collegium. Iesuiter- Semina- rium. Beschaffenheit erwachsen und wegen ihrer schönen Sauberkeit, zierlichen neuen Capellen und Altären wol würdig ist zu sehen. Und hat zur Erbauung der Kirche ji und deß Collegii, die Löbl. Landschafft in Crain offt und zu unterschiedlichen ;! Malen ein Erkleckliches beygetragen, wie sic dann im Jahr 1611 allein zum Kirchen-Bau ‘2000 Gülden gesteuret. Bon ruhmgedachter Löbl. Landschafft in Crain ist auch die kostbare und schöne Capell 8. Francisci Xaverii im Jahr 1670 den 3. Aug. erbauet und durch den Lay-bachischen Fürsten und Bischoff Josephum geweihet worden. Im Jahr 1671 hat bey denen Herren PP. Soc. Jesu zu Laybach die Solen-nität der Heilig - sprechung oder Cano-nisation deß heiligen Francisci Borgise || mit einem Umgange, von der Thum-Kirchen 8. Nicolai aus in die Iesuiter-Kirche, darein die Bildniß dieses Heiligen getragen worden, mit einer von Ihrer Fürstlichen Gnaden, Herrn Bischoffen allhie, auch einer Crainerischen Früh-und Deutschen Nachmittags-Predigt, in Beywohnung vieler Herren und Cavallier den Anfang genommen, so die gantze acht Tage hindurch mit Deutsch- und Crainerischen Predigten wechselsweise con-tinuirte, und hielt man Morgends um 7 Uhr eine Crainerische, um 9 Uhr aber eine Deutsche Predigt; solches geschähe alle Tage. Gleich gegen der Kirchen über ist das schöne und herrlich-grosse Collegium oder die neue Schul, samt dem grossen Auditorio, auf dem ein künstliches und offt veränderliches Theatrum oder Schaubühne zu sehen; so Alles die Löbl. Landschafft ut Crain vor wenig Jahren aufbauen lasten. Die Studien erstrecken sich allhie biß in die sechste Schul oder Rhetoricam, und werden auch allhie die Casus gehalten. Neben dieser neuen Schul ist auch die so genannte Alte, insgemein Seminarium benamset; allwo gleichfalls auch die Herren PP. Soc. Jesu die Schüler oder Studenten in der Kost halten, welche allda nebenst den Studien allerhand Instrumental- und Vocal - Muftc lernen und bestens auferzogen werden. In diesem Seminario hat der Bischoff zu Laybach, Thomas, im Jahr 1609 für fleiffige Jünglinge zwo Allumnat-Stellen gestifftet. a) Denn in diesem löblichen Borhaben An. 1631, Adam Sontner, Thumherr und Vicarius Generalis, gefolgt und gleichfalls zwey solche Stellen in dem Seminario der Herren PP. 8. J. gestifftet, die Benennung aber der Jünglinge zu solchem Beneficio nebst der Ober-Aufsicht, dem Thum Capitel überlasten, b) In unser vorher ausgezeichneten Zahl-Ordnung der Kirchen, folgt die Kirche deß Deutschen Hauses. Diese ist auf die ruinirte Mauren der alten Stadt 9Emo-nse, in Form eines Kreutzes, nach alter Manier erbaut und nicht wissend, wann eigendlich zu dieser Lieben Frauen Kirchen der Grund gelegt worden. Im Jahr 1598 hat Herr Marquard von Eckh, damaliger Administrator der Commenda deß Hoch-löbl. Deutschen Ordens, den Chor dieser Kirchen oerneuern lassen. <9 Hier muß auch ein Stifft zu S. Georg von denen Herren von Schnitzenbaum seyn, weil im Jahr 1450 Martin von Schnitzenbaum zu Laybach im Deutschen Hause in 8. Georgii Capell, als im Stifft der Schnitzenbäumer, begraben worden, d) Bor etlich und zwantzig Jahren ist unweit der Kirchen in dem Deutschen Hause unter der Erden ein Gewölb entdeckt worden, worinnen ein kleiner Altar angetroffen, das Gewölbe aber gantz mitTodten-Beinen angefüllt gewest. Es sind auch in dieser Kirchen deß Deutschen Hauses viel schöne Begräb-niffen. Auch hat vor etlichen Jahren Herr Johann Seyfried, Graf von Saurau, Commendator zu Laybach, einen schönen Altar von Gips-Arbeit aufführen lassen. Die Commenda oder Haus deß löblichen Deutschen Ritter-Ordens an sich selbsten ist ein schönes groffes Gebäu mit einem lustigen Garten versehen. In dieser Wohnung enthalten sich jederzeit die Commendatores. Welche wir bey dieser Gelegenheit dem geneigten Leser, so viel man ihrer aufsuchen können, mit-zutheilen gewillet, und war im Jahr 1295. Commendator deß Deutschen Hauses in Laybach OrttUnus von Hertenberg 1312. Fr. Mauritius und Conradus Siedi? i» ZeatjAtn XpaiCc. GU-g-aA deß Hauses jtt gagbad)- Verriis all v StBf Hause« vggba*- a) MS. Cap. Lab. c) Inxcript. Eccleg. d) MS. v. Hohenvv. Priester und noch andre Brüder mit ihnen. 1319. und 1325. Fr. Otto .... und wohnten bet) ihm Fr. Henricus Schröt-tensteiner, Fr. Jacob und Fr. Veit. 1467. Fr. Conrad Holzel war dabei) Vice-Commendator in Oesterreich. 1483. Herr Wolfgang Neuhäuser. Dieser hat sich unter dem Stifft- Briefe deß Herrn Friedrich Lambergers, (als der-selbige das Beneficium S. Andrete in der Dom-Kirche 8. Nicolai gestisftet) als ein Zeuge unterschrieben. <*) 1514. Herr Christoph Auer, Commendator zu Laybach und Land-Commen-thur Deutschen Ordens der Balley in Oesterreich, Steyer, Kärnthen und Crain. b) 1535. Herr Erasmus Graf von Thurn, Commendator zu Laybach und Hauptmann zu Wihitsch. Hernach ward er General-Obrister in Croaten und Commendator der Nieder - Oesterreichischen Balley. c) Ist gestorben im Jahr 1541. d) 1560. Herr Johann von Gallenberg war um das Jahr 1560 Commendator zu Laybach, e) 1596. Herr Leonhard Formentia, Commendator zu Laybach und Land-Com-menthur Deutschen Ordens der Balley in Oesterreichischen Landen. War im 1579. Jahr Verordneter in Crain. Starb zu Laybach im 1596. Jahr den 7. Junii. f) 1597. Herr Johann Cobenzel, Freyherr. 1613. Herr Gottfried von Schrottenbach, Freyherr. 1618. Herr Marquard, Freyherr zu Eckh, Commendator zu Laybach u. Land-Com-menthur der Oesterreichischen Landen, wie auch General zu Carlstadt. Starb im 1618. Jahr den 25. Mertzen. 9) 1638. Herr Reinprecht Händel, Commendator zu Laybach und im 1629. Jahr Verordneter in Crain. Starb den 4. Aug. im 1638. Jahr, h) , 1640. Herr Erasmus Ferdinand, Graf von Collonitsch, Commendator zu Laybach. Starb den 13. Septembris im Jahr 1640. 0 a) Lit. fund. 6) MS. à Hohenw. c) MS. Prov. d) Lap. Sepul. & MS. Proy. e) Genealog. Gallenb. p. 22. f) Lap. Sepulchr &. MS Prov. ff) Thom. Episc Lab. & MS. Prov. h) Lap. Sepulchr. & MS. Prov. i) Lap. Sep. 1652. Herr Hanns Ludwig von Löwenstein, Commendator zu Laybach, war im Jahr 1652 Verordneter in Crain. Starb im 1652. Jahr den 21. Junii. k) 1663. Herr Hanns von Tschernembl, Commendator , starb den 8. Febr. 1663. 1664. Herr Georg Andreas von Staudach, Freyherr, Commendator &c. 1666. Herr Hanns Jacob von Pranckh, Freyherr, Commendator zu Laybach und Oberhauptmann zu Carlstadt. Der besaß nur wenige Zeit diese Commenda, sintemal er etliche Tage darnach, da er die Commenda bekommen, diese Zeitlichkeit den 9. Februarii deß 1666. Jahrs gesegnete. 0 1668. Herr Christoph Heinrich von Schal-lenburg, Commendator zu Laybach, starb aber ehe er noch installirt ward den 15. Octobris 1668. »U 1672. Herr Johann Seyfried, Graf von Saurau, Commendator zu Laybach. War im Jahr 1673 Verordneter in Crain und im 1686. Jahr Land-Commenthur zu GrofsSunlag. 1687. und für jetzo ist Herr Goldenstein Commendator zu Laybach. Nun kommen wir zu der Franciscaner-Kirchen. Hier hat An. 1073 ein reicher Kausfmann, Namens Peter Baldaviz die Kirche 8. Philippi gestisftet, auch solche reichlich fundirt, und ist sie im Majo selbigen Jahrs zu bauen angefangen worden, aber für jetzo nimmer vorhanden und auf deren Platz die Franciscaner-Kirche erbauet. Doch war diese Kirche auch nicht also-bald bri) ihrer Erbauung denen PP. Fran-ciscanern de Observantia, wie heut zu Tage, gehörig, sondern stunde denen PP. Minorum Conventualium zu. Sie ward unter Regierung Keysers Ruperti im Jahr 1403 zu bauen angesangen und zur H. Marirn Himmelfahrt genannt, und endlich im Jahr 1412 vollendet, wie solches aus dem Gewölb deß Chors erhellet, da bet) erneuerter Ubermahlung der Mahler aus Versehen für 1^12 die Zahl 1012 gesetzt; angemerckt bey dem Alterthum das R so viel als 4 gegolten. Als aber Herr Wilhelm von Aursberg, Landshauptmann in Crain, gesehen, wie k) Lap. Sepulchr. & MS Prov. I) Gen. Strasold. m) Lap. Sepulch. Oi- grattcifcanre- ftird)? Auerspergische Epitaphium in der Fran cif conti Kirchen. dieses Kloster der PP. Minorum Conven-tualium garitz zum Ruin geneigt, die .Zucht (oder Disciplin) gesuncken, die Einkünfte entwendet und nur fünff, zuweilen vier Brüder darinen vorhanden, Hat er bei) Ihrer Keyserl. Mas. Friederich Ansuchung gethan und mit dem Provincia! der Minnen Brüder es dahin gebracht, daß in dieses Kloster die Brüder von der Ob-servantz gesetzt würden. Worauf er die Kirche und. Kloster auf seine eigene Unkosten wieder verbessert, auch von dem Papst die Einwilligung und Bestätigung erhalten. Es soll diese Franciscaner-Kirche aber noch zu Lebzeiten deß heiligen Francisci sehn erbauet worden. Im Jahr 1575, als die Lutherische Religion in Laybach ziemlich überhand genommen, entgingen auch den Francis-canern die Einkünfften, weil sich die Evangelische weigerten, ihnen Almosen zu geben. Daher dann das Kloster an Brüdern abnahm, so daß im Jahr 1596 kaum Ein und Andrer mehr zugegen war, weß-halben man dieses Kloster denHerren Patribus Jesuitis zugeeignet, welche eben damals zu Laybach angelangt, so aber sich nicht lange darinnen aufgehalten, sondern in den Keyserl. Spital zu S. Jacob ein-logirt, der Spital aber in dieses Kloster verlegt worden. Nachdem sich aber die Zeiten wieder geändert und das gantze Laybach wieder zu der Römischen Kirchen getreten, haben sich auch die PP. Fran-ciscaner wieder eingefunden, seynd auch hiernechst biß auf diese Zeit in Besitzung ihres Klosters geblieben. Anjetzo ist das Kloster fürtrefflich aufgeführt, doch nicht gar ausgebaut, sondern annoch im besten Bauen beschäftigt, der Hochwürdige und Hochgelehrte Herr P. Antonius Lazari, jetziger Provincia!, ein sehr gelehrter Mann, dessen gleichen wenig zu finden und deffen seine Vater-Stadt Laybach sich mit Ehren kann rühmen. Es befinden sich aber in der Frauci-scaner-Kirchen unterschiedliche schöne Grab-mähler. Unter andren ist gleich bey dem grossen Altar ein trefflichs in rotem Marmel ausgearbeitetes Epitaphium eines terrn von Auersbergs und seiner Frauen emahlinn mit der Jahr-Zahl 1490. In dem grossen Altar ist ein schön- und preißwürdibes Bild, welches jetziger Herr P. Provincia! zu Venedig bey Einem der fürnehmsten Künstler verfertigen taffen. In dem Kloster ist das Refectorium wol-gemahlt von dem berühmten Künstler Almanach. So sind auch in dem Kreutzgange deß Klosters etliche schöne Mahlereyen, insonderheit von dem Gladioli, der den Pensel trefflich-wol geführt und in der Mahlerey künstlich gewest. Im Jahr 1409 war zu Laybach deß Minoriteli - Ordens Guardian P. Lorentz Krattendörffer von Gurckfeld. a) Im Jahr 1468 verpflichtete sich Peter von Obritschan, da§ er dem Kloster der Minoriten jährlich ein Gewisses für ein stets brennendes Licht bey dem Altar Unserer Lieben Frauen entrichten wollte, b) Im Jahr 1654 hat Herr Wolfgang Engelbrecht, Graf von Auersberg, Landshauptmann in Crain, in der Franci* staitet - Kirchen eine Capelle dem heiligen Antonio von Padua zu Ehren gestiftet, und ist auch in selbiger Kirchen die ordentliche Begräbniß der Herren Grafen von Aursberg. Auf die Franciscauer - Kirche folgt in Ordnung S. Elisabeths - Kirche, ein altes Gebäu, wobey der bürgerliche Spital und das Spital Thor. Im Jahr 1386 ist diese Kirche nebst der 8. Nicolai Kirchen durch die in Fri* delins Vorstätters entstandene Feuers-brnnst eingeäschert worden. Als im Jahr 1564 die Pest in Laybach schrecklich gewütet, so daß die meiste Einwohner die Stadt verlassen und in den nechstgelegenen Bergen in kleinen Hüttlein sich enthalten, haben bey Endigung dieser Seuche und geschehener ; Wiederkunft in die Stadt, die damalige Evangelische Edelleute und Bürger diese Elisabeths - Kirche in Besitz genommen und den nach Tübingen entwichenen , Trüber, (so ehedessen ein Thumher, und nachdem er in der S. Niclaus-Kir-chen gepredigt und die Priester - Ehe und Reichung deß Nachtmals unter zweyerley Gestalt gebilligt, auch seine II Haushalterinn sich copulimi lassen, als ein Evangelisch - gesinnter vertrieben worden) zurückberufen. Der dann al-sobald bey seiner Ankunft zu predigen angefangen und Schulen aufgerichtet. Allein als die Lutherische Religion Pelri von Obrilschan ewiges kW Capelle deß heiligen Antonii voll Padua bey den Fran-cijcaticnt. S.Elisabeth«' Kirche. aus Laybach wieder verwiesen worden, haben im 1601. Jahr die Bürger zu Laybach, die von denen Evangelischen genoffene Stiffte dem Spital wieder zugewendet, ! dieser Elisabets Kirchen wieder einen Ea-plan erwählt, und durch den Bischoff Thomam von neuem ausweihen lassen. In dieser Kirchen sind unterschiedliche Kirchen. schöne Epitaphia, als eines Herrn von Gallenberg, in schönem Marmelstein auf das künstlichste ausgearbeitet, imgleichen eines Herrn von Thurn, so überaus groß und künstlich von Metall gegossen und überguldet. Würger- Bey der S. Elisabeths-Kirchen ist auch der bürgerliche Spital. Es hat aber Laybach zween Spitäle, den Keyserlichen, welcher vormals bey der Iesuiter-Kirche gewesen, jetzt aber nahend bey den Fran-ciscanern, so mit keiner Kirche versehen; und den bürgerlichen Spital mit der zugehörigen S. Elisabeths-Kirchen. Im Jahr 1540 erhielten die Laybachische Bürger, durch demütiges Ansuchen bey der Keyserinn Anna, daß sie das Stifft der heiligen Gottes - Gebährerinn in den bürgerlichen Spital zu Speisung der Armen anwenden dörfften und die Verwaltung über die Güter selbst haben, doch mit Zurückbehaltung einer erklecklichen Besoldung für den Eaplan, den man nach Belieben abzusetzen berechtigt. «) Im Jahr 1515 hat Georg Slatkoina, Bischoff zu Wien und Laybachischer Dom-Probst, als Executor deß Testaments Nicoli Podens, Laybachischen Dechants, Krafft besagten Testaments in die Dom- Kirche für besagten Poden und dessen Ber-wandschafft ein Anniversarium perpetuum, mit einer wöchentlichen Meß auf den Freytag und noch einig andren Müh-waltungen verordnet, und dafür sieben Mansos (ober Huben) der Schneider-Zunfft gegeben; und ist diese Stifftung biß auf das Jahr 1567 beobachtet worden, in welchem man es dem Burger-Spital mit Berwilligung Ertzhertzog DjE € Carls zugewendet, b) Frid««»,. Die sechste Kirche, die man füglicher *,r4t. eine Capelle nennen kann, ist am Rain oder Ufer deß Fluffes Laybach, dem heiligen Fridelino gewidmet. Weil deren Einweihung auf den 8. Laurentii Tag fället, als wird sie insgemein S. Lorentzen а) MS. Schönl. б) MS. Oberbarg. Kirche genennet. Deren Stiffter war Heinrich Sentauer, dessen Schwester das Caplan-Haus darzu gestifftet. Im Jahr 1606 hat F. Augustinus, Prior deß Karthäuser Klosters in Freudenthal auf Zulassung deß Laybachischen Bischoffs Thomm, zu dieser Kapelle 8. Fridelini für sich eine andre Capelle Unserer Lieben Frauen zu der Karthäuser Devotion bey Ihrem Hause, welches sie daselbst als eine Einkehr haben, aufgerichtet; so auch im gedachten Jahr am achten Sonntage nach Unserer Lieben Frauen Geburt vollendet, und durch den Bischoff Thomas geweihet worven. «=Sird,e. à'^ch'ig-mb ansehn- 'on ..., ^«fittiti am H. ' «Se. Es ist aber die Kirche überaus schön und sauber mit Gips-Arbeit ausgemacht, und hat auf der Seite eine schöne Tod-ten-Capell. Das Kloster ist auch sehr sauber und groß gebaut, jedoch noch nicht völlig zu Ende gebracht. Der anmutige und überaus grosse Garten bey dem Kloster verdienet tool gesehen zu werden. Im Jahr 1660 ist die Translation der heil. Jungfrau