Nr. 277. Moutag, 5. Dezember 1887. 106. Jahrgang. OMcher Zeitung. V»ännmer»«lonl>prels: «tit Poftv«r!«nbun«: ss«,n»jähr<, fi. 15, halbjählig sl. ?,K0. Im «lomptoii: «««»iähriss sl.ii, »nlbjähn« sl. s.,»o. Yür blc ZuficNung in« Hau« ganz>ähli« ,u 4 feilen 2» lr., „röße« per .^c »', lr,: bci öftcie» Wiederholungen pr. .»seile 3 t». Die..«albach« Leitung" «lscheiut le in Anerkennung seiner langjährigen, anch vor dem feinde ausgezeichiieten Dienstleistung den Orden der fernen Krone zweiter Classe taxfrei zu verleihen. Se. l. und k. Apostolische Majestät haben mit Aerhöchster Entschließung vom 24. November d. I. dem ^beringcnieur bei der Statthaltern in Graz Wilhelm . ilcher anlässlich der vom ihm erbetenen Versetzung ^ ben dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner ^uen und ersprießlichen Dienslleistnng den Titel und Charakter eines VailralheK mit Nachsicht der Taxe aller-^abigst zu verleihen geruht. Taaffe ^n. s,. Nichtamtlicher Hheil. Zur Situation. Wo sind die Grenzen des Ernstes und drs Witzes ^ der politischen Discussion? Das moralische Gefühl M die politische Empfiudnng müssen darüber ent-Oeiden, durch uns selber miissen wir erfahren, wo die Marksteine einzusehen sind. Vom oppositionellen Stand-punkte aus mochte es vielleicht etwas Verlockendes ^ben. den Antrag dynete Stimmung zu versehen. Um die Aufregung zu ^ern. nimmt der Künstler zu ganz besonderen Mit-^ seine Zuflucht. Oben in den Lüften, auf schmalem, 2^anlendcln Steg brennt er ein Feuerwerk ab, er hält von seinem erhabenen Standpunkte aus witzige Au-reden au das Publicum. Da, als er schon am Ende der Bahn angelaugt ist, stellt sich ihm ein unerwartetes Hindernis enlgegrn, der Künstler schwebt in üe. bensgefahr; aber rasch besonnen, wagt er den nako nwl-!al6 und schwenkt lachend anf festem Boden die mit allerlei Flitter behängte Mütze. Das Publicum bricht in stürmischen Beifall aus, die Production ist gelungen. Wenn man jedoch die Gemüthsbeschaffenheit des Verwegenen untersuchen wollte, so würde man ent-drcken, dass seine Heiterkeit nur eine erkünstelte ist. Wir haben das Recht, von den getäuschten Hoffnungen, von den betrogenen Erwartungen der Opposition zu fprcchcn. Als Dr. v. Gautsch mit energischer Hand in das Mittelschulwesen eingriff, da verfiel die Opposition in ihren alten Fehler. Die Sache selber, die Reform des Mittelschulwesens, hatte für sie nur eine uutcrgcurdnete Bedeutung. Dagegen wendete sie ihre ganze Aufmerksamkeit dem Zwiespalte zu, der zwischen der Regierung und der czechischen Partei zu entstehen drohte. Man hoffte, politisches Capital aus dem Conflicte zu schlagen. Den Maßnahmen des Dr. v. Gautsch tonnte man die Zustimmung uicht verweigern; abcr mau rcchucte doch mit aller Sicherheit darauf, dass dieser Schritt der Regierung selber eine gefährliche Situation bereiten wrrde. Es wird uns geschildert, recht launig uud witzig geschildert, wie die Opposition der Czechen gradweise sich herabgestimmt habe, nachdem die Führer der Czechen iu direcle Berührung mit der Regierung getreten seien. Wir gestatten es uns, die Episode in einer anderen Beleuchtung zn sehen. In demselben Grade, wie die Opposition der Czechen sich milderte, verblassten auch die Hoffnungen der deuschen Opposition. Mit aller Bestimmtheit rechnete man aus einen Conflict zwischen den Czechen und der Regierung, auf Spaltung in der Majorität, und man glaubte, das« drr Regierung nur die Alternative übrig bleiben werde, entweder eine neue Majorität bildeu oder überhaupt auf eine Majorität verzichten zu müssen. Man hielt die Krise für unausbleiblich. Al« aber die große czechische Partei die Situation durchschaute und danach ihr Verhalten einrichtete, da wurde die Opposition immer kleinlauter, bis sie jetzt endlich einsieht, dass sie alle Hoffnung aufgeben muss. Man fühlt sich betrogen in den Wir. kimgen. getäuscht iu den Hoffnungen, welche man auf deu Conflict zwifchen der Regierung und den Cz'chen sctztr, und durch grenzenlose Heiterkeit will man den murren Verdruss verbergen. Uns täuscht das glänzende Costüme nicht, die kühnsten Lnftsprünge reißen uns nicht zur Bewunderung hin, wir sehrn den tiefen Kummer, der in der Seele der Opposition ist. Das Ministerium hat keiuen Rückzug angetreten, hat. zu leinen Zugeständnissen an die czechische Partei sich herbeigelassen, die Maßnahmen des Unterrichtsministers bleiben aufrecht und werben in aller Strenge durch, geführt. Das sachliche Interesse ist gewahrt, die Würde des Staates ist geschützt. Dennoch ist die Einheit der Majorität nicht gestört worden, und dennoch gelang es der Regiernng, in gutem Einvernehmen mit der Majorität zn bleiben. Damit ist für die großen Zwecke des Schulwesens, damit ist für den Staat außerordentlich viel errungen. Wir könnten nun viel über das Rrcht dcr Opposition sprechen, und wie es die Aufgabe auch der Oppo» sition sei, das Gute anzuerkennen nnd dem Schlechten entgegenzuwirlm. Die Opposition, welche nur die Machlfragc zum Ausgangspunkte ihrer Bestrebungen macht, ist, wie in manchen Ländern Europa's, so auch in Oesterreich, ?ine aussichtslose geworden. Eiue solche mit den besten parlamentarischen Traditionen im Widersprüche stehende Opposition kann in Oesterreich nie mehr auf Erfolg zählen, Wenn Organe der Opposition sich in einer braudstiftendkn Thätigkeit gefallen, wenn sie von der Verhöhnung der Nationalitäten Erfolg erwarten, dann verräth das eine bedauernswerte Un> wissenheit hinsichtlich der thatsächlichen Verhältnisse, hin. sichtlich dessen, was auf dem parlamentarischen Boden Oesterreichs erreichbar erscheint. Eine Opposition, die solcher Verirrnng sich preisgibt, compromittiert sich selber und maq jede Hoffnung fahren lassen. Allein wenn wir a»ch das breit nnd dcntlich auseinandersetzen wollten, so würden wir nur in den Wind reden. Es gibt oppositionelle Organe in Oesterreich, w Gemüthes zu finden. Diese Antwort be. ".lcht k?'^ ^ Eie zweierlei nicht verstehen: einmal lines ». 