G e sch tch te d e s H e r z o g t h u m s K r ain G e bi eth e s v o n „T ri est u n d ' ^--e r» Grafschaft G ö e z. Kostet ungeb. i6 Kr. , geb. in steifen Deckel 22 Wien, im Verlagsgewölbe des k. kr Schulbücher - Verschleißes bcp St. Anna in der Johannis- Gasse. 1 8 i s. L0S2W ( F SV / -4. Kram, Triest und Görz vor und unter der Römischen Oberherrschaft. Von den ältesten Zeiten bis zur Ansiedlung der Slawen, bis z. I. Lzo. i) Die ältesten uns bekannten Bewohner des Heu- Ligen Krain, Triest und Görz waren die herein reichenden Karnier, Noriker, Japvden, Jftrier und Liburnter; ihre ältesten Städte Tergefte und Emona. e^»^as heutige Herzozthum Krain, das Gebieth von Triest und die Grafschaft Görz waren in den ältesten Zeiten keine für sich selbst bestehende geschlossene Lander oder Bezirke, son¬ dern sie waren von mehreren Völkern bewohnt, deren Wohn¬ sitze sich von den benachbarten Ländern tief herein erstreckten. Karnien, Istrien, Libur nien, Pannonien und das Noricum stießen mit ihren Gränzen an das Land dec Zapoden, welches das Albische Gebirge (mons Minus, Schneeberg) umfaßte; und die verschiedenen Gegenden KrainS machten die Gränzbezirke dieser Provinzen. Don Westen her liber den Fluß Sontius im heutigen Görz und Triest A 2 bis Ltrsbo Ilb. IV. et VII. IH M. XI.., XI.I. et Xl.Itl. Vilnius tid. III. eax. >8, ug er AH, A.xxl»nus äs dell» illvricv. I-utrvxius Ilb, IH, , m*4 >v-O 4 bis in den westlichen Th-il des jetzigen Inner-Krains reich« ren die Aarnicr, von Nordwesten bis in das hohe und kah¬ leH^engcblrge Ober - Ära ins die N o ri k e r. Bon Nvrd- ost dehnten sich Pannonische Hirtenvölker in das Unrcr- Kraln; von Südost die Japoden in die waldigen Alpen des Unter« und Inner-Krams um das Albische Gebirge; und Liburncr In das heutige Gediekh von Castua aus. In Istrien wohnten die alten J'stricr. Einige Völker¬ schaften nannte man auch nach den Flüssen, an welchen sie wohnten, als: Ambisontier, Savacen, Kolapia- ner, das ist, Anwohner des SoniiuS, der Save und Kul- pe. Von den Thaten und Schicksalen dieser Völker hat die Geschichte bloß dieses der Nachwelt überliefert, daß sie alle überhaupt kriegerisch, und die Japoden ins besondere ehe« mahls ein zahlreiches und blühendes Volk gewesen sind. Schon vor den Römern waren die Nahmen der Flüsse Sonkius, TimavuS, Savuü undKolapie; auch der Städte T e r g e ste und Emona bekannt, so wie sie uns die Römischen Geographen überliefert haben. Tergeste war zuerst ein Kornisches Dorf, und später ein JstrischeS festes Städtchen. Daß die Stadt chudlana (Laibach) auf und lie¬ chen den Trümmern des alten Emona empor stieg, beweisen die daselbst zahlreich auSgegrabcncn und mit den Jtincrarim übereinstimmenden Denkmahle, Münzen und Überbleibsel der Römischen Baukunst; eben dahin deuten auch einige Stellen -Leü Zosimus und Herodianus: daß aber Jason bey- lausig um d. J. I22L vor Ehr. Geb. Emona zur Zeit sei¬ nes Aufenthaltes in dieser Gegend erbauet habe, ist ein« Sa- I'tvtomRus tid. II. c. 74. VUnius Hb. III. r>. ÜL. Lxvisnu» äe bello ill^rico. Pomponios Llela Se siru orbis lib. II. «. p. Strabo Nb. IV., VII. et VIII. läern lib. V., VI. Vli. I-->xis I.abLeo Viennnm trsnslstus «807» ktolory. 6eoZr. lib. II. c. 14. Losimus Nb. V. bist. ' Heroäi-mus M. VII. in üne, et Nb. VUl. »Nn. lib. III. . zx. Sage, welche Plinius und andere der Aufzeichnung würdig befunden haben. In diesen Landern standen die Städte der Japgden Metullum, Monetium und Terpo; der Karnier Segeste und Okra; der Jstrier Nesaktium, Pro¬ mo na und Pola. r. Zustand der Bildung der ältesten Bewohner vor der Oberherrschaft der Römer. Ehe die Römer diese Gegenden unterjochten, lebten da¬ selbst die oben genannten, und wie Plinius sagt, berühm¬ ten Völker, von der Viehzucht, Jagd und Fischercy, und waren an sparsame Kost gewöhnt. Sie trieben auch den Bergbau. Der Norische Stahl und das Eisen wa¬ ren in Italien, wohin man sie verhandelte, frühzeitig be¬ kannt. Sic vertauschten an das Ausland Holz und hölzer¬ ne Waaren gegen andere Bedürfnisse. Obschon sic nun von eigenem Erwerbe leben konnten, so machten jedoch die Bewoh¬ ner der Anhöhen in den rauhen Alpen, von dichten Waldern beschuht, öfters räuberische Ausfälle in dis nächst gelegenen Römischen Besitzungen; die Küstenbcwohncr aber übten Ca- p e r e y e n auf dem Meere aus. Die Li burni er hatten leichte und schncllscgelnde Schiffs, welche man auch später nach ihrem Nahmen die Liburnischen nannte. Die Japoden, welche von den Römern als ein sehr grausames und beynahs wildes Bolk geschildert werden, ratouirten sich; wohnten zerstreut; hatten aber in der Stadt Metullum ihr RathhauS und einen eigenen Senat. Sie führten Gallische Waffen. , Die Loroinenos bist. eocles. I. I, e. 6- guwinus luLt. nd. XXX ll. klini»? lib. Iti. c. 2». Ktr^bo lib. tV. et V. klinius lib . XVI. c. ic>. ^xpianu» -le bc'.Io ill)t. Lotropius lib. III. Livius lib. X. c. I. et lib. Xt,. l. eit. I)dius kält. Lrnest. xax. 170. 8trsdk> Zib. V. Heroäilin, iib. VH. Vertuüilln. I. II. aäversu» xentes. Lonker. 8trsdo lib. IV. 8ttLbo kb. V. «eoxr. I>tinius lid. III. c. >8- Nio cs-ciu-. Ilb, XLIX. I^viui W. XI.I. klorus lib. II. c. iv. 7 unterjocht ; welche schon sieben Jahre früher nach Uquilel« eine Römische Colonie verseht hatten, um den unbändigen Nachbarn vorwärts an den Gränzen ein Bollwerk entgegen zu sehen. Karnier, Jstrier und Japoden wurden von ihren >6- Siegern bedrängt, daher schickten sie Gesandte nach Rom, um sich über die Bedrückungen des C. Cassiu« zu beschwc« ren. Die Abgeordneten und ihr Gefolge, das aus Freyen und Knechten bestand, würden vom Senate beschenkt, und bald folgten Römische Legaten nach, um dem Unwesen zu steuern. So wie die Römer früher i. I. 179 v. Chr. Geb. "8 die Stadt Aquileia, eben so machten sie später Ter geste zu ihrer P stanz stad t, und dehnten die Gränzen Italien» über das Gebieth dieser Stadt bis zu dem Bache Formio au's. * Sie drangen bald weiter gegen Nordost vor, und brach« r>7 ten Japodien und Karnien, so weit diese auf der süd« v.Chr.G. liehen Seite der Alpen gegen Italien zu lagen, an sich; weil deren Bewohner die Pffanzstadt Tergeste oft beunruhiget hatten. Der Consul C. SemproniuS focht zwar zuerst unglücklich wider sie, bald aber verbesserte er den Fehler durch die Tapferkeit de« D. Jun ins Brutus, welcher früher Lusitanien unterjocht hatte. 8. Julius Cäsar bekam als Proconful nebst dem Z8 Cisalpinischcn Gallien auch diese Gegenden in seine Berwal, v.bhr.G. tung, die man damahls zu Jllyricum zählte, und die er selbst besucht hat. Cä- livius üb, XXXIX. et XQ. l-iviur üb. XI.III. Strabo lid. V. , VI., VII. klinius Hb. III. c. ,8- Strabo lib. V., VI. » VII. vio Lassius lib. XI.IX. ^xipianus Ze bell» ü- Ixr. Hirtius Zsrelict. Ze boll. xall. I. VIII. I.iviu8 Lpjto- rnr üb. LIX. gut- Lsesar Ze dell. xall. lid. III. c, 7. Cäsar Octa vi us sehte die Römischen Eroberungen fort; er unterjochte die Japoden, welche über den Aloen wohnten; eroberte ihre Städte, und die Stadt Mctullum ging nach einem tapfern Widerstande, wobey OctaviuS verwundet wurde, in Flammen auf. So mußten sie sich nun das erste Mahl unter das Römische Joch beugen. Seit dem dauerten die Durchzüge der Römer wider die, Völker an der Save, Drave und an der Donau fort. Endlich besiegte ClaudiuSDrusuS auch die Be- tvohner der Eisberge, die N o ri k c r, K aa. n i e r und die Taurisker, welche oft Streifzüge nach Aquilcia machten. Auf diese Art kamen die Ländereyen, deren Mlttelpunct das jetzige Kram war, nach und nach unter die Römische Both« Mäßigkeit. 4- Zustand diesek Länder unter den Römern bis zum Tode des Läsar Augustus; Römische Ein- theiluug und Verfassung derselben. Eine neue Regierungsart, der Umgang mit neueir Einwohnern, eine neue Religion änderten die ursprünglichen Eigenthümlichkeiten der Bewohner dieser Gegenden ; ihr vo¬ riger Charakter verlor sich , und eine gänzliche Ec sch la st fu n g trat an die Stelle des kriegerischen Muthes und des Gefühles der Selbstständigkeit. Die Besiegten wurden nicht vertilgt; Römische Legionen hielten sie im Zaums; Rö¬ mische Staatseinrichtung und Römischer Gottesdienst wurden eingeführt; Städte, Municipien, Colonien angelegt; der Land--und Weinbau betrieben, viele Denke mahle errichtet, und die Bewohner durch neue Gefetzt, in. Ordnung gebracht: jedoch wohnten noch einige unbesiegte Völ- Lpxisau, äe dello ill^r. vi« Lussius lid. 49- kUoeu, Ich. IV. c. IZ. Ltrsdy lib, IV. s Böller ,'n den Höhen der Alpen, die sich auf ihre Unzu- gänglichkeit verließen, und von jenen, die vorbey gingen, Aölle abfcrderken. AclaviuS ließ i'n Triest die Mauern undThürme, welche die Japcden niedergeristen hatten, wieder aufrichten; die Heerstraße über die Julifchen Alpen (im Inner -Krain) welche Julius Eäsar angelegt hatte, führte er vollkommen snS, und rückte die Grä nze Jta liens bis zum Bache Arsia jenseits der Stadt Pola in Istrien vor. Nach der politischen Eintheilung des Römischen Staates war das Land südwestwärts, von den Alpen an dem Triestischen Meer¬ busen hin, ein Theil des zehnten Bezirks von Italien, so daß der westliche Theil Inner--Krains sammk Triest und dem heutigen Gör; zu diesem Bezirke gehörte. Südlich war Istrien. Südöstlich machte Krain einen Theil Libur¬ niens und I api d ien s ; nordöstlich des vbern Pan¬ noniens, und nordwestlich des Noricum lVssckitsrrgnsum aus, so daß Emona zwischen Aber-Pannonien und dem Noricum lag. Der bisher nothdürstlge Handel blühete nun auf. Was man in Italien absehte, waren Leibeigene, Thiere und Thierhäute, Wolle, Tannen - und Lärchenhol;; dafür lösete man Ahl, Wein und Geewaaren ein. Die Wälder, welche nordöstlich von Aquileia standen, waren au Eicheln so er, giebiz, daß die Schweine, welche dort ihre Mast fanden , beynahe für ganz Rom zur Nahrung dienen konnten. Auch eine Art Wein erhielt das Ausland daher,, nähmlich den P u ci ner, W ei n , welchem Ju lia Aug usta ihr hohe« Alter von Z2 Jahren verdankte, und den sie allen andern vor« ?.x§ianus Se bello illvr. Inrcriptio Verzesti eeutr, ex com- -nentsrio Lcbilckil in Suetonium, llmsteloilnini 1656, Sex- ins Lutur Lpitaine K. Itiner. Ilicroz. Strabo lib. Vll., VIII. Vlinius lib. III. c. ,Z. kwlenr. lib. II. c. IA. l?osimus lib. V. c. 2Y. Strrbo lib. V. ?ol)!ii>t. c. 22. Vilnius lib. III. e. Ig, et lib. XIV. e, ct 6- 15- vorzoa. Er »var, wie Plinius sagt, dec schwärzeste unter allen Weinen , wurde sehr gelobt, und von den Griechen Pyktanon aus dem Adriatischen Meerbusen genannt. (Jetzt heißt er an Oct und Stelle Marsamin, auch schwarzerPro ßek er-vder C onta v el l er-W ein. Er wird auf der Felscnküste zwischen Triest und dem Ti, mavuö gebaut.) Vorzüglich war AquileiaderStappelplatz für alle Waaren, welche von da über den Berg Okra bis an das MunicipiumNauportus (Ober-Laibach, Vsobnika) auf der Achse, von Nauportus auf dem Laibach-Flusse nach Emona, von da auf der Save in Schiffen und Flössen nach allen an der Save und Donau gelegenen Landern, »der auch in umgekehrter Richtung verführet wurden. So wurde auch die Kulpa, welche aus dem Berge Albius ent, springt, und jetzt die Glanze zwischen Kroatien und einem Theile von Inner-und Unter -Ärain wacht, be schiff et, und zur Fortschaffung der aus den zahlreichen Hären Li- d u r n ke n s kommenden Waaren benutzt. , Z. Kram, Triest und Görz unter den Nachfolgern des Lasar Augustus. Die Römischen Einrich¬ tungen und das Lhristenthum haben den wirk¬ samsten Einfluß in dir Bildung und die Kennt¬ nisse der Völker. Römische Legionen im Lan¬ de. Kram wird größten Theils zu Italien gerechnet. 