und Märtyrinn Peregrinae zu denen Herrn PP. Discalcea-ten geschehen, welcher Translation schon zuvor, bey Beschreibung der Landsfürsten, mit Mehrern gedacht worden. Vor dem Vizdom-Thor treffen wir die eilffte, nemlich die Capuciner Kirche an. Zu dieser hat im Jahr 1607 Herr Thomas Chrön, als Laybachischer Bischofs, den ersten Grund-Stein gelegt, und im 1608. Jahr den 7. September, so der 14. Sonntag nach Pfingsten war, zur Ehre Jesu, deß Sohns deß Lebendigen Gottes, so für uns am Kreutz gelitten, Marne seiner Jungfräulichen Mutter, und S. Johannis deß Apostels und Evangelistens geweihet. Und waren bey dieser Einweihung aus Kärndten, Steyermarck und Crain auf die fünffhundert Fahnen und aus 20000 Personen zugegen, so den Umgang begleiteten. Solches Kloster hat gestifftet Ferdinand, Ertzhertzog zu Oesterreich, und seinen eignen, zu dem Lands Bizdom-Hause sonst gehörigen Grund dazu gegeben, darauf man die Kirche samt dem Kloster gebauet ; angemerckt, sonst ehedeffen dieser Platz ein grösser, zu dem Vizdom-Hause gehöriger Garten gewest. In dem Kloster ist ein grösser Saal, worinnen sich dieser Orden öffters versammlet und noch versammeln. Wie dann im Jahr 1682 das viertzigste Capittel in dieser Provintz allhier in dem Layba-chischen Kloster gehalten worden. Diese S. Johannis-Kirche hat in dem grossenAltar ein unvergleichlich-schönesBild von der künstlichen Hand deß berühmten Mahlers Palmae. Im 1617. Jahr, am Charfreytage, ist die Proceffion das erste Mal von hier aus durch die gantze Stadt gegangen. Dieser Umgang wird seit derselben Zeit am Charfreytage jährlich gehalten und von der Brüderschafft Redem-toris Mundi (deß Welt-Erlösers) aus dem Tropenauischem Stifft bezahlt. Diesen Umgang anzusehen, sammeln sich etliche Meilen von der Stadt entf er ritte Leute, und geben alle Fremde demselben daß Lob, daß sie fast an keinem Ort eilte so schöne, andächtige und lange Procession gefehlt. Dieser Umgang geschieht bey der Nacht, mit unzehlichen Windlichtern und Fackeln, und wird das gantze Leyden Christi da bey vorstellig gemacht, nebst verschiedenen Geschichten sowol aus demAltem als Neuen Testament. Welches Alles, theils getragen, theils geführt, theils aber gehend zu Fuß oder reitend zu Pferde, denen andächtigen Zuschauern gezeigt wird. Bey diesem Umgänge finden sich auch viel Diseiplinanten oder Flagellanten, so sich sechsten geisseln, auch viele, welche grosse Kreutze nachziehen, viel Eremiten und dergleichen. Vor diesem Kloster ligt ein schöner ebner Platz, auf welchem sich vor etlichen Jahren zween wunderliche Fälle zugetragen. Es spazierte nemlich ein gewisser Graf (dessen Namen ich hier wigtiger Ursachen halben verschweige) mit andren Herren aus diesem Platz, und als er an ein gewisses Ort gelangete, sagte er zu seinem Mitwandlendem: „Hier ist der verfluchte Ort, auf welchem ich vor einem Jahr, eben auf diesen Tag das Bein gebrochen!" Kaum hatte er das letzte Wort ausgeredet, da fiel er nieder und brach auf diesem schönen ebnen Platz nochmaln das Bein entzwey. Imgleichen hat sich es begeben, daß die Magd einer Frauen angemerckt, wie sie sich geschmieret und alsdann glücklich davon geflogen ; worauf Jene, durch Neugierigkeit getrieben worden, dieses Lufft - Spatzieren auch zu Probiren, derhalben Sie sich mit derSalben gleichfalls geschmirt und auch davon geflogen, doch nicht so glücklich, als ihre Lehrmeisterinn ; sintemal sie in diesem Kloster nidergefallen und also daß Heren Meisterstück nicht vollkömmlich abgelegt. Hat demnach diese Dirn gleiches Unglücks- Geschick mit dem Apulejo gehabt, welcher seine Fotidem ersucht, ihn doch auch aus einem Menschen in einen schnellfliegenden Vogel zu verwandeln, welche auch in seine Bitte gewilligt, aber die Unrechte Salbe erwischt, die ihn an stat einer angenehmen Taube in einen scheußlichen Esel versetzte und veränderte. Besitze seinen güldnen Esel im III. Buch, 5. Cap. p. 117. «) Denckwiir-dig wieder-bolitr Btin bruii auf cin Vormalige Pnrpar-^Itibung d-r Raht-Herreu. dem Innern- als Aeussern Rahi etliche bey-gezogen und daselbst bürgerliche Händel, Zwist, Hader, Diebstall und was zwischen ein und anderer Parthey vorlauffen mag, abgehandelt und geschlichtet. Ist es nun, daß ein und andre Parthey mit dem Ausspruch nicht zu srieden, kann sie an das Biz-dom-Amt appeüiren. Es wird aber bey diesen guten Bürgern sür schändlich geachtet, daß dieStrittigkeiten weit hinausgezogen, u. nicht anders, als durch einer Parthey Absterben öffters die Processen geendigt werden. Es hatte vor diesem der Naht einen besondrer: Habit, und gierigen die Zwölfte deß Innern Rahts in Purpur, wie die Beneti-anische Edelleute noch heut zu Tage thun, die Andren aber in schwartzen Talaren gekleidet, wie solches theils aus alten Gewählten, worauf sie also abgeschildert,theils durch Personen, die es von Leuten gehört, so diese Tracht selbst noch gesehen, erweislich; vielleicht mag diese Kleidung von denen alten RömischenZeiten nur mit geänderter Farbe in dem dreyzehenden Jahrhundert von dem Laybachischen Raht wieder zurück geholt und entliehen worden seyn, und solches darum, weil, als ACmona noch im Flor war, gleiche Kleidung im Schwange gangen, wie solches Pacatus in seiner Lobrede an Theodosium bekräfftigt, wann er sagt: Couspicui veste niveà Senatores, reverendi municipali purpura Flamines, insignes Apicibus Sacerdotes. Und gewißlich so waren vor unge-fehr hundert Jahren die Laybachische Rahts-herren noch in grossem Ansehen, und kann es seyn, daß sie durch die Kleidung von Andren sich unterscheiden, weil aus ihnen stets Einer mit denen andren Land-Ständen einen Verordneten vorstellig machte, wie dann die Jahrbücher erweisen, daß diese Ehren Stelle im 1575. Jahr Leonhard Ehrön betreten habe. Warum aber dieser Habit Unterlasten worden, kann man nicht wissen, vermutlich ist selbiger mit dem Ansehen der Stadt dahin gefallen, als man selbiger die Berordne-ten-Stelle bey der Landschafft genommen. Der Bürgermeister und Stadtrichter hat Jeder einen Bedienten, so in grüner oder Stadt-Liberey gekleidet gehet. Weil uns nun die Ordnung auf Bürgermeister und Stadtrichter der Stadt Laybach gebracht, als will ich die Namen derselben vom Jahr 1504, seit dem die Stadt die Freyheit,Bürgermeister zu wählen,erhalten, dem geneigten Leser mittheilen. Die Stadt- richter von An. 1340 her, so zu finden gewesen, will ich auch benennen. Aber die, so vor ihnen diese Stelle bekleidet, habe ich, weil ich nicht aller derselben nach der Ordnun g und behörigen Jahren habhafft werden können, auslasten müsten; auch werden dem geneigten Leser im Kupfer die Wappen jedes Bürgermeisters vorgewiesen, wiewol dieselbe nicht nach den Jahren, sondern nach dem Alphabet angeordnet seynd. Anno 1340 waren zween Richter in selbigem Jahr nacheinander, nemlich Herr Leo und Herr Albrecht. Anno 1341 R. Lucas Schaffer. 1342 R. Hanns Graubech. 1343 R. Lucas Schäffer. 1344 R. Lucas Schäffer. 1345 R. Peter Fing. 1346 R. Marx Manuel. 1347 R. Hanns Mauerberger. 1348 R. Marx Manuel. 1349 R. Hanns Maurberger. 1350 R. Hanns Maurberger. 1351 R. Marx Manuel. 1352 R. Hanns Maurberger. 1353 R. Hanns Woditz 1354 R. Gregor Arnbach. 1355 R. Hanns Woditz. 1356 R. Hanns Woditz. 1357 R. Gregor Arnbach. 1358 R. Sebastian Gey. 1359 R. Simon Libich. 1360 R. Sebastian Gey. I 1361 R. Simon Khnepitz. 1362 R. Sebastian Gey. 1363 R. Sebastian Gey. 1364 R. Hanns Nouogkh. 1365 R Georg Miklavitsch. 1366 R. Georg Niklavitsch. 1367 R. Lorentz Sturm. 1368 R. Hanns Nouackl. 1369 R. Marx Salauetz. 1370 R. Lorentz Sturm. 1371 R Marx Salauetz. 1372 R. Hanns Lochner. 1373 R. Hanns Lochner. 1374 R. Mattheß Klein. 1375 R. Paul Maistritz. 1376 R. Hanns Lochner. 1377 R. Hanns Lochner. 1378 R. Lorentz Schmidt. Hier gehen Etliche ab. 1396 R. Michael Kralitz. 1397 R. Mattheß Färber. 1398 R. Michael Krahlitz. 8ihr dir Figur N. 479. 3ü nridijtern gehörig. y/ii>r-natr)tni IBosio CarmineUi. Ciriuni CrÖn Cartoni. CDoCnitsc/ie* 3om. Cppicfl. iTeichiingM ££=rac^='C=a=fc> A- z. « ^ * > »s^\ Chank(iui~ch Qartncn Gebhar&t. (jcrmg. lg19inetti.Jloch stette l.Huehm an. t\hisef. KnnstC. .Ca'S ne \ -à --- *- tFs=~—^ss*. 2? % A —-X ^r—^Tx^—■ JinitTCr^ 3,i<*auer.Custat(h, UcPitsh. Otto. ‘lasch. 3hanriei3isJ fceft* M K K Stetten feh/er Slettnvu ßtroptC. Jaxel Thrautson Jiffrc*.. TsctCautte. lierCez. Witsch U£afiUU%. BKB/- v /—Zr---------------------------------------------------------------------- z—=->—--X ^ -------------------L------ Vofiyfi. WeiChame'v.Waiss. Werlasch. Wi jù\ % 1 Anno 1399 R. Hanns Neuberg. 1400 R Hanns Neuberg. 1401 R. Mattheß Färber. 1402 R. Mattheß Färber. 1403 R. Gabriel Pireth. 1404 R. Jobst Panni. 1405 R. Gabriel Pireth. 1406 R. Georg Manilitsch. Hie gehen Etliche ab. 1436 R. Paul Wagner. 1437 R. Marx Redlinger. 1438 R. Christoph Ziller. 1439 R. Christoph Miller. 1440 R. Sebastian Supantschitsch. 1441 R. Sebastian Supantschitsch. 1442 R. Hanns Rassler. 1443 R. Jacob Prayer. 1444 R. Hanns Rassler. 1445 R. Hanns Rassler. 1446 R. Lucas Nouagkh. 1447 R. Lucas Nouagkh. 1448 R. Simon Morschitz. 1449 R. Hanns Geißler. 1450 R. Lucas Nouagkh. 1451 R. Lucas Nouagkh. Anno 1452 R. Gregor Weiß. 1453 R. Gregor Weiß. 1454 R. Andreas Zwegkh. 1455 R. Philipp Surr. 1456 R. Hanns Gernischick. 1457 R. Andreas Zwegkh. 1458 R. Andreas Zwegkh. 1459 R. Andreas Gernischick. : 1460 R. Veit Passineli. ! 1461 R. Beit Passineli. 1462 R. Peter Stibig. ! 1463 R. Peter Stibig. . 1464 R. Hanns Kollner. ! 1465 R. Hanns Dornauer. 1466 R. Hanns Dornauer. 1467 R. Jacob Metzger. 1468 R. Hanns Dornauer. 1469 R. Hanns Dornauer. 1470 R. Adam Hohenfeld. 1471 R. Marx Cornelii. Hier gehen Etliche ab. 1500 R. Bartholome Werner. 1501 R. Jacob Mandel. 1502 N. Jacob Mandel. 1503 R. Hanns Lantheri. Hier fangen sich an die Bürgermeister. Anno Anno L504 B. Hanns Lantheri. R. N. Gersdorffer. 505 B. Gregor Ladner. R. Peter Stibling. 506 B- Gregor Ladner. R. Peter Stibling. 507 B. Jacob Stettenfelder. R. Georg Tazel. 508 B. Jacob Stettenfelder. R. Georg Tazel. 509 B. Hanns Lindauer. R. Christoph (Schlinger. 510 B. Hanns Lindaner. R. Christofs Ehlinger. 511 B. Wolff Meditsch. R. Leonhard Groschel. 512 B. Wolff Meditsch. R. Michael Papier. 513 B. Matthäus Prang. R. Michael Papier. 514 B. Georg Tatze!. R. Hanns Standinath. 515 B. Georg Tatzel. R. Hanns Standinath. 516 B. Anthon Lanthery. R. Pangratz Lusthtaller. 517 B. Anthoni Lanthery. R. Pangratz Lusthaller. 518 B. Hanns Standinath. R. Moritz Kharner. 519 B. Hanns Standinath. R. Moritz Kharner. 520 B. Wolffgang Posch. R. Peter Reichner. 521 B. Hanns Standinath. R. Peter Reichner. 522 B. Wolffgang Posch. R. Pangratz Lusthaller. 523 B. Anthoni Lantheri. R. Christoph Praim. 624 B. Anthon Lantheri. R. Christoph Praim. 525 B. Georg Gering. R. Hanns Tischler. 526 B. Pangratz Lusthaller. R. Hanns Tischler. 527 B. Pangratz Lusthaller. R. Jobst Gwynner. 528 B. Primus Huebmann. R. Michael Spitzig. 529 B. Primus Huebmann. R. Michael Spitzig. 530 B. Christoph Stern. R. Beit Khisel. ' 1531 B. R. 1532 B. R. 1533 B. R. 1534 B. R. 1535 B. 1536 B. R. 1537 B. R. 1538 B. R. 1539 B. R. 1540 B. R. 1541 B. R. 1542 B. R. 1543 B. R. 1544 B. R. 1545 B. R. 1546 B. R. 1547 B. R. 1548 B. R. 1549 B. 9? 1550 B.° R. 1551 B. R. 1552 B. R. 1553 B. R. 1554 B. R. 1555 B. R. 1556 B. R. 1557 B. R. 1558 B. Wilhelm Praunsberger. Veit Khisel. Wilhelm Praunsberger. Hanns Tischler. Veit Khisel. Georg Serter. Veit Khisel. Jobst Gewinner. Wilhelm Praunsberger. Jobst Gewinner. Hanns Weilhammer. Michael Tischler. Beit Khisel. Michael Tischler. Wilhelm Praunsberger. Michael Franckhovitsch. Hanns Weilhammer. Marx Stetner. Veit Khisel. Hanns Tischler. Veit Khisel. Georg Serter. Veit Khisel. Hanns Dorn. Beit Khisel. Hanns Dorn. Wolffgang Gebhard. Michael Franckhovitsch. Veit Khisel. Hanns Dorn. Beit Khisel. Hanns Dorn. Wolffgang Gebhard. Andreas Estrer. Hanns Dorn. Blasius Samerl. Hanns Dorn. Blasius Samerl. Hanns Dorn. Blasius Samerl. Hanns Dorn. Andreas Estrer. Georg Tiffrer. Andreas Estrer. Georg Tiffrer. Leonhard Krön. Georg Tiffrer. Leonhard Krön. Michael Franckovitsch. Blasius Samerl. Georg Tiffrer. Michael Vodapivitz. Georg Tiffrer. Michael Vodapivitz. Georg Tiffrer. Anno 1558 R. Leonhard Krön. 1550 B. Blasins Samerl. R. Marx Pregl. 1560 B. Blasins Samerl. R. Marx Pregl. 1561 B. Blasius Samerl. R. Gregor Thetschitz. 1562 B. Blasius Samerl. R. Gregor Thetschitz. 1563 B. Marx Pregl. R. Wilhelm Treyber. 1564 B. Blasius Samerl. R. Felix Talhopff. 1565 B. Leonhard Krön. R. Caspar Hochstetter. 1566 B. Leonhard Krön. R. Caspar Hochstetter. 1567 B. Michael Bodapivitz. R. Georg Pissauitz. 1568 B. Michael Bodapivitz. R. Georg Pissauitz. 1569 B. Blasius Samerl. R. Hanns Phanner. 1570 B Blasius Samerl. R. Hanns Phanner. 1571 B. Hanns Phanner. R. Felix Thalhopff. 1572 B. Hanns Pfänner. R. Felix Thalhopff. 1573 B. Hanns Pfänner. R. Hanns Jacob Pichardo. 1574 B. Caspar Hochstetter. R. Hanns Jacob Pichardo. 1575 B. Blasius Samerl. R. Wolff Gärtner. 1576 B. Blasius Samerl. R. Woff Gärtner. 1577 B. Leonhard Krön. R. Sebastian Rautitsch. 1578 B. Leonhard Krön. R. Sebastian Rautitsch. 1579 B. Hanns Phanner. R. Marx Stettncr. 1580 B. Hanns Phanner. R. Wolff Gärtner. 1581 B. Leonhard Krön. R. Wolfs Gärtner. 1582 B. Marx Stettner. R. Hanns Khörner. 1583 B. Marx Stettner. R. Hanns Khörner. 1584 B. Wolff Gärtner. R. Andreas Falck. 1585 B. Wolff Gärtner. R. Andreas Falck. j Anno 1586 B. Wolff Gärtner. R. Frantz Leberwurst. 1587 B. Wolff Gärtner. R. Jacob de Cartoni. 1588 B. Jacob de Cartoni. R. Nicolaus Durlacher. 1589 B. Jacob de Cartoni, R. Jacob Frantz. 1590 B. Jacob de Cartoni. R. Jacob Frantz. 1591 B. Marx Stettner. R. Andreas Alexandrin. 1592 B. Andreas Falck. R. Andreas Alexandrin. 1593 B. Benturin Thrauison. R. Georg Steckhlina. 1594 B. Benturin Trauison. R. Niclas Dolcher. 1595 B. Michael Rosen. R. Leonhard Job. , 1596 B. Michael Rosen. R. Benturin Trauison. 1597 B. Michael Rosen. R. Martin Schöberle. 1598 B. Anton Feuchtinger. R. Michael Th all er. 1599 B. Andreas Krön. R. Hanns Albin, post ejus mortem Lucas Peteckh. : 1600 B. Joseph Tschauller. R. Michael Thaller. 1601 B. Animati Sallitinger. R. Martin Schöberle. 1602 B. Andreas Krön. R. Hanns Sonze. 1603 B. Andreas Krön. R. Hanns Sonze. 1604 B. Joseph Tschauller. R. Hanns Bodapivitz. 1605 B. Michael Preiß. R. Hanns Machortschitz. 1606 B. Michael Preiß. R. Hanns Khumberg. ; 1607 B. Hanns Bodapivitz. R. Achatz Amschel. 1608 B. Hanns Sonze. R. Achatz Amschel. 1609 B. Hanns Sontze. R. Gregor Khlebain. 1610 B. Joh. Baptista Gidinelli. R. Adam Eppich. 1611 B. Joh. Baptista Gidinelli. R. Adam Eppich. 1612 B. Hanns Sonze. R. Georg Unger. Anno 1613 B. Hanns Sonze. R. Georg Viditsch. 1614 B. Ioh. Baptista Bernardini. R. Georg Viditsch. 1615 B. Ioh. Baptista Bernardini. R. Andreas Stropel. 1616 B. Adam Eppich. R. Andreas Stropel. 1617 B. Adam Eppich. R. Georg Viditsch. 1618 B. Adam Eppich. R. Georg Viditsch. 1619 B. Adam Weiß. R. Georg Klain. 1620 B. Adam Eppich. R. Nicolas Khlain. 1621 B. Michael Preiß. R. Gregor Khnnstl. 1622 B. Ioh. Baptista Bernardini. R. Gregor Kunstl. 1623 B. Ioh. Baptista Verbetz. R. Abraham Derlatsch. 1624 B. Georg Viditsch. R. Christoph Otto. 1625 B. Ioh. Bapt. Verbetz. R. Christoph Otto. 1626 B. Ioh. Bapt. Verbetz. R. Gregor Khnnstl. 1627 B. Ioh. Bapt. Verbetz. R. Gregor Khnnstl. 