Verwaltung: «atbka„«gasse Nr. J kHaaimer'Ich«» Hau»>. vc,uq?vedu>gaiigtt: Durch Mi P»st biegen t BterteljUgri) H-ldi«»!., . . . !i. »«, Waft;ii$rig ... 11. «'M jJUt CtlU Bit Saftella ng lit'l (Mit «,N»IUch . ... st —-M ... st. 1*50 H«lbji>in» . . . . st. »mnuiiisj . . . st. r— »ilr'l KulUal fTS«D(n ftch di, V«|*g«*ctiUiteBaai tu t)»l)r'<« Bet1ea&aiu«-#rtuiiie«. eingeleitete aionnement« gelten bil iut «dd«»eaang. LchrifUeituug: »«ttzh«le 3ia> m»»ugei nicht driitSstchll«!. ta!t nktg n ngtn Maat Nc BnttalWag gegen •wchmtn: »et billigst lest. •Hallten *tm aus dem Lanve der Schlachzizen und Mädchen« Händler oder einem andere» „der im Reichsrathe »ertretenen Königreiche und Länder" kommen, mag derselbe ehedem «Nationalökonomie' gelehrt, oder ald Advocat und Politiker über die wirtschaftliche Ungerechtigkeit in Volksversammlungen gewettert haben, schiebt in dem Augenblicke, da er berusen ist, die Finanzen in Ordnung oder auch in Un» »rdnung zu bringen, seine ehemaligen Ansichten beiseite. Bisher stolperte noch jeder über seine früheren guten Grundsätze. Der eine vergisSt die wichtigsten Grundsätze der Volkswirtschaft, der andere verliert sein volksfreundliches Herz. Auch Excellenz Dr. Kaizl verstand e« vortrefflich, seine eh-malS demokratischen Allüren zu verleugnen und sich in der Wiener Hoslust zu aktlimatifiren. Aber dem einen wie dem anderen bleibt das Bestreben: gum Höhne von Volkswirtschaft, Gerechtigkeit und demokratischer Gesinnung daS Volk so auSzu—nützen, das» eS in seinem Bereiche nicht mehr wirtschaften kann. Ein Beweis de« großen Mangels an söge« intimer StaatSweiSheit in den Köpfen dieser zur Regierung berufenen Herren tritt sofort durch da« Eysiem de« Anziehens der Steuerschraube zu Tage. Rücksichtslos wirkt die „ewige Schraube" in den Schichte» der unteren LolkSclassen. Der Finanzminister bildet die feindliche Macht gegenüber den Staatsbürgern de« arbeitenden LtandeS. Er belagert curch Gesetze und Verord» »ngkn das arbeitende Volk, schneidet ihn, jede Ledenimmelzufuhr ab und überlässt demselben gegen hohe Zölle nur soviel, das« eS nicht vollend« verhungert, das« e« fortvegetieren und mit dem letzten Lebenssäfte noch die übrigen Abgaben leisten kann, mit welchen dieser fürsorgliche Staat sein »eittres Dasein fristet. In Oesterreich sind die »direkten Steuern da« beliebteste Abzapfung«mittel deS Finanzministers. Selbst das kleine Lotto, die freiwillige Dumm» heitisteuer in Oesterreich, die sich auch unter den Der Gonrier der Königin. Von Charles Löwe. (Schluß.) Aerper und MiiSmuth über das unterbrochene Ttte-4-T6te spiegelten sich in den schönen Augen Eibqlen'S wieder, denn mit der gemüthlichen Unier-hallung, ja selbst mit dem vielsagenden Schweig-diett war «S nun vorbei. Zwar feuerte der Haupt» «an» nach wie vor die zärtlichen Blicke aus seine Ichöne. über da« Eindringen de« verdächtigen Sohne« Bltöonl verdrossene Gefährtin ab. doch versäumte er et auch nicht, hin und wieder seine gegenüber-liegende Reisetasche in Augenschein zu nehmen. Miss €ifojl beschäftigte sich wieder eifrigst mit ihren lyrischen Gedichten und verfehlte nicht, wenn ihr dat eine oder da« andere besonder« gut gefiel, e« auch dem Hauptmann zur Lektüre zu empfehlen. Sie machte ferner die Entdeckung, daf« der Fremde Ke hin und wieder recht unverschämt fixierte, doch wai konnte sie dagegen thun? So vergieng die Zeit bi» zu ihrer Ankunft in Oberhausen, wo fie die Wagen wechseln mussten, um in den Zug nach Llisimgen zu kommen. Im Begriffe, ihr zahlreiche« Handgepäck zu-sommenzusuchen und ihr Coupö zu verlassen, ertönte plötzlich ein lauter Krach, wie bei dem Zusammen» stoßen zweier schwerer Züge. Die drei in dem Wagen befindlichen Pafsa-giere wurden unsanft gegen die Wände geschleudert, wahrend die Gepäckstücke bunt durcheinanderflogen. Wie sich später herausstellte, war ein zweiter heran- HiM, Donnerstag, 24. August 1899. Fittichen des Doppeladler« befindet, ja selbst die Einkünfte dcS Spielhölleniürsten von Monaco sind noch sittlich erhaben zu nennen im Vergleiche zu der in Oesterreich beliebten indirekten Besteuerung der allernothwendigsten Eonsumartikel. Der bei unS in Österreich beliebte Vorgang der Besteuerung der Consumarlikel zeigt, das« man sich in de» maß« gebenden Kreisen überhaupt nicht mit der Lage de« arbeitenden Volkes befasst, denn sonst müssten die maßgebenden Faktoren doch schon längst zur Ein-ficht gekommen sein, das« die Höchstbegüterten keinen Vergleich aushalten gegenüber dem gewöhn-lichen Arbeiter in Bezug auf indirekte Steuerleistung. Eine Arbeiterfamilie mit einem täglichen Einkommen vo» zwei Gulden leistet verhältnismäßig mehr an indirekten Steuern al« derjenige Großcapitalist, welchem täglich 100 st. zur Verfügung stehen. Bei jedem halben Lit.r Bier, bei jeder entzündeten Petroleumlampe, bei jeder Schal« Kaffee, bei jedem Stück Zucker u. f. w. zahlt die Arbeiterfamilie den Bierkreuzer, Petroleum- und Kasieezoll, die Zucker» steuer u. f. w. Der Reiche mit dem 50 fachen Einkommen kann und wird nicht in derselben Zeit 50 halbe Liier Bier trinken, 50 Petroleumlampen entzünden, 50 Schalen Kaffee trinken, dabei die 50 fache Menge Zucker verzehren u. f. w., einerseits weil Petroleum und derartig« Dinge nicht seinem gewohnten LuxuS entsprechen, an dessen Stelle tritt elektrisches Glüh» licht, anderseits wird auch der Wohlhabendste sich das Leben nicht in dieser Form versüßen. AuS diesem Beispiel geht klar und unzweideutig hervor, das« die ärmeren Beruf«classen bei Erhöhung der indirekten Consumsteutin die Kurzen sind. Wenn man nun berücksichtigt, dass da« deutsche Volk in Oesterreich bei dem derzeitigen Stande der Besteuerung jährlich um 35 Millionen Gulden mehr indirekte Steuern zahlt als wie alle übrigen Völker Oesterreich« zusammen, so ersieht jedermann ziffernmäßig, das« die Deutschen auch bei der be-vorstehenden Zuckersteuererhöhung am schwersten getroffen werden. Je kulturell höher ein Volk eni-wickelt ist, desto höhere Anforderungen stellt es an da« Leben, umsomehr will eS an den Culturgütern theilnehmen. Damit leistet eS aber nicht nur direkte, kommender Zug infolge eine» falschen Signals auf das Geleise des Berliner EourierzugeS gefahren und mit letzterem kollidiert, ohne jedoch, außer un-bedeutenden Verletzungen einiger Paffagiere, einen ernsten Unfall im Gefolge zu haben. Sidyl'S zarte Nerven waren aber dem plötzlichen Schreck nicht gewachsen. Sie taumelte mit einem lauten Schrei auf ihren Sitz zurück und fiel in eine tiefe Ohnmacht. HauptmailN Mac Culloch vergaß seine eigene Bestürzung und dachte nur an da« holde Geschöpf, welche« hilflo« vor ihm lag, und in welches er sich, trotz der kurzen Zeit ihres Zusammensein«, leidenschaftlich verliebt hatte. Verstört eilte er in den Wartesaal, um ein Gla« Waffkr zu hol«n, musSt« sich jedoch bei dem lebhaftem Andrang« d«r Reisenden auf da« Büffet etwas gedulden und war deshalb hoch erfreut, als ihn Sibyl bei seiner Rückkehr mit lachendem Gesicht empfieng. Sie er» zählt«, das« der fremd« Mitreisende ihre Lippen mit etwa« Brandy benetzt und sie dadurch in'S Leben zurückgerufen hätte. Er fei alsdann mit einigen hastigen Abschiedsworten davongeeilt, um. wie er sagte, den Zug nach Calais nicht zu ver-säumen. Wenige Augenblicke genügten dem Hauptmann, um daS Gepäck in den Vlissinger ExpresSzug zu schaffen, welcher sie durch die Eb«n« Hollands dem Meere zuführen sollte. Jetzt erst fiel eS den immer noch ein wenig erregten Mac Culloch ein, dafs er in seinem Handkoffer eine Flasche Eau de Cologn« hatte, welches die noch immer angegriffenen LebenS-geister seiner Schutzbefohlenen zu beleben vermochte. 24. Jahrgang. sondern gerade indirekte Steuern in erhöhtem Maße gegenüber kulturell minder enlwickelten Völkern. Kein vernünftiger Mensch wird ein Gegner der Steuern im allgemeinen sein. In jedem Staate sind Steuern geradeso nothwendig, wie der Einzelne Licht. Lust und Nahrung braucht zum Weiterleben. Je mehr Reformen ein Staat durchführen will, desto mehr Geld muss demselben zur Verfügung stehen. daS Himmelschreiende bei unserem Steuer-system liegt aber darin, dass für eine jede in AuS-ficht genommene Reform die indirekten Consum» steuern erhöht werden und die arbeitenden Bevöl-kerungSclaffen von staatSwegen dann auSgepresSt werden. Zum Zwecke der StaatSdiener-GehaltS» regulierung wird un« die Zuckersteuererhöhung ok-troiert. ES wird also diesen StaatSdienern genom-inen, das« ihnen gegeben werden kann. Eine recht sonderbare Regulierung. Außer der nun durchgesetzten Dieaer-GehaltSrrgulierung soll dann noch die AuS-fuhrprämie der österreichischen Zuckerfabrikanten jährlich um circa einige Millionen Gulden erhöht werden. Wenn nur bei diesen beliebten Regu» lierungen nicht einmal der große Kessel platzt. Wie kommt daS arbeitende Volk dazu, vom I. August d. I. an für ein jede« Kilogramm Zucker 6 kr. mehr zahlen zu müssen wie bisher, damit die österreichischen Zuckerindustriellen, zu denen auch Graf Thun gehört, eine jährliche Erhöhung der AuSsuhrprämi« von 5 Millionen Gulden erhalten zu können? Und die« alle«, damit der in Oester» reich erzeugte Zucker auf dem Weltmarkte con» currenzfähig bleibt. Wäre diese Wirtschaft nicht so traurig ernst, man müsste darüber lachen. Mit Ausnahme der Zuckerfabrikanten hat doch niemand in Oesterreich ein Interesse daran, das« der bei unS erzeugte Zucker in London billiger verkauft wird alS auf unseren Handelsplätzen, wie eS that-sächlich der Fall ist. Man wende nicht ein, dass die Zuckerfabrik«» arbeiter durch da« Bestreben der Regierung, den österreichifchen Zucker concurrenzfäig zu erhalten, in ihrem Erwerbe geschützt werden. Wenn die« daS ganze socialreformerische Wirken der öster-reichischen Regierung ist. dann pfeifen wir aus diese Socialreform. Denn die verhältnismäßig geringe Anzahl von Arbeitern, welche in dieser Industrie Vergeblich bemühte er sich jedoch, mit seinem Schlüssel den Koffer zu öffnen, und musste endlich die niederschmetternde Entdeckung machen, das« der Koffer nicht der seine, sondern der de« verdächtigen, auSgestiegenen Mitreisenden war? Keine Feder, keine Worte hätten seinen Schrecken, sein Entsetzen schildern können. Armer Hauptmann! III. Jetzt fielen dem unglücklichen Cabinetscourier die Wort« ein, welche ihm der Korrespondent de« »Daily Bellograph* kurz vor feinet Abfahrt au« St. Petersburg zugerufen und jetzt eine Verhängnis» volle Bedeutung für ihn gewannen. War eS nicht wahrscheinlich, dass der unternehmende Journalist einem Helfershelfer den Auftrag ertheilt hatte, ihm zu folgen und sich, wenn möglich, seiner wichtigen Dokumente zu bemächtigen? Diese Annahme hatte sehr viel für sich, da ein englischer Journalist vor nichts zurückschreckt, um in den Besitz wichtiger Nachrichten zu gelangen. Großer Gott! In Ge-danken sah der Hauptmann schon bei seinem ersten Schritt auf englischem Boden eine der bekannten