6 Pannonien und Noricum waren noch nicht ganz be, n.Chr.G. siegt, als sich das erstere Land und Dalmatien unter der Leitung eines Bato und eines PineS wider die Römer em« 8i?sbo Nb. IV. »trsbo lib, VII. et VUI. Vellei«, ksteke. Itd. Hl. Suetoniuz ia l^berio. empörten. Ein Theil der Empörer zog die Bewohner des heutigen Krain an sich, drang über Na upor tu s und Ter- g c ste nach Italien. Dadurch wurde selbst der unerschüttcr- tc August in Furcht gesetzt, und Rom both alle seine Kräfte gegen diese drohende Gefahr aus. Endlich schlug Tiberius die Feinde, Balo ergab sich aufTreue, und Pin es wurde gefangen. Das Unglück des Bako zog das Unglück von ganz Pannonien nach sich; Rom eroberte das Land an der Save und Drave, und dehnte bald seine Herrschaft bis an die Donau aus. Die kühnen Thaten des Bato und Pines, wenn sic auch Beweise der ehewahligen Tapferkeit dieser Völker sind, waren doch nur die letzten An¬ strengungen vor einer gänzlichen Eischlaffung. Nach dem Hinscheiden des Casar Augustus und bey dem Antritte des Tiberius lagen in Krain die VIII., IX. und XV. Legion unter dem Befehle des Junius Blä- sus ; sie standen im Sommerlager, und wurden aufrührisch; einige Rotten davon plünderten das Municipium Naupvr- rus und die benachbarten Orter; doch eine Mondfinsterniß sHreckte sie endlich wieder zur Ruhe. Zur Zeit des Kaisers Hadrian findet man Ge- wecbsleute, Künstler und Schmiede zu Triest, die eine Innung auümachten, welche einer ähnlichen zu Rom unterg-ordnet war. Der Eisenbau in Krain wurde im¬ mer mehr betrieben; der Handel mit Eisen, No rischen Schwertern und andern Erzeugnissen stieg immer mehr empor, und nahm seinen Zug zugleich nach den übrigen See¬ städten. Auch findet man, daß den Pannonicrn die Rö¬ mische Sprache, Literatur und Kriegswissels¬ schaft wohl bekannt waren. Die Römer bauten dauerhaf¬ te Zcxtus Kusu, Lpit. c. 10. Dio Lsrsiu» lib. I.V. UUtu» lib. I. lascriptiove, lbabaci et in Lsraioli» erutre. Inscript, in neuro Lcclesise catbeätiliis tNer§e»ti. Ltrabo xsssim. Velleius ?sterc. bist. rom. lib, II. Itinersri». ts Heerstraßen, deren Überbleibsel noch zu scheu sind ; sic leg¬ ten Mansionen und Mutationen an, errichteten die Lolumna8 milliarizz, und versahen ihre festen Platze mit gesundem Wasser vermittelst vortrefflich erbauter Wasser« leitungen, deren einige bis auf den heurigen Tag noch bestehen. Überbleibsel alter fester Arter findet man nicht nur zu Trie st und La ida ch, sondern auch zu Ca« siua, Duimo, im Schneeberger-Boden unweit 6abnc> poft's, im Gurkselbe in und außerdem Dorfe 'I^srnovo am Rande des ehemahligen Rinnsales der Save gegen das DvrfWicher hin; ferner am Trvjana-Bcrge, und zwi« scheu Sittich und St. Beit im Dorfe Wir, unter welchem in einer Quelle das nur von daher bekannte Wafferlhier Liren lacertina (rklovssikka ribica) vorkommt. Hier schließt eine verfallene und größten Theils weggeführke Mauer ZA2oo Quadrat«Klafter Ackerland und Waldung sammt einigen Landgebauden ein. Römische Inschriften fand man übrigens vorzüglich im Lande von Görz und Istrien, am Karste, zu Heidenschaft, Wipbach, Ober «Laibach, Laas, Jgg, beyKrainburg, RadmannSdvrf, Trefen u. a. m. Aus der Menge der festen Plötze ersieht man, wie sorgfältig einst die Paffe zwischen Pannonien, Illyrien und Italien bewacht wurden. Derlcy Einrichtungen und Werke der Römer, welche theils in das Zeitalter vor Augustus, theils in spatere Zeiten ge¬ hören, trugen Vieles zur Bildung der hier wohnenden Völker bey. Den wirksamsten Einfluß aber in die Bildung und Kenntnisse der Einwohner hakte das Christenthum. Frühzeitig wurde das heutige Gebieth von Triest, Görz und Krain mit demselben bekannt, und die christlichen Gemeinden standen unter mehreren Bischöfen , welche zu Aguileia, Ter geste, Emona, Celeia, Petovio und zu Tiburnum ihren Sitz hatten. Wahrscheinlich haben die Bischöfe von Aquileia das Christenthum über die Alpen und über die Save gebracht, wodurch der Grund Grund zu dem nachmahls mächtig gewordenen Aquileischen Patriarchate gelegt wurde. Die Zeit der Entstehung des nun einaegangencn BiSkhumeö von Petina ist unbekannt, jedoch gehört es in das früheste Zeitalter. Im Anfänge des II. Jahrhunderts zog Trajanus wi- Ed. der den König der Dacier DecebaluS durch unsere Länder, und ließ die Straße» ausbessern; Tergeste und Novi v« dunum (im Gurkferde bey lernvvo) seßten dem weifen Herrscher zu Ehren öffentliche Denkmahle; gleiche Ehre er¬ wies Noviodunum seinen Nachfolgern, dem Hadrian, Antoniu, Marcus Aurelius, u. m. a. Seit dem 01. Jahrhunderte wurden die Gegenden Krains bis zu dem Berge Troja na, welchen eine daselbst aufbewahrte Inschrift lVIons Straus nennt, zu Italien ge¬ rechnet ; und IVInn-io ^clrsnte war die Gränze von Italien und Noricum. Nachdem der Römische Senat den Kaiser Maximi- 2KL nuö als Feind des Staates erkläret hatte, zog dieser aus Sirmium durch Emona nach Italien. Ter- Lustnnius in tNXixbilinus in Lxserpt. vion^r. Lu- troxius üb, VIII. c. IO. tnscrixtioi.es. Itinsrrr. Lieros, LV 1'5 6. LL 5VL5O LL... 6. L. L8LL 8L 8LXL5OX58 L050R LX V5). LLX5OXI VH 8LXL. ib'LKXX'L. 5X ibk^IVI LVIVl 850X0 LVX-tL LX Vv'Lo L08VIL L. k. 8. L. 0. L^8LX5L- vitlser Ltein (Ssiiniscber X Likstein) »lebet bs)- 8r, LottÜLr» i-n Vvrie Rraslnick sls Stüt/e einer Dreschtenne. Sr. 6vtt- d^.r irt äie kkri e , »Pier tveiebe 4-1« v»rt türchLvs xekör». r4 —-- Terge st e, N aup ortuS und Emona erhoben den Ruhm des Kaisers Constantin des Großen; jene hat¬ ten Inschriften mit seinem Nahmen errichtet, in Emona Z>4 aber wurden ihm Ehrensäulen gesetzt, welche LiciniuS ' - nachher zerstörte. L>4 Unter der Regierung dieses Constantin begaben sich ZOO tausend Sarmaten in seinen Schuh. Er nahm sie auf, und vertheilte sie durch Thrakien, Makedonien, und in dem östlichen Ober-Italien, welches letztere die Gegend vom Sontius bis an den Berg Atrans auö- machte. Diese so genannten Larmatae Qimi'^antss sind wahrscheinlich Slaven gewesen. Lon ihnen sagt Ammia- nus Marcellinus, daß sie einst mächtig und berühmt waren. 383 Maximus, der sich in Britlauien des Purpurs an¬ maßte, kam mit seinem Heere nach Italien, besetzte Aqui» leia, belagerte E m on a, und drohte weiters gegen den Orient vvrzudringen; daher zog Theodosius eilends aus dem Orient ihm entgegen, schlug den Aufrührer beySiscia (Sißek) folgte dem fliehenden Maximus, zog in Emona feyerlich ein, und wurde freudenvoll als Retter empfangen. Bald begab sich Theodos wieder nach dem Morgenlande, woher ihn ein neuer Empörer Eugenius zurück rief, welchen er am Flusse Frigidus in dem Thale des Wipbaches im heutigen Kreise von Gvrz schlug. t 6. Leiockianus lib. VII. üne et lib. VIII. gul. Lspitol. in. blaxi- inino c. 12. Inscriptiones erutse. LxcerotL ss vitsin Lon->tan- tini Liiorurniiue linpp. nuÄore snon^ino. ItSit. go!csii. üinmisnus blrrcell. lib. XVII. 2osiinus lib. IV. e. 42, 4F, Z4! «e lib. V. eil. kLcLtus Nancz^r. Uteoä. 80- romenus lib, VII. e. N2- Lutropiun rsr. rorn. lib, XIII. oU-mgjanar eis Hl, «sn^ulitt» Ronyrü. »5 6. Krain, Görz und Triest ein Paß für die durch¬ ziehenden Hunnen, Ost-Gothen und Longobar- den. Schicksale des Lhriftenthums. Ankunft der Slaven. Jetzt wcir nach einem Ausdrucke deS gleichzeitigen Hie, ronymus das Land an den Julischen Alpen, welches zuvor Römisch mar, nicht mehr Römisch; sondern es diente den durchziehenden Völkern, welche das schöne Italien anlockte. So zog A larich, König der West-Gothen aus Epirus durch die engen Pässe , welche den Weg aus Pannonien nach Venetien erschweren; schlug sein Lager Key der Stadt Emona, zwischen Ober-Pannonien und Noricum aus, und ging weiter nach der Südseite der Alpen gegen Aquilcia, um in das Innerste Italiens zu drin¬ gen. Dem Alarich folgte R a d a g a iS, der Scythe, mit einem Ungeheuern Heere; bald darauf zog Ataulf mit sei¬ nen West-Gothen dem Alarich zu Hülfe. Beyde nahmen eben diesen Weg, welchen Alarich genommen hatte. Nachher ging Attila mit seinen Hunnen auf dem Rück¬ züge nach Italien durch das jetzige Görz und Krain, auf welchem er Aguileia zerstörte. Spater folgte diesem der gute vst'gothische König T h eo- dorich auf seinem Auge aus Illyrien nach Italien, während dessen er unter andern auch am Eingänge Venetiens bep der Brücke am SontiuS sein Lager aufschlug. Er gab den Gesetzen in unfern Gegenden wieder ihre Kraft, rief die Wissenschaften und Künste neuerdings herbey, belebte den Fleiß, 400 40Z 4->8 4Zr um 49» L. Hieronymus ex. sä Leruntiam, seu ^zeruebiLM, Losimus lib. V. c. 29. gorSsnes äe rebus Zetieis 0. 