1628 B. Hanns Bapt. Verbetz. R. Fortunatus Iukhath. 1629 B. Horatio Carminelli. R. Hanns Cornion. 1630 B. Georg Viditsch. R. Hanns Cornion. 1631 B. Andreas Stropel. R. Fortunatus Iukhath. 1632 B. Andreas Stropel. R. Marx Witz. 1633 B. Andreas Stropel. R. Marx Witz. 1634 B. Christoph Otto. R. Hanns Heinrich Wiederkehr. 1635 B. Christoph Otto. R. Hanns Heinrich Wiederkehr. 1636 B. Christoph Otto. R. Frantz Ciriani. 1637 B. Christoph Otto. R. Frantz Ciriani. 1638 B. Gregor Khnnstl. R. Melchior Stackh. 1639 B. Gregor Khnnstl. R. Melchior Stackh. 1640 B. Marx Witz. Val». XI. Buch. Anno 1640 R. Hanns Heinrich Wiederkehr. 1641 B. Christoph Otto. R. Hanns Heinrich Wiederkehr. 1642 B. Christoph Otto. R. Frantz Cirian. 1643 B. Christoph Otto. R. Frantz Cirian. 1644 B. Marx Witz. R. Ludwig Schönleben. 1645 B. Marx Witz. R. Ludwig Schönleben. 1646 B Marx Witz R. Martin Wuriakh. 1647 B. Frantz Cirian. R. Georg Wertasch. 1648 B. Ludwig Schönleben. R. Georg Wertasch. 1649 B. Ludwig Schönleben. R. Dominico Brigioli. 1650 B- Georg Wertasch. R. Dominico Brigioli. 1651 B. Georg Wertasch. R. Jacob Setter. 1652 B. Ludwig Schönleben. R. Jacob Setter. ;! 1653 B. Ludwig Schönleben. R. Hanns Reringer. 1654 B. Ludwig Schönleben. R. Hanns Reringer. 1655 B. Georg Wertasch. R. Dominico Brigioli. 1656 Georg Wertasch. R. Dominico Brigioli. 1657 B. Hanns Reringer. R. Jacob Seiter. 1658 B. Hanns Reringer. R. Jacob Seiter. 1659 B. Hanns Reringer. R. Ioh. Maria Piskhon. 1660 B. Hanns Reringer. R. Ioh. Mar. Piskhon. 1661 B. Hanns Reringer. R. Jacob Seiter. 1662 B. Hanns Reringer. R. Jacob Seiter. 1663 B. Ioh. Maria Piskhon. R. Ioh. Baptista Dolnitscher. 1664 B. Ioh. Mar. Piskhon. R. Ioh. Bapt. Dolnitscher. 1665 B. Ioh. Mar. Piskhon. R. Lucas Strener. 1666 B. Hanns Reringer. R. Lucas Strener. 1667 B. Hanns Reringer. R. Ioh. Bapt. Dolnitscher. Privilegien der Siadt ?a'jba*. Anno 1668 B. Hanns Reringer. R. Ioh. Baptista Dolnitscher. 1669 B. Hanns Reringer. R. Ioh. Bapt. Dolnitscher. 1670 B. Ioh. Maria Piskhon. R. Ioh. Bartholome Bosio. 1671 B. Ioh. Mar. Piskhon. R. Ioh. Bartholome Bosio. 1672 B. Ioh. Bapt. Dolnitscher. R. Ioh. Bartholome Bosio. 1673 B. Ioh. Bapt. Dolnitscher. R. Gregor Staudach. 1674 B. Ioh. Bapt. Dolnitscher. R. Gregor Staudach. 1675 B. Ioh. Bapt. Dolnitscher. R. Carl Schwitz. 1676 B. Ioh. Bartholome Bosio. R. Carl Schwitz. 1677 B. Ioh. Bartholome Bosio. R. Gabriel Eder. 1678 B. Ioh. Bartholome Bosio. R. Gabriel Eder. 1679 B. Ioh. Bapt. Dolnitscher. R. Gabriel Eder. 1680 B- Ioh. Bapt. Dolnitscher. R. Gregor Staudach. 1681 B. Ioh. Bapt. Dolnitscher. R. Gregor Staudach. 1682 B. Ioh. Bapt. Bosio. R. Gabriel Eder. 1683 B. Ioh. Bapt. Bosio. R. Gabriel Eder. 1684 B. Ioh. Bapt. Bosio. R. Gabriel Eder. 1685 B. Ioh. Bapt. Bosio. R. Gabriel Eder. 1686 B. Ioh. Bapt. Bosio. R. Gabriel Eder. 1687 B. Ioh. Bapt. Bosio. R. Gabriel Eder. 1688 B. Herr Gabriel Eder. R. Herr Christoph Bücher. 1689 B. Herr Gabriel Eder. R. Herr Christoph Pucher. Es ist auch gemeine Stadt Laybach mit herrlichen Freiheiten versehen, und hat sie Anno 1320 von Heinrich, Könige in Bö-Heim, Hertzogen zu Kärnthen rc., die Frey-heit erhalten, daß Keiner ein Haus zu kauf-fen befugt, er diene dann der Stadt zuvor mit Steuer, Wachten und andren Sachen, als andre Burger daselbst zu thun gewohnt. Und so auch Einige vorhanden, die die Frey-heit haben, daß sie von der Stadt-Steuer frey und ledig seyn sollen, müssen sie doch mit Wachen und Besserung an Mauern, an Gräben und an Brucken der Stadt so wol helffen, als andre Bürger, die nicht der Steuer befreyet sind. Anno 1370 haben die Durchl. Durchl. Albrecht und Leopold, Gebrüder, als Her-tzogen zu Oesterreich, obige Privilegien be-kräfftigt und bestättigt, auch anbey alle neue Mauten, so Hertzog Rudolph aufgebracht, wieder cassiti und ausgehebt. So geschehen unterm Dato Laybach am Allerheiligen Tage nach Christi Geburt 1370. Anno 1418 haben ingleichen obige Frey-heiten Ihr. Durchl. Hertzog Ernst, Ertzher-tzog zu Oesterreich coufirmirt Gegeben zur Neustadt am Mittwochen nach S. Ulrichs Tage nach Christi Geburt 1418. Bon Anno 1421 haben die Herren zu Laybach in ihremArchiv ein Privilegium oder Freyheit, die Gemeine betreffend, welches ausgegangen in höchsternennten Ertzhertzog Ernsts zu Oesterreich Namen unterm Dato Laybach den .... An. 1421. Anno 1442 gab Friederich der Bierdte, Römischer Keyser, nicht allein denen von Laybach Freiheiten mit rotem Wachs zu siegeln,(wie imZehenden Buch schon ausführlich gedacht ist)sondern bestättigt und bekräff-tigte ihnen alle die, vorhin ertheilte Freiheiten. Unterm Dato Franckfurt am Freytage vor S.Oswald nachChristiGeburt A. 1442. Annol478bekam dieStadtvon besagtem Keyser Friedrich die Freyheit,daß, wann sich ein Holdt in die Stadt setzt,sie niemand au s der Stadt zu antworten schuldig sein sollten. Gegeben zu Grätz am Montag nach S. Petri Anno 1478. Anno 1485 haben Ihre Keyserl. Mas. Friederich dem Wilhelm von Auersberg,als Landshauptmann in Crain,anbefohlen, die Privilegia deren von Laybach zu handhaben. Geben zu Saltzburg am Samstage vor S. Ulrichs Tage im Jahr Christi 1485. Anno 1488 haben allerhöchstgedachteKey-serl.Maj. ersterwähntem von Auersberg,als Landshauptmann, abermal Befehl ertheilt, daß er die Stadt bey ihren alten Privilegien schützen und ausser denen Burgern zu Laybach, Crainburg, Stein, Weichselburg auch andren Städten und Märckten keinen einigen Handel oder Geroerb mit Kauffmann-schafft, Lederwerck, Leinwad, Vieh, Eisen u. in andreWeg zu treiben,üben, noch ungewö n-liche Tabernen u.Schenckhäuser,die von Alters her nicht gewesen, gestatten solle. Geben zu Jnnsprugg am Freytage vor dem Sonntag Oculi Änno 1488. Anno 1494 haben Ihre Keyserl. Maj. Maximilian alle obige und alle vorhin geweste Freyheiten bestättigt unterm Dato Wien, am Montage nach den H. Weihnachten An. 1494. Anno 1504 hat Herr Wilhelm von Auersberg, Erbland-Marschall in Crain und Windischmarck rc., die Freyheit, einen Bürgermeister zu erwählen, selber auf das Raht-haus gebracht und Einem Ersamen Raht mit einer zierlichen Rede überantwortet und glückgewünscht. Anno 1510 bekam die Stadt Laybach Freyheit von Ihrer Keyserl. Mas. Maximilian wegen deß Gewerbs, Handthierung und Kauffmannschafft, auch Vorkauffs solches befugter Weise einzustellen. Unterm Dato Augsburg am 4. Tage deß Monats Aprilis 1510. Anno 1510 gab höchstgedachter Rom. Keyser denen von Laybach die Freyheit, daß sie keinen Hauffirer, ausländischen Krämer, als Schotten, Walachen, Welschen rc. gestatten dörffen, und solches zu wehren befugt seyn sollten. Unterm Dato Augsburg den 4. April 1510. Anno 1510 gab ihrer Keyserl. Mas. denen von Laybach diese Feyheit, daß sie jedermann, der sich der Gemeine aus ei-nerley Weise anmassen sollte, mit Ber-zäunen rc. solches zu verwehren berechtigt seyn sollten. Unterm Dato Wien am Mitwochen vor S. Jacobs-Tage, im Jahr Chrsti 1510. Anno 1513 gab Keyser Maximilian die Freyheit denen von Laybach, allein die Handthierungen in der Stadt zu treiben, und verbot allen Andren, einiges Gewerbe zu treiben. Allen Handel, als Wein-schen-cken, Leinwad rc. rc.Gegeben Audenarde in Flandern, den 4. Aug. Anno 1513. Anno 1513 gab allerhöchst- gedachte Keys. Majest. denen von Laybach das Gericht, daselbst zu manuteniren (f)sub eodem dato. Anno 1521 bestättigte Ferdinand,Röm. Keyser, denen von Laybach, alle die vorige alte Privilegia, Statuten und Gewon-heiten. Grätz den 4. Iulii 1521. Anno 1535 bekamen die von Laybach Freyheit, daß keiner sich deß Stadt-Walds bedienen sollte, der nicht im Mitleyden begriffen, auch der Weide enthalten sollten und solches vom Ertz- Hertzog Leopold ,(t) Also steht in der Verzeichniß dieser Privilegien, er wnd aber allhie ein Wort mangeln. E. Fr. aus Oesterreich. Gegeben zn S. Veit in Kärndten, am Samstage nach S. Jörgen Anno 1535. Anno 1548 erhielte Layback, wegen deß Burgfrieds, wie weit sich selbiger erstrecken sollte, eine Freyheit unterm Dato Laybach den 4. September 1548. Ehe wir noch von gemeiner Stadt Laybach die Feder abziehen, müffen wir auch ihre Wapen ein wenig betrachten. Führt demnach selbige einen weiffen Thum, auf welchem ein grüner Lindwurm (oder auch Crocodil) sitzt. Welches zielen kann auf den jenigen so genannten Linowurm oder Drachen, den Jason, als Urheber dieser Stadt, überwunden; und ist dieses ein Sinnbild der Wachtsamkeit. Nun betrachten wir auch die Einwohner der Stadt Laybach. Sie wird stettigst von dem vornehmsten Adel bewohnet, absonderlich aber von solchen Personen, so zu der Landschüfftlichen Regierung gezogen werden, als Landhauptleute, Lands-Verwalter, Vizdom, Presidenten der Ver-ordneten und auch die Berordnete selbst. Uber das auch Andre, so wegen ihrer Bedienungen in adlichem Ansehen, als Landschaffts-Officierer, Doctores Juris oder der Artzney, Secretarii und dergleichen. Die Stadt ist bey sunfftzig Jahren her an Pracht der Gebäuen und Menge der Einwohner, auch sonst die Warheit zu gestehen, an Gepränge mercklich gewachsen. Denn da man zu Anfänge dieses Jahrhunderts, etwann vier Caroffen gesehen, so werden nunmehr über sunfftzig gezehlet. So ist auch ferner dieses, unter die seltensten Zierdten dieser Stadt zu rechnen, daß sie in diesem letzten Jahrhundert drey Fürsten deß Römischen Reichs und hohe Keyserliche und Königliche Staats-Ministern gezeuget, welche aus einer Strassen, wiewol ans verschiedenen Ge-schlechten und Häusern, so als ein Drey-Eck dem Landhause entgegen gesetzt, entsprossen ; als nemlich Herrn Johann Ulrich Fürsten von Eggenberg, Johann Weickhard Fürsten von Auersberg und Ferdinand, Fürsten von Portia, so alle drey mit trefflichen Gütern in Crain bereichert, und zween davon unzweifftich Crain für ihr Vaterland erkennen. Nebst diesem hohem Adel und Land-schäfftlichen Bedienten, wird auch Laybach durch Bürgerliche Geschlechte und von Wapen der Stabt Laqbach. Einwohner der Stabt Laybach. Hoher Adel in Laybach wobnhafft. Merckmllr-digkeit von Laybach. Drey Fürsten so in diesem Secalo zu Laybach gtboren. Bürgerliche Geschlechte. einem starcken Pöfel bewohnt, so daß offt drey, vier, ja gar fünff biß sechs Familien in einem Hause, das nicht allzu weit-läufftig, sich enthalten. Doch sind die meisten Burger Fremdlinge, und wird man selten in einem Geschlechts biß auf die dritte Generation zehlen können; theils, weil sie sich wieder anderstwohin begeben oder zu hohem Aemtern gezogen werden, theils, weil manche zeitlich mit Tode abgehen. Daher es dann kommt, daß untereinander und gleichsam in einem Schafstall, Crainer, Steyermärcker, Kärndter, Crabaten, Italiäner, Tyroler, Bayern, Sachsen, Francken, Schwaben, Schlesier, Mährer, Böhmen, ja gar Dähnen, Pommern, Holländer und Frantzosen wohnen, so daß der dritte Theil der Burgerschafft in Fremdlingen besteht. Doch haben sie fast alle einerlei) Sitten, die mit Teutsch-redlicher Treu überein stimmen. Und W«ug Hader welches zu verwundern, so wird man iu «urgerà.m einer so Wein-reichen Stadt wenig Hader und Zanck verspüren, welches der Obrigkeiten Wachsamkeit zuzuschreiben. Denn weil derselben unterschiedliche, als sucht jedwede es der andren, an möglichster Aufsicht, zuvor zu thun. Daher dann durch so kluge Vorsorge ihrer Bielen allen Streit-Händeln vorgebeugt wird. Me starck Sonst belaufft sich die Burgerschafft die «ur> nicht über fünffhundert Mann, doch kön-zeklchaffr. HeU jm der Noth von allerhand Inwohnern drey biß viertausend Mann bewehrt gemacht werden. (Dieses wird allein von den Bürgern und Einwohnern der Stadt zu verstehen, und was in den Vorstädten wohnet, vielleicht nicht mit drein gerechnet seyn. Denn sonst habe ich in einer gewissen Lateinischen Beschreibung, so der Herr Haupt-Author mir zugeschickt, gelesen, daß inerhalb derStadt über fünffhundert Häuser stehen, und so man so wol diese der Stadt, als der weitläufftigen Vorstädten Einwohner (Weib und Kind mit eingeschlossen) zusammen rechnete, würde die Lista aller Seelen auf zwantzig tausend steigen. E. Fr.] Die Burger haben einen, aus ihrem Mittel erwehlten Hauptmann, der gemeiniglich ein höchst-verdienter und zu Ruh-getzter Bürgermeister, dem auch wegen deß blossen Titels hundert Gülden ausgezahlt werden. Neben diesem Stadt-Haupt-mann sind zween Lieutenants, drey Fähnrichs, die unter ihren Fahnen drey Bur- gerhauffen enthalten, von denen jedweder Burger mit Gewehr wolversehen seyn muß. ^Die Handlung ist starck in dieser Stadt; sintemaln sie gleichsam in Mittel-punckt verschiedener Länder ligt, und können die Maaren in ein Dreyeck vertheilt, hingegeben und auch wieder erhalten werden. In Italien liefert diese Stadt Eisen, Wollen, Korn, Vieh; wofür sie wieder erhält, Seide, Tuch, Saltz, Gewürtz und Meer-Delicatefsen. In Krabaten überschickt Laybach eben die vorgemeldte Waaren und bekommt dagegen Beltzwerck, Vieh, Honig und dergleichen. In Ober-Teutsch-land oder Saltzburg und Bayern sendet sie jährlich viel Centner Honigs, zu Bereitung deß Mets, als womit dieses Land angefüllt und bey Überfluß deß Weins gar wol deß Honigs und daraus gemachten Mets entbehren kann. Uberdas liefert sie auch Italiänische Waaren, köstliche Weine, Quecksilber, Kupfferrc. und erhält dagegen Wolle, gegerbtes Leder und andre zum Haushalten höchst-benöthigte Waaren. Seithero der Türck Candia bezwungen, istdieserStadt ein grösser Abbruch geschehen, in dem sie grossen Handel dahin geführet, absonderlich die Hutmacher, als welche mit Hüten, Barethen, Kappen und dergleichen fast das gantze Königreich hat versehen. So hat auch der räuberische Türck, durch Bezwingung Canischa der Laybachischen Handelschafft nach Ungarn, einen ungemeinen Schaden zugefügt. Vor diesem hatte sie auch vor dem Kloster-Thor, auf der Pöland, eine Papier-Mühle, und vor dem Teutschen Thor in Tyrnau, eine Glashütte aufgerichtet) so aber beyde zu Grund gegangen. So haben auch vor wenig Jahren gewisse Italiänische Kauffleute hier Sammet, Tercjenell, Bänder und dergleichen seidene Waaren angefangen arbeiten zu lassen, ingleichen viel Leinwad, aus Damask Art gewürckt, angegeben. Es werden auch vielerlei) Niderländische und Be-nedigische Arten von Spitzen hier zu Laybach verfertigt, so man in verschiedene Länder verführt und gewisse Spitzen - Krämer weit und breit ver- , tragen lässt. Auch hat man vor we- T-b-ck^ nig Jahren angefangen, den so nutz-baren Taback hier aus zu säen, der dann auch ziemlich wol geräth, also daß diese Stadt daraus einen grossen Nutzen zu hoffen hat. Handwercks Die übrige Bürger, so keinen Handel L-Ybach" treiben, nähren sich ihrer Hand- Arbeit, und derselben ist eine ungemeine Anzahl, weil die Stadt in verschiedene Regierungen zertheilet, und jedwede über ihre Privilegien hält: dahero allerlei) Leuten Unterhalt verschafft und sie geduldet werden, indem keine Herrschafft der andren zur Verfänglichkeit (oder Prsojuditz) etwas thun kann. Hieraus fliesst so wol denen Herrschafften, als auch dem Volck ein grösserer Nutz zu; angemerckt, die Waaren viel wol-feiler zu erhandeln an einem Ort, da viele einerlei) Gewerbe treiben, und daher dem Grund- Herrn eine grössere Steuer zu-wächset. Allein, bet) denen Handwerkern ist dieses die Urquelle vieler Uneinigkeiten, indem sie allein seyn wollen, so als Burger in drey Städtliche und geschworne Zünffte der Handwerker eingetheilt, und dahero nur eine gewisse Anzahl der Handwerksleute zu dulden