Pranumerations-Prei s c • Fit r Laibach: GanzjShrig . . . 8 fl. 40 It. Hawtiihrig . . . 4 „ 20 „ Merteljiihrig . . 2 „ 10 „ Stonotlid) . . . — „ 70 „ M i t bet Post: *wzjiihr,ft . . . 11 fl. - ft. vlbiiihrig . . . 5 „ 50 „ EiMeljiihrig . 2 „ 75 „ Wk Zustkllung ins HauS vier- * ljlhrig 25 kr., monatl. 9 ft. Etuzelne Nummern 6 ft. Laibacher Redactto« Hahnhvsgassc Rt. 13i. t j flflblntt. Expedition- & In serake«- Bureau: rongtktzplatz '/it 81 (Voch» tfonblung von Jgn. t> . Aleiu» mayt & Fed. Bamb-tg.) Jnsertionepreise: Flit bie einspalkigk Peliizeilr L 4 ft., bei zweimaliget (S tm > jchaltung L 7 ft., t-rnmoligei i 10 It. JnsetlivnSstempel jfbeer.ol 30 ft. Bci gtotzeten 3nfeta‘ .tn itnfc S fitter Emschalkuag enlsptr- chenbct 9tobail. Anonyme Mittheilungen roetben nicht beriickstchtigr; Manuscripts nicht zuriickgeseudel. Nr. 166. Dinstag, 22. Juli 1873. — Morgen: Apollin. 6. Jahrgang. Sacularseier ber A ushebung d e s Jesuitenordens. Am 21. J u li waren e s hundert Jahte, bah bcr Papst Clemens X IV . die „Societas Jesu, ihre Slemter, Hauser, Institute aushob und vertilgte", toic e s in bcitt betreffenden Actenstficke, dec Bulle »Dominus ac redemptor noster, heiht. Der hun- bertftc Jahrestag dieses denkwurdigcn Ereignisses solltr namentlich von alien patriotischen Deutschen umso freudiger gefeiert roetben, als eben jetzt die ultramontanen Rcichsfeindc leine Gelegcnheit vor- ubergehen lassen, den aus den deutschen Marken derbaunten Loyoliten nebst ihrem Auhang ihre Sym- pathien zu bekunden und butch ihre diesfalligen De- ^vnstrationen die blindglaubigen Massen, welche tyten Heetbann bitben, gcgcn bie neue Orbnung dcr Dinge aufzustachcln. Anlatzlich bes hunbertjahri- 8 e n Gedenktages biirfte eine Darstelluug des histo- M e n Ereignisses selbst zeitgematz erscheinen.^ W ir ^flen bcr unsrigen in erfter Reihe Leopolb Rankes «8iirsten und Volker von Subeuropa im 16. und 17. Jahrhundert", IV . Band, zu Grunde. Der Jesuitenorben, vor allem verpflichtet, bie Anteresscn des romischen Stuhles zu verfechten, und hierzu eigentlich gestistet, hatte im siebzehnten Jahr- hunderte sein naheres Verhaltnis zu Ftankteich und dem Hause Bourbon allmalig dahin ausgebilbet, dah er in den mehr unb mehr hervortretenden Com- P etenzen tomischer und stanzosischer Jnteressen fast ausnahmslos aus die Seite der letzteren sich stellte. Es wurden sogar mehrsach Werke von Jesniten burch bie Inquisition zu Rom verdammt, weil sic die Rechte der Krone zu lcbhast vcrsochtcn. Die Oberhanpter der franzSsischen Jefuiten vcrmicdcn zu dieser Zeit ben Umgang mit bent papstlichen Nuntius, um nicht ben Verdacht ultramontancr Ge- sinnung aus sich zu laden. Auch sonst komite der romischc Stuhl den Gehorsam des Orbens in bie- ser Zeit nicht ruhmen; namentlich in ben Missio- ncn rourben bie papstlichen Anorbnnngen fast immcr in ben Winb gcschlagcn. Dies antiromische System bes Orbens bilbete sich defenders um die M itte d e S 17. Jahrhunderts unter dem General Oliva aus, einem Manne, der autzere Ruhe, Wohlleben, politische Intrigue liebte. Derselbe hatte unfern Albano eine Villa, bei der er die seltensten auslcindischen Gewachse anpflanzte; auch roenn er in der Stadt roar, zog er sich doth von Zeit zu Zeit nach dem Novizenhause von S t. Andrea zuriick, wo er niemanbem Aubienz gab; auf feinen Tisch brachte man nur bie ausgezeichnetsten Speisen, nie ging er zu Futz aus, in seinenWohn- zimmern war bie Bequemlichkeit raffiniert; er genoh seine Stellung, seine Macht. So gut katholisch Ludwig X IV . auch war, s o kam es thm boch unertraglich vor, datz der romischc Stuhl cine unabhangige, ja der scinigen nur allzu oft entgegengesetzte Politik besolgen sollte. Es ist frither immer eine Maxime des franzosischen Hoses gcwcscn, dutch die pcipstliche Macht feinen Klerus, burch ben KleruS die Einwirkungcn der papstlichen Macht zu beschranken. Niemals aber behcrrschtc eitt Ffitst seine Gcistlichkcit vollkommener alS LudwiqXIV. Eine Ergebenheit sondcrglcichcn athmen bie Rcbeit, mit bcnen man ihn bci feierlichen Gelegenheiten bc- grutztc. „W ir wagen kaum," heiht es in ciner bet« sclben, ..Fordcrungcn zu stellcn, weil wir siirchten, bem