29. krosxct ^r^uitsnus iitLdroN. goräsner Se red. xst. c. 42. ^orosit- Ues c. A7. LureUus Lsssiväorus Ub. I. ex. II et 29. lib. VII. ex. 4 et «4, db. IV. ex, chI. ljd, HI. ex. LZ et Ky. lib, V, ex. Ich. ,6 Fleiß, Ackerbau und die Viehzucht; betrieb den Eistnbau und das öffentliche Fuhrwesen, besonders i.n Lande an dem SontruS, und stellte einen Präses in der Gegend an der Save auf. Unter ihm findet man die Bewohner in Pro» vincialcS und in Grundbest her -ingeth-ult; diese lehtern waren verbunden Len Zinü an die Provincialeö zu entrichten, AZZ Zur Zeit der Ost-Gothen, vor dem Kaiser Justinian / nannte man die Völker, welche die verschiedenen Theile des heutigen Krain, Triest und Görz bewohnten, noch so, wie sie vor und unter den Römern hießen; nur die Javoden und Pannonicr verloren sich; anstatt der Japoden kommen L i- durner und Suaden, anstatt der Pannonier aber Sua¬ den vor: Suaden, das ist, Suaven, Savier, Anwoh¬ ner der Save; nicht Schwaben, welche unter dem Fränki¬ schen Reiche standen. ZZi Milten unter andern Völkern erschienen bald darauf die Slawen in Krain und am Eingänge Italiens. Sir hatten ihre Sihe an der nieder» Donau im alten Daci n> und wurden von den Bulgaren gegen das Jahr 487 ver« trieben. z68 Indessen nahm noch ein anderes Volk seinen Zug Hier¬ durch nach Italien, nähmlich die Lo n g 0 b ar d en, welche ihre Wohnsihe in Pannonien den A v a r e n ihren Freunden überließen, und von einer Menge Bulgaren, Gepibcn, Sarmaten, Völkern von der Save und aus Noricum beglei¬ tet wurden. Jeht findet man zwischen den Long obar den in Fri¬ aul, den Franken im Noricum und den Byzantini¬ schen Römern in den Seestädten des Adriatischen Meeres ak- krocoxiur äe deü, gvtii. Ub. I. t. iH. läem, ibiäem leb. Hl. 0. 40' iksutur vi-tcoims äe zeseis l.onxob. p-essim. krese xLra, c. m dlbt. vet. "komo IX. I-uzä. 1677. S-S- 8SI. angesicdclte Slawen an der Drave, Save und Mur. welche sich von den Hunnen ode? Avaren trennten, nach¬ dem sie unter diesen eine schmähliche Dienstbarkeit erduldet hatten. Diese Slawen, durch ihre Lage genöthiget, schlo¬ ßen sich bald an dieses, bald an jenes mächtigere Volk an, und wurden ron jenen Völkern entweder bald in die Enge getrieben, oder sic lebten unter e igc n en W cj wod eu mehp oder weniger unabhängig. Der Kirch en sprenget des Patriarchen von Aqutleia erstreckte sich unter den Gothen über den S o n tiuS, über Istrien und Kr a i n bis tief in die heu¬ tige S ley c r m a rk hinein. Das C h r i st e n thuw, wcl« ches früher unter den Hunnen und andern heidnischen Völ¬ kern gelitten hatte, kam unter den Gothen und Langobarden wieder in Aufnahme; so wie es einst unter den Römischen Kaisern bald verfolget, bald wieder begünstiget wurde. 8. Krain, Trieft und Görz. Nach der Ansiedelung der Slawen bis Kaiser Carl den Großen- v. 2- — 799 — L48 Z. I. Die Slawen verfolgen da^ Lhristenthum / be¬ siegen den Tassilo, Herzog von Baiern. Der §ban der Avaren nimmt ihretwegen Rache am Gisulf von Friaul. Sie leben unter eigenen Wojwoden. Damahlige Kindische Mark. Frie¬ de mit Pemmo von Friaul. Kaiser Larl ver¬ tilgt die Avaren, und herrscht über die Sla¬ wen im heutigen Krain, Triest und Görz. -Entstehung der Städte Lublana und Goriza. Nach dem Jahre 5^9 findet man bis in den folgenden Zeitraum keine Nachricht von den Bischöfen in diesen Lan- kautus lliüc. vsriis locls. Lunater eceles. Gesch.Herzog. Aram. B r8 - Landen; wahrscheinlich wurden ikre Stiftskirchen von den Slawen zerstört. Gewitztstes, datz Missionäre aus Italien und Salzburg viele L e r fo lg u n g en leiden, ja sogar einige Mahle das Land raumen mußten. Die Baiern versuchten unter ihrem Herzoge Ta ssilo ein Stück von Kärnten und Steyermark den Slawen zu ent» reißen; allein da diese von dem Avarischen Chane eine Ver¬ stärkung erhielten, warten sie nicht nur die Baiern zurück, sondern drangen so gar in die Baierlschen Besitzungen ein, und nahmen ihren Feinden alles Land jenseits des Gail- StromcS, und den alten OrtAgun tum (Jnnichen, Inti« chen in Tirol). ^8 Die Slawen ruheten nicht lange, sondern unternah¬ men bald darauf gemeinschaftlich mit den Avaren einen Zug in d a S G r i e chisch c J st r i e n , und fingen an sich von da aus nach Italien zu verbreiten. Es entstanden aber bald Uneinigkeiten zwischen ihnen und dem Longobardischen Gränzherzoge Gisulf von Friaul. Dieser unternahm Streifzüge in das G e bi e t h d e r S l a w e n; allein der 610 Avarische Chan rächte die Slawen für diese Feindseligkeit, tödtete den Herzog , und eroberte sein Herzogthum. Ta so und Kako, zwey entflohene Söhne des Gisulf, eroberten es wieder, und machten sich die Slawen, welche das Gail-Thal (Lilia) bewohnten, bis zur Zeit des Herzogs Ralchis i. I. 744 zinsbar. ' Nicht nur in den Alpen, welche Friaul von der nörd¬ lichen Seite entschließen, sondern auch am südlichen Fuße der¬ selben, im alten Karnicn , in Friaul und am Bache Ra¬ um tiso wohnten schon Slawen. Sie alle gehörten zu demSla- 624 wischen Staate des wider die Hunnen, Franken und Lpngo- vat- Unnales eccles. ^noi^rnus öe couversione Lrwe»tLnoruin.- Lixebertui Leinblscensis sä snnum krulus Disc. lib. IV. c. 26. 8, 6rezorius paxs lib. VIII. ex. ,g6. kaulur vile. lib. IV. c, 40. k«ulus viÄL. lib. V. c. LZ. —— barden einstimmig gewählten Wojwoden Samo, welcher ein Slawe von Geburt, und ein tapferer Krieger (nago- tians) wat. Denn der Fränkische König Dagobert brauchte in dem Kriege mit dem Samo die Hülfe der Longo« Karden und Allemannen, und da jene von Friaul aus, diese aber durch Baiern in Samos Staat einbracheu, so muß derselbe wohl außer Böhmen auch Österreich unter der Enö, Steyermark, Kärnten und Krain fammt Görz enthalten ha¬ ben. Samo hatte seinen Sih in K a r a n t a n I e n, und re¬ gierte glücklich durch AZ Jahre. In diese Zeit seht der Chronlkschreiber Fredcgar eine Windische Mark (marca Viniäorum), welche aber von ihm nicht genau bestimmt wird, und wahrscheinlich wei- ter gegen Westen lag , als späterhin, nachdem die Franken Mehr gegen Osten vorgedrungen waren. In diese Windische Mark oder Gränze, welche die Winden, Wenden (Slawen, Slovenci) bewohnten, rettete sich der Bulgare AttikevS Wit jenen 700 Familien, welche dem Blutbade in Baiern entronnen waren. Denn neun tausend Familien der Bulgaren wurden von den Avaren aus Pannonien vertrieben, und bathen uw Wohnsthe im Lande der Franken. König Dagobert wies sie an die Baiern an, und befahl zugleich heimlich, sie in einer Nacht zu ermorden. Ein Rest von 700 entflohenen Männern rettete sich sammt Frauen und Kindern nach der Win di sch en Mark, wo AttikevS sammt den Seinigen viele Jahr« mit Walduch dem Wojwoden der Winden lebte. B s Eon preäexLr. c. Hg et 67 in Ribi. ver. k?. 'Porno y. I-uKN. 1677.' Vits 8. VirtziUl, sSit. 8urü, 1>, VI. sä Sieni 27. Novem¬ bri». /Inon^inu» Se Lonvsrs. Loiosrior. et Lsrentsnor. 8reäex. Ub, IX. e. 71. idiäern, ve.t in »erixtis krslreri. 6Z0 20 Den diesem Malbuch ein bis auf Borut, den die Übermacht der Franken zuerst unter ihr Joch beugte, wor¬ ein Zeitraum S la w isch - K ar a n tau i sch e r W v j- woben, welche mächtig genug waren, sich von ihren Nach¬ barn unabhängig zu erhalten. Außer einigen Fehden mit den Lcngvbardischen Herzogen von Friaul, in welchen sie entweder unbesiegt blieben, vdez auch Sieger waren, Hal die beschichte von ihnen nichts ausgezeichnet. So fand cs Pem, wo, Herzog von Friaul für gut, so gleich auf dem Schlacht¬ felde Frieden mit den Slawen zu machen, als er nach einem beschwerlichen Siege, den er bev Lv urana in Inner-Krain am Flonatischcn Meerbusen erfochten hotte, fürchtete, n eh, reis seiner Leute auf das Spiel zu sehen; ja Pcmmo war spater so gar im Begriffe in das Land der Slawen sei¬ ns Zuflucht zu nehmen, als er von seinem Könige des Her- zogthums beraubt wurde, Zu Ende des X III. I'ablhundertS aber halte auch dis Unabhängigkeit der Slawen ein Ende. Denn nach dem Earl 7L8 der-Große die Ansprüche der Griechischen Kaiser aus die von Wenden bewohnten Länder nach einer gänzlichen Nie¬ derlage der Griechen auf immer entkräftet, und das heutige Görz, Triest, Istrien und Krain unter seine Oberherrschaft gebracht hatte, gab er seinem Sohne Pipin den Auftrag, 79ü die Avarcn zu bekriegen. Dieser schickte ein mächtiges Heer- unter dem Herzoge Erich von Friaul, und einem Slawischen Heerführer, Wvjnimir mit Nahmen, durch unser Sla¬ wonien nach Pannonien. Pipin selbst folgte mit einem zweyten Heere nach, besiegle die Avaren, und machte dem vor- Lonler. ksul. vioc. Ich. V. c. LL- löern vsssirn. T6em sch. VI. c, g.A, läein ch. c. n,I. Hexin» sri snnuin 796 et slibi. 8ixeb. Keindchc. sä 0. 79-- Unonvrn. so cons. Loiosr. et (?srent. Unnsle« Hertini.ini sä s. 7g6e üxln- dsrs in vitL IiM. Ilßdkllus in woniin. eccles. Liznilei. c. XXXIII. psx. Zgo- irnsr. v-insaluL Ich. VII. c. IH, xsrt. 8. L tirov. LeZiuaws Ich. II, sg «NVUIN ?LL- 21 vorhin mächtigen Awarischen oder Hunnischen Reiche em Ende ; jedoch wurde der Awarische Nähme nicht gänzlich ver¬ tilgt, da Carl sie unter eigenen Chanen im heutigen Ungarn leben ließ, "nachdem sie in die Enge getrieben worden waren. Die verheerten Gegenden wurden mit Baiern und Slawen bevölkert, und Carl herrschte ruhig über die Slawen vom A d r iatisch e n M e e rbu se n bis jenseits der Drave und Donau. In diesen Zeitraum gehört die Entstehung der Stadt Oori^a (Görz), welcher Nähme Slawisch ist, und ei¬ nen Bühel, eine Anhöhe , bedeut^'. Da außer diesem Slawischen Nahmen kein anderer älterer vorkommt, so kann die Erbauung von Görz nicht vor der Ankunft der Slawen gedacht, noch einem andern Lvlke zugeschriebcn werden; wenn anders nicht, wie Einige glauben, die alten Karnier schon Slawen waren. So ist auch der a u f und neben den T r ü m m e rn von Emona (EraNons) e r.b a u t c O rt den Slawen zuzuschreiben; da sein ursprünglicher Nähme l-ulr- lana Slawisch ist, und einen entweder am Moraste oder auf einem Sandlande erbauten Ort bedeutet (die Stadt ste¬ het in der Nahe eines großen Morastes, und zum Theile auf einem von der Save angeschwemmtcn Loden, Gradische aber ganz auf einer ftlchen Anschwemmung), woraus die Deut¬ schen Anlaß nähme» , ihm eine Deutsche Form zu geben, und ihn Laibach zu nennen; wie sie es mit mehreren Slawi¬ sch n OrMahmen gethan haben, .«H ?gul. vise. ioöis ritt. tinon^mus, Hu! SUPI'S. LZindskS in vits Lsroii lit. Loronini Lomes Ze Lionder^ in kwstis 60- ritiensibus. Viennes, läem in Mentnnnve 6ensn- ioAiLo Lo-nitur» Lorities I. Lntonii Leiioni vitw triared. L^uil. IiSllt'duelr Zer Lnrop. KtSÄteoxesclr, von äein Ossterr. Lrdktüsertti. nax. 2g. Lwinerirunx. 