Anschlagtafeln deS .Daily Bellograph" und darauf in Lapidarschrift: »Die afghanische Grenzfrage. Wichtige Depeschen auS St. Petersburg." Bei dieser furchtbaren Idee wurde der Haupt« mann kreidebleich und sah Mis« Sibyl mit dem verzweifelten Blicke eine» Manne« an, welcher auf« Schaffot geführt wird. Dieser Blick erschloss seiner Schutzbefohlenen das volle Verständnis für feine bedauernswerte Lage. Mit Thränen in den Augen „Ke«»fch- W»cht- Beschäftigung finden, würde sich auch nicht elender befinden, wenn diese Herren ohne Prämie nicht mehr fabrizieren könnten, umsomehr bei Beschaffen-heit dieser Industrie (Abwarten der Rübenernie und rasche Fabrikation) dieselbe als eine Saison-Industrie bezeichnet werden kann. Hat die österreichische Regierung jemals schon Versuche gemacht, den einheimischen Bauernstand vor überseeischer Concurrenz, unsere Weinbauer vor ausländischen und Kunstproduclen zu schützen? Hat diese Regierung jemals schon ernstliche Versuche gemacht, wichtige Industriezweige vor sremdländi« scher Concurrenz zu schützen oder denselben neue Absatzgebiete zu schaffen k Halste jemals daran gedacht, die Zoll-, Export- und TranSportmisSwirt-fchaft zu regeln? Nein! Daran wurde bisher nicht gedacht. In unserer Textilindustrie müssen auS England oder auS anderen auswärtigen Ländern bezogene Garne und Webstoffe bei der Einfuhr nach Oesterreich verzollt werden und als fertig-gestellte Gewebe unterliegen selbe neuerdings dem Zoll, wenn sie exportiert werden. Warum greift die österreichische Regierung in diesem Falle nicht ein zu Gunsten eines so mächtigen Industriezweige» in Oesterreich, welcher Hundertlausende von Ar-beitern beschäftigt? Ist der österreichischen Re-gierung nicht bekannt, dass 100 Kilogramm Fracht von Bodenbach über Hamburg durch den Canal I» Manche und die Straße von Gibraltar nach Triest billiger transportiert werden, al» von Boden-bach über Prag-Wien-Triest? Ist der österreichischen Regierung nicht bekannt, dass das Willkowitzer Eisenwerk in Mähren für die italienische Flotte erzeugte Panzerplatten wegen FrachtersparniS nach Ratibor in Preußen sandte und dieselben Oder abwärtS durch die Ost» und Nordsee den oben be-schrieben?» Weg nach Italien machten? Ist eS der österreichischen Regierung nicht bekannt, dass von Schweden nach Mähren und Schlesien bezogenes Eisen billiger an Fracht zu stehen kommt, al« fteirischeS Eisen? Warum regelt die österreichische Regierung diese Missstände nicht durch Erbauung geeigneter Wasserstraßen zum Nutzen der öfter« reichischen Industrie und der dabei beschäftigten Arbeiter? Ist der österreichischen Regierung denn nicht bekannt, das« Tausende in Ueberflus« schwelgen, den raffiniertesten Luxus treiben, dafür aber Hundert-lausende ein menschenunwürdige« Dasein führen und mangels genügender Nahrung elendig zugrunde gehen ? Z)ie Aegntierung der Aienergehatte. Die „Wiener Zeitung* pudliciert eine kaiser-liche Verordnung auf Grund deS § 14, womit die Bezüge der zur Ealegorie der Dienerschaft gehörigen activen StaatSdiener für die Zeit vom 1. S zigsten Dienstjahre 200 fl.. nach dem vollstrecklen sünfundzwanzigsten Dienstjahre 250 fl. Die Acti-vilälSzulagen sind dieselben, wie die vven erwähmen. Für die provisorische und definitive Dienerschaft der Post- und Telegrapheu-Anstallen beträgt da« Gehalt erster Claffe in der ersten Stufe 700 fl., in der 2. Stufe 650 fl., in der 3. Stufe 600 fl., zweiler Claffe in der I. Slufe 600 fl.. in der 2. Sluse 550 fl., in der 3. Stufe 500 fl.; der dritten Claffe in der 1. Stufe 500 fl., in der 2. Stufe 450 fl., in der 3. Stufe 400 fl. Die DienstalterSzulagen sind in die Pension einrechenbar, 50 fl. für je fünf vollstreckte Dienstjahre, dürfen jedoch 100 fl. nicht übersteigen. Die ActivitätSzulagen sind die-selben, wie die oben erwähnten. UebergangSbestim-mungen normieren, daß kein Diener einen gerin-geren. für die Pension anrechenbaren Gesammlbezug erhalten darf, al« er vor der Verordnung bereit« hatte. Bekanntlich hat sich unser ReichSrathSabge-ordneter Herr Dr. Pommer die Dienergehalt«-frage besonders angelegen sein lassen, und seinem unermüdlichen Wirken ist wohl nicht in l-tzterLinie die günstige Lösung Derselben zuzuschreiben. politische Wundschau. Änlichen in Hraslitz. Die VolkSkundgebun-gen gegen ote NothoerordnungSwirtfchast haben im nordwestlichen Böhmen einen ungeheuren Maßstab angenommen und führten Sonntag abend« in Gra«litz zu blutigen Zusammenstößen zwischen den Demonstranten, welche im Gebäude der Bezirks-hauptmannschast die Fenster eingeschlagen hatten, und der massenhaft aufgebotenen Gendarmerie. Diese gab aus die au« Socialdemokraten und Deutfchnationalen zusammengesetzte Volksmenge, unter welcher sich auch viele von einem Ausflug« heimgekehrte Frauen und Kinder befanden, eine scharfe Salve ab, wodurch fünf Männer getödtet und mehrere schwer verwundet wurden. Der Leiter der BezirkShaupimannschast, R o t t, wurde abberufen und eine große Menge von Militär concen-triert. E« ist bemerkenswert, das« die Erregung de« fetzte sie sich an seine Seite und klagte sich als die alleinige Ursache seines Unglücke« an. „E« ist mein Ruin", fagle der Hauptmann in düsterem, ergebenem Tone. „Ach nein, bitte, sagen Sie da« nicht", bat ihn Sibyl und ergriff und drückte al« Zeichen de« Trostes beide Hände. Ihre teilnehmenden Worte fände» indes keinen Widerhall. Ihr Gefährte war und blieb der Meinung, dass seine Laufbahn ruiniert und sein Geschick ihn in Downing Street in der Form eine« blauen Briefe« erwarte. Die Minuten wurden den beiden zu Tagen und Monaten. Endlich erreichten sie Vliffmgen und eilten schnell aus den harrenden holländischen Dampser, aus welchem der Hauptmann es, trotz feine« trüben GemüthSzustandeS, nicht versäumte, eine der bequemsten Kajüten für seine Begleiterin in Beschlag zu nehmen. Sibyl vermochte sich indes nicht zur Ruhe zu begeben. Wie hätte sie schlasen können, während der Mann, welchen sie bewunderte und liebte, und an deffen Unglück sie die größte Schuld trug, voll Verzweiflung aus dem Deck hin-und hergieng und vielleicht Düsteres gegen sich selbst plante. Sie eilte nach oben. ES war eine wundervolle, sternenhelle, warme Sommernacht, deren Zauber jedoch aus den Hauptmann keinen Eindruck machte. Er starrt«, aus di« Brüstung gelehnt und die fieber-heiße Stirn mit seinen Händen bedeckt, in die leise an daS Schiff schlagenden Wellen und bemerkte nicht einmal die Anwesenheit seiner holden Ge-fährtin, so große Mühe diese sich auch gab, seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Schon wollte sie in die Cajüte zurückkehren, alS plötzlich eine stärkere Macht als sie den Hauptmann aus seinem Sinnen in die Wirklichkeit zurückrief. Ein heftiger Ruck machte sich bemerkbar, zischend strömte der Dampf auS den unteren Regionen aus'S Deck, und unter den zahlreichen Paffagieren brach eine Panik auS. Doch wurde zum Glücke ermittelt, dass der Unsall kein ernstlicher war. und das« die Ma> fchinisten den an der Schraube eingetretene» kleinen Schaden in wenigen Stunden reparieren konnten. Die anderen Paffagiere ließen sich schnell beruhigen und begaben sich wieder in ihre Cajüten. Nicht so der Hauptmann. Ihm hatte der Uusall eine neue Hoffnung zerstört, nämlich die, vielleicht noch vor dem Fremden au« Minden in London einzutreffen und durch schleunige Einsprache seine« Ches« die Zeitungen von der Veröffentlichung der ftaat«gefährlichen Depeschen abzuhalten. Jetzt war ihm auch diese letzte Hoffnung entschwunden. „Lieber Herr Hauptmann", sagte Sibylla leise und zog ihren Arm durch den seinen, »bitte, seien Sie nicht so betrübt, e« wird ja noch alle« gut werden. Ich wenigsten« werde mein Möglichste« thun, um Ihnen zu helfen." „Sie sind sehr gütig. Mis« Sibyl", erwiderte der Hauptmann. „ich fürchte jedoch, dass Ihre Hilfe vergeben« fein wird." „Aber", fiel Sibyl mit sanfter Ausdauer fort, .Sie vergeffen, das« mein Onkel kürzlich gestorben ist und dass ich die Erbin seines Vermögens bin. Sollten Sie Ihre Stelle meinetwegen verlieren, 1899 Volke« in den Grenzgebieten de« Reiche« solche Dimensionen annimmt. Kine bemerkenswerte Hntscheidnng. Da« Wiener Landesgericht hat jüngst eine beachtenS-werte Entscheidung herausgegeben, welche sich zugleich als eine sehr scharfe Kritik der gegenwär-tig herrschenden ConfiScationSpraxiS herausgestellt. Die Wiener Staatsanwaltschaft hatte nämlich Zei» tungen beschlagnahmt, welche Kundgebungen gegen den § 14 veröffentlicht hatten, und hatte die Be-chlagnahme dadurch begründet, das« in diese« Kundgebungen da« Verbrechen der Störung der öffentlichen Ruhe, beziehungsweise da« Verbrechen der Aufwiegelung gegen Anordnungen der Behörden gelegen sei. Da« LandeSgericht Wien hat gegentheilig entschieden. E« sagt: .Wäre eme Kri» tik von Regierungsmaßregeln nicht gestattet, so müsste in der Einbringung jeder Beschwerde gegen di« Entscheidung einer Behörde, wo immer behaup» tet und dargethan wird, das« sie dem Gesetze nicht entspricht, da« Vorgehen nach § 300 St. G. er-tannl werden." Ein schärfere« Unheil über die heute unheimlich massenhaft auftretenden Beschlagnah-mungen ist noch nicht von so berufener Seite ge« fäll« worden. Leider ist wenig Hoffnung vorhanden, das« die Herren StaatSanwälte sich an diese Ent-scheidung kehren und von einem Vorgehen ablassen, mit dem sie sich — wie der obige Richlerspruch deutlich sagt — geradezu außerhalb de« Boden» der bestehenden Gesetze stellen. Schwarjgelbe Aandgloffen. Pan Podlipny hat wiever einmal in prangenoer Tschamara eine kühne Rede geredet . . . Indem der Häuptling aller Prager Mordbrenner die dringende Notbwen« digkeit der Localoereine in Deulschdöhmen betonte, verstieg sich der himmlische Bürgermeister zu sol-gender Phrase: „Die Deutschen in Böhmen rech-»en auf die Hilfe eine« mächtigen Nachbai«; aber wir sind der Hilfe eine« Freunde« gewis«. der noch viel mächtiger ist. al« die Deutschen, und seid ge» wis«, der einköpfige Adler wird den zweiköpfigen nie verzehren!" Natürlich Jubel und Na zdar-Gewieher! Wa« würde die k. k. Regierung thun, wenn ein deuiscter Bürgermeister in Böhmen so offen den Krieg zwischen dem Deutschreich und Russland um die österreichische Beute herbeiwünschte? Absetzen würde man sosort den „redseligen Schwätzer", den „elenden Hochorrräther"! Aber Pan Podlipny bleibt Hahn im Korbe. Wie die Tschechen arbeiten. Der Tschechi« fierungSoeretn für Nordböhmen hielt am 30. o. M. in Prag seine Hauptversammlung ab, bei welcher man ersehen konnte, wie unermüdlich dieser Verein an der Tschechisierung des deutschen Sprachgebiete« thälig ist. Er hat im geschlossenen deutschen Sprach-gebiete VorschusScaffen gegründet und Grundstücke angekauft. Diese Arbeit sei zwar erst in den An-fängeu begriffen, heißt eS in diesem Berichte, doch habe der Verein bisher einen verhältnismäßig großen Betrag den tschechischen Minderheiten gewidmet. Ein gewiffer