kirchlichcn Eiser Ew. Majeslat ein Aiel zu setzcn. Die traurige Freihcit, Bcschrocrdc zu siihren, verwandclt sich jctzt in eine siitze Nothwendigkeit, unscrn Wohlthater zu loben." Ptinz EonbS rneintt, roenn es ctwa bem Konigc eitificle, zur ptotestan- tischen Kirche uberpgehcn, s o wiirbe ihm ber Klk- rus juerft folgcn. Unb wenigstens gcgcn ben Papst stanb bie Geistlichkeit ohnc Skrupcl ihrem Konigc bet; von Jahr zu Jahr ertic§ sic cntschicbcnere Etklarungcn zugunstcn bcr koniglichen Gewalt. Enb- lich solgtc bie Versammlung von 1682, welche bit beruhmten vier Artikel absahtc, die als das M ani­ fest bcr gallicanischcn Freiheiten gcltcn: Unabhiin- gigkeit bcr weltlichcn Gewalt von ber gcistlichcn, Superioritat eines Eonnliums iifaer ben Papst, Un- antastbarkeit ber gallicanischcn (national-kirchlichen) Gewohnheiten, Verbesserlichkeit papstlichcr Entschci- bungen auch in Glaubenssachen (Anti-Jnsallibi- lismus). ________________ (Fottsetzung folflt.)______ __________ Politische R undschau. Laibach, 22. Juli. Inland. Ueberall riihrt sich die VersassungS- partei unb legt tustig Hanb ans Wetk, ihre Rcihcn I e u M o n . Ein V olkssest an der Kulpa. T s ch C t n c m b l 14. Juli. Gestctn war ich in Bojance. Wo liegt dies? wird manchcr sragcn, unb bcr e s weitz, roirb ^tieicht nicht wisscn, welche Eigcnthumlichkeiten bamit verbunben sinb. Das D orf Bojance im Gc- Č I'cte ber I. k. Bezirkshauptmannschast Tscher- "rmbl ziihlt 52 Hauser unb 300 Einwohncr, unb 3h>otbie cinzigcnBekenncr bcr gricchisch- ^lchtunicrtcn Kirche im Lanbc Krain. Es liegt 2 Stunden westlich von Able^iil, 2 Stun- den fudwcstlich von Tschernembl unb l 1 /* Stunden "orblich von Weinitz. Eingepfarrt sinb bie Bewohncr Zur Psarrc Maricnthal, welche, 2 ’/2 Stunben von Bojance entfernt, am linfen User bes Kulpafluffcs gclcgen, zur 10. Compagnie des I. k. slutner Grcnzrcgimcnts gchorig ist. Dieses klcine D iilitSr- ficbiet Maricnthal mit ungcsahr 500 Seclcn wird hvffcntlich in Kiirzc als folches oufhbrcn und dem ?anbe Krain imorporiert wcrben, weil, cs ganz von ^rain umschlvsscn, burch ben Kulpafluh von Kroa- tien geirennt, chemals krainischcs Tcrritorium gc- titsett scinmuhtr. Diefc Jncorpvrierungsfragcwurbe in bcr 15. Sitzung bed krainischen Landtages vom 19. Oktober 1869 angeregt unb im weitcren Vcr- lauf auch im hohcn Abgeorbnetenhansc unb im Hcrrcnhausc (V I. Session 1871) gewurbigt. DaS D orf Bojance, bas den 13. d. aus An- latz einer Kirchenfeier von vielen Fremden aus Tscher­ nembl, Mottling, Weinitz, Adlesič, Freithurn jc. besucht wurde, liegt an einer wellenformigen Hoch- ebene, auf welcher sich anmuthig eine klcine zur Pfarrc Maricnthal gchorige Filialkirche cthebt, von welcher man eine ptachtigc Aussicht fiber bas Kulpa« that unb fiber alle hervorragenben Punkte bcr tscher- ncmblcr BczirkShauptrnannschaft gcnicht. Obwohl die Bewohncr dieser Ortschaft nichts wcnigcr-alS ein gutes Lcbcn fiihrcn, fo hangen sic doch mit ciner staunenswerthen Liebe an ihrer Heimat. Von allem Verkehr abgeschnittcn, treiben sie Ackerbau und vor- wtegend Schafzucht auf einem Boben, bcr sich cultivicrcn liehc, wenn nicht bie Vichzucht wegen bes grohen Wafsermangels auf so nieberer Stufc stfinbe. Die Waffcrnvth ist wahrlich unbcfchrciblich. I n ber ganjen Sleucrgentcinbe Bojance, auf einctn Flachcnmahc von 717 Joch unb 1000 Quabrat- Klaftcr, ist fein Qucllroasscr zu finden. DaS nachste Wasscr, tin Bach, Knczina genannt, ist 1 '/, Stun- bcit von Bojance entfernt. ES ist jcyt bit Absicht vorhanden, balbigst den Bau einer grogcn Cisterne, mit Viehtranke verbunben, in Bojance in Angriff zu nchutcn; benn dutch bie marine unb krastige Be- fiirwortung des Herrn LandtagSabgeordneten Dr.Josef Ritter v. S avinschcgg wurdc zu diescm Zwcckt ein SubvcnlivnSbctrag von 200 fl. scitcnS des hohcn k. k. Ackcrbauministcriums im Wege der k. k. krai­ nischen Landwirthschaftsgesellschaft zugesichcrt. Welcher Nachthcil butch biesen Waffcrmangcl auch in sani« tatcr Bczichung cntsicht unb roclchen Zeitvcrlust die Herbcischaffung des Washers aus stunbenrocitec Entsernung ergibt, ist einltuchtenb; man kann sich darum denken, mit melchem Dankc