5s - ^ zu lesen und sodann nicht da« Treffen . Ä/^" Auswahl bei Ihrer Lecture, »n ^ b'e Kunst zu lesen? höre ich Sie steptisch "bttw'5 r lss, ""h"e Freundin, doch muss ich zu "oft hinzufügen, dass die Mehrzahl der Frauen diese Kunst uicht versteht. Schon ein Blick in die Bibliothek der meisten Damen beweist dies. Polko's Dichtergrühe. die Classiker, die meist nicht gelesen werden, ein Kochbuch, vielleicht noch einige Nndachts-und Erbauungischriften bilden gewöhnlich den Inhalt einer folchen. Im übrigen suchen die Damen ihre lite-rarischen Bedürfnisse durch die Vermittelung der Leihbibliothek zu befriedigen. Planlos, wie der Leihbibliothekar seine Sendung zusammengestellt hat — er befolgt bei seiner Zusammen-stellung nur den Grundsah. dass sie das Neueste enthalte — lesen dann die Damen den Ballen geistiger Producte durch, wie sie ihn erhalten haben. Die em-zige Anforderung, die sie an ein Buch zu stellen pflegen, ist, dass dasselbe spaunend geschrieben sei, dass es möglichst viel Liebeserklärungen enthalte, mit einem Worte so abgefasst sei. dass der Leser sich gar mcht von ihm losreißen kann. Unsere neuere belletristische Literatur lst überreich an Erzeugnissen, die auf diese Anforderungen berechnet sind; und so verschlingt denn auch manche Dame tag. lich ihre 2—3 Bände Roman-Lectüre der geschilderten Art mit eiucm wahren Heißhunger. Dauernd findet jedoch kein Frauenherz au dieser Art zu lesen Genus«, und auch Sie, verehrte Freundin, scheinen es müde zu sein, von Band zu Band zu hetzen. Wer nur lie^t. um ein augenblickliches Unterhat« tungsbedürfnis zu befriedigen, wird niemals für die Länge der Zeit Freude an der Lecture finden: denn die Poesie hat wie jede Kunst nicht den Zweck, zu unterhalten; sie will das Herz veredeln, will das Ge. müth erheben und will den Geist bereichern. Jeder geistige Genuss erfordert jedoch vor allem Ruhe, innere Sammlung. Eine Lecture, die das Nervensystem nur für einige Stunden aufregt, ist völlig zu verwerfen. Sie schadet dem Körper und der Seele, sie hinterlässt leinen dauernden, veredelnden Eindruck im Gemüth des Menschen. Mit dem neuen Bande eines Werkes, das der Leser beginnt, versinkt der Inhalt des früher Ge-lefenen in das Reich der Vergessenheit. Abspannung, Ermattung ist das Resultat dieser Lecture. Wenn jemand eine Kunstausstellung, ein Museum besucht und nur flüchtig von Oemälde zu Gemälde eilt, von Scnlptur zu Sculptur hastet, so hat er wohl Zeit, oberflächlich zu erkennen, was die Werke äußerlich darstellen, er sieht wohl, ob ein Bildwerk aus Marmor oder aus Bronze ist, ob er ein Aquarell oder ein Oel-bild vor sich hat — die Idee des Künstlers bleibt ihm jedoch unverständlich; die Schönheit, die Erhaben« heit des Kunstwerkes lässt ihn kalt, weil er sich nich^ die Zeit nimmt, sie auf seine Seele wirken zu lassen. Ebenso verhält es sich mit der Dichtkunst. Nur dass die Poesie anch den einfachsten Naturmenschen zu-gänglich ist, dass sie, namentlich wenn sie sich mit der Musik verbindet, auch die Seele des Ungebildetsten mächtig ergreift, dass ein schlichtes Volkslied auch sein Gemüth in die tiefsten Tiefen erschüttert. Um jedoch diese Wirkung hervorzubringen, ist vor allen, innere Sammlung erforderlich. Willst du lesen ein Gedicht. Sammle dich wie zum Gebete, Dass vor ''emc Seele licht Das Gebild des Dichters trete, Dass durch seine Form hinan Du den Blicl dir auswärts bahnest Und wic's Dichteraugen sah'n, Selbst der Schönheit Urbild ahnest. ^aidachcr Fettung Nr. 277. 2266 5. Dezember 1U87. einen .«nllo mortale retten. Da macht man plötzlich eine große ethnographische Entdeckung. Die Czechen sind ein änßerst weichherziges, nachgiebiges und geschmeidiges Volk. Die Czechen thnn alles, was man von ihnen verlangt, man darf nur im strengen Vefehlshabertone mit ihnen sprechen. Man gelangt mit Leichtigkeit zum Ziele. Auf diese Art l^st sich der Erfolg der Regie, rung in Nichts auf; denn es kostet ja nicht die ge« ringste Schwierigkeit, die Czechen zur Nachgiebigkeit zu bewegen. Wären diese zur Heiterkeit stimmenden Be-hauptunqen irgendwie ernst gemeint, dann müssten wir sagen, dass den früheren Systemen, welche von der gegenwärtigen Opposition getragen und gestützt w»r. den, damit keineswegs ein glänzendes Zeugnis ausgestellt wird. Warum ist es denn den Regiernngen von Schmerling liis Allerkperg nicht gelungen, dieses schmiegsame, so leicht zu behandelnde Volk der Czechen zur Anerkennung der Verfassung zu bewegen? Warum verstehen es denn die Staatsmänner der deutschen Opposition in Böhmen nicht, mit den Czechen auf gutem Fuße zu bleiben, nachdem diese Nationalität so leicht und bequem beeinflusst und beherrscht werden kann? Das oppositionelle Organ spottet seiner selbst und weiß nicht wie. 'Allein die oppositionelle Behauptung ist ja gar nicht ernsthaft gemeint, man will die Czechen nur in Auflegung versetzen. Man merkt die Absicht nnd wird nicht verstimmt, man durchschaut den geistreichen Strategen, und er, der sich auf Kosten anderer lustig machen wollte, erscheint nun selber in komischer Gestall. Die Zeit ist vorüber, wo man in Oesterreich aus der Na» lionalitätenhetze politisches Capital schlagen konnte; die Zeit ist auch vorüber, wo man von anderen Manövern einen Erfolg erwarten durfte. Es geht nicht mehr an, dass man, wie unter dem Ministerium Anersperg, die Minister gegeneinander ausspielt. So lange unter dem Vorsitze des Grafen Taaffe die gegenwärtigen Mitglieder dieses Cabinets im Ministerrathe zusammen-sitzen, werden sie auch, dessen kann man sich versichert halten, zusammen arbeiten. Auf Seite der Opposition, wo man auf die Staats-Idee so großes Gewicht legt, sollte man gegen die Erfolge der Staats-Idee sich nicht so gleichgiltig zeigen. Und wenn man heute die Versöhnlichkeit der Czechen zum Gegenstande kritischer Bemerkungen macht, so ist damit anerkannt, dass es dem System des Grafen Taaffe wirklich gelungen ist, dem Versöhnungsgedanken wirkungswollen Asdruck zu geben. Es ist das eine doppelt schmeichelhafte Anerkennung, weil sie aus dem Munde der Opposition kommt und weil sie der Opposition unwillkürlich entschlüpft. Was nützt es. wenn die Opposition gegen die Thatsachen ankämpft? Sie beweist damit nur, dass sie sich in den Thatsachen nicht zurechtzufinden vermag. Aus der Handelskammer. VIII. Die Vergleiche der Frachten für specielle Artikel mögen diesen Vergleich vervollständigen: Holz: Schnittholz und Rundholz zahlte bisher per Südbahn von Laibach nach Trieft 48 st. per Waggon, seit Eröffnung der Herpelje-Bahn ist dieser Tarif auf 40 st. per Waggon ermäßigt worden, dagegen zahlt mit der Staatsbahn von Vizmarje nach Trieft: ein Waggon Schnittholz fl. 32,20, ein Waggon Holz in Blöcken fl. 27,40. Steine aller Art: Steine per Südbahn von Trieft nach Laibach per Waggon fl. 30,—, Steine per Staatsbahn von Trieft nach Vizmarje per Waggon fl. 23,20. Getreide, Mehl, Bohnen :c.: von Laibach per Südbahn nach Trieft 44 kr. per 100 kg, von Vizmarje per Staatsbahn nach Trieft 41 kr. per 100 kx. Hanf und diverse Fasern: von Trieft nach Laibach per Südbahn 66 kr., von Trieft nach Krainburg: a) Ein< zelsendnng 82.5 kr., k) halber Waggon' 64.8 kr., ^ ganzer Waggon 33.3 kr. per 100 kß. Harze, gemeine Brauerharze :c.: von Trieft nach Laibach ohne Unterschied 52 kr., von Trieft nach Zwischenwässern : a) Einzelsendung 58 kr., b) halber Waggon 56.3 kr., c) ganzer Waggon 46,6 kr. per U)0k^. Papier aller Art: von Laibach nach Trieft ohne Unterschied 66 kr., von Zwischenwässern nach Trieft: a) Einzelsendung 74 kr., d) halber Waggon 59 kr., ganzer Waggon 59 kr. per 100 kg. Eisen« und Stahlwaren aller Art: von Laibach nach Triest Südbahn Serie IX 66 kr.. Serie X 52 kr.; von Lack nach Triest Staatsbahn: a) Einzelsendung 57.2 kr., d) halber Waggon 48.6 