für Vaterland > Kunst, WißenjHast und geselliges Leben. Bericht über die Ausschuß - Sitzungen des slovenischen Vereines in Laibach am 24 Juni und I. Juli d. I- e^em Versprechen gemäß, bringt der am 6. v. M. constituirte slovenische Verein die Gegenstände all ei' seiner bisherigen Verhandlunacn zur öffentlichen Kenntnis;, damit seine Wirksamkeit Jedermann bekannt werde. Alles, was in diesen Berichten nicht genannt erscheint, erkennr der Verein nicht als Gegenstand seiner Verhandlungen, und desaouirt es als nicht von ihm ausgehend. 1. Wurden die Statuten des Vereines, mit Benützung der dem Vereine mehrseitig zugekommenen Nach-Ichläge, ml l!<^l:z!! ausgearbeitet, vorgetragen, vom §. zu §. berachei^ und nach geschehener Feststellung derselben deren Drucklegung in slowenischer lind deutscher Sorache in 40U0 Exemplaren beschlossen, damir sie den ineistcn in Laibach erscheinenden Zeicschrifcen beigelegt werden können. 2. Wurde die Stylisirung der das Diplom vertretenden A u f n a h m s-B e sch einign n g berathen und beschlossen. 3. Wurde der R e ch n li ngsa b sch l u ß der letzten »Uo 8«c!»" zur Kenntnis; genommen. 4. Wurde der Vorschlag, daß das vom Vereine pro-jectirte Wörterbuch vornachst ein möglichst vollständiges Wörterbuch in zwei Theilen (deutsch - slovenisch, und slovenisch - deutsch) seyn solle, um den gegenwärtig dringendsten Bedürfnissen in möglichst kürzester Zeit und ln einem möglichst billigen Anschaffungspreise zu entsprechen, berathen. 5. Wurde beschlossen, an Herrn Prof. Metclko bezüglich des Vodni k'schen Wörterbuch - Manuscriptes, und an alle jene Sprachforscher, von denen es bekannt ist, das; sie slch mit der Verfassung eines slovenischen Wörterbuchs schon Mehrere Jahre beschäftigen, die Bitte zu stellen, den Verein mit der Uebcrlassnng der bereits gemachten Vorarbeiten zu unterstützen und sich an der Zustandebringung dieses dringend nothwendigen Werkes zu betheiligcn. 6. Die Erwiederung an die Anfrage des P. H. in Nr. 49 des »Illyrischen Blattes" wurde vorgetragen. 7. Für die verschiedenen Zweige der Beschäftigung der Ausschußmitglieder wurden einzelne Comite es aus denselben gewählt. 8. Wurde die Herausgabe aller bisher öffentlich zur Producrion gebrachten slovenischen Lieder (Text und Clavierbegleicnng) in zwanglosen Heften beschlossen und diese Arbeic dem dazu aufgestellten Comicee überwiesen. 9. Dem Ansuchen des löbl. Stadtmagistrates, die slovenische Benennung einiger Gassen Laibachs betreffend, wurde cnrsprochen. 10. Das mittlerweile vom Herrn Prof. Metelko dem Verein zur Benützung gefälligst überlassene Vodnik'sche Wörterbuch - Manuscripr wurde mit einstimmiger Freude in Augenschein genommen und dem Herrn Professor die gebührende Dankadresse vorirt. , , ll. Das Programm der zum Vortheile der durch die Feuerbrunnst verunglückten Bewohner von Sr. Veir in Unterkrain zu veranstaltenden öffentlichen Producrion im ständischen Theater wurde berathen, und nebst einigen Liedern die Aufführung der Li en hart'schen, im Jahre 1790 in Laibach zum ersten Male aufgeführten »iupnn«^ IVIickä" beschlossen. Vom Ausschüsse des slovenischcn Vereines am 2. Iu. li 1848. Nasehe Strafe. Atc»ucl!c