Dr. Stumpf betonte, das« e« von be» sonderer Wichtigkeit sei. Realitäten im geschlossenen deutschen Sprachgebiete anzukaufen und e»ne Bank _• Jungfräuliche Belscheidenheit ließ sie den Satz nicht beenden. Dem Hauptmann beseelte neuer Muth. „Ihr Gefühl ist Ihr höchster Schatz, theuerste Sibyl. und gewis« haben Sie auch schon bemerkt —" „WaS?" flüsterte ste, und wehrte sich nicht, al« die kräftige Hand ihre« Gefährten die ihre umschloss. Sein angefangener Satz blieb unovll-endet. Mit sanfter Gewalt drückie er sei»« Lippe« aus die ihren, und da» Bündnis ihrer Herzen hatte seine erste Weihe empfangen. IV. In London angekommen, stellte der Haupt» mann seine Braut unier den Schutz eine« ihrer Verwandten, welcher sie auf dem Bahnhöfe er-wartete, und begab sich alSvann ohne Zaudern auf da« Auswärtige Amt. um sein Unglück zn melden und wie ein Mann seinen Schicksal entgegenzutreten. Wer beschreibt inde« sein sprachlose« Erstaunen und seine Freude, al« er, in daS Zimmer d,e« Unter-slaatösecreiär« de« Aeußeren getreten, diesen mit Prüfung feiner eigenen, ihm entwendeten Depeschen beschäftigt fand. „Nun, Herr Hauptmann," fragt« Mr> JoSbua. mit einem spöttischen Lächeln auf feinem, hübschen Gesichte, „kommen Sie, um Ihre eigen,e Nieder» läge zu melden? Doch Ende gut, alle» glut. Bitte, nehmen Sie hier Ihre Handtasche zurück mnd stellen Sie die in Ihrem Besitze befindliche ihrrem recht« mäßigen Eigenthümer wieder zu. welche« ehrlicher war, als Sie vielleicht dachten." Frank Owen hieß der Fremde, w,elcher ein 7 1899 pn Uebernahme der Zweck de» RealitätensondeS {gründen. Der Verein habe bisher zehn bis zwölf «aliiäten im geschlossenen deutschen Sprachgebiete «gesaust. Zum Kaufe seien ihm Realitäten-Werte un drei Millionen angeboten worden. Der Vereins-fand verfüge jedoch bloß über 10.000 fl. Der Verein zähle 500 Ortsgruppen mit 25.000 Mit-»liebern, doch seien seine Finanzen bisher schwach. — Der Vicepräsident des Vereines, Heinrich Ne-chansky, gedachte der großen Verdienste, die sich der GulSpächter Wenzel StrejcooSky in Bauscho-mit) um die tschechischen Minoritäten erworben habe, mdem er die Zuckerfabrik in Bauschowitz in ein klclienumernehmen umwandelte. Dieses Umerneh-mm sei jetzt die mächtigste Stütze deS tschechischen Elementes in der Gegend von Theresienstadt. Außerdem habe StrejcooSky zur Kräftigung deS tschechischen Elementes in Theresienstadt ein HauS «n 50.000 fl. angekauft. Zu demselben Zwecke sei »oii ihm in der bedrohten Gemeinde Podsetitz ein Haus um 18.000 fl., in Bodenbach «in Grundstück um 2000 fl. und ein Gasthaus für die Tschechen u Schönpriesen um 38.000 fl. gekauft worden. Twch sein Zuthun werde nebstdem eine tschechische Zlaienbrauerei in Bauschowitz gebaut. Die Ver-sammlunz ernannte diesen StrejcooSky zum Ehren-mizliede. Da sieht man tschechisch-nationale Opfer« Willigkeit, an der könnten sich unsere wohlhabenden Deutschen ein Muster nehmen. Für clericale Zwecke wird wohl so mancher Hunderter hergegeben, aber sn deuischnationale haben diese Herren gewöhnlich kein Geld. Hin? praktische Allnstration der Zucker- ße»rr lieferte ein Kaufmann in KremS, der' einen Zuckerhut mit einer Inschrift in seiner Auslage Hchau stellte. Diese Inschrift lautet nämlich, der .Arbeiterzeitung" zusolge: »Dieser Hut Zucker wiegt 12 Kilogramm und 90 Dekagramm und kostet zu 44 kr. da» Kilogramm 5 fl. 68 kr. Davon sind irzeugungSkosten per Kilogramm 13% kr. = fl. 1*77 K>bnkanlengewinn„ „ 9 „ 1*16 inchisoesen. . „ „ 1 H '13 Mersteuer . . „ „ 19 „ — „ 2 46 VadienstdeSKausmanne» .. l'/A , = -16 Summe per Kilogramm 44 kr. — fl. 5 68 Vorstehende Berechnung veröffentliche ich des-halb, weil anlässlich der Zuckersteuererhöhung manche «inen, dass nun die Kaufleute mit ihrem großen Hitzen herabgehen sollen, damit man die Steuer licht so spüre. Ich glaube, oben nachgewiesen zu haben, dass wir Kaufleute den „anderen" die Ka-ftanien bloß au« dem Feuer holen müssen. Jort mit den zweisprachigen Tafeln! Aus Njch wird geschrieben: Die zweisprachige Tafel an der Tentarmeriekaserne in Asch, welche während der letzten dort stattgefunden«» Massenkundgebungen von der Menge gewaltsam Herabgeriffen und zer-mtantm wurde, ist nach einer Meldung der „Ascher Munft" durch «in« deutsche Tafel ersetzt worden. Die Bolttkundgebungen in Asch haben also gewirkt. Altteutscher Kerbandstag Vom 29. August HaMungireisender aus Zorkshire und nicht, wie der Hauptmann wähnte, ein ditbischer Journalist «u< Fleet Streei (Londoner ZeitungSstraße) war. Er hatte die Tasche deS HaupimanneS, welche die Initialen deS Auswärtigen Amtes F. O. (Foreign Lssi»). also dieselben Buchstaben wie seine eigenen, trug, in der Verwirrung ergriffen, jedoch, seines Irrthume« gewahr geworden, sofort an die richtige ! Adresse ausgeliefert. ,Eir JoSbua", bemerkte Hauptmann Mac büoch, »darf ich Sie um ein Blatt Papier bitten. Ich möchte nämlich um meine Entlassung einkommen." .Wa«, Ihre Entlassung nehmen? Sie be-trachten den Vorfall viel zu ernst. Die Depeschen sind wohlbehalten angelangt, und damit ist die Lache erledigt. Nur gebe ich Ihnen den Rath, in Zulunft etwas vorsichtiger zu sein." „Nichtsdestoweniger*, versetzte der Hauptmann, »erhalte ich mein Gesuch aufrecht. Ich habe nämlich »or, um die Wahrheit zu gestehen, mich zu verheiraten, und Sie werden selbst zugestehen, dass es vier Frau nicht angenehm sein kann, einen Mann |it hoben, der da» ganze Jahr aus Reisen ist." Etwa sechs Monate nach den geschilderten Gegebenheiten enthielten die fashionablen Londoner Zeitungen die folgende Anzeige: Al» Vermählte empfehlen sich: Norman Mac Culloch, Hauptmann a. D. im 8. Garde-Dragonerregiment, Sibyl Mac Culloch, geb. Rofeneath. .,S*nts«*K Macht" bis 1. September findet in Hamburg ein Verbands-tag des Alldeutschen Verbandes statt, der nach sol« gender Ordnung verlauf.» soll: Dienstag, den 29. August vormittags 10 Uhr: Sitzung deS geschäftS-führenden Ausschusses (bei Sagebiel). Nachmittags 3 Uhr: Vorstandssitzung (bei Sagebiel). Abends 8'/, Uhr: Begrüßung (in der Alsterlust). Mittwoch, den 30. August: Vormittags 9 Uhr: VerbandStag (bei Sagebiel). Tagesordnung des VerbandStageS: 1. Die nationalen Forderungen an ein deutsches WirtschafiSprogramm. Berichterstatter: Herr Dr. ReiSmann- Grone. 2. Die Flottenfrage. Bericht-erstatter: Herr Dr. Lehr. 3. Der Entwurf eineS Schulgesetzes für Elsaß-Lothringen. Berichterstatter: Herr VerlagSbuchhändler I. F. Lehmann auS München. 4. Die Polengefahr im deutschen Westen. Berichterstatter: Herr Dr. ReiSmann-Grone auS Essen. 5. Sonstiges. Aenderungen der TageSord-nung vorbehalten. Nachmittag« 3'/, Uhr: Rund-fahrl durch Stadt und Hafen (ab Gänfemarkt). Abends 81/» Uhr: CommerS (bei Sagebiel). Don-nerStag, den 31. August: Fahrt nach FriedrichSruh (etwa 1 Uhr Abfahrt). — Frühstück in Aumühle. Freitag, den 1. September: Fahrt nach Kiel. Außerdem sind vorgesehen Fahrten nach Helga-land (Rückfahrt am selben oder am nächsten Tage). Aus Stadt und Land. Zur Tsckechenkomödie. Ks bewahrheitet sich immer mehr, dass thatsächlich nnr 20—25 tschechische Studenten in ßilli waren. Dieselben sind, nachdem sie dem Z>r. Sernec ihren Miss-mnth darüber haben entgelten lassen, das» sie hergelockt wurden, nach Steinbrück geffohen und von dort mit dem nächsten Zuge nach Arag geeilt, wo sie ohne Sang nnd Klang, ohne einen, „Märtyrern" gebürenden Hmplang eingezogen sind. Man hat angeblich den Zeitpunkt ihrer Ankunft nicht erfahren. Wichtig ist, dass der festliche Hmpfang eines solchen Känsseins von Märtyrern mehr als kläglich ausgesehen hätte. Wegen 20 Tschechen hat also Z>r. Sernec eine» von unseligen Aolgen begleiteten Kümmel in Killi insceniert. als Mittel zu einer groß-slavischen Hetzkundgebung, um die ßillier „j« bändigen". Dabei ist deutsches Alut geflossen und Z>r. Sernec hat — für kurze Zeit sein Müthchen gekühlt. Zsamiliennachrichten. Der Fabriksbesitzer Herr Franz Woschnagg d. I. in Schönstein hat sich mit Fräulein Marianne Melzer aus Wien vermählt. — Dienstag, den 22. d. M. fand hier die Vermählung de« Herrn Adolf Beer mit Fräu-lein Charlotte Mayer, Tochter deS Herrn Obersten Carl Mayer, in St. Margarethen bei Cilli statt. — SamStag, den 26. d. M. nachmittags 5 Uhr, findet in der Pfarrkirche zu Fehring die Trauung des Herrn StadtarzteS Dr. Evuard Gollitfch mit Fräulein Martha HögelSberger, Tochter deS Herrn RechtSanwalteS Dr. AloiS H ö g e l S-b e r g e r in Fehring, statt. Todesfall. Montag nachmittag ist in Weiten-stein Frau Therese Mulley, geborene Steinauer, Guts- und GewerkSbesitzerin, im 79. Lebensjahre nach längerem Leiden verschieden. Die Verewigte, eine wackere deutsche Frau, erfreute sich ob ihre« Edelsinnes allgemeiner Verehrung und wurde heute Mittwoch nachmittag 4 Uhr zur letzten Ruhe be-stattet. Sie ruhe in Frieden! Leichenbegängnis. DaS Leichenbegängnis deS Herrn Johann schön war «ine erhebende Trauer-kundgebung, di« von drr großen Beliebtheit und all-gemeinen Hochachlung, welche der Verewigte genoss. Zeugnis ablegte. Der Gemeinderath war fast voll» zählig v«rtretkn. Die F«uerwehr und drr Veteranen-verein waren corporatio erschienen. Die Feuerwehrvereine von Tüffer, Hochenegg und Gonobitz hatten Abordnungen gesandt. DaS OfficierScorpS war ebenfalls durch eine Abordnung vertreten. Der Cillier Männergesangverein sang vor dem Trauer» Hause und am Grabe, wo auch Herr Bürgermeister S t i g e r und Herr Vicebürgermeister Julius R a k u s ch erschienen waren, ergreifende Trauer-chöre. Selten noch haben wir in den Straßen der Stadt einen so imposanten Leichenzug gesehen, an dem sich in diesem Maße die gejammte Bürger-schast beiheiligt hat. Möge diese große Betheiligung der trauernden Familie die tröstende Versicherung Srof. Andreas Hubo in Graz wurde zum Director des LandeSgymnasium» in Pettau ernannt. 