die Gemcinbe bit Kunde vvn der erlangten Subvention entgegen- genommcn. Die Bewohncr bes OrteS befindtn sich unverdienter Weisc im Rufe, ganz ungebilbete Griechcn (Walachcn) zu scin. Sie hiitlen aber ihre Kinder sch o n lesen unb schreiben lcrnett laffcn, roenn ihnen nut Gclegenheit gebotcn ware. W tit von einem Schulgebaude gclcgen, roie s ic sinb, ist bie« gtradt- zu unmfiglich, unb fomit bleibt bcr Mcnfch bort in scinern cinfachen Naturzustandt. Die Kirche alltin ist bort ihre Schulc. Die Bewohncr ber Umgcbung versichern jeboch, batz ber Hanbschlag bei biesen Leu- ten mehr roerth unb sicherer ist als bei anberm ein fchriftlichtS Utbereinkommen, ja mehr als tin ffir ben bevorstehenden Wahlkampf zu orbnett. Eine wichtige Kunbgebung in biejer Bcziehung liegt in bet Resolution bes in nsbrucker constttutto- nellen VereineS vor. I n bet Sitzung am letzten Freitag erftattctc Professor Wilbauer Bericht fiber bie Forlschritte ber liberate« Partei inbctresf ber Wahlorganisation unb legte cine Resolution vor, welche eine Reihe von Grundsatzen enthalt, zu beren An- nahme jebcr Canbibat ber Bersassungspartei in T iro l sich verpflichten soll. Die Resolution hat ben gemeinfamen Grunbsatz bes Programmes ber ge- sammten beutsch-liberalen Partei in sich ausgenommen unb cergiht babei nicht bie speciellen Anliegen Tirols. Die namhafte, e ch t beutsche Kunbgebung ber Libe­ ralen Tirols ist ber collften Zustimmung im ge- sammten Lager ber Bersassungspartei gewitz. Dagegen erfahrc bie Lassigkeit ber Bersassungs- partei in K r a i n vonseite ber liberalen Blatter herben Tabel. Wahrenb Jung- unb Altslovenen eine gerabezu fieberhaste Thatigkeit cnttcitfeltt, um fur ihre Canbibaten zu ivirfen, unb zugunsten ber­ setben ben ganjen Troh ber sloccnischen Geiftlichkeit ausbieten, schaue bie Bersassungspartei in Krain m it cerschrankten Armen zu. Es fei eitt Jrrthum, aus bie gegenwartigen Zerwiirfnisse im gegnerischen Lager etroaige Hossnungen zu bauen ober gar von ber Regierung irgettb welche Untcrstutzung zu cr- warteti. Im geeigneten Momente werben Rationale unb Klericale wieber vereint vorgehen; a tier bisher zutagegetretene Zwiespalt in ihrem Lager tcerbe schwinbcn, unb gemeinsam werben sie a tie Hebel an- setzen, s o bah setbst in ber Lanbeshauptstabt ber Er- folg bes verfassungslreueu Canbibaten arg gesahrbet werben fonne. Auch wir haben unserer Ueberzeugung schon wieberholt Ausbruck gegeben, bah bie Erwar- tungeit, bie man in versassungstreuen Kreisen etwa an ben Zwiespalt im gegnerischen Lager knupscn fotlte, bureaus aus TSuschung beruhen, b o ch wollen w ir hosfen, bah, we»n es auch nicht an ber Ober- flache gahrt unb zischt, bo ch bie Bewegung im Jn- nern nicht stille steht unb basiir unter ber Hanb befto mehr geschieht. I n jebem Falle ist es bie hochste Zeit, atie Kraste in Thatigkeit zu setzen, will man nicht in stummer Resignation von vornherein aus jeben Ersolg verzichten. „Pesti Naplo" skizziett ben Entwurs b e S neuen Wahlge se tz es; er hebt als wesentliche Beftim- rnungen besselben bie Feftstellnng eines Census von zehn Gulben unb bie Ginsfihrung ftanbiger Wahler- liften hercor. A ttsla n d . Jnbezug aus bie Zuftanbe unb Stimmungen in Elsah-Lothr ingen ist be- merkenswerth, bah bie nachsten unb unbefangenften Zeugen, bie Schweizer, sich imtner ossener fiber w i i in icrv,v.vrn iar>ww< t — — — — — — — Eib. Fur bie Seserinnen bieses ©lattes ware e s interessant, bie schonc unb malerische Tracht bieser ©rtechencolonie zu sehen. Die Kleibungsstiicke wer­ ben don ben Frauen setbst versertigt unb rnit Golb unb Silbersaben burchwirkt. I n ber Haartracht un- terscheiben sich bie Frauen von ben Mabchen aus folgenbe A rt: Die etsieren tragen bie Zbpse Borne herabhSngenb, bie lctzteren hinten. Die Zbpse, ben Hals unb ben Gfittel schm fickcn sie nod) rnit kleinen unb grohen ©ilberntilnzen. ' D r. Ritter v. Savinschegg, bein auch bas Ber« bienft gebiihrt, oberwahnte Jncorporicrungssrage betreffenb Marienthal gleichzeitig mit Sichelburg im Lanbtage aitgeregt zu haben, sanbte auch zur wiener Weltausstellung Kleibungsstiicke ber Bojancer unb ist ebenso mehr ober tninber Anreger bes am 