Aibchcr Toabllltt. m Redaction und Expedition: Bahnhosgasse Mr. 15. I»Lnum«ration«Vreife: 10T ®ai6a* 1 ®anli- fl; 8'iO Insert i» n S pirise: Bin« ustellung in» Hau« vrtlj. 25 Ir. liit der Post: Ganzjähr. fl. 18. Samstaq, 10. Mat 187#.—835! SÄ «MSBV.** 12. Jahrg. u zeigen bi« 6 Zeilen 20 tr. ^ ° Das Wahlprogramm der OccupationS-gegner. Das Comite der 112 Reichsraths-Abgeord-itcten, welche ihre Stimmen gegen den Berliner Vertrag erhoben, hat sich über den nachstehend citierten Entwurf eines Wahlprogramms geeinigt. Die Wiener Presse beeilte sich, dieses Programm einer vorläufig oberflächlichen Kritik zu unterziehen; sie tadelt einerseits die akademische Breit-spurigkeit, den langstieligen Doktrinarismus, die langathmigen theoretischen Auseinandersetzungen und die nicht alle Details behandelnde Zusammenstellung der Programmvunkte, freut sich andererseits über das Zustandekommen dieses Oppositions-Programms, begrüßt dasselbe als ein willkommenes Erstlingszeichen der Wahlbewegung und gibt dem Wunsche Ausdruck, daß dieses Wahlprogramm seine Hieb- und Stichfestigkeit bewähren möge. Das Programm der „112" lautet: Die bevorstehenden allgemeinen Wahlen für das Abgeordnetenhaus machen es gleichgesinnten Abgeordneten zur Pflicht, auf Grund ihrer par-^meutarischen Erfahrungen einer Reihe von prin-ijtyiellen Ueberzeugnngen Ausdruck zu geben, wo-ourih die liberalen und unabhängigen Elemente der Verfassungspartei in der Bevölkerung bei Aufstellung und Unterstützung von Kandidaten für Reichsraths-Mandate vereinigt werden sollen, und vielleicht auch zu einer gedeihlichen Parteibildung im neu gewählten Abgeordnetenhause die Anregung geboten werden könnte. Durch die Einführung der direkten Reichsrathswahlen wurde die formelle Beobachtung der Verfassung in erhöhtem Maße sichergestellt; um jedoch ein wahrhaft parlamentarisches Verfassungsleben in Oesterreich für die Dauer zu begründen und gegen alle Anfechtungen zu befestigen, bedarf es noch immer des fortschrittlichen weitern Ausbaues des Verfassungswerkes und der Verwirklichung so mancher noch unausgeführter Principien der Staatsgrundgesetze im Sinne der politischen und confefsionellen Freiheit. Die Anbahnung einer bessern Zukunft auf allen Gebieten des staatlichen Lebens kann nur erhofft werden, wenn die Regierung im constitutione! len Einvernehmen mit der Volksvertretung vorgeht und ein den kundgegebenen Anschauungen der Mehrheit widerstreitendes Vorgehen mit aller Entschiedenheit abzulehnen bereit ist. Die offene und aufrichtige Uebereinstimmung zwischen Regierung und Volksvertretung würde endlich die Notwendigkeit beseitigen, den größten Theil der Berathungen dem politischen Kampfe zu widmen und die parlamentarischen Körperschaften bis zur völligen Inanspruchnahme ihrer einzelnen Mitglieder fast das ganze Jahr hindurch versammelt zu sehen, ohne daß dieselben für die Wohlfahrt der Staatsbürger im erwünschten Maße thätig sein können. Und doch sind es in erster Linie die volks-wirthschastlichen Fragen, welche eine gründliche und wohlwollende Berathnng immer dringender erheischen und selbst dann erheischen würden, wenn nian das staatliche Interesse einseitig nur in der Hebung der Steuerkraft finden wollte. Den Wirt h sch astlichen Verhältnissen wird eine stetige Sorgfalt zuzuwenden sein, um, so weit die Gesetzgebung es vermag, die Hebung und Entwicklung derselben nachhaltig zu unterstützen. Die Interessen der Industrie fordern eine unausgesetzte Aufmerksamkeit; eine Revision der Gewerbe-Ordnung wird eine Handhabe bieten, um dem Kleingewerbe aufzuhelfen, eine Milderung der Steuergesetzgebung die Bildung von Productiv-Geuossenschaften begünstigen. Die Volksvertretung hat schon bisher die fachgewerblichen Lehranstalten zu fördern gesucht uud wird auch künftighin der Entwicklung dieser für das gewerbliche Leben so wohlthätigen Schöpfungen ihre Sorgfalt zuzuwenden haben. In besonders hervorragender Weise verlangen aber unter den gegenwärtigen Verhältnissen die landwirthschastlichen Interessen die eingehendste Berücksichtigung, um so mehr, als das Gedeihen der Agrikultur für das gesammte Wirth-schastsleben des Staates von entscheidender Bedeutung, ja in vielfacher Beziehung die Grundlage des ganzen wirtschaftlichen Organismus ist. Auf die Kreditbedürfnisse der ländlichen Bevölkerung soll die Gesetzgebung über Sparkassen und Kreditgenossenschaften gebührende Rücksicht nehmen und der Absatz der Bodenprodukte durch Förderung von Secnndär-bahnen gehoben werden. Die Erhaltung der bestehenden und die Erschließung neuer Absatzgebiete ist eine uuabweisliche Forderung der landwirth-schastlichen und industriellen Production. Alle zur Förderung der materiellen Wohlfahrt unternommenen legislativeu Schritte können jedoch nicht zum Ziele führen, wenn es dem vereinten Wirken von Regierung und Volksvertretung nicht gelingt, das G l e i ch g e w i ch t im Staatshaushalte herzustellen und hiedurch die unentbehrliche Grundlage für Erwerb und Sparsamkeit, für Besitz und Vermögen zu schaffen, sowie die weitere Verschuldung des Staates insbesondere an das Ausland zu vermeiden. Ebenso dringend erheischt das Ansehen und die Macht des Staates die Herstellung des Gleichgewichts zwischen Ausgaben und Einnahmen, welche für geregelte und friedliche Zustände als das erste und wichtigste Staatsinteresse bezeichnet und allen ändern Anforderungen des innern und äußern Siaatslebens vorangestellt werden muß. Ieuill'eton. Die Mahlzeiten. (Schluß.) Wir haben also recht, wenn wir vor der Asketik warnen. Möge der Hindu sie ausführen, wenn er im gedankenlosen Hinbrüten das höchste Glück des Daseins erkennt. Möge der dürre Araber sie ertragen, der in wärmeren Zonen der Wärmebildung nicht bedarf, der die Beine seines Pferdes für sich laufen läßt, und bei dem als hoher Gelehrter schon bewundert wird, wer schreiben kann. Bei uns, im kühlen Abendlande mit wechselnder Witterung, bedürfen wir größerer Widerstandskraft gegen äußere Schädlichkeiten. Bei uns, wo geistige Thätigkeit und geistige Anstrengung dem Gebildeten Lebensgenuß ist, muß Gehirn und Nervenststem kräftiger und schneller genährt werden. Bei uns, wo „der Magen bei den Beinen Fürsprache halten muß", will das Muskelsistem die Stoffe wieder ersetzt haben, welche es verbraucht und verarbeitet. Eine gute Mahlzeit ist für den Erwachsenen ein Lebensbedürfnis, wie gute Milch dem Säug- ling, wie Sonne, Wasser und gute Erde sür die Pflanze. Man nennt die Freude am guten Essen und Trinken „grobsinnlich". Durch ein Sinnesorgan wird sie uns allerdings vermittelt, und soweit ist die Bezeichnung richtig. Allein alle Philosophen und alle Anthropologen stimmen dann überein, daß die gleichmäßige Ausbildung aller Fähigkeiten des Menschen ein würdiges Ziel des Stre-bens sei. Der heutigen Schule wird die Aufgabe von der Gesundheitspflege gestellt, nicht nur den Geist zu bilden, sondern auch den Körper. Turnplatz uud Turnhalle gehören gegenwärtig zu einer gut eingerichteten Schule. Und weiter soll man nicht nur Verstand und Gedächtnis, sondern auch Phantasie und Gemüth, sowie Willen und Charakter in der Erziehung ansbilden und kräftigen: denn nur, wenn in allen Richtungen wohlunterrichtet, ist der Mensch das, was er sein kann und soll. Weshalb denn