gesonnen. Der übrige Pösel arbeitet um einen Tag-Lohn; und hieher gehören die Fuhrleute, Eseltreiber, Pferd - Mieter , so die Lehen-Pferde zu allerlei) Reisen wegleihen, Schiffleute, Fischer, Holtzhaker, Boten, Lastträger, Gärtner und dergleichen. Mwaarm Die Speise und Kost hat Laybach mit as6ad)' denen andren Deutschen Ländern gemein, und kann man Eßwaaren um geringes Geld bekommen. Wann ein Tagwerker einen Groschen, so zwölff Pfennig hält, aufwenden will, hat er seine Tags-Kost, da er im Gegentheil vier Groschen biß fünff durch seine Tags-Arbeit erarnet. Die Reichen belustigen sich auch mit den Schlekerbißlein. Die Jtaliänischen Schlekereyen sind Hieselbst in der Menge vorhanden, und kann man hier doppelte Sommer-Früchte geniesten, welches in andren Ländern ungewohnt. Dann indem Jnner-Crain, der Karst, Wippach und Österreich an Italien grän-tzen und gleicher Sonnen-Gütigkeit mit selbigem Lande geniesten, so zeitigen alle daselbst befindliche Früchte eher als in Ober-Crain und um Laybach. Daher es dann kommt, daß, wann die Wippachische Früchte verrauschet, so innerhalb eines halben Tags und Nacht erstlich nach Lay-bach mit dem angenehmsten Geschmak gebracht werden, die daselbst befindliche Früchte erst zu reiffen anfangen. Dahero gute Freunde gewohnt, hiemit einen Frucht-Wechsel zu treiben. Und kann man also im Sommer auf einmal, allerlei) Sorten Obsts auf einer Tafel vorstellig machen, als Kirschen, Birn, Feigen, Aepfel, Amoretten, Psirsing, Weintrauben, wie wir vorhin schon an einem andren Ort gemeldet. Zur Winters-Zeit bringt man Austern und allerhand Fisch-Arten um wolfeilen Preis aus Laybach, welche den Abgang der Sommer-Speisen reichlich ersetzen. Es war vor etlichen Jahren einer von Adel, welcher frisch von Triest hergebrachte Austern, so man doch damals in Triest nicht bekommen kunnte, hier zu Laybach gekaufft, und als er bey seiner Ankunfft bey Allen, die es nur sahen, eine Nachfrage damit erwekte, wo er dann dieses Genäsch, so jetzt nicht zu haben, überkommen? hat er geantwortet: „Wer die bey uns gefangene Anstern zu essen verlangt, muß auf Laybach reisen und sie daselbst einkauffen." Es war auch einsmals eine fürstliche Fürstliche Person, welche bey Ausgange deß Monats ^°^lle Septemb. zu Triest eine Mahlzeit ange- Jihrsrüchr-stellet, und auf einer Tafel die Früchte ius,ei* deß gantzett Jahrs frisch aufgesetzet. Es waren daselbst befindlich frische Erdbeere, Kirschen, Birn, von denen in den warmen Theilen fast der Name nicht mehr im Herbst bekannt; doch hatte er selbige in denen Crainerischen Gebirgen fleiffig zu-sammgesucht und mit sich auf Triest gebracht. Dieses soll, wie die Chrönische Chronik ausweiset, geschehen seyn, als Reinaldus Scharlichius zum Bischofs der Stadt Triest erwählt worden. Eßwaaren werden die Woche zweymal, ®Z?;) Anno 1307 hat man die, annoch übergebliebene oder vielleicht zurückgekommene Tempelherren zu Laybach erwürgt, k) Anno 1313 den 3. Septemb. starb zu Laybach Hertzoginn Anna, Wenceslai deß Gottsfürchtigen, Königs in Böhmen, mit Jutta von Habspurg erzeugte Tochter, und Hertzog Heinrichs in Kärnthen Ge-mahlinn, der ein Bruder war der Elisabeth, einer Gemahlinn Keysers Albrecht deß I., und ward zu Stambs in dem von ihrem Vater gestiffteten Kloster begraben. V Anno 1361 ist diese Stadt im ersten Schlaff abgebrannt und das Feuer in deß Herrn Seyfrieds Hanse bey S. Nicolai ausgebrochen. »V Anno 1370 waren Hertzog Albrecht und Leopold zu Laybach. n) Anno 1371 sind zu Laybach alle drey Plätze abgebronnen und auf dem Raht-hause bey dieser Feuersbrunst viel Privilegia verlohren gegangen. °) Anno 1374 haben Leopold und sein Bruder Albrecht der III., Hertzogeu zu Oesterreich, die Huldigung der Stände in Crain, Windischmarck, Möttling und Österreich (welche letztere drey Grafschafften Sie von Graf Albrecht von Görtz erblich überkommen und dem Lande Crain einverkörpert) zu Laybach persönlich empfangen und darauf die Lands - Freyheiten bestättigt im Monat Iulio 1374. p) i h) MS. Lab. i) MS. Lab. h) MS Lab. I) Lequile de reb. Auutr. p. 233. m) Collect, mea. n) MS. Lab. o) Collect, mea. p) MS. Prov. Ottocar erobert Laybach. Ziideu werden erschlagrn. Fetter«» brttnfl. Privileg'^ verbrenne»' Vanadi jr Mei in das btiaulildf. SmttsBrunft. wird u® Outetet totHtjt ^Mcuptet. B»n ®,nJ toerben °°n ben 8^^ lagen. ^tmaen bkN «fne A. 1378 zogen die von Laybach in 700 Mann starck, zu welchen auch das Volck der umligenden Städte stieß, als nemlich 75 Mann von Crainburg, 50 von Stein, 30 von Lack, 30 von Rattmanndorff, nebst noch mehr andren in das Friau-lische, als damals Krieg war; nahmen etliche Kastellen ein, verbrannten viel Dörffer, und brachten die Laybacher grosse Beut, neben 150 Stuckern grosses Viehes zurück. a) Anno 1382, den 27. Iunii, ist Laybach um Vesper-Zeit von dem obern biß untern Thor, auch die Spital-Kirche, der Thum S. Nicolai und das Franciscaner-Kloster völlig abgebrannt, b) Wiewol Andre solches in das 1386. setzen, mit Bericht, daß das Feuer in deß Fridolini Vorstädters Hause ausgekommen. <) Anno 1397 hat Ertzhertzog Wilhelm diese Stadt besucht, d) Anno 1408 ward ein Iüde, um deswillen , daß er sich mit einer Christinn fleischlich vermischt, gefänglich eingezogen, und nach bestandener That mit dem Schwert hingerichtet, die Juden waren hierüber mißvergnügt, fingen an zu murren und sich ungeberdig anzustellen, daß es also endlich zwischen Jüden und Christen zum schlagen kam, und der Jüden drey auf dem Platz blieben. <0 Anno 1414 kam Hertzog Ernst von Oesterreich, Steyermarck, Kärndten und Crain nach Laybach, bekräfftigte die Privilegien deß Klosters Freudenthal, so seine Vorfahren Rudolph, damaliger Hertzog von Oesterreich, und Ulrich, Hertzog in Kärndten, ertheilt hatten; unterm Dato Laybach, Samstags vor Oculi, f) Anno 1421. Gelangte Hertzog Ernst abermal an zu Laybach, g) Anno 1435. Am Tage deß H. Laurentii sielen die von Cilly in Crain, kamen vor Laybach, und nahmen bey dreihundert Stück Viehes-. Sobald aber die von Laybach solches innen worden, zogen sie die Sturm-Glocken und eilten ihnen aus die dreytausend starck, nach, ereilten sie auch an der Sau, schlugen die Meisten nider, und trieben das Vieh alles wieder nach Hause, nebst vielen Gefangenen, h) Anno 1439 verbrannten die von Laybach unter ihrem Führer, Heinrich Frey- a) MS. Lab. 6) Collect, mea. c) Not. Lab. d) MS. Lab. e) MS Lab. f) MS. Freyd. 9) MS. Lab. h) MS. Lab. Salti. XI. Buch. bach etliche Dörffer in Isterreich, so der Republique Venedig zugehörig waren» und brachten gr offe Beuten von Vieh und andren Sachen zurück. 0 Anno 1440 war die Stadt von dem Grafen von Cylli belagert. Weil sie sich aber ritterlich widersetzte und alle Anfälle deß Grafen rückfällig machte, als muffte er auf einen spöttlichen Abzug bedacht seyn, den er auch folgender Weise bewerckstel-ligte. Als nemlich an S. Johanni? deß Täufers Abend, nach alter Gewonheit» die in der Stadt Johannis-Feuer brennen liefen, zündete er sein Lager an, damit die in der Stadt meynen sollten» als wann er auch dergleichen thäte und ihm an seinem Abzüge keine Hinderniß brächten. Gleichwol ließ er bey solchem seinem Abzüge den Zorn aus an deß Hauptmanns Herrn Apfaltrers Thurn auf dem Berge» allwo jetzt das so ge-genannte Schloß „Unter dem Thurn". so denen Herren PP. Jesuitis gehörig ist, ligt; welchen er abbrach und zerstörte, demnechst aber mit Schimpff und Spott heimlich davon schlich. *0 Anno 1444 in der Fasten, gelangte Keyser Friedrich der Vierdte nach Laybach, ward daselbst von dem Adel und Bürgern auf das ehrerbietigste empfangen, und verfügte Er allda nebst Bekräfftigung der Lands-Statuten, in vielen Sachen gewünschte Anstalt am Mittwochen vor dem Sonntage Reminiscere. 0 Anno 1449 kam Keyser Friedrich abermal nach Laybach, als indessen die Oesterreicher eine Unruh anfingen; weß-halben der Keyser in Steyermarck und Crain siebenhundert Soldaten sammlete und denselben Graf Ulrich von Cilly versetzte; der, als er in Oesterrreich angelangt, dem Rauben ein Ziel steckte. Der Keyser war indessen annoch in Laybach mit Anordnung verschiedener Sachen beschäftigt, und bekräftigte denen Bürgern etliche Frey heilen, »v Anno 1454 kam auf Laybach der andächtig - fromme Mann Johannes von Capistrano, Barfüffer Ordens, predigte etlichmal in der Pfarr« Kirche, gab den Leuten den Segen, und curirte Manchen so wol am Leibe als an der Seelen. «-!j Anno 1458. Als Keyser Friedrich zu Cilly in Gefahr war, fertigte die t) MS. Lab. m) MS. Lab. k) MS. Lab. n) MS. Lab. 0 Landhandtitst. bijent etliche Dörffer. Traf oon Lyllq muß mit édjanbeu oon Laqbach ab ziehen K-yser FribrichS Ankunfft i« Lahbach. Maybach schick: dem Keyser Friedrich Hülste. Türcken versuchen sich an Laybach vergeblich. FeuerSbrnnst Di« Bürger zu Laybach und Craiu-burg fiiffien zu Achen eine Capellaucq. Landschafft Crain ihre Reuterey, die Stadt Laybach aber 40 Fußknechte dahin, Ihm zu Hülffe. a) Anno 1469. Ruckten die Türcken das erste Mal durch Crain auf den Teutschen Boden, und zwar der Bay Beeg mit 10000 Türcken, verwüsteten alles um Laybach; der Stadt aber kunnten sie nichts anhaben noch gewinnen. Anno 1492. Kamen diese Tütefische Raub - Thiere mit 10000 Mann wieder in Crain, brennten die Borstadt zu Lay-bach ab, und führten in ihren Klauen viel gefangene Kinder fort. Anno 1493. Ist am 17. Inlii die Stadt Laybach von der öbern Brucken biß zu S. Nicolai abgebronnen, und seynd neunzehen Personen im Feuer verdorben. Anno 1495 haben die Bürger zu Laybach und Crainburg miteinander zu Achen für die Sclavonische Nation eine Capel-laney gestifftet in der S. Marien Kirchen, doch das Recht der Präsentation ihnen Vorbehalten, d) Im Jahr 1527 ist von den Laybachern und Crainburgern, Christophorus Schönberg pesosentirt worden, zu dem Kirchen-Stifft oder Beneficio der vier heiligen Lehrer zu Achen. <’) Und im Jahr 1537 hat der Raht zu Laybach und zu Crainburg, nach Absterben besagtes Christophori Schönbergs, zum Beneficio Lambertum Rechlingern geprsesentirt, als Eckebertus Bischoff zu Lüttich gewest, f) Die übrige, so von dem Magistrat zu Laybach proesentirt worden, findet der geneigte Leser unter dem folgendem Stifft-briefe benannt, welcher zuLatein also lautet : Gopico Aundationis Altaris Garniolorwm in alto Monasterio Aauisgrani in Gccle= , sia di. Mariae Virginis. TJniversis, & singulis praesentes litteras Visuris & Audituris, Decanus et Capitulum B. Mariae Virginis Ecclesiae Aquensis Leodinensis Dioecesis Salutem in Domino sempiternam. Infra scriptorum agnoscere Veritatem, fidelium votis per que divini cultus augmentum intendi prospicere per nos exauditionis gratiam admissis ea favoribus prosequimur oportunis. Sane pro parte o) MS. Prov. & Not. Lab. 6) Not. Lab. von Bircken p, 752. c) Not. Schönt. Cona. d) P. Mart. Baut sch. e) P. Mart. Bautsch. f) MS. Lab. spectabilium et sagatium Virorum, Dominorum Burgimaistrorum, Scabinorum, Proconsulum, Consulum, et Communitatis Civitatis JNybrrcb, et oppidi Crain -burgi, aliorumque Christi fidelium nationis Carniolicae, vel Sclavonicae exhibita petitio continebat, quod ipsi zelo devotionis ducti, cupientes partem bonorum suorum temporalium in aeterna felicitate commutare proposuerunt nostro accedente consensu ac suffragante beneplacito fundare, et dotare in altari dudum in honore, et sub vocabulo gloriosissimae Dei genitricis semper Virginis Mariae Patronae ipsius Ecclesiae nostrae, ac Sanctorum, Hieronymi, Augustini, Gregorii, et Ambrosii, Doctorum, et Confessorum in alto Monasterio ejusdem Ecclesiae nostrae dudum ipsarum materialiter expensis constructo, et consecrato, novum et perpetuum beneficium Ecclesiasticum, Presbytero secolari idoneo, ac vulgari idiomate ipsius Nationis Sclavonicae etc. Nunc beneficium 88. Methodii, et Cyrilli etc. datum sic, et actum in Sacristia memoratae Ecclesiae nostrae sub anno à Nativitate Domini Millesimo, Quadringentesimo Nonagesimo quinto, Indictione decima tertia, die vero Veneris Vicesima sexta, mensis Junii, Pontificatus Sanctissimi in Christo Patris ac Domini nostri, Domini Alexandri, divina providentia Papae Sexti, Anno tertio, praesentibus ibidem honestis, ac discretis Viris Dominis Theodorico Hospitis de Helmond, et Joanne de Schönberg, Capellanis, saepè dictae Ecclesiae nostrae Presbyteris Leodinensis Dioecesis testibus ad praemissa vocatis atque specialiter rogatis. Nos consul, Judices, Senatus, Communitates Civitatum Labaci, Ducatus Carnioliae Metropolis, et Crain-burgi, post eam secundae, Universis, ac Singulis, ad quem , vel ad quos, jus conferendi ad beneficium, et Altare infra scriptum pertinere di-1 gnoscitur, pro cujus vis dignitate, aut conditione, humillima nostra officia et sincerae charitatis affectum ! Ciim in Regia Imperiali Civitate Aquis-grani Altare ac Beneficium S. S. Methodii, et Cyrilli (quod Majores nostri Slavones Carnioli, vel ex hoc solùm nomine seterna Memoria digni, divino succensi zelo, & amore fundarunt) per obitum quondam R. Dn. Johannis Storkii, ultimi ejus possessoris, in praesens vacare compertum habeamus, jus autem ad praefatum Altare ac Beneficium praesentandi seu nominandi, ad nos, nostrumque Senatum ac Civitates, tanquam successores pientissimae memoriae fundatorum, ab ovo fundationis factae nobis utique reservatum spectaverit, ac spectet ; Ne id forte diùtiùs debitis fraudetur officiis, fundationis vigor tepescat, aut ullum patiatur detrimentum : Idcirco honorabilem Dominum Matthiam Schorn Presbyterum, qui nobis de probitate, pietate Catholica, aliis-que Virtutum ornamentis, fide digno commendatur testimonio , Vobis praenominatis Dominis, ac vestrüm cuilibet respeetivè, ad quem vel ad quos istius altaris, ac Beneficii investitura sive' de jure sive de consuetudine devolvitur, quo possumus meliori modo ac forma, omni dolo, fraude, ac Simoniaca pravitate cessantibus, mere pro Deo, ac propter Deum praesentamus, & pro sufficienter praesentato habere volumus, dummodo habilis, & idoneus reperiatur ac nullum Canonicum ei obstet impedimentum. Vos hisce nostris in Domino requirentes, ac plurimum rogantes, ut eundem Presbyterum Matthiam Schorn ad Altare Beneficii supradicti solemni-ter investiatis, & canonice, uti moris est, instituatis, dando illi corporalem, realem, & actualem omnium rerum possessionem, id quod mutuis Benevolentiae, humanitatis ac debitae animorum observantiae officiis, perpetuò compensare studebimus. In quorum fidem praesentes has litteras fieri, nostrarumque, Metropolitanae ac Crainburgensis Civitatum, jussimus, ac fecimus Majorum Sigillorum appensione communiri. Quae datae sunt Labaci inclyti Ducatus Carnicine Metropoli supradicta in Festo 8. Aga-piti Martyris, id est, 18. Aug. Anni reparatae Salutis Vigesimi quinti, supra Millesimum Sexcentesimum. Nomina Beneficiatorum. Primus fuit Christianus Elchenvaidt, alias Scherberch, Capellanus, Anno 1495. Christoph. Schönberg. An. 1527. Lambrecht Rechlinger. An. 1537. Lambrecht Peitlinger. An. 1584. Petrus Vivarius. An. 1604. Hermannus Kinchius. An. 1614. Joannes Kerchius. An. 1621. Joannes Storkius. An. 1636. Joannes Sancinus. An. 1642. Wilhelmus Mann. An. 1658. Egidius Hermes. An. 1675. Wir wollen das Hauptsächlichste dieses Stiffts - Briefes verdeutschen, mit Auslassung etlicher vorhergehenden Zeilen deß Capittels zu Aachen ; weil dieselbe gar zu tunckel entweder gesetzt