3 bieten, dass die Bewohner CilliS das Andenken Johann Schön'S immerdar in Ehren halten werden. Ernennung. Herr Bergcommiffär Josef Salo» m o n in Cilli wurde zum Oberbergcommissär ernannt. Hine bezeichnende Hrnennnng Der Professor und Leiter deS angeblich nicht bestehenden flooeni-schen Untergymnasiums in Cilli, Julius Glowacki, wurde zum Direktor de» StaatSgymna-fiumS in Marburg ernannt. Wir haben et hier selbstverständlich mit einer neuen Concession an die slooenische Stellenpolitik zu thun, wofür sich die Deutschen Marburgs bestens bedanken werden. Am Cillier slovenischen Gymnasium ist damit Platz für einen Fanatiker geschaffen, der sich um die nationale Propaganda der Slovenen reiche Ver-dienste erworben ha». Z>ie Jahresversammlung des Vereines Südmark findet bekanntlich am 10. September in Cilli statt. Aus diesem Anlasse wird da» Erscheinen einer großen Zahl deutscher Gesinnung«-genoffen auS Steiermark, Kärnten, Krain, Nieder« Österreich, Oberösterreich und Tirol in unserer Stadt erwartet. Die Festordnung wurde vom Festausschüsse, an dessen Spitze Herr Dr. Edwin Ambrofitfch steht, wie folgt zusammengestellt: SamStag den 9. September Begrüßung»-abend im Hotel Terschek; Sonn lag den 10. September, vormittag 9 Uhr BesichtigungdeS deutschen Studentenheims; vormittag 10 Uhr Hauptversammlung im Stadttheater, Mittagessen zwanglos; nachmittag Stadtpark-fest, Beginn 3 Uhr; abends Festcommer» in den Casinofälen. Die Einzelnheiten der Festordnung werden rechtzeitig bekannt gegeben werden. ßillier deutscher Hewerbebnnd. Sonntag den 20. d. M. nach 2 Uhr nachmittags hielt der Cillier deutsche Gewerbebund unter dem Vorsitze seines OdmanneS Herrn Michael Altziebler im Gasthofe Strauß «ine gut besuchte Versammlung ab, deren anregender Verlaus von dem neuerwachten regen Leben im Cillier deutschen Gewerbebunde schöne« Zeugnis ablegte. Der Marburger Ge-werbeverein gab in einer Zuschrift bekannt, das« er am 28. August einen Ausflug nach Cilli unternimmt, wobei auch daS Berg- und Hüttenwerk Siorö, die k. k. Zinkhütte in Cilli und die Majo-likafabrik in Liboje einer Besichtigung unterzogen werden sollen. Herr I a m s ch e k stellte, von Herrn Berna lebhaft unterstützt, den Antrag, dass der AuSschusS beauftragt werde, zum festlichen Empfange der Marburger alle» Nöthige vorzukehren, den Gemeinderath und die interessierten Corporationen, insbesondere die Obmänner und Obmannstellver-treter der Genossenschaften, zum Feste einzuladen und für eine möglichst große Betheilung der Cillier Gewerbetreibenden an demselben zu sorgen. ES sei auch für die entsprechende Beflaugung zu sorgen. Der Gewerbebund möge die Marburger in Storö — Abfahrt dahin vormittag» mit dem Gemischten Zug« — corporatio empfangen und ihneu bei den Besichtigungen al» Führer ditnen. Di«fe Anträge, bei deren Berathung außer den Antragstellern und dem Vorsitzenden auch die Hrrren Riegersperger und Urschko da» Wort ergreif«», werden «in» stimmig angenommen. Den Hauptgegenstand der Tagesordnung bildete die Besprechung für di« Wahl in die Erwerbsteuer-Commission, worüber Herr Riegersperger Bericht erstattet». Dieser legte dar. dass die Verhältnisse so liegen, dass die ge> merklichen CommissionSmitglieder wohl nicht alle Wünsche der Gewerbetreibenden durchsetzen könnten, dass sie aber immerhin sehr günstig wirken können, um bei der Steuerbemessung die Interessen der gewerblichen Steuerträger zu wahren. Die Wahl hab« daher große B«d«utung und «S müssen Männer gewählt werden, welche reiche Localkenntni» mit einer genauen Kenntni» der geschäftlichen Betriebe verbinden. Herr Jamschek bittet, nur Männer tu wählen, die ein deutsche» Herz haben, und ersucht serner jene Herren, welch« gewählt werden, da» Opfer zu bringen und im Interesse des Gewerbe-stände» die Wahl nicht abzulehnen. Bisher war der Gewerbestand in der Erwerbsteuer-Commiffion durch di« Herren Altziebler und Mörtl al» ordentliche Mitglieder und Korofchetz und Rieger« fperger als Ersatzmänner vertreten. Nachdem die Herren Altziebler (wegen Berufung in die Lande»- B«rusungScommiffion) und Korofchetz (wegen Zeitablauf) ausgeschieden sind, muss für diese beiden Mitglieder eine ErgänzungSwahl vor-genommen werden. Herr B e n n e f ch tritt dafür ein, das» vor der Wahl noch eine allgemeine Versamm» lung, bezw. Besprechung der Gewerbetreibenden stattfinde. Dem gegenüber wird von mehreren Seiten ausgesprochen, das» die Einberufung einer solchen .Deutsche W«cht" 18S9 Versammlung nicht Sache de« Gewerbebundes sein könne, der mit Veranstaltung der heutigen Ver-sammlung seine Pflicht erfüllt habe. Nach einer sehr instructioen Erörterung über die Fatierung wird Herr Johann Korofchetz (Genossenschaft der Kleidermacher) al« Mitglied und Herr Martin Urschko (Baugenossenschaft) als Ersatzmann für die Wahl in die Erwerbsl euer-Commission in Vor-schlag gebracht und alle Anwesenden dringendst ersucht, in ihren Kreisen eifrigst dahin zu wirken, damit diese beiden Candidaten de« Cillier deutfchen Gewerbestandes auch wirtlich gewählt werden. — Hierauf erstattete Herr Michael Altziebler, der inzwischen den Vorsitz Herrn I a m s ch e k überträgt, einen überaus lichtvollen und interessanten Bericht über den Verlauf und die Beschlüsse deS deutsch« österreichischen GewerbetageS in Graz. Die mit lebhaftem Beifalle ausgenommenen Ausführungen deS Herrn Altziebler boten eine sachliche und treffende Begründung der unseren Lesern bereit« bekannten Resolutionen, woraus die Herren B e r n a, Jamschek und Bennesch über den prächtigen Verlauf deS GewerbetageS die volle Befriedigung der Cillier Gewerbetreibenden zum Ausdrucke brachten und die niederträchtigen Lügen der „Südsteirifchen", welche den großartigen Gewerbelag als „Blamage" bezeichnet, tiefer hängten. Herr Bennesch verwies insbesondere darauf, das« ja die in Graz ver« sammelten deutschen Gewerbetreibenden Beschlüffe im Interesse de« ganzen GewerbeftandeS gefasst haben und das« also auch die w i n d i s ch e n Ge-werbmeibenden dem Grazer Gewerbetage nur dank-bar sein müssten. Zum Schlüsse der so anregenden Versammlung regte Herr B e r n a unter besonderer Bezugnahme auf den für Monlag den 28. August geplanten Ausflug nach Stor6 die öftere Veran-staltung gewerblicher Ausflüge an. Die Details über den erwähnten Ausflug werden in der nächsten Nummer der „Deutschen Wacht" mitgetheilt werden. H5eschtagnahmc auf Aeschlagnahme. Die Cillier Staatsanwaltschaft muss behufs «nebelung der .Deutschen Wacht" ganz besonder« scharse Aufträge erhalten haben. Die pünktliche Befolgung dieser Aufträge nehmen wir der Staat«anwaltschast nicht übel — e« wäre auch sonderbar, wenn an den Mauern Cilli« Oesterreich — aufhörte. Zudem wissen wir die Abhängigkeit der Ltaatsanwälle ganz zu schätzen und hoffen, dass wir dem Herrn Staats anwalt nach oben hin keine besonderen Verlegen heilen bereiten werden. Nur in einem Punkte möchten wir dem Herrn EtaatSanwalt unsere Gegenvorstellung submiss-st unterbreiten. Wir glauben nämlich nicht, das« die Leser der „Deutschen Wacht" zum Verbrechen mehr inclinieren, al« z. B. die Leser de« „ObersteirerblatteS", dem wir eine später hier beschlagnahmte Notiz mit Quellenangabe entnahmen. Warum sollten auch die Leute in Untersttiermark schlechter sein, alS die Leute an der Mürz? Der Leobner EtaatSanwalt wird doch nicht fo pflichtvergessen sein, da« Verbrechen ungeschoren in den Köpfen der ahnungslosen Leser herumwüthen zu lassen. Und noch etwaS: Wir glauben, der Herr StaatSanwalt. um dessen Parteigängerschaft wir un« nicht bemühen, soll sich in seiner Amt«-führung um politische Parteien gar nicht kümmern Er soll im Sinne de« Gesetze« die beleidigten „Nationalitäten" und „Confefsionen" schützen: so lange er da« thut, ist er Beamter Er wird aber Politiker, wenn er die „Deutsche Wacht" beschlagnahm«, weil sie „zu Feindseligkeiten gegen politische Gegner aufreizt". Eine solche Amtsführung ist umso unhaltbarer, da ja im ganzen Strafgesetze nicht« davon zu lesen steh», das« man .gegen polnische Gegner" nicht feindselig sein dürfe. Nach dieser Annahme müsste jeder Wahl kämpf als — Revolution behandelt werden. Z)r. Sernec soll anlässlich eine» Fensterein würfe« im Narodni Dom gesagt haben: „Aergert Euch nicht darüber, da» muss ja ohnehin die deutsche Versicherungsgesellschaft bezahlen'. Au einem ähnlichen Standpunkte scheint Dr. Sernec auch bezüglich seine» armen Bruders Franz zu stehen, welcher sich in der Armenversorgung der deutschen Gemeinde Windischseistritz be-findet. Für Regungen der Bruderliebe ist die Seele eine» Manne» abgestorben, der sich hundertlausende von Gulden er—worden hat. der seinen politischen Ehrgeiz befriedigt sieht und nur noch darnach strebt, durch nationale HerostraiuSarbeit in» — ConversalionSlexicon zu kommen. Vielleicht wird da auch seiner Bruderliebe gedacht. Hin „dentschnationaler" Landesbeamter Herr Badedirector Dr. Kumpf in Neuhau» wird sich und da« von ihm geleitete Bad bei den deutsch-bewusSten Badegästen nicht beliebt machen, wenn ihm nicht begreiflich gemacht wird, das» er nicht al» Schleppträger der slavischen Hetze in Neuhau» weilt. Vor kurzer Zeit wollten die Badegäste unter Heranziehung hervorragender Kunstkräfie im Cursaa'e ein Concert zu Gunsten de» Cillier deutschen Studentenheim» geben. Herr Dr. Kumpf ver-weigerte die Ueberlaffung de» Saale» zu diesem Zwecke und e» musste der Ertrag der slovenischen Schule in Doberna zugewendet werden. Es giebt Leute in Cilli die durch da« Vorgehen Dr. Kumpss. der noch dazu alter Burschenschafter ist, nickt über-rascht sind. Z>er Keininghanser mit der Südsleirischen. Der hiesige Bertreler der deutschen Brauerei Reimng. >au« ist ein ganz besonder» verbohrter Windischer, dem e« aus eine Verhöhnung de» Deutschthum« mehr oder weniger nicht ankommt. So ließ er ich im Schaukasten deS hiesigen windischen Photographen auf einem Bild« ausstellen, auf dem er die — „Südsteirische Post" lieSt, so dass man den Titel de« Ehrenblatte« ganz deutlich lesen konnte. Die Erregung über diese freche Verhöhnung der deutschen Bewohner EilliS war so groß, dass seit einigen Tagen der ganze Schaukasten verschwunden ist. Wir möchten wiffen, ob eine deutsche Brauerei dazu berusen ist, in eine deutsche Stadt, deren Bewohner bisher noch ihrem Gebräu gewiss recht gerne zusprechen, einen windischen Hetzer als Vertreter zu entsenden. Die Vertreter der anderen deutschen Brauereien haben in dieser Richtung stelS Beweise — reineren Tactes aeltefert. (jin Sturm gegen Killi in Sicht. In der von un» noch eingehender zu würdigenden Wähler« Versammlung deS Abgeordneten Ferjancii in Krainburg wurde nachstehende läppische Resolution angenommen, die deutlich zeigt, wie frech die win-dische Politik nach den letzten Ereignissen ihr Haupt erhebt. Da heißt e«: .Die in der parlamentarischen Mehrheit vereinigten Parteien werden dringend gebeten, bei der Regierung ihren Einfluss mit aller Entschiedenheit geltend zu machen, damit diese ihre intensive Ausmerksamkeit auf die .unerträglichen' Verhäliniffe lenke, in denen die Slovenen leben und das» sie da» Nöthige Vorsorge, das» diese Ver» hältniffe im Sinne der Gleichberechtigung geändert werden. Namentlich mit Rücksicht aus die Cillier Erreignisse am 9. und 10. d. wird die Regierung aufgefordert, die geeigneten Mittel in Anwendung zu bringen, damit wir vor Ueberfällen (! P) geschützt werden, wie sie in den genannten Tagen aus die Slovenen und ihre tschechischen Gäste erfolgten und un» vollkommen freie Bewegung im Rahmen der bestehenden Gesetze verbürgt wird." Fraciernng. Di« Ausarbeitung deS Detail-projecle» für die Linie Klagenfurl— WeitzelS« darf — Unterloibl wurde vom dortigen ActionS-Comitö im Einvtrständnisi« mit dem Eisen-bahnministerium dem beh. aut. Bauingenieur Wilhelm L i n d a u e r in Cilli übertragen, welcher mit den Arbeiten bereits begonnen hat. Dieses Project, dessen BauauSsührung ebenfalls sichergestellt ist, bildet unter allen Umständen den ersten Theil der