13. b. stattgesunbencn KirchenfesteS. Die Kirche in Bojance befanb sich noch vor kurzer Zeit in einem fehr traurigett Zuftanbe, unb ba nach ber Aussage des Herren Vukelič, Psarrer aus Marienthal, tocgen ber mangelhaften AuSstattung bersetben unb insotge ber BaufSlligkeit ber Mauern ber Gottes- itenst, bie einzige Quelle ber Bildung stir bie Griechcn- colonie, unterbleiben rnfihte, so schien eine AuSstat­ tung b e S Jnnern ber Kirche, s o wie bie Renovie- rung ber Mauern bringrnb nothwenbig. D ir mittel- bic gunstigen Sinbrficfc von bort aussprechen. Die bebeutenosten Blatter ber beutfchen Schweiz, soweil sie nicht beitt Radicatismus hutbigen, conftatieren, bah bie neuen Zuftanbe bes Etsah sich sichttich befesttgen, unb namentlich, bah bie Abfeht von ber sranzosischen Agitation imtner eiitschiebener wirb. Ganz beftmberS beftiitigcn sie bie gute Meinnng, wetche in beitt Reichs- tanbe inbezug aus bie Gcwissenhastigkeit unb Furs' forge ber Berwaltung obtcaltet. Bei ben regen in- buftrietien Beziehungen zwischen bent Etsah unb ber Schweiz ist bieses Zeugnis von nicht zu verachtenber SQebeutung. Die vers ait ter Rationatversainnitung hat in ihrer Sitzung am Fteitage bcn Entwurs zur Armee- rcorganisation in zweiter Lesung angenommen. 9iach ber britten Lesung wirb zur Berathuug bes G esetzes fiber ben religiose« D ienst bet Armee ge- schritten werben. Dutch bieses G esetz w ill bie Ma- jotitat ber vetsaillet Kammet erzielen, bah in ber sranzosischen Armee bie Papatini wieber aufteben. Det Sotbat wirb, wenn bie Absicht ber oersaitler Lohotiten burchbringt, ben Sonntag heitigen, zur osfentlichen Beichte gehett unb bie Liesse besuchen mussen. Mittelst ber retigioseit Propagonba hosfen bie Manner bet „moralischen Orbnung" nicht nut bie Solbaten, sondetn auch bie Civitbevotkerung F-tanlreichs bem Syllabus unterthanig zu inachen. Die Rechte ber vetsaillet Assembtve hat be- schtossen, tein einziges S Uiitgtieb bet tiinfen in ben Permanenzausschuh auszunehmen; ansangs hatte sie nut bie geinahigte unb bie rabicate Linte ausschtie- hen wollen, ba abet baS tinfe Centrum sich auch fur bie Interpellation ber Linten auSgesptochen hat, s o wurbe e S ebenfalls in bie Acht erttart, fo bah ber Permanenzausschuh nur auS Mitgliebern bet royatistisch-ttericat-bonapartistischen Coalition b e - ftehen wirb. I n S P a n i c n ist zur AbwechStung wieber eitt neues Ministerium gebitbet worbett. P i y M a r g a 1 1 scheittt Kraft unb Lust zu bem aus- reibenbeit Amte verlorctt zu haben, bas er felt bem Stutze Figneras' betteibete. Cr trat zurfick, unb seine Stelle ging an S at mcron fiber. I n bas ncue Ministerium sinb eitiige UJHtgtiebcr bes ftfi- herett eingetreten, so Carbajal, welcher Finanz- minister blieb, unb Maisonave, welcher bas Porte« feuitte bes Aeuhcrett rnit beut bes Jnnern vettauschte unb somit seine 3)iiitifterrotirbc gleich einem Haub- schuh umwenbete. Dah bas tteue Ministerium eine Regierung ber „Bersohnung" ist, verfteht sich von setbst — biefen Titet fithrt jebes Cabinet — abet bie Bersohnung setbst bleibt aus unb rnit ihr bie gesetzliche Orbnung. Bom Austanbe hat bie artne spanische Republik nichts sreuubliches zu erwarten; tosen Leute, bie mit enter bcfonbereit Pietat an ihrer ttcinen Kirche hangett, wenbeten sich an D r. Ritter v. Savinschegg, beffett Opferwilligteit ffir bas allgemeine Wohl weit unb breit rfihmtichst bekannt ist, mil ber Bitte, sich ihrer anzunehmen. Bor allem galt es, bie Bausalligteit ber Mauern zu beheben. Die Leute selbst versprachen Steine herbeizuschasscn unb Hilssarbeiter zu stellen. D r. Ritter v. Savin­ schegg gab ihneit einiges Baumateriale unb ertangte butch seine Benveubung bei Se. Excellenz Simon Freiherr o. Sina in Wien, beffett Freigebigkeit, befonbers gegen seine Gtaubensgenossen, bekannt ist, eincn namhaften Beitrag; baraus bezahlte ber Herr Pfarrer bie Maurer unb komite aus bem fibrig- gebliebenen noch einiges ffir bas Jnnere ber Kirche anschassen. Dutch Ritter v. Savinscheggs gutige Vet- wenbung erhiett bie Kirche auch von attberen hohen Gonnern verschiebene Geschente ffir bie kitchlichen Functionen, zu welchen cr selbst einiges hinzusfigte. So