^>__X—> ^ - ^—^—»^ fn r Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von »r. Johann Hladnik. «H^ <^H« Dinstag den 19. September. FD^O Das erste Bataillon FML Grafen Eeccopieri Inf.N. S^r. 23 bei der Vertheidigung von Ofen 1849. < S ch l u ß.) ^«'ls am 17. ?lbends 8 Uhr der Herr Generalmajor von Hentzi vom Bataillon fünf Freiwillige haben wollte, welche zur Näumuiig der bereits bedeutenden Bresche an Gurten von der Festmigsmauer hinabgelassen wurden, meldeten sich bloß von einer Compagnie 24 Mann, d. h. alle, welche im Momente, als ich den Befehl erhielt, gegenwärtig waren, bis auf 3 Mann, welche aber auch von den Uebrigcu tüchtig verhöhnt wurden. Zehn Mann sendete ich zur Bresche, wovon jedoch mir sechs Mann verwendet wurden, indem auch von den übrigen Truppenkörpern sich eine An-zahl freiwillig meldeten. Kurz, es herrschte ein herrlicher Geist in der Garnison, so daß die Truppenkörper wetteiferten, die Zufriedenheit unseres allgemein hochgeachteten Com Mandanten zu erreichen. Bei Ve, bauung des Burgthores, welche unter Leitung des wackeren Ingenieur-Hauptmanues Poll in, vor sich g'ng, wurden hauptsächlich Leute meines Bataillons und zwar der zweiten Compagnie verwendet, welche zufallig da-Mals drei Tage hiittereinander am Burgthore stand. Als der >chon bis zur Hohe einei Klafter von der obersten Wölbung Chores vorgeschritten war, schlug eine zwölfpnmdige -^ugel vom Blocksberge aus durch den oben noch freien 4>'>l des Thores, todtere einen Mann der zweiten Com-p"gl,ie, blessi^e zwei Pioniere tödclich und riß den Corpo-lal Corbani der zweiten Compagnie mit sich, welch' letzteren ,ie «.„ Mantel packte und dadurch über die ganze Hohe hmabschsl'uderte. Glücklicherweise geschah dem Corporal mchts, j^ ^. ^.^ unverletzt von der Erde auf, und "tei-te ""'eder aufweinen Posten hinauf, auf komische Art die Leute z^ erncuerten )lrbeir anffoideüid, so daß alle lachten und trefflich fortaibeiteten, und da5 Thor in zwei Stun. den darauf fest ve-baut war. Am 20, Früh zwischeu 8 und 9 Uhr kamen zwei Mcmu des Bataillons zu mir und meldeten nRr, daß ein gewisser Tamisari, Gemeiner der fünften Compagnie, sich ii, einem Wirthshause befinde und daselbst die niederträchtigste!, Reden führe, unter andern gesagt habe, er wolle lieber mit Kossu th um 5 kr. als unter dem Kaiser um l. st. dienen, und baren mich im Namen ihrer Cameraden, ich möge diesen Mann dem Herrn Generalen melden, damit er standrechtlich behandelt werde, indem sie mit einem solchen Schufte durchaus nicht mehr dienen könnten. — Der Herr General ordnete das Standrccht auf meine Meldung an, und Tamisari wurde am 20. Nachmittags 5 Uhr auf der Iosephsbastel erschossen. Die Zeitungen sage-', daß die Italiener den Ungarn am Wiener Thore die Leitern gehalten und sie mir den Handen hinaufgezogen hatten; dieß ist die uiedertrachrigste Verleumdung, indem am Wiener Thore gar niemals Italiener ge-, standen waren, sondern diese Stelle stets von Granzern vertheidiget ward. — Es ist daher nicht glaublich, daß die Belagerer über die Mauer beim Wiener Thore eingestiegen seyn sollten, indem die Grän^er eine zu braue Truppe find, als daß den Rebellen das äußerst schwierige Unternehmen einer Leitereisteigung unter den Augen einer so bewahrten Truppe hatte gelingen können. — Ja die Ungarn sind über die Mauer am Wiener Thore eingestiegen, aber erst als diese Mauer schon verlassen und die Festung bereits von Ungarn überschwemmt