nicht mich in allen Sinnesorganen ? Wer trägt wol heute noch das härene Gewand des frühen M'ttelalters, mit dem selbst der Ritter Toggenbnrg feine „edlen Glieder" nur bedeckte, um durch äußere Unannehmlichkeit eine Ableitung für den Schmerz über feine „Spröde" zu gewinnen, die als Himmelsbraut zu fromm war, um wieder das Kloster zu verlassen, und doch kokett genug, um täglich das Fenster „klingen" zu lassen und sich ihrem verliebten Tantalus wenigstens aus der Ferne zu zeigen. Wir ziehen feine Leinwand und seidene Unterkleider dem kratzenden Haargewande vor. Wir hüten uns auch sehr, das harte Lager unserer Urahnen aus im-gegerbten Felle« nachznahmen, und selbst der arme Handwerksbursche, der auf dem Dorfe „um Gottes willen" übernachtet, wählt sich im Sommer statt der harten Ofenbank das weiche Lager des Heubodens. Wenn wir auf der Reife im Hotel übernachten, vergessen wir niemals, das Bett zu prüfen, ob auch die gute Roßhaarmatratze mit Stahlfederunterlage der gewohnten heimischen Nachtruhe entspreche. Wir weisen den Schuhmacher an, für jeden Fnß einen besonderen Leisten uns zu machen, und keiner ist fröhlich, der da deutlich fühlt, „wo ihn der Stiefel drückt". Kurz, wir sind mit wahrhaft väterlicher Sorge für unseren Gefühlssinn bedacht. Für die Augenweide sorgen Gemäldegallerien. Wir freuen uns mehr über'die elastische Gestalt eines jungen Mädchens, als über den krummen Rücken und das gefurchte Antlitz der alten Bett-- */as Gleichgewicht im Staatshaushalte kann in Anbetracht der bisher schon zu einer schwer erträglichen Höhe angewachsenen Staats-, Landes-, Bezirks- und Communalbesteuerung durch weitere Steuererhöhungen ohne völlige Zerstörung des Nationalwohlstandes und der Steuerkraft nicht erzielt werden, doch ist im Interesse der Gerechtigkeit und der etwaigen Erhöhung der Staatseinnahmen die richtige Vertheilung der Steuern und Die Heranziehung mancher thatsächlich nicht versteuerter Einkommen anzustreben. Die Herstellung des finanziellen Gleichgewichtes kann nur von einer ausgiebigen Verminderung der Ausgaben in allen Zweigen des Staatshaushaltes erwartet werden, wobei in erster Reihe die auch im volkswirthschaftlichen Interesse dringend wünschenswerthe Revision des Wehrgesetzes im Sinne einer beträchtlichen Herabsetzung des HeereSaufwandes zu nennen ist, da dieser mit der finanziellen Leistungsfähigkeit Oesterreichs außer allem Verhältnisse steht und seit zehn Jahren namhaft gesteigert wurde. Geleitet von dem obersten Grundsätze der Herstellung eines geordneten Staatshaushaltes innerhalb der durch diesen Grundsatz vorgezeichneten Grenzen, wird das neu gewählte Abgeordnetenhaus mit Berücksichtigung der zum Ausdrucke gelaugten Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung den Fragen der innern Gesetzgebung auf dem Gebiete der Verwaltung und der Justizpflege seine Aufmerksamkeit zuzuwenden und namentlich auch die Vereinfachung und Verbesserung der Administration ins Auge zu fassen haben. Die freiheitlichen und kulturellen Errungenschaften des öffentlichen Unterrichts, die fortschrittlichen Bestimmungen des Volksschulgesetzes werden festzuhalten und weiter zu entwickeln sein, wobei jedoch nicht verkannt wird, daß eine den speziellen Verhältnissen der ländlichen Bevölkerung enlsprechende, von Schonung und Wohlwollen geleitete Ausführung der Schulgesetze in den einzelnen Ländern dringend wünschenSwerth, ja zur dauernden Befestigung des neuen Schulwesens unbedingt nothwendig erscheint. Unter Beobachtung des verfassungsmäßig gewährleisteten Grundsatzes der Gleichberechtigung der heimische» Nationalitäten sind die gemeinschaftlichen Rechte und Interessen des deutschen Stammes in Oesterreich auf Grund der geschichtlich gewordenen und thatsächlich bestehenden Verhältnisse, sowie zur weitern Entwicklung und Befestigung des einheitlichen Staatsgedankens um so sorgfältiger zu beachten und zu pflegen, als die Deutschen in Oesterreich jederzeit bereit lernt. Wir suchen auf Reifen schöne Gegenden auf; wir zieren unsere Zimmer; wir gründen Vereine für das Kunstgewerbe, damit die Handwerker liefern, was unserem Gesichtssinn gefällt. Auch das Ohr wird bedacht. Die wohllautende Sprache des Redners ziehen wir der schnarrenden Stimme des Ausrufers vor. Wir ergötzen uns am Gesänge der Nachtigallen, und der Dichter schiebt dem dummen Vogel, der am besten singt, wenn er fette Würmer gefressen hat, eine schwärmerische Liebe zur Rose unter. Wir lassen uns im Konzert als Mahlzeit einen Ohrenschmaus servieren, und wenn in der Geschmacksrichtung allmählich die Mode gewechselt hat, wenn auch das süße Confect der italienischen Oper nicht mehr uus genügt, sondern der „Geschmack" von der kräftigen Hausmannskost Gluck'scher Musik und dem geistreich compomerten festlichen Schmause der Beethoven'schen Symphonien hinübergeturkelt ist zu der Mockturtlesuppe Schumanns mit dem starten Dissonanzpfeffer und den klein zerschnittenen Themen und durch vieles Kochen unbestimmt gewordenen Durchgangsnoten und Vorhalten bis zur Geschmacksverirrung der „Olla potrida" Wagners und ferner Zukunftsjünger, — so fucht doch jeder im Konzerte einen Ohrenschmaus nach seiner waren und auch gegenwärtig bereit sind, einer einseitigen nationalen Staatspolitik zu entsagen, den verfassungsmäßigen Verpflichtungen gegen die ändern Nationalitäten gewissenhaft nachzukommen und die Verständigung und brüderliche Eintracht im gemeinsamen Wirken zum Wohle des Staates, der Freiheit und des Fortschrittes aufrichtig anzustreben und freudig zu begrüßen. Die neuerlich für zehn Jahre geregelten finanziellen Beziehungen zwischen Oesterreich und Ungarn legen unserer Reichshälfte abermals erhöhte Lasten auf. Die Erfahrungen aus der zehnjährigen Wirksamkeit der Delegationen haben aber durch die Mehrbelastung mit vielen Millionen für militärische Auslagen den Beweis geliefert, daß die gewählten Vertreter der Bevölkerung bei den bestehenden Einrichtungen einen entscheidenden Einfluß auf die Feststellung des Heereserfordernisses und die Eontrolle der auswärtigen Politik, diese finanziell und politisch wichtigsten Belange des Staatslebens, nicht auszuüben vermochten. Solchen entscheidenden Einfluß zu gewinnen, wird eine der dringendsten Ausgaben des neu gewählten Abgeordnetenhauses und eine Grundbedingung für die Erzielung des Gleichgewichtes im Staatshaushalte bilden. Die geographische und politische Lage Oesterreichs zwischen den zwei größten Militärstaaten, die dualistische Staatsform und die der größten Schonung bedürftigen Staatsfinanzen erheischen mit zwingender Notwendigkeit die Beobachtung einer auswärtigen Politik, welche sich die Erhaltung des Friedens und der Neutralität zur Aufgabe stellt. Diese Politik entspricht zudem am meisten den Interessen Oesterreichs, welches vor allem der Wiederherstellung seiner finanziellen und wirth-schaftlichen Leistungsfähigkeit, der Belebung des Erwerbes und Wohlstandes bedarf und in den eigenen Ländern noch sehr umfassende Aufgaben der Kultur und des Fortschrittes zu lösen hat. Eine Politik, welche Expansionen oder Annexionen anstreben wollte, würde Oesterreich in «eitere und unabsehbare finanzielle und politische Gefahren stürzen. Es erscheint daher dringend nothwendig, die ohne vorherige