wurbe bie Kirche hergestellt, mit bem Nothwenbigsten versehen unb infotge Auftrages bes gricchischcn ConsistoriumS bie Eittscgmmg ber« sclbcn fur ben 13. In ti bcftimnit. Hietzu wurbe D r. R. v. Savinschegg eingetaben, ber ber Ein- tabung auch Folge (tistetc, inbern er, sein ©aft aus Wien, Herr v. Niedermayer, unb rnehrere onbere Frantrcich sfigt ihr heimtiche Jnsutten zu. Der Schanbpsassc Santa Cruz, beffett btutige Toll, hauslereiett selbst in Rout unb im carlistischen Hauptquartier Anstoh errcgt haben, flfichtetc, uach- bem ihm Don Carlos sein Commanbo entzogen, aus stanzosischcs Gebiet. Die spanische Regierung verlangtc seine Auslieserung, bie franzosische hat sie, nach eittcr Mittheilung bes „@ oir", verweigert. B is in bie beutfchen O st s ccp r ov in zen RuhtanbS beginnt sich bie tirchliche Bewegung svrtznpflattzen, wie aus ben Beschlussen ber protc stantischen Synobe von Efthlanb ersichtlich ist. Die« felbe hat ben Antrag bes Geifttichen Retting ange* notntncn, wctcher bie Abschassung ber obtigatorischen Confirmation unb bes obtigatorischen AbenbmahtS sorbert. Angesichts bet grohen Dinge, welche sich tnehrerc Petersburger unb mostauer Joutnale von ber ciuitif atorif chett Mission R uhtanbS in Asieit vetsptechen, tiiinint sich cine vom „Gotos" gebtachte Notiz fehr charafteriftifch aus. Das B latt erwiihnt, bah zu TomSt, bet Provinziathauptftabt von Wcftsibtrien, soebeit bie e rftc — Bibtiothek begrfinbet toorbcn ist. Zieht man in Erwagung, bah jenes Territorium von Ruhlanb bereits in bet zweiten Halste bed sechzehnten Jahrhunbetts unter Jwan bem Schrccklichen erobert wurbe, so muh letter im Lause von brei Jahrhnnderten cnblich zu Ttanbe gebtachte rnssische Kultursortschritt alter« bings auherorbenttiche Hossnungen ffir bas tnssische (Sentratafica erbffnen. Wic bie „ Bombay Gazette" einraumt, halten bie A f g h a n c it feit bem Falle von Khiwa nichtS mehr ffir Ruhlanb unmoglich. Aus ber Mission eines Gesanbten an ben Bizetonig von Jnbien sot* gcrten sie sosort, bet Czar H abe an ben Emir con Afghanistan, Schir Ali, eincn B rief geschriebcn, in welchem er, ihm seine Ohnmacht vorhaltenb, bie Abtretmig von Herat geforbert H abe. Daraus er- tlart sich, bem Blatte zusolgc, bas Gerucht, bah ber Emir sich nach Calcutta urn eitglische Hitss- truppcn gcweitbet haben fodte. 7 Zm T a g e sg e sch ich te . — Prozch Spitz ede r. Bor beat Schwur- gerichte fur Dberbaietn in Mllnchen begann am Mon« tag eine Iragobie s ic h abzufpieten, w elche bie ganje fittlichc Fiiulnis, daS ganze sch re cklich e Gist, ba« bie socialen Zuftanbe ber Gegenwart bis in b a S innerfte Mark zersriht, in wahrhast erschreckenber, grauenhafter Wcise enlhiillt. ES haben s ic h vor jenern Schwurgerichte Abel: Spitzeber, vormalige Schauspielerin, con Mfin- chen; Rosa Ehinger, Schauspielerin, con Mfinchen; Jakob Hebel, Bebienter con Dachau; Maria Pregler Herren aus Mottling Somttag ben 13. J u li 0 Uhr frith s ich aus ben Weg inachtcn unb ctfterer bie motttinger Arnsikkapellc aus cigene Kosten mit- nahm. Unt 9V2 Uhr morgens erschicnen bic Herren zu Pserb, ba bas Fahrcn bort unmoglich ist, cor Bojance. Sie wurbett con Herrn Butelic, Psarrer con Marienthal, mit einer herzlichcn Ansprache, con ber Becotkerung mit ungeheuenn Jubel unb Be- geifterung unb unter Pollcrschiissen unb Glocken- getaute empsangen. Wahrlich fantt man sich feinen schonern An- blick benfen, als bas rfihrenbe Bilb, bas sich jctzt cor unscrn Augen entsaltete. Die gesammtc mann- lichc uttb weiblichc Bcvolkcrung tit ihrer klcibsamen Tracht, ben Pfarrer an ber Spitzc, brangte sich heran, urn in naturticher unb herzticher Weisc ihrem Gonnet unb Wohlthaiet ihren Dank auszusprcchen. Nach ber Bcgrfihung begab man sich in bie Kirche zum Gottesbienste. DiePrebigt bes Herrn Pfarrers, welche betonte, bah bic cerfchicbcnett Religions* genoffenschasten unter sich in gutem Eincernchmen lebett unb nach Mčgtichfeit eine ber attbertt bei- ftehen fotle, erfrcute sich ber allgemeinen Anerkett" nung. Nach Beenbigung bersetben gingS zur Tafel, welche ber Pfarrer uttb bic Ortsinfasfen ben ©aften ju Ehren gabcn. — Wahrend beS MittagmahlS titib