-«»." Donnerstag Ven 2. November 1837. Däpstliche Staaten. 3t o m, 17. October Gestern in d.r Nacht starb hier der Cardinal-Priester Luigi Frezza. Er war am 27. März 1783 in Civita Lavinia von un-vemittelren Ältern geboren. — Am Sonntag wurde in Gegenwart dcs heiligen Vaters und der Cardinäle in der Basilica Libcriana, S. Maria Mag-giore, der ambrosianische Lobgesang (to Iicnm lull-clllinus) für das Aufhören der Cholera gesungen. Sehr viele Menschen hatten sich cingefunden, denen der Papst nach Beendigung seinen Segen ertheilte. D 20. v. M. ihre Entlassung eingereicht, und der Visconde Sa da Bandeira, der, obgleich Nominsll Premier > Minister, wegen seiner Abwesenheit als Statthalter dcr Königinn im Norden, keinen Antheil an dcr Leitung der Geschäfte genommen, sondern sich nur mit militärischen Ope« rationen beschäftigt hat, ist von der Königinn mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt worden. Ob derselbe im Stande seyn werde, mcint der Correspondent des Morning-Chronicle, ein besseres Ministerium zu Stande zu bringen, alS das letzte, müsse dahingestellt bleiben, indcsi sey es wahrscheinlich, das zwei dcr gemäßigtsten Mitglieder der letzten Verwaltung im Amte bleiben würden, und daß der Mmisterwechsel dem Lande zum Hcil gereichen werde. Französischen Blättern zu Folge, ist jetzt auch der^lctzte der Chartistischen Anführer, General Baron ^etubal (er heißt ursprünglich Schwalbach, und ist ein Deutscher v»m Nhein), welcher in Portugal zurückgeblieben war, auf spanischem Gebiethe, zu Zamora, angelangt, nachdem ihn Marschall Sal« danha selbst aufgefordert hatte, eine hoffnungslose Sache aufzugeben. (M. Z.) Gsmanisches Reich. Der Bey von Tunis, Sidi Mustapfta Pascha, ist am 10. October gestorben; er litt schon lange an einer Pul^adergcschwulst. Sein ältester Sohn, Sidi Achmet Bey, ward ohne irgend einen Widerstand als sein Nachfolger ausgerufen. Tunis war völlig ruhig. Der neue Souverän ist 39 Jahre alt. Man versichert, es fehle diesem Prinzen wcdcr an Kenntnissen noch an Verstand. Er soll sich besonders durch seine Energie und sein richtiges Urtheil aus« zeichnen. Cr hat immer Sympathie für die Euro« päer und insbesondere für die Franzosen gezeigt. Wenn seine Gelangung zur Regierung eine neue Wirkung auf die freundschaftlichen Verhältnisse Frankreichs mit Tunis hervorbringen sollte, so könnte sse sonach nur unsere Bande mit dieser Regentschaft fester knüpfen. Dercrcwigte Bey war nur 52 Jahre alt und hatte in seinen Neglerungsgeschäften Klugheit und Gewandtheit gezeigt. (Allg. Z.) Man schreibt aus Constanrinop cl vom 20. Sept.: Der Sultan wird, nach dem Beispiele dcr christlichen Monarchen, Münzen mit seinem Bildnisse prägen lassen, und wir werden bald Mahometsd'or zu sehen bekommen. — Der Vicekönia, vonAcgypten und die Marine desselben litten einen schmerzlichen Verlust an dem Admirale Besson-Bey, cincm gedornen Franzosen, Offizier der Ehrenlegion und Generalmajor dcr ägyptischen Seemacht. Hr. Besson war mit dem Alter von 9 Jahren in den Secdienst getreten, machte den russischen Fcldzug bei dcr Marmcqarde mit, und wurde während der Belagerung von Danzig, auf Ver-langen des Generals Raop, zmu SchlMieutenant befördert. Im Jahre 1815 sah cr Napoleon zu No-chcfort und wollte ihn nach Amerika führen; aber sein Vorhaben scheiterte an des Kaisers eigenem Willen. Am Jahre 1821 trat er nach tausenderlei Wechsclfällen in die Dienste des Mehemct-Ali, und bildete dic bedeutende Flotte, welche der Pascha gegenwärtig besitzt. (5r starb im Alter von 55 Jahren an Bord seines Admiralschiffcs. (V- v. T.) Nevacteur: ^r. Vav. Kein rich. Vcrkger: Vsnaz Äl. Gvler u. Nlelnmayr.