»«hlßai», »il»,,, str Alle.'' Kr-itag S. «etvb-r I8«8. H IN. Jahrgang Die ^Marburger Zeitun mß Hauß monatlich ZV ^ ................ ^.... vr. », mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung Lv" kr. Jiiseraten-Äem^ kommen. Ä!»!«.'',»'«," Marbiir«: «an,jährig e fl., holbjöhrig S sl., «lewljiihrig l fl. S» kri f», Suft'll«,« Ä^l° b/i i5.!V?. 7»- 'ui'db-i Sinsch-lw«, Zlir >i1,schichte des Tnnes. Die Ereignisse in Böhmen find um so betrübender sür die Freunde verfassungsmäßiger und sreil»eitllcher Zustände, als lvir nach dem Ausgleich mit Ungarn, wenn auch nicht auf stille, mühelose Arbeit, so doch auf ungeftörtt Entlvicklung gerechnet Der czechische BoitSfriedenSbruch hemmt nicht allein den ruliigcn Gang dcr inneren Politik: die Folge desselben ivirft unS auch in eine Zeit zurück, die nicht wiederkehren sollte in Oeslerreich — in die Zeit der politischen Verfolgung und der AusnalmSzuständt. Dem Auslände gegenüber schwächen unS die eztchilchen Wirren und nützen dei» Acinden Oesterreichs und seiner befferin Steugestaltung. Der Ausgleich dieSsettS' der Lntha ,st für unS keine lveniger zwingende Rothtvendigkcit, als die Versöhnung mit Ungarn eS gtwescn. Preußen und Rußland solle» die Einseßung einer Kommission der Großmächte vorgeschlt^gen haben zur Untersuchung der bulgarischen guiiünl^e. Disfer Bortchlag soll von Wien nuS sogleich und Mit der Beglündung von der Hand ge>viese» worden sein, daß die Pforte sich biS jetzt vollständig sähig gtzeigl h.»bt. die bulglNische ^)vaS Dn Verlangst, und daß lch's ausführ', wenn ich mir lvaS in den Kopf gesetzt Hab'.... Und lvimn seh' ich Dich n»^chher wieder? Wann und wo kommen wir lvieder zusatnmen?" „Das übcrlaß nnserm Herrgott." erwiderte Kordll fast feierlich, — „ivann und wo'S aber geschieht, will ich Dich fragen, ob Du Wort gehalten hast!" Der i^'ursche eille hastigen SchrilteS fort. Kordel trat an die Thüre. um nach dem Himmel zu sehtN. Cr war noch mit dichter weißgrauer Hülle bedeckt, und daS ganze Gewölk jagte in unruhigem Zuge dahin, aber eS hatte sich wi.der gehoben und strcifte nur die Berghäupter und FclSgipfkl; die miitlere Berglage war ivitder frei und ungrfälzrvet. Der Trank für die kranke Kaltzin. aus allerlei Krautern znsamMngebraut. ivar inzwischen fertig geworden und die S'nnccin eilte damit nach dem Siall Es stand noch übler mit dem Tl>icrc. der eingegossene Heiltrank fruchtete nichlS. und trotz aller Mittel und Versuche, ivelche Erfahrung und Ucbung dem Mädchen an die Hand gaben, war eS bald unverkennbar, daß eS vriloilN tvar. Fast zivei Stunden waren über diestr Beschäftigung vergangen. alS daS Tliier Ver.ndtt hatte und jede weitere Sorgfalt überflussig ivard. „J'tzt l)ab' ich micti so gefr>ut," sagte Kordel, es betrachtend. „d.iß w,r auch lzeuer so glücklich gewesen sind, und jetzt itt, l'tzten Augenblick kommt noch ein solches Unglück! Der Bauer wird nit wenig attsb'gelir'n — die schönste Kalbin und so aus einmal . . . eS ist liell — licht, als wenn il^r Jemand iraS angethan hätt'...." Sie velslnmmte. aber ihre G'danken folgten Quasi und der Möttlichkeit. daß wolil er eS gewesen, der die Ziegen verspr.ngte wenn er auch dem Ttziere etwas gegeben lialte. Vielleicht nicht um eS zu tiidten. sondern nur um sie ln der Alm festzuhallen. nachdem alle Andern sich entfernt hatten? Di« l«»«bfchaftUche Tcha«bSH>»e. Marburg. 8. Ottober. Der Beschluß des Landtaget, wegen Uebernahme des landschaftlichen TdealerS mit der Gemeinde Gr«z in Unterhandlung zu treten, wird na-türlich von den zunächst Betheiligten am eifrigsten besprochen. Da sichs aber um eine Sache des Landes handelt, so verdient die Frage auch in weiteren Kreisen Beachtung. Der alte Sa^ daß die Schaubühne eine BildungSunstalt sei. ist auch in diesem Streite brtont worden. Niemand läugnet. daß die Schaubühne überhaupt eine solche Anstalt sein könne — daß es die landschaftliche Bühne nicht ist. dürftN aber gerechte Beurtheiler derselben auch nicht in Abrede stellen. Eine Bühne, die, von den Kunstwerken der Wiener Borftadtmusen zu geschweigen. so tief «zelunken, daß sie z. B „Margarethl und Fäustling" zur Aufführung bringt — eine solche Bühne hat den Anspruch auf die Ci»re, der Bildung zu dienen, sicher verloren. Soll die Grazer Bühne, von drr hier die Rede ist. zur Bil-dungSanstalt erhoben werden, so ist dies eine Angelegenheit der Haupt-stadt —' wie es wieder Sache der Trazer ist, ob