2« r) -Herkunft, Sitten und Verfassung der Slawen m Kram, Görz, im Triester-Gehiethe und in den umliegenden Gegenden. Die Slawen sind kn der Geschichte ein neues' Volk. In der zweyten Hälfte des VI. Jahrhunderts tree ten sic aufgcführt von Jornandes, Prokop und Menander, aus dem Scythischen und S a r m at! sch e n Gemengsel hervor, und sangen an unter der Regierung des Kaiser Ju¬ stinian über die Donau in das Reich der Römer cinzu- brechen. Jetzt sind sie nach dem Raume, welche» sie bewoh¬ nen , das allcrauSgebreitetste Volk auf der Erde. Über¬ haupt wohnten sie vorhin jenseits der Donau, unweit vom User derselben, in unermeßlichen Räumen. Schon Er¬ man rkk König derbst-Gothen besiegte um d. I. Z76 einen Theil der Slawe», unter welchen auch Wenden (Venscli, Vsnaeiw, Venski) Vorkommen. Ein Zweig von diesen Slaven, welche der Deutsche Wenden oder Winden nennt, nahm beständige Wohnsitze ander obern Drave, Save, Kulpa, am Sontius, Timavus, und am Meerbusen von Triest. Der Abkömmling dieses Stammes nennt sich noch bis auf den heutigen Tag einen Slawen (8Iovckne^). Im engsten Sinne zwar werden nur die Steyerischen undKärntnifchen Slawen Winden (Lloveriri) genannt; jedoch erkennt sich in der weiteren Bedeutung auch nock der K ra i n er an diesem Gesammtnahmen , wenn die Rede von seiner Herkunft und Sprache im Gegensätze des Deutschen ist; der Italer nennt ihn einen Slawen (8clriavo) und in der übersetzten, im Jahre 1578 zu Laibach gedruck¬ ten Postille Spangenberas, wie auch in andern später» Krai- »ischen Bücher» wird die Krainische Mundart 8IovEcki je- / ! Lcdlötrer im Nestor Eea'rcf). gornrnSes, vel ZorSsnes mo- »Nclius vivens circa LIMUM ^2 , r,ocoxius et LIenztiöer ker« sexualer illorum temxorum. -E-- 2Z zesik genannt. Alle Slowenzen im heutigen Inner- Österreich reden nur eine Slawische Mundart , S Io¬ ni en sko; nur die Slawen in Istrien sind Chor waten. Noch bewahren beyde manche» Eigenthümliche ihrer alten Borfahren. Liebe zum Ackerbaue , zum Hirtenleben , zur Bienen¬ zucht und insgemein zu den Geschäften des friedlichen Lebens zeichnete den Slowenzischen Stamm ins besondere und über¬ haupt alle Slawen aus; daher ihr so ungeheurer und aus« gebreiteter Anwuchs. Einfach war ihre Kost, Kleidung und Lebensart. Sie wohnten in schlechten zerstreuten Hüt¬ ten familienweise. Ein jeder verfertigte sich selbst alles nvkh- wendige Gerüche ; man findet wenige Handwcrkslcute unter ihnen, Sie bethetcn nur Einen Gott an, den Urheber des Donners und den Herrn des Himmels. Von der ältesten Verfassung der Slawen ist unS wenig bekannt. Im Frieden wurde jede Gemeinde vom S u p a n e (übopän, dem Ältesten) nach einigen einstimmig angenom¬ menen Gesetzen in Ordnung geholten; im Kriege wählten sie cine» W o jw o d a (Herzog) S t a r aschi n e n (Fcldhauptleu > te) und andere Kriegsvorstcher unter verschiedenen Benen¬ nungen , die sich in den Familien-Nahmcn noch erhalten ha¬ ben. Daher hakten sie keinen allgemeinen RegierungSplan-, keine zusammenhängende Streitkräfte, und im engeren Sinne genommen, gab eS keinen Slawen,Staat. Einzelne in drin¬ genden Gefahren zu Woiwoden gewählte Männer erwarben sicheln bleibendes Vertrauen, und eine der königlichen ähnliche Macht (Krgl, König). Seit den ältesten Zeiten bestimmte das erworbene Ei¬ gentum und die damit verbundene Macht, welche vom An¬ sehen stets begleitet wird, die Eigenschaften des höheren und ed- ln -ter Naron Zoisisctien Sammlung, 7.U Laidaek. konstant. Uorpk^rox. -te aämin. imp. e. go. 24 erlern Theils der Einwohner dicht! Erdstrichs. Unter dem ost-gvthischen Könige Theodorich waren imNvricrm und ach der Save schon eingeborne Familien (Provincialen), die einen Mittelstand zwischen dem LandcSherrn und dem Wolke aus nachten. Diese konnten sich unter den Slawen erhalten haben, weil wir sie unter Carl dem Großen wieder finden. Nn den bisher ausgestellten Zügen erkennt sich noch unser Slowene;, obwohl er im folgenden Zeiträume durch die EinwirkungendeS Feudal,Systems und der christlichen Religion allmählich aufyörte, ganz das zu seyn, was er einst war. Kram und Gör; unter der Fränkischen und Deutschen Monarchie, in Gaue und Marken getheilt. Von Carl dem Großen bis Albert Ist. und Leopold !ll. Her, zoacn non Österreich und Krain. v. Z. 799 — IZ74 — Z7Z 2. r) Tarl führt die Fränkische Verfassung ein, therlt die Lande in Haue, Gränzgrafschaften, Herr- schaftiiche Besitzungen ein; belehnt damit seine Getreuen , Grafen, ProvincialeS und Mini« steriales; daraus bestehen die Lcmdstande. Die besiegten Slawen sind ihre Leibeigene. Tuest ist unter demSchuye vonVenedig. DieFreyen sammeln und schützen sich in Städten und . Markten. Zustand des Lhristenthums. Kaiser Carl der Kroße «heilte dis Gegenden an d?r ekern Drape, Save, Kulpa, Sotscha (Svntius) ttv!. ün der Aurelius LassioSorus ep. vsr. tib. Ut. ep. HO, lib. V. ep. Ig. Lzinbarä aä snnum 82Z> Vstvusor. 1'orp. Ut, Ud. XI. psx. 132. ÄlaauscriptL kroviociso tzsrmolrse. der nördlichen Küste des Adriatischen Meeres in Gaue und Marken. Es entstand ein GauKraina (SoesMa, Oorssug, 6or.sn8kc> ?) Es entstanden die Marken Met- lik, Pvik, Karst und Istrien (Msrlixa, kivka, Xras, Istrig) , eine Wi n disch e M a r k s8!ovsnÄrr stran), welche die noch übrigen von Slawen bewohnten öst¬ lichen Granzen im heutigen Unter-Krain und Unter-Skcyec sammt der Mark Metlik begriff. Daher behält der dort er-e zeugte Wein noch immer seinen Nahmen M arw e i n (March¬ wein, Mark-Wein) Gör; hingegen war damahls ein Theil des Herzogthums Friaul, und nachher der Mark Verona; Triest aber, welches eine den Italienischen Städten dieser Zeit ähnliche Verfassung hakte, stand in Verbindung mit Venedig. Die vorher genannten Gaue und Marken wurden der Hoheit verschiedener benachbarter Herzoge untergeordnet. JrderHerzog war nach der Karolingischen Verfassung der Heer¬ führer einer besondern Völkerschaft, und da jede Völkerschaft ihre ursprüngliche Verfassung bcybehielt, so mußte jedem Herzo¬ ge ein in den Landrechten erfahrner Oberrichter und ein Land¬ richter zugcordnet werden. Jener hieß Pfalzgraf, hielt sich in der Pfalz (?alatium), daS ist, in dem Hauptorte oder in der Residenz des Herzogs ans; dieser hieß Lan d g r a f, und sprach bloß über die unter ihm stehenden königlichen Beamten das Recht. Die Wend ischen Herzoge, auch wenn sie aus Deutschem Geblüte stammten, mußten als Stellvertreter der Windischen Völkerschaft in Slawischer Sprache selbst vor 6ci>i>»rZi 6escliiciite silsrlVenZiscii-LIstvisciien Ltssten. 8. IV. psx, 18- et siibi passim, ttesciiiclite Zes krdksiscrtii. Oe- s erreicii. Loronini Lnosies Korit. kasti, et tNeittsmen xe- nesIc>Hicc> - clironoi. KebiisrZi ttesckieine stier IVertZisclt- Llawisclieil Ltssten L. IV. Leite Ig. 6escil. Zes Lrdtrsi». Oesterr. (toronini toe. cit, Lebdsräi kteriesloxisctie 6esc!i. L. III. , Leits 4^8 uns Veseli. aller VvenZ. Listv. Ltssten ii. IV. Leite IZ. Itmrest. Liiron. Lartutb, inHaiin eolieAsn. ruspumentvr, I, psx. 48^. 26 vor dem kaiserlichen Richterstuhle und in Deutschen Reichs¬ versammlungen ihre Vortrage machen. In den obgenannten Gegenden behielt Carl sich selbst einige Bezirke bevor, wo er M ei erhö fe, als zu Lak, Veldes, errichtete ; andere Striche wies er seinen Ge¬ treuen, den Ministerialen, Heereöführern und den schon früher angesessenen Provincialen als Lehen an. Die Slawen waren ihre Leibeigene (mancipia) und sammt dem fuiiäus iastructus ein Eigenthum der Herren. Die jährliche vom Grundherrn vorgenommene Baustift (pla- crtstio) bestimmte dem Grundholden die anzubausnden Gründe. Diese freye Stift überging mit der Zeit in eine Miethe, wobey der Erbhold von dem Herrn entweder auf einen Leib, oder auf die ganze Nachkommenschaft, doch mit dem Vorbehalte des Dbereigenthums und des Heimfal« lens, eine Hufe z u r N utz n i eß u n g bekam ; wofür er bestimmte Zinsen und-Frohnen zu leisten, und auf der Hufe zu bleiben angelobte. Nachher vereinigten sich die Herren und Eigenthümer, Ministen'ales und PrvvincialeS nach Verschiedenheit der Gaue und Marken in eben so viele Körper, und ihr Einstuß in die öffentliche Verwaltung wurde unter den Nachfolgern Carls desto bedeutender, je mehr das Lehnsystem Wurzel faßte, und dadurch das Ansehen und die Macht der Geschlechter wuchs, worauf das große Gebäude dec Fränkischen Allein¬ herrschaft gegründet war. In dieser Verfassung hatten die Stä n d eder alten Mark Kraina, der Windifchen Mark, der Herrschaften Metlik, Polk, Karst, Istrien, und der nachmah« ligen Grafschaft Gärz ihren Ursprung. Die Landes st an, de bestanden anfänglich ausGrafen, Herren, Rittern und Knechten. Alles was sich in dem Ausdrucke LandeS- sngelegenhcit begreifen läßt, gehörte ig denKrtzis ihrer Wirk« sam- L-mssLkLktl. Kr-Ün. cüironicL, -rnn-lls-, st Diplomat», st !>l88. Lrrn, samkcit. Später wurden die landesfürstlichen Städte, und die ansehnlichsten Diener der Religion entweder aus Achtung gegen dieselben, oder weil sie angemessene Realitä- ten besaßen, in das allgemeine Mjtlciden der Landcsemlagen gezogen, und mit dem Vorzüge eines Landmanns beehrt. Noch vor Rudolph I. vereinigten sick die gemeinen Frey en in Städten und Markten; zu diesen gesellten sich die freygelassenen Ga sinden, welche als Gesinde im Gefol¬ ge ihrer Herren waren, und sich von ihren Eigenthümcrn entweder vermittelst derLcibsteuer löseten , oder wegen treuer Dienste freygegeben wurden. Hier schuhten sie sich durch Mauern, und trieben Gewerbe und Handel. In geistlichen Dingen reichte die Dköcese des Patri¬ archen vvnAquileia bis an die Drave, nachdem die Lehrer dieser Kirche die Slawen unserer Gegenden allmählich zpm Christenthume bekehrt hakten. r?) Kram wird im IX. und X. Jahrhunderte theils von Slawischen, theils von Fränkischen und Deutschen Fürsten in Ordnung gehalten. Ky- rill befestiget das Lhristenthum in einem Ltzeü le von dem heutigen Kram. Nachdem die Aparen k. I. ^96 gedewüthiget waren, hielten sie sich zwischen Sabaria in Pannonien und dem Lan¬ de der WEndey ruhig. Allein noch einiger Zeit brach zwischen ihnen und den Wenden ein Krieg aus, Carl der zu Große endigte ihre Feindseligkeiten durch einen Heereszug, und der Avarische Chan Zaukus, der Slawische Fürst Tudun, und einige andere Slawische Großen wußten im folgenden Jahre zu Aachen vor dem Richtcrstuhle des Kai¬ sers Kl88. krov. (larn. Hansir (Hcrinsnis ssera. Mons. H. xsx. ILO. Lrs)t LnnLles veteres Hunnorurn, ^.vsrum et lluv- xsrorum xsx. 289, uns seine Leweisstellen. 