Zustimmung der Reichsvertretung übernommene Occupation Bosniens und der Herzegowina nicht weiter auszudehnen, die Kosten der Occupation auf das geringste Maß herabzusetzen und nichtmilitärische Auslagen der occnpierten Ländern bis zur Entscheidung der beiderseitigen Weise und freut sich am Kitzel, an der Empfindung oder dem Kratzen in seinem Gehörsinn. Und die Nase! Die alten Physiologen nennen sie „den Wächter der Lunge und des Magens", den „Schutz der Gesundheit". Die schwärmerischen Dichter preisen den Frühlingsodcm des Waldes. Es gibt niemanden, der riechen kann, und der sich am Duste der Blumen nicht erfreute. Die Französin gießt sich Patchouly oder Violette auf das Taschentuch, die englische Lady riecht man bereits bei ihrem Eintreten in das Zimmer wegen ihres Esbouqnet, Jockey, Springflower oder May-blossom. In Italien ist man dem ältesten „Potpourri", dem „Frangipani", treu geblieben, weil es das dauerhafteste Parfüm ist, — und deutsche Kenne-nnneuuäschen geben vor allen dem besten aller kölnischen Wasser, dem „Extrait d’Eau de Co-logne double“ von F. Maria Marina 4711, den Vorzug. Die Brauerfrau steckt sich ihr Rosmarinsträußchen an die Brust, wenn sie in die Kirche geht, und bei feierlichen Gelegenheiten durchstänkert sie das Haus mit Räucherkerzchen. Der kleine Bürger streut im Winter Räucherpulver auf den Ofen, — Luther erfreute sich an dem Dufte der auf dem Ofen dörrenden Aepfelfchalen, — Schiller Legislativen und bis zur erfolgten Vereinbarung eines der Billigkeit entsprechenden Beitragsverhältnisses hintanzuhalten. Die Unterzeichneten wollen in ihrer politischen Action, sei es als Wähler, sei es als Kandidaten und eventuell als Abgeordnete, die gesammten hier ausgesprochenen Grundsätze nach allen ihren Kräften bethätigen und könnten daher auch nur eine Regierung unterstützen, welche bereit ist, zur Verwirklichung derselben Hand in Hand mit der Reichsvertretung für die konstitutionelle Freiheit, die materielle Wohlfahrt und den geistigen Fortschritt des Vaterlandes ihren ganzen und vollen Einfluß aufzubieten und einznsetzen." Dieses Programm soll die Grundlage Herstellen, auf welcher sich die künftige Majorität deS neu zu wählenden Abgeordnetenhauses bilden wird; es ist, wie aus dem Schlußsatze hervorgeht, nicht blos ein Wahl-, sondern auch ein Parteiprogramm, verdient daher doppelte Beachtung. Von einem Parteiprogramme verlangt man, daß es die Grundsätze, zu welche» sich die Partei bekennt oder bekennen will, möglichst klar und knapp zum Ausdrucke bringt, daß es sich nicht in unwesentliche Details verliere, aber auch keine wichtige politische Frage übergehe. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, erfüllt das Programm der Hnndertnnd-zwölf die gehegten Erwartungen nicht, prägnante Kürze und Schärfe des Ausdrucks scheint nicht Sache der Verfasser gewesen zu sein. Aber auch in meritorischer Hinsicht gibt der Entwurf Anlaß zur Kritik. Während einerseits derselbe so weit in das Detail sich verliert, daß den Fachgewerken-schulen ein eigener Passus gewidmet ist, vermißt man anderseits jeden Aufschluß darüber, wie die neue Partei über die Valuta- und die Eisenbahnfrage denkt. Gerade diese zwei Fragen sind von so hochwichtiger Bedeutung, daß man kaum annehmen kann, die Erwähnung derselben sei unabsichtlich vergessen worden. Mit Bedauern muß man konstatieren, daß eben auch in diesem Entwürfe sich die Phrase aus Kosten der Klarheit breitmacht. Die Landwirthschaft in Deutschland. Freiherr von Thüngen, Gutsbesitzer zu Roßbach in Baiern, richtete unterm 12. v. M. an den deutschen Reichskanzler ein Schreibe», worin das volkswirthschastliche Programm des letzteren, namentlich das Kapitel „Getreidezölle", UW" Fortsetzung in der Beilage. "WU arbeitete am liebsten, wenn in seinem Schreibtisch faulende Aepfel einen leisen Moschusgeruch verbreiteten, — und Herzog Moriz von Sachsen schrieb von Barby aus im Jahre 1550 an seine Gemahlin: „Ich will diesen Winter bey dir bleiben und wollen mit einander bim braten; wau sie cznssm, so wollen wir sie ansnemen und wollen mit Gottes Hülsse ein gnts mütlein haben." Wenn Gefühl, Auge, Ohr, Nase gepflegt werden, weshalb soll man denn seine Zunge verachten ? Es ist eine der lächerlichsten Prüderien der Gegenwart, daß es für unanständig gilt, vom Essen und Trinken zu sprechen, während doch jedermann am guten Essen und Trinken sich erfreut. Der alte Homer war ehrlicher. Er läßt seine Helden „Menschen" sein. Glaubt man doch das schelmische Lächeln des alten Sängers zu sehen, wenn er von ihnen wiederholt sagt: „und sie erhoben die Hände zum lecker bereiteten Mahle." Wenn Achilles und Odysseus dies thaten, weshalb sollen wir es unterlassen? Freilich ist es wahr, daß der Geschmack ein arger Kuppler ist und daß er zum Schwelgen verführen kann. Aber das kann jeder Sinn. Dafür haben wir im Hirn einen Wächter, der über den Beilage zum „Laibacher TagVlatt" Nr. eingehend besprochen wird. Freiherr v. Thiingen sagt im Eingänge seiner Korrespondenz: „daß die Landwirthschast durch den Bismarck 'sehen Zolltarif-Entwurf nicht genügend geschützt werde; eine große Anzahl von Gütern, hauptsächlich landwirthschaftliche Produkte, gehen nach wie vor zollfrei ein, so: Wolle, Hans, Flachs, Häute, Felle, Haare, Borsten, Brennholz u. a. m. Der Zolltarif-Entwurf charakterisiert sich in der Hauptsache als ein Schutzzolltarif für die Industrie und eine Abfindung für die Landwirthschast; denn während beispielsweise Eisen mit einem Zoll von 20 Per-zent des heutigen Preises und darüber geschützt ist, ist Roggen mit einem von nur 3 Prezent abgefunden. Einigermaßen geschützt erscheinen nur Thiere, thierische Produkte, landwirthschaftliche Gewerbe und Hopfen, aber durchaus ungenügend ist der Zoll auf Getreide, der fast nur einer statistischen Gebühr gleichkommt. Getreide ist und bleibt eben in Deutschland stets das Hauptprodukt der Landwirthschast; sein Bau kann, ohne eine nachhaltige Bewirthschaftung des Bodens zu gefährden, nicht weiter eingeschränkt werden ; denn von den 54 Millionen Hektaren Flächeninhalt des deutschen Reiches sind jetzt nur noch 14 Millionen, also nur etwa 25 Perzent, dem Getreidebau gewidmet, während England 33 Perzent seines Flächeninhalts mit Getreide bebaut, Schottland, desgleichen Oesterreich, mit ihren vielen Gebirgen und Alpen, 36 Perzent. Soll der deutschen Landwirthschast wirklich geholfen werden, und soll Deutschland in seiner Ernährung unabhängig vom Auslande gestellt rlr' dann muß vor allem Getreide mit einem nichtigen Zoll belegt werden, wie solchen der vom »Kongreß deutscher Landwirthe" ausgearbeitete Tarif verlangt. Mit dem von dem Tarifentwurf vorgeschlagenen Zoll kann die Landwirthschast sich nicht zufrieden geben, sie muß alles daran setzen, lhn entsprechend zu erhöhen, und zwar muß dies sogleich geschehen; denn ist der Entwurf erst einmal Gesetz, dann ist auf Jahre hinaus nichts mehr zu machen. Bleibt dieses Bestreben erfolglos, dann wird die deutsche Landwirthschast wol den Kelch bis zur Hefe leeren müssen und langsam, aber sicher zu Grunde gehen. Der ländliche Mittelstand wird verschwinden, die reichen Kapitalsten kaufen sich für wenig Geld große Latifundien und treiben Weidewirthfchaft; der Bauer wird wieder, was er vor 