oder abgeschrieben; wiewol die Meynung etlicher Massen zu errahten steht. „Ebir, Bürgermeister, Richter, Raht und Gemeinden der beyden Städte deß "ertzogthums Crain, als Laybach, der auptstadt, und Crainburg, der nechsten ernach, Entbieten allen und jeden, der, oder die sich deß Rechts der Conferirung bey hierunten benamten Beneficio und Altar befugt wisien, weß Standes und Würden Sie seyn mögen, Unsere willige Dienste und geneigte Freundschafft!" „Demnach wir in Erfahrung gebracht, daß der Altar und das Beneficium der Heiligen Methodii und Cyrilli, in der Königlichen Reichsstadt Aachen, welches weyland Unsere, auch bloß um dieser Ursache willen ewigen Ruhms würdige, Slavonische Crainerische Borfahren, aus heiligem Eyfer und Liebe zu Gott, ge-stifftet, durch tödtlichen Hintritt deß wey-. land Ehrwürdigen Herrn Johannis Storkii, als letzten Inhabers und Besitzers, verlediget worden; und aber ja das Prse-sentations- oder Ernenn- und Verleihungs-Recht , bey erwehntem Altar und Beneficio, sich Uns und Unsrem Raht und Städten, als Successomi und Nachfolgern vorbemeldter Gottseligen Stiffter, vom ersten Anfänge sothaner Stifftnng her, angeerbet und zuständig ist: Als prsesentiren wir, damit solches Beneficium seiner gehörigen Bedienungen nicht zu lang entrahten müsse, noch die Krafft der Stifftung geschwächt oder in einige Wege gekräuckt werde, zu solchem Beneficio den Würdigen Herrn Matthiam Schorn, Priestern; als welcher, wegen seiner Frömmigkeit und Catholischen Gottesfurcht, wie auch andrer schönen Tugenden , mit glaubwürdigem Zeugniß an Uns recommendirt worden, Ihnen obangeregten Herren, samt und sonders, res-pectivè, berne oder denen die Investitur offtermeldten Altars und Beneficii, entweder Rechts oder Gewonheit halben zukommt, in bester Form und Weise, sonder einige Gefährde, Betrug und Simoneyi-sche Practique, bloß und ledig um Gottes und seiner Ehre willen. Wollen ihn auch, in so ferne Er nemlich geschickt und tüg-tig dazu befunden wird, auch sonst keine canonische Hinderung ihm in dem Wege stehet, für gnugsam prsesentirt halten." „Ersuchen solchem nach Sie, mehrer-wehnte Herren, mit gegenwärtigem, und bitten, höchstes Fleisses, daß Sie besagten Priester Matthiam Schorn, bet) ermeld-tem Altar in die dazu gehörige Beneficia solenniter zu investire» und canonicè, als gebräuchlich, zu aller leiblichen, real-und würcklichen Besitz und Niessung, einzuweisen, geruhen wollen." „Welches wir hingegen mit freundlichgeneigtem Willen, gebührender Obser-vantz und Dienst-Bezeugung wiederum zu verschulden jederzeit geslissen seyn werden. Zu Beglaubung dessen wir gegenwärtigen Brief verfassen, und mit Anhang Unserer der Hauptstädte Laybach und Crainburg, grössern Insiegel befestigen lassen und befestigen. So geschehen in mehrernannter Hertzogl. Crai-nerischen Hauptstadt Laybach, am Fest 8. Agapeti, deß Märtyrers, oder den 18. Aug. im Jahr Unsres wiederbrachten Heils Ein Tausend Sechshundert und Fünff und Zwantzig." Folgen die Namen der Beneficiate« nach ihrer Ordnung. Anno 1495. war der raidt, alias 1527. war der 1537. war der 1584. war der 1604. war der 1614. war der 1621. war der 1. Christianus Elchen-Scherberch, Capellanus. 2. Christoph Schönberg. 3. Lambrecht Rechlinger. 4. Lambrecht Peitlinger. 5. Petrus Vivarius. 6. Hermannus Kinchius. 7. Johannes Kerchius. 1636. war der 8. Johannes Storkius. f) 1642. war der 9. Johannes Sancinus. 1658. war der 10. Wilhelmus Mann. 1675. war der 11. iEgidius Hermes. Anno 1509. Geschähe in Crain, absonderlich aber in der Stadt Laybach, ein ungemeines Erdbeben, durch welches das Landhaus gäntzlich umgefallen, auch das Bizdom- und Deutsche Haus grossen Schaden am Gebäu erlitten, a) Es wollen Einige diese Erden-Erschütterung auf das 1511. Jahr hinaus schieben, und ist nicht unmöglich, daß auch in selbigem Jahr ein gleiches Unglück entstanden, so dergleichen mag gestifftet haben. Anno 1514 kam Keyser Maximilian auf Laybach und fertigte Herrn Johann von Auersberg mit dem höchsten Gommando in Friaul, wegen Maran Acht zu geben. Welchem bald darauf der Graf von Salms gefolgt und beyde nach Wunsch ihre Sachen verrichtet haben; worauf der Keyser nach Inspruck seinen Weg wieder genommen, b) In eben diesem 1514. Jahr schickte höchstgedachte Keyserl. Mas. dem Könige in Spanien nach Neapoli Hülff-Bölcker zu, die ihren Weg durch Laybach genommen und zu Triest zu Schiffe gegangen, c) Anno 1515 sind die Juden von Laybach vertrieben worden, und haben selbige in dieser Stadt, Zeit ihrer Anwesenheit, die lange Gasse, die noch heut zu Tage die Juden-Gasse genannt wird, nebst dem kleinen Gäßlein, so aus der Iuden-Gasse gehet und jetzt Reverentz-Gäßlein heifst, in Besitz gehabt, dj Anno 1518 bekam man zu Laybach einen Mordbrenner, so die Stadt in Feuer zu bringen gewillet war; dem auch seine gebührende Straffe wiederfahren, e) Anno 1524 am heiligen Creutz - Erfindungs-Tage ist durch eine, deß Mor-gends um sieben Uhr entstandene Feuersbrunst der neue Marckt biß zum Deutschen Thor völlig in die Asche gelegt worden. Bey dieser Feuersbrunst ist auch das Bauholtz, so zu Wiederaufrichtung deß im Erdbeben, Anno 1511 ruinirten Land- f) Es muß der Abschreiber dieser Srifsl - Brieses und der folgenden Namen mit der Feder einen Jrrthum begangen haben. Denn wann Matthias Schorn Anno 1625 dem Storkio in dem Beneficio folgen sollen, kann der Storkius nicht Anno 1636 erst dazu gelangt s-yn. So : wird auch bey Erzehlunz der Namen, deß Schorns nicht gedacht. E. Fr. a) MS. Prov. & Not. Lab. b) Geneal Herberst. I c) MS. Lab. d) MS. Lab. e) MS. Cons. Schönl. Surdes Erdbeben. Keqler Maximilian kommt nach Laabach. Juden oui Laybach vertrieben brunst. M-nge der *t't}ertäge wird beschrenikt. Würden dauseo übel “m und vor «ybach. ^.S’iffunq L?,»" Fread-®eS[»gungen 1“ Saubaä! ^Sea'btfe ^>kchen K'bhr Carl H,ttb Könige rancisco Nchlofserien atuben«. ®r9tabenc »>au wird wieder ^bendig. Hauses herbeygeschafft w at, von den Flammen ergriffen und veräschert worden. «-Anno 1524, als in eben diesem Jahr, ist zu Regenspurg im Beywesen deß Car-dinals Laurentii, als Legati ä Latere, vom Papst Clemente dem VII. und Ertz-hertzogen Ferdinand, wie auch dem Bischoff von Laybach, Christoph Raubern, den 7 Iulii, die Vielheit der Fest-Tage einge-schränckt worden. '-V Anno 1527. Kamen die Türcken biß zu der Stadt Laybach, und fügten dem umligenden Lande einen unsäglichen Schaden zu c) Anno 1528. Kam dieser grausame Feind an S. Margarethen Tage abermal indie Gegend der Stadt Laybach, brennte dort herum alle Dörffer ab, verwüstete Alles in Grund, ermordete den unschuldigen Landmann, schleppte viel Gefangene mit sich fort, und näherte sich Laybach so sehr, daß er auch etliche Häuser in der Vorstadt geplündert und nachmal mit Feuer angesteckt. d> Aitno 1537. Vergrösserte sich das Wasser Laybach dermaßen, daß man in der Stadt in verschiedenen Häusern, aus denen obern Fenstern in die Schiffe steigen müsien. Durch welche Ergießung dann viel Leute und Vieh ersoffen und der Stadt unbeschreiblicher Schade geschehen, e) Anno 1544. im October ist zu Laybach das Te Deum laudamus, nebst Lösung der Geschütz und Anstellung allerley Freuden - Feuer und andrer Bezeugungen angestimmt worden wegen deß zwischen Keyser Carl den Fünfften und Francisco I. König in Franckreich geschloffenen Friedens. Worauf besagter König eine Offensiv-Hülffe von 6000 Küriffirern und 10000 Fußknechten bewilligt hat. f) ****** sJn der Edition deß Sleidani, welche ich (E. Fr.) gelesen, wird nur von 600 Küriffirern gesagt) Anno 1545 hat sich zu Laybach ein Verwundernd - wehrtet Zufall begeben. Als nemlich im Frühling gedachten Jahrs eine Frau, Namens Margareth Siederin, vom Schlage berührt und folglich nach a) MS. Provine. & MS. Schönl. Consulis. &) MS. Schönl. c) Not. Lab. d) Not. Lab. e) MS. Lab. f) MS. Prov. Gebrauch mit einer Leich-Begüngniß zu S. Peter vor der Stadt auf den Kirchhof begleitet, der Sarg aber noch eins in der Kirchen eröffnet ward, ersähe Einer aus den Todtengräbern die an dem todten Körper blinckende Finger - Ringe; welche gewöhnlich mit in den Sarg kommen. Diesen stach der Glantz solcher Ringe in die Augen, und der Geitz ins Hertz also, daß er Lust gewann, selbige dem Leichnam zu entwenden. Also machte er sich bey spätem Abenv über das Grab, räumte die erst darüber gescharrte Erde hinweg, öffnete den Sarg und begunnte die Ringe von den Fingern abzuziehen, als das Kleinod, so ihn zu dieser gefährlichen Arbeit gereitzt. Aber was geschähe! Indem er damit beschäfftigt war, richtete die Begrabene sich auf, und verursachte dadurch bey dem Todtengräber einen solchen Schrecken, daß er mit Hinterlaßung alles Raubs unter tausend Aengsten und Furcht geschwinde heimeilte; welches auch die Wiederaufgemunterte gethan, und den Weg, durch welchen man sie, als eine Leiche, hinaus begleitet hatte, wieder zurück genommen. Als sie zu ihrer Behausung gelanget war, klopffte sie an das Thor, und bat, man sollte sie doch einlaffen. Als aber die Hausgenossen fragten, wer da klopffte? kam von ihr die Antwort, sie wäre die Hausfrau, so man heut hette begraben. Worüber Alle, die in dem Hause sich enthielten, unmenschlich erschracken und mit Erstaunen diese Zeitung dem Hausherrn, als vermeyntem Wittwer, erzehlten. Dieser gerieth hierüber gleichfalls nicht in geringem Schrecken der gäntzli-chen Meynung, der Teufel wollte in dem Gespenst seiner Verstorbenen Ehfrauen ihn äffen und betriegen. Doch als er endlich an der Sprache und Geberden sie wieder erkannte, ließ er sie ein. Diß Haus, darinn er wohnte, steht nechst dem Güld-nen Ochsen, und gehört anjetzo der Ca-: dellin. Sie ward desto freundlicher, je unverhoffter von ihrem lieben Ehwirth empfangen, hat auch nach diesem Wunderfall noch viel Jahre mit ihm gehauset und drey Kinder, nicht ohn Jedermanns Verwundrung, annodi geboren, g) Anno 1547. Ist Herr Paulus Wiener, Domherr zu Laybach, weil er der Evangelischen Religion beygepflichtet, auf Paulus Wi-ner wird der Rkligirn halben relegirt. Prfiilertz. Pkst nimt itlcrbonb. Wenn ber March Wein zum ersten Ma! ausgeschenckt warben. Wann bie àchbrvckrrktz Befehl Ihr. Königl. Maj. Ferdinand deß Ersten, auf die Landshauptmannschafft, nemlich auf das Schloß Laybach, gefangen gesetzt und ihme, ohngeachtetet die löblichen Stände bey Ihrer Maj. für selbigen gebeten, nicht allein aller Leute Zutritt verwehrt, sondern er über dieses Anhalten noch mit schärfferer Wacht ver-arrestirt und folglich gar in Siebenbürgen religirt worden. Anno 1555 reifete die, nach Rom ihre Reise beschleunigende Königinn in Polen, durch Laybach, und ward auf das Ehrlichste empfangen. <0 Anno 1563 würgte die Pest viel Leute in Laybach nieder. Anno 1564 kam Ertzhertzog Carl von Oesterreich, Ihrer Keyser. Maj. Ferdinand deß Ersten, Printz, in Begleitung eines groffen Adels, nach Laybach; woselbst er von denen löblichen Land - Ständen in Crain die Erb-Huldigung persönlich empfangen, den 28. April 1564. c) In eben diesem Jahre nahm die Pest sehr überhand, daß die meisten Einwohner die Stadt verlassen und in dem nechst-gelegenen Bergen Hüttlein zu ihrer Wohnung aufgerichtet, dj Anno 1567 wohnte Ertzhertzog Carl aus Oesterreich dem zu Laybach ange-stellten Landtage persönlich bey. e) Anno 1569. Ist zu erst der Marchwein in deß Fischers auf dem alten Marckt bey dem Brunnen ligenden Hause, durch N. Khumberger, Rahtsherrn und fürnehmen Wirth daselbst ausgeschenckt, und in Schäf-fern, eins zu vier Soldt, sechs, acht, zehen Biertheil-weise verkaufst worden, dann man zu selbiger Zeit nur den Welschen und Wippacher Wein Biertheil-weise und in neun Krügen ausgeschenckt. Ist also um diese Zeit allererst aus Ursachen, weil die Weinreben in Friaul und Isterreich durch den Benetianisch- und Friaulischen Krieg völlig ruinirt und verderbt worden, der Marchwein allhier in Schwang gekommen, biß er mittler Zeit für den besten Speißwein erfunden worden, f) Anno 1575 kam Ertzhertzog Carl nebst seiner Gemahlinn, Ertzhertzoginn Maria, nach Laybach, und ward auf das beste empfangen, g) Anno 1575 ist das erste Mal die a) MS. Schönl. Cons. 6) MS. Lab. c) MS. ProY. d) MS. Lab. e) MS. Proy. /) Not. Lab. g) MS. Lab. Buchdruckerey auf Laybach gekommen. Der Buchdrucker hieß Johann. Manlius, und ward vor allen andren am ersten die Rede Johannis Saliceti wider die Türcken den 20. Julii An. 1575. zu Laybach durch gedachten Manlium gedruckt, h) In eben diesem Jahr schlug der Donner ins Herrn Wolfs von Thurn Behausung zu Laybach, und erschlug einen Stallknecht samt dem Roß. 0 Im selbigen Jahr, den 17. November, ereignete sich auch zu Laybach ein starches Erdbeben. i<) In diesem 1575. Jahr endigte auch mitten unter denen Feinden ritterlichst sein Leben Herr Herward von Auersberg, Freyherr, Landshauptmann in Crain, auch Feld-Obrister in Krabaten und an den Meer-Grentzen. Dessen entseelten Körper jedoch ohne Haupt (indem daffelbige dem Türckischen Bluthund Berhard Beeg eingeliefert worden, wie anderstwo weitläuff-tig angeführt) man noch selbigen Tags, da er so heldenmütig gefallen, vor der Sonnen Untergang, nackt gen Freyen-Thurn gebracht, und vier Tage hernach, mit ungemeiner Gefertschafft und fast nie mals - erhörtem Klagen und Tranren : der Begleitenden in sein Vaterland nach Laybach geführt. Dahin zween Tage zuvor, denselben ehrlichst und Würden-mässig zur Erden zu bestatten, alle ansehnliche und fürnehmste Herren und Landleute, sowol für sich selbst, als auf einer Löbl. Landschafft und Rahts zu Laybach Ermahnen jj gekommen waren; welche alle in Trauer-Kleidern, so ihr groffes Leid bezeugte, neben und sammt andren vielen allerhand Stands und Würden, Jungen und Alten, Fremden und Inländischen, um 8 Uhr Morgends bey dem Thor auf berührten löblich-entseelten Körper gewartet, den nachmals mit solchem Klagen und Weinen, als niemals zuvor und nach der Zeit in Laybach geschehen, zehen auserlesene Junge Herren von Adel, auf dem Rücken in die S. Elisabeths-Kirche, so damals der Evangelischen ihre Kirche war, zur Begräbuiß getragen. Darnach wurden seine an-|j sehnliche ritterliche Thaten öffentlich durch Herrn Christophorum Spindlern , damaligen Superintendenten in Crain, der ihm die Leich-Predigt that, aus Maybach gekommen Setter erscbläzt Knecht Roß. Ibrlich-bk- klogte ansehnlich" Stich-Besetz im Streit gebliebenen SS» h) MS. Proy, Not. Schönl. & Collect, mea. i) Not. Lab. k) Not, Lab. dkrb Seuche. Herr von Auerlperz sich aug ber Sr ■" S*. Wein-«>f««ruag iu Laybach. Feuer- schaden Laybach. Würden '»«ben vor «ybach ^schlagen. Erdbeben. Todes ^»dblein lebt 'eder aus. erzehlt: dadurch dann das Klagen und Weinen sich erneuert und mit Zähren seine Reiche häuffigst benetzet worden. Nachmals hat man die gehaltene Leich-Predigt zu Laybach gedruckt. Letzlich, als man sein Haupt von dem Beeg erlangt und zu der Leich-Predigt gebracht, ist der Leichnam mit männiglichs grossen Seufftzen, Weinen und Klagen bestattet und der Erden anbesohlen, sein unsterblicher Namen aber dem unauslöschlichen Gedenckbuch der Zeiten, gleich ändern tap-ffermüthigen Helden, eingeätzet worden, a) Anno 1579 seynd wegen der zu Laybach eingerissenen Seuche die Tribunalien und Amts-Handlungen auf Crain-burg verlegt worden. Anno 1580 hat Herr Hanns von Allersberg an seiner Tochter Hochzeit zu Laybach aus der Nase sich zu Tode geblutet, bj Anno 