Karawankenbahn, bezw. einer directen Bahnverbin« dung zwischen Klagenfurt und Trieft. Deutscher Aantechuikertag in Hraz. Lieb-werte Fachcollegen! Ueber Anregung de» Wiener allgemeinen Bautechniker-VereineS findet am 8., 9. u. 10. September d. I. ein allgemeiner Bautechniker» tag in Graz statt. Nachdem bei demselben äußerst wichtige Standessragen zur Berathung kommen, laden wir hiermit die Mitglieder unsere« Vereine», insbesondere aber auch jene Fachcollegen, die bis heute noch keinem Vereine angehören, höflichst ein, sich an dem genannten Bautechnikertag im eigensten, wie im Jntereffe unseres Standes recht zahlreich zu betheiligen. Anmeldungen zur Theilnahme nimmt die gesertigte Vereinsleitung entgegen, welche auch nähere Auskünfte bereitwilligst ertheilt, und sind Zuschriften an Herrn Ludwig Klobaffa, Laudesbau-aml Graz, zu richten. Mit kollegialem Gruße der Grazer Bauiechniker-Verein. Honobitz. Bei der am 21. d. M. abgehaltenen Plenarversammlung der Bezirksoertretung wurden folgende Herren in den BezirkSschulrath gewählt: BezirkSobmann Franz P o f s e k. Bürgermeister Element, Johann W e s e n s ch e g g. I. L a u r i t s ch und Anton Jaklin. Wir muffen jedoch lebhaft bedauern, dass Letzterer, Schwiegervater de« hier Kompilierenden slovenisch-clericalen med. DoctorS. und deffen wenig deutsches Benehmen schon deS öfteren besprochen wurde, einem bekannt stramm deutschen Manne auS Weilenstein bei der Wahl vorgezogen wurde. Honobitz. (Liedertafel.) Der Männer« gefangverein Gonobitz hält am 27. d. M. in Oskar UrbanS Salon feine Sommerliedertafel mit folgen« dem Programme ab: 1. „Ich bin ein Deutscher", Männerchor von R. Wagner. 2. „Braun Maide-lein", Männerchor au» dem 16. Jahrhundert von Jüngel. 3. .» Nesterl", gemischler Chor von H. Jüngst. 4. „Schätzer! klein", Männerchor von Franz Zant. 5. „Der steirische Himmel". Männerchor von Franz Blümel. 6. „Greane Feansterl", steirische« Volkslied für gemifchien Chor von Dr. I. Pommer. 7. „Fahr wohl. Du gold'ne Sonne", Männerchor von L. von Beethoven. 8. „Der verliabte Bus", Männerchor von Th. Koschat. Bei dieser Lieder» tasel bringt der strebsame Verein zum erstenmale zwei gemischte Chöre zum Vortrage, die sich gewis« eine» stürmischen Beifalle» erfreuen werden. Da sich der Verein einer allgemeinen Beliebiheit erfreut, so wird der Besuch ein iehr guter sein, und e» würde un» zur besonderen Freude gereichen. Sänge»» brüder der benachbarten Vereine im deutschen Gonobitz willkommen zu heißen. Fichtenwald. (M aj e st ä t» b e le i d i g u n g.) Gelegentlich de» am 20. d. M. hier abgehaltenen panslavistischen Sokolseste» wurde vom Hause de« Gastwirte» Franz Simoncic die schwarz«gelbe Kaiserfahne von Sokolisten wiederholt heruntergerissen. Wir bringen diese empö« rende Nachricht al» Einleitung zu dem tragtkomi« scheu Feste, da» un« in allen seinen Theilen lebhaft an Erzählungen au« Jndianerbücheln erinnerte. E» waren etwa 50 Rothhemden gekommen, welche sich angesicht» der blitzenden Bajonnette nicht zu ejeedie* ren getrauten. Vonseite der Deutschen wurden diese Gesellen, Knappen. Fabriksarbeiter und Schreiber (ssmi dohtari so priäli) gebürend ignoriert. Still, wie sie gekommen, sind sie wieder heimgezogen, nachdem sie etwa 5—6 Stunden Zioio und Na-zdar gebrüllt. Cilli zumindest erobert und festgestellt hatten, das» die Slovenen die erste Nation der Welt sind. Die» war denn auch der «roßartige Er« folg diese« urkomischen Affentanze«. Nächsten« mehr. Fichtenwald, 21. August. (Eine n a t i o «■ nale GefühlSrohheit.) Unser Markt war in den letzten Tagen der Schauplatz einer seltenen Rohheit, die bei allen anständigen Leuten Eckel und Abscheu hervorgerufen hat. Der hiesige Besitz de« Herrn Dr. A. Kaulfchitfch ist bekanntlich durch Verkauf in die Hände zweier windischer Güter» schlächier, namens Hocevar und Hren, übergegangen. Ueber schriftliche» Ersuchen de» hiesigen jungen Deutschensreffer» und Kaufmanne» Zwenkel (Firma A. Zwenkel & Comp.) ertheilte der erstgenannte der beiden Besitzer den schriftlichen Auftrag, am Namen»« tage de» Kaiser» aus dem seit Jahrhunderten deutsch gewesenen Hause Kautschitsch die planslavistische Tricolore zu hiffen, wa» auch gestern anlässlich de« Sokolseste» über telegraphischen .Befehl' geschah. Das windische Heldenthum Lichtenwalds hat sich also eine Taktlosigkeit und Gemeinheit geleistet, die unter allen Umständen tiefer gehängt werden mus». Der Vater de« jungen fanatischen Slovenen Zwenkel war vor etlichen 20 Jahren der erste slovenische Bürgermeister de« Markte« Lichlenwald, wurde jedoch wegen gemeinen Betrüge» mit mehrmonat» lichem Kerker bestraft. Ob diese edle That die Grundseste bildet, aus welcher weiter gebaut wurde, wer kann e» bezweifeln? Wir glauben hiemit nur einen Grund, aber genug angeführt zu haben, um den jungen planslavistische« Agitator Zwenkel in die Schranken de» Anstande» zu verwerfen. De» Güterschlächter Hotevar aber möchten wir gebeten haben, seine Rohheiten in Hinkunft im trainischen Stammlande zu behalten. E« will ja niemand be« streiten, das» der genannte Besitz in slavische Hände übergegangen ist, doch hätte e« den Güterschlächlern jedenfalls mehr Ehre gebracht, wenn sie es unterlassen hätten, in so unanständiaer und wirklich roher, jeden Anstand verletzender Weise plamslavistische Propaganda zu treiben. Der Besitz, welcher von der krainischen Sparcassa auf 48.000 fl. geschätzt worden war, ist sammt Inventar um 01.000 fl. gekauft worden, wurde also überzahlt. Ein Theil ist bereits wegverkauft. Es ist nun köstlich, zu sehen, wie heute ein slooenischer Adoocat als KÄnser durch ein Hinterpsörtchm aus Nebenwegen heimgeführt wird, damit er ja mit niemandem zusammenkomme und wie morgen wieder in windisch-verlogener Weise der Schwindel in die Well gesetztl wird, e« fei daS Gut um 80—90.000 fl. verkaufft. Lichten« wald hat für einen slovenischen AdoocaUen ebenso wenig Platz, als für einen zweiten Arzy, weil die Bevölkerung ungemein verarmt ist, und die beiden Güterschlächler Hren und Hocevar könnten Purzel« bäume schlagen, so wird ihnen sicherlickh niemand aus den Leim gehen. Hievor zu warnen,, ist Zweck dieser Zeilen. Yohitsch Sanerbrnnn. (H o is e l >« F e i e r.) Die Deutschen Rohnsch-SauerbrunnS haben in Würdigung der Verdienste, welche sich der: k. k. Sani» 1899 ..Deutsche Wacht' tällrall) Herr Dr. Josef H o i s e l durch seine 25jährige Thätigkeit al« Brunnenarzt im Curorte Kni al« Freund und Helfer der Leidendenden in der ganzen Umgebung erworben hat, beschlossen, ihn nach deutscher Eitle zu ehren und ihm für fein Wohlwollen zu danken. WaS Dr Hoisel für Rohitsch-Sauerbrunn gethan, gehört der Geschichte der Kuranstalt an. Wir aber wollen ihn feiern «14 echten deutschen Mann, der fein ganze« Wollen « den Dienst unsere« VolSthumes stellt. Wir vollen zeigen, daß Deutsche Die Verdienste eine« JfWschen Manne« hochachten und zu schätzen wissen. Darum ergeht an Euch, geehrte Gesinnungsgenossen die geziemende Einladung, sich an der Festlichkeit betheiligen, die am Sonntage den 27. August »it folgender Festordnung stattfindet: Festzug zur Bohnung de« Jubilare«. Uebergabe einer Dank« adresse, Serenade. Feuerwert in den Curanlagen mid Festtafel im großen Cursaale. Gesinnung«-genossen l Wir laden Euch nochmals geziemend zur Feier ein und begrüßen Euch im Vorhinein: .Heil!" Vohitsch-Sauerbrnnn. (Die windifche Omlavina a n der Arbeit.) Der Vor» «dend zum Kaisersefte wird hier immer in frier-licher Weise begangen. Fahnen wehen von den Hiusern schon in den Nachmittagsstunden und bei «mliktender Dunkelheit erstrahlen alle Fenster im hellen Lichterglanze. So war e« auch Heuer, und vie beim JubiläumSsest am 2. December war die deutsche Schule geschmückt mit drei großen Fahnen, der österreichischen, steirischen und deutschen. So» weit wäre nun alle« schön und gut gewesen. Allein »indische Mordbrenner, fanatische Dragoiin-Husaren hatten beschlossen, den Frieden de« AbendeS zu f!«?en nnd durch Entrüstung die Gemüther aufzu-regen. Um viertel 19 Uhr abend« wurde die deutsche Fahne um Hause der deutschen Schule ange-Met- Eine Feuergarbe schoß zum Himmel. Die Kchandthat der Nation war geschehen. Schul-wer Damossky erreichte noch rechtzeitig da« Hau« »d schlug die brennende Fahne von den Dach-f?me», wodurch weitere« Unglück verhütet wurde. Z» frühen Morgen jedoch grüßte ein« noch größere taati in« Thal den Freund, der e« gut vermeint, ,»d zum Trotze der Feinde. Daß man Fahnen dnadreißt, sie besudelt oder herabgerissen sie wohl audj verbrenn«, ist nicht« neue«; doch eine am Hanse befestigte Fahne anzuzünden ist neu, und war «i windischen Mordbrennern vorbehalten, diese Kchanvthal zu begehen. Wer weiß, welche Gedanken diese Verbrecher geleitet haben mögen — dezeich-■rnb aber ist der Ausspruch einiger dem Schreiber diese« unbekannter Windlinge. der noch an diesem fibenbe gethan wurde: „Hvala Bogu, da gor gori, & bi le vae zgorelo! Zu deutsch: „Gou sei Tank, daß da oben brennt, wenn nur all?« abtrennen möchte!" Und am Morgen des 18. August hörte man von verschiedenen Seiten betrübt die Kvn<: .Skoda, da no je vsezgorel. Tist sasluZi «> dober Trinkgeld, kdo je uzgal" Zu deutsch: »Schade. daß nicht alle« avgebrannt ist. Der ver-»,eilt ein gute« Trinkgeld. der da« angezündet hat!' — Soweit geht windische GemüthSroheit und Vec-to«mmheit. Al« es vor Jahren in Laibach bebte, da lag die fromme Schar der Dragotin-Husaren a»f den Knieen und heuchelte zum lieben Gott «nd bat um Hilfe und Unterstützung, und da« gute deutsche Herz spendete am reichlichsten. Ja. deutsche« Geld hat auch bei Windlingen einen ß«ten Klang! — Zur Ausführung de« Verbrechen« benutzten die Gauner einen langen Haselnußstock. den sie au« dem Gebüsche an der Südseite der Schule ausgeschnitten, und Cyril und Methodzünder, die auch am Thatorte gesunden wurden. Arme Heilige — wie Euer Name und Euer Feuer mis«-braucht wird! Durch den Schulgarten flohen dann tie Schandbuben über die nördliche Böschung, wo sie den Stock wegwarfen, und kamen gerade noch z»m Fakeizuge und Feuerwerke in den Curanlapen zurecht. Nach den Fußspuren zu schließen, müssen et Leute der sogenannten besseren Classe sein —flache Sohle, breiter Absatz —; man glaubt den Thätern ms der Spur zu sein. Es wird aber hier gebeten, eventuelle verdächtige Erscheinungen bekannt zu yeden. Aus die Zustandedringung der Thäter hat k. k. Sanitätsrath Herr Dr. H o i s e l eine Prämie von25 fl. ausgesetzt. — Schließlich sei noch bemerkt, daß der Rest deS Fahnentuches gestohlen wurde. Wahrscheinlich zur Erinnerung an die große win-dische Heldenthat! Krisail. Slovenische Unduldsam-teil. Al« am 18. d. M. ein Commi« de« hies. Bniderladen Consum-Vereine« auf einem Gange »ach Trifail beim Gasthause Dimnik vorbeikam, ivsrde er vom Sohne des Hauses — einen an der deutschen Universität eingeschriebenen RechtS-Hörer — angehalten und aufgefordert, er möge