Georg Pceglet, Aaszehets Eheleute, von M lin- ch e n , w egen belrllgerischen und einfachen BanketoitS, Hilfeteistung zum belriigerischen Bankerott, Unterschla- gung und H-hlerci zu veranlworten. Der Ptozetz roirb mehrere Tage in Anspruch nehmen. W it roerben d a S ErgebuiS desselben unttheilen. hat MamaS Zahne gem acht und die se h en d o ch viel schonerausals die deinen." — (Die Liedertafel) d e S Mannerchores bar phrlhrrm. Gefellfchaft erfiiHte gestern wohl mehr als vollstandig alls an fie geknupften Hoffnungen uttb Ecwartunzen. Obgleich der Himmel gegen 2lbenb s ic h bebenttid) umzoz, hielt b o ch baS W-'tter ou8, unb eitt anzenehmer warmer <5ommerabenb echohte bas Ver- gntigen bes ciutzerst zahlreichen PublicnmS, baS ben g efchickt ausgewahlten unb nut erprobler Tiichtigkeit vorgeiragenen Gefangsnummecn mil wahrer Anbacht lanfchte. JebeSmal lohntr raufchender Beifall bie w acketen Sanger, unb mehc als bie Halfte ber Vor- lrage m utzie wieberholt roerben. Ganz besonberS wur- ben com Publicum bie Hetten Nedoed, Schulz unb Razinger auS gezeichnet, letzlece beiben file ihre ttich- tigen Leiftungen als Solosanzer. Auch das siaanzielle EcgebniS ber Liedertafel ist ein se h c gttnjtiges, inbem von nahezn 900 Gasten an Emtritiszelb unb Taxen 335 fl. 20 kc., an Uebeczahlung 17 ft., zusammen 352 fl. 20 ft. eingingen, s o D a g nach Abzug b e e AuSlagen [flir Musik, Brleuchtung und Dcucksorten per 121 fl. 56 kr. P e rn Baufonde ein Rrinertrag von 230 ft. 64 It. zugefUhcl werden tann. Ehcfelds R-stauration bewahtle s ic h m ie immer, trotz bet uicht geringen Anforberungen. — (Depcjchenmartierung.) U:ber bie auch von miS deceits gem elvete Reform in ber Auf- gabe von Telegtammen etfahrt ber „Pestet Lloyd" fotgenbe Details: EZ follen D ie Marten, bie bei d e c Bciefpost feit Jihcen eingebitcgert, nun auch beint Tele gropijieren eingefithrt werven. In Durchfiihrung tiiefer Reform ist vetocdnet wocden, d a tz vom 1. August 1873 ab bie Berichligung bet T-'legtaph-ngebithr fUr alte jene geblihrenpflichtigen Depefchen, w etche bei einer Telegraphenstalion ju t Aufgade getangen unb nicht nach einem autzethalb EucopaS gelegenen Oct bestimmt stub, mittetst d e c zu biefem Zw.'ck herauSgegebenen Telegraphenmarken stattzuft iben hat. Solche Maiten roerben in V:tfchleitz gefetzt unb bei jeder Telegraphen Station zu habeit fein int W-tthbetrag von 5, 10, 20, 25, 40 und 50 Kceuzern, von gleicher Focmwie die Postmarked, rnit dunkelbblauem Dcucke auf weitzem Papier; bann Marten itn Wenhbelrag von 1 unb 2 (Sulben in fchwaczem Dcncke, die Ein-Guldenmarken auf weitzem, bie Zwei-Guldenmarken auf tichtbraunem Papier. Ueber auf folche Act aufgegebene Depefchen roerben, rote bei ben gewohnlichen Bciefen, feine Auf gabsrecepisie ausgefolgt unb roird ein folches nut au vefondetn Wanfch d e S Aufgebets gegen eine Taxe von 5 Kceuzern, ro e lch e in ber Gestalt einer eingebrucften Marke auf bem Depefchen-AufgabSrecepiffe entrichtet roirb, auSzezeben. Doch fchlietzt dies nicht aus, bag auch etn oljne Recepifje aufgegedenes Telegramm re ttamiert roerben tann, da auch ilbet btefe Aufzeichnuni[ gefuhrt roird. Die Depefchen find stets rnit ben ent- >?egg unb mehrere andere wiederholt toaftiert. Die fP«c^e«ben Marten vecjehen zut Sufgabe zu bringen Mustkkapelle spielte die Bolkshymne und begteitete! “ “ f t a n t i e r t e 2) e p e f c h e n roetden n t c h t befotdert rede,i Toast rnit ihcen schmetternden Sffieifett. A ls ! ungenilgenb frantierte nut bann, roenn bet Marten das Mittagsmahl beenbet war, nahm das Fest ben! betrag m inbestenS bie fiit bie einfache D epe-che entfallenbe Charakter eines frohlicken VolkSsestes an. Uuter! ®čbtt»c d e ck., d ec ttufgeber ber Telegraphenstation b e « de» Klangen ber Musikkapelle, uuter Leitiug bes k E ist und bie "achlrSgtiche Echebung g e stch e ct er- tuchtig gefchutten Herrn © tu rn ju a „ wurde bis M " '- Da nun m bteser W etse dte M ar terung bet enttea ^acht Kolo getanzt. Noch nie war in biefem' gletch-r Znt [ . m ! ? Orte cine solche Menschenmenge ver- r .......... lrn.,riffrt' ” °ch nie ertorrlen hier bie Klcinge einer ! t S i Unb noch tttc waren bie Einwahuer