2000 Jahren war, Hirte, ein Theil wandert aus, der Rest wird Socialdemokrat, und die sociale Revolution ist fertig, die mit dem Sinnesorganen thront, und der uns Hippels Ausspruch in Erinnerung bringt: „Das beste Mittel, gut zu verdauen, ist, einen Hungrigen zu speisen. Wirs alle deine Magentropfen zum Fenster hinaus und gebrauche dieses Mittel." Gewiß ist der Hunger der beste Koch, und gewiß schläft man nach tüchtiger Ermüdung eben so sanft auf einer Strohschütte, als auf guter Matratze. Man freut sich nach langer Einsamkeit und Stille schließlich auch über den Dudelsack. Damit ist aber nicht gesagt, daß man sich damit begnügen müsse. Nur das Ueoermaß und die Schwelgerei taugen nichts, wie sie eben überall nichts taugen. Die Wasserschwelger in den Kaltwasser-Heilanstalten von Prießnitz und seinen Nachfolgern laugen ihren eigenen Körper aus, wie der Tiroler das Gcmsfleisch unter dem laufenden Brunnen, und dann wundern sich beide, der eine, daß er kraftlos geworden, der andere, daß sein Gemsragont zähe schmeckt. Der Kaffeeschwelger Lichtenberg wurde so nervös, daß er von einem herabfallenden Buch zum schreckhaften Zusammenfahren gebracht wurde, noch ehe er den Schall hörte, den das Buch auf dem Boden hervorbrachte. Der Sybarit aber, der täglich eine Mahlzeit von sieben Gängen verspeist, wird schließlich eben so eßträge, als der arme Droschkengaul, der Tag und Nacht keine Ruhe erhält, unfähig zum Traben wird. („Herold.") 107 vom 10. Mai 1879. Cäsarismus endet. Das ist das Bild, bas ich vor Augen sehe, wenn der deutschen Landwirthschast nicht energisch geholfen wird, und sehr häufen sich die Anzeichen, die darauf Hinweisen. Die bäuerlichen Concurse wachsen wie eine Lawine, der Grund und Boden ist aufs höchste entwerthet, die sichersten Hypotheken werden beim Verkaufe nicht gedeckt, die Bevölkerung ganzer Landstriche arbeitet nur noch als Hörige für den jüdischen Wucherer, der sie von Hans und Hof treibt, wenn ihm der günstige Zeitpunkt gekommen scheint. Das ländliche Element ist zähe im Ertragen, seine Leiden und Schäden bleiben lange verborgen, aber wenn sie einmal aufbrechen, dann geschieht es reißend und unaufhaltsam, und in dieses Stadium sind wir eingetreten. Möge die Hilfe kommen, ehe es zu,spät ist."___________________________________ Tagesneuigkeiten. — FZM. Herzog von Württemberg ist, wie der Grazer „Tagespost" aus Wien mit-getheilt wird, nicht nach Serajewo zurückgekehrt, sondern mit langem „Urlaub" nach Schlesien gegangen. Der Urlaub dürfte mit der Entscheidung des Ordenseapitels des Maria Theresien-Ordens in unmittelbare Verbindung gebracht werden müssen und könnte mehr als ein bloßer Urlaub werden. Die Sache ist diese. Der Herzog trägt bereits das Ritterkreuz des Ordens, welches er sich im dänischen Feldzuge von 1864 erfochten hat, aber er durfte hoffen, zum Commandeur befördert zu werden gleich dem FZM. Philippovich, der den Rittergrad gegen alle Praxis übersprungen hat. Freilich sagt man, es sei nicht thnnlich gewesen, beiden, dem Höchst-kommandierenden und dem unter ihm Kommandierenden, dieselbe Auszeichnung zu verleihen, aber warum nicht? Tragen nicht Generäle und Lieutenants oft dieselbe Auszeichnung? Sind nicht drei Feldmarschall-Lieutenants und ein Oberst zugleich diesmal Theresienritter geworden? Warum konnten also ein Feldzengmeister und ein Feldmarschall-Lientenant — das war der Herzog damals noch — nicht gleichzeitig Commandeurs werden? So wurde in militärischen Kreisen gefragt. Gleichviel, der jetzige kommandierende General in Bosnien hat seine Nichtdeeorierung als eine tiefe Verletzung empfunden, und er scheint dieser Empfindung auch einen sehr lebhaften Ausdruck gegeben zu haben. — Die Neichsrathswahlen sollen nach Meldung Brünner Blätter schon Ende Juni l. I. stattfinden. — Zum Ausgleich mit den Czechen. Der deutschen Ausgleichsdeputation in Prag wird die czechische folgende Forderungen unterbreiten: Erlassung eines Vollzugsgesetzes zu § 19 des Staatsgrundgesetzes, welch letzteres die Czechen anerkennen, wonach eine czechische Universität errichtet, ein Nationalitätengesetz erlassen und ein besonderer Landes-schulrath für die czechifchen Unterrichtsanstalten eingesetzt werden soll, der in gemeinsamen Schulsachen mit dem deutschen Landesschulrathe zu tage» hätte. Die Wahlordnungsfrage soll, was die Curie des Großgrundbesitzes anbelangt, in suspenso bleiben. — Handelsvertrag. Am 8. d. wurde in Belgrad der provisorische Handelsvertrag mit Italien auf Grundlage der Meistbegünstigung und der Bestimmungen des mit England abgeschlossenen Vertrages unterzeichnet. — Zur Mordstatistik. Aus dem soeben erschienenen Entwürfe einer Statistik des „menschlichen Elends", versaßt vom Neichsrathsabgeordneten Otto Hausner, entnehmen wir unter ändern die für die Agitation gegen die Todesstrafe wenig förderliche Thatsache, daß in Europa mit Ausschluß der Balkan-Halbinsel, wo bekanntlich sowol individuell als international sehr viel massenhaft gemordet wird, jährlich etwa 14,800 Menschen von der Hand ihrer Mitbrüder den Tod finden. Die erste Stelle nimmt Rußland mit über 5000, die zweite Italien mit fast 3000, die dritte Oesterreich-Ungarn mit 22o8 Tödtuugen ein, wovon 794 aus Cisleithanien, 1848 auf Transleithanien entfallen. Das deutsche Reich mit etwas über 1000, Frankreich mit kaum 700, Großbritannien mit etwas über 600, vor allem aber die Niederlande mit nur 37 Tödtuugen geben schon ei« erfreulicheres Zeugnis größerer Achtung für das Menschenleben. Die eigentlichen Mordthaten, also die absolut todeswürdigen Verbrechen, betragen jährlich in Europa bei 4500, wovon auf Oesterreich 730 entfallen. — Cholera in Indien. Der elektrische Draht bringt aus Calcutta Nachricht, daß das heurige große Duodecennialsest in Hurdwar mit feinen Folgen ebenso traurig zu werden droht, als dasjenige von 1867 war. Es versammelten sich 750,000 bis 1.000,000 Pilger, und ungeachtet der von den Behörden getroffenen Vorsichtsmaßregeln brach die Cholera vor dem Schluffe der Feierlichkeiten in heftigster Weife aus. Die zurückkehrenden Pilgerscharen tragen nun die Krankheit in verschiedenen Richtungen nach ihrer Heimat und Cholera-Ausbrüche werden bereits aus Delhi, Unwitsur, Rawul, Pindi und anderen Ortschaften Nordindiens gemeldet. In letzterwähnter Station sind einige ErkrankungS-fälle unter den europäischen Truppen vorgekommen. Lokal-und ProvinMl-Hrigelegenheiten. Die PodestLwahl in Triest steht, nachdem der Kaiser die Wahl d'Angeli's nicht genehmigt hat, heute zum zweiten male auf der Tagesordnung. Nach Ansicht der offiziösen „Presse" wird die Nachricht von der Nichtbestätigung der Wahl des Dr. d'Angeli zum Podeftä von Triest in allen Kreisen, denen eine endliche Besserung der politischen Zustände in Triest am Herzen liegt, mit Befriedigung aufgenommen worden sein. An der Spitze des Triester Municipiums darf nur eilt Mann stehen, dessen Charakter und Gesinnung eine sichere Gewähr dafür bieten, daß die Com-mnnalverwaltung der großen Hafenstadt an der Adria vom Standpunkte der Zusammengehörigkeit mit dem Reiche geleitet wird. Eine derartige Bürgschaft konnte die Person d'Angeli's, den Anschauungen, Charakteranlagen und gewisse für feine Perfon zwingende äußere Verhältnisse zum willenlosen