die Gemeinde, ob eine Gesellschaft sich dieser Aufgabe unterzieht. Die Schaubühne kann nicht mehr Sache deS Landes sein — bon Rechtswegen. Mit welchem Fuge kann der Landtag von den Steuer-pftichtigen einen Beitrag verlangen für Zwecke. welche denselben ferne liegen und liegen müssen, jedenfalls so lange. biS Alle» geschaffen ist. was unentbehrlich zum Gedeihen der Gesammtheit und der einzelnen Bür^r. Wer — und schwärmte er noch so begeistert für die Hebung des Theaters — wer vermag auch nur ein fernes, serncs Jahr als daS glückliche zu bestimmen, in welchem die allerdringendften Bedürfnisse ihre unerläßlichste Vesriedigung gefunden? Und wenn serner die Bildung durch Schaubühnen so nothwendig ist. müssen nicht die übrigen Städte des Landes, die weniger Bildungsmittel besitzen, als die Hauptstadt, noch berechtigter sein, Theater als Landesanstalten zu fordern — und muß diese Berechtigung nicht um so eher zugestanden werden, je mehr eine Gemkinde der Bildung noch entbehrt — haben dann nicht die Marktflecken und die Landgemeinden vor Allem ein Recht auf diese Bildung? Das ist die solgerichtige Entwicklung der Lehre vom Theater als Landessache — und beweist schlagend die UnHaltbarkeit derselben sogar in dem Falle, wenn dtls Theater alt Bildungsanstult betrachtet wird. Die landschastliche Bühne aber, wie sie ist. fröhnt nur dem Genüsse der Besucher, und diese müssen und sollen dafür bezahlen. Wie kommen die unbethkiligten Landesbürger zu der Verpflichtung, wegen Sicherung dieses Geuuffes in ihren Säckel greifen zu müssen? Das Bewußtsein, eine Bühne vls Landeöanstalt zu besitzen, und wäre sie noch so trefflich — dieses Bewußtsein tröstet keinen einzigen Steuerträger: vor solcher Ruh-mesduselei haben die Leute sich bewahrt im Lande der erdrückenden und rückständigen Steuern. Ist das fragliche Theater für die Hauptstadt ein Bedürfniß. so mag die Bevölkernug ausschließlich die Oorge übernehmen; sie wird es in diesem Fol! ohne Zwelsel und sie kann dem Bedürfniß genügen. Eine Be-vülkerung, wie jene der Hauptstadt — eine Bevölkerung von fünfund-siebzig tausend Seelen muß die Mittel erschwi^en für jeden von ihr als nothtvendig erkannten Zweck. Eine so große Bevölkerung sollte zu stolz sein, um eine zu ihrem eigenen Vergnügen — oder wenn man gerade will, zu ihrer besonderen Bildung — gewidmete Anstalt vom ganzen Lande sich erhalten zu lassen. „Den schönen Kranz." sagte sie dann kopsschüttelnd, „den brauchst Du jetzt auch Nil mehr — den nehm' im mit hinunter... und aufgehalten." fetzte sie rascher binzu. „bin ich jetzt auch von nichts mehr! — Ich will aber auch gleich fort; um die Kalbin kann morgen der Bauer heraus kommen oder der Kn'cht. . . wenn ich mich jetzt auf den Weg mach' und der Quasi die Botschaft ausgerichtet hat. müssen sie mir begegnen, eh' ich zu dem Marterl hinunterkomm .. In der schon vorher aufgeräumten Hütte war bald AlleS wieder zurecht gestallt: sie ergriff den unnöthig gewordenen Kranz und trat unter die Hültenthür. indem sie sich bekreuzte und mit Weihwasser besprengte. Das Gewölk jagte und flog wie zuvor, und vom Norden her pfiff eS schneidig kalt. „ES sieht fast bedenklich aus!" flüsterte sie, um sich her-blickend, „vielleicht »värs am Gescheidtrsten. wenn ich im Käser blieb, bis sie kommen und mich holen.... Aber warum soll ich ihnen den Schrecken machen? Bis zum Wald komm' ich jedenfalls hinunter, und wenn ich nur den erreicht Hab', dann kann'S so weit nimmer gefehlt sein.... Also in GotteS Namen, vorlvärts und frisch auftielretkn!" Sie schloß die Thür und prüfte den Verschluß ; dann eilte sie den grünen Almplatz dahin, welcher nach drm Thale zu von einem vorspringenden Felsknie wie von einer schützenden Mauer umgeben war. Der Wind hatte einen Augenblick nachgelassen und senkte die Flügel, als wolle er Athem holen zu erneutem Ansturm. daS Gewölk benutzte die Ruhe, um sich in die Tiefe zu senken und wie eine riesige grauweiße Schlange den Steinberg herabzukriechen. Ungefährdet hatte Kordel den FelSvorsprung erreicht und war um die Bergschneide getreten — links stürzte die Wand neben dem schmalen Pfade senkrecht ab, daß die Tannen-Zipfel von unten vergeblich sich in die Höhe streckten, zur rechten Seite lag wüstes,. unwirthlicheS Felsengetrümmir wild durcheinander und sties^ in eine schaurige Felsschlucht empor; eS gab keinen Weg. als den schma-len Pfad, der zwischen dem Abgrund und dem