158*2 im May - Monat ist zu Laybach das erstemal der Wein bey allen Wirthen und Weinschencken durch Hanit--sen Drumilz, einer Löbl. Landschafft in Crain bestellten Einnehnern des Wein-Anschlags, visitili und beschrieben worden. Von welchem Wein man ein gewisses geben müssen, so man jetzt noch insgemein die Zapffen-Maaß oder Tatz nennet, o Anno 1583 den 14. Mertzen ist das Feuer zu Laybach bey Michael Pantaleon, Landschreiber, auskommen, wodurch die Teutsche Gaffe, Teutsche Kirche, zwey Häuser in der Sollingiter - Gaffen und deß Teutschen Hauses Mayerhos in der Krakau in die Asche gesetzt, d) Anno 1584 sind viel tausend Türcken vor Laybach gelegen, welche biß an das Thor gestreifft, grossen Schaden gethan, aber doch gleichwol geschlagen worden, ó Anno 1590 am Ostertage zwischen ein und zwey Uhr nachmittags verspührte man zu Laybach ein Erdbeben, welches den 18. May gedachten Jahrs sich nachmals ereignete, f) Anno 1592 ist ein junges fünffjähriges Knäblein, Hansen Ozepitsch, gewesnen Baders hinter S. Nicolai leibliches Söhn-lein, als tobt beklagt und mit ordentlicher Leich-Begleitung zu S. Peters Pfarrkirche ausser der Stadt getragen, auch «) MS Prov Not Lab. 6) MS. Auersberg. c) MS. Prov. d) Not. Lab. & Coll. mea. e) j^ot. Lab. f) MS. Thom. Episc. Lab. vor der Einsenckung bräuchlicher Maffen mitten in die Kirche gestellt worden, um zuforderst die gewöhnliche Gebet und Gesänge dabey zu verrichten. Da nun nichts mehr übrig, als daß man es gleich hinaus zum Grabe tragen sollte, fieng das Kind überlaut an nach seiner Mutter zu schreyen, und nicht ohne höchste Bestürtzung der Anwesenden um Brod zu bitten. Endlich kehrte es mit denen, so ihm nach dem Kirchhofe das Geleit gegeben, frisch und gesund wieder zurück nach Hause, y) Anno 1597 den 8. Februarii kamen auf Laybach die Durchleuchtigste Ertz-Hertzogen Ferdinand mit der Frau Mutter Maria, ungleichen Maximilian, Ernst, Leopold rc., und empfiengen daselbst von den Ständen in dem Bischofflichen Pallast die Huldigung den 13. Hornungs-Tag. Am 15. dieses Monats besuchten sie ingesamt die Kirche S. Christophori und S. Peters, den 17. aber die Kirche 8. Georgii im Schloß. Worauf sie vom Herrn Lenkhovitsch, als Land - Hauptmann in Crain, stattlich tractirt worden. Den 18. dieses hielt vor dem Bischofflichen Hause Herr Marquard von Ekh, II Commendator deß Teutschen Ritter-Ordens, ein Ringel rennen. Indem aber Ertz - Hertzog Ferdinand wegen der Huldigung sich in Laybach enthielte, langten auch die Triestische und von S. Veit am Pflaum abgefertigte Gesandten an, welche nebst denen behängen Geschencken im Namen der Ihrigen auch den Eyd der Treue abgestattet. f>) Anno 1598 ist zu Laybach denen Evangelischen Prediger das Ertzhertzog-liche Decret eingereicht und vermög deffen ihnen anbefohlen worden, bey Halsstraffe noch vor der Sonnen Untergange aus Laybach, und innerhalb dreyen Tagen aus dem gantzen Lande zu weichen und dasselbe zu räumen, i) In diesem Jahr ist die Pest vermittelst eines Studiosi oder Schülers aus Kärnd-ten nach Laybach vertragen worden. k) Anno 1599 holte Ertz-Hertzog Albrecht von Oesterreich die Princeffinn Marga-reth, Ertzhertzog Carls Fräulein Tochter j von Grätz ab, und als er sie nach Span-nien begleitete und durch Laybach reifste, g) Not. Lab. h) MS. Thom. Episc. & P. M. B. i) MS. Thom. Episc. i k) MS. Prov. Anluufik unterschiedlicher Ertz-Hertzag.-n zu Latzbach. Riigelcemien. Evangelische Previg-c miifVtt fert betz Leben»-Strafte. Pest tommt nach Laqbach Ertz-H-rtzog Aid recht reiset durch Laqbach. Zwrrnvrüdrr tragittate ettmtrt. ward Ihm mit aller ordentlichen Ehrbe-zeugung anfgewartet. Anno 1599 im Monat Iulio kam der Marchgraf Malaspina zu Laybach an. b) In eben diesem 1599. Jahr war Bürgermeister Herr Andreas Chrön, deß Für-stens und Bischoffs zu Laybach Thomso einem Jahr zween Brüder hier zu Laybach, wiewol ziemlich unterschieden, indem der eine Fürst, der andre Burger. <9 In diesem Jahr regierte auch die Pest ziemlich starck und erlegte 350 Personen, d) \ weßhalben man auch die Tribunalien und Amts-Handlungen, ungleichen die orbent Chrön Bruder. Waren also zugleich in Post aus die Stadt Stein verlegte, e) а) MS. Schönl. б) MS. Oberb, c) Not Schönl. d) MS. Schönl. e) MS. Prov. Die II. ,S>clndit-12Reihe best» ^imfftcu 'Hibfdmitts. Öffentliche Verbrennung der Gvangelifchen Sucher. Meuersbrunst in der Vorstadt zn Jagbach. Dicker Schnee. Meuer-Schaden. Dem Sulgarifchen Grtz-Mfchoff wird eine Zehrung gereicht. Graffe MeuruNg zu Jagbach. löbliche Mürforge and Unterfnchung der Jands-Obrigkeit heg Solcher Meurung. Was j[ör ein geringer Vorrath steh damals heg der Stadt befunden. Die Vor-Stadt brennt ab. Erdbeben. Abermalige Meuersbrunst. Meurung. <Üro(|e Meuersbrunst durch Verwahrlosung. Pulver - Thum zerfgringt. Abbrennung defs Augustiner Klosters. GeSundener Sarck einer heidnischen Jungfrauen. Seichbegleitung defs (Srafens Herrn Dietrichs von Aurfperg. Starckes und häufig-einfehagendes Gewitter. Marches Erdbeben. Marches Schiefen, So ln der Sufft gehört worden. Kinds-Mörderin stirbt heg Grblichung der Kichtstat. Abermaliges Erdbeben. Jahr, darinn viel Nngluchs geschehen. Graufamheit einer Ainds-Morderinn. Ermordung defs Pater Gardians zu Triest, wie auch eines Postbotens. Austauff und Gefecht zwifchen den Hurgern und Soldaten. Freuden - Mest wegen defs Mrieden - Schluffes. Starcher Wind. Erbhuldigung gegen dem Kegferl. Eommiffario abgelegt. Kaht und Hurgerfchaßt zu Jagbach erzeigen steh gegen denselben mifsuergniigt wegen verweigerten Tafel-Kalten s. Tournier zu Jagbach. Mrohlockungs-Mest über die Köm. König!. Wahl Ferdinand defs IV. Schönes Meuer-Werch. Starches Hagelwetter. Manns-Mörderin zündet das (Sefängnifs an. Sturmwind. Mreuden -Mest wegen Kegferl. Wahl Leopoldi I. Graffe Meuers-brunst. Erdbeben. Sturmwind und Platz-Kegen. Graffe Meuersbrunst Zu Jagbach wird eine Huchdruchereg aufgerichtet. Was zum erstenmal darinn gedruckt worden. Mreuden-Mest wegen Geburt eines Kegferl. Printzens. Meuerwerch dabeg. D. Schönleben stirbt. Mreuden-Mest wegen Geburt eines andren Kegferl. Prinizen Jeopoldi Jofephi. Gefundenes Monument. Erdbeben. P. Marcus d’ Aviano kommt auf Jagbach. Einige Gottfchrer werden nach Oesterreich verfetzt. Veite-tianifche Werbung. Antiquitäten, fo man zu Jagbach gefunden. Donnerfcbläge in den Pulver-Thurn. Wunderliche Erhaltung eines Murn-Wächters und Kleinen Kindes. Gin Schüler bleibt darüber iodi. Mörder entwifekt. Mruchtbare Kinder-Mutter. Öffentliche Verbrennung kit «ance» lffchen Bücher. 8«et«= brunst in •ft Borstadt ju Last doch. Decker Zchne- Feuer- Schaden. D-m Hut- Äffchen «tz-Biilkoff ^ktzrunq 8«reiö)t. m lßOOften Jahr fuhr die Eyfer-Flamme über die Evangelische Bücher, und griff dieselbe auch mit einem elementarischem Feuer an! Gestaltsam diese am 23. December zu Lay-> ^bach auf dem Platz unter dem '^M^Rahthause öffentlich verbrannt wurden, <*•) Anno 1601 wiederholte man solche Bücher - Verbrennung, und wurden den 9. Jenner wieder dreh Wägen voll in das Feuer geworffen. b) Anno 1603, den 3. Mertz, um 9 Uhr in der Nacht, sind in der Vorstadt bet) S. Peter zu Laybach drey und funfftzig Häuser abgebrannt, und ist das Feuer bey dem vollen Schmied, Lucas Dorn, ausgekommen, der auch samt einem kleinen Kind in dem Feuer umgekommen. c> Anno 1609 fiel zu Laybach ein solcher Schnee, daß man nicht aus den Haus-thüren gehen kunnte, sondern zu denen Fenstern hinaus steigen muste. d) Anno 1616 den 21. November, kam Ertz-Hertzog Ferdinand nach Laybach. <9 Anno 1617 wollte Herr Caspar von Herberstein zu Laybach, als er auf das Pferd gestiegen, seine Reise nach Grätz fortsetzen. Indem er aber auf einem mutigen Pferde saß und eine Pistol löste, warff ihn selbiges herab, darüber er in seinen eignen Dolchen fiel und sich zu Tode spiesste. /) Anno 1618 entstund in der Layba-chischen Vorstadt Krakau eine Brunst, so die Schiffe und Fischer-Häuser aufzehrte. 9) Anno 1620 kam der, aus dem alten Griechisch - Keysetlichem Geschlecht der Palseologorum entsprossene Herr Dionysius Palseologus, Ertz-Bischoff zu Tornau, aus der Bulgarey, dem die Türcken von seinem Bischofflichen Sitz und Gütern vertrieben, zu Laybach an; und ward ihm von der LSbl. verordneten Stelle ein Allmosen und Zehrung gereichet. A; Anno 1621 ereignete sich zu Laybach ein starckes Erdbeben. 0 Anno 1622 hielt dieses Erdbeben nochmal an, so daß der Iesuiter Kreutz a) Collect, mea. b) MS. Th. Ep. c) Collect, mea. d) MS. Schönl. e) MS. Thom. Episc. f) MS. Schönl. Cons. 9) Not. Lab. K) MS. Prov. 0 MS. Schönl. am Kirch - Thurn, auch viel Rauchfänge hin und wieder, absonderlich im Landhause, herab fielen, k) In diesem Jahr ist die Proceffion Sonntags nach Fronleichnams - Tage von den Jesuiten aus, daß erstemal ausgegangen und ist nur dorr auf dem alten Marckt herum gegangen, aber über etliche Jahre hernach hinunter biß 8. Nicolai gekommen, wie sie auch jetzo noch durch die gantze Stadt gehet. 0 In eben diesem Jahr, da ein groffer Mangel und unerhörte Theurung an Brod und Wein und andren Lebens-Mitteln im gantzen Lande Crain, absonderlich aber in der Hauptstadt Laybach sich ereignete, hat die damalig-löbliche Lands-Obrigkeit zu Steurung deß je länger je mehr überhand nehmend- und einreissenden Übels und der dabey vor-lauffenden Unordnungen für nothwendig befunden, durch etliche Herren und Ber-ordnete, eine General-Durchsuchung aller und jeder, so wol Herrn und Landleute, als Frey- und Burgers-Häuser, ohne Unterscheid, vorzunehmen, alle Getreid-kästen oder Gewölber, auch Weinkeller zu eröffnen, allen Getreid- und Wein-Vorraht fleiffig zu erkundigen und auf-zuzeichuen. Hierzu sind als Verordnete erkiefft worden, Herr Matthias Posarell, Keyserl. Raht und Einer Löbl. Landschafft in Crain Ober-Aufschlags-Einnehmer, Herr Andreas Chrön, Keyserl. Land-Raht in Crain und Gregor Künste!, Stadtrichter zu Laybach. Da dann vermöge der, bey der Relation befindlichen Specification aller der Häuser in- und auffer der Stadt ein mehrers nicht befunden worden, als: An Weitzen 1469Va \ Rocken 72672 J Sorfitzen 215 / 323Va' Stör (oder 715 i Star.) 84 l 3608 ] 377 / An Gemischet. Hits Gersten Heydel Hadern Welschen Wein March-Wein Met 784 4167a Sämb. mj Anno 1623 ist die Vorstadt vor dem Spital - Thor abgebronnen, und das Grosse Theurung zu Lastbach. Löbliche Fürsorge und Untersuchung der Lands-Obrigkeit best solcher Theiirnnz. Was sllr ein geringer Vorrahl sich dam!» best der Eiadi befunden. Die Borstadt brrr.nt ab. / Erdbeben. Abermalige Fenerèbrunst. Theurung. Graffe Feuerè-brnnst durch Verwahr losung. Pulver- Thnrn zerspringt. Abbrennung deß Augustiner-Klosters. Gefundener Sarck einer heidnischen Jungsranen. Feuer bey dem Stephan Fleischhacker ausgekommen. «9 Anno 1626 den 7. Jenner, deß Morgens, ein wenig nach fünff Uhr, hat man zu Laybach ein Erdbeben verspührt. b) Anno 1629 den 11. Februarii ist abermal vor dem Spital - Thor in der Borstadt eine Brnnst entstanden, welche 26 Häuser, samt der Augustiner-Kirche verschlungen. <9 In eben diesem Jahr, war zu Laybach eine grosse Theurung, und musste man für ein Star Weitzen 9V2 Gulden, für ein Star Rocken 7V2 Gülden, und für ein Star Heydel 6 Gülden bezahlen, d) Anno 1630 hat zu Laybach in der Charfreytags-Nacht, nach vollendeter Pro-cefsion der PP. Capuciner, ein Jung sich mit einer Fackel nach Hause begeben, dieselbe nicht wol ausgelescht; wovon, als er entschlossen, eine Feuersbrunst entstanden, , woraus er mit genauer Noch zusamt seinem Batet entrinnen können. Weil aber das Feuer immer weiter um sich fraß, kam es auch an den gar nahe dabey stehenden Pulver-Thurn, den es um Mitter-nacht-Heit zersprengt, dadurch die gantze1 Stadt in einen unbeschreiblichen Schrecken gerieth, dieses ist der runde Thum gegen Pölant im Schloß, den man -im folgen- j! den Jahr wieder aufgeführet. <9 Anno 1631, den 7. Julii, ist das Augustiner - Kloster zu Laybach abgebrannt. Anno 1632 hat Laybach durch eine abermalige Brunst Schaden gelitten, f) Anno 1633. Als man den Grund zum Laybachischen Wirtshause, zur H ey-d e n s ch a f f t genannt, gegraben, hat man einen langen steinern Sarg, und darinnen etliche güldene Ringlein und Todten-Beinlein gefunden, aber aus der Ausi schrifft verspührt, daß eine heidnische Jungfrau darinn gelegen, und von der umfahenden Verwesung so hart gedruckt, biß sie zum Staube worden, g) Anno 1634 hat der Meßner bey S. Peter seinen Knecht umgebracht und sich nachmals durch die Flucht der gerichtlichen Rache entferntet, h) In eben diesem Jahr hat der Donnerkeil in das Schloß Laybach geschlagen, und daselbst deß Fürsten von Eggenberg а) MS. Lab. б) MS. Tbom Episc. Lab. c) MS. Lab. d) MS. Lab. e) MS. Lab. /) MS. Lab. ff) Not. Schönt. h) MS. Lab. zween Maulesel und ein Pferd im Stall getödtet. >) In diesem Jahr ward der Leichnam deß Herrn Dietrich Grafen von Auersberg, Ober - Erb - Land - Marschalls und Erb-Cämmerers in Crain und Windischen Marck, Römisch-Keyserlicher Mas. Reichs-Hof-Rahts, Cammerers, Lands-Verwalters und Land-Verwesers, Einer Löblichen Landschafft in Crain gewesenen Verordnten Amts - Pröösidentens, welcher am 28. Augusti An. 1634 gestorben, bey denen Patribus Franciscanis am 4. Sept. begraben und demselben diese letzte Ehren-Begleitung angestellt: 1. Gingen die Knaben von S. Nicolaus Kirche. 2. Drey Schulen, von den Patribus Jesuitis. 3. Die PP. Franciscani, als wohin er begraben worden. 4. Die PP. Augustiniani. 5. Folgten drey Pferde, ohne Klage. Das erste ritte Dieterich, der Stallmeister, in einem gantzen Küriß, mit einer aufgestellten Feder; das andere Herr Erasmus Raumschüssel, mit einem roten Kampff - Fahnen, darein ein Crucifip, samt dem gantzen Auerspergischen Wa-pen gemahlt war ; das dritte führten gantz aufgeputzt mit einem silbernen Roßzeug, rot-sammeten Sattel, schönen Pistolen, aufgebundenen Steigbügeln und abhangendem Attlas zween Landleute (oder Provincialen), nemlich auf der Rechten Herr Andreas Semenitsch, auf der Litt» (fett Herr Erasmus Rasp. 6. Folgten ferner zwey Rosse in der Klage. Das erste zwar war gantz schwartz bekleidet, doch ohne abhangende Tücher, welches Herr Gregor und Herr Michael Watz von Watzenberg geführt. Das andre mit einem langnachfolgenden tuchenem Schweiff, führten Herr Hanns Joseph, Freyherr wott Eckh, und Herr Hanns Seyfried Raumschüffel. 7. Nach diesen Pferden trug Herr Georg Ehrenreich von Palenburg die Klag-Fahne. 8. Ging Herr Hanns Georg Posarell von Ebensfeld gantz allein, und trug die Güldne Sporen. Diesem folgte Herr Gottfried Gall von Rudolphsegk, Einer Löbl. Landschafft bestellter Lieutenant über die Gült-Pferde, und trug einen vergüldeten Rappier. 10. Hierauf folgten Herr Hanns Daniel Wagen, Freyherr, und Herr Christoph Schwab, beyde Wachtmeister unter Einer Löbl. Landschafft, und trugen den Schild. 11. Darauf kam Herr Achaz Isen-Hauser mit dem Helm, welcher mit einem die Auerspergische Wapen-Farben fürstellendem Feder-Busch geziert war. 12. Herr Gottfried Kazianer, Freyherr, mit dem Land-Marschall-A mts Schwert. 13. Hiernechst traten daher die Musi-canten. 14. Auf diese die Clerisey. 15. Gingen vor dem Sarg die Trompeter und Heerpaucker. 16. Folgte die Leich-Baar mit einem schwartz-sammetem Leich-Tuch geziert. Oben-auf lagen: ein vergüldeter Degen und ein paar vergüldeter Sporen, und neben herum vierzehen gantze Auersber-gische Wapen. Den Sarg trugen Einer Löbl. Landschafft Officierer. 