28 fers erscheinen , wo sie von ihm die Bestimmung der Grün« zen ihrer Länder bekamen. Zu dieser Zeit kommen die Nahmen einiger Wendischer Fürsten, eines Wojnimic, Ratimir und Liudcwit vor, welche damcchls noch mächtige Slawen, aber doch schon Glieder in der Kette der Fränkisch« Deutschen Verbindung waren, öZi Der Mährische Fürst Priwi n n a nahm nebst seinem Sohne Hezil seine Zuflucht zu dem obgenannten Wendischen Herzoge N a t i m i r, oder Ratimer, Natimar, dessen Ge¬ biert) an der Drave lag; darauf flüchteten stc sich weiter über die Save zum Fränkisch-Deutschen Markgrafen S ala¬ ck o, der wahrscheinlich in den Gegenden Krainö, in der Windischen Mark seinen Sih hatte. P r i w i n n a, der sich schon früher zu Tratmaur an der Donau hatte taufen lassen, wendete alle feine Aufmerksamkeit auf die Bekehrung seines Volkes, und erwarb sich die Gunst der Geistlichen, welche ihm vom Kaiser einen Theil von Pannonien an der Save verschafften. Er brachte sein Land in Aufnahme, machte Einöden urbar, und unterstühte die Künste. Der König Ludwig schenkte ihm nun sein in Aufnahme gebrachtes Land; Priwinna besaß demnach ein beträchtliches Gebicth, zu wel« chem die Ungarischen Berastädte, etwas von Ungarn , ganz Slawonien, und Vieles von Steyermark und Krain, viel¬ leicht auch ganz Kärnten gehörte. , Zhm folgte sein Sohn Hezil (Hezilo, Mzek, Kozil, Chozil). Dieser besaß die Feste M o se burg unweit Petau in-der Steyermark, welche sein Vater erbauet hatte, und welche nachher der vornehmste Sih der Karantanischen oder Windischen Herzoge war, Kozel war eine', der drey ^nnales NertnÜLni sä 819, H-ZO, Lnon^inus Se Lonver- -ione careuiLuor. gxuä Su ctiesne. "r. n. PÜF. 220. -rnu. Nert. et ttnan^inus, gui ruxra. Ilröliell ^ecirueu LucleorUo- loxike LLew-td, k, I. xeZ. 20. 29 dreh Slawischen K n e se n (Fürsten), welche durch eine feycr- liebe Gesandtschaft in Constantinopel den Aaren CKaiser Mi¬ chael III.) bochen, daß er ihnen sprachtu n di ge Leh¬ re r schicken möchte, um sie in dem Christcnihumc gründlich zu unterrichten. Die Drüber Methodius und Con¬ stantin (nachher K v r i l i o S) fanden sich auf die Auffor¬ derung des Kaisers willföhrig dazu, und gingen in das Sla« L6Z w c n l a n d zu den Knesen N o st i sl a w, Swatopluk und K n ? e l. Sie machten ein S l a w i sch e s A l p h a b e t, über- scl - n dieDibel, lehrten und lasen die Messe in der Landes¬ sprache, und die Slawen hörten sie lieber an, als die Deut¬ schen und Italienischen Priester, welche nur durch Dolmet, scher mit ihnen sprechen tonnten. Dem Hezil folgte B ra z la w oder P r i z n o sl aw als 58o Herzog der Menden an der Drave und Save in einem Thei, le von Kram und der Windischen Mark, und also als Herr des Landes, welches Priwinna besessen hatte. Der Kraingau, oder das jetzige Ober-Krain, wel¬ chem die Verfasser der Urkunden im X. Jahrhunderte den Nahmen Carniola, Carm'rlia, geben, und ihn dadurch von dem nördlich an Friaul liegenden Carnien unterscheiden, gehörte vermuthlich im Amfanae eben dieses X. Jahrhundert« zu dem Herzoglhume Kärnten (Caramania). Das heutige Unter-und Jnner-Kpain blieb bey Istrien, und sammt die¬ sem den Italien. von Seklrttrer h?rauszexeben. 'ph. 7. psx. 4». Kn¬ ustes putsenses in kreheri scrixtis rer. xerin. as sn- 884- S'ons. ib. ss snn, 8yu« 6ebdgräi xenestox. rresdi. L. lir. ZYO, ZY2 i,nä 4^6, »errnnrt sKznen LeweiSLteltsn. AS 3) Zu Ende des X., und im XI. Jahrhunderte Wirtz der Kramgau von besondern Deutschen Grafen regiert. Entstehung der Grafschaft Görz. 972 Kaiser Otto I. seßte einen gewissen Cunno als Markgrafen dem Gaue Krama vor. Dieser schlug seinen Siß zu Görtschach auf, und führte den Titel eines Grafen von K r a inbur g. Nach ihm finden wir die Nahmen von einigen andern Markgrafen des Gaues Kraina in den Scheu, kungSurkunden der Herrschaften Lak Und Veldes. Nühm- §74 lich Kaiser Otto II. schenkte dem Bischöfe von F r eyfi n g e n für seine Kirche einen Theil des kaiserlichen Eigenihums Lo- ka (Lounca, Lonca, Lak) welcher zwischen den Bächen Sora, Schabinza, Kotaula, der Alpe Petschana und der Kraincr-Straße im Gaue Kraina in der Mark und Grafschaft des Grafen Popo (Papo) lag. Ferner in der Schen- §oo4 kungsurkunde der Herrschaft Veldes (8166) crtheilte Kai¬ ser Heinrich II. dem Bischöfe von Geben, nachher von Brixen seinen eigenthümlichen Mcierhof V e ld e s, welcher in der Grafschaft desW a tilo im Gaue Kraina (in pa- xo Ldrsina, Lkrsins, Orsins) gelegen war. In einer Urkunde v. I. ror r nennt Heinrich einen Ulrich als Gra¬ fen in der Mark Kraina, i. I. rogQ den Grafen Eber, hart in eben dieser Mark, und i. I. 126g nennt Kaiser Heinrich III. Kraina eine Mark des Grafen Ulrich. Die ersten Grafen von Görz kommen erst im XI. Jahrhunderts vor; denn das Land Görz wurde zwar i. I. IS77 zum Aquileiscyen Patriarchate gelegt, allein bald daraus, ein^m Grafen zu-Lehen gegeben, der sich darnach ei- nen Grafen von Görz nannte. Spater kam Göfz an die Trafen von Eppenstein, und wurde dann unter MainhN^t II. oder III. mit Tirol vereiniget i. I. i2;Z. 4) 1'kL.dLi-x «ä dune »nnum. Loronini. Leaatenzesedicllts, 4) Dre Beffandtbeile des heutigen Heczogthums Kram sind im Xl., XII. und XIII. Lchrlm - decke, und zu Anfänge des XIV. unter vr- fchiedme zerren vertdeilt.,, Nachher konr z sie allmählich an das Haus n Leopold vil. schon früher e-en Grund ge¬ legt hatte. Etrz, weiches eme Zeit m-t Tirol vereiniget war, kommt wieder an ftineGrafen; Trieft aber zuerst und auf immer an Österreich. Sighart, Patriarch von Aquileia , erhielt die i"77 M a r k g r a fsch a ft K r a i n a nebst den Grafschaften I st- ""d rien und Friaul, von welchem lehkern Görz einen be- trächtlichen Thcil auSmachke , vom Kaiser jwey Mahl zum Geschenke für seine Kirche; allein Engelbert, Markgraf von Istrien hielt diese Gabe für eine Verlchung seiner Rech¬ te, erklärte sie für ungültig, und hielt den Pntriarcben mit Waffen ab, sie in Besih zu nehmen. So hatte nunJstrien seinen eigenen Markgrafen. Die übrigen Bestandtheile der heutigen Landschaft Kram waren zwischen den Herzogen von Kärnten und Meran, dem Patriarchen von Aquileia und dessen Lehenmanne dem G räsen vonGvrz, dem Bischöfe von Frev singen und dem Herzoge zu Österreich vertheilt. Denn Peregrin, Patriarch von Aquileia , stiftete ein n4<> Kloster zu Oberburg in der Stcyermark an der Granze Krams, und Heinrich, Markgraf von Istrien, schenkte eben diesem Stifte Oberburg einige Bauern zu Purebro im Lande Kram; sie hatten also Besitzungen auch außer ihren Bezirken und Marken. Die Urkunde des Patriarchen ist merkwürdig, weil in derselben nebst dem Bischöfe Gervicus zu Concordia, die Bischöfe Ditmar zu Triest und Adam zu Emona als Zeugen unterschrieben sind, und darin das Land V-ltvsssr I. 1^. Leite 104. Atorümem» QberdurzensiL NSS. Land zwischen der Save und Drave mit dem schon früher und auch spater üblichen Nahmen Saunia oder Savnia genannt wird. Um diese Zeit kommt auch ein Gras von Istrien Heinrich mit Nahmen vor, der von dem Stifte Freysingen die Güter und Schlösser, welche eS in unserw Lande durch Kauf an sich gebracht hatte, als Lehen erhielt. Ferner Z2iH wurde Otto, Herzog von Meran, vom Kaiser Fried¬ rich II. mit Kram als einem unmittelbaren Reichslehen be¬ lehnet; aber von dem Patriarchen zu Aquileia gezwungen, r2Z« dem Titel eines Markgrafen zu entsagen. Spater legte Leopold VII., der vierte Herzog von *2Z6 Österreich aus dem Babenbergischen Hause, den Grund zu den Österreichischen Besitzungen in Kram, indem er die an¬ sehnlichen Lchengüter des Stiftes Freysingen in diesem Lan¬ de an sich kaufte. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich II. vermehrte diese Besitzungen durch seine Heiraih mit Ag¬ nes, der Tochter des Herzogs von Meran, welcher gültige Ansprüche auf die Mark Kraina hatte; daher hieß auch Friedrich schon Herr von Kram , aber er bediente sich nicht der vom Kaiser Friedrich II. erhaltenen Erlaubnis;, Kram in ein Herzogkhum zu verwandeln. 1260 Nachher führte Ulri ch HI., lehtcr Herzog von Karn- len aus dem Hause Spanheim und Ortenburg, welchem be¬ reits das jetzige Ober-Kram ganz, und ein Stück von Un, ter-Krain gehörte, den Titel eines Herrn von K rain, von der Mark Istrien, und auf dem Karste. Er hatte fti- 1268 ncn. Sih aus dem B e r gschl 0 sse zu Laibach. Sein Ge- biclh kam mit Körnten an den König von Böhmen Oto ka r II.; denn dieser riß Kram stimmt Kärnten unter dt. Vor» »van- l-esclüclite IiLlöi idi- sem. iVIZL. Liis. wände eines Vermächtnisses von Ulrich III. seinem Detter an sich, nachdem er es durch Geschenk- und Versprechungen dahin gebracht hatte, daß Ulrich ihn zum Erben seines Her, zvglhums einseßte. Nach der Besiegung und dem Tode Okvkars stellte Kaiser Rudolph I. Krain dem Reiche zu, 1278 rück, io dessen Nahmen er es auch einige Jahre theils selbst, theils durch seinen ältesten Sohn Albrecht als Statthalter verwaltete; und belehnte seine Sohne Albrecht und R u< 28k dolph mit Einwilligung des gesammten Reiches auf dem Reichstage zu Augsburg unter andern auch mit K r a ina. 1282 Das Land und die Herrschaft Istrien (Ast er reich) wie auch das Land und die Herrschaft Wi n disch, M a rk stimmt Metlik gehörten indessen den Grafen zu Görz und Tirol; kamen aber nach Absterbcn des Albert, Gra¬ fen von Görz und zu Tirol, aus der altern gräflichen Linie, nach d. I. iZ.6z, vermöge der gemachten Erbver, trüge, an das Haus Österreich. Die jüngere Linie der Grafen von Görz behielt ihre Grafschaft stimmt ihren ansehnlichen Gütern in Friaul, und stimmt der wichtigen Schirmvogtey über das mächtige Stift von Aquileia. Im XIV. Jahrhunderte erlangte Rudolph IV. Her« iz6r zog von Österreich vermög einer Erbverbrüderung die Win, difche Mark, und nannte sich einen Herzog oder Erzherzog von Krain. Endlich beriefen die gemeinschaftlich regierenden Herzu, IZ/4 ge zu Österreich und Brüder Albert III. und Leopold III., der Biedere, die Stande von Krain, von der Win, di. Lrbkri«. Oesterr. xrx. IS. Id. psz. 17< Id. prA. iF. l-rn- Se-KrnSvest. von Orin. -Vibe-t 6r. rn k-orr u. I'irol. xe- I-ssumrrkt in Ser Mätlickk rin kricdtrx nrcd 8t. 6eor- xentsx IZ6S. Ibiäem: Senen ru Vsterreicd. I7rk. Köniz» Oiärieden 1444. 