van Gustav Mchrhc im. l S a, i u tz ) „O Alphon s!" schrie M arie mit vor Schreck bebender Scinnne, »mein Gatte ist stolz, er wird sich blntig rächen; ich soll Dich jetzt vor meinen Augen sterben sehen? Nicht möglich, rerre Dich schnell, vielleicht ist die Schloßstiege noch frei!" — Umsonst! So eben schallte das Getose der schweren Rei-sestiefel der Angekommenen auf der Stiege. Geronrc hob die zu seinen Füßen gesunkene Geliebte auf und sagte: »Der Tod, Marie, an D>.'in>,'r Seice ist beneidens-werth; wie ein Mann will ich das Gespenst unserer Liebe erwarten, er soll keinen feigen Verführer in mir finden!" Seine Augen glänzten voll kühnen Feuers, seine Brust hob sich. Marie war inzwischen bis zum Fenster vorge- 218 schritten, die Tritte hallten ganz nah? an der Thüre und der erste Gang des Lords, das wußte sie, wäre ohne Zweifel zu seiner jungen Gattin gewesen; da strahlte plötzlich ihr Auqe und „Rettung, Rettung!" entschlüpfte ihrem Munde. Sie zerrte den Geliebten zum Fenster und zeigte hinab. Unter dem Fenster war cm ziemlich tiefer Abgrund, denn das Schloß lag auf einem niedern Felsen; die eine Seite ging in den Schloßgarten, die andere sah anf die steile Abdachung des Felsens, dem Thal und dem Dorfe zu. Das Schloß war jedoch im Baustyle Ludwig XIV. mit einer unendlichen Menge Zierathen überladen, so daß es wirklich möglich wurde, mit Muskelkraft und Gewandtheit sich an einer derselben mit den Händen über der Schlucht festzuhalten, in welcher Stellung es nicht möglich war, vom Innern des Zimmers aus gesehen zu werden. »Blicke hinab," sagte Marie, »hier diese Guirlanden dienen Deinen Händen zum Anhaltspuncte; halte Dich hier ein Paar Minuten und wir sind gerettet, denn ich werde Car-ring ton durch irgend einen Verwand bald wieder zu entfernen wissen." Ihren innigen Bitten nachgebend, hatte sich Alp hons Geronte mit Muth und Gewandtheit der Jugend kaum hinausgeschwungen, als Carrington ins Zimmer trat. Seine ernsten, kalten Züge ließen einige Ueberraschung bemerken, als er Niemanden außer seiner Gattin im Zimmer fand. „Madame, ich nehme mir die Freiheit, meinen ersten Besuch nach meiner Rückehr bei Ihnen abzustatten, in der festen Zuversicht, es werde Ihnen die lange Trennung kaum minder schmerzlich gewesen seyn, als mir!" Jedes dieser Worte hatte er mit einem unnachahmlich höhnischen Ausdrucke gesprochen, und jedes schnitt wie ein Dolch in Mariens Busen. Er hatte sie gleich nach ihrer Vermählung Du genannt, und diesi höfische „Madame" klang jetzt schrecklich in ihren Ohren. Lord Carrington war indessen, einer unbestimmten Ahnung zufolge, zum Fenster gekommen und ein flüchtiger Blick nach unten belehrte ihn mit einem Male über das räthselhafte Verschwinden des Nebenbuhlers. — Ein Zug befriedigter Rache blitzte aus seinen Augen; jetzt konnte er langsam, grausam strafen. Marie verschwendete alle Zärtlichkeit; umsonst! sie selbst schämte sich derselben, ihrem eigenen Ohre klang sie wie Ironie. Der Lord hatte sich mit einen, »Sie erlauben, Madame!" seine Zigarre angezündet und sireckte sich, Marie an sich ziehend, auf den schwellenden Divan und sprach: »Als ich gestern Abends im Reisewagen unbarmherzig