SteingeröU sich zur Halde senkte, die in beträchtlicher Enlfernung grün und freundlich vom Wald. säume herauf winkte. Kordel hatte eben die Mitte der grführlichen Bahn erreicht — da tönte ihr entsetzliches Gebrüll in'S Ohr; durch die Bergschlucht herab fuhr der Sturm, wie aufheulend vor Wuth sein Opfer zu vermischte Rachrichten. (Aus dem Hofleben einer frommen Königin). Eine Persönlichkeit der diplomatischen Welt. die längere Zeit sich in Madrid aufgehalten, erzählt folgendes Geschichtchen aus dem Hofleben der frommen Königin. Isabella befand sich zum erstenmale in gesegneten Umständen, als von unbekannter, aber leicht zu errathender Seite ein düsteres Gerücht über den Ausgang ihrer bevorstehenden Entbindung in Madrid verbreitet wurde. Ss hieß, in der Kirche San Isidor habe der Priester, der die erste Frühmesse am Hochaltare gelesen, im Tabernakel ein todteS Kind, eine Krone auf dem Haupte, gefunden, und auf Anrufung des hcilitien Isidor, als Patron der Kirche, sei der Spuk plötzlich verschwunden. Man deutete die räthselhafte Erscheinung auf eine gehl-geburt JsabelloS, und bei Hofe, wohin daS Gerücht auch gedrungen und Mlt Schlecken auftienommen worden, gab eS Leute genug, welche tröstenden Rath wußten. In der genannten Kirche stand die prächtig geschmückte Statue des heiligen Isidor, dem einer der früheren Herrscher in frommer Anwandlung diamantene Hosenknöpfe geschenkt. In späteren Iahren machte die geldbedürstige Regierung bei dem hölzernen Heiligen. eine Anleihe und nahm ihm die kostbaren Hosenknöpfe weg. Die ge»ft« lichen Rathgeber bei Hofe meinten jetzt, die Erscheinung des tobten Kindes im Tabernakel deute auf den Zorn deS heiligen Isidor, der seinen ent-liehenen Schmuck wieder zurückfordere. Wenige Tage später wurde der von den Jesuiten ausgesprochene Wunsch deS Heiligen erfüllt und St. Isidor trug abermals seine diamantenen Knöpfe. (Erschossen.) AuS Solothurn wird geschrieben: „Ein polnischer Major, Namens BevnarSky auS Lublin, kaum SS Jahre alt. der fünf-zrhn Schlachten mitgefochten. kam vor acht Tagen nach Zuchwyl, um am Grabe KoSeiuSzko'S dem Helden seine Huldigung darzubringen und miethrte sich in einem Bauernhause ein. AbendS, während der Scharf-schießübungen einer Abtheilung Infanteristen, verließ er seine Wohnung, um, mit seinem jährigen Knaben auf dem Arme, einen Spaziergang an das Aar Ufer zu machen und — wie dessen Frau glaubte — daS Schießen und daS Sausen der Kugeln zu hören, daS von jeher eine eigene Anziehungskraft für ihn gehabt. Obgleich in einer Entfernung von 2bvv Fuß vom Schießstandpuiikte der Truppen entfernt, aber in der Schußlinie, durchbohrte eine Kugel. Brustkorb, Lunge und große Gefäße sowie den rechten Oberarm verletzend, den Unglücklichen und streckte ihn zu Boden. Nach zweistündiger Abwesenheit wurden — auf den Wunsch seiner beunruhigten Frau — Nachforschungen angestellt, und man fand denn auch bald an der vcrhängnißvollen Stelle auf dem Felde den Leichnam und auf demselben liegend das Söhnlein, welches, wohl durch Weinen ermüdet, an der Brust seines todten Baters einge« schlafen war. (Beim Iungfe rnbrun nen zu Sievering.) Am ö. Oktober hat, wie die „Korrespondenz Riedl" erzählt, beim Jungfern-brunnen zu Sievering eine Versammlung merkwürdiger Art stattgefunden. Aus Wien und Umgebung waren dort mindestens Z000 Damen erschie-neu, sümmtlich eines so gereisten Alters, daß eine 40jährige grau unter ihnen nur als ein unerfahrner Backfisch erfchienen wäre, während 6l) Jahre die Durchschnittsziffer in dem Alter der Anivesenden bildete. Die Veranlassung hiezu war eine doppelte. Zuerst ist der ö. Oktober für die WieNkr Lotterieschwestern ein sogenannter LoStag. an welchem die Ge-heimnisse deS Sieveringer Brunnens minder schwierig als sonst zu errathen sein sollen, zweitens aber hatten die Freundinnen der kteinen Lotterie be« schlössen, an diesem Glückstage die künstige Hauptprophetin jenes Brunnens durch eine neue Wahl zu bestimmen, nachdem vor Kurzem eine alte erfassen, und eh' sie sich zu besinnen vermochte, stand sie mitten in dem Gewölk, das er vor sich her wälzte, und das sich in wirbelnden Schnee-Massen entlud. Sie vermochte kaum, sich llufrecht zu halten vor dem gewaltigen Anprall deS Sturmes; in dem jagenden treibenden Gestöber vermochte sie nicht einen Schritt vor sich zu sehen — sie konnte nicht mehr nach der Almhütte zurück — sie vermochte keinen Schritt