war, welche bei der Bresche mit 5 Bataillons, und zwar: i Bataillon Wasa, I Bataillon Prinz Preußen, l Bataillon Don Miguel, I Bataillon Franz Karl uud l Bataillon Gpulai trotz des möglichsten Widerstandes vordrangen, woselbst sie Anfangs zwar nur schwachen, hernach aber doch durch das Vorrücken einer Compagnie Warasdiner Kreuzer und spater einer Compagnie von E. H. Wilhelm Infanterie einen etwas starken Widerstand fanden. Mehrere hundert todte Ungarn dürsten die Stelle bei der Bresche bedeckt haben, da die Stu-mcolonue von der Rondelle Nr. l aus drei Geschützen mit Kartatschen uud durch die Infanterie ebenfalls heftig beschossen wurde. Auch hier haben sich die vormals kaiserlichen Bataillons __ 298 — bewahrt; — die Honvödbataillons hatten dieß mörderische Feuer nicht ausgehalten. Auf der ganzen Strecke, welche das Bataillon zu ver-theidigen hatte, ist kein ungarischer Fuß in die Festling eingetreten, ja, es war sogar die 3. Compagnie des Bataillons, conunandirr vom Hern, Hanptmann von Guckler, die allerletzte in der ganzen Garnison, welche das Eindringen der Ungarn erfuhr, und sich auch dann erst in's Schloß zurück» zog, als bereits Alles verloren war. Von diesem Bataillon sind wahrend dieser traurigen Periode der Herr Oberst von All noch, Herr Oberlieute-naut von Mü hl werth, die Herren Lieutenants Rosa, Fidler, Roseuzweia, Sarti und Dall'Aglio rodc geblieben und ich verwundet worden. Von der Manmchafc dürfren ivohl gegen l00 Todte geblieben seyn, indem die 2. Compagnie allem über 20 Mann an Todten hatte. Da das Bataillon nur mic «64 Rotten, also mit 570 Mann vom Feldwebel abwärts einrückte, so ist jeder 6. Mann todt was immerhin keine geringe Anzahl Todte ist. Was endlich die Behanptnng betrifft, daß alle Italiener zu den Ungarn übergegangen seyen, so mögen die Herren, die diesi so leicht glauben, wissen, daß unsere armen Leute, über 100 an der Zahl, auf dem Schwabenberge durch beinahe 48 Stunden ohne Wasser und Brot eingesperrt waren, um sie zum Schwüre zu zwingen, ohne sie dadurch zwingen zu können, was hauptsächlich der ausgezeichnet brave Feldwebel Simpa der 3. Compagnie, der wirklich Officier zu werden verdient, bewerkstelligte, indem einige der Leine, von Durst uud Hunger gequält, schon zu wanken anfingen. Aehnlich ward mir einer ander» Abtheilung in. der Monturscommission verfahren, nur mit dem Unterschiede, daß diesen das Wasser nicht entzogen werden konnte. Die auf dem Schwabenberge und der Commission gefangenen Leute wurden endlich anf die infamste Art durch wahrhaftes Gesinde! von Ofen forttransportirt, und zwar nach Szegedin und Szolnok; über 100 Mann hatten sich in Ofen theils bei Bürgern, theils in den Weingärten uud in ungesuchten Orten versteckt gehalten, und haben sich nach dem Einrücken unserer Truppen in Ofen gleich gemeldet, eben so sind schon mehrere verkleidet aus Szegediu entsprungen und nach Ofen zurückgekehrt. Aus Allem diesen, besonders aber aus dem Schreiben meines hochgeehrten Herrn Obersten Allnoch, so wie daraus, daß die Mannschaft selbst noch am 20. um die standrechtliche Behandlung eines Mannes aus ihrer Mitte bittet, welcher gegen den Monarchen uud für die Rebellen das Wdrt führte, möge Ein :c. urtheilen, ob das Bataillon fünf Stunden später den Rebellen hilfreiche Hand zur Erstürmung der Festung habe bieten können. Wohl überzeugt, daß Ein :c. so wie die ganze Armee an der Treue und dem Muthe der Herren Ofsiciere