herumgebeutelt wurde, meine Liebe, da erwachte unwillkürlich der Gedanke: O wie schön müßte es jetzt an meiner Gattin Seite seyn!'' »O, auch ich dachte oft, sehr oft an Dich!" anwor-tete Marie mit erzwungener Zärtlichkeit. »Uebrigens," fuhr Carrington fort, »werde ich meinen Haushofmeister derb ausschelten, denn es wurde mir von sichern Zeugen hinterbracht, es hätte eine gemeine Dirne und ein jlmger Bursche — Sie verzeihen, Madame, daß ich es wage, derlei Dinge in Ihrer Gegenwart zur Sprache zu bringen — das niedliche Bosquet im Garten, Ihr Lieblingsplätzchen, zum Schauplatz eines Stelldicheins ge. wählt, da ich ihm doch ausdrücklich, Niemand außer jenen zum Schlosse gehörigen Personen sollte den Garten betreten, aufgetragen habe." Jetzt war es offenbar, er wußte Alles; dieß höhnische, triumphirende Lächeln war ein deutlicher Beweis. Diese Ueberzeugung, der Gedanke, dasi, wenn der Lord nur einige Augenblicke länger verweile, Geronte eine Beute des Todes, eines gräßlichen Todes seyn mußte, vernichtete die arme Marie, die bishei eine Fassung zu heucheln wußte; sie war todcenbleich, der kalte Angstschweiß trat auf ihre Stirne, sie stürzte ihrem Gatten zu Füßen lind brach schluch-zend in die Worte aus: »Gatte, hast Du in Deinem Leben die Bitte einer Unglücklichen, Verzweifelten erfüllt, hast Du je zu mir Liebe gefühlt oder fühlst Du sie noch, so bitte ich Dich jetzt anf den Knien, entferne Dich, Du bist schrecklich, Dein Blick brennt in meinem Gehirne, er macht mich wahnsinnig !" Lord Carrington, dein Scheine nach überrascht, hob die Halbohnmächtige vom Boden auf, und als er so dieß reizende Weib, diese süße, schwellende Last in seinen Armen wehrlos hingegossen fühlte, er wäre im Stande gewesen, den Kuß erneuerter Liebe ihr auf den bleichen Mund zu drücken, doch ein Blick auf's Fenster mahnte ihn an seine Rache. Mit lächelnder Miene setzte er Marien wieder neben sich auf den Divan und sagte: »Es macht mir ein ungemeines Vergnügen, daß Sie mich mit der Probe eines neuen, herrlichen, mir bisher jedoch noch unbekannten Talentes überraschen!" All' ihr Flehen war vergeblich; der Graf nickte ihr schweigend, wie einer Schauspielerin, von Zeit zu Zeit Beifall zu. Alphons Geronte hing unterdessen fortwährend in der Luft, sich an den Mauervorsprüngen mit seinen starken, sehnigen Armen anklammernd. Es dauerte länger, immer länger, er fühlte zu seinen» Schrecken, daß seine Kraft allmä-lich schwand und — schwand. — Seine in wahnsinniger, instinktmäßiger Todesfurcht starren Augen blickten auf den Abgrund, auf die liebliche Landschaft, die untergehende Sonne. O, mit welch' süßen Gefühlen hatte er sie gestern erblickt! Seine Sehnen spannten sich unnatürlich, die Muskeln traten aus den Armen, wie Stränge, hervor. Die Stirnadern schwollen, der kalte Todesschweiß stand auf seiner Stirne, er hörte im Zimmer seine Marie stehen, er erkannte die Worte nimmer. — Vor seinen Augen wurde es dunkler, er sah das Dörfchen, den heitern Himmel nimmermehr, die häßlichsten Gestalten ranzten vor seinen Augen und schienen, hohnlachend an die Füße sich anhängend, ihn in die Tiefe ziehen zu wollen; tausend grüne und blaue Cobolde von der häßlichsten Gestalt schienen ihm beschäftigt, seine 219 krampfhaft zusammengezogenen Hände zu öffnen. — Seine Sinne schwanden allmälich ganz, ein Strecken und Zucken des Körpers — die Hände öffneten sich, und — er stürzte in die Tiefe, den Fels mit seinem Blute röthend. — — — Doch sein Fall, er klang in Mariens Busen wieder, sie stürzte leblos zu des Gatten Füßen. Er klingelre dem Kammerdiener, um sie wegzuschaffen, er war gerächt, lang.