kr., o) ganzer Wag) gon 48.6 kr. Spiritus: von Triest nach Laibach Südbahn 70 kr., von Triest nach Krainburg 62,4 kr. Salz: von Triest nach Laibach Südbahn 52 kr., von Triest nach Vizmarje Staatsbahn 41 kr. Zucker: von Triest nach Laibach Südbahn 70 kr., von Triest nach Vizmarje Staatsbahn 57 kr. Oele, Fette :c.: von Triest nach Laibach Südbahn 66 kr., von Triest »ach Zwischenwässern Staatsbahn: a) Einzelsendung 74 kr., d) halber Waggon 59 kr. Baumwolle, rohe: von Triest nach Laibach Sübbahn Waggon 55 fl., von Triest nach Krainburg Staats. bahn 45 kr. Chlorkalk: von Triest nach Laibach Südbahn 70 kr., von Triest nach Zwischenwässern Staatsbahn: a) Einzelsendung 58 kr., d) halber Waggon 56,3 kr., o) ganzer Waggon 46,6 kr. Crin d'Afrique: von Triest nach Laibach Südbahn 103 kr., von Triest nach Krainburg Staatsbahu: a) Einzelsendung 82,5 kr., k) halber Waggon 64.8 kr. Farbhölzer aller Art: von Triest nach Laibach Südbahn : a) verkleinert 70 kr.. K) in Blöcken 52 kr.; von Triest nach Zwischenwässern Staatsbahn: a) Einzelsendung 45 kr., d) Waggonladung 36 kr. Fische, geräuchert und gesalzen: per Südbahn von Triest nach Laibach 66 kr., per Staatsbahn von Trieft nach Krainburg: a) Einzelsendung 62,5 kr. K) halber Waggon 64,8 kr., c) ganzer Waggon 51 kr. Es gibt nur sehr wenige Artikel minderer Bedeutung, welche mit den Südbahntarifen nach Laibach billiger zu stehen kommen, als mit den Staatsbahn» Tarifen nach oberkrainischen Stationen. Es ist unter solchen Umständen erklärlich, dass ein Handel in Lai-bach nicht bestehen kann, dass sich eine neue Industrie in Laibach nicht ansiedeln wild, und dass die be« stehende Industrie in Laibach darunter leiden muss. Nach den bisherigen Erfahrungen und den vielen vergeblichen Vorstellungen ist nicht zu erwarte», dass Gesuche bei der Südbahn-Gesellschaft irgend einen Er-folg haben werden, der Staat scheint durch den Pe'aa.e-Vertrag diesfalls gebunden zu sein, und dürfte Laibach nicht in die Staatsbahn-Tarife aufnehmen wollen; die Gefertigten sehen daher kein anderes Mittel, um eine Aenderung der bestehenden Anomalien zu erreichen, als wenn die Staatsbahnen veranlasst würden, anstatt den projectierten neuen Bahnhof in Laibach zu bauen, einen neuen Staatsbahnhof etwa bei Schischka zu er-richten, welcher Bahnhof in Schischka für den Personell-und Frachtenverkrhr gebaut werden müsste, so dass rs den Handelsleuten und Industriellen in Laibach mög« lich wäre, für ihre Waren-Auf- und Abgabe den Bah»' Hof in Schifchta zu benutzen und daselbst die Staats-bahn-Tarife zu genießen. Vi^marje ist von Laibach ziemlich weit entfernt, uud doch werden Holzsenduugen von Laibach nach V'j' lnarje geführt, um daselbst nach Triest aufgegeben zu werden. Würde in Schischka der neue Staatsbahnhof errichtet werden, so würden umsomehr alle Sendungen dahin befördert, um der ermäßigten Tarife theilhaftig zu werden, und dem Handel und der Industrie von Laibach wäre doch theilweise geholfen; ebenso wäre der Staatsbahn-Betrieb dann in der Lage, auch die anderen Tarifauomalien zu beheben oder doch zu mildern, unter welchen Laibach so lange Zeit leidet. Ans diesen Gründen stellen die Gefertigten an die geehrte Handels« und Gewerbekammer für Kram die dringende Bitte: 1.) Dieselbe solle sich an das hohe k. k. Handelsministerium und an die löbliche k. l. Generaldirection der österreichischen Staatsbahnen mit der Bitte wende», dass statt eines neuen Staatsbahnhofes in Laibach ein nener Staatsbahnhof in Oiska erbant und diefer Station die Staatsbahntarife von und nach Triest gewährt werden. 2.) Die geehrte Kammer wolle sowohl beim hoh>l> k. k. Handelsministerium als auch bei der löblichen k. ?-Generadirection directe und durch deren Vertreter iul Eisenbahnrathe eventuell auch durch die Herren Abgeordneten im Reichsrathe erneuert Vorstellungen wegen Beseitigung der Tarifonamalien erheben, unter denen Handel. Industrie und Gewerbe sowie Land- und Forstwirtschaft in Kram und erstere insbesondere lN Laibach leiden. (Folgen 79 Unterschriften.) Politische Uebersicht. (Der Erlass des Unterrichtsministers,) womit die dem Abgeordnetenhause angehörenden Mittel schullehrer für die Dauer ihres Mandats von der Ortheilung des Unterrichts enthoben werden, wird von der gesummten Wiener Presse besprochen. Fast dl>rll> wegs, auch in den oppositionellen Organen, wird d>e rein sachliche Natur und die volle Berechtigung diesel Maßregel anerkannt. Herrn v. Gautsch ist es gelungen ohne dem staatsgrnndgesetzlich gewährleisteten paM" Wahlrechte der Mittelschullehrer nahezutreten, die Sch"" vor jenen Schädigungen zu bewahren, welche a»s ^ gleichzeitigen Ausübung der Mandats« und Beruf«' Pflicht hervorgehen. Seine Mahregel erscheint so^ einerseits gesetzlich unanfechtbar, ja sogar im Geiste des Staat«grundgesetzes gelegen, und ist anderseits "^ einzig mögliche erfolgreiche Schritt zur Beseitigung "/" Uebelständen, die schon oft, leider stets vergeblich, ^ klagt worden sind. (Die Manifestation der czechisch/" Abgeordneten aus Mähren.) Die nie'!'"' czechischen Blätter pflichten der von uns bereits aM" zeichneten Enunciation der czechischen Abgeordneten al Mähren mit aller Entschiedenheit bei. Der OllN"V «Nasinec» hebt jenen Passus der Kundgebung mit^ So singt Adolf Stöber, und diese Worte be-ziehen sich nicht nur auf ein Gedicht im engsten Sinne des Wortes, sie sind getrost auf jedes Werk anzuwen-den, welches die schaffende Phantasie des Schriftstellers erzeugt, also auch auf die Lecture von Romanen und Novellen; sie sind der leitende Gesichtspunkt, von welchem aus die Kunst zu lesen gelernt werden muss. Ich habe in diesem Briefe versucht, meine Gnä-dige, Ihnen darzulegen, wie man nicht lesen soll; falls Sie gestatten, werde ich in meinem nächsten Schreiben zeigen, wie man unter Zugrundelegung der schönen Worte Adolf Stöbers lesen muss. wenn Kopf nnd Herz, Verstand und Gemüth in gleicher Weife Vortheil von der Lecture haben sollen. Dr. I. G. tNachdrucl verboten.) Stolze Kerzen. Roman aus dem Englischen. Von Max von Weißenthurn. (40. Fortsetzung.) Am selben Abend wurde Nannette von einem plötzlichen Schwindel befallen. Sie bediente eben den Grafen und Sidonie beim Souper, als sie plötzlich, sich an einen Tisch lehnend, rief.