m so ftohllcher- Stimmung rote den 13. J u li 1873. v. 5 . C m die Nacht hereinbrach, verliehen die Gaste Bojance untet Ziviorufen ber fit beglei- tenden Ortsbewohner. R. v. Savinschegg hinterlietz eine bleibenbe Erinnerung in ben Herzen Local- und Provinzial-Angelegenheitea. — (Dutch Hagelfchlage) rourben am 13. b. bie FeldfcUchte unb Weingarlen in den Stener- gemeinden Staravas unb Dulle, Bezirt Gurtselb, arg befchilbigt. Die t. t. Bezirtshauptmannschaft leitete bereits die ©rhebung b e S SchadenS ein. — (DieSchulprtifungen) an ber autoti* fterten fechstlafftgen Pcivat - Lehr- uttb ErziehungS- anstatt ber Ftcinlein Rehn roerben am 24., 25. unb 26. b. M . in ben Bormittagsftunben von 9 bis 12 Uht unb bas Schtutzmrnen am 24. b. urn 51 ji Uhr n a ch « mittags fiattfinben. W-gen bicfer Pciifungen rourbe ber Kinbergarten gestern gefchloffen unb roirbber- {elbeam 1. August l. I . roieber erofsnet roerben. DaS Rtnbergartenfejt roirb in bet ©rroSgung , als bie Mehr* zahl ber timber infolge ber Maserntrankheit im Ber- laufe bes FrlthjahreS unb Sommers in ihren Kennt. itiffen zurUcfgeblieben, erst im Herbste cor s ic h gehen. — (T o b t a uf g e f u n b e n.) Gestern utn 4 tihr morgens rourbe vyr bem Haufe bes Johann T-Z- Novar in bet Gradifchavocstadt ein todter Mattn auf« flefunden. AuS den bisherigen (Srhebungen geht her- 60r- , b a tz diefec Mann Gcegoc ©labitfch heiht, nach Sertina, Bezirt Egg, zustandig ist unb als FabritS- orbeiter befchajtigt roar. Slabitsch ersuchte am Sonn- tag ben 20. b. abenbs utn bie Etlaubnis, auf bem ober bem PferbestaOe bes angebeuteten Hanses befinb- lichen Heuboven fein Nachtlaget auffchlagen zu biirfen. Die Bitte rourbe bem im beraufchten Zustanbe besinb- U ch e tt Manne geroahtt. Wahrscheinlich rooU te Slabitsch 'n bet Nacht vom 20. auf ben 21. b. seine Ruhestatte vetlassen, schcitt anstatt bem gewShnlichen Ausgange der strahenseilS befinbiichen H.'ubobenthiic zu, st^rzte auf bie Strahe herab uttb erfchlug sich . — Vorgestern obenbS urn 9 Uht wurde im Karl Urbas'fchen Haufe in ber PeterSvorstabt ber dem Trunke ergebene und wit ber Fallfucht behaftete Fleischer Johann Mallen- s c h e k tobt anfgefunden. Aus bet augerett Besichiigung bes Leichnamz ge ht vocliiufiz heroor, b atz Mallenfchek infolge ©chlagflufje 3 plotzlich verstorben ist. — (N aiv.) ,Abec Xmie" — fcagtc neutich ein tleiner Knabe eine Dame, — ,roer hot benn beine Aahne gem acht ?“ „W -r wicd ft: mir gem acht haben? Der „liebe Hcrrgott", mein Kinb," antroortete bie Dame. ,Nan," errotderte ber Kleine, „der Doctor T .......... tourbe auf Seine 3)hje|iat ben Kaiser, auf ben Unbesprasibenten, auf ben Bezirkshauptmann, auf bie Berfasstmg, auf Baron Sina, D r. v. Savin Vorsorge getroffen roerben, b a tz die richtige Selbsttaxierun^ ber D epeschen seitens ber Correfponbenten mittetst Marten erleithterl unb vor allem ber Unterfchieb fallen gelaffen roetbe, nach wetchem je nach Entfernung bes Abretz ortes vom Aufgabsortc verfchiedene Taxstufen in An roenbung tommen. Um bie Depefche richtig zu mar« lieren, roerben jut wetteren Beqnemlichkeit bes Publi cums nach englijchem Master auch Depeschenkarten slit der Bewohner dieses armen Dries. Die Z e u g e n 'i" ^ Worte eingesiihrl, w elche in der ungesahren dieses schonen Tages, bet auch von einer herrlichen ^ ” ‘ " c ‘ kl- Witterung begitnstigt War, sind um ein sch o n eS B la tt ihrer Erinnerung reicher geworben unb zur Ueberzengung getangt, batz wer die geiftigen ober Materiellen Jnteressen ber BevSlkerung forbert, dieselbe auch gewinnen tann unb gewinnt — gehore er dicser vder jcttcr politischen Partei an! BrbaniL. Form ber Briefcorrefponbenztarten die 50-Kreuzer» Marte eingebruit enthalten unb auf einer Seite zur Aufnahme der D epefche so tiniert sinb, b a tz je b e S eitt zetnc Wort nummeriert unb butch tiinten abgegrenjt erfcheint, wahcenb auf der anderen Seite die auf b e Depefchenaufgabe unb Wortzahlung bezttgtichen wich tizsten Bestimmungen enthalten sinb. M it folchen Blankeien verfehen, tann bann bas Telegrama, ohne jeben weiteren Aufenthalt ausgefertigt unb bei jeder beliebigen Telegraphenstation abzegeben werden. (Ein