-fam, grausam geracht. — Zwei Jahre später, am Allerseelentage, als die Gräber neu sich schmückten, die Kinder zum Grabe der Aeltern, der Bruder zu dem des Bruders wallfahrteten, der Freund dem längstverstorbencn Freunde eine Thräne des Andenkens weihte, — konnte man cinen blinden Greis mit glänzend weißen Haaren, an der Seite eines jungen, kräftigen Bur. schen am Grabe seiner Tochter, geschmückt mit einen» herrlichen Marmorstcine (armer, geblendeter Vater, dieß war die einzige Frucht Deiner väterlichen Fürsorge! —) knien und bittere Thränen aus seinen lichtlosen Augen vergießen sehen. Die Landleute, wenn sie vorbeigingen und die vom herbsten Kummer durchfurchten Züge des Greises erblickten, schüttelten mitleidig die Korse: es war der Vater der unglücklichen Marie. — Das Schloß stand unbewohnt, Lord Carringron hatte es für immer verlassen. — Feuilleton. Gin aus tiefem Gefühle gesprochenes Wort. — So lange wir so edelsinnige Männer unter uns haben, als es Graf Andreas v. Hohen wart ist, und so viele zum Wohlthun ausgestreckte Hände, als es oas Verzeichnis) der an den Genannten zur Unterstützung unserer tapfern Krieger in Italien gelangten Spenden ausweiset, können wir mir Zuversicht auf den Segen von Oden hoffen. Im Namen Vieler: P. Amerikanische Kriegsschiffe. — Ein in Ham bürg angekommenes amerikanisches Schiff hat die Nachricht überbrachr, daß 24 amerikanische Kriegsschisse nach Deutschland unterwegs seyen, um die Blokade der deutschen Häfen aufzuheben. Kosten einer Flotte.__Ein Sachkundiger in der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" hat Folgendes berechnet: Ein Linienschiff von 74 Kanonen koster 5l0,000 Thlr.; eine Fregatte von 46 Kanonen 230.000 Thlr., von 52 Kanonen 330.000 Thaler; eine Corvetce von l6 Kanonen 82.0N0 Thlr.; eine Kriegsbrigg von l2 Kanonen 70.000 Thlr.; ein Schooner von 6 Kanonen 42.000 Thlr.; ein Kanonenboot zu 2 Kanonen zur Küstcnvertheidigung, g'it besegelt, 3500 Thlr.; eine Kanonenjolle zur Hafenvertheidi-gMig 1500 Thlr. Nothstand in Polen. — Von der polnischen Gränze berichtet die „Danziger Zeitung" über den furchtbaren Nothstand in Polen : Ganze Familien verlassen ihre elenden Dörfer und ziehen nach den Städten, wo sie den Absud aus den Küchen sammeln und sich mir den Hunden um die weggeworfenen Knochen streiten. Zu dem Hunger gesellen sich Krankheiten und beide decimiren die Einwohner. Der Verwaltungsrath des Königi-cichs Polen hat^ um wegen der hohen Preise der Lebensmirrel den ärmeren Volksclassen eine Erleichterung zu gewähren, beschlossen, daß die im verflos- senen Jahre suspendirte Vertreibung der polnischen Juden in einer Entfernung bis zu 3 Meilen von der österreichischen und preußischen Gränze, so wie von den