fein fchwarz-roth-goldencS Uhrband verschwinden lassen, denn eS gehe nicht an, aus flooenischer Erde so provokatorische Abzeichen zu tragen; al« der CommiS nicht Folge leistete, wurde er verfolgt und zwar nicht allein von dem mit einem Gerälhe bewaffneten Hochschüler, sondern auch von seiner — ebenfalls mit einem landwirtschaftlichen Instrumente ausgestatteten — Mutter. Dem genannten CommiS wurde diese Aufforderung im Orte Trifail von demselben Burschen nochmals jutheil, und da er nicht Folge leistete, hörte er harte Worte, unter denen besonders „deutscher Hund" auffallend häufig und von gebildeten Herren gebraucht worden sein soll. Die Affaire dürfte ein gerichtliches Nach-spiel baden. Uann. Die Deutsche Schule in Rann ver-anstaliet am Sonntag, den 27. d. M. im Eichen-Wäldchen bei Rann ein Schulsest, wozu Freunde und Gesinnungsgenossen herzlichst willkommen sind. Beginn des Feste« 2 Uhr nachmittag«. Bei ungün-stiger Witterung finde« dasselbe im Rittersaal« deS gräflich AttemS'jchen Schlosses statt. Abends Concert im Vereinssaale de« „Deutschen Heim«". Hvll- «ad Weinmarkt in Hraz. Die Stadt» gemeinde Graz veranstaltet im heurigen Herbste zwei Obst- und Weinmärkie; für daS Unternehmen macht sich allseits in der Bevölkerung da« regste Interesse kund. Jnn- und auslandische Händler haben ihr Erscheinen angekündigt. Der Weinmarkt verspricht sich besonder« lebhaft zu gestalten, alte Weine werden in den verschiedensten Sorten und Jahrgängen vertreten sein unv auch 1899 Trauben» sast ist nach den bi« nun fast auSnaomSlo« präch-tigen Bestand unserer Riede in reicher Menge zu erwarten. Der Verband der steirischen Gastwirte erkennt die Wichtigkeit und den praktischen Zweck eines cernralisiertkn WeinmarkteS und fordert die Gastwirte und Weinhändler der Provinz auf, die Märkte zu besuchen und Einkäufe zu machen. Aus alle Fälle muss hervorgehoben werden, dass die Grazer Obst? und Weinmärkie eine allgemeine Unterstützung verdienen und al« treffliche und zeit-gemäfce Einrichtungen bezeichnet werden müssen. Die Obst» und weinproducierenden Landwirte sind insbesondere berufen, diese Märkte zu beschicken, damit sie einerseits der Lösung ihrer schwierigsten Aufgabe, dem gemeinsamen Absätze ihrer Erzeug-nisse, näher gerückt werden und andererseil« auch die kaufmännischen Forderungen de« Großhandels kennen lernen können. Günstige Absatzverhältnisse spornen zur vermehrten und intensivsten Production an, lehren den Landwirt, was er zu seinem Bor-theile oft nicht genügend beachtet, den Anforderungen des Großhandels und deS confumirenden Publi» kumS Rechnung tragen und mir einem Worte marktgängige Ware herzustellen und heranzuziehen. Landwirtschaftlichen Productivgenossenschasten ist durch diese Märkte ein kostenloser, sicherer Absatz-räum geschaffen. Aber auch vom allgemeinen Approvisionierungsinteresse muss die Veranstaltung derartiger Messen al» eine vorzügliche Anregung bezeichnet werden, da durch sie, wenn auch nur allmählich und schrittweise, dahin geführt wird, den Producenten mit dem Confumenien in möglichst nahe Berührung zu bringen. Aahr- und Wiehmärkte in Steiermark. Am 25. August: Graz, Stechviehmarkl nächst dem Schlacht-hause. — Pettau, Wochenmarkt. — Leibnih, Monats-viehmarlt. — Am 26. August: Graz, Getreide-, Heu-und Strohmarkt am GrieS-, Holzmarkt am Dietrich stelnvlatze. — Laufen, Bez. Oberburg, Jahr- und Viehm. — Predlitz, Bez. Murau, Pferde- und Schlacht viebmarkt. — Rann, Schweinern. — Am 27. August: Wilschein, Bez. Marburg, Jahrm. — Am 28. August: et. Anna am Aigen, Bez, Fehring, Jabrm. — DechantSkirchen, Bez. Fried 5erg, Jahr- und Viehm. — H«iligen Dreifaltigkeit, W -V., B«z> St. Leonhard Viehm. — Seckau, Bez. Knittelfeld, «räm. - - Stainz, Jahr« und Viehm. — Am 29. August: St. Filiv» bei Weratsche, Bez. Drachenburg, Jahr- und Viehm. — Fürstenseld, Jahr- und Viehm. — Heimschuh, Bez. Leibnitz. Viehm. — Hohemnauthei,, Bez. Mahrenberg, Jahr- und Viehm. — St. Peter an, O^terSbach, Bez. Murreck, Jahr- und Vichm. — Pöltschach, Bez. Windisch-Feistritz. Jahr und Viehm. — Pusterwald, Bez. Oberzcirlng. Vichm. — St. Thom.,» bei Grob» sonntag, Bez. Friedau, Viehm. — Sachsenfeld, Bez Eilli. Jahr- und Viehm. — Am 30. August: Graz. Getreide-, Heu- und Strohmarkt am GrieS-, Holzmarkt am Dietrichsteinplatze. — Kirchberz, an der Raab, Bez Feldbach, Jahr- und Viehm. — Pettau, Wochen- und Schweinemarkt. — Am 31. August: Graz, Hornvieh-markt nächst dem Schlachthause. — Rann, Bez. Pettau, Schweinemarkt. Deutscher Schutverein. In der AuSschusSsitzung am 16. August würd« der Ortsgruppe Dobrzan sür ein Waldsest der ge» i iemende Dank ausgesprochen und hieraus eine An» Gelegenheit der Schule in JohanneSthal berathen. Weiter« wurde der Bericht über die am 19. August vorgenommene Ueberprüsung der VereinScasse und iber deren ordnungSaemässen Befund zur Kenntnis genommen und nach Berathung von Angelegenheiten >cS demnächst zur Ausgabe gelangenden Kalender ür daS Jahr 1909 der für dringend nothwendige Herstellungen am Schulhaufe in Troppau (Ratiborer» Vorstadt) erforderliche Credit bewilligt. Schließlich zelangte» VerwaliungSangelegenheiten der Vereins-chulen in Benetzko. Maierle, Pilsen und St. Egidi zur Berathung und Erledigung. An Spenden sind dem Vereine zugekommen: Ortsgruppe Eisenkappel fl. 4' 59; Herr Friedrich Klinger in Suchenthal, Spende der Deutfchge» sinnten fl. 1.— ; OrtSgr. Hermann>eifen fl. 8'32 und OrtSgr. Mödling fl. 7 79. Hingesendet. (Ein vorzüglicher weißer Anstrich für Waschtische) ist Keil« weiße Glasur. Der Anstrich trocknet sofort, klebt nicht und ist vollkom» men geruchlos. Dofen ä 45 kr. sind bei Traun & Enger und bei Victor Wogg in Cilli erhältlich. »699—22 Hlcichenberger Aadebrief. Gleichenberg, am 20. August. (Aus dem Curorte.) Der Curort erfreut sich in der heurigen Saison einer lebhaften Frequenz; daS vierte Tausend der Gäste wird bald erreicht sein. DaS nunmehr anhaltend schöne Wetter ver» spricht auch dem weiteren Verlaufe der Curfaison günstig zu bleiben. Die herrliche Lage deS Bades inmitten ausgedehnter Fichten- und Buchenwälder macht Gleichenderg unstreitig zu einem gesuchtesten Badeorte, welcher sich auch al« klimatischer Curort zum Gebrauche der Bäder für Leidende und Recon-vale«centen ganz besonder« eignet. Ungemein zahl» reichen Besuch haben die Curanstalten auszuweisen; sämmtliche Curmittel werden stark frequentiert. Die Frage über die neuerliche Vergrößerung und Ver» mehrung einzelner Behelfe gewinnt greifbare Formen. Die Zahl der Einzelcabinen für die Quellsool« Zerstäubung in der Hochsaison soll vermehrt werden und stellt sich auch da« Bedürfnis noch einer zweiten pneumatischen Kammer ein; ein Vollbad wäre er» wünscht. Im Kreise deS Curpublicum« finden diese beabsichtigten Neuerungen lebhaften Anklang. Die Kurverwaltung hat allerdings mit mehrfachen Factoren zu rechnen und ist bestrebt, den Wünschen der Gaste nach Thunlichkeit zu entsprechen. Welche Vortheile brächte unS z. B. eine Bahn? Wir werden aber bei dem gegenwärtigen Stande dieser wichtigen Frage noch lange warten müssm, um mit StephenseS Erfindung in unserem Thale Bekanntschaft zu machen. Vielfach besprochen wird auch die Beleuchtung de« Curorte»; möglicherweise wird nach dieser Richtung hin auch in Kürze etwa« geschehen. An dem guten Willen fehlt es in den Kreisen maßgebender Persönlichkeiten nicht, allein es stellen sich bei derartigen Neuerungen ver» schiedene Bedenken von weittragender Bedeutung in den Weg. Allem Anscheine nach stehen unS für d» nächstjährige Saison abermals kleinere Errungen-schasten bevor, die den Wert Gleichender«» erhöhen werden. Ein schöne» Fest ist abermals vorüber. Nachdem der Wellergott dem Unternehmen am 18. d. sich ungnädig gezeigt hatte, musste da» Fest auf den 29. d. verschoben werden. E« war ein Volksfest im vollsten Sinne de« Worte«. Der Festplatz war fehr gut gewählt und taugte in jeder Beziehung. Die Zelt« waren schmuck hergerichtet und mit dem Gebotenen musste jedermann zufrieden sein. ES gab eine Buschenschänke, in der sich da» Grinzinger Quartett producierte; ferner eine Kost-Halle für echten Luttenberger. eine Bierballe, Con» ditoreien und eine Csäcda mit einer Zigeunerkapelle. Die Curmusik war auch thätig und spielte seich und fleißig. Schnellphoiograph, Fischzug und BolkS» belustigungen, al»: Schiebstätte, Ringelspiel.IBaum» klettern :c.. fehlten nicht. Bald nach Beginn des Feste» entwickelte sich ein sehr rege» Treiben, das ,n den Abendstunden den Höhepunkt erreicht hatte. Die Theatersaison wird bald ihr Ende erreichen. Wir haben ein ziemlich gute« Ensemble heuer auf» zuweifen gehabt; auch der Spielplan war abwechs» lungSreich. An wirksamen Gästen sehlte es auch nicht. Im Interesse deS Geschäftes wäre eS ge» 6 JStetfJ&e IVadri* 1899 legen, wenn die Einrichtungsstücke d«r Bühne durch neue ersetzt würden. Die Möbel gehören zum großen Theile in die Rüstkammer. Die Direciion Frink« wird gut thun, in der nächsten Saison die schwächeren, unfertigen Schauspieler durch bessere zu ersetzen. Die Herren E. Mahr und R. Walther, dann dir Damen Hansi Rolando, M. Ostheim, E. Kuhnau und Th. Kühn bildeten die Hauptstützen der heurigen Gesellschaft. Vermischtes. Meraner Franvencnr. HanS Tauber in Meran offeriert leinen Kunden wieder die Meraner Curtrauden. HanS Tauber, gewiß vielen unserer Leser wohl bekannt, feiert heuer den Bestand seines 25jäbrigen Obstexporle« und zahlreiche Kunden mit ihm. die 25 Jahre seine Abnehmer geblieben. Er kultiviert sein Geschäft besonders mit Prioatkunden und versendet Trauben, Taselobst und Tiroler Weine durch alle Gebiete Oesterreichs und deS Deutschen Reiche». Sein Hauptverdienst ist die sorgfältigste Verpackung und der Versandt frisch von der Rebe weg. Also wegen Offenhalten des Wundes. Auf da» Benehmen der Wiener Polizei während der letzten WahlrechlSdemonstralionen wirft nachstehende Gerichtsverhandlung ein grelle» Schlaglichi. Vor einem ErkenmniSsenate unter Vorsitz deS Landes-gerichtSratheS Dr. Pokornq hauen sich die DrechS-lergrhilfen Joses Dojacet, 19 Jahre all, und Franz Ewoboda, 38 Jahre alt. wegen Aufreizung zu ver-antworten, weil sie am 3. Juli bei einer Demon-stration ausreizende Ruse auSgestoßen haben sollen. Beide Angeklagten erklärten sich nichtschuldig. Als Zeugen wurden zwei Wachleute vernommen. Der Präsident fragte den Wachmann Eigl: Haben Sie gehört, wie der Swoboda gerusen hat? — Zeuge: Ich hörte hinter mir einen Ruf und wandte mich rasch um, da sah ich, dos» der Swoboda den Mund noch offen gehabt hat. — Präs.: Er kann ja auch mit jemandem gesprochen haben. — Zeuge: Nein, ich weiß, dass er gerufen hat. — Präs.: Und der Dojacek? — Zeuge: Der hat gesungen. Wie ich aus ihn zugegangen bin, ist er davongelaufen. — Volant Dr. Eltz: DaS ist noch kein Beweis, auch ein Unbetheiligter kann davonlaufen, wenn er in einen solchen Tumult geräih. Der Gerichtshof sprach beide Angeklagte ftei, da eine sichere Ueberzeugung von deren Schuld nicht zu gewinnen war. Ader verhasttt konnte man werden wegen Offenhalten de» Munde«! DaS ist wohl in der Türkei auch noch nicht geschehen. Zur Nachahmung empfohlen. Die Firma Wollsack u. Eomp. in Dresden erhielt vor kurzem von einem k. k. Bezirksgerichte in einer tschechischen industriellen Sladl eine Verständigung über einen Gerich,Sact in l'chechi>cher Sprache. Die genannte Firma fandte nun dem k. k. Bezirksgerichte den Act zurück und begleitete diese Rücksendung mit folgenden Worien: .DaS heute von Ihnen empfangene Schrifistück geben wir Ihnen hiemtt zurück, da wir tschechisch nicht verstehen. Wünschen Sie von uns «ivaS, dann schreiben Sie unS deutsch oder in einer anderen Culiursprache/ Eine unsittliche predigt. Der „Bote uuS dem Egerthal" von 9. d. M. berichtet: Wie tschechische Blätter mittheilen, wurde ein tschechisches Blatt in Reichenau an der Knezua confiiscierl, weil eS einen Theil einer Predigt deS Jesuitenpaters Jemelka, eines bekannten clericalen StreithahneS, wörtlich mitgetheilt hatte. Da« KreiSgericht Königgrätz be-stätigte die Confiscation mit der Begründung, dass der confiScierte Artikel da« Vorgehen gegen die öffentliche Sittlichkeit nach § 516 St.