beachtenswerther Erl ah.) Aus Unterjieiermart roirb bet „Gr. Tzp." von b e » reunbeter Hinb nachstehenbet Eclatz be* grazer Obet« lanbesgerichtsprafioenten Baron 8atterma nn mit* getheilt, roetchen berfetbe an fcimmtliche JasttzbehLrben bes OdergerichlSfprengels ertaffen hat, unb ben wir ob seiner Wtchtigteit hiemil vollinhattlich mittheilen: Die mit G efetz vom 15. April 1873 genehmigte Regulietung bet šBeamtengehalte legt bem Richtetstanbe unb feinen Htlfsotganen ethShte Pflichten auf. Wenn te Noth, mit wetcher bie Jufiizbeamten infolge bet lets roachsenben Theuerung in ben letzten Jahten zu tampfen hatten, bie Dberbehbrben verantaffen m ochte, tiber m anche Jncocrectheiten ben Schteier bet Rachficht zu ziehen, s o sinb biese Riicksihten jetzt entsatten; benn bie Richter unb ihre HitsSorgane ftttb nunmehr s o ge- iellt, b a tz man von ihnen bie angejlrengteste Erfllllung jrer Pflichten forbern tann. Sie roirb auch geforbert unb gegen jene, die ihre Pflichten DemachtSffigen ober verletzen, mit unnachsichtlicher Strenge vorgegongen roerben. D -r autzere Commisiionsbienst ist teine E t- roerbgqaeUe; bie gesetzltchen Diaten unb RcifegebUhten to,men nut als eine Šergiitung ber bei ber Botnahme von auSroartigen Amtshanblungen nothroenbigen AuS­ lagen betrachtet roerben. Die hetten BezitkStichter slab rnit dasUr verantroortlich, bag eine Ausbeutung bes CommiffionSbienstes zum Bottheile ber Beamten unb zum Nachthetle bes StaateS ober bet Rechtfuchenbett untet feiner Bebingung gebuldet roerbe. Sie felbsl mUffen ihren Uitergebenen mit glanzenbem Beifpiele vorangehen; sie toanen verftchert fein, batz sir s ic h o e s 2 $ e r t r a u e n 8 ber BevSlkerunz nut bann erfreuen roerben, wenn si- ihr vollkommrn uneigennlitzig gegen* iiberftehen. Die 2Bintetfchreiberei ber B-'amten bes RichterstanbeS, w elche leibet in einigen LanbeSbezirken wuchert, m utz mit a tier Strenge ausgerottet roerben. Jch will nicht hoffen, batz etnzelne Richter s o pflicht« vergesfen fein werben, fUt bie Parteien Schriften zu verfafsen und sic h dafUt von ihnett bezahten zu laffen. Sie treten hierburch mit ben Aboocaien unb Rotaren ihres BezirkeS in bebauernsroerthe Collifionen unb verroirten unroieberbringlich bas SSertrauen bet Bevijl* terung. Jch erfuche bie Herren Prfiftbenten ber ®e< richtshijfe, bei ben ihnen obliezenden Bereisungen uicht nur beat GrschaftSzange, sonbetn auch ber Thatigkeit ber Hetten BezitkStichter unb bet einzetnen HilfS* beamten ihre befonbere Aufrnertsamteil zuzuromben und, wenn e s zu ihtet KenntniS getangt, batz einige bersetben ben CommiffionSbienst ungebUhrtich ousbeu* ten ober s ic h ber Wtnkelfchreiberei hingeben, sogleich tht gefetzliches Amt zu handeln. MSgen alle mit nntecstellten Beamlen vecsichert fein, b a tz ich mich ste tS gllicklich fch a tze n w:rbe, ihre Verbienste zur Settling zu bringen unb ihre biUigeti Wiiafche, roenn mbgUch, zu erfUllen, batz ich abet gegen jene, bie ihre Pflichten vetnachlafsigen oder verletzen, mit Strenge vocgehen roerbe." — (V o rschlag eines Prafervati v. mittels gegen bie Cholera.) Apotheter Julius Miittec macht in ber „ ©chief. Ztg " folgen* ben Vorschlag: „Gestutzt auf nachstehenbe Thalsachen, empfehte ich als Pcaservativmittel gegen bie btohenbe Cholera eine al'oholifche Lbfung von Carbolfiiure in nahcr anzugebenbet W"se verfuchen zu wollen. Es steht fest, b atz eine tteine Menge Carbolsiiure genltgt, um in gahrenben Flilssigteiten bie Gahcung zu ststieten, b a tz eine noch tleinere Menze Carbolsiiu« hinreicht, um sonst leicht in Gahrunz ttbergehenbt Fltisfijteiten bei Zusllgung von Fermenten vor jeber Gahrunz zu fchlitzen, batz enblich minimale Dosen von Carbolsaure, innerlich angeroanbt, geroifse harlnSdtige Diarrhoen heilen, ohne b a tz bieS bei bem geringeu Serbrauch irgenb ro e lch e fchlimmen N'benerscheinnngea verursacht. — Nimmt man nun an, bah bie Cholera butch in ben KLcper vermittels ,ber Lnft ober be» W asserS getangenbe Oczanismen, bie bei ihrer EaU roictetung die furchtbare Zerfetzuag hervorrufen, erzeugt roirb, s o latzt s ich btefe Kcanlheit immerhtu mit einec Oahrung — bas ist die Ecfchrinung, bet w e tc h e r