Staatsgütern, sobald sie nicht Handwerker oder Ackerbauer sind, noch auf ein Jahr aufgeschobeu werden soll. Sin croatischer Tell. — Am 20. Juni sagte einer der Gemeinde-Noräre zu Verbovec nächst Agram zu einem der nach der ungarischen Gränze durchziehenden Se-reczaner und Otoczaner Gränz-Regimentes, daß es eigentlich nur Jener verdiene ein wahrer Schütze genannt zu werden, der es übernimmt, eine Schwalbe im Flug niederzu--schießen. Einer des Screczaner ging die Wette sogleich gegen zwei Maß Wein ein, ergriff seine Sareniza und holte damit auf offener Marktstraße eine vorüberfiiegende Schwalbe aus der Lufc. Als nun die Wette eingehalten wurde, ging der Sereczaner weiter, und forderte seinerseits den Notär zu einem viel kitzlicheren Opfer auf: er solle ihm nämlich auf einer beliebigen Distanz einen Silbergroschen, den er (der Schütze) nur sehen könne, zwischen 2 Fingern hinhalten, und setzte als Bürgschaft seinen Kopf ein, wenn bei Abstreifung der Zielmünze auch nur im Mindesten seine Finger berührt werden würden. Da aber der Hr.. Notar zu dieser bedenklichen Probe keine Lust zeigte, >o nahm es ein anderer Sereczaner auf sich, den Silbergroschen für den Hrn. Notar gegen eine Scuda (2 fi. C. M.) hinhalten zu wollen; allein der nunmehr von der furchtbaren Geschick-lichkeit dieser heroischen Brnstwchr Oesterreichs viel zu viel überzeugte Hr. Notär ließ sich auf diese sichere Verlustwerte nicht mehr ein, uud trat vor diesen Heldensöhnen Croatiens mit banger Ehrfurcht zurück. Abd - el - Kader, -— den die öffentliche Aufmerksamkeit ganz aus dem Auge verlor, leidet an heftigem Gliederreißen, eine natürliche Folge dey ungeheueren Anstrengungen seiner letzten Feldzüge. Er wird, wie es heißt, mit Genehmigung der Regierung die Bäder von Vichy besuchen. Heuschrecken. — Bei Tovarnik in Syrmien haben sich die Heuschrecken wieder gezeigt. Im Brooder Regiment hat man bisher noch keine bemerkt; ez sind aber alle Maßregeln getroffen worden, wenn sie sich wo zeigen sollten, sie zu vernichten. — »Auch Heuschreckenunglück fehlte uns noch zu unserem polirischen Babel!" sagen die Siebenbürger. Hie Königin Victoria — ist ein Muster von Ordnung und Pünctlichkeir. Nie läßt sie auf sich warren, wenn verabredet ist, zu einer bestimmten Stunde zufahren, eine Deputation vorzulassen, oder eine Hofcour zu halten. Allgemein wundert man sich über ihre Genauigkeit, mit welcher sie getroffene Anordnungen beobachtet, und eben so sehr über ihr frühes Aufstehen und die Regelmäßigkeit des Lebens. Gewöhnlich ist sie bereits um sieben Uhr auf, und trinkt um acht Uhr ihre Ehocolade, welches Getränk sie zum Frühstück vorzieht. Um zwölf Uhr nimmt sie eine Frühmahlzeit ein, bestehend aus Geflügel nebst Wildprer und Backwerk, und um sechs Uhr Nachmittags speist sie. Statt des Weines trinkt sie gewöhnlich Kirschwasser. Den Aufenthalt in Brighron liebce sie früher nicht, weil ihr Schloß dort keine Aussicht nach dem Meere hat. Seitdem sie aber vermählt ist, bringt sie in jedem Jahre längere Zeit an diesem Orte zu, weil Prinz Albert, ihr Gemahl, dort sehr gern verweilt. Fürst Vibesco. —Am 2l. Juni Abends wurden, w^e die „Bukarester Zeitung" meldet, auf den Fürsten Bi-besco, als er zwischen 8 und 9 Uhr im Kiffelefgarten eine Spazieifahrr machte, in der mittleren Allee aus einem vor- »verjagenden Wagen drei Schüsse losgefeuert.