des Bataillons nicht zweifeln wird, ist uns diesi nicht genug, indem uns an der Ehre dieses wirklich braven Bataillons, welches sich stets muthig benommen hat, eben so viel, als an unserer Ehre selbst liegt, und ich bitte daher im Na- men sämmtlicher noch lebenden Herren Ofsiciere des Batail-lons, Ein :c. das falsche verleumderische Gerücht amtlich niederzuschlagen und der Armee, in der wir zu dienen, uns eben so würdig glauben, wie jeder andere Trnppenkörper, bekannt zn geben, daß das Bataillon gleichwie die übrige Garnison der gefalleneu Halbfestung Ofen ihre Schuldigkeit ehrenvoll gethan habe. Traurig wäre es, wenn ich nach all' den Anstrengungen und Strapazen nichts anderes als eine strnppirte Hand davon tragen sollte, und in deui eitlen Wahne bleiben dürste, er hätte es besser gemacht, wie leider sich viele Stimmen vernehmen lassen. Möge Ein .'c. glanben, daß während der gangen Be-lageruügszeit keiu H^rr Offfcier, so wie kein Manu ordentlich ruhen konnce, was doch immerhin anch in die W.:q-schale zu legeu kommt. von Beiiigni in. i>. Hauptmann. Abschrift des Schreibens des Herrn Obersten v. Allnoch an den Hauptmann v. Benigni vom 20. Mai l. ^. um 10'/. Udr Nachts: Es freut mich sehr, daß sich unsere Leute so gut benommen haben, un bitte nur eifrigst fartzufahren, selbe zu einer so lobeuswertyen militärischen Haltung anznsporneu. Allnoch m. j» Oberst. Die Urschrift liegt in der — dem Kriegsministerium alla dem Sultan 300 Mann Contingent zur Vertreibung der Franzosen aus Aegypten stellen; der Gouverneur übergab den Oberbefehl dieser Truppe seinem Sohne, und Mehemed ?l l> wurde der nächste im Commando. Von Abukir kehrte des Gouverneurs Sohn nach Hause zurück, und Mehemed Ali rückte an seine Stelle. Sein Benehmen und seine Tapferkeit bei allen Gefechten mic den Franzosen zeich nete balo den >i'iig>,'n Führer ans, er stieg im Rang und gewann sich die Aichänglichkeir der Soldaten. Nachdem Aegypten von den Franzosen geräumt war, im September l801, ernannte der Sultan den Mohammed Chosrew zum Vicekönig, welcher in späterer Zeit als türkischer Minister öfters auftauchte, und der stets durch einen unermüdlichen Haß in Beziehung zu Mehemed Ali stand. Zu jener Zeit waren die Mamelucken thätig, die Herrschaft wieder zu gewinnen, von welcher die Franzosen sie verdrängt hatten. In einer heftigen Schlacht schlugen sie die Türken. Mehemed Ali hatte sich gänzlich unthätig dabei verhalten. Auf ihn fiel die Anklage, die Niederlage verursacht zu haben, und er wurde vor Chosrew geladen. Mehemed Ali folgte der Ladung nicht, und benutzte einen Aufstand unter den albanischen Truppen, sich mir diesen den Mamelucken unter Osman Bardissi anzuschließen. Im Jahre »803 griff er Chosrew in Damiette an, besiegle ihn, und brachte ihn als Gefangene» »ach Eairo. Die Pforte sandte Ali Ge-zairli an Chosrew's Stelle, die Mamelucken ermordeten 'h'l kurz nach seiner Ankunft. Im Jahre 1804 brach wegen Soldiückständen eine Insurrection unter den mameluckischen Soldaten aus, ihr Führer mußte fliehen, Mehemed Ali nat an ihre Spitze. Er saudte den gefangenen Chosrew «ach Constantinopel zurück, uud veranlaßte, daß der damalige Gouverneur vonAIerandiien, Cheorschid Pascha, zum Viceköing von Aegypten ernannt wurde. Ebensowenig als sein Vorgänger im Stande, die Soldrückstäude zu zahlen, brach bald eine neue Emeute unter den Soldaten aus, sie plünderten Cairo und die Einwohner dieser Stadt sehten Cheorschid ab, und erwählten Mehemed Ali zum Vicekönig. Im Jahre »806 bestätigte ihn der Sultan in dieser Würde unter der Bedingung, daß er jährlich -4000 Beu- tel nach Constantinopel sende. Damals bestand das Pascha-lik eigentlich nur aus Mittelägypten und dem Delca. Ober-ägypten war von den Mamelucken.