Werkzeuge in den Händen der „Progresso"-Partei gemacht haben, nie und nimmer bieten. Der Stadtrath und die tonangebenden Herren in Triest wissen nun, welche Wege die Stadtvertretung zu wandeln hat, wenn sie nicht in offenen Conslict mit der Regierung gerathen will. Die Majorität derselben dürfte vielleicht einsichtsvoll genug feilt, nicht neuerdings eine politisch compromittierte Persönlichkeit zum Bürgermeister wählen zu wollen. Demi die Ueberzeugung muß man denn nachgerade doch in Triest gewonnen haben, daß sich in Wien die Nachsicht und Langrnuth dem Treiben der „Progreffo"-Partei gegenüber erschöpft hat und daß angesichts der immer wiederkehrenden „Jrredenta"-Schwinde-teien in Italien die öffentliche Meinung in ganz Oesterreich hochgradig nervös zu werden beginnt bezüglich der steten Wiederkehr notorisch - illoyaler Oppositionsacte in der Hafenstadt. Die klugen Kaufherren in Triest werden die Tragweite dieser Thatsachen bei ihren lokal-politischen Berechnungen in Anschlag zu bringen und zu berücksichtigen haben, wenn sie nicht zum Schaden ihres Gemeinwesens den Conslict derart verschärfen wollen, daß dadurch in Zukunft die Haltung des Parlaments bei jenen Abstimmungen beeinflußt wird, aus deren günstige Erledigung ans Nächstliegenden finanziellen Gründen die Rheder und Kansleute der vom Reich so vielseitig subventionierten Hafenstadt einen ganz besonderen Werth legen müssen. Die österreichische Regierung hat sich endlich aufgerafft, dem Oesterreich feindlichen Treiben im Schöße des Triester Stadtrathes ein Ende zu machen. Möge die Regierung auf dem betretenen energischen Wege unbeugsam stehen bleiben und den Agitationen kräftig entgegenwirken. Es ist nicht zu zweifeln, daß der österreichische S t a a t s g e d a u k e in Triest wieder tiefe und starke Wurzel fasse» wird. Tarife der Südbahn. Vom 15. Mai l. I. ab treten nachstehend ver-zeichnete Tarife in Wirksamkeit: I. Ein Tarif für den direkten Güterverkehr zwischen den Südbahiistationeu Triest und Fiume und den Stationen der Jstrianer Staatsbahnen Pola und Rooignv einerseits und Stationen der Anssig-Teplitzer Eisenbahn, der böhmischen Nordbahn, der Bllschtiehrader Eisenbahn, der Dux-Bodenbacher Bahn, der Kaiser Ferdinands- und mährisch-schlesischen Nordbahn, der Kaiser Franz Josefsbahn, der Kaiserin Elisabethbahn, der Kronprinz Rudolsbahu, der österreichischen Nordwestbahn und süd-norddeutschen Verbindungsbahn, der Österreichischen Staatseisenbahn-Gesellschaft, der Eisenbahn Pilsen-Priesen (Komotan), der Prag»Duxer Bahn und der Tnrnan-Kralnp-Prager Eisenbahn andererseits, unter gleichzeitiger Aushebung des Tarifs für den direkten Verkehr mit österreichisch-ungarischen Seehäfen vom 1. August 1876 und des ersten Nachtrages hiezu vom I. November 1878, ferner des Spezialtarifes für den Transport von getrockneten und säuern Südfrüchten von Triest und Fiume nach Salzburg, giltig seit 15. Februar 1877, uud des vom gleichen Tage an giltigen Uebernahmetarises für Baumwolle, Schafwolle und Südfrüchte von Triest nach Stationen der Kaiserin Elisabethbahn. II. Ein Tarif für den Transport von Zucker (in Fässern, Kisten oder Säcken verpackt) bei Aufgabe von oder Frachtzahlung für mindestens 5000 Kilogramm pro Wagen von Stationen der Kaiser Ferdinands- nnd der mährisch-schlesischen Nordbahn, der österreichischen Staatseisenbahn - Gesellschaft, der österreichischen Nordwest- nnd süd-norddeutschen Verbindungsbahn, der Südbahngesellschaft und von Brüx (Eisenbahn Pilsen-Priesen [Komotau]), Anssig-Teplitzer Bahn, Prag-Duxer Bahn, nach Alexandrien, Beyrnt, Konstantinopel, Corsn, Jaffa, Larnaea, Pyräns, Port-Said, Salonichi, Smyrna, Syra, Trapeznnt und Volo via Triest oder Fiume, unter Aufhebung des gleichnamigen Tarifes vom 1. Jnli 1876. Exemplare dieser neuen Tarife können bei den Verbandsstationen oder bei der kommerziellen Direktion in Wien, u. zw. erstcrer zum Preise von 20 kr., letzterer zum Preise von 10 kr., bezogen werden. Die Deutschen in Oesterreich-Ungarn. (Schluß.) Alles das scheint freilich nun von keinem anderen als von „akademischem" Werthe. Welche Hoffnung können wir hegen, bei unserer staatlichen Getrenntheit von Ungarn ans die Stellung der Deutschen dort Einfluß zu gewinnen? Ehe ich diese Frage beantworte, erlaube ich mir vorerst die Bemerkung, daß der Deutsche, unter allen Nationalitäten der Monarchie, der am allerwenigsten herrschsüchtige ist. Im Einzelnen und im Ganzen ist er am meisten bereit, jedes Verdienst einer ändern Nation anznerkennen, jedes begründete Recht zu schonen. Mit welcher Liebe haben deutsche Gelehrte sich iit romanische, slavische und magyarische Sprachstudien vertieft! vou denen zu schweigen, die sich sogar entuationalisiert haben. Diese Objektivität, die keiner Nationalität feindlich gegenüber tritt, macht ihn nun auch am meisten geeignet, die Stellung einzunehmen, die er durch seine Kultur und seine Volkszahl in der Monarchie einzunehmen berufen ist. Der Deutsche in der österreichisch-ungarischen Monarchie ist sowol an Volkszahl als an geistiger Ueberlegenheit allen anderen Völkern gegenüber ein Riese. Aber bis jetzt noch ein Riese, der schläft. Sobald er erwacht und zum Bewußtsein kommt, muß er erkennen: daß er Oesterreich nicht aufgeben darf, denn er hat hier seine Sendung noch nicht erfüllt; daß er seine Nationalität nicht aufgeben darf, denn in ihr liegt sein Werth für die Monarchie. Seine Nationalität muß, sobald er nur will, als ein Factor anerkannt werden, mit dem zu rechnen ist, und zwar als weitaus der erste, mächtigste. Der Selbsterhaltungstrieb wird die Magyaren mit der Zeit lehren, daß ihr sicherster Freund und Beschützer vor Rußlands Umarmungen der Deutsche ist. Die gegenwärtig in Deutschland maßgebende Strömung kann nur eine vorübergehende sein. Das Volk des freien Gedankens kann kein Verbündeter Rußlands, sowie das an russisches Wesen vielfach erinnernde Jnukerthum nicht der Ausdruck deutschen Geistes sein. Der Deutsche ist auch den slavischen Völkern nicht Feind, er ist es aber dem absolutistische» Prineip, dessen einziger Vertreter Rußland ist. Sobald es einmal fällt, werden viele feindliche Nationalitäten im Lichte der Freiheit Frieden schließen. Das deutsche Element in Oesterreich-Ungarn erhebe sich nur einmal aus seiner Lethargie und gewinne Vertrauen in seine Kraft, und es wird auch Gehör finden, wenn es fein Wort einlegt für seine bedrängten Brüder in Ungarn und Sieben» bürgen. Wäre es etwa unbillig, müßte uns ganz Europa nicht zur Seite stehen, wenn wir für die Deutschen in Ungarn dieselbe Berücksichtigung ihrer Nationalität entsprächen, die wir in dieser Reichshälfte den anderen Nationalitäten gewähren? Der Deutsche wird von keiner Nation verlangen, ihre Nationalität auszugeben. Die Nationalität gehört so zum Wesen des Menschen, daß mau darauf nicht verzichten kann; am wenigsten wenn mau, wie der Deutsche, damit Autheil hat au geistigen Gütern, die der ganzen Welt thener sind. Daher darf er auch verlangen, daß er in seiner Nationalität respectiert werde. Nicht der halbdeutsche Zwitter, sondern der Deutsche mit voller deutscher Bildung ist der brauchbarste Staatsbürger Oesterreichs, nicht der Deutsche, der sei» De»tschth»m in Oesterreich abwirft, sondern der, der es mit