-G. begründe. Danach wird also die sittliche Feinfühligkeit mit einem ganz anderen Maße auf der Kanzel und im.....gemessen, al» in unserer „sittenver- derbten" Gesellschaft. Z>er Knchs nud die ZZenedictiner. Ein Freund de» »Salzburg«? TagblatteS" erzählt fol-gendeS verbürgte Histörchen: Es war vor mehreren Jahren, al« ich eine« Tage« den Schnellzug nach Wien benutzte und mir der Schaffner im letzten Augenblicke die Thüre einer Abtheilung öffnete, in welcher eine kleine Dame mit einem Knaben und einem Mädchen faß. E« war die Schwägerin und die Kinder de« Abgeordneten Dr. v. FuchS. Ein «indecfreund, unterhielt ich mich während der Fahrt mit diesen, und so kamen wir an der schönen stolzen Benediclinerabtei Melk vorüber. Da machte der Knabe zu feiner Tante die Bemerkung: „Siehst Du. Tante, da komme ich einmal in daS Gymnasium." Sofort fiel aber die Schwester kindlich naiv ein: ^O nein, da kommst Du nicht hin. Papa sagte erst kürzlich zu Mama, die Benediktiner sind ihm zu freisinnig". Die Tanle wies in peinlicher Verlegenheit da» kleine Mädchen zurechi, diese» aber er« wider!« im Bewusstsein feiner Wahrheitsliebe mit Nachdruck: »Gewiss, Tante, hat Papa die« zu Mama gesagt." Z>re?fns in allen Haffen. Wenn ein ganz harmloser ZeilungSleser erkennen will, ob er ein deulschvölkischeS Blalt oder ein Judenblalt in der Hand hat. genügt ein Blick; er braucht nämlich nur nachzusehen, ob er spaltenlange DreysuS-Artikel darin findet. Eine Sache ist unzweifelhaft schlecht, wenn sie von der Schmockpresse breitgetrelen wird; bei der Dreysusgeschichle dauert die Belästigung der anständigen Leser schon fünf Jahre. Die Frage, ob der Jude DreqsuS schuldig oder unschuldig ist, thut nichts zur Sache; eS wurden schon Unzählige unschuldig verurlheilt, ohne dass die Judenblälter auch nur eine Zeile darüber schrieben. Diesem Dreysu» aber wird die halbe Zeitung gewidmet. So beginnt z. B. die „N. Fr. Pr." vom 8. d. an leilender Stelle mit dem Helden von der Teufelsinsel und dreyfuselt dann durch alle Seilen fort. Al« ob dieser französische Jude da« Wichtigste für un« Deuische wäre, al« ob e« un« überhaupt e,wa« angienge. Weg doch mit solchen Juden-blättern! Kin entsetzlicher Aall von Kollwuth beim Mensche«. Ein FabrikSarbeiler Moen» in Lolh (Belgien) besass einen Hund, der Zeichen der Toll-wuth zu zeigen begann. Moen« suchte sich de« Thiere« dadurch zu entledigen, das« er e« während de« Schlafe« zu lödlen versuchle. Der Hund war jedoch nicht sofort todt, er machte noch einen Sprung nach der Hand und hinterließ auf ihr eine leichte Kratzwunde, die feine Zähne veranlasst hallen. MoenS schenkte der Wunde keinerlei Beachtung; er begab sich am folgenden Tage zur Arbeit und zerlegte sein FrühftückSbrot mit demselben Messer, mit welchem er am Tage vorher den Hund abge-schlachtet hatte. Einige Minuten später empfand der Mann unerklärliche Schmerzen, er verließ die Werkstatt und begab sich in eine nahe Kneipe, um dort ein GlaS Bier zu sich zu nehmen. Während er da« that, überfiel ihn plötzlich eine wahnsinnige Wuth, er stürzte heulend durch die Slraßen und in sein Hau«, warf sich auf die eigenen Kinder und zerfleischte deren Gesichter mit seinen Zähnen, daS eine so, dass e« todt blieb. Seine Frau holte inzwischen die Gendarmen herbei. Vor diesen ergriff er die Flucht auf die Felder, und erst nach einer tollen Jagd konnte man sich feiner bemächligen. Ane förmliche Pänverhöhle ist in Coschitz bei Dresden entdeckt worden. Dort befindet sich über dem Felsenkeller eine etwa acht Meier lange mann»hoh5 Erdhöhle, in welche man nur in sehr gebückler Hallung gelangen kann. Vor einigen Tagen nun bemerkien Braugehilfen zwei verdächtige Kerle, welche damit beschäftigt waren, den durch da» Regenweller in di« Höhle gefpüllen Sand herauszuschaffen. E« wurde sofort bei der Gen«-darmerie in Dresden Anzeige erstattet und di« Höhl« durchsucht. D«r Fang glück« über Erwarten, indem vier Sirolche der schlimmsten Sorte auSge« hoben und dabei eine ganze Rüstkammer von Diebeswerkzeugen beschlagnahmt würde. Die ge-sährlichen Verbrecher wurden nach Dresden Irans-porlierl. Schlecht belohnte Kreue. Der Richter Barne« in London ist dieser Tage ersucht worden, die Ehe eines Paares auszulösen, das sich vor 14 Jahren verheiratet und daS seit dem HochzeilSlage niemals zusammengekommen ist. Die Ehescheidungsklage wurde von der Ehefrau Ada Jane Bloore einge-reicht. Diese hatte sich im Jahre 1884 mit Herrn Bloore verlobt, aber da der Mann nach Australien auswandern wollte, widersetzte sich der Vater deS jungen Mädchens der ehelichen Verbindung. Trotz-dem heirateten sich die beiden heimlich, di« junge Frau kehrt« sosort in das HauS ihrer Eltern zurück und Bloore reiste ab. Seit jenem Tage blieb die jung« Frau ihrem entsernlen Gallen immer treu. AIS sie im Jahre 1887 erfuhr, dass Bloore erkrankt sei, wollt« sie nach Australien gehen, um ihn zu pflegen. Aber er wie« ihr Anerbieten schroff zurück. E« vtrgiengen vi«r Jahre ohne jeden brieflichen Austausch; im Jahre 1d92 schrieb die Frau wieder einmal ihrem Manne, ohne eine Antwort zu er-halten. Im Jahre 1896 gelangt« di« Bloor« in den Besitz eine« bedeutenden Vermögen« ; sie schrieb sosort a» ihren Gallen und bat ihn, nach Hause zu kommen, um mit ihr den Reichthum zu theilen; sie erklärt« sich auch bereil, nach Australien zu gehen, wenn er e« sür besser hielte. Diesen Brief beaniwortet« er «rst im December 1897. Damals erhielt die geduldige Ada Jane Bloore ein Brief-chen, in dem der Gatte ihr mittheilte, das« er ihr untreu geworden sei, und das« «r von ihrem Gelde nicht» haben wolle; er fragte zum Schlüsse, ob e» nicht möglich wäre, die Scheinehe zu lösen. Jetzt hatte die Frau endlich genug, aber e» vergienger» immer noch 16 Monate, ehe si« dem s-Usamen Gallen mit der ScheidungSklag« antwortet«. ßin elektrischer Aarbierladen. Das» die Eleklricuät auch mit der Kunst deS Haarschneider» und Friseur» ein Bündnis schließen könnte, darar» hat man bisher wohl nicht gedacht, vor kurzem ist jedoch in New-Iort ein Etablissement errichtet worden, in welchem mittelst Elektricität die Haare gekürzt und Locken gebrannt werden. — Wenn da» heiße Wasser zum Rasieren in der Weise erzielt wird, das« Wasser auS einem Neusilber-Rohr in ein mittelst Elektricität erhitztes Metallgtsäß fließt, und hier, die Seife vor sich hertreibend in Siede-zustand gerälh uno auf diese Weise den Schaum bilde«, so ist daran nich!» Besondere«. Die Elek» tricilät besorgt aber hier, wie wir der diesbezüglicher» Mittheilung des Patent AnwalteS S. Fischer in Wien eninehmen, sogar da« Schneiden der Haare» di« Scheeren sind nämlich hier durch «ltklrisch er» wärml« Platindrähte ersetzt, mit welchen da» Haar abgebrannt wird. Der Apparat besteht auS einen» Melallkamm, läng» dessen einer Seiie «in elektrisch erhitzter Plalindralh geführt ist. Wenn nun der Kamm durch daS Haar hindurchgefühlt wird, brenn» der Kamm da« Haar glatt ab und verschließt gleichztilig durch die Hitze die stehenbleibenden Spitze», wa« den Haaren bksonder« zuträglich sein soll. Da»« die Haare auch mit elektrisch erwärmten Eisen gekräuselt werden, ist selbstv«rständllch. — Diese Einrichtung verlangt jedenfalls eine gute-Ventilalion infolge des Gerüche«, d«n die ver-brannlen Haare geben. Ein neues Hretna Hren hal eine amerikanische Dampsergesellschaft geschafft». In Chicago ist e* mit dem Heiraten noch altväterlich bestellt. Man mus« eine gesetzlich« Licenz vorweisen und kam» hier nicht so ungeniert heiraten, wie in anderen Städten der Vereinigltn Slaaien. Dem ist nun abg«hols«n. In drei Stunden sind die 60 Meilen von Chicago nach St. Josef auf dem luxuriös-eing«richlelen Dampser „Splieer" zurückgelegt, während «in Val«r. der die Eisenbahn benützen würde, um feiner durchgegangenen Tochter nachzu» fauren. unbedingt zu spät kommen würde, wa» die Unternehmer ausdrücklich in ihren Anpreisungen vermerkt haben. Die Gesellschaft hat mit dem Countty - Clert «in Abkommen geschlossen, dem» zufolge einer seiner Assistentin daS anlangende Schiff vor dessen Landen besteigt und die Braut» leute mit HeiratS - Erlaubnis - Scheinen versiehe Diese besteigen sosorl die sür sie bereit gehaltenen Wagen, fahren zur Office und werden dort eiliegst getraut. Geistliche aller Consessionen und ein Fri«denSrichl«r sind stet« „bei der Hand". Auf der Heimfahrt nimmt der Dampfer zuerst an einem Privatdock nur solche Passagiere aus, die ein Heiratscerlificat vorw«is«n; «rst auf den anderen Sialionen werden auch andere Reisende aufge-nommen. Die neugebackenen Paare erhallen die aus dem Dampfer befindlichen, mit raffiniertem Comsorl auSgestaltelen Braulcabinen. Beim Landen in Chicago werden gleichsalls die größten Vor« sichlSmaßregeln beobachiet. Die Paare werden an einen« Privatdock gelandet und durch die Waget» der Compagnie ihren Wohnstätten zugeführt. Da* ganze Umernehmen sichert den Brautleuten DiS-cretion zu, und weder in Chicago noch in St. Josef wird «S jemandem möglich sein, deren Namen zu erfahren oder sie zu Gesicht zu bekommen. Die Gesellschaft verspricht sich von dieser Idee goldene Berge, und der Verkehr soll schon recht bedeutend sein. WeltansstellnngIaris 190«. Wichtige Or» ganisationen, vie d«n Abschluss d«r Vorbereitung«» arbeiten für die Pariser Weltausstellung zu bilden haben, harren noch de» Ausbaues. Wenn, wie die« bisweilen vorkommt, au» d«n Interessenten» steifen mit einer gewissen Ungeduld gefragt wird, wann denn die Organisationen der commerciellen Vertretung, deS TranSportdiensteS, d«r Versicherung ic. — von officieller Seit« berrit» wiederholt an-gekündigt — da» Licht der Welt