weiter zu setzen, denn jeder konnte sie in den Abgrund stürzen. „Heilige Mutter Gottes!" rief sie erschrocken, „so hat's mich doch erwischt... «das ist ein böseS Schneewehen — hoffentlich dauert's nit lang, weil's gar so scharf anhebt...." Vorsichtig» tastete sie dabei seitwärts unter den Felstrüm-mern hin und fand eine Stelle, wo zwei halb auseinander gelehnte, halb sich übeeschiebende Blöcke eine Art Nothdach bildeten, das mindestens für den Augenblick vor dem Schnee eine Zuflucht gtwährte. Sie kroch hinein und kauerte sich nieder, so gut es ging, über den Felsen fiel der Schnee immer dichter und dichter, und der Wind sauste durch den Spalt. daS ihr das Mark in den Gebeinen schauerte. Geduldig und gelassen harrte daS muthige Mädichen in der furchtbaren Lage auS; sie that eS in dem Gedanken, daß daS Unwetter sich bald ausgetobt haben werde uird daß. wenn eS nicht geschah, die Ihrigen nicht mehr ferne sein konnten. Quasi hatte ihre Botschaft sicher ausgerichtet. also waren sie gewiß zur rechten Zeit aufgebrochen. daS Unwetter beschleunigte ihre Schritte — sie hatte ihnen den Weg bezeichnet, sie mußten an ihr vorüber oder doch an sie heran kommen, daß sie ihnen zuschreien konnte! — Aber Sekunde um Sekunde verran. der Wind ichnaubte immer wilder und kälter, und vor ihrer FetSlücke lag der Schnee schon über schuhtief zusammengeweht; da erfaßte s^e mit einmal die Angst mit allen Schrecken ihrer Lage, und daS Haar sträubte sich bei der Mö^,lichkeit hier noch länger auSdauern zu sollen. Wenn drr Schneesturm, statt nachzulassen, nur noch einige Zeit anhielt. . . wenn die Ihrigen sie in der Almhütte sicher und geborgeu glaubten ... wenn sie nicht kamen ... vor der Wuth deS WetterS nicht kommen konnten ... wenn sie hier bleitien. elend im Schnee ersrieren und begraben werden müßte.... Mit eiNkM ivilden Schrei deS Entsetzens sprang sie auS ihrem Bersteck hervor und stieß ihr verhallendes Hülfegeschrei in die tobende Luft und den schwer und stumm fallenden Schnee. „Heilige Mutter LotterieschweKer und berühmte Nummernauslegeriv. die „Lauskathi", dem wandelbaren irdischen Glück für ewik Lebewohl gesagt. Diese neue Wahl fand nun auch wirklich statt und eS wurde ^um tünstigen weit», lichen Vorstand der Lotttneschwestekn eine in diesem gache bereits aner-kannte Pythia au» Hernols geivählt, die wegen ihreS fllnten Mundwerse« den Beinamen „Schnatter Marie" führt. Obschon diese Wahl wrder in der „Wiener Zeitung" noch in einem anderen Organe zur AuSschrei-bung gelangt war. hatten sich dennoch mindestens 2000 Weiber bei dem Sieveringer Brunnen eingefunden. Die Kanditatur der „Schnatler Marie" wurde der versammelten Menge in einer eigenthümlichen. brdeutuNt,evoUen Weise angezeigt, indem sie auf einem Esel sitzend in die versammeltc Menge geführt ward. Den Esel hatte der auf der AgneSwiese befinotiche Wirth, der auch zu Häupten des Thieres einherschritt. herbeit^eschafft Die Schaatter-Mai^ie tru,^ ein großes Bild der h. Agnes vor sich aus der Brust und kaum erschienen, war auch ihre Wahl durch Znlnf sofort vollzogen. Das Geschrei der alten Weiber übertraf die erste Szcae auS Elmars „Brautfahrt deS Teufels" mindestens hundertfach. Sofort nach der Wahl begann daS Prophezeien von VlückSnummern und die Nkue Pilophetin gab so viele hunderte von Ternen aus. daß allerdings die Wahrscheinlichkeit dafür spricht, daß sich bei der nächsten Ziehung auch eine als richtige erweisen könnte. Die Wirthe von Sievering machten glänzende Veschäste. Sie verstehen eS aber auch trefflich die Lage auS« zubeuten. denn man kann in diesen Gasthäusern kaum einen Gegenstand in die Hand nehmen, ohne nicht darauf drei Nummern der kleinen Lot-terie zu finden. Die Speiseteller, Messer. Gabel und Löffel, sowie andere Geräthschaften sind mit Lottonummern bezeichnet, ja selbst in der Rind-suppe findet man Rummern auS Nudelteig und in den Fleischspeisen finden fich Lotterienummern in verschiedener Weise vertiorgen. Auch an einem Unfälle fehlte eS nicht, indem ein Mann beim Erklettern der sogenannten „Aussicht" herabstürzle und fich einige Leippen brach, anstatt aus dem er. wähnten gelSblocke Glücksnummern zu finlien. (grauenarbeit.) An der Arbeits, und FortbilduNtlSschule für Mädchen, welche der st. Gewerbeverein in Graz gegründet, hat daS neue Schuljahr begonnen. Diese von einem Frauenkomite geleitete Anstalt mit vorzüglichen Lehrkräften und Lehrmitteln, stellt