aller Kraft bewahrt, ist Oesterreichs kräftigste Stütze, nicht die Regierung, die feine Nationalität unterdrücken wollte, wird feinen österreichischen Patriotismus kräftigen, sondern die, die ihren Werth erkennt. Znrückzuweiscn haben wir die Unterstellung, als ob unter der nationalen Richtung der Deutschen in Oesterreich eine der Monarchie feindliche Gesinnung zu suchen sei. Wir glauben unserer Monarchie nutzen zu können, indem wir Deutsche sind und bleiben, und diese Ueberzeugung bindet uns an unser großes Vaterland, sowie die Geschichte unserer Nation uns auf das innigste mit unserer Dynastie verbindet. Die Gemeinsamkeit des geistigen Lebens mit dem Deutschlands in Literatur und Wissenschaft haben wir als unser kostbarstes Gut zu heben und zu pflegen. Das Nibelungenlied wird auch ferner zur deutschen Literatur gezählt werden, obwvl es in Oesterreich sich ausgestaltet hat, und Goethe und Schiller müssen auch ferner die unseren bleiben, wenn sie auch keine Oesterreicher sind I Noch haben sich die Deutschen der Monarchie in ihrer gegenwärtigen Lage nicht zurcchtgesunden. Es fehlt ihnen ein gemeinsames Ziel, eine Hoffnung, eine Idee. Ohne Lebensziel kann ein Volk nicht gedeihen und muß entarten. Welche Spannkraft leihen den ändern Nationalitäten ihre nationalen Bestrebungen? Welches Selbstgefühl trägt sie dabei? Sollte Aehnliches gerade uns Deutschen der Monarchie nicht zukommen? Als das deutsche Reich, vou Napoleon dem Ersten vernichtet, am Boden lag, hielt Fichte feine Reden an die deutsche Nation. Er sagte: Wir sind zugrunde gegangen durch Trägheit und Selbstsucht. Selbstsucht war der Lebeustrieb aller geworden. Sie wird nicht durch Vernunft bestimmt, nur durch Furcht und Hoffnung. Treulos verräth ans Selbstsucht die Regierung das Volk, daS Volk die Regierung, der Freund den Freund; die sittlichen Bande halten nicht mehr, nur Furcht uud Hoffnung herrschen. Wir müssen ein Mittel suchen, uns ans diesem Zustande unsittlicher Selbstsucht zu erheben. Dieses Mittel liegt darin, daß wir eine sittliche Grundlage unserer Volksgesainmtheit gewinnen — er meinte sie zu finden in einer sittlichen Erziehung; ich meine, diese Gedanken auf uns angewandt, in einer sittlichen Idee. Eine sittliche Idee, für die ein Volk begeistert ist, drängt die gemeine Selbstsucht zurück und wirkt erziehend. Die Kulturaufgabe des Deutschen in Oesterreich ist eine solche Idee. Ein Baumeister hatte einst eine gothische Kirche zu bauen begonnen, starb aber, bevor sie vollendet war. Sein Nachfolger verstand den ursprünglichen Plan nicht mehr. Er baute sie zu Ende, aber ohne Verständnis. Sie bietet einen unerquicklichen Anblick, als ein verfehltes Werk. Da kam ein neuer Baumeister und erkannte den Grundgedanken des ersten, der bewnndernswerth war. Er konnte ihn nicht mehr ausführen, denn die Kirche stand vollendet. Er stellte daher nur ein Sakramentshäuschen ans in der Kirche, an dem er den Grundgedanken im kleinen zur Anschauung brachte. Daran erkennen nachfolgende Geschlechter nun die ursprünglich beabsichtigte hohe Schönheit de$ Werkes, und wer weiß, ob das Verlangen darnach nicht so mächtig wird, daß die ursprüngliche Idee noch zur Darstellung kommt! Oesterreich-Ungarn erscheint mir so verbaut, durch ein Mißverstehen der Idee, nach der es sich ursprünglich gestaltet hat. Diese Idee in die Erinnerung zu rufen, ein Sakramentshänschen zu errichten, das sie ausspricht, das mag unnütz scheine» für den Augenblick. Vielleicht ist es das doch nicht für immer. — (Der Landesfchulrath für Krain) beschäftigte sich in seiner am 1. d. M. abgehaltenen Sitzung mit nachstehend registrierten Gegenständen: 1.) Erledigung der Frage, betreffend die Nutznießung von Gemeindegrnndstücke» vouseite eines Schullehrers; 2.) Bestätigung der Wahl zweier Ortsschulraths-witgliedcr; 3.) Gesuche um Schulgeldbesreiung; 4.) Erledigung vo» Rccursen gegen Straserkenntnisse wegen versäumten Schulbesuches, von Strasnachsichts-, Geldanshilfs- und Remnnerationsgesuchen. — (Vergnügungsanzeiger.) Heute abends: Konzert der Musikkapelle Zörner im GlaS-salon der Casinorestauration. — Konzert der Zither-virtuosen Omuletz und Ferschuig i.t der Restauration des Hotels „Europa." — (Eine Offertverhau dlung) findet am 4. Juni im Amtslokale des hiesigen Militär-Verpflegsmagazins zu dem Zwecke statt, um den Bedarf an Brennholz und Holzkohlen für die Militärstationen Laibach, Stein, Münkendors und Rudolfswerth für die Zeit vom 1. Oktober 1879 bis 30. September 1880 fichcrznstellen. — (Erledigte Stelle n.) Beim Oberlandesgerichte in Graz ist eine Rathssekretärs- und in der hiesigen Männerstrafanstalt eine Gescmgen-Ansseherstelle zn besetzen. — (Hausindustrie.) Professor Dr. Exner hielt in der letzten Sitzung der Seetion „Austria" des deutschen und österreichischen Alpenvereines in Wien einen Vortrag über die österreichische Hausindustrie in den österreichischen Alpen und deren staatliche Pflege. In diesem Vortrage weist Redner darauf hin, daß sowol die Alpenpflanzen als auch der indo-germanische Volksstamm ihren Weg ans der Mitte Asiens genommen haben, daß, sowie die der Muttererde entnommene Alpenpflanze nur durch den Cnltivatenr erhalten wird, ebenso die Hausindustrie in den Alpen in der modernen Zeit nur durch staatliche Unterstützung fortgedeihen kann, und daß es sonach nicht Zufall ist, sondern den vielfachen gleichartigen Beziehungen zwischen dem Bewohner der Alpen und den Alpenpflanzen entspringt, daß auf der Festgabe die Alpenpflanzen getragen werden von einem Erzeugnisse der Alpen- industrie. Der Vortragende theilt mit, daß, um alte Industrien zu erhalten und neue zu begründen, in Oesterreich 85 Lehrwerkstätten vom Staate errichtet wurden, bezeichnet die Errichtung dieser Anstalten als eine echt österreichische Idee, aus welche wir mit Stolz blicken können, die auch vom Auslande nachgeahint wird. Auf dem Wege einer Wanderung durch die Alpen bespricht Redner die Holzschnitzereischulen zu Hallstatt, Mondsee, Hallein, Imst, Gröden, Taufers, Cles, Tione, Arco, Ampezzo, Villach und Wolfsberg, die Stein- und Marmor-industrieschulen zu Laas, Predazzo und Trient, die Spitzenschulen zu Jdria, Bleiberg und Proveis, die Maschinen- und Gewehrindustrieschulen zu Steyr, Klagenfurt und Ferlach, sowie die Silberarbeiterschule zu Ampezzo, weist darauf hin, wie durch diese zum Theile mit glänzenden Erfolgen geleiteten Schulen ein produktiver Act staatlicher Erziehung gehegt werde, der geeignet ist, Wohlstand zn erhalten und gesunkene Orte wieder zu erheben, und schließt mit der Bitte an alle Mitglieder des Alpenvereins, jene Lehrstätten sowie sie einen Ort betreten, wo sich eine folche befindet, bei ihren Wanderungen zu besuchen und moralisch und materiell eine Institution zu unterstützen, welche die Industrie der österreichischen Alpenländer zum Wohle und zur Ehre des Reiches heben, kräftig machen und zur Blüte bringen soll. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Infolge frischen Schneefalles und anhaltenden Regens auch die Gewässer in Kärnten aus ihren Betten getreten und richten auf Feldern und Straßen «roßen Schaden an, hier und dort sind Erdabrutschun-yen und Bahnverkehrsstörnngen zu befürchten. — In Graz hat sich infolge einer Vonseite des steier-märfischen Gebirgsvereines erfolgten Anregung ein au» allen Ständen zusammengesetztes Comite consti-tuicrt, das sich die Ausgabe gestellt hat, den Fremden-zuspruch nach Graz und Steiermark zn fördern und zu regeln. Das Comite wird im Vereine mit den in verschiedenen Theilen des Landes vom Gebirgs-vereine ins Leben gerufenen Lokalcomites für Führer, Orientierung und Unterkunft sorgen und will den Fremden vor Prellereien und sonstigen Plackereien dadurch bewahren, daß es ein eigenes Ansknnfts-und Beschwerde Bureau in Graz errichten und all-fälligen Uebervortheilungen nötigenfalls durch Warnung des Reisepublikums im Wege der Presse und der Reisehandbücher begegnen wird. Ferner wird das Comite ein zweckmäßig eingerichtetes Rcise-handbuch („Führer") für Graz und Steiermark herausgeben. — (Aus der Künstlerwelt.) Carlotta Patt i, welche soeben in Italien, der Heimat ihrer Eltern, zum erste» male konzertiert, scheint auch dort kein Glück zu haben. In den bisher von ihr besuchten Städten war das Publikum gegen sie sehr kühl, während es gegen die in ihren Kouzerteu mitwirkenden Künstler Heller (Violine), Löwenberg (Piano) und de Munk (Violoncello) sehr zuvorkommend ist. Vor ein paar Tagen gab Carlotta indem kolossalen Mailänder Theater „Dal Venne“ ein Konzert, welches mit Ausnahme der Logen sehr schwach besucht war. — (Beilage.) Dem heutigen „Laibacher Tagblatt" liegt für die P. T. Stadtabonnenten das vollständige Verzeichnis der Reclam'fchen Universal-Bibliothek bei. Komplettes Lager dieser billigen Bibliothek, auch im eleganten Originaleinbande, hält Jg. v. Kleinmayr & Fed. Bambergs Buchhandlung in Laibach. Bei Bestellungen genügt die Angabe der Nummer. _____________ Witterung. Laibach, 10. Mai. Regen anhaltend, schwacher Ost. Wärme: morgens 7 Utir + 10’4°, nachmittags 2 Uhr + 10'7"C. (1878 + 16 9"; 1877 + 17 6» G.) Barometer im Steigen, 722 "29 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 1316, um 01* über dem Normale; der gestrige Niederschlag 13 60 Millimeter Regen. Telegramm. Wien, 9. Mai. Dem „Fremdenblatt" zufolge verlautet in Abgeordnetenkreisen auf das bestimmteste, die Session des ReichsratheS werde am 17. Mai durch den Kaiser mit einer Thronrede feierlich geschlossen werden. Epilepsie (Fallsucht) heilt brieflich der Spezialarzt »r. Hilllseh, Dresden (Neustadt). Grössto Erfahrung, da bereits über 11,000 Fälle behandelt. (177) 15—5 Telegrafischer Kursbericht am 10. Mai. Papier-Rente 66 45. — Silber-Rente 67'—. — Gold-Rente 78'95. — 1860er Staats-Anlehen 127'—. — Bank-actien 828. — Kreditactien 259 80. — London 117 40. — Silber —. — it. k. Münzdukaten 562. — 20-Francs-Stücke 9-36'/,. — 100 Reichsmark 57 75. Schmerzersiillt geben wir die höchst betrübende Nachricht, daß Frau Herrn, v. Möppl-Sonnmaltlen grli. v. Höfftrn )u jSaalfelb am 9. d. M. um 4 Uhr nachmittags im 25. Lebensjahre nach kurzen Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, selig in dem Herrn entschlafen ist. Das Leichenbegängnis findet am 11. Mai um halb 5 Uhr nachmittags * vom Tranerhanse Nr. 17 (Rathausplatz) nach dem Friedhofe zn St. Christoph statt. Die heil. Seelenmessen werden in mehreren Kirchen gelesen. Die thenere Verblichene wird dem frommen Andenken empfohlen. Laibach am 9. Mai 1879. Itoterl Jtifkr o. SAöppt-Sonnroald««, Stationsches der f. k priv. Kaiserin Elisabethbahn, als Gatte. Jlngetita o. Jiüfftrn-Siwlfefil, als Mutter. Ernst o.6öff«rn-Saatf«Id, als Bruder. ® “O _a-3 8 S,” 3 &s-S ° °'3 S" s'sif 3* 3 $ m Zalmwelil jeder und heftigster Art beseitigt dauernd das berühmte Pariser I.ltoil, wenn kein anderes Mittel hilft! Flacon ä 50 kr. bei Herrn Apotheker Birscliitz. (172) 9—3 Hauptgewinn ev; 400,000 Mk. WM Die Gewinne garantiert der Staat. Einladung zur Betheiligung an den Gewinn-Chancen der rom Staate Hamburg garantierten "grossen Geldlotterie, in welcher Uber 8 Millionen 200,000 Mark slclier gewonnen werden müssen. Die Gewinne dieser vortheilhaften Geld-Lotterie, welche plangemäss nur 86,000 Lose enthält, sind folgende, nämlich: Der gfrössto Gewinn ist ev. 400,000 M. Prämie 250,000 Mark 1 Gew. zu 150,000 100,000 60,000 50.000 40.000 30.000 25.000 20.000 15.000 12.000 10,000 8000 (»000 5000 ti Gow. zu 4000 Mark 71 w 3000 „ 217 M 2000 „ 2 1500 2 „ 1200 „ 531 „ 1000 673 „ w 500 930 n 300 65 200 100 150 24650 „ 138 „ 1400 124 70 100 „ 7300 G. a 94 u. 67 7850 G. ä 40 u. 20 1 „ 1 „ 1 ' 2 5 , 2 . 12 , 1 24 , 3 , 2 . 54 . und kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen zur sicheren Entscheidung. Die erste Gewinnziehung ist amtlich festgestellt, und kostet hierzu das ganze Originallos mir 3 fl. 40 kr., das halbe Originallos nur 1 ü. 70 kr., das viertel Originallos nur — fl. 85 kr., und werden diese vom Staate garantierten Original- Lose (keine verbotenen Promessen) gegen frankierte Einsendung des Betrages selbst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. Jeder der Betheiligten erhält von mir neben seinem Originallose auch den mit dem Staatswappen versehenen Originalplan gratis und nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesaudt. (205) 12—6 Die AüszaMmi ifl Versend» der Gewii- rrolflori erfolgt von mir direkt an die Interessenten UdIUdI prompt und unter strengster Verschwiegenheit. MM- Jede Bestellung kann man einfach auf eine Posteinzahlungskarte machen. Man wende sich daher mit den Aufträgen der nahe bevorstehenden Ziehung halber bis zum 15. Mai d. J. vertrauensvoll an Samuel Hecksclier sen., Banquicr und Wechsel-Comptoir in Hamburg. AllgekommeneFremde am 9. Mai. Hotel Stadt Wie». Hellmann , Koltan», Fischer, Helsferich, Kansleute, und Dr. Bavorovsky, Wien. — Alijankik, Moräutsch. — Smola, Gerichtsadjnnct, Rcisniz. Hotel Elefant. Braune, Kausm., und Engel, Dleif., Wien. — Tolazzi, Handelsmann, Loitsch. — Arator, Reisend., Prag. — Tornz, Hdlsm., Klagenfurt. — Biautner und Büchler, Kflte., Agram. Mohren. Süßmann, Kfm., und Cerjov Maria, Agram. — Ulmer, Reis., Babiz. — Deschmann f. Frau, Lnkoviz. — Bratusch, Private, Fiume. Verstorbene. Den 8. Mai. Agnes Jenko, Jnwohnerstochter, 12 Jahre, Zivilspital, Gehirn-hautentziindnng. Den 9. M a i. Maria Doberlet, Hausbesitzerin, 61 Jahre, Tirnauergasse Nr. 13, Rothlaus. — Andreas Bab-Jti!, Arbeiter, 63 I., Zivilspital, Entkräftung. — Her« Mine Edle v. Schöppl, Sta-tionschefs-Gattin, 26 Jahre, Rathausplatz Nr. 17, Lungentuberkulose. — Philipp Solcher , Hausbesitzers- und Schlossermeisters-Sohn, 4 I. 3 Mon., Elisabeth - Kinderspital, Diphtheritis. Gedenktafel über die am 14. Mai 18 7 9 stattfindenden Li citationen. 3. Feilb., Kernessez'sche Real., Rosalniz, BG. Mött-ling. — 3. Feilb., SoPsiS'sche Real.,Gradae, BG.Mötlling. — 1. Feilb., Prim'sche Sieal, Untergolo, BG. Laibach. — 3. Feilb., Kikel'sche Real., Jggdors, BG. Laibach. — 3. Feilb., Jakopin'sche Real., Skril, BG. Laibach. — 3. Feilb., Jankovii'sche Real., Bresoviz, BG. Laibach. — 1. Feilb., Peternel'sche Real, Zlebe, BG. Laibach.