6kbdrr Es war zwar der Theil von Istrien an Venedig ge¬ kommen, welcher noch h-ut zu Tage dahin gehört; auch hat, ke der Herzog zu Österreich, nachher Kaiser Friedrich v. 1435 IV. (nach einigen Geschichtschreibern III.) ein- langwierige d. 1443 Fehde mit Ulrich Grafen vonCilej, während welcher die Städte Laibach, R u d v l p h g w e r th, K r a i n burg, Laa 6 cw viel litten. Auch Wil 0 wiz der Heerführer Ulrichs bedrängte Krain, und eroberte viele Schlöjftr; er wurde aber dennoch endlich von dem Kaiser , welchem die Stände von Krain Hülfstruppcn zuschickten , in der Feste Eil-i bezwungen. Friedrich bekam mit Ulrichs und Wito- wizenö Desteaung die zahlreichen Herrschaften und Güter der Grasen von Eilej in Krain und in der Modischen Mark oder in Unter-Krain , und thcilte sie der Landschaft Krain zu. Außer dem waren auch die Länder wider die räuberi- v. 7469 ftben und verwüstenden Einfälle der Türken so gest- b- 147Z chert. daß die wiederhvhlken Feindseligkeiten derselben jeder¬ zeit mit Kraft und Nachdruck zurück gewiesen wurden. Die Baucrng-m-inden fingen an zur Sicherheit die Kirchen zu befestigen, das ist dis Tabor anzulegen; und zu diesem Ende wurde später eine Art von Telegraphen, das ist, dir Krä utfeu er (germästs) errichtet, um den feindlichen Ein¬ fall in wenigen Stunden im ganzen Lande bekannt zu macken, und Anstalten dagegen treffen zu können. Die Ti-tl-n wie. der« Kc-Lclncdte von X-irnten. V/ie» Mrsttner §vo. 1781. P-rA. 70. Valvnsor 1. IV. Ud. XV. e. 9. V-. IV. psz. -sciq. Goines ctoronini in tsstis 6orit. in xenesloZ. et snnsllbus. 1'dornrs LLrän exise. Ladan, in ränot. nä suunc LalenäL- rium. iZiZ Er schaffte auch die Juden gänzlich und für iminer aus der Siadt L a i d a ch ud. Kram (Krama) aber, wei¬ ches vertun nach einem landstandifchen Ausdrucke nur eine izi6 Herrschaft aewcßn ist, hat er in 'Rücksicht der dem Hau« se Österreich jederzeit treu geleisteten Dienste zu einem Her« z o gt h u m e erholen. , Um die Sicherheit der Länder vor auswärtigen »ZiL Feinden auf eine feste Grundlage zu stühen, hielt Maxi« wilian rach einer wir Venedig gehabten Fehde zu Inns¬ bruck eine Versammlung, wozu Abgeordnete seiner Staaten erschienen. Hier wurde darauf angctragen, daß man eine vrdentlicheKriegSmachk halten soll. Es wurde folg¬ lich untersucht, wie viel jedes Land jährlich dazu beytragen könne; und diese Untersuchung war der Grund von dem darauf festgesthten B er h a l t n isse zwischen der V eg ü l, ru n g und Abgabe. Um die Verfassung der i. I. -rz^4 vereinigten Stan¬ de und Lande dauerhaft zu machen, errichteten Kaiser Carl V. und der Erzherzog Ferdinand einen Erbvertrag, und vereinigten auf ewig die W i n d i sch e M a r k, die Grafschaft Metlik, diePoik, die Markgrafschaften und Herrschaf¬ ten Istrien und Karst mit dem Lande und Herzogthum? Krain. So ward Krain ein für sich selbst bestehende« geschlossenes Land im heutigen Sinne, und wurde seit dem obigen Vertrage bis zu Ende dieses Zeitraumes in fünf unter einem L a n d e sh a u pk m a n n e stehende Theile, das ist, in O !> c r - U n t e r - M i t t e l - J n n e r - K r a i n und Istrien gekheilt. Ehen so viele Hauptleute pflegte man nachher bey dem Aufgebvrhe über das aufgebothene Landvolk zu ernennen. Auch waren die Landesfürsten um die Pflege der Ge» rechtigkeit besorgt, und Ferdinand hob die sämmillchen Sg» p an- Vrkunse äe äeto sin neuen M8. t?rov. 6srn. 8rd« veeeiniAunzsdriek, Brüssel äe» rü. NgÄ?. p «n-G e richte, die er gefährlich nennt, in Istrien ans; IZ2A damit, wie er sagt, in Rechten Jedermann gefördert wer» de; und wies die Parteyen an das Schronnengericht zu Laibach an: so wie schon Maximilian I. die Suvan, Gerichte in der Wendischen Mark aufgehoben, und die 1494 Partcyen an die Landschaft in Krain angewiesen hatte. Später hat Ferdinand zwischen dem Lande Gvrz und Ärain entschieden, daß die Herrschaft Wipbach der Land, schäft Krain einverleibt werde. In diesem Zeiträume waren Fiume und Triest den Krainischen Land,und Hofrechten untergeordnet; Fiu¬ me zahlte die Contyibution zur Krainischen Landschaft und eine landesfürstliche Verordnung v. 26. Nov. izzy nimmt für bekannt an, daß Triest und Fiume im Lande Krain liegen. Einen Zuwachs an Bewohnern erhielt das Land durch um die Bskoken (Entsprungene, vskolei), welche sch aus Ser- ^23 bien vor den Türken flüchteten, und endlich Wohnsitze im Untcr-Krainischen Gränzgebirge gegen Croatien und bey Met» lik erhielten. Sie sind der Griechischen Kirche zugethan, und verrichten den Gottesdienst in der Slawischen Kirchensprache. Erzherzog Carl (aus der Steyermärkischen Linie) ver, besserte die Landfchrannenordnung, und ließ die v. Gcänzfestung Caclstadt in Kroatien auf Kosten und zur ^77 Sicherheit der Lander Krain und Kärnten anlegen. Eben dieser Erzherzog hat zur Veredlung desHlferdegeschlechtS das Gestüte zu Lipiza auf dem Karste angelegt, welches bis auf 2 Hrodivuin krov, Lsrn. üevotctl Lrrd. leeräinruäi, Lustadt ie). gumi IA2Z. ^rcdiv. prov. Osxn. Levü'.ck !<. -rkfülN. betr. Sie Lbsteüunz der Scdüdcoinnilssion und disev Vre^deil. sub an. 1494- Itntsdied. 4- OÄob. IL2/ e ?/l88. krov. prediv, krov. (7srn. Valvasor V. ll. p»r- 1Y2- prediv. krov. Larn Zicdelkerxs Linraumunz de» Vskoken de anno ILgZ. ve dato Orati L. Iürse-trclilv srtznäisclies) sväere AI38. VsIvLsar xrssim, et Nb. IX. xsx. KZ et 122- Luzsbllrxe? Lidell Nie tunt nieöerüilerr. I>sn,nät»xsectiluts. v. rg.. MLrr IZ99 Befehl des Erzherzogs Carl einen Verordnet«« aus dem geistlichen Stande, woraus noch keiner bisher zu diesem Amte war gezogen worden. Kraft der Landesverthei digungsordnung ruhte die ganze Last der Bertheidigung wider Venedig und wider die Pforte auf den Ständen und auf den Landeskraft ten gemeinschaftlich mit den Ständen von Kärnten; allein nachdem die übrigen Europäischen Staaten ihreKriegSeinrich« tung im XVI. Jahrhunderte geändert haben, wurden statt des Älifgeboths st c h e n d e,K ri e g s h e e re errichtet, und Lis Stellung zu Kriegsdiensten tauglicher Leute cingesührt. Doch doch man auch später das Landvolk bcy dringender Fein, *735 desgefahr auf, und gab Befehls, militärische Offiziere zu er« nennen, welche das gemeine Volk auf dem Lande inWaft fen üben sollten; auch machte man den Bürgern der Städ¬ te und Märkte diese Übung zur Pflicht. z) Der Handel und der Wohlstand werden beför¬ dert , Heerstraßen angelegt, und die Save schiffbar gemacht. Der Wohlstand hat Einfluß in die Veränderung der Sitten. » Der Handel über Triest und die übrigen Seestädte nach dem Jmund Auslande hat sich in diesem Zeiträume nicht nur behauptet, sondern auch immer mshp gehoben. Zum Behufs des Verkehrs dienten schon die a l t en La n d str a« Heu, welche der Landessürst i. I. iAZ8 Zn erweitern be¬ fahl-, und die von dem Erzherzoge Carl (aus der zweyten oder Steyermärkischcn Linie) auf eigene Kosten über den Lv i- bel (Imbsl) erbaute Straße; aber besonders trugen dazu ' bey die unter Kaiser Carl VI. angefangcnen. regel¬ mäßig gebauten Heerstraßen nach allen Hauptrichtun¬ gen Innsbrucker I.lbell sie vekensionsoränunx betreff. M83. ?rov> Lsrn. öe 6rto II. OÄob. I/ZA. Lrcbiv. krov. gen unserer Lander; dle Erhebung der beyden Seestädte 17,7 Triest und Fiume zu F reyhä v en, und die bald dar» auf unternommene Schiffbarmachung des bisher nur für klel- i7ZS ne Schiffe offenen Save, Stroms. Dec Handel beförderte den Wohlstand des Lan, des, besonders der Städte Triest, Laibach und Fiume; der Wohlstand aber äußerte seinen Einfluß in die Sitten. Es blieben zwar die Sitten und da- Eigenkhümlichc der Bewohner im Ganzen genommen der alten Einfachheit ge¬ treu ; jedoch fing man an fr rmdeB equemlichkei t e n ken¬ nen zu lernen; Laibach verschönerte seit d. I. 1630 seine Gebäude immer mehr; allmählich verließ man seit 1669 die alten Bergschlösser, und baute sich bequemere Land, Häuser in der reihenden Ebene; D euksche Schauspie¬ ler ließen sich zu gleicher Zeit zu Laibach sehen, und die Landschaft pflegte sie großmüthig zu unterstützen; man blick¬ te bald darauf über des Nachbars Feld weiter hinaus, und bestellte sich, wöchentlich gedruckte so genannte Ordinari- Zeitungen. Die Kleidectracht des Landvolkes änderte sich noch nicht, aber die alte Landestracht der Herren und der Städter fing an, der F r a n kisch en Tra ch t zu 167* weichen, und der Laune ihres ewigen Wechsels zu ftöhnen. 4) Das Bisthnm Laibach wird gestiftet. Schick¬ sale der endlich abgrschafften Lehre des Martin Luther. Kaiser Friedrich IV. stiftete dasBiSthum zu 1460 Laibach, dessen Biscbof unter keinem andern Metropoliten stehet, sondern unmittelbar dem Papste zu Rom untergeord- net ist. Me Vslviror lib. XI. xax, 70Z et komo III. x»x. 4. kdzlkerx aä sn. 1670, Lrckiv. krov. 1188. krov. sU sp, ot sä sn. 1674- kimtderx »on in der Mille des XVI. Jahrhunderts wurde 1L61 h Buchdruckerey durch TruberS Bemühung zu ) ngelegt. Johann ManliuS (Mandel) druckte c Vdische Bü cher mit Lateinischen Schriften. Un, , gern wurde ein Katechismus in der Deutschen und r indischen Sprache für die Schüler der Lateinischen Schulen, vnd ein LIementars I^dacenss lateinisch, deutsch und ,»indisch heraus gegeben. ManliuS hatte keinen Nachfolger, bis endlich über ein Jahrhundert die Landstände dem Johann 1678 Bapt. Mayer eine B u ch dru ck er e y zu errichten, und dcn Buchhandel zu befördern bewilliget, und Ihn mit et« nem jährlichen Beytrage unterstützt haben. Man findet keine Spuren, welche hinlänglich anzcig, 'ten, daß die Kyrillische, oder die Glagolische Schrift j- allgemein in diesen Ländern gebraucht worden wa- re; wohl aber ist in Istrien und am Flanatischen Meer« busen die Glagolische seit mehreren hundert Jahren bekannt, und nur zu Tscherncml. in der Metlik wurde im XVI. IF72 Jahr- SckulnrZnunx, I.gidac?d Z. Itts;-, fen Nie. kr-nzexsni sn Sie slirsstns I-rin-I- sckskt v. Kov. ti. ». 