---------Der Fürst ist nicht verwundet worden, aber eine Kugel ging durch 220 die Epaulette der linke» Schulte:'. Die Urheber dcs At? rentats sind noch nicht entdeckt. Papierkorb des Amüsanten. Die Radicalen habe» am Rhein den Namen Wii hl er, den sie von ihren Gegnern erhielten, nur demselben Stolze, wie einst die Geusen den ihrigen, angenommen. Dafür nennen sie ihre Gegner Heuler, was diesen minder zu gefallen scheint. Eil, Haupttummelplatz, wo sich die Wühler und Heuler bekämpfen, ist die »Colnische Zeitung", und zwar in demjenigen Theile, der die Anzeigen enchält. Nun stand neulich ein Inserat darin, das also lautere: »Da ich bei der Rückkehr von meiner Reise erfahren habe, das; mein neunjähriger Sohn Peter die Petition gegen das Ministerium an verschiedenen Straßenecken nicht weniger als sieben Mal unterschrieben hat, ich aber hiermit gar nicht einverstanden bin, so erkläre ich diese Unterschriften hierdurch für ungiltig. Peter Schmiß." Darauf brachte die nächste Nummer die folgende Erwiederung: „Unter Hinweisung auf die Anzeige meines verehrten Vaters in der gestrigen Zeitung erkläre ich denselben für einen Erzhculer und weise die Verdächtigung meiner politischen Ansichren hiemit entschieden zurück. Peter Schmiß, Sohn, Wühler." Eme neue Carricatur macht in Paris einiges Aufsehen. Ueber den Thürmen von Paris begegnen sich in der Luft Ioinville auf einem Hahne, Louis Napoleon auf einein Adler reitend. Ioinvi I le schreit: »Ich bin der Onkel meines Neffen!" (des Grafen von Paris.) Louis Napoleon antwortet: »Und ich bin der Neffe meines Onkels!" Der »Volksfreund" bringt einen Brief des Königs von Neapel an den König von Preußen, worin letzteren, der Rath erthcilr wird, sich, um seiner Sache gewis; zu seyn, der Berliner Eckensteher zu bedienen, da er ja gesehen habe, was er mir seinen Lazzavoni's, der Blürhe Neapels, ausgerichtet habe. In der Antwort (es versteht sich, das; beide Briefe improvisirt sind) sagt der König von Preußen, daß diese Rathschläge zwar vortrefflich und wohlgemeint seyen; aber mir den Eckenstehern sey es nichts, die nehmen es ihm gewaltig übel, daß er Ehampagner trinke, wahrend sie mir ordinärem Schnaps sich begnügen müssen. Voltaire lies; sein Trauerspiel »Mcrope," welches der Cririker Freron noch vor der Aufführung desselben heftig angegriffen hatte, drucken und mit einem Titelkupfer versehen, auf welchem ein Esel abgebildet war, der einen Lorberbaum abweider. Freron fühlte wohl den Stich, erwiederte ihn aber in seiner nächsten Critik dieses Trauerspiels, indem er bei der Anzeige von der im Drucke erschienenen „Mcrope" der Titelanzcige die Worte beifügte: »Mit dem Portrait des Verfassers geziert." — Voltaire, davon bitter getroffen, beeilte sich nun, die ganze Auflage der »Me-l'ope" an sich zu kaufen und zu verbrennen. In X. erhielt ein Bäcker, welcher sich ein schönes Haus hatte bauen lassen, Nachts folgendes Placat an dasselbe : »Es kann allhier wohl Jedermann Mit eig'nen Augen schauen, Wie