-Bey's verwaltet, Aleran-drien und die westlichen Districte hatten ihren eigenen unabhängigen Pascha. Im Jahre 1807 belohnte die Pforte Mehemed Ali's Dienste bei der Räumung Aegyptens von den Engländern, auch mit dem Palchalik von Alexandrien. Nun befriedigte Mehemed zunächst die Forderungen der Tluppen durch Contributionen, welche er den Leuten von Cairo auferlegte und die pünctlich bezahlt wurden. Im Jahre 1808 erhielt Mehemed Ali den Auftrag von der Pforte, die Wechubilen anzugreifen und zu zerstreuen, eine fanati. sche Secte, welche die heiligen Städte Mecca und Medina geplündert hatten. Ehe er dem Befehle nachkam, entledigte er sich der gefährlichen Nachbarschaft der Mamelucken, indem er ihre Führer zum I. März l8ll nach Cairo einlud, der Festlichkeit der Begleitung seines Sohnes Tonssoon mit dem Commando der Wechabiten-Erpedicion beizuwohnen und sie, als sie 470 an der Zahl nach der Festlichkeit im Begriffe waren, heimzukehren, an den geschlossenen Thoien der Citadelle niederschießen ließ. Etwa l200 wuiden gleichzeitig in den Provinzen ermordet. So wenig dieser Act sich vor dem Nichterstlchle der Menschlichkeit rechtfertigen läßt und stets ein Schandfleck in der Biographie Mehemed Ali's genannt werden muß, so darf doch nicht übersehen werden, wie die Mamelucken während 400 Jahren Aegypcen in fortwährender Aufregung und Anarchie erhalten und dadurch ihre Vernichtung zu einer politischen Nothwendigkeit gemacht hatten. Die Pforte bekleidete nun Mehemed Ali auch mit der Regierung in Oberägypten ; er führte höhere Grundsteuer, ein und belastete den inneren Handel mit Zöllen. Im Herbste 181 l sandte er seine Armee gegen die Wechabiten nach Arabien. Der Krieg dauerte 6 Jahre, kostete Meyemed Ali große Summen Gelde) und viele Menschen Während des Krieges im Jahre 18l3 gi-.g Mehemed selbst nach Hedjatz, daS Ende des Kampfes zu beschleunigen. Seine Abwesenheit benutzte der eifersüchtig gewordene Divan, Lateef Pascha zum Vicetönig von Aegyplen zu ernennen; aber Moyamed Bey, Mehemed's Kriegsminister, nachdem er Lateef gerathen hatte, selbst öffenllich diese Ernennung zu proclami-ren, ließ iyn ergreifen und enthaupten. 18lö beschloß Mehemed A l i, überzeugt von dem großen Werthe militärischer Disciplin und militärischer Tactik, sie bei seinen Truppen einzuführen. Dieß erregte aber Unzufriedenheit, und deren Ausbruch zu vermeiden, suchte er sie in Aerhiopien zu beschäftigen, wo sie auch nacheinander mehrere Provinzen eroberten — während Mehemed Ali ^'ine nene Armee aushob und sie von französischen uud italienischen Officieren ein-exerciren ließ. Er bot dann im Jahre 1824 der Pforte seine Hilfe zur Unterdrückung des griechischen Aufstandes an, saudte 163 schiffe mit Landungstruppen nach Morea, wo sein Sohn Ibrahim, Pascha auch die Herrschaft wirklich drei Jahre la»g behauptete, bis er durch die Schlacht von Navarin zum Rückzüge gezwungen war. 1830 übertrug die Pforte die Verwaltung von Candia ebenfalls an Mehemed Ali. Mehemed Ali wollte aber auch noch Syrien. 