fich die Heranbildung der weiblichen SUt,cnd zur Arbeit, zum Erwerb durch die Arbeit zur Aufgabe, und diesem Zwecke entsprechend wild in 3 Abtheilungen alleS gel'hrt. waS dem Mädchen zur künftigen ErwerbSbefähigung nothwendig wird, und zwar auS dem Gebiete der weiblichen Arbeiten daS Stricken, Häkeln, Netzen, Merken. Weißnähen mit der Hand und mit der Maschine, die guschneidekunst, daS Schiingen und Sticken in Wolle und Seide. daS Handschuhmachen, das Kleidermachen, die Arbeiten der Modistin. Kunst, ftickerei, Blumenmachen und Putzerei; auS dem Gebiete der gortbildungS-gegenstände: deutscher Sprachunterricht. Briefschreiben und GeschästSauf-sätze, gewöhnliches und kausmännischeS Rechnen. Buchführung Physik und Chemie des täglichen Lebens Prüfung von Waaren für den häuslichen Gebrauch, allgemeine Geographie und HeiwatSkunde. Aufgenommen werden Mädchen, welche den Unterricht der Bolkschule vollständig tlenoss.n und das N. Jahr zurückgelegt. DaS UnterrichtSgeld beträgt in jrder Abtheilunt, monatlich 3 fi. Mittellose Mädchen können jedoch über schriftliches Ansuchen an die Schulkommission eine theilweise Nachsicht des Schulgeldes bis zu ö0 kr. erwirken. Am Schlüsse eines jeden Schul-jahres findet «ine Ausstellung der Arbeiten der Schülerinnen statt, soweit dieselben zur Verfügung stehen, und die Schülerin erhält über den Er-folg ihrer Leistungen ein Zeugniß; außerdem erhalten die Schülerinnen zur Ausmunterung des gleißeS einen Antheil vom Erlös für abgelieferte Arbeiten. Gottes l" rief fie und stürzte mit hoch aufgehobenen Händen in die Kniee. „verlaß mich nit und fith' mir bei ... laß mich nit so elend zu Grunde gehe« ... und so jung, so jung — und in allen meinen Sünden, ohne Beicht' und Absolution...." — Keine irdische Hülse antivortete, daS Wetter scheuchte die Unglückliche wieder in ihren Schlupswinkel zurück, aber der innere Trost blieb dem kindlichen Gemüthe nicht auS. „Ich will nit so ungestüm thun." sagte sie. „ich will auf unsern lieben Herr-gott vertrauen und nit verzweifeln ... er sieht mich in meiner Roth und wird'S recht machen ... dat ist wohl die Stras'. die er mir schickt.... ich will'S geduldig ertragen und will beten...Mit erstarrenden Händen faßte fie nach den Roscnkranz. und über die frostzitternden blauen Lippen fioß ein inbrünstiges, heißeS Gebrt. Sie ward immer kälter und starrer und bemerkte nicht mehr, daß der Schnee immer höher heraufstieg an dem Eingang ihrer Höhle — ein Gefühl unendlicher Ermüdung kam über fie und mit ihr der freundlichste aller Tröster, der Schlaf. Gedanken und Wa!)rnehmungen flössen ihr ineinander; eS klang ihr in den Ot»ren und sie glaubte die Glocken der Pfarrkirche zu hören, die zum Hochamt riefen, sie sah mit verschwimmen den Augen die schimmernden Flocken und meinte, das Gewölbe in der Kirche zn sehen, an welcher die Glorie GotteS und der himmlischen Heerschaaren gemalt ivar ... die Wolken wurden wirklich und senkten sich zu ilzr herab, auf ihnen lächelnde Engels-kinder ... daS eine nahm ihr den Kranz, den sie am Schooße liegen hatte, und winkte damit . . . daS andere kam immer näher und lächelte ihr immer freundlicher zu ... seine Züge veränderten sich ... sie waren ihr bekannt und doch wieder so selig verklärt . . . eS wl»r daS grliebte Antlitz ihres schuldlosen Kindes.... „Mein Kind ... mein Rosnl." sagte fie mit dem Lallen eines Träumenden sie wollte die Arme ausbreiten gegen die selige Erscheinung — und war hinübergeschlummert--- der Schlaf hielt sie fest und legte sie unfühlbar in die dunklen Arme sei-NlS ernsteren BruderS... Bor dem Felsen heulte und jauchzte der Sturm noch grimmiger und wirbelte den gefallenen und den fallenden Schnee durcheinander, daß er zusammengeweljt sich wie ein Schlußstein vor daS Felsengral! der Sennerin schmiegte. (Fortsetzung folgt.) Marburger Berichte. (Zustimmungsadresse.) Der politisch. volkSwirthschaftliche Berein hat am Dienstag in zahlreicher Versammlung einhtllig den Le-lchlnß gefaßt, an den LandtagSabl^cordneten der Stadt Marburg. Herrn Friedrich Brandstätter. wegen seiner Haltung im Landtag eine AustM' mungSadreffe zu richten und ist die BereinSleitung beauftragt worden, dieselbe zu verfassen. (Das KreiSamtSgebäude.) Am 7. Oktober wurde daS s. g. KreiSamtS^,ebäude sammt Garten im Auftrage der Slotthalterei von der Vezirtshauptmannschaft in die Berwaltnng deS BezirkSauSschnsieS übergeben, welchen die