- «O Himmel, zuHilfe, zuHilfe, ich sehe nichts!» Ehe der Graf und Sidonie sie erreichen konnten, war sie bleich und wortlos auf einen Stuhl nieder, gesunken, unheimlich vor sich hinstarrend. Sidonie eilte mit einem Schrei auf die treue Dienerin zu. «Eugene, Eugene, sie stirbt!» rief sie erschüttert. «Eine momentane Schwäche, weiter nichts,» be> schwichtigte der Graf das Mädchen mit Ruhe. «Die Reise hat sie ermüdet; überdies war sie an eine völlig andere Lebensweise gewöhnt. Rufe die Wirtin herbei; sie wird sich bald wohler fühlen!» «Ich hoffe, o ich hoffe es! Wenn ihr irgend etwas zustieße, was sollte ich anfangen?» rief Sidonie händeringend aus. Nannette wurde zu Bett gebracht, doch ihr Ve. wusstsein kehrte nicht wieder. Schweigend, mit vom Weinen gerötheten Augen sah Sidonie am Lager ihrer treuen Dienerin; in sprachloser Qual hatte sie die Augen auf jene gerichtet; sie hatte die Hände so krankhaft ineinander gefaltet, dass man die Spuren der Finger der einen Hand an der anderen sah. Der Graf von MonMe legte die liebenswürdigste Sorgfalt an den Tag; Sidonie war hilflos; er aber dachte für beide; er that alles, was nöthig war, und sprach so sanfte, beruhigende Worte zu dem jungen Mädchen, dass sie sich mehr denn einmal sagte: «Ich habe ihm bitteres Unrecht gethan; ich verdiene allen Kummer, der über mich gekommen ist wegen meiner Undankbarkeit!» Von jener Stunde an betrachtete sie ihren Vetter mit weit milderen Blicken; ihre Gefühle hatten eine mächtige Wandlung erfahren. Was hätte sie ohne Eugeue anfangen sollen? Ihres Vaters und Leonards beranbt, stand sie ganz allein in der Welt. Eugene war ihr zuHilfe gekommen, und sie hatte seine Mühe, seine Auf> merlsamkeit. die Opfer, welche er ihr brachte, mit Un< dank uud Misstrauen gelohnt. Und weshalb? «^ Sie bedeckte das Antlitz mit beiden Händen. ^ Gewissen sprach laut und eindringlich zu ihr " flüsterte ihr zu. dass, weil sie Karl Hargrave le«" gelernt, sie sich doppelt geneigt fühlte, Eugene z" ^ dämmen. Ohne seine Dazwischenkunft würden. , empfand Sidonie ganz deutlich, ihre Gefühle gu. Eugene während der Reise anderer Art gewesen 1^ ja, sie liebte Karl Hargrave, und das machte ste gerecht gegen ihren Vetter. ^ <.„e «Ich will gut machen, was ich gegen ^"«.^ Unrechtes begangen.» sagte sie sich, «und lh"' . ^ mehr misstrauen, wenn ich leine begründete " > bazn habe!» . ,,^t, Der Graf selbst hatte einen Arzt herb"^'',. der, ein echter Franzose, mit sehr viel Wichtlgkel ^ blickte, eine Lancette hervorholte und einen "" ins Werk sehte. ,g el «Es war ein Schlaganfall., erklärte er. « ..„ später bei einer Flasche Wein, zu welcher der Vl"' ^, eingeladen, sich mit diesem über die Erlranlunu sprach. , ., <,;, Thill Als er sich entfernte, öffnete s^ ^se °'e ,o und Sidonie erschien auf der Schwelle; 1« > bleich aus. dass der Graf erschrak. ...^ «Was sagt der Arzt?. '.n- «Das Nanneltens Schlaganfall busy so gewohnte Reise hervorgerufen fei; wäre M ^^.„. winde sie die Strapazen weniger emfts""" . ^ uo»' So aber wird sie. obwohl keine eia/'Mlche ^ > ^ Handen ist. mehrere Tage lang d,e Ml,^ ^ „„d!" setzen können, weil ihre Schwäche zu grop ' ^albachttgeitullll sir. 277. 2267 5. Dezember 4. >.. öderer Genugthuung hervor, welcher betont, dass nur ^ der Größe und Macht des Reiches die gedeihliche ^Wicklung des czechischen Volkes abhängig sei. Der 'Msinec. sagt, dass diese Worte ehrlicher Männer, ^t.che jlhr geilau die Gesinnung des czechischcn Volkcs '^"-ll, rin größeres Gewicht besitzen, als die geschmack-^>en Stilübuugen, in welchen sich unreife Jünglinge in ""'gen czechischen WilMblättern gefallen und damit nur ^Gegnern des czechischen Volles Waffen in die Hände , (Kärnte n.) Der Kärntner Landtag hat die Ein-Mung der Landesauflage auf Liqueure, Rum, Cognac U"d Arrac mit 10 fl. per Hektoliter und auf alle an-°Nn gebrannten geistigen Flüssigkeiten mit 7 kr. per Aad der lOOtheiligen Alkoholscala und Hektoliter für lM beschlossen. Eine Opposition von 14 Stimmen "gab sich nur gegen die Höhe von 7 kr. per Grad ^ Hektoliter, nicht aber gegen die Auflage als solche, ^er üandesausschuss beantragte die Gewährung einer Subvention an die Landwirlschafts-Gesellschaft zur Hebung "r Ninduiehzucht im Betrage von 3000 fl. Der Kärut ^l Obstbauverein zu Arnoldstein petitionierte um Er» ^slmg eines Obstculturgesetzes. H. (Landtags-Ersatzwahl inDalmatien.) ^i der vorgestern stattgefundenen Ergänzungswahl eines ^Ndtagsahgeordneten für die Handelskammer von Spa-°lo wurde der Reichsrathsabgeordnete Realschuldirector "lenz Norciö einstimmig gewählt. , (Tauernbahn.) Die Triester Handelskammer ?"te sich inbetreff ihrer Petition wegen Herstellung ll Tauernbahn auch an einige cisleithanische Kam-5"n mit der Vitte um Unterstützung gewendet. Die Damer Handelskammer hat nun in ihrer letzten Atzung beschlossen, dieser Vitte nicht zu willfahren, ." Hiebti die commerciellen Interessen Kroatien« nicht " Frage kommen. s. (Mährischer Landtag.) Der Finanzaus-MsK des mährischen Landtages beschloss einhellig, der "ebertragung der durch die Auflassung der czechischcn ^ber.Realschulclassen in Prerau frei werdenden Laubes» subvention von 7000 fl. auf die neu zu errichtende Wsche Maschinenbau-Fachschule in Prerau beizustim-^n. Auch die czechischen Ausschussmitglieder stimmten ^ ohne auch nur eine formelle Verwahrung gegen die ^flassung der czechischen Oberrealschule zu erheben. ,, (Kroatien.) Wegen vorgekommener Incorrect-Men wurden die Agrame'r Gemeinderathswahlen sistiert. H (Der deutsche Reichstag) überwies die ^ttreldezoUvorlage einer achtundzwanziggliedrigen Com» "lljnon. Minister Lucius trat allen Einwendungen, namentlich dem Vorwurfe entgegen, dafs die Vorlage M den Interessen des Großgrundbesitzes diene. Eine Meile Entscheidung sei wünschenswert. Die Verhand-'ungen mögen nicht durch die Erörterung der Wäh. '""gsfrage erschüttert werden. (Frankreich.) Vor Beginn der Kammersihung "vergangenen Freitag herrschte in den Couloirs leb» /Me Bewegung. Man hörte vielfach die Frage:« Wider» M der Alte noch?. Präsident Floqnet ergriff das A"" und sagte: Der Ministerpräsident Mr. Rouvier "°trgab mir einen Brief, welchen Sie in vollster Ruhe "^ würdig der Kammer und des Landes anhören ^llen. Er „erlas hierauf die Botschaft des Präsidenten, ^che lautlos angehört wurde. Floquet sagte dann: "llnmehr constituieren sich die Kammer und der ^nat als Nationalversammlung. Sie werden gemein-Mlich vorgehen. Morgen tritt der Congress in Ver- ?luter Ruhe bedarf. Dieser unerwartete Zwischenfall h'sht uns in eine höchst peinliche Lage. Frau von ^>ler erwartet uns, wie du weißt, zu jeder Stunde. Hui muss ich nach Paris zurück und kann dich noch ^'hier mit der Kranken allein lassen!» Sidonie erschrak sichtlich. 'Du musst fort?, fragte sie. !ll,.s.'Zu meinem tiefsten Bedauern, ja! Es ist ein lt.,.. l'cher Zufall, dass Nannette gerade jetzt er-^len musste!. ^s ^llemand wäre besser imstande gewesen, diesen ^tln ü" erklären, als eben der Graf. Der Tag war H^ gewesen, und während man auf einer Station llllde 3^°^"' hatte der Oraf zwei Gläser mit Limo« key ^lbeigeholt. von denen das eine Nannette hastig ßttr '/'H als sie eS bis auf den letzten Zug aus« Ma bcMk. bemerkte sie. dass die Limonade einen U Nachgeschmack habe. ^r b', * kann ich thun?» fragte der Graf. scheinbar »l,iH H"lg.t, im Zimmer auf« und niedergehend. «Für Hariz . " Ehrensache, dass ich am Donnerstag in ^"treffe!. 