46 Jahrhunderte die Kenntnis? der Lateinischen, Kyrillischen und Glagolischen Schrift bey dem Schuldienste erfordert. Auch ist eS nicht wahrscheinlich, daß die Windische Sprache vor Trüber je mit den Schriftzügen irgend einer Sprache wäre geschrieben worden, außer wenn man einzelne Wörter und Nahmen , oder kleine Bruchstücke etwa von Übersichten Vibelstellen lateinisch geschrieben fände, und drß» wegen behaupten wollte, daß dieses eine Sprache schreiben heiße. Zur Zeit des Trüber also erschien die Windifch.Sla» um wische Mundart das erste Mahl öffentlich in Schriften iLZo und im Drucke, wie es Georg Dalmatin, noch bestimm» ter aber Trüber selbst gesagt hat. Zu Ende des XVII. Jahrhunderts wurde von den Lanbständen di? Akademie der Oper osen zu Laibach . s6c»Z gegründet, welche in den ersten acht Jahren nur km Stillen wirkte, und sich Gesetze gab; nachher aber die Römischen Denkmahle aus dem alten EmoNa und aus andern Landes» gegenden aufzeichnete, und Laibach mit einigen Werken der neuern Baukunst und der bildenden Künste verschönerte. DaS meiste Vorzügliche, was Laibach an Werken der Kün» sie ausweiset, ist dem Geschmacke und Einflüsse dieser Aka* demie zuzuschreiben: die Dom-Ursuliner» und PetcrS-Kirche, da« Rath-und Priesterhaus u. a. d. Un diese Academke schloß sich eine p h k l h a AAN i sch s Gesellschaft ünMMd bildete mehrer-- ler. Bende GeseEhäften starben mit dem Tode ihrer ersten Mitglieder nach-rknd.dach'aus, ungefähr bis I. i?2Z. 6) DstlNLtiV,: Voi-rsäs rur üdersetrtsn Lidsl. Gruber VorvsS« rue 7.'.ve^tLn seines UdeesetLien dt. ? . '7udm^en IZZ2. 8^ä>- l.ind»>-ts ^LeMats. 47 6) Gelehrte Männer: Herberstein , VochoritstH, Hippolvtus, Lruder/ Dalmatin, Jreneo della Lroce, beybe Schönleben, Valvasor, Kral, Oglar. Siegmund Freyherr v. Herberstein wurde zu Ende 1487 des XV. Jahrhunderts zu W i p b ach geboren. Er kam als Gesandter des Erzherzogs, nachher Kaisers Ferdinand I. nach Moskau, und konnte als geborner Slawe die Russi¬ schen Annalen in der Ursprache verstehen. Er brachte zuerst den Ruf von R u ssi sch en J a h r b üch er» ins Ausland, und ward so für das übrige Europa Wicdercntdecker von Rußland. Adam Bvcho ritsch (Lokorirk) zu erst Schul¬ meister, hernach Rector zu Laibach, verfaßte die erste W i n disch e (Krainifthe) G ra m m a t i k, welche unter dem Nahmen Üorulse -^rÄic-e zu Wittenberg gedruckt wurde. Ihn benutzte der Herausgeber der Lrammstica latino-gse- msnico-slsvonica (ohge Zweifel der Kapuziner lUpc-l^- tus Ruejolpksvertdsnsix) welche zu Laibach mit Mayr- schen Schriften heraus kam. 171^ Primus Trüber von Rastschiza bey Auersberg ge¬ bürtig, Herausgeber mehrerer Windischen Schriften, und einer Glagvlischen Bibel für die Kroaten; wie auch Georg Da lmaKn, Übersetzer der Windischry-Bibel v. I. 1584 sind in der gelehrten Welt bekannt. Die biiswrir cll Briests zeugt vom Fleiße und guten Willen eines gebornen Triesters des Karmclilen Irsneo ckella Orocs aus der Familie cks Ü/Ianarutn. Die Esr- uiolia sntigua st nnva der beydcn Schönlcben, Vater und Sohn, ist die erste chronologische Sammlung von Sagen und Nachrichten über Krain; und die Beschreibung KrainS des Vstvasor. von Leblötrer, Lüttlrixeo Zvo jZoa. I, tpkeit Lterberstein ixse. 48 des Freyherrn von Valvasor, ein besonders in tvpographi» scher Hinsicht klassisches Werk, verewiget seinen Nahmen. Minder bekannte Gelehrte unserer Lande sind unter mehreren andern: Andreas Kral (LraUius), der um d. I. 1600 Propst zu Radwannsdorf und Erzieher des Erzher¬ zogs Maximilian Ernst gewesen ist; ferner Oglar ((,'arbonLriu8) von Natlo in Ober-Kram gebürtig, welcher Leibarzt Peters des Großen war, von Petersburg eine Reise nach Rom unternahm, um die Bereinigung der Lateinischen und Griechischen Kirche zu versuchen, und auf seiner Rückreise nach Rußland zu Krainburg unweit seines Geburtsorts starb. L. Krain , Triest und Gör; nach Abgang dee' männlich>Habsburgischen Linie/ und unter Erz¬ herzogen aus dem Habsburgisch-Lotharingischen Hause. Von Maria Theresia bis auf unsere Zeiten. v. 2- !74o — 1829 --- 69 I. ,) Maria Theresia sorgt unablässig für das Wohl unserer Länder - befördert den Handel zu Trieft und im übrigen Küftenlandc; ordnet den Steu¬ erfuß, führt eine feste Landesverwaltung ein, vereinigt Gradiška wieder mit Görz. Ihre Nach¬ folger bauen auf der von ihr gelegten Grund¬ lage fort. Görz wird mit Kram vereiniget und Fiume an Ungarn überlassen- Schon in d-m vorigen Zeiträume war die Wohlfahrt unserer Länder unter den LandeSsürsten aus d m Habsburgi¬ schen Erzhause immer mehr befördert worden; vergleicht man -Vrclüvi Rpise, I.>dLc. HrekivuinLrrnioU«. 49 man nun die neueste Geschichte dieser Länder Mit der altern, so wird sich zeigen, daß Kram , Triest und Görz alle jene wvhlthätigcn Anordnungen, welche ihre Werfaffung, die Pflege der Gerechtigkeit , die Sicherheit, einen erhöheten Wohlstand, und die Veredlung des Geistes und Herzens be¬ zwecken , vorzüglich der weisen Gesetzgebung der Osterreichi« scheu Fürsten unserer neuesten Zeiten zu verdanken habe». Die ruhmvollen Thateu der Kalserinn Königin» Maria Theresia, womit diese zärtliche Mutter ihre Unterlhanen be» glückte, werden in der Geschichte des Erbkaiserthums Österreich vorgetragen. Da sich ihre Herrschersorge über alle Erblander gleich wvhlthätig verbreitete, so genoß auch unser Land die beglückenden Wirkungen derselben. JnS besondere aber beförderte die Monarchin» bald nach ihrem Regierungsantritte den Handel dieses südliche» Theils von 174" Inner «Österreich unter andern dadurch, daß sie das Küsten¬ land oder Litorale zu einem Commercial - Di- ^747 stricte erklärte. Ferner suchte sie den Steuer fuß ihrer Lander l» Ordnung zu bringen. DasRedtifications-Werk dauerte einige Jahre, und gleich darauf wurde die E o n t ri b u tl o n r 749 (novirs) welche zur Unterhaltung der stehend n Kriegshce- re gewidmet ward, nach dem neuen Steuerfuße eingehoben. Bey der im Marz 1747 angeordneten La» des ein- ,^>7 richtung ist die politische Regierung des Landes an die auf« b. 174/ gestellte Hof-Deputation (Repräsentation und Kammer) übertragen worden. Dieser wurden die neu errichteten Kreisämker unmittelbar zugevrdnet. Aus dem landcs« hauptmännifchen und dem Schranncngerichte wurde ein neues Gericht, das landedsürstliche L a n d recht errichtet. End« 1750 lich wurde ^eine Landesregierung unter dem Nahmen Lan¬ desh a u p tm a n n sch a ft ausgestellt, welcher alle Zweige 1760 der öffentlichen Verwaltung untergeordnet waren. So wur« de Einheit und genaue Ordnung in die Verwaltung der Län¬ der gebracht. Tesch.ch. ^evz. Rrain. D Spa, 1769 Später ist gesetzlich eingeleitet worden, daß die mieth- weise genossenen Hufen kaufrechtlich gemacht werden sollen» -7SS Indessen ist auf eine allerhöchste ENtschießung die Graf, schäft Gradiška, welche seit 128 Jahren von Görz ge, trennt war, mit dieser Grafschaft wieder vereiniget; dir Landeseinrichtung in Görz aber so, wie in Krain, eingelei» 1779 tet, und in Ordnung gebracht worden. Vermittelst einer spätern Entschließung sind alle Lehen, mit Ausnahme der Mannslehen, auf ewig zu Allodien umgeschaffen worden. Der unermüdet thätige Kaiser Joseph II., und der weise Leopold II. bauten standhaft aus der von ihrer erha¬ benen Mutter gelegten Grundlage sort^.wie es in der Ge, schichte von Österreich ausführlicher gezeigt wird. Die Landeßhauptmannschaften von Krain und Görz I78Z wurden zwar später aufgelöset , und mit dem Inner- Österreichischen Gubernium zu Grätz vereiniget; in den Landen blieben bloß ein ständischer Ausschuß und die 1791 Kreisämter : allein nach wenigen Jahren erhielten Krain und Görz wieder ihre eigene Landeöstelle. Zu gleicher Zeit wurde die Grafschaft Gottschee, welche den Fürsten und Herzogen von Auerüberg gehört, zu einem Herzogthume erhoben; da dieser Titel vorher auf Frankenstein und Mü» sterberg in Schlesien haftete. lEvZ Nachher wurde die Landeshauptmannschaft von Görz und Gradiška mit der von Krain vereiniget, Triest aber behielt immer ein eigenes Gubernium. Die Stadt F i ri¬ ni e ist zwar sammt ihrem Bezirke unter Kaiser Joseph an das Königreich Ungarn überlassen, jedoch nicht gänzlich einverleibt worden; und daß ganze Mauth«und Salzwesm bleibt noch unter der Inner-Österreichischen Baneal-Admini- stra- LiluStLASLctL unter g. VÄob. s. k. Loronini 6»r. Re- ralut. ääc> I-j. j», ». vixtoiy V. rH. dlov, 17AI. L. d!ov. Zr stration. Endlich wurde im Frieden zu Preßburg Ms Land 180Z jenseits des Flusses Zsvnzv, welches zum Lande Görz gehör¬ te, sammt Aquileia gegen den Bezirk von Monfalcone ver» tauscht, und der Jsvnzo zur Kranze zwischen Österreich und dem Königreiche Italien gemacht. Z) Der Handel nimmt einen neuen ungemeinen Schwung, die Schifffahrt auf der Save kommt in den besten Zustand; die Lhatigkeit wird be¬ lebt , und ein hoher Grad des Wohlstandes in unserem Lande bewirkt. Die seit Kaiser Carl VI. regelmäßig angelegten Heer¬ straßen sind in diesem Zeiträume verbessert, vermehrt, und vermittelst guter Seitenstraßen mit entfernkern Oufthaf- - tcn in Verbindung gefchl worden, so daß unser Land mit andern Landern jeden Vergleich aushalten kann, und dec Verkehr nach allen Richtungen einen offenen Weg hat. Die Schifffahrt auf derSave ist durch neue Werke der Wasi- scrbaukunst bereits so weit gediehen, daß nun Schiffe darauf fahren, welche wenigstens eine dreysache Ladung, im Ver¬ hältnisse gegen die im Anfänge dieses Zeitraumes übliche, nun sicher an §)rt und Stelle bringen; und noch ist man be¬ müht, diese Schifffahrt auf einen höhcrn Grad der Sicher¬ heit und Aufnahme zu bringen. Triest wuchs indessen zu einer Höhe empor, daß man staunen muß, wenn man dessen jüngst verstossenen Zustand mit dem gegenwärtigen vergleicht, und findet, daß cs in so kurzer Zeit in der Kette des Welthandels mit ein Glied ge¬ worden ist. Die Versendungsgefch äste GpachiHan) verschaf¬ fen den Bewohnern des Landes und vorzüglich den Haupt, städten Laiback und Görz ungemeine Vorrheils. Die THa¬ ri g k c i t wird immer mehr rege. Der lebhafte Görz.