— 1. Flb,, Noval'sche Dien!., Tazen, BG. Laibach. —3. Feilb, Stirn-sche Real., Michclstetten, BG. Krainburg. — 1. Feilb., Ja-pel'sche Real., Jskavas, BG. Laibach. — 1. Feilb., Zor-man'sche Real., Rnpa, BG. Krainburg. — 9iclic. Ben koscher Real., Berblenje, BG. Laibach. Hotel „Europa": Heute den 10. und morgen den 11. Mai großes Iitklerkonzert der beiden Zithervirtuosen und 14 Fembrwg unter gefälliger Mitwirkung des Herrn ]M. Föregg Anfang 8 Uhr abends. Entree frei. In Oesterreich-Ungarn, Deutschland, Frankreich und Portugal ist geschützt W ilhelms antiarthrilischer antirheumatischer Blutreinigungs - Thee (blutreinigend gegen Gicht nnd Rheumatismus) ist als irrühjalirS'ltur als das ttnjtgt und sicher wirkende Dtutreinigungsmittel anerkannt. Beioillignng der f. f. Hoskanzlei lernt Beschluß , 7. Dez. 1858. | ünlfcfiitilcn tciuiifirl, Wirkung cxccßcnt, Erfoffl «mimnt. nn?r «KAM, Durch Allerh. Sr. 1.1, 1 Majestät Patent gegen j Fälschung gesichert. Wien, 18. Mai 1870. j Dieser Thec reinigt den ganzen Organismus; wie (ein anderes Mittel durchsucht er die Theile des ganzen Körpers und entfernt durch innerlichen Gebrauch alle unreinen abgelagerten Krankheitsstoffe ans demselben; auch ist die Wirkung eine sicher andauernde. Gründliche Heilung vou Gicht, Rheumatismus, Kindersiißen und veralteten hartnäckigen Uebeln, stets eiternden Wunden, sowie allen Geschlechts- uud Haut-ausschlags-Krankheiten, Wimmerlu am Körper oder im Gesichte, Flechten, syphilitischen Geschwüren. Besonders günstigen Erfolg zeigte dieser Thee bei Anschoppungen der Leber und Milz, soivie bei Hämorrhoidal-Zuständen, Gelbsucht, heftigen Nerven-, Muskcl-nnd Geleukschmerzen, daun Magendrücken, Windbeschwerden, Untcrleibsverstopfuug, Harnbeschwerden, Pollutionen, Mannesschwäche, Fluß bei Frauen u. s. tu. Leiden wie Skrophelkrankheilen, Drüsengeschwulst werden schnell und gründlich geheilt durch anhaltendes Theetriiiken, da derselbe ein mildes Solvens (auflösendes) nnd uriutreibendcs Mittel ist. Allein echt erzeugt von Franz Miküekm, ÄpothcRcr in Neunknrckien. Ein Packet, in 8 Gaben getheilt, nach Vorschrift des Arztes bereitet, sammt GebrauchSaniveisiuig in diversen Sprachen 1 Gulden, separat für Stcinpel und Packung 10 fr. Wtti-nuiigf. Man sichere sich vor dein Ankauf von Fälschungen und wolle stets „Wilhelms antiarthritischen antirhenmatischen Blutreinigungsthee" verlangen, da die blos nnter der Bezeichnung antiarthritischer antirheumatischer Blut-reinigungsthee austauchendeu Erzeugnisse nur Nachahmungen sind, vor bereit Ankauf ich stets warne. Zur Bequemlichkeit des P. T. Publikums ist der echte Wilhelms antiarthri-tische antirhenmatische Blntreiuigungsthee auch zu haben (10) 7—5 in Laibach: Peter Lassnik^ Adelsberg: Jos. Knpferschmidt, Apotheker; Agram: Sig. Mittlbach, Apotheker; Borgo: Gins. Bettanini, Apotheker; Brnck a. d. Mur: Albert Langer, Apotheker; Bozen: Franz Waldmüller, Apotheker; Brun eck: I. G. Mahl;' Belo-l)är: Rnd. Swoboda, Apotheker; Brixen: Leonhard Staub, Apotheker; Bleiberg: Joh. Neusser, Apotheker; Eilli: Baumbach'schc Apotheke und Franz Ranschcr; Cor-mons: Hermes Eodolini, Apotheker; Cortina: A. Cambrnzzi; D ent sch -Landsberg: Müllers Erben; Essegg: I. C. v. Dienes, Apotheker, und Joses Gobetzky,Apotheker; Fürstenfeld: A. Schröckensux, Apotheker; Frohnleiten: B. Blnmaner; Friesach: O. Rußheim, Apotheker, und A. Aichinger, Apotheker; Feld-bach: Joses König, Apotheker; Görz: A. Franzoni, Apotheker; Graz: I. Pnrg-leitner, Apotheker; Guttaring: S. Batterl; GrubiZnopolje: X>ofef Stoltch; GospiL: Valentin Bouk, Apotheker; Grafendors: Josef Kaiser; Hermagor: Jos. M. Richter, Apotheker; Hall (Tirol): Leop. v. Aichinger, Apotheker; Juden-bnra: F. Senekowitsch; Inn ich en: I. Stapf, Apotheker; Imst: Wilhelm Deutsch, Apotheker; Jvanic: Ed. Tollovic, Apotheker; Karlstadt: A. E. Katkic, Apotheker, und I. Benic; Klagenfurt: Karl Elementschitsch; Kindsberg: I. Kariiteic; Kapfenberg: Turner; Knittelseld: Wilhelm Vischner; Krainburg: Karl Schaunig, Apotheker; Lienz: Franz v. Erlach, Apotheker; Leoben: Joh. Pc-ferschy, Apotheker; Marburg: Alois Quandest; Möttling: F. Wacha, Apotheker; Mürzzuschlag: Johann Danzer, Apotheker; Mnrau: Joh. Steyrer; Mitrowitz: A. Kerstonovich; Mals: Ludwig Pöll, Apotheker; Neu mar kt (Steiermark): Karl Maly, Apotheker; DtoHac: Edo Tomaj, Apotheker; Pr aß b erg: Joh. Tribuk; Pettau: C. Girod, Apotheker; Peterwardein: L. C. Juuginger; Rudolsswerth: Toi». Rizzoli» Apotheker; Rottenmann: Franz X. Illing, SlpotH.; Roveredo: RichardThaleS, Apoth.; R adkersburg: Cäsar E. Audrien, Apoth.; Samobor: F. Schwarz, Apoth.; Sebenieo: PeterBeros, Apoth.; Straß- A. Kraiesowits, Apoth.; Binkovce: Fried. Herzig, Apoth.; Warasdin: Dr. A. Halter. Apotheker; Windischgraz: Jos. Kalligaritsch, Apotheker, und G. Kordik, Apotheker, Windisch-Fcistriz: Adam v. Gntkowski, Apotheker; Zengg: Jos. Aeenrti, Apoth.; Zara: V. Androvic, Apoth.; Zlatar: Joh. N. Pospisil, Apoth. Lokal-Veränderungs-Anzeige. Vom 8. d. M. ab befindet sich mein IcrfmufsfoRafc im Perkeft'jckle»l Kaufe in der Elefantcngassc. Ich fii£)Ie mich verpflichtet, für den zahlreichen Besuch meines bisherigen Verkansslokales in der Sckellenburggasse iPostgasse) meinen geehrten P. T. Kunden dcn wärmsten Dank auszusprechen, nnd erlaube ich mir die Bitte anzn-fiigeii, mich auch in dem neuen Zuckerbäckerei-Verkaufslokale mit zahlreichen Besuchen nnd Aufträgen beehren zu wollen. Ergebenste (221)3-2 Maria Doltmann. Zahnarzt Paichels Munäwasser-Essenz und Äa^npukoer, die vorzüglichsten Zahnerhaltungs- und Reinigungsmittel, sind außer im Ordinationslokale an der Hradeekybrücke, 1. Stock, noch bei den Herren Apothekern Mayr und S v o b o d a, sodann bei Herrn K a r i n g e r und in Bischoflack bei Herrn K o e c 1 i zu haben. (145) a 13 Spu-^rftüd’u’n bei Carl Karinger. (i6?) 3 Echten Lager-Granntwein (ohne Durchzug) offeriert zu billigsten Preisen Jj. Koller, Fabrik für Verwerthuug der Weinrückstände in Brunn a. Geb. bei Wien. (215) 3—3 ? ®. t. au|c6l. »fittr. Mit f. migitt.ftle.9 Kkelkenwnrzek-Huinl-Gssmz! Nocli nie fiat nach bisherigen Erfahrungen die auS obiger Wurzel gewonnene Essenz ihre Wirkung versagt bei Beförderung einen üppigen Haar-nnd Bartwuchs»«, selbst auf kahlen Stelle». Diese gute Wirkung bewährte sich bisher bei Jedermann ohne Unterschied des Alters v.. Geschlechtes, wovon viele Dank- it. Anerkennungsschreiben Zeugniß geben. Preis 1 ff, ü. W. Zu obige» Essenz ist ausschließlich nur die bei mir erzeugte Chiimi‘in«lcii-Pomaen ihre »r Dieselbe besitzt die wunderbare Eigenschaft, grauen oder w->ü-n Ha«ren ihre ursprüngliche Farbe, letoch erst uatSsi tvä ^OTagen wo die Wirkung ersichtlich wird, io,ederzugeben. «»»»>„d^gün,"ch fnnn ick al-j ltUf Ml diesem Zweck CtmiflCö, DClUv 11,10 ran,1}‘rCtrl” sas ' hi«. Äßtrlimactt cructt, We.«,' °"^Nr ie>^F°brU°t^sin^echt und wirksam, welche nebenstehendc prrhokollirle Schutzmarke als «igne'te tragen. Obige Spezialitiite» sind nur echt im Ke» raI-Versendnn,S-Depot von j. Pa« er«oss, Parfümeur u. Inhaber mehrerer k. k. Privilegien Wien, I« Spiegelgasse s, zu beziehen. AebrauchSanweisnnge» find in verschiedenen Sprachen^znr^Verfii^nng bciflclcflt. — Auswärtige " _ i. nXot* nc-nmn fti nt Pili bciflclcflt. — »usicatuat Bestellungen ,§.c^c” dost Nachnahme oder geaen Einsendung des Betrages pünktlichst efsektuirl und per Flacon 10 kr. lLmballage berechnet. 914., Depot in lialTbach; Ed. Mahr, Parsumeur. D Druck von Jg. v. K l ei nnrayr L $ e &. 8 a m b e r g. $ erleget: Cttemnr Bamberg. Kür die Redaetion verantwortlich: Franz Müller.