17. Sechs und dreyssig arme Studenten mit Kappen trugen die meiste Wind-liechter. 18. Nach der Baar ging mit verdecktem Angesicht und anhangendem, mit der Klag überzogenem Rappier, Herr Herr Wolfs Engelbrecht, Graf von Auersberg, Röm. Keyserl Maj. Cammerer, höchstgedachten seel. verstorbenen Herrn Grafens Sohn; welcher in gleichmästigem Habit, von zweyen Schwägern und Vettern, Herrn ferm Johann Ferdinand, Grafen von ortia, und Herrn Herrn Balthasar Kazianer, Freyherrn, begleitet ward. Hieraus folgten geist- und weltliche Herren samt dem Adel und der Burgerschafft. 20. Nach diesen das Frauenzimmer, welchem vier Klägerinnen (oder Leid-Trägerinnen) gantz weiß, mit abhangenden langen Schweiffen, vorgingen. Die erste war Fräulein Maria, Gräfinn von Auersberg, welche geführt Herr Paul Freyherr von Eckh und Herr Heinrich Paradeiser, Freyherr. Die andre, Fräulein Sidonia, Gräfinn von Auersberg, so Herr Hanns Ludwig Rasp, Einer Löbl. Landschafft Verordneter, und Herr Marx Paradeiser, Freyherr, Einer Löbl. Landschafft General-Einnehmer, geführt. Die dritte, Frau Barbara Kazianerin, Freyinn, geborne Chrisanitschin, so Herr Valerius von Moschkan, Freyherr, und Herr Friedrich von Schrottenbach, Freyherr, begleiteten. Die vierdte, Frau Maria Salome von Tettenbach, Freyinn. Diese hat Herr-Raphael Caraduzi, Freyherr, und Herr-Bartholome Valvasor, geführt. 21. Diesen folgten die übrigeFrauennach. Die Predigt hielt Herr Peter Matthias Klinka, Soc. Jes. Rector. Die Leich Abdanckung verrichtete Herr Bernhard Hitzing, Röm. Keyserl. Maj. Land-Raht, Land-Secretar und Land-Schreiber. Anno 1636 hat der Donner etliche Häuser, doch ohne sonderlichen Schaden, berührt. «) Anno 1637 den 25. Aug. zwischen drey und vier Uhr Nachmittags, entstund zu Laybach ein übles Wetter, worbey es vielmal nacheinander so starck gedonnert, als ob man mit Kartaunen Feuer gegeben, so daß Mancher hette vermeinen sollen, als ob alles über den Hauffen fallen wollte, und hat der Donner auch in unterschiedliche Häuser geschlagen, als in das Haus bey dem schwartzen Adler, imgleichen in das Weiffische Haus am Platz, überdas auf der Pöllant in der Frauen Thomasin Meyerhof, ferner in Pfeiffer-Thurn, dem Thurnmeister bey der Uhr in die Stuben, wie auch am Schloß in einen andren Thurn, welcher zu brennen angefangen, doch aber bald wieder gelescht worden, und in noch mehrere Oerter. Alle diese Donner-Streiche geschahen in einer halben Vier-theil-Stnnde, welches dann, wie leichtlich zu erachten, groffen Schrecken und Entsetzen verursachte, b) Anno 1639 den 7. Februarii, ist der Fürst von Eggenberg, als Keyserl Ambassadeur an den Papst, von Rom an-hero nach Laybach zurück gekommen, und so wol von der Landschafft, als Rath zu Laybach, mit Freuden-Schüssen empfangen und bewillkommt worden. ) und den 30. Augusti zwischen 8 und 9 Uhren in den Laybachischen Lüfften sich ein Schiessen hören lajzen, als wann etliche 100 Musquetirer in der Lufft zugleich Salve gegeben hetten. e) Was es bedeutete, hat Niemand gewust. Star de« und häuffig ein» schlagendes Gewitter. Startfei Erdbeben. Starete* Schüssen, so in der Lufft gehört worden. Kiudsmördc-m stirbt bey Erblickung der Richistal. Aberma'igcs Erdbeben. Jahr, bariitn vie! Unglücks geschehen. Grausamkeit einer Kinds-mörderirn. Ermordung deß Pater Gordians zu Trieft: Anno 1642 den 15. Jenner hat ein Weibsstück auf der Vorstadt bey dem Eriavez Geiger, ein Kind verthan und sich in das Dorff Udmath geflüchtet. Als sie nun daselbst durch die Laybachische Gerichts-Diener erwischt und nach Laybach gebracht worden, hat man sie bey dem gemauerten Kreutz unter S. Peter, als eben an dem Ort, wo man dergleichen Malefitz-Personen vom Lebem zum Tode zu richten pflegt, vorbey geführt; worüber sich das Mensch so sehr entsetzt, daß sie auf die Erde gesuncken und alsbald den Geist aufgegeben. a) Welcher Fall zweiffels ohn der harten Entsetzung für dem Ort, wo sie ihr Recht ausstehen sollen, zuzuschreiben. Anno 1643 hat sich Morgends um halber vier Uhren abermal hier ein Erdbeben vermercken taffen, b) Anno 1644 war ein sonderlich unglückliches Jahr, als in welchem der großbärtige Land-Richter, samt seinem Knecht, einen armen Halter (das ist Hirten) zu Laybach erschlagen, ingleichen der Donner in der Vorstadt zwo Personen auf den Tod beschädigt, auch ein Bauer hoch gesündigt, den man seiner Missethat halben enthauptet und verbrannt, imgleichen nechst bey der Stadt ein Bauer seinen Nachbarn beym Heimgehen in der Vorstadt erstochen, über dieses alles nechst der Stadt auch ein Bauer seinen eignen Eydam ermordet und die Flucht genommen. Doch blieb es bey diesen Unthaten noch nicht, eine Frau steurte die ihrige auch dazu, in dem sie eine Mörderinn ward an ihrem, mit einem Ehmann unehlich-erzeugtem Kinde, das sie alsobald nach der Geburt, als sie eben Brod gebachen hatte, in den brennenden Ofen warff. Und ob schon das Kind sich dreymal umgekehrt und überworffen, hat jedannoch diese grausam-unbarmhertzige Mutter dasselbe mit Gewalt wieder nieder-gedruckt und zu Staub verbrannt. Noch mehr haben in diesem Jahr zu Triest 4 vermummte Personen der Minoriteli Pater Gvardian umgebracht, und hat man bey genauer Untersuchung befunden, daß drey Brüder von eben selbigem Kloster dabey gewesen, von denen man einen zu Laybach erwischt und ein gautzes Jahr gefangen gehalten. Letzlich ist auch um diese Zeit der Post-Bot zu Clan oder Khlano ermordet, und mit noch mehr andren Unglücken dieses unglückhaffte Jahr beschlossen worden, c) Anno 1645 haben die, von deß Obristen Ferara Regiment, zu Laybach und sonst hin und wieder in Crain im Quartier ligende Soldaten, einen Fleischhacker in der Stadt Laybach im Heimgehen erstochen, einen andren aber biß auf den Tod verwundet. Darüber der gemeine Mann sich entrüstet und zusammen ge-lauffen, wovon folglich zwischen der Burgerschafft und Soldaten ein grösser Tumult entstanden, so daß beyde Partheyen mit bewehrter Hand auf den alten Marckt sich gesammlet und Feuer auf einander gegeben. Da dann bey diesem Scharmützel der Obrist - Lieutenant selber, nebst dreyen Soldaten den 18. May tobt geblieben. Uber etliche Tage hernach ist der Soldat, so den Anfang gemacht, mit dem Schwert gerichtet, und seynd in dem Auflauff auf beyden Seiten viel beschädigt, ein Burger aber und Seiler gar tobt geschossen worden, d) Anno 1649 ist der Polnische Fürst Eadzivil im Herbst hier durch Laybach gereist, als er seinen Weg ans Rom genommen. e) Anno 1650 den 24. Julii ist zu Laybach das Te Deum laudamus unter Lösung der Stücke angestimmt, hernach wurden andre Freudens-Bezeugungen wegen deß, mit der Kron Schweden geschlossenen Friedens angestellt, f) In diesem Jahr war zu Laybach ein starcker Wind, der viel Dächer zerriß und verderbte, g) Anno 1651 den 19. September ward die Musterung der Ritterschafft gehalten. h) Und kam darauf den 19. December der Fürst von Dietrichstein, als Keyserl. Commissarius, mit grossem Pomp auf Laybach, dem die gesammte Ritterschafft biß S. Veit entgegen gegangen, die gantze Burgerschafft aber mit ihrem Gewehr aufgezogen, den Fürsten also empfangen und biß auf das Schloß Laybach begleitet haben. Worauf mit Stücken und Doppelhacken, so wol die Burgerschafft, als auch die Löbl. Landschafft Feuer gegeben. c) MS. Lab. d) MS. Lab. e) Kot. Dol. Il /) MS. Prov. g) MS. Schön!, il h) MS. Joh. Hen. Wid. wie auch «■#* Poft-BolinS' Auslaufs nf* Gefecht zwischen de» Bürgern >M« Soldaten. Freuden-F^ wegen deß Frieden-Schlusses Starcker Wind. Erbhuldigung aegra dem K-hserl. Commissario »bgelkgi. und ^urgkrschaffl àu Labbach feigen sich Wen dem» Inora miß. »ergniigt, ‘"egen Steigerten ^“felhaltras. l5„t Den 25. dito begleitete der völlige Adel, wie auch die Rahtsherren von der Bürgerschafft, den Fürsten von dem Schloß in 8. Nicolai-Ktrche, und ritten die Erb* Aemter vor dem Wagen her, als Herr Ambrosius, Graf von Thurn, Obrist-Hofmeister mit dem Stab ; Herr Herwart, Graf von Auersberg, als Land-Marschall mit dem blossen Schwerdt, Herr Sanns Joseph von Eckh, Freyherr, als täbleinmeister mit dem Stäblein, und also ein jeder vermöge seines Amts. Die Herren Zwölffer oder Laybachische Rahtsherren, giengen neben deß Fürsten Wagen j von dem Schloßberg an, biß in die Kirchen und wiederum zuruck. Worauf die Erbhuldigung dem Fürsten an statt Ihrer Königl. Majest. Ferdinand deß Vierdten, als Ertz - Hertzogens in Oesterreich rc. geleistet worden. Der Adel und die Herren deß Innern Rahts, haben die Hand geküsst und den Eyd geleistet, worauf denen Erb-Aemtern, einem Jeden seine Tafel gedeckt und ein Banquet gehalten worden. Die Herren von Laybach aber entließ man; worüber sich selbige bey dem Fürsten beschwerten und Ihm zu verstehen gaben, sie hetten bey voriger Huldigung in Anwesenheit deß Fürsten von Eggenbergs auch ihre Tafel gehabt, welche sie anjetzo gleicher Massen wieder verlangten. > Allein es wollte nichts verfangen; sie er- ' hielten von dem Hofmeister die Antwort, es wäre zu Grätz und Klagenfurt auch also gehalten worden. Worüber die Burger sich miß-vergnügt bezeigten; und als hernach der Fürst den 1. October auf Grätz abgereist, auch den 15. October abermals auf Laybach gelanget und von dar den 18. wieder die Rückkehr genommen, niemaln mehr aus obenangezogenen Ursachen im Gewehr aufgewartet, sondern gethan, als ob niemand Fremds zugegen wäre, weil sie sich wegen ihrer alten Gerechtigkeit gekräncket achteten. «) Anno 1652 ist zu Laybach auf dem neuen Marckt, den 17. Februarii, vor dem Landhause ein überaus prächtiges und hochansehnliches Thurnier und Ringelrennen von fünff und dreyssig berühmten hochadelichen Rittern gehalten worden, die alle prächtig aufgezogen und vier Partheyen gemacht ; davon die Erste sich Europäisch, die Andre Asiatisch, die Dritte Africanisch, die Vierdte Americanisch titu- litte und aufzoch. Die Namen dieser Ritter und jedweder Parthey Charteil (oder Ausfordrungs - Brief) sollen unter den Jahr-Geschichten, nemlich im letzten Buch dieses Wercks, bey dem 1652. Jahr dem gunstwollendem Leser mitgetheilet werden. Anno 1653, den 22. Junii, ist zu Laybach wegen der Wahl Ferdinand deß IV. zum Röm. Könige das Te Deum laudamus gesungen und allerley Freuden-Zei-chen gehalten; zumaln, weil vor 160 Jahren, als im Jahr 1493, von dem Herrn Andreas von Auersberg an eben diesem Tage, als am Feyrtage deß heiligen Achatii der herrliche Sieg gegen die Türcken bey Siffeck erhalten worden. Zu dieser Solen-nität ward folgende Anstalt gemacht. Erstlich ritten Herr Wolfs Engelbrecht, Graf von Auersberg, Landshauptmann in Crain in der Valdrappa mit andren Herren und Landleuten, so sich auf die dreyffig belieffen, ohne Valdrappa aus seiner Behausung nach der Thum-Kirchen S. Nicolai, alle stattlichst aufgeputzt und stafirt; attivo nach vollendetem groffen Amt, so die Brüderschafft deß Welt-Heilands in ihrer breytägigen Solennität gehalten, Serr Frantz Maximilian Vaccani von '. Paß, Bischofs zu Biben, Einer Löbl. Landschafft in Crain Berordneter, absonderlich das hohe Amt, auch folgends selbst eine zierliche Predigt verrichtete und nach Beschluß derselben das Te Deum laudamus selbst anstimmte. Darnach ist der Herr Landshauptmann, zusamt denen obig-benannten Cavallieren wiederum nach Hause geritten; und sobald er daselbst angelangt, haben die vor dem Landhause im Gewehr gestandene Ranfftische und andre hieher beruffene : im Land-gelegene Bölcker oder Soldaten aus Musqueten Salve gegeben; darauf am Schloß das Keyserl. und Landschafft-liche grobe Geschütz und Stücke, nach diesen aber der Burgerschafft am Platz gestandene Stücke gelöset worden. Die in Waffen auf dem Platz versammelte Bürgerschafft praef ent trte sich sonderlich vor der Behausung deß Herrn Landhauptmanns mit einer gegebenen Salve, deßgleichen auch vor dem Bizdom-Hause. Auf welches die Bölcker vor dem Land-hause die andre Salve hören lieffen, denen das grobe Geschütz am Schloß und also unter währendem Banquet Herrn Land- Frohlocknng»-Fest über die Rümisch-Kömzl. Wahl Ferdinand deß IV. Hauptmanns, wobey in die viertzig Personen sich einfanden, beh dem Gesundheit-Trincken Ihrer Keyserl. Mas. das dritte Mal gefolgt ist. Wie dann auch beh denen andren Gesundheits-Trincken, alle Mal durch die Soldatesque und sonst in der Stadt, fast in allen Häusern, Salve gegeben worden; welches biß gegen den Abend gewährt. An welchem man in der gantzen Stadt die Fenster mit ausgesetzten Lichtern und allerley - gewählten Laternen geziert, auch da und dort eine Music hören lassen. Da dann der Herr Landshauptmann in Begleitung vieler Ca-vallier, in der Stadt herum geritten. Welche Freudens-Bezeugung also die Nacht hindurch, biß gegen den Morgen fortgewährt. «chönes Am Dienstage darauf, den 24. Junii, Feuerwerck. am Fxst S. Johannis deß Täufers, ward das Feuerwerck in dem Prüell gehalten, so auf Einer Löbl. Landschafft in Crain Unkosten der Zeugmeister, Hanns Wattier, seines Handwercks ein Circkel-Schmied, zugerichtet. Dieses Feuerwerck machte ein aufgerichtetes Castell mit drehen Thürnen fürstellig. An dem Mittlern stund ein Königlicher schwartzer Adler, ob dem Eingänge der Pforten aber der blaue Landschafft-Adler; welche behde mit eingelegtem Feuer gar schön miteinander spièleten. Die übrige zween mit dem Ungarischen und Böhmischen Wapen gezierte Thürne thäten eben dergleichen. In dem Thor spielte ein Ziel-Feuer in einer Latern, auswendig an denen zwey Thürnen zeigte sich das Keyserl. und Landschaftliche Wapen in umlauffenden und Feuer auswerffenden zweyen Rädern. In gleichförmiger Weise, wiewol etwas besser unterhalb, stunden vier Wapen, nemlich obgedachten Herrn Landhauptmanns als verordneten Amts - Presidenten, Herrn Bischofss zu Biben, Herrn Johann Andreas, Grafens von Auersberg und Herrn Hanns Georg Posarellens, Berordnetens in Crain, gleichmäßig in Feuer - Räder eingetheilt. Uberdas waren noch andre vier kleine Räder mit denen Wapen der vier Erbländer, als Steher, Kärndten, Crain und Görtz zu sehen, dann auch ein fliegender und Feuer - ausspeyender Drach. Aus einem Pöller fuhren fünff Lufft-Kugeln nacheinander auf, mit eingelegten Schlägen. Uber diß Alles warst man auch zwölff Waster-Kugeln. Man schertzte auch mit einem paar Testaten, einem paar Schwertern, einem paar Prügeln und Pusikanen. Man ließ gleichfalls fünff Schnur-Feuer lausten, deren erstes ein Stuck, dieses aber das Feuerwerck angezündet. Zuletzt geschahen vier Schläge, und ließ man sechszehen Dutzet Raquetten, groß und klein untereinander vermengt, steigen. Es wurden auch beh diesem Freuden-Feuer und Feyer, dreh Zelte aufgeschlagen; zwey für die Cavalliers und Barnes, das dritte für den Zeugmeister und dessen ungehörige Feuer-Putsch. Das erste war mit Confltüren, Wein und andren Erfrischungen bestens versehen. Und damit ward also das Freuden-Fest zu Männiglichs Vergnügen glücklich beschlossen, ausgenommen, daß einer aus denen Landschaftlichen Officierern, der sich zu nahe eingedrungen, unter währendem Gefecht mit denen Testaten unversehens einen Schaden bekommen, indem ihn nemlich das Feuer unter das Angesicht geschlagen und den Bart fast gantz abgezehrt, daß er also biß zu Wieder-Erwachsung seines Barts einen Patienten abgeben müssen, a) Anno 1654 den Tag vor Pfingsten hat es zu Laybach so sehr gehagelt, daß man in verschiedenen Häusern nach etlichen Tagen in denen Hauswinckeln an-noch gantze Hausten sehen können, b) In eben diesem Jahr ist Herr Frantz Plaßmann aus der Gefängniß ledig kommen, indem ihm deß Schergen oder Gericht-Dieners Dirne die Thür geöffnet, da er mit einem blossen Säbel in der Hand um Mittag-Zeit, durch die Stadt gegangen und die Flucht genommen; wie solches weitläufftiger beh dem Schloß Oeden-Grätz schon erzehlt worden, cj Anno 1655 im Obtober, Abends, Mann«, zwischen sechs und sieben Uhr, hat eine das Bauten - Frau, die ihren Mann, damit G-Mg«'ß sie einen andren ehlichen mögte, umge- an- bracht, die Laybachische Gefängniß, darinn sie gelegen, angezündet, und mit erbärmlichem Geschrey, die Oeffnung deß Gefängnisses erhalten; da sie dann geschwind, indem Andre mit Löschung deß Feuers beschäftigt waren, davon gewischt, deß andren Tags aber wieder a) MS. Prov. & MS. Lab. b) MS. Lab. c) Temp. meo. ®turmwinb. 