Ei^enthümer — sämmtliche Insassen deS ehemaligen KrelstS Marburg — hiezu bevollmächtigt. Von den vierzehn Bezirken dieses Kreises haben alle biS auf einen — Ober Radkersburg — den Marburger Bezirksausschuß mit der Ordnung dieser Angelegenheit betraut. Die Vollmacht deS Bezirkes Ober RadkerSburg dürfte schiverlich auS» bleiben. (Ans den Weingärten.) Auf die Beschwerde der Mar-^rger Bezirksvertretung, daß die Soldaten in den Weingärten großen Schaden an Obst und Trauben anrichten, ward zur Verhütung dieses l^nfugeS vom StationS'Kommando ein regelmäßiger Patrouillengang an. geordnet, ivelcher jedoch leider wenig fruchtet. Bor einigen Tagen traf der Gamser Weingarthüter mit dem Winzer Joseph Tscherntschitz drei Mann Kaiserjäger in dem Weingarten deS Domherrn Paick und als der Winzer einen derselben festnelimen wollte, zog l)ieser daS Seitengewehr und hieb Elfterem so heftig über den Arm. daß er von ihm ablassen mußte: zum Glück fiel der Hieb mit flacher Klinge und kam der Winzer mit einem blauen Fleck davon. Am nächsten Tage tras dieser Weingarthüter in demselben Weingarten wieder drei Jäger, welche er ver-folgte, ohne sie erreichen zu können; nur eine Militärkappe blieb in seinen Händen. Die Patrouillen selbst nehmen eS mit ihrer Obliegenheit Nicht gar genau und wurden gesehen, wie sie. statt längs den Wein« gärten, durch dieselben gingen und in aller Gemüthlichkeit rechts und links Beeren abrissen. Sonderbar istS auch, daß eS immer nur Kaiser-jäger italienischer Zunge waren, die in Weingärten betreten wurden: gegen Jene deutscher Nationalität und die übrigen Truppenkörper sind noch keine ÜZeschwerden erhoben worden. (VerzehrungSstener.) An der Verhandlung, betreffend die Sicherstellung der VerzehrungSsteuer für 1869 beziehungsweise für 1870 und 1871 in der Sektion I. des StcueramtSbezirkeS Marburg (Stadt und Gemeinde Kartfchowin) haben 90 Wirthe und Fleischer theilgenom-men. Zu Vertretern wurden gewählt die Herren: Schraml. Rudl, Tscheligi und Brandstätter. welche den Vorschlag machten, der Forderung des Staates (38.000 ft.) und der Gemeinde Marburg (4ö00 fl) zu entsprechen. Diesem Antrag ist von der gesetzlich vorgeschriebenen Mehr-heit der Steuerpflichtigen beigestimmt worden. (Schanbühne.) SuppeeS Operette: „Franz Schubert", der ein sehr guter Ruf vorauSgeganjien, hat der allgemeinen Erwartung ent-gegen nicht so recht dui^chgegrifftN und glauben wir, daß sie zum lh'ile die Schaulust zu wenig befriedigt, daß zum Tbeile die Weisen Schubert's. welche der Tonsetzer trefflich benützt, mehr für den Konzertsaal, als für die Bühne sich eignen. Die Ouverture, die mit dem prachtvollen „Erl. könig" beginnt, und in der ganzen Durchführung an den berühmten Meister erinnert, ivurde mit verstärktem Orchester ausgezeichnet vorgetragen, ließ aber dessen ungeachtet die Zuhörer kalt. Auch die Chöre, so stark bes'tzt, wie noch in keinem Jahre und frisch und voll gesung n. fanden nicht die verdiente Anerkennung Herr Urban (Schubert) wurde beim Erscheinen mit Beifall begrüßt und zeigte, wie im verflossenen Jahre, den gutgefchulten. gesütjlvollen Sänger. Der Vorgeiger des Herrn Frinke ivar eine gelungene Figur. Herr Stauber d. ä., in Marblvg eine be-liebte Persönlichkeit, gab den Müller Hildreich in seiner bekannten treff-lichen Weise. F'äulein Wingard (Marie) verfügt über bedeutende Stimm-mittel und ist eine geübte Sängerin, steht aber, zumal waS die Deut. lichkeit der Aussprache anbelangt, hinter ihrer Vorgängerin (Frau von Bertalan) zurück. Die Leistungen de»' Frau PodliorSky Keller (NitlaS) gefielen, besonders im Terzett mit Fräulein Wingard und Herrn Urban. Letztere ernteten auch im Trintliede (mit Chor) reichlichen Beifall. DaS Haus war gut besucht. (Gegen die LoS t renn u n gS pa r t ei.) Am nächsten SamStag Vormittag 10 Uhr findet eine außerordentliche Sitzung der Bezirksvertre. tung statt und wird vom Bezirksausschuß eine Verwahrung gegen die slovenisch.klerikale LoStrennungSpartei beantragt werden; die Beschlußfassung im Slnne der steiermärkischen Partei unterliegt wohl keinem Ziveisel. (V e r e i nS l e b e n.) Der ArbeiterbildungSverein. dessen Satzungen die Statthalterei zur Kenntniß genommen, versammelt fich am nächsten Sonnlage Nachmittag 2 Uhr im Kartin'schen SMle. um die Einschrei-bungen der Mitglieder vorzunehmen und den Ausschuß zu wählen. Unter den Glgenständen, welche außerdem noch zur Verliandlung