7^on,e war bewegt, ^gen. " du nur irgend einen Vorschlag wusstest. ^lilslntt " '^ la"" Nannette hier doch nicht allein ^!ien.» !>ll lv'^dest du dich eher dazu entschließen, wenn !?' jem^' ^"^ eine Person, welche sie kennt, bei ihr Mllll vn 'm "' ""'" l" wieder hergestellt ist. sie zu "vn Verdier begleiten könnte?- (Fortsetzung folgt.) jailles zusammen. Ich erkläre die Sitzung für ge, schlössen.» (Rufe rechts: «Vive la I^an^!» Rufe der Republikaner: «Vivo la ULpudiiszus!») Die Botschaft imponierte durch die Schärfe des Tones und die Festig, leit, mit welcher Grivy seinen Standpunkt vertritt. Die Umgebung der Kammer war militärisch abgesperrt. (Betreffs der Enthüllungen der«Kölnischen Zeitung») erfährt der Standard»: Prinz Ferdinand von Coburg wendete sich. bevor er nach Bul-garien gieng, an den Zaren und versprach, das alle Loyalitätsgefühl wieder herzustellen. Einige Freunde des Prinzen giengen so weit. der russischen Reichskanzlei Documente vorzulegen, welche Ermunterungen Vismarcks enthielten, wenn der Coburger seine Politik den Erklärungen Kälnoly's anpasse. (Bulgarien.) Unter Führung Radoslavovs versuchten einige Deputierte, worunter Mantov, durch Chicanen und Kritisierung kleinlicher Details eine Spaltung der Majorität des Sobranje hervorzurufen. Iu der hiedurch veranlassten Privatversammlnng aller Majoritätsdepiltierlen gab Stambulov Erklärungen über die innere und äußere Lage ab. Die Deputierten waren insgesammt befriedigt und tadelten die Gruppe Mantov. Das Einvernehmen der Majorität mit der Regierung ist seitdem inniger als jemals. (Verfassungsrevision in Serbien.) Wie man aus Belgrad meldet, sind die Arbeiten des Subcomite's der Verfassung«. Revisionscommission so weit vorgeschritten, dass der Aeeudigung derselben etwa innerhalb Wochenfrist entgegengesehen werden darf. Dcr Zeitpunkt der Einberufung des Plenums der ge-dachteu Commission ist noch nicht festgesetzt, dürfte aber nicht allzuweit hinausgeschoben werden. Tagesneuissteiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Bote für Tirol und Vorarlberg» meldet, der Gemeinde Spormaggiore für die Insassen anlässlich erlittenen Welterschadens 500 fl. zu spenden geruht. — (Die Kathedrale von Sarajevo.) Die Einweihung der katholischen Kathedrale in Sarajevo, welche für den 8. September 188« in Aussicht genom» men ist, dürfte sich zu einer kirchlichen Festlichkeit gestalten, wie sie in Bosnien wohl noch nicht gesehen worden ist. Die feierliche Einweihung selbst soll durch den apostolischen NuntinS in Wien, Msgr. Galimberti, unter Assistenz von zwölf Bischöfen vorgenommen werden. Am darauffolgenden Tage wird die Festmesse durch Erz-bischos Dr. Stabler pontificiert werden. Bei derselben wird eine eigens zu diesem Zwecke von Herrn Anton von Vancas, Componist in Paris, einem Schüler Mas. sen ets und Bruder des Erbauers der Kathedrale, des Architekten Josef von Vancai, componierte Messe zur Aufführung gebracht werden. — (Eine incriminierte Leichenrebe.) Cesar Rossi, Mitarbeiter des Triester «Indipendente., wurde vom dortigen Gerichte wegen einiger Sähe in der Leichenrede, welche er vor der Domlirche Kt. Just bei den» Begräbnisse des Chef-Redacteurs des «Indipendente», Enrico Iurettig, gehalten halte, der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung schuldig gesprochen und nach 8 305 St. G. zu 60 Gulden Strafe oerurtheilt. — (Sieben katholische Priester er» mordet.) Sieben katholische Priester haben kürzlich in der zur südamerikanischen Republik Bolivia gehörigen Provinz El Veni einen grausamen Tod gefunden. Die noch uncivilisierten Indianer in jener Gegend waren im Ausstände begriffen und halten schon eine Abtheilung Regierungstruftpen niedergemacht. Der Gouverneur von El Beni sandte darauf sieben Missionäre zu den Rebellen, um letztere zu beruhigen; aber die Wilden tödteten alle sieben auf barbarische Weise. Einer derselben wurde mit Händen und Füßen an vier Pferde gebunden und buchstäblich in Stücke gerissen. Eine geitlang hetrschte in den nahe gelegenen Städten, namentlich in der Hauptstadt der Provinz, Trinidad, eine große Angst, da die Indianer geschworen hatten, alle «Carayanes» (Weiße) zu todten. Seitdem ist aber der Anführer der Indianer ge-fangen genommen und erschossen worden. — (Trost im Leiden.) Dem arabischen Klein» gewerbe geht es auch nicht besser als dem unseren. Dieser-tage erschien nämlich, wie aus der Nachbarschaft des Aequators gemeldet wird, in der englisch-arabischen Hafenstadt Aden, am Rothen Meere, ein Agent des Negus von Abyssinen, um eine Schuhlieferung für das Heer seines Gebieters abzuschließen. Das Geschäft wickelte sich ziemlich flott ab, und der Ageut konnte auch die ganze Armeelieferung gleich mit sich nehmen; denn der Negus hat für seine Armee bloß — drei Paar Stiefel bestellt; eins für sich und zwei Paar für je einen seiner beiden Ober-Feldherren; die eigentliche Armee bleibt barfuß. — (Ein diensteifriger Gastwirt.) Gast: Kellner, holen Sie mir den Wirt! -^ Der Wirt: Be« fehlen? — Gast (wüthend): Sehen Sie sich einmal dieses Beefsteak an, Herr Wirt! Es ist so hart, dass ich cs nicht schneiden kann! — Wirt (zum Kellner gewen» det): Jean! Vringen Sie dem Herrn augenblicklich ein anderes. . . Messer! Local- und Provinzial-Nachrichtcn. Arainischer Kandtag. Der krainische Landtag hielt vorgestern seine dritte Sitzung in der laufenden Session. Nachdem das Protokoll der zweiten Sitzung verlesen und genehmigt worden, gelangte folgender Antrag des Abgeordneten ilersnit und 15 Genossen zur Verlesung: Der hohe Landtag wolle beschließen: 2) Dem nachstehenden Gesetzentwurfe wird die Zustimmung ertheilt; d) der Landesausschuss wird beaus tragt, die Allerhöchste Sanction dieses Gesetzentwurfes zu erwirken. Gesetz vom . . ., wirksam für das Herzogthum Krain, womit der dritte Absatz des tz 6 des Landes-gesehes vom 25. März 1874, Nr. 12 LG. Bl,. außer Kraft gesetzt und eine neue Bestimmung über die Aus schrift des grundbüchlichen Gutsbcsiandblattes getroffen wird. Ueber Antrag des Landtages Meines Herzoglhums Krain finde Ich anzuordnen, wie folgt: Artikel 1, Der dritte Abfatz des tz 6 des Landesgesehrs vom 25. März 1874, Nr. 12 L. G. Vl,. wird außer Wirksamkeit gesetzt, und tritt an dessen Stelle folgende Bestimmung: In der Aufschrift des Gutsbestandblattes ist der Name der betreffenden Eatastralgemeinde in beiden Landessprachen, falls solches üblich, ferner die bisherige allsällige grunb-bücherliche Bezeichnung des Grundbuchslörpers, eventuell seiner Nestandtheile, sowie eine etwaige allgemein bekannte Benennung desselben anzugeben; auch ist daselbst ersichtlich zu machen, wenn der Grundbuchtörper in einem dem vollständigen Eiqenthume verschiedenen Verhältnisse steht. Artikel II. Die Bestimmungen des gegenwär, tigen Gesetzes treten mit dem Tage seiner Kundmachung in Kraft. Artikel III. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes wirb der Iustizminister beauftragt, welcher die zu diesem Zwecke nöthigen Ausführungsverordnungen zu erlassen hat. — Die Begründung dieses Antrages wurde ans die Tagesordnung der nächsten Sitzung gestellt. Die Regierungsorlage eines Fischerei-Gesetzentwurfes wurde dem Verwaltungsausschusse zur Berathung zugewiesen. Die Regierungsvorlage eines Gesetzentwurfes betreffend die Regelung des Sanitätsdienstes in den Gemeinden, giltig für das Herzogthum Krain, mit Ausschluss der Landeshauptstadt Laibach, wurde über Antrag des Abg. Dr. Papez dem Specialausschusse für das Gemeindegefeh überwiesen, welcher aus diesem um vier Mitglieder vermehrt worden ist, und wurden in den Aus-schuss gewählt die Abgeordneten: Dev, Oullje, Dr. V 0 snjak und Baron Apfaltrern. Der Bericht des Landesausschusses inbetreff der Ersatzleistung der Kosten für den Seelsorgedienst im Landes - Zwangsarbeitshause an den Religionsfond wurde dem Finanzausschüsse zugewiesen. Abg. Freiherr von Schwegel referierte namens des Finanzausschusses über den Rechnungsabschluss des Thealerfondes pro 1886. Das Erfordernis bezifferte sich auf 3751 fl. 0« kr., die Bedeckung auf 2803 fl. 13', kr. Da jedoch ein anfänglicher Cassarest im Betrage von 2318 st. 89'/« kr. vorhanden gewesen, verblieb ein schließlicher Cassarest von 317 fl. 79 kr. Der Rechnungsabschluss des Theaterfondes wurde ohne Debatte genehmigt. Abg. Freiherr von Schwegel berichtete weiters namens des Finanzausschusses über den Voranschlag des Theatersondes pro 1888. Das Gesammterfordernis beträgt 1013 fl., und zwar für Steuern sammt Umlagen für die Reboutenhäuser 650 fl., Conservationslosten 200 fl., verschiedene Auslagen 163 fl.; die Bedeckung beziffert sich auf 2650 fl., und zwar beträgt der Mietzins 1960 fl., Beitrag aus dem Landesfonbe für die Benützung des Lanbtagssaales 500 fl., Beitrag der philharmonischen Gesellschaft 100 fl., verschiedene Einnahmen 90 fl. Im Vergleiche zur Summe des Erfordernisses zeigt sich ein Uebcrschuss von 1637 fl. Dem Voranschlage pro 1888 würbe die Genehmigung ertheilt mit dem Beisätze, dass der Ueberschuss von 1637 fl. derselben Verwendung zuzu» führen fein wird, wie die für das abgebrannte Theater gezahlte und entsprechend zu fructificierenbe Versicherungssumme von 60000 st. (Schluss folgt.) — (Der Verein der Frauen der christlichen Liebe) des heil. Vincenz von Paul hielt am vergangenen Freitag unter dem Vorsitze der Präsidentin Gräfin Sofie Auersperg und des Directors Urbas seine diesjährige Generalversammlung. Nachdem Eanonicus Urbas die Thätigkeit des Vereines als eine höchst gedeihliche bezeichnet und den Mitgliedern desselben die vollste Anerkennung ausgesprochen, ergriff die hochgeborne Frau> Präsidentin Gräfin Sofie Auersperg das Wort und betonte, dass nun das fünfte Jahr ftit dem Entstehen des Vereines verflossen sei; auch im Laufe des verflossenen Verrinsjahres haben sich die Mitglieder bemüht, die ihnen auferlegten Pflichten getreulich zu erfüllen. Es wurden Kranke, Altersschwache und einzelne Familien mit Lebensmitteln. Zinsbeitr-igen, Holz. Torf, Kleidungsstücken, Milch und Suppe unterstützt. Die Kranken erhielten auch unentgeltliche ärztliche Behandlung und Pflege durch Krankenjungfrauen, sowie auch die nothwendigen Erfrischungen. Im verflossenen Jahre besuchten 30 arme Schulmädchen das Asyl, wo sie täglich die Mittagslost Xaibacher Feitung Nr. 277. 2268 5. Dezember 188?. und das Iausenbrot erhielten. Die Kinder wurden auch mit Kleidern, Schuhen und Schulrequisiten versehen. In den Ferien ertheilte ihnen eine geprüfte Lehrerin täglich Unterricht. Die Nähschule wurde von 12 bis 18 Mädchen besucht, welche in den verschiedenen Arbeiten erfreu« liche Fortschritte machten, so dass die Vereinsleitung imstande war, Bestellungen zu übernehmen, deren Erlös den Kindern ausgefolgt wurde, die sich dafür Stoff für Kleider und Wäsche lauften. Im Dienstbotenafyl waren im Laufe des Jahres 15 Mädchen, von denen einige den kleinen Beitrag von täglichen 10 kr. entrichteten, andere dagegen unentgeltliches Unterkommen fanden. Einige Mädchen, welche zur Erlernung von Kochen, Bügeln u. s. w. in die Stadt gekommen, zahlten keine Pension. Im ganzen wurden 80 bis 100 Arme betheilt. Der Verein erlitt heuer einen schmerzlichen Verlust durch den Tod der eifrigen und thätigen Secretärin Baronin Lazarini. Ausübende Mitglieder sind außer den bereits erwähnten die Vicepräsidentinnen Baronin Anna Lazarini und Antonie Kosler, Präsidentin des Dienstbotenasyls Marie Lenarcic, Oelonominnen Auguste Suppan und Victoria Melzer, Cassierinnen Marie Suppan, Marie Seunig und Secretärin Comtesse Gabriele Auersperg; weiters Schwester Oberin Leopoldine Hoppe, Bernhardine Fal man n, Marie Klanen ik, Digna Tumpej, Comtesse Marianne Auersfterg, Anna Branke, Marie Nelär, Amalie Bohinec, Camilla von Buchwald, Maria Czerny, Baronin Philomena Lazarini, Fanny Pogacar, Emilie Preitlach' ner, Theresia Peter ca, Rosalie Ramovs, Ottilie Rubana geb. Edle von Zollerndorf, Flora Tor< min, Fürstin Camilla Windisch-Graetz, Baronin Emilie Winller, Ant. von Wurz bach; die Herren: Spiritual I. Flis und Bezirkssecretär i. R. I. Pichler. Fräulein Marie Supp an erstattete die Cassarechnung vom 19 November 1886 bis 19. November 1887. Die Einnahmen betrugen 2612 fl. 97 kr., die Ausgaben: a) für das Asyl- und die Nähschule 527 fl. 80 kr., b) für das Dienstboten-Afyl 176 fl. 57 kr., e) für die Armen 1688 fl. 81 kr., ä) allgemeine Auslagen 50 fl. 21 kr. — zusammen daher 2423 fl. 39 kr., so dass sich am 19 November d. I. ein Cassarest von 189 fl. 58 kr. ergab. Der Bericht über die Cassagebarung wurde ohne Debatte genehmigt, worauf der hochwürdigste Herr Fürstbischof Dr. Missia an die Vereinsmitglieder eine längere Ansprache hielt, in welcher er daS humanitäre Wirken des Vereines der Frauen der christlichen Liebe in anerkennendsten Worten hervorhob und dem Wunsche Ausdruck gab, die Zahl solch edler Damen möge sich von Tag zu Tag mehren. Am Schlüsse der Sitzung ertheilte der Herr Fürstbischof der Versammlung den Segen. — (Aus dem Landtage.) Die nächste Sitzung des krainischen Landtages findet Mittwoch um 10 Uhr vormittags statt. — (Vereinigung von Hilfsbeamten.) Wir erhalten folgende Mittheilung: Die Hilftbeamten« gruftfte des ersten allgemeinen Beamtenvereins wird, wie das lebhafte Interesse der hiesigen Hilfsbeamten für diese Vereinigung zeigt, in Kürze auch in unserer Stadt eine Vertretung erhalten. Zum Zwecke der Bildung eines Localausschusses dieser Gruppe werden die Hilfsbeamten zu einer Versammlung, welche auf den 6. d. M. um 8 Uhr abends in dem Locale des Gasthauses «zur Vereinigung» (Nahnhofgasse) festgesetzt ist, eingeladen. Da der Hauptzweck der Gruppe darin gipfelt, dass durch Schaffung einer großen, über die ganze Monarchie sich erstreckenden Vereinigung mit Nachdruck und Energie die Verbesserung der socialen Lage des Hilfsbeamtenstandes