man aus kleinen Violen kann Sich große Häuser bauen!" Eorresponden; vom Lande. I g g, am 6. Juli 18'48. Herr Redacteur! Ich bin endlich so glücklich, Ihnen, hochverehrter Herr Redacteur, zu Ihrer, wie gewiß auch zur Freude aller Bewohner Krams, aus ganz verläßlicher Quelle melden zu können, daß an der aus der «Times' vom 2N> Jänner entnommenen und von Ihnen selbst in einem der diestjäh« rigen Zeilungsblätter bezweifelten alerandrinischcn Eorresponbenz nichts Wahres sey. Um all? Gönner und Freunde unseres Landsmannes > des hochwür-bigen Missionars Dr, Ignaz Knoblecher. in wie weil, obige Eorre-spondenz solch» erschüttert, zu beruhigen, bitte ich Sie. folgenden von dem österreichischen General - Consul , Herrn Ritters v, Laurin, aus Ulexandrien mir zugeschickten Brief, den ich so eben erhielt, dem gan» zen Inhalte nach in das nächste „Illyrisch, Blatt- aufnehmen zu wollen. Ulerandrien, am 10, Mai 1858 „Ihren Vrief vom 10, v. M. habe ich erhalten und kann Ihnen „die beruhigende Versicherung geben, oali das Gerücht von der Ermordung »p. Rillo'i und seiner Gelahrten, durch »inen an mich gerichteten Vrief »dcs Herrn Dr. Knoblecher vom 2. März d. I., völlig unbegründet «erscheint." „Das fur Herrn Dr, lk n o b l e ck e r bestimmte Kistchen Bächer »habe ick an das k. k. Vice - Lonfulat in Cairo geschickt, welches das? «selbe mit der ersten sicheren Gelegenheit nach Chartum zu befördern be-„auftragt ist," „Am 28. v. Al. habe ich bereits Herrn Dr. K n o l> l e ch e r davon „in Kenntnis, gesetzt und werde nicht ermangeln, ihm noch heute von Ih-«rem Briefe Nackricht zu geben» »Genehmigen Sie «»!. el,«. A. v. l! a u r i n in. r>." Ich hoffe somit, dasj ich nach einigen Monaten Ihnen eincn weit» läufigen und gewiss sehr interessanten Vrief von Dc, K n o b l e ch er s'lbst zur Veröffentlichung werde millheilen können. Genehmiaen Sie den Ausdruck meiner vollkommenen Hochachtung . in der ich verbleibe Ihr erc,ebl,nr Joseph Partei. Nothgedrungene Localfragen. Bekommen wir feinen Bürgermeister? Proviloriich oder d,sini-tl'v, daß er nur Erleichterung bringt. Warum durchstreift seit einiger Zeit wieder eine N>hörde abwechselnd mit dem .'Nagistrate des Nachts die Strassen der Stadt? Wcr von diesen ist hiezu berufen, und warum drangt sich der Unberufene immer dazu? H^isjl : Gahrungen hervorrufen, sich auch in seiner Pflicht bewegen? Wird man Geldmaklern, welche in der Stadt un» auf dem Lande das Hilbergeld gegen Agio zusammenkaufen soUen und so den Slaats-credit verdächtigen, noch keine Schranken letzen? Elende Krämerseelen! — Welche Behörde bewegt sich hier in ihrer Pflicht? Wie weit ist die Organisirung der Naiionalgarbe gediehen? Werden Geldaristocraten, Besitzer der Häuser und der besten Gewerbe noch lange sich dem Dienste entziehen, und ungestraft mit Hohn auf die l!ei-stungen der Nationalgard« herunterblicken? Warum genicsj.'n Fremde die b e st e n Gewerbe, und warum wollen sie für dit Stadt und das Land keine Lasten tragen? Wild ihre Begünstigung lange noch dauern? Wa'rum stand das angekommene Bataillon von Knudolki Infanterie am 6.Iu!i gegen 2 «lunden in der qrösiten Hitze vor der ^ladt ? Solldi.-fts Unmenschliche