6000 Aeqypter waren dahin ausgewandert. Er forderte von Ab-daüah Pascha, dem Gouv,von St.Acr, deren Auslieferung. Abdallah antwortete, das; die Aegyptier in Syrien so gul auf türkischem Boden seyen wie in Aegypten. Diese Antwort 300 - machte Mehemed Ali wüthend ui,d er ließ dein Pascha sagen, das, er die 6U00 Mann »und eine» mehr" hole» werde. Im November l837 sandte er auch wirklich eine Armee uncer dem Commanoo des Ibrahim Pascha, der in wenigen Monaten Syrien eroberte. (Gckluß folgt.) Wissenschaftliches. Dreizehnte Insnmmenkunft dcr Wissenschastssreunde. Am 31. August 1849. Ein von Eusebius Rizzi, Bezirks-Eoimnissär in Nadmaunsdorf, dem Museum zugesendeter weißtöpfiger Geier, der vom Museal-Eustos Herrn Freyer als erwünschtes Tauschstück präparirt wurde, gab Veranlassung, dem Wunsche der anwesenden Studierenden zu entsprechen; daher Herr Freyer die Behandlung des Ausbalgeus erklärte, um Vogel und Säugethiere zur Versendung aus fernen Gegenden als Balg vorzubereiten. — AIs Werkzeug geuügt ein scharfes, spitziges Taschenmesser, und zur Ausleerung der Hirnschale bedient man sich eilies vcrhälrnißmäßig dicken Diaches, welcher an einem Ende spatelförmig platt geklopft und etwas gebogen wird, — Zuerst wird in den Schlund etwas Baumwolle, der Reinlichkeit wegen gegeben. Ob der Mitte des Brustknochcnö werden die Federn der Vögel oder die Haare der Saugethiere mit den Fingeru seitwärts gel heilt gelegt u«d die Haut von da bis gegen den After mit dem Messer aufgeschlitzt. Die Haut wird mir den» Daum und Zeigefinger bis zum Becken beiderseits zurückgeschoben, und so behutsam nach und nach mit Hilfe des platten Messerheftes vom Fleische abgelöst. Sobald die Füße ansichtig werden, wird beim Vogel das Glied des Schenkels, bei Mammalieu aber der Knochen aus der Pfanne ausgeschnitten. Nachdem der Afcer-darm ohne Verletzung der Haut durchgeschnitten worden, wird der Steif; vom Rückgrade abgelöst; nuu schiebt man die Haut leicht vom Rumpfe ab über den Rückeu und die Brust, und gelangt so zu den Flügeln oder zu deu Vorder-füßeu, welche aus der Schulterpiaune ausgelöst weiden. Der Rumpf wird vom Halse abgeschnitten, man stülpt die Haut weiter über den Hals um, und löset selbe behuisam an den Ohren und Augen mittelst Schnitt vom Kopfe ab, und stülpt die Haut um bis zum Schnabel oder Schnauze. Nun werden vom Kopfe die Augen, alles Fleisch, >,^ch abgeschnitteneu, Halse mit ol'benanntem Drahtspaccl ^der Stopfnadel) an der Wnbelöffnung das Gehirn vollends entfernt und mit flüssiger Arsenikseife Schädel und Haut bepinselt. Die Hirnschale wird nun mit Baumwolle au5ge-füllt; ehenso die Augenhöhlen. Man ersetzt nach Verhältnis; des abgenommeneu Fleische) die Stellen mit Baum,volle, welche mit Zwirn, kreuzend überwunden, befestiget wiid, mi, die Haut wieder über den Schädel umiustülpen. D>n>u werden die Füße bis zu den Zeheu, bei Vögel» bis zum Knie und die Flügelknochcn bis zur Schwinge von der Haut ent-blöst und alles Fleisch von den Knochen, so wie vom Steif; oder Schwänze entfernt und gesäubert. Nun wild die gan;e innere Seite der Hanr mir Arsenikseife überpinselt und mit Fourniersägespänen bestaubt. DieFlügelknochen, Füße, Schwanz-Wirbel umwickelt man mit Werg, »ach Verhältniß des abgenommenen Fleisches, selbes ersetzend uud dessen frühere Form nachahmend. Endlich wird die Haut zurückgestülpr und Alles in die vorige Lage gebracht und an einem luftigen Orte getrocknet. Herr Professor Petruzzi hat seinen in der vorigen Versammlung unterbrochenen Vornag über Hagc!