konimen, k>ürsten die Anträge auf Gründung eineS Pcrlirauch?vertineS svivie einer VlisicherungSkasse (für Kranke und bleibend Arbeitsunfähige) die wich-ligstrn sein. Letzte Post. Die „Neuen Tiroler Stimmen" sind ?onfiszirt worden ^ wegen eines Artikels über eine Antwort deS Statthalters Lasser auf die Anfrage im Landtag: „Ob die Regierung nicht gesonnen, gegenüber den katholischen Vereinen daS Gesetz in Anwendung zu bringen 7^^ Nordamerika hat die provisorische Regierung in Spanien anerkannt. UMtkAri»» Stredel ?idt im uvä im I?»woQ U»rsr uQ- müllä^ev Vrü6«r Uelorled, ^«toa uvS Vllltoi' kiowit I?»odriot»t vou äem MviokeiÄov ikrsr ivoissitz^oliodto» läutter, ävr V^r»n»I»Ita Strel»«!, dür^orl. 2immormoistor»vitvo, veloiio vxzl» läu^orsm l^vi<1ov »vlie im Horrv vvt»odl»5ov ist. D»> I^viodollbsLkklvssvi»» Lvaet beute !^»vt>mittagss 4 likr vom (?RsrH?vvIca sellsv Hauss iu ^er ü^rutaervorgtitüt »us (!»98 3. 623. Kundmachung. (596 Die hiesige Bezirksvertretung versammelt sich SamStag den 10. l. M. Vormittags 10 Uhr zu einer außerordentlichen Sitzung, um über die angeregte Frage der Errichtung eineS slovenischen Regierungsbezirkes zu berathen. Bezirksausschuß Marburg am 6. Oktober 1868. Konrad Seidl, Obmann. Zu verkaufen: eine große Pendeluhr, ein Prachtwerk. daS dreizehn Monate geht. Auskunft im Casv PichS. (597 Das Gasthaus in der Tulz (vormal» Tketh) wird Sonntag den 11. Oktober «röffnet. Für gut» SktrSnk, gute «üchr und Kaffee ist besten« »-sorgt. (KSS Um zahlieichen B«such bittet dir Gastgeber Josef Tekowanttsch. S. 10bS7. Edikt. (»94 Kuudmachmg. (ÜS2 Die Amtslokalitäten der k. k. BezirkShauptmannschast Marburg be-finden sich ftit I.Oktober d.3 im Tirstmayr'schen Hause in der Grazer-Borstadt, ebenerdig, dem Bahnhofe gegenüber. K. k. BezirkShauptmannschaft Marburg am 5. Oktober 1868. Haus' Berkauf. (591 In Meiling ist daS HauS Nr. 15 sammt WirthschastSgebäuden. zwei Gemüsegärten und einem SiKgarten mit großen Kastanienbäumen billig zu verkaufen. Auskunft beim Eigenthümer. Fisolen und Rüsse werden bei v»rl Sol»«d»um am BnrgplaK eingekauft. (SS7 Ein Kehrjunge, (578 der slovenischen Sprache mächtig, findet Aufnahme in einer gemischten Waarenhandlung in der Umgebung Marburgs. Näheres im Comptoir dieses Blattes. Eine Loge im Parterre ist für jeden zweite« Abend zu vergeben. Anzuftagen im Comptoir diese« Blatte«. . (ö43 BVvIn W S«»vr (551 find zu haben bei ?. KollvtuiU in N»rdu?U. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt ^macht: ES sei über Ansuchen deS KonkurSmassa-BerwalterS Herrn Dr. Franz Duchatsch und über Zustimmung der Mehrzahl der KonkurSgläubi^er die Feilbietung der zur Jakob und Rosalia Rattry'schen KonkurSmassa gehörigen, auf 8433 fi. gerichtlich geschätzten Realität Urb. Nr. 390j aä Faal bewilligt und zur Bornahme derselbrn eine einzige ^agsatzuna auf den BS. Oktober l. 3. Bormittags von 10 bis 12 Uhr am Orte der Realität in GamS bei Marburg mit dem Anhange angeordnet worden, daß hier, bei die Realität auch unter dem Schätzwerthe, jedoch nicht unter der Hülste desselben, also nicht unter dem Betraae von 4216 fl. 50 kr. an den Meistbietenden hintangegeben werden wird. 3eder Lizitant hat vor dem Anbote ein Vadium von 800 fl. bar oder in Staatspapieren nach dem letzten Course oder in Sparkaffabüchrln zu erlegen. Die übrigen LizitationSbedingnisse, daS Schätzungsprotokoll und der GrundbuchSauSzug können hicrgericht» eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 22. September 1868. «a«»« (556 kaust zu möglichst besten Preisen A. KoUetttig, Grazervorstadt Nr 10 _in Marburgs___ Mühlverpachtung. Eine ganz neu eingerichtete Mahlmühle, bestehend auS 4 Gängen mit einer Putzmaschine. bei starker und beständiger Wafferkrost an der Lobnitz, 10 Minuten von der Bahnstation in Rast entfernt, wird sogleich verpachtet. Nähcre Auskunft darüber ertheilt die Gutsinspektion in Faal. S. 10945. Edikt. (582 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen deS Franz Fraß. GrundbefitzerS in LeiterSberg, in die Einleitung >)er Amortifirung der bei Urb. Nr. 1045 s.ä Burg Mar-bürg haftenden Satzposten für: a) 3lga und Anna Nudl aus dem Schuld briefe vom 10. Mai 1800 pr. 200 fl. B. Z. ; d) Sebastian Fraß auS dem Schuldbriefe vom 21. September 1818 pr. 164 fl. 4 kr. 1^»/^ dl. W. W. s. A. gewilliget worden. Alle 3cne, welche auS waS immer für einem RechtSgrunde hierauf einen Anspruch zu machen gedenken, haben denselben binnen 1 30hre. 6 Wochen und 3 Tagen so gewiß hierorts anzumelden. widrigenS nach Verlauf dieftr Frist diese Satzposlen als amortislrt erklart werden würden. Marburg um 8. September 1868. Zahl 11955. (588 AreiwlMge Reatttate« Ve»steig-»««g. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Frau Antoinette v. Nagy, gebornen Castagna, die freiwillige Versteigerung der Realitäten Berg Urb. Nr. 1000 aä Burg Marburg und Berg Nr. 175 aä Pößnitzhofen am Leitersbeme nächst Marburg sammt hängender Fechiunq bewilliget und zu deren Vornalime eine einzige Tagsatzung auf den IM. i^ktoher 1868, Vormittags von 11 bis 12 Uhr am Orte der Realität in LeiterSberg angeordnet worden, wobei die Realität nicht unter dem AusrusSpreis pr. 6500 fl. österr. W. und nur gegen Ratifikation von Seite der Verkäuferin hintangegeben werden wird. Diese Realität liegt knapp an der von Wien nach Triest führenden Haupt-Kommerzial Straße, ist wegen der nur Stunde von Mnrburg betragenden Entfernung und bequemen Zufuhr als Landsitz vorzüglich geeignet und besteht aus: 1 gezimmerten, mit Ziegeln gedeckten Winzer-Hause, 1 gezimmerten, mit Stroh gedeckten Preßgebäude und 1 kleinen, gewölbten Keller, dann 349 Ouad. Klft. Acker. 4 Joch 681 Ouad. Klft. Weinaarten, 320 Ouad. Klst. Weide, 1469 Ouad. Klft. Wiese mit Obst, 248 Quad. Klft. Bauarea. 3eder Lizitant hat. bevor er einen Anbot macht, ein Vadium pr. 425 ß. öst. Währ, in Baarem. Sparkassabücheln oder in österr. Staats« schuldverschreibungen zu Händen des Herrn Lizitations«Kommissärs zu erlegen. Die LijitationSbedingnifse und der Grundbuchs' Extrakt können entweder bei diesem Gerichte oder in der Kanzlei des Herrn Dr. Matthäus Reiser, k. k. Notar in Marburg, eingesehen werden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 1. Oktober 1868._ Rundmachung. Die hohe k. k. Statthalterei hat mit Erlaß vom 4. December 1867 Nr. 13920 der Marktgemeinde St. Lorenzen an der Kärntnerbahn die UmlegUM der am 4. Mai und am 10. August abzuhaltenden 3ahr' und Vieh' Märkte auf Montag nach Christi - Himmelfahrt und Montag nach St. Lorenzi-Sonntag bewilliget und derselben eine neuerliche 3ahr. und Viehmarkt koneession für den IS.Oetober jeden 3ahreS ertheilt. 583) Die Gemeinde-Bor st ehung. Z. 10085. (559 Exekutive Realitäten-Versteigerung. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen deS Matthias Hauptmann die exekutive Versteigerung der dem Anton Pauliö vulgo Schunko von Ll. Kreuz gehörigen, gerichtlich AmtbofkN auf 1925 fl. geschätzten Realität Urb. Nr. 20 aä Amthofcn bewilliget und hiezu drei FeilbietungS-Tagsatzungen u. z. die erste auf den Ä. Oktober, die zweite auf den 24. November, die dritte auf den 23. Dezember 1868, jedesmal Vormittags von 10—12 Uhr, die erste und zweite in der hiergerichtl. Kanzlei, die dritte loeo mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfandrealität bei der ersten und zweiten Feilbietung nur um oder über den Schätzungswerth, bei der dritten aber auch unter dem-selben hintangegcben werden wird. Die LizitationSbedingnisse. wornach insbesondere jeder Lizitant vor gemachtem Anbote ein 10^/^ Vadium zu Händen der LizitationSkommis-sion zu erlegen hat. sowie daS Schätzungsprotokoll und der Grundbuchs-Extrakt können in der dieSgerichtl. Registratur eingesehen werden. Marburg am 1. September 1868.__ Eingesandt. Pit k. k. priv. iiftttt. Hypothelttn-Kaik i> Vit« (Wipplingerstraße Nr. 3M. welche ihren geschäftlichen Wirkungskreis nur aus die im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder ausdehnt, belehnt Häuser und Grundstücke mit Ausschluß industrieller Etabliffements. Darlehenswerber wollen ihre gehörig belegten Gesuche, die einer raschen Erledigung zuaesührt werden, in den Burcans der Anstalt einbringen, woselbst auch auf briefliche und mündliche Anfragen die nöthigen Auskünfte ertheilt. und auf Verlangen die Statuten ausgefolgt werden. (533 Eisenbahn-Fahrordnung fllr Marburg. Nach Wlen: Nach Triest: Abfuhrt: 6 Uhr LS Min Krüh. «bfahrt: 8 Nhr 14 Min. Krüh. 7 Uhr v Min Abend«. 8 Uhr 48 Min. Abend«. Nach Villach: Abfahrt: 9 Nhr Srüh. Die gemischten Züge verkehrtn täglich in der Richtung nach Wien:. Triest: Abfahrt: 12 Uhr S4 Min. Mittag». Abfahrt: 1 Uhr 32 Min. Mittags. Nach Bl ei bürg jeden Samstag. Abfahrt: 2 Uhr 29 Min. Mittags. Verantwortlicher Redakteur: Kranz Wiesthaler. Drnck und Verlag von Eduard Janschitz in Marburg.