-r er¬ zeugt Seide; in der Bcrgkodt Idria weiden Spihen vcr- stttigct, in Kber-Krain gemeine wollene Tücher, und i > weh, D 2 rercn Zs -- reren Arten wollene Strümpfe. Zu Görtschach an den» Bache Sora, zu Teisenberg in Untex-Krain und zu Heiden, schäft im Görzischen sind Papiermühlen ; am Karste dient ein Steinkohlenbau zur Verfeinerung des Zuckers in Fiume, bey Sagor an der Save ein unermeßliches Braunkohlenfföh zur Beförderung der dort neu errichteten Glas-Fabrik; zu Laibach gibt es eine Steingut-Fabrik, zu Sava und Jauer- burg StahlberZ^-und Hüttenwerke, und Eisenberg-und Hüt¬ tenwerke in der Wochein, zu Eisnern, Kropp, Steinbüchel, Kaßenberg bey der Stadt Stein, zu Teisenberg und Paßiek. Triest aber ist ganz Leben für Handelsgeschäfte. Durch zweckmäßige allerhöchste Anstalten veredelt sie im Lande auch ihre Pferdezucht. Das Eigenthum der kauf¬ rechtlich gemachten Miethhufen belebt den Erw e rbste! ß und das Gefühl der Selbstständigkeit bey dem Landmanne. Er kühlt, daß er ein Vaterland habe, und ist bereit, es zu vertheidigen. Der durch alle diese Mittel erhrhete Wohlstand äußert sich in der W i nd i sch e n A leid e rtrach k des gemeinen Volkes, Schon seit d.Z. wird sie immer reicher, und der wechselnden Mode, in welcher die zwey unmittelbar an die Hauptstadt Laibach stoßenden Dörfer den Ton angeben, nach und nach^fvlgsamer. Z) Das Bisthum Laibach wird zum ErzSisthume erhöhen, welchen Vorzug es wieder verliert, doch seinen ausgedehntem Kirchensvrengel be¬ hält. Das Bisthum Trieft und Görz beste¬ hen; jenes von Petina gehet ein. Das unter dem Papste Benedict XIV. aus dem Öster¬ reichischen Antheils des Aquileischen Patriarchats errichtete Erz. (!sxc>mn1 jvaie «t, NZZ> xubUc«. 55 E rzbisthum G vrz ist spater nach Laibach übertragen . 1788 worden. Nun bekamen Görz , Gradiška , Aquileia, der Karst und Wipbach sammt Flitsch und Tolmin einen Bi- schofzuGörz; die Gegenden an der Pinka, Bistriza, zum Theil am Karste, am Flanatischen Meerbusen, Istrien und die Triester,Küste wurden dem uralten B is th um e z u Triest zugetheilt; der Stuhl von Peri na ober ging ein. Die zwey Bischöfe von Triest und Görz wurden dem Erz- bisthume Laibach als Suffrogans, und das ganze übrige Land Krain als Kirchcnsprcngei untergeordnet. Nach dem Abgänge des ersten Erzbischofts zu Laibach fanden Se. Majestät der Erbkaiser von Österreich für gut, diese Versü« ^Lo7 gung abzuandern, und geruheten Laibach mit einem Bischö¬ fe zu besehen ; doch mit Beybchalkung de» erweiterten Sprengels. 4) Sprachen, welche in Krain, Trieft nnd Görz als Muttersprache geredet werden , sind die Deutsche, Windische, Serbische und Italie¬ nische. , Da der Adel größten Theils, und mehrere Bürger in den Städten und Märkten Deutschen Ursprungs sind, so re¬ den sie außer der Windischen vorzüglich die Deutsche Spra¬ che. Diese ist auch die Geschäftksprache. Die meisten Ge¬ meinden des Herzogtums Gvttschee, wie auch die aus Deutsch¬ land angesiedelten Gemeinden Zarz (Lorina) unter der Herr¬ schaft Lak, Podberda und Deulschgereut unter Tolmin spre, chen ihre mitgebrachte Deutsche Mundart; doch reden Zarz, Podberda und Deulschgereut zugleich Windisch. Bey der Stadt Lak verlor sich die Deutsche Sprache ganz aus dem Munde der dortigen Deutschen Ansiedler. Die übrigen Bewohner unseres Landes sind insgemein Wenden (Slowenzi)., Weil doch der Wende in Inner-Oster- reich mitten zwischen dem Italer und dem Deutschen gelegen -st, Z4 ist, und unter Deutscher Herrschaft stehet, tg vermischt sich, besonders an den Gränzrn seine Slawische Mundart mit den Sprachen seiner Nachbarn, so wie eS auch umgekehrt der Fall ist. Die Mischung mit dem Deutschen finden wir in den Städten und an der nördlichen Gränze deö Windischen in Kärnten und Sleyermark; mit dem Jtaliemschcn aber in Triest, am Karste und im Görzischcn, wo es zugleich Meh¬ rere gibt, deren Muttersprache die Italienische und die Fri- aulische Mundart ist. In der Nahe von Kroatien gehet die Windische in die ihr sehr verwandte Kroatische über. Die Vskoken, Tschitschen, Istricr und C ei¬ st u an ec reden das Serbisch-Slawische. Die Krainischen Bergleute haben bcy ihrem Bergbaur «'ne eigene SlawischeBergsprache. z) Gelehrte Männer: Loronini, Carl Zois, Vege, Linhart. Der Graf Coronini von Kronberg klarte die Ge¬ schichte von Görz auf; seine b'asti und siNroniaon von Görz, und die Genealogie der Gvrzischen Grafen sind mit historischer Treue abgefaßt. Johann Anton S c o p oli, der zwar zu ZlenSheim in Tirol geboren, aber nachher Arzt zu Jdria war, entdeckte die k'Iora Krams, und machte sie der Welt bekannt. Der Nähme dieses scharfen Bcoba ' ters der Natur, der durch sich selbst ein großer Mann wars, ist im Reiche der Blumengöttinn unsterblich. C a rl Z o is Frey- Herr von Edelstein war ein gelehrter Botaniker. Durch sei¬ nen unermüdeten Fleiß fand er in der Nachlese nach Scopol! auf unfern kahlen , aber blumenreichen Alpen zwey neue Pflanzen (Oampanula und Viola 'Loisii), die seinen Nah¬ men verewigen. Georg Freyherr von Bega (Vaka) zu Morautsche von gemeinen Altern geboren, brachte e« durch seine ausgezeichneten mathematischen Kenntnisse und Werke so weit, daß er auf seiner militärischen Laufbahn empor sil-g, Z5 stieg, und in den Freyherrnstand erhoben wurde. Der zu frühe Tod deö Anton Linhart wachte es!, daß -vir den Versuch einer Geschichte von Krain und der südliche» Slawen Österreichs, welche er liS Carl den Großen brachte, unvollendet besitzen.' Johann Lismas Floriantschitsch von Gnenfekd hat sich mit seiner Char¬ te von Krain «uf zwölf Re^al-Logen ein bleibendes Denk« mahl errichtet. 6) Die Wissenschaßten und Künste steigen; die Ge¬ sellschaft des Ackerbaues und der nützlichen Künste entstehet; die Lateinischen Schulen wer¬ den zu Rudolphwcrth, dir Deutschen in all- u Ländern , zu Laibach ein LyeeuV, di? Bivuo- Lhek, eine Zttchenschule, und eine mcdieinisch- chirurgische Lehranstalt errichtet, und überall ein verbesserter Lehrplan bey allen Lebrzwcigen eingeführt. Unter die vielfältigen guten Fol¬ gen davon gehört auch die verheuerte Bauart der Städte und Dörfer, und die Fortschritte der Bildung des Landvolkes. Die Wissenschaften und Künste blüheten unter Theresia auf, unter Joseph und Leopold wurden sie mächtig und weise unterstützt , und unter Seiner jetzt regierenden Majestät erhielten die SchuG-und Kunstanstalten ihre gegen- ' wärtige Vollkommenheit. ZursVrundlage wurden zuerst die Deutschen M uster- hauptschule in den Hauptstädten gelegt, und sodann 17/2 andere H aup-t - und T r i v i a l - S ch u l e n in den Städ¬ ten, Märkten und Pfarren eingeführt, welche durch die neue¬ sten Gesetze in Anfänge dieses XIX. Jahrhunderts ihre volle Reife erreicht haben. Schon Z6 1745 Schon früher wurden sechs Lateinische Schulen bi» zu Neustädte! errichtet, und den Geistlichen des Fran« *7^ ciscaner-HrdenS übergeben; später wurde eine mechani- 1769 sche Lehrkanzel zu Laibach errichtet, welche viele gute Köpfe bildete. Sie wurde nach ihrer Aushebung durch die erweiterten Anstalten an der Deutschen Musterhauptschule 1774 wieder erseht. 1767 Hieraus bildete sich unter, deck Schuhs der Kaiserinn Theresia zu Laibach die Gesell sch a ft d e s Ackerbaues und der n üh l i ch e n Kü n st e, welche unter ändernden Anbau des allgemein so wvhlthätigen NahrungSgewächseö der Erdäpfel (Solanum tuberosum) im Lande einführtc. Diese Gesellschaft hörte zwar i. I. 1787 auf, und ihre Einkünfte wurden den Deutschen Schulen gewidmet; allein Seine jetzt »807 regierende l. k. Majestät haben jüngst den Herren Ständen die Wiedererrichtung derselben bewilliget, und ihr Seine kaiserliche Hoheit den Erzherzog Johann als Protector gegeben. Sie ist im gegenwärtigen Jahre (1808) bemüht, sich einzurichtcn. 1773 Nach der Aufhebung der Jesuiten wurde eine Schu, l e n v e r b e s se r u n a eingeführt, welche bis zum Jahre 1788 1786 dauerte. Darauf folgte der Josep hi Nische Gtudienplan, welcher vom Kaiser Leopold II. erwei« ^c>g- tert, uud von Seiner Majestät dem ersten Erbkaiser von vis"' Österreich nun ausö neue eingerichtet wurde. Kraft dessen 1807 sind dis Lehrer an Gymnasien in Elasten - und Fächerleh¬ rer ; der Gymnasial-CurS zu Laibach in sechs, zu Triest, Görz und Neustädte! gesetzlich in fünf Jahre ; die Zweigs der philosophischen Wissenschaften unter sechs, und die Theo« . logie unter vier, auch fünf, Lehrer nettheilt. Zu Triest bestehet eine Real « Schule und der Nautik. Zur KILL. kr^>v. Lsrn, ex /erekiv». -——. 57 . Zur Derbreitung nützlicher Kenntnisse befahl Kaiser Leopold II. bey dem Lyceum zu Laibach einen öffentli« 17^ chenBücherfaalzu errichten, welcher aus verschiedenen im Lande früher angelegten Büchcrsammlungen zusammen gefetzt wurde. Durch jährlichen Ankauf neuer Werke er. hält er bedeutenden Zuwachs, und stehet jedem Lesefreunde täglich zu den gewöhnlichen Stunden offen. Auch die Stadt Triest besitzt eine öffentliche Bücher-und Kunstsammlung. Pie mit der Musterschule verbundene Z e ich e nschule zu Laibach bildet mehrere Jünglinge zu bürgerlichen Kunst¬ fertigkeiten. Noch wohlthätiger sind die m e d k c in i sch - ch i r u r« gischen, anatomischen und k l i n i sch e n Lehran¬ stalten für angehende Wundärzte und Wehmütter, welche ei, nen eigenen Lehrzweig unter einer besonder» Direktion am Lyceo zu Laibach ausmachen. Mehrere Liebhaber der Musik erneuerten zur Dervoll, 1792 kommnung dieser Kunst die früher auSgestvrbene philhar¬ monische Gesellschaft, und feyerten ihre Wiederge¬ burt. Sie dauert durch die Huld des Monarchen und durch den Eifer der Mitglieder noch fort. Der öffentliche Brunnen am Platze zu Laibach, von Marmor, ein Kunstwerk des Bildhauers Franz Robba vom Jahre 175z, ziert die Hauptstadt, welche sich durch Werke der Baukunst immer mehr und mehr verschönert. Weit über diese Stadt ragt Triest an Schönheit und Drdnung dec Wohngebäude hervor. Das niedliche Gör; genießt den hei- lern, doch gemäßigten Himmel Italiens, und zeugt von dec österreichischen Reinlichkeit. Fiume erweitert sich, und sei¬ ne neuen schönen Gebäude gewinnen täglich mehr Raum dem Meere ab. Die übrigen Städte und das Land folgen den Hauptstädten in der Ferne nach. Seit der zweylen Hälfte des setzten Jahrhunderts ver¬ breitete sich unter dem Landvvlke aus eigenem Triebe zur Belehrung die Kunde des Lesens und Schreibens in der Landessprache. Diesem Triebe gaben dle Deutschen Schulen Gesch. Zerz. Sram. E ei- einen neuen Schwung; nun ist das Lesen und Schreiben kn der Windischen und sogar in der Deutschen Sprache, so wie auch das Reden in zweyen und mehreren Sprachen nicht mehr selten. Windische Bücher finden überhaupt, besonders aber Erbauungsbüchcr, und die donJapel, Kumerdey, und andern übersetzte Bibel eine gute Aufnahme. So streben Krain, Triest und Görz unter dem rast, los an dem Glücke seiner Völker arbeitenden L a n d e s va« ter Franzi, zu ihrem erhabenen Ziele, der Vered¬ lung, empor,