angestrebt und bewirkt werde, so kann es nur im Interesse jedes Hilfsbeamten sein, wenn dieser Gruppe die zur Erreichung der angestrebten Ziele nothwendige Unterstützung geliehen wird. In erster Linie muss diese Unterstützung aus den Reihen der Hilfsbeamten selbst kommen, und ist auch zu hoffen, dass diese in dem Beitritte zur Gruppe gelegene Unterstützung lein Hilfsbeamter, gleichviel, ob derselbe in kaiserlichen, landschaftlichen, städtischen oder privaten Diensten steht, versagen wird. — (Alpenverein.) Heute Abend findet im Casino-Clubzimmer ein Sectionsabend statt; es gelangen neue photographische Aufnahmen aus den Steiner Alpen zur Vorlage und Besprechung — (Todesfall.) Zu Sharon in Nordamerika ist am 10. November der dortige Pfarrer Herr Andreas Skopec im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Verblichene, im Jahre 1802 zu Villichgraz in Krain geboren, wirkte seit dem Jahre 1845 als Missionär in den Vereinigten Staaten. — (Oberösterreich und das krainische Zwangsarbeitshaus.) Im oberösterreichischen Land-tage wurde vorgestern bezüglich der Unterbringung der Zwänglinge in Arbeitsanstalten der Antrag gestellt, dass, falls sämmtliche Zwänglinge nicht in Laibach und Korneuburg untergebracht werden können, mit dem Lande Krain behufs Erweiterung der dortigen Zwangsarbeitsanstalten ein bindendes Uebereinlommen abgeschlossen werde. Abgeordneter Haslinger beantragte einen Zusatz, wonach hiezu die Genehmigung des Landtages einzuholen wäre. Der Statthalter bemerkte, es sei schon jetzt noth- wendig, eine bindende Erklärung abzugeben, weil die Pläne der Anstalt danach angefertigt werden müssen und Oberösterreich in die Lage kommen kann, die Zwänglinge nicht unterzubringen, indem schon jetzt Schwierigleiten eintreten. Für Krain sei es wichtig zu wissen, welche Länder an der Anstalt theilnehmen, da hievon die Staatssubvention für den Bau abhänge. Abg. Zehetmayr hält eine Entscheidung jetzt nicht für nöthig, da die bezeichnete Gefahr nicht bestehe. Der Statthalter ent-gegnete, dass die Aufnahme der Zwänglinge thatsächlich erschwert sei und viele derselben wegen Raummangels nicht untergebracht seien. Hierauf wurde der Antrag des Referenten nebst dem Zusatzantrage angenommen. — (Slovenische Vorstellung.) Die gestrige Vorstellung des slovenischen dramatischen Vereines versammelte im Saale der hiesigen Citalnica ein sehr zahlreiches Publicum, welches die gelungene Darstellung des «kovöok ^näl-^öoil» mit mitunter stürmischem Beifall aufnahm. Indem wir uns eine ausführlichere Besprechung dieser Novität für morgen vorbehalten, müssen wir heute schon constatieren, dass die Rollen durchwegs gut einstudiert waren und dass namentlich die Hauptacteurs ihre Aufgabe zur vollen Zufriedenheit lösten. — (Im steiermärlischen Landtage) stellte Abg. Freiherr von Neupauer den Antrag, es sei der Lan^esMusschuss mit der Vorberathung und Antragstellung zu betrauen, wie die patriotische Gesinnung und Anhänglichkeit des Landes an die geheiligte Person des Monarchen anlässlich der Vollendung des vierzigsten Jahres der glorreichen Regierung Sr. Majestät des Kaisers in würdiger Weise zum Ausdrucke zu bringen sei. — (Ertappter Kirchendieb.) Vorgestern nachts gegen 10 Uhr, als der Messner die gewohnte Revision in der Franciscanerkirche vornahm, ehe er die> selbe abschloss, bemerkte er auf dem Kasten der Selteneingangsthüre ein ihm unbekanntes Individuum, welches, als es sich bemerkt sah, die Rolle eines Geistes spielen und den Messner durch unartikulierte Laute schrecken wollte. Allein der Messner erkannte sofort, dass er es mit einem Diebe zu thun habe, der sich in der Kirche einschließen lassen wollte, um zu stehlen und zeitlich morgens — die Kirche wird anlässlich der Rorate-Andacht schon um vier Uhr geöffnet — unbemerkt das Weite zu suchen. Da die Hauptkirchenthür bereits geschlossen war, schloss der Messner rasch die Seitenthüre und holte die Polizei. Nach fast einstündigem Suchen in allem Räumen der Kirche fand man den Dieb hinter der Statue des hl. Nikolaus an der linken Seite des Hauptaltars, welcher anlässlich der Rorate>Andacht zu beiden Seiten reich mit exotischen Gewächsen und einem großen herabhängenden rothen Damastvorhange geschmückt ist. In den Damastvorhang hatte der Dieb sich eingehüllt, doch ohne die Schuhe zu verstecke«. Die Polizei erkannte in dem Diebe den bereits wiederholt wegen Diebstahls abgestraften Ewald Fö-dransperg. Bei der näheren Durchsuchung der Kirche fand die Polizei, auf dem Gitter des Taufsteines liegend, einen Bund frisch angefertigter Leimspindeln und ein längeres spanisches Rohr, bereits zum Einsetzen der Leimspindeln hergerichtet. Födransperg, der bereits wiederholt ähnliche Diebstähle begangen, wurde dem Landesgerichte eingeliefert. — (Auf der Straße gestorben.) Gestern vormittags gegen 12 Uhr wurde der Sohn des hiesigen Stadtarztes Herrn Andreas Gregoritsch, welcher in der hiesigen Stiftenfabrik als Comptoirist beschäftigt war, in der Franciscanergasse vom Blutsturze befallen und starb, in die Laube des Gregl'schen Hauses übertragen, nach wenigen Minuten, so dass ihm von dem rasch her-beigeeilten Franciscanerpater die Sterbesacramente nicht mehr gereicht werben konnten. Herr Gregoritsch kränkelte schon seit mehreren Jahren. — (Militärisches.) Se. Majestät der Kaiser haben den Assistenzarzt in der Reserve, Doctor der ge-sammten Heilkunde Josef Wagner, des Feldjägerbataillons Nr. 19, zum Oberarzt in der Reserve ernannt. Neueste Post. Original-Telenramme der «Laibacher Ztg.» Berlin, 4. Dezember. Die Erhebungen Vismarcks über die gefälschten Actenstücke sind abgeschlossen. Der Kanzler übersendet das Ergebnis sammt allen Beweisstücken dem Zaren. Paris, 3. Dezember. Der Auszug Gre'vy's all« dem EWe erfolgte gestern abends in aller Stille. Vorher verabschiedete sich Gre'vy nur von den Ministern. Die Vertreter der fremden Mächte schrieben ihren Namrn in ein aufliegendes Vuch ein. Gre'vy stieg in seinem Pri-vatpalais auf der Aoennue de Jena ab. Versailles, 3. Dezember. Leroyer, der Präsident des Senates, eröffnet um 2 Uhr den Congress und erklärt die Nationalversammlung zur Wahl des Prä-sidenten der Republik für constituiert. Nach einer kurzen Kontroverse zwischen Michelin. welcher die Verfassnngs-revision beantragen will. und dem Präsidenten, der dir« nicht zulässt, wird das Scnltinium um 2 Uhr 15 Mi-nuten eröffnet. Von 852 abgegebenen Stimmen erhielten Sadi-Earnot 303. Ferry 212. Saufst 148. Frey- cinet 76. Appert 72. Brisson 26. Floquet 5 StinnM". Zersplittert 7. Es ist ein zweites Scrutinium nothwendig, Paris, 3. Dezember, 6 Uhr 25 Minuten abeodt Ferry und Freycinet traten zugunsten Sadi-Cali>o« von der Präsibentschaftscandidatur zurück. Die Vw des letzteren scheint demnach gesichert. Versailles, 3. Dezember. 