8rmden-Fest wegen Jojserl. Wahl Leopoldi I. «rosse Feuers- Brunst. gefangen, bald darauf zum Schwert verdammt, und als sie nicht beichten wollen, sondern immer um die Sente herum gelauffen, von dem Hencker enthauptet worden. <*) Anno 1657 war ein ungemeiner Sturmwind zu Laybach, der viel Dächer und Meyerhöfe, auch Kirch - Thürne zerrissen, b) Anno 1658 den letzten Iulii ist zu Laybach das Te Deum laudamus gesungen, und dreyssig Stücke am Schloß, auch hundert und zwantzig Doppelhaken zum! dritten Mal abgebrennet worden. Worauf die Burgerschafft mit gleicher Donner-Stimm geantwortet, und dieses wegen jetziger Keyserl. Maj. Leopoldi deß I. Erwählung zum Röm. Könige und Keyser. 0 Anno 1660 kamen Ihre Keyserl. Maj. Leopold der Erste auf Laybach, wovon ein Mehrers in Beschreibung der Lands-Fürsten zu sehen. Den 17. Septembr. dieses 1660sten Jahrs ist zu Laybach eine grosse Feuersbrunst auf dem alten Marckt, wo | jetzt S. Florians Kirche stehet, gewesen, in welcher funffzehen Häuser abgebrannt. Nächst darbey steht der grosse Keyserl. Pulver-Thurn, in welchem jederzeit eine grosse Menge Pulver ligt, daher die Leute ein falsches Geschrey ausgebracht, und damit überall die Gassen angefüllet, als ob der Pulver - Thurn zu brennen angefangen. Weßhalben gar viel Leute die Stadt verlassen und davon gelauffen, und ist Mancher eine Meilwegs fort» gerennt, ehe er die Künheit genommen, sich umzuschauen; Mancher aber vor Mattigkeit nidergesuncken, indem die Kräfften ihm kein ferneres Lauffen vergönnt. Kurtz, es war eine unglaub-lich-groffe Furcht. Weil aber der Thurn wol versehen und mit eisernen Balcken wol versperrt, als tunten die darauf gefallene, obschon glühende Funcken keinen Schaden stifften. So ward auch die Brunst gleichwol noch fast einen Büchsen-Schuß von dem Thurn entferrnt, а) MS Schöul. б) MS. Lab. c) MS. Prov. um welchen auch überall Bäume stunden. Doch sollte Gott die Entzündung dieses Thurns verhängt haben, so würde schwerlich in Laybach ein Haus übrig geblieben seyn. d) Anno 1669 den 1. September mor-gends um vier Uhr, verspührte man ein Erdbeben, und ereignete sich solches den 29. December abermalen mit unglaublicher Gewalt, k) Anno 1672 fiel zu Laybach den 18. Iulii ein ungemeiner Platzregen um neun Uhr deß Abends. Damals riß auch der Wind die berühmte schöne, grosse und alte Linden, so hinter der S. Nicolai Kirchen gestanden, mit der Wurtzel aus, und legte sie gegen der Haupt-Gassen nider. f) Anno 1676 den 4. Mertzen zwischen 1 und 2 Uhr nachmittags ist in der Vorstadt, vor dem Spital - Thor zu Laybach, bey einem Schmiede das Feuer bey gantz truckenem Wetter ausgebrochen. Wodurch innerhalb zwo Stunden über viertzig Häuser in die Asche gefallen, und also biß zu der Reitschul und hinter dem Capuciner-Kloster an die Kloster-Frauen hinzu alle Häuser, imgleichen auch das Lusthäuslein auf dem Königl. Berge, im Fürstl. Auersbergischen Garten , von dem Feuer verzehrt worden. In welcher Brunst drey Kinder und ein Weib jämmerlich um das Leben kommen, g > Anno 1678 hat die Löbl. Landschafft in Crain eine Buchdruckerey auffegen lassen, weiln selbige der gelehrte Johann Ludwig Schönleben verlangte, und ist von Saltzburg, Johann Baptista Mayer, hereingereist, welcher selbige angelegt, auch Setzer und Drucker, samt ihren Jungen mitgebracht, durch welche hernach in seiner Abwesenheit die aufgerichtete Druckerey versehen worden. Derselbe Mayer hat das allererste Mal ein Elogium oder Lob der H. Mutter Gottes Anno 1678 den 25. Novembr. zu Laybach gedruckt. Wovon ich allhie diesen Abdruck ertheile: (?) Temp. meo. é) MS. Schönl. /) MS. Lab. ff) Temp. meo. Srbbebe» Sturmwind und Platzregen. Grosse FeuerO- Brunst. Zu Laqbach wird ein: Buchdruck-req auf jericht ft. Wad zum ersten Mal bariim gedruckt worden. >1 A It LK ABSQVE KAEYO LABlS ORlGlNA-LISCONCEPTAE NOyA TYPOGRAPhJa J-ABAjÜENSJs yRBjs J^ONSeJÜRATA sVb felicibYs AVspICIIS PROCerYM inclytae CarnIoliae. ELOGIUM. MARIA Nomen omnium, Omen nominum $ tliesav/ro erutum divinitatis. a) Bene ominor puppi naufragae Multis nominibus obaeratae, Hactenus Anonymae, posthac Marianae. Jactatur, non mergitur : Quia respicit MARIAM Stellam maris b) In medio nebulae sine nebula; cj Cui tributum vehit literarium. Quidni folementorum dominae vectigal pendant dj Etiam Elementa literarum. Et quae (oharacter SW est, Ei serviant characteres ? e) M Stat in Macrocosmo Ecclesiae tMicrocosmi^ f) Pars suo toto major, g) Stat : nunquam cecidit. ) Kot. mea. liche Laternen, und an theils Orten weisse Windlichter aus, in den meisten Fenstern aber schaute man die sinnreichste und schönst - gemahlteste Denck - Bilder , und prangten auch so gar damit die Fenster bey den Klöstern in den Kirch-Thürnen. Absonderlich aber hatten die Herren PP. Soc. Jesu vor dem Collegio auf dem Platze gleichsam einen gantzen Pallast von solchen gemahlten Sinn-Bildern und dergleichen, inwendig voll Lampen und Lichtern, aufgerrchtet. Durch alle Gaffen hörte man allerley Music, auch Heerpaucken und Trompeten die gantze Nacht durch, so daß fast niemaln ein so groffes Freuden-Fest gehalten worden, cj Anno 1683, den 2. Aprilis, hat man ein schönes Monument gefunden, als man den Weg oder die Straffen vor dem Carlstädter Thor verbesserte und gemut-maffet, als ob vor diesem der Iüden Begräbniß da gewesen. d> Anno 1684, den 21. Octobr. um halb sieben Uhr frühe, war zu Laybach ein so starckes Erdbeben, daß etliche Rauchsänge über den Hauffen, auch viel Dach-Ziegeln von denen Dächern herab fielen. Anno 1684, den 10. October um 11. Uhr Vormittag, ist der fromme P. Marcus d’ Aviano, Capuciner - Ordens, auf Laybach in der Sänfften gebracht worden, der in der Vorstadt aus der Sänfften gestiegen, und haben ihn viel zu Fuß biß in das Capuciner-Kloster begleitet. Den 11. Octobris hat er eine Stunde lang Meffe gelesen, nachmals eine kleine Predigt in Jtaliänischer Sprache gehalten und dem Volck den Segen ertheilt. Ein gleiches thät er auch Nachmittags. Den dritten Tag, als den 12. Octobr. früh, ward er in einem Kobelwagen in Begleitung der Schloß-Guarde in die Thum-Kirche S. Nicolai geführt. Woselbst er bey dem hohen Altar die Meffe verrichtet, nachmals eine schöne Buß Vermahnung gethan; Nachmittags aber hielt er nochmals eine geist-eifrige Buß-Vermahnung und ertheilte dem Volck seinen letzten Segen. Worauf er sich den 13. Octobris auf den Fluß Laybach gesetzt und auf Freudenthal gefahren, bey einem unglaublich-groffen Zulauff deß Volcks. Anno 1685, den 18. May, sind etliche Gottscheer mit Sack und Pack, Weib- c) Temp. meo. d) Temp. meo. e) Temp. meo. Geiundeue« Monument. giarde» Erdbeben. P. Marcus d’ Avi»»® kommt auf Laybach. Einige Gottscheer werden nach Oesterreich versetzt. Benelianische Werbung. Amiquilitlen, so man zu Laybach gcstinben. Donner schliigl in ben Pulver-Thurv zu Laybach. Ma» für brasse Gewalt solcher Scklag geübt. a und Kinder , hier durch die Stadt Laybach in Oesterreich gezogen; weil daselbst viel Grundstücke öde gelegen, und solches aus Mangel deß Land-Volcks. Daher man diese Leute begehrt und ihnen ge-wisse Oerter angewiesen hat. Im Junio dieses Jahrs seynd viel Ca-pelleten für die Venetianische Republic hier zu Laybach geworben und den 25. Junii abgeführt worden. Den 5. Julii 1685sten Jahrs hat man schöne Antiquitäten, bey Verbesserung der Strassen, ohnferrn von den Discal-ceaten gefunden, als nemlich eine grosse steinerne Truhe, welche auch einen Deckel von schönem, mit Figuren ausgeschnittenem Stein gehabt. Diese Truhe war unter dem Boden auch hohl, und also der Boden in der Mitte der Truhen, doch Alles aus einem Stück Steins, der einem weissen schön - glitzendem Marmel ähnlich, dergleichen in diesen Landen sonst nicht zu finden. Den 23. Julii frühe um sechs Uhr ist das Feuer in der Vorstadt hinter dem Garten der Kloster-Frauen, insgemein Galave Ulze genannt, ausgebrochen, und hat fünff Häuser völlig aufgezehrt. Anno 1686, den 28. April, zwischen drey und vier Uhr Nachmittags, hat der Donner zu Laybach auf dem Schloß-Berge in den Pulver-Thurn geschlagen, in welchem die Löbl. Landschafft in Crain über 500 Centner Pulver gehabt. Der Thurn war halb rund, groß, starck und hoch, hatte auch unterschiedliche Böden auf- und übereinander, so insgesamt mit Lunten, Harnischen und andren Kriegs-Zurüstungen angefüllt waren. Damit aber die Gewalt dieses Pulver-Thurns-Entzündung kund werde, ist zu wissen, daß der Thurn samt einem Stuck von der Ringmauer gantz der Erden gleich sey weggehoben worden, so daß nicht ein Steinlein auf dem andren geblieben, sondern in eine unglaubliche Weite sich zertheilet, ja das eiserne Thor, so man erst nach etlichen Tagen gefunden , fast auf eine Deutsche Meilwegs weit von der Stadt geführet. Worüber Jedermann erstaunete. Fast kein Haus blieb in der Stadt ohnschadhafft, und sielen viel Oefen ein. Der überhäuffte: Dampfs stieß alle Fenster-Scheiben ein, die Leute aber warff er über den Haussen, so daß Mancher, der auf einem Stuhl geseffen, von dem Dampff zuruck ge-worffen worden. Daher auch ein Jedweder fest geglaubt, das Wetter hette in sein Haus geschlagen. Als aber alsobald darauf der Pulver-Geruch ansing sich auszubreiten, argwohnte man, daß der Donner in den Pulver-Thurn geschlagen hette. Weil nun der Rauch so dick war, daß Keiner den Andren erblicken kunnte, wüste man noch nicht, ob auch die Stadt zugleich mit angezündet und in Feuer gerathen wäre. Es verlohr sich aber dieser Schrecken, da sich Jemand erkühnet, nach den unglückhafften Ort zuzueilen, woselbst man gleichsam einen gantz glühenden Wald (wiewol es starck geregnet) angetroffen: sintemaln die Lunten oder Zündstricke sich überall an die Bäume gehängt und solche angezündet hatten. Massen ich solches mit Verwunderung, als ich vier Tage hernach dahin gekommen, angesehen und viel tausend Stücker Lunten erblickt, die alle angebrannt, durch den starcken Regen aber wieder gelescht worden. Der starcke Schall und Dampff hat auch alle Ziegel von dem andren Pulver-Thurn, so nur einen Steinwurff von diesem Thurn entferrnt, und in welchem die Löbl. Landschafft in Crain noch eine viel grössere Menge Pulvers gehabt, herunter geworffen, auch das Dach mit Lunten gleichsam besinnet und also diesen Thurn in die äufferste Gefahr besetzet. Zu groffem Glück aber fanden sich in dieser Noch alsobald unverzagte Leute herbey, die diesen Thurn bestiegen, und das schon angezündete Feuer oben wieder lescheten. Sollte die Flamme diesen Thurn auch ergriffen haben, so hette sich das Unglück drey doppelt vergröffert ; denn es wäre hernach der kaum einen Pistolen-Schuß davon entfernte Keyserliche Pulver-Thurn, in welchem etliche tausend Centner Pulver verwahrt ligen, auch angegangen, und auf solchen Fall schwerlich ein Haus in Laybach stehen geblieben, oder je zum allerwenigsten gantz zerschmettert und zerschlagen worden. Doch hat auch der erste würcklich weg-gerissene Pulver-Thurn, denen bey S. Florians-Kirchen auf dem alten Marckt befindlichen Häusern einen ziemlichen Schaden zugefügt, und vermittelst deß Dampffs von dem Pulver Thurn durch den Wald hinunter biß zu S. Florian %* Wunderliche Erhaltung eine- Thurn ISädjttr» unk keinen Kinder einen Riß gethan, nicht anderst, als ob ein See von dem Berge herab, den Ausbruch 'genommen hette. Angernerckt derselbe alles niedergerissen, und so tool die grösten und dicksten, als auch kleinsten Bäume, zusamt denen Wurtzeln ausgerissen und etliche Klaffter breit nidergelegt. Dieser unbeschreibliche Pulver-Gewalt hat auch, zu aller Leute ungemeinen Verwunderung, in die alte und grosse Buchen und Eychen an verschiedenen Orten Stücker Eisen hinein geschlagen und gleichsam eingepreget, so daß sie fast einer Spannen tieff in dem Holtz gestecket und keine Möglichkeit gewesen, solche ohne Aushacken wieder heraus zu bringen. Rechst bet) diesem zusprengten Thurn, und zwar nur einen kleinen Steinwurff davon, ist der Thurn bey der groffen Pastey, in welchem Thurn sich ein Keines Wachthäuslein befindet, darinnen man bey Nacht die Wacht hält, und der darinn sich enthaltende Wächter insgemein der Tschvai benamset wird. Eben dieser Wächter war bey geschehenem Donnerstreich oben auf dem Gange deß hohen Thurns, und lag sein Kind, ein Knäblein von zweyen Jahren, neben ihm auf eben diesem Gange, derselbe ward durch den greulichen Gewalt bey Zer- j sprengung deß Pulver-Thurns von dem Gange herab- und in den Thurn hinein gemorsten. Welchen Fall er zwar an seinem Leibe empfunden, doch ohne Gefahr am Leben. Eben dieser Pulver-Dampff und Knall zersplitterte alle Ziegel auf dem Dach und entdeckte es. Die Bretter auf dem Gange nam es gleichfalls weg, und warst alle Thüren m dem Thurn über den Hausten. Doch blieb das einige Bret, worauf das Kind auf dem Gange gelegen, stehen, also daß Jedermann über solchen allgewaltigen Gottes-Schutz sich verwunderte, der bey dieser äustersten Todes - Gefahr seine Schirm - Flügel über dieses kleine Kind ausgestrecket und es für aller Gefahr bedecket hat. Bey diesem unterschiedlichen Tumult ist jedannoch nur eine einige Person tobt geblieben, nemlich ein Schüler oder Student auf dem alten Marckt bey S. Florian. Rach etlichen Wochen fieng man wieder an auf den Grund dieses zersprengten Thurns einen neuen zu setzen. Der jetzo zu behöriger ®röste wieder erwachsen ist. a) In eben diesem Jahr, und zwar zu Ende desselben im December, hat etn Deutscher Apothecker-Gesell einen Deutschen Artzt vor dem Spitaler - Thor, gantz vorsetzlicher Weise, mit einem Musqueton niedergeschossen, und sich alsobald darauf in die Augustiner-Kirche geflüchtet, und ungeachtet man das Kloster starci verwachte, ist er doch im Jenner deß 1687sten Jahrs entwischt und entgangen. Kurtz darnach im selbigen Monat Jenner starb auch der Artzt, welcher sechs Kugeln bißher im Leibe getragen. Anno 1687 den 21. Julii hat eine , Burgersfrau hier zu Laybach drey Kinder lebendig zur Welt gebracht, als nemlich ein Knäblein und zwey Mägd-I lein. Das Vierdte aber ist durch einen Mißfall, ehe es noch in das Leben gekommen, ihr abgegangen. Hat sie also vier Kinder empfangen. Doch musste diese so fruchtselrge Mutter unselig seyn, weil sie durch ihr Absterben den 1. Augusti gemeldten Jahrs alsobald ihre Drey-linge zu Mutterlosen Waisen gemacht. a) Temp. meo. Ein Schüler bleibt darüber tobt Mörder entwischt. Fruchtbare Kinder- Mutter. Ende deß eylssten Buchs ili""