>vetier fort- gesetzt. Er gab einen Ueberblick der darauf bezüglichen That-sachen nach den Raumverhälcnissen, mir der Warnung für den Meteorologen, sich zu hüten, eine Nebensache m,,, Hauptgegenstande, das Zufällige zum Wesen zu machen. Nach diesen, Gmudsatze will er das Gewitter überhaupt als Hauptsache, und den dasselbe bisweilen begleitenden Hagelschlag als Nebensache betrachtet wissen. Dieser Ansicht zufolge verwarf er die allgemein verbreitere Meinung von einer besonderen Gestaltung und Färbung der Hagelwolken, wobei er sich auf seine eigene Beobachtung berief. Die Ansdehnnng der Hagelwerter anlangend, machte er die Bemerkung, das; dieselbe zur Erklärung der Hagelbildung nichts beitragen kann, indem sie bloß auf die jemalige Größe der wirkende» Ursache, uud uichc auf das Wrsen derselben deutet. Gleichwohl besprach er einige der bisher bekannten, sehr ausgedehnten Hagelwerter, z. B. jenes vom l0. Juni 1593 von Tours bis Abbeville (44 M. in gerader Richcunq) uud jeues vom Jahre 1788 von La Rochelle bis Utrecht (l13 M.) und erwähnte zuletzt jenes vom 8. Juni l I welches sich vou St. Eauzian bei Sraro-Apno bis Bresoviz und noch weiter ausdehnte. Der Umstand, daß der Hagelschlag bei einer großen Ausdehnung nicht immer stetig ist, sondern bisweilen dazwischen liegende Strecken verschont, leitet auf den Gedanken, das ganze Gewitter als eine durch gewisse Temperatur-Verhältnisse veranlaßte uud dann durch Lccalumstände in ihrer Richtung weiter bestimmte Luftströmung zu betrachten in deren Mitte, wo sie die größte Geschwindigkeit hat, die Hagelbildung am Stärksten ist, dann von der Mitre aus bis zu einer gewissen Gränze immer schwacher wird, wo dir Hagel aufholt und der Regen beginnt. Diese Ansicht stimmt mit den über den oben angeführten dritten Hagelfall an deu meisten betroffenen Orten von Augenzeugen erhaltenen Berichten vollkommen überein Aus diesen Berichten erhellet zugleich, daß jenes Hagellvetter in einer Schlangenlinie sich bewegte, was theils aus der Einwirkung localer Umstände theil) aus dem Gegendrucke der Luft zu erklären ist. Daher wird mit Recht die Richtung des Hagelwetters als höchst belehrend becrachter. Ob diese Ansicht richrig sey, werden wir in der Folge sehen. Was die topographischen Verhältnisse der Hagelwetter, betrifft, so ist man nach Zusammenstellung der bisher bekannten Thatsachen zum Ergebniß gelangt, daß sie überall, obwohl auf den höchsten Beigen: Faulhorn, Monte.-Rosa, Monr-Blanc, a!s auch auf weiten Ebenen: Caraccas, Peru, Mexico, Mysore, auf Inseln, Meeren und Seen ohne Unterschied Statt finden können, I" Hinsicht ihrer geographischen Vertheilung hat mai, denselben für die nördliche Halbkugel eine ziemlich breite Zone zwischen dem 30 und 60 " angewiesen. Doch hat man südlich von dieser G>ä»;e für eine bestimmte Höhe gefunden, daß es dort eben so ofr hagelt, als im südlichen und mittleren Europa, und war dann lehr überrascht, als mau daselbst Hagelwetter auch i» der Niederung z. B, auf der Insel Martinique erlebte. Auch nördlich von, 60. " fand mau eine Ausnahme für gewisse Be;iike Norwegens und Islands, wo mancher vulkanijche Ausbruch vom Hagelschlag begleitet wird. Mic der wiederholren Warnung, daß man, ohne Be-riicksichriguna, "ller Thatjachen und Umstände, Sätze aufstellt, welche dann die eigene Erfahrung widerlegt, wurde der Vortrag über die R.nilnreiHältnisse des Hagelwetters beschlossen. Verleger: Ignaz 3llois Kleinmayr.