erblicke« werden» so findet diese Ungeduld niemand b«gr«ifliicher, al» d«r k. k. General - Commissär sür die genannte Ausstellung; er theilt dieseld« sogar im Be!wusS«sein seiner Verantwortung im weit verstärktem Maße» Trotzdem ist e« ganz unmöglich, zur Zeiit an die Verwirklichung aller dieser Jnstnulionen izu gehen, so lange nicht al« Substrat die in Form zahlloser Umfragen in den AuSstellerkreisen im Wege der Special-Comilv« und dir«ct, erbetenen Dualen vor» liegen; hinsichtlich der commerciellen Wertretuna darüber, ob die Aussteller auf ein« folcche durch 1899 Wacht* amtlichen Organe Anspruch erheben, hinsichtlich Versicherung darüber, wie hoch sich der Ver» ngSwert der Ausstellungsobjekte belaufe, (da die Gefammtsumme dieser Werte der Bemessung Versicherungsprämie zu Grunde zu legen ist), ichilich der TranSportfca^e schließlich darüber, it grob daS Gewicht der Objecte, wo der Auf» ptwri ic.Bon Seite der weitaus überwiegen-tat Mehrzahl der Aussteller sind diese vor Wochen n) Monaten gestellten Anfragen bis heute ohne Intnort geblieben. Vielleicht hilft dieser Appell i! die Oeffentlichkeit einigermaßen zur Ueber-md»ng jener allgemein menschlichen Scheu gegen t« Beantwortung von Briefen, die, auch in Oester» «ich hochentwickelt, besonders start zu sein scheint, crnn riefe Briefe auto< oder heklographirl sind. $08 den ungeheuren Entfernungen im s(£taH läsSt sich der Laie nicht» näumen, und fit den Menschengeist ist eS schwer, sich hiervon «>i richtige Vorstellung zu machen. An dem nach-behenden Beispiel läsSt sich das aber wenigsten» umähernd erläutern. Der elektrische Strom, der i» der Secunde bekanntlich siebenmal um unsere tot geht, würde in einer Secunde zum Monde pl»»gen können, wenn eine Leitung nach dort ichiide. Bis zur Sonne würde er ungefähr acht Miten brauchen, während er zuui nächsten Fix-fern erst in eiwa 4 Jahren gelangen würde. ES cjbt aber auch Fixsterne, die so wett von unS ent» irrnt find, dass sie auch heute noch nicht die Kunde «ii der Entdeckung Amerikas haben könnten, wenn dieselbe damals telegraphisch nach dort übermittelt «rden wäre. /eicht in jeder Fasche unterzubringen sind die CeintTi Ausgaben von G. Freytag'S N.idfahrcrkarlen, von G. Freytag & Brrndt, Wien, VII/1 nl Leipzig), von denen soeben wieder eine Serie von i Statt erschienen ist. Dieselben beHanteln die Um-jltriigen von: Nr. 10 Laibach — 11. Trieft — 11 Pisiiu — 13. BudweiS — Pilsen — 15. Prag -16. RegenSburg — 17. Augsburg und kosten bei «Pi^lichster Ausführung nur fl. —. 15 per Blatt. itliche Straften, bezeichnet nach ihrer Beschaffenheit, SiMiizen und GefSlle, die Höhencoten, die Ent-irrmirgen von Ort zu Ort, der „Freunden. f. w. sind n*o klar und deutlich angegeben, wie bei den im gleichen Maßstabe (1 ! 300.000) zum Preise von fl. —.80 bezhw. auf japanischein Papier fl. 1.— per Blall im selben Verlage erschienenen großen AuS-gaben, von denen bisher Nr. 19. Südwest Böhmen und Bayrischer Wald — 20. Mähren und Ost-Böhmen — 23. München und Südbayern — 24. Ober-Oesterreich und Salzburg — 25. Niever-Oesterreich — 27. Ost-Tirol und West-Kärnten — 28. Steicrmark und Ost-Kärnten — 29. Ober-Italien von Padua bis Venedig. Wir empfehlen Freunden kurzer Spazier-fahrten und bequemer TageStouren die kleinen Ausgaben, Tourenfahrern aber die großen Ausgaben der Freytag'-fchen Radfahrerkarten als die besten uns bisher be-kannten Karlen. Jede Buch-, wie die meisten Papier-Handlungen oder auch der Verlag selbst liefern dieselben gegen Einsendung deS Betrages. Schererkarten. .Gruß au» Brixen", „Jnter-biet", .der Scheersocher im Bann", „Tiroler Sphinx-, „Aus in der Froschlacke zur Protestver-sammlung", nennen sich die neuen Schererkarten, welche eben zur Ausgabe gelangen, fünf Bildchen zwingenden Spotte», die al» Flugblättchen von Hand zu Hand die Bekräftigung tragen sollen, das» Deulschtirol den Kampf mit den Dunkelmännern srohmülhig aufnimmt und zum Siege sührl. Wettere Karlen gleichen Sinue», al»: „Der deutsche Michl", «Geistliche Zollsperre", „Du wunderschöner schwarzer Traum" sind in Vorbereitung. Hchristthum. Inhatt der Wiener Kausfrauen-Zeitung ?lr. 32. Die Deutsch-Oesterreich»!» feit fünfzig Iah-ren. Von Ottilie Bondy. — DaS Gruseln. Von Jenny Hirsch. — VereinSnachrichten. — Fragen und Antworten. — Korrespondenz der Redaction. — Graphologischer Briefkasten. — Für HauS und Küche. — Speisezettel für ein bürgerliches HauZ. — Album der Poesie: Mein Glück. Von Ernst Thal. — Mein Gedicht. Von Edm. O. Ehrenfreund. — Literatur. — Räthsel-Zeitung. — Schach-Zeitung. Redigiert von Karl Schlechter. — MiScellen. — Die GeneralSfamilie. Novelette von M. Dory. — Feuilleton: Julie Pctöfi. Bon Heinrich Glücksmann. — Neue Kunst. Von Friedrich Haßlwander. — Inserat«. — Preis halbjährig fl. 2'50. Katatog photographischer Apparate und Atenlikie«. Unter diesem Titel versendet die Firm» R. Lechner (Wilh. Müller), k. u. k. Hof Manufaktur für Photographie in Wien, Graben 31. einen Quart» band von 180 mit mehr al» 300 Abbildungen, wel-chen jeder Amaleur-Photograph mit größtem Interesse durchblättern wird. Der Katalog enthält eine Befchrei» bung der neuesten und besten photographifchen Apparate, so die bekannte Lechner'fche Taschen-Kamera, Reflex-Camera», StereoSkop-Apparale, die neuen Kodaks, welch« bei Tageslicht gefüllt und entladen werden können; sodann eine sorgfältige Auswahl von Objectiven, Ver-fchlüffen und allen Bedarfsartikeln, die für den Ama-teur-Photographen in Betracht kommen, u. f. w. Einen besonderen Schmuck bilden eine Anzahl vorzüglicher Reproduktionen von Bildern, die mit Lechner'schen Ap-paraten aufgenommen wurden, unter denen ein Bild der FrohnleichnamSprocesston in Wien hervorzuheben ist. Die ganze AuSstallung deS Kataloges ist als muster-haft zu bezeichnen, und die Anschaffung dieses Werkes, welches dauernden Wert hat, kann nicht dringend ge-nug empfohlen werden. Der Preis ist 60 kr., welcher Betrag jedoch bei Bestellungen in der Höhe von 5 fl. zurückerstattet wird. Von der Wiener Wochenschrift „Die Aeit" ist soeben daS 252. Heft erschienen. An» dein Inhalt« desselben heben wir hervor : Die Zucker - Gabelle. Von I. Singer. — ClericaliSmuS, IeiuitiSmuS und Dreysuh Affaire. Von Pollex. — Studentenunruhen in Russland. Von G. v. H. — Ueber Volksverstcherung. Von Josef Mendrochowicz. — Automobilen. Bon Ingenieur Leo Silberstein. — Adalbert Stifter al» Me.ifch. Unveröffentlichte Briefe. Mitgetheilt von Ru-dolf Hölzer. — Der jüngste Bierbauin. Von Paul Werlheimer. — Der Hameau d.r deutschen Reich»-Hauptstadt. Von Willy Pastor. — Die Woche. — Bücher. — Revue der Revuen. — Remini. Von MonS Lie. — Abonnements auf diese Wochen-schritt, vierteljährig 3 fl. --- 5 Mark, nehmen die Post, all« Buchhandlungen und die Administration, Wien, IX/3, entgegen, ßinzelnumn'ern ü 30 kr. =» 50 Pf. — Probenummer gratis uns franco. Der Verwaltunxs-^us8chuss dos stikdt. Schlachthauses giebt bekannt, ein Theil der noch nicht vergebenen Kahlzellen von Bierniederlagen etc. miethen gesucht wird. Die Herren Fleischer, welche noch keine KQhlzellen genommen haben, vtrdeii daher ersucht, bis letzten August d. J. beim Schlachthaus-wwlter die Erklärung abzugeben, ob sie auf KQhlzellen reflectieren, Tiirigens letztere anderweitig vermietet werden, wonach die Verwaltung »:;r »ach jede Verantwortung diesen Herren Fleischern gegenüber ablehut Cilli, am 20. August 1899. 4169 Der Obmann. 0 O Patent in allen A ® Sensationelle Erfindung io iiÄ-Karteii »nd eueSujtts* 10 Prohakart. franco »ondg. ▼. 50 kr. in Briefmarken, ' FirWUidarrerk.: lOOSt.frauco 11.8*50. rn, «fnrnli WIEN- vl-^ »II OlOrCU, 7. >»■»■»•»•»♦■» | C C Staaten »» « C Pasteurisierte 4859—72 Süssrahm-Dauerbutter tsLgrlicli. friscün- bei Aloi§ Wallanil. ai j Annoncen-Expedition Haasenstein & Vogler (OTTO MAANH) WIEN, Wallfischgasse 10 Prag, FardJnandstraaaa 37. Aiuiicn-Aaiati« tfir alle Htmin der Wüt. 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Die mir während der Krankheit und anlässlich des Ablebens meines unvergesslichen Gatten Johann Schön in so tröstender nnd aufrichtiger Weis« bekundete Theilnahme, sowie für die schönen Kranzspenden und die ehrende Betheiligung an dem Leichenbegängnisse des theueren Verblichenen verpflichten mich, insbesondere den Mitgliedern der löblichen Gemeindevertretung und des löblichen Officiers-corps, der löblichen Genossenschaft der Metall- und Baugewerbe, dem verehrlichen Cillier Männergesangvereine, den löblichen Feuerwehrvercinen von Cilli, Töflscr, Lochen egg, Gonobitz und Weitenstein dem löblichen Veteranenvereine, dem löblichen Cillier Deutschen Gewerbebunde und allen Übrigen Freunden nnd Bekannten meinen innigstes und wärmsten Dank auf diesem Wege auszuspreeben. CILLI, am 22. August 1899. 4166 C'arollne Kclittn* Fttr die aus Anlass des Ablebens meiner Lnnigstgeliebten, unver-gesslichen Gattin, der Frau Amalie ßudeschinsky geb. Fohl bewiesene Theilnahme und Freundschaft, sowie insbesondere fttr die der theueren Verblichenen erwiesenen letzten Ehre spreche ich in meinem und meiner Verwandten Namen den wärmsten und innigsten Dank aus. 'Cilli, am 21. August 1899. Ludwig Bndeschinsky, 4164 k. k. Postassistent. Hl JU Fahrräder und"" " kauft man am besten bei 3977 G. Schraidl's Nachfolger, Cilli älteste und grösste Fahrrad- und Nähmaschinen-Niederlage Untersteiermarks. l*ränumeratfon*-JEiniatluMff Der Kapitalist!** Informationsblatt tiir finanzielle nnd commercielle Angelegenheiten. , Erscheint am 1,10. nnd 20, jeden Monats. - XHL mmi - Jede Nummer ist 16—20 Seiten starL Inhalt ■ B Finanzielle Spaziergänge (mit Coursveranderungen). . BriefKasten der Redaction (kostenfreie Beantwoitung der an die Redaction gelangenden Antragen nj finanzieller und geschäftlicher Natur über Kapitals-Anlagen, Speculationswerthe etc.). Besprechung aller Positionen des amtlichen Coursblattes. [Hj Vom Anlagemarkte (Rentabilitäts-Tabellen). . II Die Montanwerthe. (Prager Eisen, Alpine, Rima, Böhmische Montan, BrQxer Kohlen, Nordböhmische sU Kohlen etc.). ™J Wiener Banken. Transportwerthe. Specialitäten. (Vernachlässigte Werthe.) Wirtschaftliche Fragen. Bilanzen. (Rechenschaftsbericht und Generalversammlungen.) Der Losfreund. (Ziehungslisten.) Assecuranz-Revue und Informationen in Versicherungs-Angelegenheiten. Feuilleton (eventuell: Illustration). [H IM M i 8 4168-70 Eine Wohnung mit 2 g&ssenseitigen Zimmern, jedes mit. separirtem Eingänge, lichter Speis u. Spar-herdköche, ferner Keller und Bodenantheil, ist im II. Stock, Grabengas*« Nr. 9, von» 15. September an zu vermiethen. Nähere Auskunft wird nebenan, im Hause Nr. 7. L Stock, ertheilt. 41:«—66- In Schloss Gntenegg sind ein Paar Wallachen, preiswürdig verkäuflich. Selb» sind 16 Faust hooh, 5 Jahre altl und gut eingeführt. Anfragen an die Gntaverwul-tung Gutenegg, Neubans bei Cilli. 5150 b8 Eizi. 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