7 Uhr 40 Minuten abends. Im zweiten Wahlgange wurden 833 Stimmen ab' gegeben. Davon erhielt Sadi'Carnot 6tti Stimmen, er ist somit zum Präsidenten der Republik gewählt. Saussier erhielt M, Ferry 10. Freycinet' 6. Appert 5. FlocM und Py" je eine Stimme. 20 Stimmzettel waren unbeschrieben. Paris, 4. Dezember. Auf den Noulevards. nam»'"t< lich in den Zufahrtsstraßen des Vahohofes Saint La« zare, sind große Menschenmengen angesammelt, doch zeigt sich keinerlei Unordnung. Die Bevölkerung Ml" im' allgemeinen durch die Wahl Sadi'Carnots zufriedengestellt. Paris, 4. Dezember. Die Glückwünsche der Prä> denten des Senats und der Kammer erwidernd, drückte Sadi-Carnot seine Dankbarkeit den Congressmitgliedern aus. die durch Vereinigung ihrer Stimmen auf ih" den Wunsch nach Pacification und Eintracht kundgäbe», wovon das republikanische Frankreich beseelt ist; dieM große Tag bedeute, dass die Vertreter Frankreichs s'H zu einigen verstehen. Gemeinsame Bemühungen kölllle» und müssen die Verfassung und den regelmäßigen Gal'g der Regierung sichern, welche stabil, thätig und fW ist, der Nation mit der Freiheit im Innern und del Würde nach außen alle seitens Frankreichs von der Republik erwartete Wohlthaten zu geben. Heute abends werden die Minister dem nenem Präsidenten ihre M' mission überreichen. Belgrad, 4. Dezember. Die Skuptschina wurde heute vom Könige eröffnet. Die königliche Thronreve constatiert die besten Anziehungen zu allen Mächt^' Die neue Regierung, deren correcte Haltung allst" anerkannt wird, sei bemüht, die für Serbien kostbar Freundschaft aller Mächte zu pflegen und zu befestige'. Betreffs der Verfassnngsrevision ordnete der König °' Vorarbeiten an. Sofia, 4. Dezember. Das Sobranje hat über A? trag Stambulovs das Budget im Principe in der M> angenommen, wie es von der Regierung vorgelegt wu^' Es ist noch unbekannt, auf wie viel sich das M^ belaufe, man glaubt jedoch, dass dasselbe ungefähr ^ Millionen betragen dürfte. Verstorbene. Den 2. Dezember. Andreas Iorman, Organ>!^ Sohn. '/, Stunde, Floriansgasse 32. Lebcnsschwäche. -^ ^ ^ Oden, Kaischlers-Tochter. « Tage, Ilovca 18, TriöM"«'^< Rosa Sieberer. Locomotivführers'Tochter, 2>/. I., Sut>° ^ straße 12, Lungenentzündung. Meteoruloffijche Beobachtungen in k!lliba§>- r s-e^ <8'____ ^-^ 7 Ü. Mg. 748.05 "^iI'NMTM"' bewöllt ./>0 3. 2 . N. 745.44 2.6 W. schwach bewölkt li . Ab. 743.U4 7.0 windstill ___Nebel ^^< 7U^Mg. 740.0<) -1.6 O. schwach Nebel ^ 4.2 . N. 737,38 3.4 O. schwach bewöllt M 8 , Ab. 734,77 4,2 O. schwach bewölkt Den 3. tagsüber bewölkt, abends Nebel. Den 4. W ^z Nebel, tagsüber öfter Regen, abends seit 7 Uhr WeA)«, ^ TageSmittel der Wärme an beiden Tagen 1,7" und 5 ziehungsweise um 0,7" und 1,1" über dem Normale. ^ ^^ Verantwortlicher Redacteur: I. Naglit^^^-! Statt jeder besonderen Anzeige. Schmerzerfüllt theilen wir mit, dass es ^ dem Allmächtigen gefallen hat. heute «m ^/ ^, mittags unsern unvergesslichen Sohn, resp. "^ den Herrn Leopold Gregoriè Vuchhalter nach langer, schmerzvoller Krankheit '>'<">'"« ^'^ Lebensjahre in ein besseres Jenseits "Wwe" .^,, Die irdische Hülle des theuren ^"^ach-wird Dienstag, den «. Dezember. »"' ' "" ,Z aus mittags von, Hanse Nr. 3 der Wienerstrahc ! dem ssriedhofe zn St. Christoph bestattet. ^ ^is' l Die heil. Seelenmessen werben '« der o cancrlirche gelesen werben. ssreunde" Der thenre Verblichene n»rb """ '^'en-nnd Bekannten zum frommen Nnoen!" l"'»'' Laibach, 4. Dezember 1W7. Andreas Gregors jubil. Stadtarzt. Dr. Vincenz Grcgoric Arzt. 2269 Course an der Wiener Börse vom 3. Dezember 1887. «a« b^ °sficM.n L°urMattc Oeld Wa», TtaatS-Nnlehe«. 3,°l««Nte ...... 8, 35 8I-5N ^''"nrenle......- 8» z<^ «3 15 !°"l <°/° «taat«lose »eo st, ,8>s.u'»^- »«37^° v«n,ttl »oo . ,33—,»!'<« »?«l Vta»t,lo,t . . loo , ,67-1«»,-«°M°.lNe»tenschtwe , , Per Vt.---------------- ^l)«ft. Volbrenle. steuerfrtl , i»l9t,i»ib ""««. «otenrent«. steuerfrei , »««<< 9S 40 "< ^olbrenle 4«/» .... 9e 50 99 70 » »'apierrenle L°/, . . . . «'»5 ««.— ' N"b.««nl. ,«ofl.«,W.E. .5l,-,0l.tt. " ^stbahn«Priorit«ten . . »>l.'7b ««üb - Staal«.Obl. (Una. lüftbahn)---------------- "...' » vom I. I87S . li2 — I,l 50 ^...Vlllmien»««!. k ioo fl.«. W. '»» - '»s^n ''»««'«eg..«of« 4°/, ,00 fl. . . «».ec il<4 - ^"»dentl.. 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Hll!ab«lh wcfibahn ,, «milston — — — — ss«blnanb»>ltt0ldbah!, >» kllb« »l> 75 »/,»,, , ,<^ «.«»öl— Oeftcrl. »loldwcstbahn . ion 80 !0N «0 Ktlb Wa',' «t«t»»»hn I. »milfion . . 198 - I»<« — Sübbahn k > »/».....I4450K4 75 k 5°/,.....I,4?»1Lzü<' Nnst.qa«,. »ahu.....s»?o ic»0i» Diverse liofr (per Slllll», «lcdltlose 10» ft...... 18» - 188 — 7t> f>y 25 4°/» T>onau.D»mp«ch. lUv fi. . »,« — »17 — Laib<,ch«Plämitn.«nleh.lo fi. ,« - »» «b Vftner Voje 40 si.....ü»-------— Palffy.rose 40 fi..... 4?.bt» 48— Molhen It,euz, »ft. Ges.». lvfi. l« ib 18 4>, «udoll.l'ol« il» fi..... 19 »0 »o — Valm»r<,st 4n fl...... sl-- n» Kl «Oeno>«.i!oie 40 ft. . . , k»— «» — Valdstein.t'ose «0 sl. . . 3» K« — — Wi,>di?« — , xl,«/,,«. —-— — — ll>>ndelb,, öft. tool! V, 5u> ,, «. «ll sl.....!,ll-^«H 25, «<,'ll, !>l>!>,,!!s >)!!! ' ,,t ' , I5l — Is.1 s>u ^ ^elb ««, «letie» von XrnnSpor,. N«tm»eh«n»ge«. «usfig.Iepl. »isenb. «osl. ,M -,- —-»ohm. Noldbayn ,«, N. . I7b5l»>?« — » 1 ^. »"tllbahn »00 ft. , . ,,«« ko^8^ b» »nichtiehlab« «ifb. 500 ft. «Vl, ----------- ttN.«1 «00 ft.-------------- Donau . Dampfschiffahrt« . »es. .^stn-l 500 ft. «i». . . .341-548-DraU'Lis. lVal.»Db..ij.)«oost.«. —- - — Dui'«obenbacher«,.V.>0U fi.V, »»» — 808 - «lisabeth.Vahn i»uo si. «M. . —-------— » i!in».»ubwe<« »00 si. . —--------— » Vl)b,.T!l.IiI,«. ,»78^no sl.«. —— —--ytlbmanb«»«orbb. 1000 fl, »Vl, »54S »551 Nr»n»'I°ses.Uahn X» fl. Vllber —.-------— FunsNrchen.VarclellNsb.Xwfl.«. —.-------— »»li»,«»r«!ul»wl«.V.«00ll.««. «0« go,07 - «ra,.»«ftacher»..«.«x,ft,6.V, —.----------- «abl«»ber».». Aoub.eft.-ung.. Trieft 500 sl.LM. »?» - z»,» ^ 0efterr.«orbweftb, »i»u fl. Sllb, i ,8 ,z,s>» 75 bto. (lit. U) z»uo sl. Silber . ic?-7.'.i«» -Prag'Durer «kl>cnb, is.0 fl. Vilb.! 1? - ,9 — «ubols.Badn »00 fl, Silber , ,»4 vs. ,8b s^, tziebrnblir«« Eisenb. »00 fl. ,> — — — — s!aal»el!^»l l>l,i, ^u,, I!, ö w, .illl eu»l'l0 Sübbahn «0 sl. Silber . . «,» — u? 40 «ltb«««rbb..«erb..«.2<»o»l.»vi, 153 — l« — Ilamw»h.»es., wl. 170 sl. ö. W »z« ^ »»? -- , Vl, neu 100 s! 4» 7b 4»'2b Illln»port««e9 -ir»!»^ Ung,weftb.(«a»b,<»lll,)«ousl,S. »59 — >«>< .^» I»bnftrie»ctie» (per «til«), Eahbi unb Hinbbcla, «tlsen» unb SlahLInb, in Wien 100 fl, , —— — — >Inb,.»eI, lwu fl. . ,17.—»17 b0 Salllo»Talj. «tilenraff. il»U fl , 1/8 — »»!>-» Trifailer »ohlen».»»el. 70 sl. . — — -'— waffens..«., Oeft, in w. 1« ft, ,«, — »»4 — Devise» Deutsche Plätze......«1 80 «l »c» bonbon.........l>« - »X> 8l» Par«« .........49.7» «9/7, v«lnte». Ducalen........59, 5,^ «V.»ranc».Vl 61 »l» Italienische Nanlnoten (100 lure) 4» ib 4» »b Papier.Mubel scr Tll!« . . , 10^ ,'il»,.